Verbesserung der Akzeptanz des

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Projekt campus.rurale
Verbesserung der Akzeptanz des landwirtschaftlichen Betriebsstandortes
Neugrimnitz in der Region Barnim/ Uckermark durch Erarbeitung eines
Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes mit Modellcharakter
erarbeitet:
im Rahmen des Wettbewerbes „Regionen-aktiv – Land gestaltet Zukunft“
gefördert:
durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft
Projektleitung:
Prof. Jürgen Peters
Fachhochschule Eberwalde
Friedrich-Ebert-Straße 28
16225 Eberswalde
E-mail: [email protected]
Tel.: 03334-657334
Bearbeiterin:
Dipl.-Ing. (FH) Andrea Prautsch
Kleine Weinmeisterstraße 12
14469 Potsdam
E-mail: [email protected]
Tel.: 0331-2005855
Datum:
31. August 2004
INHALT
Vorwort
Einleitung
I.
ALLGEMEINER TEIL
1. Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude………………………………..
1.1
Allgemeine Vorschläge………………………………………………………….
1.1.1 Umnutzungen mit niedrigem Investitionsbedarf………………………………...
1.1.2 Umnutzungen mit hohem Investitionsbedarf…………………………………….
1.2
Bibliografie………………………………………………………………………
9
9
11
18
26
2. Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude………………….
2.1
Ist-Zustandsanalyse………………………………………………………………
2.2
Lösungskonzeption………………………………………………………………
2.2.1 Fassadenbegrünung………………………………………………………………
2.2.2 Abschirmende Pflanzungen………………………………………………………
2.2.3 Optisch-sinnliche Aufwertung durch Bepflanzung………………………………
2.2.4 Kontrapunkte mittels Großvegetation…………………………………………...
2.2.5 Baukörpergliederung………………………………………………………….…
2.2.6 Landschaftsbezogenes Bauen……………………………………………………
2.3
Bezugsquellen für die Planungsumsetzung……………………………………..
2.4
Handlungsinstrumente auf der Ebene der Raum- und Bauleitplanung………….
2.5
Bibliografie………………………………………………………………………
27
27
29
30
44
46
50
50
50
51
55
57
II.
SPEZIELLER TEIL – LANDWIRTSCHAFTSBETRIEB NEUGRIMNITZ
1. Rahmenbedingungen und Situationsanalyse……………………………………...
1.2
Lage, Geschichte, Besonderheiten - Neugrimnitz und Umgebung……………...
1.3
Der Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz – Kurzporträt………………………...
1.4
Vorhaben in Neugrimnitz (AEP)……………………………………………......
1.5
Bestehende touristische Angebote in den Gemeinden des Amtes Joachimsthal..
1.6
Vorhaben in der Region (AEP)………………………………………………….
1.7
Synergien mit anderen „Regionen aktiv“ Projekten in der Region……….…......
59
59
60
60
69
71
74
2. Bestandsaufnahme…………………………………………………………………..
2.1
Gebäudestruktur und –nutzung…………………………………………………..
2.2
Fotodokumentation der Gebäude mit landschaftlicher Einbindung……………..
79
79
91
3. Nutzungskonzept……………………………………………………………………
3.1
Leitbildentwicklung ……………………………………………………………..
3.2
Ideensammlung zur Umnutzung der Ställe………………………………………
3.2.1 Schweinestall…………………………………………………………………….
3.2.2 Kälberstall………………………………………………………………………..
3.2.3 ehemaliger Schweinestall………………………………………………………...
3.2.4 Speicher…………………………………………………………………………..
3.3
Datenauswertung…………………………………………………………………
106
106
107
107
107
108
109
110
3.3.1
3.3.2
3.3.3
3.3.4
3.4
3.4.1
3.4.2
3.4.3
3.4.4
3.5
3.5.1
3.5.2
3.5.3
3.5.4
Schweinestall……………………………………………………………………..
Kälberstall…………………………………………………..……………………
ehemaliger Schweinestall………………………………………………………..
Speicher………………………………………………………………………….
Umsetzung der gewählten Nutzungen…………………………………………..
„Gläserne Produktion“…………………………………………………………..
Offenstall Deutsches Sattelschwein………………………………………….….
Museum Landwirtschaft…………………………………………………………
Bezugsquellen ……………….......………………………………………………
Wirtschaftlichkeitsberechnung…………………………………………………..
„Gläserne Produktion“…………………………………………………………...
Offenstall Deutsches Sattelschwein……………………………………………...
Museum Landwirtschaft………………………………………………………….
Gesamtkosten für die Umnutzungen……………………………………………..
110
110
117
118
119
119
120
122
125
126
126
126
128
130
4. Gestaltungskonzept………………………………………………………………….
132
4.1
4.2
4.3
4.3.1
4.3.2
4.3.3
4.3.4
4.3.5
132
133
133
135
150
151
157
172
Planungsvorgaben………………………………………………………………...
Leitbild……………………………………………………………………………
Gestaltungsentwurf und Bepflanzungspläne……………………………….….…
Kostenberechnungen……………………………………………………………..
Bezugsquellen……………………………………………………………………
Technischer Ausbau………………………………………………………………
Artenwahl und Pflanzarbeiten…………………………………………………….
Pflegemaßnahmen………………………………………………………………...
5. Zusammenstellung der Ergebnisse…………………………………………………. 174
5.1
Finanzierungsmöglichkeiten für die Planungsumsetzung………………………… 174
5.2
Handlungsleitfaden für die Umsetzung der Konzeption………………………….. 174
6. Quellen………………………………………………………………………………… 176
ANHANG
I.
Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH1)
II.
Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH2)
III.
Gebührenordnung für das Arche-Hof Projekt der GEH (Original Fassung GEH2)
IV.
Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns
V.
Festlegung der Kartierparameter zur Untersuchung der Gebäudestruktur und der
landschaftlichen Einbindung
VI.
Arbeitsblatt Projektrealisierung
VII.
Kurzprotokolle zu den Gesprächen mit Kooperationspartnern
1
Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)
http://www.g-e-h.de/geh-schweine/14-sattel.htm
2
Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)
http://www.g-e-h.de/geh-arch/kriterie.htm
Vorwort
Im September 2001 initiierte das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft das Pilotprojekt „Regionen Aktiv – Land gestaltet Zukunft“. Für den
Wettbewerb wurden 18 Modellregionen, darunter auch die Region Uckermark-Barnim,
ausgewählt. Die Wettbewerbsprojekte sollen zeigen, welche zukunftsorientierten Wege in der
ländlichen Entwicklung möglich sind.
Innerhalb dieses Rahmens wurde die vorliegende Abhandlung „Verbesserung der Akzeptanz
des Landwirtschaftsbetriebes Neugrimnitz durch Erarbeitung eines Nutzungs- und
Gestaltungskonzeptes mit Modellcharakter“ von der Fachhochschule Eberswalde erstellt. Das
Vorhaben wurde für den Zeitraum vom 6.4. bis 31. 8. 2004 bewilligt.
Die Fachhochschule möchte mit der Konzeption aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt,
leerstehende landwirtschaftliche LPG-Bauten umzunutzen und durch verschiedene
Gestaltungsmaßnahmen harmonisch in Dorf- und Landschaftsbild zu integrieren.
Als Projektträger kann die Fachhochschule bei der Planung des Entwicklungskonzeptes neben
den funktionalen und gestalterischen Ansprüchen auch die naturschutzfachlichen Belange
berücksichtigen, die sonst oft vernachlässigt werden. Dabei wird ein wichtiger Beitrag zum
Wissenstransfer in die Region geleistet und somit die angestrebte regionale Entwicklung
positiv beeinflusst.
Einleitung
Die Landwirtschaft in der Region Barnim / Uckermark wird maßgeblich durch
Nachfolgebetriebe der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) geprägt.
Diese entstanden als in der DDR-Agrarwirtschaft ab Ende der 50iger Jahre kollektivierte
Großbetriebe (LPG) eingeführt wurden. Später spezialisierten sich die Betriebe in Land- und
Tiermastbetriebe. Für die Dorfentwicklung stellen die meist sehr groß dimensionierten und in
industrieller Fertigbauweise errichteten Gebäude ein Problem dar. Die Bauten nehmen einen
großen Raum ein und prägen aufgrund ihrer Größe das Ortsbild wesentlich. Andererseits
befinden sich die Anlagen oft am Rande des Dorfes, so dass die Siedlungslandschaft des
Dorfes zwar erhalten blieb, hierfür jedoch das Landschaftsbild beeinträchtig wird.
Durch die Strukturveränderungen in der Landwirtschaft nach der Wende, die sich unter
anderem in einem massiven Rückgang der Tierbestände ausdrücken, werden Stallungen und
Futterlagerhallen nicht mehr in diesem Umfang benötigt. Die Gebäude befinden sich in einem
schlechten Zustand und werden daher von der ansässigen Bevölkerung häufig als öffentliches
Ärgernis angesehen. Landschaftsbild und damit die Erholungsfunktion sind stark
beeinträchtigt und führen zu Konflikten mit den Akteuren der Tourismuswirtschaft. Auch die
Möglichkeiten der Direktvermarktung werden durch ein wenig attraktives Umfeld stark
eingeschränkt.
Ein Beispiel für den beschriebenen Zustand ist der Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz. Zu
diesem gehören einige in industrieller Bauweise gefertigte LPG-Gebäude sowie ältere
landwirtschaftliche Bausubstanz. Die Bauten wechseln auf engem Raum und grenzen
unmittelbar an den Dorfplatz. Aufgrund der schlechten Bausubstanz sowie fehlender
Nutzungsmöglichkeiten wurde bereits ein Gebäude abgerissen. So entstanden zusätzlich zu
den schlecht in Orts- und Landschaftsbild eingebundenen Bauten ungestaltete Freiflächen.
Derzeit erfährt die Region durch Strukturmaßnahmen, wie beispielsweise der Anlage eines
überregionalen Radwanderweges, günstige Voraussetzungen für vermehrten Tourismus.
Bisher fehlen jedoch Projekte, welche diese Gegebenheiten optimal nutzen und ihrerseits
beleben.
Untersuchungsgegenstand ist der Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz. Von diesem werden
das Hofensemble mit dem Kälberstall sowie Bergeraum und Schweinestall näher untersucht.
Der benachbarte kommunale Speicher wird ebenfalls in das zu erarbeitende Konzept
einbezogen, weil sich dieser mit den landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden in engem
Zusammenhang befindet. Nutzungsvarianten hierfür können jedoch nur als Ideenskizzen
formuliert werden, da der Speicher nicht zum Agrarbetrieb gehört.
Das Ziel des Projektes besteht darin, konkrete Nutzungs- und Gestaltungsvorschläge für die
ehemaligen LPG-Gebäude bzw. historische Bausubstanz des Landwirtschaftsbetriebes
Neugrimnitz zu erarbeiten. Das zu erarbeitende Konzept soll sich harmonisch in Dorfstruktur
und Landschaftsbild einfügen.
Insgesamt verbessert sich durch das Vorhaben das Umfeld für Direktvermarktung,
Landtourismus und die Außendarstellung des Betriebes.
Im Nutzungskonzept werden vor allem Lösungen aufgezeigt, die praktikabel und realistisch
sind. Neben diesen speziellen Ausführungen gibt das Konzept auch allgemeine, also
übertragbare Hinweise für ähnliche Vorhaben.
Zur Durchführung wurde das Projekt in zwei Arbeitphasen, dem Nutzungs- und dem
Gestaltungskonzept, gegliedert. Für beide Teile wurden zuerst allgemeine Informationen bzw.
Handlungsratschläge recherchiert und dokumentiert. Anschließend konnten daraus spezielle
6
Vorschläge für den Agrarbetrieb Neugrimnitz abgeleitet werden. Da der gesamte
Planungsprozess
in
enger
Zusammenarbeit
mit
dem
Geschäftsführer
des
Landwirtschaftsbetriebes (Herr Ortlieb) und regionalen Akteuren (IAT, Kulturgemeinschaft
e.V.) erfolgte, wurden konkrete Ideen miteinander diskutiert und abgestimmt. Hierdurch
konnte die regionale Akzeptanz frühzeitig sichergestellt werden. Kulturgemeinschaft und IAT
wurden besonders intensiv einbezogen als nach neuen Nutzungen und
Verwendungsmöglichkeiten für die Stallgebäude geforscht wurde. Im Anhang befindet sich
eine Zusammenfassung wesentlicher Gesprächspunkte.
Intern erfolgte im zweiwöchigen Rhythmus eine Arbeitsbesprechung. Diese diente, dazu sich
über den aktuellen Arbeitsstand auszutauschen, das Projekt zu reflektieren und fachlich zu
unterstützten.
7
I. ALLGEMEINER TEIL
8
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
1. Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Die Umnutzung leerstehender landwirtschaftlicher Gebäude stellt ein wichtiges
raumordnerisches Instrument dar, weil es den Flächenverbrauch auf dem Land reduziert.
Allerdings gestaltet sich die Suche nach alternativen Verwendungen der Gebäude oder neuen
Betreibern oft schwierig. Für letzteres könnte eine spezielle Immobilienbörse für
Landwirtschaft Hilfe leisten. Ein praktisches Beispiel hierfür gibt der Kreis MindenLübbecke, in dem man eine „Bauernhaus-Börse“ einrichtete. Die Börse erleichtert den
Kontakt zwischen landwirtschaftlichen Gebäudeanbietern und Nachfragern. Bisher bestand
zwischen den beiden Gruppen kaum Informationsaustausch, da der konventionelle
Immobilienmarkt diesen Bereich unzureichend abdeckt. In der Börse werden leerstehende
Gebäude erfasst, neue Nutzungsformen vom Fachbeirat ermittelt, Angebot und Nachfrage
koordiniert
und
umnutzungsinteressierte
Eigentümer
beraten
(http://bauernhausboerse.minden-luebbecke.de). Dieses Konzept ist auch in anderen Regionen
umsetzbar.
Landwirten, die freie Räume in Eigenregie weiterbetreiben wollen, stellt sich die Frage,
welche Nutzungen die wirtschaftliche Betriebsituation, die Gebäude und die regionalen
Rahmenbedingungen zulassen. Anstrebenswert sind neue Nutzungen, welche die bestehende
landwirtschaftliche Produktion ergänzen. Somit werden vorhandene Ressourcen ausgeschöpft
und aktiviert. Nach SEIBERT hat eine EU-weite Untersuchung gezeigt, dass diejenigen mit
einer außerlandwirtschaftlichen Tätigkeit Vorteile verzeichnen, die u.a. auch materielle
Ressourcen aus dem landwirtschaftlichen Betrieb (z.B. Umnutzung von Gebäuden oder
Maschinen für kommunale Dienstleistungen) einbringen können (SEIBERT 1999: 125).
Eine außerlandwirtschaftliche Nutzung der Anlagen ist dann sinnvoll, wenn mit dieser
Verwendung höhere Einnahmen zu erzielen sind. Darüber hinaus können Landwirte mit
außerlandwirtschaftlichen Leistungen aktive Marktpolitik betreiben (SEIBERT 1999: 124).
Landwirten, die nachfolgende Verwendungsvorschläge als selbstständige Zusatzexistenz
nutzen, bietet dies im Vergleich zur Erwerbstätigkeit in abhängiger Stellung oder zur
außerbetrieblichen Selbstständigkeit viele Vorteile: die eingesetzten Faktoren werden besser
ausgelastet und Ressourcen, die für landwirtschaftliche Zwecke ausscheiden, können
weitergenutzt werden. Dadurch werden Vermögensverluste verhindert, wobei der Landwirt
zeitlich flexibel bleibt und selbst organisieren kann. Zudem können Haushaltsmitglieder
entsprechend ihrer Motivation und außerlandwirtschaftlichen Berufsqualifikation beschäftigt
werden (SEIBERT 1999: 116).
1.1
Allgemeine Vorschläge
Nachfolgend werden einige Verwendungsmöglichkeiten der Ställe aufgezeigt, um alternative
Einkommensquellen zu erschließen. Diese stellen allerdings keine Standardlösungen dar.
Grundsätzlich sind immer nur individuelle Lösungen möglich, welche die wirtschaftliche und
familiäre Situation sowie regionale Rahmenbedingungen berücksichtigen. Entscheidendes
Kriterium zur Etablierung einer neuen Nutzung bildet die Wirtschaftlichkeit. Von dieser hängt
es auch ab, in welchem Ausmaß der Strukturwandel vom reinen Landwirtschaftsbetrieb in
Richtung tertiärer Sektor erfolgen kann (BLASCHKE 1999: 112).
Neue Nutzungen sind in den Bereichen Landwirtschaft, Gewerbe, moderne Dienstleistungen,
Forstwirtschaft sowie für öffentliche, soziale, kulturelle und sportliche Zwecke möglich. Die
dargestellten Verwendungsmöglichkeiten sollen
- die dörfliche Sozial- und Siedlungsstruktur bewahren,
- heimische Erzeugnisse gewinnbringender verwerten und vermarkten (regionale
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Wertschöpfungsketten stärken),
- bestehende Infrastruktur, Versorgung, Bildung, Kultur erhalten, nutzen und verbessern
- den Strukturwandel mit Innovationen herbeiführen,
- unerschlossenes regionales Potenzial an Landschaft, Ursprünglichkeit, Bodenständigkeit und
Kulturgütern erschließen und nutzen
- Arbeitsplätze erhalten bzw. neu schaffen (ergänzt nach HIRSCHLER 1999: 14)
Als günstig erweist sich die Suche nach Nischen und Nischenprodukten, mit denen sich
Landwirte ein unabhängiges Standbein schaffen können. Außerdem ermöglichen
Spezialprodukte qualitatives Wachstum.
Die industriell errichteten LPG-Gebäude erfordern aufgrund ihrer Architektur fast immer
bauliche Veränderungen, um neue Nutzungen einzurichten. Dabei treffen die
Ausgangsbedingungen der Ställe in unterschiedlichem Ausmaß auf alle industriell errichteten
LPG-Anlagen zu, so dass vorgeschlagene Nutzungen sowie notwendige Umgestaltungen
übertragbar sind. Zu den einheitlichen Merkmalen gehören:
- große und hohe Räume
- fehlende Raumteilung
- fehlende Heizung und Sanitäreinrichtungen
- fehlende Fenster in Augenhöhe
- z.T. bestehende Stalleinrichtung
Da die Gebäude in Größe und baulichem Zustand variieren, wird der Investitionsbedarf mit
den Kategorien: gering, mittel, hoch, sehr hoch beschrieben. Zur Vollständigkeit werden auch
Umnutzungen aufgeführt, die sehr hohe Finanzausgaben erfordern.
Alle Vorschläge stellen Anregungen dar, die im Einzelfall zu konkretisieren sind. Bevor eine
neue Nutzung eingeführt wird, erfordert dies in jedem Fall eine ausführliche Recherche und
eine standortbezogene Kostenberechnung. Die Entscheidung für eine neue
Bewirtschaftungsvariante richtet sich u.a. nach den regionalen Rahmenbedingungen.
Beispielsweise kann sich eine Galerie mit Atelier im abgeschiedenen ländlichen Bereich als
vollkommen unprofitabel erweisen, wohingegen sie sich in einem traditionellen
Kulturzentrum mit überregionalem Markt rentiert.
Baurecht und Bauordnung
Im Sinne des Baurechts stellt die Landwirtschaft ein privilegiertes Gewerbe dar. Sollen
Gebäude für landwirtschaftsfremde Verwendungen im Außenbereich umgenutzt werden, kann
dies schnell zu Konflikten mit der Bauordnung führen. Die Kommunen legen das Baurecht
unterschiedlich eng aus, so dass keine einheitlichen Verfahrensmuster bestehen. Trotzdem
können folgende allgemein übertragbare Aussagen getroffen werden (SEIBERT 1999 in:
Innovatives wirtschaften in ländlichen Räumen: 128):
- Die geplante Gebäudenutzung ist nicht mehr privilegiert, wenn ihr Bezug zur
Landwirtschaft fehlt. Zum Beispiel gehört hierzu die Umnutzung als industrielles
Recyclingunternehmen. Anders sieht es aus, wenn in dieser Einrichtung überwiegend
eigene Rohprodukte oder Abfallstoffe verarbeitet werden. Dann bleibt meist auch die
Privilegierung erhalten.
- Die Vorzugsstellung entfällt auch dann, wenn mit der Umwidmung besondere
Umweltbelastungen verbunden sind (Immissionen, Abwasseranfall, Ruhestörung).
Letzteres hemmt die Umnutzung für touristische Dienstleistungen.
Mit dem Agrarinvestitionsförderprogramm (Ziel 1 und 5b-Programme) wird die Umnutzung
10
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
landwirtschaftlicher Bauten zur Einkommensverbesserung und Vermögenserhaltung gefördert
(SEIBERT 1999 in: Innovatives wirtschaften in ländlichen Räumen: 128).
Gewerbeordnung
Einige neue Nutzungen erfordern eine Gewerbeanmeldung. Ein Gewerbe liegt vor, wenn eine
selbstständige und regelmäßige Tätigkeit mit Gewinnerzielung aufgenommen und ausgeführt
wird. Sofern landwirtschaftliche Rohprodukte mit einem geringeren Umsatz als 10%
verarbeitet werden, fallen sie unter die Bagatellgrenze, so dass kein Gewerbe anzumelden ist.
3.1.1 Umnutzungen mit niedrigem Investitionsbedarf
Neue Nutzung
Beschreibung
Museum mit Werkstatt und Arbeitsbereich
Ehemalige Stallgebäude bieten die Möglichkeit zur Einrichtung eines „aktiven“ oder
„passiven“ Museums. Bei den Ausstellungsobjekten besteht eine breite Auswahl. Die Bauten
eignen sich aufgrund ihrer Architektur beispielsweise hervorragend, um historische und/ oder
neue Landmaschinen sowie traditionelle landwirtschaftliche Geräte auszustellen. Aufgewertet
wird das touristische Angebot, indem ausgewählte Geräte und Produkte vor Ort getestet oder
im Werkstattbereich selbst hergestellt werden können.
Bei entsprechenden naturräumlichen Gegebenheiten, eignen sich archäologische, geologische
und kulturhistorische Objekte für Schauzwecke.
Einkommensquellen
Verpachtung an Dritte zum Museumsbetrieb oder
Eigenbetrieb:
Eintrittsgelder
Führungen
Seminare/Workshops (alte Handwerkstechniken, Geräteherstellung etc.)
Baumaßnahmen
Entkernung
ggf. Raumteilung
ggf. Einrichtung der Werkstatt
ggf. Heizung und Sanitär installieren
Investitionsbedarf
gering - mittel
Neue Nutzung
Beschreibung
Galerie und Atelier
Je nach Ausstellungsgegenstand können die Ställe ganzjährig oder saisonal als Galerie für
Bilder aber auch Skulpturen, Objektkunst und ähnlichem dienen. Unter günstigen Umständen,
wenn Künstler vor Ort arbeiten und ein Markt für Kunsthandwerk sowie -dienstleistungen
(Seminare u.ä.) besteht, lohnt es sich eventuell eine Kreativwerkstatt einzurichten.
Einkommensquellen
Verpachtung an Dritte zum Galerie-/ Atelierbetrieb oder
Eigenbetrieb:
Eintrittsgelder für Ausstellungen
Verkauf von Kunstwerken
Eintrittsgelder Veranstaltungen (Künstler einladen, Lesungen etc.)
ggf. Seminare/Workshops
11
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Baumaßnahmen
Entkernung
zusätzliche Fenster einbauen
ggf. Heizung/ Sanitäranlagen installieren
ggf. Atelier einrichten
Investitionsbedarf
gering bis mittel
Touristeninformation
Neue Nutzung
Beschreibung
In Kombination mit anderen Nutzungen, beispielsweise einer Postfiliale oder einem
Regionalladen, wird eine Touristeninformation eingerichtet. Zusätzlich könnte diese die
Region mit einer Ausstellung präsentieren.
Einkommensquellen
Vermietung
Baumaßnahmen
Entkernung
Investitionsbedarf
mittel
Neue Nutzung
ländliche Agentur Postfiliale, Dorfladen, Hofladen
Beschreibung
Ein eigener Hofladen nutzt das leerstehende Potential des Gebäudes optimal, weil
betriebseigene Ressourcen aktiviert werden. Als günstig erweist sich eine Kombination mit
anderen Dienstleistungs- oder Verkaufseinrichtungen (z.B. Postfiliale, Dorfladen,
Touristeninformation).
Einkommensquellen
Vermietung der Verkaufs- oder Dienstleistungsfläche (Fremdbetreiber)
Direktvermarktung eigener Produkte (Eigenbetrieb)
Baumaßnahmen
Entkernung
Ladeneinrichtung
Investitionsbedarf
gering - mittel
Neue Nutzung
Beschreibung
LKW oder PKW Garage
Die Vermietung von Stellplätzen kann sowohl an Privatpersonen als auch an die Gemeinde
erfolgen.
Einkommensquellen
Vermietung
Baumaßnahmen
Entkernung
Investitionsbedarf
sehr gering
Neue Nutzung
Garage für Geräte der Landschafts- und Dorfpflege
Beschreibung
Die gegenwärtige finanzielle Not der Kommunen führt dazu, dass Serviceleistungen in
bisheriger Form nicht mehr tragbar sind. Für öffentliche Stellen ist die Vergabe von
12
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Dienstleistungen an externe Unternehmen oft kostengünstiger als sie selbst auszuführen.
Diese Situation eröffnet für landwirtschaftliche Betriebe neue Einkommensmöglichkeiten. So
können diesen den Winterdienst übernehmen, kommunale Straßen und Leitungsnetze warten
oder andere Mäh-, Pflege- und Reparaturarbeiten übernehmen. Landwirtschaftliche Betriebe
sind für diese Arbeiten prädisponiert, weil sie meist schon über die notwendigen
Arbeitsgeräte-, Maschinen und fachlichen Fähigkeiten verfügen (BLASCHKE 1999 in:
Innovatives wirtschaften in ländlichen Räumen: 120). Gegebenenfalls können weitere
Maschinen von den Kommunen übernommen werden. Untergebracht werden die
Arbeitsmittel in den leerstehenden Ställen.
Einkommensquellen
Festpreise oder Stundenlohn für erbrachte Serviceleistungen (z.B. Winterdienst, Feldwege
ausbessern, Kanalreinigung, Waldarbeiten etc.)
Produktivitätssteigerung durch höhere Auslastung vorhandener Technik
Baumaßnahmen
Entkernung
Investitionsbedarf
niedrig
Firmengebäude Gerüstbau
Neue Nutzung
Beschreibung
Sind regionale Gerüstbau-Unternehmen ansässig, besteht eventuell die Möglichkeit
Stallgebäude an diese zu vermieten.
Einkommensquellen
Vermietung
Baumaßnahmen
ggf. Entkernung
Investitionsbedarf
niedrig
Feuerwehrgerätehaus
Neue Nutzung
Beschreibung
Sofern noch keine geeigneten Räumlichkeiten für Fahrzeuge der Feuerwehr vorhanden sind,
können ehemalige LPG-Bauten hierfür genutzt werden.
Einkommensquellen
Vermietung
Baumaßnahmen
Entkernung
ggf. Raumteilung
Investitionsbedarf
niedrig
Neue Nutzung
Beschreibung
Lagerhalle für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Direktvermarktung
Um die Wertschöpfungsketten in der Region zu stärken, ist es sinnvoll die geernteten
Nahrungsmittel auch direkt vor Ort zu vermarkten, anstatt sie ausschließlich an den
Großhandel zu liefern. In ehemaligen LPG-Bauten können ausreichende Mengen an
Naturwaren (ausgewählte Feldgemüse, Kartoffeln und verschiedene Obstsorten) gelagert und
vor Ort verkauft werden.
Einkommensquellen
Direktvermarktung im Hofladen
Verkauf beim Erntefest
13
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Seminare/ Workshops (z.B. landwirtschaftliche/ gärtnerische Erzeugnisse konservieren)
Baumaßnahmen
Entkernung
Lagereinrichtung
Verkaufseinrichtung
Investitionsbedarf
niedrig bis mittel
Neue Nutzung
Beschreibung
Haus für Tiere und Geräte der Landschaftspflege
In Zusammenarbeit mit den örtlichen Naturschutzbehörden und -verbänden erörtert der
Agrarbetrieb, ob landschaftspflegerische Tätigkeiten auf den umliegenden Flächen
übernommen werden können. In diesem Fall dienen leerstehende Gebäude als Winterquartier
für die Tiere der Landschaftspflege (Schafe, Ziegen, Schweine u.a.) und um notwendige
Gerätschaften unterzustellen.
Einkommensquellen
Vermietung an Verbände, die Landschaftspflege betreiben (Winterquartier, Abstellräume)
bei eigener Nutzung: Vertragsnaturschutz
Baumaßnahmen
ggf. Entkernung
Investitionsbedarf
sehr gering
Neue Nutzung
Offenstall für bedrohte Nutztierrassen/
Winterquartier für Tiere der Landschaftspflege
Beschreibung
Eine Möglichkeit, sich von anderen Fleischproduzenten zu differenzieren, besteht in der Haltung einer
oder mehrerer bedrohter Nutztierrassen. Bedrohte Tierrassen sind robuster und können daher
länger im Freien weiden. Verglichen mit konventioneller Mast verringern sich hierdurch
Pflege- und Futterkosten. Andererseits benötigen die Tiere oft länger, um ihr Schlachtgewicht
zu erreichen. Dieses liegt dann meist unter dem der Wirtschaftsrassen.
Beispiel Schafe:
In Abhängigkeit des Bewuchses können Schafe bis Ende Dezember auf der Weide gehalten
werden. Eine reine Stallhaltung erweist sich nur für die ersten Tage nach der Ablammung, bis
sich die Temperaturregelung des Schafes angepasst hat, als günstiger. Werden die Tiere
bereits im Herbst aufgestallt, verursacht dies zusätzliche Arbeiten und höhere Kosten, da
Grünfutter zugesetzt werden muss. Landschafrassen, die eine längere Stallhaltung
bevorzugen, gibt es nicht (schriftl. Mittl. WAGNER: 4/2004). Ideal ist eine Mischhaltung, bei
der die Schafe zwischen Stall und Koppel frei wechseln können.
Für das NO-Deutsche Tiefland eignen sich folgende Landschafrassen:
- Coburger Fuchsschaf (Eignung für Landschaftspflege, kleinräumige Koppelhaltung; schöne
relativ grobe Wolle mit attraktivem Farbspiel, gut geeignet zum Handspinnen, Weben,
Filzen)
- Rauwolliges Pommersches Landschaf (robust, leichtfuttrig; kann in kleinen Gruppen oder
einzeln gehalten werden; dichte, grobe, lange Mischwolle mit dunklen Grannenhaaren;
gute Spinnfähigkeit, strapazierfähig; geeignet für feste Pullover; gutes Fleisch,
wildbretartiger Geschmack;
- Skudde (robust, scheu und flüchtig; extrem leichtfuttrig ideal für die Landschaftspflege; für
Koppel- und Standweide geeignet; sehr gutes wildbretartiges Fleisch)
Eine Vermarktung mit bedrohten Schafrassen kann wirtschaftlicher sein, als die
14
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
herkömmliche Zucht. Verglichen mit normalen Leistungsrassen sind die Landschafrassen
robuster und benötigen weniger Pflege und Futter, weil sie fast ganzjährig draußen weiden.
Zudem erreichen sie auch ohne Kraftfutter ihr Schlachtgewicht. Das Fleisch einiger
Landschafrassen weist im Vergleich zum Merinolandschaf (ML) oder zum Schwarzköpfigen
Fleischschaf (SKF) bedeutende Qualitätsunterschiede im Geschmack auf: Es schmeckt
hervorragend und ist fettarm. Andererseits produzieren die Rassen keine 21 kg Schlachtkörper
und brauchen ohne Kraftfutterzugabe länger um ihr Endgewicht zu erreichen.
Eine Vermarktungsnische kann mit 10 bis 15 Mutterschafen erschlossen werden. Diese kleine
Herde liefert wenig Fleisch, das dann aber zu höheren Preisen (9 €/ kg) vermarktet werden
kann (schriftl./ mündl. Mittl. WAGNER: 4/ 2004).
Insgesamt entfallen bei der Schafhaltung fast alle Erlöse auf die Lammfleischerzeugung, nur
ein sehr kleiner Teil auf Woll- und Fellerzeugung.
Beispiel Schweine:
Im Vergleich zur Schafhaltung verspricht die Schweineproduktion im geschlossenen System
höhere Einnahmen. Die nachstehenden Rassen eignen sich in NO-Deutschland für die
Offenstallhaltung mit Weidegang.
- Angler Sattelschwein (robust, weidetauglich, leichtfuttrig, gutes durchzogenes Fleisch, viel
Speck)
- Deutsches Sattelschwein (vgl. Angler Sattelschwein)
- Buntes Bentheimer Schwein (robust; weidetauglich, schmackhaftes Fleisch, hoher
Fettanteil; stressresistent, langlebig)
Beispiel Zucht mehrerer gefährdeter Nutztierrassen:
Sobald mehr als drei bedrohte Tierrassen gehalten und gezüchtet werden, kann sich der
Betrieb als Arche-Hof zertifizieren lassen. Hierdurch eröffnen sich unter Umständen neue
Vermarktungsnischen (weitere Informationen zum Arche-Hof im Anhang).
Eine weitere Einkommensquelle bietet unter Umständen die Landschaftspflege mit Schafen
und Ziegen. Dann dienen die LPG-Gebäude als Winterquartier und Lammstall. Bedrohte
Tierrassen eignen sich für diesen Zweck hervorragend.
Beispiel Schafe:
Eine Kostendeckung, allein durch Vermarktung der Schafprodukte, mit Mutterschafprämie
(ab 10 Schafen) und Ausgleichzahlungen für benachteiligte Gebiete, kann nicht erreicht
werden. Eine rentable Landschaftspflege mit Schafen gewährleistet der Vertragsnaturschutz
(PROCHNOW/ SCHLAUDERER 2003). Bisher bot dieser eine gute Finanzierungsquelle.
Allerdings wurden für das Jahr 2004 in Brandenburg die öffentlichen Ausgaben hierfür
gekürzt.
Um zusätzliche Einnahmen zu erzielen, ist es sinnvoll, für das Fleisch der Tiere spezielle
Vermarktungswege zu schaffen und die Schafe sowie deren Produkte neben der
Landschaftspflege für Freizeitangebote zu nutzen (z.B. Lämmerschau, Wolle färben und
spinnen, Schlachtfeste).
Einkommensquellen
Direktvermarktung: Fleisch, Wurst, Wolle
Seminare/ Workshops zur traditionellen Wollverarbeitung (Spinnen, Weben)
Seminare/ Workshops zur traditionellen Wollfärbung
Eintrittsgeld für Schaubetrieb und Führungen, Tierschauen
Tage der offenen Tür, Hoffeste mit Direktvermarktung
transparente handwerkliche Verarbeitung von Fleisch und Wurst (öffentliche Schlachtungen)
Baumaßnahmen
ggf. (Teil-) Entkernung (für Laufstall)
Investitionsbedarf
gering
15
I. Allgemeiner Teil
Neue Nutzung
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Taubenzucht
Beschreibung
Eine Marktlücke bietet die Taubenzucht. Diese erfordert nur geringe Zeit- und
Investitionskosten. Allerdings lässt sich Taubenfleisch schwieriger vermarkten als Fleisch
üblicher Haustierarten.
Einkommensquellen
Fleischverkauf
Hofführungen mit Informationen zur Taubenzucht
Baumaßnahmen
ggf. Entkernung
Taubenkästen einrichten
Investitionsbedarf
niedrig
Neue Nutzung
Beschreibung
Regenwurmkompostierung
In Gegenden, wo ausreichend organische Abfälle aus eigener Landwirtschaft und
Nachbarunternehmen vorhanden sind (z.B. Rindermist; flüssige Exkremente von Rindern,
Schweinen, Hühnern; Stallmist von Ziegen, Schafen, Kaninchen u.a.), bietet sich eine
Wurmkompostierung an. Diese eignet sich auch besonders als nützliche Ergänzung und zur
Diversifizierung der bestehenden landwirtschaftlichen Produktion oder für den Nebenerwerb.
Die Wurmkompostierung kann mit anderen Nutzungen (z.B. Winterquartier für Tiere, Verleih
von Sportgeräten: Anglerbedarf) verknüpft werden.
Bei vollständiger Mechanisierung der Fütterung (alle 10-15 Tage) und Erntung des reifen
Düngers (ein Mal jährlich), ist die Regenwurmzucht einfach und zeitsparend zu betreiben.
Eine moderne Anlage ist ca. ein bis zwei Meter breit, durchschnittlich 30 bis 50 Zentimeter
hoch und beliebig lang. Die Behältnisse, in denen sich der Tiermist befindet, werden parallel
angeordnet. Wichtig ist dabei, einen Bodenabstand von mindestens zehn Zentimetern zu
wahren und die Kästen mit Löchern zu versehen. Auf den Wegen zwischen den Reihen
können mit Traktor, Mistverteiler und anderen Maschinen alle notwenigen Arbeiten
(Fütterung, Erntung der Regenwürmer und des Düngers) ausgeführt werden. Kunststoffkästen
eignen sich für die Zucht besonders gut, weil sie stabil, leicht, genormt und physiologisch
unbedenklich sind. Allerdings sind auch Holz- oder Metallbehältnisse möglich.
Eine Behälterzucht verlangt vom Züchter fundierte Fachkenntnisse sowie Erfahrung mit der
Zucht von Regenwürmern.
Als Zuchtwurm wird eine Varietät des Eisenia foetida (Rotwurm) verwendet. Bei diesem
handelt es sich um einen Allesfresser, der sich jedem Nährsubstrat anpasst und einfach zu
halten ist. Am besten gedeiht er bei Temperaturen um 20 bis 24 °C. Jede Brutstätte verdoppelt
sich innerhalb eines Monats. Die Fortpflanzung der Regenwürmer ist an die
Durchschnittstemperatur gebunden, so dass sie im Winter geringer ausfällt
(http://www.regenwurm.de/lombrico.htm). Wurmhumus kann unbegrenzt gelagert werden
und
ersetzt
chemischen
Kunstdünger
vollständig
(vgl.
http://www.regenwurm.de/lombrico.htm).
Je nach Produktionsausrichtung und Standortbedingungen, erfüllt die Regenwürmerzucht
folgende Funktionen mehr oder weniger stark:
1) Abbau von Stoffen (tierische, umweltbelastende Auswurfstoffe; Abfälle aus Obst- und
Gemüsemärkten, der Nahrungsmittelindustrie; feste städtische Abfälle aus
Wiederverwertungsanlagen, biologisch abbaubarer Schlamm)
2) Erzeugung eines hochwertigen organischen Düngers (vor allem für kalte Böden im Norden
16
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
und im Gebirge geeignet)
3) Erzeugung von Fleisch aus Proteinen
Einkommensquellen
Humus und Würmer können an Humusproduzenten, Gartenbaubetriebe, Kleingärtner, Angler
oder andere Regenwurmzüchter (Erstausstattung, Anlagenausweitung) vermarktet werden.
industrielle Produktion von Regenwürmern (nach Eco-Lombrico):
Aus einer Brutstätte 1 x 2 Meter können 8.000 Würmer/ Monat entnommen werden. Bei
dieser Menge bleibt die ursprüngliche Anzahl von 100.000 Würmern konstant.
industrielle Produktion von Wurmkompost (nach Eco-Lombrico):
Eine Brutstätte produziert alle 10 Tage 18-21 kg Dünger (entspricht 60% der zugeführten
Nahrung). (http://www.regenwurm.de/lombrico.htm.).
Weitere Informationen:
Horst Herrmann Ziegelasch: Der unbekannte Regenwurm.
Hans Kaegelmann/ Paul Wilms/ Hans Bartram: Praktische Gebrauchsanleitung zur
Humusproduktion und Kompostregenwurmzucht.
http://www.regenwurm.de/lombrico.htm
Baumaßnahmen
Entkernung
ggf. Heizung installieren
Regenwürmerzuchtanlage installieren
Investitionsbedarf
gering - mittel
Neue Nutzung
Verleihstation für Sport- und Freizeitgeräte
Beschreibung
Ein Verleih von diversen Sportgeräten, wird sich bei geeignetem Standort und entsprechenden
naturräumlichen Gegebenheiten rentieren. Verliehen werden beispielsweise Fahrräder,
Skateboards, Inline-Skater, Roller, Anglerbedarf, Ruderboote.
Einkommensquellen
Verleihgebühr
ggf. Verkauf von Zubehör und Sportgeräten
ggf. Übungs- und Trainingskurse für diverse Sportarten
Baumaßnahmen
ggf. Entkernung
Investitionsbedarf
gering bis mittel
Neue Nutzung
Beschreibung
Kletterobjekt
Ein Kletterbetrieb ist als Indoor- und/ oder Outdoor-Anlage möglich. Der Investitionsbedarf
richtet sich nach der Kletterhilfe, die installiert wird. Am kostengünstigsten können
Klettergriffe mit Spezial-Dübeln an massive ebene Wände geschraubt werden. Wesentlich
teurer, aber dafür variabler zu gebrauchen, sind plastisch ausgestaltete Wandbereiche oder
ganze Kletterwände, die sich auch neigen lassen.
Neben dem Freizeit- und Sportklettern bieten die Wände auch Einsatzmöglichkeiten für
Physio- und Ergotherapie.
Einkommensquellen
Stundenpreise für Kletterer
Verleihgebühr/ Verkauf: Kletterausrüstung und Zubehör
ggf. Kletterkurse
Baumaßnahmen
17
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Entkernung
Klettergriffe montieren
ggf. künstliche Kletterwände installieren
Investitionsbedarf
gering bis mittel
Preisbeispiele:
normales Griff-Set (6 Stück) für 1 m² Kletterfläche: 30 € - 80 €
Set (5 Stück) großformatige Griffe für Physio- und Ergotherapie: ca. 90 € (www.sport-thieme.com)
Einfache Holzpaneele, inklusive Unterkonstruktion: ca. 190.- € bis 220.- €/m²
Strukturpaneele inklusive Unterkonstruktion: ca. 230.-€ bis 270.- €/m²
Glasfaserkunststoffplatte inklusive Unterkonstruktion: ca. 450.- €/m²
Glasfaserbeton exklusive Unterkonstruktion ca. 500 €/m²
neigbare Boulderwand (Maßanfertigung) 12 m² Kletterfläche: ca. 450 €/m²
(nach Ars ascensus: www.ars-ascensus.de)
3.1.2 Umnutzungen mit hohem Investitionsbedarf
Neue Nutzung
Beschreibung
biologische Speisepilzzucht
Kuh- und Schweinställe eignen sich gut, um in ihnen mit der Pilzzucht eine erfolgreiche
Erwerbsnische zu etablieren. Eine Umstellung auf den Erwerbsanbau erfordert im Gegensatz
zum Hobbyanbau jedoch hohe Investitionen und entsprechend eingerichtete Räume
(SCHULDES 1999). Die Produktion kann entweder im Haupterwerb oder im Nebenerwerb
betrieben werden. Als „Anfängerpilze“ verwendet man am besten Champignons (weiß oder
braun), Shiitakepilze und z.T. auch Austernpilze.
Voraussetzungen für die Pilzzucht sind helle Räume (außer beim Champion), eine
Temperaturregelung sowohl im Winter als auch im Sommer mittels Heizung bzw. Kühlung
und die ausreichende Belüftung des Gebäudes. Für die Frischluftzufuhr genügt meist schon
ein Fenster in Kippstellung.
Weitere Informationen zum Erwerbsanbau: Jan Lelley: Pilzanbau.- und in Englisch Paul
Stametis: „Growing Gourmet and Medicinal Mushrooms“/ „The Mushroom Cultivator“.
Einkommensquellen
Verkauf der Pilze
Verkauf von Zubehör für die Pilzzucht
Seminare/ Workshops Speisepilzzucht
Baumaßnahmen
Entkernung
Einbau von Heizungs- und ggf. Kühlungsanlage
Investitionsbedarf
hoch
Neue Nutzung
Beschreibung
Fischzucht (Forellen)
Derzeit ist es noch nicht ohne weiteres möglich, leerstehende Ställe zu Fischzuchtanlagen
umzurüsten. Die einzige Möglichkeit besteht über die Kreislauftechnik. Diese aufwendige
Anlage erfordert jedoch hohe Kosten für die Einrichtung (oft mehrere 100.000 Euro).
Ökologische Forellenzucht nach den Naturlandrichtlinien kann in Ställen oder allgemein in
Gebäuden nicht betrieben werden. Landwirte, die sich für die angesprochene Kreislauftechnik
interessieren, können sich an die Firma Fischtechnik in Fredelsloh wenden (Schriftl. Mitt.
18
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
STAMER: 4/2004).
Trotz des hohen Investitionsbedarfes will das Institut für Fischerei der
Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei (LFA) in MecklenburgVorpommern mit einer neuen Technik die Forellenproduktion mittels Aquakultur steigern.
Dazu wurde in den Gebäuden einer ehemaligen Rinderzuchtanlage in Hohen Wangelin
(Landkreis Müritz) eine Versuchsstation eingerichtet. In dieser wird die Fischhaltung in einer
Kaltwasserkreislaufanlage erprobt. Im Gegensatz zu früheren Produktionseinrichtungen
kommt die Anlage mit wesentlich weniger Frischwasserzufuhr aus. Sollte sich die Technik
bewähren, dann kann auch in Betrieben mit mittlerer Wasserqualität Forellenzucht betrieben
werden.
In Hohen Wangelin sind vier Rundbehälter von je zwei Metern Durchmesser, in denen bis zu
einer Tonne Forellen pro Jahr heranwachsen können, geplant.
Nach Dr. Till Backhaus (SPD-Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei)
ist „ein Markt für Forellen (…) nicht nur regional sondern auch über die Grenzen
Mecklenburg-Vorpommerns hinaus vorhanden". Die Forellenproduktion fiel von 2200
Tonnen, die noch in den 80er-Jahren produziert wurden, auf derzeit 200 Tonnen. Trotzdem
liegt die Nachfrage am Markt bei mehr als 1000 Tonnen. Gedeckt wird diese durch Importe.
Um die Wertschöpfungsketten in der Region zu stärken, will die Landesregierung in
Mecklenburg-Vorpommern die Aquakultur nun vermehrt fördern. In diesem Zusammenhang
erwiesen sich landwirtschaftliche Betriebe als alternative Produktionsstandorte, da im
Gegensatz zu natürlichen Gewässern weder naturschutzrechtliche noch wasserrechtliche
Einwände bestehen. So soll in ehemaligen Stallgebäuden mit Kreislaufanlagen eine
ökologisch verträgliche Fischproduktion durchgeführt werden.
Minister Backhaus betont, dass "Die Forellenproduktion (…) auch für Landwirte als
Nebenerwerb interessant und lukrativ" ist (PM LM M-V: 13.05.2003; http://www.lmsberatung.de/html).
Einkommensquellen
Direktvermarktung der Forellen
überregionale Vermarktung der Forellen
Baumaßnahmen
Entkernung
Kreislaufanlage installieren
Investitionsbedarf
sehr hoch: mehrere 100.000 Euro
Neue Nutzung
Pferdestall
Beschreibung
Mehrere leerstehende LPG-Bauten können als Pferdestall und/ oder Reithalle umgenutzt
werden.
Die Pferde werden entweder im Pensionsbetrieb gehalten oder als landwirtschaftliche Arbeitsund Schautiere, zum Zweck der Fleisch- und Stutenmilchproduktion bzw. zur Vermietung
und zum Trekking.
In jedem Fall bedingt eine solche Umnutzung bauliche Maßnahmen sowie, je nach Stallart,
mittlere bis hohe Investitionen. Trotzdem ist es bedeutend preiswerter, ein altes Stallgebäude
umzurüsten als ein neues zu bauen (MAY 1987: 30). Der Einstieg in die Pferdehaltung kann
für Landwirte an geeigneten Standorten und mit entsprechender persönlicher Eignung ein
interessanter Wirtschaftszweig sein.
Kosten und Arbeitsaufwand lassen sich erheblich verringern, wenn Stall- und Weidehaltung
kombiniert werden. Die reine Stallhaltung ist teurer, weil Pflege und Fütterung länger dauern
(mindestens eine Stunde täglich) und zusätzliche Kraftfutter verabreicht wird (MAY 1987:
19
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
28f.).
Einkommensquellen (je nach Haltung als Arbeits-, Fleisch- oder Pensionspferde)
Verpachtung des Stalles an Dritte zum Pensionsbetrieb u.a. oder
Eigenbetrieb:
Fleisch- und Stutenmilchverkauf
Vermietung für Trekking u.a.
Reitunterricht
Nutzung in der Fahrtouristik (Kutschfahren)
Pferdepension
Baumaßnahmen - geschlossener Stall (vgl. FELLMER 1997: 29 – 41/ KRESSE 1989: 10 - 23)
Entkernung
vergitterte Kunststofffenster in der Art von Außenklappen einbauen oder
Wände im unteren Boxenbereich für zusätzliche Lüftung durchbrechen
ggf. Ventilatoren installieren
Stallfußboden verbessern oder erneuern
Trennwände, ggf. auch Decken einziehen
Nebenräume einrichten (Sattel-/ Futterkammer)
ggf. Isolationen einbringen
Pferdeboxen installieren
ggf. Lattentür (Sommer) und Doppeltür (Winter) einbauen
Die baulichen Maßnahmen, um einen Offenstall einzurichten fallen wesentlich geringer aus.
Investitionsbedarf
gering bis mittel (Offenstall); hoch (geschlossener Stall)
Neue Nutzung
Beschreibung
regionales Schlachthaus
Hervorragend eignet sich ein regionales Schlachthaus dort, wo Tiere nach ökologischen
Richtlinien oder bedrohte Nutztierrassen bzw. Tiere für die Landschaftspflege gehalten
werden. Diese Nutzungen ergänzen sich optimal, so dass höhere Einnahmen zu erzielen sind.
Im regionalen Schlachthaus mit vorhandener extensiver Tierhaltung kann der gesamte Weg
des Fleisches vom Tier bis zum fertigen Schnitzel nachvollzogen werden. Dabei wird die
traditionelle handwerkliche Verarbeitung von Fleisch und Wurst öffentlich vermittelt. Eine
Schauschlachterei setzt eine hygienische Abschirmung des Schlachtraumes vom Beobachter
voraus. Die durchsichtige Schutzfront gewährt Besuchern im benachbarten
Beobachtungsraum einen großzügigen Einblick in den Schlachtplatz.
Die hygienischen Ansprüche bei der Schlachtung bedingen, je nach vorhandenen
Gegebenheiten (Wasseranschluss, Räumlichkeiten etc.) hohe Investitionen. Die
Schlachträume müssen folgende Kriterien erfüllen (nach KLOCKENHOFF 1994 und KEIM
1999):
Fußböden: wasserundurchlässig, leicht zu reinigen und zu desinfizieren
Wände: glatt (glasierte Fließen o.ä.), hell, bis zu einer Höhe von 4 Metern abwaschbar
Decken: hell und glatt
Türen/ Fensterrahmen: hell und glatt, leicht abwaschbar, aus korrosionsbeständigem Material
Einrichtungen zur Reinigung und Desinfektion der Hände: möglichst nah am Arbeitsplatz
Toilettenanlagen mit Handwaschgelegenheit: möglichst nah am Arbeitsplatz
getrennter Platz für Reinigungsgeräte, Wartungs-, Reinigungs- und Desinfektionsmittel
Lager- und Kühlräume müssen hygienisch isoliert sowie leicht zu reinigen und zu
desinfizieren sein.
