Agression

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Genetik unseres
Verhaltens
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Agression
Typen der Agression:
•Induziert durch Angst
•Induziert durch Stress
•Mütterlich
•Territorial
•Predator-Beute
•Selbstmord
Angst-induzierte Agression kann durch
Züchtung/Domestikation verringert werden
(Wanderratten, Silberfuchse).
Genetischer Hintergrund der Agression
Agressionsgen I.
Glykocortikoid-Rezeptor Gen (NR3C1)
HPA-Achse:
Stress
Bezeichnung für die hormonelle
Achse vom Hypothalamus über die
Hypophyse bis zur Nebennierenrinde
CRH
ACTH
Nebennierenrinde
Kortisol
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11
Agressionsgen I.
Glykocortikoid-Rezeptor Gen (NR3C1)
Fürsorge im Kindelalter verändert die Methylation der Glykocortikoid-Rezeptor
Gene in den Neuronen des Hyppokampus
Prefontale Cortex
Amigdala
+
HPA
Achse
Fürsorge im Kindelalter
Hippokampus
-
+
+
Kortisol
Serotoninerge Zellen
Raphe Nucleus
Serotininerge Bahne
Cingulum
Talamus
In Richtung Hippokampus
Hirnrinde
Amigdala
Hippocampus
Rostrales raphe Nucleus
Caudales raphe Nucleus
Klinhirnrinde
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TPH2, SERT und Mao-A
Tryptophane- Hydroxilase2, Serotonin-Transporter und Monoamin-Oxydase-A
Presynaptisches Neuron
triptofan
TPH
5-OH-triptofan
DDC
Serotonin
5HIAA
Zerfallsprodukte
Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit
SERT
Serotonin
presynaptische Rezeptoren
postsynaptische Rezeptoren
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Agressionsgen III.
Das TPH2-Gen
SNP (Punktmutation) in Position 1473 der kodierenden Region des Genes
Arginin statt Prolin in Position 447
Höchere TPH2- Aktivität
Mehr 5-HT
Weniger agressives Verhalten
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Agressionsgen IV
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Das MAO-A-Gen
MAO-A knock out Maus:
keine Genexpression
Agression
Promotor-Polymorphismus (VNTR) bei Menschen:
•4x Wiederholung im Promotor
normale Genexpression
•3x Wiederholung im Promotor
1/10x Genexpression
Viel 5-HT, wenig 5-HIAA
Hoches 5-HT/5-HIAA Verhältniss
keine Agression
Agression
Agressionsgen II.
Das SERT-Gen
Promotor-Polymorphismus (VNTR):
Prompotor
ORF
Kurzer Promotor
Niedrigere SERT-Expression
Mehr 5-HT in der synaptischen Spalt
Weniger agressives Verhalten
Agressionsgen V.
5-HT-Rezeptoren
Presynaptisches Neuron
triptofan
TPH
5-OH-triptofan
DDC
Serotonin
5HIAA
Zerfallsprodukte
Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit
SERT
Serotonin
presynaptische Rezeptoren
postsynaptische Rezeptoren
5-HT-Rezeptor-1B knock out
5-HT-Rezeptor-1A knock out
5-HT-Rezeptor-1A Hemmung bei Menschen
5-HT -Rezeptor-1A und 1B Agonisten bei Menschen
erhöchte Agression
normal
erhöchte Agression
geringe Agression
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XYY
Weitere Agressionsgene
nNOS und Testosteron (TDF)
nNOS – Nitrogen-Oxid-Synthetase Neuronale Isoform
nNOS knockout Mause sind sehr agressiv – hoche Expression des Gens hemmt die Agression
Testosteron (TDF)
- Kastrierte nNOS knockout Mause sind nicht agressiv
- Nach der Beigabe von Testosteron die KO Mause wurden wieder agressiv
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agresszió
Agression
Gen der Impulsivität
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(Serotonin) 5-HT Rezeptor 2B / HTR2B
Q20* Allel :
Stop-Kodon in Position 20
17 vom 228 Häftlingen hatte dieses Allel
7 vom 295 in der Kontrolgruppe
Knock-out Maus:
50% lethal
impulsiv
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Gen der Intelligenz
“Gen der Mathematik”
acetilkolin
CHRM2-Rezeptor: cholinergic muscarinic 2 receptor
SNP
Klug oder mutig?
