Die Pflanze: Sida hermaphrodita oder Virginiamalve ist eine Pflanzenart der artenreichen Gattung Sida in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie ist auf trockenen und sonnigen Standorten in Nordamerika verbreitet. Ihre Trivialnamen im Verbreitungsgebiet sind "Virginia mallow" oder "Virginia fanpetals". Sida wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 2,5 bis über 4 Metern. Der Stängel ist stark verzweigt und aufrecht. Sie. Die gestielten Laubblätter besitzen eine tief gelappte Blattspreite mit drei bis sieben lanzettlichen Lappen, wobei der mittlere am längsten ist. Der Blattrand ist eingeschnitten gesägt. Das Blatt hat Ähnlichkeit mit einem Ahornblatt. Die zahlreichen Blüten stehen in endständigen, rispigen Blütenständen zusammen, die aus 11-15 einzelnen Blüten besteht. Die kleinen weißen Blüten weisen nur einen Durchmesser von 1 bis 2 Zentimeter auf. Die Kelchlappen sind kurz und breit ausgebildet. Die lang eiförmigen Kronblätter sind zugespitzt. Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Die Pflanze treibt, im April/Mai aus dem Boden aus, erreicht ab dem zweiten Standjahr eine Endhöhe von ca. 2,5 bis 4 Metern im Hochsommer und stirbt dann im Herbst oberirdisch wieder ab. Dabei trocknet die Pflanze komplett ab und verfärbt sich braun. Die Nährstoffe werden dabei wieder in die Wurzeln zurückgeschickt und dort bis zum nächsten Austrieb im eingelagert. Die im Herbst abgefallenen Blätter führen die Nährstoffe wieder in den Boden zurück und mulchen diesen gleichzeitig noch. Die Blüten werden von einer großen Vielzahl von Insekten (Honig- und solitäre Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Schmetterlinge, Nachtschmetterlinge etc.) zur Nektar- und Pollentracht aufgesucht. Obwohl diese relativ klein sind, können pro Hektar Sida bis zu 120 kg Honig erzeugt werden. Die Früchte sind kleine Samenkapseln, die etwas kleiner sind als die der bekannten Wilden Malve (Käsepappel), aber nur 5-9 braune Samen enthalten. Die Samen sind rund-oval und haben ein grau-braune Farbe. Sie sind etwa 2-3 mm lang und 2-2,5 mm breit und etwa 12 mm dick. Die Samenkapseln zerfallen unregelmäßig im Herbst. Die gesammelten Samen können mit Sieben von den anhaftenden Kapselresten gereinigt werden. Das Tausendkorngewicht beträgt 3,59 gr. im Durchschnitt. Der Wurzelstock besteht aus vielen fleischig verdickten Einzelwurzeln an der Basis und feineren Haarwurzeln. Durch die Fähigkeit auch in tiefere Bodenschichten vorzudringen ist Sida im Vergleich zu den anderen Extensiven Energiepflanzen auch auf relativ trockenen Standorten (auch unter 500-600 mm Jahresniederschlag) noch attraktiv. Höchstens die Robinie bei den Energiehölzern gedeiht unter solchen Voraussetzungen noch. Als Staude kann die Sida sehr alt werden, 25 bis 30 Jahre sind die Regel. Tierische Schädlinge sind in Mitteleuropa unbekannt. Die Sida übersteht in Versuchen an der Agrarwissenschaftlichen Akademie in Lublin selbst polnische Winterkälte bis zu -35°C. Verwendung: Man kann sie sowohl als landwirtschaftliche, als auch als Energie- und RekultivierungsPflanze verwenden. Diese einzigartige Pflanze findet ihren Verwendungszweck sowohl als zukünftiger Rohstoff (vergleichbar mit Kiefernholz) als auch – zur Rekultivierung von mit Schwermetallen