MVZ hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin Leiter des Laborverbundes: Dr. rer. nat. R. Lange Ärztliche Leitung des MVZ: Dr. med. Verena Jansen Ladeburger Str. 13-17, 16321 Bernau, Telefon: (0 33 38) 69 - 42 65, Fax: (0 33 38) 69 - 48 43 Diagnostik-Info Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) Erkrankungen durch EHEC gehören seit 1998 bundesweit zu den meldepflichtigen Infektionskrankheiten. EHEC sind nach den Salmonellen, zusammen mit Campylobacter zweithäufigster bakterieller Enteritiserreger. Mit den üblichen Standardverfahren der Stuhldiagnostik sind diese Keime nicht zu diagnostizieren. Einzige Ausnahme ist die Variante E. coli 0157:Hz/H-, die auf einem Spezialnährboden mit charakteristisch gefärbten Kolonien wächst. Dieses kulturelle Verfahren muss bei klinischem Verdacht um den immunologischen Direktnachweis des Toxins aus der Stuhlprobe ergänzt werden. Untersuchungsverfahren • Shiga-Toxin-Direktnachweis aus dem Stuhl Der Toxinnachweis von Shigatoxin 1 und 2 erfolgt mittels ELISA nach RKI-Empfehlung aus E. coli Kulturen der Stuhleinsendung. Bei Nachweis von Shigatoxinen erfolgt automatisch der Versand der E. coli Kultur zur weiteren Typisierung in das Nationale Referenzzentrum für Salmonellen und andere Enteritiserreger. • Kultureller Ansatz der Stuhlprobe auf Selektiv-Nährmedien Die Mindestbebrütungszeit beträgt 48 Stunden mit nachfolgend serologischer, immunologischer und biochemischer Typisierung verdächtiger Kolonien. Indikationen Die Indikationen bei denen entsprechend den Empfehlungen des RKI’s der Toxinnachweis und die Spezialkulturen routinemäßig anzusetzen sind, entnehmen Sie bitte der Tabelle: A. Routinemäßiger kultureller Ansatz auf EHEC B. Durchfall in der Anamnese (innerhalb der letzten Woche) C. Ausbrüche von Gastroenteritis Erkrankung HUS und TTP als klinische Verdachtsdiagnose bzw. Angabe zur klinischen Besonderheit HUS: Hämolytisch-urämisches Syndrom TTP: Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura • Hinweis auf dem Anforderungsbeleg Mikrobiologie: Nekrotisierende Enteritis, hämorrhagische Kolitis • Mit der Verdachtsdiagnose Enteritis hospitalisierte Kinder bis zu 6 Jahren • hämolytische Anämie u/o • akutes Nierenversagen Kinder • Gemeinschaftseinrichtungen oder • Wohngemeinschaften • D. Kontaktpersonen von Personen mit nachgewiesener EHEC-Infektion oder HUS Voraussetzung ist ein vollständig ausgefüllter Anforderungsschein mit Angaben zur Klinik! Meldepflicht: Nach § 6 IfSG ist der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an enteropathischem hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS) namentlich meldepflichtig. Entsprechend § 7 IfSG ist der direkte oder indirekte Nachweis enterohämorrhagischer Stämme von E. coli (EHEC) namentlich meldepflichtig, soweit die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen. Ihr Ansprechpartner für diese Diagnostik-Info sind Hr. Dr. T. Talaska und Hr. Dr. R.Lange.