Unabdingbar ist die Aufteilung in Schlacht-, Verarbeitungs- sowie Lagerraum, Kühl- und
Räucherkammer. Zwischen Schlachtraum und Stall, Küche und ähnlichem darf keine direkte
Verbindung bestehen.
20
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Der Fleisch- und Wurstverkauf hat laut Gesetzgeber aus einer gewerblichen Schlachtung, d.h.
aus einer Metzgerei oder einem als Gewerbe gemeldeten handwerklichen Nebenbetrieb des
Landwirts zu erfolgen. Schlachten darf nur ein Fleischermeister bzw. langjähriger Geselle.
Einkommensquellen
Direktvermarktung von Fleisch und Wurst im Hofladen
Schlachtfeste mit Direktvermarktung
Hausschlachtungen
Schaubetrieb (Schlachtungen)
Führungen
ggf. Seminare Hausschlachtung, Fleisch- und Wurstverarbeitung
Baumaßnahmen
Entkernung
Raumteilung
Böden und Wände fließen
Fenster einbauen
Schlachteinrichtung
Investitionsbedarf
mittel bis hoch
Neue Nutzung
Beschreibung
Handwerkerhaus oder kommunaler Bauhof
Traditionelles Handwerk der Region sowie andere gewerbliche Unternehmen werden
gemeinsam in einem Gebäude untergebracht. Ein kommunaler Bauhof beinhaltet alle
notwendigen Garagen, Lager- und Werkstatträume. Dadurch ergeben sich für alle Beteiligten
Agglomerationsvorteile.
Einkommensquellen
Direktvermarktung der hergestellten Waren
Seminare/ Workshops zur traditionellen handwerklichen Arbeit (Schmieden, Töpfern etc.)
Tage der offenen Tür, Hoffeste mit Direktvermarktung
Baumaßnahmen
Entkernung
Raumteilung
Heizung/ Sanitäranlagen installieren
ggf. Zwischendecken einziehen
ggf. Fenster einsetzen
Werkstätten einrichten
Investitionsbedarf
hoch
Neue Nutzung
Beschreibung
Ländlicher Handelsplatz/ Einkaufszentrum
Im ersten Fall dient das Stallgebäude als Markplatz für Waren, insbesondere für regionale
Naturprodukte. Alle landwirtschaftlichen und gärtnerischen Unternehmen sowie touristische
und kulturelle Organisationen werden eingeladen, ihre Produkte und Dienstleistungen an
festgelegten Verkaufstagen zu vermarkten. Darüber hinaus können diverse Aktionen z.B.
Pflanzenbörsen veranstaltet werden.
Die zweite Variante besteht darin, große Einkaufsketten (Plus, Spar, Aldi etc.), die eine
Baufläche für ihre Warenhalle suchen, in ehemaligen LPG-Bauten einzuquartieren. Dadurch
wird weitere Versieglung und untypisches Bauen im ländlichen Raum vermieden. Ein Neubau
großer Verkaufshallen im Dorf wirkt als Fremdkörper und führt meist zu gestalterischen
21
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Konflikten.
Einkommensquellen
Vermietung an Dritte (Handelsunternehmen, Gemeinde, Privatpersonen) oder
Eigenbetrieb:
Standgebühr an Verkaufstagen
Direktvermarktung eigener landwirtschaftlicher Produkte
Baumaßnahmen
Entkernung
ggf. Raumteilung und Zwischendecken einziehen
ggf. Einrichtung Sanitäranlagen
ggf. Einrichtung Sozialräume
ggf. große Glasfronten einziehen
Investitionsbedarf
niedrig (ländlicher Handelsplatz) bis mittel/ hoch (Einkaufszentrum für Großunternehmen)
Neue Nutzung
Beschreibung
Musik-, Diskohalle/ Tonstudio/Veranstaltungssaal/ Kino
Oft befinden sich die Stallanlagen außerhalb von Wohngebieten, so dass sie sich sehr gut für
laute (Musik-)Veranstaltungen und Feiern eignen.
Sofern Musiker im Ort leben, wird sich vielleicht die Chance bieten, ein Tonstudio
einzurichten. Dies erfordert jedoch eine vorherige Raumteilung des Gebäudes.
Möglich sind auch regionale Messen verschiedener Themenbereiche (Kultur, Natur,
Landwirtschaft, Tourismus, Ernährung u.a.) oder ein kleines Kino.
Einkommensquellen
Eintrittsgelder für Veranstaltungen, Konzerte u.a.
ggf. Miete
Baumaßnahmen
Entkernung
ggf. Zwischendecke einziehen
Sanitäranlagen installieren
ggf. Heizung installieren
ggf. Raumteilung
Investitionsbedarf
mittel
Neue Nutzung
Beschreibung
Sporthalle oder Freizeitzentrum/ Multifunktionshalle
Aufgrund von Höhe und Architektur können ehemalige LPG-Gebäude als Sporthalle oder
Freizeitzentrum umgenutzt werden. Die Umbaukosten richten sich vor allem nach den
geplanten Sportarten (z.B. Minigolf/-Skate-/Squashanlage, Kegeln, Basketball, Volleyball,
Klettern, Federball, Tischtennis, Autoskooter etc.). Um die spätere Auslastung der Halle zu
gewährleisten, müssen im Vorfeld Zielgruppen und deren Interesse an einer solchen Nutzung
ermittelt werden. Dabei ist auch der andauernde Abwanderungstrend junger Menschen aus
den Dörfern zu berücksichtigen.
Einkommensquellen
Vermietung an Dritte (Gemeinde, Privatpersonen) oder
Eigenbetrieb:
Gebühr für Hallenbenutzung
ggf. Trainingskurse
Verleih/ Verkauf von Sportgeräten-/ Zubehör für Halle und Umgebung
ggf. Sportcafe
22
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Baumaßnahmen
Entkernung
Raumteilung (Einziehen von Zwischenwänden)
Sanitäranlagen einrichten
Sozialräume einrichten
geeigneten Bodenbelag auslegen
ggf. Fenster einsetzen
Investitionsbedarf
hoch
Wohnung
Neue Nutzung
Beschreibung
In Gebieten erhöhter Wohnraumnachfrage wie z.B. in stadtnahen Dörfern oder in touristisch
stark frequentierten Gemeinden, widmet man Ställe für Wohnzwecke um. Dabei bieten die
ebenerdigen Gebäude günstige Voraussetzungen für behindertengerechtes Bauen. Diese
Umnutzung stellt ein weiteres Beispiel für sinnvolles Flächenrecycling dar, weil ein Neubau
auf „Grüner Wiese“ vermieden wird.
Einkommensquellen
Vermietung an Dauermieter
Vermietung als Ferienwohnung für Familien
Baumaßnahmen
Entkernung
Raumteilung
Zwischendecken einziehen
weitere Fenster und Türen einsetzen
Sanitäranlagen einbauen
Heizung installieren
Investitionsbedarf
hoch
Neue Nutzung
Beschreibung
Lager für Rohstoffe zur Erzeugung regenerativer Energien
Bei Errichtung einer Anlage zur Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen, können
leerstehende Ställe gut integriert werden. Verglichen mit den Gesamtkosten bedeutet dies
allerdings nur eine geringe Kosteneinsparung gegenüber eines neuen Gebäudes.
Beispiel Getreide:
Getreide wird energetisch als Rohstoff für die Ethanolproduktion oder als Brennstoff
verwendet. Die ganzjährige Auslastung einer Anlage erfordert entsprechende
Lagerkapazitäten. Leerstehende Ställe dienen in diesem Fall als Getreidelager (Flachlager)
(GERSTENKORN 1992).
Einkommensquellen
Erzeugung regenerativer Energien
Baumaßnahmen
Entkernung
ggf. Lüftungskanäle einbauen
Investitionsbedarf
niedrig bis mittel (Stall als Getreidelager o.ä. umrüsten)
sehr hoch (Anlage zur Energieerzeugung)
23
I. Allgemeiner Teil
Neue Nutzung
Beschreibung
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Solarenergie
Die Installation einer Solaranlage ist nachhaltig und wirtschaftlich, weil Einnahmen durch
gesetzlich garantierte Einspeisungspreise erzielt werden können. Auf diese Weise verbessert
sich die Tragfähigkeit für vorhandene bzw. neue Nutzungen in ehemaligen LPG-Gebäuden.
Die Größe und die Leistung einer Solaranlage hängen von der vorhandenen Dachfläche, den
finanziellen Mitteln und der Art wie die Module zur Sonne ausgerichtet werden, ab.
Werden die Module in einem Winkel von 20 - 50° Dachneigung nach Süden ausgerichtet,
ergeben sich optimale Bedingungen für den maximalen Ertrag. Bei Flachdächern erreicht man
den günstigsten Winkel durch Aufständerung der Module.
Bei 30° Dachneigung ergeben sich folgende durchschnittliche Erträge pro Jahr:
Ausrichtung Süd 900 kWh/a
Ausrichtung Süd-Ost 868 kWh/a
Ausrichtung Süd-West 864 kWh/a
Ausrichtung Ost 779 kWh/a
Ausrichtung West 775 kWh/a
Einkommensquellen
Die gewonnene Solarenergie kann man entweder für die eigene Stromversorgung nutzen oder
ins öffentliche Stromnetz einspeisen.
In Folgendem ein Berechnungsbeispiel hierfür:
Eine 1kWp Solaranlage benötigt etwa 8-10 m² Dachfläche. Bei hiesigen Breitengraden wird
ein Energieertrag von ca. 850 kWh pro kWp installierter Leistung und Jahr erzielt. Eine
Anlage mit 7kWp Leistung, dies entspricht einer Dachfläche von rund 63 m², produziert ca.
6000 kWh Solarstrom pro Jahr. Bei einer Vergütung von 57,4 Cent/kWh (Preis für 2004 und
das fest 20 Jahre lang) entspricht dies einem Ertrag von 3444 €/Jahr.
Das Photovoltaik-Vorschaltgesetz zum EEG, das am 1. Januar 2004 in Kraft trat, regelt die
Vergütungssätze. Danach wird Solarstrom folgendermaßen vergütet:
Die Grundvergütung beträgt 45,7 Cent/kWh. Wenn die Anlage ausschließlich an oder auf
einem Gebäude oder einer Lärmschutzwand angebracht wird, erhöht sich die Vergütung
bis zu einer Leistung von 30 KW auf 57,4 Cent/kWh.
ab einer Leistung von 30 KW auf 54,6 Cent/kWh und
ab einer Leistung von 100 KW auf 54 Cent/kWh
Fassadenanlagen bis 30 kW werden mit 62,4 Cent/kWh vergütet.
Die angegebenen Vergütungssätze gelten für Anlagen die 2004 installiert werden und dies
über 20 Jahre. Ab dem Jahr 2005 wird die Vergütung für Neuanlagen jährlich um 5 %
gesenkt.
Durch die gewährleisteten hohen Abnahmepreise ist es am sinnvollsten, den gesamten
Solarstrom in das öffentliche Netz einzuspeisen und den für den Haushalt benötigten Strom
weiterhin zu wesentlich niedrigeren Konditionen zu beziehen.
Baumaßnahmen
Es gibt verschiedene Varianten, um Solarzellen an oder auf einem Gebäude zu installieren:
1. Aufdach:
Mit speziellen Befestigungsmitteln werden die Solarmodule direkt über der Dachhaut
befestigt. Diese Technik wird in der Praxis am häufigsten angewendet.
2. Indach:
Diese Variante ist vor allem bei Neueindeckung von Dächern oder Neubau eines Gebäudes
interessant. Die Solarmodule dienen in diesem Fall gleichzeitig zur Abdichtung des Daches.
3. Fassade/Wand:
Hierbei sind Solarmodule Bestandteil der Gebäudehülle oder einer Lärmschutzwand und
werten auf diese Weise die Fassade auf. Da Solarmodule kaum teurer sind als herkömmliche
Fassadenverkleidungen, ist diese Lösung auch wirtschaftlich.
24
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
Investitionsbedarf
mittel bis hoch
Die kalkulierbaren Kosten hängen von der Art und der Qualität der installierten Module sowie
von der Art der Konstruktion (Aufdach, Indach oder Flachdach, Wand- bzw.
Fassadenanlagen) ab.
Im Allgemeinen gilt: pro Kilowatt installierter Leistung rechnet man mit einem Kostenfaktor
von ca. 3590 - 4700 €.
Der Preis für ein spezielles Angebot nach Aufmaß, errechnet sich aus der Anlagengröße, den
Rahmenbedingungen und dem Installationsaufwand der Solaranlage.
Quelle:
http://havelland-wind.de/
25
I. Allgemeiner Teil
Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude
3.1.3 Bibliografie
ARBEITSGEMEINSCHAFT landwirtschaftliches Bauwesen in Bayern (Hrsg. 2000):
Umnutzung aufgelassener landwirtschaftlicher Gebäude. Tagungsband zur Fachtagung
der ALB Bayern in Zusammenarbeit mit dem VLF Unterfranken am 09.11.2000 in
Iphohang.- Poing/Grub: ALB
ASCHENBRENNER, Gebhard (2004): Um- und Neunutzung landwirtschaftlicher Gebäude.
Grundlagenstudie sowohl im Ortskern als auch im Grünland, rechtliche Grundlagen und
technisch funktionelle Aspekte, Fallbeispiele.- Wien: ÖKL
BREHMER, Christin (Hrsg. 1992): Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude. Bericht über
ein Modellvorhaben.- (IHK-Schriftenreihe) 70
BUNDESMINISTERUM für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (Hrsg.
2003): Einkommenschancen im ländlichen Raum. Ein Ratgeber für bäuerliche
Familien.- Berlin: Eigenverlag
BUNDESMINISTERIUM für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Hrsg. 1997): Neue
Märkte für landwirtschaftliche Unternehmer. Strategien und Fallbeispiele für
gewerbliche Einkommensalternativen.- Bonn: Eigenverlag
BURGER, Hans-Georg (1998): Der deutsche Landtourismus - Wege zu neuen Gästen. Stand,
Erfahrungen und Trends.- Frankfurt (Main): DLG
DAMM, Theo/ Grahlmann, Gerd (1996): Altgebäude als Einkommensquelle. Umnutzung
von Bauernhöfen, Baugenehmigung, gebaute Beispiele.- Münster: Union Agrar
MANTHEY, Eva-Maria/ Cüppers, Gernot/ Amende, Heidrun (1993): Umnutzung
landwirtschaftlicher
Gebäude
für
Erwerbskombinationen.Münster-Hiltrup:
Landwirtschaftsverlag (KTBL-Arbeitspapier 184)
FINK, Margit/ Plankl, Reiner (1998): Wissenschaftliche Begleituntersuchung zum
Modellvorhaben: Einkommenssicherung durch Dorftourismus. Abschlussbericht.Bonn : Köllen (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten A 472)
SÄCHSISCHES Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft (2002): Sächsische
Umnutzungsfibel II. Neues Leben für ländliche Bauten.- Dresden: Eigenverlag
26
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
2. Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
LPG-Gebäude
wurden
nach
funktionalen
Aspekten
errichtet,
wobei
man
landschaftsplanerische Gesichtspunkte meist völlig vernachlässigte. Dadurch beeinträchtigen
die Bauten ihr Umfeld und die naturbezogene Erholung. Dies führt zu Konflikten mit
touristischen Akteuren und heimischer Bevölkerung.
2.1
Ist-Zustandsanalyse
Ausgehend von einer Analyse der gegenwärtigen Situation, zeigt dieses Kapitel Lösungen zur
ästhetischen Aufwertung von LPG-Bauten.
Lage
Abb. 1:
am Ortsrand mit harten Übergängen zum
Offenland
Keine
Orientierung
Geländeformen
an
natürlichen
Architektur
Abb. 2:
überdimensionierte (Flach-)bauten
„Kistenarchitektur“
landschaftsfremd
fehlende Einbindung in Landschafts- und Dorfbild
Abb. 3:
keine Fassenden- und Umfeldbegrünung
27
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
landschaftsfremde Materialien
fehlende Habitatmöglichkeiten für Tiere
Abb. 4:
Betonplatten
fehlende Dachgauben oder andere Fassadennischen
28
I. Allgemeiner Teil
2.2
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Lösungskonzeption
Grundsätzlich verlangen störende LPG-Bauten eine Entscheidung zwischen ästhetischer
Aufwertung oder Abriss. Bei der Wahl sollte man sich an lokalen Gegebenheiten wie
Nutzung oder Leerstand, Standort, Problemdruck und Sichtbeziehungen orientieren.
Ästhetische Aufwertung
Gebäudeabriss
Fassadenbegrünung
abschirmende Pflanzungen
optisch sinnliche Aufwertung mittels Bepflanzung
Kontrapunkte mittels Großvegetation
Baukörpergliederung
Geländemodellierung
landschaftsbezogenes Bauen
Besucherlenkung mit Wegen
(ergänzt nach HOISL 2000: 234).
Entsieglung
Neugestaltung der Freifläche
Im Rahmen des vorliegenden Gestaltungskonzeptes werden nur die verschiedenen
Möglichkeiten der ästhetischen Aufwertung untersucht.
Die Pflanzenauswahl für die ästhetische Aufwertung der Gebäude sollte nach folgenden
Kriterien erfolgen:
- Laubgehölze sind Nadelbäumen vorzuziehen
- möglichst standort- und landschaftstypische heimische Pflanzen verwenden (höhere
ökologische Bedeutung)
- dorfprägende Baumarten und -formen bevorzugen
- möglichst blühende Bäume und Sträucher verwenden (z.B. Aesculus carnea, Crataegus
laevigata, Rosa gallica)
- gemischte, enge, voneinander abgegrenzte Baumgruppen mit unterschiedlicher Wuchshöhe
anstatt gleichförmiger Pflanzungen mit homogener Artenauswahl
- Obstbäume (alte Sorten) an Wegen, Außenseiten breiter Böschungen pflanzen
- pflegearme Pflanzenarten wählen (z.B. freiwachsende Hecken)
Eine Auswahl geeigneter Gehölze befindet sich in den nachstehenden Unterpunkten. Dabei
werden vor allem heimische und dorftypische Arten empfohlen.
29
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
2.2.1 Fassadenbegrünung
Begrünte Fassaden mildern störende Einflüsse ab: harte Konturen wirken „weicher“, begrünte
Wände fügen sich harmonisch in Dorf- und Landschaftsbild ein und fallen weniger stark ins
Auge. Auch Tiere profitieren auf vielfältige Weise. Trotz allem bleibt der überdimensional
errichtete Baukörper ohne verbindende Pflanzungen zur Umgebung unverändert bestehen.
Vorteile der Fassadenbegrünung
Ökologische Aufwertung des Standorts
- Lebensraum für Tiere (Insekten, Spinnen, Vögel: z.B. Schwebfliege, Marienkäfer,
Florfliegen, Ohrwürmer)
- wertvolle Bienenpflanzen (z.B. Blauregen und Knöterich)
- Nahrungsquelle für einige Schmetterlingsarten (Geißblatt, Hopfen und Clematis)
- Vogelnährgewächse (z.B. dienen die Beeren des Wilden Weins 23 Vogelarten als Nahrung)
Klimatische Aufwertung des Standorts und seiner Umgebung
- Staub- und Schadstoffbindung
- Wasserretention
- Erhöhung der Luftfeuchte durch Verdunstung über die Blattmasse
- Verbesserung des Innenklimas im Gebäude und Energieeinsparung
- Das Luftpolster zwischen Blatt- und Mauerwerk bedingt eine ausgleichende klimatische
Wirkung, extreme Temperaturschwankungen werden ausgeglichen und damit extreme
Kälte oder Hitze verhindert.
- Schutz vor Feuchtigkeit
Planung der Begrünung
Die Begrünung der Fassade richtet sich nach folgenden Gebäude- und Pflanzeneigenschaften
(FINKE 2001: 24):
- Außengestaltung des Gebäudes
- Kletterform
- Oberfläche der Fassade
- Wuchshöhe
- Wandaufbau
- Flächengewicht und Überhang
- Erhaltungszustand
- negativ phototrope Triebe und
- verfügbare Fläche
sprossbürtige Ernährungswurzeln
- Triebdurchmesser
Große Gebäude können bis in eine Höhe von 30 Metern vom Boden begrünt werden (FINKE
2001: 25). Dabei eignen sich auch starkwüchsige Pflanzen. Nachfolgend einige Beispiele
(FINKE 2001: 29):
Actinidia chinensis (Chinesischer Strahlengriffel)
Clematis montana `Rubens´ (Bergwaldrebe `Rubens´)
Clematis vitalba (Gemeine Waldrebe)
Fallopia aubertii (Schlingknöterich)
Fallopia baldschuanica (Baldschuanischer Schlingknöterich)
Humulus lupulus (Gemeiner Hopfen)
Vitis coignetiae (Rostrote Rebe)
Vitis riparia (Duftrebe)
Wisteria sinensis (Chinesischer Blauregen)
30
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Für niedrige Bauten eigenen sich vor allem Kletterpflanzen, die von Natur aus nicht höher
wachsen als das Gebäude selbst. Ansonsten besteht die Gefahr, dass starkwüchsige Arten sich
auf dem Dach ausbreiten. Hierdurch trocknen diese langsamer ab und können unter
Umständen durch sprossbürtige Ernährungswurzeln, die wesentlich größer werden als
Haftwurzeln, Schaden erleiden. Zudem können laubabwerfende Arten Dachrinnen oder
andere Abflüsse verstopfen. Es folgen Beispiele für Pflanzen mit sprossbürtigen
Ernährungswurzeln:
Campsis radicans (Amerikanische Trompetenblume)
Campsis x tagliabuana (Großblütige Trompetenblume)
Hedera helix (Efeu)
Jasminum nudiflorum (Echter Winterjasmin)
Parthenocissus quinquefolia (Wilder Wein, einige Sorten)
Parthenocissus tricuspidata (Jungfernrebe)
Rubus fruticosus (Gemeine Brombeere)
Vitis vinifera (Echte Weinrebe)
Im Unterschied zu den meisten anderen Pflanzen wachsen die Haftorgane vieler
Klettergewächse vom Licht weg, d.h. sie sind negativ phototrop. Die lichtfliehenden Triebe
dringen unter Wandplatten, Ziegel- oder Schieferdächer. Dort verursachen sie durch
Dickenwachstum Schäden, indem sie Ziegel anheben oder absprengen. Darum verzichtet man
bei Schiefer und anderen Wandplattenfassaden auf eine optische Aufwertung durch negativ
phototrope Selbstklimmer wie Blauregen oder Knöterich. Weitere Beispiele für Arten mit
lichtfliehenden Trieben sind (FINKE 2001: 25):
Campsis radicans (Amerikanische Trompetenblume)
Campsis x tagliabuana (Großblütige Trompetenblume)
Fallopia aubertii (Schlingknöterich)
Hedera helix (Efeu)
Hydrangea anomala ssp. petiolaris (Kletterhortensie)
Parthenocissus quinquefolia (Wilder Wein)
Parthenocissus tricuspidata (Jungfernrebe)
Schizophragma hydrangeoides (Spalthortensie)
Wisteria floribunda (Japanischer Blauregen)
Wisteria sinensis (Chinesischer Blauregen)
möglicherweise negativ phototrop
Actinidia chinensis (Chinesischer Strahlengriffel)
Actinidia kolomikta (Rosa Strahlengriffel)
Akebia quinata (Fünfblättrige Akebie)
Aristolochia macrophylla (Großblättrige Pfeifenwinde)
Celastrus orbiculatus (Chinesischer Baumwürger)
Euonymus fortunei (Spindelstrauch)
Lonicera henryi (Immergrünes Geißblatt)
Eine Alternative für kleine Gebäude oder ungeeignete bzw. beschädigte Wände bieten
Klettergerüste. Eine durchdachte Montage dieser sowie kontinuierliche Pflegeschnitte
verhindern Überwucherungen von Fenstern, Dächern und anderen sensiblen Bereichen.
Rankgerüste sollten je nach gewählter Pflanzenart einen Mindestabstand von 20 cm
(Clematis-Hybriden) bis 150 cm (Schlinger) zum Dach und zu anderen sensiblen Bereichen
aufweisen (FINKE 2001: 25).
Schling- und Rankpflanzen wie Blauregen, Clematis, Hopfen, Knöterich oder Echter Wein
verlangen grundsätzlich eine Kletterhilfe.
31
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Eine breite Fassade eignet sich, um mehrere verschiedene Klettergewächse zu kombinieren.
Besonders reizvoll und abwechslungsreich wirkt eine solche Wand, wenn dabei gestalterische
Aspekte der einzelnen Arten im Jahreslauf (Blatt- und Blütenfarbe, Blühzeit, Blattform,
Früchte, Duft) berücksichtigt werden. Darüber hinaus dienen gut verankerte Selbstklimmer
kleinwüchsigen Gerüstkletterern als Unterlage. Hierzu pflanzt man Selbstklimmer immer
einige Jahre vor den Gerüstkletterern. Die Wuchshöhe letzterer sollte immer unter jener der
Rankhilfe bleiben. Es folgen einige Beispiele geeigneter Pflanzenkombinationen (FINKE
2001: 26):
- immergrüne und sommergrüne Arten
Euonymus fortunei (Kletterspindelstrauch) und Clematis flammula (Mandelwaldrebe)
- Blatt- und Blütenpflanzen
Ampelopsis sp. (Scheinrebe) und Hydrangea anomala ssp. petiolaris (Kletterhortensie)
- Selbstklimmer und Gerüstkletterpflanzen
Hedera sp. (Efeu) und Clematis sp. (Waldrebe)
- hohe und niedrige Pflanzen
Fallopia aubertii (Schlingknöterich) und Actinidia kolomikta (Rosa Strahlengriffel)
- mehrjährige und einjährige Arten
Rosa (Kletterrosen) und Tropaeolum majus (Kapuzinerkresse)
Auch die Struktur und der bauliche Zustand der Fassadenoberfläche entscheiden, mit welchen
Arten die Wände begrünt werden können. Gegen eine Begrünung mit Selbstkletterern
sprechen nach FINKE (2001: 49) nachstehende Mängel:
- beschädigte bzw. abblätternde Beschichtungen
- Risse in Putz und Mauerwerk
- schadhafter Beton
- nasse Wände
- stark verwitterte, hohl klingende oder sandende Putze
- unzureichende Tragfähigkeit
- schadhafte, offene Fugen
Bei LPG-Bauten überwiegen Betonplatten- und Putzfassaden. Letztere gibt es beispielsweise
als Spritz-, Glatt- oder Kratzputze. Bei vorbelasteten rissigen oder verwitterten
Putzoberflächen besteht Durchwurzelungs- und Sprengungsgefahr. Dann können die
lichtfliehenden Triebe der Kletterpflanzen in Ritze, Fugen oder Spalten eindringen und dort
durch späteres Dickenwachstum Schäden verursachen. Bei Putzfassaden sind bereits kleinste
Risse von Bedeutung. Nach ALTHAUS (1987) in www.dorfplanerin.de können die jungen
Haftorgane des Efeus in Öffnungen eindringen und anschließend durch Dickenwachstum
Schäden verursachen. Betroffen sind vor allem Fassaden mit feinen Rissen durch mehrere
Putzschichten und feuchte Wände. Folglich müssen die Wandflächen vor einer Begrünung
untersucht und gegebenenfalls ausgebessert werden.
Ansonsten eigenen sich alle erwähnte Baustoffe für Gerüstkletterer. Bei baulich-technisch
intakter und gut erhaltener Fassade, können auch Selbstklimmer gepflanzt werden (FINKE
2001: 33).
32
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Kletterhilfen
Kletterhilfen können neben ihrer Funktion als Rankunterlage auch als Gestaltungselement
eingesetzt werden. Je nach Planungsziel wählt man entweder unscheinbare Gerüste oder
ästhetische Blickfänge.
Spaliere aus Holz
Spaliere aus Holz sind vor allem für kleine und mittelgroße Gebäude günstig. Bei älteren
Bauten fügen sie sich harmonisch in die vorhandene Architektur ein. Dies trifft insbesondere
dann zu, wenn bereits Fassadenelemente aus Holz verwendet wurden. Als typisch
brandenburgisches Baumaterial eignet sich Holz hervorragend, um Dorfgebäude
landschaftsbezogen aufzuwerten.
Im Vergleich zu Metallgerüsten oder Drahtverbindungen, hat Holz jedoch eine beschränkte
Lebensdauer. Diese schwankt in Abhängigkeit von Materialwahl und konstruktivem Bau
zwischen 30 - 50 Jahren. Um eine möglichst lange Haltbarkeit zu gewähren, sollten
langlebige Harthölzer wie Kiefer, Lärche, Eiche oder Robinie gewählt werden. Zwischen
Wand und Spalier fügt man Abstandshalter ein, durch die das Gerüst nach Regenfällen
schnell abtrocknen kann. Zusätzlich können obere Enden angeschrägt oder mit Metall- bzw.
Kunststoffkappen abgedeckt werden. Darüber hinaus entscheiden eine gute Trocknung des
Holzes vor der Verarbeitung und die Verwendung von korrosionsbeständigen Verbindungen
(z.B. Edelstahlschrauben) über die Haltbarkeit des Gerüstes. Bei Anwendung der erwähnten
Punkte, kann auf chemische Holzschutzmittel oder Imprägnierung verzichtet werden. Sofern
die Konstruktion lackiert wird, sollten offenporige Lacke verwendet werden, unter denen das
Holz atmen kann (PETERS 1998).
Wichtige Maße, die für den Bau von Kletterhilfen benötigt werden, sind nach FINKE (2001:
45)
- Wandabstand,
- Durchmesser bzw. Umfang des Profils,
- vertikaler Abstand zwischen den Spalierhölzern und
- horizontaler Abstand zwischen den Gerüstlatten.
Die konstruktiven Anforderungen eines Gerüstes richten sich vor allem nach den
verwendeten Arten. Verallgemeinert gelten die folgenden Richtwerte (FINKE 2001: 45):
Spreizklimmer (z.B. Rosen)
- bevorzugte Ausrichtung des Gerüstes: horizontal
- Lattenabstand: 40-50 cm (Höhe) und 30-60 cm (Breite)
- Wandabstand: 5-20 cm
- Durchmesser des Profils: beliebig
Blatt- und Blattstielranker (z.B. Clematis)
- bevorzugte Ausrichtung: horizontal (Rechteck oder rautenförmiges Gitter)
- Lattenabstand: 15-30 cm (Höhe) und 10-20 cm (Breite)
- Profildurchmesser: Umfang bis 6 cm und Durchmesser bis 2 cm
Schlinger (z.B. Lonicera)
- bevorzugte Ausrichtung: vertikal (Rechteck oder rautenförmiges Gitter)
- Lattenabstand: 50-200 cm (Höhe) und 20-80 cm (Breite)
- Profildurchmesser: Umfang bis 15 cm und Durchschnitt bis 5 cm
Sprossranker (z.B. Echter Wein)
- bevorzugte Ausrichtung: horizontal (Rechteck oder rautenförmiges Gitter)
33
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
- Lattenabstand: 30-40 cm (Höhe) und 10-20 cm (Breite)
- Profildurchmesser: Umfang bis 6 cm und Durchmesser bis 2 cm
Bauanleitung für ein Rankgerüst (vgl. STAUNER 1998):
Im einfachsten Fall werden senkrechte Latten auf waagerechte Querhölzer geschraubt oder
genagelt.
Materialien
- horizontale Latten: 20 x 40 mm/ 24 x 48 mm (Dachlatten, kesseldruckimprägniert)
- senkrechte Latten: 20 x 20 mm/ 30 x 40 mm/ 20 x 40 mm/ 24 x 48 mm
Für Ranker (z.B. Clematis) dürfen Rechteck-, Quadrat- oder Rundleisten nicht mehr als 6 cm
Umfang aufweisen. Spaliere mit zu breiten Dachlatten, können zusätzlich mit dünnen Drähten
als Rankhilfe ausgestattet werden.
- Dübel
- Unterlegscheiben
- rostgeschützte Kreuzschlitzschrauben aus Messing, besser Edelstahl
- Abstandshalter: Röhrenhülsen (z.B. Alu-Rohr), kleine Holzklötze (mind. 5–10 cm lang)
Alle Befestigungsteile sollten aus korrosionsbeständigem Material bestehen wie Messing,
verzinkter Stahl und Edelstahl.
Werkzeug
- Schlagbohrmaschine
- Wasserwaage
- Zollstock
- ggf. Kreissäge, Säge für Holz und Eisen
Arbeitsaufwand
ca. eine halbe Stunde pro m²
U
U
U
U
U
U
34
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
1. Variante
1) Zuschneiden
Die Holzlatten (z.B. 24 x 48 mm) nach Maß (Skizze)
selbst fertigen oder vom Händler zuscheiden lassen.
2) Rahmen zurechtlegen
Die Querhölzer werden im gewünschten Abstand auf
eine ebene Fläche (z.B. Hofpflaster) gelegt.
Nun die beiden senkrechten Latten ( ) im rechten
Winkel (Anschlagwinkel!) auf die Querhölzer legen.
Abschließend das Maß mit der Diagonalen (-) prüfen.
Abb.5: Rahmen
(STAUNER 1998, verändert)
3) Hölzer verschrauben
Mit der Bohrmaschine werden die Latten an jeder
Ecke mit zwei Schrauben befestigt ( ).
4) Anschließend die restlichen Querhölzer auf den
Rahmen schrauben bzw. nageln ( ). Dazu werden die
Lattenabstände vorher nach der Skizze auf die Hölzer
gezeichnet.
Abb.6: Verschrauben der Latten
(STAUNER 1998, verändert)
Befestigung der Kletterhilfe an der Wand (vgl. STAUNER 1998):
Zuerst werden an den Aufhängepunkten des Rahmens Löcher gebohrt (Holzspiralbohrer,
Durchmesser 8 mm). Darauf wird das Spalier an die Wand gehalten, so dass die Bohrungen
mit Bleistift übertragen werden können. Mit der Schlagbohrmaschine bohrt man Löcher im
rechten Winkel in die Wand und steckt Dübel hinein.
Das Spalier wird nun mit einer Bolzenschraube oder bei größerem Wandabstand mit einer
Gewindestange an der Wand befestigt. Hierzu steckt man die Gewindestange in den Dübel,
schiebt Unterlegscheibe, Abstandshalter sowie eine weitere Unterlegscheibe darauf (vgl.
Abb.7).
Abb.7: Befestigung mit Gewindestange und Alu-Rohr als Abstandshalter
35
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Anschließend kann das Gerüst aufgehangen und festgestellt werden. Die restlichen
Befestigungspunkte fixiert man ebenso.
Als Abstandshalter dienen entweder kleine ca. 5 cm lange Holzstücke der Gerüstlatten, AluRohre, Hartgummi- oder Kunststoffblöcke, welche über die Bolzenschraube gesteckt werden.
Abb. 8: Befestigung mit einem Holz- bzw. Kunststoffblock als Abstandshalter
Alu-Rohre schneidet man mit Trennschleifer oder Eisensäge zurecht und entgratet diese mit
der Feile. Die Abstandshalter werden zwischen den Querhölzern in einem max. Abstand von
1,5 – 2 m angebracht. Sie sollen das Gerüst ca. 2 – 5 cm von der Wand abhalten, um den
Kletterpflanzen Raum zu geben und Wandverunreinigungen durch herablaufendes
Regenwasser zu vermeiden.
Abb. 9: Alu-Rohr als Abstandshalter
(STAUNER 1998, verändert)
Abb. 10: Klettergerüst mit überstehenden Latten
36
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
2. Variante
In diesem Fall werden die Spalierlatten einzeln an der Fassade befestig. Hierzu zeichnet man
die Eckpunkte des Spaliers an die Wand. Anschließend werden die vertikalen Latten im
Abstand von 60 - 80 cm an der Fassade montiert. Dies geschieht, indem
Maschinenkopfschrauben durch vorgebohrte Lattenlöcher und Abstandshalter in die
Wanddübel gedreht werden. Nun richtet man die Querhölzer mit Wasserwaage an dem
Grundgerüst aus und schraubt die Latten im Abstand von 20 - 30 cm bzw. dem geeigneten
Abstand, der sich nach den gewählten Kletterarten richtet, auf die senkrechten Hölzer. Als
Verbindungen dienen Holzschrauben (rostgeschützte Kreuzschlitzschrauben). Im Gegensatz
zur Variante 1 sollen die horizontalen Leisten aus gestalterischen Gründen ca. 5 - 10 cm
überstehen (vgl. Abb. 10).
Ein solches Spalier hält auch die Last starker Schlinger (z.B. Glyzine). Für langlebige
Kletterer ist ein Holzgerüst jedoch nur bedingt zu empfehlen, da die eingeschränkte
Lebensdauer des Gerüstes auch jene der Kletterpflanze begrenzt.
Fassadentypen der LPG-Gebäude und ihre Eignung für Kletterpflanzen
- Flachställe mit Putzfassade und Fenstern:
Für diese niedrigen LPG-Bauten eigenen sich vor allem Schling- und Rankpflanzen mit
Kletterhilfen oder schwachwüchsige Selbstklimmer.
- große und hohe Gebäude mit Betonplattenfassade, ohne Fenster:
Diese Bauten können mit starkwüchsigen Selbstklimmern in Kombination mit künstlichen
Kletterhilfen für Schling- und Rankpflanzen begrünt werden.
Kriterien für die Artenwahl der Kletterpflanzen
Neben den oben beschriebenen Gebäudeeigenschaften, sollten bei der Pflanzenwahl folgende
Gegebenheiten berücksichtig werden:
- Standortansprüche der Pflanze (Licht, Wasser, Boden, Wärme)
- Herkunft der Art
- Ästhetik und Farbe
- Wuchseigenschaften (Einige Klettergewächse wachsen vornehmlich breitflächig wie z.B.
Parthenocissus tricuspidata, andere bevorzugen die senkrechte Wuchsrichtung z.B.
Parthenocissus quinquefolia).
37
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Tab.1: Auswahl empfehlenswerter heimischer Kletterpflanzen
Wissenschaftlicher-/
Deutscher Name
Bryonia dioica
Zweihäusige
Zaunrübe
Wuchseigenschaften
Gestalterische Aspekte
- Ranker
- bis 4 m hoch, bis 2 m breit
- stark wuchernd
- blüht weiß
- Mai-September
Clematis vitalba
Gemeine Waldrebe
- Blattstielranker
- 8-16 m hoch, 3-8 m breit
- mattenartiger Wuchs
- schnellwüchsig
- lange stark verzweigte und dünne
Triebe
- blüht weiß
- Juni-Juli, Nachblüte
Sept.-Okt.
Fallopia aubertii
Schlingknöterich
- starker Schlinger
- 8-20 m hoch, 3-8 m breit
- mattenartiger sehr schneller Wuchs
- braucht große Fläche, da er sich sonst
selbst verschattet
- kein negativer Phototropismus
- Kletterhilfe notwendig
- Wurzelkletterer
- 10-30 m hoch
- 3-19 m breit
- langsam wachsend
- nicht alle Sorten klettern
- mattenartiger Wuchs
- reichblühend weiß
- Aug.-Okt., duftend
Hedera helix
Efeu
- blüht unscheinbar
grüngelb
- duftend
Standortansprüche
Pflegeansprüche/ Besonderheiten
- Sonne bis Halbschatten
- warmer Standort
- Boden frisch bis feucht, lehmig,
humos, nährstoffreich
- Sonne-Halbschatten
- warmer geschützter Standort
- keine reinen Süd- oder
Nordfassaden
- kühler-feuchter Wurzelgrund
- Boden frisch-feucht, gut
durchlässig, lehmig, humos,
kalktolerant bis kalkhaltig
- anspruchslos
- C. vitalba: verträgt Hitze und
Trockenheit
- Sonne-Schatten
- geschützter Standort
- Boden frisch bis feucht,
nährstoffreich,
- verträgt auch trockene
Standorte
- kalktolerant
- Halbschatten-Schatten
- Boden frisch-feucht
- nährstoffreich
- kalktolerant
- anspruchslos
- Triebe sterben im Winter ab
- heimisch, alte Zauber- und
Medizinpflanze; Insekten- u.
Vogelnahrung
- Wurzelscheibe beschatten
(Mulchen oder Bodendecker)
- anfangs Triebe anbinden
- in Trockenperioden gießen
- alte Exemplare nur schwach
schneiden
- Bienenweide, Vogelnährgehölz,
Insektennahrung, Futterpflanze für
Raupen
- Schnitt fördert Verzweigung
- starker Rückschnitt wirkt
Aufkahlen entgegen
- kein zusätzliches wässern nötig
- Triebe anfangs anheften, damit
die Pflanzen schneller an der
Wand haften
- in trockenen Wintern gießen
- Bienenweide, Insektennahrung,
38
I. Allgemeiner Teil
Hedera helix
`Woerner´
Woerner-Efeu
Humulus lupulus
Gemeiner Hopfen
Lonicera caprifolium
Jelängerjelieber
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
- Wurzelkletterer
- 10-15 m hoch, 5 m breit
- Wuchs mittel-schnell
- sehr winterhart
- Schlinger
- 2-8 m hoch, 1-3 m breit
- Triebe sterben im Winter ab
- wächst anfangs langsam
- Schlinger
- 3-7 m hoch, 1-4 m breit
- Kletterhilfe: Spanndraht, Spaliere
Lonicera
periclymenum
Waldgeißblatt
Schlinger; 2-7 m hoch, 2-4 m breit
Rosa
Kletterrose
- Spreizklimmer
Rubus fructicosus
Gemeine Brombeere
- 1-2 m hoch
- schattenverträglich
Vitis vinifera
Echte Weinrebe
- Kletterhilfe: Spanndraht, dünnes
Gitterwerk
- auffällig weißlich,
geaderte Blätter
- blüht grünlich
- Blüte innen gelbweiß,
außen rötlich
- frühblühend
- Nachblüte im Herbst
- nachts besonders
stark duftend
- blüht anfangs weiß,
später rötlich, rosa,
gelblich
- Nachblüte im Herbst
- nachts besonders stark
duftend
- Einmalblüher: Mai-Juli
- Dauerblüher JuniHerbst
- blüht nach 2 Jahren
- Blüte Juni-Juli: rosahellrot
Futterpflanze für Raupen,
Vogelnahrung
- Sonne-Schatten
- Boden: frisch-feucht, sandig,
lehmig, humos, nährstoffreich,
stickstoffreich
- Sonne-Schatten
- Boden frisch-feucht,
durchlässig, lehmig, humos
- relativ anspruchslos
- L. caprifolium: verträgt
Trockenheit
- Bienenweide, Insektennahrung,
Futterpflanze für Raupen,
- Blütenstände für Tee, Bier,
Heilpflanze
- anfangs Triebe anbinden
- Wurzelscheibe beschatten
- alle 5-6 Jahre Verjüngungsschnitt
um Aufkahlen zu verhindern
- bei Trockenheit Blattlausbefall
möglich
- Vogelnährgehölz, Bienenweide,
Insektennahrung, Futterpflanze für
Raupen
- Sonne-Halbschatten
- Boden frisch, durchlässig,
sandig-lehmig, humos, leicht
kalkhaltig
- Triebe regelmäßig einstecken
bzw. anbinden
- Wurzelschösslinge entfernen
- im Herbst anhäufeln, im Frühjahr
nach dem Austrieb abhäufeln
- Bienenweide, Insektennahrung,
Futterpflanze für Raupen,
Vogelnährgehölz
- Dornen
- Bienenweide, Insekten- und
Vogelnahrung, Früchte essbar,
Blätter als Tee
- Sonne-Schatten
- Boden: frisch-feucht, humos,
nährstoffreich, anspruchslos
- Sonne-Halbschatten
- Boden trocken-feucht, gut
durchlässig, lehmig, humos,
39
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
nährstoffreich, kalkarm bis
leicht kalkhaltig
Tab.2: Empfehlenswerte fremdländische Kletterpflanzen
Wissenschaftlicher-/
Deutscher Name
Campsis radicans
Amerikanische
Trompetenblume
Clematis viticella
Italienische
Waldrebe
Hydrangea petiolaris
Kletterhortensie
Wuchseigenschaften
- Wurzelkletterer, Ausläufer
- 6-12 m hoch, 3-6 m breit
- Kletterhilfe: Spanndraht, dünnes
Gitterwerk
- wächst anfangs langsam
- Triebdurchmesser bis 40 cm möglich
- Blattstielranker
- 4-5 m breit, 1-3 m hoch
- zierlich, feintriebig, vielverzweigt
- mittelmäßig wüchsig
- Triebe sterben im Winter teilweise
oder vollständig ab
- jährlicher Zuwachs bis zu 3 m
- Wurzelkletterer
- anfangs langsam, später stark und
kräftig wachsend
- nach 1 bis 2 Jahren bilden sich
Haftwurzeln, nach 3-5 Jahren setzt
schnelleres Wachstum ein
- 5-15 m hoch, 3-6 m breit
- mattenartiger Wuchs
- früher Austrieb
- wächst bis 2-3 m ohne Kletterhilfe
- Kletterhilfe günstig, um später die
Haftwurzeln zu entlasten
(waagerechtes Seilsystem
empfehlenswert)
- Triebdurchmesser bis 7 cm
Gestalterische Aspekte
Standortansprüche
Pflegeansprüche/ Besonderheiten
- blüht orange, innen
gelb, Kronsaum rot
- Juli-September
- Einzelblüte jeweils
nur an einem Tag
- Sonne
- warmer, geschützter Standort
- Boden frisch-feucht,
durchlässig, lehmig, humos,
nährstoffreich, kalkhaltig
- vor dem Pflanzen stark
zurückschneiden
- Wurzelscheibe beschatten
- Winterschutz bei Jungpflanzen
- blüht purpurrosa bis
violett
- Juli-Sept.
- bis zu 5 cm große
Blüten
- vgl. Clematis vitalba
- vgl. Clematis vitalba
- innere Blüten
grüngelb, äußere weiß
- Juni-Juli
- blüht nach 5-8 Jahren
- duftend
- Doldenrispe auch nach
der Blüte zierend
- gelbe Herbstfärbung
im November
- Halbschatten-Schatten
- warmer, geschützter Standort
- Boden mittelfeucht, gut
durchlässig, unverdichtet,
sandig-lehmig, humos,
nährstoffreich, kalkfrei
- im Alter vertragen die Pflanzen
Trockenheit
- nach Pflanzung Triebe zur Wand
leiten und anheften
- in trockenen Sommern gießen, da
sehr trockenheitsempfindlich
- gut schnittverträglich, ggf.
Rückschnitt nach Blüte
40
I. Allgemeiner Teil
Jasminum
nudiflorum
Echter Winterjasmin
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
- wahrscheinlich negativ phototrop
- Spreizklimmer
- 2-5 m hoch, 2-3 m breit
- mattenartiger Wuchs
- Blüte gelb
- Dez.-März
- Triebe am Spalier festbinden oder
einstecken
- anfangs Triebe anbinden
- Wurzelscheibe beschatten
- alle 5-6 Jahre Verjüngungsschnitt
um Aufkahlen zu verhindern
- bei Trockenheit Blattlausbefall
möglich
- Vogelnährgehölz, Bienenweide,
Insektennahrung, Futterpflanze für
Raupen
-
Lonicera henryi
Immergrünes
Geißblatt
Lonicera x
tellmanniana
Goldgeißblatt
- starker Schlinger
- 3-10 m hoch, 2-3 m breit
Menispermum
canadense
Kanadische
Mondsame
Wisteria floribunda
Japanischer
Blauregen
- Schlinger
- bis 5 m hoch, 1-2 m breit
- gutwüchsig
- blüht grüngelb
- Mai-Juli
- Sonne-Halbschatten
- normaler Gartenboden, gute
Wasserversorgung
- starker Schlinger
- 6-15 m hoch, 1-6 m breit
- mattenartiger Wuchs
- anfangs langsam wachsend
- Kletterhilfe: Lattenspalier,
Metallgitter, Stangen
- starker Schlinger
- 6-30 m hoch, 1-10 m breit
- mattenartiger Wuchs
- anfangs langsam wachsend
- nach 3-5 Jahren starkwüchsig (2-5
m/Jahr)
- Triebdurchmesser bis 50 cm möglich
- Haftscheibenranker
- 8-22 m hoch, 5-10 m breit
- mattenartiger Wuchs
- Blütentrauben blauviolett, 60 cm lang
- Mai-Juni
- geschützter sonniger bis
halbschattiger Standort
- nicht zu nah an die Hauswand
pflanzen (zu trocken)
- Boden sandig-lehmig bis
sandig-humos, frisch,
durchlässig
- im Abstand von 30-50 cm zur
Gebäudewand pflanzen
- Wurzelscheibe beschatten
(mulchen)
- anfangs Triebe anbinden
- bei Trockenheit wässern
- Winterschutz für Jungpflanzen
- Rückschnitt im Sommer fördert
Blütenbildung
- Sonne-Halbschatten,
- schattenverträglich
- Boden frisch-feucht,
- verträgt vorübergehende
Trockenheit
Wisteria sinensis
Parthenocissus
tricuspidata
`Veitchii´ Wilder
- Schlinger
- 4-7 m hoch, 3-4 m breit
- stark wüchsig
- blüht orange, rot
- Laubabwurf in sehr
kalten Wintern
- blüht gelb, orange
- Nachblüte im
September
- Blüte nach 5 Jahren
- Sonne-Halbschatten
- warmer geschützter Standort
- Boden durchlässig, humusreich
- empfindlich gegenüber
Trockenheit
- Sonne-Schatten
- Boden frisch-feucht,
durchlässig, lehmig, humos
- relativ anspruchslos
- Blütentrauben lilaviolett, 30 cm lang
- April-Mai
- blüht unscheinbar
grüngelb
- langanhaltende
41
I. Allgemeiner Teil
Wein
Parthenocissus
tricuspidata
`Robusta´
Parthenocissus
tricuspidata
`Purpurea´
Parthenocissus
tricuspidata `Gloire
de Boskoop´
Parthenocissus
tricuspidata
`Greenspring´
Parthenocissus
tricuspidata `Bach
Beverley´´
Parthenocissus
tricuspidata `Lowii´
Parthenocissus
tricuspidata
`Beverley Brook´
Schizophragma
hydrangeoides
Spalthortensie
Vitis riparia
Duftrebe
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
- breitet sich stark in der
Waagerechten aus
-
- sehr winterhart
-
- sattgrüne große Blätter
-
- auch als Bodendecker geeignet
- schwachwüchsig
- auch als Bodendecker geeignet
- Wurzelkletterer
- Höhe: 6-12 m
- langsam wachsend
- Kletterhilfe empfehlenswert (ab einer
Höhe von 2-3 m)
- Sprossranker
- 6-12 m hoch, 3-6 m breit
Herbstfärbung
- schwarze Beeren nach
dem Blattabwurf gut
sichtbar
- duftend
-
nährstoffreich, kalktolerant,
anspruchslos
-
-
- ganzjährig rote Blätter
-
-
-
-
eventuell identisch mit
`Atropurpurea´ und `Purpurea´
-
-
- neue schöne Sorte
- purpurrotes Laub
- im Herbst rot
-
- Form des Boston Efeus
- nur 2-3 cm lange
gekräuselte Blätter,
unregelmäßig, tief
siebenteilig gelappt
- kleinblättrig
-
-
-
-
- Blüte Juli-August
- Sonne-Schatten
innere grüngelb, äußere - geschützter Standort
weiß
- Boden: trocken-feucht, humos,
nährstoffreich
- blüht grüngelb
- duftet
- Sonne-Schatten
- warmer geschützter Standort
- Boden trocken-feucht, gut
- kann mit der Kletterhortensie
verwechselt werden
-
42
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
durchlässig, lehmig, humos,
nährstoffreich, leicht kalkhaltig
43
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Fotomontage
Abb. 11:
Ausgangsituation
Abb. 12:
Fotomontage einer
Fassade mit Wildem
Wein und Blauregen
41
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
2.2.2 Abschirmende Pflanzungen
Diese Methode verfolgt vorrangig das Ziel, das Gebäude zu „verbergen“, so dass dieses
landschaftlich und touristisch attraktive Sichtachsen nicht mehr beeinträchtigt. Als
problematisch erweist sich in vielen Fällen fehlender Platz für gebäudenahe Pflanzungen, da
die Ställe oft direkt ans Feld grenzen oder ringsherum versiegelt wurden. Pflanzkübel oder
lineare Pflanzungen mit geringem Raumbedarf können hier einen Kompromiss darstellen.
