Untersuchungsmethoden / Analysenverfahren

Werbung
Untersuchungsmethoden / Analysenverfahren
Chemische Untersuchungsmethoden
- Titrimetrische Verfahren
- Gravimetrische Verfahren
- Elektrische Verfahren
Physikalische Untersuchungsmethoden
- Spektrometrische Verfahren
- chromatographische Verfahren
Biologische Untersuchungsmethoden
- Bioteste mit Lebewesen
- Enzymimmunoassays
Mikrobiologische Untersuchungsmethoden
- Kolonienzahl
- Bakterien- und Pilzwachstum
Spektrometrische Analysenverfahren und zugehörige
umweltrelevante Analysenparameter
UV/VISSpektrometrie
Anionen
Kationen
Färbung
Organische Verbindungen
Detektoren für die HPLC
InfrarotSpektrometrie
Kohlenwasserstoffe, Tenside
Detektor für die GC (HPLC)
Detektor für TOC- und DOC-Messungen
FluoreszenzSpektrometrie
Kationen
Organische Verbindungen
Detektor für die HPLC
AtomabsorptionsSpektrometrie
Flamme
Graphitrohrofen
Quecksilber-Hydrid-System
Zeeman-AAS
Metalle und
Nichtmetalle
Flamme, Funken, Bogen
ICP
ICP/MS
Metalle und
Nichtmetalle (S;P)
EmissionSpektrometrie
Bereiche des
elektromagnetischen Spektrums
1021
1019
1017
1015
1013
1011
109
107
Frequenz v, Hz
γ - Strahlen
Röntgenstrahlen
Ultraviolett
Sichtbar
Infrarot
Mikrowellen
Radiowellen
Wellenlänge ,cm
10-11
10-9
10-7
10-5
10-3
10-1
101
103
1011
109
107
105
103
101
10-1
-1
10-3 Wellenzahl v,cm
Funktionsprinzip der Spektrometrie
Strahlung
Temperatur
Messzelle
Analysenprobe
Detektion
Auswertung
Dokumentation
Aufbau des Massenspektrometers
Beschleunigungsplatten
Magnet
Probe
Einlaßsystem
Trennsystem
Ionenquelle
Verstärkung/
Registrierung
Massenspektrum
Massenspektrometrie
Messprinzip:
- Analyt wird in sich schnell bewegende ionisierende Gase überführt, an Hand
des Masse-Ladungsverhältnisses detektiert
Geräte:
- Vakuum Kollision der Ionen verhindern (bis 10-8 Pa)
- verschiedene Ionisierungsarten (Elektronen, Hochspannung, Atome,
thermisches Plasma, Sekundärionenanregung)
- Einlasssystem, Ionenquelle, Trenn- und Analysatorsystem, Detektor,
Auswertesystem
Anwendung:
- Strukturaufklärung von organischen Molekülen und Molmassenbestimmung
- qualitative und quantitative Analyse anorganischer und organischer Bestandteile
- Ermittlung von Isotopenverhältnissen
- Struktur und Zusammensetzung von Oberflächen
Massenspektrometrie
ICP-MS
Funktionsprinzip:
das Plasma ist ein im Hochfrequenzfeld ionisiertes Gas (Argon) und dient
als Anregungsmedium für die eingesprühte flüssige oder gelöste Probe
System:
Massenspektrometer
(Quadrupol, Auflösung bis 0,5 Masseeinheiten)
Interface
(Ionenoptik, zwei Metallkegel mit Bohrungen 1 mm damit Ionen gebündelt
das Massenspektrometer erreichen)
Plasma
(Hochfrequenzgenerator)
Querschnitt durch den ICP-Brenner
6000 – 8000 K
Induktionsspule
Quarzrohr
Plasma
Argon
Aerosol Probe
Atomabsorptionsspektrometrie (AAS)
- gebräuchliches Verfahren zum quantitativen Nachweis von Metallen
und Halbmetallen bis hin zum Ultraspurenbereich
- Prinzip:
Atome können nur Licht ganz spezifischer Wellenlänge absorbieren
bzw. emittieren
- mögliche Atomisierungsarten:
Flamme, Graphitrohrofen, Hydridkaltdampftechnik
- Flamme z.B Luft-Acetylen-Flamme (2145-2400 °C)
Lachgas-Acetylen-Flamme (2650-2800°C)
- Graphitrohrtechnik:
bis 3000°C im Argongasstrom, Verbesserung der NG um
ca. 2 Größenordnungen, Analysenlösung 5-100µl
- Hybridbildung durch NaBH4 (z.B. Sb, As, Se, Te, Bi, Sn, Pb, Ge, P)
Flammen-AAS
