Arthrosenachrichten 03/2007

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Nachrichten
für Menschen in Bewegung
Brennpunkt Arthrose
Coxibe oder nicht-steroidale Antirheumatika?
Selbstmanagement in der Arthrosetherapie
Fragen an den Experten
Aktiv und Fit
Aquajogging
Bewegungstipps
Arthrosetherapie heute
Achskorrigierende Operationen am Kniegelenk
Ersatz von Meniskusgewebe
Ernährung und Wellness
Gesunde und ausgewogene Ernährung im Alltag
Heilkräuter in der Küche
Ausgabe 3/2007
ARTHR SE
ARTHR SE
Nachrichten
für Menschen in Bewegung
Editorial
ArthroseLexikon:
von A - Z
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mitglieder der Arthrose Liga,
in diesem Heft möchten wir Ihnen an
Beispielen demonstrieren, dass das
Entstehen oder Fortschreiten einer
Arthrose in vielen Fällen zu verhindern
oder zumindest hinauszuzögern ist.
Das Kunstgelenk, insbesondere also
die Hüft- oder Knieprothese, ist
schließlich nur die letzte Möglichkeit,
Arthrose geplagten Patienten eine verbesserte Lebensqualität zu ermöglichen.
Der Gelenkverschleiß nimmt aber typischerweise über einen längeren
Zeitraum im Verlauf des Lebens zu.
Häufig sind hierbei konkrete Ursachen auslösend, oder sie beschleunigen den
Prozess rapide. Viele nicht operative Therapiemöglichkeiten wurden oder werden
in diesem Heft vorgestellt. Wir möchten diesmal auf zwei Optionen eingehen, die
mit operativen Mitteln eine Vorbeugung oder Verzögerung des Arthroseprozesses
ermöglichen. Gerade im Bereich des Kniegelenks sind nämlich häufig
Beinachsendeformitäten, insbesondere das O-Bein, verantwortlich für einseitige
Belastungen und Abnutzung einzelner Bereiche des Kniegelenks, die letztlich in
einer Arthrose des gesamten Gelenks (so genannte Pangonarthrose) enden.
Ein weiteres Beispiel ist der durch Unfall oder Verschleiß bedingte Verlust von
Meniskusgewebe, dem "Stoßdämpfer" des Kniegelenks, der bald zu einem
Knorpelverschleiß führt. Hier bietet - unter bestimmten Voraussetzungen - die
Methode der Meniskustransplantation bei rechtzeitiger Durchführung einen
Schutz.
Die Arthrose Liga e. V. und Ihr Orthopäde können Sie beraten, welche
Maßnahmen bei Ihnen erforderlich beziehungsweise geeignet sind.
Interessierte finden in diesem Heft bereits Informationen und wichtige Hinweise.
Denn die Arthrose muss heute kein unausweichliches Schicksal sein.
Prof. Dr. med. H. R. Merk
Direktor der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie des
Klinikums der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
2
Daumensattelgelenkarthrose
(Rhizarthrose)
Bei der Daumensattelgelenkarthrose
handelt es sich um eine fortschreitende
Zerstörung des Daumensattelgelenks,
das sich zwischen Handwurzel und
erstem Mittelhandknochen befindet.
Meist kommt sie an beiden Händen
gleichzeitig vor. Etwa zehn Prozent der
Bevölkerung sind davon betroffen,
wobei Frauen häufiger erkranken als
Männer.
Die
Ursachen
einer
Daumensattelgelenkarthrose sind beispielsweise
hormonelle Ursachen
(nach der Menopause),
gelenknahe Frakturen,
die schlecht verheilten, und
Vererbung.
Endoprothese
Bei Endoprothesen handelt es sich um
Implantate, welche dauerhaft im Körper
verbleiben. Am bekanntesten sind wohl
die künstlichen Hüftgelenke. Es stehen
aber
auch
Endoprothesen
für
Kniegelenk, Schultergelenk, seltener
auch Sprunggelenk, Ellenbogengelenk
und Fingergelenk zur Verfügung. Arthrotische Gelenkveränderungen stellen
dabei die häufigste Indikation dar.
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Nachrichten
für Menschen in Bewegung
Brennpunkt Arthrose
Coxibe oder nicht-steroidale
Antirheumatika (NSAR)?
Selbstmanagement
auch in der
Arthrosetherapie?
In der bislang größten angelegten
Studie zur Untersuchung des kardiovaskulären (Herz-Kreislauf betreffenden) Risikos durch Coxibe, konnten
Wissenschaftler belegen, dass die Gabe
von Etoricoxib bei Arthrose und rheumatischen Erkrankungen den NSAR in
Bezug auf das Herz-Kreislauf-Risiko
nicht unterlegen sind. Weltweit beteiligten sich etwa 35 000 Patienten, die
an einer Arthrose des Knies, der Hüfte,
der Hand beziehungsweise der
Wirbelsäule oder an rheumatoider
Arthritis litten, an der Studie. Erstmals
konnte nachgewiesen werden, dass
sich durch die Einnahme von
Etoricoxib das kardiovaskuläre Risiko
der Patienten im Vergleich zur
Einnahme von NSAR nicht erhöhte. Bei
den gastrointestinalen Nebenwirkungen war die Substanz
signifikant überlegen.
So kam es unter der
Einnahme von Etoric ox i b s e l t e ne r z u
Geschwüren, Blutungen oder
Verengungen
im oberen
MagenDarmTrakt.
Britische Wissenschaftler der Royal Free
und University College Medical School in
London konnten in einer Studie nachweisen, dass Selbstmanagement-Programme
(anspruchsvolle Kurse, in denen krankheitsgerechtes Verhalten geübt wird)
auch in der Arthrosetherapie sinnvoll einsetzbar sind. Die Wirkung von
Selbstmanagement-Programmen wurde
mit der Wirkung schriftlicher
Verhaltensunterweisungen verglichen.
Dabei stellte sich heraus, dass bei
Patienten, die an einem Selbstmanagement-Programm teilnahmen, das
Selbstvertrauen im Umgang mit der
Arthrose zunahm und zugleich die Ängstlichkeit abnahm. Auf Schmerzen oder
bereits beeinträchtigte Gelenkfunktionen
konnte hingegen kein messbarer Einfluss
nachgewiesen werden.