Andernfalls könnte auch ein Teil des Ackerlandes für die Gestaltung freigegeben werden.
Welche Baum- und Straucharten gewählt werden, richtet sich neben den oben erwähnten
Kriterien primär nach Gebäudehöhe sowie Fenster- und Türöffnungen. Für (ehemalige) Kuhund Schweineställe in Flachbauweise eignen sich vor allem kleine z.T. auch mittelgroße
Baumarten sowie Großsträucher. Diese erreichen mit 3-15 m die Obergrenze des Gebäudes
ohne es weit zu überragen. Somit verdecken sie unansehnliche Fassadenwände und
verbessern die landschaftliche Einbindung. Großbäume können diese Funktion nicht erfüllen,
da sie aufgrund ihrer Höhe eingeschossige Bauten zusätzlich hervorheben. Zudem verkahlen
sie meist im unteren Stammbereich. Gebäudenahe Pflanzungen sind so zu planen, dass der
Lichteinfall in Fenster weiterhin gewährleistet bleibt.
Beispiele dorftypischer heimischer Arten für Flachbauten (Fassade ohne Fenster):
Kleinbäume (7 – 12 m)
Acer campestre (8-10 m hoch)
Malus sylvestris (4-5 m hoch)
Prunus avium ´Plena´(7-12m hoch, 4-6m breit)
Prunus cerasifera (6-8 m hoch)
Sorbus aucuparia `Edulis´u.a. (6-10m hoch, 4-6m breit)
Sorbus intermedia ´Gibbsii´ (5-7m hoch, 3-4m breit)
Sorbus torminalis (15-20 m)
Abb. 13: Lineare Eingrünung eines Flachbaus mit Bäumen und Hecken im Unterstand
(zeichnerische Bearbeitung Daniela Hoth)
Beispiele dorftypischer heimischer Arten für hohe Gebäude (Fassade ohne Fenster):
Großbäume (20–40m)
Acer platanoides (20-25m hoch, 8-12m breit)
Acer pseudoplatanus (20-25m hoch, 12-15m breit)
Betula pendula in Sorten (8-22m hoch, 6-8m breit)
Carpinus betulus (15-20 m hoch)
Fagus sylvatica in Sorten (25-30m hoch, 10-15 breit)
45
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Fraxinus excelsior (20-25 m hoch)
Quercus petraea (20-35m hoch, 15-20 breit)
Quercus robur (20-35m hoch, 15-25 breit)
Salix alba in Sorten (10-20m hoch, 8-15m breit)
Tilia platyphyllos in Sorten (30-40m hoch, 15-25m breit)
Ulmus laevis (15-25m hoch, 12-15m breit)
Mittelgroße Bäume (15–20m)
Alnus incana (8-12m hoch, 3-10m breit)
Carpinus betulus in Sorten (5-15 hoch, 4-8m breit)
Juglans regia (10-15 hoch, 8-15 breit)
Prunus avium (15-20m hoch, 8-12m breit)
Prunus mahaleb (8-10 m hoch)
Pyrus pyraster (8-10 m hoch)
Salix caprea (5-8 m hoch)
Sorbus aucuparia (5-12m hoch, 4-8m breit)
Sorbus aucuparia `Edulis´(12-15m hoch, 5-7m breit)
Sorbus intermedia´(10-15m hoch, 4-6m breit)
Tilia cordata in Sorten (12-15m hoch, 4-12 breit)
Ulmus laevis (20-25 m hoch)
Kleinbäume (7–12m) Großsträucher (3–5m)
vgl. niedrige Gebäude und Fassade ohne Fenster
Abb. 14: Eingrünung eines Flachstalles mit Fenstern (zeichnerische Bearbeitung Daniela Hoth)
Beispiele geeigneter heimischer Arten für Flachbauten mit Fenstern:
freiwachsende heimische mittelgroße Sträucher (1,5 – 3m) und Kleinsträucher (0,5 – 1,5m)
Cornus sanguinea (1-5 m, lichtliebend, schattenverträglich, Vogelnährgehölz)
Corylus avellana (5-6 m hoch)
Crataegus monogyna (5-7 m hoch)
Crataegus laevigata (5-7 m hoch)
Euonymus europaeus (3-5 m hoch)
Ligustrum vulgare (2–5 m, lichtliebend, schattenverträglich, Vogelnährgehölz)
Lonicera xylosteum (bis 2 m hoch)
Prunus spinosa (1-3m, lichtliebend, Dornen, Vogelnährgehölz)
Rhamnus catharticus (2-3 m, lichtliebend, schattenverträglich, Dornen, Vogelnährgehölz)
Ribes rubrum (bis 2m hoch)
Ribes nigrum (bis 2 m hoch)
Rosa canina (1-3m, lichtliebend, schattenverträglich, Dornen, Vogelnährgehölz)
Rosa glauca (1-3m, lichtliebend, Dornen, Vogelnährgehölz)
Rosa multiflora (bis 3 m hoch)
46
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Rosa rubiginosa (2-3m, lichtliebend, Dornen, Vogelnährgehölz)
Rubus fruticosus (1-2m, schattenverträglich, Dornen, Vogelnährgehölz)
Salix aurita (1-2 m hoch)
Salix purpurea (2-5 m hoch)
Sambucus nigra (3-5 m hoch)
Viburnum lantana (2-4m, lichtliebend, Vögelnährgehölz)
Abb. 15: Eingrünung mit Einbeziehung angrenzenden Ackerlandes oder Freiflächen
(zeichnerische Bearbeitung Daniela Hoth)
2.2.3 Optisch-sinnliche Aufwertung durch Bepflanzung
In diesem Fall werden besonders attraktive Sträucher und Bäume gepflanzt (Blühaspekt,
farbige Blattvarianten, eigenwillige Wuchsform etc.). Dies kann in Verbindung mit
Fassadenbegrünung stattfinden. Unbegrünte Abschnitte des Gebäudes können, sofern nicht
anders möglich, als optischer Gegensatz und Bereicherung integriert werden.
Welche Pflanzenarten man bevorzugt, um Gebäude optisch bzw. sinnlich aufzuwerten, richtet
sich nach den persönlichen Vorlieben und den örtlichen Rahmenbedingungen.
Beispiele geeigneter auffällig blühender Bäume und Sträucher (heimisch)
Großbäume
Acer platanoides in Sorten (gelb, angenehmer Duft, April)
Tilia cordata (gelb, angenehmer Duft, Juni)
Tilia platyphyllos in Sorten (gelb, angenehmer Duft, Mai-Juli)
Tilia tomentosa in Sorten (gelb, angenehmer Duft, Juli)
Mittelgroße Bäume
Prunus avium (weiß, angenehmer Duft, April/ Mai)
Sorbus aucuparia in Sorten (weiß, strenger Geruch, Mai/ Juni)
Sorbus intermedia (weiß, strenger Geruch, Mai/ Juni)
Kleinbäume und Großsträucher
Crataegus monogyna in Sorten (rosa, strenger Geruch, Mai)
Prunus cerasifera in Sorten (weiß, März - April/ Mai)
Prunus padus in Sorten (weiß, angenehm duftend, April/ Mai)
Salix caprea (Kätzchen, zarter Duft, Februar/ März)
47
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Cornus mas (gelb, zarter Duft, März)
Cornus sanguinea (weiß, strenger Geruch, Mai/ Juni)
Corylus avellana (Kätzchen, März)
Corylus avellana ´Rotblättrige `Zaubernuß´(Kätzchen, März)
Rosa canina (hellrosa, Juni-Juli)
Rosa corymbifera (rosa, Juni-Juli)
Sambucus nigra (weiß, strenger Geruch, Juni/ Juli)
Viburnum lantana (weiß, strenger Geruch, Mai)
Normalsträucher
Cytisus scoparius in Sorten (gelb, strenger Geruch, Mai/ Juni)
Lonicera xylosteum (weiß, hellgelb, angenehm duftend, Mai)
Prunus spinosa (weiß, zart duftend, April)
Rosa glauca (rot-weiß, Juni-August)
Rosa jundzillii (dunkelrosa, Juni-Juli)
Rosa rubiginosa (rosa-weiß, Juni-Juli)
Rosa tomentosa (weiß, Juni-Juli)
Rosa villosa (rot, Mai-Juni)
Zwergsträucher
Genista sagittalis (gelb, Mai/ Juni)
Genista tinctoria `Plena´(gelb, Juni)
Rosa arvensis (weiß, Juni-Juli)
Rosa caesia (rosa, Juni)
Rosa gallica (rot, Juni-Juli)
Geeignete Vier-Jahreszeiten-Gehölze (heimisch)
Betula in Arten und Sorten (Vorfrühling: Rinde weiß, Kätzchen gelb/ Frühjahr: Austrieb
hellgrün duftend/ Herbst: Färbung, gelb/ Winter: Rinde weiß)
Clematis-Wildformen (Vorfrühling: Fruchtstände fedrig, weiß/ Frühjahr: Austrieb zum Teil
farbig, Blühbeginn/ Sommer: anhaltend blühend/ Herbst: Färbung, z.T. auffällig/ Winter:
Fruchtstände fedrig, weiß)
Cornus mas (Vorfrühling: Blüten gelb, leicht duftend/ Sommer: Früchte rot/ Herbst: Färbung,
gelblich)
Prunus avium (Vorfrühling: Blüten weiß, leichter Duft/ Frühling: Austrieb grüngolden,
bronze/ Sommer: Früchte rot oder schwarz/ Herbstfärbung: gelb-orange/ Winter: Rinde
glänzend rot-braun)
Viburnum opulus (Vorfrühling: Früchte rot/ Frühjahr: Blütendolden weiß/ Herbst: Färbung
und rote Früchte/ Winter: Früchte rot)
Beispiele geeigneter Gehölze mit abweichender Laubfärbung (heimisch)
rote Farbtöne
Acer platanoides `Deborah´ (Austrieb rot)
Acer platanoides `Faassen´s Black´ (Blattfärbung glänzend schwarz-rot)
Acer platanoides `Royal Red´ (Blattfärbung purpur-rot)
Acer platanoides `Schwedleri´ (Austrieb rot)
Fagus sylvatica `Atropunicea´(metallisch kupfrig)
Fagus sylvatica `Purpurea Pendula´ (Blattfärbung schwarz-rot)
Corylus avellana `Rotblättrige Zellernuß´ (Blattfärbung rotbraun)
weiß- oder graufilzige Blätter
Alnus incana (Austrieb/ Unterseite)
Hippophae rhamnoides (beiderseits)
48
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Salix alba (beiderseits)
Salix caprea (Unterseite)
Sorbus intermedia (Unterseite)
Salix aurita (Unterseite)
Salix cinerea (Austrieb, Unterseite)
Viburnum lantana (Austrieb, Unterseite)
Beispiele geeigneter frühaustreibender Gehölze (heimisch)
Betula pendula in Sorten (April/ hell-grün)
Prunus padus (Ende März-Anfang April/ grün)
Crataegus monogyna (Anfang April/ grün)
Euonymus europaeus (Anfang April/ grün)
Ligustrum vulgare (Anfang April/ grün)
Lonicera xylosteum (Ende März-Anfang April/ grau-grün)
Rosa canina (Anfang April/ grün)
Sambucus nigra (Anfang April/ grün)
Beispiele geeigneter spätaustreibender Gehölze (heimisch)
Fraxinus exelsior in Sorten
Beispiele geeigneter herbstfärbender Gehölze (heimisch)
Acer platanoides (gelb, orange)
Acer pseudoplatanus in Sorten (gelb)
Betula in Arten (gelb)
Fagus sylvatica (gelb-orange, gelb-braun)
Fagus sylvatica `Atropunicea´ (orange)
Tilia cordata (gelb)
Tilia platyphyllos (gelb)
Ulmus laevis (gelb)
Mittelgroße Bäume
Acer campestre (gelb, gelb-orange)
Acer platanoides in Sorten (gelb)
Carpinus betulus (gelb)
Populus tremula (gelb, gelb-orange)
Prunus avium (orange, gelb)
Kleinbäume
Crataegus monogyna (blutrot, gelb)
Prunus padus (gelb, orange)
Cornus sanguinea (blutrot)
Corylus avellana (gelb, gelb-orange)
Euonymus europaeus (bronzerot, rot)
Viburnum lantana (grün-gelb, rot)
Beispiele geeigneter immergrüner Laubgehölze (heimisch)
Ilex aquifolium (auffällige Früchte: rot)
Buxus sempervirens
Ligustrum vulgare in Sorten (auffällige Blüte: weiß/ Juni-Juli/ auffällige Früchte: schwarz)
Hedera helix `Arborescens´ (auffällige Blüte: grün-gelb/ Sept.-Oktober/ Früchte: schwarz)
Beispiele geeigneter Gehölze mit auffälliger Rindenfärbung (heimisch)
Betula pendula (weiß)
49
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Populus tremula (hellgrau, lange glatt bleibend)
Cornus sanguinea (dunkelrot/ Färbung nur an den 2-4jährigen Trieben, zur Triebneubildung
ältere Äste entnehmen oder alle 3-4 Jahre völlig zurückschneiden)
Beispiele geeigneter duftender und aromatischer Gehölze (heimisch)
Laubbäume
Acer platanoides (leichter Duft)
Betula pendula (leicht duftendes oder aromatisches Laub)
Crataegus in Arten und Sorten (strenger Geruch)
Juglans regia (duftende und aromatische Früchte, streng riechendes aromatisches Laub)
Prunus avium (leichter Duft)
Prunus padus (strenger Geruch, leicht duftendes oder aromatisches Laub)
Salix in Arten und Sorten (leichter Duft, leicht duftendes oder aromatisches Laub)
Sorbus in Arten und Sorten (strenger Geruch)
Tilia in Arten und Sorten (Duft)
Sträucher
Buxus sempervirens in Sorten (strenger Geruch, streng riechendes aromatisches Laub)
Cornus mas (leichter Duft)
Cornus sanguinea (strenger Geruch)
Crataegus in Arten und Sorten (strenger Geruch)
Daphne in Arten und Sorten (Duft)
Hedera in Arten und Sorten (strenger Geruch)
Ligustrum in Arten und Sorten (strenger Geruch)
Lonicera xylosteum (Duft)
Prunus spinosa (zart duftend)
Rosa in Sorten (Duft)
Sambucus nigra (strenger Geruch, streng riechendes aromatisches Laub)
Beispiele geeigneter Gehölze mit Fruchtschmuck (heimisch)
Cornus mas (Fruchtfarbe rot/, säuerlich, saftig)
Crataegus monogyna (Fruchtfarbe rot, mehlig)
Hippophae rhamnoides (Fruchtfarbe orange/ süß-säuerlich)
Ilex aquifolium in Sorten (Fruchtfarbe rot/ stark giftig)
Prunus avium (Fruchtfarbe rot/ süß)
Rhamnus catharticus (Fruchtfarbe schwarz/ ungenießbar)
Sorbus in Arten und Sorten (Fruchtfarbe rosa, rot, orange/ bitter-säuerlich)
Sträucher
Cornus sanguinea (Fruchtfarbe schwarz/ ungenießbar)
Corylus in Arten (Fruchtfarbe braun/ essbar)
Euonymus europaeus (Fruchtfarbe rot, orange/ stark giftig)
Hedera helix `Arborescens´ (Fruchtfarbe schwarz/ giftig)
Hippophae rhamnoides (Fruchtfarbe orange/ süß-säuerlich)
Ilex aquifolium in Sorten (Fruchtfarbe rot/ stark giftig)
Cornus sanguinea (Fruchtfarbe schwarz/ ungenießbar)
Corylus in Arten (Fruchtfarbe braun/ essbar)
Euonymus europaeus (Fruchtfarbe rot, orange/ stark giftig)
Hedera helix `Arborescens´ (Fruchtfarbe schwarz/ giftig)
Ligustrum vulgare in Sorten (Fruchtfarbe schwarz/ giftig)
Lonicera xylosteum (Fruchtfarbe rot/ giftig)
Prunus spinosa (Fruchtfarbe blau-schwarz/ zusammenziehend)
Rosa in Arten und Sorten (Fruchtfarbe rot-orange/ süß-säuerlich)
50
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Rubus fruticosus (Fruchtfarbe schwarz/ süß-säuerlich)
Sambucus nigra (Fruchtfarbe schwarz/ herb-aromatisch)
Viburnum lantana (Fruchtfarbe rot und schwarz/ ungenießbar)
Beispiele geeignete Gehölze mit essbaren Früchten (heimisch)
Cornus mas (roh und verarbeitet essbar/ vitaminreich)
Corylus avellana in Sorten (roh und verarbeitet essbar)
Hippophae rhamnoides (roh und verarbeitet essbar/ vitaminreich)
Juglans regia (roh und verarbeitet essbar)
Malus sylvestris (verarbeitet essbar/ sehr herb)
Prunus avium (roh und verarbeitet essbar)
Prunus spinosa (verarbeitet essbar/ sehr herb)
Rosa canina (roh und verarbeitet essbar/ vitaminreich)
Rubus fruticosus (roh und verarbeitet essbar)
Sambucus nigra (verarbeitet essbar/ nur vollreif)
Sorbus aucuparia (verarbeitet essbar/ sehr herb)
2.2.4 Kontrapunkte mittels Großvegetation
Eine vorgelagerte lockere Bepflanzung mit Großvegetation schafft harmonische Übergänge
zur Landschaft und mildert die großformatige „harte“ Gebäudegestalt ab. Die Pflanzungen
bilden ein Gegengewicht zum Gebäude und wirken als optische Anziehungspunkte. Der
Schwerpunkt verlagert sich weg vom Gebäude hin zur Natur und verringert somit die
störende Wirkung. Dabei wird bevorzugt abwechslungsreich und prägnant gepflanzt (z.B.
Solitärgehölze, Baumreihen an Wegen, Baumpaare).
Sofern ausreichend Freiraum zur Verfügung steht, kann die landschaftliche Einbindung
großräumig erfolgen. Dabei werden naturnahe Landschaftsstrukturen oder -elemente
geschaffen.
2.2.5 Baukörpergliederung
Am einfachsten lässt sich eine Fassade gliedern, indem die Wände nach einem Muster mit
unterschiedlichen Farbtönen angestrichen werden.
Darüber hinaus können die Wände auch künstlerisch, beispielsweise mit Graffitibildern,
gestaltet werden.
2.2.6 Landschaftsbezogenes Bauen
Fassaden können auch mit landschaftstypischen Materialien wie z.B. Weidenruten als
Flechtwerk oder Holz verkleidet werden. Besonders gut wirkt dies in Kombination mit
Kletterpflanzen.
51
I. Allgemeiner Teil
2.3
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Bezugsquellen für die Planungsumsetzung
Pflanzen
Baumschule Lorberg
Zachower Strasse 4
14641 Tremmen
Tel. 03 32 33 / 84-0
Fax 03 32 33 / 84-100
www.lorberg.com
Späth´sche Baumschulen
Späthstr. 80/81
12437 Berlin-Neukölln
Tel: 030/ 639 003 32
Fax: 030 / 639 003 30
www.spaethsche-baumschulen.de
Foerster-Stauden GmbH
Staudengärtnerei
Am Raubfang 6
14469 Potsdam-Bornim
Tel. 0331 / 52 02 94
Fax. 0331 / 52 01 24
www.foerster-stauden.de
Blumen und Gartenkunst
Alt-Moabit 20/21
10559 Berlin-Tiergarten
Tel. 030 / 39 03 00 88
Fax 030 / 39 03 00 89
Rudower Wassergarten
15831 Großziethen
Tel. 03379 / 44 47 11
Fax 03379 / 44 47 12
Papst Blumenzwiebeln + Samen
Marienfelder Chaussee 144
12349 Berlin
Tel. 030 / 742 40 95
Fax 030 / 742 40 99
Albrecht Hoch - Samen + Zwiebeln
Potsdamer Str. 40
14163 Berlin - Zehlendorf
Tel. 030 / 802 62 51
Fax 030 / 802 62 22
52
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Alte Obstsorten
Ökobaumschule Klaushagen
Sabine und Frank Jacob GbR
Dipl.-Gartenbauingenieure
Lichtenhain 27
17268 Klaushagen (Uckermark)
Tel.: 039889-8258
(spezialisiert auf Wildobst und alte Apfelsorten)
Baumschule Schneider
Berlin-Gladow
Tel.: 030-3689280
(vor allem havelländische Sorten)
Gehölzanzucht Fischer
Wiesenburg
Tel.: 0338-4950410
Gartenbedarf, Rankelemente
Brandmeier GmbH
Rankelemente
Reutackerstr. 12
79591 Eimeldingen
07621 / 48 424
07621 / 48 214
www.brandmeier.de
Holz-Kühn
Holzhandel, Gartenzäune, Tore, Bänke, Rankelemente
Alt-Schönow 2a
14165 Berlin - Zehlendorf
Tel. 030 / 815 1002
Fax. 030 / 815 8076
Treppens - Gartenbedarf
Sämereien, Blumenzwiebeln, Gartengeräte, Pflanzenschutz
Berliner Str. 88
14169 Berlin - Zehlendorf
030 / 811 33 36
030 / 811 43 04
Schulz & Sohn - Holzhandel
Marienfelder Chaussee 164/166
12349 Berlin - Lichtenrade
030 / 742 80 52
030 / 742 10 57
53
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Wasser
REWATEC GmbH (Regenwassernutzung)
Elbdeich 236
21217 Seevetal
Tel. 040 / 769 164-0
Fax 040 / 769 164-30
www.rewatec.de
AQUA Technik (Beregnungsanlagen)
Riethkamp 1a
29229 Celle
Tel. 0 50 86 / 20 32
Fax 0 50 86 / 2203
www.aqua-behr.de
Gardena
Kress + Kastner GmbH
D-89070 Ulm
Tel. 0731 / 490-123
Fax. 0371 / 490-249
www.gardena.de
bwb - Berliner Wasserbetriebe
Postfach 02 10 98
Neue Judenstr. 1
10122 Berlin - Mitte
Tel. 030 / 8644-0
Fax 030 / 8644-2810
www.bwb.de
Baustoffe
Herfurt Baustoffhandel GmbH
Natursteinhandel
Am Stichkanal 21-23
14167 Berlin - Steglitz
Tel. 030 / 84 79 27-0
Fax. 030 / 84 79 27-75
www.herfurt.de
ZinCo GmbH
Dach- und Tiefgaragenbegrünungen, Substrate, Pflanzen
Grabenstr. 33
D-72669 Unterensingen
Tel. 07022 / 6003-0
Fax. 07022 / 6003-16
www.zinco.de
54
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
MVS-Baumaschienen-Verleih
Düsterhauptstr. 31-38
13469 Berlin
Tel. 030 / 687 40 90
Fax. 030 / 681 30 04
www.mvsag.de
Zeobon AG
Lava-Substrate für Dachbegrünung und Teichbau
Maarweg 31 a
53619 Rheinbreitbach
Tel. 02224 / 94 94-0
Fax. 02224 / 94 94-94
www.zeobon-ag.de
55
I. Allgemeiner Teil
2.4
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Handlungsinstrumente auf der Ebene der Raum- und Bauleitplanung
Die zentralen raumordnerischen Instrumente bilden der Raumordnungsplan (auf
Landesebene), die Regionalpläne und im Einzelfall das Raumordnungsverfahren. Darüber
hinaus existiert als informelles Instrument die sog. „angewandte Raumordnung“. Diese
orientiert sich stärker an der Umsetzung, so dass regionale Akteure (Vereine, Verbände,
Institutionen) sowie Unternehmen und Privatpersonen in den Planungsprozess involviert
werden. Auf diese Weise können nachhaltige regionale Entwicklungskonzepte erarbeitet
werden. Für industriell gefertigte LPG-Gebäude eröffnen sich in diesem Rahmen folgenden
Handlungsmöglichkeiten:
- Erstellung von Pflege- und Entwicklungsplänen für Teilräume mit landwirtschaftlichen
Gebäudebestand (großräumliche Lenkung mit Wegen, Anlage neuer Grünzonen,
abschirmende und/ oder ästhetisch hochwertige Pflanzungen, Kontrapunkte)
- Entwicklung von Gestaltungskonzepten für die unmittelbare Umgebung der LPG-Bauten
(vgl. Kap. 2.2 Kontrapunkte mittels Großvegetation, Baukörpergliederung,
Geländemodellierung, landschaftsbezogenes Bauen)
- Planung von Fassadenbegrünungen
In den Planwerken der Landschaftsplanung werden Leitbilder und Ziele des Naturschutzes
und der Landespflege festgelegt.
Zu den Instrumenten der Landschaftsplanung im engeren Sinne gehören das
Landschaftsprogramm, der Landschaftsrahmenplan und der Landschaftsplan. Letzterer wird
durch den Grünordnungsplan näher beschrieben. Die drei genannten Darstellungen stellen
eigenständige Planwerke dar, weil sie unabhängig von anderen Planungen erarbeitet werden.
Somit entsprechen sie dem Vorsorgeprinzip. Im Landschaftsprogramm werden sowohl den
Freiflächen als auch dem bebauten Land verschiedenen Funktionen zu geordnet (z.B.
Landwirtschaftliche Kulturlandschaft, klimatische Ausgleichsfläche). Eine detaillierte
Flächenausweisung erfolgt jedoch erst im Flächennutzungs- und im Bebauungsplan.
Zu den Instrumenten der Landschaftsplanung im weiteren Sinne zählen der
Landschaftspflegerische Begleitplan, die Umweltverträglichkeitsstudie bzw. -prüfung und die
FFH-Verträglichkeitsstudie (Alternativenprüfung). Die Darstellungen ergänzen die oben
erwähnten landschaftsplanerischen Instrumente im engeren Sinne. Da die Pläne nur in
Zusammenhang mit Vorhaben erstellt werden, gehören sie zu den unselbständigen Planungen.
Nach dem Verursacherprinzip dienen sie zur Sicherung des Status quo.
Im Gegensatz zu den zuvor erwähnten Darstellungen fehlt dem Pflege- und Entwicklungsplan
(PEP) die gesetzliche Grundlage. Der PEP ist eine reine Fachplanung für die
Naturschutzbehörden. Auch dieser Plan soll den Status quo sichern und zudem schutzwürdige
Zustände entwickeln.
Innerhalb der genannten Planungsinstrumente gibt es folgende Handlungsmöglichkeiten:
Landschaftsplan (LP)
- Entwicklung und Darstellung von Wegen, die landschaftsfremde LPG-Anlagen ausgrenzen
(insbesondere touristisch stark frequentierte Wege)
- Darstellung (neuer) örtlicher Landschaftsachsen, die Sichtbeziehungen auf LPG-Bauten
vermeiden
Flächennutzungsplan (FNP)
- Entwicklung und Darstellung innerdörflicher Wege, die landschaftsfremde LPG-Bauten
umgehen insbesondere touristisch stark frequentierte Wege)
- Darstellung (neuer) dörflicher Sichtachsen, die LPG-Bauten ausgrenzen
56
I. Allgemeiner Teil
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
- Darstellung von innerdörflichen Freiflächen, Alleen und Baumreihen, die in Beziehung zu
LPG-Bauten stehen (vgl. Kap. 2.2)
Grünordnungsplan (GOP)
- Entsiegelung von Altstandorten und Pflanzung landschafts- und regionaltypischer Gehölze
(Anpflanzungsgebot von Bäumen, Hecken etc.)
- Planung von Alleen und Baumreihen als Sichtschutz
- Planung von Kontrapunkten (Großbäume als Solitär oder in Baumgruppen)
- Planung von freien Sukzessionsflächen mit Initialpflanzung
- Planung von Fassadenbegrünungen
- Planung neuer Habitat- und Nährmöglichkeiten für Tiere (ökologische Aufwertung)
- Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen beschreiben
Bebauungsplan (BB)
- vgl. Grünordnungsplan
- Fassadenbegrünungen mit pflegeleichten, standorttypischen Kletterpflanzen
- Festlegung von Begrünungsmaßnahmen (Bäume, Feldhecken, freiwachsende Hecken,
Ansaaten)
- Festlegung der Entsieglungsflächen
- Festlegung der Oberflächengestaltung
- Standort- und Artenauswahl für Gehölze und Fassadenbegrünung
Auf Landes- und Regionalebene arbeitet die Raumordnung mit der Landschaftsplanung
zusammen. Die Festlegungen der Landschaftsplanung werden nach Abwägung mit den
Interessen anderer Flächennutzer mehr oder weniger stark in die Raumordnungspläne
(Regionalpläne) integriert. Auf diese Weise erhalten die Festlegungen der
Landschaftsplanung Rechtsverbindlichkeit. Gleiches wird erreicht, indem Plandarstellungen
aus dem Flächennutzungsplan in den Bebauungsplan übernommen werden. Die Gemeinden,
die den Bebauungsplan aufstellen, berücksichtigen dabei die Leitbilder, Ziele und Planinhalte
der übergeordneten Regionalpläne und integrieren die Aussagen der Landschaftsplanung nach
dem Abwägungsprinzip.
57
I. Allgemeiner Teil
2.5
Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude
Bibliografie
CALLAUCH, Rolf (1995): Schöne Kletterpflanzen.- Stuttgart: Ulmer
FADER, Werner (19976): Der Weinstock am Haus.- München: BLV
KÖHLER, Manfred (1993): Fassaden- und Dachbegrünung.- Stuttgart: Ulmer
FINKE, Cerstin/ Osterhoff, Julia (2001): Fassaden begrünen. Ratgeber für Gestaltung,
Ausführung und Pflanzenwahl.- Taunusstein: Eberhard Blottner
KLEEBERG, Jürgen (1985): Häuser begrünen. Grüne Wände und Fassaden.- Stuttgart: Ulmer
(Ulmer-Taschenbuch 18)
PETERS,
Jürgen/
Holzhausen,
Marianna
(Hrsg.
1998):
GebäudeSiedlungsbegrünung.- Beutel: DVL (Hinweise zur Biotop- und Landschaftspflege 8)
und
LUDWIG, Karl (19984): Kletterpflanzen. Auswahl, Pflanzung, Pflege.- München: BLV
RIEDEL, Wolfgang/ Lange, Horst (22002): Landschaftsplanung.- Heidelberg-Berlin: Spektrum
STAUNER, Manfred/ Schnell, Ulrike (1990): Selbst Fassaden und Dächer begrünen.München: Compact
58
II.
SPEZIELLER TEIL
LANDWIRTSCHAFTSBETRIEB NEUGRIMNITZ
1. Rahmenbedingungen und Situationsanalyse
1.2
Lage, Geschichte, Besonderheiten - Neugrimnitz und Umgebung
Neugrimnitz, nahe des Grimnitzsees gelegen, war mit ca. 80 Einwohnern das kleinste Dorf im
Amt Joachimsthal (Schorfheide). Im Januar 2003 wurde es als Ortsteil in die Gemeinde
Abb.1: Lage des Dorfes Neugrimnitz
Althüttendorf eingegliedert. Trotz seiner geringen Einwohnerzahl beleben Vereine,
Gemeindevertretung und freiwillige Feuerwehr mit ihren Aktivitäten das Dorf (www.amtjoachimsthal.de/gemein.html).
Seit über 200 Jahren prägt vor allem die Landwirtschaft den Ort. Folglich siedelte sich
weiterverarbeitendes Handwerk, beispielsweise eine Wanderschäferei, eine Imkerei und eine
Spinnerei, an.
Nachdem bereits drei Glashütten in Grimnitz und zwei in Althüttendorf existierten, siedelte
sich um 1721 auch eine erste in Neugrimnitz an. Die zweite öffnete kurz darauf 1744/45.
Noch bis 1992 wurde vor Ort produziert, danach verkaufte man das Inventar. Inzwischen
verschwanden sämtliche Gebäude, die zur Glasproduktion dienten. Historische Nachweise der
einstigen Produktion beschränken sich auf Bodenfunde. Derzeit gibt es Bestrebungen, erneut
einen Ofen als Produktion- und Schaustätte einzurichten.
Die touristische Infrastruktur und Dienstleistungsangebote entsprechen noch nicht den
Potentialen des Dorfes. Jedoch lässt die Vielzahl der Projektvorschläge in der AEP eine
deutliche Verbesserung der Situation innerhalb der nächsten Jahre erwarten. Derzeit
beschränkt sich das touristische Angebot auf mehrere Privatunterkünfte (u.a. Ortlieb) und
vereinzelte Aktionstage (Brandenburger Landpartie).
Positiv entwickelt sich das Verkehrsnetz mit Rad- und Wanderwegen. Außerdem befindet
sich der Ort innerhalb des beantragten Geoparks „Chorin-Joachimsthaler Eiszeitlandschaft“,
dessen historisch-geologischer Lehrpfad durch das Dorf führt. Hierdurch gewinnt der Ort an
touristischer Attraktivität.
57
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
1.3
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
Der Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz - Kurzporträt
Die GmbH „Landwirtschaftbetrieb Neugrimnitz“ existiert seit 1992 und gründete sich aus der
Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Neugrimnitz. Als Träger der
Regionalmarke Schorfheide-Chorin werden die ca. 500 ha Ackerland vorwiegend extensiv
mit Weizen, Raps, Mais und Futter für die eigene Tierhaltung bewirtschaftet. Der
Viehbestand setzt sich aus Rindern, Schweinen und Heidschnucken zusammen. Geschlachtet
und verarbeitet werden die Tiere in der eigenen Fleischerei in Althüttendorf. Der Verkauf von
Fleisch- und Wurstwaren erfolgt über Direktvermarktungseinrichtungen in Althüttendorf,
Neugrimnitz, Joachimsthal und Finowfurt.
1.4
Vorhaben in Neugrimnitz (AEP)
Für Neugrimnitz und die Region liegt eine Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) vor.
Das Ziel der AEP besteht darin, die touristisch-wirtschaftliche Entwicklung im Amt
Joachimsthal (Schorfheide) zu fördern. Alle geplanten Vorhaben in der Region wurden
anhand einheitlicher Maßnahmenblätter beschrieben. In Folgendem werden die
beabsichtigten Projekte im Ortsteil Neugrimnitz dargestellt.
Priorität: I
Bezeichnung des Vorhabens / Projektes:
Agrotouristisches Erlebnishaus - Zur alten Milchrampe
Kennung:
Kategorie:
Arbeitstitel:
NEU
02
5 und 6
Agrotouristisches Erlebnishaus
Neugrimnitz
Projektkategorie / Handlungsfeld:
Bewahrung der regionalen Kultur, umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote für alle
Altersgruppen
Lage:
Althüttendorf, Ortsteil Neugrimnitz,
Teil des ehemaligen Speichers, Grillplatz
Verantwortlichkeit / Träger:
Öffentlich und Privat
Amt Joachimsthal / Gemeinde Althüttendorf und Eigentümer / Pächter (Verein/ Betrieb)
Projektleiter:
Kulturgemeinschaft Neugrimnitz e. V.
Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes:
13.10.2003
Ausbau und Gestaltung des Speichers, Nutzung für Bildungsangebote mit landwirtschaftlichem
Schwerpunkt, landwirtschaftliches Schauhandwerk, Präsentations- und Bildungsstätte, Atelier und
Galerie für Künstler der Region und Präsentationsraum mit Multi-Media-Technik
angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung:
Besuchern die Möglichkeit bieten Landwirtschaft aktiv zu erleben z.B. eigene Verarbeitung von
Naturprodukten oder Arbeitsabläufe in der Landwirtschaft, vorhandene regionale Angebote nutzen
und bei der Erstellung eigener Angebote integrieren
Kostenschätzung: Fördermittel: Zeitrahmen:
2003
2004 2005
2006
2007
2008
2009
2010 2011
2012
2013
2014
2015
61
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Durchführungszeitraum
…….
……. ……..
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
……
Realisierungsstand:
Projektidee vorhanden
13.10.2003
Holzgutachten wurde im September erstellt; erste Präsentation ausgearbeitet und vorgestellt am 10.
Oktober- 2003, Nutzungsvertrag zwischen Gemeinde Althüttendorf und Kulturgemeinschaft
Neugrimnitz e.V. wird derzeitig erarbeitet
18.10.2003
Vorstellung der Projektidee bei der Gemeindevertretersitzung Althüttendorf
07.10.2003
Oktober/ November 2003: Erstellung eines Kurzexposes – Schwerpunktmaßnahmen aus der AEP
(Ergebnis aus Beratung mit Dr. Hoppe am 10. 10. 2003)
Maßnahmen / Handlungsbedarf:
13.10. 2003
Nutzungsgenehmigung für die Kulturgemeinschaft Neugrimnitz e.V., Arbeitseinsätze in und um die
Gebäude, Erstellung einer Nutzungs- und Finanzierungskonzeption, Fördermittelantrag
7.1. 2004
Selbstbindungsbeschluss von Seiten der Gemeindevertreter von Althüttendorf
Gesamtbewertung:
Priorität und Rangfolge:
+S Schlüsselmaßnahme
I kurzfristig umzusetzen, d.h.
innerhalb der nächsten 2 Jahre
II mittelfristig umzusetzen, d.h.
innerhalb von 2 bis 5 Jahren
III langfristig umzusetzen, d.h. erst
in 6 oder mehr Jahren
Verbindlichkeit:
1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung
erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt
2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen
und Planungsschritte erforderlich;
Finanzierung für weitere Planungen und Realisierungen
noch nicht entschieden
3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung
erforderlich; Finanzierung für Planungen und
Realisierungen noch nicht gesichert
4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für
Vorhaben und Finanzierung erforderlich
Der Projekttitel bezieht sich auf die historische Nutzung des Gebäudes als zentrale
Milchsammelstelle des Ortes (sog. Milchrampe). Der Speicher gehört zum Gut, das zu Beginn
des 20. Jh. gebaut wurde. Damals diente das Gebäude als Pferdestall, später als Stallung für
verschiedene Tiere. Die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) lagerte im
Dachboden Getreide und verursachte hierdurch Gebäudeschäden.
Seit Beginn 2003 steht das kommunale Gebäude leer. Die Kulturgemeinschaft entwickelte die
Projektidee „Zur alten Milchrampe“. Zusammen mit der Feuerwehr, der das Erdgeschoss
zugesprochen wurde, soll die künftige Gebäudenutzung erfolgen.
Derzeit wird die Projektidee des Vorhabens „Zur alten Milchrampe“ noch einmal
überarbeitet. Ursprünglich war folgendes vorgesehen:
Nutzungsvarianten:
- aktives Museum: Besucher können selbst aktiv werden, indem sie z. B. Naturprodukte
verarbeiten (Wolle, Honig, Ton oder Früchte).
- landwirtschaftliches Schauhandwerk
- Präsentations- und Bildungsstätte
- Ausstellungs- und Vortragsraum mit Multi-Media-Technik
- Galerie und/oder ein Atelier für Künstler der Region
Ziele:
- Bekanntheitsgrad regionaler Produkte (Regionalmarke) erhöhen
- Schaffung von Synergieeffekten (u.a. mit dem Geo-Park „Chorin-Joachimsthaler
Eiszeitlandschaft")
- Netzwerke mit anderen Vorhaben in der Region aufbauen
62
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
- mit der Gemeinde Althüttendorf und privaten Unternehmern kooperieren, um das Projekt zu
finanzieren (u.a. Sponsoring und Marketing)
- Vermarktung der hergestellten Produkte
Zielgruppen:
Naturfreunde, Besucher des Geo-Parks, Touristen, die Traditionelles im landwirtschaftlichen
Bereich erleben möchten, Kinder, Jugendliche, Schulklassen, mobilitätseingeschränkte
Personen,
vorwiegend Tagestouristen/ Kurzurlauber aus näherer Umgebung bzw. aus dem Raum Berlin
Priorität: I + S
Bezeichnung des Vorhabens/ Projektes:
Geopark "Chorin – Joachimsthaler Eiszeitlandschaft" in der Gemarkung Neugrimnitz
Arbeitstitel:
Geopark "Chorin – Joachimsthaler
Eiszeitlandschaft“ Neugrimnitz
Kennung:
Kategorie:
NEU 01
2 und 6
Projektkategorie / Handlungsfeld:
Bewahrung der regionalen Kultur, umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote für alle
Altersgruppen
Lage:
Althüttendorf, OT Neugrimnitz, Anbindung an die
Bestandteile des Geoparks
Verantwortlichkeit / Träger:
Öffentlich
Amt Joachimsthal / Gemeinde Althüttendorf
Projektleiter:
Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes:
Ausbau eines Geoparks mit Lehrpfad über die Geologie und den Steinabbau in den Ihlowbergen und
Sperlingsherberge
angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung:
Verbindung der Bestandteile des gemeindeübergreifenden und vernetzten Projektes Geopark
"Chorin – Joachimsthaler Eiszeitlandschaft" GVM 01 (konzeptionelle Phase),
Ergänzung regionaler und überregionaler touristischer Wegenetze
Kostenschätzung: Fördermittel: ELR, GA- I, U
Zeitrahmen:
2003
2004
2005 2006
2007
2008
2009
20100
2011 2012 2013 2014 2015
Durchführungszeitraum:
Realisierungsstand:
Projektidee und Grobkonzeption vorhanden
Maßnahmen / Handlungsbedarf:
Konkretisierung des Vorhabens, Abstimmung mit Forstamt und unteren Naturschutzbehörde /
Biosphärenreservatsverwaltung, Entwurfsplanung, Kostenschätzung, Fördermittelbeantragung
weitere Aktivitäten im Rahmen der umsetzungsorientierten Entwicklungskonzeption
Gesamtbewertung:
63
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Priorität und Rangfolge:
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
Verbindlichkeit:
+S Schlüsselmaßnahme
1
I kurzfristig umzusetzen, d.h.
innerhalb der nächsten 2 Jahre
II mittelfristig umzusetzen, d.h. innerhalb 2
von 2 bis 5 Jahren
III langfristig umzusetzen, d.h. erst in 6 oder
mehr Jahren
Planungen liegen vor, restliche
Abstimmung erforderlich; Finanzierung für
Realisierung geklärt
Entwurfsplanungen liegen vor, weitere
Abstimmungen und Planungsschritte
erforderlich; Finanzierung für weitere
Planungen und Realisierungen noch nicht
entschieden
3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung
erforderlich; Finanzierung für Planungen
und Realisierungen noch nicht gesichert
4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte
Konzeption für Vorhaben und Finanzierung
erforderlich
Priorität: I
Bezeichnung des Vorhabens / Projektes:
Rundweg um den Grimnitzsee in der Gemarkung Neugrimnitz
Arbeitstitel:
Kennung:
Kategorie:
Rundweg Grimnitzsee
Neugrimnitz
NEU 03
1 und 6
Projektkategorie / Handlungsfeld:
regional angepasste Verkehrsinfrastruktur, umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote für
alle Altersgruppen
Lage:
Althüttendorf, OT Neugrimnitz,
Ortskern und Uferbereiche Grimnitzsee
Verantwortlichkeit / Träger:
Öffentlich,
Amt Joachimsthal / Gemeinde Althüttendorf
Projektleiter: Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes:
Ausbau und Beschilderung der Teilabschnitte des Rundweges in der Gemarkung Neugrimnitz um
den Grimnitzsee für Wanderer und Radfahrer mit entsprechenden Rastmöglichkeiten mit Abstecher
nach Neugrimnitz
angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung:
Ausgestaltung des gemeindeübergreifenden und vernetzenden Projektes von Joachimsthal,
Althüttendorf und Neugrimnitz GVM 03 (teilrealisiert), Verbindung der Teilabschnitte des
Rundweges aus ALT 03 (abgeschlossen) und JOA 03 (teilrealisiert,), Integration des Projekts
Uferpromenade JOA 09 (abgeschlossen) als Bestandteil des Rundweges, Anbindung an das Projekt
GeoPark "Chorin - Joachimsthaler Eiszeitlandschaft" GVM 01 (konzeptionelle Phase),
Ergänzung regionaler und überregionaler touristischer Wegenetze
Kostenschätzung: Fördermittel: GA - I, ELR
Zeitrahmen:
Durchführungszeitraum
2003
…….
2004
…….
2005
…….
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
…….
Realisierungsstand:
grobe Wegeführung geklärt, als Verbundvorhaben entwickelt
64
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
Maßnahmen / Handlungsbedarf:
Festlegung der Wegeführung, Detaillierung und Entwurfsplanung notwendig, Abklären des
Investitionsbedarfs und der notwendigen Unterhaltskosten, Fördermittelakquisition
Absprache mit dein Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin
Gesamtbewertung:
Priorität und Rangigkeit:
Verbindlichkeit:
+S Schlüsselmaßnahme
I kurzfristig umzusetzen, d.h.
innerhalb der nächsten 2 Jahre
II mittelfristig umzusetzen, d.h.
innerhalb von 2 bis 5 Jahren
III langfristig umzusetzen, d.h.
erst in 6 oder mehr Jahren
1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung
erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt
2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere
Abstimmungen und Planungsschritte erforderlich;
Finanzierung für weitere Planungen u. Realisierungen
noch nicht entschieden
3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung
erforderlich; Finanzierung für Planungen u.
Realisierungen noch nicht gesichert
4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für
Vorhaben und Finanzierung erforderlich
Priorität: I
Bezeichnung des Vorhabens/ Projektes:
Ländlicher Wegebau innerorts (Kommunale Straßen)
Arbeitstitel:
Kennung:
Kategorie:
Ländlicher Wegebau
NEU 04
1 und 6
Projektkategorie/ Handlungsfeld:
regional angepasste Verkehrsinfrastruktur
Lage:
Althüttendorf, OT Neugrimnitz
Wege- und Straßenflächen innerorts, Ziethener Weg und Zum Kellerberg
Verantwortlichkeit / Träger:
Öffentlich,
Amt Joachimsthal / Gemeinde Althüttendorf
Projektleiter: Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes:
Verbesserung der innerörtlichen Erschließungssituation unter Ausgestaltung des ländlichen
Charakters
angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung:
Stärkung des landwirtschaftlichen Charakters des Ortes, Attraktivitätssteigerung des öffentlichen
Erscheinungsbildes
Kostenschätzung: Fördermittel: LW, GVFG
Zeitrahmen:
Durchführungszeitraum
2003
……
2004
……
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
……
Realisierungsstand:
Projektidee vorhanden
Maßnahmen / Handlungsbedarf:
Konkretisierung des Vorhabens, Entwurfsplanung, Kostenschätzung, Fördermittelakquisition
Gesamtbewertung:
65
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
Verbindlichkeit:
1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung
erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt
2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen
und Planungsschritte erforderlich; Finanzierung für
weitere Planungen und Realisierungen noch nicht
entschieden
3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung
erforderlich; Finanzierung für Planungen und
Realisierungen noch nicht gesichert
4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für
Vorhaben und Finanzierung erforderlich
Priorität und Rangigkeit:
+S Schlüsselmaßnahme
I kurzfristig umzusetzen, d.h.
innerhalb der nächsten 2 Jahre
II mittelfristig umzusetzen, d.h.
innerhalb von 2 bis 5 Jahren
III langfristig umzusetzen, d.h. erst in
6 oder mehr Jahren
Priorität: II
Bezeichnung des Vorhabens / Projektes:
Ausstellung historischer landwirtschaftlicher Nutzgeräte - Agrotourismus
Arbeitstitel:
Kennung:
Kategorie:
Ausstellung historischer
landwirtschaftlicher Nutzgeräte
NEU 05
2 und 6
Projektkategorie / Handlungsfeld:
Bewahrung der regionalen Kultur, umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote für alle
Altergruppen
Lage:
Althüttendorf, OT Neugrimnitz
Verantwortlichkeit / Träger:
Öffentlich,
Amt Joachimsthal l Gemeinde Althüttendorf (Ausbau) und Eigentümer / Pächter (Betrieb)
Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes:
Einrichtung und Betrieb eines kleinen Museums über die Landwirtschaft, ihre Bedeutung und
alte landwirtschaftliche Gerätschaften
angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung:
Bestandteil des Verbundprojekts GeoPark "Chorin - Joachimsthaler Eiszeitlandschaft" GVM 01
(konzeptionelle Phase) der, Stärkung des Agrotourismus in Region, regionalspezifisches Ausflugziel
in Ergänzung der touristischen Infrastruktur - Einladen zum Verweilen
Kostenschätzung: Fördermittel: ELR
Zeitrahmen:
2003
Durchführungszeitraum
2004
2005
……
2006
……
2007
……
2008
2009
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Realisierungsstand:
Projektidee vorhanden
Maßnahmen / Handlungsbedarf:
Konkretisierung des Vorhabens, Klären des Investitionsbedarfs, Zusammentragen alter
landwirtschaftlicher Gerätschaften, Suche nach einem Betreiber, Fördermittelakquisition
Gesamtbewertung:
66
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Priorität und Rangfolge:
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
Verbindlichkeit:
+S Schlüsselmaßnahme
1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung
I kurzfristig umzusetzen, d.h.
erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt
innerhalb der nächsten 2 Jahre
2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen
II mittelfristig umzusetzen, d.h.
und Planungsschritte erforderlich; Finanzierung für
innerhalb von 2 bis 5 Jahren
weitere Planungen und Realisierungen noch nicht
III langfristig umzusetzen, d.h. erst in 6 entschieden
oder mehr Jahren
3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung
erforderlich; Finanzierung für Planungen und
Realisierungen noch nicht gesichert
4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für
Vorhaben und Finanzierung erforderlich
Priorität: I
Bezeichnung des Vorhabens / Projektes:
Ausbau des Naturlehrpfads Neugrimnitz
Arbeitstitel:
Kennung:
Kategorie:
Naturlehrpfad Neugrimnitz
NEU 06
1 und 6
Projektkategorie / Handlungsfeld:
regional angepasste Verkehrsinfrastruktur, umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote
für alle Altergruppen
Lage:
Althüttendorf, OT Neugrimnitz, ausgehend von
der Ortslage
Verantwortlichkeit / Träger:
Öffentlich,
Amt Joachimsthal / Gemeinde Althüttendorf
Projektleiter:
Gemeinde Althüttendorf
Kurzcharakteristik des Vorhabens/ Projektes:
Einrichtung eines Naturlehrpfades ausgehend von der Ortslage mit Information über Flora und
Fauna der Region
angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung:
Ergänzung des regionalen und überregionalen Wanderwegenetzes ("Vier-Wege-Netz-Konzeption"
des Lankreises Barnim) durch lokale, behindertengerechte Rundwege,
Angebot zum Verweilen an idyllischen Orten durch Erleben der Natur, Vernetzung touristischer
Ausflugsziele, Anbindung an das Projekt GeoPark "Chorin- Joachimsthaler Eiszeitlandschaft" GVM
0 1(konzeptionelle Phase)
Fördermittel: GA-I,U
Zeitrahmen:
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Durchführungszeitraum …..
