Astronomische Gesellschaft Oberwallis Mitteilungen Februar 2017 Inhalt Termine im Februar.......................................................................................................................................................Seite 1 Aus der Redaktion..........................................................................................................................................................Seite 1 Mondkalender..................................................................................................................................................................Seite 2 Die Planeten, Kleinplaneten und Meteorströme................................................................................................Seite 2 Interessantes am Himmel.............................................................................................................................. .............Seite 3 AGO- und öffentlicher Beobachtungsabend am Freitag, 24. Februar 2017.............................................Seite 4 Astronomie für Stubenhocker....................................................................................................................................Seite 5 Was bei der Umsetzung der „AGO-Beobachtungsvorschläge - Winter 2016“ alles eingefangen wurde ................................................................................................................................................................................Seite 6 Bericht: AGO- und öffentlicher Beobachtungsabend vom Freitag, 27. Januar 2016............................Seite 9 . . . . . . . . . . . Termine im Februar Freitag, 24. Februar, 19:00 Uhr AGO- und öffentlicher Beobachtungsabend* * Bei unsicherer Witterung gibt unsere Webseite www.ago-sternwarte.ch über die Durchführung der Veranstaltung Auskunft. Aus der Redaktion Wir danken für die neuen Beiträge und freuen uns auf weitere Einsendungen. Gerne nehmen wir auch Anregungen und Kritik entgegen. All dies bitte wie bisher an [email protected] senden. Michael und Alexander Hauck Astronomische Gesellschaft Oberwallis Februar 2017 Seite 1 Mondkalender Erstes Viertel: Vollmond: Letztes Viertel: Neumond: Samstag, 04. Februar Samstag, 11. Februar Samstag, 18. Februar Sonntag, 26. Februar Die Planeten Merkur: Der innerste Planet ist im Februar nicht sichtbar. Venus: Venus ist weiterhin als hell strahlender Abendstern bereits in der Dämmerung im Südwesten unübersehbar. Am 17. Februar erreicht sie mit fast 30° ihre grösste Höhe und mit -4.9 mag ihre höchste Helligkeit. Mars: Mars kann nach Einbruch der Dämmerung links oberhalb der Venus als 1 mag heller Planet aufgesucht werden. Der rote Planet bewegt sich in den Fischen. Sein Untergang erfolgt auch während diesem Monat gegen 22 Uhr. Mars und Venus nähern sich Anfang Februar bis auf 5° an und entfernen sich danach wieder voneinander. Jupiter: Jupiter erreicht Anfang Februar seinen Umkehrpunkt bei Spica in der Jungfrau und bewegt sich dann rückläufig. Der Gasplanet geht Anfang Februar gegen Mitternacht auf und am Ende des Monats bereits vor 22 Uhr. Seine Helligkeit nimmt im Februar weiter von -2.1 auf -2.3 mag zu. Saturn: Der Ringplanet steigt immer früher in südöstlicher Richtung über den Horizont. Anfang Februar geht Saturn um 5 Uhr auf, Ende Februar bereits gegen halb vier Uhr. Saturn wechselt am 24. Februar vom Schlangenträger in den Schützen und ist 0.5 mag hell. Uranus: Uranus bewegt sich rechtläufig in den Fischen und kann nach Einbruch der Nacht aufgesucht werden. Der grünliche Planet ist 5.9 mag hell. Gegen Ende des Monats wandert Mars an Uranus vorbei. Neptun: Der äusserste Planet nähert sich der Sonne und kann im Februar nicht mehr beobachtet werden. Kleinplaneten ▪▪ (4) Vesta: Der Kleinplanet hat gerade seine Opposition hinter sich und verlangsamt seine rückläufige Bewegung unterhalb von Pollux in den Zwillingen. Ihre Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von 