Monochromator
Flamme
Absorption
Photodetektor
und Anzeige
Elektrodenlose
Entladungslampe
(EDL)
Hohlkathodenlampe (HKL)
Emission
Zerstäubung von Probenund Kalibrierlösungen in der Flamme
Atomabsorptions-Spektroskopie
Chromatographie
Durchführung einer DC-Trennung
Gaschromatographie
Prinzip:
- Trennverfahren zur qualitativen und quantitativen Analyse von
Stoffgemischen
- Verteilung von Substanzen zwischen zwei nicht mischbaren Phasen
(Konz. stationäre Phase/Konz. in Gasphase = K)
- Trägergase:
Helium, Argon, Methan, Wasserstoff, Stickstoff
- Trennsäulen:
in Umweltanalytik meist Dünnfilm-Trennkapillaren aus Quarzglas,
polyamidummantelt, Länge 10-200 m, Durchmesser innen 0,1-0,5 mm,
Oberfläche mit stationärer Flüssigkeit benetzt
- unterschiedliche Detektorsysteme
- Anwendung: z.B. Deponiegasbestimmung
Gaschromatographie in der Umweltanalytik
Trennsäule
Proben-Dosierung
Detektor
WLD
FID
PND
Adsorptionemittel
ECD
PID
FPD
Edelstahlröhrchen
Hall-D
MS
Auswertung
Manuell
Probenautomat
GC-Detektoren und ihre Einsatzbereiche
Detektion
Kurzform
Substanzen
Empfindlichkeit
WärmeleitfähigkeitsDetektor
WLD
∗ Bodenluft
∗ Deponiegase
∗ Biogase
mittelmäßig
FlammenionisationsDetektor
FID
∗ Kohlenwasserstoffe
∗ Lösemittel
∗ Benzol, Toluol, Xylol,
ethylenbenzol
gut
Phosphor-StickstoffDetektor
PND
∗ Pflanzenbehandlungsmittel
∗ Nitrilotrieessigsäure
ElektroneneinfangDetektor
ECD
∗ Leichtflüchtige halogenierte
Kohlenwasserstoffe
∗ Pflanzenbehandlungsmittel
∗ Phenole nach Derivatisierung
∗ Schwerflüchtige halogenierte
Kohlenwasserstofe
∗ Polychlorierte KohlenwasserStoffe
Photoionisations
Detektor
PID
∗ aromatische KohlenwasserStoffe
Kombination von GasChromatographie mit FTIR
FTIR
∗ Kohlenwasserstoffe
Kombination von GasChromatographie mit
….-Spektrometer
MS
∗ Dioxine, Furane
∗ Pflanzenbehandlungsmittel
∗ Polychlorierte Biphenyle, usw.
sehr
gut
gut
Kapillarelektrophorese
- neueste Technik elektrophoretischer Verfahren (1979)
- verknüpft Vorteile der elektrophoretischen Trennmethoden mit den
Möglichkeiten der einfachen direkten Quantifizierung und
Automatisierung
- ermöglicht Auftrennung von Komponentengemischen über weiten
Molekulargewichtsbereich (anorganischen Ionen bis hin zu
Biopolymeren)
- Ersatz oder Ergänzung der Ionenchromatographie (ideales
Referenzverfahren)
- Nutzung in Kopplungstechniken (Massenspektrometrie)
- Detektoren (Fluoreszenz, Leitfähigkeit, UV, MS)
Aufbau eines Kapillarelektrophoresesystems
- Apparatur -
Zugabe
Kapillarelektrophorese
Trennung von aromatischen Carbonsäuren
Bestimmung von Anionen in einem Flusswasser mit
der Kapillarelektrophorese
UV/VIS-Spektrometrie
- beruht auf spezifischer Absorption elektromagnetischer Strahlung
in den Wellenlängenbereichen:
∗ λ = 200 – 400 nm (ultravioletter Bereich, UV)
∗ λ = 400 – 800 nm (sichtbarer Bereich, VIS)
- Strahlungsenergien 650 330 kJ/mol bzw. 330 – 160 kJ/mol
- Anregung von energiereichen Valenzelektronen (π – Elektronen von
Doppelbindungen, freie Elektronenpaare von Heteroatomen)
- Plank`scher Gleichung eigentlich Linienspektrum, in der Praxis aber
breite Banden, da sich durch Aufspaltung von Grund- und Anregungsniveaus durch sich ändernde Rotation und Schwingung der Moleküle
nahe beieinander liegende Übergänge
UV/VIS-Spektrometrie
Bandenspektrum
- charakteristische Daten
(Amax. = Absorption im Maximun, λmax. = Wellenlänge des Maximums)
A
λmax.
