Gesunde Ernährung für Kinder n für Eltern Informatione Essen und bewegen – eine Frage der Balance 3 Essen und bewegen – eine Frage der Balance 4 Jedes Kind isst anders 5 Gesundes Gewicht 6 Untergewicht 6 Übergewicht 8 Gesunde Kinderernährung: abwechslungsreich, bunt und knackig 11 Fit durch den Tag 14 Gemeinsam essen und geniessen 15 Ernährungsscheibe zum Herausnehmen 17 Tipps für gesunde Znüni und Zvieri zum Herausnehmen 18 Quellen, Literatur und Links DVS – Gesunde Ernährung für Kinder 2 Kinder gesund zu ernähren ist nicht einfach. Der klassische Familientisch ist nicht mehr selbstverständlich. Das Angebot an verlockenden aber energiereichen Esswaren ist riesig und die Zeit zum Essen und Kochen manchmal zu knapp. Deshalb wird oft schnell und unüberlegt das «nächst Beste» gegessen. So erhält der Körper zu viel Energie – mehr als er verbrauchen kann. Neben den Ernährungs- haben sich auch die Bewegungsgewohnheiten verändert. Raum für Bewegung und Spiel ist nicht immer gegeben. Zudem verbringen viele Kinder (zu) viel Zeit vor dem Fernseher und Computer. Deshalb sind auch in der Schweiz immer mehr Kinder übergewichtig. Die negativen Folgen für das Wohlbefinden und die Gesundheit sind gross. Das Körpergewicht ist eine Frage der Energiebilanz. Sind Essen und Bewegung im Gleichgewicht, bleibt das Körpergewicht des Kindes im Normalbereich: die Energiebilanz ist ausgewogen. Eine negative Energiebilanz bedeutet, dass der Körper weniger Energie erhält als er verbraucht: Das Kind nimmt ab. Ist die Energiezufuhr grösser als der Verbrauch, nimmt das Kind zu. «rundum fit» – ein Teilprojekt des Luzerner Aktionsprogramms «Gesundes Körpergewicht». Projektträger: Unterstützungspartner: Auf einen Nenner gebracht: – gesund essen und genügend Bewegung Normalgewicht (ausgewogene Energiebilanz) – zu wenig essen und viel Bewegung Untergewicht (negative Energiebilanz) Übergewicht – zu viel und ungesund essen und zu wenig Bewegung (positive Energiebilanz) 3 DVS – Gesunde Ernährung für Kinder INHALT Es lohnt sich, gesundheitsbewusst zu leben! Helfen Sie Ihrem Kind dabei. Gesundes Gewicht – Regeln Sie das gesunde Angebot im Kühlschrank und auf dem Tisch. – Unterstützen Sie eine aktive Freizeit Ihres Kindes. – Seien Sie Vorbild. Leben Sie Ihrem Kind eine ausgewogene Ernährung und Freude an Bewegung vor. Um einschätzen zu können, ob das Gewicht Ihres Kindes im Normalbereich liegt, wird der sogenannte Body Mass Index (BMI) errechnet. BMI = Köpergewicht (kg) geteilt durch die Körpergrösse (Meter) im Quadrat. Bei den Bemühungen um die Gesundheit Ihres Kindes stehen Sie nicht alleine da. Schulen und Behörden helfen mit diversen Angeboten mit. Die Förderung des gesunden Körpergewichts ist eine strategische Zielsetzung der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz. Sie soll mit einer nationalen Kampagne und kantonalen Aktionsprogrammen erreicht werden. Das Aktionsprogramm des Kantons Luzern wird von der Fachstelle Gesundheitsförderung der Kantonsärztlichen Dienste geleitet. Das Projekt «rundum fit» der Dienststelle Volksschulbildung ist Teil dieses Aktionsprogramms und verfolgt das Ziel, ein gesundes Körpergewicht der Kinder in der Volksschule zu fördern. Doch ohne Ihr aktives Mitwirken geht es nicht: Verhelfen Sie Ihrem Kind zu gesunder Ernährung und genügend Bewegung und damit zu einem gesunden Körpergewicht. Je nach Farbbereich im Diagramm, in dem sich der errechnete BMI und das Alter kreuzen, ist ein Mädchen oder ein Junge normal-, über- oder untergewichtig. BMI-Diagramm von Jungen BMI-Diagramm von Mädchen 5 Jedes Kind isst anders Der Energiebedarf kann von Kind zu Kind stark schwanken. Die benötigte Menge Lebensmittel ist somit verschieden. Sie hängt u.a. von der Grösse des Kindes und von seiner Bewegung ab. Lebhafte, bewegungsfreudige Kinder brauchen mehr Energie als kleine oder ruhige Kinder. Isst Ihr Kind manchmal nur wenig, besteht noch kein Risiko der Unterversorgung. Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Essen. Lassen Sie es selbst entscheiden, wie viel es essen möchte. Halten Sie sich aber an geregelte Essenszeiten und vermeiden Sie das Snacks essen zwischendurch. Quelle: Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter/aid infodienst starkes Übergewicht Übergewicht Normalgewicht Untergewicht Beispiel Ein Mädchen im Alter von 7 Jahren wiegt 25 kg und ist 1.24 m gross. Sein BMI ist 16.23 und liegt laut Diagramm im Normalbereich (grün). Körpergewicht ---------------------------------------Körpergrösse x Körpergrösse = 25 ------------------(1.24 x 1.24) = 25 ----------1.54 = 16.23 Der individuelle BMI und dessen Beurteilung kann abgerufen werden auf: www.gesundheitsfoerderung.ch > Gesundes Körpergewicht > BMI Kinder DVS – Gesunde Ernährung für Kinder DVS – Gesunde Ernährung für Kinder 4 Ist Ihr Kind untergewichtig oder beginnt es schnell und anhaltend abzunehmen, hat das seine Ursache. Suchen Sie professionelle Hilfe bei Ihrem Arzt, der Ärztin oder bei einer der folgenden Stellen: www.pepsuisse.ch, pepSUISSE (Prävention Essstörungen Praxisnah) www.lups.ch, Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst, Tel. 041 205 34 40 www.suchtpraevention.ch: Informationsbroschüre «Magersucht und Bulimie» www.svde-asdd.ch: Schweizerischer Verband dipl. Ernährungsberater/innen HF/FH Übergewicht: Was tun? Vererbung kann eine schnelle Gewichtszunahme begünstigen. Sie allein macht in der Regel jedoch nicht dick. Mit gezielter Ernährung und Bewegung kann der Gewichtsanstieg gestoppt werden. Nur selten ist eine andere Erkrankung, z. B. eine Hormonstörung, die Ursache von Übergewicht. Die Hauptgründe sind falsche Ernährung und mangelnde Bewegung: Bei falscher Ernährung wird dem Köper mehr Energie zugeführt, als er verbraucht: Unterstützung finden Sie hier: – − − − − − – Schweizerischer Fachverein Adipositas im Kindes- und Jugendalter: www.akj-ch.ch – Schweizerischer Verband dipl. Ernährungsberater/innen HF/FH: www.svde-asdd.ch Ursachen DVS – Gesunde Ernährung für Kinder Übergewicht hat vielfältige gesundheitliche Folgen. Dazu gehören Gelenkbeschwerden, Zuckerkrankheit und Herz-Kreislauferkrankungen. Kinder leiden auch unter sozialer Diskriminierung: Sie werden ausgelacht und sind in der Freizeit eingeschränkt. Denken Sie daran: Aus dicken Kindern werden meist übergewichtige Erwachsene. Reagieren Sie rechtzeitig. Der ‚Babyspeck’ im Schulalter verschwindet selten von allein. – Helfen Sie Ihrem Kind schrittweise, Ernährung und Bewegung zu verändern – nicht alles auf einmal. – Machen Sie keine Blitz- oder Wunderdiäten; setzen Sie auf eine ausgewogene Ernährung (Lebensmittelpyramide Seite 8). – Stecken Sie keine übertriebenen Ziele. – Geben Sie ihrem Kind viel Liebe, Nähe und das Gefühl, akzeptiert zu sein. – Lernen Sie Ihrem Kind den Umgang mit Gefühlen. Essen aus Frust oder Langeweile ist keine Alternative. – Leben Sie Ihrem Kind eine gesunde Ernährung