…..
Realisierungsstand: Maßnahmen / Handlungsbedarf: Gesamtbewertung:
67
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
Priorität und Rangfolge:
Verbindlichkeit:
+S Schlüsselmaßnahme
I kurzfristig umzusetzen, d.h.
innerhalb der nächsten 2 Jahre
II mittelfristig umzusetzen, d.h.
innerhalb von 2 bis 5 Jahren
III langfristig umzusetzen, d.h. erst in
6 oder mehr Jahren
1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung
erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt
2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen
und Planungsschritte erforderlich; Finanzierung für
weitere Planungen und Realisierungen noch nicht
entschieden
3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung erforderlich;
Finanzierung für Planungen und Realisierungen noch
nicht gesichert
4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für
Vorhaben und Finanzierung erforderlich
Priorität: I
Bezeichnung des Vorhabens/ Projektes:
Reiterhof / Kremserstation Neugrimnitz
Kennung:
Arbeitstitel:
NEU
07
Reiterhof / Kremserstation
Neugrimnitz
Kategorie: 6
Projektkategorie / Handlungsfeld:
umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote für alte Altersgruppen
Lage:
Althüttendorf, OT Neugrimnitz
Verantwortlichkeit / Träger:
Privat, Eigentümer / Pächter
Projektleiter: Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes:
Einrichtung und Betrieb eines Reiterhofs mit Kremserstation für Ausritte und Fahrten durch die
Schorfheide (als Verbundvorhaben mit Friedrichswalde)
angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung:
Förderung der umweltverträglichen und regionalen angepassten Freizeitangebot, Erhöhung der
Mobilität im Tourismus, nur als Verbundvorhaben mit anderen Reiterhöfen / Kremserstation wie FRI
04
Kostenschätzung: Fördermittel: UFL
Zeitrahmen
2003
2004
Durchführungszeitraum
2005
……
2006
……
2007
……
2008
2009
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Realisierungsstand:
Projektidee vorhanden
Maßnahmen / Handlungsbedarf:
Investorensuche, Standortwahl - am besten Nutzung, vorhandener Anlagen, Abstimmung mit
Verbundpartnern über das Angebot und Kooperationsformen, Kostenschätzungen,
Fördermittelbeantragung
Gesamtbewertung:
68
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
Priorität und Rangfolge:
Verbindlichkeit:
+S Schlüsselmaßnahme
I kurzfristig umzusetzen, d.h.
innerhalb der nächsten 2 Jahre
II mittelfristig umzusetzen, d.h.
innerhalb von 2 bis 5 Jahren
III langfristig umzusetzen, d.h. erst in
6 oder mehr Jahren
1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung erforderlich;
Finanzierung für Realisierung geklärt
2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen
und Planungsschritte erforderlich; Finanzierung für
weitere Planungen und Realisierungen noch nicht
entschieden
3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung erforderlich;
Finanzierung für Planungen und Realisierungen
noch nicht gesichert
4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für
Vorhaben und Finanzierung erforderlich
Quelle: AEP (Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung)/ Maßnahmenblätter/ Stand: 4/2004
Glashüttenmuseum
Das geplante Glasmuseum als Produktions- und Schaustätte, befindet nur wenige Meter neben
den Gebäuden des Landwirtschaftsbetriebes in Neugrimnitz.
69
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
1.5 Bestehende touristische Angebote in den Gemeinden des Amtes Joachimsthal
Abb. 2: Übersichtskarte M: 1: 100.000
Althüttendorf
Ferienpark Jacob mit Angeboten für die Gäste (gute Auslastung)
- Hotelzimmer, Ferienhäuser mit 28 Wohnungen,
- Räume für Schulungen, Konferenzen für ca. 30 Personen
- Sauna, Solarium, Fitnessraum
- Restaurant, Ausrichtung von Hochzeiten, Betriebsfeiern für ca. 60 Personen
- Tiergehege mit wilden Schneckenponny`s und Louing-Rindern
- Reitmöglichkeiten für Kinder und Ausritte für Erwachsene
- Bundeskegelbahn, Minigolfanlage
- Fahrradverleih
- Aktionen (u.a. Schlachtfestessen, Kremserfahrt)
gastronomische Einrichtungen, Direktvermarktung von Fleisch und Wurst (Fleischerei
Ortlieb)
Naturbeobachtungsstation Althüttendorf am Ostufer des Grimnitzsees
70
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
Altenhof
Schiffsanlegestelle
diverse Beherbergungshäuser
gastronomische Einrichtungen
Friedrichswalde
gastronomische Einrichtungen
Kirche: Konzerte
„Heimatstube“
Ausgangsort für Wanderungen in die Schorfheide
Geschichte als Holzschuhmacherdorf
Groß-Ziethen
gastronomische Einrichtungen
Fremdenzimmer
„Historische Dampfmühle“
Ausgangspunkt für den „Historisch-geologischen Lehrpfad“
Geschichte als Steinschläger- und Hugenottendorf: Geschichte von siedelnden
Hugenotten, Steinschlägern und Tabakanbau soll nachgestaltet werden (AEP)
Schafsgehege in den Steingrubenaufschlüssen Sperlingsherberge/ Ihlowberge
Joachimsthal
gastronomische Einrichtungen
diverse Beherbergungen (Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Ferienanlage am
Grimnitzsee)
Informationszentrum des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin im „Jägerhof“
Kreuzkirche: kulturelles Zentrum mit Konzerten und Ausstellungen
historischer Kaiserbahnhof
Askanierburg Grimnitz (Ursprungsgebiet der Glasherstellung)
„Heidekrug“ am Brunold-Denkmal
Strandbad Grimnitzsee in Joachimsthal
Parlow-Glambeck (Dreiklang Natur-Kultur-Geschichte)
Speicher als kultureller Mittelpunkt des Dorfes
Darstellung historischer Gegenstände aus dem dörflichen Leben der Region
Kranich-Zentrum (alter Speicher)
wiederhergestellte Welsekirche (Baudenkmal)
Taubenturm (Baudenkmal)
Eiskeller im Schlosspark Glambeck
Musikveranstaltungen
71
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
1.6 Vorhaben in der Region (AEP)
Für die Planung des Nutzungskonzeptes in Neugrimnitz stellt die beabsichtigte
gesamttouristische Entwicklung der Region eine wichtige Grundlage dar. Durch die
vorherige Recherche kann das beabsichtige Vorhaben harmonisch in den regionalen
Gesamtkontext eingeordnet werden.
In Folgendem werden zuerst Schwerpunktmaßnahmen und anschließend kleinere Projekte
der AEP vorgestellt.
Kaiserbahnhof Joachimsthal am Werbellinsee
Das Ensemble steht unter Denkmalschutz und genießt überregionale Bedeutung als
eisenbahn-, landes- und architekturgeschichtliches Element. Ziel ist es, die historische
Bausubstanz des Objektes zu erhalten und zu rekonstruieren. Da der Bahnhof von Touristen
mit Bahn, Bus, Auto oder per Fahrrad gleichermaßen zu erreichen ist, kommt ihm als
Eingangstor in die Schorfheide und den Geo-Park eine wichtige Verteilerrolle zu.
Nach derzeitigem Planungsstand werden im sanierten Kaiserpavillon die Geschäftsstellen
der IAT, des Geoparks, des Tourismusvereins Schorfheide-Chorin und des
Informationsbüros der Prignitzer Eisenbahn GmbH untergebracht. Öffentlich wird die
Wartehalle als Museum („Der Kaiser fährt Bahn“; Majestät jagt in der Schorfheide“),
Informationsstelle für Unterbringungs- und Aufenthaltmöglichkeiten, Verkaufsstätte für
Keramik und Malerei sowie als Veranstaltungsraum für Tagungen, Workshops,
Kaminabende, Eheschließungen und Familienfeiern dienen.
Grimnitzer Glashütten: Kultur- und Kommunikationsforum Schorfheide (Burg Grimnitz)
Der Förderverein Grimnitzer Glashütten e.V. kaufte die Burg Grimnitz, um Bestandteile der
Burganlage wieder aufzubauen. Anschließend soll ein interaktives Glasmuseum mit
historischem Schauglasstudio sowie ein Kultur- und Kommunikationsforum eingerichtet
werden.
Die Burg Grimnitz wurde Mitte des 13. Jahrhunderts am Westufer des Grimnitzsees errichtet.
Die erste Glasproduktion in der Mark Brandenburg begann um 1575 in der Grimnitzer
Glashütte. Seit 1954 steht die Anlage unter Denkmalschutz.
Projektidee „BIORAMA“ (Weiße Villa/ Wasserturm in Joachimsthal)
Auf dem 11.000 m² großen Gelände befinden sich eine Villa, die um 1900 errichtet wurde
sowie Erweiterungsbauten aus den 60iger Jahren und ein leerstehender Wasserturm. Bis
1990 wurde das Gelände als Ferienheim genutzt.
Ziel ist es, ein „Land Art Center“ mit überregionaler und internationaler Bedeutung zu
etablieren. Die Weiße Villa wird saniert und anschließend als Künstler-Stipendiatenhaus,
Ausstellungsraum und Zentrum für Landart-Aktivitäten genutzt. Der ca. 20 m empor
ragende Wasserturm befindet sich auf einem der höchsten Erhebungen in der Gegend, so
dass er sich als Aussichtsplattform mit Panoramablick eignet. Die beiden erstgenannten
nichtkommerziellen Teilvorhaben, sollen durch das Papier Design Studio mitfinanziert
werden. Dabei wird ein Produkt kreiert, das überregionale und internationale Bedeutung
erlangt. Auf dem Gelände werden in erster Linie Prototypen und Kleinstserien entwickelt.
Um die Produktionsanlagen einzurichten wird das ehemalige Kindersommerferienlager
umgebaut und erweitert.
Das Vorhaben wird von Sarah Philipps und Richard Hurding geleitet.
Historische Dampfmühle Ziethen
Die historische Dampfmühle im „Steinschläger- und Hugenottendorf“ Groß Ziethen wird
als Ausstellungs- und Begegnungsstätte ausgebaut. Da das Dorf auch Eingangsbereich in
72
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
den Geo-Park ist, bezieht sich die Ausstellungspräsentation vor allem auf die eiszeitlich
geprägte Landschaft. So werden Grundzüge der Eiszeittheorie, geologische Besonderheiten
der Endmoräne und die Blockpackungen im Gebiet der Steingrubenaufschlüsse
Sperlingsherberge/ Ihlowberge vermittelt. Außerdem wird die Herkunft der Steine
nachgewiesen und dokumentiert, wie diese früher abgebaut und verwendet wurden. In
diesem Zusammenhang wird das Handwerk der Steinschläger, das einst in mehreren
Dörfern der Region als Einkommensquelle diente, vorgestellt. Die Tradition der
Steinschläger führt der Unternehmer Schmidt als Maurermeister und Restaurator fort. Er
stellt Exponate aus und veranstaltet Demonstrationen.
Weitere Themenschwerpunkte bilden die Vegetationsentwicklung und die Geschichte der
Ziethen-Dörfer mit Ansiedlung der Hugenotten.
Holzschuhproduktionsstätte in Friedrichswalde mit traditionellem handwerklichen
Schaubetrieb
In Friedrichswalde, einst größtes Holzschuhmacherdorf Deutschlands, wird die
Holzschuhherstellung wiederbelebt. Dies erfolgt teils in traditioneller handwerklicher
Produktion für den Schaubetrieb und teils in maschineller Arbeitsweise. Die Schuhe werden
anschließend verkauft.
Agrotouristisches Erlebnishaus – Zur alten Milchrampe (Neugrimnitz)
Die Konzeption wird im Kap. 1.4 vorgestellt.
73
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
Nachfolgend eine Auswahl weiterer beabsichtigter AEP-Projekte in der Region:
- Touristeninformation und Buchungssystem in Joachimsthal
- Rundweg um den Grimnitzsee
- Aufwertung der Ortseingänge aller Gemeinden
- Angeltourismus am Grimnitzsee
- Besucherzentrum Schorfheide
- Ausflugsziel Wasserfall am ehemaligen Kraftwerk (zwischen Grimnitzsee und
Werbellinsee)
- Uferpromenade mit Skater-Strecke am Grimnitzsee (Uferbereiche Grimnitzsee)
- Strandbad Grimnitzsee (Joachimsthal, öffentliche Badestelle)
- Surf- und Segelstation Grimnitzsee
- Historische Rekonstruktion der Blockwindmühle (Althüttendorf, Grimnitzsee)
- Erlebnisbereich Blockpackungen Sperlingsherberge (Gemeinde Ziethen): Ausflugsziel im
Kerngebiet Geo-Park mit Sichtbarmachung der Blockpackungen in der Hanglage,
Infotafeln über Entstehungsgeschichte, Steinabbau, Verarbeitung
- Schafsgehege Sperlingsherberge: Freigehege mit Drehkreuzeingang für Schafe, um die
Fläche an den Blockpackungen zu pflegen; mit Streichelzoo
- Alte Dorfschmiede Groß Ziethen: Ausbau der Schmiede für touristische Zwecke wie z.B.
Schaubetrieb, Kunsthandwerk
- Aussichtsturm/ -plattform mit Infotafel beim Tagebau (OT Groß Ziethen)
- Umlegung und Konzentration der landwirtschaftlichen Anlagen am Ortsrand (OT Groß
Ziethen): Konzentration der Betriebsteile des Landwirtschaftsbetriebes am Ortsrand zur
Effektivitätssteigerung der Betriebsführung und Senkung des Konfliktpotentials für
Einwohner
- Regionalmarkt/ Direktverkauf lokaler Produkte auf dem Joachimsplatz (Joachimsthal)
- Heimatmuseum Joachimsthal
- Kranichland/ Vogelparadies der Kranich-Artenvielfalt (Gemeinde Friedrichswalde)
- Reiterhof/ Kremserstation Friedrichswalde
- Rundwanderweg „Weg der Sinne“ (Gemeinde Friedrichswalde)
- Jugendherberge/ Landschulheim – Agrotourismus (OT Parlow; landwirtschaftliche
Gebäude)
- „Gläserner Bauernhof“/ Kinderbauernhof – Agrotourismus in Parlow
- Jägerstube/ Natur-/ Schutzhütte (OT Klein Ziethen): für Naturinteressierte; Einrichtung
der Jägerstube als Übernachtungsmöglichkeit
- Urlaub auf dem Land – Umnutzung leerstehender Gebäude zu Ferienwohnungen/
-zimmern
- „Gläserner Bauernhof“/ Kinderbauernhof – Agrotourismus in Klein Ziethen: Nutzung
eines landwirtschaftlichen Betriebes als Schaubetrieb zur Darstellung landwirtschaftlicher
Produktionsweisen (langfristig geplant ab 2008)
74
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
1.7 Synergien mit anderen „Regionen aktiv“ Projekten in der Region
Das Vorhaben „Verbesserung der Akzeptanz des Landwirtschaftsbetriebes Neugrimnitz durch
Erarbeitung eines Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes“ weist mit mehreren „Regionen
aktiv“ Projekten aus der näheren Umgebung Synergien auf. Inhalte und Ziele der nachfolgend
genannten Vorhaben fließen in die Ideenfindung für alternative Nutzungen ein. Darüber
hinaus wird nach Verwendungsmöglichkeiten für die landwirtschaftlichen Gebäude in
Neugrimnitz recherchiert, welche die vorgestellten Projekte ihrerseits positiv beeinflussen.
Regionales Wirtschaftskonzept für das Wald-Solar-Heim Eberswalde
Kurzbeschreibung des
Projektes
Ziele und erwartete
Effekte des Projektes
Ansprechpartner
Das Wald-Solar-Heim Eberswalde ist ein im Aufbau befindliches
transnationales Zentrum für nachhaltige Umweltbildung und Tourismus. In
der Einrichtung ist vorgesehen, eine Küche mit dazugehörigem Restaurant
zu etablieren, in der regionale Produkte verarbeitet und angeboten werden
sollen. Das Projekt will beispielgebend dafür sein, wie Regionalität in einem
Unternehmen unter wirtschaftlichen Bedingungen umgesetzt werden kann.
Der Einsatz "vor Ort" erzeugter Lebensmittel, welche oft noch keine
Verarbeitungsstufe erreicht haben, setzt einen von heutigen
Standardbedingungen abweichenden Anspruch an Lagerung, Verarbeitung
und Personalaufwand voraus. Regionen aktiv fördert die Erstellung eines
Betreiberkonzeptes für die Küche und das Restaurant auf der Grundlage des
Einsatzes und der Verarbeitung von regionalen Produkten.
- Aufbau wirtschaftlich tragfähiger Kooperationsbeziehungen mit
Regionalvermarktungsakteuren
- Erhöhung der Transparenz und des Vertrauens in regionale Produkte und
die Regionalmarke
- Wissensvermittlung zu ökologischen Zusammenhängen anhand
praxisnaher Beispiele nachhaltiger Wirtschaftsweise in der Region
- Schaffung von Arbeitsplätzen
- Aufnahme des Aspektes der Regionalität in die Ausbildung von Köchen
und Fachkräften des Gastgewerbes
Frau Selmke / Herr Witzke
Haus am Stadtsee 1-4
16225 Eberswalde
Ausbau des Speichers Parlow für Kranichausstellung und Regionalvermarktung
Kurzbeschreibung des
Projektes
Der ortsbildprägende Getreidespeicher im „Kranichdorf Parlow“ wird durch
den gleichnamigen Verein zu einem natur- und kulturkundlichen
Informations- und Kommunikationszentrum für Einheimische und Gäste
ausgebaut. Das bereits ausgebaute Erdgeschoss nebst funktionstüchtiger
Kornmühle wird für verschiedenartige Veranstaltungen wie z.B. DiaVorträge, Aktionstage (Mühlentag, Apfelmosttag), Ausstellungen und
kleine Märkte genutzt. Der Keller beherbergt den zu besichtigenden
Mühlenantrieb und einen in diesem Jahr fertig sanierten feldsteinernen
Gewölbekeller. Im ersten Obergeschoss soll künftig eine Kranichausstellung
entstehen und ein kleiner Regionalladen eingerichtet werden. Regionen
aktiv unterstützt die Schaffung der baulichen Voraussetzungen für die
Nutzung des 1. Obergeschosses sowie die Herrichtung und Ausstattung des
Ladenbereiches. Eine enge Zusammenarbeit besteht bereits mit dem
benachbarten Gasthof sowie weiteren Vereinen und Tourismusanbietern der
Region. Der Kranichspeicher Parlow ist ein wichtiger Baustein für die
Umfeldund
Tourismusentwicklung
in
der
Region.
Kooperationsbeziehungen zu den bereits angelaufenen Projekten
„Regionalvermarktung“ und „Netzwerk Tourismus“ bestehen und werden
weiter ausgebaut.
75
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Ziele und erwartete
Effekte des Projektes
Ansprechpartner
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
- Verbesserung der touristischen Attraktivität durch interessante Angebote
- Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation durch Erhöhung der
Auslastung in Gastronomie und Beherbergung, Sicherung von
Arbeitsplätzen
- Informationsvermittlung zu Produkten und deren Herstellung
- Vermittlung von touristischen Angeboten
- Stärkung und Unterstützung der regionalen Vermarktung
- Erhöhung der Lebensqualität der ansässigen Bevölkerung (Identifikation
mit der Region)
Heike Manowsky/ Dr. Mathias Herrmann
Hof 25
16247 Parlow-Glambeck
Tel. 033361/64 90 64
Fax: 033361/86 02
email: [email protected]
Entwicklungskonzeption Geopark
Kurzbeschreibung des
Projektes
Ziele und erwartete
Effekte des Projektes
Ansprechpartner
Die Landschaft zwischen Joachimsthal und Ziethen zeichnet sich durch eine
ungewöhnliche naturräumliche Konstellation aus. Auf engstem Raum
drängen sich fast modellartig die Bauelemente der eiszeitlich geformten
Moränenlandschaft. Dieses Gebiet besitzt in seiner Einmaligkeit für den
gesamten norddeutschen Raum eine herausragende geohistorische
Bedeutung, war und ist Gegenstand zahlreicher Forschungsarbeiten. Bisher
war diese Landschaft nur wenigen Spezialisten zugänglich. Erklärtes Ziel
des Antragstellers ist es, sie einem breiten Besucherkreis in Form eines
„Geoparkes“ höchst anschaulich zu erschließen. Die international
anerkannte Auszeichnung „Geopark“ wird von der UNESCO verliehen. Für
eine Anerkennung als „Geopark“ ist die Erstellung einer
Entwicklungskonzeption, die verschiedenen Fachgutachten enthält,
unabdingbare Voraussetzung. Regionen aktiv fördert die Erarbeitung dieser
Entwicklungskonzeption, um die UNESCO-Anerkennung und damit die
Voraussetzung der weiteren Fördermitteleinwerbung zu ermöglichen. Der
„Geopark Chorin-Joachimsthaler Eiszeitlandschaft“ ist ein Baustein zur
Erweiterung der touristischen Angebote der Region.
Nominierung als „Nationaler Geopark“ entsprechend den UNESCORichtlinien
- Förderung von Umweltbildung und naturverbundenem Tourismus
- Erhöhung des Ansehens und des Bekanntheitsgrades der Region
- Bereicherung der Tourismusangebote
- Erschließung weiterer Besucherpotenziale
Dieter Ehm, Amtsdirektor
Joachimsplatz 1-3
16247 Joachimsthal
Touristischer Anlaufpunkt am Standort Lehrschäferei Friedrichsfelde
Kurzbeschreibung des
Projektes
Der Standort Lehrschäferei Friedrichsfelde soll zu einem touristischen
Anlaufpunkt entwickelt werden, der Besuchern und Einheimischen Themen
wie Landschaftspflege mit Schafen, Schafhaltung im Ökologischen
Landbau, Verarbeitung/Vermarktung von Schafprodukten auf vielfältige Art
nahebringt. Vorgesehen ist die Anlage und Gestaltung eines Lehr- und
Erlebnispfades
mit
Infotafeln
sowie
die
Einrichtung
eines
Konsultationspunktes mit Grillplatz und Seminarraum, um ganzjährig
Veranstaltungen anbieten zu können. Damit verbunden ist eine Erweiterung
des Veranstaltungs- und Beschäftigungsangebotes für Touristen,
Schulklassen und Fachpublikum. Bei Seminaren, Führungen und
touristischen Events sollen die Besucher aktiv das Thema
76
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Ziele und erwartete
Effekte des Projektes
Ansprechpartner
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
"Landschaftspflege und Schaf" erfahren und sich am Grill von der
Schmackhaftigkeit artgerecht erzeugten Lammfleisches überzeugen können.
Das Projekt ist ein Baustein des Tourismusnetzwerkes unserer
Modellregion.
- Bereicherung des Tourismusangebotes in der Region
- Umweltbildung im Sinne von Naturschutz und Kulturlandschaftspflege
- originelle Verbraucherinformation über Schafprodukte als hochwertige
Nahrungsmittel bzw. vielseitig einsetzbare nachwachsende Rohstoffe
Jens Kath
Friedrichsfelder Str. 11
16278 Steinhöfel
Tel/Fax: 033334 / 70 760
Koordinatorenstelle Regionalvermarktung - Weiterführung
Kurzbeschreibung des
Projektes
Ansprechpartner
- Koordination aller Vermarktungsaktivitäten in der Modellregion BarnimUckermark
- Unterstützung beim Aufbau von Anbieter- und Distributionsnetzwerken
- Unterstützung des Aufbaus einer neuen Vermarktungsorganisation oder
Weiterentwicklung einer vorhandenen Organisation
- Fachliche Betreuung von Interessierten zu Aufbau und Organisation neuer
Absatzwege
- Auswertung, Maßnahmeableitung und -umsetzung aus der "Status quoAnalyse" des Beratungsprojektes
- Durchführung von produkt- und branchenspezifischen Arbeitsgruppen
- Unterstützung bei der Findung und Entwicklung einer regionalen
Dachmarke Organisation und Umsetzung der Einführung der in 2003
überarbeiteten Regionalmarken-Richtlinien
- Beratung, Betreuung und Akquisition von Zeichennutzern
Frau A. Jenssen
Herr F. Franke
Hoher Steinweg 5-6
16278 Angermünde
Tel. 03331/3654-0, Fax: 03331/3654-10
Netzwerk zwischen tourist. Dienstleistern und Erzeugern regionaler Produkte
Kurzbeschreibung des Ziel des Projektes ist es, die Region und ihre Produkte besser zu vermarkten.
Projektes
Das Projekt besteht aus 3 Teilprojekten:
1. Entwicklung von Angebotsbausteinen für Gruppenreisen, z.B.
gastronomische
Einrichtungen,
regionale
Erzeuger,
Landwirtschaftsunternehmen, die dann bedarfsgerecht zu Reisen
zusammengestellt werden können - Recherche, Entwicklung und
Aufbereitung, Erarbeitung von Prospektunterlagen zur Vermarktung
2. Vernetzung der Anbieter durch Schulungen, um die entwickelten
Reiseangebote dann vor Ort dem Gast gegenüber auch inhaltlich schlüssig
darzustellen,
z.B.
Gastronomieworkshop:
Kochen
mit
Regionalmarkenprodukten, Informationsseminar für Beherbergungs- und
Gastronomieunternehmen
zum
Kennenlernen
der
Regionalmarkenunternehmen und Freizeitangebote
3. Events, um Besucher in die Region zu holen (Vermarktung innerhalb
der Angebotsbausteine) und der Öffentlichkeit die Angebote der Region
näher zu bringen. Hier geht es vorrangig um die Verbesserung der
Ausstattung für solche Vorhaben.
Ziele und erwartete
Das
Projekt
ist
im
Gesamtzusammenhang
der
Effekte des Projektes
Regionalvermarktungsaktivitäten zu sehen.
Durch die Einbeziehung des Tourismus erhalten die Produzenten und
77
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Ansprechpartner
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
Akteure der Region ein neues Podium der Vermarktung und gleichzeitig
eine auf den Besucher/Verbraucher zentrierte Koordinierung.
Es werden neue Möglichkeiten des direkten Kontaktes mit der
landwirtschaftlichen Produktion, ihrer Verarbeitung und Vermarktung im
Rahmen von touristischen Bildungs- und Erlebnisangeboten entwickelt. Die
Gastronomie und die Touristen sollen mehr erfahren über die Erzeugung
unserer regionalen Produkte.
Tourismusverein Angermünde e.V.
Frau Henschel
Brüderstr. 20
16278 Angermünde
Tel. 03331/297660
e-mail: [email protected]
Vermarktung regionaler Produkte im Netzwerk mit dem Tourismus
Kurzbeschreibung des
Projektes
Ziele und erwartete
Effekte des Projektes
In der Modellregion Barnim-Uckermark gibt es eine Vielzahl an Erzeugern
regionaler Produkte. Bisher gibt es zwischen ihnen nur punktuelle
Kooperationen. Vor allem im Bereich der Vermarktung finden die
Potenziale der Region bisher zu wenig Berücksichtigung. Im Rahmen des
Vorhabens sollen daher Erzeuger der Region mit touristischen Anbietern zur
Vermarktung ausgewählter regionaler Produkte an die Zielgruppe der
Touristen sinnvoll zusammen geführt werden. Zielstellung ist die
Vorbereitung des Potenzials für eine Existenzgründung. Auf der Basis der
bestehenden Infrastruktur soll ein Netzwerk zur Vermarktung regionaler
Produkte in der Region an die Zielgruppe Touristen aufgebaut werden. Dazu
ist die Erarbeitung einer Logistik- und Informationsstruktur Voraussetzung.
Aktivitäten:
- Erfassung aller Erzeuger regionaler Produkte nach Produktgruppen auf der
Grundlage vorliegender Arbeiten und zielgruppengerechte Ergänzung
- Erfassung der vorhandenen Infrastruktur für Verbraucherinformation und
Vermarktung nach Produktgruppen (Hofverkauf, Handelsketten,
Gastronomie, touristische Einrichtungen, Begegnungsorte, Beherbergung,
Umweltbildungseinrichtungen usw.)
- Erfassung der Markpotenziale und der Nachfrage in den touristischen
Hauptzielgebieten sowie in Schwerpunktorten der Region aktiv; Erfassung
potenzieller Projektpartner; falls erforderlich Qualifizierung und
Weiterbildung von Projektpartnern
- Entwicklung eines Konzeptes (Produktgestaltung, Verkaufsort, Gebinde
u.a.) für die Vermarktung regionaler Produkte an Touristen und
Betriebsbelegschaften auf der Grundlage der Erfassungsdaten
- Umsetzung des Konzeptes als selbst tragendes System
- ggf. Aufbau überregionaler Vermarktungsstrukturen (Versand/Internet)
Eine Förderung ist für die Erarbeitung des Vermarktungskonzeptes und die
Produktgestaltung für die Zielgruppe Touristen erforderlich, wie auch für
die Treffen der Erfahrungsträger (Fahrkosten, Moderation) und die
Anlaufphase der Umsetzung. Da sich das Projekt vorerst auf den
nördlichen Bereich der Region aktiv (Naturpark Uckermärkische Seen und
Ucker-Region) beschränkt, soll das Konzept den Anspruch auf räumliche
Erweiterung für die gesamte Region aktiv erfüllen.
- effektive Nutzung vorhandener Angebots- und Marktpotenziale innerhalb
der Region
- Steigerung des Absatzes regionaler Produkte
- Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe
und im Handel (Vermarktung)
- Transportoptimierung für ökonomische und ökologische Qualität
- Erhöhung des Know How im Marketing
78
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Ansprechpartner
Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse
- Aufbau wirtschaftlich tragfähiger Strukturen der Vermarktung für die
Zielgruppe Touristen
- Vernetzung von Erzeugern untereinander und mit dem Tourismus
Herr Dr. Gerd Lehmann
Friedrichstr. 2
17291 Prenzlau
Tel. 03984 / 833827
Fax: 03984 / 833829
email: [email protected]
Aufbau von Stadt-Land-Brücken
Kurzbeschreibung des Die Verbraucherzentrale ist ein wichtiger Partner im Regionen aktivProjektes
Prozess. Anliegen des beantragten Projektes ist die kontinuierliche
Verbraucherinformation und –beratung, die die regionalen Angebote der
Modellregion in den Mittelpunkt stellt. In diesem Rahmen soll ein Katalog
erarbeitet werden, der neben der Angebotspalette der Region auch
Informationen über die Besonderheit regionaler Produkte und
Dienstleitungen sowie deren Bezugsmöglichkeiten beinhaltet. Vorgesehen
ist eine erweiterbare Sammelmappe in der die Modellregion sowie die
Anbieter und Qualitätsprodukte vorgestellt werden. Einlegeblätter enthalten
Informationen
zu
konkreten
Angeboten,
Vertriebswegen
und
Verkaufszeiten. Eine enge Zusammenarbeit findet dazu mit dem
Regionalvermarktungsprojekt
statt.
Darüber
hinaus
wird
die
Verbraucherzentrale regionale Akteure bei der Ausgestaltung von Events
unterstützen. Durch den intensiven Kontakt zu Verbrauchern und die
Nutzung der vorhandenen Ausstattung (u.a. Infomobil) ist die
Verbraucherzentrale wie kein anderer in der Lage die Angebote der Region
einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Zielgruppen sind neben der
einheimischen Bevölkerung vor allem Verbraucher aus dem Berliner Raum
und umliegenden größeren Städten.
Ziele und erwartete - Schaffung von Stadt-Land-Brücken zur Stärkung des nachhaltigen
Effekte des Projektes
Konsums
- Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Modellregion, ihrer Produkte und
Dienstleistungen
- Stabilisierung und möglichst Steigerung des Absatzes regionaler Produkte
und Dienstleistungen
- Förderung eines verbrauchergerechten Angebotes
Ansprechpartner
Silke Vollbrecht
Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Beratungsstelle Eberswalde
Breite Straße 40
16225 Eberswalde
Tel. 03334/28 85 74
Fax: 03334/237352
email: [email protected]
Heidrun Franke
Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Landesgeschäftsstelle
Templiner Str. 21
14473 Potsdam
Tel. 0331/2987151
Fax: 0331/2987152
Quelle: www.modellregionen.de
79
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
2. Bestandsaufnahme
2.1
Gebäudestruktur und -nutzung
Wie Abb. 3 zeigt, gehören Schweinestall (1), ehemaliger Schweinestall sog. „Blitzbau (2),
Bergeraum (3), Rinderställe (4) und Kälberstall (5) zum Gebäudebestand, der in diesem
Konzept näher untersucht wird. Auch der Hof zwischen Kälberstall und Speicher (6) befindet
sich in Eigentum des Agrarbetriebes. Der Speicher (7) gehört nicht zum
Landwirtschaftsbetrieb, bildet jedoch zusammen mit den Gebäuden des Agrarbetriebes ein
Ensemble und wird aus diesem Grund in die Untersuchungen einbezogen. Von den genannten
Bauten stehen Kälberstall und Blitzbau leer. Alle anderen einschließlich Schweine- und
Rinderstall werden weiterhin entsprechend der Namensgebung genutzt. Die
landwirtschaftlichen Gebäude entstanden zu unterschiedlichen Zeiten. Zu den typischen LPGBauten zählen Schweinestall und Bergeraum.
↑
1
N
Weg zum Kellerberg
2
Dorfplatz
3
Ruderalfläche
4
4
5
6
7
Abb. 3: Lage der landwirtschaftlichen Gebäude in Neugrimnitz
Die Beschreibung der landwirtschaftlichen Bauten erfolgt mit dem Gebäudekataster zur
Raum- und Siedlungsplanung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, das von PETERS
und THAßLER (FH-Eberswalde, Mai 2002) im Rahmen des Seminars „Raum- Landschaftsund Siedlungsplanung“ erarbeitet wurde.
77
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Gebäudebeschreibung Kälberstall
Datum: 15.05.04
Kartiererin:
Andrea Prautsch
Lage:
Adresse / Tk Einordnung
Naturräumliche Gliederung
Prägender Biotoptyp / Hemerobie
Neugrimnitz, Kellerberg
NH 744
12128 (Biotopschlüssel BB);
Euhemerob
Grundstück:
Größe
Grundstücksbefestigung
ca. 2 ha
Betonplatten,
Feldsteinpflaster
12128, Ruderalflächen
Solitär: Tilia cordata,
Populus nigra var. italica
S
Freiflächen u. flächenhafte Vegetationselemente
Solitär/ Linienhafte/ Andere Vegetationselemente
Freiraumelemente
Einfriedung
Lage des Gebäudes
Gebäude:
Foto 1: Kälberstall Hofansicht
Hof- und Hausform
Nutzung
Dach
A. Form
B. Deckung / Farbe
C. Aufbauten
Satteldach
Tondachziegel/ rot
-
Fassade
A. Bauweise
B. Verkleidung / Farbe
C. Sockel
D. Zierung / Anbauten
E. Begrünung
Ziegelstein
Putz und Holz/ grau
-
Fenster
A. Anordnung
B. Format / Gliederung
C. Material / Farbe
liegend
Rechteck, Metallgitter
Metall, Glassteine
Türen
A. Anordnung
B. Material / Farben
Dreiseithof
Stall, z.T. leerstehend
vor allem Längsseiten
Holz, verwittert grau, z.T. 77
braun-rötlicher Farbanstrich
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gebäudezustand
Bestandsaufnahme
gut
Kulturelle Bedeutung
A.
B.
C.
D.
E.
Alter / Bauzeit
Haustyp / Stil
Historischer Wert
Denkmalschutz
Kulturelle Funktion
1939
Stallgebäude
nein
-
Landschaftsbezogene Bewertung:
A. Landschaftsarchitektonische Repräsentanz des Naturraums
B. Siedlungsstruktur / Harmonie des Dorfbildes
C. Regionales / ökologisches Baumaterial
D. Vegetationsintegrierung
E. Faunistische Vorzüge
gegeben, da typische Bauweise
entsprechend, da im Ortskern im Verbund mit anderen landwirtschaftlichen Bauten;
harmoniert, da dörfliche Bauweise
Holz: obere Fassadenfront und Türen
-
Besonderheiten, Beschreibungen, Skizzen, Details:
Das Gebäude unterteilt sich in zwei große Hälften. Der Stallbereich auf der Westseite
beherbergte in den vergangenen Wintern Schafe und Ziegen, mit denen das Institut für
Nutztierökologie e.V. im Sommer Landschaftspflege betrieb. Im Jahr 2004 endete diese
Nutzung. Für die betriebseigenen Heidschnucken dient der Stall weiterhin als Winterquartier.
Der Anbau (vgl. Bild 2) wurde in DDR-Zeiten errichtet und sollte als Ferienwohnung dienen.
Unvollendet steht dieser bis heute leer. Auf der Ostseite befinden sich mehrere freie Räume,
die sich auch gut für außerlandwirtschaftliche Nutzungen eignen.
Foto: 2 Hinterfront mit dem Anbau
82
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Foto 3: Giebelfront mit Putzfassade
Foto 4: Innenansicht: erster Stallraum auf der Ostseite
Foto 5: Westlicher Stallteil (bis 2004 Winterquartier für Schafe/ Ziegen)
Foto 6: Innenansicht: zweiter Stallraum auf der Ostseite
83
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Gebäudebeschreibung Schweinestall
Datum: 15.05.04
Kartiererin:
Andrea Prautsch
Lage:
Adresse / Tk Einordnung
Naturräumliche Gliederung
Prägender Biotoptyp / Hemerobie
Neugrimnitz, Kellerberg
NH 744
12128 (Biotopschlüssel BB);
Euhemerob
Grundstück:
Größe
Teil der landwirtschaftlichen
Anlage: vgl. Kälberstall
NW
Grundstücksbefestigung
Freiflächen u. flächenhafte Vegetationselemente
Solitär/ Linienhafte/ Andere Vegetationselemente
Freiraumelemente
Einfriedung
Lage des Gebäudes
Gebäude:
Hof- und Hausform
Nutzung
Dach
A. Form
B. Deckung / Farbe
C. Aufbauten
Stallgebäude
Schweinemast
Satteldach
Wellasbest/ grau
-
Fassade
A. Bauweise
B. Verkleidung / Farbe
C. Sockel
D. Zierung / Anbauten
E. Begrünung
Ziegel
Putz/ grau
-
Fenster
A. Anordnung
B. Format / Gliederung
C. Material / Farbe
unterhalb vom Dach, liegend
Rechteck
Holz, verwittert grau
Türen
O. Anordnung
P. Material / Farben
Giebelseiten
Holz, verwittert grau
Gebäudezustand
gut
Foto 7: Schweinestall
84
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Kulturelle Bedeutung
F.
G.
H.
I.
J.
Alter / Bauzeit
Haustyp / Stil
Historischer Wert
Denkmalschutz
Kulturelle Funktion
nach 1965
LPG-Schweinestall
nein
-
Landschaftsbezogene Bewertung:
F.
G.
H.
I.
J.
Landschaftsarchitektonische Repräsentanz des Naturraums
Siedlungsstruktur / Harmonie des Dorfbildes
Regionales / ökologisches Baumaterial
Vegetationsintegrierung
Faunistische Vorzüge
nicht gegeben, da regional unpassende Bauform und -material
nicht entsprechend, da peripher; nicht harmonisch
Holz: Türen
-
Besonderheiten, Beschreibungen, Skizzen, Details:
Gegenwärtig werden im Schweinestall ca. 100 bis 150 Schweine zur Mast gehalten.
Foto 8: Östlicher Eingangsbereich
85
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Gebäudebeschreibung ehemaliger Schweinestall
Datum: 15.05.04
Kartiererin:
Andrea Prautsch
Lage:
Adresse / Tk Einordnung
Naturräumliche Gliederung
Prägender Biotoptyp / Hemerobie
Neugrimnitz, Kellerberg
NH 744
Euhemerob
Grundstück:
Größe
Teil der landwirtschaftlichen
Anlage: vgl. Kälberstall
NW
Grundstücksbefestigung
Freiflächen u. flächenhafte Vegetationselemente
Solitär/ Linienhafte/ Andere Vegetationselemente
Freiraumelemente
Einfriedung
Lage des Gebäudes
Gebäude:
Hof- und Hausform
Nutzung
Dach
A. Form
B. Deckung / Farbe
C. Aufbauten
Fassade
Bauweise
A.
B.
C.
D.
Foto 9: ehemaliger Schweinestall
Verkleidung / Farbe
Sockel
Zierung / Anbauten
Begrünung
Stallgebäude
leerstehend
Satteldach/ Flachdach
Tondachziegel/ rot;
Wellasbest/ grau
-
Ziegel/ rot; Betonsteine/
grau
-
Fenster
J. Anordnung
K. Format / Gliederung
L. Material / Farbe
stehend und liegend
Rechteck; Metallgitter
Metall, wo vorhanden
Türen
M. Anordnung
N. Material / Farben
Stirnseite
Tür nicht mehr vorhanden 86
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gebäudezustand
Bestandsaufnahme
schlecht
Kulturelle Bedeutung
K.
L.
M.
N.
O.
Alter / Bauzeit
Haustyp / Stil
Historischer Wert
Denkmalschutz
Kulturelle Funktion
nach 1950
nein
-
Landschaftsbezogene Bewertung:
K. Landschaftsarchitektonische Repräsentanz des Naturraums
L. Siedlungsstruktur / Harmonie des Dorfbildes
M. Regionales / ökologisches Baumaterial
N. Vegetationsintegrierung
O. Faunistische Vorzüge
teilweise gegeben, landschaftstypische Bauweise
teils entsprechend, da an der Dorfstraße; harmonisch, da Größe, Höhe, Dachform
dorftypisch
Ziegesteine, Tondachziegel
-
Besonderheiten, Beschreibungen, Skizzen, Details:
Beim alten Schweinstall handelt es sich um den sogenannten „Blitzbau“, der in den 50iger Jahren in Schnellbauweise aus Ziegelsteinen errichtet wurde. Das
Gebäude befindet sich in schlechtem baulichen Zustand und steht leer. Ein zweiter benachbarter Blitzbau wurde bereits abgerissen.
87
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Gebäudebeschreibung Bergeraum
Datum: 15.05.04
Kartiererin:
Andrea Prautsch
Lage:
Adresse / Tk Einordnung
Naturräumliche Gliederung
Prägender Biotoptyp / Hemerobie
Neugrimnitz, Kellerberg
NH 744
12128 (Biotopschlüssel BB);
Euhemerob
Grundstück:
Größe
Teil der landwirtschaftlichen
Anlage: vgl. Kälberstall
zentral (SW)
Grundstücksbefestigung
Freiflächen u. flächenhafte Vegetationselemente
Solitär/ Linienhafte/ Andere Vegetationselemente
Freiraumelemente
Einfriedung
Lage der Gebäude
Gebäude:
Foto 10: Bergeraum
Hof- und Hausform
Nutzung
Dach
A. Form
B. Deckung / Farbe
C. Aufbauten
Lager
Flachdach
Wellasbest/ grau
-
Fassade
A. Bauweise
B. Verkleidung / Farbe
C. Sockel
D. Zierung / Anbauten
E. Begrünung
Betonplatten
- / grau
-
Fenster
A. Anordnung
B. Format / Gliederung
C. Material / Farbe
keine Fenster vorhanden
-
Türen
A. Anordnung
B. Material / Farben
Längsseiten
Holz, grau
Gebäudezustand
gut
88
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Kulturelle Bedeutung
P.
Q.
R.
S.
T.
Alter / Bauzeit
Haustyp / Stil
Historischer Wert
Denkmalschutz
Kulturelle Funktion
nach 1989
industriell vorgefertigter LPG-Bau
nein
-
Landschaftsbezogene Bewertung:
P.
Q.
R.
S.
T.
Landschaftsarchitektonische Repräsentanz des Naturraums
Siedlungsstruktur / Harmonie des Dorfbildes
Regionales / ökologisches Baumaterial
Vegetationsintegrierung
Faunistische Vorzüge
ist nicht gegeben, da industrielle Bauweise
nicht entsprechend, da untypische Kubatur („Kistenarchitektur“), Höhe und Material
Holz: Türen
-
Besonderheiten, Beschreibungen, Skizzen, Details:
Innerhalb des Betriebskomplexes zentral gelegen, errichtete man 1989 den Bergeraum in industrieller Plattenbauweise. Da das Gebäude mit direktem
Sichtbezug fast unmittelbar an den Festplatz des Dorfes grenzt, beeinträchtig es das Dorfbild durch seine außergewöhnliche Größe, Architektur und seine helle
Plattenfarbe besonders stark. Der Bau wird weiterhin als Lager genutzt.
89
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Gebäudebeschreibung Speicher
Datum: 15.05.04
Foto 11: Speicher
Kartiererin:
Andrea Prautsch
Lage:
Adresse / Tk Einordnung
Naturräumliche Gliederung
Prägender Biotoptyp / Hemerobie
Neugrimnitz, Dorfstraße
NH 744
12128 (Biotopschlüssel BB);
Euhemerob
Grundstück:
Größe
Grundstücksbefestigung
Freiflächen u. flächenhafte Vegetationselemente
Solitär/ Linienhafte/ Andere Vegetationselemente
Freiraumelemente
Einfriedung
Lage der Gebäude
ca. 0,5 ha
Feldsteinpflaster
12128
Solitär: Picea spec.
SO
Gebäude:
Hof- und Hausform
Nutzung
Dach
A. Form
B. Deckung / Farbe
C. Aufbauten
Dreiseithof
Wohnung und leerstehend
Flachdach
Wellasbest/ grau
-
Fassade
A. Bauweise
A. Verkleidung / Farbe
B. Sockel
C. Zierung / Anbauten
D. Begrünung
Ziegelstein
im N (Putzfassade, grau)
-
Fenster
E. Anordnung
F. Format / Gliederung
G. Material / Farbe
stehend
Rechteck, z.T. T-Gliederung
Holz, weiß/ Metallgitter
Türen
H. Anordnung
I. Material / Farben
Längsseiten
Holz, grau-braun
Gebäudezustand
gut
90
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Kulturelle Bedeutung
U.
V.
W.
X.
Y.
Alter / Bauzeit
Haustyp / Stil
Historischer Wert
Denkmalschutz
Kulturelle Funktion
um 1900
Speicher
alte Milchrampe
nein
-
Landschaftsbezogene Bewertung:
U.
V.
W.
X.
Y.
Landschaftsarchitektonische Repräsentanz des Naturraums
Siedlungsstruktur / Harmonie des Dorfbildes
Regionales / ökologisches Baumaterial
Vegetationsintegrierung
Faunistische Vorzüge
gegeben, da typische Bauweise
entsprechend, im Ortskern
Holz: Türen
-
Besonderheiten, Beschreibungen, Skizzen, Details:
Der kommunale Speicher gehört nicht zum Landwirtschaftsbetrieb, bildet jedoch zusammen mit den Gebäuden des Agrarbetriebes ein Ensemble.
91
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
2.2
Bestandsaufnahme
Fotodokumentation der Gebäude und landschaftliche Einbindung
Schweinestall und angrenzende Flächen
Foto 12:
Landschaftliche
Einbindung des
Schweinestalles
Foto 13:
Schweinestall mit
nördlich
vorgelagerter
freiwachsender
Hecke
92
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Foto 14:
Schweinestall,
(links), ehemaliger
Schweinestall
(rechts), mittig
einstige Silofläche
und im Hintergrund
Streuobstbestand
nördlich des
Dorfplatzes
Foto 15:
Einstige Silofläche
und Schweinestall
(rechts)
Foto 16:
ehemaliger
Schweinestall (links)
und Schweinestall
mit freiwachsender
Hecke (rechts)
93
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Bergeraum und angrenzende Flächen
Foto 17:
Bergeraum
(rechts) und
ehemaliger
Schweinestall
(links)
Foto 18:
Bergeraum und
ehemaliger
Schweinestall:
„Blitzbau“ (links),
im Vordergrund
Pferdekoppel
94
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Foto 19:
Hinterfront
Bergeraum
Foto 20:
Weg zum Rinderstall, Bergeraum (links)
95
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Foto 21:
Dorfstraße und Bergeraum (rechts)
Foto 22:
Dorfstraße und Bergeraum
96
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Hof zwischen Speicher und Kälberstall sowie angrenzende Flächen
Foto 23:
Hof zwischen
Kälberstall (links)
und Speicher mit
Durchfahrtsweg
Foto 24:
Speicher und
Vorplatz
97
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Foto 25:
Hof zwischen
Kälberstall und
Speicher (rechts) mit
Durchfahrtsweg
Foto 26:
Nördlicher Abschnitt
des
Durchfahrtsweges
zwischen Kälberstall
und Speicher
Foto 27:
Westlicher
Zufahrtsweg in den
Hof, im Hintergrund
Dorfplatz mit
Pavillon
98
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Foto 28:
Versiegelte Fläche
zur Mistablage, im
Hintergrund
Bergeraum
Foto 29:
Weg zur Hinterfront
des Kälberstalles,
Bergeraum (rechts)
99
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Foto 30:
Kälberstall und
Mistlagerstätte (im
Vordergrund links)
Foto 31:
Kälberstall (rechts),
Hof und Wohnhaus
im Hintergrund
100
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Foto 32:
Hof mit
Mistablagefläche im
Vordergrund (April),
Kälberstall (rechts)
Foto 33:
Hof mit
Mistablagefläche im
Vordergrund (Mai)
101
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Dorfplatz, angrenzende Flächen und Sichtachsen
Foto 34:
Dorfplatz mit
Pavillon, Tischen
und Bänken
Foto 35:
Blick vom
Dorfplatz nach
Osten
102
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Foto 36:
Blick vom
Dorfplatz nach
Süden; Bergeraum
(rechter Bildrand)
Foto 37:
Blick vom
Dorfplatz nach
Südwesten auf den
Bergeraum
Foto 38:
Sichtachse vom
Dorfplatz nach
Westen auf die
Endmoräne
103
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Zufahrtsweg zu den Rinderställen
Foto 39:
Zufahrtsweg zu
den Rinderställen
Foto 40:
Zufahrtsweg zu
den Rinderställen
mit Abzweigung
zum Feld
104
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Sonstige Flächen
Foto 41:
Ruderale Wiese
westlich des
Kälberstalls, im
Hintergrund
Rinderstall
Foto 42:
Ruderale Wiese
westlich des
Kälberstalles,
Bergeraum (links)
und Kälberstall
(rechts)
105
II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Bestandsaufnahme
Abb. 43:
Ausblick vom
Schweinestall
(Westseite)
106
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
3. Nutzungskonzept
3.1
Leitbildentwicklung für die landwirtschaftlichen Gebäude
In diesem Kapitel wird ein Leitbild für die landwirtschaftlichen Gebäude einschließlich des
kommunalen Speichers erarbeitet und dargestellt, wie sich dieses umsetzen lässt. Durch das
formulierte Leitbild können verschiedene Nutzungen harmonisch kombiniert werden. Dabei
orientieren sich neue Verwendungsmöglichkeiten an den Kriterien der Nachhaltigkeit.