λ
-kann zur qualitativen und quantitativen Bestimmung der zugehörenden
Substanzen herangezogen werden
UV/VIS-Spektrometrie
Photometrische Kalibrierfunktion
A = Absorption
c = Konzentration
A
Ax
cx c (%)
UV/VIS-Spektrometrie
UV/VIS-Spektrometer (schematischer Aufbau)
Spalt
Polychrom.
A
Strahlung
Spalt
Monochromator
Anzeigeinstrument
Meßküvette
(Probe)
Detektoren
Registrierung
Lichtquelle
(D2 und/oder
Wolframlampe)
Vergleichsküvette
(Blindlösung)
Strahlungsteiler
(50:50)
λmax.
Monochromatische
Strahlung
λ
- Schreiber
- Plotter
- Drucker
- PC
UV/VIS-Spektrometrie
Einsatzbereiche in der Umweltanalytik
-Bestimmung von:
Anionen
Kationen
Färbung
organische Verbindungen
enzymatische Reaktionen
- Spektrometer eignen sich auch als Detektoren für HPLC
- hohe Bedienfreundlichkeit, niedrige Investitionskosten
Laserspektroskopische Methoden
∙ Während die herkömmliche UV-Vis-Spektroskopie unter der
Voraussetzung der Gültigkeit des Lambert-Beer`schen Gesetzes
die Absorption als Differenz aus austretendem zu eintretendem
Lichtstrahl bestimmt, nutzt die Laserspektroskopie direkte
Methoden um die Absorption zu bestimmen.
∙ Das erhaltene Signal ist proportional zur eingestrahlten Lichtenergie,
deshalb ist stets der Bezug zu dieser herzustellen.
- Photoakustische Spektroskopie (LIPAS)
- Fluoreszenzspektroskopie (TRLFS)
- Thermal Lensing Spektroskopie (TLS)
- (Multi Photon Absorption Spektroskopie)
Laserinduzierte Fluoreszenzspektroskopie
-„Absorbiertes Licht wird als Licht wieder ausgestrahlt.“
- Anregung der zu untersuchenden Uranverbindung
mit einem Laserpuls
- Detektion des ausgesendeten Fluoreszenzlichtes unter
einem Winkel von 90 ° zur Einstrahlungsrichtung.
- Zerlegung des Fluoreszenzlichtes in einem Monochromator,
Detektion mit einem Diodenarray bzw. CCD-Kamera
- Für eine zeitaufgelöste Spektroskopie ist die
Belichtungsdauer und der Zeitpunkt der Belichtung des
Diodenarrays relativ zum Laserpuls einstellbar.
(gatebarer Bildverstärker – Prinzip des Kameraverschlusses)
- Flureszenzspektren können einer zeitaufgelösten Peakentfaltung
unterzogen werden.
-unterschiedliche Spezies weisen neben unterschiedlichen Spektren auch
unterschiedliche Lebensdauern auf
Æ Bestimmung mehrerer Spezies nebeneinander in einer Probe
Schema Laserspektroskopie
Zeitaufgelöste Fluoreszenz/Photoakustik
Time-Resolved Laser-Induced Fluorescence
Spectrum Mining Water Königstein
Verfahrensanwendung
- durch Anwendung von fluoreszierenden Organika ist die indirekte
Bestimmung von Metallionen möglich (Al, Li, Sn z.B.)
niedrige Nachweisgrenzen pg/L, Störionen sind zu berücksichtigen
- Pestizide, Aminosäuren, Nukleinsäuren haben oftmals selbst
ausgeprägte Phosphoreszenz, die zur Bestimmung ausgenutzt wird
- Messung erfolgt mit SEV (Sekundärelektronenvervielfacher)
Photoakustische Spektroskopie
- "Absorbiertes Licht wird als Schallwelle wieder abgegeben."
