Na - thiessen

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®
Nanotechnologies AG
3D-Animation & TV-Beiträge
Meilensteine der Nano-Krebstherapie
Eine neue Dimension
Wirksame und schonende Krebstherapie
www.magforce.com
1990
2000
1994
Sonderforschungsbereich
Änderung der Rechtsform
in Aktiengesellschaft
2004
Umbenennung und
Verschmelzung aller
1993
2001
2007
Unternehmen in MagForce
Erweiterung des Vorstands,
Start der vorklinischen
Gründung MFH Magnetic
Nanotechnologies GmbH
Neuausrichtung des
Studien
Fluid Hyperthermia GmbH
(2. Finanzierungsrunde)
Aufsichtsrats
Wissenschaftliche
Meilenstein-Publikation zur
1987
1990
Nano- Krebstherapie im
1997
Gründung MFH Hyper-
2000
Erstes Konzept zur Nano-
Erste Laboruntersuchungen
„International Journal of
thermiesysteme GmbH
Gründung MagForce
Krebstherapie
mit Nanopartikeln
Hyperthermia“
(1. Finanzierungsrunde)
Applications GmbH
Listing im Entry Standard
2003
Start der klinischen Studien
der Frankfurter
Wertpapierbörse
Meilensteine 1987 — 2007
Forschungsgemeinschaft
(Excellence-Forschung)
MagForce DVD
2005
273 der Deutschen
01. 3D-Animation zur Funktionsweise der Nano-Krebstherapie
02. Bloomberg TV
03. Bundesverband Medizintechnologie
04. ZDF heute-journal
02 : 20
09 : 40
05 : 59
04 : 0 7
1
Editorial
Dr. Uwe Maschek
Vorstandsvorsitzender
Dr. Andreas Jordan
Gründer und Vorstand Forschung & Entwicklung
Den Tumor bekämpfen, Nebenwirkungen vermeiden
Die Erwärmung von Tumorzellen mit magnetischen Nanopartikeln hat das Potenzial, sich neben Chirurgie, Bestrahlung und Arzneimitteltherapie als gleichwertige vierte Säule
der Tumorbehandlung zu etablieren. Die Technologieplattform der MagForce kann dabei eine universell einsetzbare
und im Vergleich zu den klassischen Behandlungsformen
weitaus verträglichere Therapieoption darstellen. Nur sehr
selten bietet sich die Gelegenheit, durch die eigene Arbeit
solch gewaltige Fortschritte zum Nutzen vieler schwerkranker Patienten zu erreichen. Dies motiviert uns und bewirkt eine so außergewöhnliche Identifikation unserer Mitarbeiter mit dem Unternehmen und dessen Zielen.
Im Jahr 1987 schaute ich bei Prof. Dr. Peter Wust einer Krebsbehandlung mit dem seinerzeit fortschrittlichsten TiefenHyperthermiesystem zu, mit welchem jedoch nur eine Temperatur von 41,5 °C im Tumor erreicht werden konnte. Da
aus der Forschung bekannt war, dass erst Temperaturen ab
42 °C wirksam im Kampf gegen den Krebs sind, hörte ich
Prof. Wust sagen: „Nur ein halbes Grad mehr Wärme und
die Therapie würde erste Wirksamkeit zeigen.“ Hier begann
die Entwicklung eines neuen Therapieansatzes, welche uns
in den vergangenen 20 Jahren zu einer einzigartigen und viel
versprechenden Lösung geführt hat, bei der Temperaturen
bis zu 70 °C innerhalb des Tumors erreicht werden können:
der Nano-Krebstherapie.
Dr. Uwe Maschek
Dr. Andreas Jordan
Dr. Uwe Maschek (*1960) Biologiestudium an der Universität Heidelberg, Promotion 1989 am Deutschen Krebsforschungszentrum. Zunächst Medical
Information Manager bei der Wellcome GmbH (heute GlaxoSmithKline), anschließend Produktmanager und später Marketingleiter bei der Amgen
GmbH (Onkologie). 1997 Gründung der deutschen Tochtergesellschaft der Cephalon Inc., Geschäftsführer bis Mai 2007.
Dr. Andreas Jordan (*1959), Biologiestudium an der Freien Universität Berlin, Nebenstudium der Biochemie an der Technischen Universität Berlin,
Promotion 1993. Seitdem Grundlagenforschung und Produktentwicklung im Rahmen der Nano-Krebstherapie. Mitglied verschiedener Fachgesellschaften, Autor von über 45 wissenschaftlichen Publikationen, weltweit engagierter Redner bei Fachkongressen und Symposien.
