Aus: Zeitschrift Taubenmarkt - Die Sporttaube, Nr. 2/2015, Autor: Theo Stappert Es gibt Leistung ohne Erfolg, aber keinen Erfolg ohne Leistung. Die Schlaggemeinschaft Heinz und Michael Schlucker aus Bad Wünnenberg Leiberg erringt in den vergangenen 10 Jahren, " 9 mal die 1. RV-Meisterschaft " und dazu noch viele weitere Titel in der RV und im Regionalverband. Die Züchter: Der Senior in dieser Schlaggemeinschaft, ist der heute 67 jährige Heinz Schlucker. Viele Jahre verbrachte der kaufmännische Angestellte mit technischer Ausrichtung bei einer Straßenbaufirma. Heinz ist Witwer und hat zwei Kinder, Sohn Michael und Tochter Marion, beide auch eng mit dem Taubensport verbunden. In der RV – Büren (RegV 250) hat Heinz von 1978 bis zum Jahre 2008 so einige Ehrenämter ausgeübt. So war er Vorsitzender, Geschäftsführer, Flugleiter, Reisegeschäftsführer und vor dem elektronischen Zeitalter auch Listenersteller. In diese Zeit fiel auch die Errichtung der RV – Einsatzhalle. Ein Vorzeigeobjekt, welches zur damaligen Zeit, viel Bewunderung und Achtung bei den Sportsfreunden in den Nachbar-RVen hervorgerufen hat. Der zweite im Bunde der SG ist der heute 41 jährige Sohn Michael. Der Bauingenieur ist liiert mit Lebensgefährtin Marion Schäfer und 2 Kindern. Er ist seit einigen Jahren selbständig, im Tiefbau mit Schwerpunkt Straßenbau. Hier verdienen mehr als 30 Mitarbeiter ihren monatlichen Lebensunterhalt. Heinz Schlucker begann nach seiner Fußballkarriere im Jahre 1973 mit dem Brieftaubensport. Der erste Schlag wurde unterm Dach des vorhandenen elterlichen Hauses erstellt. Doch bereits 1977 wurde eine Doppelgarage errichtet. Auf diesem Gebäude wurden auch die Taubenschläge gesetzt. Noch heute sind dies die Reiseschläge für Männchen und Weibchen. Im Winkel zur Garage mit den Reiseschlägen wurden später die Zuchtvoliere und der Schlag für die Jungtauben angebaut. Zunächst reiste man unter dem Namen SG Schlucker/Donschen. (Donschen war Bauunternehmer + Brieftaubenzüchter) Seit Mitte der 80er Jahre wurde unter der heutigen Schlaggemeinschaft Heinz und Michael Schlucker gereist. Die Lage des Schlages: In der Reisevereinigung Büren und damit im Regionalverband 250 wurde bis zum Jahre 2013 gereist. Dort lag die Schlaggemeinschaft ganz vorne, Süd/südöstlich. Zum Jahre 2014 hat man sich entschlossen, in der RV – Eggegebirge und damit im Regionalverband 258 zu reisen. Auch hier ist die Lage des Schlages Schlucker ebenfalls ganz vorne, südwestlich. Die Reiserichtung in beiden RegV’s Süd-West. Die Schlaganlage: In einem Nebengebäude befinden sich im Erdgeschoss zwei Garagen mit Wirtschaftsraum. Über diesen, sind zwei Witwerschläge und zwei Witwerweibchenschläge für jeweils 60 Vögel und Weibchen eingerichtet. Des Weiteren ein Zuchtschlag für 12 Paare. Alle Zellen und Sitzplätze sind mit Kotbändern der Firma Hermes ausgerüstet. Auf diesem Gebäude befindet sich ein Flachdach mit leichtem Gefälle. Das Obergeschoss wurde in Fachwerk gebaut. Nach außen hin vertäfelt und im Innenbereich mit einer Spanplatte versehen. Auch der Boden wurde ebenfalls mit Spanplatten ausgelegt. Als Ein- und Ausflug dient vor jedem Schlag eine Jordaneinrichtung. Im Dachbereich, zwischen den Sparren, wurde Drahtgewebe eingebaut. Das dient gleichzeitig zu einer erstklassigen Be- und Entlüftung. Ebenerdig und rechtwinkelig zum Nebengebäude mit Reiseschlägen, wurde ein weiterer Zuchtschlag, für 15 Paare, sowie drei Jungtierschläge für 150 Jungtauben