verseuchten Industriebrachen, sowie Abwässersedimenten – für Dämmstoffe und Zellulose-Papierindustrie, – Quelle für die Pharmaindustrie: In der Behandlung von Arteriosklerose, bei Krampfadern und in der Stärkung des Immunsystems finden diese Inhaltsstoffe Anwendung. – spät blühende Tracht (Bienenweide), aus der bis zu 120 kg/ha Honig gewonnen werden können. Als schnell nachwachsender und besonders ertragreicher Energie-Rohstoff ist Sida für die Herstellung von: – Pellets, Briketts, Hackschnitzel (höhere Erträge als alle anderen CUP und brauchen nach der Ernte nicht energieaufwändig getrocknet werden) – Biogas, Methanol – Ethanol-Zellulose – Strom, Wärme – Bio-Ölen und Sun-Diesel geradezu prädestiniert. Sida benötigt keinen besonderen Standort und stellt somit keine hohen Anforde-rungen an den zu bepflanzenden Boden. Sie gedeiht auf den verschiedensten Bodentypen. Die Vorteile: Sida sind ausdauernde Stauden, sie kommen also jedes Jahr wieder und vergrößern langsam die Zahl ihrer Stängel bis auf über 40 Stck. Sida-Felder brauchen nur einmal angelegt zu werden. Danach können sie 20-30 Jahre und länger genutzt werden. Damit entfallen zahlreiche Arbeitsgänge auf dem Feld. Während einjährige Ackerkulturen alljährlich vorbereitet (pflügen, grubbern, Saatgut kaufen, säen, etc.) und mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden müssen, ist dies bei den Sida-Kulturen nur im ersten Jahr erforderlich. Die einzigen verbleibenden Feldarbeiten sind: • Düngung im März vor dem Austrieb • Als Futter- oder Biogaspflanze 2 malige Ernte • Als Holzersatz Ernte im Dezember bis Februar, wenn die Stängel komplett getrocknet sind, mit praxisüblichem Maishäcksler. Da bisher keine Schädlinge aufgetreten sind, ist nach dem ersten Jahr auch kein Pflanzenschutz nötig. Im ersten Jahr ist lediglich aufkeimendes Unkraut gezielt zu bekämpfen: entweder mechanisch mit der Maschinenhacke oder mit Herbiziden (wofür noch eine Ausnahmegenehmigung nach § 22 PflSchG erforderlich ist). Weitere Vorteile: Landwirtschaftliche Nutzpflanze (27 - 30 % Proteingehalt, Nährwert vergleichbar mit Luzerne) • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Energiepflanze (Festbrennstoffe, Biogas, Biokraftstoffe) Rekultivierungspflanze (z.B. für Abwässersedimente) Bienentrachtpflanze (spät ansetzende Blütezeit / bis zu 120 kg Honig/ha) Verbesserung der Bodenqualität durch Humusbildung und Gesundung des Bodenlebens (Regenwürmer, Kleinlebewesen) die Bodenschichten bleiben erhalten, da keine Bodenbearbeitung nötig sie bietet Deckung für Niederwild vermindert Erosion und Hochwassergefahren, die sich an Hanglagen besonders stark auswirkt (bis 100 t Humusverluste pro Hektar und Jahr bei z. B. 2-3% Gefälle!) keine Bodenverdichtung keine giftige Sickersaftbildung bei Silage kein Beizen des Saatgutes ab dem 2. Jahr keine Spritzmittel mehr nötig kein jährlicher Saatgutkauf - keine Abhängigkeit von Saatgutherstellern Wildpflanze, kein GVO mit unbekannten Auswirkungen nicht invasiv fast vollständige Düngeraufnahme durch tiefreichenden Wurzelstock – es gelangt kein Düngerrest ins Grundwasser! Einsparung von Bodenbearbeitungsgeräten Lange Nutzungsdauer des Bestandes (enorme Einsparungsmöglichkeiten) der Bestand wird zu einer Wertschöpfung; dadurch monetärer Zugewinn bei Pachtrückgabe