2
3
10 m
Größe ist relativ.
-9
A
Die Nanopartikel der MagForce
sind 500 Mal kleiner als ein rotes
Blutkörperchen.
Sie bestehen aus Eisenoxid (Magnetit), und Aufnahmen mit einem Transmissionselektronen-
Im Vergleich zur Größe des Universums ist unsere Erde unglaublich
klein – und doch so faszinierend.
mikroskop zeigen eine mittlere
Wie klein und unscheinbar wirkt erst
Partikelgröße (ohne Hülle) von
eines dieser Nanopartikel, das von
etwa 10 – 15 Nanometern an.
Das Ausgangsmaterial bei der
MagForce im Rahmen eines neuen
Nanopartikel-Produktion sind
Therapieansatzes zur Bekämpfung
Eisenchloride. In mehreren hundert Einzelschritten werden dar-
von Krebs eingesetzt wird: Ein Nano-
aus in aufwendiger Laborarbeit
partikel in einem Tropfen Wasser ent-
die gewünschten Partikel hergestellt. Die MagForce-Thera-
spricht dem Größenverhältnis eines
pie funktioniert ausschließlich
Fußballs im Vergleich zur Sonne. Und
mit Partikeln in Nanometer-Größe, da nur diese die Energie des
doch können diese winzigen Partikel
Magnetfelds besonders effek-
den Ausgangspunkt einer medizini-
tiv absorbieren und tief in das
Tumorgewebe eindringen können. Außerdem sind Nanopartikel aufgrund ihrer enormen spezifischen Oberfläche in der Lage,
eine große Anzahl von Bindungen zwischen Krebszelle und
dem Partikel selbst herzustellen.
A Ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter.
schen Revolution darstellen.
Unternehmen
Die MagForce-Produkte
Nanopartikel
Zwei Jahrzehnte Forschung und zehn Jahre
Produktentwicklung
Bereits im Jahr 1987 arbeitete Dr. Andreas Jordan – heute
Vorstand der MagForce Nanotechnologies AG – zusammen
mit Ärzten der Charité an der Verbesserung der damals
neuesten Hyperthermiesysteme¹. Sein neuartiger Ansatz
sah vor, die Wärme direkt in dem Tumor zu „deponieren“,
anstatt, wie damals üblich, diese von außen zu erzeugen.
Dies sollte durch eine magnetisierbare Substanz möglich
werden, welche mittels eines Wechselmagnetfelds kontaktlos von außen angeregt werden kann. Nach jahrelanger Suche und knapp eintausend Versuchen mit Substanzen aus aller Welt, wurden die gewünschten Eigenschaften
in einer Probe aus Japan entdeckt, welche Nanopartikel aus
Eisenoxid enthielt. Die bis dahin rein physikalischen Arbeiten wurden anschließend biologisch fortgesetzt, um die
Wirksamkeit der Methode zu beweisen. Parallel zu den biologischen und vorklinischen Fortschritten arbeitete Jordan
bereits seit Anfang der neunziger Jahre an der Entwicklung
eines Wechselmagnetfeld-Therapiesystems, mit dem später Patienten behandelt werden sollten. Um das ganze Vorhaben zu finanzieren, gründete Jordan 1997 die MFH Hyperthermiesysteme GmbH mit Risikokapital (Venture Capital).
Während die Grundlagenforschung größtenteils von der
Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 273
Planungssoftware
Therapiegerät
Das MagForce-Magnetofluid
Mit dem Therapie-Planungs-
Die Nano-Krebstherapie wird
NanoTherm® besteht aus Eisen-
system NanoPlan® entsteht für
in dem eigens für diese The-
oxid-Partikeln, die in Wasser
den behandelnden Arzt eine
rapieform entwickelten Ma-
kolloidal dispergiert² sind. Der
hochpräzise und funktionelle
gnetwechselfeldapplikator
Kern der Partikel besteht haupt-
Software-Plattform. Dabei kann
MFH®-300F durchgeführt. Der
sächlich aus Magnetit, die Hülle
der Arzt bereits vor dem Eingriff
Spaltabstand ist variabel und
aus Aminosilanen. Diese sorgt
die Areale innerhalb des Tumors
das magnetische Wechselfeld
für eine ausreichende Stabilisie-
festlegen, in welche die Partikel
lässt sich von ca. 2 bis 18 kA/
rung der Partikel gegenüber Ag-
eingebracht werden sollen. Er
m einstellen. Für die Durchfüh-
glomeration und Sedimentation,
kann darüber hinaus auch die
rung der Thermotherapie ist
sowie später für ein Verbleiben
genaue Menge der zu applizie-
eine Fixierung oder Anästhesie
der Partikel im Tumor.