• Aufnahme der Schallwelle durch ein an der Küvette
angebrachtes "Mikrofon" (piezokeram. Detektor) und
Umwandlung in ein elektrisches Signal.
• Da es sich bei der Schallwelle um eine auf den Laserpuls
folgende, gedämpfte Schwingung handelt, wird durch ein
"Boxcar„-System ein zeitliches Tor zur Messung nur der
ersten (intensivsten) Schwingungsamplitude gesetzt.
- Durch Abstimmen des OPO-Lasersystems über den
interessierenden Wellenlängenbereich lassen sich im
Punktverfahren Absorptionsspektren aufnehmen,
- Die maximal mögliche Wellenlängenauflösung des
Spektrums wird dabei im wesentlichen durch die Bandbreite
des Laserpulses und die Abstimmgenauigkeit bestimmt.
Photoakustische Spektroskopie – Cell Design
Lichtquellen für PA/TLS-Spektroskopie
∙ Farbstofflaser (Dye)
- Nutzung organischer Farbstoffe als abstimmbares Medium
- in der Regel kanzerogen und mutagen
- methanolische Lösungen
- begrenzte Haltbarkeit = speziell zu entsorgende Abfälle
- enger Abstimmbereich (~ 30…400 nm)
- tiefste erreichbare Wellenlänge 410 nm (mit Nd-YAG)
∙ Solid State Laser (OPO)
- Festkörperkristalle als abstimmbares Medium
- keine Abfallmengen
- theoretisch unbegrenzt nutzbar
- großer Abstimmbereich (~250 nm)
Jablonski-Termschema
S2
3
2
1
0
interne
Konversion
S1
Intersystem
Crossing
2
1
0
Interne und
externe
Konversion
S0
V=3
V=2
V=1
V=0
Absorption
Fluoreszenz
Phosphoreszenz
Elektronenspins für den Singulettund Triplettzustand
SingulettGrundzustand
angeregter
Singulettzustand
angeregter
Triplettzustand
Fluoreszenz Phosphoreszenz
2
1
0
3
2
1
0
T2
T1
Röntgenabsorptionsspektroskopie
h·γ
SE
PE
Folgeprozesse der Absorption
von Röntgenstrahlung (hγ):
M
PE: Photoelektron
FS: Fluoreszenzstrahlung
AE: Augerelektronen
SE: Sekundärelektronen
K, L, M - Schale
L
K
AE
FS
Synchrotron
- Elektronen-Synchrotron
- Protonen-Synchrotron
- Teilchen laufen auf Kreisbahnen, sind vom Impuls unabhängig,
Umlauffrequenz ändert sich ständig
- Elektronen-Beschleuniger
∗ Geschwindigkeit praktisch Lichtgeschwindigkeit
∗ erste Phase der Elektronenbeschleuniger ist ein vorgeschalteter Beschleuniger
(z.B. Betatron)
∗ weitere Beschleunigung erfolgt durch ein hochfrequentes elektrisches Feld
(Erhöhung der magnetischen Feldstärke bei konstanter Frequenz)
- Speicherringe:
in diesen laufen die Teilchen im Magnetfeld um , bei Elektronen Energiezufuhr durch
Hochfrequenz-Beschleunigungssystem
Synchrotronstrahlung
(elektromagnetische Strahlung relativisitischer Elektronen, die sich in einem Magnetfeld bewegen)
Eigenschaften:
- sehr intensive, laserähnlich gebündelte Strahlung, die sich über den gesamten Spektralbereich
von Infrarotbereich bis zum Röntgenstrahlungsbereich erstreckt
- typische Energie der Elektronen im Speicherring: ca. 100 MeV
- lineare Polarisation der Strahlung
- gepulste Strahlung (Lichtblitze ca. 100 ps)
- hohe Stabilität der Lichtquelle
Röntgenabsorptionsspektroskopie
mittels Synchrotronstrahlung
Spektrum (allg.)