Regionale Merkmale wie Wirtschaftsstruktur, Bevölkerungsdichte, Infrastruktur und
räumliche Lage werden berücksichtigt.
Wie anschließend veranschaulicht, fließen in das Leitbild eine Vielzahl von Einflussgrößen
ein, aus denen schlussfolgernd das Entwicklungsziel formuliert wird.
Einflussfaktoren Leitbild
vorhandene regionale AEP Vorhaben/
dörfliche
naturräumliche
touristische Angebote „Regionen aktiv“
Rahmenbedingungen/ Gegebenheiten
(vgl. Kap. 1)
Projekte (vgl. Kap.1) Infrastruktur
- Ferienpark Jacob
- Heimatmuseum
- Gaststätten
- Ferienwohnungen
- Direktvermarktung
- Naturbeobachtungspunkt
- Kranichzentrum
Parlow-Glambeck
- Geopark
- Projektidee „Zur alten
Milchrampe“
- Kremserstation
- Naturlehrpfad
- Grimnitzer Glashütten
- Glasmuseum als
Schau- und
Produktionsstätte in
Neugrimnitz
- landwirtschaftlich
geprägtes Dorf
- geringe
Einwohnerzahl
- dezentrale Lage
- schlechte öffentliche
Verkehranbindung
- kein Bahnanschluss
- nördlicher
Eingangsbereich des
Geoparks
Agrotouristisches Zentrum3
TP
- nacheiszeitliche
Landschaft
- Grimnitzsee
PT
Seit über 200 Jahren prägt vor allem die Landwirtschaft den Ort. Basierend auf dieser
agrarhistorischen Vergangenheit, entwickelte die Kulturgemeinschaft Neugrimnitz für den
Speicher die Projektidee eines agrotouristischen Erlebnishauses „Zur alten Milchrampe“. Aus
der oben abgebildeten Darstellung geht hervor, dass sich dieser Vorschlag hervorragend ins
dörfliche und regionale Umfeld einfügt. Deshalb wird die Idee aufgegriffen und weiter
ausgestaltet. In der vorliegenden Arbeit werden Speicher und landwirtschaftliche Gebäude des
Agrarbetriebes als zusammengehörendes Ensemble betrachtet. Letzteres verbessert die
Ausgangsbedingungen für die Vermarktung: Je breitgefächerter die Angebotspalette des
agrotouristischen Zentrums ist, umso stärker strahlen Impulse nach außen und umso mehr
Touristen könne als Besucher gewonnen werden.
TP
3
„Als Agrotourismus werden touristische Angebote im ländlichen Raum bezeichnet, die Aufenthalte mit
Erlebnismöglichkeit auf oder in der Nähe eines Agrarbetriebes bieten. Die Aktionen werden meist von
Landwirten
organisiert
und
bieten
zusätzliche
Einnahmequellen“
(Imboden
2001:
83;
http://www.agrotourismus.ch/index.htm).
PT
107
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
Potentielle Angebotsfelder des agrotouristischen Zentrums in Neugrimnitz:
Gemeindezentrum
aktives Museum Landwirtschaft
Vereinshaus
Veranstaltungssaal
Agrotouristisches Zentrum
Kreativwerkstatt
Vermarktungsplattform Internet
Begegnungsstätte
Heimatstube mit Ausstellung
Privatunterkünfte
„Gläserne Produktion“
Freiwillige Feuerwehr
3.2
Ideensammlung zur Umnutzung der Ställe
3.2.1 Schweinestall
Ausweitung der „Gläsernen Produktion“
3.2.2 Kälberstall
Aktionsmuseum
Verarbeitung von Naturprodukten
- Wolle: spinnen, weben
- Honig (z.B. Kerzen aus Bienenwachs herstellen)
- Konservieren/ Einkochen von (eigenen) Früchten zum Mitnehmen
- Ton (töpfern)
- Knoten und Seile herstellen
- Korbflechten
- Gartenkräuter: Herstellung von Kräuteressig, Kräuteröl, Zubereitung, Sammeln, Lagern
- Naturkosmetik herstellen (z.B. Ringelblumensalbe)
- Mosterei (traditionelle Saftgewinnung aus der Obstpresse zum Mitnehmen)
- Öl pressen, Kräuteröl herstellen
- Reisigbesen binden
Anbau und Verarbeitung alter Nutzpflanzen
- Emmer und Einkorn
Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse
- Korn dreschen (Dreschflegel, Windfege)
- Korn mahlen in echten Trogmühlen
- Brotfladen backen auf heißen Steinen (wetterbedingt)
- Brot backen im Freilandofen
- Schmalzzubereitung (zum Mitnehmen)
108
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
Energie
- z.B. solarbetriebenen Dörrschrank aufstellen (Bauanleitung, Nutzung, Rezepte für
Dörrfrüchte)
- Nutzung von Biogas (Demonstrationsobjekt Methangas-Gewinnung aus einfachen
Behältern)
Schaumuseum
- Ausstellung historischer landwirtschaftlicher Geräte, ggf. mit Werkstatt und
Arbeitsbereich
- Landwirtschaft in der nacheiszeitlichen Landschaft (Geschichte und Gegenwart)
- regionaltypisches Bauen und kulturhistorische Elemente, Traditionen und
Besonderheiten in der Region Uckermark-Barnim
- Ausstellungen von besonderen Exponaten aus Natur-, Heimat- und Volkskunde
- Schweinemuseum
Offenstall für das Deutsches Sattelschwein (gefährdete Nutztierrasse)
Taubenzucht
Verleih von Fahrrädern und Sportgeräten
Geräteraum für regionale Feste/ Veranstaltungen
Backhaus (z.B. gemeinschaftliches Backen)
Pilzzucht für den Hausbedarf
- exemplarisch zeigen
- informieren
Gartencafe, Hofimbiss
Galerie/ Atelier
Ausstellungs-/ Vortragsraum mit Multimedia Technik
Kreativwerkstatt
- Herstellen von Puppen, Vogelscheuchen, Figuren aus Heu, Stroh, Maiskolben/- blättern
- Herbarisieren (z.B. Feldblumen)
- Nistkästen bauen
Vereins- und Seminarräume
Werkstatt (Vermietung)
LKW/ PKW- Garage (Vermietung)
Dorfkino
Multifunktionsgebäude, Begegnungsstätte, Freizeitzentrum
Einrichtung Multi-Media (Vermarktungs- und Informationsplattform)
3.2.3 ehemaliger Schweinestall
Abriss
Fahrradverleih
Offenstall für eine bedrohte Schweinerasse
Backhaus
Feuerwehrgerätehaus
Gerätehaus für regionale Feste und Veranstaltungen
Werkzeugschuppen
109
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
3.2.4 Speicher
Der Speicher bietet die Möglichkeit, viele Funktionen des Ortes sowie touristische Angebote
unter einem Dach zu integrieren. Dabei können landwirtschaftliche Nutzungen durch
zusätzliche Kultur-/ Bildungs- und Erlebnisangebote bereichert werden. Es folgen potentielle
Nutzungsvarianten, die sich auch gut ergänzen.
aktives Museum (Projekt: Agrotouristisches Zentrum „Zur alten Milchrampe“)
- Verarbeitung von Naturprodukten (Wolle, Honig, Früchte, Ton o.a.)
- Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Schmalz zubereiten, Brot backen,
mosten, Wein- und Bier brauen)
- Verarbeitung/ Konservierung von Gartenfrüchten (z.B. Einkochen)
- landwirtschaftliches Schauhandwerk
Schaumuseum
- Landwirtschaft in der nacheiszeitlichen Landschaft (Geschichte und Gegenwart)
- Regionaltypisches Bauen und kulturhistorische Elemente, Traditionen und
Besonderheiten in der Region Uckermark-Barnim
- Ausstellungsraum für (historische) Landgeräte- und Maschinen
- Ausstellung von besonderen Exponaten aus Natur-, Heimat- und Volkskunde
Vermarktungsplattform Internet
Kreativwerkstatt
Backhaus
Gartencafe, Hofimbiss
Gemeindezentrum, Begegnungsstätte
Vereinshaus
Veranstaltungssaal
Direktvermarktung regionaler Produkte
Dauernutzungen lassen sich durch abgestimmte temporäre
Wissensvermittlung ergänzen. In Folgendem eine Ideensammlung dazu:
Aktivitäten
und
Aktivitäten
- Lagerfeuer (Wurst/ Fleisch aus eigener Produktion, Stockbrot, Folienkartoffeln)
- Nachtwanderung mit Fledermausdetektor, Lagerfeuer
- Kindergeburtstag mit Lagerfeuer
- Kräuterwanderung
- Angebote in den Bereichen Musik, Theater, Kultur, Vorträge, Literatur, Ausstellungen,
traditionelle Kulturanlässe
- Landwirtschaftliche Erlebniswochen (für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene)
Wissensvermittlung (Seminare, Kurse, Tagungen, Dia-Vorträge, praktische Anleitung)
- alte Haushaltstechniken/ traditionelle Konservierung (Einmachen, Wein-/ Bier brauen
etc.)
- geführte Wanderungen
- Lehrpfade
- Umweltpädagogik, naturkundliche Veranstaltungen
- Hofführungen
- kunsthandwerkliche Kurse
110
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
3.3
Nutzungskonzept
Datenauswertung
Die im Kapitel 3.2 vorgeschlagenen Ideen stellen Angebotsbausteine dar, welche sich in
vielfältiger Weise kombinieren lassen. Aus diesem Grund wird jede Bewirtschaftungsvariante
einzeln untersucht. Eine wichtige Bewertungsgrundlage stellen die Ansprüche des Landwirts
an neue Nutzungen dar. Demnach sollten neue Nutzungen möglichst
- zusätzliche Einnahmen erzielen,
- wenig Zeit beanspruchen,
- geringe Investitionen erfordern und
- in den neuen Aufgaben den Qualifikationen der Familienmitglieder bzw. Angestellten
entsprechen.
3.3.1 Schweinestall
Nutzungserweiterung:
Ausweitung der „Gläsernen Produktion“
Beschreibung
Gegenwärtig entwickelt sich das Kaufverhalten der Kunden teilweise weg von homogenen
Massenprodukten hin zum Direktkauf beim Landwirtschaftbetrieb. Dabei spielt die
artgerechte Tierhaltung eine entscheidende Rolle. Der Schweinstall eignet sich gut, um
Verbrauchern die ökologische Schweinemast zu veranschaulichen. Dies stärkt die
Kundenbindung und fördert Vertrauen in die Produkte der Regionalmarke
„Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin“.
Einkommensquellen
Absatzsteigerung durch transparente Produktion
Stärkung von Vertrauen und Kundenbindung
Baumaßnahmen
keine
Investitionsbedarf
keine
abschließende Bewertung
gut geeignet; vom Geschäftsführer Herrn Ortlieb befürwortet
3.3.2 Kälberstall
Nutzung:
Offenstall für das Deutsche Sattelschwein mit Streichelzoo
Beschreibung
Das Deutsche Sattelschwein zählt zu den bedrohten Nutztierrassen. Diese werden in den
Bundesländern ihrer Herkunft mit Erhaltungsprämien gefördert. In Brandenburg trifft dies für
das Deutsche Sattelschwein zu. Der Züchter erhält einen Zuschuss als Wurf- bzw.
Haltungsprämie. Mehr Informationen zum Deutschen Sattelschwein im Anhang.
Mit dieser Nutzung gelingt es dem Landwirtschaftsbetrieb, sich von anderen Tierhaltern in
der Umgebung zu differenzieren. Gleichzeitig gewinnt das Fleisch- und Wurstsortiment der
Direktvermarktungseinrichtungen neue Produkte, Sorten und Geschmacksrichtungen hinzu.
Auf diese Weise wird der Umsatz gesteigert.
Ein Streichzoo, in dem auch drei bis vier Heidschnucken untergebracht werden können,
ergänzt das Angebot optimal.
Neben der Haltung der beiden gefährdeten Rassen Sattelschwein und Heidschnucke, könnte
der Betrieb in Zukunft eine weitere bedrohte Nutztierrasse aufnehmen, um sich als Arche-Hof
zertifizieren zu lassen (vgl. Anhang II/III).
111
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
Auswertung bezogen auf die Gebäude
Der westliche Stallteil (vgl. Kap. 2.1 Foto 5) bietet viel Platz und mehrere Ausgänge ins
Freie. Vorgelagert erstreckt sich ausreichend Land, auf dem die Schweine weiden können vgl.
Kap. 2.1 Foto 41 und 42).
Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz
Offenstall und Streichelzoo fügen sich harmonisch ins Ortsbild ein. Nachteilige Geruchs- oder
Geräuschbeeinträchtigungen bestehen nicht, weil sich das Freigehege relativ versteckt hinter
dem Bergeraum auf unbewirtschaftetem Land befindet. Andere landwirtschaftlich-touristische
Nutzungen im Kälberstall und Speicher profitieren von der Haltung einer bedrohten
Nutztierrasse. So gewinnt beispielsweise das Projekt Agrotouristisches Zentrum „Zur alten
Milchrampe“ eine Attraktion hinzu.
Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz)
Synergien bestehen mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“.
Einkommensquellen
Direktvermarktung von Fleisch und Wurstwaren in der betriebseigenen Fleischerei
Althüttendorf und den Verkaufsstellen in Neugrimnitz, Joachimsthal und Finowfurt.
Baumaßnahmen
keine
Investitionsbedarf
minimal
abschließende Bewertung
gut geeignet; vom Geschäftsführer Herrn Ortlieb befürwortet
Nutzung:
Aktionsmuseum Landwirtschaft
Beschreibung
Ein aktives Museum bietet Besuchern neben Informationen auch Gelegenheit, verschiedene
landwirtschaftliche
Aktivitäten
selbst
auszuprobieren.
Mit
den
gewählten
Themenschwerpunkten Getreide und Spinnerei (vgl. 3.4.3) beschränkt sich der
Landwirtschaftsbetrieb absichtlich auf Naturalien und Produkte, über die er selbst verfügt
(vgl. Kap. 1.3). Die Nutzung betriebseigener Ressourcen garantiert eine reibungslose und
schnelle Nachlieferung fehlender Materialien.
Das Museum im Kälberstall bildet zusammen mit dem gegenüberliegenden Speicher
(Projektidee: „Zur alten Milchrampe“) ein Ensemble als agrotouristisches Zentrum. In
Zukunft ergänzen sich die touristischen Angebote in den beiden Gebäuden gegenseitig.
Derzeit wird die vorhandene Projektidee „Zur alten Milchrampe“ noch einmal grundlegend
überarbeitet, da sich Ausgangsbedingungen sowie verfügbare Räumlichkeiten veränderten.
Folglich können an dieser Stelle keine detaillierten Aussagen über beiderseitig abgestimmte
Aktivitäten mit Synergieeffekt getroffen werden. Um Konkurrenz zu umgehen, wurden im
Kälberstall jene Themenpunkte gewählt, die das Vorhaben „Zur alten Milchrampe“ nicht
beinhaltet.
Auswertung bezogen auf die Gebäude
Auf der Ostseite des Stalles befinden sich zwei leerstehende Räume in gutem baulichem
Zustand. Diese können mit geringem Aufwand als Aktionsmuseum umgenutzt werden (vgl.
Kap. 2.1 Foto 4 und 6). Im nordöstlichen Raum wird die Spinnerei eingerichtet und im
Südöstlichen das Weizenmuseum. Die Lichtverhältnisse, können mit zusätzlichen
Leuchtkörpern optimiert werden. Stromanschlüsse gibt es bereits.
Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz
Ein aktives Landwirtschaftsmuseum passt sehr gut ins Dorf, da es das Vorhaben „Zur alten
Milchrampe“ bereichert.
Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz)
Synergien ergeben sich mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“.
112
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
Einkommensquellen
Eintrittsgelder (Kasse des Vertrauens): 1 Euro
Kauf von Bastelmaterialien (Kasse des Vertrauens)
ggf. Teilnahmebeträge für Kurse/ Bastelaktionen
ggf. Verkauf eigener landwirtschaftlicher Produkte
Baumaßnahmen
Aufbesserungen des Innenraumes
Investitionsbedarf
gering
abschließende Bewertung
gut geeignet; von Geschäftsführer Herrn Ortlieb befürwortet
Neue Nutzung
Beschreibung
Fahrradverleih
Neugrimnitz befindet sich in einer für Fahrradtouristen privilegierten Landschaft. Allerdings
eignet sich der Ort durch unzureichende Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz nur
bedingt als Verleihstation.
Auswertung bezogen auf die Gebäude
Geeignete Räume befinden sich im Nordostabschnitt des Gebäudes.
Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz
Derzeit verleihen im Ort bereits einige Vermieter von Privatunterkünften Fahrräder an ihre
Gäste. Ein externer Verleih wäre demzufolge nur für Tagestouristen, die Neugrimnitz zu Fuß
oder mit dem Auto erreichen, interessant. Mit dieser eingeschränkten Zielgruppe ist der
Fahrradeverleih in Neugrimnitz unrentabel.
Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz)
-
Einkommensquellen
Verleih von Fahrrädern
Baumaßnahmen
keine
Investitionsbedarf
gering
abschließende Bewertung
nicht geeignet
Neue Nutzung
Beschreibung
Eiszeitmuseum
Die Idee eines Eiszeitmuseums ergab sich durch die unmittelbare Nähe zum Geopark
„Chorin-Joachimsthaler Eiszeitlandschaft“.
Auswertung bezogen auf die Gebäude
Das Gebäude verfügt über ausreichend Platz, um ein Eiszeitmuseum mit einem großen
Modell der glazialen Serie sowie Informationen über Besonderheiten der nacheiszeitlichen
Landschaft (Oser, Kanes, Drumlins, Sölle u.a.) einzurichten. Da sich jedoch vom Kälberstall
keine Sichtachsen in den Geopark eröffnen, eignen sich die Räumlichkeiten nicht (vgl.
Synergien/ Konkurrenz).
Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz
Neugrimnitz, unmittelbar am beantragten nationalen UNESCO-Geopark gelegen, würde sich
als Standort eines Eiszeitmuseum eignen.
Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz)
Für den Geopark wird derzeit ein Betreiberkonzept erarbeitet. Dieses sieht auch die
Errichtung eines Pavillons vor, in dem die Geschichte der eiszeitlichen
113
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
Landschaftsentwicklung dargestellt wird. Der Pavillon wird landschaftsbezogen errichtet, d.h.
in der Umgebung müssen markante geologische Erscheinungen zu erkennen sein.
Auch die Gemeinde Groß Ziethen plant ein Museum, das teilweise auch Informationen zur
Eiszeit präsentiert. Thematisch überschneiden sich beide Vorhaben mit einem Eiszeitmuseum
in Neugrimnitz.
Einkommensquellen
Eintrittsgelder
Baumaßnahmen
Ausstellungseinrichtung
Investitionsbedarf
gering
abschließende Bewertung
Da sich das Vorhaben mit dem Betreiberkonzept des Geoparks sowie dem Museum in Groß
Ziethen überschneidet, wird von diesem Projekt abgesehen.
Schaumuseum Landwirtschaft in der nacheiszeitlichen Landschaft
Neue Nutzung
Beschreibung
Dieses Museum thematisiert die Besonderheiten der Landwirtschaft in der nacheiszeitlichen
Landschaft. Es umfasst neben geschichtlichen Fakten auch Informationen über die moderne
Agrarwirtschaft (z.B. Precision Farming) sowie neueste Erkenntnisse.
Auswertung bezogen auf die Gebäude
Die Räume eignen sich als Schaumuseum.
Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz
Das Museum fügt sich gut in den landwirtschaftlich geprägten Ort ein.
Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz)
Synergien ergeben sich mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“.
Einkommensquellen
Eintrittsgelder
Baumaßnahmen
keine
Investitionsbedarf
gering
abschließende Bewertung
geeignet; doch wird ein aktives Museum bevorzugt
Neue Nutzung
Beschreibung
Ausstellung regionaltypisches Bauen in der Region Uckermark-Barnim
Die Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick zum Thema regionaltypisches Bauen. Sie
zeigt, welche Möglichkeiten, bestehen kulturhistorische Belange bei eigenen Neu- oder
Umbaumaßnahmen mit einfließen zu lassen.
Auswertung bezogen auf die Gebäude
Die Räume eignen sich als Schaumuseum.
Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz
Das Museum fügt sich gut in den landwirtschaftlich geprägten Ort ein.
Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz)
Synergien ergeben sich mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“.
Einkommensquellen
Eintrittsgelder
Seminare (z.B. Feldsteinbauten erhalten)
114
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
Baumaßnahmen
keine
Investitionsbedarf
gering
abschließende Bewertung
geeignet; jedoch wird der Themenschwerpunkt Landwirtschaft bevorzugt
Neue Nutzung
Beschreibung
Schweinemuseum
Da vor Ort bereits Schweine gehalten werden und mit dem Deutschen Sattelschwein eine
bedrohte Rasse hinzukommt, vervollständigt ein themenbezogenes Museum das Angebot. Die
Ausstellung vermittelt Informationen rund um das Schwein.
Auswertung bezogen auf die Gebäude
Die Räume eignen sich als Schaumuseum.
Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz
Das Museum fügt sich gut in den landwirtschaftlich geprägten Ort ein.
Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz)
Synergien ergeben sich mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“.
Einkommensquellen
Eintrittsgelder
themenbezogene Vorträge
Spanferkel, Fleisch und Würste grillen
Tierschau
Baumaßnahmen
keine
Investitionsbedarf
gering
abschließende Bewertung
geeignet; als Einzelausstellung abgelehnt
Neue Nutzung: Ausstellungsraum für (historische) Landgeräte- und Maschinen mit Werkstatt
und Arbeitsbereich
Beschreibung
Ungenutzte Maschinen erlangen im Schaumuseum neue Bedeutung. Die Möglichkeit
ausgewählte Geräte vor Ort zu testen, könnte das Angebot bereichern.
Auswertung bezogen auf die Gebäude
Der westliche Stallbereich eignet sich aufgrund seiner Größe. Allerdings müssten zusätzliche
Leuchtkörper installiert werden. Die hofseitigen Räume kommen nicht in Betracht, da sie für
diese Nutzung zu klein sind.
Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz
Das Museum fügt sich gut in den landwirtschaftlich geprägten Ort ein.
Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz)
Synergien ergeben sich mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“.
Einkommensquellen
Eintrittsgelder
Führungen nach Vereinbarung
Baumaßnahmen
keine
Investitionsbedarf
gering
115
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
abschließende Bewertung
bedingt geeignet: Die Ausstellung verspricht kaum Einkommenszuwächse. Daher wird von
dieser Nutzung abgesehen.
Neue Nutzung
Veranstaltungssaal/ Kino/ Freizeitzentrum/ Multifunktionsgebäude
Beschreibung
Ein Freizeitzentrum erfüllt mehrere Funktionen. So besteht z.B. die Möglichkeit ein kleines
Leihkino zu etablieren, welches das touristische Angebot in der Region aufwertet.
Auswertung bezogen auf die Gebäude
Die Räume lassen sich für die oben aufgeführten Einrichtungen umgestalten.
Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz
Aufgrund geringer Einwohnerzahl (ca. 80 Menschen), schlechter öffentlicher
Verkehrsanbindung und dezentraler Lage, eignet sich der Ort für diese Nutzung nicht.
Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz)
Die Nutzungen überschneiden sich mit einigen Ideen des Projektes „Zur alten Milchrampe“
im gegenüberliegenden Speicher. Zudem gibt es im Dorf bereits einen Veranstaltungssaal für
Feste.
Einkommensquellen
Raumvermietung für Seminare etc.
Eintrittsgelder
Baumaßnahmen
Aufbesserungen der Innenräume
Investitionsbedarf
gering – mittel
abschließende Bewertung
ungeeignet
Neue Nutzung
Beschreibung
Museum Uckermark-Barnim / Touristeninformation
Das Ausstellungshaus präsentiert die Region Uckermark-Barnim mit Besonderheiten
regionaler Geschichte, Natur, typischen Traditionen und vielem mehr. Zusätzlich ergänzt eine
Touristeninformation das Angebot. Diese vermittelt Unterkünfte und stellt lokale Aktivitäten
und Projekte vor.
Auswertung bezogen auf die Gebäude
Die Räume eignen sich gut.
Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz
Der Standort Neugrimnitz eignet sich aufgrund dezentraler Lage und schlechter öffentlicher
Verkehrsanbindung nicht.
Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz)
Innerhalb des AEP Schwerpunktprojektes „Kaiserbahnhof“ (vgl. Kap. 1.6) ist ein
touristisches Informationszentrum vorgesehen. Zudem bestehen bereits diverse touristische
Anlaufstellen in der Region, beispielsweise in Joachimsthal.
Einkommensquellen
Vermietung
Baumaßnahmen
Aufbesserungen der Innenräume
Investitionsbedarf
gering
abschließende Bewertung
ungeeignet
116
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
Von den oben beschriebenen Umnutzungsmöglichkeiten sollen der Offenstall für das
Deutsche Sattelschwein und das Aktionsmuseum Landwirtschaft realisiert werden.
Nachfolgende Skizze veranschaulicht in welchen Räumen des Kälberstalles die gewählten
Nutzungen untergebracht werden.
Abb. 4: Raumaufteilung der neuen Nutzungen im Kälberstall
Weitere Ideen, die sich bereits zu Beginn des Planungsprozesses als unrealistisch erwiesen,
folgen an dieser Stelle:
Neue Nutzung
saisonaler regionaler Handelsplatz, Bauernmarkt
Beschreibung
Dem Verkauf regionaler Produkte aus Landwirtschaft und Handwerk steht die mangelhafte
infrastrukturelle Erschließung (fehlender Bahnanschluss, eingeschränkter Busverkehr) des
Dorfes sowie die geringe Kaufkraft vor Ort (ca. 80 Einwohner) entgegen.
Neue Nutzung
Beschreibung
regionales Schlachthaus
Ein Schlachthaus, in dem betriebseigene Tiere geschlachtet werden existiert bereits in
Althüttendorf.
Neue Nutzung
Beschreibung
Pferdestall
In Kooperation mit der geplanten Kremserstation (vgl. Spezieller Teil Kap. 1.6), wäre ein
Umbau des Kälberstalles zum Pferdestall möglich. Für Pferde gewähren die Räume derzeit
jedoch unzureichend natürliches Licht. Mit hohem finanziellem Aufwand könnte der Stall
umgerüstet werden. Da es bessere Alternativen gibt, scheidet diese Nutzung aus der engeren
Wahl aus.
117
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
Nutzungen, die Spezialkenntnisse oder langjährige Erfahrung erfordern und derzeit vom
Landwirtschaftsbetrieb nicht abgedeckt werden können, wurden ebenfalls ausgesondert.
Neue Nutzung
Pilzzucht
Beschreibung
Die Pilzzucht als neue Bewirtschaftungsalternative erfordert hohe Investitionen und
einsprechende
Fachkenntnisse.
Außerdem
wären
zeitaufwendige
und
teure
Vermarktungskampagnen notwendig, um sich von anderen Produzenten zu differenzieren und
ggf. auch höhere Preise zu rechtfertigen.
Neue Nutzung
Kleine Regenwurmkompostanlage
Beschreibung
Für eine industrielle Regenwurmkompostanlage, werden reichlich organische Abfälle
benötigt. Mist und Gülle aus der eigenen Tierhaltung versorgen die Feldkulturen mit
Nährstoffen, so dass kaum Überschüsse anfallen. Zukäufe würden die Produktionskosten
erhöhen. Erschwerend wirken auch die notwendigen fachlichen Kenntnisse, die sich
Geschäftsführung und Angestellte zusätzlich aneignen müssten. Letztendlich sind
zeitaufwendige und teure Vermarktungskampagnen notwendig, um Regenwurmhumus und produkte zu vermarkten.
3.3.3 ehemaliger Schweinestall
Neue Nutzung
Beschreibung
Abriss
Der Landwirtschaftsbetrieb verfügt über ausreichend Räume für Produktion, Lager und
Verarbeitung. Zudem steht der benachbarte Kälberstall leer. Aus diesem Grund ist ein Abriss,
der geringere Kosten verursacht als das Gebäude instand zu setzen, sinnvoll.
Auswertung bezogen auf das Gebäude
Der ehemalige Schweinestall befindet sich in schlechtem baulichen Zustand. Dachstuhl und
Fenster müssen erneuert werden. Da es sich weder um ein Denkmal noch um ein prägendes
Dorfgebäude handelt, sollte das Gebäude abgerissen werden.
Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz
Die entsiegelte Fläche des ehemaligen Schweinestalles wird neu gestaltet.
Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz)
Baumaßnahmen
Abriss
Investitionsbedarf
gering
abschließende Bewertung
geeignet und vom Geschäftsführer Herrn Ortlieb befürwortet
118
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
3.3.4 Speicher
Für den kommunalen Speicher entwickelte die Kulturgemeinschaft Neugrimnitz die
Projektidee Agrotouristisches Erlebnishaus „Zur alten Milchrampe“. Die Inhalte des
Vorhabens werden im Kap. 1.4 (Spezieller Teil) beschrieben. In Folgendem werden die
vorhandenen Nutzungsideen aufgegriffen, ausgestaltet und durch weitere
Nutzungsmöglichkeiten bereichert.
Neue Nutzung
Beschreibung
Gemeindezentrum
Der Speicher ist eines der dorfprägenden Gebäude. Somit eignet sich der Bau ausgezeichnet,
um in ihm ein Gemeindezentrum mit Räumen für örtliche Vereine und Gemeindevertretung
unterzubringen. Übrige Räume können für touristische Einrichtungen aus den Bereichen
Landwirtschaft, Handwerk, Kultur, Gastronomie, Bildung und Fremdenverkehr oder als
dörfliche Begegnungsstätte genutzt werden.
Neue Nutzung
Beschreibung
Veranstaltungssaal
Der Saal kann für kulturelle und naturkundliche Veranstaltungen, Seminare und Tagungen
oder Spielabende und ähnlichem genutzt werden.
Neue Nutzung
Beschreibung
Agrotouristisches Zentrum „Zur alten Milchrampe“
In Form eines „aktiven“ Museums werden traditionelle landwirtschaftliche Bewirtschaftungsund Verarbeitungsmethoden dargestellt. Die möglichen Angebotssteine fasst Kapitel 3.2.4
zusammen. Dabei sollen im Speicher vor allem jene Nutzungen untergebracht werden, die
sich auf die Vergangenheit des Gebäudes als „Milchrampe“ beziehen (buttern, käsen, Jogurt
herstellen).
Neue Nutzung
Beschreibung
Kreativwerkstatt
Die Kreativwerkstatt eignet sich besonders gut für den Speicher, weil sie vom
Landwirtschaftsbetrieb weder zeitlich noch fachlich abgedeckt werden kann. Dabei wäre eine
Zusammenarbeit des Kulturvereins Neugrimnitz mit dem Natur- und Heimatverein
Althüttendorf möglich. Viele landwirtschaftliche Produkte lassen sich für künstlerische und
kreative Workshops oder für Gesundheit und Wohlbefinden verwenden. In diesem
Zusammenhang könnten, bei vorhandenen fachlichen Voraussetzungen, kunsthandwerkliche
Kurse angeboten werden.
Neue Nutzung
Beschreibung
regionale Vermarktungs- und Informationsplattform per Internet
Auch in der Landwirtschaft bestimmen zunehmend die modernen Medien einen Teil des
Wettbewerbs. Dabei wird die Bedeutung des Internets und des elektronischen
Datenaustauschs in Zukunft weiter zunehmen (SCHMINCKE 1999 in: Innovatives
wirtschaften in ländlichen Räumen: 143).
Das Internet bietet die Chance, eine gemeinsame Werbeplattform für die Region zu
etablieren. Dieser lokale Anlaufpunkt versorgt einerseits die Region, andererseits externe
Interessenten mit Informationen und Dienstleistungen. Auf lokaler Ebene stärkt dies die
Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Umgebung und bindet die Kaufkraft an die Region.
Außerdem ermöglicht ein leistungsfähiges Informationsnetz zur Internetvermarktung
119
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
regionalen Unternehmern sowie diversen Vereinigungen und der Gemeinde einen
überregionalen Informations-, Produkt- und Dienstleistungsvertrieb aktiv zu managen. Ein
Beispiel dazu: Im Landkreis Kitzingen existiert seit 1996 ein interaktives Informationssystem
„Kitzingen Online“. Hier haben Non-Profit-Organisationen die Möglichkeit unendgeldlich
Seiten ins Netz zu stellen. Nachdem die Organisationen kurz in die technischen Strukturen
eingewiesen wurden, arbeiten sie fortan selbstständig (SCHMINCKE 1999 in: Innovatives
wirtschaften in ländlichen Räumen: 148). Ähnlich ist dies auch in der Region Neugrimnitz
umsetzbar. Auf diese Weise lassen sich landwirtschaftliche Produkte der Regionalmarke,
touristische Projekte und Aktionen (z.B. Geo-Park, geplante Kremserstation, Wanderprojekte
für Uckermark-Barnim etc.) vermarkten. Die Vernetzung mehrerer Akteure führt zu
Agglomerationsvorteilen.
Besonders erfolgversprechend kann das interaktive Informations- und Werbenetz geführt
werden, wenn übergeordnete Vermarktungsorganisationen die Plattform unterstützen und
ihrerseits ergänzen („Regionen aktiv“ Projekte: Vermarktung regionaler Produkte im
Netzwerk mit dem Tourismus/ Netzwerk zwischen touristischen Dienstleistern und Erzeugern
regionaler Produkte; vgl. auch Kap.: 1.7).
Das vorhandene Computersystem dient zudem als Internetcafe, insbesondere auch für ältere
Menschen.
Investitionen
Hardware, Software
Einwahltechnik
laufende Einwahlkosten
Weiterführende Literatur
Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (2001): Landwirtschaft
Erfahrungen und Erwartungen.- Frankfurt (Main): DLG
3.4
im
Internet-Zeitalter.
Umsetzung der gewählten Nutzungen
Dieses Kapitel veranschaulicht, wie die neuen Nutzungen vor Ort umzusetzen sind. Dabei
entscheiden neben einer guten Organisation auch Werbungsmaßnahmen über den Erfolg der
Umnutzungen. Hierzu ein paar Vermarktungsvorschläge:
- Kooperation mit dem Fremdenverkehrsamt Schorfheide-Chorin
- Bekanntmachung und Darstellung im Amtsblatt
- Zeitungsberichte (z.B. MOZ) vor Aktionstagen und Festen
- Darstellung des lokalen und regionalen touristischen Angebots auf Messen und
Ausstellungen (z.B. Grüne Woche)
- Faltblätter mit Kurzinformationen über das regionale/ überregionale touristische Angebot
auslegen (z.B. Touristeninformationen Berlin, Eberswalde, Angermünde/ Gaststätten/
Beherbergungseinrichtungen/ Geschäfte)
- Kurzberichte oder Werbung im Radio/ TV
3.4.1 „Gläserne Produktion“
Interessierte Kunden können Betriebsführungen vereinbaren, um die Stallanlagen zu
besichtigen. Dies stärkt das Vertrauen in den Landwirtschaftsbetrieb und die Regionalmarke
Schorfheide-Chorin. Indirekt profitiert der Betrieb durch Umsatzsteigerung.
Bekannt gegeben wird die Möglichkeit einer Betriebsbesichtigung durch Aushänge oder
Faltblätter in den Direktvermarktungsstellen des Landwirtschaftsbetriebes (Neugrimnitz,
120
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
Althüttendorf, Joachimsthal, Finowfurt). Weiterhin können Flyer auch in regionalen
Naturkostläden ausgelegt werden.
3.4.2 Offenstall Deutsches Sattelschwein
Rahmenbedingungen
Fläche
Geräte4
In Nordbrandenburg gibt es keine weiteren Halter des
Deutschen Sattelschweins (mündl. Mittl. Ehlich: 27.4. 2004), so
dass der Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz eine Marktnische
erschließt.
ca. 100 m² Stallraum und 1 ha Freiland
Die Auslauffläche sollte in Abständen gewechselt werden, um
eine Ansiedlung von Parasiten im Boden zu verhindern. Vor
erneuter Nutzung eines Landstücks sollte dieses wenigstens ein
halbes Jahres brach liegen (mündl. Mittl. EHLICH: 27.4.2004) .
Die Fläche wird mit einem Elektrozaun (2-3 Drähte)
eingegrenzt (mündl. Mittl. PRIEBE: 10.6. 2004).
Futterautomaten für Vormast und Mast
Star Feeder S-Flex
Art.-Nr.: 18315
Preis: 343,00 Euro
Bezugsquelle: Agrarhandels GmbH Brama West (Marzahna)
Tränkebecken Wasser
Art.-Nr.: 49014
Preis: 30,00 Euro
Bezugsquelle: Agrarhandels GmbH Brama West (Marzahna)
Weidezaun-Batteriegerät A 1500
9- und 12-Volt-Betrieb,
universell einsetzbar, sehr preiswert und sparsam
Impulsenergie bei 12 V: 0,5 J
Art.-Nr.: 6902
Preis: 153,45 Euro
Bezugsquelle: Agrarhandels GmbH Brama West (Marzahna)
Weidezaunbatterie
9-V-Alkaline-Qualitätsbatterie
120 Ah
Umweltfreundliche Weidezaun-Trockenbatterie mit konstantem
Spannungsverlauf; für dauerhaft optimale Geräteleistung
Art.-Nr.: 2312
Preis bei 120 Ah und inkl. Entsorgungsgebühr: 26,72 Euro
Bezugsquelle: Agrarhandels GmbH Brama West (Marzahna)
Weidezaunpfähle - Winkelstahlpfahl
mit eingeschweißtem Kopf und Trittstufe,
2,0 mm dick (verstärkt); 1,15 m lang
Art.-Nr.: 5503
Preis: 1,33 Euro
Ringisolatoren
Gewinde M6; mit 2 Muttern M6, schwarz
4
alle Preise ohne MwSt.
121
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
Art.-Nr.: 2124
Preis/25 Stück: 6,50 Euro
Zucht
Zuchtbetreuer
Bezugsquelle/ Infos
Sattelschweine
Eintrag in den
Zuchtverein
Fördergelder
Angebote
Verantwortlicher
Einnahmen
Zielgruppen
Kunststoffbreitband 10 mm
mit 4 Nirostaleitern; hochreißfest
gelb-orange 200m
Art.-Nr.: 5512
Preis: 9,74 Euro
Um Inzucht zu umgehen, kann ein externer Zuchteber
unkompliziert organisiert werden (mündl. Mittl. EHLICH
27.4.).
Dipl. agr. Ing. Heiko Kummerow
Tel. 01736195631
Fax: 03342/205389
Dipl. agr. Ing. Mike Priebe
Tel. 01736195633
Schweinezucht- und Produktionsverband Berlin-Brandenburg
eG (Am Krankenhaus 9, 15366 Neuenhagen)
Tel.: 03342-205380
Fördergelder werden direkt beim Landkreis beantragt.
je reinrassiger Wurf: 80 Euro/Jahr
je reinrassiger Zuchteber: 55 Euro/ Jahr
Streichelzoo, ggf. Informationen zum Sattelschwein im
benachbarten Stallraum
Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz GmbH
Verkauf der Schlachtprodukte, Fördergelder
ökologisch orientierte Verbraucher; Feinschmecker, Familien
Rasseinformation:
Das Deutsche Sattelschwein ging ab 1950 aus der gemeinsamen Züchtung des Angler
Sattelschweins mit dem Schwäbisch-Hällischen Schwein hervor. Benannt hat man es nach
seiner markanten Farbzeichnung, dem weißen „Sattel“, auf seinem Rücken.
Für diese robuste Rasse sprechen seine hohe Fruchtbarkeit mit guter Aufzuchtleistung und
Jugendentwicklung. Pro Jahr bekommt eine Sau zweimal bis zu fünfzehn, im Durchschnitt ca.
10, Ferkel. Dabei dauert die Trächtigkeit 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage. Ferkel, die als
Mastschwein gehalten werden, schlachtet man im Alter von sieben bis acht Monaten bei
einem Gewicht von 100 Kilogramm. Je extensiver die Rasse aufwächst, umso langsamer
nehmen die Tiere zu und umso länger dauert es bis sie schlachtreif sind. Dies kann nach
EHLICH (mündl. Mittl. 27.4.) bis zu einem Jahr dauern.
An Bedeutung verlor die Rasse erst in den 60iger Jahren als alle Bemühungen darauf hinaus
liefen ein Fleischschwein zu züchten. Alte fettreiche Landschweinrassen, so auch das
Deutsche Sattelschwein, wurden vom Kunden kaum noch nachgefragt.
Heute besinnt man sich dieser fast schon verschwundenen Rassen zurück. Als Zuchtziel gilt
beim Deutschen Sattelschwein eine Genreserve mit hoher Fruchtbarkeits- und
Aufzuchtleistung sowie guter Mütterlichkeit. Weiterhin sollte das Schwein einen weißen
Gürtel, einen schwarzen Kopf, eine schwarze Keule, mittelgroße Hängeohren und mindestens
7/7 Zitzen aufweisen. Angestrebt werden reinerbige stressnegative Tiere, die sich mit Mutterund Vaterrassen zur Erzeugung von Endprodukten anpaaren lassen.
Weitere Informationen zum Deutschen Sattelschwein befinden sich im Anhang (I).
122
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
3.4.3 Museum Landwirtschaft
Das Aktionsmuseum Landwirtschaft soll in erster Linie den Betrieb und das Dorf bereichern.
Im Unterschied zur Haltung des Deutschen Sattelschweins, werden keine oder nur geringe
Umsatzzuwächse für das Unternehmen erwartet. Das Museum verbessert die
Außendarstellung des Betriebes und dessen soziale Anerkennung. Mit der Umnutzung
erschließt der Agrarbetrieb erstmals Bereiche im Dienstleistungssektor. Auf diese Weise
schafft er sich ein unabhängiges Standbein neben der klassischen landwirtschaftlichen
Produktion.
Themenschwerpunkt: Getreide
Raum
Ausstellungsobjekte
Anzahl der Arbeitsplätze
Arbeitsmaterialien
Inneneinrichtung und
Arbeitsmaterialien
Aktivitäten
Informationen
Organisation
Verantwortlicher
Einnahmen
Zielgruppen
ca. 30 m², auf der Hofseite des Stalles gelegen
Sense, Sichel, Dreschflegel, Rechen, Gabengabel, Körbe,
Scheffel, Trogmühle, Kornstadel, Hocken, Schaukasten mit
verschiedenen Getreideähren
(die genannten Objekte können vom Landwirtschaftsbetrieb
kostenfrei besorgt werden)
4
Korn, Stofftücher oder -säckchen, trockene 20 - 40 cm lange
Weizenbündel, Weizenkörner
Tisch zur Festzeltgarnitur
aus Nadelholz, verleimt, gehobelt und geschliffen, Kanten
gerundet
Maße: 220x70x80 cm
Preis: 49,95 Euro (41,96 Euro ohne MwSt.)
Bezugsquelle: Toom-Baumarkt
Innenfarbe Genius pro Superweiß 10l
seidenmatt, 10 Liter reichen für ca. 60 m²
Preis: 24,95 Euro (20,96 Euro ohne MwSt.)
Bezugsquelle: Toom-Baumarkt
Bastelmaterialien
Bezugsquelle: Schreibwaren- bzw. Bastelgeschäft
Korn dreschen, mahlen, abfüllen, basteln
Erläuterungen zur Verwendung der Ausstellungsobjekte
Museum täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet; ohne Arbeitskraft:
je nach Besucherfrequenz erfolgt ein bis drei Mal pro Woche
ein Kontrollgang, ggf. Nachlieferung von Bastelmaterialien
Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz GmbH
Eintrittsgeld: 1,00 Euro (Kasse des Vertrauens)
Unkostenbeitrag für Bastelmaterialien (Kasse des Vertrauens):
Korn: 0,20 Euro; Stoffsäckchen: 0,20 Euro; Papier: 0,20 Euro
Familien,
landwirtschaftlich
interessierte
Erwachsene,
Tagesgäste
Das Museum verdeutlicht wie und mit welchen Geräten früher Getreide geerntet und
verarbeitet wurde. Dazu werden oben genannte Objekte mit näheren Informationen zur
Verwendung ausgestellt. Außerdem zeigen nachgestaltete Gaben, Kornstadel und Hocken
exemplarisch die verschiedenen Varianten, um Getreide im Freien zu trocknen.
123
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
An einem Arbeitsplatz können Gäste mit dem Flegel die „Spreu vom Weizen trennen“. Die
gewonnenen Körner werden anschließend in einer Trogmühle (alternativ auch Stein-,/
Platten- oder Stahlscheibenmühle) gemahlen (2. Arbeitsplatz). Das Mehl wird in Stofftücher
gewickelt oder in kleinen Säckchen abgefüllt (3. Arbeitsplatz). So kann es mit nach Hause
genommen werden. Schließlich gibt es einen weiteren Arbeitsplatz, an dem Besucher
Getreidebündel zum Hinstellen, Spelzkissen oder ein Getreidekorn aus Papier basteln können.
Abb. 5: Raumgestaltung Getreidemuseum
Themenschwerpunkt: Spinnerei
Raum
Ausstellungsobjekte
Arbeitsplätze
Arbeitsmaterialien und
Inneneinrichtung
ca. 30 m², auf der Hofseite des Stalles gelegen
Spinnrad mit dazugehörige Utensilien
12 bis 14
Zusätzlich wird ein Arbeitsplatz eingerichtet, der Handspinnen
jederzeit ermöglicht. Dies funktioniert mit fünf Stöcken und
einer Nadel. Die Wolle wird, ohne vorheriges Kardätschen,
vorgesponnen.
Festzeltgarnitur (1x Tisch und 2x Bänke)
aus Nadelholz, verleimt, gehobelt und geschliffen, Kanten
gerundet
Maße: 220x70x80 cm und 220x25x50 cm
Preis: 79,95 Euro (67,16 Euro ohne MwSt.)
Bezugsquelle: Toom-Baumarkt
124
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Arbeitsmaterialien
Aktivitäten
Informationen
Organisation
Verantwortliche
Einnahmen
Zielgruppen
Nutzungskonzept
Schafwolle
Handspinnen und Maschinenspinnen
Erläuterungen zur Verwendung der Ausstellungsobjekte im
persönlichen Gespräch
Museum täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet; ohne Arbeitskraft
je nach Besucherfrequenz ein – drei Kontrollgänge pro Woche;
Seminare und Kurse nach Vereinbarung
Nach Anfrage oder an bestimmten Aktionstagen (z.B.
Brandenburger Landparty) können Kurse angeboten werden, in
denen vermittelt wird, wie man Rohwolle verarbeitet und wie
Vorspinnen, Krempeln und Kardätschen funktioniert. Die
notwendigen Geräte befinden sich bereits im Stall.
Die Spinnerei wird teils ehrenamtlich teils mit geringen
Einnahmen aus Kursen und Führungen von zwei Frauen
geführt, welche die einstige Dorfspinnerei betrieben.
Landwirtschaftsbetrieb zusammen mit den Frauen der Spinnerei
Zusammen mit dem Getreidemuseum 1,00 Euro Eintrittsgeld;
ggf. Seminare: Einnahmen gehen zu 90% an Veranstalter und
Organisatoren, 10% an den Landwirtschaftsbetrieb für die
Bereitstellung der Räume
Familien, Naturinteressierte
Abb. 6: Raumgestaltung Spinnerei
125
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
3.4.4 Bezugsquellen
Kategorie
Bezugsquelle
Toom Baumarkt
Baumaterialien,
Eberswalder Straße 4
Arbeitsgeräte,
Einrichtungsgegenstände 16225 Eberswalde
Tel.: 03334-279410
BRAMA-WEST
Weidetechnik und
Agrarhandels GmbH
Stallbedarf
Ringstraße 15
14913 Marzahna
OT Schmögelsdorf
Tel.: 033747-720-0
Sattelschweine
Dipl. agr. Ing. Mike
Priebe
Tel. 01736195633
Bezeichnung
Innenfarbe Genius Superweiß, Tische
und Bänke
Futterautomaten, Tränkebänke,
Weidezaunbatteriegerät,
Weidezaunbatterie, Winkelstahlpfähle,
Ringisolatoren, Kunststoffbreitband
-
126
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
3.5
Nutzungskonzept
Wirtschaftlichkeitsberechnung
Es folgt für jede geplante Umnutzung der Stallanlagen eine Wirtschaftlichkeitsberechnung.
Hierfür werden sowohl Investitions- als auch laufende Betriebskosten ermittelt.
3.5.1 „Gläserne Produktion“
Betriebskostenrechnung
Vorschau 2005
Euro
indirekt
1000,00
300,00
keine Angabe möglich
Umsatzerlöse
Personalkosten
Instandhaltung
Betriebsergebnis
Erläuterungen zur Betriebskostenrechnung
1) Umsatzerlöse und Betriebsergebnis lassen sich nicht ermitteln, da die Ausweitung der
„Gläsernen Produktion“ als Werbe- und Präsentationsinstrument dient und vorrangig
darauf abzielt, Vertrauen und Kundenbindung zu stärken und langfristig zu sichern. Auch
Neukunden können auf diese Weise gewonnen werden. Indirekt wachsen hierdurch die
Umsatzerlöse.
3.5.2
Offenstall Deutsches Sattelschwein
A. Betriebskostenrechnung
Umsatzerlöse
davon
Verkauf von Schweinefleisch- und Wurst
Fördergelder
Vorschau 2005 Vorschau 2006
Euro
Euro
7375,00
3215,00
3000,00
215,00
7000,00
375,00
Materialkosten
Personalkosten
Raumkosten
Versicherungen, Beträge, Abgaben
Instandhaltung, Reparaturen, Werkzeuge
Sonstige Kosten
1500,00
1645,00
250,00
100,00
150,00
150,00
3000,00
2000,00
500,00
100,00
300,00
200,00
sofort abschreibbare Wirtschaftsgüter unter 400 Euro
Betriebsergebnis
2641,15
3221,15 +
1275,00
-
Erläuterungen zur Betriebskostenrechnung
1) Die Kostenermittlung erfolgte anhand von Erfahrungswerten aus der bestehenden
Schweineproduktion.
2) Als Berechnungsgrundlage dienen vier Sauen (ca. 32 - 40 Ferkel pro Jahr) und ein
Zuchteber. Pro Wurf kann mit 10-12 Ferkeln gerechnet werden. Abhängig von den
127
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
3)
4)
5)
6)
7)
Nutzungskonzept
Zucht- und Haltungsbedingungen werden von diesen meist nur 8 Tiere aufgezogen
(mündl. Mittl. PRIEBE: 6.7. 2004).
Fördermittel: reinrassigen Wurf: 80 Euro/ Jahr; reinrassiger Zuchteber: 55 Euro/ Jahr
Für die Berechnung wurden ein reinrassiger Zuchteber und 4 reinrassige Würfe/ Jahr
zugrunde gelegt. Abhängig von den Haltungs- und Zuchtbedingungen werden von den
Sauen zwischen 50 bis 80% trächtig. Pro Sau wird von ca. 1,5 Würfen/ Jahr ausgegangen
(mündl. Mittl. PRIEBE: 6.7. 2004).