und einen bewegten Alltag vor. Übergewicht 6 Folgen keine geregelten Hauptmahlzeiten zu grosse Mengen (v. a. der Stärkebeilagen) zu wenig Obst, Salat und Gemüse zu viel Fett zu viele kalorienreiche Zwischenmahlzeiten zu viel Süssgetränke Bei mangelnder Bewegung wird zu wenig Energie verbraucht: – – – – zu zu zu zu viel Fernsehen viel Computerspiele/Internet viele technische Hilfsmittel (Lift, Rolltreppe, Bus, Auto usw.) wenig Sport- und Spielaktivitäten Zum Thema Bewegung lesen Sie die andere Elternbroschüre des Projektes «rundum fit»: Bewegung fördert gesundes Körpergewicht. Genuss und Wohlbefinden Egal ob Ihr Kind abnehmen oder sein Gewicht halten soll – die vorrangigen Ziele dienen dem Wohlbefinden: – Ihr Kind lernt ein gesundes Essverhalten, – es geniesst das Essen, – es bewegt sich mehr, – es fühlt sich wohl. 7 DVS – Gesunde Ernährung für Kinder Untergewicht Gesunde Kinderernährung: abwechslungsreich, bunt und knackig Damit Ihr Kind gesund und fit bleibt, ist eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig. Die Lebensmittelpyramide stellt diese dar: Lebensmittel der unteren Ebenen sollten in grösseren Mengen gegessen werden, solche der oberen Ebenen in kleineren. Aktive Kinder brauchen mehr Stärkebeilagen als Gemüse und Früchte. Somit wären die braune und die grüne Ebene in der Lebensmittelpyramide vertauscht. Auf das Alter der Kinder abgestimmte Ernährungsempfehlungen: www.sge-ssn.ch > Suchbegriff «Ernährungsinfos». Süsses, salzige Snacks und massvoll mit Genuss gezuckerte Getränke – in kleinen Mengen Fette, Öle, Nüsse täglich mit Mass – Raps- und Olivenöl bevorzugen – 1 Portion Nüsse empfehlenswert Milch, Milchprodukte täglich genügend – 3 Portionen pro Tag Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Tofu oder Quorn – 1 Portion pro Tag Stärkebeilagen zu jeder Hauptmahlzeit – abwechslungsweise Brot, Teigwaren, 1 Portion Reis, Kartoffeln, Hülsenfrüchte (Linsen, 9 DVS – Gesunde Ernährung für Kinder Bohnen) – Vollkornprodukte bevorzugen Früchte 5 Portionen am Tag – 2 Portionen, davon evt. in verschiedenen Farben 1 Portion Fruchtsaft Gemüse, Salat oder Suppe – 3 Portionen Flüssigkeit reichlich Wasser, ungezuckerte Getränke, Früchte- über den Tag verteilt und Kräutertee – Kinder: 0.7 bis 1.5 Liter – Jugendliche und Erwachsene: 1.5 bis 2 Liter © Schweizerische Geselllschaft für Ernährung SGE DVS – Gesunde Ernährung für Kinder 8 Was ist eine Portion? Die Lebensmittelpyramide zeigt, was und wie viel Ihr Kind täglich essen sollte. Die Portionen werden in ‚Kinderhänden’ gemessen. Orientieren Sie sich bei der Portionengrösse an der Handgrösse Ihres Kindes. Die Telleraufteilung Orientieren Sie sich bei jeder Hauptmahlzeit für Ihr Kind an dieser Telleraufteilung: 1 Portion Eiweiss (z. B. Fleisch, Fisch oder Käse), 1 Portion Stärkebeilagen (z. B. in Form von Kartoffeln, Ruchbrot oder Teigwaren) und 1 Portion Gemüse, Salat und/oder Früchte. Bei aktiven Kindern ist die Portion Stärkebeilagen vergleichsweise gross. Bei inaktiven oder übergewichtigen Kindern ist sie kleiner, dafür der Gemüse-, Salat- und Früchteanteil grösser. Fit durch den Tag Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung machen Spass und fördern die körperliche sowie die geistige Entwicklung der Kinder. Die Ernährungsscheibe der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung gibt einfache Tipps worauf es ankommt. Die Scheibe erinnert zudem daran, in Bewegung zu bleiben. DVS – Gesunde