Projekt campus.rurale Verbesserung der Akzeptanz des landwirtschaftlichen Betriebsstandortes Neugrimnitz in der Region Barnim/ Uckermark durch Erarbeitung eines Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes mit Modellcharakter erarbeitet: im Rahmen des Wettbewerbes „Regionen-aktiv – Land gestaltet Zukunft“ gefördert: durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Projektleitung: Prof. Jürgen Peters Fachhochschule Eberwalde Friedrich-Ebert-Straße 28 16225 Eberswalde E-mail: [email protected] Tel.: 03334-657334 Bearbeiterin: Dipl.-Ing. (FH) Andrea Prautsch Kleine Weinmeisterstraße 12 14469 Potsdam E-mail: [email protected] Tel.: 0331-2005855 Datum: 31. August 2004 INHALT Vorwort Einleitung I. ALLGEMEINER TEIL 1. Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude……………………………….. 1.1 Allgemeine Vorschläge…………………………………………………………. 1.1.1 Umnutzungen mit niedrigem Investitionsbedarf………………………………... 1.1.2 Umnutzungen mit hohem Investitionsbedarf……………………………………. 1.2 Bibliografie……………………………………………………………………… 9 9 11 18 26 2. Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude…………………. 2.1 Ist-Zustandsanalyse……………………………………………………………… 2.2 Lösungskonzeption……………………………………………………………… 2.2.1 Fassadenbegrünung……………………………………………………………… 2.2.2 Abschirmende Pflanzungen……………………………………………………… 2.2.3 Optisch-sinnliche Aufwertung durch Bepflanzung……………………………… 2.2.4 Kontrapunkte mittels Großvegetation…………………………………………... 2.2.5 Baukörpergliederung………………………………………………………….… 2.2.6 Landschaftsbezogenes Bauen…………………………………………………… 2.3 Bezugsquellen für die Planungsumsetzung…………………………………….. 2.4 Handlungsinstrumente auf der Ebene der Raum- und Bauleitplanung…………. 2.5 Bibliografie……………………………………………………………………… 27 27 29 30 44 46 50 50 50 51 55 57 II. SPEZIELLER TEIL – LANDWIRTSCHAFTSBETRIEB NEUGRIMNITZ 1. Rahmenbedingungen und Situationsanalyse……………………………………... 1.2 Lage, Geschichte, Besonderheiten - Neugrimnitz und Umgebung……………... 1.3 Der Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz – Kurzporträt………………………... 1.4 Vorhaben in Neugrimnitz (AEP)……………………………………………...... 1.5 Bestehende touristische Angebote in den Gemeinden des Amtes Joachimsthal.. 1.6 Vorhaben in der Region (AEP)…………………………………………………. 1.7 Synergien mit anderen „Regionen aktiv“ Projekten in der Region……….…...... 59 59 60 60 69 71 74 2. Bestandsaufnahme………………………………………………………………….. 2.1 Gebäudestruktur und –nutzung………………………………………………….. 2.2 Fotodokumentation der Gebäude mit landschaftlicher Einbindung…………….. 79 79 91 3. Nutzungskonzept…………………………………………………………………… 3.1 Leitbildentwicklung …………………………………………………………….. 3.2 Ideensammlung zur Umnutzung der Ställe……………………………………… 3.2.1 Schweinestall……………………………………………………………………. 3.2.2 Kälberstall……………………………………………………………………….. 3.2.3 ehemaliger Schweinestall………………………………………………………... 3.2.4 Speicher………………………………………………………………………….. 3.3 Datenauswertung………………………………………………………………… 106 106 107 107 107 108 109 110 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 3.5 3.5.1 3.5.2 3.5.3 3.5.4 Schweinestall…………………………………………………………………….. Kälberstall…………………………………………………..…………………… ehemaliger Schweinestall……………………………………………………….. Speicher…………………………………………………………………………. Umsetzung der gewählten Nutzungen………………………………………….. „Gläserne Produktion“………………………………………………………….. Offenstall Deutsches Sattelschwein………………………………………….…. Museum Landwirtschaft………………………………………………………… Bezugsquellen ……………….......……………………………………………… Wirtschaftlichkeitsberechnung………………………………………………….. „Gläserne Produktion“…………………………………………………………... Offenstall Deutsches Sattelschwein……………………………………………... Museum Landwirtschaft…………………………………………………………. Gesamtkosten für die Umnutzungen…………………………………………….. 110 110 117 118 119 119 120 122 125 126 126 126 128 130 4. Gestaltungskonzept…………………………………………………………………. 132 4.1 4.2 4.3 4.3.1 4.3.2 4.3.3 4.3.4 4.3.5 132 133 133 135 150 151 157 172 Planungsvorgaben………………………………………………………………... Leitbild…………………………………………………………………………… Gestaltungsentwurf und Bepflanzungspläne……………………………….….… Kostenberechnungen…………………………………………………………….. Bezugsquellen…………………………………………………………………… Technischer Ausbau……………………………………………………………… Artenwahl und Pflanzarbeiten……………………………………………………. Pflegemaßnahmen………………………………………………………………... 5. Zusammenstellung der Ergebnisse…………………………………………………. 174 5.1 Finanzierungsmöglichkeiten für die Planungsumsetzung………………………… 174 5.2 Handlungsleitfaden für die Umsetzung der Konzeption………………………….. 174 6. Quellen………………………………………………………………………………… 176 ANHANG I. Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH1) II. Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH2) III. Gebührenordnung für das Arche-Hof Projekt der GEH (Original Fassung GEH2) IV. Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns V. Festlegung der Kartierparameter zur Untersuchung der Gebäudestruktur und der landschaftlichen Einbindung VI. Arbeitsblatt Projektrealisierung VII. Kurzprotokolle zu den Gesprächen mit Kooperationspartnern 1 Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) http://www.g-e-h.de/geh-schweine/14-sattel.htm 2 Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) http://www.g-e-h.de/geh-arch/kriterie.htm Vorwort Im September 2001 initiierte das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft das Pilotprojekt „Regionen Aktiv – Land gestaltet Zukunft“. Für den Wettbewerb wurden 18 Modellregionen, darunter auch die Region Uckermark-Barnim, ausgewählt. Die Wettbewerbsprojekte sollen zeigen, welche zukunftsorientierten Wege in der ländlichen Entwicklung möglich sind. Innerhalb dieses Rahmens wurde die vorliegende Abhandlung „Verbesserung der Akzeptanz des Landwirtschaftsbetriebes Neugrimnitz durch Erarbeitung eines Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes mit Modellcharakter“ von der Fachhochschule Eberswalde erstellt. Das Vorhaben wurde für den Zeitraum vom 6.4. bis 31. 8. 2004 bewilligt. Die Fachhochschule möchte mit der Konzeption aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, leerstehende landwirtschaftliche LPG-Bauten umzunutzen und durch verschiedene Gestaltungsmaßnahmen harmonisch in Dorf- und Landschaftsbild zu integrieren. Als Projektträger kann die Fachhochschule bei der Planung des Entwicklungskonzeptes neben den funktionalen und gestalterischen Ansprüchen auch die naturschutzfachlichen Belange berücksichtigen, die sonst oft vernachlässigt werden. Dabei wird ein wichtiger Beitrag zum Wissenstransfer in die Region geleistet und somit die angestrebte regionale Entwicklung positiv beeinflusst. Einleitung Die Landwirtschaft in der Region Barnim / Uckermark wird maßgeblich durch Nachfolgebetriebe der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) geprägt. Diese entstanden als in der DDR-Agrarwirtschaft ab Ende der 50iger Jahre kollektivierte Großbetriebe (LPG) eingeführt wurden. Später spezialisierten sich die Betriebe in Land- und Tiermastbetriebe. Für die Dorfentwicklung stellen die meist sehr groß dimensionierten und in industrieller Fertigbauweise errichteten Gebäude ein Problem dar. Die Bauten nehmen einen großen Raum ein und prägen aufgrund ihrer Größe das Ortsbild wesentlich. Andererseits befinden sich die Anlagen oft am Rande des Dorfes, so dass die Siedlungslandschaft des Dorfes zwar erhalten blieb, hierfür jedoch das Landschaftsbild beeinträchtig wird. Durch die Strukturveränderungen in der Landwirtschaft nach der Wende, die sich unter anderem in einem massiven Rückgang der Tierbestände ausdrücken, werden Stallungen und Futterlagerhallen nicht mehr in diesem Umfang benötigt. Die Gebäude befinden sich in einem schlechten Zustand und werden daher von der ansässigen Bevölkerung häufig als öffentliches Ärgernis angesehen. Landschaftsbild und damit die Erholungsfunktion sind stark beeinträchtigt und führen zu Konflikten mit den Akteuren der Tourismuswirtschaft. Auch die Möglichkeiten der Direktvermarktung werden durch ein wenig attraktives Umfeld stark eingeschränkt. Ein Beispiel für den beschriebenen Zustand ist der Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz. Zu diesem gehören einige in industrieller Bauweise gefertigte LPG-Gebäude sowie ältere landwirtschaftliche Bausubstanz. Die Bauten wechseln auf engem Raum und grenzen unmittelbar an den Dorfplatz. Aufgrund der schlechten Bausubstanz sowie fehlender Nutzungsmöglichkeiten wurde bereits ein Gebäude abgerissen. So entstanden zusätzlich zu den schlecht in Orts- und Landschaftsbild eingebundenen Bauten ungestaltete Freiflächen. Derzeit erfährt die Region durch Strukturmaßnahmen, wie beispielsweise der Anlage eines überregionalen Radwanderweges, günstige Voraussetzungen für vermehrten Tourismus. Bisher fehlen jedoch Projekte, welche diese Gegebenheiten optimal nutzen und ihrerseits beleben. Untersuchungsgegenstand ist der Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz. Von diesem werden das Hofensemble mit dem Kälberstall sowie Bergeraum und Schweinestall näher untersucht. Der benachbarte kommunale Speicher wird ebenfalls in das zu erarbeitende Konzept einbezogen, weil sich dieser mit den landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden in engem Zusammenhang befindet. Nutzungsvarianten hierfür können jedoch nur als Ideenskizzen formuliert werden, da der Speicher nicht zum Agrarbetrieb gehört. Das Ziel des Projektes besteht darin, konkrete Nutzungs- und Gestaltungsvorschläge für die ehemaligen LPG-Gebäude bzw. historische Bausubstanz des Landwirtschaftsbetriebes Neugrimnitz zu erarbeiten. Das zu erarbeitende Konzept soll sich harmonisch in Dorfstruktur und Landschaftsbild einfügen. Insgesamt verbessert sich durch das Vorhaben das Umfeld für Direktvermarktung, Landtourismus und die Außendarstellung des Betriebes. Im Nutzungskonzept werden vor allem Lösungen aufgezeigt, die praktikabel und realistisch sind. Neben diesen speziellen Ausführungen gibt das Konzept auch allgemeine, also übertragbare Hinweise für ähnliche Vorhaben. Zur Durchführung wurde das Projekt in zwei Arbeitphasen, dem Nutzungs- und dem Gestaltungskonzept, gegliedert. Für beide Teile wurden zuerst allgemeine Informationen bzw. Handlungsratschläge recherchiert und dokumentiert. Anschließend konnten daraus spezielle 6 Vorschläge für den Agrarbetrieb Neugrimnitz abgeleitet werden. Da der gesamte Planungsprozess in enger Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer des Landwirtschaftsbetriebes (Herr Ortlieb) und regionalen Akteuren (IAT, Kulturgemeinschaft e.V.) erfolgte, wurden konkrete Ideen miteinander diskutiert und abgestimmt. Hierdurch konnte die regionale Akzeptanz frühzeitig sichergestellt werden. Kulturgemeinschaft und IAT wurden besonders intensiv einbezogen als nach neuen Nutzungen und Verwendungsmöglichkeiten für die Stallgebäude geforscht wurde. Im Anhang befindet sich eine Zusammenfassung wesentlicher Gesprächspunkte. Intern erfolgte im zweiwöchigen Rhythmus eine Arbeitsbesprechung. Diese diente, dazu sich über den aktuellen Arbeitsstand auszutauschen, das Projekt zu reflektieren und fachlich zu unterstützten. 7 I. ALLGEMEINER TEIL 8 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude 1. Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Die Umnutzung leerstehender landwirtschaftlicher Gebäude stellt ein wichtiges raumordnerisches Instrument dar, weil es den Flächenverbrauch auf dem Land reduziert. Allerdings gestaltet sich die Suche nach alternativen Verwendungen der Gebäude oder neuen Betreibern oft schwierig. Für letzteres könnte eine spezielle Immobilienbörse für Landwirtschaft Hilfe leisten. Ein praktisches Beispiel hierfür gibt der Kreis MindenLübbecke, in dem man eine „Bauernhaus-Börse“ einrichtete. Die Börse erleichtert den Kontakt zwischen landwirtschaftlichen Gebäudeanbietern und Nachfragern. Bisher bestand zwischen den beiden Gruppen kaum Informationsaustausch, da der konventionelle Immobilienmarkt diesen Bereich unzureichend abdeckt. In der Börse werden leerstehende Gebäude erfasst, neue Nutzungsformen vom Fachbeirat ermittelt, Angebot und Nachfrage koordiniert und umnutzungsinteressierte Eigentümer beraten (http://bauernhausboerse.minden-luebbecke.de). Dieses Konzept ist auch in anderen Regionen umsetzbar. Landwirten, die freie Räume in Eigenregie weiterbetreiben wollen, stellt sich die Frage, welche Nutzungen die wirtschaftliche Betriebsituation, die Gebäude und die regionalen Rahmenbedingungen zulassen. Anstrebenswert sind neue Nutzungen, welche die bestehende landwirtschaftliche Produktion ergänzen. Somit werden vorhandene Ressourcen ausgeschöpft und aktiviert. Nach SEIBERT hat eine EU-weite Untersuchung gezeigt, dass diejenigen mit einer außerlandwirtschaftlichen Tätigkeit Vorteile verzeichnen, die u.a. auch materielle Ressourcen aus dem landwirtschaftlichen Betrieb (z.B. Umnutzung von Gebäuden oder Maschinen für kommunale Dienstleistungen) einbringen können (SEIBERT 1999: 125). Eine außerlandwirtschaftliche Nutzung der Anlagen ist dann sinnvoll, wenn mit dieser Verwendung höhere Einnahmen zu erzielen sind. Darüber hinaus können Landwirte mit außerlandwirtschaftlichen Leistungen aktive Marktpolitik betreiben (SEIBERT 1999: 124). Landwirten, die nachfolgende Verwendungsvorschläge als selbstständige Zusatzexistenz nutzen, bietet dies im Vergleich zur Erwerbstätigkeit in abhängiger Stellung oder zur außerbetrieblichen Selbstständigkeit viele Vorteile: die eingesetzten Faktoren werden besser ausgelastet und Ressourcen, die für landwirtschaftliche Zwecke ausscheiden, können weitergenutzt werden. Dadurch werden Vermögensverluste verhindert, wobei der Landwirt zeitlich flexibel bleibt und selbst organisieren kann. Zudem können Haushaltsmitglieder entsprechend ihrer Motivation und außerlandwirtschaftlichen Berufsqualifikation beschäftigt werden (SEIBERT 1999: 116). 1.1 Allgemeine Vorschläge Nachfolgend werden einige Verwendungsmöglichkeiten der Ställe aufgezeigt, um alternative Einkommensquellen zu erschließen. Diese stellen allerdings keine Standardlösungen dar. Grundsätzlich sind immer nur individuelle Lösungen möglich, welche die wirtschaftliche und familiäre Situation sowie regionale Rahmenbedingungen berücksichtigen. Entscheidendes Kriterium zur Etablierung einer neuen Nutzung bildet die Wirtschaftlichkeit. Von dieser hängt es auch ab, in welchem Ausmaß der Strukturwandel vom reinen Landwirtschaftsbetrieb in Richtung tertiärer Sektor erfolgen kann (BLASCHKE 1999: 112). Neue Nutzungen sind in den Bereichen Landwirtschaft, Gewerbe, moderne Dienstleistungen, Forstwirtschaft sowie für öffentliche, soziale, kulturelle und sportliche Zwecke möglich. Die dargestellten Verwendungsmöglichkeiten sollen - die dörfliche Sozial- und Siedlungsstruktur bewahren, - heimische Erzeugnisse gewinnbringender verwerten und vermarkten (regionale I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Wertschöpfungsketten stärken), - bestehende Infrastruktur, Versorgung, Bildung, Kultur erhalten, nutzen und verbessern - den Strukturwandel mit Innovationen herbeiführen, - unerschlossenes regionales Potenzial an Landschaft, Ursprünglichkeit, Bodenständigkeit und Kulturgütern erschließen und nutzen - Arbeitsplätze erhalten bzw. neu schaffen (ergänzt nach HIRSCHLER 1999: 14) Als günstig erweist sich die Suche nach Nischen und Nischenprodukten, mit denen sich Landwirte ein unabhängiges Standbein schaffen können. Außerdem ermöglichen Spezialprodukte qualitatives Wachstum. Die industriell errichteten LPG-Gebäude erfordern aufgrund ihrer Architektur fast immer bauliche Veränderungen, um neue Nutzungen einzurichten. Dabei treffen die Ausgangsbedingungen der Ställe in unterschiedlichem Ausmaß auf alle industriell errichteten LPG-Anlagen zu, so dass vorgeschlagene Nutzungen sowie notwendige Umgestaltungen übertragbar sind. Zu den einheitlichen Merkmalen gehören: - große und hohe Räume - fehlende Raumteilung - fehlende Heizung und Sanitäreinrichtungen - fehlende Fenster in Augenhöhe - z.T. bestehende Stalleinrichtung Da die Gebäude in Größe und baulichem Zustand variieren, wird der Investitionsbedarf mit den Kategorien: gering, mittel, hoch, sehr hoch beschrieben. Zur Vollständigkeit werden auch Umnutzungen aufgeführt, die sehr hohe Finanzausgaben erfordern. Alle Vorschläge stellen Anregungen dar, die im Einzelfall zu konkretisieren sind. Bevor eine neue Nutzung eingeführt wird, erfordert dies in jedem Fall eine ausführliche Recherche und eine standortbezogene Kostenberechnung. Die Entscheidung für eine neue Bewirtschaftungsvariante richtet sich u.a. nach den regionalen Rahmenbedingungen. Beispielsweise kann sich eine Galerie mit Atelier im abgeschiedenen ländlichen Bereich als vollkommen unprofitabel erweisen, wohingegen sie sich in einem traditionellen Kulturzentrum mit überregionalem Markt rentiert. Baurecht und Bauordnung Im Sinne des Baurechts stellt die Landwirtschaft ein privilegiertes Gewerbe dar. Sollen Gebäude für landwirtschaftsfremde Verwendungen im Außenbereich umgenutzt werden, kann dies schnell zu Konflikten mit der Bauordnung führen. Die Kommunen legen das Baurecht unterschiedlich eng aus, so dass keine einheitlichen Verfahrensmuster bestehen. Trotzdem können folgende allgemein übertragbare Aussagen getroffen werden (SEIBERT 1999 in: Innovatives wirtschaften in ländlichen Räumen: 128): - Die geplante Gebäudenutzung ist nicht mehr privilegiert, wenn ihr Bezug zur Landwirtschaft fehlt. Zum Beispiel gehört hierzu die Umnutzung als industrielles Recyclingunternehmen. Anders sieht es aus, wenn in dieser Einrichtung überwiegend eigene Rohprodukte oder Abfallstoffe verarbeitet werden. Dann bleibt meist auch die Privilegierung erhalten. - Die Vorzugsstellung entfällt auch dann, wenn mit der Umwidmung besondere Umweltbelastungen verbunden sind (Immissionen, Abwasseranfall, Ruhestörung). Letzteres hemmt die Umnutzung für touristische Dienstleistungen. Mit dem Agrarinvestitionsförderprogramm (Ziel 1 und 5b-Programme) wird die Umnutzung 10 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude landwirtschaftlicher Bauten zur Einkommensverbesserung und Vermögenserhaltung gefördert (SEIBERT 1999 in: Innovatives wirtschaften in ländlichen Räumen: 128). Gewerbeordnung Einige neue Nutzungen erfordern eine Gewerbeanmeldung. Ein Gewerbe liegt vor, wenn eine selbstständige und regelmäßige Tätigkeit mit Gewinnerzielung aufgenommen und ausgeführt wird. Sofern landwirtschaftliche Rohprodukte mit einem geringeren Umsatz als 10% verarbeitet werden, fallen sie unter die Bagatellgrenze, so dass kein Gewerbe anzumelden ist. 3.1.1 Umnutzungen mit niedrigem Investitionsbedarf Neue Nutzung Beschreibung Museum mit Werkstatt und Arbeitsbereich Ehemalige Stallgebäude bieten die Möglichkeit zur Einrichtung eines „aktiven“ oder „passiven“ Museums. Bei den Ausstellungsobjekten besteht eine breite Auswahl. Die Bauten eignen sich aufgrund ihrer Architektur beispielsweise hervorragend, um historische und/ oder neue Landmaschinen sowie traditionelle landwirtschaftliche Geräte auszustellen. Aufgewertet wird das touristische Angebot, indem ausgewählte Geräte und Produkte vor Ort getestet oder im Werkstattbereich selbst hergestellt werden können. Bei entsprechenden naturräumlichen Gegebenheiten, eignen sich archäologische, geologische und kulturhistorische Objekte für Schauzwecke. Einkommensquellen Verpachtung an Dritte zum Museumsbetrieb oder Eigenbetrieb: Eintrittsgelder Führungen Seminare/Workshops (alte Handwerkstechniken, Geräteherstellung etc.) Baumaßnahmen Entkernung ggf. Raumteilung ggf. Einrichtung der Werkstatt ggf. Heizung und Sanitär installieren Investitionsbedarf gering - mittel Neue Nutzung Beschreibung Galerie und Atelier Je nach Ausstellungsgegenstand können die Ställe ganzjährig oder saisonal als Galerie für Bilder aber auch Skulpturen, Objektkunst und ähnlichem dienen. Unter günstigen Umständen, wenn Künstler vor Ort arbeiten und ein Markt für Kunsthandwerk sowie -dienstleistungen (Seminare u.ä.) besteht, lohnt es sich eventuell eine Kreativwerkstatt einzurichten. Einkommensquellen Verpachtung an Dritte zum Galerie-/ Atelierbetrieb oder Eigenbetrieb: Eintrittsgelder für Ausstellungen Verkauf von Kunstwerken Eintrittsgelder Veranstaltungen (Künstler einladen, Lesungen etc.) ggf. Seminare/Workshops 11 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Baumaßnahmen Entkernung zusätzliche Fenster einbauen ggf. Heizung/ Sanitäranlagen installieren ggf. Atelier einrichten Investitionsbedarf gering bis mittel Touristeninformation Neue Nutzung Beschreibung In Kombination mit anderen Nutzungen, beispielsweise einer Postfiliale oder einem Regionalladen, wird eine Touristeninformation eingerichtet. Zusätzlich könnte diese die Region mit einer Ausstellung präsentieren. Einkommensquellen Vermietung Baumaßnahmen Entkernung Investitionsbedarf mittel Neue Nutzung ländliche Agentur Postfiliale, Dorfladen, Hofladen Beschreibung Ein eigener Hofladen nutzt das leerstehende Potential des Gebäudes optimal, weil betriebseigene Ressourcen aktiviert werden. Als günstig erweist sich eine Kombination mit anderen Dienstleistungs- oder Verkaufseinrichtungen (z.B. Postfiliale, Dorfladen, Touristeninformation). Einkommensquellen Vermietung der Verkaufs- oder Dienstleistungsfläche (Fremdbetreiber) Direktvermarktung eigener Produkte (Eigenbetrieb) Baumaßnahmen Entkernung Ladeneinrichtung Investitionsbedarf gering - mittel Neue Nutzung Beschreibung LKW oder PKW Garage Die Vermietung von Stellplätzen kann sowohl an Privatpersonen als auch an die Gemeinde erfolgen. Einkommensquellen Vermietung Baumaßnahmen Entkernung Investitionsbedarf sehr gering Neue Nutzung Garage für Geräte der Landschafts- und Dorfpflege Beschreibung Die gegenwärtige finanzielle Not der Kommunen führt dazu, dass Serviceleistungen in bisheriger Form nicht mehr tragbar sind. Für öffentliche Stellen ist die Vergabe von 12 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Dienstleistungen an externe Unternehmen oft kostengünstiger als sie selbst auszuführen. Diese Situation eröffnet für landwirtschaftliche Betriebe neue Einkommensmöglichkeiten. So können diesen den Winterdienst übernehmen, kommunale Straßen und Leitungsnetze warten oder andere Mäh-, Pflege- und Reparaturarbeiten übernehmen. Landwirtschaftliche Betriebe sind für diese Arbeiten prädisponiert, weil sie meist schon über die notwendigen Arbeitsgeräte-, Maschinen und fachlichen Fähigkeiten verfügen (BLASCHKE 1999 in: Innovatives wirtschaften in ländlichen Räumen: 120). Gegebenenfalls können weitere Maschinen von den Kommunen übernommen werden. Untergebracht werden die Arbeitsmittel in den leerstehenden Ställen. Einkommensquellen Festpreise oder Stundenlohn für erbrachte Serviceleistungen (z.B. Winterdienst, Feldwege ausbessern, Kanalreinigung, Waldarbeiten etc.) Produktivitätssteigerung durch höhere Auslastung vorhandener Technik Baumaßnahmen Entkernung Investitionsbedarf niedrig Firmengebäude Gerüstbau Neue Nutzung Beschreibung Sind regionale Gerüstbau-Unternehmen ansässig, besteht eventuell die Möglichkeit Stallgebäude an diese zu vermieten. Einkommensquellen Vermietung Baumaßnahmen ggf. Entkernung Investitionsbedarf niedrig Feuerwehrgerätehaus Neue Nutzung Beschreibung Sofern noch keine geeigneten Räumlichkeiten für Fahrzeuge der Feuerwehr vorhanden sind, können ehemalige LPG-Bauten hierfür genutzt werden. Einkommensquellen Vermietung Baumaßnahmen Entkernung ggf. Raumteilung Investitionsbedarf niedrig Neue Nutzung Beschreibung Lagerhalle für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Direktvermarktung Um die Wertschöpfungsketten in der Region zu stärken, ist es sinnvoll die geernteten Nahrungsmittel auch direkt vor Ort zu vermarkten, anstatt sie ausschließlich an den Großhandel zu liefern. In ehemaligen LPG-Bauten können ausreichende Mengen an Naturwaren (ausgewählte Feldgemüse, Kartoffeln und verschiedene Obstsorten) gelagert und vor Ort verkauft werden. Einkommensquellen Direktvermarktung im Hofladen Verkauf beim Erntefest 13 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Seminare/ Workshops (z.B. landwirtschaftliche/ gärtnerische Erzeugnisse konservieren) Baumaßnahmen Entkernung Lagereinrichtung Verkaufseinrichtung Investitionsbedarf niedrig bis mittel Neue Nutzung Beschreibung Haus für Tiere und Geräte der Landschaftspflege In Zusammenarbeit mit den örtlichen Naturschutzbehörden und -verbänden erörtert der Agrarbetrieb, ob landschaftspflegerische Tätigkeiten auf den umliegenden Flächen übernommen werden können. In diesem Fall dienen leerstehende Gebäude als Winterquartier für die Tiere der Landschaftspflege (Schafe, Ziegen, Schweine u.a.) und um notwendige Gerätschaften unterzustellen. Einkommensquellen Vermietung an Verbände, die Landschaftspflege betreiben (Winterquartier, Abstellräume) bei eigener Nutzung: Vertragsnaturschutz Baumaßnahmen ggf. Entkernung Investitionsbedarf sehr gering Neue Nutzung Offenstall für bedrohte Nutztierrassen/ Winterquartier für Tiere der Landschaftspflege Beschreibung Eine Möglichkeit, sich von anderen Fleischproduzenten zu differenzieren, besteht in der Haltung einer oder mehrerer bedrohter Nutztierrassen. Bedrohte Tierrassen sind robuster und können daher länger im Freien weiden. Verglichen mit konventioneller Mast verringern sich hierdurch Pflege- und Futterkosten. Andererseits benötigen die Tiere oft länger, um ihr Schlachtgewicht zu erreichen. Dieses liegt dann meist unter dem der Wirtschaftsrassen. Beispiel Schafe: In Abhängigkeit des Bewuchses können Schafe bis Ende Dezember auf der Weide gehalten werden. Eine reine Stallhaltung erweist sich nur für die ersten Tage nach der Ablammung, bis sich die Temperaturregelung des Schafes angepasst hat, als günstiger. Werden die Tiere bereits im Herbst aufgestallt, verursacht dies zusätzliche Arbeiten und höhere Kosten, da Grünfutter zugesetzt werden muss. Landschafrassen, die eine längere Stallhaltung bevorzugen, gibt es nicht (schriftl. Mittl. WAGNER: 4/2004). Ideal ist eine Mischhaltung, bei der die Schafe zwischen Stall und Koppel frei wechseln können. Für das NO-Deutsche Tiefland eignen sich folgende Landschafrassen: - Coburger Fuchsschaf (Eignung für Landschaftspflege, kleinräumige Koppelhaltung; schöne relativ grobe Wolle mit attraktivem Farbspiel, gut geeignet zum Handspinnen, Weben, Filzen) - Rauwolliges Pommersches Landschaf (robust, leichtfuttrig; kann in kleinen Gruppen oder einzeln gehalten werden; dichte, grobe, lange Mischwolle mit dunklen Grannenhaaren; gute Spinnfähigkeit, strapazierfähig; geeignet für feste Pullover; gutes Fleisch, wildbretartiger Geschmack; - Skudde (robust, scheu und flüchtig; extrem leichtfuttrig ideal für die Landschaftspflege; für Koppel- und Standweide geeignet; sehr gutes wildbretartiges Fleisch) Eine Vermarktung mit bedrohten Schafrassen kann wirtschaftlicher sein, als die 14 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude herkömmliche Zucht. Verglichen mit normalen Leistungsrassen sind die Landschafrassen robuster und benötigen weniger Pflege und Futter, weil sie fast ganzjährig draußen weiden. Zudem erreichen sie auch ohne Kraftfutter ihr Schlachtgewicht. Das Fleisch einiger Landschafrassen weist im Vergleich zum Merinolandschaf (ML) oder zum Schwarzköpfigen Fleischschaf (SKF) bedeutende Qualitätsunterschiede im Geschmack auf: Es schmeckt hervorragend und ist fettarm. Andererseits produzieren die Rassen keine 21 kg Schlachtkörper und brauchen ohne Kraftfutterzugabe länger um ihr Endgewicht zu erreichen. Eine Vermarktungsnische kann mit 10 bis 15 Mutterschafen erschlossen werden. Diese kleine Herde liefert wenig Fleisch, das dann aber zu höheren Preisen (9 €/ kg) vermarktet werden kann (schriftl./ mündl. Mittl. WAGNER: 4/ 2004). Insgesamt entfallen bei der Schafhaltung fast alle Erlöse auf die Lammfleischerzeugung, nur ein sehr kleiner Teil auf Woll- und Fellerzeugung. Beispiel Schweine: Im Vergleich zur Schafhaltung verspricht die Schweineproduktion im geschlossenen System höhere Einnahmen. Die nachstehenden Rassen eignen sich in NO-Deutschland für die Offenstallhaltung mit Weidegang. - Angler Sattelschwein (robust, weidetauglich, leichtfuttrig, gutes durchzogenes Fleisch, viel Speck) - Deutsches Sattelschwein (vgl. Angler Sattelschwein) - Buntes Bentheimer Schwein (robust; weidetauglich, schmackhaftes Fleisch, hoher Fettanteil; stressresistent, langlebig) Beispiel Zucht mehrerer gefährdeter Nutztierrassen: Sobald mehr als drei bedrohte Tierrassen gehalten und gezüchtet werden, kann sich der Betrieb als Arche-Hof zertifizieren lassen. Hierdurch eröffnen sich unter Umständen neue Vermarktungsnischen (weitere Informationen zum Arche-Hof im Anhang). Eine weitere Einkommensquelle bietet unter Umständen die Landschaftspflege mit Schafen und Ziegen. Dann dienen die LPG-Gebäude als Winterquartier und Lammstall. Bedrohte Tierrassen eignen sich für diesen Zweck hervorragend. Beispiel Schafe: Eine Kostendeckung, allein durch Vermarktung der Schafprodukte, mit Mutterschafprämie (ab 10 Schafen) und Ausgleichzahlungen für benachteiligte Gebiete, kann nicht erreicht werden. Eine rentable Landschaftspflege mit Schafen gewährleistet der Vertragsnaturschutz (PROCHNOW/ SCHLAUDERER 2003). Bisher bot dieser eine gute Finanzierungsquelle. Allerdings wurden für das Jahr 2004 in Brandenburg die öffentlichen Ausgaben hierfür gekürzt. Um zusätzliche Einnahmen zu erzielen, ist es sinnvoll, für das Fleisch der Tiere spezielle Vermarktungswege zu schaffen und die Schafe sowie deren Produkte neben der Landschaftspflege für Freizeitangebote zu nutzen (z.B. Lämmerschau, Wolle färben und spinnen, Schlachtfeste). Einkommensquellen Direktvermarktung: Fleisch, Wurst, Wolle Seminare/ Workshops zur traditionellen Wollverarbeitung (Spinnen, Weben) Seminare/ Workshops zur traditionellen Wollfärbung Eintrittsgeld für Schaubetrieb und Führungen, Tierschauen Tage der offenen Tür, Hoffeste mit Direktvermarktung transparente handwerkliche Verarbeitung von Fleisch und Wurst (öffentliche Schlachtungen) Baumaßnahmen ggf. (Teil-) Entkernung (für Laufstall) Investitionsbedarf gering 15 I. Allgemeiner Teil Neue Nutzung Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Taubenzucht Beschreibung Eine Marktlücke bietet die Taubenzucht. Diese erfordert nur geringe Zeit- und Investitionskosten. Allerdings lässt sich Taubenfleisch schwieriger vermarkten als Fleisch üblicher Haustierarten. Einkommensquellen Fleischverkauf Hofführungen mit Informationen zur Taubenzucht Baumaßnahmen ggf. Entkernung Taubenkästen einrichten Investitionsbedarf niedrig Neue Nutzung Beschreibung Regenwurmkompostierung In Gegenden, wo ausreichend organische Abfälle aus eigener Landwirtschaft und Nachbarunternehmen vorhanden sind (z.B. Rindermist; flüssige Exkremente von Rindern, Schweinen, Hühnern; Stallmist von Ziegen, Schafen, Kaninchen u.a.), bietet sich eine Wurmkompostierung an. Diese eignet sich auch besonders als nützliche Ergänzung und zur Diversifizierung der bestehenden landwirtschaftlichen Produktion oder für den Nebenerwerb. Die Wurmkompostierung kann mit anderen Nutzungen (z.B. Winterquartier für Tiere, Verleih von Sportgeräten: Anglerbedarf) verknüpft werden. Bei vollständiger Mechanisierung der Fütterung (alle 10-15 Tage) und Erntung des reifen Düngers (ein Mal jährlich), ist die Regenwurmzucht einfach und zeitsparend zu betreiben. Eine moderne Anlage ist ca. ein bis zwei Meter breit, durchschnittlich 30 bis 50 Zentimeter hoch und beliebig lang. Die Behältnisse, in denen sich der Tiermist befindet, werden parallel angeordnet. Wichtig ist dabei, einen Bodenabstand von mindestens zehn Zentimetern zu wahren und die Kästen mit Löchern zu versehen. Auf den Wegen zwischen den Reihen können mit Traktor, Mistverteiler und anderen Maschinen alle notwenigen Arbeiten (Fütterung, Erntung der Regenwürmer und des Düngers) ausgeführt werden. Kunststoffkästen eignen sich für die Zucht besonders gut, weil sie stabil, leicht, genormt und physiologisch unbedenklich sind. Allerdings sind auch Holz- oder Metallbehältnisse möglich. Eine Behälterzucht verlangt vom Züchter fundierte Fachkenntnisse sowie Erfahrung mit der Zucht von Regenwürmern. Als Zuchtwurm wird eine Varietät des Eisenia foetida (Rotwurm) verwendet. Bei diesem handelt es sich um einen Allesfresser, der sich jedem Nährsubstrat anpasst und einfach zu halten ist. Am besten gedeiht er bei Temperaturen um 20 bis 24 °C. Jede Brutstätte verdoppelt sich innerhalb eines Monats. Die Fortpflanzung der Regenwürmer ist an die Durchschnittstemperatur gebunden, so dass sie im Winter geringer ausfällt (http://www.regenwurm.de/lombrico.htm). Wurmhumus kann unbegrenzt gelagert werden und ersetzt chemischen Kunstdünger vollständig (vgl. http://www.regenwurm.de/lombrico.htm). Je nach Produktionsausrichtung und Standortbedingungen, erfüllt die Regenwürmerzucht folgende Funktionen mehr oder weniger stark: 1) Abbau von Stoffen (tierische, umweltbelastende Auswurfstoffe; Abfälle aus Obst- und Gemüsemärkten, der Nahrungsmittelindustrie; feste städtische Abfälle aus Wiederverwertungsanlagen, biologisch abbaubarer Schlamm) 2) Erzeugung eines hochwertigen organischen Düngers (vor allem für kalte Böden im Norden 16 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude und im Gebirge geeignet) 3) Erzeugung von Fleisch aus Proteinen Einkommensquellen Humus und Würmer können an Humusproduzenten, Gartenbaubetriebe, Kleingärtner, Angler oder andere Regenwurmzüchter (Erstausstattung, Anlagenausweitung) vermarktet werden. industrielle Produktion von Regenwürmern (nach Eco-Lombrico): Aus einer Brutstätte 1 x 2 Meter können 8.000 Würmer/ Monat entnommen werden. Bei dieser Menge bleibt die ursprüngliche Anzahl von 100.000 Würmern konstant. industrielle Produktion von Wurmkompost (nach Eco-Lombrico): Eine Brutstätte produziert alle 10 Tage 18-21 kg Dünger (entspricht 60% der zugeführten Nahrung). (http://www.regenwurm.de/lombrico.htm.). Weitere Informationen: Horst Herrmann Ziegelasch: Der unbekannte Regenwurm. Hans Kaegelmann/ Paul Wilms/ Hans Bartram: Praktische Gebrauchsanleitung zur Humusproduktion und Kompostregenwurmzucht. http://www.regenwurm.de/lombrico.htm Baumaßnahmen Entkernung ggf. Heizung installieren Regenwürmerzuchtanlage installieren Investitionsbedarf gering - mittel Neue Nutzung Verleihstation für Sport- und Freizeitgeräte Beschreibung Ein Verleih von diversen Sportgeräten, wird sich bei geeignetem Standort und entsprechenden naturräumlichen Gegebenheiten rentieren. Verliehen werden beispielsweise Fahrräder, Skateboards, Inline-Skater, Roller, Anglerbedarf, Ruderboote. Einkommensquellen Verleihgebühr ggf. Verkauf von Zubehör und Sportgeräten ggf. Übungs- und Trainingskurse für diverse Sportarten Baumaßnahmen ggf. Entkernung Investitionsbedarf gering bis mittel Neue Nutzung Beschreibung Kletterobjekt Ein Kletterbetrieb ist als Indoor- und/ oder Outdoor-Anlage möglich. Der Investitionsbedarf richtet sich nach der Kletterhilfe, die installiert wird. Am kostengünstigsten können Klettergriffe mit Spezial-Dübeln an massive ebene Wände geschraubt werden. Wesentlich teurer, aber dafür variabler zu gebrauchen, sind plastisch ausgestaltete Wandbereiche oder ganze Kletterwände, die sich auch neigen lassen. Neben dem Freizeit- und Sportklettern bieten die Wände auch Einsatzmöglichkeiten für Physio- und Ergotherapie. Einkommensquellen Stundenpreise für Kletterer Verleihgebühr/ Verkauf: Kletterausrüstung und Zubehör ggf. Kletterkurse Baumaßnahmen 17 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Entkernung Klettergriffe montieren ggf. künstliche Kletterwände installieren Investitionsbedarf gering bis mittel Preisbeispiele: normales Griff-Set (6 Stück) für 1 m² Kletterfläche: 30 € - 80 € Set (5 Stück) großformatige Griffe für Physio- und Ergotherapie: ca. 90 € (www.sport-thieme.com) Einfache Holzpaneele, inklusive Unterkonstruktion: ca. 190.- € bis 220.- €/m² Strukturpaneele inklusive Unterkonstruktion: ca. 230.-€ bis 270.- €/m² Glasfaserkunststoffplatte inklusive Unterkonstruktion: ca. 450.- €/m² Glasfaserbeton exklusive Unterkonstruktion ca. 500 €/m² neigbare Boulderwand (Maßanfertigung) 12 m² Kletterfläche: ca. 450 €/m² (nach Ars ascensus: www.ars-ascensus.de) 3.1.2 Umnutzungen mit hohem Investitionsbedarf Neue Nutzung Beschreibung biologische Speisepilzzucht Kuh- und Schweinställe eignen sich gut, um in ihnen mit der Pilzzucht eine erfolgreiche Erwerbsnische zu etablieren. Eine Umstellung auf den Erwerbsanbau erfordert im Gegensatz zum Hobbyanbau jedoch hohe Investitionen und entsprechend eingerichtete Räume (SCHULDES 1999). Die Produktion kann entweder im Haupterwerb oder im Nebenerwerb betrieben werden. Als „Anfängerpilze“ verwendet man am besten Champignons (weiß oder braun), Shiitakepilze und z.T. auch Austernpilze. Voraussetzungen für die Pilzzucht sind helle Räume (außer beim Champion), eine Temperaturregelung sowohl im Winter als auch im Sommer mittels Heizung bzw. Kühlung und die ausreichende Belüftung des Gebäudes. Für die Frischluftzufuhr genügt meist schon ein Fenster in Kippstellung. Weitere Informationen zum Erwerbsanbau: Jan Lelley: Pilzanbau.- und in Englisch Paul Stametis: „Growing Gourmet and Medicinal Mushrooms“/ „The Mushroom Cultivator“. Einkommensquellen Verkauf der Pilze Verkauf von Zubehör für die Pilzzucht Seminare/ Workshops Speisepilzzucht Baumaßnahmen Entkernung Einbau von Heizungs- und ggf. Kühlungsanlage Investitionsbedarf hoch Neue Nutzung Beschreibung Fischzucht (Forellen) Derzeit ist es noch nicht ohne weiteres möglich, leerstehende Ställe zu Fischzuchtanlagen umzurüsten. Die einzige Möglichkeit besteht über die Kreislauftechnik. Diese aufwendige Anlage erfordert jedoch hohe Kosten für die Einrichtung (oft mehrere 100.000 Euro). Ökologische Forellenzucht nach den Naturlandrichtlinien kann in Ställen oder allgemein in Gebäuden nicht betrieben werden. Landwirte, die sich für die angesprochene Kreislauftechnik interessieren, können sich an die Firma Fischtechnik in Fredelsloh wenden (Schriftl. Mitt. 18 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude STAMER: 4/2004). Trotz des hohen Investitionsbedarfes will das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei (LFA) in MecklenburgVorpommern mit einer neuen Technik die Forellenproduktion mittels Aquakultur steigern. Dazu wurde in den Gebäuden einer ehemaligen Rinderzuchtanlage in Hohen Wangelin (Landkreis Müritz) eine Versuchsstation eingerichtet. In dieser wird die Fischhaltung in einer Kaltwasserkreislaufanlage erprobt. Im Gegensatz zu früheren Produktionseinrichtungen kommt die Anlage mit wesentlich weniger Frischwasserzufuhr aus. Sollte sich die Technik bewähren, dann kann auch in Betrieben mit mittlerer Wasserqualität Forellenzucht betrieben werden. In Hohen Wangelin sind vier Rundbehälter von je zwei Metern Durchmesser, in denen bis zu einer Tonne Forellen pro Jahr heranwachsen können, geplant. Nach Dr. Till Backhaus (SPD-Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei) ist „ein Markt für Forellen (…) nicht nur regional sondern auch über die Grenzen Mecklenburg-Vorpommerns hinaus vorhanden". Die Forellenproduktion fiel von 2200 Tonnen, die noch in den 80er-Jahren produziert wurden, auf derzeit 200 Tonnen. Trotzdem liegt die Nachfrage am Markt bei mehr als 1000 Tonnen. Gedeckt wird diese durch Importe. Um die Wertschöpfungsketten in der Region zu stärken, will die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern die Aquakultur nun vermehrt fördern. In diesem Zusammenhang erwiesen sich landwirtschaftliche Betriebe als alternative Produktionsstandorte, da im Gegensatz zu natürlichen Gewässern weder naturschutzrechtliche noch wasserrechtliche Einwände bestehen. So soll in ehemaligen Stallgebäuden mit Kreislaufanlagen eine ökologisch verträgliche Fischproduktion durchgeführt werden. Minister Backhaus betont, dass "Die Forellenproduktion (…) auch für Landwirte als Nebenerwerb interessant und lukrativ" ist (PM LM M-V: 13.05.2003; http://www.lmsberatung.de/html). Einkommensquellen Direktvermarktung der Forellen überregionale Vermarktung der Forellen Baumaßnahmen Entkernung Kreislaufanlage installieren Investitionsbedarf sehr hoch: mehrere 100.000 Euro Neue Nutzung Pferdestall Beschreibung Mehrere leerstehende LPG-Bauten können als Pferdestall und/ oder Reithalle umgenutzt werden. Die Pferde werden entweder im Pensionsbetrieb gehalten oder als landwirtschaftliche Arbeitsund Schautiere, zum Zweck der Fleisch- und Stutenmilchproduktion bzw. zur Vermietung und zum Trekking. In jedem Fall bedingt eine solche Umnutzung bauliche Maßnahmen sowie, je nach Stallart, mittlere bis hohe Investitionen. Trotzdem ist es bedeutend preiswerter, ein altes Stallgebäude umzurüsten als ein neues zu bauen (MAY 1987: 30). Der Einstieg in die Pferdehaltung kann für Landwirte an geeigneten Standorten und mit entsprechender persönlicher Eignung ein interessanter Wirtschaftszweig sein. Kosten und Arbeitsaufwand lassen sich erheblich verringern, wenn Stall- und Weidehaltung kombiniert werden. Die reine Stallhaltung ist teurer, weil Pflege und Fütterung länger dauern (mindestens eine Stunde täglich) und zusätzliche Kraftfutter verabreicht wird (MAY 1987: 19 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude 28f.). Einkommensquellen (je nach Haltung als Arbeits-, Fleisch- oder Pensionspferde) Verpachtung des Stalles an Dritte zum Pensionsbetrieb u.a. oder Eigenbetrieb: Fleisch- und Stutenmilchverkauf Vermietung für Trekking u.a. Reitunterricht Nutzung in der Fahrtouristik (Kutschfahren) Pferdepension Baumaßnahmen - geschlossener Stall (vgl. FELLMER 1997: 29 – 41/ KRESSE 1989: 10 - 23) Entkernung vergitterte Kunststofffenster in der Art von Außenklappen einbauen oder Wände im unteren Boxenbereich für zusätzliche Lüftung durchbrechen ggf. Ventilatoren installieren Stallfußboden verbessern oder erneuern Trennwände, ggf. auch Decken einziehen Nebenräume einrichten (Sattel-/ Futterkammer) ggf. Isolationen einbringen Pferdeboxen installieren ggf. Lattentür (Sommer) und Doppeltür (Winter) einbauen Die baulichen Maßnahmen, um einen Offenstall einzurichten fallen wesentlich geringer aus. Investitionsbedarf gering bis mittel (Offenstall); hoch (geschlossener Stall) Neue Nutzung Beschreibung regionales Schlachthaus Hervorragend eignet sich ein regionales Schlachthaus dort, wo Tiere nach ökologischen Richtlinien oder bedrohte Nutztierrassen bzw. Tiere für die Landschaftspflege gehalten werden. Diese Nutzungen ergänzen sich optimal, so dass höhere Einnahmen zu erzielen sind. Im regionalen Schlachthaus mit vorhandener extensiver Tierhaltung kann der gesamte Weg des Fleisches vom Tier bis zum fertigen Schnitzel nachvollzogen werden. Dabei wird die traditionelle handwerkliche Verarbeitung von Fleisch und Wurst öffentlich vermittelt. Eine Schauschlachterei setzt eine hygienische Abschirmung des Schlachtraumes vom Beobachter voraus. Die durchsichtige Schutzfront gewährt Besuchern im benachbarten Beobachtungsraum einen großzügigen Einblick in den Schlachtplatz. Die hygienischen Ansprüche bei der Schlachtung bedingen, je nach vorhandenen Gegebenheiten (Wasseranschluss, Räumlichkeiten etc.) hohe Investitionen. Die Schlachträume müssen folgende Kriterien erfüllen (nach KLOCKENHOFF 1994 und KEIM 1999): Fußböden: wasserundurchlässig, leicht zu reinigen und zu desinfizieren Wände: glatt (glasierte Fließen o.