Die Personalkosten umfassen sämtliche Pflegearbeiten sowie die Verarbeitung
(schlachten und wursten).
Als sonstige Kosten fallen Tierarzt und Medizin an.
Sofort abschreibbare Wirtschaftsgüter ergeben sich aus dem Erwerb der
Sattelschweine (ein Zuchteber und vier Sauen), der Weidetechnik und dem Stallbedarf.
Ein Jungeber kostet ca. 400-500 Euro, eine Sau im Alter von 180 Tagen ca. 250 - 300
Euro (mündl. Mittl. PRIEBE: 10. 6. 2004). Für die Berechnung wurden 250 Euro/Sau
und 500 Euro/ Eber zugrundegelegt.
Um in den Schweinezuchtverband Berlin-Brandenburg aufgenommen zu werden, ist im
ersten Jahr eine einmalige Aufnahmegebühr von ca. 50 Euro zu entrichten (sonstige
Kosten).
B. Investitionsrechnung
Materialkosten Personalkosten Gesamtkosten
Euro
Euro
Euro
305,15
305,15
Weidetechnik
836,00
836,00
Stallbedarf
110,00
60,00
50,00
Eintrag Schweinzuchtverband Berlin-Brandenburg
30,00
30,00
Beschaffung von Weidetechnik und Stallbedarf
15,00
15,00
Planung/ Organisation notwendiger Arbeitsgeräte/
-materialien
240,00
240,00
Einrichtung des Offenstalls
60,00
60,00
Aufbau der Futterautomaten
120,00
120,00
Einrichtung des Geheges
1620,00
120,00
1500,00
Kauf und Transport der Sattelschweine
Summe
2691,15
645,00
3336,15
128
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
3.5.3 Museum Landwirtschaft
A. Betriebskostenrechnung
Vorschau Vorschau Vorschau Vorschau
2005
2006
2007
2008
Euro
Euro
Euro
Euro
500,00
1200,00
1800,00
2200,00
500,00
-
1100,00
100,00
1500,00
300,00
1700,00
500,00
2215,00
50,00
50,00
100,00
25,00
300,00
100,00
300,00
100,00
50,00
500,00
100,00
550,00
100,00
50,00
600,00
100,00
600,00
100,00
50,00
570,32
-
-
-
Umsatzerlöse
davon
Eintrittsgelder
Raumvermietung, Seminare
Personalkosten
Raumkosten
Instandhaltung, Reparaturen, Werkzeuge
Werbungskosten
Verwaltungskosten
sofort abschreibbare Wirtschaftsgüter
unter 400 Euro
Betriebsergebnis
- 2510,32 + 350,00 + 500,00 +
750,00
Erläuterungen zur Betriebskostenrechnung
1) Eintrittsgelder: 1 Euro Eintritt (Kasse des Vertrauens: Annahme 80% zahlen)
2) Raumvermietung, Seminare: jeweils 10% der jährlichen Einnahmen aller
Seminarveranstaltungen (vgl. 3.4.3 Museum/ Spinnerei)
3) Personalkosten (Löhne, Sozialabgaben): Stundenlohn: 8 Euro; im ersten Jahr
fallen zusätzlich zu den laufenden Kosten einmalige Einrichtungskosten an.
B. Investitionsrechnung
Innenfarbe Superweiß (Genius pro)
Festzeltgarnitur
Tisch zur Festzeltgarnitur
Bastelmaterialien
Planung notwendiger Arbeitsgeräte
Beschaffung der Arbeitsmaterialien
und Einrichtungsgegenstände
bisherige Geräte bzw.
Einrichtungsgegenstände ausräumen
und Räume reinigen
Malern der Innenwände
Transport Spinnereigeräte
Aufbau der Spinnereigeräte
Montage und Aufbau der
Einrichtungsgegenstände
Einrichtung der Arbeitsplätze
Beschaffung historischer
Materialkosten Personalkosten/
Arbeitskosten
Euro
Euro
83,84
268,64
167,84
50,00
Gesamtkosten
Euro
83,84
268,64
167,84
50,00
-
15,00
120,00
15,00
120,00
-
240,00
240,00
-
300,00
120,00
120,00
120,00
300,00
120,00
120,00
120,00
-
120,00
240,00
120,00
240,00
129
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
landwirtschaftlicher Geräte
Reinigung/ Aufstellung historischer
landwirtschaftlicher Geräte
Beschriftung historischer
landwirtschaftlicher Geräte
Beschaffung von Weizenkorn 50 kg
Beschaffung verschiedener
Getreidearten und -sorten
Ausstellung/ Beschriftung der
verschiedenen Getreidearten
Beschaffung von Weizenbündeln
Anfertigung der Gaben, Hocken und
Kornstadel
Aufstellung von Gaben, Hocken
und Kornstadel
Summe
Nutzungskonzept
-
120,00
120,00
-
120,00
120,00
-
60,00
120,00
60,00
120,00
-
60,00
60,00
-
60,00
120,00
60,00
120,00
-
60,00
60,00
570,32
2115,00
2685,32
Erläuterungen zur Investitionsrechung
Die Personalkosten bzw. Arbeitskosten für investive Maßnahmen beinhalten neben den
Personalausgaben auch sämtliche Kosten für Energie, Wasser, Maschinen Arbeitsgeräte und
Verwaltung. Aus diesem Grund werden für einmalige Einrichtungsarbeiten 15 Euro/h
angesetzt.
130
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Nutzungskonzept
3.5.4 Gesamtkosten für die Umnutzungen (vgl. Kap. 3.4 Spezieller Teil)
Lfd.
Nr.
Anzahl
Menge
Gegenstand
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
2
4
1
1
50
6
2
4
1
1
1
Futterautomaten Star Feeder S-Flex
Tränkebänke Wasser
Weidezaunbatteriegerät A 1500
Weidezaunbatterie 9-V-Alkaline, Ah 120
Winkelstahlpfähle 2 mm dick, 1,15 m lang
Abpackung 25 Stück Ringisolatoren Gewinde M6, schwarz
200 m, Kunststoffbreitband, gelb-orange
Sattelschweine, Sauen
Sattelschwein, Eber
Aufnahmegebühr Schweinezuchtverband Berlin-Brandenburg
Frachtkosten Futterautomaten
12
13
14
15
4
4
4
x
10 l, Innenfarbe Genius Superweiß, seidenmatt
Festzeltgarnitur (1x Tisch und 2x Bänke)
Tisch zur Festzeltgarnitur (220x70x80 cm)
Bastelmaterialien
(Papier, Schere, Bleistifte, Baumwolltücher, Bindschnur)
Einzelpreis
(netto) Euro
343,00
30,00
153,45
26,72
1,33
6,50
9,74
250,00
500,00
50,00
30,00
686,00
120,00
153,45
26,72
66,50
39,00
19,48
1000,00
500,00
50,00
30,00
20,96
67,16
41,96
-
83,84
268,64
167,84
50,00
Summe (Einrichtungsgegenstände/ Materialien)
16
17
18
4
2
1
19
20
16
4
h, Eintrag Schweinzuchtverband Berlin-Brandenburg
h, Beschaffung von Weidetechnik und Stallbedarf
h, Planung/ Organisation notwendiger Arbeitsgeräte/-materialien
(Sattelschweine)
h, Einrichtung des Offenstalls
h, Aufbau der Futterautomaten
Gesamtpreis
(netto) Euro
3261,47
60,00
15,00
15,00
60,00
30,00
15,00
15,00
15,00
240,00
60,00
131
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
21
22
8
8
23
24
25
1
8
16
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
20
8
8
8
8
16
8
8
4
8
4
4
8
4
Nutzungskonzept
h, Einrichtung des Geheges (Sattelschweine)
h, Kauf und Transport der Sattelschweine
15,00
15,00
120,00
120,00
Planung/ Organisation notwendiger Arbeitsgeräte (Museumseinrichtung)
h, Beschaffung der Arbeitsmaterialien und Einrichtungsgegenstände
h, bisherige Geräte und Einrichtungsgegenstände ausräumen und
Räume reinigen (Ausstellungsräume Museum)
h, Malern der Innenwände (Ausstellungsräume Museum)
h, Transport der Spinnereigeräte in den Ausstellungsraum
h, Aufbau der Spinnereigeräte im Ausstellungsraum
h, Montage und Aufbau der Einrichtungsgegenstände (Museum)
h, Einrichtung der Arbeitsplätze
h, Beschaffung historischer landwirtschaftlicher Geräte
h, Reinigung/ Aufstellung historischer landwirtschaftlicher Geräte
h, Beschriftung historischer landwirtschaftlicher Geräte
h, Beschaffung von Weizenkorn (50 Kg)
h, Beschaffung verschiedener Getreidearten und -sorten
h, Ausstellung und Beschriftung der verschiedenen Getreidearten
h, Beschaffung von Weizenbündeln vom Feld (abhängig von der Erntezeit)
h, Anfertigung der Gaben, Hocken und Kornstadel
h, Aufstellung von Gaben, Hocken und Kornstadel
15,00
15,00
15,00
15,00
120,00
240,00
15,00
15,00
15,00
15,00
15,00
15,00
15,00
15,00
15,00
15,00
15,00
15,00
15,00
15,00
300,00
120,00
120,00
120,00
120,00
240,00
120,00
120,00
60,00
120,00
60,00
60,00
120,00
60,00
Summe (Arbeitszeit/ Eigenleistung)
2.760,00
Gesamtsumme
6.021,47
132
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
4. Gestaltungskonzept
4.1
Planungsvorgaben
Naturhaushalt (Klima und Boden):
In Neugrimnitz fallen durchschnittlich ca. 580 mm Niederschlag im Jahr (WERTE
UNSERER HEIMAT o.J.). Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 8,4 °C (INSITUT FÜR
FORSTWISSENSCHAFTEN (…) 1988). Die Böden sind frisch bis trocken, kalkhaltig und
weisen einen mittleren Nährstoffgehalt auf.
Ökologie:
Wassergebundene Flächen sind so weit wie möglich zu entsiegeln und für neue Pflanzungen
aufzubereiten. Sandwege bleiben als dorftypische Elemente erhalten.
Bei der Pflanzenwahl sollten vorwiegend heimische Arten mit vielfältigen Funktionen für die
Tierwelt gewählt werden.
Landschafts- und Dorfbild:
Die Gestaltung ist so zu planen, dass sie sich in die vorhandene Dorfstruktur einfügt und
bedeutende Einzelobjekte bzw. Funktionsbereiche hervorhebt. Hierzu ist die Anlage neu zu
gliedern. Flächen mit unterschiedlichen Aufgaben sind durch klare Strukturen von einander
abzugrenzen. Bereiche mit ähnlichen bzw. sich ergänzenden Funktionen sollten miteinander
verbunden werden. Als Gestaltungsmittel können z.B. Pflanzenwuchs und -habitus, Blüte,
Duft und Blattfarbe dienen.
Finanzierung und Arbeitsaufwand:
Anzustreben ist ein preiswerter Gestaltungsentwurf. Allerdings sollte der Kostenfaktor andere
nachhaltiger Themenpunkte nicht beeinträchtigen. Folglich muss nicht unbedingt die billigste
Variante gewählt werden. Der spätere Pflegeaufwand sollte sich auf ein Minimum
beschränken.
Dorfentwicklungsplanung:
Der Gestaltungsentwurf wurde mit der Dorfentwicklungsplanung des Ingenieurbüros für
Bauplanung in Eberswalde (IBE) abgestimmt. Detaillierte Vorgaben gab es nicht.
133
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
4.2
Gestaltungskonzept
Leitbild
Das formulierte Leitbild stellt einen Kompromiss der Planungsvorgaben dar. Als ökologisch
und wirtschaftlich besonders nachhaltig wird folgendes Leitbild angesehen:
Standortgerechte, dorftypische und ökologisch hochwertige Außengestaltung mit
Synergieeffekten für die neuen Nutzungen des Landwirtschaftsbetriebes.
neue Nutzungen
- Museum Spinnerei
Synergieeffekte
- Streichelzoo Schafe
- alte Nutztierrasse Deutsches Sattelschwein
- alte Apfel- und Wildobstsorten
- historische Rosen
- „Gläsernen Produktion“
- optische Aufwertung des
Schweinestalles (u.a. Kletterrosen)
- optisch-sinnliche Aufwertung der
gesamten landwirtschaftlichen
Anlage durch historische Rosen,
Wildobst, alte Apfelsorten,
Blumenwiesen, Naschhecke, Hopfen
- Projekt „Zur alten Milchrampe“
- alte Apelsorten und Wildobst
- Naschhecke
- Hopfen
- Streichelzoo Schafe
4.3
Gestaltungsentwurf und Bepflanzungspläne
Die Gestaltung ist einfach und klar gehalten. Der landwirtschaftliche Komplex wurde neu
strukturiert, indem Räume mit unterschiedlichen Funktionen stärker als bisher voneinander
abgegrenzt und ähnliche Funktionsbereiche verbunden wurden. Dies geschah vor allem mit
Alleen und Baumreihen aber auch durch einzelne Themenschwerpunkte (Äpfelallee,
historische Rosen, Naschhecke Wildobst, freiwachsende Wildrosenhecke). Auf diese Weise
konnten wichtige Wege entsprechend betont werden. Solitärgehölze erfüllen mehrere
Aufgaben: Sie zeigen Einganspforten, heben bedeutende Gebäude hervor und wirken als
Kontrapunkte neben unansehnlichen Fassaden. An Wegabzweigungen innerhalb der
landwirtschaftlichen Anlage wurden Baumarten und -sorten mit markanten Wuchsformen
gewählt (z.B. Baum-Hasel innerhalb der Apfelallee). Insgesamt fügt sich die Planung
harmonisch ins Dorf ein, weil vorhandene Strukturen aufgegriffen und landschafts- sowie
dorftypische Pflanzen bzw. Gestaltungselemente gewählt wurden.
Neben den genannten formalen Aspekten bettet die Außengestaltung die landwirtschaftliche
Anlage mit den neuen Nutzungen in ein Umfeld, das langfristig sowohl indirekte als auch
direkte Einkommenszuwächse für den Betrieb erbringt. Obwohl die gewählte
Gestaltungsvariante verglichen mit anderen Alternativen relativ teuer erscheint, ist sie
langfristig wirtschaftlicher und nachhaltiger (Umsatzsteigerung durch ästhetisch hochwertiges
Umfeld, mosten alter Apfelsorten u.a.). Mit kleinen Attraktionen, die Raum für vielfältige
Betätigungen eröffnen (Wildobst verarbeiten, verschiedenen Apfelsorten verkosten, Duft
134
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
historischer Rosen genießen), gibt sie dem landwirtschaftlichen Gelände ein besonderes Flair.
Dementsprechend wurden primär solche Pflanzenarten ausgesucht, die möglichst zierend
wirken und von denen sich Früchte oder andere Pflanzenteile roh bzw. verarbeitet verzehren
lassen.
135
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
4.3.1 Kostenberechungen
Die Personalkosten bzw. Arbeitskosten für investive Maßnahmen beinhalten neben den
Personalausgaben auch sämtliche Kosten für Energie, Wasser, Maschinen, Arbeitsgeräte und
Verwaltung. Aus diesem Grund werden für einmalige Einrichtungsarbeiten 15 Euro/h
angesetzt.
Die Ausgabenkalkulation für die Detailpläne beinhaltet nur Materialkosten, nicht den
Arbeitsaufwand. Soweit nicht anders gekennzeichnet wurden, sämtliche Kosten für das
Pflanzgut anhand der Preislisten der Baumschule Lorberg in Temmen ermittelt (vgl.
Bezugsquellen).
136
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Gesamtkosten und Arbeitsaufwand für die Außengestaltung
Lfd.
Nr.
Anzahl
Menge
1
10
2
Gegenstand
Einzelpreis
Euro (netto)5
Preis bei Abnahme
von 10 Stück Euro
Gesamtpreis
Euro (netto)
Amelanchier ovalis, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 40-60 cm hoch
4,63
-
46,30
7
Aronia melanocarpa, Container 3L, 40-60 cm hoch
7,98
7,00
55,86
3
4
Berberis vulgaris, Sträucher, 40-60 cm hoch6
3,00
-
12,00
4
1
Castanea sativa, Solitär, 3xv., mit Drahtballierung, 150-200 cm hoch
127,82
-
127,82
5
2
Clematis vitalba, Topfballen 1,5L, ab 2 Triebe, 60-100 cm hoch
7,06
-
14,12
6
5
Cornus mas, Container 3L, 40-60 cm hoch
9,25
-
46,25
7
2
Corylus avellana, verpflanzte Sträucher, 5 Triebe, 100-150 cm hoch
5,93
3,96
11,86
8
12
Corylus colurna, Hochstämme, 3xv, mit Ballen, 14-16 cm Stammdurchmesser2
69,00
59,00
708,00
9
1
Cydonia oblonga, Halbstämme, Stammdurchmesser 6 cm
24,29
-
24,29
10
11
Hedera helix, Topfballen 1L, 3 Triebe, 20-30 cm hoch
2,48
2,20
24,20
11
3
Hippophae rhamnoides, leichte Sträucher, 2 Triebe 40-70 cm hoch
2,76
1,79
8,28
12
8
Humulus lupulus, Topfballen, Topf
5,88
5,22
47,04
13
1
Juglans regia, Hochstämme 3xv., 12-14 cm Stammdurchmesser2
49,00
-
49,00
5
6
alle Preise ohne MwSt.
Ökobaumschule Jacob, Klaushagen
137
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
14
280
15
11
16
Gestaltungskonzept
Lavandula angustifolia, Topfballen, Topf
1,99
-
557,20
Lonicera caprifolium, Topfballen 1,5L, ab 2 Triebe, 60-100 cm hoch
6,90
-
75,90
6
Lonicera brownii `Dropmore Scarlet´, Topfballen 1,5L,
ab 2 Triebe, 60-100 cm hoch
6,90
-
41,40
17
8
Lonicera tellmanniana, Topfballen 1,5L, ab 2 Triebe, 60-100 cm hoch
6,90
-
55,20
18
10
Mahonia aquifolium, verpflanzte Sträucher 3 Triebe, 30-40 cm hoch
4,19
2,81
28,10
19
20
Malus, Halbstämme, stark wachsende Unterlage7
26,00
23,00
460,00
3
Alkmene, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage
3
Auralia, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage
3
Dülmener Rosenapfel, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage
3
Muskatrenette, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage
1
Pommerscher Krummstiel, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage
2
Reeders Goldrenette, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage
5
Scharlachroter Gascogner, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage
20
1
Mespilus germanica, Container 10L, 80-100 cm
28,12
24,80
28,12
21
1
Morus alba, Container 3L, 60-100 cm hoch
10,99
9,66
10,99
22
16
6,90
6,03
96,48
7
Parthenocissus tricuspidata `Green Spring´ Topfballen 1L, 40-60 cm hoch
Ökobaumschule Jacob, Klaushagen
138
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
23
51
Parthenocissus tricuspidata `Veitchii´, Topfballen 1L, 40-60 cm hoch
6,90
6,03
307,53
24
43
Ribes aureum, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 100-150 cm hoch
4,88
3,25
139,75
25
3
Ribes x Hybride8
6,00
-
18,00
26
41
Rosa arvensis, Topfballen 1L, ab 2 Triebe
5,06
4,55
186,55
27
4
Rosa canina, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 100-150 cm hoch
3,99
2,66
15,96
28
9
Rosa `Colonia´, A Qualität
7,06
-
63,54
29
2
Rosa `Fantion Latour´, Rosengüte A Qualität
7,11
6,49
14,22
30
16
Rosa gallica `Officinalis´
6,03
5,52
88,32
31
11
Rosa gallica `Versicolor´
7,11
6,49
71,39
32
15
Rosa `Königin von Dänemark´; A-Qualität
7,11
6,49
97,35
33
2
Rosa `Louise Odier´
8,23
7,52
16,46
34
6
Rosa `New Dawn´ Container 7,5L, A Qualität
14,06
-
87,60
35
5
Rosa `Manita´ , A Qualität
7,06
-
35,03
36
40
Rosa `Rose de Resht´
7,11
6,49
259,60
37
5
Rosa rubiginosa, leichte Sträucher 2 Triebe, 40-70 cm hoch
1,87
1,21
9,35
38
15
Rosa rugosa, leichte Sträucher, 2 Triebe, 40-70 cm hoch
2,05
1,33
19,95
39
21
Rosa `Souvenir de la Malmaison´
7,11
6,49
136,29
8
Ökobaumschule Jacob, Klaushagen
139
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
40
9
41
0
42
13
Rosa villosa, Topfballen 1L, ab 2 Triebe, 40-60 cm hoch
Gestaltungskonzept
8,23
7,52
74,07
Sorbus aucuparia `Edulis´, Hochstämme, 2xv., Stammumfang 10-12 cm
46,02
40,65
527,28
1
Sorbus aria, Hochstämme 2xv., Stammumfang 8-10 cm
52,15
45,76
52,15
43
1
Sorbus domestica Heister 2xv.; 100-125
21,47
-
21,47
44
1
Sorbus torminalis Heister, 2xv.; 100-125
21,47
-
21,47
45
5
Viburnum lantana Container 3L, 60-100 cm hoch
7,41
-
37,05
46
69
x 0,5 Kg Saatgut Green Field Wildblumen/ Kräuterwiese
0,5 Kg reichen für 50 m²
8,40
-
579,60
47
1
48
180
49
Kg Compo Saat Strapazier-Rasen, Eimer 2 Kg
2 Kg reichen für 100m²
25,16
25,16
Stück Rasengittersteine 40,5x61x8 cm, grau
Bedarf/m²: 4; Preis/m²: 5,01 Euro
1,25
225,45
48
Baumpfähle (roh, gefräst), 200 cm lang, 8er Zopf
2,78
-
133,44
50
48
m, Baumgurte (50 mm breit)
0,43
-
20,64
51
-
Gerüstmaterial für Spaliere (Fassadenbegrünung)
52
-
Lieferkosten (Lorenz von Ehren)
-
650,00
30,00
30,00
Summe (Pflanzen/ Zubehör/ Material)
53
9
20
m³ Mutterboden
6.493,08
-
500,009
Kostenermittlung anhand der Handelskosten: 10 m3 Mutterboden kosten im Handel ca. 250,00 Euro
140
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
54
-
55
320
56
-
57
16
58
40
59
100
60
-
400,00
15
4800,00
-
872,0010
h, Arbeitsmaterialien/ -maschinen, Baustoffe, Pflanzgut planen,
organisieren bzw. einkaufen
(Abriss Kälberstall, Flächenentsiegelung, Bodenaufbereitung,
Freiflächen- und Weggestaltung, Kletterhilfen, Pflanzungen und Saat)
15
240,00
h, Entsiegelung der ehemaligen Silofläche, entsorgen des Bauschutts
15
600,00
h, Entsiegelung der ehemaligen Mistablageflächen, entsorgen des Bauschutts
15
1500,00
80
h, Teilentsiegelung für Pflanzlöcher (Kälberstall/ Schweinestall),
entsogen des Bauschutts
15
1200,00
61
80
h, Bodenvorbereitung und Bodenaufbesserung mit Mutterboden
15
1200,00
62
24
h, Rasengittersteine verlegen
15
360,00
63
120
h, Spaliere für Kletterpflanzen planen (Fassaden nach Richtangaben
im Kap. 4.3.2/ Spezieller Teil vermessen, notwendige Stückzahl
an Spalierhölzern, Abstandshaltern, Gewindestangen, Dübeln,
Muttern berechnen), bauen, an der Fassade montieren
15
1800,00
64
80
h, Pflanzlöcher für Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen und Stauden ausheben
15
1200,00
65
40
h, Pflanzlöcher vorbereiten, ggf. Bodenaufbesserung
15
600,00
66
8
h, Bestellung und Abladen des Pflanzguts
15
120,00
67
160
h, Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen, Stauden pflanzen
15
2400,00
10
Material und Anfertigung der Hinweisschilder
Gestaltungskonzept
h, Anbau am Kälberstall abreißen, entsorgen des Bauschutts
Baumfällung, Baumstubben roden, Holz laden, entsorgen
Kostenermittlung nach dem Kostenvoranschlag der Firma Bechstein (Golzow), vgl. Anhang
141
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
68
40
69
5
70
Gestaltungskonzept
h, Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen und Stauden angießen
15
600,00
h, Kletterpflanzen am Spalier festbinden
15
75,00
40
h, Boden für Wiesenblumensaat vorbereiten, Grasnarbe aufreißen
(nördlich und östlich des Museums)
15
600,00
71
40
h, Boden für Wiesenblumen-Initialsaat vorbereiten, Grasnarbe leicht aufreißen
(Flächen am Schweinestall)
15
600,00
72
16
h, Wiesen- und Rasensaat ausbringen, einharken, festtreten bzw. anwalzen
15
240,00
Summe Eigenleistung (Arbeitszeit und Material)
19.907,00
Gesamtsumme
26.400,08
142
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Kostenberechung Hofvorplatz
Lfd.
Nr.
Anzahl
Menge
Gegenstand
Einzelpreis
Euro (netto)
Preis bei Abnahme
von 10 Stück Euro
Gesamtpreis
Euro (netto)
Amelanchier ovalis, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 40-60 cm hoch
4,63
-
46,30
1
10
2
7
Aronia melanocarpa, Container 3L, 40-60 cm hoch
7,98
7,00
55,86
3
4
Berberis vulgaris, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 40-60 cm hoch
5,11
3,40
20,44
4
5
Cornus mas Container 3L, 40-60 cm hoch
9,25
-
47,50
5
2
Corylus colurna, Container 30L, Hochstämme, 8-10 cm Stammdurchmesser
99,70
87,94
175,88
6
205
Lavandula angustifolia, Topfballen
1,99
-
407,95
7
10
Mahonia aquifolium, verpflanzte Sträucher 3 Triebe, 30-40 cm hoch
4,19
2,81
28,10
8
1
Mespilus germanica, Container 10L, 80-100 cm
28,12
24,80
28,12
9
1
Morus alba, Container 3L, 60-100 cm hoch
10,99
9,66
10,99
10
13
Ribes aureum, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 100-150 cm hoch
4,88
3,25
42,25
11
3
Ribes x Hybride
6,00
12
2
Rosa `Fantion Latour´, Rosengüte A Qualität
7,11
6,49
14,22
13
16
Rosa gallica `Officinalis´
6,03
5,52
88,32
31
11
Rosa gallica `Versicolor´
7,11
6,49
71,39
14
15
Rosa `Königin von Dänemark´; A-Qualität
7,11
6,49
97,35
15
2
Rosa `Louise Odier´
8,23
7,52
16,46
18,00
143
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
16
40
Rosa `Rose de Resht´
7,11
6,49
259,60
17
21
Rosa `Souvenir de la Malmaison´
7,11
6,49
136,29
18
2
Sorbus aucuparia `Edulis´, Hochstämme, 2xv., Stammumfang 10-12 cm
46,02
40,65
81,30
19
5
Viburnum lantana Container 3L, 60-100 cm hoch
7,41
-
37,05
20
20
x 0,5 Kg Saatgut Green Field Wildblumen/ Kräuterwiese
0,5 Kg reichen für 50 m² (Initialsaat)
8,40
-
168,00
Summe
1833,45
144
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Kostenberechung Hof
Lfd.
Nr.
Anzahl
Menge
Gegenstand
Einzelpreis
Euro (netto)
Preis bei Abnahme
von 10 Stück Euro
Lonicera caprifolium, Topfballen 1,5L, ab 2 Triebe, 60-100 cm hoch
6,90
-
27,60
Rosa arvensis, Topfballen 1L, ab 2 Triebe
5,06
4,55
186,55
46,02
40,65
121,95
8,40
-
75,60
1
4
2
41
3
3
Sorbus aucuparia `Edulis´, Hochstämme, 2xv., Stammumfang 10-12 cm
4
9
x 0,5 Kg Saatgut Green Field Wildblumen/ Kräuterwiese
0,5 Kg reichen für 50 m² (Initialsaat)
5
011
Kg, Compo Saat Strapazier-Rasen, Eimer 2 Kg
Summe
11
-
Gesamtpreis
Euro (netto)
411,70
verwendet werden Saatreste der Parkplatzgestaltung
145
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Kostenberechung Grünstreifen Hof
Lfd.
Nr.
Anzahl
Menge
Gegenstand
1
11
2
1
Sorbus aucuparia `Edulis´, Hochstämme, 2xv., Stammumfang 10-12 cm
3
1
x 0,5 Kg Saatgut Green Field Wildblumen/ Kräuterwiese
0,5 Kg reichen für 50 m²
Summe
Hedera helix, Topfballen 1L, 3 Triebe, 20-30 cm hoch
Einzelpreis
Euro (netto)
Preis bei Abnahme
von 10 Stück Euro
Gesamtpreis
Euro (netto)
2,48
2,20
24,20
46,02
40,65
40,65
8,40
-
8,40
73,25
146
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Kostenberechung Wildrosenhecke
Lfd.
Nr.
Anzahl
Menge
Gegenstand
Einzelpreis
Euro (netto)
Preis bei Abnahme
von 10 Stück Euro
Gesamtpreis
Euro (netto)
5,93
3,96
11,86
1
2
Corylus avellana, verpflanzte Sträucher, 5 Triebe, 100-150 cm hoch
2
1
Corylus colurna, Container 30L, Hochstämme, 8-10 cm Stammdurchmesser
99,70
87,94
87,94
3
1
Cydonia oblonga, Halbstämme, Stammdurchmesser 6 cm
24,29
-
24,29
4
3
Hippophae rhamnoides, leichte Sträucher, 2 Triebe 40-70 cm hoch
2,76
1,79
8,28
5
4
Rosa canina, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 100-150 cm hoch
3,99
2,66
15,96
6
5
Rosa rubiginosa, leichte Sträucher 2 Triebe, 40-70 cm hoch
1,87
1,21
9,35
7
15
Rosa rugosa, leichte Sträucher, 2 Triebe, 40-70 cm hoch
2,05
1,33
19,95
8
9
Rosa villosa, Topfballen 1L, ab 2 Triebe, 40-60 cm hoch
8,23
7,52
74,07
Summe
251,70
147
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Fassadenbegrünung Schweinestall
Lfd.
Nr.
Anzahl
Menge
1
2
2
75
3
Gegenstand
Einzelpreis
Euro (netto)
Preis bei Abnahme
von 10 Stück Euro
Gesamtpreis
Euro
Clematis vitalba Topfballen 1,5L ab 2 Triebe 60-100 cm
7,06
6,19
14,12
Lavandula angustifolia Topfballen; Topf
1,99
-
149,25
2
Lonicera tellmanniana Topfballen 1,5L ab 2 Triebe, 60-100 cm
6,90
6,03
13,80
4
2
Parthenocissus tricuspidata `Veitchii´ Topfballen 1L; 40-60 cm
6,90
6,03
12,06
5
9
Rosa `Colonia´ Rosengüte A Qualität
7,06
5,42
63,54
6
5
Rosa `Manita´ Rosengüte A Qualität
7,06
5,42
35,30
7
6
Rosa `New Dawn´ Rosengüte A Qualität
6,03
5,52
36,18
Summe
324,25
148
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Kostenberechung Fassadenbegrünung Bergeraum
Lfd.
Nr.
Anzahl
Menge
Gegenstand
Einzelpreis
Euro (netto)
Preis bei Abnahme
von 10 Stück Euro
Gesamtpreis
Euro
1
15
Parthenocissus tricuspidata `Green Spring´
Topfballen 1L; 40-60 cm (0,5 Pfl./lfd. m)
6,90
6,03
90,45
2
47
Parthenocissus tricuspidata `Veitchii´
Topfballen 1L; 40-60 cm (0,5 Pfl./lfd. m)
6,90
6,03
283,41
Summe
373,86
149
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Kostenberechung Fassadenbegrünung Museum
Lfd.
Nr.
Anzahl
Menge
Gegenstand
Einzelpreis
Euro (netto)
Preis bei Abnahme
von 10 Stück Euro
Gesamtpreis
Euro
Hedera helix Topfballen 0,5L; 3 Triebe; 30-40 cm
3,09
2,74
30,14
2
11
3
8
Humulus lupulus Topfballen; Topf
5,88
5,22
47,04
4
6
Lonicera brownii `Dropmore Scarlet´ Topfballen 1,5L; ab 2 Triebe; 60-100 cm
6,90
6,03
41,40
5
7
Lonicera caprifolium Topfballen 1,5L; ab 2 Triebe; 60-100 cm
6,90
6,03
48,30
6
6
Lonicera tellmanniana Topfballen 1,5L; ab 2 Triebe; 60-100 cm
6,90
6,03
41,40
7
2
Parthenocissus tricuspidata `Veitchii´ Topfballen 1L; 40-60 cm
6,90
6,03
12,06
Summe
220,34
150
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
4.3.2 Bezugsquellen:
Kategorie
Pflanzen/
Saatgut
Baustoffe
Bezugsquelle
Lorberg Baumschulerzeugnisse
Zachower Straße 4
14641 Temmen
Tel.: 033233-840
Fax.: 033233-84100
e-mail: [email protected]
Lorenz von Ehren GmbH
Pflanzenhandel
Maldfeldstraße 4
21077 Hamburg
Tel: 040 - 761080
Fax: 040- 76108100
E-mail: [email protected]
Ökobaumschule Jacob
Lichtenhain 27
17268 Klaushagen (Uckermark)
Tel.: 039889-8258
Toom Baumarkt
Eberswalder Straße 4
16225 Eberswalde
Tel.: 03334-279410
Toom Baumarkt
Eberswalder Straße 4
16225 Eberswalde
Tel.: 03334-279410
Bezeichnung
- alle Pflanzen, bis auf Ausnahmen, die
nachstehend genannt werden
- Zubehör (Baumpfähle, Baumgurte)
- Rosa `Colonia´
- Rosa `Manita´
- alte Apfelsorten
(Alkmene, Auralia, Dülmener
Rosenapfel, Muskatrenette, Pommerscher
Krummstiel, Reeders Goldrenette, Scharlachroter
Gascogner)
- Bäume und Sträucher
(Berberis vulgaris, Corylus colurna, Juglans
regia)
- Saatgut Green Field Wildblumen/ Kräuterwiese
- Compo Saat Strapazier-Rasen
- Rasengittersteine
- Gerüstmaterialien
151
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
4.3.3 Technischer Ausbau
Wie in Folgendem dargestellt, werden mehrere Seiten des Schweinestalles und die Hoffront
des Kälberstalles mit einem Holzspalier eingekleidet. Die Rankgerüste werden nach der
Bauanleitung wie sie im Allgemeinen Teil des Kapitels 2.2.1 beschrieben wird (Variante 2),
angefertigt.
Abb. 7: Fotomontage Spalier am Schweinestall (Ostfassade)
Senkrechter Abstand zwischen den Spalierhölzern: bis 50 cm
Horizontaler Abstand zwischen den Gerüstlatten: 20-30 cm
Wandabstand des Spaliers: 10 cm
Fensterabstand: 15 cm
Umfang bzw. Durchmesser des Profils: max. 6 cm bzw. max. 2 cm
Material:
ca. 60 m Quadratleisten Kiefer, 14x14x2400 mm;
ca. 6 m Dachlatten 2,4 x 4,8 x 300 cm, Fichte, kesseldruckimprägniert, sägerauh;
ca. 60 Dübel;
ca. 60 Schrauben;
ca. 60 Unterlegscheiben;
ca. 5 m Gewindestange;
ca. 5 m Abstandshalter
Kosten12:
Quadratleisten 1,08 Euro/ lfd. Meter (für Clematis vitalba rechts der Stalltür, vgl. Abb. 7);
Dachlatten 0,49 Euro/ lfd. Meter (für Rosa `New Dawn´ links der Stalltür, vgl. Abb. 7);
Gewindestange M5 Stahl verzinkt: 0,79 Euro/ Meter (Alfter)
Gewindestange M4, 500 mm, Stück: 0,39 Euro (Gah Alberts)
Bolzenmuttern selbstsichernd M5 Stahl verzinkt 6x: 0,59 Euro;
Hutmuttern, M4, verzinkt, 100x: 8,89 Euro (Schneider+Klein)
Unterlegscheiben M5 Stahl verzinkt 6x: 0,15 Euro (Alfter)
Karosseriescheiben 4,3x12x1,0 verzinkt 250x: 4,29 Euro (Schneider+Klein)
12
alle Preise mit MwSt.
152
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Universaldübel 8x50, 10 Stück, passend zu 0,5-0,6 mm: 2,49 Euro (Fischer)
Universaldübel S 6, 100 Stück: 2,19 Euro (Fischer)
Aluminium-Rohr 11,5x1,5 mm: 2,09 Euro/Meter (Alfter)
Nägel 1,4x25 mm, Zink, 400g: 3,49 Euro (Schneider+Klein)
Gesamtkosten Gerüstmaterial: ca. 100 Euro
Bezugsquelle: Toom Baumarkt
Gestalterische Anordnung der Latten: wie in Abb. 7 dargestellt
Abb. 8: Fotomontage Spalier am Schweinestall (Westfassade)
Senkrechter Abstand zwischen den Spalierhölzern: 50-60 cm
Horizontaler Abstand zwischen den Gerüstlatten: 20-40 cm
Wandabstand des Spaliers: 5 cm
Fensterabstand: 10 cm
Umfang des Profils: max. 5 cm
Material: ca. 60 m Quadratleisten Kiefer, 14x14x2400 mm;
ca. 60 Dübel;
ca. 60 Muttern;
ca. 60 Unterlegscheiben;
ca. 5 m Gewindestange;
ca. 5 m Abstandshalter
Kosten13:
Quadratleisten 1,08 Euro/ lfd. Meter
Gewindestange M4, 500 mm, Stück: 0,39 Euro (Gah Alberts)
Aluminium-Rohr 11,5x1,5 mm: 2,09 Euro/Meter (Alfter)
Hutmuttern, M4, verzinkt, 100x: 8,89 Euro (Schneider+Klein)
Karosseriescheiben 4,3x12x1,0 verzinkt 250x: 4,29 Euro (Schneider+Klein)
Universaldübel S 6, 100 Stück: 2,19 Euro (Fischer)
Nägel 1,4x25 mm, Zink, 400g: 3,49 Euro (Schneider+Klein)
13
alle Preise mit MwSt.
153
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Gesamtkosten Gerüstmaterial: ca. 100 Euro
Bezugsquelle: Toom Baumarkt
Gestalterische Anordnung der Latten: wie in Abb. 8 dargestellt
Abb. 9: Fotomontage Spalier am Schweinestall (Südfassade)
Senkrechter Abstand zwischen den Spalierhölzern: 40 cm
Horizontaler Abstand zwischen den Gerüstlatten: 50 cm
Wandabstand des Spaliers: 10 cm
Fensterabstand: 10 cm
Umfang bzw. Durchmesser des Profils: beliebig
Material:
ca. 150m Dachlatten 2,4 x 4,8 x 300 cm, Fichte, kesseldruckimprägniert, sägerauh;
ca. 100 Dübel;
ca. 100 Schrauben;
ca. 100 Unterlegscheiben;
ca. 7 m Gewindestange;
ca. 8 m Abstandshalter
Nägel
Kosten:
Dachlatten 0,49 Euro/ lfd. Meter;
Gewindestange M5 Stahl verzinkt: 0,79 Euro/ Meter (Alfter);
Bolzenmuttern selbstsichernd M5 Stahl verzinkt 6x: 0,59 Euro (Alfter);
Unterlegscheiben M5 Stahl verzinkt 6x: 0,15 Euro (Alfter);
Universaldübel 8x50, 10 Stück, passend zu 0,5-0,6 mm: 2,49 Euro (Fischer);
Aluminium-Rohr 11,5x1,5 mm: 2,09 Euro/Meter (Alfter)
Gesamtkosten Gerüstmaterial: ca. 120 Euro
Bezugsquelle: Toom Baumarkt
Gestalterische Anordnung der Latten: wie in Abb. 9 dargestellt
154
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Abb. 10: Fotomontage Spalier am Kälberstall (Ostfassade auf der Hofseite)
Senkrechter Abstand zwischen den Spalierhölzern: 60 cm
Horizontaler Abstand zwischen den Gerüstlatten: 20-40 cm
(Dort wo Clematis gepflanzt werden soll, beträgt der senkrechte Abstand zwischen den
Spalierhölzern 10-25 cm und der horizontaler Abstand 25 cm.)
Wandabstand des Spaliers: 10 cm
Fensterabstand: 10 cm
Umfang bzw. Durchmesser des Profils: max. 6 cm bzw. max. 2 cm
Material:
ca. 300m Quadratleisten Kiefer, 14x14x2400 mm;
ca. 150 Dübel;
ca. 150 Schrauben;
ca. 150 Unterlegscheiben;
ca. 15m Gewindestange;
ca. 10 m Abstandshalter;
Nägel
Kosten:
Quadratleisten 1,08 Euro/ lfd. Meter;
Gewindestange M4, 500 mm, Stück: 0,39 Euro (Gah Alberts)
Aluminium-Rohr 11,5x1,5 mm: 2,09 Euro/Meter (Alfter)
Hutmuttern, M4, verzinkt, 100x: 8,89 Euro (Schneider+Klein)
Karosseriescheiben 4,3x12x1,0 verzinkt 250x: 4,29 Euro (Schneider+Klein)
Universaldübel S 6, 100 Stück: 2,19 Euro (Fischer)
Nägel 1,4x25 mm, Zink, 400g: 3,49 Euro (Schneider+Klein)
Gesamtkosten Gerüstmaterial: ca. 400 Euro
Bezugsquelle: Toom Baumarkt
Gestalterische Anordnung der Latten: wie in Abb. 10 dargestellt
155
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Wege und Parkplatz
Die Wege bleiben aus Kostengründen im bisherigen Zustand als unbefestigte Sandwege, teils
mit Feldsteinen gepflastert, erhalten.
Die Befestigung des Parkplatzes (15m x 3m) erfolgt mit Rasengittersteinen. Anschließend auf
der Fläche Strapazier-Rasen (Compo Saat) eingesät.
Entsiegelungsflächen
Auf den entsiegelten Flächen einschließlich der Teilentsiegelungen für Kletterpflanzen wird
eine 20-40 cm dicke Schicht Mutterboden aufgetragen und eingeebnet.
Beschilderung
Mit Hinweisschildern wird auf die Attraktionen innerhalb der landwirtschaftlichen Anlage
hingewiesen. Die nachfolgende Darstellung zeigt Schildstandorte mit jeweiliger Beschriftung.
↑
N
Abb. 11 Standorte der Hinweisschilder (Pfeile zeigen die Richtung an)
156
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Schriftzüge der Schilder:
A
Museum
Spinnerei
Sattelschweine
B
Museum
Spinnerei
Historische Rosen
C
Deutsches Sattelschwein
Naschhecke Wildobst
D
Wildrosenhecke
Deutsches Sattelschwein
157
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
4.3.4 Artenwahl und Pflanzarbeiten
Die Außenanlage des Landwirtschaftsbetriebes Neugrimnitz wird bevorzugt mit typischen
Dorfbäumen und heimischen Wildsträuchern bepflanzt. Dabei werden neben den
Standortansprüchen der Pflanzen auch Pflegeaufwand, ökologische Funktion sowie optischsinnliche Merkmale z.B. Wuchsform, Blattfarbe oder Blüte in die Auswahl einbezogen. Als
wichtiges Entscheidungskriterium dient die Nutzung der Arten für den menschlichen Verzehr.
Die Arten der Entwurfsplanung werden in Folgendem kurz beschrieben.
Alleebäume, Baumreihen
Malus (alte Sorten)
Alkmene
Auralia
Dülmener Rosenapfel
Muskatrenette
Pommerscher Krummstiel
Scharlachroter Gascogner
Reeders Goldrenette (alte Lokalsorte in der Uckermark)
Für den Standort Neugrimnitz werden nur Bäume mit stark wachsender Unterlage gewählt.
Bis auf Reeders Goldrenette eigenen sich alle aufgeführten Sorten auch bestens als Mostäpfel.
Sorbus aucuparia 'Edulis' (Edeleberesche, Mährische Eberesche)
Wuchs: 12-15 m hoch, 5-7 m breit; anfangs schmal-eiförmig, später locker unregelmäßig bis
breit-eiförmig; Äste aufstrebend, mittel- bis starkwachsend (Jahrestrieb 25-50 cm)
Blüte: Ende Mai bis Juni, weiß
Früchte: orangerot, ab August; durch Fruchtlast z.T. überhängende Zweige; süßsauer, nicht
bitter; hoher Vitamin C-Gehalt; gut verwertbar; roh essbar
Standortansprüche: anspruchslos, Sonne bis Halbschatten, wärmeverträglich, frosthart,
windfest, Boden mäßig trocken bis feucht; auf trockenen, kalkhaltigen geringere
Fruchtbildung
Empfindlichkeiten: Bodenverdichtung, hitzeempfindlich, lang anhaltende Trockenheit,
salzempfindlich
Sonstiges: Vogelnährgehölz
Solitärbäume, Baumpaare und Baumgruppen
Castanea sativa (Ess-Kastanie, Maronen)
Wuchs: 10-35 m hoch, 10-15 m breit, z.T. noch größer; breitausladende hochgewölbte
Krone, drehwüchsiger Stamm; mittel- bis starkwachsend (Jahrestrieb 40-60 cm);
Stockausschläge mit meterlangen Jahrestrieben; Tiefwurzler mit weitreichendem
Wurzelsystem
Blüte: cremeweiße Blütenkätzchen, Juni-Juli
Früchte: braun; 2-3 Maronen in einer stacheligen vierklappigen Fruchtkapsel, ab Ende
Oktober; roh essbar
Standortanprüche: Sonne bis lichter Schatten; wärmeliebend, sehr gut hitzeverträglich,
mäßig frosthart bis empfindlich (vor allem auf schwerem Boden); windfest; Boden frische bis
trocken, durchlässig
158
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Corylus colurna (Baum-Hasel)
Wuchs: 12-15 m hoch, 6-8 m breit; Krone breit bis kegelförmig, z.T. rundkronig;
durchgehender Leittrieb; Äste schräg aufrecht oder waagerecht, kaum übergeneigt; langsam
wachsend (20-30 cm Jahrestrieb); Herzwurzler; anfangs langsam wachsend
Blüte: gelb, männliche Blütenkätzchen, März bis April, vor dem Laubaustrieb; weibliche
Blüten unauffällig
Früchte: Nüsse in geschützten Hüllblättern; ab September; haselnussähnlicher Geschmack;
roh essbar
Standortansprüche: robust, anspruchslos; Sonne, hitzeverträglich; frosthart; windfest;
Boden trocken bis frisch
Empfindlichkeiten: Bodenverdichtung
Sonstiges: in den ersten Jahres bei Trockenheit viel gießen; später werden lange Trockezeiten
sehr gut vertragen
Cydonia oblonga (Quitte)
Wuchs: kleiner Baum oder Großstrauch; 2-5 m hoch; ausladend
Blüte: große weiße bis rosa Blüten; Ende Mai bis Juni
Früchte: apfel- bis birnenförmig; leuchtend gelb; sehr groß; duftend; roh ungenießbar
Standortansprüche: warm, etwas geschützt; keine Staunasse
Juglans regia (Walnuss)
Wuchs: 10-15 m hoch, 8-10 m breit; rundkronig; meist kurzstämmig; oft schiefwüchsig; Äste
ausgebreitet, leicht überhängend, wenig verzweigt, locker belaubt; langsamwüchsig (30-40
cm Jahrestrieb), Tiefwurzler
Blüte: Anfang bis Mitte Mai, männliche Blüten als grünbraune Kätzchen, weibliche als grüne
Becher, unscheinbar
Früchte: Nüsse, 2-3 cm groß, in grünen Fruchtschalen, ab September reifend, roh essbar
Standortansprüche: Sonne bis lichter Schatten, hitzeverträglich, wärmeliebend, mäßig
frosthart (besonders auf schweren Böden empfindlich); Boden mäßig trocken bis feucht,
durchlässig, nährstoffreich
Empfindlichkeiten: Verpflanzung, Wind
Sonstiges: eventuellen Rückschnitt im Spätsommer bzw. Herbst vornehmen
Mespilus germanica (Echte Mispel)
Wuchs: Kleinbaum bzw. Großstrauch, 3-5 m hoch und breit; Krone ausgebreitet und
ausladend, im Alter schirmförmig, mehrtriebig oder kurzstämmig; langsamwüchsig;
Tiefwurzler
Blüte: große weiße Blüten, Ende Mai bis Juni
Früchte: walnussgroß, braun, Fruchtfleisch weiß, hart, ledrige Schale, erst durch Frost oder
Lagerung weich und genießbar; gut verwertbar; roh essbar, angenehmer süßsäuerlicher
Geschmack
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; hitzeverträglich, wärmeliebend, mäßig
frosthart; Boden trocken bis frisch, durchlässig, lehmig oder humos; normal bis nährstoffreich
Sonstiges: nicht heimisch
Morus alba (Weißer Maulbeerbaum)
Wuchs: 10-15 m hoch; 4-6 m breit; rundkronig, schiefstämmig; sparrig, mäßigwüchsig;
Blätter herzförmig bis tief gelappt
Blüte: unscheinbar, gelblichgrüne Ähren nach dem Laubaustrieb; Mai bis Anfang Juni
Früchte: brombeerähnlich fleischig-saftig, weißlich, rosa oder auch purpurviolett bis
schwarz; roh essbar; süß bis wässrig, wenig Aroma
159
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Standortansprüche: Sonne bis lichter Schatten; hitzeverträglich, wärmebedürftig, mäßig
frosthart; Boden extrem trocken bis frisch; in allen durchlässigen Substraten
Sonstiges: lässt sich durch Schnittmaßnahmen wie eine Kopf-Weide ziehen
Sorbus aria (Echte Mehlbeere)
Wuchs: 6-12 m hoch; 4-8 m breit; locker kegelförmig oder rundkronig, Stamm vielfach nur
kurz, Äste aufrecht; langsamwüchsig (Jahrestrieb von 25-40 cm), Tiefwurzler
Blüte: weiß, Mai; strenger Geruch
Früchte: orangerot, ab September, mehliges Fruchtfleisch, roh essbar, fad
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten, hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart,
windfest, robust; Boden trocken bis frisch, in allen lockeren durchlässigen Substraten,
möglichst kalkhaltig
Empfindlichkeiten: Nässe
Sorbus domestica (Speierling)
Wuchs: 10-15 m hoch, 8-10 m breit; anfangs kegelförmig, später eiförmig bis rund; breit
aufrecht; langsamwüchsig (Jahrestrieb 20-25 cm); kurzer Stamm, oft schraubig gedreht;
Tiefwurzler mit weitreichenden Seitenwurzeln
Blüte: weiß, Mai bis Juni, unangenehmer Geruch
Früchte: apfel- oder birnenförmig, 2-4 cm groß, anfangs gelblich und rötlich, später braun;
roh essbar; jedoch Grün aufgrund des hohen Gerbsäureanteils kaum genießbar; durchgereift
nach Frosteinwirkung süßlich; gut verwertbar
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten, hitzeverträglich, wärmebedürftig, mäßig
frosthart; windgeschützt; Boden trocken bis frisch, nährstoffreich, durchlässig, mineralisch;
kalkliebend
Empfindlichkeiten: Nässe
Sonstiges: größte heimische Sorbus-Art
Sorbus torminalis (Elsbeere)
Wuchs: Kleinbaum oder Großstrauch; 8-15 m hoch, 6-8 m breit, äußerst variable Gestalt;
dichte Krone, eiförmig bis rundlich, sehr langsamwüchsig; Tiefwurzler mit starken
Seitenwurzeln; Ausläufer bis 6-8 m vom Hauptstamm entfernt
Blüte: lockere doldenähnliche Blütenstände, weiß, Mai bis Juni; strenger Geruch
Früchte: Fruchtdolden hängend; eiförmige Beeren, gelb- bis dunkelbraun, roh essbar; erst
nach Frost genießbar, vollreif mit teigigem Fruchtfleisch, säuerlicher Geschmack
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten, hitze- und trockenheitsverträglich,
wärmeliebend, mäßig frosthart; windfest; Boden trocken bis frisch, nährstoffreich,
durchlässig, kalkhaltig; auf schweren Böden kümmernd
Empfindlichkeiten: Nässe, Einpflastern
Sträucher
Ökologisch besonders wertvoll sind heimische Wildgehölze als Solitär, Gruppenpflanzung
oder freiwachsende Hecke. Diese sind anspruchslos, pflegeleicht und wertvoll für die
Tierwelt. Gestalterisch beeindrucken Wildgehölze durch Blüten, Herbstfärbung oder essbare
Früchte.
