NEWSLETTER März 2015 Inhalt (1) Aktuelles bei Spitzwegerich (2) Fachinfo Hysterie im Weizen (3) Wissenschaft aktuell Pflanzenstoffe schützen vor Diabetes (4) Buchtipp Das Frauen-Ernährungsbuch (5) Das gibt es im März Saisontipp Gemüse & Obst (6) Rezept des Monats Paprika-Karotten-Aufstrich (1) Aktuelles bei Spitzwegerich Neu im Sortiment bei Spitzwegerich: Bio Seiten Basis natur Bio Seiten Basis rustikal-würzig Mischungen zur Herstellung von würzigem Seitan. Ein vollwertiger, fleischloser Genuss für die ganze Familie. Seitan wird bereits seit langer Zeit in Asien aus Weizenmehl hergestellt. Dabei wird das Mehl durch Wasser in Stärke und Gluten getrennt. Mit Seitan lassen sich schnell und einfach feine und schmackhafte Gerichte zaubern. Seite 1 NEWSLETTER März 2015 Hildegard Fasten-Paket 2 x Fastensuppe a 230 g, 1 x Habermus 500 g, 2 x Fastentee a 50 g, 1 x Salbei-Tabs a 25 g, 1 x Gewürzkekse a 150 g •entlastet den Körper •bringt Energie für •Körper & Geist •kein Hungern, •maßvolle Ernährung Eine völlig natürliche und schonende Möglichkeit, dem Körper etwas Gutes zu tun, bietet das Hildegard-Fasten. Der bewusste Verzicht auf belastende Nahrungsmittel und maßvolles Genießen von Hildegard-Lebensmitteln entlastet den Stoffwechsel und unterstützt den Organismus bei der Regenerierung. Hildegard Fasten-Paket für eine Woche. Dem Fasten folgt unweigerlich Ostern. Spitzwegerich bietet neben verschiedenen Ostergeschenken natürlich wieder Bio-Ostereierfarben aber auch bereits gefärbte Ostereier, Osterfleisch und Osterbrot auf Vorbestellung. Seite 2 NEWSLETTER März 2015 (2) Fachinfo Hysterie um Weizen B.Sc. oec. troph. Julia Fischer Weizen macht dick, krank und dumm – das behaupten mehrere Autoren in pseudo-wissenschaftlichen Büchern. Und tatsächlich lassen immer mehr Menschen auch ohne diagnostizierte Unverträglichkeit weizenhaltige Lebensmittel stehen. Doch sind Brot, Pasta und Kuchen wirklich Ursache für die Beschwerden? Weizen gehört seit etwa zehntausend Jahren zur Ernährung der Menschen und ist weltweit eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Doch in letzter Zeit steht es zunehmend in schlechtem Licht da: Verschiedene, insbesondere USamerikanische Autoren behaupten, Weizen sei gefährlich und für zahlreiche Krankheiten verantwortlich. In seinem Buch „Weizenwampe. Warum Weizen dick und krank macht“ will der Kardiologe William Davis seinen Leser weis machen, dass Weizen Herz, Gehirn und Haut schädige und Adipositas sowie Diabetes fördere. Der Neurologe und Ernährungsmediziner David Perlmutter geht in seinem Buch „Dumm wie Brot“ noch weiter und nennt Weizen als Verursacher für Alzheimer, ADHS und das Tourette-Syndrom. Julien Venesson, französischer Ernährungs-, Fitness- und Gesundheitsberater, erhebt ähnlich schwere Vorwürfe. In „Wie der Weizen uns vergiftet“ stellt er den heutigen Weizenkonsum als Grund für Rheuma, Arthrose, Schizophrenie, Epilepsie und andere schwerwiegende Erkrankungen dar. Vorwürfe wissenschaftlich nicht belegt Die Thesen der genannten Autoren sind häufig aus dem wissenschaftlichen Kontext gerissen, vermischen verschiedene Sachverhalte miteinander und argumentieren mit fadenscheinigen, tendenziösen Begründungen. Anders als beispielsweise behauptet, hat sich die Herzinfarktrate durch den Weizenkonsum nicht erhöht, sondern in den Seite 3 NEWSLETTER März 2015 letzten 20 Jahren vielmehr halbiert. Dass Gluten im Weizen ähnlich wie Morphin wirke und süchtig mache, Demenz fördere oder heute angebaute Weizensorten besonders schnell abbaubare Kohlenhydrate enthalten, entbehrt jeder Grundlage. Richtig ist allerdings, dass durch moderne Züchtungen