renden Nanopartikel und die
des Patienten nicht notwendig.
spätere Behandlungstemperatur schon im Vorfeld feststellen.
getragen wurde, ging es bei der MFH Hyperthermiesysteme um die reine Produktentwicklung. Im Jahr 2000 gründete Jordan die MagForce Applications GmbH zur Herstellung spezifischer Nanopartikel für die neue Krebstherapie.
Ausgerüstet mit zahlreichen Lizenz-Patenten, begann mit
Gründung der MagForce die Eigenentwicklung der Eisenoxid-Nanopartikel im Unternehmen. Nachdem alle Vorschriften des Medizinproduktegesetzes erfüllt worden waren und eine in-house Produktion aufgebaut worden war,
startete die MagForce Anfang 2003 das klinische Studienprogramm für die Nano-Krebstherapie, das zur Zulassung
des Therapieverfahrens führen soll. Im Juni 2004 beteiligte
sich die Frankfurter Investmentgesellschaft Nanostart AG
an dem Unternehmen. Die im Jahr 2001 gegründete Holdinggesellschaft MFH Magnetic Fluid Hyperthermia GmbH
wurde in MagForce Nanotechnologies GmbH umbenannt;
die beiden erstgegründeten Unternehmen wurden in MagForce vereint. Im Oktober 2005 wurde die MagForce Nanotechnologies in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, im
September 2007 führte das Unternehmen ein erfolgreiches
Börsenlisting am Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse durch.
1 Hyperthermie ist die künstliche Temperaturerhöhung (41 – 45 °C) einzelner Körperareale,
um Tumorzellen sensibler für eine Chemo- oder Strahlentherapie zu machen.
2 Gleichmäßige Verteilung der Nanopartikel innerhalb eines Mediums
MagForce Imagebroschüre Eine neue Dimension
6
Eine Perspektive mit besonderer
Anziehungskraft.
Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt
Fe 3 O4
7
B
sich Dr. Andreas Jordan mit der Anwendung von Nanopartikeln im Rah-
Die in der Magnetflüssigkeit
men der Krebstherapie. In dieser Zeit
enthaltenen Partikel besitzen
ist es mit fundierter Grundlagenar-
durch ein Wechselmagnetfeld
beit sowie intensiver Forschung und
angeregt wird.
Entwicklung gelungen, die Nanopartikel aus Eisenoxid mittels ihrer ma-
Polarlichter entstehen, wenn Sonnenwindteilchen auf die oberen
Schichten der Erdatmosphäre treffen und vom Magnetfeld der Erde
zu den geomagnetischen Polen gelenkt werden.
ein magnetisches Moment, das
Die Nanopartikel nehmen in Folge dessen die Energie des Wechselfeldes auf und können diese
durch so genannte Relaxations-
gnetischen Eigenschaften perfekt
prozesse (Brown- bzw. Néel-Re-
kontrollierbar und nutzbar zu machen.
laxation) in Form von Wärme an
die Umgebung wieder abgeben.
Dadurch wird die Energie des
Magnetfeldes in Wärme umgewandelt, wobei die Effektivität dieses Prozesses durch die
„Specific Absorption Rate“ (SAR)
bestimmt wird. Die SAR ist ein
wichtiger Parameter bei der
Anwendung des Magnetofluids (NanoTherm®) in der NanoKrebstherapie, da sie als Maß
für die Wärme-Entwicklung des
Magnetofluids im magnetischen
Wechselfeld dient. Somit kann
bei bekannter SAR der Partikel die für eine Therapie benötigte Menge des Magnetofluids
vor der Therapie genau berechnet werden.
B Eisenoxid, Hauptbestandteil der Nanopartikel
Therapie
Ablauf der Nano-Krebstherapie
1
1
2
3
4
5
6
Das MagForce Magnetofluid mit der Bezeichnung NanoTherm® besteht aus Eisenoxid-Nanopartikeln,
die in Wasser dispergiert sind.