Tipps zur Vorbeugung
von Arthrose
Bewegen Sie sich täglich.
Belasten Sie ihre Gelenke, aber
überbelasten Sie sie nicht.
Treiben Sie regelmäßig Sport.
Vermeiden Sie einseitige
Sportarten und damit einseitige
Belastungen.
Vermeiden Sie Verletzungen,
indem Sie sich vor dem Sport
aufwärmen. Achten Sie immer
auf Ihre Belastungsgrenzen.
Sollten Sie sich doch verletzen,
dann lassen Sie die
Verletzungen ausheilen.
Erst dann sollten Sie sich wieder
sportlich betätigen.
Achten Sie auf Ihr
Körpergewicht (BMI).
Ernähren Sie sich ausgewogen
(z. B. 10 Regeln der DGE).
Suchen Sie bei
Gelenkbeschwerden
einen Arzt auf.
Tragen Sie Schuhe mit guter
Dämpfung und schützen Sie
Ihre Gelenke vor Kälte und
Nässe.
Glucosaminsulfat:
erstmals als Pulver in
Deutschland
Den Alltag wieder besser bewältigen zu
können und wieder mobiler zu sein, wünschen sich viele Arthrose-Patienten, die
am oft schmerzhaften Verschleiß der
Gelenke leiden. Das bisher einzige in
Deutschland zugelassene Arzneimittel
mit dem Wirkstoff Glucosaminsulfat,
dona®200-S, wurde jetzt auch in neuen
Darreichungsformen zugelassen. Es ist
nun auch als Pulver in deutschen
Apotheken erhältlich.
Die Substanz lindert nicht nur die
Beschwerden, sondern kann auch den
Knorpelabbau im Kniegelenk hemmen.
Patienten profitieren von der guten
Studienlage zur Wirksamkeit und
Verträglichkeit sowie den jahrzehnte
langen Erfahrungen in der Anwendung
weltweit. Die empfohlene Tagesdosierung
von 1.500 Milligramm ist jetzt einmal
am Tag als Pulver zum Auflösen oder
zweimal am Tag als Filmtablette möglich.
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ARTHR SE
Nachrichten
für Menschen in Bewegung
Aktiv und Fit
Aquajogging
Die Ursprünge des Aquajoggings liegen in
den USA. Die Olympiateilnehmerin Mary
Sanders und Dozentin der Universität
Reno entwickelte bereits in den 90er
Jahren ein umfassendes Programm zum
Aquajogging unter dem Motto "Gesunde
Bewegung im Wasser". Aquajogging hat
sich seither als routinemäßige Trainingseinheit bei zahlreichen Top-Athleten etabliert. Bewegung im Wasser wird aber
auch von Patienten mit fortgeschrittener
Arthrose als wohltuend empfunden. Der
Auftrieb des Wassers reduziert deutlich
die Belastung der Gelenke. Positiv wirkt
hierbei eine erhöhte Wassertemperatur.
Auch bei fortgeschrittener Knie- und
Hüftarthrose wird unter vollständiger
Entlastung der Gelenke zum Beispiel mit
Hilfe einer Auftriebsweste, eine gute
Trainingswirkung auf Herz, Kreislauf und
Muskulatur erreicht.
Für Patienten mit Hüft-, Knie-, oder
Sprunggelenkverletzungen oder nach
einer Bandscheibenoperation ist eine
Aquatherapie besonders sinnvoll. Hinzu
kommt, dass durch Aquajogging auch das
Körperfett reduziert werden kann
(Kalorienverbrauch etwa 400 kcal pro 30
Minuten).
Auftrieb
Die Auftriebskraft des Wassers wirkt
genau senkrecht entgegen der Wasseroberfläche und dem eigenen Körpergewicht. Steht man bis zum Hals im
Wasser, so heben sich Körpergewicht
(Gewichtskraft) und Auftriebskraft
nahezu auf. Es entsteht ein Gefühl der
Schwerelosigkeit. Aufgrund dieser
Eigenschaft werden Sehnen, Bänder,
Wirbelsäule und Gelenke geschont.
Zusätzlich werden der Stoffwechsel
angeregt, die Beweglichkeit verbessert, die Muskeln gelockert und das
Herz-Kreislaufsystem
sowie
die
Atemmuskulatur gestärkt.
Durch den Widerstand des Wassers
muss man mehr Kraft aufwenden als an
Land. Die Bewegungen gegen den
Wasserwiderstand stärken zum einen
sämtliche Muskeln, zum anderen wirken sie auch als Massage auf den
gesamten Körper. Durch die massierende Wirkung werden Haut, Bindegewebe
und Muskulatur besser durchblutet.
Wasserdruck
Eine weitere Eigenschaft des Wassers
ist der Wasserdruck und sein Einfluss
auf den Körper. Mit jedem Meter nimmt
der Wasserdruck um 0,1 Bar zu. Auch
wenn man die Druckveränderung im
Wie funktioniert
Aqua-Fitness?
Die Aqua-Fitness macht sich die
Eigenschaften Auftrieb, Widerstand,
Wasserdruck und Wärmeleitfähigkeit
des Wassers zu Nutze. Sie erzielt damit
einen hohen Trainingseffekt des
Körpers, der zugleich die Gelenke
schont. Durch ausgedehnte Übungen
im Wasser können Ausdauer, Kraft und
Koordination
trainiert
werden.
Zugleich werden Gleichgewichtssinn
und Konzentrationsfähigkeit geschult.
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Widerstand
Wasser hat eine um ein Vielfaches
höhere Dichte als Luft und damit auch
einen höheren Widerstand. Je intensiver und schneller Bewegungen im
Wasser durchgeführt werden, desto
stärker wird der natürliche Widerstand
des Wassers. Diese Eigenschaft des
Wassers kommt besonders beim Joggen
und Laufen im Wasser zum Tragen.