Weizensorten heute ertragreicher und resistenter sind oder über bessere Backeigenschaften verfügen. Weizen zählt außerdem zu den allergenen Lebensmitteln und ist unter den Getreidesorten häufig für eine Allergie verantwortlich. Und durch den wachsenden Konsum an verarbeiteten Lebensmitteln nehmen Verbraucher auch mehr Gluten auf. Natürlicherweise kommt das Klebereiweiß in Weizen und anderen Getreidearten vor. Zudem wird Gluten zahlreichen Fertiggerichten, Süßigkeiten und Desserts zugesetzt, da es lebensmitteltechnologische Vorteile bietet und beispielsweise zur Wasserbindung, Stabilisierung oder als Trägerstoff für Aromen dient. Doch Erkrankungen wie Diabetes, Adipositas oder Demenz allein dem Konsum von Weizen oder Gluten zuzuschreiben, ist wissenschaftlich nicht haltbar. Wenn Weizen unverträglich ist Unbestreitbar gibt es anerkannte Krankheitsbilder, die mit dem Getreidekonsum in Verbindung stehen. Tatsächlich ist die Zahl der Menschen angestiegen, die an Zöliakie leiden. Von der Glutenunverträglichkeit sind in Deutschland derzeit etwa 0,3-0,5 Prozent der Bevölkerung betroffen. Die Deutsche Zöliakiegesellschaft geht allerdings von einer hohen Anzahl an erkrankten, aber nicht diagnostizierten Personen aus. Bei dieser Autoimmunerkrankung löst die Aufnahme von Gluten eine immunologisch vermittelte Entzündung aus. Als Folge bilden sich die Darmzotten zurück und die Nährstoffaufnahme wird gestört. Die Diagnose der Zöliakie erfolgt durch den Nachweis von spezifischen Antikörpern im Blut und wird mit Hilfe einer Entnahme von Darmgewebe (Biopsie) gesichert. Einzige Behandlungsmöglichkeit ist der komplette Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel, denn schon der Verzehr kleinster Mengen Gluten kann die Darmschleimhaut der Betroffenen schädigen. Das Kleberweiß kommt in Getreiden wie Weizen, Roggen und Gerste, aber auch in älteren Sorten wie Dinkel, Emmer und Einkorn vor. Es reicht folglich nicht aus, nur auf Weizen zu verzichten. Allergische Reaktion auf Weizenprotein Bei einer Weizenallergie kommt es ebenfalls zu einer immunologischen Reaktion gegen Weizenproteine. Anders als bei Zöliakie handelt es sich um IgE- bzw. T-Zellvermittelte Reaktionen gegen verschiedenen Weizenproteine wie Gliadin, AmylaseTrypsin-Inhibitoren (ATI) oder Thioredoxin. Betroffene reagieren häufig auch auf andere Getreidearten empfindlich. An einer Weizenallergie leidet etwa einer von tauSeite 4 NEWSLETTER März 2015 send Menschen in Deutschland. Nachweisen lässt sie sich durch einen Pricktest und IgE-Antikörper im Blut. Wie andere Allergien hat auch die Weizenallergie zugenommen. Eine dritte Weizenunverträglichkeit ist die Weizensensitivität. Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall, aber auch allgemeinen Beschwerden wie Müdigkeit, Leistungsabfall und Allgemeinbeschwerden können zwar denen bei Zöliakie ähneln. Betroffene leiden allerdings nachweislich weder unter einer Zöliakie noch unter einer Allergie, obwohl sie mit klinischen Symptomen auf Weizen, Gerste und Roggen reagieren. In den 1980er Jahren entdeckten Mediziner einen vermeintlichen Zusammenhang zwischen Gluten und den auftretenden Beschwerden und nannten die Unverträglichkeit Glutensensitivität. Mittlerweile gehen Experten wie Prof. Detlef Schuppan von der Johannes-Gutenberg Universität Mainz und der Harvard Medical School in Boston davon aus, dass nicht das Klebereiweiß schuld ist und sprechen bewusst von einer Weizensensitivität. In der aktuellen S2-Leitlinie Zöliakie ist von der Nicht-Zöliakie-Nicht-Allergie-Weizensensitivität die Rede. In Deutschland sind Schätzungen zufolge 0,5-7 Prozent betroffen, Frauen