Detektion
Röntgenabsorptionsmethoden
- Absorption von Röntgenstrahlung durch Atome ist energieanhängig
- bei bestimmten Energien treten Sprünge (Absorptionskanten) auf, die durch
die Photoionisation innerer Elektronen bedingt sind
- bei genauer Untersuchung des kantennahen Bereiches ist charakteristische
Strukturierung zu erkennen
XANES (X-ray Absorption Near Edge Structure)
∗ Informationen zu:
Bindungsernergien
Valenzzustände
- Strukturierung oberhalb der Kante (Bereich 50 eV – 200 eV oberhalb der
Photoionisationsschwelle), Rückstreuung der Elektronen
EXAFS (Extended X-ray Absorption Fine Structure)
∗ Informationen zu:
Nahordnung
Bindungsabstände
Koordination
EXAFS-Strukturparameter der Uranylkomplexe
Aliphatische Carbonsäuren und Huminsäuren
Modellkomplex von
UO22+ mit
Koordination
von –COOH
pH
U-O äq
R (Å) N
Maleinsäure
Malonsäure
Bernsteinsäure
Huminsäure
mono
mono/oxo
bi
mono
4,2
3,9
4,9
4,0
2,37
2,36
2,48
2,38
6
5
5
6
U-X
Atom R (Å)
U
C
Identische Strukturparameter für U-O axial: N=2, R=1,78 Å
3,96
4,37
As K-Kante XANES Spektren von Referenzproben
Röntgenabsorptionsspektroskopie
(XANES, EXAFS)
- monochromatische Röntgenstrahlung wird beim Durchgang durch Materie geschwächt
- der lineare Absorptionskoeffizient nimmt mit zunehmender Energie ab, bis zu der Energie,
die ausreicht, um ein Elektron aus einer inneren Schale freizusetzen
- starker Anstieg des Absorptionskoeffizienten, danach wieder Abfall
- befinden sich Nachbaratome in der Umgebung des Absorberatoms sind feine Oszillationen
oberhalb der Kante sichtbar = Feinstruktur
- Oszillationen hängen von Abstand, der Zahl und der Art der benachbarten Atome ab
Forderungen an moderne Speziationsmethoden
- Probe nicht verändern, in-situ Bestimmung, vor-Ort-Bestimmung
∗ sorgfältige Probennahme und Probenvorbereitung
- Messung bei sehr geringen Konzentrationen
∗ 10-5 bis 1010 mol/L
- Hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit
∗ Senkung der Matrixeffekte
- Automatisierung und on-line Datenauswertung
∗ schnelle Bearbeitung von großen Probenzahlen
Kopplungstechniken zur Elementspeziesanalytik
- Definition -
- Kopplungstechniken sind aus mehreren hintereinander geschalteten
analytischen Methoden bestehende Systeme
- Methoden können auch unabhängig voneinander eingesetzt werden
- Synergieeffekt der Kopplung
(Information größer als bei getrennter Methodenanwendung)
➙
System bestehend aus Trenn- und Detektionsmodulen, die über ein
Interface verbunden sind und die Analyte in einem meist automatisierten,
geschlossenen System bestimmen
Vorteile der Kopplungstechniken
∗ Verkürzung des Zeitbedarfs pro Bestimmung
∗ Verringerung des Arbeitsaufwandes
∗ Automatisierbarkeit
∗ Weitgehende Vermeidung von Kontaminationen durch Abschirmung der
getrennten Bestandteile von der Umgebungsluft und Gefäßoberflächen
∗ Vermeidung von Analytverlusten durch Verwendung eines
quasi-geschlossenen Systems
∗ Reproduzierbarkeit durch identische Analysenbedingungen
∗ Vermeidung einer Zwischenlagerung nach Fraktionierung
∗ Änderung der Spezies oder der Bindungspartner durch oxidativen oder
mikrobiellen Einfluss wird verringert
Trennmethoden zur Speziesanalytik können sein:
- Extraktion
- Sequentielle Extraktion
- Filtration
- HPLC
- GC
- Elektrophorese
für Probenvorbereitung besonders wichtig:
Einhaltung der nativen Bedingungen (pH, Redoxbedingungen, Ionenstärke u.a.),
auch kann Derivatisierung notwendig sein,