Körper subjektiv nicht wahrnimmt, so
reduziert sie doch die Herzfrequenz um
etwa 20 Schläge pro Minute, das Herz
arbeitet somit ökonomischer. Patienten, bei denen Herzerkrankungen diagnostiziert wurden, sollten vorher
ihren Arzt befragen, da die körperliche
Belastung während des Trainings sich
über den Puls nur schwer steuern lässt.
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Nachrichten
für Menschen in Bewegung
Aktiv und Fit
Wärmeleitfähigkeit
Eine weitere Eigenschaft des Wassers
ist dessen wärmeleitende Funktion.
Bei jeder Bewegung im Wasser gibt der
Körper automatisch Wärme an das
Wasser ab. Um den Temperaturverlust
so gering wie möglich zu halten, ziehen sich die Blutgefäße zusammen.
Verlässt man das Wasser, so dehnen
sich die Blutgefäße wieder aus. Das
Wasser
wirkt
hier
wie
ein
Gefäßtraining. Durch die Anpassung an
den Temperaturwechsel wird zudem
das Immunsystem gestärkt.
So wird's gemacht
Anfänger
Für Anfänger bietet sich zunächst
Aquawalking an. Hierbei reicht das
Wasser lediglich bis maximal zur Brust.
Der Kontakt mit dem Boden bleibt
erhalten, durch die Wasserauftriebskraft werden aber die Gelenke
geschont, indem der "Aufprall" vermieden wird. Die Bewegung im Wasser
entspricht der Bewegung an Land.
Dabei sollte man aber auf die richtige
Haltung achten, d. h. der Oberkörper
bleibt aufrecht, die Arme werden wie
beim Walking an Land mitgeschwungen.
Fortgeschrittene
Für Fortgeschrittene empfiehlt sich das
so genannte "Deep Water Running".
Das Wasser reicht einem bei dieser
Variante bis zum Hals. Um zu vermeiden, dass man während des Laufens im
tiefen Wasser untergeht, wird eine
Auftriebsweste angelegt. Das Laufen
und die richtige Körperhaltung in der
Schwerelosigkeit bedarf zunächst
etwas Übung.
Laufhaltung
Eine orthopädisch günstige Laufhaltung ist durch leichte Vorlage, aufrechte Kopfhaltung, Streckung der Brustwirbelsäule, leichte Anspannung der
Bauchmuskulatur und eine Beugung
der Ellenbogen um ca. 90 Grad gekennzeichnet. Außerdem sollten Arme und
Beine immer gegengleich bewegt werden. Man unterscheidet beim Aquajogging im Wesentlichen zwischen drei
Lauftechniken: Schritt-, Schreit- und
Kniehebelauf.
Schrittlauf
Der Schrittlauf eignet sich besonders
für Ausdauertraining. Dabei werden
das Herz-Kreislauf-System und die
Muskulatur gleichermaßen trainiert.
Die Bewegung sollte möglichst genauso durchgeführt werden wie die
Laufbewegung an Land. Die Wirbelsäule ist gestreckt und die Arme
schwingen im 90 Grad Winkel im
Schultergelenk. Die Schrittfrequenz
beträgt etwa 25 bis 45 Schritte pro
Minute.
beträgt für Anfänger zirka 20 Schritte
und für Fortgeschrittene etwa 30 bis
35 Schritte pro Minute.
Kniehebelauf
Der Kniehebelauf eignet sich besonders zum Herz-Kreislauf-Training. Die
Bewegung ähnelt dem Treppensteigen,
wenn zwei Stufen auf einmal genommen werden. Der Unterschenkel wird
nur nach vorne geschwungen und das
andere Bein sowie der Fuß hauptsächlich nach hinten gestreckt. Die
Schrittfrequenz ist deutlich höher als
beim Schreitlauf. Anfänger können
leicht bis zu 35 Schritte pro Minute,
Fortgeschrittene bis 60 Schritte pro
Minute erreichen.
Schreitlauf
Beim Schreitlauf werden sehr lange
und große Schritte ausgeführt, ähnlich
dem Überspringen eines Hindernisses.
Dabei können in erster Linie Bein-,
Hüft- und Gesäßmuskulatur trainiert
werden. Zunächst wird das vordere
Knie angehoben. Anschließend wird
der Unterschenkel so weit wie möglich
nach vorne geschwungen, wobei die
Fußspitze gestreckt wird. Zeitgleich
wird das andere Bein so weit wie möglich nach hinten gestreckt. Dann
erfolgt der Beinwechsel. Der Armschwung wird ebenso wie der
Beinschwung kräftiger nach vorne und
hinten ausgeführt. Die Schrittfrequenz
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für Menschen in Bewegung
Aktiv und Fit
Bewegungstipps
Regelmäßiges Muskeltraining, ausreichend Bewegung, Sport und die
Beachtung allgemeiner Verhaltensregeln gehören zum A und O bei der
Kniegelenkarthrose. Belasten Sie Ihre
Knie regelmäßig, aber vermeiden Sie
eine Überbelastung. Versuchen Sie es
mal
mit
Aquasport,
Wandern,
Skilanglaufen oder aber ganz speziellen
Übungen, die Sie nach Möglichkeit
zweimal täglich durchführen sollten.
Die folgenden Übungen sollen anstrengend sein, dürfen aber niemals
Schmerzen auslösen. Sollten Schmerzen
auftreten, muss die betreffende Übung
sofort abgebrochen und gegebenenfalls
aus dem persönlichen Programm gestrichen werden.
1a
1b
Übung 1
Legen Sie sich in Seitenlage auf den Boden. Das unten liegende Bein ist in Hüfte
und Knie leicht angewinkelt, das andere Bein ist am Kniegelenk gestreckt. Führen
Sie das gestreckte Bein nun seitlich nach oben und halten Sie es 5 Sekunden in dieser Position. Ruhen Sie das Bein danach 10 Sekunden in der Ausgangsstellung aus.
Wiederholen Sie diese Übung 5 Mal je Bein.