Ernährung für Kinder Aktive Kinder Wasser trinken Kinder brauchen viel Flüssigkeit. Wassermangel kann zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsverlust führen. – Achten Sie darauf, dass Ihr Kind auch am Morgen etwas trinkt. – Bieten Sie zu jeder Mahlzeit etwas zum Trinken an. – Stellen Sie auch zwischen den Mahlzeiten Getränke zur Verfügung. – Verwenden Sie möglichst zuckerfreie Getränke, am besten Wasser oder selbst gemachten, ungezuckerten Früchte- oder Kräutertee. – Erinnern Sie Ihr Kind daran, bei Hitze oder Sport mehr zu trinken. Reine Fruchtsäfte enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, zudem sehr viel fruchteigenen Zucker und damit auch Energie. Deshalb sollten Fruchtsäfte mit Wasser verdünnt werden (1 Teil Saft, 2–3 Teile Wasser). DVS – Gesunde Ernährung für Kinder 11 10 Früchte und Gemüse essen Entdecken Sie die Vielfalt des Angebots an Früchten und Gemüse. Bringen Sie zu jeder Saison frische Abwechslung in Ihre Küche und begeistern Sie Ihre Kinder mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Selber gekochtes, frisch zubereitetes, regionales und saisonbedingtes Essen schmeckt besser. Früchte und Gemüse sind reich an gesunden Inhaltsstoffen. Sie werten jede Mahlzeit auf und sind zudem der ideale Snack für zwischendurch. Tipps für Gemüsemuffel DVS – Gesunde Ernährung für Kinder 12 – Beziehen Sie Ihr Kind in den Einkauf und die Zubereitung der Mahlzeiten ein. – Akzeptieren Sie Gemüse-Vorlieben des Kindes, bieten Sie das Lieblingsgemüse in verschiedenen Varianten an. – Bauen Sie Abneigungen ab durch gelegentliches Anbieten (Mini-Portionen). – Passen Sie die Zubereitung an, z. B. püriert anstatt geschnitten – Verwenden Sie Obst als Ausgleich. – Sprechen Sie alle Sinne an (kindergerecht anrichten). – Achten Sie auf das Mundgefühl, wenn’s knistert und knabbert greifen Kinder zu. Regelmässig essen Snacks essen liegt im Trend, gemeinsame Mahlzeiten zu festen Zeiten sind dagegen out. Damit das Essen nicht zur unkontrollierten Nebenbeschäftigung wird, sind geregelte Mahlzeiten wichtig. Für Kinder sind fünf kleinere Mahlzeiten pro Tag ideal, drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten. Das Hungergefühl ist dann zwischen den Mahlzeiten nicht so gross und die Energie reicht gut aus. Frühstück: Die erste Malzeit ist besonders wichtig für einen guten Start in den Tag. Müesli, Vollkornbrot, Früchte und Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Milch füllen die während der Nacht geleerten Energiespeicher. Wenn Ihr Kind nicht frühstücken will, achten Sie darauf, dass es am Morgen wenigstens etwas trinkt und ein Znüni isst. Zwischenmahlzeit: Nimmt Ihr Kind zwischen den Mahlzeiten eine kleine Zwischen- mahlzeit, lassen sich Leistungstiefs vermeiden und die Konzentrationsfähigkeit verbessern. Eine sinnvolle Zwischenmahlzeit – stillt den Hunger für längere Zeit, – ist vitamin- und mineralstoffreich, – enthält keinen Zucker und wenig Fett, – beinhaltet ungesüsste Getränke. Eine geeignete Verpackung, z. B. Znünibox, garantiert, dass das Znüni auch in der Pause noch appetitlich aussieht. Zudem lässt sie sich mehrmals verwenden. Für Abwechslung sorgen bunte Früchte- oder Gemüsespiesschen. Ab und zu dürfen es auch ein paar Trockenfrüchte oder eine Banane sein. Da beides an den Zähnen klebt, ist das Spülen der Zähne mit Wasser für die Zahngesundheit sehr wichtig. Zu Hause, falls möglich auch in der Schule, sollen die Zähne nach