FÜNF SÄULEN DES ISLAM ARBEITSBLÄTTER FÜR SCHÜLER Ein Rundgang durch das Museum für Islamische Kunst Hallo, ich bin Paul! Toll, dass du im Museum bist. Ich begleite dich heute. Übrigens, mehr zum Islam findest du unter: www.mit-paul-im-museum.de © Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz 2008; Gesamtherstellung: Besucher-Dienste Autorin: Karin Schmidl, Gestaltung: Noltedesign © Paul: Andrea Duyster, Abbildungen: Museum für Islamische Kunst 20.01.2008 Arbeitsblätter RELIGION DES ISLAM Das Museum für Islamische Kunst besitzt weltweit eine der größten und bedeutendsten Sammlungen der Kunst des Islams. Es zeigt Hauptwerke aus den islamischen Kerngebieten von Spanien im Westen bis hin nach Indien im Osten aus der Zeit des siebten bis zum frühen 19. Jahrhundert. Die Pracht der islamischen Künste ist an weltberühmten, zum Teil monumentalen, Meisterwerken erlebbar. Dazu zählen die Gebetsnischen. Suche diese Gebetsnische! GLAUBENSBEKENNTNIS UND GEBET Gebetsnischen zeigen in Richtung einer heiligen Stadt, die von den Muslimen besonders verehrt wird. Sie werden deshalb traditionell besonders reich verziert. Wie heißt diese Stadt? _____ Gebetsnische ist in diesem Fall nicht ganz richtig, denn eine Nische ist eine Wandvertiefung. Hier ist sie flach angedeutet. Nur die beiden Halbsäulen treten plastisch hervor. Die eigentliche Nischenform erscheint ornamental, in mehrmaliger Wiederholung. Das ist für viele persische Gebetsnischen dieser Zeit typisch. Wie oft wiederholt sich die Nischenform? einmal zweimal dreimal Schriftbänder mit Koranzitaten zum Gebet rahmen die Gebetsnische und die inneren Nischenformen. Die blauen Reliefinschriften heben sich von dem mit dichter Ornamentik verzierten Grund wirkungsvoll ab. Dadurch können sie auch gut von weitem gelesen werden. Zwischen den großen Säulenabschlüssen - fast im Mittelpunkt der Gebetsnische - steht der Kern des wichtigsten Satzes der islamischen Lehre, das Glaubensbekenntnis: "Es gibt keine Gottheit außer Gott (Allah) und Muhammad ist sein Prophet!" Gebetsnische, Kaschan (Iran), 1226 Dieses Meisterwerk entstand 1226 in der iranischen Stadt Kaschan. Es war für die Hauptmoschee der Stadt, der Maidan-Moschee, bestimmt. Die Gebetsnische ist 2,80 Meter hoch und 1,80 Meter breit und reich verziert. Sie besteht aus 74 Einzelfliesen, die erst geprägt und dann bemalt wurden. Durch eine spezielle Technik, die so genannte Goldlüstertechnik, schimmern die Fliesen in verschiedenen goldbraunen Tönen. Suche das Bekenntnis auf der Gebetsnische und kennzeichne es in der Abbildung! Vermute, warum es sich dort befindet! (Denke an seine Bedeutung für die Muslime.) ___________________________________________ ___________________________________________ ___________________________________________ __________________________________ 1 © Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz 2008; Gesamtherstellung: Besucher-Dienste Autorin: Karin Schmidl, Gestaltung: Noltedesign © Paul: Andrea Duyster, Abbildungen: Museum für Islamische Kunst 20.01.2008 Arbeitsblätter RELIGION DES ISLAM GEBET Wie alt ist das Pult ungefähr? Suche dieses Holzpult! 