Die Zecke • • • • Die Zecke Der Stich FSME / Borreliose Schutz und Verhalten BASLERSTRASSE 11 5330 ZURZACH TEL 056 / 249 0 249 Die Zecke Zecken gehören zu den Spinnentieren, genauer gesagt zu den Milben. Man erkennt es daran, dass erwachsene Zecken acht Beine haben. Zecken sind Parasiten, sie brauchen andere lebende Tiere oder den Menschen, um sich zu ernähren. Zecken ernähren sich vom Blut ihrer Wirte. Die Zecke braucht im Verhältnis viel mehr Blut, als andere Parasiten. Deshalb müssen Zecken bis zu 15 Tage lang auf einem Wirt bleiben und Blut trinken. Weil sie so lange brauchen, ist es für die Zecke besonders wichtig, dass der Wirt sie nicht bemerkt und nicht so einfach wieder loswerden kann. Der Zeckenstich Damit der Wirt den Stich nicht bemerkt, gibt die Zecke mit dem Speichel ein Betäubungsmittel ab. Obwohl der Stachel der Zecke viel dicker ist, als z. B. der einer Stechmücke, wird er nicht bemerkt. Mit dem Stachel hält sich die Zecke auch an ihrem Wirt fest. Deswegen hat er viele kleine Wiederhaken. Zudem produziert die Zecke 5-30 Minuten nach dem Stich eine Art Klebstoff, durch den sie sich mit dem Wirt fest verklebt. Deswegen muss man beim Entfernen von Zecken ziemlich fest ziehen. Dieser Klebstoff der Zecke wird als Zement bezeichnet. Zecken klettern auf Gräser und Büsche. Eine erwachsene Zecke kann dabei bis zu 1,50 m hoch klettern. Entdeckt die Zecke ein mögliches Opfer, krabbelt sie z. B. auf die Spitze eines Grashalms. Dabei streckt sie ihre Vorderbeine in die Höhe, an denen sich auch die "Nasen" der Zecken befinden. Durch kreisende Bewegungen der Vorderbeine kann sie das Opfer erspüren. Streift das Opfer die Zecke, so hält sie sich mit den Krallen ihrer Vorderbeine fest und bleibt an der Haut, im Fell oder an der Kleidung des Opfers hängen. Dafür reicht eine Berührung von Sekundenbruchteilen. Sitzt die Zecke auf der Haut, sucht sie sich eine Stelle, die für einen Stich besonders geeignet ist. Da wo die Haut dünn, feucht und warm ist. Den Menschen stechen Zecken besonders gerne in die Kniekehlen, unter den Armen, im Nacken, am Haaransatz oder zwischen den Beinen. Zecken graben mit ihrem Stachel voller Haken eine Grube in die Haut, die dann mit Blut volläuft. Das Blut wird von der Zecke aufgesaugt. Dabei "spuckt" die Zecke die Flüssigkeit, die sie nicht verdauen kann, zurück in die Haut. Der enthält besondere Stoffe, welche die Einstichstelle nicht nur betäuben, sondern auch dafür sorgen, dass das Blut flüssig bleibt und die Stelle sich nicht entzündet. Bei diesem Vorgang können mit dem Speichel auch Krankheitserreger von der Zecke in Mensch oder Tier gelangen. Zecken ernähren sich nur von Blut, sie brauchen keine andere Nahrung. Mit einer Blutmahlzeit kann eine Zecke sehr lange überleben. Im Labor konnten Schildzecken, mit einer Blutmahlzeit bis zu 10 Jahre überleben. Die Zecke saugt das Blut in ihren Darm. Der ist so dehnbar, dass eine vollgesaugte Zecke bis zu 200 mal so viel wiegen kann, wie eine hungrige. Die Zecke behält nur die nahrhaften und für sie wichtigen Bestandteile des Blutes (Nährstoffe), während die überschüssige Flüssigkeit wieder an den Wirt zurückgegeben wird. Zeckenarten Es sind über 800 Zeckenarten bekannt. Sie verteilen sich hauptsächlich auf die Familien der Schild- und Lederzecken. Die Lederzecken kommen nur in den Tropen und Subtropen vor. Schildzecken sind auf der ganzen Welt verbreitet, außer in Arktis und Antarktis. Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist die Zecke, die in der Schweiz am meisten Zeckenstiche verursacht. Lebensraum Zecken leben an Waldrändern und Bächen, in Lichtungen und Gärten. Sie krabbeln am Boden, im Gras und im Gebüsch herum. Dort leben auch die Tiere, welche die Zecken am liebsten stechen: Mäuse, Igel, Vögel und Rehe. Zecken mögen gern, wenn es feucht und warm ist. Solange der Boden im Wald feucht ist, überleben Zecken auch längere Trockenzeiten. Zecken ertrinken im Wasser, weil sie nicht gut schwimmen können. Besonders aktiv sind Zecken den Sommer, aber auch im Frühling und Herbst sind Zeckenbisse häufig. Kurze Strecken können Zecken mit erstaunlicher Geschwindigkeit überwinden, aber schon nach wenigen Metern sind sie erschöpft. Vermehrung Die Zeckenweibchen senden beim Blutsaugen einen Duftstoff aus, der die Zeckenmännchen anlockt. Die Zeckenweibchen sind nur fruchtbar, wenn sie genug Blut gesaugt haben. Das Männchen ist viel kleiner, als das Weibchen. Zur Paarung klettert es unter den Bauch des Weibchens. Das Männchen stirbt nach der Paarung, das Weibchen legt bis zu 3000 Eier und stirbt danach ebenfalls. Sinnesorgane Zecken können ihre Opfer durch ein besonderes Organ riechen. Das "Hallersche Organ" befindet sich an den Vorderbeinen und kann Ammoniak im Schweiß oder Kohlendioxid, das ausgeatmet wird, erkennen. Wenn die Mischung dieser Duftstoffe richtig zusammengesetzt ist, bekommt die Zecke Appetit auf einen Menschen. Deshalb werden manche Menschen öfter von Zecken gestochen und andere gar nicht. Die Zecken orientieren sich mit dem Hallerschen Organ und Tasthaaren, die an ihren Beinen wachsen. Mit ihnen können sie Hindernisse und Bewegungen in ihrer Umwelt wahrnehmen. FSME (Hirnhautentzündung) Zecken können Krankheiten übertragen. Im Darm oder in den Speicheldrüsen von Zecken können Bakterien oder Viren sitzen. Sticht eine Zecke zu, gelangen diese Erreger in den Körper des Wirts. Auch Tiere, die Zecken fressen, können erkranken. FSME Erreger Einer dieser Erreger ist ein Virus, der beim Menschen eine Hirnhautentzündung auslösen kann, die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Es gibt nicht überall Zecken, die FSME-Viren in sich tragen. Borreliose Die Borrelien sitzen bei den Zecken im Darm. Deshalb brauchen sie eine Weile, um bis zum Stachel und dann in den Körper des Wirts zu gelangen. Wenn man einen Zeckenstich bemerkt und sofort entfernt, kann man eine Ansteckung vermeiden. Vor der Ansteckung mit FSME schützt ein schnelles Entfernen der Zecke nicht. Symptome der Borreliose Zuerst rötet sich die Haut an der Stichstelle. Breitet sich die Röte aus, so nennt man sie "Wanderröte". Kopfschmerzen, Fieber und Muskelschmerzen wie bei einer Grippe sind die häufigsten Symptome. Wird die Krankheit nicht behandelt werden in Gelenken und Nervensystem Entzündungen ausgelöst, eventuell sogar Lähmungen. Wenn sie früh genug bemerkt wird, kann Borreliose mit Antibiotika gut behandelt werden. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es nicht. Wanderröte Zecke entfernen Eine Zecke muss so schnell als möglich entfernt werden. Mit einer spitzen Pinzette wird die Zecke dicht über der Haut gepackt und vorsichtig herausgezogen. Die Zecke darf nicht gequetscht werden, sonst gibt sie Erreger in die Wunde ab. Die Zecke keinesfalls töten, bevor man sie entfernt oder Oel etc. auf die Zecke geben. Wer sich nicht sicher ist, soll die Zecke von einem Arzt entfernen lassen. Schutzmassnahmen So wie Zecken gewisse Düfte mögen, können sie andere nicht leiden. Wenn man sich mit diesen einreibt oder einsprayt, schützen sie über einen gewissen Zeitraum zuverlässig vor Zeckenstichen. Über die Verwendung von Anti Brumm, Exopic etc. beraten wir Sie gerne! Kleidung und Verhalten Lange Hosen, evtl. Socken über die Hosenbeine ziehen und geschlossene Schuhe anziehen, dies macht es für Zecken schwierig, an die Haut zu kommen. Auf hellem Stoff sieht man herumkrabbelnde Zecken leichter und kann sie sofort entfernen. Nicht im hohen Gras, Gebüsch und Unterholz herumtoben. Produkte wie Anti—Brumm schützen richtig angewendet während 4 – 6 Stunden vor Zeckenbissen. Da ein Zeckenbiss trotz richtigem Verhalten und dem Anwenden von Insektensprays möglich ist, muss der Körper nach dem Aufenthalt im Freien nach Zecken abgesucht werden. Vor allem unter den Armen, in den Kniekehlen, am Hals und im Schritt. Mögliche FSME-Herde Bekannte FSME-Herde Borreliose—Verbreitung