dem Spülen geputzt oder mindestens ein zahnfreundlicher Kaugummi gekaut werden. Geben Sie dem Kind eine Zahnbürste mit. Ideen (zum Herausnehmen) für die Pausenverpflegung finden Sie Seite 17. Weitere Ideen finden Sie auf www.volksschulbildung.lu.ch > Projekt «rundum fit» und www.gesundheitsfoerderung.lu.ch > Projekt «Znüni Määrt» Nicht geeignet sind: – – – – – Schokolade- und Getreideriegel Milchschnitten süsses Gebäck und Gipfeli gesüsste Getränke (Eistee, Cola, Energy Drinks etc.) fetthaltige Snacks (Pommes Chips etc.) Essen und Trinken schlau auswählen Versuchen Sie Ihren Kindern eine abwechslungsreiche Auswahl an Nahrungsmitteln zu bieten – täglich Früchte, Gemüse, Vollkornprodukte, Milchprodukte und regelmässig Fisch, Eier und Fleisch (siehe Lebensmittelpyramide S. 8). Dabei bestimmen Sie, was es gibt, und Ihr Kind bestimmt, wie viel es davon essen will. Lassen Sie Ihr Kind wenn möglich mithelfen: beim Einkaufen, Kochen, Tischdecken usw. 13 DVS – Gesunde Ernährung für Kinder Süssgetränke wie Eistee, Cola oder Sirup sind ungeeignet. Durch ihren hohen Zuckeranteil schaden sie nicht nur den Zähnen (Karies), sie führen auch viel versteckte Energie zu. Auf koffeinhaltige Getränke reagiert der kindliche Körper sehr empfindlich. Deshalb sind Kaffee, Cola, Red Bull, Schwarztee und Eistee für Kinder ungeeignet. Ernährungsscheibe Hamburger, Pommes Frites, Kebab, Fertigpizza, Bratwurst und andere Fertiggerichte sind Fast Food. Diese Speisen – enthalten sehr viel Fett, – sind vitamin- und mineralstoffarm, – sättigen nicht lange. Verbote bringen nichts; was verboten ist, wird nur attraktiver. Gegen einen gelegentlichen Konsum ist nichts einzuwenden, wenn der Rest der Ernährung abwechslungsreich ist. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind aber klare Regeln, z. B. 1x im Monat einen gemeinsamen Besuch in einem Fast-Food-Restaurant. Wasser trinken Von Wasser kannst du nie genug kriegen: Trinke zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch davon. Mach Wasser zu deinem Lieblingsgetränk: Es ist besser und erfrischender als gesüsste Getränke. Früchte und Gemüse essen Du hast die Wahl: Entdecke die bunte Vielfalt an Früchten und Ge- Beim Essen Bildschirm aus müse. Immer ein Genuss: Früchte und Gemüse schmecken zu den Wer fern sieht, bewegt sich nicht. Wer dabei noch isst, liegt gleich doppelt falsch. Lassen Sie Ihre Kinder nicht am Fernseher oder Computer essen und nehmen Sie sich bei Tisch Zeit für eine gesunde Mahlzeit. Hauptmahlzeiten sowie als Snack hervorragend. Regelmässig essen Ein guter Start in den Tag: Ein gesundes Frühstück gibt dir die Energie dazu. Fit durch den ganzen Tag: Nimm regelmässige Mahlzeiten zu dir und nasche nicht ständig zwischendurch. Gemeinsam essen und geniessen Gemeinsame Mahlzeiten sind der ideale Rahmen für Gespräche in der Familie. Sie sind wichtig für die Entwicklung von Essgewohnheiten und sozialem Verhalten. Legen Sie mindestens einmal täglich eine gemeinsame, fixe Esszeit fest. Alle sollten genug Zeit einplanen, um das Essen auch zu geniessen. Schaffen Sie eine gute Tischatmosphäre und vermeiden Sie unangenehme Themen während dem Essen. Essen soll in erster Linie lustvoll sein und Freude bereiten! Essen und Trinken schlau auswählen Entdecke das Angebot: Iss abwechslungsreich, um gut in Form zu bleiben. Nimm es leichter: Geniesse fett- und zuckerreiche Lebensmittel nur ab und zu und in kleinen Mengen. Beim Essen Bildschirm aus