2
Zu Therapiebeginn werden, je nach Tumorart und -größe, einige Milliliter
der Magnetflüssigkeit direkt in den Tumor eingebracht.
die Therapieflüssigkeit langsam im Tumorgewebe aus.
Krebsbekämpfung mit magnetischen Nanopartikeln
3
4
Nach dem minimal-invasiven Eingriff breitet sich
Anschließend werden die Nanopartikel mittels
eines Wechselmagnetfelds kontaktlos von außen in Schwingung versetzt.
welche exakt reguliert werden kann.
6
5
Hierdurch entsteht Wärme,
Je nach erreichter Temperatur (41 °C – 70 °C) werden die Tumorzellen
für eine begleitende Strahlen- oder Chemotherapie sensibilisiert oder bei höheren Temperaturen irreparabel
geschädigt. Der gesamte Ablauf ist auf der beiligenden DVD in Form einer 3D-Animation enthalten.
Die Nano-Krebstherapie ist ein neues Verfahren zur lokalen Behandlung von Tumoren. Dabei können Temperaturen
zwischen 41 °C und 45 °C (Hyperthermie) sowie zwischen
46 °C und 70 °C (Thermoablation¹) innerhalb des Tumors
erzeugt werden. Das Prinzip der Methode ist die direkte,
minimal-invasive² Einbringung magnetischer Nanopartikel
in den Tumor und ihre anschließende Erwärmung in einem
magnetischen Wechselfeld. Bei Temperaturen bis 45 °C
wird die Wirkung einer gleichzeitig angewandten Strahlenoder Chemotherapie verstärkt. Die Wirkungsverstärkung
gegenüber einer Strahlentherapie erfolgt dabei beispielsweise durch den wärmebedingten Funktionsverlust von
Reparaturenzymen, die normalerweise Strahlenschäden an
der DNS reparieren und so das Überleben von Tumorzellen
ermöglichen. Werden diese wichtigen Enzyme durch Wärme geschädigt, sterben die Tumorzellen bereits bei kleineren Strahlendosen ab. Wärme beeinträchtigt aber auch andere Proteine, die zum Beispiel dafür verantwortlich sind,
dass chemoresistente Tumorzellen³ die für sie schädlichen
Zytostatika4 aus den Zellen wieder herausschleusen können. Fallen diese „Pumpen“ durch Wärmeeinwirkung aus,
sterben selbst chemoresistente Tumorzellen, weil die Wirkstoffe weiterhin in den Zellen verbleiben. Bei Temperaturen
ab 46 °C werden nahezu alle Biomoleküle der Zellen betrof-
fen und die Zelle stirbt direkt an den Folgen der Überhitzung. Die Zelltrümmer werden anschließend vom Körper
selbst auf natürlichem Wege abgebaut. Die freigewordenen Nanopartikel werden entweder von umliegenden, noch
intakten Tumorzellen aufgenommen oder ebenfalls von
Makrophagen (Fresszellen) abtransportiert. Bei den Nanopartikeln handelt es sich um sehr kleine, in Flüssigkeit gelöste Teilchen aus Eisenoxid mit einem Durchmesser von
etwa 20 Nanometern (inklusive der Hülle). Die Partikel werden durch ein Magnetfeld, welches bis zu 100.000 Mal in
der Sekunde seine Polarität wechselt, in Schwingung versetzt und erzeugen dadurch Wärme. Mit dieser Technik ist
der Arzt in der Lage, den Tumor von innen heraus zu bekämpfen. Die Teilchen werden direkt in den Tumor eingebracht (injiziert) und verbleiben aufgrund ihrer Hüllgestaltung dort. Sie werden nicht wieder heraus geschleust, so
dass sich die Behandlung nur auf das Tumorgewebe beschränkt. Umgebendes gesundes Gewebe wird geschont.
1 Erwärmung der Tumore auf bis zu 70 °C, um so die Krebszellen irreparabel zu schädigen.
2 Medizinische Anwendungen, bei denen Geräte oder Katheter in geringerem Maße als üblich
in den Körper eindringen und somit beim Patienten geringere Schmerzen zur Folge haben.
3 Tumorzellen, die im Rahmen einer Chemotherapie nicht zerstört werden können.
MagForce Imagebroschüre Eine neue Dimension
4 Substanzen, die das Zellwachstum bzw. die Zellteilung hemmen.
10
11
17 BILLIARDEN
Viele Motive – und ein
gemeinsames Ziel.