6.5 auf 7.1 mag ab. Vesta sollte sich dennoch weiterhin mit einem Fernglas verfolgen lassen. Meteorströme ▪▪ Im Februar werden die Delta-Leoniden (Radiant im Löwen) erwartet, mit allerdings nur zwei Meteoren pro Stunde beim Maximum am 24. Februar. Februar ist der Monat mit den wenigsten zu erwarteten Meteoren. Astronomische Gesellschaft Oberwallis Februar 2017 Seite 2 Interessantes am Himmel Mond wandert am 5.2.2017 durch die Hyaden Am 26. Februar gibt es eine ringförmige Sonnenfinsternis. Sie verläuft grossenteils über den südlichen Atlantik. Auf Land trifft sie nur im Süden von Chile und Argentinien in Südamerika sowie gegen Ende in Angola in Afrika. In der Nacht vom 10. auf den 11. Februar findet bei uns eine Halbschattenfinsternis statt. Das Maximum ist um 1:44 Uhr. Dann steht der ganze Mond im Halbschatten. Für das Auge ist eine solche Finsternis kaum auffällig. Besser lässt sie sich fotografisch beobachten (siehe auch die Mitteilungen vom November 2016 auf Seite 8). Mond bei Jupiter und Spica am 16.2.2017 um Mitternacht Astronomische Gesellschaft Oberwallis Mars bei Uranus in den Fischen am 26.2.2017 Mond, Venus und Mars abends am 28.2.2017 Februar 2017 Seite 3 AGO- und öffentlicher Beobachtungsabend am Freitag, 24. Februar 2017 Am Freitag, den 24. Februar findet ab 19 Uhr ein öffentlicher Beobachtungsabend in unserer Sternwarte auf dem Simplonpass statt. Bei unsicherer Witterung gibt die AGO-Webseite www.ago-sternwarte.ch Auskunft, ob der Anlass durchgeführt wird. Noch immer steht bei Einbruch der Dämmerung die hell strahlende Venus dominant in westlicher Richtung. Wenige Grad links oberhalb sieht man Mars, den man aufgrund seiner Helligkeit und rötlichen Farbe gut identifizieren kann. Wenig daneben steht mit Uranus ein weiterer Planet (siehe Abbildung). Mit 6 mag Helligkeit liegt Uranus an der Grenze zur Sichtbarkeit mit blossem Auge; ein Fernglas wird auf jeden Fall ausreichen. Die typischen Wintersternbilder wie Orion, Stier und Zwillinge stehen nun im Süden. Im Zenit befindet sich der Fuhrmann. Gegen Osten folgt der Krebs und mit dem Löwen kündigt sich bereits der Frühling an. Die Wintersternbilder enthalten eine Fülle sehenswerter Objekte: den Orionnebel, die Hyaden und Plejaden im Stier, die offenen Sternhaufen M36, M37 und M38 im Fuhrmann, M35 in den Zwillingen, die Krippe im Krebs, M41 unterhalb von Sirius im Grossen Hund und weiteres mehr. Im geheizten Schulungsraum kann man sich zwischendurch bei einer Tasse Kaffee oder Tee aufwärmen. Ausserdem wird ein astronomischer Vortrag den Abend abrunden. Venus, Mars und Uranus am Beobachtungsabend Astronomische Gesellschaft Oberwallis Februar 2017 Seite 4 Astronomie für Stubenhocker von Robert Glaisen Nicht jeder mag seine Nächte im kalten Freien verbringen. Hier ist eine Möglichkeit für Stubenhocker, ebenfalls dem Hobby Astronomie zu frönen. Ausrüstung Alles was man braucht, ist ein Computer mit Internet Anschluss. Die Astrobilder holt man sich von öffentlichen Web- (Wetter-) Kameras. Eine gute Adresse ist www.rosswaldbahnen.ch und dort die Kamera Kläna oder Fleschbodu. Auch die Webcam auf der Seite www.simplon.ch - Simplon Pass ist gut geeignet. Vorgehen Wenn etwas interessantes auf der Kamera zu sehen ist, fertigt man sich einen Screenshot an und bearbeitet diesen mit einem Grafik-Programm (oder auch Word, Pages). Limiten Natürlich ist man sehr eingeschränkt, was den Bildausschnitt und vor allem die Empfindlichkeit betrifft. Aber man kann ja nicht alles haben! Resultat Michael hat in den Januar Mitteilungen die Begegnung von Mond, Venus, Mars und Neptun beschrieben. Da das Wetter in Brig keine Beobachtung zuliess, habe ich einige Webcams besucht und bin auf dem Rosswald/Fleschbodu fündig geworden. Mit der Bildbearbeitung sind tatsächlich alle 4 Objekte sichtbar, allerdings nur im invertierten Insert. Astronomische Gesellschaft Oberwallis Februar 2017 Seite 5 