Ergänzungsmedizin bei Schlafstörungen

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Komplemetäre Therapien bei Schlafstörungen
Senologie
27.6.2015
Daniela Paepke
Zentrum für integrative Gynäkologie und Geburtshilfe
Frauenklinik rechts der Isar der Technischen Universität München
Direktorin Prof. Dr. Marion Kiechle
Schlafstörungen
.
Frauenklinik rechts der Isar der Technischen Universität München
Direktorin Prof. Dr. Marion Kiechle
Schlafstörungen
Schlaf ist ein Zustand körperlicher, seelischer und geistiger Ruhe. Neben
der Erholung hat Schlaf einen Einfluss auf das Immunsystem.
Schlafstörungen sind dann gegeben wenn der Schlaf als nicht erholsam
erlebt wird und tagsüber ein Leistungsabfall und/oder Tagesmüdigkeit
auftreten.
Man unterscheidet Einschlafstörungen von Durchschlafstörungen sowie
verlängerte oder verschobene Schlafphasen (Störung des Schlaf-wachRhythmus)
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Direktorin Prof. Dr. Marion Kiechle
Ursachen erforschen:
späte Mahlzeit, Alkoholkonsum, negative Gedanken oder Gespräche,
Genussmittel, Bewegungsmangel, körperliches Training zu spät am Abend, TV,
Medikamente, Klimakterium, Schlaf-Apnoe-Syndrom, organische Ursachen,
Umweltfaktoren (Lärm,Temperatur).
Alkohol fördert zwar das Einschlafen führt aber zu Durchschlafstörungen und
schlechten Träume.
Adäquate Schlafhygiene: pünktlich zu Bett gehen in einen angenehm gestalteten
Raum mit einer angenehmen Temperatur, frisch gelüftet und der nur zum Schlafen
genutzt wird.
Viele Menschen gehen erst zu Bett wenn die Körpertemperatur schon abgefallen
ist, das führt zu Einschlafstörungen. Chronobiologie und biologische Rhythmen
beachten.
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Direktorin Prof. Dr. Marion Kiechle
•Kalte Füße führen zu Ein- und Durchschlafstörungen. Auf einen
ausgeglichenen Wärmehaushalt achten. Ein Fußbad am Abend mit
Lavendel oder Melissen,- oder Ingweröl, am besten mit einem
Öldispersionsgerät zubereitet wärm die Füße. Vasodilatation der Beine
führt zum Abfall der Körperkerntemperatur.
•Atem und Entspannungstherapie
•Tagebuch führen. Negative Gedanken, Probleme ect. dort ablegen.
Ernährung:
Erdnüsse und Bananen sind reich an Vitamin B und haben sich bei
Schlafstörungen bewährt. Milch und Honig enthalten den
schlaffördernden Stoff Tryptophan.
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Äußere Anwendung:
Lavendelfußbad: Wasser, in einer angenehm empfundenen warmen
Temperatur, in eine Schüssel geben. Die Füße müssen bequem Platz darin
finden. Das Wasser soll die Knöchel bedecken. Ingrediens ( LavendelBademilch oder eine Handvoll getrockneter Lavendelblüten werden mit
einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen. Nach zehn Minuten
seien Sie den Sud in Ihr Fußbad ab) in das Wasser geben. Dauer des
Fußbades 10 min. in Ruhe. Danach Füße abtrocknen, Strümpfe anziehen
und ins Bett gehen.
Lavendel duftet angenehm, harmonisiert und beruhigt. Es löst Spannungen
und ist daher der ideale Badezusatz für den Abend.
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Aurum/Lavadula comp.-Salbenlappen auf das Herz bei seelischer
Erregung, Herzklopfen und Unruhe.
Ein Reißtuch oder eine Kompresse in Herzgröße, doppelt gelegt wird
dünn mit der Salbe bestrichen. Mit der Stoffseite dem Körper
zugewandt wird der Lappen auf das Herz gelegt. Dauer ½ -1 Stunde
bis zu 3 x tägl. möglich. Die Salbe wirkt wunderbar beruhigend.
Kräuterkissen als Aromatherapie: 150g beruhigende Pflanzen mit
atherischen Ölen (Lavendelblüten, Melissenblätter, Hopfenzapfen) in
einen kleinen Kissenbezug einnähen und neben das Kopfkissen legen.
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Schlaftee:
Rad. Valerianae (Baldianwurzel)
30g
Stro. Lupuli (Hopfenzapfen)
25g
Flor. Lavendulae (Lavendelblüten) 15g
Fol. Melissae (Melissenblätter)
30g
1 El der Mischung mit ¼ l kochendem Wasser übergießen, 15
min ziehen lassen. 15 min vor dem Schlafengehen trinken.
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Medikamentöse Therapie:
wenn gegen Abend zunehmend Wachheit auftritt und ständig kreisende
Gedanken den Schlaf hemmen dann hilft Hafer (Avena sativa D1 ab 4 Std.
vor dem zu Bett gehen stündlich 10 Tropfen). Mild sedativ, schlaffördernd
und beruhigend.
Bei Nervosität und innerer Spannung , nervöse Erschöpfung: Valeriana
(Baldrian) 600-900 mg. Fördert die Schlafbereitschaft, verkürzt die
Einschlafzeit, verbessert die Schlafqualität.
Bei traumatischen Erlebnissen, Herzklopfen und Angst Bryophyllum 50% 1
Teelöffel um 19.00 und kurz vor dem zu Bett gehen.