C
Die sehr hohe Anzahl der Nanopartikel pro Milliliter Flüssigkeit
ist für den Therapieerfolg entscheidend.
Denn erst dadurch wird eine deutliche Wärmeentwicklung inner-
Möglichst schnell das Ziel erreichen,
wollen die mehr als 35.000 Teilnehmer beim New York Marathon.
halb des Tumors möglich. Dabei
Dagegen ist weniger die Schnellig-
nehmen einzelne Tumorzellen
keit als vielmehr die gleichmäßige
die Nanopartikel millionenfach
auf, um Temperaturen zu errei-
Verteilung in den zu behandelnden
chen, welche die Biomoleküle
Tumorzellen das Ziel der mehr als
innerhalb der Zellen nachhaltig
außer Funktion setzen oder irre-
17 Billiarden einzelnen Nanoteilchen,
parabel schädigen können. Vier
die sich in einem Milliliter der Parti-
Milliliter Magnetflüssigkeit werden durchschnittlich im Rahmen
einer Nano-Krebstherapie minimal-invasiv in den Tumor eingebracht. Die genaue Menge variiert, da sie von der Größe des
Tumors abhängt. Ist eine Krebszelle zerstört, werden die Nanopartikel freigesetzt und können
so von anderen Zellen wieder
aufgenommen werden. Ein Teil
der Partikel wird jedoch gemeinsam mit den Zelltrümmern von
Makrophagen (Fresszellen) abgetragen.
C Anzahl der Nanopartikel pro Milliliter Magnetflüssigkeit
kellösung befinden.
12
13
Studien
WirksamkeitsStudie
MachbarkeitsStudie
Vorklinik
Klinische Studien / Studienfortschritt
Glioblastoma multiforme
Prostatakarzinom
Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs)
Lokale Rezidiv- oder Resttumore
Leberzellkarzinom
Pankreaskarzinom
Von der Forschung bis zur klinischen Anwendung
Die ersten vorklinischen Untersuchungen zur Wirksamkeit der Nano-Krebstherapie fanden bereits 1993 statt.
Mit den Nanopartikeln der ersten Generation, welche
eine Hülle aus Dextran¹ enthielten, gelang nach zahlreichen Versuchen im Mausmodell der Wirksamkeitsnachweis beim Brustkrebs. Mit einer einmaligen Magnetfeldanwendung von 30 Minuten und einer erreichten
Temperatur von 47 °C konnte nahezu jede zweite Maus
vom Tumor geheilt werden. Diese ersten Ergebnisse wurden 1996 im „International Journal of Hyperthermia“ veröffentlicht. Nach einer Reihe von Weiterentwicklungen
an den Nanopartikeln und dem Therapiegerät sowie wei-
teren viel versprechenden vorklinischen Tests, konnte
im März 2003 die erste klinische Studie gestartet werden. Zunächst wurden 14 Patienten mit einem bösartigen
Gehirntumor (Glioblastoma multiforme) im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mit der Nano-Krebstherapie behandelt. Die viel versprechenden Ergebnisse, welche im
„Journal of Neuro-Oncology“ publiziert wurden, ermöglichten den Start einer Wirksamkeitsstudie für Glioblastom-Patienten im Januar 2005 sowie die Aufnahme
weiterer Studien für andere Indikationen. So konnten bis
heute über 100 Patienten mit u. a. Prostatakarzinomen,
verschiedenen gynäkologischen Tumoren, Sarkomen und
Speiseröhrenkrebs im Rahmen der klinischen Studien behandelt werden. Nach dem erfolgreichen Abschluss der
Machbarkeitsstudie zum Prostatakarzinom, wurde im Januar 2007 die zweite Wirksamkeitsstudie zum Einsatz
der Nano-Krebstherapie gestartet. Diese wird an der Charité-Universitätsmedizin Berlin durchgeführt und soll insgesamt 130 Patienten mit einem Prostatakarzinom (intermediäres Risiko) umfassen. Ebenfalls an der Charité
wurde im November 2007 eine weitere Machbarkeitsstudie bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) gestartet. Weitere klinische Studien zur Behandlung solider Tumore sollen folgen. Es zeichnet sich
bereits ab, dass die Behandlung insgesamt sehr gut vertragen wird. Aussagen zur Wirksamkeit können vor Abschluss der Studien noch nicht getroffen werden.