errichtet. Vor diesen Schlägen sind überdacht, Außenvolieren vorgesetzt. In den Schlägen sind Holzrosten eingebaut und in den Außenvolieren Gitterrosten. Die Jungtierschläge sind mit Schiebetüren getrennt, mit denen bei der Jungtierreise, nach Trennung der Jungvögel von den Jungweibchen auch mit Schiebetür-Methode gespielt werden kann. Das heutige Taubenblut und der Stammaufbau: Wie sooft bei einer Brieftauben – Züchterlaufbahn, kamen die ersten Tauben von einem nahen Verwandten. Bei Heinz, im Jahre 1973 von einem Onkel aus HammHeesen. Aber auch Tiere von einem Züchter aus der Nachbarschaft, Edmund Donschen, der die Feuersenger – Tauben aus Gelsenkirchen auf dem Balken hatte, wurden hinzu geholt. Der Anfang war gemacht. Später wurden Tiere von dem damals hervorragend spielenden Holländer Harm Modderkolk, Zupthen eingeführt. 2001 erwarb die SG Heinz und Michael Schlucker zwei Töchter des B 178 von Jos und Juls Engels aus Putte Belgien. Der B 178, ein blauscheck Vogel, war ein Sohn des damals schon legenderen B 231. Mit der Einführung dieser Weibchen, so erzählt Michael, kam die Härte in unseren damaligen Bestand. Die Tiere waren auch bei den Flügen ab 400 Km und mehr, recht sichere Kandidaten. Ebenfalls 2001 lernte man den Züchter Henry Menten aus Herselt in Belgien kennen. Auch von dort kamen die ersten Jungtauben nach Leiberg in’s Bürener Land. Henry Menten ist nach wie vor ein hervorragender Spieler mit Jungtauben. So stellt er in 2014 wieder die 1. Nationale Junge AS-Taube in Belgien. Des Weiteren war er in den letzten 5 Jahren, 2 mal 1. Nationaler Meister mit Jungtauben in Belgien. Zu diesem Züchter hat Michael ein besonders gutes Verhältnis. So sind gemeinschaftliche Zuchten, sowie der Austausch von Jungtauben und Leihgaben von AS-Tauben, permanent an der Tagesordnung. Dann kam das Jahr 2007. Ein Glücksjahr..!! Michael hatte über Internet Taubengutscheine erworben. Sein Ziel, „De Klak’s“. Damit bin ich an einen Züchter Jan de Kroon, aus Reusel in Holland gekommen, erzählt Michael. Bei meinem Besuch in Reusel, konnte ich 8 Jungtauben erwerben, das Stück für 30,00 €. Diese Jungtiere wurden im gleichen Jahr auch im Reiseprogramm gereist, sowie in den Jahren danach. Das Ergebnis, bei diesen 8 Holländern waren 4 Stück absolute Granaten (Asse). (Über die Leistung der Holländer, siehe Bilder) Jan de Kroon aus Reusel ist leider vor etwa 1 ½ Jahren verstorben. Alle eingeführten Tiere werden in der Regel gereist und getestet. Erst dann erfolgt die Eingliederung im Zuchtschlag. Zu guter letzt, wurden noch Tiere von Hardy Krüger eingeführt. Aus seinen AS-Tauben Nr. 710 und 711 wurden wir gut bedient. Das Motto der Schluckers: „Qualität kann nur durch Korb und Leistung festgestellt werden. Mit jedem Preis werden sie schöner. Äußere Merkmale sind 2. ranging.“ Seit einigen Jahren werden im Frühjahr einige Eier aus den guten von Dirk van Dijk geholt. Auch diese gehen alle in den Korb. Auch hier zeigt sich die Freundschaft zwischen Michael und Dirk van Dijk. So hat Michael einen Sohn des Weltberühmten „Di Caprio“ im Jahr 2014 als Leihgabe bekommen. Gepaart mit diversen Weibchen, wurden alle Jungtauben, ausnahmslos gereist. Das Paaren der Zuchttauben: Zum paaren der Zuchttauben, haben wir kein festes Schema. Vielleicht, dass wir ein wenig auf Ausgleichspaarung bedacht sind, berichten die Sportsfreunde. Gepaart wird etwa mitte Dezember, je nach Temperatur und Wetterlage. Die Vögel werden in die Zelle