COMT: Katechol-O-Methyltransferse
22. Chromosom
COMT
1/4x Emzymaktivität
hoches Dopamin
niedrigere Synapsendichte im prefontalen
schnelle Entscheidung, aber schwächere kognitive Leistung (2 met Allel)
met Allel (Metionin): Cortex
val allél (Valin):
4x Emzymaktivität
niedriges Dopamin
hoche Synapsendichte im prefontalen Cortex
Zögerung, aber gute kognitive Leistung (1 oder 2 val Allel)
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Gen des Glaubens
“Gott-Gen”
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VMAT2: Vesicular Momonamine Transporter 2
Zwei Allele: eine Punktmutation
Keine Publikation in einer wissenschaftlichen Zeitschrift
VMAT2
Hamer, Dean (2005). The God Gene: How Faith Is
Hardwired Into Our Genes. Anchor Books.
ISBN 0385720319.
Norepinefrin Transporter
Autorezeptoren
Dominanz
GRB10
Kodiert für ein intrazelluläres Adaptorprotein
Interagiert mit Rezeptor-Tyrosin-Kinasen, beeinflusst Signalübertragung
Ein imprintiertes Gen (mütterliche und väterliche Kopien des Gens werden unterschiedlich expremiert)
Väterliche Kopie:
wird im Gehirn expremiert,
lindert die Dominanz, Knock-out: dominates Verhalten, kein Ausweichen in Röhr-Test
Mütterliche Kopie:
wird im Körper expremiert (ausser Gehirn)
Funktion: reguliert Metabolismus und Wachstum
Weitere imprintierte Gene, die Verhalten beeinflussen: Mest, Peg3 (Pfegeverhalten der Weibchen)
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Neugier
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Dopamin-Rezeptor-D4 (DRD4)
Im ExonIII variabele Nummer von Wiederholungen
(2-11) einer 48 BP Sequenz
R7 Allel: assoziiert mit erhöchter Suche nach Neuheit
Promiskuität, Hyperaktivität (ADHD),
Riskieren, Anständigkeit
SNP in Position 830: Veränderung des Entdeckungsverhaltens der Meise (Fliegen im offenen Gelände)
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Gen der Addiktion
DRD2: dopamin-D2 receptor gén
A1- Variente bindet Dopamin schwächer, als die A2-Variante
Belohnungszentrum
dopamin
ventral tegmental area
Bei Drogensüchtigen kommt das A1-Allel häufiger vor
Die Sprache
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Broca-Areal
Wernicke-Areal
Planum temporale
Sprachzentrum
Broca-Areal + planum temporale:
Mensch
Broca terület
-Auch bei Affen vorhanden
- Keine neue Erfindungen der Evolution – Veränderund der Grösse der Areale
Broca-Areal:
Wernicke-Areal:
Affe
Planum temporale :
die grammatischen Aspekte von Sprachen, Sprachmotorik,
Lautbildung, Lautanalyse, Artikulation und die Bildung abstrakter
Wörter
integriert auditorische Impulse primär rational
entscheidende Prozesse für das Sprachverständnis finden hier
statt,
Teil des Wernicke-Areals
Gene und Chromosomregionen die
die Sprachfähigkeit beeinflussen
FoxP2
•Mehrere Generationen in einer englischen Familie (KE) -•Probleme mit der Artikulation, Grammatik
•Punktmutation im FoxP2
•Kodiert für ein Transkriptionsrepressor der Fox-Proteinfamilie
•4 alternative Isoformen
•Komplexe räumliche und zeitliche Exprimierungsmuster
•Reguliert die Exprimierung von 300-400 anderen Genen im Gehirn
CNTNAP2
•Mutante Allele verursachen Sprachprobleme
•Wird vom FoxP2 reguliert
•Kodiert für ein Strukturprotein der Neurexin-Proteinfamilie
•Notwendig für die richtige subzelluläre Lokalisation von K-Kanälen in den
Neuronen und Neuron-Glia-Interktionen
FoxP1
•Bildet Heterodimer mit FoxP2
•Deletion verursacht Sprachprobleme (+Abnormalität im Kleinhirn, Epilepsie)
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Evolution von FOXP2
Wird sehr selten mutiert, aber vor 200000 Jahren gab es zwie
Mutationen in der menschlichen Evolutionslinie.
Neanderthaler hatten auch diese Mutationen, aber ihre
Evolution separierte sich von der Evolution der modernen
Menschen vor 300000 Jahren.
Mensch
Silent
Mutationen
csimpánz
Gorilla
Orangutan
Konnten die Neanderthaler sprechen?
Rhesus
Maus
Missense
Mutationen
Gesangerwerb
Nature 464, 757-762 (1 April 2010)
Ein Gen – ein Verhalten – Paradigma
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•Das „Ein Gen – ein Verhalten”- Paradigma ist eine Vereinfachung!!