ä.), hell, bis zu einer Höhe von 4 Metern abwaschbar Decken: hell und glatt Türen/ Fensterrahmen: hell und glatt, leicht abwaschbar, aus korrosionsbeständigem Material Einrichtungen zur Reinigung und Desinfektion der Hände: möglichst nah am Arbeitsplatz Toilettenanlagen mit Handwaschgelegenheit: möglichst nah am Arbeitsplatz getrennter Platz für Reinigungsgeräte, Wartungs-, Reinigungs- und Desinfektionsmittel Lager- und Kühlräume müssen hygienisch isoliert sowie leicht zu reinigen und zu desinfizieren sein. Unabdingbar ist die Aufteilung in Schlacht-, Verarbeitungs- sowie Lagerraum, Kühl- und Räucherkammer. Zwischen Schlachtraum und Stall, Küche und ähnlichem darf keine direkte Verbindung bestehen. 20 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Der Fleisch- und Wurstverkauf hat laut Gesetzgeber aus einer gewerblichen Schlachtung, d.h. aus einer Metzgerei oder einem als Gewerbe gemeldeten handwerklichen Nebenbetrieb des Landwirts zu erfolgen. Schlachten darf nur ein Fleischermeister bzw. langjähriger Geselle. Einkommensquellen Direktvermarktung von Fleisch und Wurst im Hofladen Schlachtfeste mit Direktvermarktung Hausschlachtungen Schaubetrieb (Schlachtungen) Führungen ggf. Seminare Hausschlachtung, Fleisch- und Wurstverarbeitung Baumaßnahmen Entkernung Raumteilung Böden und Wände fließen Fenster einbauen Schlachteinrichtung Investitionsbedarf mittel bis hoch Neue Nutzung Beschreibung Handwerkerhaus oder kommunaler Bauhof Traditionelles Handwerk der Region sowie andere gewerbliche Unternehmen werden gemeinsam in einem Gebäude untergebracht. Ein kommunaler Bauhof beinhaltet alle notwendigen Garagen, Lager- und Werkstatträume. Dadurch ergeben sich für alle Beteiligten Agglomerationsvorteile. Einkommensquellen Direktvermarktung der hergestellten Waren Seminare/ Workshops zur traditionellen handwerklichen Arbeit (Schmieden, Töpfern etc.) Tage der offenen Tür, Hoffeste mit Direktvermarktung Baumaßnahmen Entkernung Raumteilung Heizung/ Sanitäranlagen installieren ggf. Zwischendecken einziehen ggf. Fenster einsetzen Werkstätten einrichten Investitionsbedarf hoch Neue Nutzung Beschreibung Ländlicher Handelsplatz/ Einkaufszentrum Im ersten Fall dient das Stallgebäude als Markplatz für Waren, insbesondere für regionale Naturprodukte. Alle landwirtschaftlichen und gärtnerischen Unternehmen sowie touristische und kulturelle Organisationen werden eingeladen, ihre Produkte und Dienstleistungen an festgelegten Verkaufstagen zu vermarkten. Darüber hinaus können diverse Aktionen z.B. Pflanzenbörsen veranstaltet werden. Die zweite Variante besteht darin, große Einkaufsketten (Plus, Spar, Aldi etc.), die eine Baufläche für ihre Warenhalle suchen, in ehemaligen LPG-Bauten einzuquartieren. Dadurch wird weitere Versieglung und untypisches Bauen im ländlichen Raum vermieden. Ein Neubau großer Verkaufshallen im Dorf wirkt als Fremdkörper und führt meist zu gestalterischen 21 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Konflikten. Einkommensquellen Vermietung an Dritte (Handelsunternehmen, Gemeinde, Privatpersonen) oder Eigenbetrieb: Standgebühr an Verkaufstagen Direktvermarktung eigener landwirtschaftlicher Produkte Baumaßnahmen Entkernung ggf. Raumteilung und Zwischendecken einziehen ggf. Einrichtung Sanitäranlagen ggf. Einrichtung Sozialräume ggf. große Glasfronten einziehen Investitionsbedarf niedrig (ländlicher Handelsplatz) bis mittel/ hoch (Einkaufszentrum für Großunternehmen) Neue Nutzung Beschreibung Musik-, Diskohalle/ Tonstudio/Veranstaltungssaal/ Kino Oft befinden sich die Stallanlagen außerhalb von Wohngebieten, so dass sie sich sehr gut für laute (Musik-)Veranstaltungen und Feiern eignen. Sofern Musiker im Ort leben, wird sich vielleicht die Chance bieten, ein Tonstudio einzurichten. Dies erfordert jedoch eine vorherige Raumteilung des Gebäudes. Möglich sind auch regionale Messen verschiedener Themenbereiche (Kultur, Natur, Landwirtschaft, Tourismus, Ernährung u.a.) oder ein kleines Kino. Einkommensquellen Eintrittsgelder für Veranstaltungen, Konzerte u.a. ggf. Miete Baumaßnahmen Entkernung ggf. Zwischendecke einziehen Sanitäranlagen installieren ggf. Heizung installieren ggf. Raumteilung Investitionsbedarf mittel Neue Nutzung Beschreibung Sporthalle oder Freizeitzentrum/ Multifunktionshalle Aufgrund von Höhe und Architektur können ehemalige LPG-Gebäude als Sporthalle oder Freizeitzentrum umgenutzt werden. Die Umbaukosten richten sich vor allem nach den geplanten Sportarten (z.B. Minigolf/-Skate-/Squashanlage, Kegeln, Basketball, Volleyball, Klettern, Federball, Tischtennis, Autoskooter etc.). Um die spätere Auslastung der Halle zu gewährleisten, müssen im Vorfeld Zielgruppen und deren Interesse an einer solchen Nutzung ermittelt werden. Dabei ist auch der andauernde Abwanderungstrend junger Menschen aus den Dörfern zu berücksichtigen. Einkommensquellen Vermietung an Dritte (Gemeinde, Privatpersonen) oder Eigenbetrieb: Gebühr für Hallenbenutzung ggf. Trainingskurse Verleih/ Verkauf von Sportgeräten-/ Zubehör für Halle und Umgebung ggf. Sportcafe 22 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Baumaßnahmen Entkernung Raumteilung (Einziehen von Zwischenwänden) Sanitäranlagen einrichten Sozialräume einrichten geeigneten Bodenbelag auslegen ggf. Fenster einsetzen Investitionsbedarf hoch Wohnung Neue Nutzung Beschreibung In Gebieten erhöhter Wohnraumnachfrage wie z.B. in stadtnahen Dörfern oder in touristisch stark frequentierten Gemeinden, widmet man Ställe für Wohnzwecke um. Dabei bieten die ebenerdigen Gebäude günstige Voraussetzungen für behindertengerechtes Bauen. Diese Umnutzung stellt ein weiteres Beispiel für sinnvolles Flächenrecycling dar, weil ein Neubau auf „Grüner Wiese“ vermieden wird. Einkommensquellen Vermietung an Dauermieter Vermietung als Ferienwohnung für Familien Baumaßnahmen Entkernung Raumteilung Zwischendecken einziehen weitere Fenster und Türen einsetzen Sanitäranlagen einbauen Heizung installieren Investitionsbedarf hoch Neue Nutzung Beschreibung Lager für Rohstoffe zur Erzeugung regenerativer Energien Bei Errichtung einer Anlage zur Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen, können leerstehende Ställe gut integriert werden. Verglichen mit den Gesamtkosten bedeutet dies allerdings nur eine geringe Kosteneinsparung gegenüber eines neuen Gebäudes. Beispiel Getreide: Getreide wird energetisch als Rohstoff für die Ethanolproduktion oder als Brennstoff verwendet. Die ganzjährige Auslastung einer Anlage erfordert entsprechende Lagerkapazitäten. Leerstehende Ställe dienen in diesem Fall als Getreidelager (Flachlager) (GERSTENKORN 1992). Einkommensquellen Erzeugung regenerativer Energien Baumaßnahmen Entkernung ggf. Lüftungskanäle einbauen Investitionsbedarf niedrig bis mittel (Stall als Getreidelager o.ä. umrüsten) sehr hoch (Anlage zur Energieerzeugung) 23 I. Allgemeiner Teil Neue Nutzung Beschreibung Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Solarenergie Die Installation einer Solaranlage ist nachhaltig und wirtschaftlich, weil Einnahmen durch gesetzlich garantierte Einspeisungspreise erzielt werden können. Auf diese Weise verbessert sich die Tragfähigkeit für vorhandene bzw. neue Nutzungen in ehemaligen LPG-Gebäuden. Die Größe und die Leistung einer Solaranlage hängen von der vorhandenen Dachfläche, den finanziellen Mitteln und der Art wie die Module zur Sonne ausgerichtet werden, ab. Werden die Module in einem Winkel von 20 - 50° Dachneigung nach Süden ausgerichtet, ergeben sich optimale Bedingungen für den maximalen Ertrag. Bei Flachdächern erreicht man den günstigsten Winkel durch Aufständerung der Module. Bei 30° Dachneigung ergeben sich folgende durchschnittliche Erträge pro Jahr: Ausrichtung Süd 900 kWh/a Ausrichtung Süd-Ost 868 kWh/a Ausrichtung Süd-West 864 kWh/a Ausrichtung Ost 779 kWh/a Ausrichtung West 775 kWh/a Einkommensquellen Die gewonnene Solarenergie kann man entweder für die eigene Stromversorgung nutzen oder ins öffentliche Stromnetz einspeisen. In Folgendem ein Berechnungsbeispiel hierfür: Eine 1kWp Solaranlage benötigt etwa 8-10 m² Dachfläche. Bei hiesigen Breitengraden wird ein Energieertrag von ca. 850 kWh pro kWp installierter Leistung und Jahr erzielt. Eine Anlage mit 7kWp Leistung, dies entspricht einer Dachfläche von rund 63 m², produziert ca. 6000 kWh Solarstrom pro Jahr. Bei einer Vergütung von 57,4 Cent/kWh (Preis für 2004 und das fest 20 Jahre lang) entspricht dies einem Ertrag von 3444 €/Jahr. Das Photovoltaik-Vorschaltgesetz zum EEG, das am 1. Januar 2004 in Kraft trat, regelt die Vergütungssätze. Danach wird Solarstrom folgendermaßen vergütet: Die Grundvergütung beträgt 45,7 Cent/kWh. Wenn die Anlage ausschließlich an oder auf einem Gebäude oder einer Lärmschutzwand angebracht wird, erhöht sich die Vergütung bis zu einer Leistung von 30 KW auf 57,4 Cent/kWh. ab einer Leistung von 30 KW auf 54,6 Cent/kWh und ab einer Leistung von 100 KW auf 54 Cent/kWh Fassadenanlagen bis 30 kW werden mit 62,4 Cent/kWh vergütet. Die angegebenen Vergütungssätze gelten für Anlagen die 2004 installiert werden und dies über 20 Jahre. Ab dem Jahr 2005 wird die Vergütung für Neuanlagen jährlich um 5 % gesenkt. Durch die gewährleisteten hohen Abnahmepreise ist es am sinnvollsten, den gesamten Solarstrom in das öffentliche Netz einzuspeisen und den für den Haushalt benötigten Strom weiterhin zu wesentlich niedrigeren Konditionen zu beziehen. Baumaßnahmen Es gibt verschiedene Varianten, um Solarzellen an oder auf einem Gebäude zu installieren: 1. Aufdach: Mit speziellen Befestigungsmitteln werden die Solarmodule direkt über der Dachhaut befestigt. Diese Technik wird in der Praxis am häufigsten angewendet. 2. Indach: Diese Variante ist vor allem bei Neueindeckung von Dächern oder Neubau eines Gebäudes interessant. Die Solarmodule dienen in diesem Fall gleichzeitig zur Abdichtung des Daches. 3. Fassade/Wand: Hierbei sind Solarmodule Bestandteil der Gebäudehülle oder einer Lärmschutzwand und werten auf diese Weise die Fassade auf. Da Solarmodule kaum teurer sind als herkömmliche Fassadenverkleidungen, ist diese Lösung auch wirtschaftlich. 24 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude Investitionsbedarf mittel bis hoch Die kalkulierbaren Kosten hängen von der Art und der Qualität der installierten Module sowie von der Art der Konstruktion (Aufdach, Indach oder Flachdach, Wand- bzw. Fassadenanlagen) ab. Im Allgemeinen gilt: pro Kilowatt installierter Leistung rechnet man mit einem Kostenfaktor von ca. 3590 - 4700 €. Der Preis für ein spezielles Angebot nach Aufmaß, errechnet sich aus der Anlagengröße, den Rahmenbedingungen und dem Installationsaufwand der Solaranlage. Quelle: http://havelland-wind.de/ 25 I. Allgemeiner Teil Umnutzung industriell errichteter LPG-Gebäude 3.1.3 Bibliografie ARBEITSGEMEINSCHAFT landwirtschaftliches Bauwesen in Bayern (Hrsg. 2000): Umnutzung aufgelassener landwirtschaftlicher Gebäude. Tagungsband zur Fachtagung der ALB Bayern in Zusammenarbeit mit dem VLF Unterfranken am 09.11.2000 in Iphohang.- Poing/Grub: ALB ASCHENBRENNER, Gebhard (2004): Um- und Neunutzung landwirtschaftlicher Gebäude. Grundlagenstudie sowohl im Ortskern als auch im Grünland, rechtliche Grundlagen und technisch funktionelle Aspekte, Fallbeispiele.- Wien: ÖKL BREHMER, Christin (Hrsg. 1992): Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude. Bericht über ein Modellvorhaben.- (IHK-Schriftenreihe) 70 BUNDESMINISTERUM für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (Hrsg. 2003): Einkommenschancen im ländlichen Raum. Ein Ratgeber für bäuerliche Familien.- Berlin: Eigenverlag BUNDESMINISTERIUM für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Hrsg. 1997): Neue Märkte für landwirtschaftliche Unternehmer. Strategien und Fallbeispiele für gewerbliche Einkommensalternativen.- Bonn: Eigenverlag BURGER, Hans-Georg (1998): Der deutsche Landtourismus - Wege zu neuen Gästen. Stand, Erfahrungen und Trends.- Frankfurt (Main): DLG DAMM, Theo/ Grahlmann, Gerd (1996): Altgebäude als Einkommensquelle. Umnutzung von Bauernhöfen, Baugenehmigung, gebaute Beispiele.- Münster: Union Agrar MANTHEY, Eva-Maria/ Cüppers, Gernot/ Amende, Heidrun (1993): Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude für Erwerbskombinationen.Münster-Hiltrup: Landwirtschaftsverlag (KTBL-Arbeitspapier 184) FINK, Margit/ Plankl, Reiner (1998): Wissenschaftliche Begleituntersuchung zum Modellvorhaben: Einkommenssicherung durch Dorftourismus. Abschlussbericht.Bonn : Köllen (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten A 472) SÄCHSISCHES Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft (2002): Sächsische Umnutzungsfibel II. Neues Leben für ländliche Bauten.- Dresden: Eigenverlag 26 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude 2. Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude LPG-Gebäude wurden nach funktionalen Aspekten errichtet, wobei man landschaftsplanerische Gesichtspunkte meist völlig vernachlässigte. Dadurch beeinträchtigen die Bauten ihr Umfeld und die naturbezogene Erholung. Dies führt zu Konflikten mit touristischen Akteuren und heimischer Bevölkerung. 2.1 Ist-Zustandsanalyse Ausgehend von einer Analyse der gegenwärtigen Situation, zeigt dieses Kapitel Lösungen zur ästhetischen Aufwertung von LPG-Bauten. Lage Abb. 1: am Ortsrand mit harten Übergängen zum Offenland Keine Orientierung Geländeformen an natürlichen Architektur Abb. 2: überdimensionierte (Flach-)bauten „Kistenarchitektur“ landschaftsfremd fehlende Einbindung in Landschafts- und Dorfbild Abb. 3: keine Fassenden- und Umfeldbegrünung 27 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude landschaftsfremde Materialien fehlende Habitatmöglichkeiten für Tiere Abb. 4: Betonplatten fehlende Dachgauben oder andere Fassadennischen 28 I. Allgemeiner Teil 2.2 Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Lösungskonzeption Grundsätzlich verlangen störende LPG-Bauten eine Entscheidung zwischen ästhetischer Aufwertung oder Abriss. Bei der Wahl sollte man sich an lokalen Gegebenheiten wie Nutzung oder Leerstand, Standort, Problemdruck und Sichtbeziehungen orientieren. Ästhetische Aufwertung Gebäudeabriss Fassadenbegrünung abschirmende Pflanzungen optisch sinnliche Aufwertung mittels Bepflanzung Kontrapunkte mittels Großvegetation Baukörpergliederung Geländemodellierung landschaftsbezogenes Bauen Besucherlenkung mit Wegen (ergänzt nach HOISL 2000: 234). Entsieglung Neugestaltung der Freifläche Im Rahmen des vorliegenden Gestaltungskonzeptes werden nur die verschiedenen Möglichkeiten der ästhetischen Aufwertung untersucht. Die Pflanzenauswahl für die ästhetische Aufwertung der Gebäude sollte nach folgenden Kriterien erfolgen: - Laubgehölze sind Nadelbäumen vorzuziehen - möglichst standort- und landschaftstypische heimische Pflanzen verwenden (höhere ökologische Bedeutung) - dorfprägende Baumarten und -formen bevorzugen - möglichst blühende Bäume und Sträucher verwenden (z.B. Aesculus carnea, Crataegus laevigata, Rosa gallica) - gemischte, enge, voneinander abgegrenzte Baumgruppen mit unterschiedlicher Wuchshöhe anstatt gleichförmiger Pflanzungen mit homogener Artenauswahl - Obstbäume (alte Sorten) an Wegen, Außenseiten breiter Böschungen pflanzen - pflegearme Pflanzenarten wählen (z.B. freiwachsende Hecken) Eine Auswahl geeigneter Gehölze befindet sich in den nachstehenden Unterpunkten. Dabei werden vor allem heimische und dorftypische Arten empfohlen. 29 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude 2.2.1 Fassadenbegrünung Begrünte Fassaden mildern störende Einflüsse ab: harte Konturen wirken „weicher“, begrünte Wände fügen sich harmonisch in Dorf- und Landschaftsbild ein und fallen weniger stark ins Auge. Auch Tiere profitieren auf vielfältige Weise. Trotz allem bleibt der überdimensional errichtete Baukörper ohne verbindende Pflanzungen zur Umgebung unverändert bestehen. Vorteile der Fassadenbegrünung Ökologische Aufwertung des Standorts - Lebensraum für Tiere (Insekten, Spinnen, Vögel: z.B. Schwebfliege, Marienkäfer, Florfliegen, Ohrwürmer) - wertvolle Bienenpflanzen (z.B. Blauregen und Knöterich) - Nahrungsquelle für einige Schmetterlingsarten (Geißblatt, Hopfen und Clematis) - Vogelnährgewächse (z.B. dienen die Beeren des Wilden Weins 23 Vogelarten als Nahrung) Klimatische Aufwertung des Standorts und seiner Umgebung - Staub- und Schadstoffbindung - Wasserretention - Erhöhung der Luftfeuchte durch Verdunstung über die Blattmasse - Verbesserung des Innenklimas im Gebäude und Energieeinsparung - Das Luftpolster zwischen Blatt- und Mauerwerk bedingt eine ausgleichende klimatische Wirkung, extreme Temperaturschwankungen werden ausgeglichen und damit extreme Kälte oder Hitze verhindert. - Schutz vor Feuchtigkeit Planung der Begrünung Die Begrünung der Fassade richtet sich nach folgenden Gebäude- und Pflanzeneigenschaften (FINKE 2001: 24): - Außengestaltung des Gebäudes - Kletterform - Oberfläche der Fassade - Wuchshöhe - Wandaufbau - Flächengewicht und Überhang - Erhaltungszustand - negativ phototrope Triebe und - verfügbare Fläche sprossbürtige Ernährungswurzeln - Triebdurchmesser Große Gebäude können bis in eine Höhe von 30 Metern vom Boden begrünt werden (FINKE 2001: 25). Dabei eignen sich auch starkwüchsige Pflanzen. Nachfolgend einige Beispiele (FINKE 2001: 29): Actinidia chinensis (Chinesischer Strahlengriffel) Clematis montana `Rubens´ (Bergwaldrebe `Rubens´) Clematis vitalba (Gemeine Waldrebe) Fallopia aubertii (Schlingknöterich) Fallopia baldschuanica (Baldschuanischer Schlingknöterich) Humulus lupulus (Gemeiner Hopfen) Vitis coignetiae (Rostrote Rebe) Vitis riparia (Duftrebe) Wisteria sinensis (Chinesischer Blauregen) 30 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Für niedrige Bauten eigenen sich vor allem Kletterpflanzen, die von Natur aus nicht höher wachsen als das Gebäude selbst. Ansonsten besteht die Gefahr, dass starkwüchsige Arten sich auf dem Dach ausbreiten. Hierdurch trocknen diese langsamer ab und können unter Umständen durch sprossbürtige Ernährungswurzeln, die wesentlich größer werden als Haftwurzeln, Schaden erleiden. Zudem können laubabwerfende Arten Dachrinnen oder andere Abflüsse verstopfen. Es folgen Beispiele für Pflanzen mit sprossbürtigen Ernährungswurzeln: Campsis radicans (Amerikanische Trompetenblume) Campsis x tagliabuana (Großblütige Trompetenblume) Hedera helix (Efeu) Jasminum nudiflorum (Echter Winterjasmin) Parthenocissus quinquefolia (Wilder Wein, einige Sorten) Parthenocissus tricuspidata (Jungfernrebe) Rubus fruticosus (Gemeine Brombeere) Vitis vinifera (Echte Weinrebe) Im Unterschied zu den meisten anderen Pflanzen wachsen die Haftorgane vieler Klettergewächse vom Licht weg, d.h. sie sind negativ phototrop. Die lichtfliehenden Triebe dringen unter Wandplatten, Ziegel- oder Schieferdächer. Dort verursachen sie durch Dickenwachstum Schäden, indem sie Ziegel anheben oder absprengen. Darum verzichtet man bei Schiefer und anderen Wandplattenfassaden auf eine optische Aufwertung durch negativ phototrope Selbstklimmer wie Blauregen oder Knöterich. Weitere Beispiele für Arten mit lichtfliehenden Trieben sind (FINKE 2001: 25): Campsis radicans (Amerikanische Trompetenblume) Campsis x tagliabuana (Großblütige Trompetenblume) Fallopia aubertii (Schlingknöterich) Hedera helix (Efeu) Hydrangea anomala ssp. petiolaris (Kletterhortensie) Parthenocissus quinquefolia (Wilder Wein) Parthenocissus tricuspidata (Jungfernrebe) Schizophragma hydrangeoides (Spalthortensie) Wisteria floribunda (Japanischer Blauregen) Wisteria sinensis (Chinesischer Blauregen) möglicherweise negativ phototrop Actinidia chinensis (Chinesischer Strahlengriffel) Actinidia kolomikta (Rosa Strahlengriffel) Akebia quinata (Fünfblättrige Akebie) Aristolochia macrophylla (Großblättrige Pfeifenwinde) Celastrus orbiculatus (Chinesischer Baumwürger) Euonymus fortunei (Spindelstrauch) Lonicera henryi (Immergrünes Geißblatt) Eine Alternative für kleine Gebäude oder ungeeignete bzw. beschädigte Wände bieten Klettergerüste. Eine durchdachte Montage dieser sowie kontinuierliche Pflegeschnitte verhindern Überwucherungen von Fenstern, Dächern und anderen sensiblen Bereichen. Rankgerüste sollten je nach gewählter Pflanzenart einen Mindestabstand von 20 cm (Clematis-Hybriden) bis 150 cm (Schlinger) zum Dach und zu anderen sensiblen Bereichen aufweisen (FINKE 2001: 25). Schling- und Rankpflanzen wie Blauregen, Clematis, Hopfen, Knöterich oder Echter Wein verlangen grundsätzlich eine Kletterhilfe. 31 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Eine breite Fassade eignet sich, um mehrere verschiedene Klettergewächse zu kombinieren. Besonders reizvoll und abwechslungsreich wirkt eine solche Wand, wenn dabei gestalterische Aspekte der einzelnen Arten im Jahreslauf (Blatt- und Blütenfarbe, Blühzeit, Blattform, Früchte, Duft) berücksichtigt werden. Darüber hinaus dienen gut verankerte Selbstklimmer kleinwüchsigen Gerüstkletterern als Unterlage. Hierzu pflanzt man Selbstklimmer immer einige Jahre vor den Gerüstkletterern. Die Wuchshöhe letzterer sollte immer unter jener der Rankhilfe bleiben. Es folgen einige Beispiele geeigneter Pflanzenkombinationen (FINKE 2001: 26): - immergrüne und sommergrüne Arten Euonymus fortunei (Kletterspindelstrauch) und Clematis flammula (Mandelwaldrebe) - Blatt- und Blütenpflanzen Ampelopsis sp. (Scheinrebe) und Hydrangea anomala ssp. petiolaris (Kletterhortensie) - Selbstklimmer und Gerüstkletterpflanzen Hedera sp. (Efeu) und Clematis sp. (Waldrebe) - hohe und niedrige Pflanzen Fallopia aubertii (Schlingknöterich) und Actinidia kolomikta (Rosa Strahlengriffel) - mehrjährige und einjährige Arten Rosa (Kletterrosen) und Tropaeolum majus (Kapuzinerkresse) Auch die Struktur und der bauliche Zustand der Fassadenoberfläche entscheiden, mit welchen Arten die Wände begrünt werden können. Gegen eine Begrünung mit Selbstkletterern sprechen nach FINKE (2001: 49) nachstehende Mängel: - beschädigte bzw. abblätternde Beschichtungen - Risse in Putz und Mauerwerk - schadhafter Beton - nasse Wände - stark verwitterte, hohl klingende oder sandende Putze - unzureichende Tragfähigkeit - schadhafte, offene Fugen Bei LPG-Bauten überwiegen Betonplatten- und Putzfassaden. Letztere gibt es beispielsweise als Spritz-, Glatt- oder Kratzputze. Bei vorbelasteten rissigen oder verwitterten Putzoberflächen besteht Durchwurzelungs- und Sprengungsgefahr. Dann können die lichtfliehenden Triebe der Kletterpflanzen in Ritze, Fugen oder Spalten eindringen und dort durch späteres Dickenwachstum Schäden verursachen. Bei Putzfassaden sind bereits kleinste Risse von Bedeutung. Nach ALTHAUS (1987) in www.dorfplanerin.de können die jungen Haftorgane des Efeus in Öffnungen eindringen und anschließend durch Dickenwachstum Schäden verursachen. Betroffen sind vor allem Fassaden mit feinen Rissen durch mehrere Putzschichten und feuchte Wände. Folglich müssen die Wandflächen vor einer Begrünung untersucht und gegebenenfalls ausgebessert werden. Ansonsten eigenen sich alle erwähnte Baustoffe für Gerüstkletterer. Bei baulich-technisch intakter und gut erhaltener Fassade, können auch Selbstklimmer gepflanzt werden (FINKE 2001: 33). 32 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Kletterhilfen Kletterhilfen können neben ihrer Funktion als Rankunterlage auch als Gestaltungselement eingesetzt werden. Je nach Planungsziel wählt man entweder unscheinbare Gerüste oder ästhetische Blickfänge. Spaliere aus Holz Spaliere aus Holz sind vor allem für kleine und mittelgroße Gebäude günstig. Bei älteren Bauten fügen sie sich harmonisch in die vorhandene Architektur ein. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn bereits Fassadenelemente aus Holz verwendet wurden. Als typisch brandenburgisches Baumaterial eignet sich Holz hervorragend, um Dorfgebäude landschaftsbezogen aufzuwerten. Im Vergleich zu Metallgerüsten oder Drahtverbindungen, hat Holz jedoch eine beschränkte Lebensdauer. Diese schwankt in Abhängigkeit von Materialwahl und konstruktivem Bau zwischen 30 - 50 Jahren. Um eine möglichst lange Haltbarkeit zu gewähren, sollten langlebige Harthölzer wie Kiefer, Lärche, Eiche oder Robinie gewählt werden. Zwischen Wand und Spalier fügt man Abstandshalter ein, durch die das Gerüst nach Regenfällen schnell abtrocknen kann. Zusätzlich können obere Enden angeschrägt oder mit Metall- bzw. Kunststoffkappen abgedeckt werden. Darüber hinaus entscheiden eine gute Trocknung des Holzes vor der Verarbeitung und die Verwendung von korrosionsbeständigen Verbindungen (z.B. Edelstahlschrauben) über die Haltbarkeit des Gerüstes. Bei Anwendung der erwähnten Punkte, kann auf chemische Holzschutzmittel oder Imprägnierung verzichtet werden. Sofern die Konstruktion lackiert wird, sollten offenporige Lacke verwendet werden, unter denen das Holz atmen kann (PETERS 1998). Wichtige Maße, die für den Bau von Kletterhilfen benötigt werden, sind nach FINKE (2001: 45) - Wandabstand, - Durchmesser bzw. Umfang des Profils, - vertikaler Abstand zwischen den Spalierhölzern und - horizontaler Abstand zwischen den Gerüstlatten. Die konstruktiven Anforderungen eines Gerüstes richten sich vor allem nach den verwendeten Arten. Verallgemeinert gelten die folgenden Richtwerte (FINKE 2001: 45): Spreizklimmer (z.B. Rosen) - bevorzugte Ausrichtung des Gerüstes: horizontal - Lattenabstand: 40-50 cm (Höhe) und 30-60 cm (Breite) - Wandabstand: 5-20 cm - Durchmesser des Profils: beliebig Blatt- und Blattstielranker (z.B. Clematis) - bevorzugte Ausrichtung: horizontal (Rechteck oder rautenförmiges Gitter) - Lattenabstand: 15-30 cm (Höhe) und 10-20 cm (Breite) - Profildurchmesser: Umfang bis 6 cm und Durchmesser bis 2 cm Schlinger (z.B. Lonicera) - bevorzugte Ausrichtung: vertikal (Rechteck oder rautenförmiges Gitter) - Lattenabstand: 50-200 cm (Höhe) und 20-80 cm (Breite) - Profildurchmesser: Umfang bis 15 cm und Durchschnitt bis 5 cm Sprossranker (z.B. Echter Wein) - bevorzugte Ausrichtung: horizontal (Rechteck oder rautenförmiges Gitter) 33 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude - Lattenabstand: 30-40 cm (Höhe) und 10-20 cm (Breite) - Profildurchmesser: Umfang bis 6 cm und Durchmesser bis 2 cm Bauanleitung für ein Rankgerüst (vgl. STAUNER 1998): Im einfachsten Fall werden senkrechte Latten auf waagerechte Querhölzer geschraubt oder genagelt. Materialien - horizontale Latten: 20 x 40 mm/ 24 x 48 mm (Dachlatten, kesseldruckimprägniert) - senkrechte Latten: 20 x 20 mm/ 30 x 40 mm/ 20 x 40 mm/ 24 x 48 mm Für Ranker (z.B. Clematis) dürfen Rechteck-, Quadrat- oder Rundleisten nicht mehr als 6 cm Umfang aufweisen. Spaliere mit zu breiten Dachlatten, können zusätzlich mit dünnen Drähten als Rankhilfe ausgestattet werden. - Dübel - Unterlegscheiben - rostgeschützte Kreuzschlitzschrauben aus Messing, besser Edelstahl - Abstandshalter: Röhrenhülsen (z.B. Alu-Rohr), kleine Holzklötze (mind. 5–10 cm lang) Alle Befestigungsteile sollten aus korrosionsbeständigem Material bestehen wie Messing, verzinkter Stahl und Edelstahl. Werkzeug - Schlagbohrmaschine - Wasserwaage - Zollstock - ggf. Kreissäge, Säge für Holz und Eisen Arbeitsaufwand ca. eine halbe Stunde pro m² U U U U U U 34 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude 1. Variante 1) Zuschneiden Die Holzlatten (z.B. 24 x 48 mm) nach Maß (Skizze) selbst fertigen oder vom Händler zuscheiden lassen. 2) Rahmen zurechtlegen Die Querhölzer werden im gewünschten Abstand auf eine ebene Fläche (z.B. Hofpflaster) gelegt. Nun die beiden senkrechten Latten ( ) im rechten Winkel (Anschlagwinkel!) auf die Querhölzer legen. Abschließend das Maß mit der Diagonalen (-) prüfen. Abb.5: Rahmen (STAUNER 1998, verändert) 3) Hölzer verschrauben Mit der Bohrmaschine werden die Latten an jeder Ecke mit zwei Schrauben befestigt ( ). 4) Anschließend die restlichen Querhölzer auf den Rahmen schrauben bzw. nageln ( ). Dazu werden die Lattenabstände vorher nach der Skizze auf die Hölzer gezeichnet. Abb.6: Verschrauben der Latten (STAUNER 1998, verändert) Befestigung der Kletterhilfe an der Wand (vgl. STAUNER 1998): Zuerst werden an den Aufhängepunkten des Rahmens Löcher gebohrt (Holzspiralbohrer, Durchmesser 8 mm). Darauf wird das Spalier an die Wand gehalten, so dass die Bohrungen mit Bleistift übertragen werden können. Mit der Schlagbohrmaschine bohrt man Löcher im rechten Winkel in die Wand und steckt Dübel hinein. Das Spalier wird nun mit einer Bolzenschraube oder bei größerem Wandabstand mit einer Gewindestange an der Wand befestigt. Hierzu steckt man die Gewindestange in den Dübel, schiebt Unterlegscheibe, Abstandshalter sowie eine weitere Unterlegscheibe darauf (vgl. Abb.7). Abb.7: Befestigung mit Gewindestange und Alu-Rohr als Abstandshalter 35 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Anschließend kann das Gerüst aufgehangen und festgestellt werden. Die restlichen Befestigungspunkte fixiert man ebenso. Als Abstandshalter dienen entweder kleine ca. 5 cm lange Holzstücke der Gerüstlatten, AluRohre, Hartgummi- oder Kunststoffblöcke, welche über die Bolzenschraube gesteckt werden. Abb. 8: Befestigung mit einem Holz- bzw. Kunststoffblock als Abstandshalter Alu-Rohre schneidet man mit Trennschleifer oder Eisensäge zurecht und entgratet diese mit der Feile. Die Abstandshalter werden zwischen den Querhölzern in einem max. Abstand von 1,5 – 2 m angebracht. Sie sollen das Gerüst ca. 2 – 5 cm von der Wand abhalten, um den Kletterpflanzen Raum zu geben und Wandverunreinigungen durch herablaufendes Regenwasser zu vermeiden. Abb. 9: Alu-Rohr als Abstandshalter (STAUNER 1998, verändert) Abb. 10: Klettergerüst mit überstehenden Latten 36 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude 2. Variante In diesem Fall werden die Spalierlatten einzeln an der Fassade befestig. Hierzu zeichnet man die Eckpunkte des Spaliers an die Wand. Anschließend werden die vertikalen Latten im Abstand von 60 - 80 cm an der Fassade montiert. Dies geschieht, indem Maschinenkopfschrauben durch vorgebohrte Lattenlöcher und Abstandshalter in die Wanddübel gedreht werden. Nun richtet man die Querhölzer mit Wasserwaage an dem Grundgerüst aus und schraubt die Latten im Abstand von 20 - 30 cm bzw. dem geeigneten Abstand, der sich nach den gewählten Kletterarten richtet, auf die senkrechten Hölzer. Als Verbindungen dienen Holzschrauben (rostgeschützte Kreuzschlitzschrauben). Im Gegensatz zur Variante 1 sollen die horizontalen Leisten aus gestalterischen Gründen ca. 5 - 10 cm überstehen (vgl. Abb. 10). Ein solches Spalier hält auch die Last starker Schlinger (z.B. Glyzine). Für langlebige Kletterer ist ein Holzgerüst jedoch nur bedingt zu empfehlen, da die eingeschränkte Lebensdauer des Gerüstes auch jene der Kletterpflanze begrenzt. Fassadentypen der LPG-Gebäude und ihre Eignung für Kletterpflanzen - Flachställe mit Putzfassade und Fenstern: Für diese niedrigen LPG-Bauten eigenen sich vor allem Schling- und Rankpflanzen mit Kletterhilfen oder schwachwüchsige Selbstklimmer. - große und hohe Gebäude mit Betonplattenfassade, ohne Fenster: Diese Bauten können mit starkwüchsigen Selbstklimmern in Kombination mit künstlichen Kletterhilfen für Schling- und Rankpflanzen begrünt werden. Kriterien für die Artenwahl der Kletterpflanzen Neben den oben beschriebenen Gebäudeeigenschaften, sollten bei der Pflanzenwahl folgende Gegebenheiten berücksichtig werden: - Standortansprüche der Pflanze (Licht, Wasser, Boden, Wärme) - Herkunft der Art - Ästhetik und Farbe - Wuchseigenschaften (Einige Klettergewächse wachsen vornehmlich breitflächig wie z.B. Parthenocissus tricuspidata, andere bevorzugen die senkrechte Wuchsrichtung z.B. Parthenocissus quinquefolia). 37 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Tab.1: Auswahl empfehlenswerter heimischer Kletterpflanzen Wissenschaftlicher-/ Deutscher Name Bryonia dioica Zweihäusige Zaunrübe Wuchseigenschaften Gestalterische Aspekte - Ranker - bis 4 m hoch, bis 2 m breit - stark wuchernd - blüht weiß - Mai-September Clematis vitalba Gemeine Waldrebe - Blattstielranker - 8-16 m hoch, 3-8 m breit - mattenartiger Wuchs - schnellwüchsig - lange stark verzweigte und dünne Triebe - blüht weiß - Juni-Juli, Nachblüte Sept.-Okt. Fallopia aubertii Schlingknöterich - starker Schlinger - 8-20 m hoch, 3-8 m breit - mattenartiger sehr schneller Wuchs - braucht große Fläche, da er sich sonst selbst verschattet - kein negativer Phototropismus - Kletterhilfe notwendig - Wurzelkletterer - 10-30 m hoch - 3-19 m breit - langsam wachsend - nicht alle Sorten klettern - mattenartiger Wuchs - reichblühend weiß - Aug.-Okt., duftend Hedera helix Efeu - blüht unscheinbar grüngelb - duftend Standortansprüche Pflegeansprüche/ Besonderheiten - Sonne bis Halbschatten - warmer Standort - Boden frisch bis feucht, lehmig, humos, nährstoffreich - Sonne-Halbschatten - warmer geschützter Standort - keine reinen Süd- oder Nordfassaden - kühler-feuchter Wurzelgrund - Boden frisch-feucht, gut durchlässig, lehmig, humos, kalktolerant bis kalkhaltig - anspruchslos - C. vitalba: verträgt Hitze und Trockenheit - Sonne-Schatten - geschützter Standort - Boden frisch bis feucht, nährstoffreich, - verträgt auch trockene Standorte - kalktolerant - Halbschatten-Schatten - Boden frisch-feucht - nährstoffreich - kalktolerant - anspruchslos - Triebe sterben im Winter ab - heimisch, alte Zauber- und Medizinpflanze; Insekten- u. Vogelnahrung - Wurzelscheibe beschatten (Mulchen oder Bodendecker) - anfangs Triebe anbinden - in Trockenperioden gießen - alte Exemplare nur schwach schneiden - Bienenweide, Vogelnährgehölz, Insektennahrung, Futterpflanze für Raupen - Schnitt fördert Verzweigung - starker Rückschnitt wirkt Aufkahlen entgegen - kein zusätzliches wässern nötig - Triebe anfangs anheften, damit die Pflanzen schneller an der Wand haften - in trockenen Wintern gießen - Bienenweide, Insektennahrung, 38 I. Allgemeiner Teil Hedera helix `Woerner´ Woerner-Efeu Humulus lupulus Gemeiner Hopfen Lonicera caprifolium Jelängerjelieber Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude - Wurzelkletterer - 10-15 m hoch, 5 m breit - Wuchs mittel-schnell - sehr winterhart - Schlinger - 2-8 m hoch, 1-3 m breit - Triebe sterben im Winter ab - wächst anfangs langsam - Schlinger - 3-7 m hoch, 1-4 m breit - Kletterhilfe: Spanndraht, Spaliere Lonicera periclymenum Waldgeißblatt Schlinger; 2-7 m hoch, 2-4 m breit Rosa Kletterrose - Spreizklimmer Rubus fructicosus Gemeine Brombeere - 1-2 m hoch - schattenverträglich Vitis vinifera Echte Weinrebe - Kletterhilfe: Spanndraht, dünnes Gitterwerk - auffällig weißlich, geaderte Blätter - blüht grünlich - Blüte innen gelbweiß, außen rötlich - frühblühend - Nachblüte im Herbst - nachts besonders stark duftend - blüht anfangs weiß, später rötlich, rosa, gelblich - Nachblüte im Herbst - nachts besonders stark duftend - Einmalblüher: Mai-Juli - Dauerblüher JuniHerbst - blüht nach 2 Jahren - Blüte Juni-Juli: rosahellrot Futterpflanze für Raupen, Vogelnahrung - Sonne-Schatten - Boden: frisch-feucht, sandig, lehmig, humos, nährstoffreich, stickstoffreich - Sonne-Schatten - Boden frisch-feucht, durchlässig, lehmig, humos - relativ anspruchslos - L. caprifolium: verträgt Trockenheit - Bienenweide, Insektennahrung, Futterpflanze für Raupen, - Blütenstände für Tee, Bier, Heilpflanze - anfangs Triebe anbinden - Wurzelscheibe beschatten - alle 5-6 Jahre Verjüngungsschnitt um Aufkahlen zu verhindern - bei Trockenheit Blattlausbefall möglich - Vogelnährgehölz, Bienenweide, Insektennahrung, Futterpflanze für Raupen - Sonne-Halbschatten - Boden frisch, durchlässig, sandig-lehmig, humos, leicht kalkhaltig - Triebe regelmäßig einstecken bzw. anbinden - Wurzelschösslinge entfernen - im Herbst anhäufeln, im Frühjahr nach dem Austrieb abhäufeln - Bienenweide, Insektennahrung, Futterpflanze für Raupen, Vogelnährgehölz - Dornen - Bienenweide, Insekten- und Vogelnahrung, Früchte essbar, Blätter als Tee - Sonne-Schatten - Boden: frisch-feucht, humos, nährstoffreich, anspruchslos - Sonne-Halbschatten - Boden trocken-feucht, gut durchlässig, lehmig, humos, 39 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude nährstoffreich, kalkarm bis leicht kalkhaltig Tab.2: Empfehlenswerte fremdländische Kletterpflanzen Wissenschaftlicher-/ Deutscher Name Campsis radicans Amerikanische Trompetenblume Clematis viticella Italienische Waldrebe Hydrangea petiolaris Kletterhortensie Wuchseigenschaften - Wurzelkletterer, Ausläufer - 6-12 m hoch, 3-6 m breit - Kletterhilfe: Spanndraht, dünnes Gitterwerk - wächst anfangs langsam - Triebdurchmesser bis 40 cm möglich - Blattstielranker - 4-5 m breit, 1-3 m hoch - zierlich, feintriebig, vielverzweigt - mittelmäßig wüchsig - Triebe sterben im Winter teilweise oder vollständig ab - jährlicher Zuwachs bis zu 3 m - Wurzelkletterer - anfangs langsam, später stark und kräftig wachsend - nach 1 bis 2 Jahren bilden sich Haftwurzeln, nach 3-5 Jahren setzt schnelleres Wachstum ein - 5-15 m hoch, 3-6 m breit - mattenartiger Wuchs - früher Austrieb - wächst bis 2-3 m ohne Kletterhilfe - Kletterhilfe günstig, um später die Haftwurzeln zu entlasten (waagerechtes Seilsystem empfehlenswert) - Triebdurchmesser bis 7 cm Gestalterische Aspekte Standortansprüche Pflegeansprüche/ Besonderheiten - blüht orange, innen gelb, Kronsaum rot - Juli-September - Einzelblüte jeweils nur an einem Tag - Sonne - warmer, geschützter Standort - Boden frisch-feucht, durchlässig, lehmig, humos, nährstoffreich, kalkhaltig - vor dem Pflanzen stark zurückschneiden - Wurzelscheibe beschatten - Winterschutz bei Jungpflanzen - blüht purpurrosa bis violett - Juli-Sept. - bis zu 5 cm große Blüten - vgl. Clematis vitalba - vgl. Clematis vitalba - innere Blüten grüngelb, äußere weiß - Juni-Juli - blüht nach 5-8 Jahren - duftend - Doldenrispe auch nach der Blüte zierend - gelbe Herbstfärbung im November - Halbschatten-Schatten - warmer, geschützter Standort - Boden mittelfeucht, gut durchlässig, unverdichtet, sandig-lehmig, humos, nährstoffreich, kalkfrei - im Alter vertragen die Pflanzen Trockenheit - nach Pflanzung Triebe zur Wand leiten und anheften - in trockenen Sommern gießen, da sehr trockenheitsempfindlich - gut schnittverträglich, ggf. Rückschnitt nach Blüte 40 I. Allgemeiner Teil Jasminum nudiflorum Echter Winterjasmin Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude - wahrscheinlich negativ phototrop - Spreizklimmer - 2-5 m hoch, 2-3 m breit - mattenartiger Wuchs - Blüte gelb - Dez.