gesetzt. Die Weibchen werden den Vögeln zugeordnet. In der Regel werden drei Zuchten von allen Pärchen erwartet. Diese benötigt man für den eigenen Nachwuchsbedarf. Das Schema mit den Reisetauben, vom anpaaren bis zur Reise: Die medizinische Versorgung aller Tauben, liegt in den bewährten Händen der bekannten Taubentierärztin Dr. Maren Neumann-Auktun, Ense. Es werden grundsätzlich jedes Jahr alle Tiere gegen Paramyxo und Pocken geimpft. Alle Reisetauben werden im Januar zum ersten Mal angepaart. In der Regel, müssen die Paare 1 – 2 Jungtiere aufziehen. Auf Handgroße Junge, werden die Reisepaare bereits wieder getrennt, so dass keine 2. Eiablage erfolgen kann. Die Männchen ziehen dann ihre Jungen allein auf. Die Weibchen siedeln wieder um in eine Voliere. Je nach Reisebeginn, werden die Reisetauben, ende März oder anfang April zum 2. Male angepaart. Nach der Eiablage brüten die Paare noch einmal 3 – 5 Tage. Dann erfolgt die Trennung für die totale Witwerschaft. Die Weibchen siedeln nun in ihre Reiseschläge um. Da auch hier die Raubvogelplage groß ist, müssen die Tiere von Ende September bis mitte März, auf Freiflug verzichten. In der Phase der 2. Paarung und des Treibens, gibt es die ersten Trainingsflüge. Trainiert wird 2 x die Woche auf eine Entfernung von 5 – 60 Km. Während der Zeit der Preisflüge, wird nur noch einmal die Woche trainiert. In der Regel einen Tag vor dem einkorben der Tiere zum Preisflug. Dieser Tag ist gleichzeitig für die Witwer- Vögel und –Weibchen der so genannte Familientag. Danach erfolgt nach etwa 1 - 3 Stunden die Trennung bis zum einsetzen. Vor dem einkorben werden die Weibchen nicht gezeigt. Das einkorben der vielen Witwer und Weibchen ist bei den Schlucker’s kein Problem. Michael hat hier eine Methode entwickelt, bei der die Tiere fast von allein in die Körbe laufen. (Ich konnte mich überzeugen.!) Nach dem Flug, ist das zusammen bleiben der Paare abhängig von der schwere des Fluges. Je härter der Flug, um so kürzer die Zeit des zusammen sein’s. Das Schema mit den Jungtauben: Die Jungtiere werden mit etwa 25 Tagen abgesetzt. Kurzfristig wird die ParamyxoImpfung durchgeführt. Etwa 4 – 6 Wochen später erfolgt die Pockenschutz-Impfung. Sollte zu Trainings- oder Reisebeginn die Jungtaubenkrankheit auftreten, setzt man auf das bewährte Produkt von Frau Dr. Maren Neumann-Auktun „Amoxi“. Während der Alttierreisezeit, werden die Jungtauben 1 x täglich beim Haus trainiert. Die Vorbereitung zur Jungtierreise beginnt ebenfalls mit den privaten Vortouren von 5 bis 60 Km. Danach nehmen sie am RV-Programm teil. Während der Jungtierreise wird 1 x wöchentlich ein privater Zwischenflug ab etwa 60 Km durchgeführt. Die Jungtauben werden bis Ende Mai verdunkelt. Und zwar in der Zeit von 18.00 bis 7.00 Uhr. Ab dem 21. Juni, dem längsten Tag des Jahres, wird die Lichtmethode angewendet. Belichtet wird von 5.00 bis 7.00 Uhr und von 17.00 bis 23.00 Uhr. Im fortgeschrittenen Alter werden die Tiere nach Männchen und Weibchen getrennt. Um auch die Jungtauben etwas zu motivieren, wendet man die Schiebetürmethode an. Versorgung und Futter: Bis zum Jahre 2013 vertraute man den bewährten Futtermischungen der Firma Ovator, Relax, Energy und Power. Wobei Relax anfang der Woche auf dem Plan stand. Ab Mitte bis Ende der Woche wurde im Mischungsverhältnis 1 : 1 Power und Energy verabreicht. Ab dem Jahre 2014 hat sich die Schlaggemeinschaft für die Futterprodukte der Firma Vanrobaeys entschieden. So wurden 1 : 1 Relax + Casaert in der 1. Wochenhälfte und Dynamik mit Top Energy 1 : 1 in der 2. Wochenhälfte verabreicht. In’s Wasser wird Anfang der Woche über 1 bis 2 Tage Tollyamin-Forte eingesetzt. Die übrigen Tage steht klares Wasser auf dem Plan. Sollte die Tierärztin, bei den Routine Untersuchungen etwas feststellen, wird entsprechend den Anweisungen gehandelt. Beiprodukte ans Futter: Warum in die Ferne schweifen, wenn das gute ist so nahe: „ Sagten sich die Züchter Heinz und Michael Schlucker.