Für Sie gelesen…
Lese-Tipps Bewegung und Gymnastik
Prof. Dr. Joachim Grifka
Die Schulterschule
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9,90 Euro
2a
2b
Übung 2
Legen Sie sich auf den Rücken und stellen Sie das gesunde Bein im Hüft- und
Kniegelenk leicht gebeugt auf den Boden. Das andere Bein liegt gestreckt und
leicht abgespreizt auf dem Boden, die Fußspitze zeigt nach außen. Führen Sie nun
das abgespreizte Bein - unter Beibehaltung der Fußposition - schräg nach oben
über das gesunde Bein hinweg. Die Rumpfposition sollte dabei möglichst nicht verändert werden. Wiederholen Sie diese Übungen 5 Mal je Bein.
Die meisten Beschwerden, Erkrankungen und
Verletzungen des Schultergelenks können auf
6
einfache Weise behandelt werden. Dieser
Patientenratgeber erklärt leicht verständlich die
ärztlichen Ratschläge und präsentiert schultergerechtes Verhalten und Maßnahmen, die Betroffene selbst realisieren können.
Ausführliche Informationen finden Sie in dem
Patientenratgeber "Die Knieschule Selbsthilfe bei Kniebeschwerden"
von Prof. Dr. med. Joachim Grifka,
Rowohlt-Taschenbuchverlag, ISBN 3 499 61025.
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Nachrichten
für Menschen in Bewegung
Interview
Fragen an den Experten
Die Arthrose ist
weltweit die
häufigste Gelenkerkrankung und
damit Ursache
Nummer eins
f ü r chronische
Schmerzen. I n
Deutschland sind
etwa neun MillioDr. Jean-Louis Dumas,
Kempten
nen M e n s c h e n
davon betroffen.
Die Knorpelschäden treten nicht nur bei
älteren Menschen sondern auch immer
häufiger bei Kindern und Jugendlichen
auf. Wie kann man einer Arthrose vorbeugen, welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Auf diese und einer
Vielzahl weiterer Fragen stand unser
Arthrose-Experte Dr. Jean-Louis Dumas,
Facharzt für Orthopädie, den Arthrose
Nachrichten Rede und Antwort.
Ist Arthrose eine Alterskrankheit?
Bei Arthrose handelt es sich keinesfalls
um eine Alterskrankheit, obwohl ab
dem 55. Lebensjahr das Risiko besonders hoch ist und praktisch jeder zweite Mensch eine Knorpelschädigung in
mindestens einem Gelenk aufweist. Da
die Arthrose aber Ausdruck eines
Missverhältnisses zwischen Belastung
und Belastbarkeit des Knorpels ist,
kann bei kontinuierlicher Über- oder
Fehlbelastung der Gelenke im Beruf
oder in der Freizeit auch bei jüngeren
Menschen eine Arthrose auftreten.
Rheuma und Arthrose werden oft in
einen Topf geworfen. Welchen
Unterschied gibt es?
Bei beiden Krankheiten hat man zwar
Gelenkschmerzen, aber während bei
Arthrose als "Verschleiß" der Knorpel-
abrieb im Vordergrund steht, liegen bei
Rheuma Entzündungen der Schleimhaut vor, die als Autoimmunstörung,
das heißt von sich heraus entstehen
und das Gelenk zerstören.
Ist der Ersatz eines Kniegelenks
durch eine Kniegelenkprothese
trotz starken Übergewichts möglich?
Eine Gewichtsreduktion vor einem
Eingriff wäre sicherlich wünschenswert. Die Komplikationsrate ist dann
wesentlich geringer und die Haltbarkeit einer Knieprothese länger.
Andererseits ist eine vernünftige
Gewichtsreduktion, wenn man sich
nicht ausreichend bewegen kann,
kaum möglich. Somit ist von einem
Operateur zusammen mit dem
Patienten abzuwägen, inwieweit die
Operation trotz Übergewicht möglich
ist und ob die Risiken minimiert werden können. Eine Gewichtsreduktion
könnte dann nach der Operation angestrebt werden, wenn die Gehfähigkeit
verbessert ist.
Gibt es auch natürliche
Behandlungsmethoden zur
Behandlung von Arthrose?
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten,
Arthrose zu behandeln. Wichtig sind
hier Verminderung der Belastung,
Bewegungsübungen zur Stärkung der
Muskulatur durch Schwimmen oder
Radfahren, Elektro- und Wärmebehandlungen. Hilfreich sind manchmal auch Gelenkbandagen, um die
Führung des Gelenks zu verbessern.
Vielen Dank für das Interview!
ARTHR SE
Nachrichten
für Menschen in Bewegung
Arthrosetherapie heute
Bedeutung achskorrigierender Operationen
am Kniegelenk
In vielen Fällen ist der Ausgangspunkt einer
Arthroseentwicklung im Knie (so genannte
Gonarthrose) in einer fehlerhaften Statik des
Beines zu suchen. Dies führt zu einer ungünstigen Lastverteilung im Knie und damit zu
einem frühzeitigen erhöhten Verschleiß des
Knorpels in diesem Areal.
Beinachsveränderungen
Die Achse des Beines macht im Verlauf
des Lebens physiologische, das heißt
"normale" Veränderungen durch.
Während Säuglinge üblicherweise
deutliche O-Beine aufweisen, sind im
Verlauf der weiteren Kindheit mehr
oder weniger ausgeprägte X-Beine zu
beobachten. Bei der regulären
Beinachse des Erwachsenenalters ist
schließlich im Normalfall dafür
gesorgt, dass das Körpergewicht im
Wesentlichen in der Mitte des Gelenks
getragen wird. Abweichungen hiervon
sind aber häufig. Nach manchen Untersuchungen sollen bis zu einem Viertel
der Kniegelenkarthrosen durch diese
Achsenfehler verursacht oder begünstigt werden. Je nachdem, zu welcher
Seite das Kniegelenk bei der Sicht von
vorn abweicht, spricht man von einem
X-Bein (Valgusbein) oder häufiger von
einem O-Bein (Varusbein) (vergleiche
Abbildung 1).
