ARGUSO SHWESZERZSCIIRFT FÜR JHRUNSMEDIZIN 8212 Neuhausen Auflage 5 x jährlich 7'600 MEDIENBEGBACHTUNG 1008268 / 541.3 / 59'085 mm2 / Farben: 3 Seite 6 05.12.2009 LebesTtteeouf De Q Won - Bo? Regoo? Soso 0 der 0? Am 17. September 2009 fand am lnselspital Bern die nationale Fachtagung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) statt. Die Tagung wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), Agroscope und dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) durchgeführt und war mit mehr als 300 Teilnehmern ausgebucht. VIVIANE BÜHR (( Frische, unverarbeitete Lebensmittel haben nicht a priori mehr Vitamine und Mineralstoffe als schonend verarbeitete Lebensmittel.» Roland Charrire, stellvertretender Direktor und Leiter des Direktionsbereichs Verbraucherschutz des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ((Grundsätzlich sind alle Lebensmittel gleich gesund, ob biologisch oder konventionell hergestellt, aber: Bio-Lebensmittel werden schonend und mit weniger Zusatzstoffen hergestellt, enthalten weniger Rückstände und teilweise etwas mehr Nährstoffe.)) Christine Müller, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) Mit falschen Vorstellungen und Irrtümern teln gibt betreffend der Qualität und Sicherheit neuen Studie keinen ge- es laut einer von Lebensmitteln räumte Roland Char- sundheitswirksamen Unterschied im rire gleich zu Beginn der Tagung auf: Nährstoffgehalt, wie Christine Müller er«Naturnah produzierte Lebensmittel sind klärte. Sie betonte, dass auch konventioweder gesünder noch sicherer als kon- nell hergestellte Lebensmittel in der ventionell produzierte Produkte.» Es ge- Schweiz nach hohen Standards und ökobe jedoch viele andere wichtige Gründe, logisch nachhaltig produziert würden. Es wie beispielsweise die Belastung der Um- liege im persönlichen Ermessen, welche welt durch die Nahrungsmittelproduk- Lebensmittel man wähle und welche Pro- tion, weshalb es sinnvoll sei, regionale, duktionsweise man damit unterstütze. saisonale oder naturnah produzierte Pro- Die Anforderungen an biologische Ledukte zu kaufen. Mit einem einprägsa- bensmittel werden durch die Bio-Verordmen letzten Dia schloss Charrire seinen Vortrag ab. Darauf war zu lesen: «Wenn Sie einen Rolls Royce besässen, würden Sie ihn mit billigem Öl füllen? Sie besitzen nur einen Körper, füllen Sie ihn nicht mit <billiger> Nahru n g!» Zwischen Bio-Lebensmit- teln und nicht biologisch hergestellten Lebensmit- Argus Ref 37355526 ARG U SO' MGUS de Presse AC küdi9er.strosse 13 Postfach CH-802/ LJrich SeI. Q44 388 8200 F0x0L4 388820] wor9us.ch Ausschnitt Seite 1/3 SHWESZERZSCIIRFT FÜR JHRUNSMEDIZIN 8212 Neuhausen Auflage 5 x jährlich 7'600 1008268 / 541.3 / 59'085 mm2 / Farben: 3 nung geregelt und entsprechen den Anforderungen der EU. Es gibt jedoch kein offizielles Bio-Label des Bundes. «Sowohl die Sorte als auch die Anbauweise, das Klima sowie zahlreiche weitere Seite 6 05.12.2009 der Spurenelemente Seien und Zink werden so beeinflusst. Im Fleisch konnte der Fettgehalt in den letzten Jahrzehnten wesentlich reduziert werden. «Mildem Flugzeug Vor- und Nacherntefaktoren wie bei- transportierte Lebensmittel ((Die Lagerung ist kein belasten die Umwelt um ein Spital. Die Qualität von Vielfaches stärker.» Früchten und Gemüsen kann Niels Jungbluth, ESU-services GmbH im besten Fall einige Zeit ge- siehe auch Kastenl halten werden.)) Anna Bozzi Nising, Leiterin der Gruppe Lebensmittel an der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil (ACW) spielsweise die Lagerung und Zubereitung können beträchtliche Auswirkungen auf die Mikronährstoffe und die sekundären Pflanzenstoffe haben», erklärte Anna Bozzi Nising. Somit hätten nicht nur Lebensmittelhersteller, sondern auch der Handel und die Konsumenten einen Einfluss auf das Nährwertprofil von Früchten und Gemüse. Niels Jungbluth befasst sich seit Jahren mit der Ökobilanzierung von Nahrungsmitteln, die alle