Anfragen zur Studienteilnahme oder zu den Einschlusskriterien können unter +49 (0) 30 308 380 38 (Studienkoordination) beantwortet werden.
1 Dextrane sind hochmolekulare, neutrale Biopolysaccharide auf der Basis von GlucoseMonomeren, also langkettige und stark verzweigte „Zucker-Ketten“.
MagForce Imagebroschüre Eine neue Dimension
14
Erfolg ist auch eine Frage
der Anpassung.
Si NH2
15
D
Die Nanopartikel sind von einer
funktionalen Aminosilan-Hülle
umgeben, welche für eine ausreichende Stabilisierung der Partikel gegenüber Agglomeration
und Sedimentation innerhalb
der Therapieflüssigkeit sorgt.
Die Partikel, welche im Rahmen der
Nano-Krebstherapie eingesetzt werden, sind mit einer intelligenten Hüllstruktur aus Aminosilanen versehen,
die eine geschlossene Schutzhülle um
um die Farbe zu wechseln und sich
an die jeweilige Umgebung anzupassen. Auf diese Weise kommunizie-
hohe Eisenkonzentration innerhalb des Magnetofluids, welche später für den Therapieerfolg entscheidend ist. Dadurch
können die gewünschten Temperaturen schon bei kleineren
Volumina und bei einer kleine-
die Nanoteilchen bilden. Damit wer-
ren Feldstärke des Wechselma-
den sie von den Krebszellen in aus-
gnets erreicht werden. Einmal
in den Tumor eingebracht, kön-
reichend hoher Quantität absorbiert
nen die Partikel dank ihrer ange-
und können nicht wieder aus dem
passten nanochemischen Hülle,
Tumor herausgeschleust werden.
Chamäleons verwenden Muskeln,
Die Hülle ermöglicht somit eine
welche aus Aminosilan-Verbindungen besteht, nicht verklumpen, sondern verteilen sich
gleichmäßig. So können die Nanopartikel von den Krebszellen
in ausreichend hoher Quantität
absorbiert werden.
ren sie und tarnen sich bei Bedarf.
D Aminosilan – Hauptbestandteil der Partikel-Hülle
17
Vision
Chemotherapie
Bestrahlung
Operation
Vergleich der Therapieformen
Nano-Krebstherapie*
16
Akzeptanz der Therapie beim Patienten
Körperregionen können präzise erreicht werden
Wiederholte Anwendung der Behandlung möglich
Gute Verträglichkeit der Therapie
Krebs zukünftig wirksamer und schonender bekämpfen
Unterscheidung zwischen Tumor- und Normalgewebe
* Beobachtungen innerhalb aktueller klinischer Studien
Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit die
zweithäufigste Todesursache. Es erkranken jedes Jahr mehr
als 10 Millionen Menschen an dieser heimtückischen Krankheit, davon rund 420.000 in Deutschland. Im Jahr 2020
werden nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit rund 15,7 Millionen Menschen neu davon betroffen sein. Hauptgrund für diesen Anstieg ist die
steigende Lebenserwartung. Krebs ist zu einem großen Teil
auf Fehler in der Erbsubstanz zurückzuführen: Je älter der
Mensch wird, desto mehr Fehler häufen sich an und umso
wahrscheinlicher wird eine Krebserkrankung. Drei Viertel
aller betroffenen Patienten sind älter als 60 Jahre. Diese
MagForce Imagebroschüre Eine neue Dimension
Entwicklung hat zur Folge, dass der Forschungsbedarf und
die Nachfrage nach neuen Therapieformen gegen Krebs
stetig steigen werden. Das Meinungsforschungsinstitut
IMS Health erwartet mehr als eine Verdoppelung des weltweiten Umsatzes mit Produkten zur Krebsbehandlung von
heute 31 Milliarden Dollar auf rund 66 Milliarden Dollar im
Jahr 2010. Somit wird die Krebsmedizin über kurz oder lang
die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vom ersten Platz verdrängen. Während aktuelle Entwicklungen
im Bereich der molekularen Onkologie und der Tumorphysiologie Erfolge bei der Bekämpfung weniger, ausgewählter
Tumorarten versprechen, muss die Mehrzahl der Krebser-
krankten nach wie vor mit einem chirurgischen Eingriff, einer Chemo- und/oder einer Strahlentherapie rechnen. Allen
drei Behandlungsformen ist gemein, dass sie auf jahrzehntelanger klinischer Erfahrung beruhen und deshalb in ihrer
Wirksamkeit gut definiert und für nahezu alle Tumorarten
anwendbar sind. Andererseits sind die zum Teil schwerwiegenden Nebenwirkungen dieser konventionellen Therapien
ebenso gut bekannt. Oftmals ist die vom Arzt zu treffende Entscheidung eine äußerst schwierige Gratwanderung
zwischen der noch verbleibenden Lebensqualität und dem
erzielbaren klinischen Nutzen für den Patienten. Bis heute wurde keine mit diesen drei konventionellen Methoden
vergleichbare, breit anwendbare Therapieform gefunden,
die gegen fast alle Tumorarten wirksam ist und möglichst
keine Nebenwirkungen hat.