Methodenvergleich, Wiederfindungs- und Spike-Experimente
Häufige Trennmodule für Kopplungstechniken zur ESA
- Elementspeziesanalyse -
Methoden
Trennprinzip/Besonderheiten
Flüssigkeitschromatographie – LC
Gelpermeationschromatographie
Ionenaustauschchromatographie
Reversed-phase-Chromatographie
Ionenpaarchromatographie
Gaschromatographie – GC
Säulen niedriger Polarität
Säulen hoher Polarität
Kapillarzonenelektrophorese –CZE
Quarzkapillaren
Beschichtete Kapillaren
Gelgefüllte Kapillaren
Anodic Stripping Voltammetry – ASV
Differential Pulse
Interfacemodule für Kopplungstechniken zur ESA
- Elementspeziesanalyse -
Methoden
Technik
Flammen-Atomabsorptionsspektroskopie – F-AAS
Pneumatischer Zerstäuber
(Flammen-Atomfluoreszenzspektrometrie – F-AFS) Hydraulische Hochdruckzerstäuber (HHPN)
Kaltdampf-Atomabsorptionsspektrometrie – CV-AAS) Fließinjektion (FIA)
(Kaltdampf-Atomfluoreszenzspektrometrie – CV-AFS)
elektrothermale Atomabsorptionsspektrometrie
On-stream (Probengeber)
-ET-AAS
Off-stream (Fraktionssammler)
Plasma-Atomemissionsspektrometrie – Plasma-AES Pneumatischer Zerstäuber
Ultraschallzertäuber
Direktinjektion (DIN)
Hydraulische Hochdruckzerstäubung (HHPN)
Chemischer Reaktionsdetektor – CRD
Continuous-flow (CFA)
Fließinjektion (FIA)
Organische Massenspektrometrie – MS
Particle-beam
Thermospray
Elektrosüray
Fourier-Transformation-Infrarot – FT-IR
Flusszelle
(Fourier-Raman-FT-Raman)
Nuklearmagnetische Resonanzspektroskopie – NMR Flusszelle
Detektormodule für Kopplungstechniken zur ESA
- Elementspeziesanalyse Elementselektiv:
Methoden
Technik / Besonderheiten
Atomabsorptionsspektrometrie – AAS
Flamme (F)
Hydrid (HD)
Kaltdampf (CV)
Elektrothermal (ET)
Flamme (F)
Hydrid (HD)
Induktiv gekoppeltes Plasma (ICP)
Mikrowellenplasma (MIP, CPM)
Gleichstromplasma (DCP)
Wechselstromplasma (ACP)
Induktivgekoppeltes Plasma (ICP)
Mikrowelleninduziertes Plasma (MIP)
Induktiv gekoppeltes Plasma (ICP)
Continuos-flow (CFA)
Fließinjektion (FIA)
Atomfluoreszenzspektrometrie – AFS
Plasma-AtomemissionsspektrometriePlasma-AES
Quadrupol-Massenspektrometrie
Quadrupol-MS
Sektorfeld-Massenspektrometrie
Chemischer Reaktionsdetektor – CRD
Detektormodule für Kopplungstechniken zur ESA
- Elementspeziesanalyse Molekülselektiv:
Methoden
Technik / Besonderheiten
Massenspektrometrie –MS
Particle-beam (PB)
Thermospray (TS)
Elektrospray (ES)
Fourier-Transformation-Infrarot-
He-Cd-Te-Detektor / Durchflusszelle
Spektroskopie / Raman – FT-IR/Raman
Nuklearmagnetische ResonanzSpektroskopie – NMR
Durchflusszelle
Ultraviolett (UV) – Spektrometrie mit
Diodenarraytechnik
Polytetrafluorethylen (PTFE)- oder
Polyetheretherketon (PEEK)-Kapillare,
Durchflusszelle
Fluoreszenz
Polytetrafluorethylen (PTFE)- oder
Polyetheretherketon (PEEK)- Kapillare,
Durchflusszelle
Kopplung der HPLC mit plasmaspektrometrischen
Multielementverfahren zur Elementspeziesanalyse
Spurenanalytische Bestimmung von sechs
Arsenspezies mittels HPLC/Q-ICP-MS
3
1
6
2
4
0
4
5
8
min
1 – Arsenocholin, 2 – Arsenobetain, 3 – As(III), 4 – Dimethylarsinsäure (DMAA),
5 – Monomethylarsonsäure (MMAA), 6 – As(V); je 5 g/l
aus Demesmay et al. [4.65]
Biologische, mikrobiologische und biochemische Methoden
Biologische Verfahren:
- Bioteste mit Lebewesen
Fischtest, Bakterientest, Algentest
Mikrobiologische Verfahren:
- Bestimmung der Kolonienzahl
- Bestimmung coliformer Keime
- Bestimmung ausgewählter Bakterienstämme (Escheria coli,
Fäkalstreptokokken z.B.)