Abbildung 1:
Typisches O-Bein (Genu
varum) eines 38-jährigen Mannes mit jetzt
erstmals aufgetretenen
Schmerzen am inneren
Gelenkspalt durch
Fehlbelastung
Bei letzterem ist die Kraft übertragende Achse des Kniegelenks tendenziell
zur Mitte, also nach innen verschoben
8
und die Innenseite des Kniegelenks
wird mechanisch überbeansprucht.
Hierdurch tritt eine vorzeitige, erhöhte
Abnutzung des Knorpels und auch
Meniskus in diesem Areal auf. Im
Gegensatz dazu führt bei einer
Verlagerung der Tragachse des
Körpergewichts nach außen, wie bei
einem X-Bein zu beobachten, diese
Fehlbelastung zu einem erhöhten
Abrieb auf der Außenseite des Gelenks
und zu verfrühter Arthrose in diesem
Bereich. Diese Situation ist zum
Beispiel häufig bei Patienten mit
Rheuma gegeben. Häufig stören die
Beinverformungen die Betroffenen in
der Frühphase allenfalls kosmetisch,
nicht selten wird aber über den
Mechanismus des vorzeitigen Verschleißes eines Areals des Kniegelenks eine Kaskade in Gang gesetzt,
die letztlich das gesamte Gelenk schädigt.
Achskorrekturoperationen
In diesen Situationen haben besonders
seit den 70er Jahren kniegelenknahe,
so genannte Korrekturosteotomien
(Achskorrekturoperationen) weltweite
Verbreitung gefunden. Hierbei wird
durch eine exakt berechnete Durchtrennung meist des knienahen Unterschenkelknochens, seltener auch im
Bereich des Oberschenkels, und eine
Neufixierung des Knochens in der
gewünschten Position die Tragachse
des Kniegelenks derart korrigiert, dass
die Belastung von den überbeanspruchten und geschädigten Strukturen auf die geringer belasteten
gesunden Strukturen verlagert wird.
Durch diese Maßnahmen weitet sich in
den Röntgenverlaufskontrollen der
betroffene Gelenkspalt, der zuvor
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Lahm
Klinik für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie des Klinikums der Ernst-Moritz-ArndtUniversität Greifswald
F.-v.- Sauerbruchstrasse
17475 Greifswald
meist stark verschmälert war, deutlich
aus (vergleiche Kreis in Abbildung 2
und 3).
Abbildung 2:
O-Bein (Genu varum) im
Röntgenbild mit bereits
deutlich verschmälertem
medialen (=inneren)
Gelenkspalt (siehe
Kreisausschnitt) und
beginnenden
Arthrosezeichen
Abbildung 3:
Nach achskorrigierender
Operation ist der
Gelenkspalt wieder deutlich
erweitert und das Areal
entlastet (siehe
Kreisausschnitt)
Je nach unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen des Patienten sind
Variationen dieser Operationen möglich, zum Beispiel als so genannte
zuklappende oder aufklappende Osteotomien (operative Durchtrennung
eines Knochens, um Fehlstellungen
auszugleichen). Damit Patienten von
der Operation profitieren, müssen
gewisse Ausgangsbedingungen vorliegen, wie eine ausreichende Restbeweglichkeit und keine allzu gravierenden Bandinstabilitäten. Insbesondere darf noch nicht das ganze
Kniegelenk vom Arthroseprozess in
Mitleidenschaft gezogen sein. Bei den
zur Verfügung stehenden umfangreichen Erfahrungen mit diesen Operationsmethoden werden bei bereits
überlasteten Gelenken Verzögerungen
der Arthrose von 10 bis 15 Jahren
erreicht. Für viele Patienten bedeutet
dies einen Segen, denn auch das beste
Kunstgelenk ist nicht so gut wie ein
funktionstüchtiges Eigenes.
ARTHR SE
Nachrichten
für Menschen in Bewegung
Arthrosetherapie heute
Ersatz von Meniskusgewebe zur
Vermeidung von Arthrosen
Das Kniegelenk ist das größte und das
am meisten beanspruchte Gelenk unseres Körpers. Es verbindet Ober- und
Unterschenkel miteinander und leitet
die gesamte Last des Rumpfes auf den
Unterschenkel weiter. Vor allem bei
sportlichen Aktivitäten mit Dreh- und
Scherbewegungen wirken oftmals sehr
große Kräfte auf das Kniegelenk ein.
Diese führen zur Überbelastung und zu
schmerzhaften
Verletzungen
der
Kniegelenkstrukturen, insbesondere der
Kreuzbänder, Knorpeloberflächen und
der Menisken. Nicht selten kommt es
auch zu kombinierten Verletzungen von
Kreuzband und Meniskus. Weil eine solche Verletzung zu einer Instabilität des
Kniegelenks und in der Folge zu übermäßigem Gelenkverschleiß führt, ist
eine möglichst frühzeitige operative
Stabilisierung unumgänglich.
Abbildung 1:
Zustand nach Entfernung eines irreparabel geschädigten
Innenmeniskusanteils zur Aufnahme eines CMI (Kollagenes
Meniskusimplantat)
Arthroskopische Behandlung
Die Menisken sind zwei sichelförmige
Scheiben aus Faserknorpel, die sich im
Gelenk zwischen Ober- und Unterschenkelknochen befinden. Es gibt
einen Außen- und einen Innenmeniskus. Die Menisken spielen eine äußerst
wichtige Rolle für die Funktion des
Kniegelenks. Besonders entscheidend
ist die Übertragung der Last vom Oberauf den Unterschenkel und die Stabilisierung des Kniegelenks während
Beugung, Streckung und Rotation.
Zudem verteilen die Menisken die Last
auf den Gelenkoberflächen, federn
Stöße ab und tragen zur Schmierung
und Ernährung des Gelenks bei. Auf
Grund dieser wichtigen Funktion ist es
aus heutiger medizinischer Sicht sinnvoll, den Meniskus solange wie möglich zu erhalten. Neben Kreuzbandund Knorpelschäden sind Verletzungen
des Meniskus häufiges Ergebnis von
Sportunfällen und die Ursache für
Schmerzen im Kniegelenk. Fast alle
Verletzungen des Kniegelenks können
heute minimalinvasiv (operativer
Eingriff mit kleinsten Verletzungen)
versorgt werden. Bei einer solchen
arthroskopisch
durchgeführten
Operation wird über einen kleinen
Hautschnitt eine Miniaturkamera ins
Kniegelenk eingebracht, mit deren
Hilfe das betroffene Knie untersucht
werden kann. Über weitere winzige
Zugänge wird dann die Operation schonend vorgenommen. Chirurgische
Instrumente und eventuell notwendige
Implantate können somit schonend in
das Gelenk eingebracht und die verletzten Strukturen repariert werden.