-März - Triebe am Spalier festbinden oder einstecken - anfangs Triebe anbinden - Wurzelscheibe beschatten - alle 5-6 Jahre Verjüngungsschnitt um Aufkahlen zu verhindern - bei Trockenheit Blattlausbefall möglich - Vogelnährgehölz, Bienenweide, Insektennahrung, Futterpflanze für Raupen - Lonicera henryi Immergrünes Geißblatt Lonicera x tellmanniana Goldgeißblatt - starker Schlinger - 3-10 m hoch, 2-3 m breit Menispermum canadense Kanadische Mondsame Wisteria floribunda Japanischer Blauregen - Schlinger - bis 5 m hoch, 1-2 m breit - gutwüchsig - blüht grüngelb - Mai-Juli - Sonne-Halbschatten - normaler Gartenboden, gute Wasserversorgung - starker Schlinger - 6-15 m hoch, 1-6 m breit - mattenartiger Wuchs - anfangs langsam wachsend - Kletterhilfe: Lattenspalier, Metallgitter, Stangen - starker Schlinger - 6-30 m hoch, 1-10 m breit - mattenartiger Wuchs - anfangs langsam wachsend - nach 3-5 Jahren starkwüchsig (2-5 m/Jahr) - Triebdurchmesser bis 50 cm möglich - Haftscheibenranker - 8-22 m hoch, 5-10 m breit - mattenartiger Wuchs - Blütentrauben blauviolett, 60 cm lang - Mai-Juni - geschützter sonniger bis halbschattiger Standort - nicht zu nah an die Hauswand pflanzen (zu trocken) - Boden sandig-lehmig bis sandig-humos, frisch, durchlässig - im Abstand von 30-50 cm zur Gebäudewand pflanzen - Wurzelscheibe beschatten (mulchen) - anfangs Triebe anbinden - bei Trockenheit wässern - Winterschutz für Jungpflanzen - Rückschnitt im Sommer fördert Blütenbildung - Sonne-Halbschatten, - schattenverträglich - Boden frisch-feucht, - verträgt vorübergehende Trockenheit Wisteria sinensis Parthenocissus tricuspidata `Veitchii´ Wilder - Schlinger - 4-7 m hoch, 3-4 m breit - stark wüchsig - blüht orange, rot - Laubabwurf in sehr kalten Wintern - blüht gelb, orange - Nachblüte im September - Blüte nach 5 Jahren - Sonne-Halbschatten - warmer geschützter Standort - Boden durchlässig, humusreich - empfindlich gegenüber Trockenheit - Sonne-Schatten - Boden frisch-feucht, durchlässig, lehmig, humos - relativ anspruchslos - Blütentrauben lilaviolett, 30 cm lang - April-Mai - blüht unscheinbar grüngelb - langanhaltende 41 I. Allgemeiner Teil Wein Parthenocissus tricuspidata `Robusta´ Parthenocissus tricuspidata `Purpurea´ Parthenocissus tricuspidata `Gloire de Boskoop´ Parthenocissus tricuspidata `Greenspring´ Parthenocissus tricuspidata `Bach Beverley´´ Parthenocissus tricuspidata `Lowii´ Parthenocissus tricuspidata `Beverley Brook´ Schizophragma hydrangeoides Spalthortensie Vitis riparia Duftrebe Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude - breitet sich stark in der Waagerechten aus - - sehr winterhart - - sattgrüne große Blätter - - auch als Bodendecker geeignet - schwachwüchsig - auch als Bodendecker geeignet - Wurzelkletterer - Höhe: 6-12 m - langsam wachsend - Kletterhilfe empfehlenswert (ab einer Höhe von 2-3 m) - Sprossranker - 6-12 m hoch, 3-6 m breit Herbstfärbung - schwarze Beeren nach dem Blattabwurf gut sichtbar - duftend - nährstoffreich, kalktolerant, anspruchslos - - - ganzjährig rote Blätter - - - - eventuell identisch mit `Atropurpurea´ und `Purpurea´ - - - neue schöne Sorte - purpurrotes Laub - im Herbst rot - - Form des Boston Efeus - nur 2-3 cm lange gekräuselte Blätter, unregelmäßig, tief siebenteilig gelappt - kleinblättrig - - - - - Blüte Juli-August - Sonne-Schatten innere grüngelb, äußere - geschützter Standort weiß - Boden: trocken-feucht, humos, nährstoffreich - blüht grüngelb - duftet - Sonne-Schatten - warmer geschützter Standort - Boden trocken-feucht, gut - kann mit der Kletterhortensie verwechselt werden - 42 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude durchlässig, lehmig, humos, nährstoffreich, leicht kalkhaltig 43 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Fotomontage Abb. 11: Ausgangsituation Abb. 12: Fotomontage einer Fassade mit Wildem Wein und Blauregen 41 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude 2.2.2 Abschirmende Pflanzungen Diese Methode verfolgt vorrangig das Ziel, das Gebäude zu „verbergen“, so dass dieses landschaftlich und touristisch attraktive Sichtachsen nicht mehr beeinträchtigt. Als problematisch erweist sich in vielen Fällen fehlender Platz für gebäudenahe Pflanzungen, da die Ställe oft direkt ans Feld grenzen oder ringsherum versiegelt wurden. Pflanzkübel oder lineare Pflanzungen mit geringem Raumbedarf können hier einen Kompromiss darstellen. Andernfalls könnte auch ein Teil des Ackerlandes für die Gestaltung freigegeben werden. Welche Baum- und Straucharten gewählt werden, richtet sich neben den oben erwähnten Kriterien primär nach Gebäudehöhe sowie Fenster- und Türöffnungen. Für (ehemalige) Kuhund Schweineställe in Flachbauweise eignen sich vor allem kleine z.T. auch mittelgroße Baumarten sowie Großsträucher. Diese erreichen mit 3-15 m die Obergrenze des Gebäudes ohne es weit zu überragen. Somit verdecken sie unansehnliche Fassadenwände und verbessern die landschaftliche Einbindung. Großbäume können diese Funktion nicht erfüllen, da sie aufgrund ihrer Höhe eingeschossige Bauten zusätzlich hervorheben. Zudem verkahlen sie meist im unteren Stammbereich. Gebäudenahe Pflanzungen sind so zu planen, dass der Lichteinfall in Fenster weiterhin gewährleistet bleibt. Beispiele dorftypischer heimischer Arten für Flachbauten (Fassade ohne Fenster): Kleinbäume (7 – 12 m) Acer campestre (8-10 m hoch) Malus sylvestris (4-5 m hoch) Prunus avium ´Plena´(7-12m hoch, 4-6m breit) Prunus cerasifera (6-8 m hoch) Sorbus aucuparia `Edulis´u.a. (6-10m hoch, 4-6m breit) Sorbus intermedia ´Gibbsii´ (5-7m hoch, 3-4m breit) Sorbus torminalis (15-20 m) Abb. 13: Lineare Eingrünung eines Flachbaus mit Bäumen und Hecken im Unterstand (zeichnerische Bearbeitung Daniela Hoth) Beispiele dorftypischer heimischer Arten für hohe Gebäude (Fassade ohne Fenster): Großbäume (20–40m) Acer platanoides (20-25m hoch, 8-12m breit) Acer pseudoplatanus (20-25m hoch, 12-15m breit) Betula pendula in Sorten (8-22m hoch, 6-8m breit) Carpinus betulus (15-20 m hoch) Fagus sylvatica in Sorten (25-30m hoch, 10-15 breit) 45 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Fraxinus excelsior (20-25 m hoch) Quercus petraea (20-35m hoch, 15-20 breit) Quercus robur (20-35m hoch, 15-25 breit) Salix alba in Sorten (10-20m hoch, 8-15m breit) Tilia platyphyllos in Sorten (30-40m hoch, 15-25m breit) Ulmus laevis (15-25m hoch, 12-15m breit) Mittelgroße Bäume (15–20m) Alnus incana (8-12m hoch, 3-10m breit) Carpinus betulus in Sorten (5-15 hoch, 4-8m breit) Juglans regia (10-15 hoch, 8-15 breit) Prunus avium (15-20m hoch, 8-12m breit) Prunus mahaleb (8-10 m hoch) Pyrus pyraster (8-10 m hoch) Salix caprea (5-8 m hoch) Sorbus aucuparia (5-12m hoch, 4-8m breit) Sorbus aucuparia `Edulis´(12-15m hoch, 5-7m breit) Sorbus intermedia´(10-15m hoch, 4-6m breit) Tilia cordata in Sorten (12-15m hoch, 4-12 breit) Ulmus laevis (20-25 m hoch) Kleinbäume (7–12m) Großsträucher (3–5m) vgl. niedrige Gebäude und Fassade ohne Fenster Abb. 14: Eingrünung eines Flachstalles mit Fenstern (zeichnerische Bearbeitung Daniela Hoth) Beispiele geeigneter heimischer Arten für Flachbauten mit Fenstern: freiwachsende heimische mittelgroße Sträucher (1,5 – 3m) und Kleinsträucher (0,5 – 1,5m) Cornus sanguinea (1-5 m, lichtliebend, schattenverträglich, Vogelnährgehölz) Corylus avellana (5-6 m hoch) Crataegus monogyna (5-7 m hoch) Crataegus laevigata (5-7 m hoch) Euonymus europaeus (3-5 m hoch) Ligustrum vulgare (2–5 m, lichtliebend, schattenverträglich, Vogelnährgehölz) Lonicera xylosteum (bis 2 m hoch) Prunus spinosa (1-3m, lichtliebend, Dornen, Vogelnährgehölz) Rhamnus catharticus (2-3 m, lichtliebend, schattenverträglich, Dornen, Vogelnährgehölz) Ribes rubrum (bis 2m hoch) Ribes nigrum (bis 2 m hoch) Rosa canina (1-3m, lichtliebend, schattenverträglich, Dornen, Vogelnährgehölz) Rosa glauca (1-3m, lichtliebend, Dornen, Vogelnährgehölz) Rosa multiflora (bis 3 m hoch) 46 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Rosa rubiginosa (2-3m, lichtliebend, Dornen, Vogelnährgehölz) Rubus fruticosus (1-2m, schattenverträglich, Dornen, Vogelnährgehölz) Salix aurita (1-2 m hoch) Salix purpurea (2-5 m hoch) Sambucus nigra (3-5 m hoch) Viburnum lantana (2-4m, lichtliebend, Vögelnährgehölz) Abb. 15: Eingrünung mit Einbeziehung angrenzenden Ackerlandes oder Freiflächen (zeichnerische Bearbeitung Daniela Hoth) 2.2.3 Optisch-sinnliche Aufwertung durch Bepflanzung In diesem Fall werden besonders attraktive Sträucher und Bäume gepflanzt (Blühaspekt, farbige Blattvarianten, eigenwillige Wuchsform etc.). Dies kann in Verbindung mit Fassadenbegrünung stattfinden. Unbegrünte Abschnitte des Gebäudes können, sofern nicht anders möglich, als optischer Gegensatz und Bereicherung integriert werden. Welche Pflanzenarten man bevorzugt, um Gebäude optisch bzw. sinnlich aufzuwerten, richtet sich nach den persönlichen Vorlieben und den örtlichen Rahmenbedingungen. Beispiele geeigneter auffällig blühender Bäume und Sträucher (heimisch) Großbäume Acer platanoides in Sorten (gelb, angenehmer Duft, April) Tilia cordata (gelb, angenehmer Duft, Juni) Tilia platyphyllos in Sorten (gelb, angenehmer Duft, Mai-Juli) Tilia tomentosa in Sorten (gelb, angenehmer Duft, Juli) Mittelgroße Bäume Prunus avium (weiß, angenehmer Duft, April/ Mai) Sorbus aucuparia in Sorten (weiß, strenger Geruch, Mai/ Juni) Sorbus intermedia (weiß, strenger Geruch, Mai/ Juni) Kleinbäume und Großsträucher Crataegus monogyna in Sorten (rosa, strenger Geruch, Mai) Prunus cerasifera in Sorten (weiß, März - April/ Mai) Prunus padus in Sorten (weiß, angenehm duftend, April/ Mai) Salix caprea (Kätzchen, zarter Duft, Februar/ März) 47 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Cornus mas (gelb, zarter Duft, März) Cornus sanguinea (weiß, strenger Geruch, Mai/ Juni) Corylus avellana (Kätzchen, März) Corylus avellana ´Rotblättrige `Zaubernuß´(Kätzchen, März) Rosa canina (hellrosa, Juni-Juli) Rosa corymbifera (rosa, Juni-Juli) Sambucus nigra (weiß, strenger Geruch, Juni/ Juli) Viburnum lantana (weiß, strenger Geruch, Mai) Normalsträucher Cytisus scoparius in Sorten (gelb, strenger Geruch, Mai/ Juni) Lonicera xylosteum (weiß, hellgelb, angenehm duftend, Mai) Prunus spinosa (weiß, zart duftend, April) Rosa glauca (rot-weiß, Juni-August) Rosa jundzillii (dunkelrosa, Juni-Juli) Rosa rubiginosa (rosa-weiß, Juni-Juli) Rosa tomentosa (weiß, Juni-Juli) Rosa villosa (rot, Mai-Juni) Zwergsträucher Genista sagittalis (gelb, Mai/ Juni) Genista tinctoria `Plena´(gelb, Juni) Rosa arvensis (weiß, Juni-Juli) Rosa caesia (rosa, Juni) Rosa gallica (rot, Juni-Juli) Geeignete Vier-Jahreszeiten-Gehölze (heimisch) Betula in Arten und Sorten (Vorfrühling: Rinde weiß, Kätzchen gelb/ Frühjahr: Austrieb hellgrün duftend/ Herbst: Färbung, gelb/ Winter: Rinde weiß) Clematis-Wildformen (Vorfrühling: Fruchtstände fedrig, weiß/ Frühjahr: Austrieb zum Teil farbig, Blühbeginn/ Sommer: anhaltend blühend/ Herbst: Färbung, z.T. auffällig/ Winter: Fruchtstände fedrig, weiß) Cornus mas (Vorfrühling: Blüten gelb, leicht duftend/ Sommer: Früchte rot/ Herbst: Färbung, gelblich) Prunus avium (Vorfrühling: Blüten weiß, leichter Duft/ Frühling: Austrieb grüngolden, bronze/ Sommer: Früchte rot oder schwarz/ Herbstfärbung: gelb-orange/ Winter: Rinde glänzend rot-braun) Viburnum opulus (Vorfrühling: Früchte rot/ Frühjahr: Blütendolden weiß/ Herbst: Färbung und rote Früchte/ Winter: Früchte rot) Beispiele geeigneter Gehölze mit abweichender Laubfärbung (heimisch) rote Farbtöne Acer platanoides `Deborah´ (Austrieb rot) Acer platanoides `Faassen´s Black´ (Blattfärbung glänzend schwarz-rot) Acer platanoides `Royal Red´ (Blattfärbung purpur-rot) Acer platanoides `Schwedleri´ (Austrieb rot) Fagus sylvatica `Atropunicea´(metallisch kupfrig) Fagus sylvatica `Purpurea Pendula´ (Blattfärbung schwarz-rot) Corylus avellana `Rotblättrige Zellernuß´ (Blattfärbung rotbraun) weiß- oder graufilzige Blätter Alnus incana (Austrieb/ Unterseite) Hippophae rhamnoides (beiderseits) 48 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Salix alba (beiderseits) Salix caprea (Unterseite) Sorbus intermedia (Unterseite) Salix aurita (Unterseite) Salix cinerea (Austrieb, Unterseite) Viburnum lantana (Austrieb, Unterseite) Beispiele geeigneter frühaustreibender Gehölze (heimisch) Betula pendula in Sorten (April/ hell-grün) Prunus padus (Ende März-Anfang April/ grün) Crataegus monogyna (Anfang April/ grün) Euonymus europaeus (Anfang April/ grün) Ligustrum vulgare (Anfang April/ grün) Lonicera xylosteum (Ende März-Anfang April/ grau-grün) Rosa canina (Anfang April/ grün) Sambucus nigra (Anfang April/ grün) Beispiele geeigneter spätaustreibender Gehölze (heimisch) Fraxinus exelsior in Sorten Beispiele geeigneter herbstfärbender Gehölze (heimisch) Acer platanoides (gelb, orange) Acer pseudoplatanus in Sorten (gelb) Betula in Arten (gelb) Fagus sylvatica (gelb-orange, gelb-braun) Fagus sylvatica `Atropunicea´ (orange) Tilia cordata (gelb) Tilia platyphyllos (gelb) Ulmus laevis (gelb) Mittelgroße Bäume Acer campestre (gelb, gelb-orange) Acer platanoides in Sorten (gelb) Carpinus betulus (gelb) Populus tremula (gelb, gelb-orange) Prunus avium (orange, gelb) Kleinbäume Crataegus monogyna (blutrot, gelb) Prunus padus (gelb, orange) Cornus sanguinea (blutrot) Corylus avellana (gelb, gelb-orange) Euonymus europaeus (bronzerot, rot) Viburnum lantana (grün-gelb, rot) Beispiele geeigneter immergrüner Laubgehölze (heimisch) Ilex aquifolium (auffällige Früchte: rot) Buxus sempervirens Ligustrum vulgare in Sorten (auffällige Blüte: weiß/ Juni-Juli/ auffällige Früchte: schwarz) Hedera helix `Arborescens´ (auffällige Blüte: grün-gelb/ Sept.-Oktober/ Früchte: schwarz) Beispiele geeigneter Gehölze mit auffälliger Rindenfärbung (heimisch) Betula pendula (weiß) 49 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Populus tremula (hellgrau, lange glatt bleibend) Cornus sanguinea (dunkelrot/ Färbung nur an den 2-4jährigen Trieben, zur Triebneubildung ältere Äste entnehmen oder alle 3-4 Jahre völlig zurückschneiden) Beispiele geeigneter duftender und aromatischer Gehölze (heimisch) Laubbäume Acer platanoides (leichter Duft) Betula pendula (leicht duftendes oder aromatisches Laub) Crataegus in Arten und Sorten (strenger Geruch) Juglans regia (duftende und aromatische Früchte, streng riechendes aromatisches Laub) Prunus avium (leichter Duft) Prunus padus (strenger Geruch, leicht duftendes oder aromatisches Laub) Salix in Arten und Sorten (leichter Duft, leicht duftendes oder aromatisches Laub) Sorbus in Arten und Sorten (strenger Geruch) Tilia in Arten und Sorten (Duft) Sträucher Buxus sempervirens in Sorten (strenger Geruch, streng riechendes aromatisches Laub) Cornus mas (leichter Duft) Cornus sanguinea (strenger Geruch) Crataegus in Arten und Sorten (strenger Geruch) Daphne in Arten und Sorten (Duft) Hedera in Arten und Sorten (strenger Geruch) Ligustrum in Arten und Sorten (strenger Geruch) Lonicera xylosteum (Duft) Prunus spinosa (zart duftend) Rosa in Sorten (Duft) Sambucus nigra (strenger Geruch, streng riechendes aromatisches Laub) Beispiele geeigneter Gehölze mit Fruchtschmuck (heimisch) Cornus mas (Fruchtfarbe rot/, säuerlich, saftig) Crataegus monogyna (Fruchtfarbe rot, mehlig) Hippophae rhamnoides (Fruchtfarbe orange/ süß-säuerlich) Ilex aquifolium in Sorten (Fruchtfarbe rot/ stark giftig) Prunus avium (Fruchtfarbe rot/ süß) Rhamnus catharticus (Fruchtfarbe schwarz/ ungenießbar) Sorbus in Arten und Sorten (Fruchtfarbe rosa, rot, orange/ bitter-säuerlich) Sträucher Cornus sanguinea (Fruchtfarbe schwarz/ ungenießbar) Corylus in Arten (Fruchtfarbe braun/ essbar) Euonymus europaeus (Fruchtfarbe rot, orange/ stark giftig) Hedera helix `Arborescens´ (Fruchtfarbe schwarz/ giftig) Hippophae rhamnoides (Fruchtfarbe orange/ süß-säuerlich) Ilex aquifolium in Sorten (Fruchtfarbe rot/ stark giftig) Cornus sanguinea (Fruchtfarbe schwarz/ ungenießbar) Corylus in Arten (Fruchtfarbe braun/ essbar) Euonymus europaeus (Fruchtfarbe rot, orange/ stark giftig) Hedera helix `Arborescens´ (Fruchtfarbe schwarz/ giftig) Ligustrum vulgare in Sorten (Fruchtfarbe schwarz/ giftig) Lonicera xylosteum (Fruchtfarbe rot/ giftig) Prunus spinosa (Fruchtfarbe blau-schwarz/ zusammenziehend) Rosa in Arten und Sorten (Fruchtfarbe rot-orange/ süß-säuerlich) 50 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Rubus fruticosus (Fruchtfarbe schwarz/ süß-säuerlich) Sambucus nigra (Fruchtfarbe schwarz/ herb-aromatisch) Viburnum lantana (Fruchtfarbe rot und schwarz/ ungenießbar) Beispiele geeignete Gehölze mit essbaren Früchten (heimisch) Cornus mas (roh und verarbeitet essbar/ vitaminreich) Corylus avellana in Sorten (roh und verarbeitet essbar) Hippophae rhamnoides (roh und verarbeitet essbar/ vitaminreich) Juglans regia (roh und verarbeitet essbar) Malus sylvestris (verarbeitet essbar/ sehr herb) Prunus avium (roh und verarbeitet essbar) Prunus spinosa (verarbeitet essbar/ sehr herb) Rosa canina (roh und verarbeitet essbar/ vitaminreich) Rubus fruticosus (roh und verarbeitet essbar) Sambucus nigra (verarbeitet essbar/ nur vollreif) Sorbus aucuparia (verarbeitet essbar/ sehr herb) 2.2.4 Kontrapunkte mittels Großvegetation Eine vorgelagerte lockere Bepflanzung mit Großvegetation schafft harmonische Übergänge zur Landschaft und mildert die großformatige „harte“ Gebäudegestalt ab. Die Pflanzungen bilden ein Gegengewicht zum Gebäude und wirken als optische Anziehungspunkte. Der Schwerpunkt verlagert sich weg vom Gebäude hin zur Natur und verringert somit die störende Wirkung. Dabei wird bevorzugt abwechslungsreich und prägnant gepflanzt (z.B. Solitärgehölze, Baumreihen an Wegen, Baumpaare). Sofern ausreichend Freiraum zur Verfügung steht, kann die landschaftliche Einbindung großräumig erfolgen. Dabei werden naturnahe Landschaftsstrukturen oder -elemente geschaffen. 2.2.5 Baukörpergliederung Am einfachsten lässt sich eine Fassade gliedern, indem die Wände nach einem Muster mit unterschiedlichen Farbtönen angestrichen werden. Darüber hinaus können die Wände auch künstlerisch, beispielsweise mit Graffitibildern, gestaltet werden. 2.2.6 Landschaftsbezogenes Bauen Fassaden können auch mit landschaftstypischen Materialien wie z.B. Weidenruten als Flechtwerk oder Holz verkleidet werden. Besonders gut wirkt dies in Kombination mit Kletterpflanzen. 51 I. Allgemeiner Teil 2.3 Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Bezugsquellen für die Planungsumsetzung Pflanzen Baumschule Lorberg Zachower Strasse 4 14641 Tremmen Tel. 03 32 33 / 84-0 Fax 03 32 33 / 84-100 www.lorberg.com Späth´sche Baumschulen Späthstr. 80/81 12437 Berlin-Neukölln Tel: 030/ 639 003 32 Fax: 030 / 639 003 30 www.spaethsche-baumschulen.de Foerster-Stauden GmbH Staudengärtnerei Am Raubfang 6 14469 Potsdam-Bornim Tel. 0331 / 52 02 94 Fax. 0331 / 52 01 24 www.foerster-stauden.de Blumen und Gartenkunst Alt-Moabit 20/21 10559 Berlin-Tiergarten Tel. 030 / 39 03 00 88 Fax 030 / 39 03 00 89 Rudower Wassergarten 15831 Großziethen Tel. 03379 / 44 47 11 Fax 03379 / 44 47 12 Papst Blumenzwiebeln + Samen Marienfelder Chaussee 144 12349 Berlin Tel. 030 / 742 40 95 Fax 030 / 742 40 99 Albrecht Hoch - Samen + Zwiebeln Potsdamer Str. 40 14163 Berlin - Zehlendorf Tel. 030 / 802 62 51 Fax 030 / 802 62 22 52 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Alte Obstsorten Ökobaumschule Klaushagen Sabine und Frank Jacob GbR Dipl.-Gartenbauingenieure Lichtenhain 27 17268 Klaushagen (Uckermark) Tel.: 039889-8258 (spezialisiert auf Wildobst und alte Apfelsorten) Baumschule Schneider Berlin-Gladow Tel.: 030-3689280 (vor allem havelländische Sorten) Gehölzanzucht Fischer Wiesenburg Tel.: 0338-4950410 Gartenbedarf, Rankelemente Brandmeier GmbH Rankelemente Reutackerstr. 12 79591 Eimeldingen 07621 / 48 424 07621 / 48 214 www.brandmeier.de Holz-Kühn Holzhandel, Gartenzäune, Tore, Bänke, Rankelemente Alt-Schönow 2a 14165 Berlin - Zehlendorf Tel. 030 / 815 1002 Fax. 030 / 815 8076 Treppens - Gartenbedarf Sämereien, Blumenzwiebeln, Gartengeräte, Pflanzenschutz Berliner Str. 88 14169 Berlin - Zehlendorf 030 / 811 33 36 030 / 811 43 04 Schulz & Sohn - Holzhandel Marienfelder Chaussee 164/166 12349 Berlin - Lichtenrade 030 / 742 80 52 030 / 742 10 57 53 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Wasser REWATEC GmbH (Regenwassernutzung) Elbdeich 236 21217 Seevetal Tel. 040 / 769 164-0 Fax 040 / 769 164-30 www.rewatec.de AQUA Technik (Beregnungsanlagen) Riethkamp 1a 29229 Celle Tel. 0 50 86 / 20 32 Fax 0 50 86 / 2203 www.aqua-behr.de Gardena Kress + Kastner GmbH D-89070 Ulm Tel. 0731 / 490-123 Fax. 0371 / 490-249 www.gardena.de bwb - Berliner Wasserbetriebe Postfach 02 10 98 Neue Judenstr. 1 10122 Berlin - Mitte Tel. 030 / 8644-0 Fax 030 / 8644-2810 www.bwb.de Baustoffe Herfurt Baustoffhandel GmbH Natursteinhandel Am Stichkanal 21-23 14167 Berlin - Steglitz Tel. 030 / 84 79 27-0 Fax. 030 / 84 79 27-75 www.herfurt.de ZinCo GmbH Dach- und Tiefgaragenbegrünungen, Substrate, Pflanzen Grabenstr. 33 D-72669 Unterensingen Tel. 07022 / 6003-0 Fax. 07022 / 6003-16 www.zinco.de 54 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude MVS-Baumaschienen-Verleih Düsterhauptstr. 31-38 13469 Berlin Tel. 030 / 687 40 90 Fax. 030 / 681 30 04 www.mvsag.de Zeobon AG Lava-Substrate für Dachbegrünung und Teichbau Maarweg 31 a 53619 Rheinbreitbach Tel. 02224 / 94 94-0 Fax. 02224 / 94 94-94 www.zeobon-ag.de 55 I. Allgemeiner Teil 2.4 Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Handlungsinstrumente auf der Ebene der Raum- und Bauleitplanung Die zentralen raumordnerischen Instrumente bilden der Raumordnungsplan (auf Landesebene), die Regionalpläne und im Einzelfall das Raumordnungsverfahren. Darüber hinaus existiert als informelles Instrument die sog. „angewandte Raumordnung“. Diese orientiert sich stärker an der Umsetzung, so dass regionale Akteure (Vereine, Verbände, Institutionen) sowie Unternehmen und Privatpersonen in den Planungsprozess involviert werden. Auf diese Weise können nachhaltige regionale Entwicklungskonzepte erarbeitet werden. Für industriell gefertigte LPG-Gebäude eröffnen sich in diesem Rahmen folgenden Handlungsmöglichkeiten: - Erstellung von Pflege- und Entwicklungsplänen für Teilräume mit landwirtschaftlichen Gebäudebestand (großräumliche Lenkung mit Wegen, Anlage neuer Grünzonen, abschirmende und/ oder ästhetisch hochwertige Pflanzungen, Kontrapunkte) - Entwicklung von Gestaltungskonzepten für die unmittelbare Umgebung der LPG-Bauten (vgl. Kap. 2.2 Kontrapunkte mittels Großvegetation, Baukörpergliederung, Geländemodellierung, landschaftsbezogenes Bauen) - Planung von Fassadenbegrünungen In den Planwerken der Landschaftsplanung werden Leitbilder und Ziele des Naturschutzes und der Landespflege festgelegt. Zu den Instrumenten der Landschaftsplanung im engeren Sinne gehören das Landschaftsprogramm, der Landschaftsrahmenplan und der Landschaftsplan. Letzterer wird durch den Grünordnungsplan näher beschrieben. Die drei genannten Darstellungen stellen eigenständige Planwerke dar, weil sie unabhängig von anderen Planungen erarbeitet werden. Somit entsprechen sie dem Vorsorgeprinzip. Im Landschaftsprogramm werden sowohl den Freiflächen als auch dem bebauten Land verschiedenen Funktionen zu geordnet (z.B. Landwirtschaftliche Kulturlandschaft, klimatische Ausgleichsfläche). Eine detaillierte Flächenausweisung erfolgt jedoch erst im Flächennutzungs- und im Bebauungsplan. Zu den Instrumenten der Landschaftsplanung im weiteren Sinne zählen der Landschaftspflegerische Begleitplan, die Umweltverträglichkeitsstudie bzw. -prüfung und die FFH-Verträglichkeitsstudie (Alternativenprüfung). Die Darstellungen ergänzen die oben erwähnten landschaftsplanerischen Instrumente im engeren Sinne. Da die Pläne nur in Zusammenhang mit Vorhaben erstellt werden, gehören sie zu den unselbständigen Planungen. Nach dem Verursacherprinzip dienen sie zur Sicherung des Status quo. Im Gegensatz zu den zuvor erwähnten Darstellungen fehlt dem Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) die gesetzliche Grundlage. Der PEP ist eine reine Fachplanung für die Naturschutzbehörden. Auch dieser Plan soll den Status quo sichern und zudem schutzwürdige Zustände entwickeln. Innerhalb der genannten Planungsinstrumente gibt es folgende Handlungsmöglichkeiten: Landschaftsplan (LP) - Entwicklung und Darstellung von Wegen, die landschaftsfremde LPG-Anlagen ausgrenzen (insbesondere touristisch stark frequentierte Wege) - Darstellung (neuer) örtlicher Landschaftsachsen, die Sichtbeziehungen auf LPG-Bauten vermeiden Flächennutzungsplan (FNP) - Entwicklung und Darstellung innerdörflicher Wege, die landschaftsfremde LPG-Bauten umgehen insbesondere touristisch stark frequentierte Wege) - Darstellung (neuer) dörflicher Sichtachsen, die LPG-Bauten ausgrenzen 56 I. Allgemeiner Teil Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude - Darstellung von innerdörflichen Freiflächen, Alleen und Baumreihen, die in Beziehung zu LPG-Bauten stehen (vgl. Kap. 2.2) Grünordnungsplan (GOP) - Entsiegelung von Altstandorten und Pflanzung landschafts- und regionaltypischer Gehölze (Anpflanzungsgebot von Bäumen, Hecken etc.) - Planung von Alleen und Baumreihen als Sichtschutz - Planung von Kontrapunkten (Großbäume als Solitär oder in Baumgruppen) - Planung von freien Sukzessionsflächen mit Initialpflanzung - Planung von Fassadenbegrünungen - Planung neuer Habitat- und Nährmöglichkeiten für Tiere (ökologische Aufwertung) - Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen beschreiben Bebauungsplan (BB) - vgl. Grünordnungsplan - Fassadenbegrünungen mit pflegeleichten, standorttypischen Kletterpflanzen - Festlegung von Begrünungsmaßnahmen (Bäume, Feldhecken, freiwachsende Hecken, Ansaaten) - Festlegung der Entsieglungsflächen - Festlegung der Oberflächengestaltung - Standort- und Artenauswahl für Gehölze und Fassadenbegrünung Auf Landes- und Regionalebene arbeitet die Raumordnung mit der Landschaftsplanung zusammen. Die Festlegungen der Landschaftsplanung werden nach Abwägung mit den Interessen anderer Flächennutzer mehr oder weniger stark in die Raumordnungspläne (Regionalpläne) integriert. Auf diese Weise erhalten die Festlegungen der Landschaftsplanung Rechtsverbindlichkeit. Gleiches wird erreicht, indem Plandarstellungen aus dem Flächennutzungsplan in den Bebauungsplan übernommen werden. Die Gemeinden, die den Bebauungsplan aufstellen, berücksichtigen dabei die Leitbilder, Ziele und Planinhalte der übergeordneten Regionalpläne und integrieren die Aussagen der Landschaftsplanung nach dem Abwägungsprinzip. 57 I. Allgemeiner Teil 2.5 Ästhetische Aufwertung industriell errichteter LPG-Gebäude Bibliografie CALLAUCH, Rolf (1995): Schöne Kletterpflanzen.- Stuttgart: Ulmer FADER, Werner (19976): Der Weinstock am Haus.- München: BLV KÖHLER, Manfred (1993): Fassaden- und Dachbegrünung.- Stuttgart: Ulmer FINKE, Cerstin/ Osterhoff, Julia (2001): Fassaden begrünen. Ratgeber für Gestaltung, Ausführung und Pflanzenwahl.- Taunusstein: Eberhard Blottner KLEEBERG, Jürgen (1985): Häuser begrünen. Grüne Wände und Fassaden.- Stuttgart: Ulmer (Ulmer-Taschenbuch 18) PETERS, Jürgen/ Holzhausen, Marianna (Hrsg. 1998): GebäudeSiedlungsbegrünung.- Beutel: DVL (Hinweise zur Biotop- und Landschaftspflege 8) und LUDWIG, Karl (19984): Kletterpflanzen. Auswahl, Pflanzung, Pflege.- München: BLV RIEDEL, Wolfgang/ Lange, Horst (22002): Landschaftsplanung.- Heidelberg-Berlin: Spektrum STAUNER, Manfred/ Schnell, Ulrike (1990): Selbst Fassaden und Dächer begrünen.München: Compact 58 II. SPEZIELLER TEIL LANDWIRTSCHAFTSBETRIEB NEUGRIMNITZ 1. Rahmenbedingungen und Situationsanalyse 1.2 Lage, Geschichte, Besonderheiten - Neugrimnitz und Umgebung Neugrimnitz, nahe des Grimnitzsees gelegen, war mit ca. 80 Einwohnern das kleinste Dorf im Amt Joachimsthal (Schorfheide). Im Januar 2003 wurde es als Ortsteil in die Gemeinde Abb.1: Lage des Dorfes Neugrimnitz Althüttendorf eingegliedert. Trotz seiner geringen Einwohnerzahl beleben Vereine, Gemeindevertretung und freiwillige Feuerwehr mit ihren Aktivitäten das Dorf (www.amtjoachimsthal.de/gemein.html). Seit über 200 Jahren prägt vor allem die Landwirtschaft den Ort. Folglich siedelte sich weiterverarbeitendes Handwerk, beispielsweise eine Wanderschäferei, eine Imkerei und eine Spinnerei, an. Nachdem bereits drei Glashütten in Grimnitz und zwei in Althüttendorf existierten, siedelte sich um 1721 auch eine erste in Neugrimnitz an. Die zweite öffnete kurz darauf 1744/45. Noch bis 1992 wurde vor Ort produziert, danach verkaufte man das Inventar. Inzwischen verschwanden sämtliche Gebäude, die zur Glasproduktion dienten. Historische Nachweise der einstigen Produktion beschränken sich auf Bodenfunde. Derzeit gibt es Bestrebungen, erneut einen Ofen als Produktion- und Schaustätte einzurichten. Die touristische Infrastruktur und Dienstleistungsangebote entsprechen noch nicht den Potentialen des Dorfes. Jedoch lässt die Vielzahl der Projektvorschläge in der AEP eine deutliche Verbesserung der Situation innerhalb der nächsten Jahre erwarten. Derzeit beschränkt sich das touristische Angebot auf mehrere Privatunterkünfte (u.a. Ortlieb) und vereinzelte Aktionstage (Brandenburger Landpartie). Positiv entwickelt sich das Verkehrsnetz mit Rad- und Wanderwegen. Außerdem befindet sich der Ort innerhalb des beantragten Geoparks „Chorin-Joachimsthaler Eiszeitlandschaft“, dessen historisch-geologischer Lehrpfad durch das Dorf führt. Hierdurch gewinnt der Ort an touristischer Attraktivität. 57 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz 1.3 Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse Der Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz - Kurzporträt Die GmbH „Landwirtschaftbetrieb Neugrimnitz“ existiert seit 1992 und gründete sich aus der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Neugrimnitz. Als Träger der Regionalmarke Schorfheide-Chorin werden die ca. 500 ha Ackerland vorwiegend extensiv mit Weizen, Raps, Mais und Futter für die eigene Tierhaltung bewirtschaftet. Der Viehbestand setzt sich aus Rindern, Schweinen und Heidschnucken zusammen. Geschlachtet und verarbeitet werden die Tiere in der eigenen Fleischerei in Althüttendorf. Der Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren erfolgt über Direktvermarktungseinrichtungen in Althüttendorf, Neugrimnitz, Joachimsthal und Finowfurt. 1.4 Vorhaben in Neugrimnitz (AEP) Für Neugrimnitz und die Region liegt eine Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) vor. Das Ziel der AEP besteht darin, die touristisch-wirtschaftliche Entwicklung im Amt Joachimsthal (Schorfheide) zu fördern. Alle geplanten Vorhaben in der Region wurden anhand einheitlicher Maßnahmenblätter beschrieben. In Folgendem werden die beabsichtigten Projekte im Ortsteil Neugrimnitz dargestellt. Priorität: I Bezeichnung des Vorhabens / Projektes: Agrotouristisches Erlebnishaus - Zur alten Milchrampe Kennung: Kategorie: Arbeitstitel: NEU 02 5 und 6 Agrotouristisches Erlebnishaus Neugrimnitz Projektkategorie / Handlungsfeld: Bewahrung der regionalen Kultur, umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote für alle Altersgruppen Lage: Althüttendorf, Ortsteil Neugrimnitz, Teil des ehemaligen Speichers, Grillplatz Verantwortlichkeit / Träger: Öffentlich und Privat Amt Joachimsthal / Gemeinde Althüttendorf und Eigentümer / Pächter (Verein/ Betrieb) Projektleiter: Kulturgemeinschaft Neugrimnitz e. V. Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes: 13.10.2003 Ausbau und Gestaltung des Speichers, Nutzung für Bildungsangebote mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt, landwirtschaftliches Schauhandwerk, Präsentations- und Bildungsstätte, Atelier und Galerie für Künstler der Region und Präsentationsraum mit Multi-Media-Technik angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung: Besuchern die Möglichkeit bieten Landwirtschaft aktiv zu erleben z.B. eigene Verarbeitung von Naturprodukten oder Arbeitsabläufe in der Landwirtschaft, vorhandene regionale Angebote nutzen und bei der Erstellung eigener Angebote integrieren Kostenschätzung: Fördermittel: Zeitrahmen: 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 61 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Durchführungszeitraum ……. ……. …….. Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse …… Realisierungsstand: Projektidee vorhanden 13.10.2003 Holzgutachten wurde im September erstellt; erste Präsentation ausgearbeitet und vorgestellt am 10. Oktober- 2003, Nutzungsvertrag zwischen Gemeinde Althüttendorf und Kulturgemeinschaft Neugrimnitz e.V. wird derzeitig erarbeitet 18.10.2003 Vorstellung der Projektidee bei der Gemeindevertretersitzung Althüttendorf 07.10.2003 Oktober/ November 2003: Erstellung eines Kurzexposes – Schwerpunktmaßnahmen aus der AEP (Ergebnis aus Beratung mit Dr. Hoppe am 10. 10. 2003) Maßnahmen / Handlungsbedarf: 13.10. 2003 Nutzungsgenehmigung für die Kulturgemeinschaft Neugrimnitz e.V., Arbeitseinsätze in und um die Gebäude, Erstellung einer Nutzungs- und Finanzierungskonzeption, Fördermittelantrag 7.1. 2004 Selbstbindungsbeschluss von Seiten der Gemeindevertreter von Althüttendorf Gesamtbewertung: Priorität und Rangfolge: +S Schlüsselmaßnahme I kurzfristig umzusetzen, d.h. innerhalb der nächsten 2 Jahre II mittelfristig umzusetzen, d.h. innerhalb von 2 bis 5 Jahren III langfristig umzusetzen, d.h. erst in 6 oder mehr Jahren Verbindlichkeit: 1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt 2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen und Planungsschritte erforderlich; Finanzierung für weitere Planungen und Realisierungen noch nicht entschieden 3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung erforderlich; Finanzierung für Planungen und Realisierungen noch nicht gesichert 4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für Vorhaben und Finanzierung erforderlich Der Projekttitel bezieht sich auf die historische Nutzung des Gebäudes als zentrale Milchsammelstelle des Ortes (sog. Milchrampe). Der Speicher gehört zum Gut, das zu Beginn des 20. Jh. gebaut wurde. Damals diente das Gebäude als Pferdestall, später als Stallung für verschiedene Tiere. Die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) lagerte im Dachboden Getreide und verursachte hierdurch Gebäudeschäden. Seit Beginn 2003 steht das kommunale Gebäude leer. Die Kulturgemeinschaft entwickelte die Projektidee „Zur alten Milchrampe“. Zusammen mit der Feuerwehr, der das Erdgeschoss zugesprochen wurde, soll die künftige Gebäudenutzung erfolgen. Derzeit wird die Projektidee des Vorhabens „Zur alten Milchrampe“ noch einmal überarbeitet. Ursprünglich war folgendes vorgesehen: Nutzungsvarianten: - aktives Museum: Besucher können selbst aktiv werden, indem sie z. B. Naturprodukte verarbeiten (Wolle, Honig, Ton oder Früchte). - landwirtschaftliches Schauhandwerk - Präsentations- und Bildungsstätte - Ausstellungs- und Vortragsraum mit Multi-Media-Technik - Galerie und/oder ein Atelier für Künstler der Region Ziele: - Bekanntheitsgrad regionaler Produkte (Regionalmarke) erhöhen - Schaffung von Synergieeffekten (u.a. mit dem Geo-Park „Chorin-Joachimsthaler Eiszeitlandschaft") - Netzwerke mit anderen Vorhaben in der Region aufbauen 62 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse - mit der Gemeinde Althüttendorf und privaten Unternehmern kooperieren, um das Projekt zu finanzieren (u.a. Sponsoring und Marketing) - Vermarktung der hergestellten Produkte Zielgruppen: Naturfreunde, Besucher des Geo-Parks, Touristen, die Traditionelles im landwirtschaftlichen Bereich erleben möchten, Kinder, Jugendliche, Schulklassen, mobilitätseingeschränkte Personen, vorwiegend Tagestouristen/ Kurzurlauber aus näherer Umgebung bzw. aus dem Raum Berlin Priorität: I + S Bezeichnung des Vorhabens/ Projektes: Geopark "Chorin – Joachimsthaler Eiszeitlandschaft" in der Gemarkung Neugrimnitz Arbeitstitel: Geopark "Chorin – Joachimsthaler Eiszeitlandschaft“ Neugrimnitz Kennung: Kategorie: NEU 01 2 und 6 Projektkategorie / Handlungsfeld: Bewahrung der regionalen Kultur, umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote für alle Altersgruppen Lage: Althüttendorf, OT Neugrimnitz, Anbindung an die Bestandteile des Geoparks Verantwortlichkeit / Träger: Öffentlich Amt Joachimsthal / Gemeinde Althüttendorf Projektleiter: Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes: Ausbau eines Geoparks mit Lehrpfad über die Geologie und den Steinabbau in den Ihlowbergen und Sperlingsherberge angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung: Verbindung der Bestandteile des gemeindeübergreifenden und vernetzten Projektes Geopark "Chorin – Joachimsthaler Eiszeitlandschaft" GVM 01 (konzeptionelle Phase), Ergänzung regionaler und überregionaler touristischer Wegenetze Kostenschätzung: Fördermittel: ELR, GA- I, U Zeitrahmen: 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 20100 2011 2012 2013 2014 2015 Durchführungszeitraum: Realisierungsstand: Projektidee und Grobkonzeption vorhanden Maßnahmen / Handlungsbedarf: Konkretisierung des Vorhabens, Abstimmung mit Forstamt und unteren Naturschutzbehörde / Biosphärenreservatsverwaltung, Entwurfsplanung, Kostenschätzung, Fördermittelbeantragung weitere Aktivitäten im Rahmen der umsetzungsorientierten Entwicklungskonzeption Gesamtbewertung: 63 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Priorität und Rangfolge: Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse Verbindlichkeit: +S Schlüsselmaßnahme 1 I kurzfristig umzusetzen, d.h. innerhalb der nächsten 2 Jahre II mittelfristig umzusetzen, d.h. innerhalb 2 von 2 bis 5 Jahren III langfristig umzusetzen, d.h. erst in 6 oder mehr Jahren Planungen liegen vor, restliche Abstimmung erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen und Planungsschritte erforderlich; Finanzierung für weitere Planungen und Realisierungen noch nicht entschieden 3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung erforderlich; Finanzierung für Planungen und Realisierungen noch nicht gesichert 4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für Vorhaben und Finanzierung erforderlich Priorität: I Bezeichnung des Vorhabens / Projektes: Rundweg um den Grimnitzsee in der Gemarkung Neugrimnitz Arbeitstitel: Kennung: Kategorie: Rundweg Grimnitzsee Neugrimnitz NEU 03 1 und 6 Projektkategorie / Handlungsfeld: regional angepasste Verkehrsinfrastruktur, umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote für alle Altersgruppen Lage: Althüttendorf, OT Neugrimnitz, Ortskern und Uferbereiche Grimnitzsee Verantwortlichkeit / Träger: Öffentlich, Amt Joachimsthal / Gemeinde Althüttendorf Projektleiter: Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes: Ausbau und Beschilderung der Teilabschnitte des Rundweges in der Gemarkung Neugrimnitz um den Grimnitzsee für Wanderer und Radfahrer mit entsprechenden Rastmöglichkeiten mit Abstecher nach Neugrimnitz angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung: Ausgestaltung des gemeindeübergreifenden und vernetzenden Projektes von Joachimsthal, Althüttendorf und Neugrimnitz GVM 03 (teilrealisiert), Verbindung der Teilabschnitte des Rundweges aus ALT 03 (abgeschlossen) und JOA 03 (teilrealisiert,), Integration des Projekts Uferpromenade JOA 09 (abgeschlossen) als Bestandteil des Rundweges, Anbindung an das Projekt GeoPark "Chorin - Joachimsthaler Eiszeitlandschaft" GVM 01 (konzeptionelle Phase), Ergänzung regionaler und überregionaler touristischer Wegenetze Kostenschätzung: Fördermittel: GA - I, ELR Zeitrahmen: Durchführungszeitraum 2003 ……. 2004 ……. 2005 ……. 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 ……. Realisierungsstand: grobe Wegeführung geklärt, als Verbundvorhaben entwickelt 64 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse Maßnahmen / Handlungsbedarf: Festlegung der Wegeführung, Detaillierung und Entwurfsplanung notwendig, Abklären des Investitionsbedarfs und der notwendigen Unterhaltskosten, Fördermittelakquisition Absprache mit dein Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Gesamtbewertung: Priorität und Rangigkeit: Verbindlichkeit: +S Schlüsselmaßnahme I kurzfristig umzusetzen, d.h. innerhalb der nächsten 2 Jahre II mittelfristig umzusetzen, d.h. innerhalb von 2 bis 5 Jahren III langfristig umzusetzen, d.h. erst in 6 oder mehr Jahren 1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt 2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen und Planungsschritte erforderlich; Finanzierung für weitere Planungen u. Realisierungen noch nicht entschieden 3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung erforderlich; Finanzierung für Planungen u. Realisierungen noch nicht gesichert 4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für Vorhaben und Finanzierung erforderlich Priorität: I Bezeichnung des Vorhabens/ Projektes: Ländlicher Wegebau innerorts (Kommunale Straßen) Arbeitstitel: Kennung: Kategorie: Ländlicher Wegebau NEU 04 1 und 6 Projektkategorie/ Handlungsfeld: regional angepasste Verkehrsinfrastruktur Lage: Althüttendorf, OT Neugrimnitz Wege- und Straßenflächen innerorts, Ziethener Weg und Zum Kellerberg Verantwortlichkeit / Träger: Öffentlich, Amt Joachimsthal / Gemeinde Althüttendorf Projektleiter: Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes: Verbesserung der innerörtlichen Erschließungssituation unter Ausgestaltung des ländlichen Charakters angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung: Stärkung des landwirtschaftlichen Charakters des Ortes, Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Erscheinungsbildes Kostenschätzung: Fördermittel: LW, GVFG Zeitrahmen: Durchführungszeitraum 2003 …… 2004 …… 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 …… Realisierungsstand: Projektidee vorhanden Maßnahmen / Handlungsbedarf: Konkretisierung des Vorhabens, Entwurfsplanung, Kostenschätzung, Fördermittelakquisition Gesamtbewertung: 65 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse Verbindlichkeit: 1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt 2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen und Planungsschritte erforderlich; Finanzierung für weitere Planungen und Realisierungen noch nicht entschieden 3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung erforderlich; Finanzierung für Planungen und Realisierungen noch nicht gesichert 4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für Vorhaben und Finanzierung erforderlich Priorität und Rangigkeit: +S Schlüsselmaßnahme I kurzfristig umzusetzen, d.h. innerhalb der nächsten 2 Jahre II mittelfristig umzusetzen, d.h. innerhalb von 2 bis 5 Jahren III langfristig umzusetzen, d.h. erst in 6 oder mehr Jahren Priorität: II Bezeichnung des Vorhabens / Projektes: Ausstellung historischer landwirtschaftlicher Nutzgeräte - Agrotourismus Arbeitstitel: Kennung: Kategorie: Ausstellung historischer landwirtschaftlicher Nutzgeräte NEU 05 2 und 6 Projektkategorie / Handlungsfeld: Bewahrung der regionalen Kultur, umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote für alle Altergruppen Lage: Althüttendorf, OT Neugrimnitz Verantwortlichkeit / Träger: Öffentlich, Amt Joachimsthal l Gemeinde Althüttendorf (Ausbau) und Eigentümer / Pächter (Betrieb) Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes: Einrichtung und Betrieb eines kleinen Museums über die Landwirtschaft, ihre Bedeutung und alte landwirtschaftliche Gerätschaften angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung: Bestandteil des Verbundprojekts GeoPark "Chorin - Joachimsthaler Eiszeitlandschaft" GVM 01 (konzeptionelle Phase) der, Stärkung des Agrotourismus in Region, regionalspezifisches Ausflugziel in Ergänzung der touristischen Infrastruktur - Einladen zum Verweilen Kostenschätzung: Fördermittel: ELR Zeitrahmen: 2003 Durchführungszeitraum 2004 2005 …… 2006 …… 2007 …… 2008 2009 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Realisierungsstand: Projektidee vorhanden Maßnahmen / Handlungsbedarf: Konkretisierung des Vorhabens, Klären des Investitionsbedarfs, Zusammentragen alter landwirtschaftlicher Gerätschaften, Suche nach einem Betreiber, Fördermittelakquisition Gesamtbewertung: 66 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Priorität und Rangfolge: Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse Verbindlichkeit: +S Schlüsselmaßnahme 1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung I kurzfristig umzusetzen, d.h. erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt innerhalb der nächsten 2 Jahre 2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen II mittelfristig umzusetzen, d.h. und Planungsschritte erforderlich; Finanzierung für innerhalb von 2 bis 5 Jahren weitere Planungen und Realisierungen noch nicht III langfristig umzusetzen, d.h. erst in 6 entschieden oder mehr Jahren 3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung erforderlich; Finanzierung für Planungen und Realisierungen noch nicht gesichert 4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für Vorhaben und Finanzierung erforderlich Priorität: I Bezeichnung des Vorhabens / Projektes: Ausbau des Naturlehrpfads Neugrimnitz Arbeitstitel: Kennung: Kategorie: Naturlehrpfad Neugrimnitz NEU 06 1 und 6 Projektkategorie / Handlungsfeld: regional angepasste Verkehrsinfrastruktur, umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote für alle Altergruppen Lage: Althüttendorf, OT Neugrimnitz, ausgehend von der Ortslage Verantwortlichkeit / Träger: Öffentlich, Amt Joachimsthal / Gemeinde Althüttendorf Projektleiter: Gemeinde Althüttendorf Kurzcharakteristik des Vorhabens/ Projektes: Einrichtung eines Naturlehrpfades ausgehend von der Ortslage mit Information über Flora und Fauna der Region angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung: Ergänzung des regionalen und überregionalen Wanderwegenetzes ("Vier-Wege-Netz-Konzeption" des Lankreises Barnim) durch lokale, behindertengerechte Rundwege, Angebot zum Verweilen an idyllischen Orten durch Erleben der Natur, Vernetzung touristischer Ausflugsziele, Anbindung an das Projekt GeoPark "Chorin- Joachimsthaler Eiszeitlandschaft" GVM 0 1(konzeptionelle Phase) Fördermittel: GA-I,U Zeitrahmen: 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Durchführungszeitraum ….. ….. Realisierungsstand: Maßnahmen / Handlungsbedarf: Gesamtbewertung: 67 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse Priorität und Rangfolge: Verbindlichkeit: +S Schlüsselmaßnahme I kurzfristig umzusetzen, d.h. innerhalb der nächsten 2 Jahre II mittelfristig umzusetzen, d.h. innerhalb von 2 bis 5 Jahren III langfristig umzusetzen, d.h. erst in 6 oder mehr Jahren 1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt 2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen und Planungsschritte erforderlich; Finanzierung für weitere Planungen und Realisierungen noch nicht entschieden 3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung erforderlich; Finanzierung für Planungen und Realisierungen noch nicht gesichert 4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für Vorhaben und Finanzierung erforderlich Priorität: I Bezeichnung des Vorhabens/ Projektes: Reiterhof / Kremserstation Neugrimnitz Kennung: Arbeitstitel: NEU 07 Reiterhof / Kremserstation Neugrimnitz Kategorie: 6 Projektkategorie / Handlungsfeld: umweltfreundliche Freizeit- und Erholungsangebote für alte Altersgruppen Lage: Althüttendorf, OT Neugrimnitz Verantwortlichkeit / Träger: Privat, Eigentümer / Pächter Projektleiter: Kurzcharakteristik des Vorhabens / Projektes: Einrichtung und Betrieb eines Reiterhofs mit Kremserstation für Ausritte und Fahrten durch die Schorfheide (als Verbundvorhaben mit Friedrichswalde) angestrebte Entwicklungseffekte / Vernetzung: Förderung der umweltverträglichen und regionalen angepassten Freizeitangebot, Erhöhung der Mobilität im Tourismus, nur als Verbundvorhaben mit anderen Reiterhöfen / Kremserstation wie FRI 04 Kostenschätzung: Fördermittel: UFL Zeitrahmen 2003 2004 Durchführungszeitraum 2005 …… 2006 …… 2007 …… 2008 2009 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Realisierungsstand: Projektidee vorhanden Maßnahmen / Handlungsbedarf: Investorensuche, Standortwahl - am besten Nutzung, vorhandener Anlagen, Abstimmung mit Verbundpartnern über das Angebot und Kooperationsformen, Kostenschätzungen, Fördermittelbeantragung Gesamtbewertung: 68 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse Priorität und Rangfolge: Verbindlichkeit: +S Schlüsselmaßnahme I kurzfristig umzusetzen, d.h. innerhalb der nächsten 2 Jahre II mittelfristig umzusetzen, d.h. innerhalb von 2 bis 5 Jahren III langfristig umzusetzen, d.h. erst in 6 oder mehr Jahren 1 Planungen liegen vor, restliche Abstimmung erforderlich; Finanzierung für Realisierung geklärt 2 Entwurfsplanungen liegen vor, weitere Abstimmungen und Planungsschritte erforderlich; Finanzierung für weitere Planungen und Realisierungen noch nicht entschieden 3 Konzeption liegt vor, weitere Detaillierung erforderlich; Finanzierung für Planungen und Realisierungen noch nicht gesichert 4 Projektskizze liegt vor, abgestimmte Konzeption für Vorhaben und Finanzierung erforderlich Quelle: AEP (Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung)/ Maßnahmenblätter/ Stand: 4/2004 Glashüttenmuseum Das geplante Glasmuseum als Produktions- und Schaustätte, befindet nur wenige Meter neben den Gebäuden des Landwirtschaftsbetriebes in Neugrimnitz. 