•Eine Mutation eines einzigen Gens kann mehrere Phenotypen haben,
d.h. mehrere Verhalten beeinflussen.
•Das gleiche Phenotyp, d.h das gleiche Verhalten kann durch Mutationen
in verschiedenen Genen verursacht werden.
•Die meisten Phenotypen (Verhalten) werden durch das gleichzeitige
Vorhanden verschiedener Varianten mehrerer Gene beeinflusst
(genetische Netzwerke).
Genetisches Netzwerk
Proteine
Neuronales Netzwerk
Verhalten
Ein Gen – ein Verhalten – Paradigma
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Träger der genetischen Information
Weitergabe der genetischen Information an
den Nachkommen
DNA
Kontrolle der Onthogenese
Kontrolle der Aktivitäten des erwachsenen Körpers
Genetisches Netzwerk
Proteine
Neuronales Netzwerk
Verhalten
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Ist das Verhalten determiniert?
Das menschliche Verhalten ist in den meisten Fällen genetisch nicht determiniert. Die
Variation verschiedener Allele vieler Gene predisposieren zu einer bestimmten Form von
Verhalten, aber unser Verhalten ist sehr stark durch die Umgebung (Erziehung, Erlebnisse,
Erfahrungen) geformt.
Sexualverhalten
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Gen der Monogamie
AVPR1: Vasopressin Rezeptor
Rocky-Mountains-Wühlmaus – nicht monogamisch
Prairie-Wühlmaus - monogamisch
Interspecies Variabilität:
Rocky-MountainsWühlmaus
PrairieWühlmaus
Microsatelit
avpr1
727 bp – kurzes Allel
Individuelle Variabilität:
Prairie-Wühlmaus 1
746 bp – langes Allel
Prairie-Wühlmaus 2
Verschiedene Genexpressionsmuster
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Gen der Monogamie
AVPR1: Vasopressin Rezeptor
Kein
direkter
Zusammenhang
zwischen
Promotorlänge und Monogamie
“Variationen in Promotorlänge und Sequenz
verändern die Exprimierungsmuster in einer
unvorhersagbaren und gehirnregionsspezifischen
Weise. Diese Variabilität beeinflusst die Aktivität
neuronaler Netzwerke, die soziales Verhalten
regulieren.”
* monogamisch, rot: kurze Promotorvariante, blau: lange Promotorvariante
Treue und Untreue
AVPR1: vazopressin Rezeptor
Microsatelit
avpr1
727 bp – kurzes Allel
746 bp – langes Allel
Bei Menschen:
16 verschiededene Promotorvarianten
eine Allelvariante assoziiert
(schwach) mit Autismus,
Altruismus und “Tanz-Phenotyp”
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Homosexualität
(1) Umweltsfaktoren
Vorkommen:
•Eineiige Zwillinge: 50%
•Zweieiige Zwillinge: 25%
•Geschwister: 15%
(2) Genetische Faktoren
•Ganze population: 5%
•Adoptierte Geschwister: 10%
Homosexualität
Xq28-Region des X-Chromosomes
Hypothalamus
Evolutionspsychologie:
- Gene die bei Männern Homosexualität verursachen, erhöchen die
Fruchtbarkeit bei Frauen
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Sexualverhalten der Taufliege
Sexualverhalten der Taufliege
Sozialverhalten
Egoismus, Selbstlosigkeit
Darwinizmus: Kampf um das überleben und um die Fortpflanzung
Altruizmus (Selbstlosigkeit): Warum hilft man dem Anderen?
Hilfe der Verwandten (inklusives Fitness)
Reziproker Altruizmus
Gruppeninteresse (Gruppenselektion)
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Soziobiologie
W.illiam D. Hamilton
Edward. O. Wilson
-- Selbstlosigkeit gegenüber Verwandten
Gesamtfitness (inclusive fitness)
Geschwister = 1/2
Cousine = 1/8
Meine Gene sind auch in meinen Verwandten
da, es lohnt sich besser sie alle zu retten, als
mich selbst.
Verwandtenselektion (Sippenselektion, kin selection)
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Eusoziales Verhalten der Bienen
Männchen – haploid
Weibchen – diploid
Weibchen 75% miteinander genetisch identisch!
(mit ihren Nachfolgern währen sie nur 50%)
Genom sequenziert:
Wenige Immungene
Viele Odorantrezeptoren
Kastenspezifische miRNAs
Viele DNA-Methylasen
Gen der Selbstlosigkeit
AVPR1a Gen – Vazopressinreceptor
promotor
ORF
egoistisch
selbstlos
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Gruppenverhalten
Herbert Spencer
Sozial-Darwinismus
Eugenik
Francis Galton
58
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