Unsere Vision ist die Etablierung der Nano-Krebstherapie
als vierte Säule neben den drei heutigen Standardanwendungen (Chirurgie, Bestrahlung und Arzneimitteltherapie)
in der Tumorbehandlung. Neben der universellen Einsetzbarkeit sehen wir vor allem die Chance, die zum Teil drastischen Nebenwirkungen deutlich reduzieren zu können.
18
19
46°C
Wärme schafft neue Wege.
E
Im Gegensatz zu anderen Formen
der Wärmetherapie, bei welchen
eine Erwärmung des Tumors von
außen erfolgt, wird im Rahmen
der MagForce-Krebstherapie der
Tumor mit Nanopartikeln von innen heraus aufgeheizt.
Dabei sind Behandlungstemperaturen zwischen 41 °C und
45° C (Hyperthermie) sowie über
46 °C (Thermoablation) erzielbar.
Da Krebszellen aufgrund ihres
übermäßigen Wachstums über
eine eher chaotische Gefäß-
Hat man bis heute bei einer Behand-
struktur verfügen (im Gegensatz
lung mit Wärme stets versucht, diese
zur hochgeordneten und erheblich effizienteren Gefäßstruktur
von außen in den Körper zu bringen,
des normalen Gewebes), kann
schafft es die Nano-Krebstherapie,
das Tumorgewebe die einwirkende Wärme nur in geringerem
den Tumor selbst zum „Heizelement“
Masse abgeben und heizt sich
zu machen und so direkt von innen zu
dadurch deutlich stärker auf als
dies bei gesundem Gewebe der
bekämpfen. So wird vor allem das ge-
Fall ist. Die erreichbare Tempe-
sunde Gewebe geschont, da nur der
ratur richtet sich vor allem nach
Tumor erwärmt wird.
der Art, Größe und Position des
zu behandelnden Tumors. In
Kombination mit traditionellen
Behandlungsformen sind Temperaturen zwischen 41 °C und
45 °C ausreichend, bei alleiniger Anwendung müssen höhere
Temperaturen erzielt werden.
Dabei benötigt austretende Lava
Temperaturen bis zu 1.200 °C. Die
Nano-Krebstherapie schafft es bereits mit Temperaturen zwischen
41 °C und 70 °C einen neuen Weg in
der Krebsbehandlung zu gehen.
E Ab 46 °C wird die Krebszelle irreparabel geschädigt.