69 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse 1.5 Bestehende touristische Angebote in den Gemeinden des Amtes Joachimsthal Abb. 2: Übersichtskarte M: 1: 100.000 Althüttendorf Ferienpark Jacob mit Angeboten für die Gäste (gute Auslastung) - Hotelzimmer, Ferienhäuser mit 28 Wohnungen, - Räume für Schulungen, Konferenzen für ca. 30 Personen - Sauna, Solarium, Fitnessraum - Restaurant, Ausrichtung von Hochzeiten, Betriebsfeiern für ca. 60 Personen - Tiergehege mit wilden Schneckenponny`s und Louing-Rindern - Reitmöglichkeiten für Kinder und Ausritte für Erwachsene - Bundeskegelbahn, Minigolfanlage - Fahrradverleih - Aktionen (u.a. Schlachtfestessen, Kremserfahrt) gastronomische Einrichtungen, Direktvermarktung von Fleisch und Wurst (Fleischerei Ortlieb) Naturbeobachtungsstation Althüttendorf am Ostufer des Grimnitzsees 70 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse Altenhof Schiffsanlegestelle diverse Beherbergungshäuser gastronomische Einrichtungen Friedrichswalde gastronomische Einrichtungen Kirche: Konzerte „Heimatstube“ Ausgangsort für Wanderungen in die Schorfheide Geschichte als Holzschuhmacherdorf Groß-Ziethen gastronomische Einrichtungen Fremdenzimmer „Historische Dampfmühle“ Ausgangspunkt für den „Historisch-geologischen Lehrpfad“ Geschichte als Steinschläger- und Hugenottendorf: Geschichte von siedelnden Hugenotten, Steinschlägern und Tabakanbau soll nachgestaltet werden (AEP) Schafsgehege in den Steingrubenaufschlüssen Sperlingsherberge/ Ihlowberge Joachimsthal gastronomische Einrichtungen diverse Beherbergungen (Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Ferienanlage am Grimnitzsee) Informationszentrum des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin im „Jägerhof“ Kreuzkirche: kulturelles Zentrum mit Konzerten und Ausstellungen historischer Kaiserbahnhof Askanierburg Grimnitz (Ursprungsgebiet der Glasherstellung) „Heidekrug“ am Brunold-Denkmal Strandbad Grimnitzsee in Joachimsthal Parlow-Glambeck (Dreiklang Natur-Kultur-Geschichte) Speicher als kultureller Mittelpunkt des Dorfes Darstellung historischer Gegenstände aus dem dörflichen Leben der Region Kranich-Zentrum (alter Speicher) wiederhergestellte Welsekirche (Baudenkmal) Taubenturm (Baudenkmal) Eiskeller im Schlosspark Glambeck Musikveranstaltungen 71 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse 1.6 Vorhaben in der Region (AEP) Für die Planung des Nutzungskonzeptes in Neugrimnitz stellt die beabsichtigte gesamttouristische Entwicklung der Region eine wichtige Grundlage dar. Durch die vorherige Recherche kann das beabsichtige Vorhaben harmonisch in den regionalen Gesamtkontext eingeordnet werden. In Folgendem werden zuerst Schwerpunktmaßnahmen und anschließend kleinere Projekte der AEP vorgestellt. Kaiserbahnhof Joachimsthal am Werbellinsee Das Ensemble steht unter Denkmalschutz und genießt überregionale Bedeutung als eisenbahn-, landes- und architekturgeschichtliches Element. Ziel ist es, die historische Bausubstanz des Objektes zu erhalten und zu rekonstruieren. Da der Bahnhof von Touristen mit Bahn, Bus, Auto oder per Fahrrad gleichermaßen zu erreichen ist, kommt ihm als Eingangstor in die Schorfheide und den Geo-Park eine wichtige Verteilerrolle zu. Nach derzeitigem Planungsstand werden im sanierten Kaiserpavillon die Geschäftsstellen der IAT, des Geoparks, des Tourismusvereins Schorfheide-Chorin und des Informationsbüros der Prignitzer Eisenbahn GmbH untergebracht. Öffentlich wird die Wartehalle als Museum („Der Kaiser fährt Bahn“; Majestät jagt in der Schorfheide“), Informationsstelle für Unterbringungs- und Aufenthaltmöglichkeiten, Verkaufsstätte für Keramik und Malerei sowie als Veranstaltungsraum für Tagungen, Workshops, Kaminabende, Eheschließungen und Familienfeiern dienen. Grimnitzer Glashütten: Kultur- und Kommunikationsforum Schorfheide (Burg Grimnitz) Der Förderverein Grimnitzer Glashütten e.V. kaufte die Burg Grimnitz, um Bestandteile der Burganlage wieder aufzubauen. Anschließend soll ein interaktives Glasmuseum mit historischem Schauglasstudio sowie ein Kultur- und Kommunikationsforum eingerichtet werden. Die Burg Grimnitz wurde Mitte des 13. Jahrhunderts am Westufer des Grimnitzsees errichtet. Die erste Glasproduktion in der Mark Brandenburg begann um 1575 in der Grimnitzer Glashütte. Seit 1954 steht die Anlage unter Denkmalschutz. Projektidee „BIORAMA“ (Weiße Villa/ Wasserturm in Joachimsthal) Auf dem 11.000 m² großen Gelände befinden sich eine Villa, die um 1900 errichtet wurde sowie Erweiterungsbauten aus den 60iger Jahren und ein leerstehender Wasserturm. Bis 1990 wurde das Gelände als Ferienheim genutzt. Ziel ist es, ein „Land Art Center“ mit überregionaler und internationaler Bedeutung zu etablieren. Die Weiße Villa wird saniert und anschließend als Künstler-Stipendiatenhaus, Ausstellungsraum und Zentrum für Landart-Aktivitäten genutzt. Der ca. 20 m empor ragende Wasserturm befindet sich auf einem der höchsten Erhebungen in der Gegend, so dass er sich als Aussichtsplattform mit Panoramablick eignet. Die beiden erstgenannten nichtkommerziellen Teilvorhaben, sollen durch das Papier Design Studio mitfinanziert werden. Dabei wird ein Produkt kreiert, das überregionale und internationale Bedeutung erlangt. Auf dem Gelände werden in erster Linie Prototypen und Kleinstserien entwickelt. Um die Produktionsanlagen einzurichten wird das ehemalige Kindersommerferienlager umgebaut und erweitert. Das Vorhaben wird von Sarah Philipps und Richard Hurding geleitet. Historische Dampfmühle Ziethen Die historische Dampfmühle im „Steinschläger- und Hugenottendorf“ Groß Ziethen wird als Ausstellungs- und Begegnungsstätte ausgebaut. Da das Dorf auch Eingangsbereich in 72 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse den Geo-Park ist, bezieht sich die Ausstellungspräsentation vor allem auf die eiszeitlich geprägte Landschaft. So werden Grundzüge der Eiszeittheorie, geologische Besonderheiten der Endmoräne und die Blockpackungen im Gebiet der Steingrubenaufschlüsse Sperlingsherberge/ Ihlowberge vermittelt. Außerdem wird die Herkunft der Steine nachgewiesen und dokumentiert, wie diese früher abgebaut und verwendet wurden. In diesem Zusammenhang wird das Handwerk der Steinschläger, das einst in mehreren Dörfern der Region als Einkommensquelle diente, vorgestellt. Die Tradition der Steinschläger führt der Unternehmer Schmidt als Maurermeister und Restaurator fort. Er stellt Exponate aus und veranstaltet Demonstrationen. Weitere Themenschwerpunkte bilden die Vegetationsentwicklung und die Geschichte der Ziethen-Dörfer mit Ansiedlung der Hugenotten. Holzschuhproduktionsstätte in Friedrichswalde mit traditionellem handwerklichen Schaubetrieb In Friedrichswalde, einst größtes Holzschuhmacherdorf Deutschlands, wird die Holzschuhherstellung wiederbelebt. Dies erfolgt teils in traditioneller handwerklicher Produktion für den Schaubetrieb und teils in maschineller Arbeitsweise. Die Schuhe werden anschließend verkauft. Agrotouristisches Erlebnishaus – Zur alten Milchrampe (Neugrimnitz) Die Konzeption wird im Kap. 1.4 vorgestellt. 73 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse Nachfolgend eine Auswahl weiterer beabsichtigter AEP-Projekte in der Region: - Touristeninformation und Buchungssystem in Joachimsthal - Rundweg um den Grimnitzsee - Aufwertung der Ortseingänge aller Gemeinden - Angeltourismus am Grimnitzsee - Besucherzentrum Schorfheide - Ausflugsziel Wasserfall am ehemaligen Kraftwerk (zwischen Grimnitzsee und Werbellinsee) - Uferpromenade mit Skater-Strecke am Grimnitzsee (Uferbereiche Grimnitzsee) - Strandbad Grimnitzsee (Joachimsthal, öffentliche Badestelle) - Surf- und Segelstation Grimnitzsee - Historische Rekonstruktion der Blockwindmühle (Althüttendorf, Grimnitzsee) - Erlebnisbereich Blockpackungen Sperlingsherberge (Gemeinde Ziethen): Ausflugsziel im Kerngebiet Geo-Park mit Sichtbarmachung der Blockpackungen in der Hanglage, Infotafeln über Entstehungsgeschichte, Steinabbau, Verarbeitung - Schafsgehege Sperlingsherberge: Freigehege mit Drehkreuzeingang für Schafe, um die Fläche an den Blockpackungen zu pflegen; mit Streichelzoo - Alte Dorfschmiede Groß Ziethen: Ausbau der Schmiede für touristische Zwecke wie z.B. Schaubetrieb, Kunsthandwerk - Aussichtsturm/ -plattform mit Infotafel beim Tagebau (OT Groß Ziethen) - Umlegung und Konzentration der landwirtschaftlichen Anlagen am Ortsrand (OT Groß Ziethen): Konzentration der Betriebsteile des Landwirtschaftsbetriebes am Ortsrand zur Effektivitätssteigerung der Betriebsführung und Senkung des Konfliktpotentials für Einwohner - Regionalmarkt/ Direktverkauf lokaler Produkte auf dem Joachimsplatz (Joachimsthal) - Heimatmuseum Joachimsthal - Kranichland/ Vogelparadies der Kranich-Artenvielfalt (Gemeinde Friedrichswalde) - Reiterhof/ Kremserstation Friedrichswalde - Rundwanderweg „Weg der Sinne“ (Gemeinde Friedrichswalde) - Jugendherberge/ Landschulheim – Agrotourismus (OT Parlow; landwirtschaftliche Gebäude) - „Gläserner Bauernhof“/ Kinderbauernhof – Agrotourismus in Parlow - Jägerstube/ Natur-/ Schutzhütte (OT Klein Ziethen): für Naturinteressierte; Einrichtung der Jägerstube als Übernachtungsmöglichkeit - Urlaub auf dem Land – Umnutzung leerstehender Gebäude zu Ferienwohnungen/ -zimmern - „Gläserner Bauernhof“/ Kinderbauernhof – Agrotourismus in Klein Ziethen: Nutzung eines landwirtschaftlichen Betriebes als Schaubetrieb zur Darstellung landwirtschaftlicher Produktionsweisen (langfristig geplant ab 2008) 74 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse 1.7 Synergien mit anderen „Regionen aktiv“ Projekten in der Region Das Vorhaben „Verbesserung der Akzeptanz des Landwirtschaftsbetriebes Neugrimnitz durch Erarbeitung eines Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes“ weist mit mehreren „Regionen aktiv“ Projekten aus der näheren Umgebung Synergien auf. Inhalte und Ziele der nachfolgend genannten Vorhaben fließen in die Ideenfindung für alternative Nutzungen ein. Darüber hinaus wird nach Verwendungsmöglichkeiten für die landwirtschaftlichen Gebäude in Neugrimnitz recherchiert, welche die vorgestellten Projekte ihrerseits positiv beeinflussen. Regionales Wirtschaftskonzept für das Wald-Solar-Heim Eberswalde Kurzbeschreibung des Projektes Ziele und erwartete Effekte des Projektes Ansprechpartner Das Wald-Solar-Heim Eberswalde ist ein im Aufbau befindliches transnationales Zentrum für nachhaltige Umweltbildung und Tourismus. In der Einrichtung ist vorgesehen, eine Küche mit dazugehörigem Restaurant zu etablieren, in der regionale Produkte verarbeitet und angeboten werden sollen. Das Projekt will beispielgebend dafür sein, wie Regionalität in einem Unternehmen unter wirtschaftlichen Bedingungen umgesetzt werden kann. Der Einsatz "vor Ort" erzeugter Lebensmittel, welche oft noch keine Verarbeitungsstufe erreicht haben, setzt einen von heutigen Standardbedingungen abweichenden Anspruch an Lagerung, Verarbeitung und Personalaufwand voraus. Regionen aktiv fördert die Erstellung eines Betreiberkonzeptes für die Küche und das Restaurant auf der Grundlage des Einsatzes und der Verarbeitung von regionalen Produkten. - Aufbau wirtschaftlich tragfähiger Kooperationsbeziehungen mit Regionalvermarktungsakteuren - Erhöhung der Transparenz und des Vertrauens in regionale Produkte und die Regionalmarke - Wissensvermittlung zu ökologischen Zusammenhängen anhand praxisnaher Beispiele nachhaltiger Wirtschaftsweise in der Region - Schaffung von Arbeitsplätzen - Aufnahme des Aspektes der Regionalität in die Ausbildung von Köchen und Fachkräften des Gastgewerbes Frau Selmke / Herr Witzke Haus am Stadtsee 1-4 16225 Eberswalde Ausbau des Speichers Parlow für Kranichausstellung und Regionalvermarktung Kurzbeschreibung des Projektes Der ortsbildprägende Getreidespeicher im „Kranichdorf Parlow“ wird durch den gleichnamigen Verein zu einem natur- und kulturkundlichen Informations- und Kommunikationszentrum für Einheimische und Gäste ausgebaut. Das bereits ausgebaute Erdgeschoss nebst funktionstüchtiger Kornmühle wird für verschiedenartige Veranstaltungen wie z.B. DiaVorträge, Aktionstage (Mühlentag, Apfelmosttag), Ausstellungen und kleine Märkte genutzt. Der Keller beherbergt den zu besichtigenden Mühlenantrieb und einen in diesem Jahr fertig sanierten feldsteinernen Gewölbekeller. Im ersten Obergeschoss soll künftig eine Kranichausstellung entstehen und ein kleiner Regionalladen eingerichtet werden. Regionen aktiv unterstützt die Schaffung der baulichen Voraussetzungen für die Nutzung des 1. Obergeschosses sowie die Herrichtung und Ausstattung des Ladenbereiches. Eine enge Zusammenarbeit besteht bereits mit dem benachbarten Gasthof sowie weiteren Vereinen und Tourismusanbietern der Region. Der Kranichspeicher Parlow ist ein wichtiger Baustein für die Umfeldund Tourismusentwicklung in der Region. Kooperationsbeziehungen zu den bereits angelaufenen Projekten „Regionalvermarktung“ und „Netzwerk Tourismus“ bestehen und werden weiter ausgebaut. 75 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Ziele und erwartete Effekte des Projektes Ansprechpartner Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse - Verbesserung der touristischen Attraktivität durch interessante Angebote - Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation durch Erhöhung der Auslastung in Gastronomie und Beherbergung, Sicherung von Arbeitsplätzen - Informationsvermittlung zu Produkten und deren Herstellung - Vermittlung von touristischen Angeboten - Stärkung und Unterstützung der regionalen Vermarktung - Erhöhung der Lebensqualität der ansässigen Bevölkerung (Identifikation mit der Region) Heike Manowsky/ Dr. Mathias Herrmann Hof 25 16247 Parlow-Glambeck Tel. 033361/64 90 64 Fax: 033361/86 02 email: [email protected] Entwicklungskonzeption Geopark Kurzbeschreibung des Projektes Ziele und erwartete Effekte des Projektes Ansprechpartner Die Landschaft zwischen Joachimsthal und Ziethen zeichnet sich durch eine ungewöhnliche naturräumliche Konstellation aus. Auf engstem Raum drängen sich fast modellartig die Bauelemente der eiszeitlich geformten Moränenlandschaft. Dieses Gebiet besitzt in seiner Einmaligkeit für den gesamten norddeutschen Raum eine herausragende geohistorische Bedeutung, war und ist Gegenstand zahlreicher Forschungsarbeiten. Bisher war diese Landschaft nur wenigen Spezialisten zugänglich. Erklärtes Ziel des Antragstellers ist es, sie einem breiten Besucherkreis in Form eines „Geoparkes“ höchst anschaulich zu erschließen. Die international anerkannte Auszeichnung „Geopark“ wird von der UNESCO verliehen. Für eine Anerkennung als „Geopark“ ist die Erstellung einer Entwicklungskonzeption, die verschiedenen Fachgutachten enthält, unabdingbare Voraussetzung. Regionen aktiv fördert die Erarbeitung dieser Entwicklungskonzeption, um die UNESCO-Anerkennung und damit die Voraussetzung der weiteren Fördermitteleinwerbung zu ermöglichen. Der „Geopark Chorin-Joachimsthaler Eiszeitlandschaft“ ist ein Baustein zur Erweiterung der touristischen Angebote der Region. Nominierung als „Nationaler Geopark“ entsprechend den UNESCORichtlinien - Förderung von Umweltbildung und naturverbundenem Tourismus - Erhöhung des Ansehens und des Bekanntheitsgrades der Region - Bereicherung der Tourismusangebote - Erschließung weiterer Besucherpotenziale Dieter Ehm, Amtsdirektor Joachimsplatz 1-3 16247 Joachimsthal Touristischer Anlaufpunkt am Standort Lehrschäferei Friedrichsfelde Kurzbeschreibung des Projektes Der Standort Lehrschäferei Friedrichsfelde soll zu einem touristischen Anlaufpunkt entwickelt werden, der Besuchern und Einheimischen Themen wie Landschaftspflege mit Schafen, Schafhaltung im Ökologischen Landbau, Verarbeitung/Vermarktung von Schafprodukten auf vielfältige Art nahebringt. Vorgesehen ist die Anlage und Gestaltung eines Lehr- und Erlebnispfades mit Infotafeln sowie die Einrichtung eines Konsultationspunktes mit Grillplatz und Seminarraum, um ganzjährig Veranstaltungen anbieten zu können. Damit verbunden ist eine Erweiterung des Veranstaltungs- und Beschäftigungsangebotes für Touristen, Schulklassen und Fachpublikum. Bei Seminaren, Führungen und touristischen Events sollen die Besucher aktiv das Thema 76 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Ziele und erwartete Effekte des Projektes Ansprechpartner Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse "Landschaftspflege und Schaf" erfahren und sich am Grill von der Schmackhaftigkeit artgerecht erzeugten Lammfleisches überzeugen können. Das Projekt ist ein Baustein des Tourismusnetzwerkes unserer Modellregion. - Bereicherung des Tourismusangebotes in der Region - Umweltbildung im Sinne von Naturschutz und Kulturlandschaftspflege - originelle Verbraucherinformation über Schafprodukte als hochwertige Nahrungsmittel bzw. vielseitig einsetzbare nachwachsende Rohstoffe Jens Kath Friedrichsfelder Str. 11 16278 Steinhöfel Tel/Fax: 033334 / 70 760 Koordinatorenstelle Regionalvermarktung - Weiterführung Kurzbeschreibung des Projektes Ansprechpartner - Koordination aller Vermarktungsaktivitäten in der Modellregion BarnimUckermark - Unterstützung beim Aufbau von Anbieter- und Distributionsnetzwerken - Unterstützung des Aufbaus einer neuen Vermarktungsorganisation oder Weiterentwicklung einer vorhandenen Organisation - Fachliche Betreuung von Interessierten zu Aufbau und Organisation neuer Absatzwege - Auswertung, Maßnahmeableitung und -umsetzung aus der "Status quoAnalyse" des Beratungsprojektes - Durchführung von produkt- und branchenspezifischen Arbeitsgruppen - Unterstützung bei der Findung und Entwicklung einer regionalen Dachmarke Organisation und Umsetzung der Einführung der in 2003 überarbeiteten Regionalmarken-Richtlinien - Beratung, Betreuung und Akquisition von Zeichennutzern Frau A. Jenssen Herr F. Franke Hoher Steinweg 5-6 16278 Angermünde Tel. 03331/3654-0, Fax: 03331/3654-10 Netzwerk zwischen tourist. Dienstleistern und Erzeugern regionaler Produkte Kurzbeschreibung des Ziel des Projektes ist es, die Region und ihre Produkte besser zu vermarkten. Projektes Das Projekt besteht aus 3 Teilprojekten: 1. Entwicklung von Angebotsbausteinen für Gruppenreisen, z.B. gastronomische Einrichtungen, regionale Erzeuger, Landwirtschaftsunternehmen, die dann bedarfsgerecht zu Reisen zusammengestellt werden können - Recherche, Entwicklung und Aufbereitung, Erarbeitung von Prospektunterlagen zur Vermarktung 2. Vernetzung der Anbieter durch Schulungen, um die entwickelten Reiseangebote dann vor Ort dem Gast gegenüber auch inhaltlich schlüssig darzustellen, z.B. Gastronomieworkshop: Kochen mit Regionalmarkenprodukten, Informationsseminar für Beherbergungs- und Gastronomieunternehmen zum Kennenlernen der Regionalmarkenunternehmen und Freizeitangebote 3. Events, um Besucher in die Region zu holen (Vermarktung innerhalb der Angebotsbausteine) und der Öffentlichkeit die Angebote der Region näher zu bringen. Hier geht es vorrangig um die Verbesserung der Ausstattung für solche Vorhaben. Ziele und erwartete Das Projekt ist im Gesamtzusammenhang der Effekte des Projektes Regionalvermarktungsaktivitäten zu sehen. Durch die Einbeziehung des Tourismus erhalten die Produzenten und 77 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Ansprechpartner Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse Akteure der Region ein neues Podium der Vermarktung und gleichzeitig eine auf den Besucher/Verbraucher zentrierte Koordinierung. Es werden neue Möglichkeiten des direkten Kontaktes mit der landwirtschaftlichen Produktion, ihrer Verarbeitung und Vermarktung im Rahmen von touristischen Bildungs- und Erlebnisangeboten entwickelt. Die Gastronomie und die Touristen sollen mehr erfahren über die Erzeugung unserer regionalen Produkte. Tourismusverein Angermünde e.V. Frau Henschel Brüderstr. 20 16278 Angermünde Tel. 03331/297660 e-mail: [email protected] Vermarktung regionaler Produkte im Netzwerk mit dem Tourismus Kurzbeschreibung des Projektes Ziele und erwartete Effekte des Projektes In der Modellregion Barnim-Uckermark gibt es eine Vielzahl an Erzeugern regionaler Produkte. Bisher gibt es zwischen ihnen nur punktuelle Kooperationen. Vor allem im Bereich der Vermarktung finden die Potenziale der Region bisher zu wenig Berücksichtigung. Im Rahmen des Vorhabens sollen daher Erzeuger der Region mit touristischen Anbietern zur Vermarktung ausgewählter regionaler Produkte an die Zielgruppe der Touristen sinnvoll zusammen geführt werden. Zielstellung ist die Vorbereitung des Potenzials für eine Existenzgründung. Auf der Basis der bestehenden Infrastruktur soll ein Netzwerk zur Vermarktung regionaler Produkte in der Region an die Zielgruppe Touristen aufgebaut werden. Dazu ist die Erarbeitung einer Logistik- und Informationsstruktur Voraussetzung. Aktivitäten: - Erfassung aller Erzeuger regionaler Produkte nach Produktgruppen auf der Grundlage vorliegender Arbeiten und zielgruppengerechte Ergänzung - Erfassung der vorhandenen Infrastruktur für Verbraucherinformation und Vermarktung nach Produktgruppen (Hofverkauf, Handelsketten, Gastronomie, touristische Einrichtungen, Begegnungsorte, Beherbergung, Umweltbildungseinrichtungen usw.) - Erfassung der Markpotenziale und der Nachfrage in den touristischen Hauptzielgebieten sowie in Schwerpunktorten der Region aktiv; Erfassung potenzieller Projektpartner; falls erforderlich Qualifizierung und Weiterbildung von Projektpartnern - Entwicklung eines Konzeptes (Produktgestaltung, Verkaufsort, Gebinde u.a.) für die Vermarktung regionaler Produkte an Touristen und Betriebsbelegschaften auf der Grundlage der Erfassungsdaten - Umsetzung des Konzeptes als selbst tragendes System - ggf. Aufbau überregionaler Vermarktungsstrukturen (Versand/Internet) Eine Förderung ist für die Erarbeitung des Vermarktungskonzeptes und die Produktgestaltung für die Zielgruppe Touristen erforderlich, wie auch für die Treffen der Erfahrungsträger (Fahrkosten, Moderation) und die Anlaufphase der Umsetzung. Da sich das Projekt vorerst auf den nördlichen Bereich der Region aktiv (Naturpark Uckermärkische Seen und Ucker-Region) beschränkt, soll das Konzept den Anspruch auf räumliche Erweiterung für die gesamte Region aktiv erfüllen. - effektive Nutzung vorhandener Angebots- und Marktpotenziale innerhalb der Region - Steigerung des Absatzes regionaler Produkte - Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe und im Handel (Vermarktung) - Transportoptimierung für ökonomische und ökologische Qualität - Erhöhung des Know How im Marketing 78 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Ansprechpartner Rahmenbedingungen- und Situationsanalyse - Aufbau wirtschaftlich tragfähiger Strukturen der Vermarktung für die Zielgruppe Touristen - Vernetzung von Erzeugern untereinander und mit dem Tourismus Herr Dr. Gerd Lehmann Friedrichstr. 2 17291 Prenzlau Tel. 03984 / 833827 Fax: 03984 / 833829 email: [email protected] Aufbau von Stadt-Land-Brücken Kurzbeschreibung des Die Verbraucherzentrale ist ein wichtiger Partner im Regionen aktivProjektes Prozess. Anliegen des beantragten Projektes ist die kontinuierliche Verbraucherinformation und –beratung, die die regionalen Angebote der Modellregion in den Mittelpunkt stellt. In diesem Rahmen soll ein Katalog erarbeitet werden, der neben der Angebotspalette der Region auch Informationen über die Besonderheit regionaler Produkte und Dienstleitungen sowie deren Bezugsmöglichkeiten beinhaltet. Vorgesehen ist eine erweiterbare Sammelmappe in der die Modellregion sowie die Anbieter und Qualitätsprodukte vorgestellt werden. Einlegeblätter enthalten Informationen zu konkreten Angeboten, Vertriebswegen und Verkaufszeiten. Eine enge Zusammenarbeit findet dazu mit dem Regionalvermarktungsprojekt statt. Darüber hinaus wird die Verbraucherzentrale regionale Akteure bei der Ausgestaltung von Events unterstützen. Durch den intensiven Kontakt zu Verbrauchern und die Nutzung der vorhandenen Ausstattung (u.a. Infomobil) ist die Verbraucherzentrale wie kein anderer in der Lage die Angebote der Region einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Zielgruppen sind neben der einheimischen Bevölkerung vor allem Verbraucher aus dem Berliner Raum und umliegenden größeren Städten. Ziele und erwartete - Schaffung von Stadt-Land-Brücken zur Stärkung des nachhaltigen Effekte des Projektes Konsums - Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Modellregion, ihrer Produkte und Dienstleistungen - Stabilisierung und möglichst Steigerung des Absatzes regionaler Produkte und Dienstleistungen - Förderung eines verbrauchergerechten Angebotes Ansprechpartner Silke Vollbrecht Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. Beratungsstelle Eberswalde Breite Straße 40 16225 Eberswalde Tel. 03334/28 85 74 Fax: 03334/237352 email: [email protected] Heidrun Franke Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. Landesgeschäftsstelle Templiner Str. 21 14473 Potsdam Tel. 0331/2987151 Fax: 0331/2987152 Quelle: www.modellregionen.de 79 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme 2. Bestandsaufnahme 2.1 Gebäudestruktur und -nutzung Wie Abb. 3 zeigt, gehören Schweinestall (1), ehemaliger Schweinestall sog. „Blitzbau (2), Bergeraum (3), Rinderställe (4) und Kälberstall (5) zum Gebäudebestand, der in diesem Konzept näher untersucht wird. Auch der Hof zwischen Kälberstall und Speicher (6) befindet sich in Eigentum des Agrarbetriebes. Der Speicher (7) gehört nicht zum Landwirtschaftsbetrieb, bildet jedoch zusammen mit den Gebäuden des Agrarbetriebes ein Ensemble und wird aus diesem Grund in die Untersuchungen einbezogen. Von den genannten Bauten stehen Kälberstall und Blitzbau leer. Alle anderen einschließlich Schweine- und Rinderstall werden weiterhin entsprechend der Namensgebung genutzt. Die landwirtschaftlichen Gebäude entstanden zu unterschiedlichen Zeiten. Zu den typischen LPGBauten zählen Schweinestall und Bergeraum. ↑ 1 N Weg zum Kellerberg 2 Dorfplatz 3 Ruderalfläche 4 4 5 6 7 Abb. 3: Lage der landwirtschaftlichen Gebäude in Neugrimnitz Die Beschreibung der landwirtschaftlichen Bauten erfolgt mit dem Gebäudekataster zur Raum- und Siedlungsplanung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, das von PETERS und THAßLER (FH-Eberswalde, Mai 2002) im Rahmen des Seminars „Raum- Landschaftsund Siedlungsplanung“ erarbeitet wurde. 77 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Gebäudebeschreibung Kälberstall Datum: 15.05.04 Kartiererin: Andrea Prautsch Lage: Adresse / Tk Einordnung Naturräumliche Gliederung Prägender Biotoptyp / Hemerobie Neugrimnitz, Kellerberg NH 744 12128 (Biotopschlüssel BB); Euhemerob Grundstück: Größe Grundstücksbefestigung ca. 2 ha Betonplatten, Feldsteinpflaster 12128, Ruderalflächen Solitär: Tilia cordata, Populus nigra var. italica S Freiflächen u. flächenhafte Vegetationselemente Solitär/ Linienhafte/ Andere Vegetationselemente Freiraumelemente Einfriedung Lage des Gebäudes Gebäude: Foto 1: Kälberstall Hofansicht Hof- und Hausform Nutzung Dach A. Form B. Deckung / Farbe C. Aufbauten Satteldach Tondachziegel/ rot - Fassade A. Bauweise B. Verkleidung / Farbe C. Sockel D. Zierung / Anbauten E. Begrünung Ziegelstein Putz und Holz/ grau - Fenster A. Anordnung B. Format / Gliederung C. Material / Farbe liegend Rechteck, Metallgitter Metall, Glassteine Türen A. Anordnung B. Material / Farben Dreiseithof Stall, z.T. leerstehend vor allem Längsseiten Holz, verwittert grau, z.T. 77 braun-rötlicher Farbanstrich II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gebäudezustand Bestandsaufnahme gut Kulturelle Bedeutung A. B. C. D. E. Alter / Bauzeit Haustyp / Stil Historischer Wert Denkmalschutz Kulturelle Funktion 1939 Stallgebäude nein - Landschaftsbezogene Bewertung: A. Landschaftsarchitektonische Repräsentanz des Naturraums B. Siedlungsstruktur / Harmonie des Dorfbildes C. Regionales / ökologisches Baumaterial D. Vegetationsintegrierung E. Faunistische Vorzüge gegeben, da typische Bauweise entsprechend, da im Ortskern im Verbund mit anderen landwirtschaftlichen Bauten; harmoniert, da dörfliche Bauweise Holz: obere Fassadenfront und Türen - Besonderheiten, Beschreibungen, Skizzen, Details: Das Gebäude unterteilt sich in zwei große Hälften. Der Stallbereich auf der Westseite beherbergte in den vergangenen Wintern Schafe und Ziegen, mit denen das Institut für Nutztierökologie e.V. im Sommer Landschaftspflege betrieb. Im Jahr 2004 endete diese Nutzung. Für die betriebseigenen Heidschnucken dient der Stall weiterhin als Winterquartier. Der Anbau (vgl. Bild 2) wurde in DDR-Zeiten errichtet und sollte als Ferienwohnung dienen. Unvollendet steht dieser bis heute leer. Auf der Ostseite befinden sich mehrere freie Räume, die sich auch gut für außerlandwirtschaftliche Nutzungen eignen. Foto: 2 Hinterfront mit dem Anbau 82 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Foto 3: Giebelfront mit Putzfassade Foto 4: Innenansicht: erster Stallraum auf der Ostseite Foto 5: Westlicher Stallteil (bis 2004 Winterquartier für Schafe/ Ziegen) Foto 6: Innenansicht: zweiter Stallraum auf der Ostseite 83 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Gebäudebeschreibung Schweinestall Datum: 15.05.04 Kartiererin: Andrea Prautsch Lage: Adresse / Tk Einordnung Naturräumliche Gliederung Prägender Biotoptyp / Hemerobie Neugrimnitz, Kellerberg NH 744 12128 (Biotopschlüssel BB); Euhemerob Grundstück: Größe Teil der landwirtschaftlichen Anlage: vgl. Kälberstall NW Grundstücksbefestigung Freiflächen u. flächenhafte Vegetationselemente Solitär/ Linienhafte/ Andere Vegetationselemente Freiraumelemente Einfriedung Lage des Gebäudes Gebäude: Hof- und Hausform Nutzung Dach A. Form B. Deckung / Farbe C. Aufbauten Stallgebäude Schweinemast Satteldach Wellasbest/ grau - Fassade A. Bauweise B. Verkleidung / Farbe C. Sockel D. Zierung / Anbauten E. Begrünung Ziegel Putz/ grau - Fenster A. Anordnung B. Format / Gliederung C. Material / Farbe unterhalb vom Dach, liegend Rechteck Holz, verwittert grau Türen O. Anordnung P. Material / Farben Giebelseiten Holz, verwittert grau Gebäudezustand gut Foto 7: Schweinestall 84 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Kulturelle Bedeutung F. G. H. I. J. Alter / Bauzeit Haustyp / Stil Historischer Wert Denkmalschutz Kulturelle Funktion nach 1965 LPG-Schweinestall nein - Landschaftsbezogene Bewertung: F. G. H. I. J. Landschaftsarchitektonische Repräsentanz des Naturraums Siedlungsstruktur / Harmonie des Dorfbildes Regionales / ökologisches Baumaterial Vegetationsintegrierung Faunistische Vorzüge nicht gegeben, da regional unpassende Bauform und -material nicht entsprechend, da peripher; nicht harmonisch Holz: Türen - Besonderheiten, Beschreibungen, Skizzen, Details: Gegenwärtig werden im Schweinestall ca. 100 bis 150 Schweine zur Mast gehalten. Foto 8: Östlicher Eingangsbereich 85 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Gebäudebeschreibung ehemaliger Schweinestall Datum: 15.05.04 Kartiererin: Andrea Prautsch Lage: Adresse / Tk Einordnung Naturräumliche Gliederung Prägender Biotoptyp / Hemerobie Neugrimnitz, Kellerberg NH 744 Euhemerob Grundstück: Größe Teil der landwirtschaftlichen Anlage: vgl. Kälberstall NW Grundstücksbefestigung Freiflächen u. flächenhafte Vegetationselemente Solitär/ Linienhafte/ Andere Vegetationselemente Freiraumelemente Einfriedung Lage des Gebäudes Gebäude: Hof- und Hausform Nutzung Dach A. Form B. Deckung / Farbe C. Aufbauten Fassade Bauweise A. B. C. D. Foto 9: ehemaliger Schweinestall Verkleidung / Farbe Sockel Zierung / Anbauten Begrünung Stallgebäude leerstehend Satteldach/ Flachdach Tondachziegel/ rot; Wellasbest/ grau - Ziegel/ rot; Betonsteine/ grau - Fenster J. Anordnung K. Format / Gliederung L. Material / Farbe stehend und liegend Rechteck; Metallgitter Metall, wo vorhanden Türen M. Anordnung N. Material / Farben Stirnseite Tür nicht mehr vorhanden 86 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gebäudezustand Bestandsaufnahme schlecht Kulturelle Bedeutung K. L. M. N. O. Alter / Bauzeit Haustyp / Stil Historischer Wert Denkmalschutz Kulturelle Funktion nach 1950 nein - Landschaftsbezogene Bewertung: K. Landschaftsarchitektonische Repräsentanz des Naturraums L. Siedlungsstruktur / Harmonie des Dorfbildes M. Regionales / ökologisches Baumaterial N. Vegetationsintegrierung O. Faunistische Vorzüge teilweise gegeben, landschaftstypische Bauweise teils entsprechend, da an der Dorfstraße; harmonisch, da Größe, Höhe, Dachform dorftypisch Ziegesteine, Tondachziegel - Besonderheiten, Beschreibungen, Skizzen, Details: Beim alten Schweinstall handelt es sich um den sogenannten „Blitzbau“, der in den 50iger Jahren in Schnellbauweise aus Ziegelsteinen errichtet wurde. Das Gebäude befindet sich in schlechtem baulichen Zustand und steht leer. Ein zweiter benachbarter Blitzbau wurde bereits abgerissen. 87 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Gebäudebeschreibung Bergeraum Datum: 15.05.04 Kartiererin: Andrea Prautsch Lage: Adresse / Tk Einordnung Naturräumliche Gliederung Prägender Biotoptyp / Hemerobie Neugrimnitz, Kellerberg NH 744 12128 (Biotopschlüssel BB); Euhemerob Grundstück: Größe Teil der landwirtschaftlichen Anlage: vgl. Kälberstall zentral (SW) Grundstücksbefestigung Freiflächen u. flächenhafte Vegetationselemente Solitär/ Linienhafte/ Andere Vegetationselemente Freiraumelemente Einfriedung Lage der Gebäude Gebäude: Foto 10: Bergeraum Hof- und Hausform Nutzung Dach A. Form B. Deckung / Farbe C. Aufbauten Lager Flachdach Wellasbest/ grau - Fassade A. Bauweise B. Verkleidung / Farbe C. Sockel D. Zierung / Anbauten E. Begrünung Betonplatten - / grau - Fenster A. Anordnung B. Format / Gliederung C. Material / Farbe keine Fenster vorhanden - Türen A. Anordnung B. Material / Farben Längsseiten Holz, grau Gebäudezustand gut 88 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Kulturelle Bedeutung P. Q. R. S. T. Alter / Bauzeit Haustyp / Stil Historischer Wert Denkmalschutz Kulturelle Funktion nach 1989 industriell vorgefertigter LPG-Bau nein - Landschaftsbezogene Bewertung: P. Q. R. S. T. Landschaftsarchitektonische Repräsentanz des Naturraums Siedlungsstruktur / Harmonie des Dorfbildes Regionales / ökologisches Baumaterial Vegetationsintegrierung Faunistische Vorzüge ist nicht gegeben, da industrielle Bauweise nicht entsprechend, da untypische Kubatur („Kistenarchitektur“), Höhe und Material Holz: Türen - Besonderheiten, Beschreibungen, Skizzen, Details: Innerhalb des Betriebskomplexes zentral gelegen, errichtete man 1989 den Bergeraum in industrieller Plattenbauweise. Da das Gebäude mit direktem Sichtbezug fast unmittelbar an den Festplatz des Dorfes grenzt, beeinträchtig es das Dorfbild durch seine außergewöhnliche Größe, Architektur und seine helle Plattenfarbe besonders stark. Der Bau wird weiterhin als Lager genutzt. 89 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Gebäudebeschreibung Speicher Datum: 15.05.04 Foto 11: Speicher Kartiererin: Andrea Prautsch Lage: Adresse / Tk Einordnung Naturräumliche Gliederung Prägender Biotoptyp / Hemerobie Neugrimnitz, Dorfstraße NH 744 12128 (Biotopschlüssel BB); Euhemerob Grundstück: Größe Grundstücksbefestigung Freiflächen u. flächenhafte Vegetationselemente Solitär/ Linienhafte/ Andere Vegetationselemente Freiraumelemente Einfriedung Lage der Gebäude ca. 0,5 ha Feldsteinpflaster 12128 Solitär: Picea spec. SO Gebäude: Hof- und Hausform Nutzung Dach A. Form B. Deckung / Farbe C. Aufbauten Dreiseithof Wohnung und leerstehend Flachdach Wellasbest/ grau - Fassade A. Bauweise A. Verkleidung / Farbe B. Sockel C. Zierung / Anbauten D. Begrünung Ziegelstein im N (Putzfassade, grau) - Fenster E. Anordnung F. Format / Gliederung G. Material / Farbe stehend Rechteck, z.T. T-Gliederung Holz, weiß/ Metallgitter Türen H. Anordnung I. Material / Farben Längsseiten Holz, grau-braun Gebäudezustand gut 90 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Kulturelle Bedeutung U. V. W. X. Y. Alter / Bauzeit Haustyp / Stil Historischer Wert Denkmalschutz Kulturelle Funktion um 1900 Speicher alte Milchrampe nein - Landschaftsbezogene Bewertung: U. V. W. X. Y. Landschaftsarchitektonische Repräsentanz des Naturraums Siedlungsstruktur / Harmonie des Dorfbildes Regionales / ökologisches Baumaterial Vegetationsintegrierung Faunistische Vorzüge gegeben, da typische Bauweise entsprechend, im Ortskern Holz: Türen - Besonderheiten, Beschreibungen, Skizzen, Details: Der kommunale Speicher gehört nicht zum Landwirtschaftsbetrieb, bildet jedoch zusammen mit den Gebäuden des Agrarbetriebes ein Ensemble. 