“ Bereits im Jahre 2003 wendeten sich die Sportsfreunde an den Dipl.-Ing. agr. Ulrich Schäfer aus dem Nachbarort Büren-Harth. Dieser, besser unter seinem Firmennamen re – scha bekannt, hat in Eigenentwicklung, oder in Zusammenarbeit mit anderen namhaften Instituten, hervorragende Beiprodukte für Brieftauben und andere Vogelarten, u.a. Papageien, auf den Markt gebracht. Die Schlaggemeinschaft H. + M. Schlucker setzt seit 2003 alle seine Produkte bei ihren Brieftauben ein. Das Ergebnis ist Top-Gesundheit und eine Super-Form. So wird 2 x die Woche das re-scha Produkt „Frutin“ mit dem Produkt „PT 12“ angerührt und über die Tagesration Futter gegeben. Mit dem Futter verrührt und mit „Tarsin“ abgetrocknet. Das Produkt Frutin ist eine Zucker-Fruchtlösung, welcher für gutartige Bakterien einen guten Basisstoff bedeutet. Das Produkt „PT 12“ sind Lactobakterien, (Lactobacillus salivarius) gutartige, für Magen und Darmsystem und somit für das Immunsystem eine gute Unterstützung. Das Produkt „Tarsin“ beinhaltet diverse Vitamine, Lecithin, Carnitin usw. usw. Aber auch noch weitere Produkte von Fa. re-scha werden eingesetzt, wenn die Sportsfreunde das für nötig erachten. Unter anderem Magnesi-a-gold usw. Des Weiteren wird Blitzform über das Futter gegeben und mit „Tarsin“ abgetrocknet. Die fliegenden Holländer: Zuvor hatte ich bereits auf die hervorragenden Leistungen der Holländischen Asse aufmerksam gemacht. Von 8 Stück erworbenen Tieren waren 4 absolute Asse. Drei dieser wunderbaren Tiere leben noch und sind aus dem Zuchtschlag der Schlucker’s nicht wegzudenken. Besonders das Weibchen Nr. NL-07-2054944 hat eine Lebens-Reiseleistung von 32/32 Preisen in drei Jahren. Aber auch der Vogel Nr. NL-07-2054958 mit seinen 50 Preisen in fünf Jahren muss hier genannt werden. Das Weibchen Nr. NL-07-2054953 musste nach 20 errungenen Preisen im dritten Reisejahr wegen einer Verletzung gestoppt werden. Von allen drei Tieren fließt heute das Blut in vielen der aktuellen Meisterschaftstauben. Wohl dem der diese sein Eigen nennen kann. Zu guter Letzt: Auch bei meinem Besuch, Ende Oktober konnte ich erfahren, dass die Tiere in einer Top-Gesundheit und guter Form waren. Diese Sportsfreunde verstehen ihr Handwerk. Durch gezielte Einführungen in ihren vorhandenen Taubenstamm und der optimalen Versorgung, sowie dem Dipl-Ing. agr. Ulrich Schäfer mit seinen hervorragenden Produkten an der Seite, werden wir noch viele Erfolge von dieser Schlaggemeinschaft erleben. Ich jedenfalls konnte viele interessante Dinge und Details erfahren und habe versucht, diese in diesem Bericht, ihnen liebe Leser, verständlich zu machen. Ich wünsche der Schlaggemeinschaft weiterhin viel Erfolg. (Der Verfasser) Wie sagte ich noch oben: Es gibt Leistung ohne Erfolg, aber keinen Erfolg ohne Leistung. Heinz + Michael Schlucker Hauptstraße 50 33181 Bad-Wünnenberg-Leiberg Heinz: Telef.: 02953-283 Michael: 02953-281 Mobil 0163-723.83.01 [email protected]