- B. Braun Avitum

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Konzentration der Heparin-Locklösung hat keinen Einfluss auf Komplikationsrisiko
getunnelter Dialysekatheter bei Niedrig-Risiko-Patienten
Heparin, das unmittelbar nach der Anlage eines getunnelten Dialysekatheter in den Zugang
eingebracht wird, um diesen offen zu halten, kann unter Umständen entweichen und eine
konzentrationsabhängige systemische Antikoagulation verursachen oder auch die Bildung eines
Staphylokokken-Biofilms vorantreiben. Letzteres ist ein Risikofaktor für eine katheterassoziierte Infektion (CRI). Wissenschaftlern des Khoo Teck Puat Hospitals in Singapur zufolge
wird heute eine Heparin-Konzentration von 1.000 U/ml als optimale Dosierung angesehen, um
Katheter-Blutungen und -Fehlfunktionen zu vermeiden. Ob niedrigere Heparin-Konzentrationen
das Risiko für die genannten Komplikationen noch weiter verringern könnten, ist bislang unklar.
Die Forscher aus Singapur haben nun kürzlich das frühe Outcome getunnelter Dialysekatheter,
die mit einer nicht-standardisieren ultra-niedrig-konzentrierten Heparin-Locklösung (500 U/ml)
versetzt wurden, mit dem von getunnelten Kathetern verglichen, bei denen die StandardHeparin-Locklösungen (1.000 und 5.000 U/ml) zum Einsatz kamen. Hierzu werteten sie die
prospektiv gesammelten Daten von 238 Patienten aus, denen ein Nephrologe einen getunnelten
Jugularvenenkatheter neu eingesetzt hatte. Die Patienten wurden je nach Konzentration der
initialen Heparin-Locklösung in 3 Gruppen eingeteilt (Gruppe 1, n=30, 500 U/ml; Gruppe 2,
n=180, 1.000 U/ml; Gruppe 3, n=28, 5.000 U/ml). Die Forscher ermittelten dann die Häufigkeit
von Katheter-Blutungen und -Fehlfunktionen innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Anlage
sowie das 30-Tages-CRI-freie Katheter-Überleben und die Effekte klinischer und
laborchemischer Parameter auf das Blutungsrisiko. Die Datenanalysen ergaben, dass es in allen
3 Gruppen ähnlich oft zu Blutungsereignissen kam (7 % in Gruppe 1, 14 % in Gruppe 2 und 13
% in Gruppe 3). Katheter-Fehlfunktionen waren nur in Gruppe 2 zu beobachten (3,3 %). Doch
auch das 30-Tages-CRI-freie Katheter-Überleben war vergleichbar (96 % versus 98 % versus 97
%). Hieraus ergab sich eine kumulative CRI-Rate von 0,76 pro 1.000 Katheter-Tage. Dabei
waren alle katheter-assoziierten Infektionen durch Staphylokokken verursacht. In linearen
Regressionsanalysen fanden sich keine signifikanten Prädiktoren für eine Katheter-Blutung. Die
Konzentration der Heparin-Locklösung hat nach Meinung der Studienautoren zumindest im
Falle von Niedrig-Risiko-Patienten keinen Einfluss auf das Auftreten von Sofortblutungen bei
getunnelten Dialysekathetern, auf das Risiko für Katheter-Fehlfunktionen oder die CRI-Rate.
Link zur Studie: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25346031
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