20
21
Forschung
Forschungsprojekte 1989 – 2011
2007 – 2011
1998 – 2000
1992
Projekt der EU-Kommission:
Fortsetzung des Sonder-
Erfolgreicher Fortsetzungs-
„MediTrans – Targeted Delivery
forschungsbereichs (SFB) 273
antrag an die Deutsche Krebs-
of Nanomedicine“
hilfe zum Thema „Magnetfeld1994
2004 – 2006
Ferrit-Hyperthermie“
Projektleitung des SFB-Teil-
Projekt des BMBF¹: „Thermisch
projekts C2 : „H-Feld induzierte
1992
aktivierbare Nanocarrier (TAN)
Hyperthermie mit magneti-
Fördermittel von der Deutschen
zur Krebsbekämpfung“
schen Flüssigkeiten“
Krebshilfe, Dr. Mildred Scheel
Stiftung für Krebsforschung
2002 – 2004
1994
Projekt des BMBF: „Mehrschalige
Bewilligung des Sonderfor-
Nanocarrier für die zellspezifische
schungsbereichs (SFB) 273 in
Einrichtung eines Sonderfor-
Thermochemotherapie von Krebs“
Berlin: „Hyperthermie: Methodik
schungsbereichs der Deutschen
und Klinik“
2000 – 2006
1989 – 1993
Forschungsgemeinschaft zum
Thema „Hyperthermie“
EFRE²-Maßnahme „NanoMed –
Nanotechnologie in der Medizin“
Die Spitzenposition mit kontinuierlicher
Forschungsarbeit weiter ausbauen
Einer ersten Idee zur Krebstherapie mit magnetischen Nanopartikeln im Jahr 1987 folgten zehn Jahre Grundlagenforschung und anschließend zehn weitere Jahre Produktentwicklung. Heute befindet sich die Nano-Krebstherapie in
fortgeschrittenen klinischen Studien, doch bedeutet dies
keineswegs das Ende der Forschungsarbeit. Die MagForce
ist bestrebt, ihre Technologie ständig zu verbessern, um den
Behandlungserfolg der Therapie weiter steigern und gleichzeitig jegliche Belastung für den Patienten auf ein absolutes Minimum reduzieren zu können. Hierbei konzentriert
sich die Forschungsarbeit vor allem auf die Weiterentwicklung der Nanopartikel. Bei dieser Arbeit kann die MagForce
auf das langjährige Know-how ihrer Mitarbeiter und verschiedener Partner aus den Bereichen der materialwissenschaftlichen Forschung und der Medizintechnik zurückgreifen. Eine der ersten Kooperationen ging die MagForce Ende
der neunziger Jahre mit dem Institut für Neue Materialien
ein, um gemeinsam die Entwicklung der Eisenoxid-Nanopartikel schneller und effektiver vorantreiben zu können. Die
weiteren Vorhaben im Bereich der Nanopartikelforschung
umfassen zum einen die Entwicklung neuartiger magnetischer Nanopartikel mit einer erhöhten Wärmeentwicklung
im magnetischen Wechselfeld und zum anderen die Optimierung der Primärbeschichtung der Partikel für eine erhöh-
te Depotstabilität im Tumorgewebe. Die langfristigen Forschungsbestreben haben eine systemische Applikation³­ der
Nanopartikel zum Ziel. Dies bedeutet, dass die Nanopartikel zukünftig intravaskulär­ eingebracht4 werden und anschließend selbständig den Weg zum Tumor finden können.
Neben der Entwicklung von „intelligenten“ Nanopartikeln
forscht die MagForce auch hinsichtlich einer Medikamentenankopplung an die Eisenoxid-Teilchen. Diese könnten somit Chemotherapeutika direkt in den Tumor einschleusen
und erst dort freisetzen. So könnten die schädlichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie reduziert werden, da
die giftige Fracht nicht länger den gesamten Körper bela-
sten würde. In diesem Bereich der Forschung engagiert sich
die MagForce im Rahmen des europäischen Projekts „MediTrans“ als Industriepartner. Ziel des Vorhabens, an welchem zahlreiche Universitäten und Großkonzerne, wie Bayer
Schering Pharma und Philips Electronics, teilnehmen, ist es
eine Plattformtechnologie für den breiten Einsatz von nanomedizinischen Verfahren zu entwickeln. Diese sollen später sowohl die Diagnose als auch die Therapie von schweren
Krankheiten beschleunigen und erleichtern. Somit könnten
zukünftige Behandlungen für den Arzt noch einfacher und
für den Patienten noch schonender gestaltet werden.
1 Bundesministerium für Bildung und Forschung
2 Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung
3 Einbringung der Nanopartikel in den Blutkreislauf des Körpers
4 Injektion in ein Blutgefäß
MagForce Imagebroschüre Eine neue Dimension
CHANCE
Eine Chance, die mehr als
die Summe ihrer Teile ist.
Auch so lässt sich, frei nach Aristoteles, die neuartige Nano-Krebstherapie von MagForce beschreiben.
Eine Chance für die Patienten auf
mehr Lebensqualität durch die gut
verträgliche und effiziente Art der
Behandlung. Eine Chance für die
Ärzte, da die Behandlungsmöglichkeiten entscheidend erweitert werden können. Und nicht zuletzt eine
Chance für strategische, gezielte Investitionen in einen Zukunftsmarkt,
dessen künftige Bedeutung sich
heute bereits abzeichnet.
Impressum
Herausgeber & Copyright
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Spandauer Damm 130
14050 Berlin
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Konzept & Realisierung
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Getty Images
Corbis
Stand
Dezember 2007
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