Amelanchier ovalis (Gemeine Felsenbirne)
Wuchs: 1-3 m hoch (meist 2 m); 2-3 m breit; straff und locker aufrecht, im Alter etwas
ausladend; mäßig wüchsig; gelegentlich Ausläufer treibend; Flach- bis Herzwurzler;
160
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
leuchtend orangefarbene Blattfärbung im Herbst (insbesondere bei trockenem Boden)
Blüte: vor dem Laubaustrieb April bis Mai, weiß, Frühblüher; leicht herber Duft
Früchte: beerenähnlich, blaurot bis schwarz, essbar
Standortansprüche: vollsonnig bis lichtschattig; hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart;
Luftfeuchte niedrig bis hoch; windfest; Boden trocken bis frisch; in allen durchlässigen
mineralischen, nährstoffarmen Substraten; kalkliebend; anspruchslos
Sonstiges: heimisch; wertvolles Pioniergehölz für extreme Standorte; Vogelnährgehölz (21
Arten) geeignet für kleine Wildsträucherhecken
Aronia melanocarpa (Kahle Apfelbeere, Schwarze Apfelbeere)
Wuchs: 5-2 m hoch, bis 2 m breit; vieltriebig, aber wenig verzweigt; im Alter dickichtartige
breite Gebüsche; langsamwüchsig (Jahrestrieb 15-30 cm); Flachwurzler; stark
ausläuferbildend
Blüte: weiße Rispen; Mai, nach dem Laubaustrieb; herber Geruch
Früchte: beerenähnlich an Dolden, erbsengroß; im unreifen Zustand etwa ab September rot,
bei Vollreife schwarz; bis November haftend, roh essbar; Geschmack süßlich, herb
Standortansprüche: pflegearm und anspruchslos; Sonne bis Halbschatten; hitzeverträglich,
warm bis kühl; frosthart; windfest; Boden mäßig trocken oder nass; auf allen Böden
Sonstiges: beste Früchte in vollsonniger Lage
Berberis vulgaris (Gewöhnliche Berberitze, Sauerdorn)
Wuchs: 1-3 m hoch und breit, wächst anfangs straff aufrecht, später übergeneigt breitbuschig;
mittel- bis starkwachsend (Jahrestrieb 40-70 cm); Tiefwurzler mit starker
Adventivwurzelbildung; ausläufertreibend
Blüte: gelb in zahlreichen hängenden Trauben, Mai; strenger Geruch
Früchte: Beeren; auffällig hell bis dunkelrot; ab September; roh essbar; saftig, sehr sauer bis
süßlich; vielfältig verwendbar (Säfte, Marmeladen, getrocknet wie Rosinen)
Blatt: Verkehrt-eiförmig, im Austrieb oft rötlichgrün, später frischgrün, Herbstfärbung
intensiv gelborange bis leuchtendrot.
Standortansprüche: anspruchslos, robust; Sonne bis Halbschatten, meidet tiefen Schatten;
hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart; Boden trocken bis frisch, kiesig bis lehmig; mager;
kalkliebend
Sonstiges: gelber Innenrinde der Zweige wurde früher zum Färben verwendet; Pioniergehölz
für Extremstandorte; Vogelschutzgehölz
Cornus mas (Kornelkirsche)
Wuchs: 3-6 m hoch und breit; anfangs breitaufrecht, später breitbuschig bis halbrund, mit
ausgebreiteten, fast waagerechten Zweigen; langsamwüchsig (Jahrestrieb 10-20 cm);
Herzwurzler
Blüte: sehr schöner Vorfrühlingsblüher im März bis April; zahlreiche kleine, gelbe Dolden,
langanhaltend, schwach, süßlich duftend
Früchte: kirschengroße Steinfrüchte (Kornelkirschen); ab August; rot bis schwärzlichrot
glänzend; roh essbar, herb sauer; vielseitig verwendbar (z.B. Gelee und Saft)
Standortansprüche: anpassungsfähig und anspruchslos; Sonne bis Halbschatten, in tiefem
Schatten stark schiefwüchsig; verträgt Hitze, frosthart; windfest; Boden durchlässig,
nährstoffreich, kalkhaltig
Empfindlichkeiten: Bodenverdichtung
Sonstiges: sorgfältige Pflanzung wichtig; verträgt Schnittmaßnahmen (ab Juni und nicht zu
spät, da die Zweige verholzen); heimisch; geeignet als Einzelgehölz und für die
Wildsträucherhecke; Nährgehölz für 15 Vogelarten und 17 Säugetierarten, wertvolle
Bienenweide
161
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Corylus avellana (Haselnuss)
Wuchs: 4-6 m hoch und breit; vielstämmig und breit aufrecht wachsend; im Alter
schirmförmig; anfangs mäßig wachsend, anschließend stärker treibend; Flachwurzler
Blüte: gelbe männliche Blütenkätzchen; März bis April; weibliche Blüten knospenförmig und
unscheinbar
Früchte: braune Haselnüsse, roh essbar; Reife ab September
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; wärmeliebend, frosthart; durchschnittlich
windfest; Boden trocken bis feucht; sehr anpassungsfähig
Sonstiges: verträgt starken Rückschnitt sehr gut
Hippophae rhamnoides (Sanddorn)
Wuchs: 1-5 m hoch, 2-3 m breit; sehr veränderlich; aufrecht-sparrig oder schiefstämmig;
Zweige dornig; durch Ausläufer z.T. dickichtartig ausgedehnt; Ausläufer bis zu 5 m vom
Strauch entfernt, heben Platten und Straßenbelege; mittel- bis starkwachsend; Tiefwurzler
Blüte: unauffällig bräunlich; April; zweihäusig
Früchte: Beeren zierend; orange; reich an Vitamin C; roh essbar; saftig, süß-säuerlich;
vielfältig verwendbar (z.B. Saft, Marmelade)
Standortansprüche: Sonne; hitzeverträglich, frosthart; windfest; Boden mäßig trockenfrisch, mager, durchlässig; sandig oder kiesig, humusmeidend
Mahonia aquifolium (Gewöhnliche Mahonie)
Wuchs: 0,8-1,5 m hoch und breit, vieltriebig, wenig verzweigt, leicht ausläufertreibend;
allmählich dickichtartig; langsam wachsend; Blatter glänzend grün, in der Sonne
bronzefarben; Herzwurzler
Blüte: goldgelb, April, herber Geruch
Früchte: blaue bereifte saftige Beeren, August bis Anfang Oktober, roh ungenießbar; durch
Kochen essbar; säuerlich
Standortansprüche: lichter Schatten bis Schatten; Sonne nur bei hoher Luft- und
Bodenfeuchtigkeit; Boden mäßig trocken bis feucht
Empfindlichkeiten: Austrocknen; Bodenverdichtung; Hitze bei gleichzeitiger Trockenheit;
Wind
Sonstiges: Bienenweide; immergrün; verträgt radikalen Schnitt
Ribes aureum (Gold-Johannisbeere)
Wuchs: 1-2 m hoch und breit, anfangs straff aufrecht, später übergeneigt bis weit
ausgebreitet; mittel- bis starkwachsend
Blüte: gelbe, hängende Trauben, Ende April bis Mai; nelkenartig duftend
Früchte: purpurbraun bis schwarz; herb bis säuerlicher Geschmack; roh essbar ab Juli
Standortansprüche: anspruchslos; Sonne bis Schatten; wärmeverträglich, frosthart;
windfest; Boden mäßig trocken bis feucht, mäßig nährstoffreich
Sonstiges: bei zu starkem Breitenwachstum Totalrückschnitt nach der Blüte möglich
Ribes x Hybride (Jochelbeere)
Wuchs: stärker wachsend als Johannis- und Stachelbeere; 1,5-3,0 m hoch; Triebe weit
überhängend; stachellos;
Frucht: dunkelviolett bis schwarz; roh essbar, angenehme Säure mit gutem Aroma
Sonstiges: Kreuzung aus schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere; schnittverträglich; als
fruchttragende Hecke geeignet
162
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Viburnum lantana (Wolliger Schneeball)
Wuchs: 2-4 m hoch und breit; aufrecht bis trichterförmig, im Alter breitlagernd; Triebe
aufstrebend, Zweige waagerecht; langsam wachsend; Austrieb wolliggrau; Flachwurzler
Blüte: cremeweiß, Ende April bis Mai; strenger Geruch
Früchte: rote bis purpurschwarze Steinfrüchte; ab August; Fruchtfleisch ungenießbar;
Samenkerne roh essbar
Standortansprüche: sehr anspruchslos und anpassungsfähig; Sonne bis lichter Schatten;
hitzeverträglich, frosthart; windfest; Boden trocken bis frisch
Empfindlichkeiten: Bodenverdichtung, Nässe
Rosen
Wildrosen
Rosa arvensis (Kriech-Rose)
Wuchs: 0,5-2 m hoch, 1-2 m breit; bogenförmig ausgebreitet; z.T. mit dünnen, kriechenden,
bewurzelnden Trieben, z.T. kletternd; mäßig wachsend
Blüte: groß, weiß, schalenförmig, Juli
Früchte: rote Hagebutten, ab September
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; wärmeliebend, meist frosthart; windgeschützt;
Boden trocken bis feucht; nährstoffreiche, humose Lehm- oder Tonböden
Sonstiges: Pflanzabstand: 1 Pflanze pro m²
Rosa canina (Gemeine Hecken-Rose, Hunds-Rose)
Wuchs: 1-3 m hoch und breit; locker wachsend; bogig überhängend, durch starke
Ausläuferbildung langsam dickichtartig und undurchdringlich; Tiefwurzler mit
weitstreichenden Seitenwurzeln
Blüte: blassrosa oder weiß, Juni bis Juli; duftend; überreich blühend
Früchte: rote Hagebutten; verwertbar; vitaminreich, säuerlich
Standortansprüche: Sonne bis lichter Schatten; hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart;
windfest; Boden mäßig trocken bis frisch, tiefgründig
Rosa rubiginosa (Wein-Rose)
Wuchs: 2-3 m hoch und breit; anfangs aufrecht, später bogenförmig übergeneigt; Zweige mit
Stacheln
Blüte: Rosarote Schalenblüte, Juni bis Anfang Juli; duftend.
Früchte: rote Hagebutten, ab September
Standortansprüche: Sonne bis lichter Schatten; hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart;
mäßig windfest; Boden trocken bis frisch; alle mineralischen Böden, außer nährstoffarmer
Sand
Rosa rugosa (Apfel-Rose, Kartoffel-Rose)
Wuchs: 1-2 m hoch und breit, straff aufrecht; durch Ausläufer dickichtartige Kolonien; kaum
verzweigt, stachelborstig; mäßig wachsend
Blüte: rosa oder karminrot; Juni bis September; reich und lang anhaltend; weitreichend
duftend.
Früchte: orange bis rot, große, fleischige Hagebutten
Standortansprüche: Sonne bis lichter Schatten; hitzeverträglich, frosthart; windfest; Boden
mäßig trocken bis frisch; Sand bis Lehm; auf Kalk stark chlorotisch
Sonstiges: bei leichtem Boden besonders starke Ausläuferbildung
163
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Rosa multiflora (Vielblütige Rose)
Wuchs: 1,5-3 m hoch und breit; aufstrebend bis bogig überhängend; dichtbuschig, z.T.
kletternd; wenig Stacheln; stark wachsend
Blüte: zahlreiche weiße Einzelblüten; Juni bis Juli; duftet stark
Früchte: orangerote Hagebutten, haften noch im Winter
Standortansprüche: robust und anspruchslos; Sonne bis Halbschatten; wärmeverträglich,
frosthart; windverträglich; Boden durchlässig, auf Kalk chlorotisch
Rosa villosa (Apfel-Rose)
Wuchs: bis 150 cm hoch
Blüte: Juni, rosa, ungefüllt, einmal blühend, schwach duftend
Standortansprüche: sonnig-halbschattig; Boden sandig, trocken
Historische Rosen
Rosa `Fantion Latour`
Wuchs: 120-180 cm hoch (200 cm); 100-120 cm breit; dunkles Laub
Blüte: einmalblühend, zartrosa, große Blüte, dicht gefüllt; stark duftend
Standortansprüche: volle Sonne
Sonstiges: braucht Platz, robust
Rosa gallica`Officinalis` (Apothekerrose)
Wuchs: 60-120 cm hoch; 80-120 cm breit; schwach verzweigt; aufrecht buschig wachsend;
überhängend; bildet unterirdische Ausläufer (sofern sie nicht durch Veredlung vermehrt
wurde)
Blüte: einmalblühend, Juni-Juli; 4 bis 7cm groß; rot bis purpurn gefärbt, helle Mitte;
halbgefüllt; angenehmer starker Duft
Standortansprüche: volle Sonne bis Halbschatten
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten
Sonstiges: ziemlich resistent gegenüber den bekannten Rosenkrankheiten; Pflanzung einzeln
oder in kleinen Gruppen, auch für Hecken geeignet; 1-2 Pflanzen pro m²; sehr alte Sorte:
schon vor 1310 angebaut
Rosa gallica`Versicolor`
Wuchs: 100 bis 120 cm hoch (150); überhängend
Blüte: einmalblühend; weißrosa mit karminroten Streifen; halbgefüllt
Standortansprüche: Sonne-Halbschatten
Sonstiges: Pflanzung einzeln oder gruppenweise, auch für Hecken geeignet; 1-2 Pflanzen pro
m²
Rosa Königin von `Dänemark`
Wuchs: bis 100-150 cm hoch; 80-120 cm breit; aufrecht buschiger Wuchs
Blüte: einmalblühend; zartrosa mit dunkler Mitte; groß dicht gefüllt; starker Duft
Sonstiges: robust; Pflanzung einzeln oder in kleinen Gruppen
Rosa `Louise Odier`
Wuchs:150-200 cm hoch frischgrünes, helles Laub; überhängend
Blüte: öfterblühend; rosa, stark gefüllt, bester Duft
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten
Sonstiges: relativ widerstandskräftig gegen Krankheiten; 2-3 Pflanzen pro m²; Pflanzung
164
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
einzeln oder in Gruppen
Rosa de `Resht`
Wuchs: 80-100 cm hoch und 60-90 cm breit; aufrecht buschiger Wuchs
Blüte: öfterblühend; purpurrot; stark gefüllt; sehr starker Duft
Standortansprüche: anspruchslos
Sonstiges: robust; Pflanzung einzeln oder in Gruppen; auch für Hecken geeignet; 4-5
Pflanzen pro m² ca. alle 5 Jahre verjüngen
Rosa `Souvenir de la Malmaison`
Wuchs: 80-100 cm hoch und 50-80 cm breit; aufrecht buschiger Wuchs
Blüte: öfterblühend; rosa; groß dicht gefüllt; bester Duft
Empfindlichkeiten: etwas regenempfindlich
Sonstiges: robust; Pflanzung einzeln oder in Gruppen; 4-5 Pflanzen pro m²
Kletterrosen
Rosa 'Colonia' (Kletter-Rose 'Colonia')
Blüte: dunkel-blutrot, schalenförmig, gut und reichlich blühend, mittelgroß, öfter blühend
Wuchs: 2-3 m hoch, buschig aufrecht, Triebe mittlerer Länge, gut verzweigt, robust, Blätter
dunkelgrün und leicht glänzend
Rosa 'Manita' (Kletter-Rose 'Manita')
Blüte: dunkelrosa mit gelblicher Mitte, sehr groß, halb gefüllt, schalenförmig, meist in
Dolden, öfter blühend, Blätter dunkelgrün, mittelgroß, stark glänzend
Wuchs: bis 2,5 m hoch, starkwüchsig, vieltriebig, robust
Rosa 'New Dawn' (Kletter-Rose 'New Dawn')
Blüte: zart-weißlichrosa, mittelgroß, stark gefüllt, einzeln und in Büscheln, wetterfest, öfter
blühend, duftend, Blätter tiefgrün, glänzend, sehr dicht, klein
Wuchs: bis 3 m hoch, starkwüchsig, überhängend, gut kletternd, robust, frosthart
Kletterpflanzen
Clematis vitalba (Gemeine Waldrebe)
Wuchs: 5-15 m hoch, 2-8 m breit; undurchdringlich mattenartig wachsend, sehr starkwüchsig
(Jahrestrieb 150-300) m.
Blüte: weiß, Hauptblüte Juni bis Juli, nachblühend bis September; strenger
weißdornähnlicher Geruch
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; hitzeverträglich, meist frosthart; windfest;
Boden mäßig trocken bis frisch, tiefgründig, nährstoffreich
Humulus lupulus (Hopfen)
Wuchs: Schlinger, 3-6 m hoch und 2,5 bis 3 m breit; mattenartig wachsend; schnell und stark
wachsend; Triebe sterben im Winter ab, im Frühjahr neuer Austrieb; junge Triebe im Frühjahr
essbar wie Spargel, sog. "Hopfenspargel"; Flachwurzler
Blüte: zweihäusig, weibliche Blüten unauffällig gelbgrün; männliche Blüten als grünliche
Rispen; Juli bis August
165
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Früchte: grün bis braun, zapfenartig, ca. 3 cm groß; bitterer Geschmack
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart; hohe
Luftfeuchtigkeit; Boden frisch bis nass; bevorzugt sehr nährstoffreiche, sandig-lehmige bis
tonige Substrate
Hedera helix (Gewöhnlicher Efeu)
Wuchs: 10-20 m hoch, 2-15 m breit, Jahrestrieb anfangs 10-20 cm, ab dem dritten bis
sechsten Jahr 70-100 cm; immergrün; Herzwurzler
Blüte: grüngelb, September; strenger Geruch; nur an alten Exemplaren
Früchte: schwarz, bis ins Frühjahr haftend, giftig; nur an älteren Pflanzen
Standortansprüche: Sonne bis Schatten, hitzeverträglich, wärmeliebend, gut in kühlluftfeuchten Lagen, mäßig frosthart; windverträglich; Boden trocken bis feucht, in allen etwas
nährstoffreichen Substraten
Empfindlichkeiten: Bodenverdichtung, verträgt Trockenheit nur im angewachsenen Zustand
Lonicera brownii 'Dropmore Scarlet' - Trompeten-Geißblatt
Wuchs: 2-3 m hoch, 0,5-1 m breit; schwachwüchsig (Jahrestrieb 10-30 cm); früher
Blattaustrieb, Laub bis November haftend
Blüte: orangerot in langgezogenen Röhren; Juni bis September, z.T. bis Oktober;
langanhaltend blühend
Früchte: orange, ab September
Standortansprüche: (Sonne) lichter Schatten bis Halbschatten; wärmeliebend, meist
frosthart; Boden frisch bis feucht, in allen nährstoffreichen Substraten
Lonicera caprifolium (Jelängerjelieber)
Wuchs: 2 - 8 m hoch, 0,5- 2 m breit, anfangs schwachwüchsig, ab dem dritten Jahr mittel- bis
starkwachsend (Jahrestrieb 40-80 cm), zeitiger Blattaustrieb (März/ April), Blätter oberseits
dunkelgrün, unten blaugrün
Blüte: weiß bis cremegelblich und leicht rot überlaufend, Mai bis Juni; abends intensiv süß
duftend
Früchte: orangerot, ab August, giftig
Standortansprüche: bevorzugt lichten Schatten bis Halbschatten, volle Sonne nur bei
feuchten Böden, wärmeliebend, meist frosthart, frischer bis feuchter Boden, alle
nährstoffreichen, durchlässigen Substrate
Empfindlichkeiten: Wind
Sonstiges: heimisch
Lonicera tellmanniana (Gold-Geißblatt)
Wuchs: 4-6 m hoch, 1-4 m breit; Seitenzweige horizontal abstehend; starkwüchsig
(Jahrestrieb 50-120 cm), Blätter langhaftend
Blüte: leuchtend-orangegelb; Juni, Nachblüte bis Anfang Oktober; reichblühend
Früchte: selten, orange
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten, Wurzelfuß beschatten, hitzeverträglich, meist
frosthart; windverträglich; Boden mäßig trocken bis frisch; alle nährstoffreichen Substrate
Parthenocissus tricuspidata 'Green Spring' (Wilder Wein Green Spring)
Wuchs: Strauch bzw. Kletterpflanze, 8 bis 12 m; sommergrün
Blüte: Juni bis Juli, grün bis gelb
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; Boden trocken bis frisch, sandig, lehmig,
humos; mäßig nährstoffreich
166
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Parthenocissus tricuspidata 'Veitchii' (Jungfernrebe)
Wuchs: 15-18 m hoch, dicht und mattenartig; Zweige waagerecht bis fächerförmig
ausbreitend; sehr schnell wachsend (Jahrestrieb 80-200 cm); Austrieb rötlich, anschließend
glänzend-frischgrün; Herbstfärbung gelborange bis feuerrot
Blüte: unscheinbar, gelbgrün, Juli bis August
Früchte: schwarze Beeren
Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten, hitzeverträglich, meist frosthart,
windverträglich, Boden mäßig trocken bis feucht, in allen etwas nährstoffreichen Substraten,
normaler durchlässiger, humoser Gartenboden
Pflanzabstand: 1 Pflanze/ lfd. Meter
Stauden
Lavandula angustifolia (Lavendel)
Wuchs: 30-60 cm hoch und breit. kleiner Halbstrauch; langsamwüchsig, ohne regelmäßigen
Rückschnitt im Alter auseinanderfallend, langlebig
Blüte: langgestielte Blütenähren von Juli bis August, blauviolett; stark duftend
Standortansprüche: volle Sonne; windgeschützte Lage; hitzeverträglich, wärmeliebend,
meist frosthart; Boden trocken bis frisch, kalkhaltig, lehmig-humos, sandig oder steinig; in
allen leichten durchlässigen Substraten; Winterschutz günstig, meist aber nicht notwendig
Sonstiges: vor der ersten Blüte zurückschneiden, um buschigen Wuchs zu erzielen; im
Frühjahr um ein Drittel zurückschneiden; Wärmespeicherung mit weißem Sand verbessern,
nicht mit dunklem Material mulchen; alle 1 - 2 Jahre Magnesiumkalk in den Boden
einarbeiten; in Kombination mit Rosen die Erde für Lavendel mit Sand oder Splitt abmagern
167
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Vorschau ausgewählter Gestaltungselemente
Abb. 12:
Neu eingesäte Blumenwiese. Im ersten Jahr wachsen
viele einjährige Pflanzen (Klatschmohn, Kornrade,
Kornblume und Kamille). Anschließend überwiegen
ausdauernde Arten.
(Quelle: WITT 1996: 39)
Abb. 13:
Mehrjährige
Blumenwiese
Wiesenstauden.
mit
ausdauernden
(Quelle: KREUTER 1988: 308)
168
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Abb. 14:
Rote und rosafarbene Rosen im Kontrast mit lila
blühendem Lavendel.
(Quelle: JANTRA 1991: 56)
169
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Einkauf der Pflanzen
Am besten werden die Gewächse in einer regionalen Baumschule erworben, wo sie sich
bereits den vorherrschenden Klimabedingungen anpassen konnten.
Werden die Pflanzen selbst gekauft, so sollten nur gesunde Qualitätspflanzen gewählt werden.
Diese zeichnen sich durch einen gut durchwurzelten Ballen aus, bei dem die Feinwurzeln
bereits aus dem Topfboden herauswachsen. Pflanzen mit einer Moosschicht auf der
Oberfläche befinden sich häufig schon lange im Container und wachsen deshalb meist
schlecht an. Weitere Auswahlkriterien bilden Verletzungen der Pflanze, Schädlinge,
Bodenfeuchtigkeit, Größe, Anzahl der Verzweigungen und gesunde Farbe der Blattmasse.
Pflanzanleitung (EHREN o.J. und LORBERG 2000)
Allee- und Straßenbäume
Je nach Bäumgröße werden Pflanzlöcher mit mindestens 100 x 100 x 60 cm ausgehoben.
Humusreicher Oberboden wird getrennt vom Unterboden neben der Pflanzgrube gelagert.
Schlechter Boden wird entweder vollständig durch Mutterboden ausgetauscht bzw. partiell
aufgebessert.
Bäume, die aus der Baumschule angeliefert werden, legt man an einen schattigen
windgeschützten Platz. Außerdem werden sie angefeuchtet und mit Planen oder feuchten
Tüchern abgedeckt. Verzögert sich der Pflanztermin, dann müssen die Bäume an einem
geschützten Ort eingeschlagen werden.
Bei Pflanzen ohne Ballen werden Wurzeln und Austrieb eingekürzt. Kranke Wurzeln
schneidet man bis ins gesunde Holz zurück. Mit einem scharfen Messer werden die übrigen
Wurzeln nachgeschnitten, wobei die Schnittstellen nach unten weisen sollten. Bei
Frühjahrspflanzung werden die oberirdischen Triebe um 1/3 eingekürzt. Horizontal oder
parallel wachsende Äste entnimmt man vollständig.
Für Pflanzen mit Ballen wird das Pflanzloch entsprechend der Ballengröße ausgehoben.
Dabei sollte die Pflanzgrube doppelt so tief gegraben werden wie der Ballen. Der gelockerte
Boden wird mit Humus oder Kompost angereichert und bis auf Pflanzhöhe aufgefüllt.
Bevor die Bäume gepflanzt werden, wird der Unterboden eingefüllt und ein Pfahl gesteckt,
der später als Befestigung dient. Dieser sollte sich auf gefahrenexponierten Seite (Wind,
Straße, Sonne) befinden. Große Bäume benötigen mehrere Holzpflöcke.
Pflanzen mit angefeuchtetem Wurzelwerk bzw. mitsamt Juteummantelung des Ballens
werden in der Tiefe wie sie in der Baumschule standen ins Pflanzloch gesetzt. Allerdings
sollte sich der Ballen noch ca. 5 cm über der Oberfläche befinden. Auf diese Weise steht der
Baum auch nach späterer Sackung noch richtig. Wenn sich der Ballen in der richtigen Höhe in
der Pflanzgrube befindet, werden Juteleinen und Spanndraht geöffnet. Auch der Knoten am
Wurzelhals muss unbedingt gelöst werden. Juteleinen und Spanndraht bleiben mit im
Pflanzloch, da sie mit der Zeit verrotten.
Nachdem die Pflanztiefe noch einmal geprüft wurde, wird der Oberboden eingefüllt. Dabei
wird der Baum leicht gerüttelt, um Luftlöcher zu vermeiden. Abschließend wird die Erde des
Pflanzloches angetreten, eingeschlämmt und mit Rindenmulch umgeben. Außerdem wird ein
ca. 15 cm hoher Gießrand um die Pflanzen gelegt.
Abschließend verankert man den Baum mit breitem Band bzw. Baumgurten an den Pfählen.
Aufgrund des Dickenwachstums ist diese Verankerung noch 2 Jahren wieder zu lösen.
170
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Laubabwerfende Gehölze
Der Boden wird tief gelockert und mit Dung, Kompost oder Rindenhumus gedüngt.
Nach der Warenlieferung feuchtet man die Pflanzen an und lagert sie an einem schattigen,
windgeschützten Ort. Zusätzlich werden die Gehölze mit feuchten Säcken oder Planen
abgedeckt. Verzögert sich die Pflanzung, dann wird ein Graben ausgehoben, in den die
Pflanzen senkrecht hineingestellt, leicht angetreten und kräftig gegossen werden. Sofern die
Pflanzen länger im Graben stehen, muss regelmäßig gewässert werden.
Bei Gehölzen ohne Ballen werden schadhafte Wurzeln bis ins gesunde Holz weggeschnitten.
Mit einem scharfen Messer werden die übrigen Wurzeln nachgeschnitten, wobei die
Schnittstellen nach unten weisen sollten. Bei Frühjahrspflanzung kürzt man oberirdische
Triebe um 1/3 ein, wobei sehr dünne Zweige vollständig entfernt werden.
Das Pflanzloch sollte in Breite und Tiefe mindestens doppelt so groß ausgehoben werden wie
das Wurzelwerk. In dieses wird die Pflanze mit gut angefeuchteten Wurzeln gesetzt und
langsam mit Mutterboden bedeckt. Dabei wird die Pflanze leicht gerüttelt, um Luftlöcher zu
vermeiden. Gepflanzt werden die Gehölze so tief wie sie in der Baumschule standen.
Abschließend wird die Erde des Pflanzloches angetreten, eingeschlämmt und mit
Rindenmulch umgeben.
Gehölze mit Ballen werden entsprechend der beschriebenen Anleitung wie Allee- und
Straßenbäume gepflanzt.
Kletterpflanzen
Klettergewächse pflanzt man am besten im Frühjahr bis Mitte April oder im Herbst von
Oktober bis zum ersten starken Frost.
Bevor die Topfpflanzen (Klettergewächse/ Stauden) ins Erdreich gesetzt werden, stellt man
sie für ein bis zwei Stunden in einen Wassereimer. Die Triebe mehrjähriger Pflanzen in
Containern werden um 1/3 gekürzt. So können die Wurzeln die Blattmasse im ersten Jahr mit
ausreichend Wasser versorgen. Zudem verzweigt sich die Pflanze stärker.
Die Pflanzgrube sollte mindestens 30 – 60 cm tief und doppelt so groß wie der Wurzelballen
sein. Bevor die Pflanzen eingesetzt werden, wird der Boden umgegraben und gelockert.
Mangelnde Bodenqualitäten können mit Humus oder reifem Kompost aufgebessert werden.
Bei Sandböden wird Bentonit, organischer Dünger oder Kompost zugegeben. Auf diese
Weise verbessert sich die Wasserspeicherkapazität. Sehr schlechter Boden ist vollständig
auszutauschen. Allerdings birgt dies den Nachteil in sich, dass sich die Pflanzenwurzeln
schlechtere Bodenschichten nur langsam oder gar nicht erschließen und sich weitgehend auf
das Pflanzloch beschränken („Blumentopfeffekt“). Gleiches gilt, wenn Bodenverdichtungen
im Untergrund bestehen. Diese sind zu beseitigen und aufzulockern. Bauschutt wird aus dem
Boden herausgelesen.
Die Lage des Pflanzloches sollte so gewählt werden, dass es dem Regen ausgesetzt ist. Unter
Dachüberständen leiden die Pflanzen schnell an Trockenheit. Deshalb wird die Pflanzgrube
mit etwas Abstand von der Wand (60-80cm) ausgehoben. Dünne Drähte oder Schnur leiten
die Pflanzen von dort an das Gerüst. Auch ohne Dachüberstände sollte der Abstand von der
Fassade mindestens so groß sein wie der Triebdurchmesser in Bodennähe, besser noch größer.
Gehölze, Kletterpflanzen und Stauden werden ebenerdig gepflanzt. Eine Ausnahme bildet die
Waldrebe (C. vitalba), bei ihr sollten sich einige Knospen unterhalb der Bodenoberfläche
befinden. Bei allen Clematisarten ist darauf zu achten, dass die Wurzeln breitflächig im
Pflanzloch ausgebreitet werden.
Ansonsten werden Kletterpflanzen leicht schräg zur Wand gepflanzt, damit sie möglichst
rasch klettern. Das Pflanzloch wird so mit Mutterboden aufgefüllt, dass keine Hohlräume
entstehen. Den Boden tritt man leicht an und schlämmt ihn mit Wasser, wenn möglich
171
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Regenwasser, ein. Auf diese Weise werden die Wurzeln mit den umgebenen Bodenschichten
verbunden. Abschließend wird um die Pflanze eine Geißmulde gelegt und gemulcht. Letzteres
hält die Bodenoberfläche nach der Einschlämmung wasserdurchlässig. Außerdem beschattet
Mulch den Pflanzenfuß, fördert Bodenfeuchte und -lebewesen und verringert den
Pflegeaufwand, da unerwünschte Kräuter nur noch selten oder gar nicht gejätet werden
müssen. Als Mulchmaterialien dienen Laub, trockener Rasenschnitt, Kompost, Rindenhumus,
Pflanzenreste oder zerkleinerte dünne Äste. Kompost und Rindenhumus düngen die Pflanzen
zusätzlich. Um Fäulnis und Schimmel zu vermeiden sollte die Mulchschicht nicht höher als 5
- 10 cm sein.
Abschließend werden Kletterpflanzen mit einem Stock, der meist bereits beim Kauf
mitgeliefert wird, schräg zur Wand ans Gerüst geleitet. Der Stock wird am Spalier mit Draht
oder Schnur festgebunden. Efeu bildet schneller Haftwurzeln, wenn er mit Drahtkrampen
oder ähnlichem an der Fassade befestigt wird.
Rosen
Das Pflanzloch wird mindestens 40 – 50 cm tief gelockert, um den tiefwurzelnden Rosen gute
Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen. Obgleich Rosen auch in normalem Gartenboden
wachsen, bevorzugen sie einen etwas lehmhaltigen Standort. Mit gut verrottetem Kuhmist
oder Hornspänen wird der Boden aufgebessert. Um Wurzelverbrennungen zu vermeiden,
sollte der Dünger die Wurzeln nicht berühren.
Die Wurzeln werden leicht gekürzt und in Lehmbrei getaucht. Wird im Frühjahr gepflanzt,
dann entfernt man schwache Triebe und schneidet die übrigen auf 3-5 Augen, auf eine Höhe
von 20-25 cm zurück. Bei Herbstpflanzung werden die Triebe erst im nächsten Frühling
eingekürzt.
Frisch angelieferte Rosen werden unverzüglich ausgepackt und einige Stunden in Wasser
getränkt. Danach wird sofort gepflanzt. Verzögert sich die Pflanzung, so müssen Rosen
vollständig mit Erde abgedeckt werden.
Bei Rosen befindet sich die Veredlungsstelle und damit auch die Pflanztiefe ca. 5 cm unter
der Oberfläche. Die Wurzeln werden gleichmäßig ausgebreitet und mit Erde umgeben.
Anschließend werden die Pflanzen leicht angetreten. Unabhängig von der Pflanzzeit häufelt
man die Pflanzen 20 cm an. Nach dem ersten Austrieb können die Rosen bei bedecktem
Wetter abgehäufelt werden.
Rasen und Blumenwiese
Zuerst wird die zukünftige Rasenfläche umgegraben und gehackt. Der Boden sollte locker
und nährstoffarm, also nicht frisch gedüngt sein. Nun lässt man die Fläche 14 Tage ruhen,
damit sich die Erde setzt und Unkräuter keimen. Anschließend wird der Boden mit der Harke
noch einmal 2-3 cm aufgelockert und Unkräuter mit der Hand entfernt. Nachdem gesät wurde,
wird das Saatgut eingehackt und festgetreten bzw. angewalzt.
Flächen, die bereits mit Rasen bedeckt sind, werden kurz geschnitten und leicht aufgerissen.
Anschließend wird eine reine Wildblumen- und Kräutermischung eingesät. Die Einsaat sollte
möglichst im zeitigen Frühjahr oder im Spätsommer bzw. Herbst erfolgen.
172
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
4.3.5 Pflegemaßnahmen
Allgemeine Pflegehinweise
Besonders in den ersten drei Jahren müssen die Pflanzen gepflegt werden. Hierzu gehören vor
allem Wassergaben bei Trockenheit. Dies betrifft ganz besonders Pflanzen mit
eingeschränktem Wurzelraum. Dabei wird möglichst in größeren Abständen reichlich
gewässert anstatt regelmäßig und wenig. Weiterhin sollten Pflanzstellen aus oben genannten
Gründen gemulcht, gelockert und bei Bedarf von Unkräutern gesäubert werden. Dabei sollten
nur unerwünschte Problemunkräuter entfernt werden, da sich ein natürlicher Unterwuchs,
ähnlich wie Mulch, positiv auf die Kletterpflanzen auswirkt. Absichtlich können
Unterpflanzungen vorgenommen werden, um den Boden und Kletterpflanzen positiv zu
beeinflussen oder den oft kahlen Bereich zwischen Boden und Blattgrün der Pflanzen
ästhetisch aufzuwerten. Einige Beispiele nach FINKE (2001) dazu:
- Phazelia (Gründüngung)
- Studentenblumen (verbessern die Bodenqualität)
- Lavendel (vertreibt Blattläuse und Ameisen)
Bei Schädlingsbefall wird mit Pflanzenbrühen gespritzt.
Literaturhinweis: ABTEI FULDA (2002): „Pflanzensaft gibt Pflanzen Kraft.- Fulda:
Eigenverlag
Spezielle Pflegemaßnahmen
Kletterpflanzen allgemein
Während der Vegetationszeit wird regelmäßig gemulcht. Dabei werden am Schweinestall nur
die Rosen mit Pflanzenstreu umgeben, da Lavendel empfindlich auf Mulch reagiert. Wird
kontinuierlich mit Rindenhumus oder Kompost gemulcht, kann auf eine zusätzliche Düngung
weitgehend verzichtet werden. Im Frühjahr sollte eine 1 bis 2 cm dicke Schicht aus reifem
Kompost in den Boden eingearbeitet werden. Pflanzen mit beschränktem Wurzelraum
erhalten zusätzlich Horn-, Knochen- oder Steinmehl. Ist kein Kompost verfügbar, werden die
Pflanzen vor dem Austrieb im Frühling, möglichst mit einem organischen Dünger, versorgt.
Im Sommer, spätestens bis zum August, folgt eine zweite Düngung. Kletterpflanzen im freien
Boden genügt eine Kompostdüngung im Jahr.
Kletterpflanzen speziell (Rosa/ Lonicera/ Clematis)
- Pflanzen gießen
In sehr trockenen und frostfreien Winterperioden sowie bei anhaltender Sommertrockenheit
sollten die Pflanzen gegossen werden. Dies ist vor allem bei Lonicera (Geißblätter am
Schweinestall) wichtig, da sich ansonsten das Risiko eines Blattlausbefalles erhöht.
- Anbinden bzw. Einstecken der Triebe
Triebe werden mit Draht oder Schnur locker am Gerüst befestigt, so dass noch ausreichend
Platz für Dickenwachstum bleibt.
- Rückschnitt bei Aufkahlen
Ein Verjüngungsschnitt fördert die Verzweigung und dichten Wuchs. Bei stark aufgekahlten
Pflanzen werden die Haupttriebe gekürzt. Dieser Schnitt wird nach Bedarf, höchstens alle 3
bis 4 Jahre in der Zeit vom späten Winter bis Mitte März durchgeführt. Auch kranke,
abgestorbene oder schwache Triebe werden in dieser Zeit entnommen. Der Rückschnitt
erfolgt bei Frühblühern nach der Blüte und bei Spätblühern vom Spätherst bis ins Frühjahr
hinein. Dabei wird auf kräftige Knospen bzw. ein Knospenpaar zurückgeschnitten. Bei
173
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Gestaltungskonzept
Lonicera und Clematis werden die jüngsten Triebspitzen oberhalb einer Blattansatzstelle mit
dem Messer oder einer Schere abgeschnitten. Hierdurch verzweigen sich die Pflanzen auch
im unteren Bereich der Fassade flächendeckend.
- abgestorbene Blüten abschneiden
Abgestorbene Blüten, besonders bei Rosen, sollten möglichst regelmäßig entfernt werden,
um die Blühperiode zu verlängern.
- Winterschutz
Rosen werden im Herbst mit Erde an- und im Frühjahr abgehäufelt (März). Ebenso werden
Lonicera und Clematis vor dem Winter mit einer dicken Mulchschicht, beispielsweise aus
Laub, umgeben.
- Pflanzenschutz
Rosen spritzt man im Frühjahr vorbeugend mit Ackerschachtelhalmbrühe gegen
Pilzerkrankungen.
- beschatten
Clematisarten sollten immer einen beschatteten Fuß haben. Alle übrigen Kletterpflanzen
werden im ersten Jahr mit Kiefernreisig abgedeckt, um einer zu starken Verdunstung und
Sonnenbrand vorzubeugen.
Wildrosen
- Falllaub und gelegentliche Kompostgaben für die Nährstoffversorgung einbringen
- im Abstand von mehreren Jahren einen Auslichtungsschnitt vornehmen
Lavendel
- abgestorbene Blüten abschneiden
Blumenwiese
- im Aussaatjahr nur im Herbst mähen
- in den darauffolgenden Jahren 2x jährlich mähen: Ende Juni-Juli (nach der Blüte) und im
Herbst Oktober/November
- Schnittgut entfernen
- nicht düngen
Baumhasel (Corylus colurna) und Edeleberesche (Sorbus aucuparia `Edulis´)
- in den ersten 3 Jahren ausreichend wässern; vor allem in Trockenperioden
174
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Zusammenstellung der Ergebnisse
5. Zusammenstellung der Ergebnisse
5.1
Finanzierungsmöglichkeiten für die Planungsumsetzung
Im Rahmen des Wettbewerbs „Regionen aktiv - Land gestaltet Zukunft“ besteht für den
Landwirtschaftsbetrieb
Neugrimnitz
GmbH
eine
Fördermöglichkeit.
Als
Wirtschaftsunternehmen kann der Betrieb einen Fördersatz von 80%, bei Investitionen von
40%, in Anspruch nehmen. Der zu erbringende Eigenanteil wird durch betriebliche Mittel
(z.B. Arbeitskräfte, Baugeräte und -materialien, Energie, Wasser) abgedeckt. Umfang und Art
der Eigenleistung gehen aus den Kostenberechnungen (Kap. 3.5/ Kap. 4.4 Spezieller Teil)
hervor.
5.2
Handlungsleitfaden für die Umsetzung der Konzeption
Arbeitsinhalte/ Teilziele
Realisierungszeitraum
U
1. Vorbereitung
- Förderantrag für den Wettbewerb „Regionen aktiv“ erarbeiten und einreichen …………….. 09-10
- Kletterhilfen und Hinweisschilder planen…….………….………………………………….. 10-11
• Fassaden nach Richtangaben vermessen (vgl. Kap. 4.3.2 Spezieller Teil)
• notwendige Stückzahl an Spalierhölzern, Abstandshaltern, Gewindestangen, Dübeln,
Muttern berechnen)
- notwendige Arbeitsmaterialien- und maschinen/ Baustoffe planen …………………………. 10-11
• Abriss Kälberstall
• Flächenentsiegelung
• Bodenaufbereitung
• Freiflächen- und Weggestaltung
• Kletterhilfen
• Hinweisschilder
• Museumseinrichtung
• Pflanzungen
- Baustoffe, Arbeitsmaterialien, Pflanzgut organisieren bzw. einkaufen………………………. 11-12
• Museumseinrichtung (vgl. Kap. 3.4.3 Spezieller Teil)
• Kletterhilfen (vgl. Kap. 4.4 Spezieller Teil)
• Freiflächen- und Weggestaltung (u.a. Rasen- und Wiesensaat vgl. Kap. 4.4 Spezieller Teil)
14
• Pflanzgut von den Baumschulen „auf Abruf“ für das Frühjahr 2005 bestellen
TP
TP
PT
2004
2004
PT
2. Durchführung der Baumaßnahmen
- Baumfällung: Säulen-Pappel (Eigenleistung)…………………………………………………
• Baum fällen, Baumstubben roden, Holz laden, entsorgen
- Anbau am Kälberstall abreißen, entsorgen des Bauschutts (Eigenleistung) ………..……..….
- Flächenentsieglung, vgl. Skizze technischer Ausbau (Eigenleistung) ..……............................
• ehemalige Silofläche entsiegeln, Bauschutt entsorgen (südlich des Schweinestalls)
• ehemaligen Mistablageflächen entsiegeln, Bauschutt entsorgen (nördlich und
östlich des Kälberstalls)
• Teilentsiegelung für Pflanzlöcher am Kälberstall und Schweinestall, Bauschutt entsorgen
- Boden der entsiegelten Flächen für Pflanzungen vorbereiten und aufbessern (Eigenleistung)..
• ca. 20-40 cm Mutterboden auftragen und einebenen
- Rasengittersteine verlegen (Parkplatz am Schweinestall)…………………………………….
- Kletterhilfen bauen und an der Fassade montieren (Eigenleistung)……......................………
• Arbeitsgeräte organisieren und bereitstellen
• Bauanleitung herstellen und montieren (vgl. Kap. 2.2.1 Allgemeiner Teil)
14
2004
2004
10-12
2004
11-02 2004/05
11-03 2004/5
11-03 2004/05
01-03
2005
10-02 2004/05
„auf Abruf“ bedeutet, dass die bestellten Pflanzen innerhalb einer Pflanzperiode in der Baumschule reserviert
werden, bis die Baustelle pflanzfertig ist. Hierdurch sind die Pflanzen kurzfristig und vollständig verfügbar.
175
II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz
Zusammenstellung der Ergebnisse
3. Museum einrichten………………………………………………………………………..
- vorhandene Geräte und Einrichtungsgegenstände ausräumen
- Ausstellungsräume reinigen,
- Innenwände weiß anstreichen (vgl. Kap. 3.4.3 Spezieller Teil)
- Spinnereigeräte in den Ausstellungsraum transportieren
- Spinnereigeräte im Ausstellungsraum aufbauen
- Einrichtungsgegenstände montieren und aufbauen
- Arbeitsplätze einrichten
- historische landwirtschaftliche Geräte beschaffen(vgl. Kap. 3.4.3 Spezieller Teil)
- historische landwirtschaftliche Geräte ausstellen
- historische landwirtschaftliche Geräte beschriften
- Weizenkorn (50 kg) beschaffen
- verschiedenen Getreidearten und -sorten beschaffen (u.a. Dinkel, Hafer, Weizen, Gerste,
Roggen)
- verschiedene Getreidearten ausstellen und beschriften
- Weizenbündel vom Feld beschaffen (abhängig von der Erntezeit)
- Gaben, Hocken und Kornstadel anfertigen
- Gaben, Hocken und Kornstadel aufstellen
12-02 2004/05
4. Pflanzungen (vgl. Kap. 4.3.3 Spezieller Teil)………………………………………………
- Allee an der Straße „Zum Kellerberg“
• Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten
• geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen
• über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen
• nach Lieferung Bäume sofort pflanzen
• Pflanzen angießen
- Allee im Hof
• Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten
• geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen
• über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen
• nach Lieferung Bäume sofort pflanzen
• Pflanzen angießen
- Solitärgehölze, Sträucher, Kletterpflanzen und Stauden
• Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten
• geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen
• über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen
• nach Lieferung Bäume sofort pflanzen
• Pflanzen angießen
• Kletterpflanzen am Spalier festbinden
• Bäume im Sattelschweingehege ausgrenzen
- Rasen als Neuanlage (vgl. 4.3.3 Spezieller Teil; Parkplatz am Schweinestall)
• Bodenvorbereitung
• Rasen (Compo Saat) säen, einharken, festtreten bzw. anwalzen
• leicht gießen
- Rasenflächen in Blumenwiesen mit Vollsaat (Flächen östlich/ nördlich des Museums) bzw.
mit Initialeinsaat (Flächen am Schweinestall) umwandeln
• Rasen kurz schneiden
• vorhandene Grasnarbe mit der Hacke aufreißen
• Blumen- und Kräutermischung säen, einharken, antreten oder anwalzen
• leicht gießen
03-05
2005
5. Offenstall für Sattelschwein einrichten (vgl. Kap. 3.4.2)………………………………….. 06-07
- im Schweinezuchtverband Berlin-Brandenburg eintragen
- Weidetechnik und Stallbedarf beschaffen
- Gehege einrichten
- Offenstall einrichten
- Futterautomaten aufbauen
- Sattelschweine kaufen und transportieren (Priebe: 0173-6195633)
2005
6. abschließende Arbeiten
- Hinweisschilder anfertigen und aufstellen
176
Quellen
Quellen
Literatur
AGRARSOZIALE GESELLSCHAFT e.V. (1999): Innovatives Wirtschaften in ländlichen
Räumen.- Schriftenreihe für ländliche Sozialfragen (Göttingen) 133
EHREN, Lorenz (o.J.): unveröffentlichtes Manuskript.
FELLMER, Eberhard/ Rahn, Antje (1997): Der richtige Stall für mein Pferd. Pferdepension
und Einstellungsvertrag.- Cadmos
FINKE, Cerstin/ Osterhoff, Julia (2001): Fassaden begrünen. Ratgeber für Gestaltung,
Ausführung und Pflanzenwahl.- Taunusstein: Eberhard Blottner
GERSTENKORN, Hartmut (1992): Analyse der ökonomischen Aspekte einer
Energieerzeugung aus Biomasse.- Frankfurt (Main): DGL (Schriftenreihe
Forschungsberichte 8)
HOISL, Richard/ Nohl, Werner/ Engelhardt, Petra (2000): Naturbezogene Erholung und
Landschaftsbild.- KTBL-Schrift (Darmstadt) 389
INSTITUT FÜR FORSTWISSENSCHAFTEN EBERSWALDE (Hrsg. 1988):
Forstbotanischer Garten Eberswalde. Eberswalde-Finow: Eigenverlag
JANTRA, Helmut (1991): Rosen. Auswahl, Pflege, Gestaltung.- Niedernhausen: Falken
KEIM, Heinrich (121999): Fachwissen Technologie.- Frankfurt (Main): Deutscher Fachverlag
(Modernes Fleischerhandwerk 2)
KLOCKENHOFF, Helmut (151994): Gesetzliche Vorschriften für den Fleischer.- Hamburg:
Dr. Felix Büchner/ Handwerk und Technik
KRESSE, Wolfgang (31989): Pferde halten und pflegen.- Stuttgart: Ulmer
KREUTER, Marie-Luise (101988): Der Bio Garten.- München-Wien-Zürich: BLV
LORBERG (2000): Lorberg Baumschulerzeugnisse. Katalog.- o.O.: Eigenverlag
MAY, Chris (1990): Pferdehaltung. Handbuch für Ankauf, Ernährung, Arbeit und Pflege.Rüschlikon-Zürich: Albert Müller
PEITZ, Beate/ Peitz, Leopold (1993): Schweine halten.- Stuttgart: Ulmer
PETERS, Jürgen/ Holzhausen, Marianna (1998): Gebäude- und Siedlungsbegrünung.Beutel: DVL (Hinweise zur Biotop- und Landschaftspflege 8)
PROCHNOW, Anette/ Schlauderer, Ralf (2003): Ökonomische Bewertung von Verfahren
des Offenlandmanagements auf Truppenübungsplätzen.- (Bornimer Agrartechnische
Berichte 33): S. 7 – 19; (PDF-Datei; vgl. Internetquellen)
177
Quellen
SCHULDES, Marco/ Lanceata, Sam (1999): Das PilzZuchtBuch.- Löhrbach: Pieper & The
Grüne Kraft
WERTE UNSERER HEIMAT (o.J.): Um Eberswalde, Chorin und den Werbellinsee.- Werte
unserer Heimat (Berlin) 34
WITT, Reihard (31996): Naturoase Wildgarten.- München-Wien-Zürich: BVL
Schriftliche und mündliche Mitteilungen:
EHLICH, Martin (27.4. 2004): Ehrenamtlicher Rassebetreuer des Deutschen Sattelschweins
STAMER, Dr. Andreas (10. 4. 2004): Naturland e.V., Aquakultur, Gräfelfing
WAGNER, Henrik (16.4. 2004): Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter
Haustierrassen e.V. (GEH), Josefshof, Püttlingen
Erweiterte Literatur zum Thema
DIETRICH, Klaus (1998): Streuobst.- Beutel: DVL (Hinweise
Landschaftspflege 3)
zur
Biotop-
und
JOACHIM, Hans-Friedrich/ Schrödel, Gerald (1998): Flurgehölze.- Beutel: DVL (Hinweise
zur Biotop- und Landschaftspflege 2)
PETERS,
Jürgen/
Holzhausen,
Marianna
(Hrsg.