Im Allgemeinen stellen solche
Operationen heutzutage eine sehr
geringe Belastung für den Patienten
dar. Die arthroskopische Behandlung
von Meniskusschäden ist eine etablierte Operation, die in vielen orthopädischen Kliniken und Zentren durchgeführt wird. Im Regelfall sind basisnahe
Dr. med. Heiko Spank
Klinik für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie des Klinikums der Ernst-Moritz-Arndt
Universität Greifswald
F.-v.- Sauerbruchstrasse
17475 Greifswald
frische Meniskusrisse sehr gut vom
Operateur
mit
arthroskopischen
Nähten oder Nahtsystemen zu versorgen. Der betroffene Bereich verwächst
und bildet wieder ein intaktes
Meniskusgewebe aus Faserknorpel.
Häufig gibt es auch Verletzungen, die
nicht mehr genäht werden können,
weil die Risse im undurchbluteten Teil
des Meniskus liegen oder das Gewebe
irreparabel zerstört ist. Bisher war
dann eine Teilentfernung des Gewebes
unumgänglich. In Studien wird nachgewiesen, dass bereits eine Teilentfernung des Meniskusgewebes zur erhöhten Belastung und dadurch zu degenerativen Veränderungen am Gelenkknorpel führen kann. In der Folge wird
mit hoher Wahrscheinlichkeit eine
Kniearthrose entstehen, die mit erheblichen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verbunden ist. Auf
Grund der Unheilbarkeit der Arthrose
werden viele Patienten mit entferntem
Meniskus längerfristig ein künstliches
Kniegelenk benötigen.
Einsatz von Meniskusimplantaten
Um die Folgeschäden der Meniskusteilentfernung zu verhindern, hat ein
internationales Team um den amerikanischen Sportarzt Dr. Statman ein biologisches Meniskusersatzimplantat
entwickelt. Das kollagene Meniskusimplantat ist ein biologisches und
resorbierbares Implantat aus hochgereinigtem Kollagen mit einer schwammigen Struktur. Die Form orientiert
sich jeweils am menschlichen Innenbeziehungsweise Außenmeniskus. Das
Implantat wird arthroskopisch anstelle
des entfernten Meniskusgewebes eingenäht und nutzt die Fähigkeit des
Körpers zur eigenen Geweberegenera-
9
ARTHR SE
Nachrichten
für Menschen in Bewegung
Arthrosetherapie heute
tion. Die poröse Struktur des
Implantates
dient
dabei
als
Leitschiene für das Einwachsen von
neuem Gewebe. Körpereigene Zellen
wandern allmählich in das Implantat
ein und bilden meniskusähnliches
Gewebe aus. Nach etwa einem Jahr ist
das Kollagenmeniskusimplantat zum
größten Teil abgebaut und durch eigenes Gewebe ersetzt.
Abbildung 2:
Kollagene Meniskusimplantate für
Innen- und Außenmeniskus
Resultate klinischer Studien
Die Resultate aus den klinischen
Studien in den USA und Europa belegen, dass das kollagene Meniskusimplantat (CMI) das Wachstum von
neuem Gewebe unterstützt. Die zuvor
vorhandenen Schmerzen werden deutlich reduziert und die Patienten erreichen wieder ein Aktivitätsniveau vergleichbar mit demjenigen vor der
Verletzung. Eine amerikanische Multicenterstudie mit über 300 Patienten
belegt die Vorteilhaftigkeit des CMI
hinsichtlich Neubildung von Meniskusgewebe, Schmerzreduktion, Erreichen
des gewohnten Aktivitätsniveaus und
der
Zufriedenheit
behandelter
Patienten gegenüber Patienten, welchen lediglich ein Teil ihres Meniskus
operativ entfernt wurde. Die durchschnittliche Operationsdauer einer
Kollagenmeniskusimplantation ist vergleichbar mit derjenigen einer herkömmlichen Meniskusnaht. Bis heute
wurden weit mehr als 1 000 Patienten
mit einem Kollagenmeniskusimplantat
erfolgreich operiert. Dies waren vor
10
allem Menschen, die großen Wert auf
die Wiedergewinnung ihrer sportlichen
Aktivität legten. Es handelt sich beim
Kollagenmeniskusimplantat um ein
temporäres biologisches Implantat,
das aus einer sensiblen Kollagenstruktur besteht, die mit dem Einwachsen
körpereigener Zellen immer widerstandsfähiger wird. Daher ist es wichtig, dass der Patient gerade in den
ersten Wochen nach erfolgter
Operation das notwendige Verständnis
und die erforderliche Geduld mitbringt,
um den Erfolg dieser regenerativen
Methode zu maximieren. Die Nachbehandlung erstreckt sich insgesamt
über einen Zeitraum von etwa sechs
Monaten. Anfänglich muss die
Belastung und das Bewegungsausmaß
langsam und kontinuierlich gesteigert
werden. Nach zwei Monaten kann in
der Regel das operierte Knie wieder
voll belastet werden, und der Patient
beginnt mit dem Aufbautraining für
seine gewohnte sportliche Aktivität.
In Absprache mit dem behandelnden
Arzt ist aber eine sitzende Tätigkeit
wie z. B. im Büro bereits in den ersten
Wochen nach der Operation möglich.
Man sollte immer berücksichtigen, dass
sich das im Aufbau befindliche Gewebe
noch im Reifungsprozess befindet und
dass daher selbst bei Schmerzfreiheit
keine sofortige Belastung erfolgen
darf. Nur die Einhaltung des ärztlich
vorgegebenen Rehaprogramms sichert
die Aussicht auf den angestrebten
Erfolg, der sich letztlich durch die
Bildung von körpereigenem stabilen
Meniskusgewebe auszeichnet. Nach
sechs Monaten können dann die sportlichen Aktivitäten im gewohnten
Umfang wieder aufgenommen werden.
