AVID XII / 2000 Bovines respiratorisches Synzytialvirus (BRSV

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AVID XII / 2000
Bovines respiratorisches Synzytialvirus (BRSV)
KLASSIFIZIERUNG:
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Familie: Paramyxoviridae
Genus: Pneumovirus
ALLGEMEINES
Empfänglich für das bovine respiratorische Synzytialvirus (BRSV) sind Rinder und
kleine Wiederkäuer. Beim Rind beobachtet man BRSV-bedingte Erkrankungen
besonders bei Jungtieren (3. – 4. Monat), aber auch bei sehr jungen Kälbern sowie
alten Kühen. Saisonaler Höhepunkt ist das Winterhalbjahr, Erkrankungen können
aber auch im Hochsommer auftreten.
Zwischen dem humanen RS-Virus (HRSV) und dem BRSV besteht enge Antigenverwandtschaft. Ob es sich um eine Zoonose handelt, ist ungeklärt. Ungeklärt ist
ebenfalls, ob beim BRSV wie beim HRSV ein Typ 1 und 2 des Virus zu unterscheiden sind.
Für den Virusnachweis stellt die Immunfluoreszenz an Nasen-, Trachealschleimhautzellen und an Lungenschnitten die Methode der Wahl dar. Die Anzüchtung des
BRSV in empfänglichen Zellkulturen (Lungenfibroblasten) ist für die Routineuntersuchung ungeeignet. 3 – 5 Passagen sind bei 33 °C erforderlich.
Für die Antikörperbestimmung existieren ELISA-Systeme.
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UNTERSUCHUNGSMATERIAL
1.1
Direkter Antigennachweis (und Virusanzüchtung)
Nasentupferproben, Trachealtupferproben, Lungenlavage (mindestens 3 je
Bestand)
1.2
Indirekter Virusnachweis
Serumpaar: Abstand 3 – 4 Wochen
Jungtierfenster: (mindestens 5 – 10 Proben) Cave: maternale AK!
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UNTERSUCHUNGSGANG
2.1
Antigennachweis in Nasen-, Trachealtupferproben, Lungenlavage und
Lungengewebe mittels direkter Immunfluoreszenz
2.1.1 Herstellung der Präparate
2.1.1.1 Tupferproben
- Die eingesandten Tupferproben im Labor je nach Grösse des Tupfersystems
in 2 – 5 ml MEM (ohne FKS) auswaschen und ausdrücken,
- die gewonnene Suspension in Zentrifugenröhrchen überführen und 5 Min. bei ca.
3000 rpm zentrifugieren,
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- den Überstand dekantieren und den Bodensatz, bei ordnungsgemäßer
Probennahme überwiegend aus Schleimhautzellen bestehend, je nach der
Menge des Bodensatzes in 0.5 – 1.0 ml PBS resuspendieren,
- 1 Tropfen dieser Suspension auf einen Objektträger tropfen, leicht mit einer Oese
ausziehen und unter Warmluftgebläse auftrocknen,
- das Präparat bei Kühlschranktemperatur oder bei – 18 °C 20 Min. azetonfixieren.
- Das Präparat ist fertig für die direkte Immunfluoreszenz.
2.1.1.2 Lungengewebe
- Lungengewebeproben aus 2 – 3 Lokalisationen des erkrankten Organs
entnehmen, in Blöcken (1 cm Kantenlänge) auffrieren und Kryoschnitte (3 – 5µ)
anfertigen, lufttrocknen und azetonfixieren (s.o.).
- Das Präparat ist fertig für die direkte Immunfluoreszenz.
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IMMUNFLUORESZENZ
FITC – Konjugate sind von verschiedenen Herstellern als monoklonale Antikörper
erhältlich. Human- und veterinärmedizinische Präparate sind gleichermassen gut
brauchbar. Gegenfärbung mit Evans Blue liegt meist vor; bei Verdünnungen
(Gebrauchsverdünnung i.d.R. 1:20) muss Evans Blue ergänzt werden: 0.05 ml
einer 0.25 %igen Lösung pro ml Konjugatverdünnung.
3.1
Färbung
- Präparat mit Konjugat überschichten,
- 30 Min. bei 37°C in feuchter Kammer inkubieren,
- Konjugat abkippen,
- Präparat 3x 5 Min. in PBS-Bad ausspülen,
- kurz in Aqua bidest. tauchen,
- Präparat lufttrocknen,
- einbetten mit Glyzerin-NaCl-PP,
- IF-Mikroskopie bei ca. 400-facher Vergrösserung
(Die Aufbereitung und Untersuchung von analogen Proben zum Nachweis von
PI3-, BHV1-, BHV4-, EHV-Virus erfolgt nach der gleichen Arbeitsanweisung.)
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VIRUSNACHWEIS DURCH ANZÜCHTUNG IN ZELLKULTUREN
Die Virusanzüchtung in Zellkulturen aus Probenmaterial erfolgt nach den üblichen
Methoden. Geeignet sind in erster Linie primäre Lungenfibroblastenkulturen. Die
Kultivierungsversuche sollten parallel bei 33 °C und 37 °C erfolgen. 3 – 5
Passagen sind erforderlich. Zytopathische Effekte (zpE) sind sehr unregelmässig
oder überhaupt nicht ausgeprägt. Der Anzüchtungserfolg kann in Deckglaskulturen
fluoreszenzserologisch überprüft werden.
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ANTIKÖRPERNACHWEIS
Geeignete komerzielle ELISA-Systeme sind vorhanden.
Neutralisationsteste (VNT) können nicht empfohlen werden, da der zpE auch bei
kulturadaptierten Stämmen zu unregelmässig und kaum ablesbar ist.
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LITERATUR
Steinhagen, P., Th. Zimmermann und O. C. Straub (1987)
Die Infektion mit dem Bovinen Respiratorischen Synzytialvirus (BRSV)
Erste Ausbrüche in Schleswig-Holstein
Tierärztl. Umsch. 42, 398 – 403
Steinhagen, P. und H. P. Heckert (1988)
Die Bovine Respiratorische Synzytialvirus-Infektion (BRSV).
Ein Erfahrungsbericht zur Diagnostik, Epidemiologie, Klinik und Therapie
(1. Teil: Diagnostik)
Prakt. Tierarzt 69, 48 – 54
Anschrift des Verfassers:
Dr. Peter Steinhagen
Lebensmittel- und Veterinäruntersuchngsamt des
Landes Schleswig-Holstein
Max-Eyth-Str. 5
24537 Neumünster
Telefon: 04321/904-668; Fax: 904-619
E-mail: Peter [email protected]
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ANHANG:
Konjugat: (BRSV)
Fa. Bio-X
34, rue de Luxembourg
B-6900 Marche-en-Famenne(Belgium)
Tel.: +32-(0)84 /32 23 77
Fax.: +32-(0)84/31 52 63
E-mail: [email protected]
(Klick hier und die mail startet!)
Web-site: http://www.biox.com (Klick hier und die Web-site startet!)
ELISA (BRSV)
„Respiratory Syncytial Virus-ab EIA Test Kit“
(Svanova Biotech AB, S-751 83 Upsala, Schweden)
zu beziehen durch:
Boehringer Ingelheim
Vetmedica GmbH
55216 Ingelheim/R
Tel. 06132/77-2558 und 77-2325
Fax 06132/77-6332
ps.: Es wurden nur die gängigsten Diagnostika aufgeführt.
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