Sei aktiv: Spielen, Basteln, Lesen, Sport treiben – kehre dem Bildschirm öfters den Rücken und unternimm etwas anderes, was dir Spass macht. Iss nicht nebenbei: Nimm dir Zeit zum Essen – geniesse es und mache gleichzeitig nichts anderes. Empfehlungen für Kinder. Schweizerische Gesellschaft für Ernährung 15 DVS – Gesunde Ernährung für Kinder DVS – Gesunde Ernährung für Kinder 14 Süssigkeiten und Zucker sind erlaubt, sollten aber sparsam genossen werden. So sind z. B. eine Reihe Schokolade oder 2 dl Süssgetränk pro Tag genug. – Legen Sie eine Wochenration fest. – Lassen Sie Ihr Kind Süsses nicht unmittelbar vor dem Essen naschen. – Bieten Sie gesunde Alternativen wie frisches Obst oder Dörrfrüchte an. – Beugen Sie mit regelmässigen Mahlzeiten dem Naschen vor. – Zelebrieren und geniessen Sie Süsses nach Möglichkeit gemeinsam. Ganz allgemein: Setzen Sie Süssigkeiten und andere Lebensmittel nicht als Belohnung, Strafe oder Trost ein. Aber loben Sie Ihr Kind hie und da für gutes Essverhalten. Tipps für gesunde Znüni und Zvieri Nüsse Mandeln Milchprodukte Haselnüsse Cashewnüsse Baumnüsse Käse Quark Nature Joghurt Nature Milch Frischkäse auf Brot Brot Vollkornbrot Halbweissbrot Knäckebrot Rüebli Gurke Peperoni Gemüse Reiswaffeln Tomate Früchte Fotos: Globografik, Maxime Juillerat, Niederdorf DVS – Gesunde Ernährung für Kinder Vollkornkräcker Radiesli Fenchel Kohlrabi Stangensellerie Trauben Kirschen Pflaumen Nektarine Apfel Birne Mandarine Orange Getränke Pfirsich Aprikosen Beeren Melone Wasser Tee ohne Zucker Hinweis: Gemüse bei aktiven Kindern mit Brot ergänzen. DVS – Gesunde Ernährung für Kinder 17 16 Botta Diener M., Kinderernährung gesund und praktisch. Beobachter-Buchverlag, Zürich, 2005 Cremer M., Laimbacher J., Ernährung von Schulkindern. SGE Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.), Schulverlag blmv AG, Bern, 2008 Grünewald-Funk D., Das beste Essen für Kinder – praxisnah vermitteln & kreativ präsentieren, aid-Foliensatz auf CD-ROM Einzelplatzlizenz, 2007 Kast-Zahn A., Morgenroth H., Jedes Kind kann richtig essen. Oberstebrink Verlag GmbH, 2005 DVS – Gesunde Ernährung für Kinder 18 Schopper, D., Gesundes Körpergewicht: Wie können wir der Übergewichtsepidemie entgegenwirken? Gesundheitsförderung Schweiz, 2005 www.suissebalance.ch/client/suissebalance/file/TippsZnueni-und-Zvieri-de.pdf www.sge-ssn.ch, Lebensmittelpyramide und Ernährungsscheibe Weiterführende Literatur und Links Petermann F., de Vries U., Übergewichtige Kinder. Hilfen für Eltern, BeltzPVU, 2007 www.sge-ssn.ch Schweizerische Gesellschaft für Ernährung www.svde-asdd.ch Schweizerischer Verband dipl. Ernährungsberater/innen www.akj-ch.ch Schweizerischer Fachverein Adipositas im Kindesund Jugendalter www.minuweb.ch Interaktives Angebot für Jugendliche zum Thema Übergewicht www.suissebalance.ch Programm des Bundesamtes für Gesundheit und der Gesundheitsförderung Schweiz www.gesundheitsfoerderung.ch Gesundheitsförderung Schweiz www.gesundheitsfoerderung.lu.ch Fachstelle Gesundheitsförderung der Kantonsärztlichen Dienste Impressum Herausgeber Dienststelle Volksschulbildung des Kantons Luzern Kellerstrasse 10 CH-6002 Luzern www.volksschulbildung .lu.ch Text Alexia Sieber, vivit gesundheits ag Redaktion Marianne Iten, Ruedi Püntener, Simone Schubiger, Beatrix Winistörfer Gestaltung Ruth Schürmann, Luzern (Titelbild: www.pressetext.de) Luzern, August 2009 900917 19 DVS – Gesunde Ernährung für Kinder Quellen