300 Jahre 500 Jahre 700 Jahre Das Pult besteht aus zwei Holzplatten, die miteinander verzahnt wurden. Durch ein Scharnier (Drehgelenk) in der Mitte, ist es zusammenklappbar. Darum wird es auch Faltpult genannt. Auf dem Scharnier steht der Name des Schnitzers, der das Werk schuf: Abd al Wahid Ibn Sulaiman. Künstlername Suche den Namen des Schnitzers auf den Zähnen des Scharniers! Der Künstler besaß größtes handwerkliches Geschick. Er schnitt Blätterranken und Inschriften in das Holz. Die Ranken mit kleinen eingerollten Blättern sind kunstvoll verschlungen, so dass Anfang und Ende nicht mehr zu erkennen sind. Wo befindet sich das Rankenwerk? im oberen Teil (oberhalb des Scharniers) im unteren Teil (unterhalb des Scharniers) Faltpult, Anatolien (Konya), 13. Jh. Hier siehst du ein kostbares Werk der Holzschnitzkunst aus dem 13. Jahrhundert. Es ist ein Buchständer aus besonders hartem Nussbaumholz. Solche Ständer werden in Moscheen benutzt. Sie dienen dort beim Gebet zur Ablage eines Buches, das den Muslimen heilig ist. Wie heißt dieses Buch? _____ Lies die Objektbeschriftung! Wo wurde das Pult hergestellt? Iran Türkei Die Inschriften beziehen sich auf den Koran. Eine Inschrift mit großen Buchstaben, die zu Knoten verschlungen sind, fällt besonders auf. Dort steht die Glaubensformel "Die Herrschaft liegt bei Gott". Indien Suche den Namen des Schnitzers auf den Zähnen des Scharniers! Eine andere Inschrift umläuft das Mittelfeld. Sie enthält den Thronvers (Sure 2, Vers 255), der häufig zitiert wird, da er den Gläubigen Mut und Zuversicht gibt. 2 © Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz 2008; Gesamtherstellung: Besucher-Dienste Autorin: Karin Schmidl, Gestaltung: Noltedesign © Paul: Andrea Duyster, Abbildungen: Museum für Islamische Kunst 20.01.2008 Arbeitsblätter RELIGION DES ISLAM Suche diese Flügeltür! Gebet Dort steht geschrieben: "Besuchen nur soll die Moscheen Allahs, wer da glaubt an Allah und an den Jüngsten Tag!" Es ist ein Zitat aus dem Koran (Sure 9, Vers 18). Wer darf eine Moschee betreten? ______________________________________ ______________________________________ ______________________________________ Zur Besichtigung oder um das Gespräch mit Muslimen zu suchen, stehen heute einige Moscheen auch für Nicht-Muslime offen. Schreibe auf, mit welchen Mustern der Schnitzer die Tür verziert hat! ____________________________________________________ ____________________________________________________ Moscheetür mit Koraninschrift, Türkei, 13. Jh. ____________________________________________________ ____________________________________________________ Diese Holztür gehörte zu einer Moschee in Konya. Sie ist ebenso wie das Koranpult ein Meisterwerk der Schnitzkunst. Oben auf der Tür sind zwei Felder mit arabischer Schrift zu sehen. ____________________________________________________ ____________________________________________________ 3 © Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz 2008; Gesamtherstellung: Besucher-Dienste Autorin: Karin Schmidl, Gestaltung: Noltedesign © Paul: Andrea Duyster, Abbildungen: Museum für Islamische Kunst 20.01.2008 Arbeitsblätter RELIGION DES ISLAM GEBET Suche diesen Korankasten! Neben dem Korankasten findest du diese Moscheeampel! Korankasten, Ägypten, um 1330 Moscheeampel, Syrien (Aleppo), Anfang 14. Jh. Der Holzkasten wurde zur Verschönerung mit Messing beschlagen, das durch Gold- und Silberstreifen, die in das Grundmetall eingelegt wurden, veredelt wurde. Dadurch ist er besonders wertvoll. Mehrere Koranverse schmücken das Meisterwerk, darunter auch der so genannte Thronvers (Sure 2, Vers 255/256), wie auch schon auf dem Koranpult, deren Bedeutung durch das Silber betont wird. Wozu dient ein Korankasten? _________________________________________ Die Moscheelampe