Was bei der Umsetzung der „AGO-Beobachtungsvorschläge - Winter 2016“ alles eingefangen wurde (1/3) von Remo Glaisen Ein sehr stabiles Hochdruckgebiet bescherte uns im November und Dezember zwei Neumondphasen mit grösstenteils ausgezeichneten Bedingungen, um das „Projekt Orion“ in die Tat umzusetzen. Sternenklare Nächte, für den Simplon einigermassen moderate Temperaturen und wenig Wind machten es möglich, die ausgesuchten Deep-Sky-Objekte noch vor Jahresende abzulichten. Ein paar kleine Probleme gab es dann aber doch. Diese hatten allerdings nichts mit dem Wetter oder der Ausrüstung zu tun. Von den üblichen „Anwenderproblemen“ mal abgesehen, war es vor allem die Position des Sternbilds Orion, die ein paar Überraschungen bereithielt. Der Orion liegt nämlich genau auf dem Himmelsäquator. Das ist zwar toll, denn so kann er im Lauf eines Jahres von nahezu jedem Punkt der Erde aus bewundert werden. Diesen Vorteil macht sich aber auch die Satellitenindustrie zu Nutzen. Im Bereich des Himmelsäquators hat sich mittlerweile ein Riesenheer von geostationären Satelliten positioniert. Und dieses lässt keine Chance aus, sich auf lang belichteten Astroaufnahmen als feine Strichspuren ins Bild zu drängen. Besonders betroffen ist hier der Hexenkopfnebel. Auf dem Simplon kommt noch dazu, dass der Himmelsausschnitt mit dem Sternbild Orion von einer stark frequentierten Flugstrasse durchquert wird. So fliegt, zumindest vor Mitternacht, alle paar Minuten ein blinkender Airbus, ein Jumbo, oder was da sonst noch so alles an Flugzeugen unterwegs ist, durch das Bild. Wie dem auch sei, mit solchen kleinen „Widrigkeiten“ muss man leben und das Bestmögliche daraus machen. Zwischen dem 27. November und dem 31. Dezember 2016 pilgerten Robert und ich an 12 Abenden in die Sternwarte. Bis der Orion hoch genug über dem Horizont war dauerte es anfangs noch bis Mitternacht, gegen Jahresende verfrühte sich sein Aufgang auf kurz nach 21 Uhr. Es blieb jeweils genügend Zeit, um die Teleskope noch bei geschlossenem Dach und genügend Licht für die nächtliche Fotosession umzurüsten. Als erstes mussten Laptop und Nachführkamera angeschlossen und die auf Netzbetrieb umgestellten Fotoapparate an die Teleskope Astronomische Gesellschaft Oberwallis montiert werden. Danach hiess es Dach öffnen und Licht aus. Der nächste Schritt galt der Fokussierung der Guider- und der Fotokamera. Zu diesem Zweck wurde der hellste sichtbare Stern anvisiert. Meistens war es Capella, die als Modell herhalten musste. Sie ist hell genug, um durch eine Bahtinov-Maske das vertraute Strahlenmuster auf die Kameradisplays zu zaubern und damit eine gute Fokussierung zu ermöglichen. Nachdem das erledigt war, hätte man eigentlich mit Fotografieren beginnen können. Aber das Sternbild Orion war noch zu wenig hoch über dem Horizont und so nutzen wir die Zeit, um auch im geheizten Aufenthaltsraum die „Nachtschicht“ vorzubereiten. Mit anderen Worten heisst das - Wasser kochen, Thermosflasche auffüllen, Incaromglas und Biskuitdose in Position bringen. Nach der ersten Tasse Kaffee war dann meistens auch der Orion mit seinen Deep-Sky-Objekten hoch genug am Himmel. Um die, mit Ausnahme von M42, sehr lichtschwachen Nebelgebiete des Orions in vollem Ausmass auf den Chip zu bringen, entschloss ich mich für Gesamtbelichtungszeiten von 40 bis 60 Minuten. Rechnet man den automatischen Dunkelbildabzug dazu, dauerten die Aufnahmen für ein einzelnes Objekt zwischen 1.5 und 2 Stunden. Mit der vorhandenen Ausrüstung sind solche Belichtungszeiten für den Fotografen auch bei grosser Kälte kein Problem. Der Fernauslöser der Kamera kann so programmiert werden, dass z.B. 10 Minuten belichtet wird, danach 10 Minuten Dunkelbildabzug, wenn das fertig ist wird automatisch eine neue Aufnahme gestartet und das 6x hintereinander. Gleichzeitig führt die Software auf dem Laptop mit der Guiderkamera das Teleskop so exakt nach, dass die Sterne immer schön