und Neuverpachtung sofortige Nutzung des Bestandes bei Neuverpachtung (keine Investitionskosten, keine Wartezeit – „es ist alles gerichtet, nur düngen und ernten“) große Widerstandsfähigkeit der Sida gegen Trockenheit (bei tiefgründigem Boden) und gegen harte Winterfröste Durch die Begrenzung des Gärgutes Silomais auf 60 % der eingesetzten Biomasse im EEG (sog. „Maisdeckel“; seit 1.1.2012) gewinnen andere Rohstoffe zur Vergärung an Bedeutung: Durch die Biomasseverordnung des EEGs wird die Vergärung von Sida gefördert: Die Vergütung pro eingespeiste Kilowattstunde erhöht sich anteilig für Strom, der aus Einsatzstoffen der Anlage 3 (Einsatzstoffvergütungsklasse II; also auch Sida) erzeugt wird um 2 Cents/kWh. Umgerechnet auf einen Hektar ergibt dies je nach Ernteertrag einen Mehrbetrag von etwa 250-300 Euro jährlich! Die Nachteile: Wegen der Anfangsinvestition lohnt sich ein Anbau der Becherpflanze nur, wenn der Bestand länger als 5 Jahre belassen werden kann. Kulturzeiten von 12-15 Jahren oder länger sind anzustreben. Aufgrund des langsamen Jugendwachstums und der starken Unkrautkonkurrenz auf Äckern empfiehlt sich die Pflanzung von vorgezogenen Jungpflanzen. Die Direktsaat ist problematisch, weil Selektivherbizide noch nicht verfügbar sind, um die Keimpflanzen von Anfang an unkrautfrei zu halten. Die Becherpflanze benötigt tiefgründige, gut wasserversorgte Böden. Auf Sandböden besteht in Trockenjahren ein Ertragsverlust (Abtrocknung der Blätter und der Triebspitzen). Dann empfiehlt sich, früher als September, den Bestand abzuernten. Im Pflanzjahr wird der Aufwuchs nicht genutzt, sondern verwelkt mit beginnendem Frost. Er bildet eine erosionshemmende Blattdecke. Als züchterisch bisher nicht bearbeitete Pflanzenart, besitzt Sida - wie die meisten Wildpflanzen - nur eine relativ geringe Keimungsrate der Samen. Im Boden verbleibt dann ein nicht gekeimter Anteil, der ggf. später oder sogar erst im drauffolgenden Jahr aufgeht. Ohne Keimungsstimulation der Samen wird der Bestand daher lückig. Dem könnte durch erhöhte Aussaatdichte begegnet werden, (dann ist aber eine spätere Vereinzelung eventuell erforderlich). Die Keimungsrate der Samen wird durch vorherigen Frost deutlich verbessert. Daher empfiehlt es sich, die erdfeuchten Samen vor der Aussaat einige Wochen im Kühlschrank bei 3-6 °C zu lagern. Auch eine einwöchige Lagerung bei -20 °C (nicht eingeweicht sondern trocken !) wird zur Keimungsstimulierung empfohlen. Für die Aussaat darf das Saatgut aber nicht angefeuchtet sein, weil dann die maschinelle Einzelkornablage nicht funktioniert. Anbaumethodik: Sida als mehrjährige Kultur wird außerhalb eine Fruchtfolge angebaut. Die Pflanzen sind für den Anbau auf unbedeutenden Standorten, wie erodierten, kontaminierten, degradierten und andersweitig durch den Menschen beschädigte Böden geeignet. Ansprüche an die Vorfrucht hat die Sida nicht. Vorteilhaft ist natürlich der vorherige Anbau von Stickstoffsammlern und/oder evtl. unkrautunterdrückenden Vorkulturen (z. B. Buchweizen). Es sollte jedoch auf ausreichende organische Düngung geachtet werden. Der Standort sollte sonnig und gegen starke Winde geschützt sein. Sida wächst auf fast jedem Boden, aber je fruchtbarer der Boden ist, desto höher sind auch die Erträge. Ungünstig