Langfristig sollten das kollagene
Meniskusimplantat und das daraus
resultierende Meniskusersatzgewebe
die Funktion eines natürlichen
Meniskus zum Teil wieder übernehmen
und damit eine Arthroseentstehung
vermeiden. Es sind weiterführende
Studien notwendig, um zu zeigen, dass
die angestrebte Arthrosevermeidung
mit Hilfe des CMI erfolgen kann.
Abbildung 3:
Zustand nach Anheftung eines CMI im Bereich des
defekten Innenmeniskus
Gesunde und
ausgewogene
Ernährung im Alltag
Jeden Tag sehen wir uns mit einer
riesigen Auswahl an wohlschmeckenden Lebensmitteln in jeder
Variation konfrontiert. Wir selbst
bestimmen, was und wie viel wir
davon essen. Dabei besteht die
Gefahr, zu viel zu essen oder sich
unausgewogen
zu
ernähren.
Genuss,
Lebensqualität
und
Gesundheit werden dabei oft vernachlässigt. Damit der Körper funktioniert, benötigt er eine Reihe von
Nährstoffen, die mit der täglichen
Nahrung aufgenommen werden
müssen. Falsche Ernährungsgewohnheiten können zu Übergewicht und ernährungsbedingten
Krankheiten wie Diabetes mellitus,
Arteriosklerose,
Herz-Kreislauferkrankungen, Gelenkverschleiß
und sogar Krebs führen. Experten
gehen davon aus, dass über 60
Prozent der Todesfälle durch ernährungsbedingte Krankheiten verursacht werden.
ARTHR SE
Nachrichten
für Menschen in Bewegung
Ernährung und Wellness
Teil 1: Vollwertige Ernährung
In dieser und in der nächsten Ausgabe
der Arthrose Nachrichten erfahren Sie
etwas über zwei unterschiedliche
Ernährungsweisen, die aus ernährungswissenschaftlicher Sicht als gesund und
ausgewogen gelten und die sich im
Alltag einfach umsetzen lassen.
Gesund essen heißt zunächst einmal,
alle wichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge und in der richtigen
Zusammensetzung zu sich zu nehmen.
Dabei sollte man neben einem ausgewogenen Verhältnis an Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett (Makronährstoffe) auch den Gehalt an
Vitaminen,
Mineralstoffen
und
Spurenelementen (Mikronährstoffen)
und den individuellen Energiebedarf
berücksichtigen. Entscheidend für
eine gesunde Ernährung ist aber
nicht nur die aufgenommene Menge
an Lebensmitteln, sondern auch
deren Qualität und die Art der
Zubereitung. Außerdem gehört Essen
und Trinken zu den Freuden des
Alltags. Es sollte deswegen schmekken und zugleich gesund sein.
Die 10 Regeln der DGE
(Deutsche Gesellschaft für Ernährung)
1 Vielseitig essen
Genießen Sie die Vielfalt der Lebensmittel und essen Sie abwechslungsreich.
2 Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln
Essen Sie mehrmals am Tag Getreideprodukte und Kartoffeln. Sie enthalten kaum Fett, dafür aber viele
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
3 Gemüse und Obst - Nimm "5" am Tag Genießen Sie wenn möglich fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, möglichst frisch, gerne auch als
Saft (eine Portion = eine handvoll oder ein Glas). Kombinieren Sie Obst und Gemüse am Besten mit
jeder Mahlzeit. Sie enthalten reichlich Vitamine, Mineralstoffe sowie Ballaststoffe und sekundäre
Pflanzenstoffe.
4 Täglich Milch und Milchprodukte, einmal pro Woche Fisch, Fleisch und
Wurstwaren, Eier in Maßen Essen Sie täglich Milch und Milchprodukte (außer bei
Unverträglichkeiten), einmal pro Woche Fisch, Fleisch und Wurstwaren sowie Eier in Maßen.
Milchprodukte liefern Calcium. Fisch enthält Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren. Fleisch enthält Eisen
sowie B-Vitamine und Eier wertvolle Aminosäuren. Bevorzugen Sie fettarme Produkte.
5 Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
Verwenden Sie in erster Linie pflanzliche Öle und Fette (z. B. Oliven- und Rapsöl). Sie sind wichtige
Lieferanten für essentielle Fettsäuren (z. B. Omega-3-Fettsäuren, Omega-6-Fettsäuren) und fettlösliche
Vitamine (Vitamin A, D, E, K). Achten Sie aber auf die unsichtbaren Fette z. B. in Wurst, Käse,
Süßwaren oder Gebäck. Denn zuviel Nahrungsfett führt zu Übergewicht und kann langfristig die
Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern.
6 Zucker und Salz in Maßen
Verzehren Sie Zucker und Lebensmittel bzw. Getränke, die mit verschiedenen Zuckerarten (z. B.
Glucosesirup) hergestellt wurden, nur gelegentlich. Würzen Sie kreativ mit frischen Kräutern und
Gewürzen und wenig Salz. Wenn Salz, dann jodiertes Speisesalz.
7 Reichlich Flüssigkeit
Trinken Sie mindestens 1,5 Liter pro Tag und bevorzugen Sie Wasser oder kalorienarme Getränke.
Trinken Sie Alkohol und Kaffee mit Verstand.
8 Schmackhaft und schonend zubereitet
Garen Sie bei möglichst niedrigen Temperaturen, kurz, mit wenig Wasser und Fett. Dabei erhalten Sie
den natürlichen Geschmack, schonen die Nährstoffe und verhindern die Bildung von Schadstoffen.
9 Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie Ihr Essen.
Nehmen Sie sich Zeit, in Ruhe und in einer gemütlichen Atmosphäre zu essen und genießen Sie jeden
Bissen. Legen Sie während des Essens kleine Pausen ein, so merken Sie viel besser, wann Sie tatsächlich satt sind. Das Sättigungsgefühl setzt erst nach etwa 15 bis 20 Minuten ein. Und hören Sie auf zu
essen, wenn Sie satt sind.