91 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz 2.2 Bestandsaufnahme Fotodokumentation der Gebäude und landschaftliche Einbindung Schweinestall und angrenzende Flächen Foto 12: Landschaftliche Einbindung des Schweinestalles Foto 13: Schweinestall mit nördlich vorgelagerter freiwachsender Hecke 92 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Foto 14: Schweinestall, (links), ehemaliger Schweinestall (rechts), mittig einstige Silofläche und im Hintergrund Streuobstbestand nördlich des Dorfplatzes Foto 15: Einstige Silofläche und Schweinestall (rechts) Foto 16: ehemaliger Schweinestall (links) und Schweinestall mit freiwachsender Hecke (rechts) 93 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Bergeraum und angrenzende Flächen Foto 17: Bergeraum (rechts) und ehemaliger Schweinestall (links) Foto 18: Bergeraum und ehemaliger Schweinestall: „Blitzbau“ (links), im Vordergrund Pferdekoppel 94 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Foto 19: Hinterfront Bergeraum Foto 20: Weg zum Rinderstall, Bergeraum (links) 95 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Foto 21: Dorfstraße und Bergeraum (rechts) Foto 22: Dorfstraße und Bergeraum 96 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Hof zwischen Speicher und Kälberstall sowie angrenzende Flächen Foto 23: Hof zwischen Kälberstall (links) und Speicher mit Durchfahrtsweg Foto 24: Speicher und Vorplatz 97 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Foto 25: Hof zwischen Kälberstall und Speicher (rechts) mit Durchfahrtsweg Foto 26: Nördlicher Abschnitt des Durchfahrtsweges zwischen Kälberstall und Speicher Foto 27: Westlicher Zufahrtsweg in den Hof, im Hintergrund Dorfplatz mit Pavillon 98 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Foto 28: Versiegelte Fläche zur Mistablage, im Hintergrund Bergeraum Foto 29: Weg zur Hinterfront des Kälberstalles, Bergeraum (rechts) 99 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Foto 30: Kälberstall und Mistlagerstätte (im Vordergrund links) Foto 31: Kälberstall (rechts), Hof und Wohnhaus im Hintergrund 100 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Foto 32: Hof mit Mistablagefläche im Vordergrund (April), Kälberstall (rechts) Foto 33: Hof mit Mistablagefläche im Vordergrund (Mai) 101 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Dorfplatz, angrenzende Flächen und Sichtachsen Foto 34: Dorfplatz mit Pavillon, Tischen und Bänken Foto 35: Blick vom Dorfplatz nach Osten 102 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Foto 36: Blick vom Dorfplatz nach Süden; Bergeraum (rechter Bildrand) Foto 37: Blick vom Dorfplatz nach Südwesten auf den Bergeraum Foto 38: Sichtachse vom Dorfplatz nach Westen auf die Endmoräne 103 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Zufahrtsweg zu den Rinderställen Foto 39: Zufahrtsweg zu den Rinderställen Foto 40: Zufahrtsweg zu den Rinderställen mit Abzweigung zum Feld 104 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Sonstige Flächen Foto 41: Ruderale Wiese westlich des Kälberstalls, im Hintergrund Rinderstall Foto 42: Ruderale Wiese westlich des Kälberstalles, Bergeraum (links) und Kälberstall (rechts) 105 II. Spezieller Teil - Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Bestandsaufnahme Abb. 43: Ausblick vom Schweinestall (Westseite) 106 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept 3. Nutzungskonzept 3.1 Leitbildentwicklung für die landwirtschaftlichen Gebäude In diesem Kapitel wird ein Leitbild für die landwirtschaftlichen Gebäude einschließlich des kommunalen Speichers erarbeitet und dargestellt, wie sich dieses umsetzen lässt. Durch das formulierte Leitbild können verschiedene Nutzungen harmonisch kombiniert werden. Dabei orientieren sich neue Verwendungsmöglichkeiten an den Kriterien der Nachhaltigkeit. Regionale Merkmale wie Wirtschaftsstruktur, Bevölkerungsdichte, Infrastruktur und räumliche Lage werden berücksichtigt. Wie anschließend veranschaulicht, fließen in das Leitbild eine Vielzahl von Einflussgrößen ein, aus denen schlussfolgernd das Entwicklungsziel formuliert wird. Einflussfaktoren Leitbild vorhandene regionale AEP Vorhaben/ dörfliche naturräumliche touristische Angebote „Regionen aktiv“ Rahmenbedingungen/ Gegebenheiten (vgl. Kap. 1) Projekte (vgl. Kap.1) Infrastruktur - Ferienpark Jacob - Heimatmuseum - Gaststätten - Ferienwohnungen - Direktvermarktung - Naturbeobachtungspunkt - Kranichzentrum Parlow-Glambeck - Geopark - Projektidee „Zur alten Milchrampe“ - Kremserstation - Naturlehrpfad - Grimnitzer Glashütten - Glasmuseum als Schau- und Produktionsstätte in Neugrimnitz - landwirtschaftlich geprägtes Dorf - geringe Einwohnerzahl - dezentrale Lage - schlechte öffentliche Verkehranbindung - kein Bahnanschluss - nördlicher Eingangsbereich des Geoparks Agrotouristisches Zentrum3 TP - nacheiszeitliche Landschaft - Grimnitzsee PT Seit über 200 Jahren prägt vor allem die Landwirtschaft den Ort. Basierend auf dieser agrarhistorischen Vergangenheit, entwickelte die Kulturgemeinschaft Neugrimnitz für den Speicher die Projektidee eines agrotouristischen Erlebnishauses „Zur alten Milchrampe“. Aus der oben abgebildeten Darstellung geht hervor, dass sich dieser Vorschlag hervorragend ins dörfliche und regionale Umfeld einfügt. Deshalb wird die Idee aufgegriffen und weiter ausgestaltet. In der vorliegenden Arbeit werden Speicher und landwirtschaftliche Gebäude des Agrarbetriebes als zusammengehörendes Ensemble betrachtet. Letzteres verbessert die Ausgangsbedingungen für die Vermarktung: Je breitgefächerter die Angebotspalette des agrotouristischen Zentrums ist, umso stärker strahlen Impulse nach außen und umso mehr Touristen könne als Besucher gewonnen werden. TP 3 „Als Agrotourismus werden touristische Angebote im ländlichen Raum bezeichnet, die Aufenthalte mit Erlebnismöglichkeit auf oder in der Nähe eines Agrarbetriebes bieten. Die Aktionen werden meist von Landwirten organisiert und bieten zusätzliche Einnahmequellen“ (Imboden 2001: 83; http://www.agrotourismus.ch/index.htm). PT 107 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept Potentielle Angebotsfelder des agrotouristischen Zentrums in Neugrimnitz: Gemeindezentrum aktives Museum Landwirtschaft Vereinshaus Veranstaltungssaal Agrotouristisches Zentrum Kreativwerkstatt Vermarktungsplattform Internet Begegnungsstätte Heimatstube mit Ausstellung Privatunterkünfte „Gläserne Produktion“ Freiwillige Feuerwehr 3.2 Ideensammlung zur Umnutzung der Ställe 3.2.1 Schweinestall Ausweitung der „Gläsernen Produktion“ 3.2.2 Kälberstall Aktionsmuseum Verarbeitung von Naturprodukten - Wolle: spinnen, weben - Honig (z.B. Kerzen aus Bienenwachs herstellen) - Konservieren/ Einkochen von (eigenen) Früchten zum Mitnehmen - Ton (töpfern) - Knoten und Seile herstellen - Korbflechten - Gartenkräuter: Herstellung von Kräuteressig, Kräuteröl, Zubereitung, Sammeln, Lagern - Naturkosmetik herstellen (z.B. Ringelblumensalbe) - Mosterei (traditionelle Saftgewinnung aus der Obstpresse zum Mitnehmen) - Öl pressen, Kräuteröl herstellen - Reisigbesen binden Anbau und Verarbeitung alter Nutzpflanzen - Emmer und Einkorn Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse - Korn dreschen (Dreschflegel, Windfege) - Korn mahlen in echten Trogmühlen - Brotfladen backen auf heißen Steinen (wetterbedingt) - Brot backen im Freilandofen - Schmalzzubereitung (zum Mitnehmen) 108 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept Energie - z.B. solarbetriebenen Dörrschrank aufstellen (Bauanleitung, Nutzung, Rezepte für Dörrfrüchte) - Nutzung von Biogas (Demonstrationsobjekt Methangas-Gewinnung aus einfachen Behältern) Schaumuseum - Ausstellung historischer landwirtschaftlicher Geräte, ggf. mit Werkstatt und Arbeitsbereich - Landwirtschaft in der nacheiszeitlichen Landschaft (Geschichte und Gegenwart) - regionaltypisches Bauen und kulturhistorische Elemente, Traditionen und Besonderheiten in der Region Uckermark-Barnim - Ausstellungen von besonderen Exponaten aus Natur-, Heimat- und Volkskunde - Schweinemuseum Offenstall für das Deutsches Sattelschwein (gefährdete Nutztierrasse) Taubenzucht Verleih von Fahrrädern und Sportgeräten Geräteraum für regionale Feste/ Veranstaltungen Backhaus (z.B. gemeinschaftliches Backen) Pilzzucht für den Hausbedarf - exemplarisch zeigen - informieren Gartencafe, Hofimbiss Galerie/ Atelier Ausstellungs-/ Vortragsraum mit Multimedia Technik Kreativwerkstatt - Herstellen von Puppen, Vogelscheuchen, Figuren aus Heu, Stroh, Maiskolben/- blättern - Herbarisieren (z.B. Feldblumen) - Nistkästen bauen Vereins- und Seminarräume Werkstatt (Vermietung) LKW/ PKW- Garage (Vermietung) Dorfkino Multifunktionsgebäude, Begegnungsstätte, Freizeitzentrum Einrichtung Multi-Media (Vermarktungs- und Informationsplattform) 3.2.3 ehemaliger Schweinestall Abriss Fahrradverleih Offenstall für eine bedrohte Schweinerasse Backhaus Feuerwehrgerätehaus Gerätehaus für regionale Feste und Veranstaltungen Werkzeugschuppen 109 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept 3.2.4 Speicher Der Speicher bietet die Möglichkeit, viele Funktionen des Ortes sowie touristische Angebote unter einem Dach zu integrieren. Dabei können landwirtschaftliche Nutzungen durch zusätzliche Kultur-/ Bildungs- und Erlebnisangebote bereichert werden. Es folgen potentielle Nutzungsvarianten, die sich auch gut ergänzen. aktives Museum (Projekt: Agrotouristisches Zentrum „Zur alten Milchrampe“) - Verarbeitung von Naturprodukten (Wolle, Honig, Früchte, Ton o.a.) - Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Schmalz zubereiten, Brot backen, mosten, Wein- und Bier brauen) - Verarbeitung/ Konservierung von Gartenfrüchten (z.B. Einkochen) - landwirtschaftliches Schauhandwerk Schaumuseum - Landwirtschaft in der nacheiszeitlichen Landschaft (Geschichte und Gegenwart) - Regionaltypisches Bauen und kulturhistorische Elemente, Traditionen und Besonderheiten in der Region Uckermark-Barnim - Ausstellungsraum für (historische) Landgeräte- und Maschinen - Ausstellung von besonderen Exponaten aus Natur-, Heimat- und Volkskunde Vermarktungsplattform Internet Kreativwerkstatt Backhaus Gartencafe, Hofimbiss Gemeindezentrum, Begegnungsstätte Vereinshaus Veranstaltungssaal Direktvermarktung regionaler Produkte Dauernutzungen lassen sich durch abgestimmte temporäre Wissensvermittlung ergänzen. In Folgendem eine Ideensammlung dazu: Aktivitäten und Aktivitäten - Lagerfeuer (Wurst/ Fleisch aus eigener Produktion, Stockbrot, Folienkartoffeln) - Nachtwanderung mit Fledermausdetektor, Lagerfeuer - Kindergeburtstag mit Lagerfeuer - Kräuterwanderung - Angebote in den Bereichen Musik, Theater, Kultur, Vorträge, Literatur, Ausstellungen, traditionelle Kulturanlässe - Landwirtschaftliche Erlebniswochen (für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene) Wissensvermittlung (Seminare, Kurse, Tagungen, Dia-Vorträge, praktische Anleitung) - alte Haushaltstechniken/ traditionelle Konservierung (Einmachen, Wein-/ Bier brauen etc.) - geführte Wanderungen - Lehrpfade - Umweltpädagogik, naturkundliche Veranstaltungen - Hofführungen - kunsthandwerkliche Kurse 110 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz 3.3 Nutzungskonzept Datenauswertung Die im Kapitel 3.2 vorgeschlagenen Ideen stellen Angebotsbausteine dar, welche sich in vielfältiger Weise kombinieren lassen. Aus diesem Grund wird jede Bewirtschaftungsvariante einzeln untersucht. Eine wichtige Bewertungsgrundlage stellen die Ansprüche des Landwirts an neue Nutzungen dar. Demnach sollten neue Nutzungen möglichst - zusätzliche Einnahmen erzielen, - wenig Zeit beanspruchen, - geringe Investitionen erfordern und - in den neuen Aufgaben den Qualifikationen der Familienmitglieder bzw. Angestellten entsprechen. 3.3.1 Schweinestall Nutzungserweiterung: Ausweitung der „Gläsernen Produktion“ Beschreibung Gegenwärtig entwickelt sich das Kaufverhalten der Kunden teilweise weg von homogenen Massenprodukten hin zum Direktkauf beim Landwirtschaftbetrieb. Dabei spielt die artgerechte Tierhaltung eine entscheidende Rolle. Der Schweinstall eignet sich gut, um Verbrauchern die ökologische Schweinemast zu veranschaulichen. Dies stärkt die Kundenbindung und fördert Vertrauen in die Produkte der Regionalmarke „Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin“. Einkommensquellen Absatzsteigerung durch transparente Produktion Stärkung von Vertrauen und Kundenbindung Baumaßnahmen keine Investitionsbedarf keine abschließende Bewertung gut geeignet; vom Geschäftsführer Herrn Ortlieb befürwortet 3.3.2 Kälberstall Nutzung: Offenstall für das Deutsche Sattelschwein mit Streichelzoo Beschreibung Das Deutsche Sattelschwein zählt zu den bedrohten Nutztierrassen. Diese werden in den Bundesländern ihrer Herkunft mit Erhaltungsprämien gefördert. In Brandenburg trifft dies für das Deutsche Sattelschwein zu. Der Züchter erhält einen Zuschuss als Wurf- bzw. Haltungsprämie. Mehr Informationen zum Deutschen Sattelschwein im Anhang. Mit dieser Nutzung gelingt es dem Landwirtschaftsbetrieb, sich von anderen Tierhaltern in der Umgebung zu differenzieren. Gleichzeitig gewinnt das Fleisch- und Wurstsortiment der Direktvermarktungseinrichtungen neue Produkte, Sorten und Geschmacksrichtungen hinzu. Auf diese Weise wird der Umsatz gesteigert. Ein Streichzoo, in dem auch drei bis vier Heidschnucken untergebracht werden können, ergänzt das Angebot optimal. Neben der Haltung der beiden gefährdeten Rassen Sattelschwein und Heidschnucke, könnte der Betrieb in Zukunft eine weitere bedrohte Nutztierrasse aufnehmen, um sich als Arche-Hof zertifizieren zu lassen (vgl. Anhang II/III). 111 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept Auswertung bezogen auf die Gebäude Der westliche Stallteil (vgl. Kap. 2.1 Foto 5) bietet viel Platz und mehrere Ausgänge ins Freie. Vorgelagert erstreckt sich ausreichend Land, auf dem die Schweine weiden können vgl. Kap. 2.1 Foto 41 und 42). Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz Offenstall und Streichelzoo fügen sich harmonisch ins Ortsbild ein. Nachteilige Geruchs- oder Geräuschbeeinträchtigungen bestehen nicht, weil sich das Freigehege relativ versteckt hinter dem Bergeraum auf unbewirtschaftetem Land befindet. Andere landwirtschaftlich-touristische Nutzungen im Kälberstall und Speicher profitieren von der Haltung einer bedrohten Nutztierrasse. So gewinnt beispielsweise das Projekt Agrotouristisches Zentrum „Zur alten Milchrampe“ eine Attraktion hinzu. Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz) Synergien bestehen mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“. Einkommensquellen Direktvermarktung von Fleisch und Wurstwaren in der betriebseigenen Fleischerei Althüttendorf und den Verkaufsstellen in Neugrimnitz, Joachimsthal und Finowfurt. Baumaßnahmen keine Investitionsbedarf minimal abschließende Bewertung gut geeignet; vom Geschäftsführer Herrn Ortlieb befürwortet Nutzung: Aktionsmuseum Landwirtschaft Beschreibung Ein aktives Museum bietet Besuchern neben Informationen auch Gelegenheit, verschiedene landwirtschaftliche Aktivitäten selbst auszuprobieren. Mit den gewählten Themenschwerpunkten Getreide und Spinnerei (vgl. 3.4.3) beschränkt sich der Landwirtschaftsbetrieb absichtlich auf Naturalien und Produkte, über die er selbst verfügt (vgl. Kap. 1.3). Die Nutzung betriebseigener Ressourcen garantiert eine reibungslose und schnelle Nachlieferung fehlender Materialien. Das Museum im Kälberstall bildet zusammen mit dem gegenüberliegenden Speicher (Projektidee: „Zur alten Milchrampe“) ein Ensemble als agrotouristisches Zentrum. In Zukunft ergänzen sich die touristischen Angebote in den beiden Gebäuden gegenseitig. Derzeit wird die vorhandene Projektidee „Zur alten Milchrampe“ noch einmal grundlegend überarbeitet, da sich Ausgangsbedingungen sowie verfügbare Räumlichkeiten veränderten. Folglich können an dieser Stelle keine detaillierten Aussagen über beiderseitig abgestimmte Aktivitäten mit Synergieeffekt getroffen werden. Um Konkurrenz zu umgehen, wurden im Kälberstall jene Themenpunkte gewählt, die das Vorhaben „Zur alten Milchrampe“ nicht beinhaltet. Auswertung bezogen auf die Gebäude Auf der Ostseite des Stalles befinden sich zwei leerstehende Räume in gutem baulichem Zustand. Diese können mit geringem Aufwand als Aktionsmuseum umgenutzt werden (vgl. Kap. 2.1 Foto 4 und 6). Im nordöstlichen Raum wird die Spinnerei eingerichtet und im Südöstlichen das Weizenmuseum. Die Lichtverhältnisse, können mit zusätzlichen Leuchtkörpern optimiert werden. Stromanschlüsse gibt es bereits. Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz Ein aktives Landwirtschaftsmuseum passt sehr gut ins Dorf, da es das Vorhaben „Zur alten Milchrampe“ bereichert. Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz) Synergien ergeben sich mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“. 112 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept Einkommensquellen Eintrittsgelder (Kasse des Vertrauens): 1 Euro Kauf von Bastelmaterialien (Kasse des Vertrauens) ggf. Teilnahmebeträge für Kurse/ Bastelaktionen ggf. Verkauf eigener landwirtschaftlicher Produkte Baumaßnahmen Aufbesserungen des Innenraumes Investitionsbedarf gering abschließende Bewertung gut geeignet; von Geschäftsführer Herrn Ortlieb befürwortet Neue Nutzung Beschreibung Fahrradverleih Neugrimnitz befindet sich in einer für Fahrradtouristen privilegierten Landschaft. Allerdings eignet sich der Ort durch unzureichende Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz nur bedingt als Verleihstation. Auswertung bezogen auf die Gebäude Geeignete Räume befinden sich im Nordostabschnitt des Gebäudes. Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz Derzeit verleihen im Ort bereits einige Vermieter von Privatunterkünften Fahrräder an ihre Gäste. Ein externer Verleih wäre demzufolge nur für Tagestouristen, die Neugrimnitz zu Fuß oder mit dem Auto erreichen, interessant. Mit dieser eingeschränkten Zielgruppe ist der Fahrradeverleih in Neugrimnitz unrentabel. Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz) - Einkommensquellen Verleih von Fahrrädern Baumaßnahmen keine Investitionsbedarf gering abschließende Bewertung nicht geeignet Neue Nutzung Beschreibung Eiszeitmuseum Die Idee eines Eiszeitmuseums ergab sich durch die unmittelbare Nähe zum Geopark „Chorin-Joachimsthaler Eiszeitlandschaft“. Auswertung bezogen auf die Gebäude Das Gebäude verfügt über ausreichend Platz, um ein Eiszeitmuseum mit einem großen Modell der glazialen Serie sowie Informationen über Besonderheiten der nacheiszeitlichen Landschaft (Oser, Kanes, Drumlins, Sölle u.a.) einzurichten. Da sich jedoch vom Kälberstall keine Sichtachsen in den Geopark eröffnen, eignen sich die Räumlichkeiten nicht (vgl. Synergien/ Konkurrenz). Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz Neugrimnitz, unmittelbar am beantragten nationalen UNESCO-Geopark gelegen, würde sich als Standort eines Eiszeitmuseum eignen. Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz) Für den Geopark wird derzeit ein Betreiberkonzept erarbeitet. Dieses sieht auch die Errichtung eines Pavillons vor, in dem die Geschichte der eiszeitlichen 113 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept Landschaftsentwicklung dargestellt wird. Der Pavillon wird landschaftsbezogen errichtet, d.h. in der Umgebung müssen markante geologische Erscheinungen zu erkennen sein. Auch die Gemeinde Groß Ziethen plant ein Museum, das teilweise auch Informationen zur Eiszeit präsentiert. Thematisch überschneiden sich beide Vorhaben mit einem Eiszeitmuseum in Neugrimnitz. Einkommensquellen Eintrittsgelder Baumaßnahmen Ausstellungseinrichtung Investitionsbedarf gering abschließende Bewertung Da sich das Vorhaben mit dem Betreiberkonzept des Geoparks sowie dem Museum in Groß Ziethen überschneidet, wird von diesem Projekt abgesehen. Schaumuseum Landwirtschaft in der nacheiszeitlichen Landschaft Neue Nutzung Beschreibung Dieses Museum thematisiert die Besonderheiten der Landwirtschaft in der nacheiszeitlichen Landschaft. Es umfasst neben geschichtlichen Fakten auch Informationen über die moderne Agrarwirtschaft (z.B. Precision Farming) sowie neueste Erkenntnisse. Auswertung bezogen auf die Gebäude Die Räume eignen sich als Schaumuseum. Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz Das Museum fügt sich gut in den landwirtschaftlich geprägten Ort ein. Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz) Synergien ergeben sich mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“. Einkommensquellen Eintrittsgelder Baumaßnahmen keine Investitionsbedarf gering abschließende Bewertung geeignet; doch wird ein aktives Museum bevorzugt Neue Nutzung Beschreibung Ausstellung regionaltypisches Bauen in der Region Uckermark-Barnim Die Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick zum Thema regionaltypisches Bauen. Sie zeigt, welche Möglichkeiten, bestehen kulturhistorische Belange bei eigenen Neu- oder Umbaumaßnahmen mit einfließen zu lassen. Auswertung bezogen auf die Gebäude Die Räume eignen sich als Schaumuseum. Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz Das Museum fügt sich gut in den landwirtschaftlich geprägten Ort ein. Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz) Synergien ergeben sich mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“. Einkommensquellen Eintrittsgelder Seminare (z.B. Feldsteinbauten erhalten) 114 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept Baumaßnahmen keine Investitionsbedarf gering abschließende Bewertung geeignet; jedoch wird der Themenschwerpunkt Landwirtschaft bevorzugt Neue Nutzung Beschreibung Schweinemuseum Da vor Ort bereits Schweine gehalten werden und mit dem Deutschen Sattelschwein eine bedrohte Rasse hinzukommt, vervollständigt ein themenbezogenes Museum das Angebot. Die Ausstellung vermittelt Informationen rund um das Schwein. Auswertung bezogen auf die Gebäude Die Räume eignen sich als Schaumuseum. Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz Das Museum fügt sich gut in den landwirtschaftlich geprägten Ort ein. Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz) Synergien ergeben sich mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“. Einkommensquellen Eintrittsgelder themenbezogene Vorträge Spanferkel, Fleisch und Würste grillen Tierschau Baumaßnahmen keine Investitionsbedarf gering abschließende Bewertung geeignet; als Einzelausstellung abgelehnt Neue Nutzung: Ausstellungsraum für (historische) Landgeräte- und Maschinen mit Werkstatt und Arbeitsbereich Beschreibung Ungenutzte Maschinen erlangen im Schaumuseum neue Bedeutung. Die Möglichkeit ausgewählte Geräte vor Ort zu testen, könnte das Angebot bereichern. Auswertung bezogen auf die Gebäude Der westliche Stallbereich eignet sich aufgrund seiner Größe. Allerdings müssten zusätzliche Leuchtkörper installiert werden. Die hofseitigen Räume kommen nicht in Betracht, da sie für diese Nutzung zu klein sind. Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz Das Museum fügt sich gut in den landwirtschaftlich geprägten Ort ein. Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz) Synergien ergeben sich mit der Projektidee „Zur alten Milchrampe“. Einkommensquellen Eintrittsgelder Führungen nach Vereinbarung Baumaßnahmen keine Investitionsbedarf gering 115 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept abschließende Bewertung bedingt geeignet: Die Ausstellung verspricht kaum Einkommenszuwächse. Daher wird von dieser Nutzung abgesehen. Neue Nutzung Veranstaltungssaal/ Kino/ Freizeitzentrum/ Multifunktionsgebäude Beschreibung Ein Freizeitzentrum erfüllt mehrere Funktionen. So besteht z.B. die Möglichkeit ein kleines Leihkino zu etablieren, welches das touristische Angebot in der Region aufwertet. Auswertung bezogen auf die Gebäude Die Räume lassen sich für die oben aufgeführten Einrichtungen umgestalten. Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz Aufgrund geringer Einwohnerzahl (ca. 80 Menschen), schlechter öffentlicher Verkehrsanbindung und dezentraler Lage, eignet sich der Ort für diese Nutzung nicht. Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz) Die Nutzungen überschneiden sich mit einigen Ideen des Projektes „Zur alten Milchrampe“ im gegenüberliegenden Speicher. Zudem gibt es im Dorf bereits einen Veranstaltungssaal für Feste. Einkommensquellen Raumvermietung für Seminare etc. Eintrittsgelder Baumaßnahmen Aufbesserungen der Innenräume Investitionsbedarf gering – mittel abschließende Bewertung ungeeignet Neue Nutzung Beschreibung Museum Uckermark-Barnim / Touristeninformation Das Ausstellungshaus präsentiert die Region Uckermark-Barnim mit Besonderheiten regionaler Geschichte, Natur, typischen Traditionen und vielem mehr. Zusätzlich ergänzt eine Touristeninformation das Angebot. Diese vermittelt Unterkünfte und stellt lokale Aktivitäten und Projekte vor. Auswertung bezogen auf die Gebäude Die Räume eignen sich gut. Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz Der Standort Neugrimnitz eignet sich aufgrund dezentraler Lage und schlechter öffentlicher Verkehrsanbindung nicht. Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz) Innerhalb des AEP Schwerpunktprojektes „Kaiserbahnhof“ (vgl. Kap. 1.6) ist ein touristisches Informationszentrum vorgesehen. Zudem bestehen bereits diverse touristische Anlaufstellen in der Region, beispielsweise in Joachimsthal. Einkommensquellen Vermietung Baumaßnahmen Aufbesserungen der Innenräume Investitionsbedarf gering abschließende Bewertung ungeeignet 116 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept Von den oben beschriebenen Umnutzungsmöglichkeiten sollen der Offenstall für das Deutsche Sattelschwein und das Aktionsmuseum Landwirtschaft realisiert werden. Nachfolgende Skizze veranschaulicht in welchen Räumen des Kälberstalles die gewählten Nutzungen untergebracht werden. Abb. 4: Raumaufteilung der neuen Nutzungen im Kälberstall Weitere Ideen, die sich bereits zu Beginn des Planungsprozesses als unrealistisch erwiesen, folgen an dieser Stelle: Neue Nutzung saisonaler regionaler Handelsplatz, Bauernmarkt Beschreibung Dem Verkauf regionaler Produkte aus Landwirtschaft und Handwerk steht die mangelhafte infrastrukturelle Erschließung (fehlender Bahnanschluss, eingeschränkter Busverkehr) des Dorfes sowie die geringe Kaufkraft vor Ort (ca. 80 Einwohner) entgegen. Neue Nutzung Beschreibung regionales Schlachthaus Ein Schlachthaus, in dem betriebseigene Tiere geschlachtet werden existiert bereits in Althüttendorf. Neue Nutzung Beschreibung Pferdestall In Kooperation mit der geplanten Kremserstation (vgl. Spezieller Teil Kap. 1.6), wäre ein Umbau des Kälberstalles zum Pferdestall möglich. Für Pferde gewähren die Räume derzeit jedoch unzureichend natürliches Licht. Mit hohem finanziellem Aufwand könnte der Stall umgerüstet werden. Da es bessere Alternativen gibt, scheidet diese Nutzung aus der engeren Wahl aus. 117 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept Nutzungen, die Spezialkenntnisse oder langjährige Erfahrung erfordern und derzeit vom Landwirtschaftsbetrieb nicht abgedeckt werden können, wurden ebenfalls ausgesondert. Neue Nutzung Pilzzucht Beschreibung Die Pilzzucht als neue Bewirtschaftungsalternative erfordert hohe Investitionen und einsprechende Fachkenntnisse. Außerdem wären zeitaufwendige und teure Vermarktungskampagnen notwendig, um sich von anderen Produzenten zu differenzieren und ggf. auch höhere Preise zu rechtfertigen. Neue Nutzung Kleine Regenwurmkompostanlage Beschreibung Für eine industrielle Regenwurmkompostanlage, werden reichlich organische Abfälle benötigt. Mist und Gülle aus der eigenen Tierhaltung versorgen die Feldkulturen mit Nährstoffen, so dass kaum Überschüsse anfallen. Zukäufe würden die Produktionskosten erhöhen. Erschwerend wirken auch die notwendigen fachlichen Kenntnisse, die sich Geschäftsführung und Angestellte zusätzlich aneignen müssten. Letztendlich sind zeitaufwendige und teure Vermarktungskampagnen notwendig, um Regenwurmhumus und produkte zu vermarkten. 3.3.3 ehemaliger Schweinestall Neue Nutzung Beschreibung Abriss Der Landwirtschaftsbetrieb verfügt über ausreichend Räume für Produktion, Lager und Verarbeitung. Zudem steht der benachbarte Kälberstall leer. Aus diesem Grund ist ein Abriss, der geringere Kosten verursacht als das Gebäude instand zu setzen, sinnvoll. Auswertung bezogen auf das Gebäude Der ehemalige Schweinestall befindet sich in schlechtem baulichen Zustand. Dachstuhl und Fenster müssen erneuert werden. Da es sich weder um ein Denkmal noch um ein prägendes Dorfgebäude handelt, sollte das Gebäude abgerissen werden. Auswertung bezogen auf den Ort Neugrimnitz Die entsiegelte Fläche des ehemaligen Schweinestalles wird neu gestaltet. Auswertung bezogen auf die Region (Synergien, Konkurrenz) Baumaßnahmen Abriss Investitionsbedarf gering abschließende Bewertung geeignet und vom Geschäftsführer Herrn Ortlieb befürwortet 118 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept 3.3.4 Speicher Für den kommunalen Speicher entwickelte die Kulturgemeinschaft Neugrimnitz die Projektidee Agrotouristisches Erlebnishaus „Zur alten Milchrampe“. Die Inhalte des Vorhabens werden im Kap. 1.4 (Spezieller Teil) beschrieben. In Folgendem werden die vorhandenen Nutzungsideen aufgegriffen, ausgestaltet und durch weitere Nutzungsmöglichkeiten bereichert. Neue Nutzung Beschreibung Gemeindezentrum Der Speicher ist eines der dorfprägenden Gebäude. Somit eignet sich der Bau ausgezeichnet, um in ihm ein Gemeindezentrum mit Räumen für örtliche Vereine und Gemeindevertretung unterzubringen. Übrige Räume können für touristische Einrichtungen aus den Bereichen Landwirtschaft, Handwerk, Kultur, Gastronomie, Bildung und Fremdenverkehr oder als dörfliche Begegnungsstätte genutzt werden. Neue Nutzung Beschreibung Veranstaltungssaal Der Saal kann für kulturelle und naturkundliche Veranstaltungen, Seminare und Tagungen oder Spielabende und ähnlichem genutzt werden. Neue Nutzung Beschreibung Agrotouristisches Zentrum „Zur alten Milchrampe“ In Form eines „aktiven“ Museums werden traditionelle landwirtschaftliche Bewirtschaftungsund Verarbeitungsmethoden dargestellt. Die möglichen Angebotssteine fasst Kapitel 3.2.4 zusammen. Dabei sollen im Speicher vor allem jene Nutzungen untergebracht werden, die sich auf die Vergangenheit des Gebäudes als „Milchrampe“ beziehen (buttern, käsen, Jogurt herstellen). Neue Nutzung Beschreibung Kreativwerkstatt Die Kreativwerkstatt eignet sich besonders gut für den Speicher, weil sie vom Landwirtschaftsbetrieb weder zeitlich noch fachlich abgedeckt werden kann. Dabei wäre eine Zusammenarbeit des Kulturvereins Neugrimnitz mit dem Natur- und Heimatverein Althüttendorf möglich. Viele landwirtschaftliche Produkte lassen sich für künstlerische und kreative Workshops oder für Gesundheit und Wohlbefinden verwenden. In diesem Zusammenhang könnten, bei vorhandenen fachlichen Voraussetzungen, kunsthandwerkliche Kurse angeboten werden. Neue Nutzung Beschreibung regionale Vermarktungs- und Informationsplattform per Internet Auch in der Landwirtschaft bestimmen zunehmend die modernen Medien einen Teil des Wettbewerbs. Dabei wird die Bedeutung des Internets und des elektronischen Datenaustauschs in Zukunft weiter zunehmen (SCHMINCKE 1999 in: Innovatives wirtschaften in ländlichen Räumen: 143). Das Internet bietet die Chance, eine gemeinsame Werbeplattform für die Region zu etablieren. Dieser lokale Anlaufpunkt versorgt einerseits die Region, andererseits externe Interessenten mit Informationen und Dienstleistungen. Auf lokaler Ebene stärkt dies die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Umgebung und bindet die Kaufkraft an die Region. Außerdem ermöglicht ein leistungsfähiges Informationsnetz zur Internetvermarktung 119 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept regionalen Unternehmern sowie diversen Vereinigungen und der Gemeinde einen überregionalen Informations-, Produkt- und Dienstleistungsvertrieb aktiv zu managen. Ein Beispiel dazu: Im Landkreis Kitzingen existiert seit 1996 ein interaktives Informationssystem „Kitzingen Online“. Hier haben Non-Profit-Organisationen die Möglichkeit unendgeldlich Seiten ins Netz zu stellen. Nachdem die Organisationen kurz in die technischen Strukturen eingewiesen wurden, arbeiten sie fortan selbstständig (SCHMINCKE 1999 in: Innovatives wirtschaften in ländlichen Räumen: 148). Ähnlich ist dies auch in der Region Neugrimnitz umsetzbar. Auf diese Weise lassen sich landwirtschaftliche Produkte der Regionalmarke, touristische Projekte und Aktionen (z.B. Geo-Park, geplante Kremserstation, Wanderprojekte für Uckermark-Barnim etc.) vermarkten. Die Vernetzung mehrerer Akteure führt zu Agglomerationsvorteilen. Besonders erfolgversprechend kann das interaktive Informations- und Werbenetz geführt werden, wenn übergeordnete Vermarktungsorganisationen die Plattform unterstützen und ihrerseits ergänzen („Regionen aktiv“ Projekte: Vermarktung regionaler Produkte im Netzwerk mit dem Tourismus/ Netzwerk zwischen touristischen Dienstleistern und Erzeugern regionaler Produkte; vgl. auch Kap.: 1.7). Das vorhandene Computersystem dient zudem als Internetcafe, insbesondere auch für ältere Menschen. Investitionen Hardware, Software Einwahltechnik laufende Einwahlkosten Weiterführende Literatur Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (2001): Landwirtschaft Erfahrungen und Erwartungen.- Frankfurt (Main): DLG 3.4 im Internet-Zeitalter. Umsetzung der gewählten Nutzungen Dieses Kapitel veranschaulicht, wie die neuen Nutzungen vor Ort umzusetzen sind. Dabei entscheiden neben einer guten Organisation auch Werbungsmaßnahmen über den Erfolg der Umnutzungen. Hierzu ein paar Vermarktungsvorschläge: - Kooperation mit dem Fremdenverkehrsamt Schorfheide-Chorin - Bekanntmachung und Darstellung im Amtsblatt - Zeitungsberichte (z.B. MOZ) vor Aktionstagen und Festen - Darstellung des lokalen und regionalen touristischen Angebots auf Messen und Ausstellungen (z.B. Grüne Woche) - Faltblätter mit Kurzinformationen über das regionale/ überregionale touristische Angebot auslegen (z.B. Touristeninformationen Berlin, Eberswalde, Angermünde/ Gaststätten/ Beherbergungseinrichtungen/ Geschäfte) - Kurzberichte oder Werbung im Radio/ TV 3.4.1 „Gläserne Produktion“ Interessierte Kunden können Betriebsführungen vereinbaren, um die Stallanlagen zu besichtigen. Dies stärkt das Vertrauen in den Landwirtschaftsbetrieb und die Regionalmarke Schorfheide-Chorin. Indirekt profitiert der Betrieb durch Umsatzsteigerung. Bekannt gegeben wird die Möglichkeit einer Betriebsbesichtigung durch Aushänge oder Faltblätter in den Direktvermarktungsstellen des Landwirtschaftsbetriebes (Neugrimnitz, 120 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept Althüttendorf, Joachimsthal, Finowfurt). Weiterhin können Flyer auch in regionalen Naturkostläden ausgelegt werden. 3.4.2 Offenstall Deutsches Sattelschwein Rahmenbedingungen Fläche Geräte4 In Nordbrandenburg gibt es keine weiteren Halter des Deutschen Sattelschweins (mündl. Mittl. Ehlich: 27.4. 2004), so dass der Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz eine Marktnische erschließt. ca. 100 m² Stallraum und 1 ha Freiland Die Auslauffläche sollte in Abständen gewechselt werden, um eine Ansiedlung von Parasiten im Boden zu verhindern. Vor erneuter Nutzung eines Landstücks sollte dieses wenigstens ein halbes Jahres brach liegen (mündl. Mittl. EHLICH: 27.4.2004) . Die Fläche wird mit einem Elektrozaun (2-3 Drähte) eingegrenzt (mündl. Mittl. PRIEBE: 10.6. 2004). Futterautomaten für Vormast und Mast Star Feeder S-Flex Art.-Nr.: 18315 Preis: 343,00 Euro Bezugsquelle: Agrarhandels GmbH Brama West (Marzahna) Tränkebecken Wasser Art.-Nr.: 49014 Preis: 30,00 Euro Bezugsquelle: Agrarhandels GmbH Brama West (Marzahna) Weidezaun-Batteriegerät A 1500 9- und 12-Volt-Betrieb, universell einsetzbar, sehr preiswert und sparsam Impulsenergie bei 12 V: 0,5 J Art.-Nr.: 6902 Preis: 153,45 Euro Bezugsquelle: Agrarhandels GmbH Brama West (Marzahna) Weidezaunbatterie 9-V-Alkaline-Qualitätsbatterie 120 Ah Umweltfreundliche Weidezaun-Trockenbatterie mit konstantem Spannungsverlauf; für dauerhaft optimale Geräteleistung Art.-Nr.: 2312 Preis bei 120 Ah und inkl. Entsorgungsgebühr: 26,72 Euro Bezugsquelle: Agrarhandels GmbH Brama West (Marzahna) Weidezaunpfähle - Winkelstahlpfahl mit eingeschweißtem Kopf und Trittstufe, 2,0 mm dick (verstärkt); 1,15 m lang Art.-Nr.: 5503 Preis: 1,33 Euro Ringisolatoren Gewinde M6; mit 2 Muttern M6, schwarz 4 alle Preise ohne MwSt. 121 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept Art.-Nr.: 2124 Preis/25 Stück: 6,50 Euro Zucht Zuchtbetreuer Bezugsquelle/ Infos Sattelschweine Eintrag in den Zuchtverein Fördergelder Angebote Verantwortlicher Einnahmen Zielgruppen Kunststoffbreitband 10 mm mit 4 Nirostaleitern; hochreißfest gelb-orange 200m Art.-Nr.: 5512 Preis: 9,74 Euro Um Inzucht zu umgehen, kann ein externer Zuchteber unkompliziert organisiert werden (mündl. Mittl. EHLICH 27.4.). Dipl. agr. Ing. Heiko Kummerow Tel. 01736195631 Fax: 03342/205389 Dipl. agr. Ing. Mike Priebe Tel. 01736195633 Schweinezucht- und Produktionsverband Berlin-Brandenburg eG (Am Krankenhaus 9, 15366 Neuenhagen) Tel.: 03342-205380 Fördergelder werden direkt beim Landkreis beantragt. je reinrassiger Wurf: 80 Euro/Jahr je reinrassiger Zuchteber: 55 Euro/ Jahr Streichelzoo, ggf. Informationen zum Sattelschwein im benachbarten Stallraum Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz GmbH Verkauf der Schlachtprodukte, Fördergelder ökologisch orientierte Verbraucher; Feinschmecker, Familien Rasseinformation: Das Deutsche Sattelschwein ging ab 1950 aus der gemeinsamen Züchtung des Angler Sattelschweins mit dem Schwäbisch-Hällischen Schwein hervor. Benannt hat man es nach seiner markanten Farbzeichnung, dem weißen „Sattel“, auf seinem Rücken. Für diese robuste Rasse sprechen seine hohe Fruchtbarkeit mit guter Aufzuchtleistung und Jugendentwicklung. Pro Jahr bekommt eine Sau zweimal bis zu fünfzehn, im Durchschnitt ca. 10, Ferkel. Dabei dauert die Trächtigkeit 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage. Ferkel, die als Mastschwein gehalten werden, schlachtet man im Alter von sieben bis acht Monaten bei einem Gewicht von 100 Kilogramm. Je extensiver die Rasse aufwächst, umso langsamer nehmen die Tiere zu und umso länger dauert es bis sie schlachtreif sind. Dies kann nach EHLICH (mündl. Mittl. 27.4.) bis zu einem Jahr dauern. An Bedeutung verlor die Rasse erst in den 60iger Jahren als alle Bemühungen darauf hinaus liefen ein Fleischschwein zu züchten. Alte fettreiche Landschweinrassen, so auch das Deutsche Sattelschwein, wurden vom Kunden kaum noch nachgefragt. Heute besinnt man sich dieser fast schon verschwundenen Rassen zurück. Als Zuchtziel gilt beim Deutschen Sattelschwein eine Genreserve mit hoher Fruchtbarkeits- und Aufzuchtleistung sowie guter Mütterlichkeit. Weiterhin sollte das Schwein einen weißen Gürtel, einen schwarzen Kopf, eine schwarze Keule, mittelgroße Hängeohren und mindestens 7/7 Zitzen aufweisen. Angestrebt werden reinerbige stressnegative Tiere, die sich mit Mutterund Vaterrassen zur Erzeugung von Endprodukten anpaaren lassen. Weitere Informationen zum Deutschen Sattelschwein befinden sich im Anhang (I). 122 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept 3.4.3 Museum Landwirtschaft Das Aktionsmuseum Landwirtschaft soll in erster Linie den Betrieb und das Dorf bereichern. Im Unterschied zur Haltung des Deutschen Sattelschweins, werden keine oder nur geringe Umsatzzuwächse für das Unternehmen erwartet. Das Museum verbessert die Außendarstellung des Betriebes und dessen soziale Anerkennung. Mit der Umnutzung erschließt der Agrarbetrieb erstmals Bereiche im Dienstleistungssektor. Auf diese Weise schafft er sich ein unabhängiges Standbein neben der klassischen landwirtschaftlichen Produktion. Themenschwerpunkt: Getreide Raum Ausstellungsobjekte Anzahl der Arbeitsplätze Arbeitsmaterialien Inneneinrichtung und Arbeitsmaterialien Aktivitäten Informationen Organisation Verantwortlicher Einnahmen Zielgruppen ca. 30 m², auf der Hofseite des Stalles gelegen Sense, Sichel, Dreschflegel, Rechen, Gabengabel, Körbe, Scheffel, Trogmühle, Kornstadel, Hocken, Schaukasten mit verschiedenen Getreideähren (die genannten Objekte können vom Landwirtschaftsbetrieb kostenfrei besorgt werden) 4 Korn, Stofftücher oder -säckchen, trockene 20 - 40 cm lange Weizenbündel, Weizenkörner Tisch zur Festzeltgarnitur aus Nadelholz, verleimt, gehobelt und geschliffen, Kanten gerundet Maße: 220x70x80 cm Preis: 49,95 Euro (41,96 Euro ohne MwSt.) Bezugsquelle: Toom-Baumarkt Innenfarbe Genius pro Superweiß 10l seidenmatt, 10 Liter reichen für ca. 60 m² Preis: 24,95 Euro (20,96 Euro ohne MwSt.) Bezugsquelle: Toom-Baumarkt Bastelmaterialien Bezugsquelle: Schreibwaren- bzw. Bastelgeschäft Korn dreschen, mahlen, abfüllen, basteln Erläuterungen zur Verwendung der Ausstellungsobjekte Museum täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet; ohne Arbeitskraft: je nach Besucherfrequenz erfolgt ein bis drei Mal pro Woche ein Kontrollgang, ggf. Nachlieferung von Bastelmaterialien Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz GmbH Eintrittsgeld: 1,00 Euro (Kasse des Vertrauens) Unkostenbeitrag für Bastelmaterialien (Kasse des Vertrauens): Korn: 0,20 Euro; Stoffsäckchen: 0,20 Euro; Papier: 0,20 Euro Familien, landwirtschaftlich interessierte Erwachsene, Tagesgäste Das Museum verdeutlicht wie und mit welchen Geräten früher Getreide geerntet und verarbeitet wurde. Dazu werden oben genannte Objekte mit näheren Informationen zur Verwendung ausgestellt. Außerdem zeigen nachgestaltete Gaben, Kornstadel und Hocken exemplarisch die verschiedenen Varianten, um Getreide im Freien zu trocknen. 123 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept An einem Arbeitsplatz können Gäste mit dem Flegel die „Spreu vom Weizen trennen“. Die gewonnenen Körner werden anschließend in einer Trogmühle (alternativ auch Stein-,/ Platten- oder Stahlscheibenmühle) gemahlen (2. Arbeitsplatz). Das Mehl wird in Stofftücher gewickelt oder in kleinen Säckchen abgefüllt (3. Arbeitsplatz). So kann es mit nach Hause genommen werden. Schließlich gibt es einen weiteren Arbeitsplatz, an dem Besucher Getreidebündel zum Hinstellen, Spelzkissen oder ein Getreidekorn aus Papier basteln können. Abb. 5: Raumgestaltung Getreidemuseum Themenschwerpunkt: Spinnerei Raum Ausstellungsobjekte Arbeitsplätze Arbeitsmaterialien und Inneneinrichtung ca. 30 m², auf der Hofseite des Stalles gelegen Spinnrad mit dazugehörige Utensilien 12 bis 14 Zusätzlich wird ein Arbeitsplatz eingerichtet, der Handspinnen jederzeit ermöglicht. Dies funktioniert mit fünf Stöcken und einer Nadel. Die Wolle wird, ohne vorheriges Kardätschen, vorgesponnen. Festzeltgarnitur (1x Tisch und 2x Bänke) aus Nadelholz, verleimt, gehobelt und geschliffen, Kanten gerundet Maße: 220x70x80 cm und 220x25x50 cm Preis: 79,95 Euro (67,16 Euro ohne MwSt.) Bezugsquelle: Toom-Baumarkt 124 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Arbeitsmaterialien Aktivitäten Informationen Organisation Verantwortliche Einnahmen Zielgruppen Nutzungskonzept Schafwolle Handspinnen und Maschinenspinnen Erläuterungen zur Verwendung der Ausstellungsobjekte im persönlichen Gespräch Museum täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet; ohne Arbeitskraft je nach Besucherfrequenz ein – drei Kontrollgänge pro Woche; Seminare und Kurse nach Vereinbarung Nach Anfrage oder an bestimmten Aktionstagen (z.B. Brandenburger Landparty) können Kurse angeboten werden, in denen vermittelt wird, wie man Rohwolle verarbeitet und wie Vorspinnen, Krempeln und Kardätschen funktioniert. Die notwendigen Geräte befinden sich bereits im Stall. Die Spinnerei wird teils ehrenamtlich teils mit geringen Einnahmen aus Kursen und Führungen von zwei Frauen geführt, welche die einstige Dorfspinnerei betrieben. Landwirtschaftsbetrieb zusammen mit den Frauen der Spinnerei Zusammen mit dem Getreidemuseum 1,00 Euro Eintrittsgeld; ggf. Seminare: Einnahmen gehen zu 90% an Veranstalter und Organisatoren, 10% an den Landwirtschaftsbetrieb für die Bereitstellung der Räume Familien, Naturinteressierte Abb. 6: Raumgestaltung Spinnerei 125 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept 3.4.4 Bezugsquellen Kategorie Bezugsquelle Toom Baumarkt Baumaterialien, Eberswalder Straße 4 Arbeitsgeräte, Einrichtungsgegenstände 16225 Eberswalde Tel.: 03334-279410 BRAMA-WEST Weidetechnik und Agrarhandels GmbH Stallbedarf Ringstraße 15 14913 Marzahna OT Schmögelsdorf Tel.: 033747-720-0 Sattelschweine Dipl. agr. Ing. Mike Priebe Tel. 01736195633 Bezeichnung Innenfarbe Genius Superweiß, Tische und Bänke Futterautomaten, Tränkebänke, Weidezaunbatteriegerät, Weidezaunbatterie, Winkelstahlpfähle, Ringisolatoren, Kunststoffbreitband - 126 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz 3.5 Nutzungskonzept Wirtschaftlichkeitsberechnung Es folgt für jede geplante Umnutzung der Stallanlagen eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Hierfür werden sowohl Investitions- als auch laufende Betriebskosten ermittelt. 