sind staunasse oder extrem saure Böden (pH unter 5,5) oder einem hohen Steinanteil. Aufgrund des langsamen Jugendwachstums und der starken Unkrautkonkurrenz auf Äckern empfiehlt sich die Pflanzung von vorgezogenen Jungpflanzen. Außerdem keimen die Samen sehr unregelmäßig und haben zudem noch ein schlechte Keimquote. Deshalb sollte einer Pflanzung der Vorzug gegeben werden. Für die Pflanzung sind Jungpflanzen in Topfballen-Platten anzuziehen, vorzugsweise mit spitzkegeligen Wurzelballen (z.B. VefiZapfencontainer-Platten 4 x 4 x 6 cm à 96 Mulden pro Platte à 60 x 40 cm) oder in Press- blöcken mit 4 x 4 cm. Spitzkegelige Wurzelballen lassen sich beim (halb-)maschinellen Pflanzen leichter aus der Palette lösen und auch besser absetzen als quaderförmige Wurzelballen. Preis pro Jungpflanze ab ca. 30 Cent ab 1 ha Anbaufläche (= 20 000 Pflanzen). Zum Anbau der Sida als Futterpflanze (bei zwei Schnitten während der Vegetationsperiode) sollten die Abstände deutlich geringer gehalten werden (30 000 bis 40 000 Pflanzen /ha). Vorbereitung des Pflanzbetts: Die optimale Bodenvorbereitung ist erstens ein mitteltiefes bis tiefes Pflügen im Herbst und zweites Grubbern und Eggen für ein krümeliges Saatbett. Vor dem Aussäen oder Pflanzen sollte das aufgekeimte Unkraut mit einem Totalherbizid (Roundup) beseitigt werden. Im Zeitraum von 3-4 Wochen vor dem Aussäen wird empfohlen, den Boden mit einer Fräse oder einem Grubber aufzulockern. Kurz vor dem Säen wird gewalzt. Bei der Pflanzung sollte man darauf achten, dass das Pflanzbett auch ausreichend feucht ist, damit die Wurzeln ohne Unterbrechung aus dem Ballen heraus wachsen können. Eine Düngung ist im ersten Jahr nicht unbedingt erforderlich. Wenn der Boden zu trocken ist, oder eine längere Trockenperiode auftritt, muss direkt nach der Auspflanzung gewässert werden. Pflanzzeit: Mitte April bis spätestens Anfang Juni. Besser früh, damit die Winterfeuchte des Bodens noch zum Anwachsen genutzt werden kann (vor einer eventuellen Frühsommertrockenheit). Herbstpflanzung ist auch möglich. Reihenabstand 75 cm, Einzelpflanzenabstand 65 cm. Dies ergibt eine Pflanzenanzahl von 20.000 pro Hektar (bei Holz-, größere Anzahl bei Futter- oder Biogasnutzung!). Unkrautbekämpfung: Für die Anwendung der Unkrautbekämpfungsmittel Stomp Aqua und Boxer (als Keimungshemmer gegen neu auflaufende Unkräuter) ist eine gebührenpflichtige AusnahmeGenehmigung nach § 22 Abs. 2 PflSchG erforderlich (für jedes einzelne Herbizid eine eigene !); sie ist frühzeitig zu beantragen! Desweiteren: bei beginnendem Unkraut-Aufkommen mit der Maschinenhacke mind. 2 x zwischen den Reihen hacken, jedoch erst, wenn die Sida-Jungpflanzen genügend einge-wurzelt sind. Zwischen den Pflanzen Bearbeitung mit der Handhacke. Wenn der Anpflan-zung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, kann es zu starker Verunkrautung kommen, die die Erträge im folgenden Jahr reduzieren. Daher: mehrfache Unkrautkontrolle ! Während der Anwachsphase im 1. Jahr ist der Boden noch erosionsgefährdet. Wir testen gerade einen herbizidfreien Anbau der Sida durch Vorsaat mit einer sehr niedrigbleibenden Weißkleesorte, die schon im März nach der Bodenvorbereitung für den Sidaanbau gesät wird. Wenn der Klee dann etwa 6-8 Wochen später die Bodendecke geschlossen