Biochemische Verfahren:
- Immunochemische Verfahren
Ökotoxikologische Tests
Organismus Methode, Messgröße
Zeit, Parameter
Akute Toxizität
Bakterien
Leuchtbakterientest, Stoffwechselaktivität
Algen
Wachstumshemmtest
Daphnien
Immobilisierung, Mortalität
Fische
akute Toxizität, Mortalität
15-60 min, EC501
72 h, EC50
24 h, LC50
96 h, LC50
Chronische Toxizität
Bakterien
Wachstumshemmung
Algen
Wachstumshemmung
Daphnien
Reproduktion
Fische
verlängerter Fischtest, Mortalität
Stunden, NOEC2
72 h, NOEC
21 d, NOEC
14 d, 21 d, NOEC
Toxizitätsprüfung an Fischen
Algentest mit Fluoreszenzmessung
Grundlage:
Eigenschaft des Chlorophylls grüner Pflanzen nach einer Anregung
im sichtbaren Teil des Spektrums (rotes oder blaues Licht) eine
Fluoreszenzstrahlung (rot) bei 685 nm auszusenden
Verfahren zur Bestimmung von toxischen Effekten chemischer
Verbindungen auf das Wachstum planktonischer Süßwasseralgen
- zur Beurteilung der Photosyntheseaktivität
- zum Nachweis von Photosyntheseblockern wie z.B. Herbiziden
Biolumineszenz
- Strahlungsemission wird oft im biologischen System beobachtet
(Leuchtkäfer, Glühwürmchen) Intensität der Lichtemission bei
enzymkatalysierten Reaktionen messen:
z.B. Luciferase (aus Leuchtkäfern) katalysiert die Oxidation des
Luciferins
in einer ATP verbrauchten Reaktion (Bestimmung von ATP):
Luciferin + (ATP) + O2—Luciferase → Oxyluciferin + (AMP + Ppi) + CO2 +
h·v
AMP = Adenosis-5-monophosphat
ATP = Adenosin-5-triphosphat
Ppi = anorg. Diphosphat
Leuchtbakterientest
- gram-negative fakultativ-anaerobe Meeresbakterien aus der
Familie der Vibronaceae
(Verwandt mit terrestrischen Bakterien die in Böden und Gewässern
leben)
- Leuchtvorgang (Biolumineszenz) Teil des Bakterienstoffwechsels
- Leuchten: Oxidation der Leuchtstoffe (Luciferine) unter katalytischer
Wirkung des Enzyms Luciferase
- wird Stoffwechsel durch Anwesenheit toxischer Stoffe gestört, verringert sich
die Leuchtkraft
- Prinzip:
Abnahme der Biolumineszenz während der 30minütigen Testzeit im
Vergleich zu unbehandelten Bakterienproben
(Bakterien-Lagerung bei -20°C)
Schematischer Ablauf des LUMISmini - Test
Reaktivieren und Vorbereiten
2
Je 0,5 ml Kontrolllösung
(2%) NaCl) in Messküvetten
Reihe A geben
A
B
Probe aufsalzen und je 0,5 ml
in Messküvetten Reihe B
geben
1
Start
bei
0
Minuten
4,5 ml Reaktivierungslösung
zur Bakterienkonserve geben
3
A
B
Je 0,5 ml Bakterien zu
Messküvetten in
Reihe A und B geben
Ende
nach
15
Minuten
Testen
15 Minuten
warten
Messen:
Kontrolle Probe
Ergebnis
Kontrolle Probe
Ergebnis
usw.