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Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung.
Foto: www.pixelio.de
Mit der richtigen Ernährung und ausreichend Sport bleiben Sie geistig und körperlich aktiv.
Nach heutigen Erkenntnissen bietet
eine vollwertige Ernährung gute
Voraussetzungen für optimale körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
und trägt damit entscheidend zum
Wohlbefinden bei.
Wie lässt sich eine vollwertige
Ernährung im Alltag umsetzen?
Am einfachsten lässt sich die vollwertige Ernährung umsetzen, wenn
man sich an die 10 Regeln der DGE
hält. "Diese sind nicht nur Hilfe für
die optimierte Nährstoffaufnahme,
sondern auch Anleitung zu vollwer-
tigem Genießen", so die DGE selbst.
Die Empfehlungen sollen garantieren,
dass jeder Nährstoff auch im richtigen
Maß enthalten ist.
Lesen Sie in Ausgabe 4 der Arthrose Nachrichten
alles über die Ernährung nach dem Glyx-Prinzip (Low
Carb).
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Nachrichten
für Menschen in Bewegung
Ernährung und Wellness
Sie wachsen frisch im Garten, auf dem
Balkon, ja sogar in Blumentöpfen auf
der Fensterbank. Getrocknet stehen sie
im Küchenregal. Zum Würzen unserer
Speisen verwenden wir sie wie fast täglich. Die Rede ist von Rosmarin,
Thymian und Oregano. Doch wie ist die
heilende Wirkung dieser Küchenkräuter?
Rosmarin
(Rosmarinus officinalis)
Schon im Altertum war der
Rosmarin hoch geschätzt. Er
symbolisierte Liebe und Schönheit und wurde deshalb der
Göttin Aphrodite geweiht. Der
Rosmarin ist im Mittelmeerraum heimisch und lässt sich aus der mediterranen Küche nicht wegdenken. Er findet aber auch in deftigen Kartoffelgerichten, Eintöpfen, Essigen und Ölen
Verwendung. Als Heilpflanze weist er
eine vielseitige und starke Heilwirkung
auf und kann sowohl innerlich in Form
von Tee als auch äußerlich als ätherisches Öl angewendet werden. Er stärkt
Kreislauf und Herz und wirkt somit
positiv auf zu niedrigen Blutdruck.
Seine wichtigsten Eigenschaften sind
seine anregende, entzündungshemmende, schmerzstillende und krampflösende Wirkung. In der klassischen
Kräuterheilkunde werden unter anderem Herzschwäche, Kreislaufbeschwerden, Rheuma, Gicht und nervöse
Unruhe mit Rosmarin behandelt.
Thymian (Thymus vulgaris)
Im Thymian steckt viel mehr
als nur ein wohlschmeckendes
Gewürz, das wir gerne bei der
Zubereitung provençalischer
Gerichte verwenden, in
Gemüsesuppen und Eintöpfe, in
Marinaden, Kräuteressigen und -ölen,
zum Aromatisieren von Honigen, für
Pizza und Pasta, Fisch, Tomatengerichte. Als Heilpflanze ist der
Thymian einfach unschlagbar. Es gibt
kaum ein Gebiet, wo er nicht helfen
kann. Er ist reich an verschiedenen
ätherischen Ölen, Gerbstoffen und so
genannten Flavonoiden. Hauptwirkstoff jedoch ist das Thymol, ein pflanzliches Phenol. Es ist wirksam gegen
Bakterien und Viren und fördert die
Durchblutung der Haut. Deshalb hilft
Thymian sehr gut bei Entzündungen im
Hals- und Rachenraum, aber auch bei
Erkrankungen der Atemwege. Aufgrund
dieser Eigenschaften wird er gerne bei
Husten, Bronchitis, Erkältungen und
Keuchhusten eingesetzt.
Oregano (Oreganum vulgare)
Kaum jemand weiß, dass Oregano auch
in unseren Breiten wild in der Natur
vorkommt. Im Mittelalter wurde er
dazu verwendet, Hexen und Geister
fernzuhalten. Heute wird er überwiegend als Küchenkraut für Pastasaucen
und Pizza, aber auch in deftigen
Eintöpfen, wie Kartoffelsuppe, Chili
con Carne oder in Schmorgerichten
genutzt. Als Heilkraut zeigt Oregano
antiseptische, verdauungsfördernde,
schleimlösende und zyklusregulierende Wirkung. Er wird deshalb zur
Behandlung von Entzündungen,
Verdauungsstörungen, Husten und
Menstruationsbeschwerden eingesetzt.
Ein Teeaufguss zum Trinken oder ein
heißes Bad mit Oregano wirkt ganz
äh n l i c h w i e T h y m i a n g e g e n
Erkältungen, ist auswurffördernd und
krampflösend.
Rezepttipps
Wer die Kräuter nicht nur zum Würzen
seiner Speisen verwenden, sondern ihre
heilende Wirkung versuchen möchte,
kann folgendes ausprobieren:
(Vorsicht bei Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber einem der Inhaltsstoffe)
Rosmarinbadeöl
1 Teil Rosmarin, frisch oder getrocknet,
möglichst aus biologischem Anbau
3 Teile Olivenöl
Badeöl in Dunkelheit ziehen lassen,
dabei alle 2 Tage schütteln. Nach 5
Wochen Rosmarin vom Öl trennen
(absieben durch ein Tuch). Das Öl in
dunklen Flaschen aufbewahren.
Anwendung: 20 ml pro Vollbad.
Thymiantee
2 TL Thymiankraut, frisch oder
getrocknet
150 ml Wasser
Thymiankraut mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und zugedeckt
etwa 5 Minuten ziehen lassen.
Impressum
Herausgeber: Arthrose Liga e.V.
Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg,
Kaiser-Karl-V.-Allee 3,
93074 Bad Abbach
Telefon 09405-18 24 78, Fax 09405-18 24 79
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Fotos: www.pixelio.de
Heilkräuter in der Küche
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