3.5.1 „Gläserne Produktion“ Betriebskostenrechnung Vorschau 2005 Euro indirekt 1000,00 300,00 keine Angabe möglich Umsatzerlöse Personalkosten Instandhaltung Betriebsergebnis Erläuterungen zur Betriebskostenrechnung 1) Umsatzerlöse und Betriebsergebnis lassen sich nicht ermitteln, da die Ausweitung der „Gläsernen Produktion“ als Werbe- und Präsentationsinstrument dient und vorrangig darauf abzielt, Vertrauen und Kundenbindung zu stärken und langfristig zu sichern. Auch Neukunden können auf diese Weise gewonnen werden. Indirekt wachsen hierdurch die Umsatzerlöse. 3.5.2 Offenstall Deutsches Sattelschwein A. Betriebskostenrechnung Umsatzerlöse davon Verkauf von Schweinefleisch- und Wurst Fördergelder Vorschau 2005 Vorschau 2006 Euro Euro 7375,00 3215,00 3000,00 215,00 7000,00 375,00 Materialkosten Personalkosten Raumkosten Versicherungen, Beträge, Abgaben Instandhaltung, Reparaturen, Werkzeuge Sonstige Kosten 1500,00 1645,00 250,00 100,00 150,00 150,00 3000,00 2000,00 500,00 100,00 300,00 200,00 sofort abschreibbare Wirtschaftsgüter unter 400 Euro Betriebsergebnis 2641,15 3221,15 + 1275,00 - Erläuterungen zur Betriebskostenrechnung 1) Die Kostenermittlung erfolgte anhand von Erfahrungswerten aus der bestehenden Schweineproduktion. 2) Als Berechnungsgrundlage dienen vier Sauen (ca. 32 - 40 Ferkel pro Jahr) und ein Zuchteber. Pro Wurf kann mit 10-12 Ferkeln gerechnet werden. Abhängig von den 127 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz 3) 4) 5) 6) 7) Nutzungskonzept Zucht- und Haltungsbedingungen werden von diesen meist nur 8 Tiere aufgezogen (mündl. Mittl. PRIEBE: 6.7. 2004). Fördermittel: reinrassigen Wurf: 80 Euro/ Jahr; reinrassiger Zuchteber: 55 Euro/ Jahr Für die Berechnung wurden ein reinrassiger Zuchteber und 4 reinrassige Würfe/ Jahr zugrunde gelegt. Abhängig von den Haltungs- und Zuchtbedingungen werden von den Sauen zwischen 50 bis 80% trächtig. Pro Sau wird von ca. 1,5 Würfen/ Jahr ausgegangen (mündl. Mittl. PRIEBE: 6.7. 2004). Die Personalkosten umfassen sämtliche Pflegearbeiten sowie die Verarbeitung (schlachten und wursten). Als sonstige Kosten fallen Tierarzt und Medizin an. Sofort abschreibbare Wirtschaftsgüter ergeben sich aus dem Erwerb der Sattelschweine (ein Zuchteber und vier Sauen), der Weidetechnik und dem Stallbedarf. Ein Jungeber kostet ca. 400-500 Euro, eine Sau im Alter von 180 Tagen ca. 250 - 300 Euro (mündl. Mittl. PRIEBE: 10. 6. 2004). Für die Berechnung wurden 250 Euro/Sau und 500 Euro/ Eber zugrundegelegt. Um in den Schweinezuchtverband Berlin-Brandenburg aufgenommen zu werden, ist im ersten Jahr eine einmalige Aufnahmegebühr von ca. 50 Euro zu entrichten (sonstige Kosten). B. Investitionsrechnung Materialkosten Personalkosten Gesamtkosten Euro Euro Euro 305,15 305,15 Weidetechnik 836,00 836,00 Stallbedarf 110,00 60,00 50,00 Eintrag Schweinzuchtverband Berlin-Brandenburg 30,00 30,00 Beschaffung von Weidetechnik und Stallbedarf 15,00 15,00 Planung/ Organisation notwendiger Arbeitsgeräte/ -materialien 240,00 240,00 Einrichtung des Offenstalls 60,00 60,00 Aufbau der Futterautomaten 120,00 120,00 Einrichtung des Geheges 1620,00 120,00 1500,00 Kauf und Transport der Sattelschweine Summe 2691,15 645,00 3336,15 128 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept 3.5.3 Museum Landwirtschaft A. Betriebskostenrechnung Vorschau Vorschau Vorschau Vorschau 2005 2006 2007 2008 Euro Euro Euro Euro 500,00 1200,00 1800,00 2200,00 500,00 - 1100,00 100,00 1500,00 300,00 1700,00 500,00 2215,00 50,00 50,00 100,00 25,00 300,00 100,00 300,00 100,00 50,00 500,00 100,00 550,00 100,00 50,00 600,00 100,00 600,00 100,00 50,00 570,32 - - - Umsatzerlöse davon Eintrittsgelder Raumvermietung, Seminare Personalkosten Raumkosten Instandhaltung, Reparaturen, Werkzeuge Werbungskosten Verwaltungskosten sofort abschreibbare Wirtschaftsgüter unter 400 Euro Betriebsergebnis - 2510,32 + 350,00 + 500,00 + 750,00 Erläuterungen zur Betriebskostenrechnung 1) Eintrittsgelder: 1 Euro Eintritt (Kasse des Vertrauens: Annahme 80% zahlen) 2) Raumvermietung, Seminare: jeweils 10% der jährlichen Einnahmen aller Seminarveranstaltungen (vgl. 3.4.3 Museum/ Spinnerei) 3) Personalkosten (Löhne, Sozialabgaben): Stundenlohn: 8 Euro; im ersten Jahr fallen zusätzlich zu den laufenden Kosten einmalige Einrichtungskosten an. B. Investitionsrechnung Innenfarbe Superweiß (Genius pro) Festzeltgarnitur Tisch zur Festzeltgarnitur Bastelmaterialien Planung notwendiger Arbeitsgeräte Beschaffung der Arbeitsmaterialien und Einrichtungsgegenstände bisherige Geräte bzw. Einrichtungsgegenstände ausräumen und Räume reinigen Malern der Innenwände Transport Spinnereigeräte Aufbau der Spinnereigeräte Montage und Aufbau der Einrichtungsgegenstände Einrichtung der Arbeitsplätze Beschaffung historischer Materialkosten Personalkosten/ Arbeitskosten Euro Euro 83,84 268,64 167,84 50,00 Gesamtkosten Euro 83,84 268,64 167,84 50,00 - 15,00 120,00 15,00 120,00 - 240,00 240,00 - 300,00 120,00 120,00 120,00 300,00 120,00 120,00 120,00 - 120,00 240,00 120,00 240,00 129 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz landwirtschaftlicher Geräte Reinigung/ Aufstellung historischer landwirtschaftlicher Geräte Beschriftung historischer landwirtschaftlicher Geräte Beschaffung von Weizenkorn 50 kg Beschaffung verschiedener Getreidearten und -sorten Ausstellung/ Beschriftung der verschiedenen Getreidearten Beschaffung von Weizenbündeln Anfertigung der Gaben, Hocken und Kornstadel Aufstellung von Gaben, Hocken und Kornstadel Summe Nutzungskonzept - 120,00 120,00 - 120,00 120,00 - 60,00 120,00 60,00 120,00 - 60,00 60,00 - 60,00 120,00 60,00 120,00 - 60,00 60,00 570,32 2115,00 2685,32 Erläuterungen zur Investitionsrechung Die Personalkosten bzw. Arbeitskosten für investive Maßnahmen beinhalten neben den Personalausgaben auch sämtliche Kosten für Energie, Wasser, Maschinen Arbeitsgeräte und Verwaltung. Aus diesem Grund werden für einmalige Einrichtungsarbeiten 15 Euro/h angesetzt. 130 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Nutzungskonzept 3.5.4 Gesamtkosten für die Umnutzungen (vgl. Kap. 3.4 Spezieller Teil) Lfd. Nr. Anzahl Menge Gegenstand 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 2 4 1 1 50 6 2 4 1 1 1 Futterautomaten Star Feeder S-Flex Tränkebänke Wasser Weidezaunbatteriegerät A 1500 Weidezaunbatterie 9-V-Alkaline, Ah 120 Winkelstahlpfähle 2 mm dick, 1,15 m lang Abpackung 25 Stück Ringisolatoren Gewinde M6, schwarz 200 m, Kunststoffbreitband, gelb-orange Sattelschweine, Sauen Sattelschwein, Eber Aufnahmegebühr Schweinezuchtverband Berlin-Brandenburg Frachtkosten Futterautomaten 12 13 14 15 4 4 4 x 10 l, Innenfarbe Genius Superweiß, seidenmatt Festzeltgarnitur (1x Tisch und 2x Bänke) Tisch zur Festzeltgarnitur (220x70x80 cm) Bastelmaterialien (Papier, Schere, Bleistifte, Baumwolltücher, Bindschnur) Einzelpreis (netto) Euro 343,00 30,00 153,45 26,72 1,33 6,50 9,74 250,00 500,00 50,00 30,00 686,00 120,00 153,45 26,72 66,50 39,00 19,48 1000,00 500,00 50,00 30,00 20,96 67,16 41,96 - 83,84 268,64 167,84 50,00 Summe (Einrichtungsgegenstände/ Materialien) 16 17 18 4 2 1 19 20 16 4 h, Eintrag Schweinzuchtverband Berlin-Brandenburg h, Beschaffung von Weidetechnik und Stallbedarf h, Planung/ Organisation notwendiger Arbeitsgeräte/-materialien (Sattelschweine) h, Einrichtung des Offenstalls h, Aufbau der Futterautomaten Gesamtpreis (netto) Euro 3261,47 60,00 15,00 15,00 60,00 30,00 15,00 15,00 15,00 240,00 60,00 131 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz 21 22 8 8 23 24 25 1 8 16 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 20 8 8 8 8 16 8 8 4 8 4 4 8 4 Nutzungskonzept h, Einrichtung des Geheges (Sattelschweine) h, Kauf und Transport der Sattelschweine 15,00 15,00 120,00 120,00 Planung/ Organisation notwendiger Arbeitsgeräte (Museumseinrichtung) h, Beschaffung der Arbeitsmaterialien und Einrichtungsgegenstände h, bisherige Geräte und Einrichtungsgegenstände ausräumen und Räume reinigen (Ausstellungsräume Museum) h, Malern der Innenwände (Ausstellungsräume Museum) h, Transport der Spinnereigeräte in den Ausstellungsraum h, Aufbau der Spinnereigeräte im Ausstellungsraum h, Montage und Aufbau der Einrichtungsgegenstände (Museum) h, Einrichtung der Arbeitsplätze h, Beschaffung historischer landwirtschaftlicher Geräte h, Reinigung/ Aufstellung historischer landwirtschaftlicher Geräte h, Beschriftung historischer landwirtschaftlicher Geräte h, Beschaffung von Weizenkorn (50 Kg) h, Beschaffung verschiedener Getreidearten und -sorten h, Ausstellung und Beschriftung der verschiedenen Getreidearten h, Beschaffung von Weizenbündeln vom Feld (abhängig von der Erntezeit) h, Anfertigung der Gaben, Hocken und Kornstadel h, Aufstellung von Gaben, Hocken und Kornstadel 15,00 15,00 15,00 15,00 120,00 240,00 15,00 15,00 15,00 15,00 15,00 15,00 15,00 15,00 15,00 15,00 15,00 15,00 15,00 15,00 300,00 120,00 120,00 120,00 120,00 240,00 120,00 120,00 60,00 120,00 60,00 60,00 120,00 60,00 Summe (Arbeitszeit/ Eigenleistung) 2.760,00 Gesamtsumme 6.021,47 132 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept 4. Gestaltungskonzept 4.1 Planungsvorgaben Naturhaushalt (Klima und Boden): In Neugrimnitz fallen durchschnittlich ca. 580 mm Niederschlag im Jahr (WERTE UNSERER HEIMAT o.J.). Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 8,4 °C (INSITUT FÜR FORSTWISSENSCHAFTEN (…) 1988). Die Böden sind frisch bis trocken, kalkhaltig und weisen einen mittleren Nährstoffgehalt auf. Ökologie: Wassergebundene Flächen sind so weit wie möglich zu entsiegeln und für neue Pflanzungen aufzubereiten. Sandwege bleiben als dorftypische Elemente erhalten. Bei der Pflanzenwahl sollten vorwiegend heimische Arten mit vielfältigen Funktionen für die Tierwelt gewählt werden. Landschafts- und Dorfbild: Die Gestaltung ist so zu planen, dass sie sich in die vorhandene Dorfstruktur einfügt und bedeutende Einzelobjekte bzw. Funktionsbereiche hervorhebt. Hierzu ist die Anlage neu zu gliedern. Flächen mit unterschiedlichen Aufgaben sind durch klare Strukturen von einander abzugrenzen. Bereiche mit ähnlichen bzw. sich ergänzenden Funktionen sollten miteinander verbunden werden. Als Gestaltungsmittel können z.B. Pflanzenwuchs und -habitus, Blüte, Duft und Blattfarbe dienen. Finanzierung und Arbeitsaufwand: Anzustreben ist ein preiswerter Gestaltungsentwurf. Allerdings sollte der Kostenfaktor andere nachhaltiger Themenpunkte nicht beeinträchtigen. Folglich muss nicht unbedingt die billigste Variante gewählt werden. Der spätere Pflegeaufwand sollte sich auf ein Minimum beschränken. Dorfentwicklungsplanung: Der Gestaltungsentwurf wurde mit der Dorfentwicklungsplanung des Ingenieurbüros für Bauplanung in Eberswalde (IBE) abgestimmt. Detaillierte Vorgaben gab es nicht. 133 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz 4.2 Gestaltungskonzept Leitbild Das formulierte Leitbild stellt einen Kompromiss der Planungsvorgaben dar. Als ökologisch und wirtschaftlich besonders nachhaltig wird folgendes Leitbild angesehen: Standortgerechte, dorftypische und ökologisch hochwertige Außengestaltung mit Synergieeffekten für die neuen Nutzungen des Landwirtschaftsbetriebes. neue Nutzungen - Museum Spinnerei Synergieeffekte - Streichelzoo Schafe - alte Nutztierrasse Deutsches Sattelschwein - alte Apfel- und Wildobstsorten - historische Rosen - „Gläsernen Produktion“ - optische Aufwertung des Schweinestalles (u.a. Kletterrosen) - optisch-sinnliche Aufwertung der gesamten landwirtschaftlichen Anlage durch historische Rosen, Wildobst, alte Apfelsorten, Blumenwiesen, Naschhecke, Hopfen - Projekt „Zur alten Milchrampe“ - alte Apelsorten und Wildobst - Naschhecke - Hopfen - Streichelzoo Schafe 4.3 Gestaltungsentwurf und Bepflanzungspläne Die Gestaltung ist einfach und klar gehalten. Der landwirtschaftliche Komplex wurde neu strukturiert, indem Räume mit unterschiedlichen Funktionen stärker als bisher voneinander abgegrenzt und ähnliche Funktionsbereiche verbunden wurden. Dies geschah vor allem mit Alleen und Baumreihen aber auch durch einzelne Themenschwerpunkte (Äpfelallee, historische Rosen, Naschhecke Wildobst, freiwachsende Wildrosenhecke). Auf diese Weise konnten wichtige Wege entsprechend betont werden. Solitärgehölze erfüllen mehrere Aufgaben: Sie zeigen Einganspforten, heben bedeutende Gebäude hervor und wirken als Kontrapunkte neben unansehnlichen Fassaden. An Wegabzweigungen innerhalb der landwirtschaftlichen Anlage wurden Baumarten und -sorten mit markanten Wuchsformen gewählt (z.B. Baum-Hasel innerhalb der Apfelallee). Insgesamt fügt sich die Planung harmonisch ins Dorf ein, weil vorhandene Strukturen aufgegriffen und landschafts- sowie dorftypische Pflanzen bzw. Gestaltungselemente gewählt wurden. Neben den genannten formalen Aspekten bettet die Außengestaltung die landwirtschaftliche Anlage mit den neuen Nutzungen in ein Umfeld, das langfristig sowohl indirekte als auch direkte Einkommenszuwächse für den Betrieb erbringt. Obwohl die gewählte Gestaltungsvariante verglichen mit anderen Alternativen relativ teuer erscheint, ist sie langfristig wirtschaftlicher und nachhaltiger (Umsatzsteigerung durch ästhetisch hochwertiges Umfeld, mosten alter Apfelsorten u.a.). Mit kleinen Attraktionen, die Raum für vielfältige Betätigungen eröffnen (Wildobst verarbeiten, verschiedenen Apfelsorten verkosten, Duft 134 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept historischer Rosen genießen), gibt sie dem landwirtschaftlichen Gelände ein besonderes Flair. Dementsprechend wurden primär solche Pflanzenarten ausgesucht, die möglichst zierend wirken und von denen sich Früchte oder andere Pflanzenteile roh bzw. verarbeitet verzehren lassen. 135 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept 4.3.1 Kostenberechungen Die Personalkosten bzw. Arbeitskosten für investive Maßnahmen beinhalten neben den Personalausgaben auch sämtliche Kosten für Energie, Wasser, Maschinen, Arbeitsgeräte und Verwaltung. Aus diesem Grund werden für einmalige Einrichtungsarbeiten 15 Euro/h angesetzt. Die Ausgabenkalkulation für die Detailpläne beinhaltet nur Materialkosten, nicht den Arbeitsaufwand. Soweit nicht anders gekennzeichnet wurden, sämtliche Kosten für das Pflanzgut anhand der Preislisten der Baumschule Lorberg in Temmen ermittelt (vgl. Bezugsquellen). 136 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Gesamtkosten und Arbeitsaufwand für die Außengestaltung Lfd. Nr. Anzahl Menge 1 10 2 Gegenstand Einzelpreis Euro (netto)5 Preis bei Abnahme von 10 Stück Euro Gesamtpreis Euro (netto) Amelanchier ovalis, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 40-60 cm hoch 4,63 - 46,30 7 Aronia melanocarpa, Container 3L, 40-60 cm hoch 7,98 7,00 55,86 3 4 Berberis vulgaris, Sträucher, 40-60 cm hoch6 3,00 - 12,00 4 1 Castanea sativa, Solitär, 3xv., mit Drahtballierung, 150-200 cm hoch 127,82 - 127,82 5 2 Clematis vitalba, Topfballen 1,5L, ab 2 Triebe, 60-100 cm hoch 7,06 - 14,12 6 5 Cornus mas, Container 3L, 40-60 cm hoch 9,25 - 46,25 7 2 Corylus avellana, verpflanzte Sträucher, 5 Triebe, 100-150 cm hoch 5,93 3,96 11,86 8 12 Corylus colurna, Hochstämme, 3xv, mit Ballen, 14-16 cm Stammdurchmesser2 69,00 59,00 708,00 9 1 Cydonia oblonga, Halbstämme, Stammdurchmesser 6 cm 24,29 - 24,29 10 11 Hedera helix, Topfballen 1L, 3 Triebe, 20-30 cm hoch 2,48 2,20 24,20 11 3 Hippophae rhamnoides, leichte Sträucher, 2 Triebe 40-70 cm hoch 2,76 1,79 8,28 12 8 Humulus lupulus, Topfballen, Topf 5,88 5,22 47,04 13 1 Juglans regia, Hochstämme 3xv., 12-14 cm Stammdurchmesser2 49,00 - 49,00 5 6 alle Preise ohne MwSt. Ökobaumschule Jacob, Klaushagen 137 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz 14 280 15 11 16 Gestaltungskonzept Lavandula angustifolia, Topfballen, Topf 1,99 - 557,20 Lonicera caprifolium, Topfballen 1,5L, ab 2 Triebe, 60-100 cm hoch 6,90 - 75,90 6 Lonicera brownii `Dropmore Scarlet´, Topfballen 1,5L, ab 2 Triebe, 60-100 cm hoch 6,90 - 41,40 17 8 Lonicera tellmanniana, Topfballen 1,5L, ab 2 Triebe, 60-100 cm hoch 6,90 - 55,20 18 10 Mahonia aquifolium, verpflanzte Sträucher 3 Triebe, 30-40 cm hoch 4,19 2,81 28,10 19 20 Malus, Halbstämme, stark wachsende Unterlage7 26,00 23,00 460,00 3 Alkmene, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage 3 Auralia, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage 3 Dülmener Rosenapfel, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage 3 Muskatrenette, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage 1 Pommerscher Krummstiel, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage 2 Reeders Goldrenette, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage 5 Scharlachroter Gascogner, Halbstamm, starkwüchsige Unterlage 20 1 Mespilus germanica, Container 10L, 80-100 cm 28,12 24,80 28,12 21 1 Morus alba, Container 3L, 60-100 cm hoch 10,99 9,66 10,99 22 16 6,90 6,03 96,48 7 Parthenocissus tricuspidata `Green Spring´ Topfballen 1L, 40-60 cm hoch Ökobaumschule Jacob, Klaushagen 138 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept 23 51 Parthenocissus tricuspidata `Veitchii´, Topfballen 1L, 40-60 cm hoch 6,90 6,03 307,53 24 43 Ribes aureum, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 100-150 cm hoch 4,88 3,25 139,75 25 3 Ribes x Hybride8 6,00 - 18,00 26 41 Rosa arvensis, Topfballen 1L, ab 2 Triebe 5,06 4,55 186,55 27 4 Rosa canina, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 100-150 cm hoch 3,99 2,66 15,96 28 9 Rosa `Colonia´, A Qualität 7,06 - 63,54 29 2 Rosa `Fantion Latour´, Rosengüte A Qualität 7,11 6,49 14,22 30 16 Rosa gallica `Officinalis´ 6,03 5,52 88,32 31 11 Rosa gallica `Versicolor´ 7,11 6,49 71,39 32 15 Rosa `Königin von Dänemark´; A-Qualität 7,11 6,49 97,35 33 2 Rosa `Louise Odier´ 8,23 7,52 16,46 34 6 Rosa `New Dawn´ Container 7,5L, A Qualität 14,06 - 87,60 35 5 Rosa `Manita´ , A Qualität 7,06 - 35,03 36 40 Rosa `Rose de Resht´ 7,11 6,49 259,60 37 5 Rosa rubiginosa, leichte Sträucher 2 Triebe, 40-70 cm hoch 1,87 1,21 9,35 38 15 Rosa rugosa, leichte Sträucher, 2 Triebe, 40-70 cm hoch 2,05 1,33 19,95 39 21 Rosa `Souvenir de la Malmaison´ 7,11 6,49 136,29 8 Ökobaumschule Jacob, Klaushagen 139 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz 40 9 41 0 42 13 Rosa villosa, Topfballen 1L, ab 2 Triebe, 40-60 cm hoch Gestaltungskonzept 8,23 7,52 74,07 Sorbus aucuparia `Edulis´, Hochstämme, 2xv., Stammumfang 10-12 cm 46,02 40,65 527,28 1 Sorbus aria, Hochstämme 2xv., Stammumfang 8-10 cm 52,15 45,76 52,15 43 1 Sorbus domestica Heister 2xv.; 100-125 21,47 - 21,47 44 1 Sorbus torminalis Heister, 2xv.; 100-125 21,47 - 21,47 45 5 Viburnum lantana Container 3L, 60-100 cm hoch 7,41 - 37,05 46 69 x 0,5 Kg Saatgut Green Field Wildblumen/ Kräuterwiese 0,5 Kg reichen für 50 m² 8,40 - 579,60 47 1 48 180 49 Kg Compo Saat Strapazier-Rasen, Eimer 2 Kg 2 Kg reichen für 100m² 25,16 25,16 Stück Rasengittersteine 40,5x61x8 cm, grau Bedarf/m²: 4; Preis/m²: 5,01 Euro 1,25 225,45 48 Baumpfähle (roh, gefräst), 200 cm lang, 8er Zopf 2,78 - 133,44 50 48 m, Baumgurte (50 mm breit) 0,43 - 20,64 51 - Gerüstmaterial für Spaliere (Fassadenbegrünung) 52 - Lieferkosten (Lorenz von Ehren) - 650,00 30,00 30,00 Summe (Pflanzen/ Zubehör/ Material) 53 9 20 m³ Mutterboden 6.493,08 - 500,009 Kostenermittlung anhand der Handelskosten: 10 m3 Mutterboden kosten im Handel ca. 250,00 Euro 140 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz 54 - 55 320 56 - 57 16 58 40 59 100 60 - 400,00 15 4800,00 - 872,0010 h, Arbeitsmaterialien/ -maschinen, Baustoffe, Pflanzgut planen, organisieren bzw. einkaufen (Abriss Kälberstall, Flächenentsiegelung, Bodenaufbereitung, Freiflächen- und Weggestaltung, Kletterhilfen, Pflanzungen und Saat) 15 240,00 h, Entsiegelung der ehemaligen Silofläche, entsorgen des Bauschutts 15 600,00 h, Entsiegelung der ehemaligen Mistablageflächen, entsorgen des Bauschutts 15 1500,00 80 h, Teilentsiegelung für Pflanzlöcher (Kälberstall/ Schweinestall), entsogen des Bauschutts 15 1200,00 61 80 h, Bodenvorbereitung und Bodenaufbesserung mit Mutterboden 15 1200,00 62 24 h, Rasengittersteine verlegen 15 360,00 63 120 h, Spaliere für Kletterpflanzen planen (Fassaden nach Richtangaben im Kap. 4.3.2/ Spezieller Teil vermessen, notwendige Stückzahl an Spalierhölzern, Abstandshaltern, Gewindestangen, Dübeln, Muttern berechnen), bauen, an der Fassade montieren 15 1800,00 64 80 h, Pflanzlöcher für Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen und Stauden ausheben 15 1200,00 65 40 h, Pflanzlöcher vorbereiten, ggf. Bodenaufbesserung 15 600,00 66 8 h, Bestellung und Abladen des Pflanzguts 15 120,00 67 160 h, Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen, Stauden pflanzen 15 2400,00 10 Material und Anfertigung der Hinweisschilder Gestaltungskonzept h, Anbau am Kälberstall abreißen, entsorgen des Bauschutts Baumfällung, Baumstubben roden, Holz laden, entsorgen Kostenermittlung nach dem Kostenvoranschlag der Firma Bechstein (Golzow), vgl. Anhang 141 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz 68 40 69 5 70 Gestaltungskonzept h, Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen und Stauden angießen 15 600,00 h, Kletterpflanzen am Spalier festbinden 15 75,00 40 h, Boden für Wiesenblumensaat vorbereiten, Grasnarbe aufreißen (nördlich und östlich des Museums) 15 600,00 71 40 h, Boden für Wiesenblumen-Initialsaat vorbereiten, Grasnarbe leicht aufreißen (Flächen am Schweinestall) 15 600,00 72 16 h, Wiesen- und Rasensaat ausbringen, einharken, festtreten bzw. anwalzen 15 240,00 Summe Eigenleistung (Arbeitszeit und Material) 19.907,00 Gesamtsumme 26.400,08 142 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Kostenberechung Hofvorplatz Lfd. Nr. Anzahl Menge Gegenstand Einzelpreis Euro (netto) Preis bei Abnahme von 10 Stück Euro Gesamtpreis Euro (netto) Amelanchier ovalis, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 40-60 cm hoch 4,63 - 46,30 1 10 2 7 Aronia melanocarpa, Container 3L, 40-60 cm hoch 7,98 7,00 55,86 3 4 Berberis vulgaris, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 40-60 cm hoch 5,11 3,40 20,44 4 5 Cornus mas Container 3L, 40-60 cm hoch 9,25 - 47,50 5 2 Corylus colurna, Container 30L, Hochstämme, 8-10 cm Stammdurchmesser 99,70 87,94 175,88 6 205 Lavandula angustifolia, Topfballen 1,99 - 407,95 7 10 Mahonia aquifolium, verpflanzte Sträucher 3 Triebe, 30-40 cm hoch 4,19 2,81 28,10 8 1 Mespilus germanica, Container 10L, 80-100 cm 28,12 24,80 28,12 9 1 Morus alba, Container 3L, 60-100 cm hoch 10,99 9,66 10,99 10 13 Ribes aureum, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 100-150 cm hoch 4,88 3,25 42,25 11 3 Ribes x Hybride 6,00 12 2 Rosa `Fantion Latour´, Rosengüte A Qualität 7,11 6,49 14,22 13 16 Rosa gallica `Officinalis´ 6,03 5,52 88,32 31 11 Rosa gallica `Versicolor´ 7,11 6,49 71,39 14 15 Rosa `Königin von Dänemark´; A-Qualität 7,11 6,49 97,35 15 2 Rosa `Louise Odier´ 8,23 7,52 16,46 18,00 143 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept 16 40 Rosa `Rose de Resht´ 7,11 6,49 259,60 17 21 Rosa `Souvenir de la Malmaison´ 7,11 6,49 136,29 18 2 Sorbus aucuparia `Edulis´, Hochstämme, 2xv., Stammumfang 10-12 cm 46,02 40,65 81,30 19 5 Viburnum lantana Container 3L, 60-100 cm hoch 7,41 - 37,05 20 20 x 0,5 Kg Saatgut Green Field Wildblumen/ Kräuterwiese 0,5 Kg reichen für 50 m² (Initialsaat) 8,40 - 168,00 Summe 1833,45 144 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Kostenberechung Hof Lfd. Nr. Anzahl Menge Gegenstand Einzelpreis Euro (netto) Preis bei Abnahme von 10 Stück Euro Lonicera caprifolium, Topfballen 1,5L, ab 2 Triebe, 60-100 cm hoch 6,90 - 27,60 Rosa arvensis, Topfballen 1L, ab 2 Triebe 5,06 4,55 186,55 46,02 40,65 121,95 8,40 - 75,60 1 4 2 41 3 3 Sorbus aucuparia `Edulis´, Hochstämme, 2xv., Stammumfang 10-12 cm 4 9 x 0,5 Kg Saatgut Green Field Wildblumen/ Kräuterwiese 0,5 Kg reichen für 50 m² (Initialsaat) 5 011 Kg, Compo Saat Strapazier-Rasen, Eimer 2 Kg Summe 11 - Gesamtpreis Euro (netto) 411,70 verwendet werden Saatreste der Parkplatzgestaltung 145 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Kostenberechung Grünstreifen Hof Lfd. Nr. Anzahl Menge Gegenstand 1 11 2 1 Sorbus aucuparia `Edulis´, Hochstämme, 2xv., Stammumfang 10-12 cm 3 1 x 0,5 Kg Saatgut Green Field Wildblumen/ Kräuterwiese 0,5 Kg reichen für 50 m² Summe Hedera helix, Topfballen 1L, 3 Triebe, 20-30 cm hoch Einzelpreis Euro (netto) Preis bei Abnahme von 10 Stück Euro Gesamtpreis Euro (netto) 2,48 2,20 24,20 46,02 40,65 40,65 8,40 - 8,40 73,25 146 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Kostenberechung Wildrosenhecke Lfd. Nr. Anzahl Menge Gegenstand Einzelpreis Euro (netto) Preis bei Abnahme von 10 Stück Euro Gesamtpreis Euro (netto) 5,93 3,96 11,86 1 2 Corylus avellana, verpflanzte Sträucher, 5 Triebe, 100-150 cm hoch 2 1 Corylus colurna, Container 30L, Hochstämme, 8-10 cm Stammdurchmesser 99,70 87,94 87,94 3 1 Cydonia oblonga, Halbstämme, Stammdurchmesser 6 cm 24,29 - 24,29 4 3 Hippophae rhamnoides, leichte Sträucher, 2 Triebe 40-70 cm hoch 2,76 1,79 8,28 5 4 Rosa canina, verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, 100-150 cm hoch 3,99 2,66 15,96 6 5 Rosa rubiginosa, leichte Sträucher 2 Triebe, 40-70 cm hoch 1,87 1,21 9,35 7 15 Rosa rugosa, leichte Sträucher, 2 Triebe, 40-70 cm hoch 2,05 1,33 19,95 8 9 Rosa villosa, Topfballen 1L, ab 2 Triebe, 40-60 cm hoch 8,23 7,52 74,07 Summe 251,70 147 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Fassadenbegrünung Schweinestall Lfd. Nr. Anzahl Menge 1 2 2 75 3 Gegenstand Einzelpreis Euro (netto) Preis bei Abnahme von 10 Stück Euro Gesamtpreis Euro Clematis vitalba Topfballen 1,5L ab 2 Triebe 60-100 cm 7,06 6,19 14,12 Lavandula angustifolia Topfballen; Topf 1,99 - 149,25 2 Lonicera tellmanniana Topfballen 1,5L ab 2 Triebe, 60-100 cm 6,90 6,03 13,80 4 2 Parthenocissus tricuspidata `Veitchii´ Topfballen 1L; 40-60 cm 6,90 6,03 12,06 5 9 Rosa `Colonia´ Rosengüte A Qualität 7,06 5,42 63,54 6 5 Rosa `Manita´ Rosengüte A Qualität 7,06 5,42 35,30 7 6 Rosa `New Dawn´ Rosengüte A Qualität 6,03 5,52 36,18 Summe 324,25 148 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Kostenberechung Fassadenbegrünung Bergeraum Lfd. Nr. Anzahl Menge Gegenstand Einzelpreis Euro (netto) Preis bei Abnahme von 10 Stück Euro Gesamtpreis Euro 1 15 Parthenocissus tricuspidata `Green Spring´ Topfballen 1L; 40-60 cm (0,5 Pfl./lfd. m) 6,90 6,03 90,45 2 47 Parthenocissus tricuspidata `Veitchii´ Topfballen 1L; 40-60 cm (0,5 Pfl./lfd. m) 6,90 6,03 283,41 Summe 373,86 149 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Kostenberechung Fassadenbegrünung Museum Lfd. Nr. Anzahl Menge Gegenstand Einzelpreis Euro (netto) Preis bei Abnahme von 10 Stück Euro Gesamtpreis Euro Hedera helix Topfballen 0,5L; 3 Triebe; 30-40 cm 3,09 2,74 30,14 2 11 3 8 Humulus lupulus Topfballen; Topf 5,88 5,22 47,04 4 6 Lonicera brownii `Dropmore Scarlet´ Topfballen 1,5L; ab 2 Triebe; 60-100 cm 6,90 6,03 41,40 5 7 Lonicera caprifolium Topfballen 1,5L; ab 2 Triebe; 60-100 cm 6,90 6,03 48,30 6 6 Lonicera tellmanniana Topfballen 1,5L; ab 2 Triebe; 60-100 cm 6,90 6,03 41,40 7 2 Parthenocissus tricuspidata `Veitchii´ Topfballen 1L; 40-60 cm 6,90 6,03 12,06 Summe 220,34 150 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept 4.3.2 Bezugsquellen: Kategorie Pflanzen/ Saatgut Baustoffe Bezugsquelle Lorberg Baumschulerzeugnisse Zachower Straße 4 14641 Temmen Tel.: 033233-840 Fax.: 033233-84100 e-mail: [email protected] Lorenz von Ehren GmbH Pflanzenhandel Maldfeldstraße 4 21077 Hamburg Tel: 040 - 761080 Fax: 040- 76108100 E-mail: [email protected] Ökobaumschule Jacob Lichtenhain 27 17268 Klaushagen (Uckermark) Tel.: 039889-8258 Toom Baumarkt Eberswalder Straße 4 16225 Eberswalde Tel.: 03334-279410 Toom Baumarkt Eberswalder Straße 4 16225 Eberswalde Tel.: 03334-279410 Bezeichnung - alle Pflanzen, bis auf Ausnahmen, die nachstehend genannt werden - Zubehör (Baumpfähle, Baumgurte) - Rosa `Colonia´ - Rosa `Manita´ - alte Apfelsorten (Alkmene, Auralia, Dülmener Rosenapfel, Muskatrenette, Pommerscher Krummstiel, Reeders Goldrenette, Scharlachroter Gascogner) - Bäume und Sträucher (Berberis vulgaris, Corylus colurna, Juglans regia) - Saatgut Green Field Wildblumen/ Kräuterwiese - Compo Saat Strapazier-Rasen - Rasengittersteine - Gerüstmaterialien 151 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept 4.3.3 Technischer Ausbau Wie in Folgendem dargestellt, werden mehrere Seiten des Schweinestalles und die Hoffront des Kälberstalles mit einem Holzspalier eingekleidet. Die Rankgerüste werden nach der Bauanleitung wie sie im Allgemeinen Teil des Kapitels 2.2.1 beschrieben wird (Variante 2), angefertigt. Abb. 7: Fotomontage Spalier am Schweinestall (Ostfassade) Senkrechter Abstand zwischen den Spalierhölzern: bis 50 cm Horizontaler Abstand zwischen den Gerüstlatten: 20-30 cm Wandabstand des Spaliers: 10 cm Fensterabstand: 15 cm Umfang bzw. Durchmesser des Profils: max. 6 cm bzw. max. 2 cm Material: ca. 60 m Quadratleisten Kiefer, 14x14x2400 mm; ca. 6 m Dachlatten 2,4 x 4,8 x 300 cm, Fichte, kesseldruckimprägniert, sägerauh; ca. 60 Dübel; ca. 60 Schrauben; ca. 60 Unterlegscheiben; ca. 5 m Gewindestange; ca. 5 m Abstandshalter Kosten12: Quadratleisten 1,08 Euro/ lfd. Meter (für Clematis vitalba rechts der Stalltür, vgl. Abb. 7); Dachlatten 0,49 Euro/ lfd. Meter (für Rosa `New Dawn´ links der Stalltür, vgl. Abb. 7); Gewindestange M5 Stahl verzinkt: 0,79 Euro/ Meter (Alfter) Gewindestange M4, 500 mm, Stück: 0,39 Euro (Gah Alberts) Bolzenmuttern selbstsichernd M5 Stahl verzinkt 6x: 0,59 Euro; Hutmuttern, M4, verzinkt, 100x: 8,89 Euro (Schneider+Klein) Unterlegscheiben M5 Stahl verzinkt 6x: 0,15 Euro (Alfter) Karosseriescheiben 4,3x12x1,0 verzinkt 250x: 4,29 Euro (Schneider+Klein) 12 alle Preise mit MwSt. 152 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Universaldübel 8x50, 10 Stück, passend zu 0,5-0,6 mm: 2,49 Euro (Fischer) Universaldübel S 6, 100 Stück: 2,19 Euro (Fischer) Aluminium-Rohr 11,5x1,5 mm: 2,09 Euro/Meter (Alfter) Nägel 1,4x25 mm, Zink, 400g: 3,49 Euro (Schneider+Klein) Gesamtkosten Gerüstmaterial: ca. 100 Euro Bezugsquelle: Toom Baumarkt Gestalterische Anordnung der Latten: wie in Abb. 7 dargestellt Abb. 8: Fotomontage Spalier am Schweinestall (Westfassade) Senkrechter Abstand zwischen den Spalierhölzern: 50-60 cm Horizontaler Abstand zwischen den Gerüstlatten: 20-40 cm Wandabstand des Spaliers: 5 cm Fensterabstand: 10 cm Umfang des Profils: max. 5 cm Material: ca. 60 m Quadratleisten Kiefer, 14x14x2400 mm; ca. 60 Dübel; ca. 60 Muttern; ca. 60 Unterlegscheiben; ca. 5 m Gewindestange; ca. 5 m Abstandshalter Kosten13: Quadratleisten 1,08 Euro/ lfd. Meter Gewindestange M4, 500 mm, Stück: 0,39 Euro (Gah Alberts) Aluminium-Rohr 11,5x1,5 mm: 2,09 Euro/Meter (Alfter) Hutmuttern, M4, verzinkt, 100x: 8,89 Euro (Schneider+Klein) Karosseriescheiben 4,3x12x1,0 verzinkt 250x: 4,29 Euro (Schneider+Klein) Universaldübel S 6, 100 Stück: 2,19 Euro (Fischer) Nägel 1,4x25 mm, Zink, 400g: 3,49 Euro (Schneider+Klein) 13 alle Preise mit MwSt. 153 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Gesamtkosten Gerüstmaterial: ca. 100 Euro Bezugsquelle: Toom Baumarkt Gestalterische Anordnung der Latten: wie in Abb. 8 dargestellt Abb. 9: Fotomontage Spalier am Schweinestall (Südfassade) Senkrechter Abstand zwischen den Spalierhölzern: 40 cm Horizontaler Abstand zwischen den Gerüstlatten: 50 cm Wandabstand des Spaliers: 10 cm Fensterabstand: 10 cm Umfang bzw. Durchmesser des Profils: beliebig Material: ca. 150m Dachlatten 2,4 x 4,8 x 300 cm, Fichte, kesseldruckimprägniert, sägerauh; ca. 100 Dübel; ca. 100 Schrauben; ca. 100 Unterlegscheiben; ca. 7 m Gewindestange; ca. 8 m Abstandshalter Nägel Kosten: Dachlatten 0,49 Euro/ lfd. Meter; Gewindestange M5 Stahl verzinkt: 0,79 Euro/ Meter (Alfter); Bolzenmuttern selbstsichernd M5 Stahl verzinkt 6x: 0,59 Euro (Alfter); Unterlegscheiben M5 Stahl verzinkt 6x: 0,15 Euro (Alfter); Universaldübel 8x50, 10 Stück, passend zu 0,5-0,6 mm: 2,49 Euro (Fischer); Aluminium-Rohr 11,5x1,5 mm: 2,09 Euro/Meter (Alfter) Gesamtkosten Gerüstmaterial: ca. 120 Euro Bezugsquelle: Toom Baumarkt Gestalterische Anordnung der Latten: wie in Abb. 9 dargestellt 154 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Abb. 10: Fotomontage Spalier am Kälberstall (Ostfassade auf der Hofseite) Senkrechter Abstand zwischen den Spalierhölzern: 60 cm Horizontaler Abstand zwischen den Gerüstlatten: 20-40 cm (Dort wo Clematis gepflanzt werden soll, beträgt der senkrechte Abstand zwischen den Spalierhölzern 10-25 cm und der horizontaler Abstand 25 cm.) Wandabstand des Spaliers: 10 cm Fensterabstand: 10 cm Umfang bzw. Durchmesser des Profils: max. 6 cm bzw. max. 2 cm Material: ca. 300m Quadratleisten Kiefer, 14x14x2400 mm; ca. 150 Dübel; ca. 150 Schrauben; ca. 150 Unterlegscheiben; ca. 15m Gewindestange; ca. 10 m Abstandshalter; Nägel Kosten: Quadratleisten 1,08 Euro/ lfd. Meter; Gewindestange M4, 500 mm, Stück: 0,39 Euro (Gah Alberts) Aluminium-Rohr 11,5x1,5 mm: 2,09 Euro/Meter (Alfter) Hutmuttern, M4, verzinkt, 100x: 8,89 Euro (Schneider+Klein) Karosseriescheiben 4,3x12x1,0 verzinkt 250x: 4,29 Euro (Schneider+Klein) Universaldübel S 6, 100 Stück: 2,19 Euro (Fischer) Nägel 1,4x25 mm, Zink, 400g: 3,49 Euro (Schneider+Klein) Gesamtkosten Gerüstmaterial: ca. 400 Euro Bezugsquelle: Toom Baumarkt Gestalterische Anordnung der Latten: wie in Abb. 10 dargestellt 155 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Wege und Parkplatz Die Wege bleiben aus Kostengründen im bisherigen Zustand als unbefestigte Sandwege, teils mit Feldsteinen gepflastert, erhalten. Die Befestigung des Parkplatzes (15m x 3m) erfolgt mit Rasengittersteinen. Anschließend auf der Fläche Strapazier-Rasen (Compo Saat) eingesät. Entsiegelungsflächen Auf den entsiegelten Flächen einschließlich der Teilentsiegelungen für Kletterpflanzen wird eine 20-40 cm dicke Schicht Mutterboden aufgetragen und eingeebnet. Beschilderung Mit Hinweisschildern wird auf die Attraktionen innerhalb der landwirtschaftlichen Anlage hingewiesen. Die nachfolgende Darstellung zeigt Schildstandorte mit jeweiliger Beschriftung. ↑ N Abb. 11 Standorte der Hinweisschilder (Pfeile zeigen die Richtung an) 156 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Schriftzüge der Schilder: A Museum Spinnerei Sattelschweine B Museum Spinnerei Historische Rosen C Deutsches Sattelschwein Naschhecke Wildobst D Wildrosenhecke Deutsches Sattelschwein 157 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept 4.3.4 Artenwahl und Pflanzarbeiten Die Außenanlage des Landwirtschaftsbetriebes Neugrimnitz wird bevorzugt mit typischen Dorfbäumen und heimischen Wildsträuchern bepflanzt. Dabei werden neben den Standortansprüchen der Pflanzen auch Pflegeaufwand, ökologische Funktion sowie optischsinnliche Merkmale z.B. Wuchsform, Blattfarbe oder Blüte in die Auswahl einbezogen. Als wichtiges Entscheidungskriterium dient die Nutzung der Arten für den menschlichen Verzehr. Die Arten der Entwurfsplanung werden in Folgendem kurz beschrieben. Alleebäume, Baumreihen Malus (alte Sorten) Alkmene Auralia Dülmener Rosenapfel Muskatrenette Pommerscher Krummstiel Scharlachroter Gascogner Reeders Goldrenette (alte Lokalsorte in der Uckermark) Für den Standort Neugrimnitz werden nur Bäume mit stark wachsender Unterlage gewählt. Bis auf Reeders Goldrenette eigenen sich alle aufgeführten Sorten auch bestens als Mostäpfel. Sorbus aucuparia 'Edulis' (Edeleberesche, Mährische Eberesche) Wuchs: 12-15 m hoch, 5-7 m breit; anfangs schmal-eiförmig, später locker unregelmäßig bis breit-eiförmig; Äste aufstrebend, mittel- bis starkwachsend (Jahrestrieb 25-50 cm) Blüte: Ende Mai bis Juni, weiß Früchte: orangerot, ab August; durch Fruchtlast z.T. überhängende Zweige; süßsauer, nicht bitter; hoher Vitamin C-Gehalt; gut verwertbar; roh essbar Standortansprüche: anspruchslos, Sonne bis Halbschatten, wärmeverträglich, frosthart, windfest, Boden mäßig trocken bis feucht; auf trockenen, kalkhaltigen geringere Fruchtbildung Empfindlichkeiten: Bodenverdichtung, hitzeempfindlich, lang anhaltende Trockenheit, salzempfindlich Sonstiges: Vogelnährgehölz Solitärbäume, Baumpaare und Baumgruppen Castanea sativa (Ess-Kastanie, Maronen) Wuchs: 10-35 m hoch, 10-15 m breit, z.T. noch größer; breitausladende hochgewölbte Krone, drehwüchsiger Stamm; mittel- bis starkwachsend (Jahrestrieb 40-60 cm); Stockausschläge mit meterlangen Jahrestrieben; Tiefwurzler mit weitreichendem Wurzelsystem Blüte: cremeweiße Blütenkätzchen, Juni-Juli Früchte: braun; 2-3 Maronen in einer stacheligen vierklappigen Fruchtkapsel, ab Ende Oktober; roh essbar Standortanprüche: Sonne bis lichter Schatten; wärmeliebend, sehr gut hitzeverträglich, mäßig frosthart bis empfindlich (vor allem auf schwerem Boden); windfest; Boden frische bis trocken, durchlässig 158 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Corylus colurna (Baum-Hasel) Wuchs: 12-15 m hoch, 6-8 m breit; Krone breit bis kegelförmig, z.T. rundkronig; durchgehender Leittrieb; Äste schräg aufrecht oder waagerecht, kaum übergeneigt; langsam wachsend (20-30 cm Jahrestrieb); Herzwurzler; anfangs langsam wachsend Blüte: gelb, männliche Blütenkätzchen, März bis April, vor dem Laubaustrieb; weibliche Blüten unauffällig Früchte: Nüsse in geschützten Hüllblättern; ab September; haselnussähnlicher Geschmack; roh essbar Standortansprüche: robust, anspruchslos; Sonne, hitzeverträglich; frosthart; windfest; Boden trocken bis frisch Empfindlichkeiten: Bodenverdichtung Sonstiges: in den ersten Jahres bei Trockenheit viel gießen; später werden lange Trockezeiten sehr gut vertragen Cydonia oblonga (Quitte) Wuchs: kleiner Baum oder Großstrauch; 2-5 m hoch; ausladend Blüte: große weiße bis rosa Blüten; Ende Mai bis Juni Früchte: apfel- bis birnenförmig; leuchtend gelb; sehr groß; duftend; roh ungenießbar Standortansprüche: warm, etwas geschützt; keine Staunasse Juglans regia (Walnuss) Wuchs: 10-15 m hoch, 8-10 m breit; rundkronig; meist kurzstämmig; oft schiefwüchsig; Äste ausgebreitet, leicht überhängend, wenig verzweigt, locker belaubt; langsamwüchsig (30-40 cm Jahrestrieb), Tiefwurzler Blüte: Anfang bis Mitte Mai, männliche Blüten als grünbraune Kätzchen, weibliche als grüne Becher, unscheinbar Früchte: Nüsse, 2-3 cm groß, in grünen Fruchtschalen, ab September reifend, roh essbar Standortansprüche: Sonne bis lichter Schatten, hitzeverträglich, wärmeliebend, mäßig frosthart (besonders auf schweren Böden empfindlich); Boden mäßig trocken bis feucht, durchlässig, nährstoffreich Empfindlichkeiten: Verpflanzung, Wind Sonstiges: eventuellen Rückschnitt im Spätsommer bzw. Herbst vornehmen Mespilus germanica (Echte Mispel) Wuchs: Kleinbaum bzw. Großstrauch, 3-5 m hoch und breit; Krone ausgebreitet und ausladend, im Alter schirmförmig, mehrtriebig oder kurzstämmig; langsamwüchsig; Tiefwurzler Blüte: große weiße Blüten, Ende Mai bis Juni Früchte: walnussgroß, braun, Fruchtfleisch weiß, hart, ledrige Schale, erst durch Frost oder Lagerung weich und genießbar; gut verwertbar; roh essbar, angenehmer süßsäuerlicher Geschmack Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; hitzeverträglich, wärmeliebend, mäßig frosthart; Boden trocken bis frisch, durchlässig, lehmig oder humos; normal bis nährstoffreich Sonstiges: nicht heimisch Morus alba (Weißer Maulbeerbaum) Wuchs: 10-15 m hoch; 4-6 m breit; rundkronig, schiefstämmig; sparrig, mäßigwüchsig; Blätter herzförmig bis tief gelappt Blüte: unscheinbar, gelblichgrüne Ähren nach dem Laubaustrieb; Mai bis Anfang Juni Früchte: brombeerähnlich fleischig-saftig, weißlich, rosa oder auch purpurviolett bis schwarz; roh essbar; süß bis wässrig, wenig Aroma 159 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Standortansprüche: Sonne bis lichter Schatten; hitzeverträglich, wärmebedürftig, mäßig frosthart; Boden extrem trocken bis frisch; in allen durchlässigen Substraten Sonstiges: lässt sich durch Schnittmaßnahmen wie eine Kopf-Weide ziehen Sorbus aria (Echte Mehlbeere) Wuchs: 6-12 m hoch; 4-8 m breit; locker kegelförmig oder rundkronig, Stamm vielfach nur kurz, Äste aufrecht; langsamwüchsig (Jahrestrieb von 25-40 cm), Tiefwurzler Blüte: weiß, Mai; strenger Geruch Früchte: orangerot, ab September, mehliges Fruchtfleisch, roh essbar, fad Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten, hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart, windfest, robust; Boden trocken bis frisch, in allen lockeren durchlässigen Substraten, möglichst kalkhaltig Empfindlichkeiten: Nässe Sorbus domestica (Speierling) Wuchs: 10-15 m hoch, 8-10 m breit; anfangs kegelförmig, später eiförmig bis rund; breit aufrecht; langsamwüchsig (Jahrestrieb 20-25 cm); kurzer Stamm, oft schraubig gedreht; Tiefwurzler mit weitreichenden Seitenwurzeln Blüte: weiß, Mai bis Juni, unangenehmer Geruch Früchte: apfel- oder birnenförmig, 2-4 cm groß, anfangs gelblich und rötlich, später braun; roh essbar; jedoch Grün aufgrund des hohen Gerbsäureanteils kaum genießbar; durchgereift nach Frosteinwirkung