Leuchtbakterientest
Beispiele:
- Toxizität von Schwermetallen
- Toxizität von Kohlenwasserstoffen, Pestiziden, org. Lösungsmitteln
Test von:
- Wässern
- Klärschlämmen
- Gewässersedimenten
- Böden (Altlasten)
- Leuchtbakterien sind bisher nie als Krankheitserreger aufgetreten ! -
Immunologie
- beschäftigt sich mit Mechanismen der Immunantworten, mit der sich der
lebende Organismus gegen eine Infektion durch Fremdkörper zur Wehr
setzt
- zwei grundsätzliche Immunantworten
* humorale Abwehr (durch Antikörper vermittelt)
* zellständige Abwehr
- Prozess
dringt Antigen oder artfremde Verbindung in Organismus ein, so kommt es
zur Teilung und Differenzierung von Lymphozyten
bei humoraler Abwehr kommt es zur Reifung von Plasmazellen, die
ihrerseits
spezifische Antikörpermoleküle generieren, diese verbinden sich mit dem
Antigen und bewirken seine Ausfällung, seine Neutralisation oder seinen
Tod, abhängig ob Antigen ein Makromolekül, ein Toxin oder ein
Mikroorganismus ist
kaum kovalente Bindungen, sterische Effekte – Schlüssel/Schloss/Prinzip –
Antikörper sind Mitglieder der Familie der Immunoglobuline
(4 Polypeptidketten)
Immunologie (Fortsetzung 2)
- Herstellung von Antikörpern:
Injektion einer Lösung oder Suspension des Antigens (z.B. Klasse der
Protoine,
Polysaccharide, hohe MG) in ein Kaninchen, nach erforderlicher Zeit werden
5-50 mL Blut vom immunisierten Tier abgenommnen, Blutgerinnung, Serum
etwa 2-25 mL durch Zentrifugation abgetrennt, bei ca. 56°C inkubiert,
portioniert und bei -20°C eingefroren
- Radioimmunoassay
klinische Praxis, biochemische Forschung
z.B. quantitative Analyse von Hormonen, Steroiden, Medikamenten
Verbund von Spezifität der Immunreaktion mit der Empfindlichkeit der
Radioaktivitätsmessung
*Bestimmung: unmarkiertes Antigen (unbekannte Menge) und radioaktiv
markiertes Antigen (bekannte Menge) konkurrieren um die begrenzte Anzahl
von Antikörperbindungsstellen in einer vorgegebenen Menge Antiserum,
bei Steigerung des unmarkierten Antigens (Menge radioaktiv markierten
Antigen bleibt gleich) wird die Menge an Radioaktivität im gebundenen
Antikörper-Antigenkomplex abnehmen, aus Eichkurve ist die zu
bestimmende
Antigenmenge ermittelbar
Bioimmunoassay
- Prinzip ist dem Immunsystem von Mensch und Tier abgeschaut,
körperfremde Stoffe nach dem Schlüssel-Schloß-Prinzip zu erkennen und
durch spezifische Antikörper zu binden
- bisher insbesondere Drogen und Hormone analysiert
- Fortschritte in der Antikörpertechnologie ermöglichen auch die Analyse von
nichtimmunogenen, d.h. niedermolekularen Stoffen – die Haptene – durch
Entwicklung dafür spezifischer Antikörper
ELISA-Verfahren: (enzyme linked immunoabsorbent assay)
- Antikörper an festen Phase sorbiert, aber auch durch kovalente Bindung
nach Reaktion z.B. mit Cyanogenbromid (Cellulose, quervernetzte Dextrane,
Polystyrol, Propylen u.a.) Festphase nur einmal einsetzbar
Anwendung:
- Klinische Biochemie:
Globuline im Blut, Insulin, verschiedene Viren,
usw.
- Umweltanalytik:
Atrazin, Huminsäuren, TNT, Pyrene,
Sulfonylharnstoffherbizide, PAH z.B.
Immunochemische Verfahren
Motivation:
Immunochemische Reaktionsprinzipien auch zum Nachweis
umweltrelevanter Stoffe (z.B. Pflanzenschutzmittel, Sprengstoffe usw.)
zu nutzen
Entwicklung von relativ unkomplizierten Testbestecken vor allem zur
vor-Ort-Analytik
Grundlagen:
Sind immunochemischer Reaktionen:
Antigen (AG) provoziert die Bildung von Antikörpern (AK), Antigen und
Antikörper bilden einen Komplex AGAK, ist ein Bestandteil AG oder AK
in irgend einer Form markiert, dann ist Komplex quantifizierbar
(radioaktiv – RIA, Fluoreszenz – FIA)
Immunochemische Methoden
Herunterladen