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Lavendel beruhigt. Bei Unruhe Reizbarkeit und Nervosität z.B. Lasea 1x1 Tbl.
Passiflora (Passionsblume) schlaffördernd, angstlösend. Fördert den Tiefschlaf.
30 Tropfen zur Nacht. (Passiflora Nerventonikum; Passiflora incarnata Urtinktur)
Melisse wirkt beruhigend, bei nervös bedingten Einschlafstörungen. Melissentee,
Melissen in Kombipräparaten.
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•Hopfen (Humulus lupulus): wenn die Verdauung den Schlaf
stört. Aber auch bei Unruhezuständen. Hopfenzapfen enthalten ein
potentes Phytoestrogen! Humulus lupulus Urtinktur (Weleda).
Nach einer schweren Mahlzeit 15 Tropfen vor dem zu Bett gehen.
•Lichttherapie mit mind. 2500 Lux: wenn die innere Uhr mit dem
Rhythmus der Umwelt nicht mehr übereinstimmt. Bei vor – oder
rückverlagerten Schlaf-wach-Phasen oder irregulären Schlaf-wachMuster. Auch bei winterdepressiven Menschen.
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Mittagsschlaf
Ein Mittagsschlaf ist aus chronobiologischer Sicht eindeutig zu empfehlen.
Kurzer Mittagsschlaf steigerte bei Astronauten die Leistungsfähigkeit und
Konzentration um 54%.
Verringert das Herzinfarktrisiko um 34% (n =24000).
Ideal um 14.00 Uhr
Höchstens 30 min.
(Prof. Schuh)
(Harvard school of public health 2007)
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Äußere Anwendungen: Güsse
Ein Guss erzeugt einen Wassermantel, der den behandelnden Körperteil komplett
umgibt sozusagen „ummantelt“. Viel Wasser fließt mit wenig Druck.
Kalte Knie, Unterschenkel oder Schenkelgüsse dienen der allgemeinen Abhärtung
und der Förderung der Durchblutung durch die reaktive Hyperämie. Sie sind
schlaffördernd und vegetativ ausgleichend.
Kalter Armguss: ist allgemein anregend. Bei Müdigkeit, Abgespanntheit und Hypotonie
zu empfehlen.
Wechseldusche am Morgen: dient zu Anregung des Stoffwechsels, hilfreich bei
Fatique.
Warmes Fußbad: die Folge ist eine örtliche Vasodilatation. Die Körperkerntemperatur
sinkt und somit wird das Einschlafen gefördert. Es hilft auch zur Entspannung, am besten
mit einem Zusatz von Lavendelöl.
Leberwickel in der Frauenklinik
✿Anregung des Leberstoffwechsels
durch Wickel mit Schafgarbe
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Body-Mind-Medicine
Im Zusammenhang mit einer onkologischen Erkrankung zeigte die
Anwendung von „Mindfulness-based stress reduction Training“ (MBSR)
positive Effekte auf stressbedingte körperliche Symptome, psychische
Belastungen wie Depressivität und Angst. Parallel steigt das Wohlbefinden
und die Lebensqualität der Patienten.
Zudem zeigen sich Hinweise, dass durch MBSR-Training Coping-Strategien,
Stresswahrnehmung, emotionale Kontrolle und die Angst vor einem Rezidiv
der Krebserkrankung reduziert werden können.
Wiederaufnahme der Arbeit von 67 % krankgeschrieben Angestellten nach
Absolvierung eines MBSR-Trainings-Programms zur Stressreduktion.
Musial F, Bussing A, Heusser P, Choi KE, Ostermann T. Mindfulness-based stress reduction for integrative cancer care:
a summary of evidence. Forsch Komplementmed 2011;18(4):192-202.
Cramer H, Lauche R, Paul A, Dobos G. Mindfulness-based stress reduction for breast cancer-a systematic review and
meta-analysis. Curr Oncol 2012;19(5):e343-e352
.
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„Lebensqualität“ - Effekte der Misteltherapie
Regelmässige Verbesserungen:
Fatigue, Erschöpfung, Schlafqualität, Appetit, Arbeitsfähigkeit,
Krankheitsgefühl, emotionale Stabilität, sexuelles Interesse, Depression.
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Phytotherapie
Allgemein finden sich weitere Informationsmaterialien zu
Phytotherapeutika auf folgenden Internetseiten:
https://www.mskcc.org/cancer-care/integrative-medicine/herbs
http://www.cam-cancer.org/CAM-Summaries/Herbal-products
http://escop.com/individual-monographs/
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Etablierung der Phytotherapie in einem Akutkrankenhaus
Pilotstudie: Pflegekräfte dürfen nach vorheriger Schulung den Patienten
Baldrian, Hopfen und Lavendelöl verabreichen
•
Verbrauch von Psychopharmaka sank in den ersten 4 Monaten um ein Drittel
•
Verbrauch von Benzodiazepinen, Neuroleptika, Zopiclon sank ebenfalls
•
Überwiegende Zustimmung bei den Pflegekräften
•
Ärzte werden weniger zur Verordnung sedierender Medikamente
angesprochen
(T. Kempmann; Zeitschrift für Phytotherapie 2012;33:125-126. )
Frauenklinik rechts der Isar der Technischen
München
Frauenklinik Universität
rechts der Isar
der Technischen Universität München
Direktorin Prof. Dr. Marion Kiechle
Direktorin Prof. Dr. Marion Kiechle
Vielen Dank!
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