punktförmig bleiben. In einem solchen Fall kann sich der Fotograf nach dem betätigen der ok-Taste für 2 Stunden in die „warme Stube“ zurückziehen. Nach den 12 Fotoabenden in unserer Sternwarte hatten wir 11 der 12 vorgeschlagenen Objekte im Kasten. Einzig NGC 1990, der Epsilon Orionis-Nebel, hat sich widersetzt. Auf einer Aufnahme mit 50 Minuten Gesamtbelichtung ist er zwar auszumachen, aber er ist immer noch zu lichtschwach, um auf einem Foto einiger- Februar 2017 Seite 6 Was bei der Umsetzung der „AGO-Beobachtungsvorschläge - Winter 2016“ alles eingefangen wurde (2/3) von Remo Glaisen massen gut erkannt zu werden. Irgendwann werde ich versuchen, ihn 2 Stunden zu belichten. Vielleicht klappt’s dann. Für die Aufnahmen in der nachfolgenden Bildergalerie wurde insgesamt über 14 Stunden belichtet (Dunkelbildabzug inbegriffen). Dazu kommen noch etliche Aufnahmen, die unbrauchbar waren. Z.B. wegen Satelliten oder Flugzeugen die mitten durchs Bild flogen, wegen schlechter Fokussierung, zu langen Belichtungszeiten oder anderen Anwender-Blackouts (bei der Astrofotografie ist die Zahl der möglichen Fehler erschreckend hoch – und Tatsache ist, dass jeder dieser Fehler mindestens einmal gemacht wird). Neben den technischen Angaben zu den Fotos könnte ich für unser „Projekt Orion“ auch den „Stärkungsaufwand“ der Akteure erfassen. Bei den Biskuits waren es einige Grosspackungen, beim Kaffee haben wir schon bald einmal aufgehört zu zählen und bei der klaren Flüssigkeit, die den Kaffee so köstlich macht, hüllen wir uns in Schweigen ;-). Jetzt sind wir gespannt, was für Frühling/Sommer 2017 auf dem Programm steht. Astronomische Gesellschaft Oberwallis Februar 2017 Seite 7 Was bei der Umsetzung der „AGO-Beobachtungsvorschläge - Winter 2016“ alles eingefangen wurde (3/3) von Remo Glaisen Die Einzelaufnahmen in grösserer Version, zusammen mit den technischen Angaben, findet ihr in der AGO-Fotogalerie auf unserer Internetseite. http://www.ago-sternwarte.ch/galerie/ Astronomische Gesellschaft Oberwallis Februar 2017 Seite 8 Bericht: Öffentlicher Beobachtungsabend vom 27.01.2017 von Remo Glaisen Nach zwei Wochen mit sternenklaren Nächten bei klirrender Kälte überzog sich der Himmel ausgerechnet am Tag unseres öffentlichen Beobachtungsabends mit Wolken. Trotzdem fanden sich um 19 Uhr zehn Gäste in unserer Sternwarte ein. Da es am Himmel nichts zu beobachten gab, startete Thomas mit einem, auf den diesen Abend angepassten, Besuchervortrag. Zusammen mit Claudio und Remo präsentierte er den Gästen einen Überblick über die Objekte des Sonnensystems, der Milchstrasse und des fernen Universums. Derweilen hielt Robert die Stellung im Beobachtungsraum, für den Fall, dass weitere Gäste eintreffen, oder der Himmel plötzlich aufklart und ein Beobachten ermöglicht. Er nutzte die Zeit auch, um an den Geräten, die in den letzten „Fotoabenden“ kleine Probleme bereiteten, Justierungen vorzunehmen. In Anschluss an den Vortrag (er dauerte fast zwei Stunden) wurde eine Runde Kaffee serviert und die Gäste konnten auf den Plakaten in der Sternwarte weitere Informationen über Sterne, Meteoriten und unsere Milchstrasse sammeln. Die Plakatsammlung wurde vor dem Beobachtungsabend um drei Exemplare erweitert. Nach 22 Uhr zeigten sich am Himmel doch noch ein paar Sterne und so konnten die Gäste durch das Clubteleskop immerhin noch einen Blick auf die beiden Galaxien M81 und M82 werfen. Leider versteckte sich das vermeintliche Paradeobjekt des Abends, der Orionnebel, die ganze Zeit hinter einer irdischen Nebelwand. Trotz der eingeschränkten Beobachtungsmöglichkeiten zeigten sich die Besucher begeistert vom Gebotenen und den Dimensionen des Universums. Sie wollen alle wiederkommen – wenn möglich bei perfektem Wetter. Kurz vor Mitternacht endete der erste Beobachtungsabend des Jahres. Für die AGO waren im Einsatz: Thomas, Claudio, Robert und Remo. . Astronomische Gesellschaft Oberwallis Februar 2017 Seite 9