süßlich; gut verwertbar Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten, hitzeverträglich, wärmebedürftig, mäßig frosthart; windgeschützt; Boden trocken bis frisch, nährstoffreich, durchlässig, mineralisch; kalkliebend Empfindlichkeiten: Nässe Sonstiges: größte heimische Sorbus-Art Sorbus torminalis (Elsbeere) Wuchs: Kleinbaum oder Großstrauch; 8-15 m hoch, 6-8 m breit, äußerst variable Gestalt; dichte Krone, eiförmig bis rundlich, sehr langsamwüchsig; Tiefwurzler mit starken Seitenwurzeln; Ausläufer bis 6-8 m vom Hauptstamm entfernt Blüte: lockere doldenähnliche Blütenstände, weiß, Mai bis Juni; strenger Geruch Früchte: Fruchtdolden hängend; eiförmige Beeren, gelb- bis dunkelbraun, roh essbar; erst nach Frost genießbar, vollreif mit teigigem Fruchtfleisch, säuerlicher Geschmack Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten, hitze- und trockenheitsverträglich, wärmeliebend, mäßig frosthart; windfest; Boden trocken bis frisch, nährstoffreich, durchlässig, kalkhaltig; auf schweren Böden kümmernd Empfindlichkeiten: Nässe, Einpflastern Sträucher Ökologisch besonders wertvoll sind heimische Wildgehölze als Solitär, Gruppenpflanzung oder freiwachsende Hecke. Diese sind anspruchslos, pflegeleicht und wertvoll für die Tierwelt. Gestalterisch beeindrucken Wildgehölze durch Blüten, Herbstfärbung oder essbare Früchte. Amelanchier ovalis (Gemeine Felsenbirne) Wuchs: 1-3 m hoch (meist 2 m); 2-3 m breit; straff und locker aufrecht, im Alter etwas ausladend; mäßig wüchsig; gelegentlich Ausläufer treibend; Flach- bis Herzwurzler; 160 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept leuchtend orangefarbene Blattfärbung im Herbst (insbesondere bei trockenem Boden) Blüte: vor dem Laubaustrieb April bis Mai, weiß, Frühblüher; leicht herber Duft Früchte: beerenähnlich, blaurot bis schwarz, essbar Standortansprüche: vollsonnig bis lichtschattig; hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart; Luftfeuchte niedrig bis hoch; windfest; Boden trocken bis frisch; in allen durchlässigen mineralischen, nährstoffarmen Substraten; kalkliebend; anspruchslos Sonstiges: heimisch; wertvolles Pioniergehölz für extreme Standorte; Vogelnährgehölz (21 Arten) geeignet für kleine Wildsträucherhecken Aronia melanocarpa (Kahle Apfelbeere, Schwarze Apfelbeere) Wuchs: 5-2 m hoch, bis 2 m breit; vieltriebig, aber wenig verzweigt; im Alter dickichtartige breite Gebüsche; langsamwüchsig (Jahrestrieb 15-30 cm); Flachwurzler; stark ausläuferbildend Blüte: weiße Rispen; Mai, nach dem Laubaustrieb; herber Geruch Früchte: beerenähnlich an Dolden, erbsengroß; im unreifen Zustand etwa ab September rot, bei Vollreife schwarz; bis November haftend, roh essbar; Geschmack süßlich, herb Standortansprüche: pflegearm und anspruchslos; Sonne bis Halbschatten; hitzeverträglich, warm bis kühl; frosthart; windfest; Boden mäßig trocken oder nass; auf allen Böden Sonstiges: beste Früchte in vollsonniger Lage Berberis vulgaris (Gewöhnliche Berberitze, Sauerdorn) Wuchs: 1-3 m hoch und breit, wächst anfangs straff aufrecht, später übergeneigt breitbuschig; mittel- bis starkwachsend (Jahrestrieb 40-70 cm); Tiefwurzler mit starker Adventivwurzelbildung; ausläufertreibend Blüte: gelb in zahlreichen hängenden Trauben, Mai; strenger Geruch Früchte: Beeren; auffällig hell bis dunkelrot; ab September; roh essbar; saftig, sehr sauer bis süßlich; vielfältig verwendbar (Säfte, Marmeladen, getrocknet wie Rosinen) Blatt: Verkehrt-eiförmig, im Austrieb oft rötlichgrün, später frischgrün, Herbstfärbung intensiv gelborange bis leuchtendrot. Standortansprüche: anspruchslos, robust; Sonne bis Halbschatten, meidet tiefen Schatten; hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart; Boden trocken bis frisch, kiesig bis lehmig; mager; kalkliebend Sonstiges: gelber Innenrinde der Zweige wurde früher zum Färben verwendet; Pioniergehölz für Extremstandorte; Vogelschutzgehölz Cornus mas (Kornelkirsche) Wuchs: 3-6 m hoch und breit; anfangs breitaufrecht, später breitbuschig bis halbrund, mit ausgebreiteten, fast waagerechten Zweigen; langsamwüchsig (Jahrestrieb 10-20 cm); Herzwurzler Blüte: sehr schöner Vorfrühlingsblüher im März bis April; zahlreiche kleine, gelbe Dolden, langanhaltend, schwach, süßlich duftend Früchte: kirschengroße Steinfrüchte (Kornelkirschen); ab August; rot bis schwärzlichrot glänzend; roh essbar, herb sauer; vielseitig verwendbar (z.B. Gelee und Saft) Standortansprüche: anpassungsfähig und anspruchslos; Sonne bis Halbschatten, in tiefem Schatten stark schiefwüchsig; verträgt Hitze, frosthart; windfest; Boden durchlässig, nährstoffreich, kalkhaltig Empfindlichkeiten: Bodenverdichtung Sonstiges: sorgfältige Pflanzung wichtig; verträgt Schnittmaßnahmen (ab Juni und nicht zu spät, da die Zweige verholzen); heimisch; geeignet als Einzelgehölz und für die Wildsträucherhecke; Nährgehölz für 15 Vogelarten und 17 Säugetierarten, wertvolle Bienenweide 161 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Corylus avellana (Haselnuss) Wuchs: 4-6 m hoch und breit; vielstämmig und breit aufrecht wachsend; im Alter schirmförmig; anfangs mäßig wachsend, anschließend stärker treibend; Flachwurzler Blüte: gelbe männliche Blütenkätzchen; März bis April; weibliche Blüten knospenförmig und unscheinbar Früchte: braune Haselnüsse, roh essbar; Reife ab September Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; wärmeliebend, frosthart; durchschnittlich windfest; Boden trocken bis feucht; sehr anpassungsfähig Sonstiges: verträgt starken Rückschnitt sehr gut Hippophae rhamnoides (Sanddorn) Wuchs: 1-5 m hoch, 2-3 m breit; sehr veränderlich; aufrecht-sparrig oder schiefstämmig; Zweige dornig; durch Ausläufer z.T. dickichtartig ausgedehnt; Ausläufer bis zu 5 m vom Strauch entfernt, heben Platten und Straßenbelege; mittel- bis starkwachsend; Tiefwurzler Blüte: unauffällig bräunlich; April; zweihäusig Früchte: Beeren zierend; orange; reich an Vitamin C; roh essbar; saftig, süß-säuerlich; vielfältig verwendbar (z.B. Saft, Marmelade) Standortansprüche: Sonne; hitzeverträglich, frosthart; windfest; Boden mäßig trockenfrisch, mager, durchlässig; sandig oder kiesig, humusmeidend Mahonia aquifolium (Gewöhnliche Mahonie) Wuchs: 0,8-1,5 m hoch und breit, vieltriebig, wenig verzweigt, leicht ausläufertreibend; allmählich dickichtartig; langsam wachsend; Blatter glänzend grün, in der Sonne bronzefarben; Herzwurzler Blüte: goldgelb, April, herber Geruch Früchte: blaue bereifte saftige Beeren, August bis Anfang Oktober, roh ungenießbar; durch Kochen essbar; säuerlich Standortansprüche: lichter Schatten bis Schatten; Sonne nur bei hoher Luft- und Bodenfeuchtigkeit; Boden mäßig trocken bis feucht Empfindlichkeiten: Austrocknen; Bodenverdichtung; Hitze bei gleichzeitiger Trockenheit; Wind Sonstiges: Bienenweide; immergrün; verträgt radikalen Schnitt Ribes aureum (Gold-Johannisbeere) Wuchs: 1-2 m hoch und breit, anfangs straff aufrecht, später übergeneigt bis weit ausgebreitet; mittel- bis starkwachsend Blüte: gelbe, hängende Trauben, Ende April bis Mai; nelkenartig duftend Früchte: purpurbraun bis schwarz; herb bis säuerlicher Geschmack; roh essbar ab Juli Standortansprüche: anspruchslos; Sonne bis Schatten; wärmeverträglich, frosthart; windfest; Boden mäßig trocken bis feucht, mäßig nährstoffreich Sonstiges: bei zu starkem Breitenwachstum Totalrückschnitt nach der Blüte möglich Ribes x Hybride (Jochelbeere) Wuchs: stärker wachsend als Johannis- und Stachelbeere; 1,5-3,0 m hoch; Triebe weit überhängend; stachellos; Frucht: dunkelviolett bis schwarz; roh essbar, angenehme Säure mit gutem Aroma Sonstiges: Kreuzung aus schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere; schnittverträglich; als fruchttragende Hecke geeignet 162 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Viburnum lantana (Wolliger Schneeball) Wuchs: 2-4 m hoch und breit; aufrecht bis trichterförmig, im Alter breitlagernd; Triebe aufstrebend, Zweige waagerecht; langsam wachsend; Austrieb wolliggrau; Flachwurzler Blüte: cremeweiß, Ende April bis Mai; strenger Geruch Früchte: rote bis purpurschwarze Steinfrüchte; ab August; Fruchtfleisch ungenießbar; Samenkerne roh essbar Standortansprüche: sehr anspruchslos und anpassungsfähig; Sonne bis lichter Schatten; hitzeverträglich, frosthart; windfest; Boden trocken bis frisch Empfindlichkeiten: Bodenverdichtung, Nässe Rosen Wildrosen Rosa arvensis (Kriech-Rose) Wuchs: 0,5-2 m hoch, 1-2 m breit; bogenförmig ausgebreitet; z.T. mit dünnen, kriechenden, bewurzelnden Trieben, z.T. kletternd; mäßig wachsend Blüte: groß, weiß, schalenförmig, Juli Früchte: rote Hagebutten, ab September Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; wärmeliebend, meist frosthart; windgeschützt; Boden trocken bis feucht; nährstoffreiche, humose Lehm- oder Tonböden Sonstiges: Pflanzabstand: 1 Pflanze pro m² Rosa canina (Gemeine Hecken-Rose, Hunds-Rose) Wuchs: 1-3 m hoch und breit; locker wachsend; bogig überhängend, durch starke Ausläuferbildung langsam dickichtartig und undurchdringlich; Tiefwurzler mit weitstreichenden Seitenwurzeln Blüte: blassrosa oder weiß, Juni bis Juli; duftend; überreich blühend Früchte: rote Hagebutten; verwertbar; vitaminreich, säuerlich Standortansprüche: Sonne bis lichter Schatten; hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart; windfest; Boden mäßig trocken bis frisch, tiefgründig Rosa rubiginosa (Wein-Rose) Wuchs: 2-3 m hoch und breit; anfangs aufrecht, später bogenförmig übergeneigt; Zweige mit Stacheln Blüte: Rosarote Schalenblüte, Juni bis Anfang Juli; duftend. Früchte: rote Hagebutten, ab September Standortansprüche: Sonne bis lichter Schatten; hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart; mäßig windfest; Boden trocken bis frisch; alle mineralischen Böden, außer nährstoffarmer Sand Rosa rugosa (Apfel-Rose, Kartoffel-Rose) Wuchs: 1-2 m hoch und breit, straff aufrecht; durch Ausläufer dickichtartige Kolonien; kaum verzweigt, stachelborstig; mäßig wachsend Blüte: rosa oder karminrot; Juni bis September; reich und lang anhaltend; weitreichend duftend. Früchte: orange bis rot, große, fleischige Hagebutten Standortansprüche: Sonne bis lichter Schatten; hitzeverträglich, frosthart; windfest; Boden mäßig trocken bis frisch; Sand bis Lehm; auf Kalk stark chlorotisch Sonstiges: bei leichtem Boden besonders starke Ausläuferbildung 163 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Rosa multiflora (Vielblütige Rose) Wuchs: 1,5-3 m hoch und breit; aufstrebend bis bogig überhängend; dichtbuschig, z.T. kletternd; wenig Stacheln; stark wachsend Blüte: zahlreiche weiße Einzelblüten; Juni bis Juli; duftet stark Früchte: orangerote Hagebutten, haften noch im Winter Standortansprüche: robust und anspruchslos; Sonne bis Halbschatten; wärmeverträglich, frosthart; windverträglich; Boden durchlässig, auf Kalk chlorotisch Rosa villosa (Apfel-Rose) Wuchs: bis 150 cm hoch Blüte: Juni, rosa, ungefüllt, einmal blühend, schwach duftend Standortansprüche: sonnig-halbschattig; Boden sandig, trocken Historische Rosen Rosa `Fantion Latour` Wuchs: 120-180 cm hoch (200 cm); 100-120 cm breit; dunkles Laub Blüte: einmalblühend, zartrosa, große Blüte, dicht gefüllt; stark duftend Standortansprüche: volle Sonne Sonstiges: braucht Platz, robust Rosa gallica`Officinalis` (Apothekerrose) Wuchs: 60-120 cm hoch; 80-120 cm breit; schwach verzweigt; aufrecht buschig wachsend; überhängend; bildet unterirdische Ausläufer (sofern sie nicht durch Veredlung vermehrt wurde) Blüte: einmalblühend, Juni-Juli; 4 bis 7cm groß; rot bis purpurn gefärbt, helle Mitte; halbgefüllt; angenehmer starker Duft Standortansprüche: volle Sonne bis Halbschatten Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten Sonstiges: ziemlich resistent gegenüber den bekannten Rosenkrankheiten; Pflanzung einzeln oder in kleinen Gruppen, auch für Hecken geeignet; 1-2 Pflanzen pro m²; sehr alte Sorte: schon vor 1310 angebaut Rosa gallica`Versicolor` Wuchs: 100 bis 120 cm hoch (150); überhängend Blüte: einmalblühend; weißrosa mit karminroten Streifen; halbgefüllt Standortansprüche: Sonne-Halbschatten Sonstiges: Pflanzung einzeln oder gruppenweise, auch für Hecken geeignet; 1-2 Pflanzen pro m² Rosa Königin von `Dänemark` Wuchs: bis 100-150 cm hoch; 80-120 cm breit; aufrecht buschiger Wuchs Blüte: einmalblühend; zartrosa mit dunkler Mitte; groß dicht gefüllt; starker Duft Sonstiges: robust; Pflanzung einzeln oder in kleinen Gruppen Rosa `Louise Odier` Wuchs:150-200 cm hoch frischgrünes, helles Laub; überhängend Blüte: öfterblühend; rosa, stark gefüllt, bester Duft Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten Sonstiges: relativ widerstandskräftig gegen Krankheiten; 2-3 Pflanzen pro m²; Pflanzung 164 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept einzeln oder in Gruppen Rosa de `Resht` Wuchs: 80-100 cm hoch und 60-90 cm breit; aufrecht buschiger Wuchs Blüte: öfterblühend; purpurrot; stark gefüllt; sehr starker Duft Standortansprüche: anspruchslos Sonstiges: robust; Pflanzung einzeln oder in Gruppen; auch für Hecken geeignet; 4-5 Pflanzen pro m² ca. alle 5 Jahre verjüngen Rosa `Souvenir de la Malmaison` Wuchs: 80-100 cm hoch und 50-80 cm breit; aufrecht buschiger Wuchs Blüte: öfterblühend; rosa; groß dicht gefüllt; bester Duft Empfindlichkeiten: etwas regenempfindlich Sonstiges: robust; Pflanzung einzeln oder in Gruppen; 4-5 Pflanzen pro m² Kletterrosen Rosa 'Colonia' (Kletter-Rose 'Colonia') Blüte: dunkel-blutrot, schalenförmig, gut und reichlich blühend, mittelgroß, öfter blühend Wuchs: 2-3 m hoch, buschig aufrecht, Triebe mittlerer Länge, gut verzweigt, robust, Blätter dunkelgrün und leicht glänzend Rosa 'Manita' (Kletter-Rose 'Manita') Blüte: dunkelrosa mit gelblicher Mitte, sehr groß, halb gefüllt, schalenförmig, meist in Dolden, öfter blühend, Blätter dunkelgrün, mittelgroß, stark glänzend Wuchs: bis 2,5 m hoch, starkwüchsig, vieltriebig, robust Rosa 'New Dawn' (Kletter-Rose 'New Dawn') Blüte: zart-weißlichrosa, mittelgroß, stark gefüllt, einzeln und in Büscheln, wetterfest, öfter blühend, duftend, Blätter tiefgrün, glänzend, sehr dicht, klein Wuchs: bis 3 m hoch, starkwüchsig, überhängend, gut kletternd, robust, frosthart Kletterpflanzen Clematis vitalba (Gemeine Waldrebe) Wuchs: 5-15 m hoch, 2-8 m breit; undurchdringlich mattenartig wachsend, sehr starkwüchsig (Jahrestrieb 150-300) m. Blüte: weiß, Hauptblüte Juni bis Juli, nachblühend bis September; strenger weißdornähnlicher Geruch Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; hitzeverträglich, meist frosthart; windfest; Boden mäßig trocken bis frisch, tiefgründig, nährstoffreich Humulus lupulus (Hopfen) Wuchs: Schlinger, 3-6 m hoch und 2,5 bis 3 m breit; mattenartig wachsend; schnell und stark wachsend; Triebe sterben im Winter ab, im Frühjahr neuer Austrieb; junge Triebe im Frühjahr essbar wie Spargel, sog. "Hopfenspargel"; Flachwurzler Blüte: zweihäusig, weibliche Blüten unauffällig gelbgrün; männliche Blüten als grünliche Rispen; Juli bis August 165 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Früchte: grün bis braun, zapfenartig, ca. 3 cm groß; bitterer Geschmack Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; hitzeverträglich, wärmeliebend, frosthart; hohe Luftfeuchtigkeit; Boden frisch bis nass; bevorzugt sehr nährstoffreiche, sandig-lehmige bis tonige Substrate Hedera helix (Gewöhnlicher Efeu) Wuchs: 10-20 m hoch, 2-15 m breit, Jahrestrieb anfangs 10-20 cm, ab dem dritten bis sechsten Jahr 70-100 cm; immergrün; Herzwurzler Blüte: grüngelb, September; strenger Geruch; nur an alten Exemplaren Früchte: schwarz, bis ins Frühjahr haftend, giftig; nur an älteren Pflanzen Standortansprüche: Sonne bis Schatten, hitzeverträglich, wärmeliebend, gut in kühlluftfeuchten Lagen, mäßig frosthart; windverträglich; Boden trocken bis feucht, in allen etwas nährstoffreichen Substraten Empfindlichkeiten: Bodenverdichtung, verträgt Trockenheit nur im angewachsenen Zustand Lonicera brownii 'Dropmore Scarlet' - Trompeten-Geißblatt Wuchs: 2-3 m hoch, 0,5-1 m breit; schwachwüchsig (Jahrestrieb 10-30 cm); früher Blattaustrieb, Laub bis November haftend Blüte: orangerot in langgezogenen Röhren; Juni bis September, z.T. bis Oktober; langanhaltend blühend Früchte: orange, ab September Standortansprüche: (Sonne) lichter Schatten bis Halbschatten; wärmeliebend, meist frosthart; Boden frisch bis feucht, in allen nährstoffreichen Substraten Lonicera caprifolium (Jelängerjelieber) Wuchs: 2 - 8 m hoch, 0,5- 2 m breit, anfangs schwachwüchsig, ab dem dritten Jahr mittel- bis starkwachsend (Jahrestrieb 40-80 cm), zeitiger Blattaustrieb (März/ April), Blätter oberseits dunkelgrün, unten blaugrün Blüte: weiß bis cremegelblich und leicht rot überlaufend, Mai bis Juni; abends intensiv süß duftend Früchte: orangerot, ab August, giftig Standortansprüche: bevorzugt lichten Schatten bis Halbschatten, volle Sonne nur bei feuchten Böden, wärmeliebend, meist frosthart, frischer bis feuchter Boden, alle nährstoffreichen, durchlässigen Substrate Empfindlichkeiten: Wind Sonstiges: heimisch Lonicera tellmanniana (Gold-Geißblatt) Wuchs: 4-6 m hoch, 1-4 m breit; Seitenzweige horizontal abstehend; starkwüchsig (Jahrestrieb 50-120 cm), Blätter langhaftend Blüte: leuchtend-orangegelb; Juni, Nachblüte bis Anfang Oktober; reichblühend Früchte: selten, orange Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten, Wurzelfuß beschatten, hitzeverträglich, meist frosthart; windverträglich; Boden mäßig trocken bis frisch; alle nährstoffreichen Substrate Parthenocissus tricuspidata 'Green Spring' (Wilder Wein Green Spring) Wuchs: Strauch bzw. Kletterpflanze, 8 bis 12 m; sommergrün Blüte: Juni bis Juli, grün bis gelb Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten; Boden trocken bis frisch, sandig, lehmig, humos; mäßig nährstoffreich 166 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Parthenocissus tricuspidata 'Veitchii' (Jungfernrebe) Wuchs: 15-18 m hoch, dicht und mattenartig; Zweige waagerecht bis fächerförmig ausbreitend; sehr schnell wachsend (Jahrestrieb 80-200 cm); Austrieb rötlich, anschließend glänzend-frischgrün; Herbstfärbung gelborange bis feuerrot Blüte: unscheinbar, gelbgrün, Juli bis August Früchte: schwarze Beeren Standortansprüche: Sonne bis Halbschatten, hitzeverträglich, meist frosthart, windverträglich, Boden mäßig trocken bis feucht, in allen etwas nährstoffreichen Substraten, normaler durchlässiger, humoser Gartenboden Pflanzabstand: 1 Pflanze/ lfd. Meter Stauden Lavandula angustifolia (Lavendel) Wuchs: 30-60 cm hoch und breit. kleiner Halbstrauch; langsamwüchsig, ohne regelmäßigen Rückschnitt im Alter auseinanderfallend, langlebig Blüte: langgestielte Blütenähren von Juli bis August, blauviolett; stark duftend Standortansprüche: volle Sonne; windgeschützte Lage; hitzeverträglich, wärmeliebend, meist frosthart; Boden trocken bis frisch, kalkhaltig, lehmig-humos, sandig oder steinig; in allen leichten durchlässigen Substraten; Winterschutz günstig, meist aber nicht notwendig Sonstiges: vor der ersten Blüte zurückschneiden, um buschigen Wuchs zu erzielen; im Frühjahr um ein Drittel zurückschneiden; Wärmespeicherung mit weißem Sand verbessern, nicht mit dunklem Material mulchen; alle 1 - 2 Jahre Magnesiumkalk in den Boden einarbeiten; in Kombination mit Rosen die Erde für Lavendel mit Sand oder Splitt abmagern 167 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Vorschau ausgewählter Gestaltungselemente Abb. 12: Neu eingesäte Blumenwiese. Im ersten Jahr wachsen viele einjährige Pflanzen (Klatschmohn, Kornrade, Kornblume und Kamille). Anschließend überwiegen ausdauernde Arten. (Quelle: WITT 1996: 39) Abb. 13: Mehrjährige Blumenwiese Wiesenstauden. mit ausdauernden (Quelle: KREUTER 1988: 308) 168 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Abb. 14: Rote und rosafarbene Rosen im Kontrast mit lila blühendem Lavendel. (Quelle: JANTRA 1991: 56) 169 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Einkauf der Pflanzen Am besten werden die Gewächse in einer regionalen Baumschule erworben, wo sie sich bereits den vorherrschenden Klimabedingungen anpassen konnten. Werden die Pflanzen selbst gekauft, so sollten nur gesunde Qualitätspflanzen gewählt werden. Diese zeichnen sich durch einen gut durchwurzelten Ballen aus, bei dem die Feinwurzeln bereits aus dem Topfboden herauswachsen. Pflanzen mit einer Moosschicht auf der Oberfläche befinden sich häufig schon lange im Container und wachsen deshalb meist schlecht an. Weitere Auswahlkriterien bilden Verletzungen der Pflanze, Schädlinge, Bodenfeuchtigkeit, Größe, Anzahl der Verzweigungen und gesunde Farbe der Blattmasse. Pflanzanleitung (EHREN o.J. und LORBERG 2000) Allee- und Straßenbäume Je nach Bäumgröße werden Pflanzlöcher mit mindestens 100 x 100 x 60 cm ausgehoben. Humusreicher Oberboden wird getrennt vom Unterboden neben der Pflanzgrube gelagert. Schlechter Boden wird entweder vollständig durch Mutterboden ausgetauscht bzw. partiell aufgebessert. Bäume, die aus der Baumschule angeliefert werden, legt man an einen schattigen windgeschützten Platz. Außerdem werden sie angefeuchtet und mit Planen oder feuchten Tüchern abgedeckt. Verzögert sich der Pflanztermin, dann müssen die Bäume an einem geschützten Ort eingeschlagen werden. Bei Pflanzen ohne Ballen werden Wurzeln und Austrieb eingekürzt. Kranke Wurzeln schneidet man bis ins gesunde Holz zurück. Mit einem scharfen Messer werden die übrigen Wurzeln nachgeschnitten, wobei die Schnittstellen nach unten weisen sollten. Bei Frühjahrspflanzung werden die oberirdischen Triebe um 1/3 eingekürzt. Horizontal oder parallel wachsende Äste entnimmt man vollständig. Für Pflanzen mit Ballen wird das Pflanzloch entsprechend der Ballengröße ausgehoben. Dabei sollte die Pflanzgrube doppelt so tief gegraben werden wie der Ballen. Der gelockerte Boden wird mit Humus oder Kompost angereichert und bis auf Pflanzhöhe aufgefüllt. Bevor die Bäume gepflanzt werden, wird der Unterboden eingefüllt und ein Pfahl gesteckt, der später als Befestigung dient. Dieser sollte sich auf gefahrenexponierten Seite (Wind, Straße, Sonne) befinden. Große Bäume benötigen mehrere Holzpflöcke. Pflanzen mit angefeuchtetem Wurzelwerk bzw. mitsamt Juteummantelung des Ballens werden in der Tiefe wie sie in der Baumschule standen ins Pflanzloch gesetzt. Allerdings sollte sich der Ballen noch ca. 5 cm über der Oberfläche befinden. Auf diese Weise steht der Baum auch nach späterer Sackung noch richtig. Wenn sich der Ballen in der richtigen Höhe in der Pflanzgrube befindet, werden Juteleinen und Spanndraht geöffnet. Auch der Knoten am Wurzelhals muss unbedingt gelöst werden. Juteleinen und Spanndraht bleiben mit im Pflanzloch, da sie mit der Zeit verrotten. Nachdem die Pflanztiefe noch einmal geprüft wurde, wird der Oberboden eingefüllt. Dabei wird der Baum leicht gerüttelt, um Luftlöcher zu vermeiden. Abschließend wird die Erde des Pflanzloches angetreten, eingeschlämmt und mit Rindenmulch umgeben. Außerdem wird ein ca. 15 cm hoher Gießrand um die Pflanzen gelegt. Abschließend verankert man den Baum mit breitem Band bzw. Baumgurten an den Pfählen. Aufgrund des Dickenwachstums ist diese Verankerung noch 2 Jahren wieder zu lösen. 170 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Laubabwerfende Gehölze Der Boden wird tief gelockert und mit Dung, Kompost oder Rindenhumus gedüngt. Nach der Warenlieferung feuchtet man die Pflanzen an und lagert sie an einem schattigen, windgeschützten Ort. Zusätzlich werden die Gehölze mit feuchten Säcken oder Planen abgedeckt. Verzögert sich die Pflanzung, dann wird ein Graben ausgehoben, in den die Pflanzen senkrecht hineingestellt, leicht angetreten und kräftig gegossen werden. Sofern die Pflanzen länger im Graben stehen, muss regelmäßig gewässert werden. Bei Gehölzen ohne Ballen werden schadhafte Wurzeln bis ins gesunde Holz weggeschnitten. Mit einem scharfen Messer werden die übrigen Wurzeln nachgeschnitten, wobei die Schnittstellen nach unten weisen sollten. Bei Frühjahrspflanzung kürzt man oberirdische Triebe um 1/3 ein, wobei sehr dünne Zweige vollständig entfernt werden. Das Pflanzloch sollte in Breite und Tiefe mindestens doppelt so groß ausgehoben werden wie das Wurzelwerk. In dieses wird die Pflanze mit gut angefeuchteten Wurzeln gesetzt und langsam mit Mutterboden bedeckt. Dabei wird die Pflanze leicht gerüttelt, um Luftlöcher zu vermeiden. Gepflanzt werden die Gehölze so tief wie sie in der Baumschule standen. Abschließend wird die Erde des Pflanzloches angetreten, eingeschlämmt und mit Rindenmulch umgeben. Gehölze mit Ballen werden entsprechend der beschriebenen Anleitung wie Allee- und Straßenbäume gepflanzt. Kletterpflanzen Klettergewächse pflanzt man am besten im Frühjahr bis Mitte April oder im Herbst von Oktober bis zum ersten starken Frost. Bevor die Topfpflanzen (Klettergewächse/ Stauden) ins Erdreich gesetzt werden, stellt man sie für ein bis zwei Stunden in einen Wassereimer. Die Triebe mehrjähriger Pflanzen in Containern werden um 1/3 gekürzt. So können die Wurzeln die Blattmasse im ersten Jahr mit ausreichend Wasser versorgen. Zudem verzweigt sich die Pflanze stärker. Die Pflanzgrube sollte mindestens 30 – 60 cm tief und doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Bevor die Pflanzen eingesetzt werden, wird der Boden umgegraben und gelockert. Mangelnde Bodenqualitäten können mit Humus oder reifem Kompost aufgebessert werden. Bei Sandböden wird Bentonit, organischer Dünger oder Kompost zugegeben. Auf diese Weise verbessert sich die Wasserspeicherkapazität. Sehr schlechter Boden ist vollständig auszutauschen. Allerdings birgt dies den Nachteil in sich, dass sich die Pflanzenwurzeln schlechtere Bodenschichten nur langsam oder gar nicht erschließen und sich weitgehend auf das Pflanzloch beschränken („Blumentopfeffekt“). Gleiches gilt, wenn Bodenverdichtungen im Untergrund bestehen. Diese sind zu beseitigen und aufzulockern. Bauschutt wird aus dem Boden herausgelesen. Die Lage des Pflanzloches sollte so gewählt werden, dass es dem Regen ausgesetzt ist. Unter Dachüberständen leiden die Pflanzen schnell an Trockenheit. Deshalb wird die Pflanzgrube mit etwas Abstand von der Wand (60-80cm) ausgehoben. Dünne Drähte oder Schnur leiten die Pflanzen von dort an das Gerüst. Auch ohne Dachüberstände sollte der Abstand von der Fassade mindestens so groß sein wie der Triebdurchmesser in Bodennähe, besser noch größer. Gehölze, Kletterpflanzen und Stauden werden ebenerdig gepflanzt. Eine Ausnahme bildet die Waldrebe (C. vitalba), bei ihr sollten sich einige Knospen unterhalb der Bodenoberfläche befinden. Bei allen Clematisarten ist darauf zu achten, dass die Wurzeln breitflächig im Pflanzloch ausgebreitet werden. Ansonsten werden Kletterpflanzen leicht schräg zur Wand gepflanzt, damit sie möglichst rasch klettern. Das Pflanzloch wird so mit Mutterboden aufgefüllt, dass keine Hohlräume entstehen. Den Boden tritt man leicht an und schlämmt ihn mit Wasser, wenn möglich 171 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Regenwasser, ein. Auf diese Weise werden die Wurzeln mit den umgebenen Bodenschichten verbunden. Abschließend wird um die Pflanze eine Geißmulde gelegt und gemulcht. Letzteres hält die Bodenoberfläche nach der Einschlämmung wasserdurchlässig. Außerdem beschattet Mulch den Pflanzenfuß, fördert Bodenfeuchte und -lebewesen und verringert den Pflegeaufwand, da unerwünschte Kräuter nur noch selten oder gar nicht gejätet werden müssen. Als Mulchmaterialien dienen Laub, trockener Rasenschnitt, Kompost, Rindenhumus, Pflanzenreste oder zerkleinerte dünne Äste. Kompost und Rindenhumus düngen die Pflanzen zusätzlich. Um Fäulnis und Schimmel zu vermeiden sollte die Mulchschicht nicht höher als 5 - 10 cm sein. Abschließend werden Kletterpflanzen mit einem Stock, der meist bereits beim Kauf mitgeliefert wird, schräg zur Wand ans Gerüst geleitet. Der Stock wird am Spalier mit Draht oder Schnur festgebunden. Efeu bildet schneller Haftwurzeln, wenn er mit Drahtkrampen oder ähnlichem an der Fassade befestigt wird. Rosen Das Pflanzloch wird mindestens 40 – 50 cm tief gelockert, um den tiefwurzelnden Rosen gute Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen. Obgleich Rosen auch in normalem Gartenboden wachsen, bevorzugen sie einen etwas lehmhaltigen Standort. Mit gut verrottetem Kuhmist oder Hornspänen wird der Boden aufgebessert. Um Wurzelverbrennungen zu vermeiden, sollte der Dünger die Wurzeln nicht berühren. Die Wurzeln werden leicht gekürzt und in Lehmbrei getaucht. Wird im Frühjahr gepflanzt, dann entfernt man schwache Triebe und schneidet die übrigen auf 3-5 Augen, auf eine Höhe von 20-25 cm zurück. Bei Herbstpflanzung werden die Triebe erst im nächsten Frühling eingekürzt. Frisch angelieferte Rosen werden unverzüglich ausgepackt und einige Stunden in Wasser getränkt. Danach wird sofort gepflanzt. Verzögert sich die Pflanzung, so müssen Rosen vollständig mit Erde abgedeckt werden. Bei Rosen befindet sich die Veredlungsstelle und damit auch die Pflanztiefe ca. 5 cm unter der Oberfläche. Die Wurzeln werden gleichmäßig ausgebreitet und mit Erde umgeben. Anschließend werden die Pflanzen leicht angetreten. Unabhängig von der Pflanzzeit häufelt man die Pflanzen 20 cm an. Nach dem ersten Austrieb können die Rosen bei bedecktem Wetter abgehäufelt werden. Rasen und Blumenwiese Zuerst wird die zukünftige Rasenfläche umgegraben und gehackt. Der Boden sollte locker und nährstoffarm, also nicht frisch gedüngt sein. Nun lässt man die Fläche 14 Tage ruhen, damit sich die Erde setzt und Unkräuter keimen. Anschließend wird der Boden mit der Harke noch einmal 2-3 cm aufgelockert und Unkräuter mit der Hand entfernt. Nachdem gesät wurde, wird das Saatgut eingehackt und festgetreten bzw. angewalzt. Flächen, die bereits mit Rasen bedeckt sind, werden kurz geschnitten und leicht aufgerissen. Anschließend wird eine reine Wildblumen- und Kräutermischung eingesät. Die Einsaat sollte möglichst im zeitigen Frühjahr oder im Spätsommer bzw. Herbst erfolgen. 172 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept 4.3.5 Pflegemaßnahmen Allgemeine Pflegehinweise Besonders in den ersten drei Jahren müssen die Pflanzen gepflegt werden. Hierzu gehören vor allem Wassergaben bei Trockenheit. Dies betrifft ganz besonders Pflanzen mit eingeschränktem Wurzelraum. Dabei wird möglichst in größeren Abständen reichlich gewässert anstatt regelmäßig und wenig. Weiterhin sollten Pflanzstellen aus oben genannten Gründen gemulcht, gelockert und bei Bedarf von Unkräutern gesäubert werden. Dabei sollten nur unerwünschte Problemunkräuter entfernt werden, da sich ein natürlicher Unterwuchs, ähnlich wie Mulch, positiv auf die Kletterpflanzen auswirkt. Absichtlich können Unterpflanzungen vorgenommen werden, um den Boden und Kletterpflanzen positiv zu beeinflussen oder den oft kahlen Bereich zwischen Boden und Blattgrün der Pflanzen ästhetisch aufzuwerten. Einige Beispiele nach FINKE (2001) dazu: - Phazelia (Gründüngung) - Studentenblumen (verbessern die Bodenqualität) - Lavendel (vertreibt Blattläuse und Ameisen) Bei Schädlingsbefall wird mit Pflanzenbrühen gespritzt. Literaturhinweis: ABTEI FULDA (2002): „Pflanzensaft gibt Pflanzen Kraft.- Fulda: Eigenverlag Spezielle Pflegemaßnahmen Kletterpflanzen allgemein Während der Vegetationszeit wird regelmäßig gemulcht. Dabei werden am Schweinestall nur die Rosen mit Pflanzenstreu umgeben, da Lavendel empfindlich auf Mulch reagiert. Wird kontinuierlich mit Rindenhumus oder Kompost gemulcht, kann auf eine zusätzliche Düngung weitgehend verzichtet werden. Im Frühjahr sollte eine 1 bis 2 cm dicke Schicht aus reifem Kompost in den Boden eingearbeitet werden. Pflanzen mit beschränktem Wurzelraum erhalten zusätzlich Horn-, Knochen- oder Steinmehl. Ist kein Kompost verfügbar, werden die Pflanzen vor dem Austrieb im Frühling, möglichst mit einem organischen Dünger, versorgt. Im Sommer, spätestens bis zum August, folgt eine zweite Düngung. Kletterpflanzen im freien Boden genügt eine Kompostdüngung im Jahr. Kletterpflanzen speziell (Rosa/ Lonicera/ Clematis) - Pflanzen gießen In sehr trockenen und frostfreien Winterperioden sowie bei anhaltender Sommertrockenheit sollten die Pflanzen gegossen werden. Dies ist vor allem bei Lonicera (Geißblätter am Schweinestall) wichtig, da sich ansonsten das Risiko eines Blattlausbefalles erhöht. - Anbinden bzw. Einstecken der Triebe Triebe werden mit Draht oder Schnur locker am Gerüst befestigt, so dass noch ausreichend Platz für Dickenwachstum bleibt. - Rückschnitt bei Aufkahlen Ein Verjüngungsschnitt fördert die Verzweigung und dichten Wuchs. Bei stark aufgekahlten Pflanzen werden die Haupttriebe gekürzt. Dieser Schnitt wird nach Bedarf, höchstens alle 3 bis 4 Jahre in der Zeit vom späten Winter bis Mitte März durchgeführt. Auch kranke, abgestorbene oder schwache Triebe werden in dieser Zeit entnommen. Der Rückschnitt erfolgt bei Frühblühern nach der Blüte und bei Spätblühern vom Spätherst bis ins Frühjahr hinein. Dabei wird auf kräftige Knospen bzw. ein Knospenpaar zurückgeschnitten. Bei 173 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Gestaltungskonzept Lonicera und Clematis werden die jüngsten Triebspitzen oberhalb einer Blattansatzstelle mit dem Messer oder einer Schere abgeschnitten. Hierdurch verzweigen sich die Pflanzen auch im unteren Bereich der Fassade flächendeckend. - abgestorbene Blüten abschneiden Abgestorbene Blüten, besonders bei Rosen, sollten möglichst regelmäßig entfernt werden, um die Blühperiode zu verlängern. - Winterschutz Rosen werden im Herbst mit Erde an- und im Frühjahr abgehäufelt (März). Ebenso werden Lonicera und Clematis vor dem Winter mit einer dicken Mulchschicht, beispielsweise aus Laub, umgeben. - Pflanzenschutz Rosen spritzt man im Frühjahr vorbeugend mit Ackerschachtelhalmbrühe gegen Pilzerkrankungen. - beschatten Clematisarten sollten immer einen beschatteten Fuß haben. Alle übrigen Kletterpflanzen werden im ersten Jahr mit Kiefernreisig abgedeckt, um einer zu starken Verdunstung und Sonnenbrand vorzubeugen. Wildrosen - Falllaub und gelegentliche Kompostgaben für die Nährstoffversorgung einbringen - im Abstand von mehreren Jahren einen Auslichtungsschnitt vornehmen Lavendel - abgestorbene Blüten abschneiden Blumenwiese - im Aussaatjahr nur im Herbst mähen - in den darauffolgenden Jahren 2x jährlich mähen: Ende Juni-Juli (nach der Blüte) und im Herbst Oktober/November - Schnittgut entfernen - nicht düngen Baumhasel (Corylus colurna) und Edeleberesche (Sorbus aucuparia `Edulis´) - in den ersten 3 Jahren ausreichend wässern; vor allem in Trockenperioden 174 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Zusammenstellung der Ergebnisse 5. Zusammenstellung der Ergebnisse 5.1 Finanzierungsmöglichkeiten für die Planungsumsetzung Im Rahmen des Wettbewerbs „Regionen aktiv - Land gestaltet Zukunft“ besteht für den Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz GmbH eine Fördermöglichkeit. Als Wirtschaftsunternehmen kann der Betrieb einen Fördersatz von 80%, bei Investitionen von 40%, in Anspruch nehmen. Der zu erbringende Eigenanteil wird durch betriebliche Mittel (z.B. Arbeitskräfte, Baugeräte und -materialien, Energie, Wasser) abgedeckt. Umfang und Art der Eigenleistung gehen aus den Kostenberechnungen (Kap. 3.5/ Kap. 4.4 Spezieller Teil) hervor. 5.2 Handlungsleitfaden für die Umsetzung der Konzeption Arbeitsinhalte/ Teilziele Realisierungszeitraum U 1. Vorbereitung - Förderantrag für den Wettbewerb „Regionen aktiv“ erarbeiten und einreichen …………….. 09-10 - Kletterhilfen und Hinweisschilder planen…….………….………………………………….. 10-11 • Fassaden nach Richtangaben vermessen (vgl. Kap. 4.3.2 Spezieller Teil) • notwendige Stückzahl an Spalierhölzern, Abstandshaltern, Gewindestangen, Dübeln, Muttern berechnen) - notwendige Arbeitsmaterialien- und maschinen/ Baustoffe planen …………………………. 10-11 • Abriss Kälberstall • Flächenentsiegelung • Bodenaufbereitung • Freiflächen- und Weggestaltung • Kletterhilfen • Hinweisschilder • Museumseinrichtung • Pflanzungen - Baustoffe, Arbeitsmaterialien, Pflanzgut organisieren bzw. einkaufen………………………. 11-12 • Museumseinrichtung (vgl. Kap. 3.4.3 Spezieller Teil) • Kletterhilfen (vgl. Kap. 4.4 Spezieller Teil) • Freiflächen- und Weggestaltung (u.a. Rasen- und Wiesensaat vgl. Kap. 4.4 Spezieller Teil) 14 • Pflanzgut von den Baumschulen „auf Abruf“ für das Frühjahr 2005 bestellen TP TP PT 2004 2004 PT 2. Durchführung der Baumaßnahmen - Baumfällung: Säulen-Pappel (Eigenleistung)………………………………………………… • Baum fällen, Baumstubben roden, Holz laden, entsorgen - Anbau am Kälberstall abreißen, entsorgen des Bauschutts (Eigenleistung) ………..……..…. - Flächenentsieglung, vgl. Skizze technischer Ausbau (Eigenleistung) ..……............................ • ehemalige Silofläche entsiegeln, Bauschutt entsorgen (südlich des Schweinestalls) • ehemaligen Mistablageflächen entsiegeln, Bauschutt entsorgen (nördlich und östlich des Kälberstalls) • Teilentsiegelung für Pflanzlöcher am Kälberstall und Schweinestall, Bauschutt entsorgen - Boden der entsiegelten Flächen für Pflanzungen vorbereiten und aufbessern (Eigenleistung).. • ca. 20-40 cm Mutterboden auftragen und einebenen - Rasengittersteine verlegen (Parkplatz am Schweinestall)……………………………………. - Kletterhilfen bauen und an der Fassade montieren (Eigenleistung)……......................……… • Arbeitsgeräte organisieren und bereitstellen • Bauanleitung herstellen und montieren (vgl. Kap. 2.2.1 Allgemeiner Teil) 14 2004 2004 10-12 2004 11-02 2004/05 11-03 2004/5 11-03 2004/05 01-03 2005 10-02 2004/05 „auf Abruf“ bedeutet, dass die bestellten Pflanzen innerhalb einer Pflanzperiode in der Baumschule reserviert werden, bis die Baustelle pflanzfertig ist. Hierdurch sind die Pflanzen kurzfristig und vollständig verfügbar. 175 II. Spezieller Teil – Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz Zusammenstellung der Ergebnisse 3. Museum einrichten……………………………………………………………………….. - vorhandene Geräte und Einrichtungsgegenstände ausräumen - Ausstellungsräume reinigen, - Innenwände weiß anstreichen (vgl. Kap. 3.4.3 Spezieller Teil) - Spinnereigeräte in den Ausstellungsraum transportieren - Spinnereigeräte im Ausstellungsraum aufbauen - Einrichtungsgegenstände montieren und aufbauen - Arbeitsplätze einrichten - historische landwirtschaftliche Geräte beschaffen(vgl. Kap. 3.4.3 Spezieller Teil) - historische landwirtschaftliche Geräte ausstellen - historische landwirtschaftliche Geräte beschriften - Weizenkorn (50 kg) beschaffen - verschiedenen Getreidearten und -sorten beschaffen (u.a. Dinkel, Hafer, Weizen, Gerste, Roggen) - verschiedene Getreidearten ausstellen und beschriften - Weizenbündel vom Feld beschaffen (abhängig von der Erntezeit) - Gaben, Hocken und Kornstadel anfertigen - Gaben, Hocken und Kornstadel aufstellen 12-02 2004/05 4. Pflanzungen (vgl. Kap. 4.3.3 Spezieller Teil)……………………………………………… - Allee an der Straße „Zum Kellerberg“ • Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten • geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen • über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen • nach Lieferung Bäume sofort pflanzen • Pflanzen angießen - Allee im Hof • Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten • geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen • über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen • nach Lieferung Bäume sofort pflanzen • Pflanzen angießen - Solitärgehölze, Sträucher, Kletterpflanzen und Stauden • Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten • geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen • über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen • nach Lieferung Bäume sofort pflanzen • Pflanzen angießen • Kletterpflanzen am Spalier festbinden • Bäume im Sattelschweingehege ausgrenzen - Rasen als Neuanlage (vgl. 4.3.3 Spezieller Teil; Parkplatz am Schweinestall) • Bodenvorbereitung • Rasen (Compo Saat) säen, einharken, festtreten bzw. anwalzen • leicht gießen - Rasenflächen in Blumenwiesen mit Vollsaat (Flächen östlich/ nördlich des Museums) bzw. mit Initialeinsaat (Flächen am Schweinestall) umwandeln • Rasen kurz schneiden • vorhandene Grasnarbe mit der Hacke aufreißen • Blumen- und Kräutermischung säen, einharken, antreten oder anwalzen • leicht gießen 03-05 2005 5. Offenstall für Sattelschwein einrichten (vgl. Kap. 3.4.2)………………………………….. 06-07 - im Schweinezuchtverband Berlin-Brandenburg eintragen - Weidetechnik und Stallbedarf beschaffen - Gehege einrichten - Offenstall einrichten - Futterautomaten aufbauen - Sattelschweine kaufen und transportieren (Priebe: 0173-6195633) 2005 6. abschließende Arbeiten - Hinweisschilder anfertigen und aufstellen 176 Quellen Quellen Literatur AGRARSOZIALE GESELLSCHAFT e.V. (1999): Innovatives Wirtschaften in ländlichen Räumen.- Schriftenreihe für ländliche Sozialfragen (Göttingen) 133 EHREN, Lorenz (o.J.): unveröffentlichtes Manuskript. FELLMER, Eberhard/ Rahn, Antje (1997): Der richtige Stall für mein Pferd. Pferdepension und Einstellungsvertrag.- Cadmos FINKE, Cerstin/ Osterhoff, Julia (2001): Fassaden begrünen. Ratgeber für Gestaltung, Ausführung und Pflanzenwahl.- Taunusstein: Eberhard Blottner GERSTENKORN, Hartmut (1992): Analyse der ökonomischen Aspekte einer Energieerzeugung aus Biomasse.- Frankfurt (Main): DGL (Schriftenreihe Forschungsberichte 8) HOISL, Richard/ Nohl, Werner/ Engelhardt, Petra (2000): Naturbezogene Erholung und Landschaftsbild.- KTBL-Schrift (Darmstadt) 389 INSTITUT FÜR FORSTWISSENSCHAFTEN EBERSWALDE (Hrsg. 1988): Forstbotanischer Garten Eberswalde. Eberswalde-Finow: Eigenverlag JANTRA, Helmut (1991): Rosen. Auswahl, Pflege, Gestaltung.- Niedernhausen: Falken KEIM, Heinrich (121999): Fachwissen Technologie.- Frankfurt (Main): Deutscher Fachverlag (Modernes Fleischerhandwerk 2) KLOCKENHOFF, Helmut (151994): Gesetzliche Vorschriften für den Fleischer.- Hamburg: Dr. Felix Büchner/ Handwerk und Technik KRESSE, Wolfgang (31989): Pferde halten und pflegen.- Stuttgart: Ulmer KREUTER, Marie-Luise (101988): Der Bio Garten.- München-Wien-Zürich: BLV LORBERG (2000): Lorberg Baumschulerzeugnisse. Katalog.- o.O.: Eigenverlag MAY, Chris (1990): Pferdehaltung. Handbuch für Ankauf, Ernährung, Arbeit und Pflege.Rüschlikon-Zürich: Albert Müller PEITZ, Beate/ Peitz, Leopold (1993): Schweine halten.