öfter als Männer. Forschungen zu Proteinbestandteilen In Untersuchungen verglich das Team um Prof. Schuppan die Reaktion des Immunsystems auf alte Urgetreidesorten mit denen auf gezüchtete Hochleistungsgetreide. Dabei fanden sie heraus, dass wahrscheinlich Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) die Verursacher für die Beschwerden sind. Diese Proteinbestandteile kommen in Getreide als natürliche Abwehrstoffe gegen Parasiten und Krankheiten vor. Da sie zusammen mit Gluten auftreten, war eine Differenzierung der Wirkungsursache bislang schwer festzustellen. „ATIs aktivieren das sogenannte angeborene Immunsystem“, erklärt Prof. Schuppan. Damit mobilisieren sie Abwehrkräfte und es kommt zu leichten Entzündungsreaktionen im Darm, aber auch im Rest des Körpers. Vermittelt wird das Entzündungsgeschehen über einen Rezeptor, den sogenannten Toll-like Receptor 4. Dadurch werden bestehende Entzündungsreaktionen verstärkt. Menschen mit einer Weizensensitivität haben scheinbar eine besondere Empfindlichkeit. „Wir vermuten daher, dass die ATIs bei einer Reihe von Immunerkrankungen und Autoimmunerkrankungen eine Rolle spielen, wie entzündlichen Darmerkrankungen, Rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose“, berichtet der Wissenschaftler und Gastroenterologe. Hochleistungsweizen als Verursacher? Seite 5 NEWSLETTER März 2015 Aufgrund der Züchtung von Hochleistungssorten hat der Gehalt an ATI im Weizen zugenommen. „Die Gene, die für die ATI-Bildung nötig sind, gab es zwar bereits in alten Weizenkulturen. Moderne Züchtungen enthalten aber etwa zwei- bis dreimal so viele ATIs wie ältere Sorten; in Dinkel sind es im Vergleich zu modernem Weizen etwa halb so viele“, erläutert Schuppan seine Forschung zu den unverträglichen Proteinbestandteilen. „Relevant sind ATIs hauptsächlich bei Weizen, Gerste und Roggen. Ihr Vorhandensein ist ganz stark an den Glutengehalt gekoppelt.“ Wenn im Weizen oder anderen Getreidesorten entzündungsverstärkende ATIs vorhanden sind, können sich bei Menschen mit einer chronischen Entzündung – das sind etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung – die Entzündungsreaktionen und die entsprechenden Symptome verstärken. Schuppan gibt aber zu bedenken: „Für 90-95 Prozent der Bevölkerung ist Weizen sehr wahrscheinlich nicht schädlich.“ Auch wenn das Vorhandensein der ATIs an den Glutengehalt gekoppelt ist, besteht keine Notwendigkeit für einen vollständigen Verzicht auf Getreideprodukte. Ein geringerer Verzehr von großen Getreidemengen wie Pizza, Nudeln und Brot kann bei einigen Betroffen die Beschwerden der Weizensensitivität schon reduzieren. Da es bislang keine Blutmarker zur Erkennung der Erkrankung gibt, ist eine Diagnose nur über Ausschlussverfahren möglich. Lassen sich trotz typischer Beschwerden weder Zöliakie noch Weizenallergie nachweisen, ist von einer Weizensensitivität auszugehen. Die Arbeitsgruppe von Prof. Schuppan arbeitet derzeit an einem Nachweistest im Blut. Einige Wissenschaftler geben zu bedenken, dass auch ein Nocebo-Effekt im Zusammenhang mit weizenhaltigen Lebensmitteln auftreten könne. Das heißt, vermeintlich Betroffene erwarten eine negative Wirkung nach dem Konsum bestimmter Lebensmittel und diese tritt daraufhin auch ein. Mittlerweile deuten aber ausreichend Studien auf das tatsächliche Vorhandensein einer Weizensensitivität hin. Dennoch müssen zur Erklärung der genauen Wirkmechanismen weitere klinische Studien durchgeführt werden. Verzicht auf Weizen meist unnötig Für Gesunde ist der Verzicht auf glutenhaltige Getreideprodukte oder alles Weizenhaltige unnötig. Der Irrglaube, eine gluten- oder