aus kostbarem Glas wurde prächtig mit Emaille- und Goldfarben bemalt. Auf der Lampe befindet sich Schriftdekor. Dort steht unter anderem der Lichtvers (Sure 24, Vers 53), der für die Verwendung auf einer Lampe besonders geeignet ist. Er beginnt mit den Worten: "Allah ist das Licht von Himmel und Erde. Sein Licht ist einer Nische zu vergleichen mit einer Lampe darin. ..." Solche aufwändig bemalten Moscheelampen wurden oftmals von reichen Leuten in Auftrag gegeben und für Moscheen gestiftet. Wie wurden solche Lampen benutzt? Lies den Auszug aus dem Thronvers! "Allah (ist einer allein). Es gibt keinen Gott außer ihm, dem Lebendigen, den Ewigen. Ihn überkommt weder Schlummer noch Schlaf. Sein ist, was im Himmel und auf Erden ist. Weit reicht sein Thron über die Himmel und die Erde und es fällt Ihm nicht schwer, sie (beide) zu bewahren. Denn er ist der Hohe, der Erhabene." Wovon handelt der Thronvers? _________________________________________ als Tischlampen als Wandlampen als Deckenlampen Wusstest du, dass Moscheelampen auch Ampeln genannt werden? Man nennt sie so, da sie an Ketten von der Decke herunterhängen, so wie früher die Verkehrsampeln. An dieser Moscheeampel waren die Ketten an 6 Ösen befestigt. _________________________________________ _________________________________________ 4 © Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz 2008; Gesamtherstellung: Besucher-Dienste Autorin: Karin Schmidl, Gestaltung: Noltedesign © Paul: Andrea Duyster, Abbildungen: Museum für Islamische Kunst 20.01.2008 Arbeitsblätter RELIGION DES ISLAM GEBET Suche diesen Koraneinband! Suche diese Fliese! Fliese mit dem Namen Mohammed, Usbekistan, 1386 Diese quadratische Fliese zeigt den aus gelben und blauen Rauten gebildeten Namen des Propheten Mohammed in so genannter quadratischer KufiSchrift. Die Zwischenräume sind mit Bändern und Kreuzblüten gefüllt. Koraneinband, Ägypten, spätes 14. Jh. Dieser Lederdeckel gehörte zu einem Koran. Darauf verweist ein Koranzitat, das am Rand verläuft. Der Größe des Deckels nach handelte es sich um einen Riesenkoran. Vermutlich wurde er von einem Sultan für eine Moschee gestiftet. Davon zeugt auch die Verwendung von Blattgold und der Farben Weiß und Blau, die noch in Resten zu sehen sind. Lies die Objektbeschriftung! Nenne die Maße dieses Einbandes! Höhe: ………………………… Breite: ………………………………. Mit dieser Größe würde er gut auf das in diesem Raum ausgestellte Koranpult passen. Das Mittelfeld zeigt eine geometrische Linienornamentik, die von fünf Sternen gegliedert sind. Sternformen sind als Dekor in der islamischen Kunst sehr beliebt. Wodurch hebt sich der Name Mohammed vom Grund ab? ___________________________________________ ___________________________________________ Lies die Objektbeschriftung und ergänze den Text! Die Fliese stammt vom ………………….des 1386 erbauten ………………………………………………………………………………… in ………………………………………………………………………………… Ursprünglich rahmten 18 solcher Fliesen im Wechsel mit den Namen Ali (Schwiegersohn Mohammeds und vierter Kalif) und Mohammed eine Türöffnung. Von diesen 18 Fliesen sind noch 13 am Bauwerk erhalten. Die restlichen Fliesen befinden sich heute in verschiedenen Museen. Was sind das für Sterne? sechszackige achtzackige zwölfzackige 5 © Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz 2008; Gesamtherstellung: Besucher-Dienste Autorin: Karin Schmidl, Gestaltung: Noltedesign © Paul: Andrea Duyster, Abbildungen: Museum für Islamische Kunst 20.01.2008 Arbeitsblätter