Aspekte von der Produktion bis zur Entsorgung umfasst. Mit dem Flugzeug transportiertes Gemüse verbrauche ein Äquivalent von 4 bis 5 Litern Erdöl pro Kilogramm, im Treibhaus gezogenes Gemüse 0,5 bis 1 Liter und die heimische Freilandkultur 0,1 bis 0,3 Liter. Deshalb sei es wichtig zu wissen, wann Gemüse wie Spargeln oder Bohnen Saison haben, auch wenn sie das ganze Jahr über angeboten werden. Bei der Produk- tion schneiden biologisch produzierte Lebensmittel besonders gut ab, jedoch variiert die Ökobilanz auch von Betrieb zu «In 30 Jahren müssen weltweit doppelt so viel tierische Lebensmittel produziert werden wie heute, um die Nachfrage zu erfüllen.» Betrieb wesentlich, Bei der Konservie- rung belastet dieTiefkühlung die Umwelt mit Abstand am meisten. «Da das öffentliche Interesse für das Thema hoch ist, ist die Lebensmittelauswahl ein guter AnsatzCaspar Wenk, Departement fürAgrar- undLebenspunkt für Verhaltensändemittelwissenschaften der ETH Zürich rungen», so Jungbluth. Obwohl die Leistung der Tierzucht in Problematisch sei jedoch, Bezug auf die Fleisch-, Milch- und Eier- dass die Zeit für den Entquantität enorm gestiegen sei, bleibe die scheid vor dem Regal im steigende Nachfrage eine grosse Heraus- Laden oft knapp sei, und forderung in der Produktion tierischer Le- dass teilweise gegenläufibensmittel. Caspar Wenk zeigte auf, dass ge Empfehlungen mit den durch Züchtungs- und Fütterungsmass- eigenen Wünschen in Einnahmen auch die Lebensmittelqualität klang gebracht werden müssten. «Es ist wesentlich beeinflusst wird: Bei Fleisch aber auch wichtig zu wissen, dass die Ausund Eiern kann beispielsweise der Ome- wirkungen der Lebensmittelauswahl im ga-3-Fettsäuren-Gehalt erhöht werden, Vergleich zu Bereichen wie Mobilität und bei Eiern und Milch der Jodgehalt. Auch Wohnen gering sind», sagte Jungbluth. So die Gehalte fettlöslicher Vitamine sowie verursacht die Bereitstellung und Zuberei- Argus Ref 37355526 Ausschnitt Seite 2/3 SHWESZERZSCIIRFT FÜR JHRUNSMEDIZIN 8212 Neuhausen Auflage 5 x jährlich 7'600 1008268 / 541.3 / 59'085 mm2 / Farben: 3 Seite 6 05.12.2009 tung von Nahrungsmitteln knapp ein SGE Shv.eizerische C ...ft lur Ernährung Fünftel derUmweltbelastungen,diedurch Konsurnentenhandlungen entstehen. SSN Soriet Suisse ((Lieber eine Hors-solTomate oder eine Tomate aus der Dose als gar kein Gemüse.>) Die SGE ist die nationale Organisation für Ernährung. Sie informiert sowohl die Bevölkerung als auch die Fachwelt und zählt rund 7000 Mitglieder und Abonnenten. Geschäftsstelle Hans-Peter Bachmann Forschungsanstalt 4gw- Postfach 8333, 3001 Bern scope Liebe feld-Posievx (ALP) und SGE-Vorstands- Tel. 031-3850000, Fax 031-3850005 [email protected], www.sge-ssn.cli mitglied Hans-Peter Bachmann betonte zum Abschluss der ragung, dass eine ausgewo- NUTRINFO® gene Ernährung nach der Lebensmittel- Informationsdienst für Ernöhrungsfragen pyramide das entscheidende Kriterium Tel. 031-3850008 (Mo-Fr 8.30-12h) für die Gesundheit sei. «Dennoch brau- nutrinfo-d©sge-ssn.ch, www.nutrinfo.ch chen wir unbedingt mündige Konsumen- ti[Die goldenen Reiifiiruiweltbewusst ten, die mithelfen, die UmweltbelastunEsser: gen aus dem Nahrungsmitteleinkauf zu vegetarische Ernährung oder eine Ernährung gemäss der verringern Weitere Informationen: - Präsentalionen und Zusammenfassungen der Referale: wwsge-ssn.chiveranstaltungen-aus-und weiterbiIdunhtml - Zeilschrittfür Ernährung TABULA rflio-Iogisch?» w.tahulach Lebensniittelpyramide Reduktion des Fleisch und Milchkonsums keine mit dem Flugzeug transportierten Produkte keine Gewächshausprodukte saisongerechte Produkte bevorzugen energiesparende Haushaltsführung (in Bezug auf das Kochen und Kühlen) Konta kUR iic kfra gen: Viviane Bühr SGE. Of4entlichkeitsarbeit Tel.031-3850013 Verzicht aufs Auto, Abiallverrnuidurg Quelle: Referat von Niels Jungbluth, ESu-services GmbH E-Mail: v.buehrsge-ssn.ch Argus Ref 37355526 Ausschnitt Seite 3/3