hat, werden die Sida-Jungpflanzen in den Klee gepflanzt und entgehen so weitestgehend dem Unkrautdruck. Außerdem bringt der Klee Stickstoff in den Boden und unterstützt so das Jugendwachstum der Sida. Auch als Bienenfrühtracht eignet sich der Klee hervorragend. In den folgenden Jahren ist eine Unkrautbekämpfung wegen des üppigen Wachstums nicht mehr nötig. Im Pflanzjahr wird der Aufwuchs nicht genutzt, da dieser nur etwa 1 m hoch wird und die Pflanze vorwiegend den Wurzelstock ausbildet. Düngung bzw. Nährstoffentzüge (abhängig von den Bodenwerten): im ersten Jahr: ca. 50 kg N/ha, 60 kg K/ha, 30 kg P/ha ab dem zweiten Jahr: ca. 120 – 150 kg N/ha, 120 kg K/ha, 60 kg P/ha Sida reagiert auf Schwefelmangel mit Vergilbung der Blätter. Mit einer Gärrestmenge von 15-30 m3/ha pro Jahr - gegeben Ende März - werden die Nährstoff-Bedürfnisse von Sida ausreichend erfüllt (Vorzugsweise mit Schleppschlauch-, Schlitzschuhverteiler oder Injektor zwischen den Reihen). Da keine Bodenbearbeitung mehr erfolgt und die lebenden Wurzeln das Bodengefüge stabilisieren, ist das Befahren des Ackers zu dieser Zeit problemlos möglich. Sida wurzelt bis 3 m Tiefe und kann somit diese Nährstoffgaben vollständig aufnehmen. Hauptzuwachs- und Nährstoffaufnahmephase: Mai bis Ende Juli. Ernte: Die erste richtige Ernte findet erstmals im zweiten Standjahr statt, unabhängig davon, zu welchem Zweck die Sida angebaut wird. 1. Als Holzersatz: Die Ernte erfolgt mit herkömmlichem Feldhäcksler bei TS-Gehalten von 12-23 % von Dezember bis März, am besten bei trockenem Wetter. Die Erträge ab dem 2. Jahr liegen je nach Bodenqualität, Wasserversorgung und Düngung zwischen 12-20 t/ha Trockenmasse. Manche Quellen sprechen auch von bis zu 40 t/ha. Der Heizwert von Sida liegt bei ca. 18,7 MJ/kg und damit auf dem Niveau von Kiefer und Fichte. Das spezifische Gewicht der Sida beträgt ca. 110 bis 130 kg/m³ 2. Als Futterpflanze: Der erste Schnitt findet in der Phase der Knospenbildung, der zweite im September statt. Hektarerträge von von 30-50 t sind möglich. Sida wird grün bei einem TM-Gehalt von 18-22% geerntet. Unter optimalen Bodenbedingungen und Düngerversorgung können Erträge bis 120 t pro Jahr erreicht werden, bei zweimaligem Schnitt! Die Sida enthält eine sehr große Menge Eiweiß (30%) ähnlich der Luzerne. Sida ist auch gut silierbar, eine gemeinsame Silierung mit Gras ist empfehlenswert, da Gras den Futterwert, die Biogasausbeute und die Eigenschaften der Sidasilage verbessert. Auch schadet ein Überfahren des Wurzel-stocks bei der Ernte und Düngung nicht. Fragen: Verbreitet sich die Sida so unkontrolliert wie bspw. das Indische Springkraut? Nein, die Sida ist standorttreu, sie vermehrt sich nur am Wurzelstock durch Austriebe sog. Rizome. Wie kann ich die Sida eines Tages wieder los werden? Durch tiefes Pflügen mit dem Scheibenpflug und nachträgliches Grubbern kann man Sida nach der letztmaligen Ernte wieder beseitigen. Eine schattierende Nachfolgefrucht, wie Roggen, behindert den Wiederaustrieb. Falls doch noch ein geringer Austrieb erfolgt, der durch zurückbleibende Wurzelreste zustande kommt, kann der gesamte Aufwuchs als Grünroggen im Ende Juni/Anfang Juli abgehäckselt und in der Biogasanlage eingesetzt werden. Herbizide sind also nicht zwingend erforderlich.