RELIGION DES ISLAM GEBET Gebetsteppich, Türkei, 17. Jh. Suche diesen Reihengebetsteppich! Hier siehst du einen großen Gebetsteppich. Er lag in einer Dorfmoschee in der Türkei. Dieser Teppich vermittelt einen Eindruck von der Fußbodenausstattung mit großformatigen Teppichen in Moscheen. Oftmals bedecken viele dieser Art den Moscheeboden. Der Teppich ist schlicht gehalten. Die dargestellten Nischenformen verleihen ihm einen dekorativen Charakter. In den Nischen sind Moscheeampeln angedeutet. Der Teppich diente mehreren Gläubigen gleichzeitig als Gebetsort. Wie viele Muslime können auf diesem Gebetsteppich beten? drei sechs sieben Suche in der Ausstellung einen weiteren Reihengebetsteppich und skizziere diesen in das freie Feld! Was deuten diese Nischenformen an? ___________________________________________ Zeichne die Moscheeampel in das freie Feld! Beschreibe den Teppich! Gehe dabei auf Motive und Farben ein! ___________________________________________ Wusstest du, dass die Spitzen der Nischen auf dem Teppich in der Moschee in Richtung der Gebetsnische gelegt werden, also in Richtung Mekka? ___________________________________________ __________________________________ __________________________________ 6 © Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz 2008; Gesamtherstellung: Besucher-Dienste Autorin: Karin Schmidl, Gestaltung: Noltedesign © Paul: Andrea Duyster, Abbildungen: Museum für Islamische Kunst 20.01.2008 Arbeitsblätter RELIGION DES ISLAM GEBET UND PILGERFAHRT Suche diesen Teppich! Suche nun diese Fliese! Fliese, Türkei, 17. Jh. Gebetsteppich, Türkei, 16. Jh. Dieser Teppich stammt aus einer türkischen Manufaktur. Er wurde um 1600 aus Wolle und Baumwolle auf einem seidenen Grundgewebe geknüpft. Im Mittelfeld zeigt der Teppich ein einfarbiges Nischenfeld. Ursprünglich war der Teppich länger, als er hier in der Ausstellung zu sehen ist. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Teppich jedoch so stark beschädigt, dass nur noch Bruchstücke vorhanden waren. Textilrestauratoren haben ihn später in mühseliger Arbeit zum größten Teil wieder zusammensetzen können. In der Hauptborte, die die Nische rahmt sind farbige Blüten und Blätter zu sehen: Tulpen (1), Nelken (2), Päonien (3), Hyazinthen (4) und Lanzettblätter (5). 3 4 Zeichne die fehlenden Blumen! Priester vier ___E__________ 2 Wer darf in den heiligen Bezirk in Mekka? Muslime jeder Wie viele Minarette siehst du auf der Fliese? Wie nennt man die Gattung dieses Teppichs? Beachte die Musterung! 1 Hier ist eine Fliese zu sehen, auf der ein Maler vor 300 Jahren den heiligen Bezirk in Mekka dargestellt hat. Das Zentralheiligtum, die Kaaba, wird von einer Mauer und von Lampen umgeben. Am linken Bildrand, das kuppelartige Gebäude, ist eines der Eingangstore. Daneben sind mehrere Türme für das Gebet, die Minarette, zu sehen. sechs sieben Das kuppelartige Gebäude am rechten Bildrand zeigt den heiligen Brunnen Zem-Zem. Das Wasser aus diesem Brunnen nehmen sich Pilger gerne als Andenken mit nach Hause. Deshalb hat der Maler paarweise 12 Wasserkrüge gemalt. Bei einem Paar der Wasserkrüge hat der Künstler etwas vergessen. Was hat der Maler an zwei Krügen vergessen zu malen? 5 ___________________________________ 7 © Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz 2008; Gesamtherstellung: Besucher-Dienste Autorin: Karin Schmidl, Gestaltung: Noltedesign © Paul: Andrea Duyster, Abbildungen: Museum für Islamische Kunst 20.01.2008