weizenfreie Ernährung helfe beim Abnehmen, sei gesünder und erhalte ein jüngeres Aussehen, ist eine Modeerscheinung aus dem angloamerikanischen Raum, die ebenso wie die eingangs zitierten Bücher keiner wissenschaftlichen Begründung standhält. Von den teuren glutenfreien Spezialprodukten profitieren bei unklarem Krankheitsbild vor allem die Hersteller. Ihr zunehmender Konsum erschwert zudem die Diagnose einer Zöliakie oder Weizenallergie. Denn bei Zöliakie schlagen die Antikörpertests nur an, wenn ausreichend GluSeite 6 NEWSLETTER März 2015 ten im Essen vorhanden ist. Wer meint, Weizen oder Getreide nicht zu vertragen, sollte unbedingt zum Arzt gehen, um eine eventuelle Erkrankung diagnostisch abzusichern. (3) Wissenschaft aktuell Pflanzenstoffe schützen vor Diabetes Immer mehr Menschen weltweit erkranken an Typ-2-Diabetes. Reichlich Gemüse und Obst auf dem Speiseplan können das Risiko für diese Stoffwechselerkrankung senken. Dass sekundäre Pflanzenstoffe dabei eine Rolle spielen, haben jetzt Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) herausgefunden. Sie untersuchten den Einfluss der beiden Polyphenole Luteolin und Apigenin auf den Zuckerstoffwechsel. Die zu den Flavonen zählenden Verbindungen hatten sich in Zell- und Tierversuchen bereits als antioxidativ, entzündungs- und krebshemmend erwiesen. Die deutschen Wissenschaftler schauten sich jetzt den Einfluss der beiden Pflanzenstoffe auf die Signalwege des Hormons Insulin an, das den Blutzuckerspiegel reguliert. In ihren Versuchen an kultivierten menschlichen Leberzellen entdeckten sie, dass Luteolin und Apigenin die Signalwege des Insulins beeinflussen und über verschiedene Enzyme die Zucker- und Fettsynthese in der Leber verringern können. Beides vermindert das Risiko für Typ-2-Diabetes. Luteolin ist eines der am weitesten verbreiteten Flavonoide und unter anderem in Möhren, Paprika, Sellerie, Salat, Kohl, Zitronen und grünem Tee zu finden. Apigenin hat ein etwas geringeres antioxidatives Potenzial und kommt in Petersilie, Zwiebeln, Grapefruits, Orangen und anderem mehr vor. (4) Buchtipp Das Frauen-Ernährungsbuch Gesund, fit und schön ein Leben lang. Die Autorinnen zeigen mit diesem Ratgeber die speziellen Bedürfnisse in der Ernährung der Frau auf. Das gelungene Layout, die übersichtliche Gliederung und Themenblöcke, wie „Monatszyklus“, „Organe im Ungleichgewicht“, „im Alter“, oder „Beauty und Anti-Aging“ laden zum Lesen ein. Die Inererssengebiete sind leicht verständlich aufbereitet, sodass „frau“ sich schnell zurechtfindet. Seite 7 NEWSLETTER März 2015 Bodnoswski A. Koller F. Kreuter M. Matal M. Das Frauen-Ernährungsbuch, Wilhelm Mauddrich Verlag, 2014 209 Seiten, € 19,90 (5) Das gibt es im März Saisontipp Gemüse & Obst Gemüse: Chicorée, Lauch, Karotten, Pastinaken, Pilze, Rettich, Rote Rüben, Rotkohl, Rübchen, Sauerkraut, Schwarzwurzeln, Sellerieknollen, Spinat, Topinambur, Weißkohl, Wirsing, Zwiebeln Obst: Äpfel, Bananen, Clementinen/Mandarinen, Kiwis, Orangen (6) Rezept des Monats Paprika-Karotten-Aufstrich Für 8-10 Scheiben Brot, Zubereitungszeit: ca. 20 Minuten Zutaten 250 100 50 1 50 1-2 1 1/2 1 2 g g g g El Pr. Tl El El Paprikaschoten Karotten Zwiebeln Knoblauchzehe Butter Haselnüsse, fein gerieben Kräutersalz Thymian Dill, fein gehackt Petersilie, fein gehackt Seite 8 NEWSLETTER März 2015 Zubereitung Paprikaschoten, Möhren, Zwiebeln und Knoblauchzehe fein würfeln und etwa 10 Minuten zugedeckt in Butter weichdünsten. Etwas abkühlen lassen, Haselnüsse, Kräutersalz, Thymian, Dill und Petersilie zugeben, mit einem Mixstab pürieren und abschmecken. verrühren und kurz ziehen lassen. Seite 9