- Stuttgart: Ulmer PETERS, Jürgen/ Holzhausen, Marianna (1998): Gebäude- und Siedlungsbegrünung.Beutel: DVL (Hinweise zur Biotop- und Landschaftspflege 8) PROCHNOW, Anette/ Schlauderer, Ralf (2003): Ökonomische Bewertung von Verfahren des Offenlandmanagements auf Truppenübungsplätzen.- (Bornimer Agrartechnische Berichte 33): S. 7 – 19; (PDF-Datei; vgl. Internetquellen) 177 Quellen SCHULDES, Marco/ Lanceata, Sam (1999): Das PilzZuchtBuch.- Löhrbach: Pieper & The Grüne Kraft WERTE UNSERER HEIMAT (o.J.): Um Eberswalde, Chorin und den Werbellinsee.- Werte unserer Heimat (Berlin) 34 WITT, Reihard (31996): Naturoase Wildgarten.- München-Wien-Zürich: BVL Schriftliche und mündliche Mitteilungen: EHLICH, Martin (27.4. 2004): Ehrenamtlicher Rassebetreuer des Deutschen Sattelschweins STAMER, Dr. Andreas (10. 4. 2004): Naturland e.V., Aquakultur, Gräfelfing WAGNER, Henrik (16.4. 2004): Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH), Josefshof, Püttlingen Erweiterte Literatur zum Thema DIETRICH, Klaus (1998): Streuobst.- Beutel: DVL (Hinweise Landschaftspflege 3) zur Biotop- und JOACHIM, Hans-Friedrich/ Schrödel, Gerald (1998): Flurgehölze.- Beutel: DVL (Hinweise zur Biotop- und Landschaftspflege 2) PETERS, Jürgen/ Holzhausen, Marianna (Hrsg. 1998): Gebäudeund Siedlungsbegrünung.- Beutel: DVL (Hinweise zur Biotop- und Landschaftspflege 8) Internetseiten http://www.amt-joachimsthal.de/gemein.html http://www.agrotourismus.ch/index.htm http://www.ars-ascensus.de http://www.atb-potsdam.de/hauptseite-deutsch/Institut/Abteilungen/Abt2/Aktuell/bab-33ATB_I.- PROCHNOW, Anette/ SCHAUDERER, Ralf (2003): Ökonomische Bewertung von Verfahren des Offenlandmanagements auf Truppenübungsplätzen.- (Bornimer Agrartechnische Berichte 33): 7 – 19 http://www.bauernhausboerse.minden-luebbecke.de http://www.dorfplanerin.de/freiflaechen.htm (Geographisches Planungsbüro: Nathalie Franzen, Mainz) http://gkg.edubs.ch/gkg/oekolog/motte/motte2.html. 178 Quellen http://www.lms-beratung.de/html.- Pressemitteilung Landesministerium Vorpommern (13.05.2003): Forellen in den Kuhstall?.- Mecklenburg- http://www.regenwurm.de/lombrico.html http://www.modellregionen.de http://www.sport-thieme.com Unveröffentlicht/ Interne Quellen PETERS, Jürgen/ Thaßler, Oliver (2002): Gebäudekataster Raum- und Siedlungsplanung. Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin.- (FH Eberswalde, FB Landschaftsnutzung u. Naturschutz: Seminar „Raum u. Landschaftsplanung, Siedlungsplanung“, Stand: Mai 2002) AGRARSTRUKTURELLE Entwicklungsplanung (AEP): Maßnahmenblätter.- (einzusehen beim IAT in Friedrichswalde) Kartenwerke ADAC Stadtplan Eberswalde mit Lichterfelde (1998): Umgebungskarte.- M: 1: 100.000; Berlin: ADAC REGIONALKARTE Land Brandenburg Blatt 3 (1991): Uckermark.- M: 1: 100.000, Kartografischer Dienst Potsdam 179 ANHANG I. Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH15) II. Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH16) III. Gebührenordnung für das Arche-Hof Projekt der GEH (Original Fassung GEH2) IV. Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns V. Festlegung der Kartierparameter zur Untersuchung der Gebäudestruktur und der landschaftlichen Einbindung VI. Arbeitsblatt Projektrealisierung VII. Kurzprotokolle zu den Gesprächen mit Kooperationspartnern 15 Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) http://www.g-e-h.de/geh-schweine/14-sattel.htm 16 Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) http://www.g-e-h.de/geh-arch/kriterie.htm I. Anhang I. Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH) Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung Martin Ehlich, Ruhlsdorf) Zuchtgeschichte Bunte Schweinerassen waren nach 1945 im Osten Deutschlands im geringen Umfang anzutreffen. 1948 wurde in der Mitgliederversammlung der Vereinigung Deutscher Schweinezüchter (VDS) beschlossen, die Zuchtbestände des Angler Sattelschweins und des Schwäbisch-Hällischen Schweins in der sowjetischen Besatzungszone zu einer Rasse mit der Bezeichnung Deutsches Sattelschwein (DS) zusammenzufassen. Damit war die Erhaltung und Verbesserung dieser Rasse trotz der weitgehenden Isolierung zum Ursprungsland möglich. 1949 betrug der Herdbuchsauenbestand 1,3 %, gemessen an der gesamten Schweineherdbuchzucht, das waren 156 Sauen und 25 Stammeber in 23 Zuchten. Die Abstammung dieser Tiere war teilweise unbekannt. Nach HOFFMANN und SCHEURER (1952) wurde den Züchtern die Aufgabe gestellt, durch Tausch und Ankauf sowie durch konsequente Zuchtauslese in einem Zeitraum von fünf Jahren einen Zuchtbestand zu schaffen, der allen Anforderungen des Zuchtzieles gerecht wird. Keine Zugeständnisse sollten die Zuchten in bezug auf die geforderten Leistungen in Fruchtbarkeit und Aufzuchtvermögen machen, da in diesen Leistungen der hohe Deutscher-Sattelschwein-Eber (Foto: Martin Ehlich) Ruf der Sattelschweinzucht begründet liegt. Eine Sattelschweinzüchtertagung 1950 in Ludwigshof/Thüringen gab den Züchtern u. a. mit auf den Weg, „dass ein einzelner Züchter zwar im eigenen Bestand Fortschritte erreichen kann, er aber auf die Dauer nur durch rege Zusammenarbeit, durch häufigere, gegenseitige Kritik und eine ständige hilfsbereite Züchtergemeinschaft den Leistungsstand der Rassegruppe und damit seine eigene Zucht in angemessener Höhe halten kann“. Eine noch heute gültige Feststellung! In den 60er Jahren liefen alle Bestrebungen der Schweinezucht darauf hinaus, schnellstmöglich ein Fleischschwein zu schaffen. Damit verloren die fettreichen Schweinerassen, wie Cornwall, Berkshire und auch das Sattelschwein, ihre Existenzgrundlage. Erst 1969/70 wurden die verbliebenen Reste des Sattelschweins in einer Thüringer LPG gesammelt. Im Rahmen der Maßnahmen zur Schaffung der industriellen Tierproduktion wurden die vorhandenen Bestände als ein Kreuzungspartner für die Neuzüchtung einer leistungskombinierten synthetischen Rasse (L 250, später Leicoma) herangezogen. Seit 1970 wurde dann das Deutsche Sattelschwein als eine Ausgangsrasse für die L 250 sowie als Genreserve im Umfang von ca. 150 Tieren gehalten. Zwecks Erweiterung des Genpools 1972-1982 wurden drei Angler Sattelschweineber sowie eine größere Anzahl Prestizer Eber aus Tschechien in dieser Genreserve eingesetzt. Die Prestizer aber entsprachen I. Anhang Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH) farblich nicht dem Zuchtziel des Deutschen Sattelschweins und führten einen hohen Bestandteil Pietrain (ca. 25 %) im Blut. Das ist der Grund dafür, dass heute in vielen Würfen sogenannte Pietrainflecken auftreten. Züchterisch bedeutsam war das Tierzuchtgut Hirschfeld/Sachsen, das ca. 200 Sauen und 12 Eber bis 1992 als Genreserve hielt. Selektiert wurde in der 18jährigen Zuchtarbeit schwerpunktmäßig auf Fruchtbarkeit und Stabilität. Tab. 1: Fruchtbarkeit und Aufzuchtleistung von Altsauen Zeiträume Reinzuchtwürfe insg. Geb. Ferkel/Wurf aufgez. Ferkel/Wurf kg Wurfmasse 21. Lebenstag 1976-80 353 11,3 9,9 57,9 1981-85 771 12,3 10,2 58,3 1986-90 924 12,9 10,2 55,8 1991 97 13,3 10,1 52,6 In den Jahren 1991-92 erfolgte die Auflösung des Tierzuchtgutes Hirschfeld und damit auch der Verkauf sämtlicher Sattelschweine. Dank der Mithilfe passionierter Züchter aus Angeln, Schwäbisch Hall, den neuen Bundesländern sowie der GEH konnten die wertvollen Zuchttiere (ca. 350 Schweine aller Altersgruppen) zum großen Teil angekauft und damit für die Zucht weiter genutzt werden. Zuchtziel Das Zuchtziel ist seit 1992 für alle Züchter der Sattelschweine (DS, AS, SH) bindend. Zuchtziel ist eine widerstandsfähige, langlebige, milchergiebige Sau von sehr großer Fruchtbarkeit und mit besten Muttereigenschaften ausgestattet. Sie soll frohwüchsig und großrahmig sein, eine gute Futterverwertung sowie bei ausreichender Bemuskelung eine hervorragende Fleischbeschaffenheit aufweisen und für alle Haltungsformen einschließlich Weidehaltung geeignet sein. Dem MHS-Gentest sind alle Zuchttiere zu unterziehen. Für die Reinzucht sollten nur stabile, also NN-freie Tiere verwendet werden. An das äußere Erscheinungsbild werden folgende Anforderungen gestellt: mittellanger Kopf mit mäßig eingesatteltem Gesichtsprofil, die Stirn zeigt i. d. R. eine Runzelung, Schlappohren; lange breite Schulter und gute Verbindung, tiefe und breite Brust, Rücken zum Kreuz um etwa 5 cm gegenüber der Widerristhöhe ansteigend, Becken mäßig abfallend, aber breit, Schinken geräumig; Gliedmaßen gut gestellt, trocken und stabil; Gesäuge gut ausgeprägt und drüsig, nicht unter 14 gut entwickelte und gleichmäßig verteilte Zitzen; Vorderhand und Hinterhand schwarz, mit weißer Mittelhand, die Anteile „schwarz“ und „weiß“ können verschieden sein, weiße Haare auf weißer Haut, schwarze Haare auf schwarzer Haut, Säumungsstreifen beim Übergang weiße Haare auf schwarzer Haut; ausschließende Merkmale sind Blesse, schwarze Punkte, gänzlich schwarze Tiere; durchschnittlich 10 aufgezogene Ferkel je Wurf. I. Anhang Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH) Aktuelle Situation Tab. 2: Bestände (Herdbuch und sonstige, 1996) Land Eber Sauen Brandenburg 19 94 Thüringen 4 28 Sachsen 7 34 Sachsen-Anhalt 1 4 Mecklenburg-Vorpommern 2 19 insgesamt 33 179 Der Bestand an Deutschen Sattelschweinen steigt seit etwa 3 Jahren. Diese Tendenz besteht hauptsächlich in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die größten Zuchtbetriebe des Sattelschweins sind das Gut Synanon Schmerwitz und die Landschaftspflege Rambower Moor Lenzen mit einem Bestand von 14 bzw. 19 Altsauen. Im Wesentlichen wird die Zucht in Kleinbeständen mit wenigen Sauen betrieben. Ökologisch produzierende Betriebe halten Sattelschweine im Freiland für die eigene Vermarktung von Wurst und Fleisch. Insgesamt gibt es in den neuen Bundesländern 34 sattelschweinhaltende Betriebe, davon sind 20 aktive Züchter. Der Anteil Reinzuchtpaarungen liegt etwa bei 40 %, 1995 wurden 226 Reinzuchtwürfe geboren. Von allen Ländern werden für die Erhaltung alter Nutztierrassen Fördermittel an die Herdbuchzüchter gegeben, so auch für das Deutsche Sattelschwein (…). Genealogie Die Koordination des Ebereinsatzes in den vielen kleinen Zuchten betrachte ich als bedeutsam für die Erhaltung der Population und die Vermeidung von Inzuchtpaarungen. Dieser Aufgabe widme ich mich seit 1992 in meiner Eigenschaft als Sprecher der Sattelschweinzüchter. Des Weiteren hat sich die jährliche zentrale Beratung der Sattelschweinzüchter Deutschlands in der LVAT Ruhlsdorf als hilfreich für die Festigung der Zusammenarbeit zwischen DS, SH und AS erwiesen. Zum Zeitpunkt der Auflösung der Hirschfelder Sattelschweinherde waren 1992 acht Genealogien im Eberbestand vorhanden. 1996 sind davon Dank der Mitarbeit passionierter Züchter und von Institutionen wie der LVAT Ruhlsdorf und der GEH noch sechs Genealogien erhalten worden. Das sind die Eberlinien P-Pilot 802670 mit 12 Ebern, HHerro 802669 mit 6 Ebern, G-Golf 802648 mit 4 Ebern, S-Sollten 802657 mit 5 Ebern, OOpus 802671 mit 3 Ebern, V-Visant 802654 mit 3 Ebern. Im Zuge der Zusammenarbeit aller Sattelschweinzüchter werden auch Eber aus den Zuchtgebieten Schwäbisch Hall, Thüringen und Brandenburg eingesetzt, so der Eber Roller SH 217 und Herold SH 151. Aus diesen Ebern werden zwei neue Genealogien aufgebaut. In den Besamungsstationen Grimma, Stotternheim und Golzow sowie im Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere steht jeweils ein Sattelschwein-eber für die Versorgung interessierter Züchter bereit. In letzterem Institut sind auch TG-Spermaportionen der Eber Sonol 40068, Soritz 40069 und Herzog 40067 verfügbar, alles Sattelschweineber aus der alten Hirschfelder Zucht. Zur I. Anhang Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH) Vermeidung von Inzucht wurde allen Züchtern nahegelegt, generell so zu paaren, dass zwei von Inzucht freie Generationen im Pedigree vorhanden sind. Leistungen Fruchtbarkeit Die typischen hohen Fruchtbarkeitsergebnisse des Sattelschweins konnten nach dem Neuaufbau vieler kleiner Herden von 1992-96 nicht immer erzielt werden. Im 20jährigen Mittel wurden bei Altsauen (3008 Würfe 1970-91) 10,1 Ferkel je Wurf aufgezogen; heute sind es nur 9,3 Ferkel/Wurf. Durch die Verbesserung der Haltungsbedingungen, vornehmlich in den Betrieben mit Freilandhaltung, werden die Aufzuchtergebnisse verbessert werden können. Eigenleistung Sie wird nur in wenigen Betrieben (LVG Köllitsch, LVAT Ruhlsdorf) durchgeführt und hat daher nur informatorischen Wert (Tab. 3): Z. B. – LVAT Ruhlsdorf 1995 9 Jungeber 188 Ltg 99,6 kg 531 g LTZ 13,0 SSP 46,7 MF 10 Jungsauen 182 Ltg 92,3 kg 508 g LTZ 15,7 SSP - Beim Bestandsaufbau war der MHS-Test zur Eliminierung des Streßgens wichtiger. So kann festgestellt werden, dass in Brandenburg alle Sattelschweine, die für den Rasseerhalt vorgesehen sind, den NN-Status haben. Mast- und Schlachtleistung1995/96 sind in den Prüfstationen des Landes Brandenburg und Sachsen 43 Deutsche Sattelschweine mit folgendem Ergebnis geprüft worden (Tab. 4): Alter Prüfende 1836 Tage % Muskelfleisch (B) 51,0 Prüftagszunahme 731 g pH1 K 6,33 Futteraufwand 3,37 FUA/kg Zuwachs LF1 K 3,87 Innere Länge 97,6 cm Fleischfarbe 65,8 Fleischfläche 36,1 cm2 FBZ 88,0 Fleisch-Fett-Verh. 1:0,80 Nach diesen Prüfungsergebnissen wird nicht selektiert, sie dienen der Information über den Leistungsstand der Population. Hervorzuheben ist die sehr gute Fleischqualität, gemessen werden die Parameter pH und LF. Sattelschweinzüchter können vom Verkauf der Reinzuchttiere nicht leben, deshalb wurden 1990/91 Kreuzungspaarungen Sattelschwein x DE; BL; Pi-Eber betreffs Mast- und Schlachtleistung geprüft. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine besonders gute Kreuzungseignung Pi x DS besteht. Das Fleisch-Fett-Verhältnis dieser Kreuzungstiere war besser, der Muskelfleischanteil lag bei 55 %, und es zeigen sich durchgängig gute bis sehr gute Fleischqualitäten (pH 1 Kot. 6.00-6,40, LF 1 Kot. 3,0-3,9). I. Anhang Das Deutsche Sattelschwein – Rassebeschreibung (Original Fassung EHLICH) Fazit Die Robustheit, die guten Muttereigenschaften und die nachgewiesene gute Kreuzungseignung mit Pietrainebern sind günstige Voraussetzungen dafür, das Sattelschwein in alternativen Haltungsformen zu nutzen. Voraussetzung aber ist der Erhalt der vorhandenen Reinzuchtbasis und die enge Zusammenarbeit mit den Sattelschweinzüchtern in Schwäbisch Hall und Angeln. Literatur: GEIPEL, INA: Das Deutsche Sattelschwein. Diplomarbeit, Gesamthochschule Kassel, 1994. GEH, Witzenhausen. MATHES, MAITE: Sattelschweine in Deutschland – Genanteile, Verwandtschaft, Inzucht. Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 1996. GEH, Witzenhausen. II. Anhang II. Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH) Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH) Ein Arche-Hof sollte bestimmte Kriterien erfüllen, um eine attraktive, erlebnisbezogene Plattform der Wissensvermittlung zu sein und sollte eine Art Vorbildfunktion für interessierte Personen im Bereich Erhaltung der Rassenvielfalt haben. Die Betriebsleiterin und der Betriebsleiter, der Betriebsleiter eines anerkannten Arche-Hofes kann mit diesem Titel selbständig Öffentlichkeitsarbeit zu seinem eigenen Vorteil betreiben, sowie Produkte als auch Werbemittel mit dem Namen Arche-Hof ausweisen. Präambel Die vorliegenden Arche-Hof Kriterien haben ab dem 1. Mai 2001 ihre Gültigkeit. Veränderungen dieser Kriterien werden gegebenenfalls im Hinblick auf die Erfordernisse der Lebenderhaltung, sowie auf die Projektdurchführbarkeit durch die GEH veranlasst. (Aus Gründen der Vereinfachung wird im Text nur die männliche Form des Betriebsleiters verwendet, alle Betriebsleiterinnen mögen sich ebenso angesprochen fühlen.) Kriterien zur Anerkennung 1) Mitgliedschaft in der GEH Der Betriebsleiter muss zur Antragstellung mindestens 6 Monate Mitglied in der GEH sein. Durch die Mitgliedschaft soll der Arche-Hof Betreiber die Möglichkeit erhalten, die Struktur und die Erhaltungsarbeit der GEH kennenzulernen, an GEH-Treffen und Ausstellungen teilzunehmen und eigene Ideen in die Arbeit der GEH einfließen zu lassen. 2) Landwirtschaftlicher Betrieb im Haupt- oder Nebenerwerb Ein Arche-Hof ist ein landwirtschaftlicher Betrieb, der alte und gefährdete Nutztierrassen züchtet und nutzt und in den Betriebsablauf einbindet. Die Ernennung zum Arche-Hof schließt die parallele Haltung von sog. Wirtschaftsrassen nicht aus. 3) Haltung von mindestens drei Rassen aus drei verschiedenen Tierarten Grundlage für die Anerkennung von bedrohten Rassen ist die „Rote Liste der GEH“. Um eine attraktive Vielfalt zeigen zu können, soll grundsätzlich mindestens je eine Rasse der Roten Liste aus den unten aufgeführten Tierartengruppen A, B und C gehalten und gezüchtet werden. Ausnahmen sind in begründeten Fällen möglich (z.B. Wanderschafhaltung, Spezialbetriebe). Gruppe A: Rind/Pferd/Schwein/Esel Gruppe B: Schaf/Ziege Gruppe C: Geflügel/Kaninchen/Bienen/Hund 4) Mindestbestandsgrößen der gehaltenen Rassen II. Anhang Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH) Um eine ausreichende Größe der Zuchtgruppen zu erreichen, die den züchterischen Belangen gerecht werden kann, gibt der folgende Schlüssel eine Orientierungshilfe zur erwünschten Mindestanzahl der gehaltenen Tiere je Zuchtgruppe oder Zuchtstamm. Gruppe Tierart A A B B C C C C C C Pferd/Esel/Rind Schwein Schaf Ziege Huhn Gans/Ente Pute Kaninchen Bienen Gebrauchshund Anzahl bzw. Gruppen Zuchtstämme oder Völker (m, w) 0,3 (Vatertierhaltung ist erwünscht) 1,2 1,10 1,5 2 Zuchtstämme 1,4 pro Rasse * 2 Zuchtpaare 1,1 pro Rasse * 2 Zuchtstämme 1,2 pro Rasse * 1,3 3 Völker 1 Gebrauchshund in Nutzung (m od. w) * Durch die Haltung von 2 Zuchtstämmen ist die Voraussetzung erfüllt, Bruteier, Küken oder Tiere aus zwei unterschiedlichen genetischen Stämmen an Interessenten abgeben zu können. 5) Gesundheitszustand der Tiere Alle auf dem Arche-Hof gehaltenen Tiere müssen sich in einem guten bis sehr guten Gesundheitszustand befinden. Eine regelmäßige tägliche Kontrolle aller Tiere durch den Halter ist Grundvoraussetzung für die Früherkennung von Krankheiten. Die offiziellen Veterinärhygienischen Auflagen (Pflichtimpfungen, Hygieneverordnungen etc.) sind zu beachten. Nachweise über Bestandskontrollen z.B. CAE, Maedi-Visna, IBR/IPV müssen entsprechend der gesetzlichen Regelungen mitgeteilt werden (wichtig beim Tieraustausch). 6) Regionale Rassen in Bezug zur örtlichen Wirtschaftsweise Es sollten standortangepasste – bevorzugt regionale – Rassen gehalten werden. Durch die Haltung regionaltypischer Rassen lässt sich der kulturhistorische Wert in Bezug zur Ursprungsregion und gegebenenfalls auch zur Hofgeschichte darstellen. In diesem Zusammenhang kommt der Tierhaltung unter traditionellen, rassetypischen Bedingungen (z.B. Moorbeweidung mit der Weißen hornlosen Heidschnucke) eine besondere Bedeutung zu. 7) Eindeutige Deklaration der Rassen Um die Zielsetzung der Arche-Höfe zu gewährleisten, ist es zwingend notwendig, die verschiedenen Rassen und Kreuzungstiere deutlich zu unterscheiden und den Besuchern und Besucherinnen kenntlich zu machen. Die Zuchtgruppen der gefährdeten Rassen sollen deutlich durch Stalltafeln oder ähnliches sichtbar zu identifizieren sein. 8) Abstammungsnachweise für die Tiere Es müssen mindestens zwei gefährdete Rassen in einem offiziellen bzw. von der GEH anerkannten Herdbuch (Herdbuchnachweis bei Erstaufnahme bzw. Hofbesuch) gemeldet sein und als zuchtfähige Gruppe gehalten werden. Alle auf dem Hof gehaltenen Zuchttiere gefährdeter Rassen müssen eindeutig identifizierbar sein. II. Anhang Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH) 9) Vatertierhaltung Die Vatertierhaltung ist für den Erhalt einer breiten genetischen Basis wichtig und sollte möglichst auch auf dem Betrieb angesiedelt sein. Wie bereits unter Punkt 4 erwähnt, müssen in den Gruppen B und C Vatertiere gehalten werden, in der Gruppe A (Großtiere) ist die Vatertierhaltung erwünscht. Zur praktischen Umsetzung der Vatertierhaltung ist auch eine Art Züchtergemeinschaft zur Haltung und zum Austausch wertvoller Zuchttiere denkbar. Es sollten nur für die Zucht geeignete Vatertiere eingesetzt werden. Den Arche-Höfen kommt in diesem Aufgabenbereich eine entscheidende Rolle zu. 10) Erhaltungszucht aller bedrohter Rassen Jeder Arche-Hof muss Zucht im Rahmen von Erhaltungszucht betreiben. Das Zuchtziel muss dabei eingehalten werden. Ziel ist die Erhaltung der Rasse mit ihren typischen Eigenschaften und Kennzeichen. Ebenfalls angestrebt werden soll die Typenvielfalt innerhalb eines Zuchtziels, ohne besondere Bevorzugung eines einzigen Typs (z.B. keine einseitige Selektion auf Hornlosigkeit). Die Geringhaltung der Inzucht soll das wichtigste Kriterium bei der Auswahl der Paarungspartner sein, um eine möglichst breite genetische Basis zu halten. Der gezielte Tieraustausch mit anderen Züchtern ist unumgänglich. 11) Regelmäßige Meldung der Betriebs- und Tierdaten Der Arche-Hof Betreiber ist verpflichtet, jährlich zum 30. November den von der GEHGeschäftsstelle zur Verfügung gestellten Meldebogen zu den wichtigsten Betriebs- und Tierdaten zurückzuschicken. Diese Angaben sind für Koordinationsarbeiten unerlässlich. 12) Tierbesatz auf den Flächen Die Tierzahlen sollen den zur Verfügung stehenden Flächen (Stall, Weide) angepasst sein. Es soll keine Übernutzung der Flächen stattfinden. Als Richtwert kann ein Tierbesatz von 1,4 Großvieheinheiten (500 kg Lebendgewicht) pro Hektar angesetzt werden. 13) Artgemäße Haltung und Fütterung der Tiere Eine artgemäße Haltung und die artspezifische Fütterung ist eine Grundvoraussetzung für die Ernennung zum Arche-Hof. Die Tiere sollten regelmäßig Auslauf zur Verfügung haben sowie Stroheinstreu im Liegebereich. Weidegang im Sommer sollte ebenso wie Gruppenhaltung praktiziert werden. Tiergerechte Haltungssysteme bieten darüber hinaus interessante Ansatzpunkte zur Vermittlung landwirtschaftlicher Fragestellungen. Nicht tiergerechte Systeme wie z.B. Käfighaltung, ganzjährige Anbindehaltung und Vollspaltensysteme ohne feste Liegefläche sind für Arche-Höfe nicht zugelassen. Bei der Fütterung sollte der Arche-Hof Betreiber Wert auf einen möglichst hohen Anteil betriebseigener heimischer Futtermittel mit hohem Grundfutteranteil legen. Die Fütterung sollte entsprechend dem Bedarf und der Genügsamkeit der Landrassen ausgerichtet sein. Die einseitige Fütterung mit Hochleistungsfuttermitteln und Masthilfen ist abzulehnen. II. Anhang Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH) 14) Bewirtschaftung des Betriebes Im Interesse einer nachhaltigen Landwirtschaft ist es wünschenswert, wenn ein Arche-Hof entsprechend der Vorgaben von Extensivierungsprogrammen (z.B. HEKUL oder KULAP) oder entsprechend der EU-Bio-Verordnung (EWG 2092/91) wirtschaftet. Der entsprechende Nachweis sollte den Antragsunterlagen beigelegt werden. 15) Versicherungsschutz für den Betrieb Der Arche-Hof muss den Standards der Unfallverhütungsvorschriften entsprechen. Es ist dringend anzuraten, eine gültige Betriebshaftpflicht sowie Feuerversicherung für den Betrieb zu haben. 16) Ansprechende Präsentation des Betriebes Für eine ansprechende Öffentlichkeitsarbeit ist ein gepflegtes Erscheinungsbild von Hof und Tieren unabdingbar. Der Betrieb sollte die Möglichkeit haben, auch von Gruppen besichtigt zu werden. 17) Breites Informations- und Begleitmaterial Broschüren, Poster, Dias, Postkarten und themenbegleitende Ausstellungen sollen dem Besucher als zusätzliche Informationsquellen dienen. Das Material ist größtenteils über die GEH-Geschäftsstelle zu ermäßigten Konditionen beziehbar. Adressen von weiteren öffentlich zugänglichen Betrieben und Haustierparks bieten dem Interessierten darüber hinaus die Möglichkeit zur weiteren Themenvertiefung. Kostenloses Informationsmaterial der GEH soll immer für die Besucher zur Verfügung stehen. 18) Fundiertes Fachwissen der Arche-Hof Betreiber und Fähigkeit zur Wissensvermittlung Da sowohl Laien als auch Fachleute einen Arche-Hof besuchen, müssen die Betreiber über ein fundiertes Fachwissen verfügen. Die Bereitschaft und das Können, Inhalte zu gefährdeten Nutztierrassen sowie der Tätigkeit/Zielsetzung der GEH zu vermitteln, ist entscheidend für den Erfolg eines Arche-Hofes und des gesamten Arche-Hof Projektes. Ein Arche-Hof sollte Dreh- und Angelpunkt für regionale Aktivitäten sein, Aufmerksamkeit bei Presse, Rundfunk und Fernsehen finden und somit ein wichtiger Multiplikator im Bereich der Rassenvielfalt sein. 19) Feste Öffnungs- und Begehungszeiten Um ein möglichst großes Publikum anzusprechen, sind regelmäßige Begehungszeiten wichtig, die sich nach dem internen Betriebsablauf richten sollten. Jeder Arche-Hof Betreiber sollte beachten, dass der Publikumsverkehr den Betriebsablauf mitunter beeinträchtigen kann. Aus diesem Grund ist ein betriebsindividueller Kompromiss über feststehende Besuchstage und telefonische Voranmeldung anzuraten. 20) Interessenvertretung der Arche-Höfe Die GEH befasst sich als Koordinationsstelle damit, die Interessen, Anregungen und Belange der Arche-Höfe zu koordinieren und nach Außenhin zu vertreten. Die GEH unterstützt die Arche-Hof Betreiber durch: a) Kontaktvermittlung mit anderen Züchtern b) Zugang zu Fachwissen durch Literatur sowie Vermittlung von Fachadressen c) Informationsweitergabe zu artgerechter Tierhaltung und Tierzucht II. Anhang Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH) d) Bereitstellung von Informationen zu Erhaltungsprojekten landes- und bundesweit, sowie auf internationaler Ebene e) Seminare und Jahrestreffen f) Ideen zur Präsentation der Tiere auf den Höfen (Flyer, Schilder etc.) Die Arche-Hof Betreiber sollen ihre aktive Mitarbeit auf regionalen und überregionalen Veranstaltungen im Sinne der Ziele der GEH einbringen. 21) Austausch und Kontakt mit anderen Arche-Höfen in der Region Die aktive Zusammenarbeit von Arche-Höfen einer Region ist nötig. Über die GEH können Informationen von bestehenden Regionalgruppen bezogen werden. Die Arche-Höfe und weitere Interessierte wie z.B. GEH-Mitglieder einer Region sollten sich langfristig gemeinsamen Zielen und Aufgaben im Bereich der Erhaltungsarbeit stellen. 22) Eigene Produktherstellung, Direktvermarktung, Anschluss an Vermarktungsprogramm Oft können die Produkte alter Rassen nicht über die herkömmlichen Vermarktungswege abgesetzt werden. Die eigene Produktherstellung in Verbindung mit Direktvermarktung und/oder Anschluss an ein spezielles Vermarktungsprogramm bietet Alternativen und stellen vor dem Hintergrund der Öffentlichkeitsarbeit interessante Möglichkeiten der Werbung dar. 23) Der Arche-Hof Vertrag Bei erfolgreicher Anerkennung erhält der Arche-Hof nach Zahlungseingang der Anerkennungsgebühren die entsprechenden Unterlagen, das Arche-Hof Schild sowie den Arche-Hof Vertrag. Der Vertrag wird in doppelter Ausführung angefertigt. Der Vertrag regelt die wichtigsten Belange zwischen dem Arche-Hof und der GEH. 24) Die Anerkennung Die Anerkennung als Arche-Hof der GEH erfolgt durch das Gremium der Arche-Hof Koordinatorengruppe. Dieser Gruppe liegt der Erstaufnahmeantrag des Hofes, der Beurteilungsbogen des Hofbesuches durch den GEH-Beauftragten sowie weitere verfügbare Informationen vor. Die Gruppe befürwortet die Anerkennung des Antragstellers mit 2/3 Mehrheit. 25) Ablehnung der Anerkennung Kann auf Grund der unzureichenden Erfüllung des GEH-Kriterienkataloges keine Anerkennung ausgesprochen werden, so ist eine Aufwandsentschädigung zu entrichten. Im Abstand von 1 Jahr nach der Ablehnung kann ein erneuter Antrag bei der GEH gestellt werden. 26) Kündigung der Anerkennung als Arche-Hof Erfüllt ein Arche-Hof nach erfolgter Aufforderung und Terminsetzung zur Beachtung o.g. Kriterien die Kriterien nicht, so kann die GEH (nach Vorschlag der Koordinatorengruppe an den Vorstand) den Arche-Hof mit sofortiger Wirkung aberkennen. Der Arche-Hof verliert damit jede Berechtigung zur Führung des Titels „GEH-anerkannter Arche-Hof“, bzw. darf das Arche-Hof Logo nicht mehr weiterbenützen. Das Arche-Hof Schild ist Eigentum der GEH und ist nach Beendigung des Vertrages an die GEH zurückzugeben. II. Anhang Kriterienkatalog für die Ernennung von Arche-Höfen (Original Fassung GEH) 27) Aufwandsentschädigung für Kosten der GEH Der Hofbetreiber verpflichtet sich, die fälligen Gebühren für die Anerkennung des Betriebes sowie den GEH-Beitrag für Arche-Höfe regelmäßig und rechtzeitig zu entrichten. Der Einzelmitgliedsbeitrag bei der GEH entfällt. Jeder Arche-Hof hat eine Stimme bei Mitgliederentscheidungen (Vorstandswahl etc.) Die Gebühren für die Anerkennung etc. können der aktuellen Gebührenordnung für ArcheHöfe entnommen werden. Jeder Arche-Hof erhält bei Anerkennung ein kostenloses Info-Paket mit Informationsmaterial der GEH im Wert von EUR 25,-. Weiteres Infomaterial wie Broschüren, Zeitungen und Bücher zur eigenen Fortbildung sowie zur Weitergabe und zum Verkauf sollte bei der GEH zu ermäßigten Konditionen angefordert werden. 28) Gültigkeit der Kriterien Der vorliegende Kriterienkatalog verliert seine Gültigkeit mit dem Datum einer Neuauflage durch die GEH-Koordinatorengruppe und den Beschluss des Vorstandes. Witzenhausen, den 01.07.2001 Kontakt: GEH-Geschäftsstelle, Postfach 1218, 37213 Witzenhausen, Tel: 05542-1864 Fax: 05542-72560 E-Mail: [email protected] III. Anhang III. Gebührenordnung für das Arche-Hof Projekt der GEH (Original Fassung GEH) Gebührenordnung für das Arche-Hof Projekt der GEH (Originalfassung GEH) Die Gebühren für bestehende Arche-Höfe, die Neuaufnahme von Arche-Höfen (Anerkennung) und für die alle 2 Jahre stattfindenden Hofbesuche durch GEH-Beauftragte betragen im Einzelnen: 1. Jährlicher Beitrag für Arche-Höfe: 100,- EUR (50,- EUR GEH-Mitgliedsbeitrag plus 50,- EUR Projektbeitrag) Mitglied in der GEH sind alle zu einem Arche-Hof angehörenden Personen. Nur eine Person pro Arche-Hof ist bei Mitgliederabstimmungen stimmberechtigt. 2. Einmaliger Anerkennungsbeitrag für die Neuaufnahme von Arche- Höfen: 200,-EUR. Im einmaligen Anerkennungsbeitrag sind Fahrtkosten sowie der Aufwand für Vor- und Nachbereitung enthalten. Ein Abschlag in Höhe von EUR 50,- ist vor dem Besuchstermin auf das Konto der GEH (Sparkasse Werra-Meißner, Konto-Nr: 503 918 04, BLZ 52250030) zu überweisen. 3. Das Informations-Paket Jeder Arche-Hof erhält bei Anerkennung ein kostenloses Info-Paket mit Informationsmaterial der GEH im Gegenwert von EUR 25,-.Weiteres Infomaterial wie Broschüren, Zeitungen und Bücher zur eigenen Fortbildung sowie zur Weitergabe und zum Verkauf sollte bei der GEH zu ermäßigten Konditionen angefordert werden. Die ArcheHöfe erhalten gegen Kostenerstattung diverse Schilder mit allgemeinen Informationen zu gefährdeten Haustierrassen sowie Beschreibungen zu den im Betrieb gehaltenen gefährdeten Rassen. Die Gebührenordnung verliert ihre Gebührenordnung durch die GEH. Gültigkeit bei Witzenhausen, den 01.07.2001 Kontakt: GEH-Geschäftsstelle, Postfach 1218, 37213 Witzenhausen Tel: 05542-1864 Fax: 05542-72560, E-Mail: [email protected] der Festlegung einer neuen IV. Anhang IV. Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns Materialbedarf: - 1 Bastelschere - Buntstifte - 1 Klammeraffe Bastelanleitung: Schneide die Abbildungen vom Getreidekorn mit der Schere aus. Nun kannst du die drei Teile farbig gestalten. Anschließend lege sie wie folgt aufeinander: 1. Abbildung / Randschichten 2. Abbildung / Mehlkörper 3. Abbildung / Keim Jetzt hefte die Abbildungen am unteren Ende mit dem Klammeraffen zusammen. Fertig ist dein Getreidekorn! Die einzelnen Schichten lassen sich aufblättern und zeigen dir den Aufbau eines Getreidekorns. Quelle: http://www.hmulv.hessen.de/imperia/md/content/internet/unterrichtsmaterialien/bastelanleitu ng_lehrerfortb._03.03.doc. IV. Anhang Abbildung Randschichten Abbildung Mehlkörper Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns IV. Anhang Abbildung Keim Anleitung zum Basteln eines Getreidekorns V. Anhang V. Festlegung der Kartierparameter Festlegung der Kartierparameter zur Untersuchung der Gebäudestruktur und landschaftlicher Einbindung Welche Objekte werden kartiert? 1. Gebäude (Außenansicht, landschaftliche Einbindung) - Schweinestall - Kälberstall - Blitzbauten - Speicher 2. Plätze (Gestaltung mit Gehölzen, Versiegelung, Bodenbelag) - Dorfplatz, Grillplatz, Silofläche 3. Wege (gestalterischer Verlauf und Hervorhebung, Breite, Versiegelung, Bodenbelag) - Verbindungen zwischen Gebäuden und Plätzen - Wegebeziehungen zwischen LPG-Anlage und historischem Speicher 4. Sichtachsen - Sichtachsen LPG-Anlage und Landschaft - Sichtachsen zwischen LPG-Anlage und historischem Speicher - Sichtachsen LPG-Anlage und Dorfplatz 5. Beziehungen zwischen Gebäuden, Dorfplatz, Wegen und Sichtachsen VI. Anhang VI. Arbeitsblatt Projektrealisierung Arbeitsblatt Projektrealisierung realisiert 1. Vorbereitung - Kletterhilfen und Hinweisschilder planen…….………….……………………….. 10-11 • Fassaden nach Richtangaben vermessen • notwendige Stückzahl an Spalierhölzern, Abstandshaltern, Gewindestangen, Dübeln, Muttern berechnen) - notwendige Arbeitsmaterialien- und maschinen/ Baustoffe planen ………………. 10-11 • Abriss Kälberstall • Flächenentsiegelung • Bodenaufbereitung • Freiflächen- und Weggestaltung • Kletterhilfen • Hinweisschilder • Museumseinrichtung • Pflanzungen - Baustoffe, Arbeitsmaterialien, Pflanzgut organisieren bzw. einkaufen……………. 11-12 • Museumseinrichtung • Kletterhilfen • Freiflächen- und Weggestaltung 17 • Pflanzgut von den Baumschulen „auf Abruf“ für das Frühjahr 2005 bestellen TP 3. Museum einrichten………………………………………….………………….. - vorhandene Geräte und Einrichtungsgegenstände ausräumen - Ausstellungsräume reinigen, - Innenwände weiß anstreichen - Spinnereigeräte in den Ausstellungsraum transportieren - Spinnereigeräte im Ausstellungsraum aufbauen - Einrichtungsgegenstände montieren und aufbauen - Arbeitsplätze einrichten - historische landwirtschaftliche Geräte beschaffen - historische landwirtschaftliche Geräte ausstellen - historische landwirtschaftliche Geräte beschriften - Weizenkorn (50 Kg) beschaffen - verschiedenen Getreidearten und -sorten beschaffen (u.a. Dinkel, Hafer, Weizen, TP 2004 2004 PT 2. Durchführung der Baumaßnahmen - Baumfällung: Säulen-Pappel ………………………………………………………. • Baum fällen, Baumstubben roden, Holz laden, entsorgen - Anbau am Kälberstall abreißen, entsorgen des Bauschutts ……………………….. - Flächenentsieglung, vgl. Skizze technischer Ausbau ……………………..………. • ehemaligen Silofläche entsiegeln, entsorgen des Bauschutts (südlich des Schweinestalls) • ehemaligen Mistablageflächen entsiegeln, entsorgen des Bauschutts (nördlich und östlich des Kälberstalls) • Teilentsiegelung für Pflanzlöcher am Kälberstall und Schweinestall, entsogen des Bauschutts - Boden der entsiegelten Flächen für Pflanzungen vorbereiten und aufbessern (Eigenleistung)……………………………………………………………………… • ca. 20-40 cm Mutterboden auftragen und einebenen - Rasengittersteine verlegen (Parkplatz am Schweinstall)…………...……………… - Kletterhilfen bauen und an der Fassade montieren ………………………...……… • Arbeitsgeräte organisieren und bereitstellen • Bauanleitung herstellen und montieren 17 2004 10-12 2004 11-02 2004/05 11-03 2004/5 11-03 2004/05 01-03 2005 10-02 2004/05 12-02 2004/05 „auf Abruf“ bedeutet, dass die bestellten Pflanzen innerhalb einer Pflanzperiode in der Baumschule reserviert werden, bis die Baustelle pflanzfertig ist. Hierdurch sind die Pflanzen kurzfristig und vollständig verfügbar. PT VI. Anhang Arbeitsblatt Projektrealisierung Gerste, Roggen) - verschiedene Getreidearten ausstellen und beschriften - Weizenbündeln vom Feld beschaffen (abhängig von der Erntezeit) - Gaben, Hocken und Kornstadel anfertigen - Gaben, Hocken und Kornstadel aufstellen 4. Pflanzungen …………………………………………...…………..……………. - Allee an der Straße „Zum Kellerberg“ • Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten • geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen • über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen • nach Lieferung Bäume sofort pflanzen • Pflanzen angießen - Allee im Hof • Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten • geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen • über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen • nach Lieferung Bäume sofort pflanzen • Pflanzen angießen - Solitärgehölze, Sträucher, Kletterpflanzen und Stauden • Pflanzlöcher ausheben und vorbereiten • geliefertes Pflanzgut vom Lastwagen abladen • über Besonderheiten, Pflanzung und Pflege von der Baumschule beraten lassen • nach Lieferung Bäume sofort pflanzen • Pflanzen angießen • Kletterpflanzen am Spalier festbinden • Bäume im Sattelschweingehege ausgrenzen - Rasen als Neuanlage • Bodenvorbereitung • Rasen (Compo Saat) säen, einharken, festtreten bzw. anwalzen • leicht gießen - Rasenflächen in Blumenwiesen mit Vollsaat (Flächen östlich/ nördlich des Museums) bzw. mit Initialeinsaat (Flächen am Schweinestall) umwandeln • Rasen kurz schneiden • vorhandene Grasnarbe mit der Hacke aufreißen • Blumen- und Kräutermischung säen, einharken, antreten oder anwalzen • leicht gießen 03-05 2005 5. Offenstall für Sattelschwein einrichten …………………..……………….….. - im Schweinezuchtverband Berlin-Brandenburg eintragen - Weidetechnik und Stallbedarf beschaffen - Geheges einrichten - Offenstall einrichten - Futterautomaten aufbauen - Sattelschweine kaufen und transportieren 06-07 2005 6. abschließende Arbeiten - Hinweisschilder anfertigen und aufstellen VII. Anhang VII. Kurzprotokolle Kurzprotokolle zu den Gesprächen mit Kooperationspartnern Interkommunale Arbeitsgemeinschaft für Tourismus (IAT) Ortstermin Friedrichswalde (20.4.2004) - Recherche nach geplanten und vorhandenen Vorhaben in der Region - Vorstellung und Diskussion erster Nutzungsideen Kulturgemeinschaft e.V. Telefonate (04/05 2004) - Informationsaustausch zum Projekt „Zur alten Milchrampe“ und zum Regionen aktiv Projekt in Neugrimnitz (Frau Riedel) - Informationsaustausch über die Veränderungen der Ausgangsbedingungen beim Vorhaben „Zur alten Milchrampe“ und weitere Entwicklungsmöglichkeiten des geplanten agrotouristischen Zentrums im Speicher (Frau Riedel) - Informationen über den aktuellen Arbeitsstand, erste Ideen und die weitere Vorgehensweise (Frau Riedel) - gemeinsame Nutzung des Kälberstalls durch den Landwirtschaftsbetrieb und die Kulturgemeinschaft angeregt - gemeinsame Nutzung des Kälberstalls vom Landwirtschaftsbetrieb befürwortet, von Seiten der Kulturgemeinschaft besteht kein Interesse (Frau Reichert) - beabsichtigte neue Nutzungen im Kälberstall des Landwirtschaftsbetriebes mit der Kulturgemeinschaft (Frau Riedel, Frau Reichert) abgestimmt; Überschneidungen mit dem Projekt „Zur alten Milchrampe“ vermieden - die geplanten Umnutzungen wurden zur Kenntnis genommen und befürwortet (Frau Reichert) - es bestehen keine Überschneidungen mit dem Projekt „Zur alten Milchrampe“ (Frau Reichert, Ende Mai 2004) Gemeindevertretersitzung (10.5.2004) (anwesend: Gemeindevertreter, IAT, Kulturgemeinschaft, Bauamtsleiter Herr Schröder) - Vorstellung der geplanten Umnutzungen für die leerstehenden Stallgebäude des Landwirtschaftsbetriebes - keine ablehnende Wortmeldungen - da sich die beabsichtigten Umnutzungen thematisch mit dem Projekt „Zur alten Milchrampe“ ergänzen, wurde eine gemeinsame Nutzung des Kälberstalles durch den Landwirtschaftsbetrieb und die Kulturgemeinschaft angeregt - detaillierte Beschreibung der beabsichtigen neuen Nutzungen im Kälberstall als Dokument an die Kulturgemeinschaft (Frau Reichert) weitergegeben Geschäftsführer Landwirtschaftsbetrieb Neugrimnitz (Herr Ortlieb) Telefonat (3.6. 2004) - die beabsichtigten neuen Nutzungen wurden mit der Kulturgemeinschaft abgestimmt - keine Überschneidungen mit dem Projekt „Zur alten Milchrampe“ - es bleibt bei den festgelegten Umnutzungen VII. Anhang Ortstermin (4.6. 2004) - erste Gestaltungsideen und Skizzen vorgestellt Fassadenbegrünung, Holzspalier, Entsiegelung) - das Holzspalier wird in Eigenleistung angefertigt Kurzprotokolle und abgestimmt (Artenwahl, Telefonat (30.6.2004) (Abstimmungsgespräch und Nachfrage zu den gesendeten Dokumenten: Umsetzung der Nutzungen/ Kostenkalkulation/ Gestaltungsplanung/ Kostenüberschlag) - die verzeichneten Entsiegelungsflächen auf der Karte zum technischen Ausbau können entsiegelt werden - die Säulen-Pappel (Populus nigra `Italica´) an der Straße zum Kellerberg kann entnommen werden; Abstimmung mit der zuständigen Naturschutzbehörde; keine Eigenleistung; Fachunternehmen wird beauftragt - der Anbau am Kälberstall (Westfassade) soll abgerissen werden (wiederholte Nachfrage) - die Fenster auf der Ostseite des Kälberstalles sollen saniert werden (wiederholte Nachfrage); noch kein Kontakt zu Firmen aufgenommen - die Lohnkosten zur Kalkulation der laufenden Betriebskosten betragen 8 Euro/h - die investiven Arbeitskosten zur Realisierung des Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes betragen 15 Euro/h; die Arbeitskosten enthalten Maschinen-, Material-, Energie-, Verwaltungs- und Lohnkosten - Der erste Kostenüberschlag für das Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes mit ca. 40.000 Euro Gesamtkosten wurde unter der Voraussetzung akzeptiert, dass die dargestellten Finanzierungsmöglichkeiten zu realisieren sind (Förderantrag bei „Regionen aktiv“) - Mutterboden für die Umsetzung des Gestaltungskonzeptes wird in Eigenleistung bereitgestellt Ortstermin (16.7. 2004) - endgültiges Gestaltungskonzept vorgestellt und abgestimmt (Entsiegelungsmaßnahmen, Baumaßnahmen, Artenwahl, Pflegeaufwand für Edelebereschen und Blumenwiesen) - Skizze technischer Ausbau abgestimmt - Kostenvoranschlag für die Baumfällung der Pyramiden-Pappel vorgelegt; aufgrund der hohen Kosten wird der Baum in Eigenleistung entnommen - landwirtschaftliche Geräte für die Sattelschweinhaltung aus Katalogen ausgewählt; für Betonrasengittersteine statt Kunststoffgittern entschieden (Parkplatz) - Beschilderung der landwirtschaftlichen Anlage wird in Eigenleistung ausgeführt Ortstermin (2.8.2004) - Besichtigung des Geländes mit Prof. Peters, Dipl.-Ing. Kerstin Lehmann und Geschäftsführer Herrn Ortlieb - gemeinsames Gespräch Orttermin (5.8. 2004) - Abschlussgespräch (praktische Realisierung, Kostenplan, Förderantrag, keine Nachfragen)