1998):
Gebäudeund
Siedlungsbegrünung.- Beutel: DVL (Hinweise zur Biotop- und Landschaftspflege 8)
Internetseiten
http://www.amt-joachimsthal.de/gemein.html
http://www.agrotourismus.ch/index.htm
http://www.ars-ascensus.de
http://www.atb-potsdam.de/hauptseite-deutsch/Institut/Abteilungen/Abt2/Aktuell/bab-33ATB_I.- PROCHNOW, Anette/ SCHAUDERER, Ralf (2003): Ökonomische Bewertung
von Verfahren des Offenlandmanagements auf Truppenübungsplätzen.- (Bornimer
Agrartechnische Berichte 33): 7 – 19
http://www.bauernhausboerse.minden-luebbecke.de
http://www.dorfplanerin.de/freiflaechen.htm (Geographisches Planungsbüro: Nathalie
Franzen, Mainz)
http://gkg.edubs.ch/gkg/oekolog/motte/motte2.html.
178
Quellen
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Vorpommern (13.05.2003): Forellen in den Kuhstall?.-
Mecklenburg-
http://www.regenwurm.de/lombrico.html
http://www.modellregionen.de
http://www.sport-thieme.com
Unveröffentlicht/ Interne Quellen
PETERS, Jürgen/ Thaßler, Oliver (2002): Gebäudekataster Raum- und Siedlungsplanung.
Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin.- (FH Eberswalde, FB
Landschaftsnutzung
u. Naturschutz: Seminar „Raum u. Landschaftsplanung, Siedlungsplanung“, Stand: Mai
2002)
AGRARSTRUKTURELLE Entwicklungsplanung (AEP): Maßnahmenblätter.- (einzusehen
beim IAT in Friedrichswalde)
Kartenwerke
ADAC Stadtplan Eberswalde mit Lichterfelde (1998): Umgebungskarte.- M: 1: 100.000;
Berlin: ADAC
REGIONALKARTE Land Brandenburg Blatt 3 (1991): Uckermark.- M: 1: 100.000,
Kartografischer Dienst Potsdam
179
ANHANG
I.
Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH15)
II.
Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH16)
III.
Gebührenordnung für das Arche-Hof Projekt der GEH (Original Fassung GEH2)
IV.
Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns
V.
Festlegung der Kartierparameter zur Untersuchung der Gebäudestruktur und der
landschaftlichen Einbindung
VI.
Arbeitsblatt Projektrealisierung
VII.
Kurzprotokolle zu den Gesprächen mit Kooperationspartnern
15
Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)
http://www.g-e-h.de/geh-schweine/14-sattel.htm
16
Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)
http://www.g-e-h.de/geh-arch/kriterie.htm
I. Anhang
I.
Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH)
Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung
(Original Fassung Martin Ehlich, Ruhlsdorf)
Zuchtgeschichte
Bunte Schweinerassen waren nach 1945 im Osten Deutschlands im geringen Umfang
anzutreffen. 1948 wurde in der Mitgliederversammlung der Vereinigung Deutscher
Schweinezüchter (VDS) beschlossen, die Zuchtbestände des Angler Sattelschweins und des
Schwäbisch-Hällischen Schweins in der sowjetischen Besatzungszone zu einer Rasse mit der
Bezeichnung Deutsches Sattelschwein (DS) zusammenzufassen. Damit war die Erhaltung und
Verbesserung dieser Rasse trotz der weitgehenden Isolierung zum Ursprungsland möglich.
1949 betrug der Herdbuchsauenbestand 1,3 %, gemessen an der gesamten
Schweineherdbuchzucht, das waren 156 Sauen und 25 Stammeber in 23 Zuchten. Die
Abstammung dieser Tiere war teilweise unbekannt.
Nach
HOFFMANN
und
SCHEURER (1952) wurde den
Züchtern die Aufgabe gestellt,
durch Tausch und Ankauf sowie
durch konsequente Zuchtauslese
in einem Zeitraum von fünf
Jahren einen Zuchtbestand zu
schaffen,
der
allen
Anforderungen des Zuchtzieles
gerecht
wird.
Keine
Zugeständnisse
sollten
die
Zuchten in bezug auf die
geforderten
Leistungen
in
Fruchtbarkeit
und
Aufzuchtvermögen machen, da
in diesen Leistungen der hohe
Deutscher-Sattelschwein-Eber (Foto: Martin Ehlich)
Ruf der Sattelschweinzucht
begründet liegt. Eine Sattelschweinzüchtertagung 1950 in Ludwigshof/Thüringen gab den
Züchtern u. a. mit auf den Weg, „dass ein einzelner Züchter zwar im eigenen Bestand
Fortschritte erreichen kann, er aber auf die Dauer nur durch rege Zusammenarbeit, durch
häufigere, gegenseitige Kritik und eine ständige hilfsbereite Züchtergemeinschaft den
Leistungsstand der Rassegruppe und damit seine eigene Zucht in angemessener Höhe halten
kann“. Eine noch heute gültige Feststellung!
In den 60er Jahren liefen alle Bestrebungen der Schweinezucht darauf hinaus,
schnellstmöglich ein Fleischschwein zu schaffen. Damit verloren die fettreichen
Schweinerassen, wie Cornwall, Berkshire und auch das Sattelschwein, ihre
Existenzgrundlage. Erst 1969/70 wurden die verbliebenen Reste des Sattelschweins in einer
Thüringer LPG gesammelt. Im Rahmen der Maßnahmen zur Schaffung der industriellen
Tierproduktion wurden die vorhandenen Bestände als ein Kreuzungspartner für die
Neuzüchtung einer leistungskombinierten synthetischen Rasse (L 250, später Leicoma)
herangezogen. Seit 1970 wurde dann das Deutsche Sattelschwein als eine Ausgangsrasse für
die L 250 sowie als Genreserve im Umfang von ca. 150 Tieren gehalten. Zwecks Erweiterung
des Genpools 1972-1982 wurden drei Angler Sattelschweineber sowie eine größere Anzahl
Prestizer Eber aus Tschechien in dieser Genreserve eingesetzt. Die Prestizer aber entsprachen
I. Anhang
Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH)
farblich nicht dem Zuchtziel des Deutschen Sattelschweins und führten einen hohen
Bestandteil Pietrain (ca. 25 %) im Blut. Das ist der Grund dafür, dass heute in vielen Würfen
sogenannte Pietrainflecken auftreten. Züchterisch bedeutsam war das Tierzuchtgut
Hirschfeld/Sachsen, das ca. 200 Sauen und 12 Eber bis 1992 als Genreserve hielt. Selektiert
wurde in der 18jährigen Zuchtarbeit schwerpunktmäßig auf Fruchtbarkeit und Stabilität.
Tab. 1: Fruchtbarkeit und Aufzuchtleistung von Altsauen
Zeiträume
Reinzuchtwürfe
insg. Geb.
Ferkel/Wurf
aufgez.
Ferkel/Wurf
kg Wurfmasse
21. Lebenstag
1976-80
353
11,3
9,9
57,9
1981-85
771
12,3
10,2
58,3
1986-90
924
12,9
10,2
55,8
1991
97
13,3
10,1
52,6
In den Jahren 1991-92 erfolgte die Auflösung des Tierzuchtgutes Hirschfeld und damit auch
der Verkauf sämtlicher Sattelschweine. Dank der Mithilfe passionierter Züchter aus Angeln,
Schwäbisch Hall, den neuen Bundesländern sowie der GEH konnten die wertvollen
Zuchttiere (ca. 350 Schweine aller Altersgruppen) zum großen Teil angekauft und damit für
die Zucht weiter genutzt werden.
Zuchtziel
Das Zuchtziel ist seit 1992 für alle Züchter der Sattelschweine (DS, AS, SH) bindend.
Zuchtziel ist eine widerstandsfähige, langlebige, milchergiebige Sau von sehr großer
Fruchtbarkeit und mit besten Muttereigenschaften ausgestattet. Sie soll frohwüchsig und
großrahmig sein, eine gute Futterverwertung sowie bei ausreichender Bemuskelung eine
hervorragende Fleischbeschaffenheit aufweisen und für alle Haltungsformen einschließlich
Weidehaltung geeignet sein. Dem MHS-Gentest sind alle Zuchttiere zu unterziehen. Für die
Reinzucht sollten nur stabile, also NN-freie Tiere verwendet werden. An das äußere
Erscheinungsbild werden folgende Anforderungen gestellt: mittellanger Kopf mit mäßig
eingesatteltem Gesichtsprofil, die Stirn zeigt i. d. R. eine Runzelung, Schlappohren; lange
breite Schulter und gute Verbindung, tiefe und breite Brust, Rücken zum Kreuz um etwa 5 cm
gegenüber der Widerristhöhe ansteigend, Becken mäßig abfallend, aber breit, Schinken
geräumig; Gliedmaßen gut gestellt, trocken und stabil; Gesäuge gut ausgeprägt und drüsig,
nicht unter 14 gut entwickelte und gleichmäßig verteilte Zitzen; Vorderhand und Hinterhand
schwarz, mit weißer Mittelhand, die Anteile „schwarz“ und „weiß“ können verschieden sein,
weiße Haare auf weißer Haut, schwarze Haare auf schwarzer Haut, Säumungsstreifen beim
Übergang weiße Haare auf schwarzer Haut; ausschließende Merkmale sind Blesse, schwarze
Punkte, gänzlich schwarze Tiere; durchschnittlich 10 aufgezogene Ferkel je Wurf.
I. Anhang
Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH)
Aktuelle Situation
Tab. 2: Bestände (Herdbuch und sonstige, 1996)
Land
Eber
Sauen
Brandenburg
19
94
Thüringen
4
28
Sachsen
7
34
Sachsen-Anhalt
1
4
Mecklenburg-Vorpommern
2
19
insgesamt
33
179
Der Bestand an Deutschen Sattelschweinen steigt seit etwa 3 Jahren. Diese Tendenz besteht
hauptsächlich in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die größten Zuchtbetriebe des Sattelschweins
sind das Gut Synanon Schmerwitz und die Landschaftspflege Rambower Moor Lenzen mit
einem Bestand von 14 bzw. 19 Altsauen. Im Wesentlichen wird die Zucht in Kleinbeständen
mit wenigen Sauen betrieben. Ökologisch produzierende Betriebe halten Sattelschweine im
Freiland für die eigene Vermarktung von Wurst und Fleisch. Insgesamt gibt es in den neuen
Bundesländern 34 sattelschweinhaltende Betriebe, davon sind 20 aktive Züchter.
Der Anteil Reinzuchtpaarungen liegt etwa bei 40 %, 1995 wurden 226 Reinzuchtwürfe
geboren. Von allen Ländern werden für die Erhaltung alter Nutztierrassen Fördermittel an die
Herdbuchzüchter gegeben, so auch für das Deutsche Sattelschwein (…).
Genealogie
Die Koordination des Ebereinsatzes in den vielen kleinen Zuchten betrachte ich als bedeutsam
für die Erhaltung der Population und die Vermeidung von Inzuchtpaarungen. Dieser Aufgabe
widme ich mich seit 1992 in meiner Eigenschaft als Sprecher der Sattelschweinzüchter. Des
Weiteren hat sich die jährliche zentrale Beratung der Sattelschweinzüchter Deutschlands in
der LVAT Ruhlsdorf als hilfreich für die Festigung der Zusammenarbeit zwischen DS, SH
und AS erwiesen. Zum Zeitpunkt der Auflösung der Hirschfelder Sattelschweinherde waren
1992 acht Genealogien im Eberbestand vorhanden. 1996 sind davon Dank der Mitarbeit
passionierter Züchter und von Institutionen wie der LVAT Ruhlsdorf und der GEH noch
sechs Genealogien erhalten worden. Das sind die Eberlinien P-Pilot 802670 mit 12 Ebern, HHerro 802669 mit 6 Ebern, G-Golf 802648 mit 4 Ebern, S-Sollten 802657 mit 5 Ebern, OOpus 802671 mit 3 Ebern, V-Visant 802654 mit 3 Ebern. Im Zuge der Zusammenarbeit aller
Sattelschweinzüchter werden auch Eber aus den Zuchtgebieten Schwäbisch Hall, Thüringen
und Brandenburg eingesetzt, so der Eber Roller SH 217 und Herold SH 151. Aus diesen
Ebern werden zwei neue Genealogien aufgebaut. In den Besamungsstationen Grimma,
Stotternheim und Golzow sowie im Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere
steht jeweils ein Sattelschwein-eber für die Versorgung interessierter Züchter bereit. In
letzterem Institut sind auch TG-Spermaportionen der Eber Sonol 40068, Soritz 40069 und
Herzog 40067 verfügbar, alles Sattelschweineber aus der alten Hirschfelder Zucht. Zur
I. Anhang
Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH)
Vermeidung von Inzucht wurde allen Züchtern nahegelegt, generell so zu paaren, dass zwei
von Inzucht freie Generationen im Pedigree vorhanden sind.
Leistungen
Fruchtbarkeit
Die typischen hohen Fruchtbarkeitsergebnisse des Sattelschweins konnten nach dem
Neuaufbau vieler kleiner Herden von 1992-96 nicht immer erzielt werden. Im 20jährigen
Mittel wurden bei Altsauen (3008 Würfe 1970-91) 10,1 Ferkel je Wurf aufgezogen; heute
sind es nur 9,3 Ferkel/Wurf. Durch die Verbesserung der Haltungsbedingungen, vornehmlich
in den Betrieben mit Freilandhaltung, werden die Aufzuchtergebnisse verbessert werden
können.
Eigenleistung
Sie wird nur in wenigen Betrieben (LVG Köllitsch, LVAT Ruhlsdorf) durchgeführt und hat
daher nur informatorischen Wert (Tab. 3):
Z. B. – LVAT Ruhlsdorf 1995
9 Jungeber
188 Ltg
99,6 kg
531 g LTZ 13,0 SSP
46,7 MF
10
Jungsauen
182 Ltg
92,3 kg
508 g LTZ 15,7 SSP
-
Beim Bestandsaufbau war der MHS-Test zur Eliminierung des Streßgens wichtiger. So kann
festgestellt werden, dass in Brandenburg alle Sattelschweine, die für den Rasseerhalt
vorgesehen sind, den NN-Status haben.
Mast- und Schlachtleistung1995/96 sind in den Prüfstationen des Landes Brandenburg und
Sachsen 43 Deutsche Sattelschweine mit folgendem Ergebnis geprüft worden (Tab. 4):
Alter Prüfende
1836 Tage
% Muskelfleisch (B) 51,0
Prüftagszunahme
731 g
pH1 K
6,33
Futteraufwand
3,37 FUA/kg Zuwachs LF1 K
3,87
Innere Länge
97,6 cm
Fleischfarbe
65,8
Fleischfläche
36,1 cm2
FBZ
88,0
Fleisch-Fett-Verh. 1:0,80
Nach diesen Prüfungsergebnissen wird nicht selektiert, sie dienen der Information über den
Leistungsstand der Population. Hervorzuheben ist die sehr gute Fleischqualität, gemessen
werden die Parameter pH und LF.
Sattelschweinzüchter können vom Verkauf der Reinzuchttiere nicht leben, deshalb wurden
1990/91 Kreuzungspaarungen Sattelschwein x DE; BL; Pi-Eber betreffs Mast- und
Schlachtleistung geprüft. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine besonders gute
Kreuzungseignung Pi x DS besteht. Das Fleisch-Fett-Verhältnis dieser Kreuzungstiere war
besser, der Muskelfleischanteil lag bei 55 %, und es zeigen sich durchgängig gute bis sehr
gute Fleischqualitäten (pH 1 Kot. 6.00-6,40, LF 1 Kot. 3,0-3,9).
I. Anhang
Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH)
Fazit
Die Robustheit, die guten Muttereigenschaften und die nachgewiesene gute
Kreuzungseignung mit Pietrainebern sind günstige Voraussetzungen dafür, das Sattelschwein
in alternativen Haltungsformen zu nutzen. Voraussetzung aber ist der Erhalt der vorhandenen
Reinzuchtbasis und die enge Zusammenarbeit mit den Sattelschweinzüchtern in Schwäbisch
Hall und Angeln.
Literatur:
GEIPEL, INA: Das Deutsche Sattelschwein. Diplomarbeit, Gesamthochschule Kassel, 1994.
GEH, Witzenhausen.
MATHES, MAITE: Sattelschweine in Deutschland – Genanteile, Verwandtschaft, Inzucht.
Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 1996. GEH, Witzenhausen.
II. Anhang
II.
Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH)
Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen
(Original Fassung GEH)
Ein Arche-Hof sollte bestimmte Kriterien erfüllen, um eine attraktive, erlebnisbezogene
Plattform der Wissensvermittlung zu sein und sollte eine Art Vorbildfunktion für interessierte
Personen im Bereich Erhaltung der Rassenvielfalt haben. Die Betriebsleiterin und der
Betriebsleiter, der Betriebsleiter eines anerkannten Arche-Hofes kann mit diesem Titel
selbständig Öffentlichkeitsarbeit zu seinem eigenen Vorteil betreiben, sowie Produkte als
auch Werbemittel mit dem Namen Arche-Hof ausweisen.
Präambel
Die vorliegenden Arche-Hof Kriterien haben ab dem 1. Mai 2001 ihre Gültigkeit.
Veränderungen dieser Kriterien werden gegebenenfalls im Hinblick auf die Erfordernisse der
Lebenderhaltung, sowie auf die Projektdurchführbarkeit durch die GEH veranlasst.
(Aus Gründen der Vereinfachung wird im Text nur die männliche Form des Betriebsleiters
verwendet, alle Betriebsleiterinnen mögen sich ebenso angesprochen fühlen.)
Kriterien zur Anerkennung
1) Mitgliedschaft in der GEH
Der Betriebsleiter muss zur Antragstellung mindestens 6 Monate Mitglied in der GEH sein.
Durch die Mitgliedschaft soll der Arche-Hof Betreiber die Möglichkeit erhalten, die Struktur
und die Erhaltungsarbeit der GEH kennenzulernen, an GEH-Treffen und Ausstellungen
teilzunehmen und eigene Ideen in die Arbeit der GEH einfließen zu lassen.
2) Landwirtschaftlicher Betrieb im Haupt- oder Nebenerwerb
Ein Arche-Hof ist ein landwirtschaftlicher Betrieb, der alte und gefährdete Nutztierrassen
züchtet und nutzt und in den Betriebsablauf einbindet. Die Ernennung zum Arche-Hof
schließt die parallele Haltung von sog. Wirtschaftsrassen nicht aus.
3) Haltung von mindestens drei Rassen aus drei verschiedenen Tierarten
Grundlage für die Anerkennung von bedrohten Rassen ist die „Rote Liste der GEH“. Um eine
attraktive Vielfalt zeigen zu können, soll grundsätzlich mindestens je eine Rasse der Roten
Liste aus den unten aufgeführten Tierartengruppen A, B und C gehalten und gezüchtet
werden. Ausnahmen sind in begründeten Fällen möglich (z.B. Wanderschafhaltung,
Spezialbetriebe).
Gruppe A:
Rind/Pferd/Schwein/Esel
Gruppe B:
Schaf/Ziege
Gruppe C:
Geflügel/Kaninchen/Bienen/Hund
4) Mindestbestandsgrößen der gehaltenen Rassen
II. Anhang
Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH)
Um eine ausreichende Größe der Zuchtgruppen zu erreichen, die den züchterischen Belangen
gerecht werden kann, gibt der folgende Schlüssel eine Orientierungshilfe zur erwünschten
Mindestanzahl der gehaltenen Tiere je Zuchtgruppe oder Zuchtstamm.
Gruppe
Tierart
A
A
B
B
C
C
C
C
C
C
Pferd/Esel/Rind
Schwein
Schaf
Ziege
Huhn
Gans/Ente
Pute
Kaninchen
Bienen
Gebrauchshund
Anzahl bzw. Gruppen Zuchtstämme
oder Völker (m, w)
0,3 (Vatertierhaltung ist erwünscht)
1,2
1,10
1,5
2 Zuchtstämme 1,4 pro Rasse *
2 Zuchtpaare 1,1 pro Rasse *
2 Zuchtstämme 1,2 pro Rasse *
1,3
3 Völker
1 Gebrauchshund in Nutzung (m od. w)
* Durch die Haltung von 2 Zuchtstämmen ist die Voraussetzung erfüllt, Bruteier, Küken oder Tiere aus zwei unterschiedlichen genetischen Stämmen
an Interessenten abgeben zu können.
5) Gesundheitszustand der Tiere
Alle auf dem Arche-Hof gehaltenen Tiere müssen sich in einem guten bis sehr guten
Gesundheitszustand befinden. Eine regelmäßige tägliche Kontrolle aller Tiere durch den
Halter ist Grundvoraussetzung für die Früherkennung von Krankheiten. Die offiziellen
Veterinärhygienischen Auflagen (Pflichtimpfungen, Hygieneverordnungen etc.) sind zu
beachten. Nachweise über Bestandskontrollen z.B. CAE, Maedi-Visna, IBR/IPV müssen
entsprechend der gesetzlichen Regelungen mitgeteilt werden (wichtig beim Tieraustausch).
6) Regionale Rassen in Bezug zur örtlichen Wirtschaftsweise
Es sollten standortangepasste – bevorzugt regionale – Rassen gehalten werden.
Durch die Haltung regionaltypischer Rassen lässt sich der kulturhistorische Wert in Bezug zur
Ursprungsregion und gegebenenfalls auch zur Hofgeschichte darstellen. In diesem
Zusammenhang kommt der Tierhaltung unter traditionellen, rassetypischen Bedingungen
(z.B. Moorbeweidung mit der Weißen hornlosen Heidschnucke) eine besondere Bedeutung
zu.
7) Eindeutige Deklaration der Rassen
Um die Zielsetzung der Arche-Höfe zu gewährleisten, ist es zwingend notwendig, die
verschiedenen Rassen und Kreuzungstiere deutlich zu unterscheiden und den Besuchern und
Besucherinnen kenntlich zu machen. Die Zuchtgruppen der gefährdeten Rassen sollen
deutlich durch Stalltafeln oder ähnliches sichtbar zu identifizieren sein.
8) Abstammungsnachweise für die Tiere
Es müssen mindestens zwei gefährdete Rassen in einem offiziellen bzw. von der GEH
anerkannten Herdbuch (Herdbuchnachweis bei Erstaufnahme bzw. Hofbesuch) gemeldet sein
und als zuchtfähige Gruppe gehalten werden. Alle auf dem Hof gehaltenen Zuchttiere
gefährdeter Rassen müssen eindeutig identifizierbar sein.
II. Anhang
Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH)
9) Vatertierhaltung
Die Vatertierhaltung ist für den Erhalt einer breiten genetischen Basis wichtig und sollte
möglichst auch auf dem Betrieb angesiedelt sein. Wie bereits unter Punkt 4 erwähnt, müssen
in den Gruppen B und C Vatertiere gehalten werden, in der Gruppe A (Großtiere) ist die
Vatertierhaltung erwünscht.
Zur praktischen Umsetzung der Vatertierhaltung ist auch eine Art Züchtergemeinschaft zur
Haltung und zum Austausch wertvoller Zuchttiere denkbar.
Es sollten nur für die Zucht geeignete Vatertiere eingesetzt werden. Den Arche-Höfen kommt
in diesem Aufgabenbereich eine entscheidende Rolle zu.
10) Erhaltungszucht aller bedrohter Rassen
Jeder Arche-Hof muss Zucht im Rahmen von Erhaltungszucht betreiben. Das Zuchtziel muss
dabei eingehalten werden. Ziel ist die Erhaltung der Rasse mit ihren typischen Eigenschaften
und Kennzeichen. Ebenfalls angestrebt werden soll die Typenvielfalt innerhalb eines
Zuchtziels, ohne besondere Bevorzugung eines einzigen Typs (z.B. keine einseitige Selektion
auf Hornlosigkeit).
Die Geringhaltung der Inzucht soll das wichtigste Kriterium bei der Auswahl der
Paarungspartner sein, um eine möglichst breite genetische Basis zu halten.
Der gezielte Tieraustausch mit anderen Züchtern ist unumgänglich.
11) Regelmäßige Meldung der Betriebs- und Tierdaten
Der Arche-Hof Betreiber ist verpflichtet, jährlich zum 30. November den von der GEHGeschäftsstelle zur Verfügung gestellten Meldebogen zu den wichtigsten Betriebs- und
Tierdaten zurückzuschicken. Diese Angaben sind für Koordinationsarbeiten unerlässlich.
12) Tierbesatz auf den Flächen
Die Tierzahlen sollen den zur Verfügung stehenden Flächen (Stall, Weide) angepasst sein. Es
soll keine Übernutzung der Flächen stattfinden. Als Richtwert kann ein Tierbesatz von 1,4
Großvieheinheiten (500 kg Lebendgewicht) pro Hektar angesetzt werden.
13) Artgemäße Haltung und Fütterung der Tiere
Eine artgemäße Haltung und die artspezifische Fütterung ist eine Grundvoraussetzung für die
Ernennung zum Arche-Hof. Die Tiere sollten regelmäßig Auslauf zur Verfügung haben sowie
Stroheinstreu im Liegebereich. Weidegang im Sommer sollte ebenso wie Gruppenhaltung
praktiziert werden.
Tiergerechte Haltungssysteme bieten darüber hinaus interessante Ansatzpunkte zur
Vermittlung landwirtschaftlicher Fragestellungen. Nicht tiergerechte Systeme wie z.B.
Käfighaltung, ganzjährige Anbindehaltung und Vollspaltensysteme ohne feste Liegefläche
sind für Arche-Höfe nicht zugelassen.
Bei der Fütterung sollte der Arche-Hof Betreiber Wert auf einen möglichst hohen Anteil
betriebseigener heimischer Futtermittel mit hohem Grundfutteranteil legen. Die Fütterung
sollte entsprechend dem Bedarf und der Genügsamkeit der Landrassen ausgerichtet sein. Die
einseitige Fütterung mit Hochleistungsfuttermitteln und Masthilfen ist abzulehnen.
II. Anhang
Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH)
14) Bewirtschaftung des Betriebes
Im Interesse einer nachhaltigen Landwirtschaft ist es wünschenswert, wenn ein Arche-Hof
entsprechend der Vorgaben von Extensivierungsprogrammen (z.B. HEKUL oder KULAP)
oder entsprechend der EU-Bio-Verordnung (EWG 2092/91) wirtschaftet. Der entsprechende
Nachweis sollte den Antragsunterlagen beigelegt werden.
15) Versicherungsschutz für den Betrieb
Der Arche-Hof muss den Standards der Unfallverhütungsvorschriften entsprechen.
Es ist dringend anzuraten, eine gültige Betriebshaftpflicht sowie Feuerversicherung für den
Betrieb zu haben.
16) Ansprechende Präsentation des Betriebes
Für eine ansprechende Öffentlichkeitsarbeit ist ein gepflegtes Erscheinungsbild von Hof und
Tieren unabdingbar. Der Betrieb sollte die Möglichkeit haben, auch von Gruppen besichtigt
zu werden.
17) Breites Informations- und Begleitmaterial
Broschüren, Poster, Dias, Postkarten und themenbegleitende Ausstellungen sollen dem
Besucher als zusätzliche Informationsquellen dienen. Das Material ist größtenteils über die
GEH-Geschäftsstelle zu ermäßigten Konditionen beziehbar. Adressen von weiteren öffentlich
zugänglichen Betrieben und Haustierparks bieten dem Interessierten darüber hinaus die
Möglichkeit zur weiteren Themenvertiefung. Kostenloses Informationsmaterial der GEH soll
immer für die Besucher zur Verfügung stehen.
18) Fundiertes Fachwissen der Arche-Hof Betreiber und Fähigkeit zur Wissensvermittlung
Da sowohl Laien als auch Fachleute einen Arche-Hof besuchen, müssen die Betreiber über
ein fundiertes Fachwissen verfügen. Die Bereitschaft und das Können, Inhalte zu gefährdeten
Nutztierrassen sowie der Tätigkeit/Zielsetzung der GEH zu vermitteln, ist entscheidend für
den Erfolg eines Arche-Hofes und des gesamten Arche-Hof Projektes. Ein Arche-Hof sollte
Dreh- und Angelpunkt für regionale Aktivitäten sein, Aufmerksamkeit bei Presse, Rundfunk
und Fernsehen finden und somit ein wichtiger Multiplikator im Bereich der Rassenvielfalt
sein.
19) Feste Öffnungs- und Begehungszeiten
Um ein möglichst großes Publikum anzusprechen, sind regelmäßige Begehungszeiten
wichtig, die sich nach dem internen Betriebsablauf richten sollten. Jeder Arche-Hof Betreiber
sollte beachten, dass der Publikumsverkehr den Betriebsablauf mitunter beeinträchtigen kann.
Aus diesem Grund ist ein betriebsindividueller Kompromiss über feststehende Besuchstage
und telefonische Voranmeldung anzuraten.
20) Interessenvertretung der Arche-Höfe
Die GEH befasst sich als Koordinationsstelle damit, die Interessen, Anregungen und Belange
der Arche-Höfe zu koordinieren und nach Außenhin zu vertreten. Die GEH unterstützt die
Arche-Hof Betreiber durch:
a) Kontaktvermittlung mit anderen Züchtern
b) Zugang zu Fachwissen durch Literatur sowie Vermittlung von Fachadressen
c) Informationsweitergabe zu artgerechter Tierhaltung und Tierzucht
II. Anhang
Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH)
d) Bereitstellung von Informationen zu Erhaltungsprojekten landes- und bundesweit, sowie
auf internationaler Ebene
e) Seminare und Jahrestreffen
f) Ideen zur Präsentation der Tiere auf den Höfen (Flyer, Schilder etc.)
Die Arche-Hof Betreiber sollen ihre aktive Mitarbeit auf regionalen und überregionalen
Veranstaltungen im Sinne der Ziele der GEH einbringen.
21) Austausch und Kontakt mit anderen Arche-Höfen in der Region
Die aktive Zusammenarbeit von Arche-Höfen einer Region ist nötig. Über die GEH können
Informationen von bestehenden Regionalgruppen bezogen werden. Die Arche-Höfe und
weitere Interessierte wie z.B. GEH-Mitglieder einer Region sollten sich langfristig
gemeinsamen Zielen und Aufgaben im Bereich der Erhaltungsarbeit stellen.
22) Eigene Produktherstellung, Direktvermarktung, Anschluss an Vermarktungsprogramm
Oft können die Produkte alter Rassen nicht über die herkömmlichen Vermarktungswege
abgesetzt werden. Die eigene Produktherstellung in Verbindung mit Direktvermarktung
und/oder Anschluss an ein spezielles Vermarktungsprogramm bietet Alternativen und stellen
vor dem Hintergrund der Öffentlichkeitsarbeit interessante Möglichkeiten der Werbung dar.
23) Der Arche-Hof Vertrag
Bei erfolgreicher Anerkennung erhält der Arche-Hof nach Zahlungseingang der
Anerkennungsgebühren die entsprechenden Unterlagen, das Arche-Hof Schild sowie den
Arche-Hof Vertrag. Der Vertrag wird in doppelter Ausführung angefertigt. Der Vertrag regelt
die wichtigsten Belange zwischen dem Arche-Hof und der GEH.
24) Die Anerkennung
Die Anerkennung als Arche-Hof der GEH erfolgt durch das Gremium der Arche-Hof
Koordinatorengruppe. Dieser Gruppe liegt der Erstaufnahmeantrag des Hofes, der
Beurteilungsbogen des Hofbesuches durch den GEH-Beauftragten sowie weitere verfügbare
Informationen vor. Die Gruppe befürwortet die Anerkennung des Antragstellers mit 2/3
Mehrheit.
25) Ablehnung der Anerkennung
Kann auf Grund der unzureichenden Erfüllung des GEH-Kriterienkataloges keine
Anerkennung ausgesprochen werden, so ist eine Aufwandsentschädigung zu entrichten. Im
Abstand von 1 Jahr nach der Ablehnung kann ein erneuter Antrag bei der GEH gestellt
werden.
26) Kündigung der Anerkennung als Arche-Hof
Erfüllt ein Arche-Hof nach erfolgter Aufforderung und Terminsetzung zur Beachtung o.g.
Kriterien die Kriterien nicht, so kann die GEH (nach Vorschlag der Koordinatorengruppe an
den Vorstand) den Arche-Hof mit sofortiger Wirkung aberkennen. Der Arche-Hof verliert
damit jede Berechtigung zur Führung des Titels „GEH-anerkannter Arche-Hof“, bzw. darf das
Arche-Hof Logo nicht mehr weiterbenützen. Das Arche-Hof Schild ist Eigentum der GEH
und ist nach Beendigung des Vertrages an die GEH zurückzugeben.
II. Anhang
Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH)
27) Aufwandsentschädigung für Kosten der GEH
Der Hofbetreiber verpflichtet sich, die fälligen Gebühren für die Anerkennung des Betriebes
sowie den GEH-Beitrag für Arche-Höfe regelmäßig und rechtzeitig zu entrichten. Der
Einzelmitgliedsbeitrag bei der GEH entfällt. Jeder Arche-Hof hat eine Stimme bei
Mitgliederentscheidungen (Vorstandswahl etc.)
Die Gebühren für die Anerkennung etc. können der aktuellen Gebührenordnung für ArcheHöfe entnommen werden.
Jeder Arche-Hof erhält bei Anerkennung ein kostenloses Info-Paket mit Informationsmaterial
der GEH im Wert von EUR 25,-. Weiteres Infomaterial wie Broschüren, Zeitungen und
Bücher zur eigenen Fortbildung sowie zur Weitergabe und zum Verkauf sollte bei der GEH
zu ermäßigten Konditionen angefordert werden.
28) Gültigkeit der Kriterien
Der vorliegende Kriterienkatalog verliert seine Gültigkeit mit dem Datum einer Neuauflage
durch die GEH-Koordinatorengruppe und den Beschluss des Vorstandes.
Witzenhausen, den 01.07.2001
Kontakt:
GEH-Geschäftsstelle, Postfach 1218, 37213 Witzenhausen,
Tel: 05542-1864
Fax: 05542-72560
E-Mail: [email protected]
III. Anhang
III.
Gebührenordnung für das Arche-Hof Projekt der GEH (Original Fassung GEH)
Gebührenordnung für das Arche-Hof Projekt der GEH
(Originalfassung GEH)
Die Gebühren für bestehende Arche-Höfe, die Neuaufnahme von Arche-Höfen
(Anerkennung) und für die alle 2 Jahre stattfindenden Hofbesuche durch GEH-Beauftragte
betragen im Einzelnen:
1. Jährlicher Beitrag für Arche-Höfe:
100,- EUR (50,- EUR GEH-Mitgliedsbeitrag plus 50,- EUR Projektbeitrag)
Mitglied in der GEH sind alle zu einem Arche-Hof angehörenden Personen. Nur eine
Person pro Arche-Hof ist bei Mitgliederabstimmungen stimmberechtigt.
2. Einmaliger Anerkennungsbeitrag für die Neuaufnahme von Arche- Höfen: 200,-EUR.
Im einmaligen Anerkennungsbeitrag sind Fahrtkosten sowie der Aufwand für Vor- und
Nachbereitung enthalten. Ein Abschlag in Höhe von EUR 50,- ist vor dem Besuchstermin
auf das Konto der GEH (Sparkasse Werra-Meißner, Konto-Nr: 503 918 04, BLZ 52250030)
zu überweisen.
3. Das Informations-Paket
Jeder Arche-Hof erhält bei Anerkennung ein kostenloses Info-Paket mit
Informationsmaterial der GEH im Gegenwert von EUR 25,-.Weiteres Infomaterial wie
Broschüren, Zeitungen und Bücher zur eigenen Fortbildung sowie zur Weitergabe und zum
Verkauf sollte bei der GEH zu ermäßigten Konditionen angefordert werden. Die ArcheHöfe erhalten gegen Kostenerstattung diverse Schilder mit allgemeinen Informationen zu
gefährdeten Haustierrassen sowie Beschreibungen zu den im Betrieb gehaltenen
gefährdeten Rassen.
Die Gebührenordnung verliert ihre
Gebührenordnung durch die GEH.
Gültigkeit
bei
Witzenhausen, den 01.07.2001
Kontakt:
GEH-Geschäftsstelle, Postfach 1218, 37213 Witzenhausen
Tel: 05542-1864
Fax: 05542-72560,
E-Mail: [email protected]
der
Festlegung
einer
neuen
IV. Anhang
IV.
Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns
Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns
Materialbedarf:
- 1 Bastelschere
- Buntstifte
- 1 Klammeraffe
Bastelanleitung:
Schneide die Abbildungen vom Getreidekorn mit der Schere aus. Nun kannst du die drei Teile
farbig gestalten. Anschließend lege sie wie folgt aufeinander:
1. Abbildung / Randschichten
2. Abbildung / Mehlkörper
3. Abbildung / Keim
Jetzt hefte die Abbildungen am unteren Ende mit dem Klammeraffen zusammen.
Fertig ist dein Getreidekorn!
Die einzelnen Schichten lassen sich aufblättern und zeigen dir den Aufbau eines
Getreidekorns.
Quelle:
http://www.hmulv.hessen.de/imperia/md/content/internet/unterrichtsmaterialien/bastelanleitu
ng_lehrerfortb._03.03.doc.
IV. Anhang
Abbildung Randschichten
Abbildung Mehlkörper
Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns
IV. Anhang
Abbildung Keim
Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns
V. Anhang
V.
Festlegung der Kartierparameter
Festlegung der Kartierparameter zur Untersuchung der Gebäudestruktur und
landschaftlicher Einbindung
Welche Objekte werden kartiert?
1. Gebäude (Außenansicht, landschaftliche Einbindung)
- Schweinestall
- Kälberstall
- Blitzbauten
- Speicher
2. Plätze (Gestaltung mit Gehölzen, Versiegelung, Bodenbelag)
- Dorfplatz, Grillplatz, Silofläche
3. Wege (gestalterischer Verlauf und Hervorhebung, Breite, Versiegelung, Bodenbelag)
- Verbindungen zwischen Gebäuden und Plätzen
- Wegebeziehungen zwischen LPG-Anlage und historischem Speicher
4. Sichtachsen
- Sichtachsen LPG-Anlage und Landschaft
- Sichtachsen zwischen LPG-Anlage und historischem Speicher
- Sichtachsen LPG-Anlage und Dorfplatz
5. Beziehungen zwischen Gebäuden, Dorfplatz, Wegen und Sichtachsen
VI. Anhang
VI.
Arbeitsblatt Projektrealisierung
Arbeitsblatt Projektrealisierung
realisiert
1. Vorbereitung
- Kletterhilfen und Hinweisschilder planen…….………….……………………….. 10-11
• Fassaden nach Richtangaben vermessen
• notwendige Stückzahl an Spalierhölzern, Abstandshaltern, Gewindestangen,
Dübeln, Muttern berechnen)
- notwendige Arbeitsmaterialien- und maschinen/ Baustoffe planen ………………. 10-11
• Abriss Kälberstall
• Flächenentsiegelung
• Bodenaufbereitung
• Freiflächen- und Weggestaltung
• Kletterhilfen
• Hinweisschilder
• Museumseinrichtung
• Pflanzungen
- Baustoffe, Arbeitsmaterialien, Pflanzgut organisieren bzw. einkaufen……………. 11-12
• Museumseinrichtung
• Kletterhilfen
• Freiflächen- und Weggestaltung
17
• Pflanzgut von den Baumschulen „auf Abruf“ für das Frühjahr 2005 bestellen
TP
3. Museum einrichten………………………………………….…………………..
- vorhandene Geräte und Einrichtungsgegenstände ausräumen
- Ausstellungsräume reinigen,
- Innenwände weiß anstreichen
- Spinnereigeräte in den Ausstellungsraum transportieren
- Spinnereigeräte im Ausstellungsraum aufbauen
- Einrichtungsgegenstände montieren und aufbauen
- Arbeitsplätze einrichten
- historische landwirtschaftliche Geräte beschaffen
- historische landwirtschaftliche Geräte ausstellen
- historische landwirtschaftliche Geräte beschriften
- Weizenkorn (50 Kg) beschaffen
- verschiedenen Getreidearten und -sorten beschaffen (u.a. Dinkel, Hafer, Weizen,
TP
2004
2004
PT
2. Durchführung der Baumaßnahmen
- Baumfällung: Säulen-Pappel ……………………………………………………….
• Baum fällen, Baumstubben roden, Holz laden, entsorgen
- Anbau am Kälberstall abreißen, entsorgen des Bauschutts ………………………..
- Flächenentsieglung, vgl. Skizze technischer Ausbau ……………………..……….
• ehemaligen Silofläche entsiegeln, entsorgen des Bauschutts (südlich des
Schweinestalls)
• ehemaligen Mistablageflächen entsiegeln, entsorgen des Bauschutts (nördlich
und östlich des Kälberstalls)
• Teilentsiegelung für Pflanzlöcher am Kälberstall und Schweinestall, entsogen des
Bauschutts
- Boden der entsiegelten Flächen für Pflanzungen vorbereiten und aufbessern
(Eigenleistung)………………………………………………………………………
• ca. 20-40 cm Mutterboden auftragen und einebenen
- Rasengittersteine verlegen (Parkplatz am Schweinstall)…………...………………
- Kletterhilfen bauen und an der Fassade montieren ………………………...………
• Arbeitsgeräte organisieren und bereitstellen
• Bauanleitung herstellen und montieren
17
2004
10-12
2004
11-02 2004/05
11-03 2004/5
11-03 2004/05
01-03
2005
10-02 2004/05
12-02 2004/05
„auf Abruf“ bedeutet, dass die bestellten Pflanzen innerhalb einer Pflanzperiode in der Baumschule reserviert
werden, bis die Baustelle pflanzfertig ist. Hierdurch sind die Pflanzen kurzfristig und vollständig verfügbar.
PT
VI. Anhang
Arbeitsblatt Projektrealisierung
Gerste,
Roggen)
- verschiedene Getreidearten ausstellen und beschriften
- Weizenbündeln vom Feld beschaffen (abhängig von der Erntezeit)
- Gaben, Hocken und Kornstadel anfertigen
- Gaben, Hocken und Kornstadel aufstellen
4. Pflanzungen …………………………………………...…………..…………….
- Allee an der Straße „Zum Kellerberg“
• Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten
• geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen
• über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen
• nach Lieferung Bäume sofort pflanzen
• Pflanzen angießen
- Allee im Hof
• Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten
• geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen
• über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen
• nach Lieferung Bäume sofort pflanzen
• Pflanzen angießen
- Solitärgehölze, Sträucher, Kletterpflanzen und Stauden
• Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten
• geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen
• über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen
• nach Lieferung Bäume sofort pflanzen
• Pflanzen angießen
• Kletterpflanzen am Spalier festbinden
• Bäume im Sattelschweingehege ausgrenzen
- Rasen als Neuanlage
• Bodenvorbereitung
• Rasen (Compo Saat) säen, einharken, festtreten bzw. anwalzen
• leicht gießen
- Rasenflächen in Blumenwiesen mit Vollsaat (Flächen östlich/ nördlich des
Museums) bzw.
mit Initialeinsaat (Flächen am Schweinestall) umwandeln
• Rasen kurz schneiden
• vorhandene Grasnarbe mit der Hacke aufreißen
• Blumen- und Kräutermischung säen, einharken, antreten oder anwalzen
• leicht gießen
03-05
2005
5. Offenstall für Sattelschwein einrichten …………………..……………….…..
- im Schweinezuchtverband Berlin-Brandenburg eintragen
- Weidetechnik und Stallbedarf beschaffen
- Geheges einrichten
- Offenstall einrichten
- Futterautomaten aufbauen
- Sattelschweine kaufen und transportieren
06-07
2005
6. abschließende Arbeiten
- Hinweisschilder anfertigen und aufstellen
VII. Anhang
VII.
Kurzprotokolle
Kurzprotokolle zu den Gesprächen mit Kooperationspartnern
Interkommunale Arbeitsgemeinschaft für Tourismus (IAT)
Ortstermin Friedrichswalde (20.4.2004)
- Recherche nach geplanten und vorhandenen Vorhaben in der Region
- Vorstellung und Diskussion erster Nutzungsideen
Kulturgemeinschaft e.V.
Telefonate (04/05 2004)
- Informationsaustausch zum Projekt „Zur alten Milchrampe“ und zum Regionen aktiv
Projekt in Neugrimnitz (Frau Riedel)
- Informationsaustausch über die Veränderungen der Ausgangsbedingungen beim Vorhaben
„Zur alten Milchrampe“ und weitere Entwicklungsmöglichkeiten des geplanten
agrotouristischen Zentrums im Speicher (Frau Riedel)
- Informationen über den aktuellen Arbeitsstand, erste Ideen und die weitere
Vorgehensweise (Frau Riedel)
- gemeinsame Nutzung des Kälberstalls durch den Landwirtschaftsbetrieb und die
Kulturgemeinschaft angeregt
- gemeinsame Nutzung des Kälberstalls vom Landwirtschaftsbetrieb befürwortet, von Seiten
der Kulturgemeinschaft besteht kein Interesse (Frau Reichert)
- beabsichtigte neue Nutzungen im Kälberstall des Landwirtschaftsbetriebes mit der
Kulturgemeinschaft (Frau Riedel, Frau Reichert) abgestimmt; Überschneidungen mit dem
Projekt „Zur alten Milchrampe“ vermieden
- die geplanten Umnutzungen wurden zur Kenntnis genommen und befürwortet (Frau
Reichert)
- es bestehen keine Überschneidungen mit dem Projekt „Zur alten Milchrampe“ (Frau
Reichert, Ende Mai 2004)
Gemeindevertretersitzung (10.5.2004)
(anwesend: Gemeindevertreter, IAT, Kulturgemeinschaft, Bauamtsleiter Herr Schröder)
- Vorstellung der geplanten Umnutzungen für die leerstehenden Stallgebäude des
Landwirtschaftsbetriebes
- keine ablehnende Wortmeldungen
- da sich die beabsichtigten Umnutzungen thematisch mit dem Projekt „Zur alten
Milchrampe“ ergänzen, wurde eine gemeinsame Nutzung des Kälberstalles durch den
Landwirtschaftsbetrieb und die Kulturgemeinschaft angeregt
- detaillierte Beschreibung der beabsichtigen neuen Nutzungen im Kälberstall als Dokument
an die Kulturgemeinschaft (Frau Reichert) weitergegeben
Geschäftsführer Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz (Herr Ortlieb)
Telefonat (3.6. 2004)
- die beabsichtigten neuen Nutzungen wurden mit der Kulturgemeinschaft abgestimmt
- keine Überschneidungen mit dem Projekt „Zur alten Milchrampe“
- es bleibt bei den festgelegten Umnutzungen
VII. Anhang
Ortstermin (4.6. 2004)
- erste Gestaltungsideen und Skizzen vorgestellt
Fassadenbegrünung, Holzspalier, Entsiegelung)
- das Holzspalier wird in Eigenleistung angefertigt
Kurzprotokolle
und
abgestimmt
(Artenwahl,
Telefonat (30.6.2004)
(Abstimmungsgespräch und Nachfrage zu den gesendeten Dokumenten: Umsetzung der
Nutzungen/ Kostenkalkulation/ Gestaltungsplanung/ Kostenüberschlag)
- die verzeichneten Entsiegelungsflächen auf der Karte zum technischen Ausbau können
entsiegelt werden
- die Säulen-Pappel (Populus nigra `Italica´) an der Straße zum Kellerberg kann
entnommen werden; Abstimmung mit der zuständigen Naturschutzbehörde; keine
Eigenleistung; Fachunternehmen wird beauftragt
- der Anbau am Kälberstall (Westfassade) soll abgerissen werden (wiederholte Nachfrage)
- die Fenster auf der Ostseite des Kälberstalles sollen saniert werden (wiederholte
Nachfrage); noch kein Kontakt zu Firmen aufgenommen
- die Lohnkosten zur Kalkulation der laufenden Betriebskosten betragen 8 Euro/h
- die investiven Arbeitskosten zur Realisierung des Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes
betragen 15 Euro/h; die Arbeitskosten enthalten Maschinen-, Material-, Energie-,
Verwaltungs- und Lohnkosten
- Der erste Kostenüberschlag für das Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes mit ca. 40.000
Euro Gesamtkosten wurde unter der Voraussetzung akzeptiert, dass die dargestellten
Finanzierungsmöglichkeiten zu realisieren sind (Förderantrag bei „Regionen aktiv“)
- Mutterboden für die Umsetzung des Gestaltungskonzeptes wird in Eigenleistung
bereitgestellt
Ortstermin (16.7. 2004)
- endgültiges Gestaltungskonzept vorgestellt und abgestimmt (Entsiegelungsmaßnahmen,
Baumaßnahmen, Artenwahl, Pflegeaufwand für Edelebereschen und Blumenwiesen)
- Skizze technischer Ausbau abgestimmt
- Kostenvoranschlag für die Baumfällung der Pyramiden-Pappel vorgelegt; aufgrund der
hohen Kosten wird der Baum in Eigenleistung entnommen
- landwirtschaftliche Geräte für die Sattelschweinhaltung aus Katalogen ausgewählt; für
Betonrasengittersteine statt Kunststoffgittern entschieden (Parkplatz)
- Beschilderung der landwirtschaftlichen Anlage wird in Eigenleistung ausgeführt
Ortstermin (2.8.2004)
- Besichtigung des Geländes mit Prof. Peters, Dipl.-Ing. Kerstin Lehmann und
Geschäftsführer Herrn Ortlieb
- gemeinsames Gespräch
Orttermin (5.8. 2004)
- Abschlussgespräch (praktische Realisierung, Kostenplan, Förderantrag, keine Nachfragen)
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