Fachinformation 1.000 mg/880 I. E., Brausetabletten 1. Bezeichnung des Arzneimittels Calcium D3 beta, 1.000 mg/880 I. E., Brausetabletten 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung 1 Brausetablette enthält 1.000 mg Calcium (als Calciumcarbonat) und 880 I. E. Vitamin D3 (entsprechend 22 μg Colecalciferol). Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Sojaöl, Sucrose (Zucker) und Lactose. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestand­teile siehe Abschnitt 6.1. 3.Darreichungsform Brausetabletten Runde, weiße bis cremefarbene, glatte ­Tab­lette mit beidseitig abgeschrägten ­Kanten. Durchmesser: ca. 29,8 mm – 30,3 mm. 4. Klinische Angaben 4.1Anwendungsgebiete Ausgleich eines gleichzeitigen Calcium- und Vitamin-D-Mangels bei älteren Menschen. Zur Unterstützung einer spezifischen Osteo­ porose-Therapie bei Patienten mit nachgewiesenem oder hohem Risiko eines gleichzeitigen Calcium- und Vitamin-D-Mangels. 4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung Die empfohlene Dosis beträgt 1.000 mg Calcium und 880 I. E. Vitamin D täglich, entsprechend 1-mal täglich 1 Brausetablette. Art der Anwendung Die Brausetabletten werden in einem Glas Wasser aufgelöst eingenommen. Über die Dauer der Behandlung ist individuell zu entscheiden. Stand: Oktober 2015 4.3Gegenanzeigen – Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, Soja, Erdnuss oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile – Hypercalcämie, z. B. infolge primären Hy­perparathyreoidismus, Vitamin-D-Über­ dosierung, paraneoplastischen Syndromen (bei Bronchialkarzinom, Mammakarzinom, Hypernephrom, Plasmozytom), Knochen­ metastasen, Sarkoidose der Lunge, Immo­ bilisationsosteoporose. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Calcium- und Alkaliaufnahme aus anderen Quellen (Nahrungsmittel, angereicherte Lebens­ m ittel oder andere Arzneimittel) ­sollte beachtet werden, wenn Calcium D3 beta v­ erschrieben wird. Wenn hohe Dosen an C ­ alcium zusammen mit alkalischen Agentien (wie Carbonaten) gegeben ­werden, kann dies zu einem Milch-Alkali-Syndrom (Burnett-Syndrome) mit Hypercalcämie, metabolischer Alkalose, Nierenversagen und Weichteilverkalkung führen. Bei Gabe hoher Dosen sollte der Calciumspiegel in Serum und Urin kontrolliert werden. Calcium D3 beta sollte bei Niereninsuffizienz, absorptiver oder renaler Hypercalciurie, ­Nephrocalcinose, Calciumnierensteinen und Hy­p ophosphatämie nur unter laufender Überwachung der Calcium- und Phosphat­konzentrationen in Blut und Urin angewandt werden. Bei Patienten mit calciumhaltigen Nierensteinen in der Familie sollte eine absorptive Hypercalciurie ausgeschlossen werden. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose- und Fructose-Intoleranz, GlucoseGalactose-Malabsorption oder SaccharaseIsomaltase-Mangel bzw. Lactase-Mangel sollten Calcium D3 beta nicht einnehmen. 4.5Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Die Resorption von Calcium wird durch Vitamin D gesteigert. Während einer Behandlung mit DigitalisGlykosiden führt orales Calcium kombiniert mit Vitamin D zu einer Erhöhung der Toxizität der Digitalis-Glykoside (Gefahr von Rhythmus­störungen). Eine strenge ärztliche Kontrolle gegebenenfalls einschließlich EKGUntersuchung und Kontrolle des Serum­ calciumspiegels ist erforderlich. Bei Kombination mit Bisphosphonaten oder Natriumfluorid wird empfohlen, mindestens 2 Stunden zu warten, bevor das CalciumPräparat eingenommen wird, da es sonst zu einer verringerten Resorption des Bisphosphonats bzw. Natriumfluorids kommt. Thiazid-Diuretika führen zu einer Reduktion der Calciumausscheidung im Urin. Deshalb wird empfohlen, während einer Behandlung mit Thiazid-Diuretika den Serumcalciumspiegel zu überwachen. Die gleichzeitige Gabe von Phenytoin oder Barbituraten kann zu einem beschleunigten Abbau und somit zu einer Wirkungsver­ ringerung von Vitamin D führen. Kalziumsalze können die Resorption von Eisen, Zink und Strontiumranelate ver­ mindern. Daher sollten Eisen-, Zink- oder Strontiumranelatpräparate mindestens zwei Stunden vor oder nach Calcium D3 beta eingenommen werden. Wechselwirkungen mit bestimmten Lebensmitteln (z. B. Oxalsäure, Phosphate oder Phytinsäure enthaltende Lebensmittel) sind möglich. 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Calcium D3 beta sollte wegen der hohen Dosierung an Vitamin D während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Schwangerschaft Während der Schwangerschaft müssen Überdosierungen mit Vitamin D vermieden werden, da eine langanhaltende Hypercalcämie zu körperlicher und geistiger Retardierung, supravalvulärer Aortenstenose und Retinopathie beim Kind führen kann. Es liegen Einzelfallbeschreibungen vor, die belegen, dass trotz hochdosierter Gabe von Vitamin D zur Therapie eines Hypoparathyreoidismus der Mutter gesunde Kinder geboren wurden. In Tierversuchen zeigte eine Überdosierung mit Vitamin D während der Schwangerschaft teratogene Effekte. Stillzeit Vitamin D und seine Metaboliten gehen in die Muttermilch über. 4.7Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Calcium D3 hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. 4.8Nebenwirkungen Auch bei Beachtung der empfohlenen Dosierung kann es zu Obstipation, Blähungen, Übelkeit, Magenschmerzen und Diarrhö kommen. In den ersten Monaten der Gabe von Calcium kommt es zu einer vermehrten Calciumausscheidung im Urin, die eine Steinbildung begünstigen kann. Die gleichzeitige Gabe von Glucocorticoiden kann zur Wirkungsverringerung von Vitamin D führen. Bei Niereninsuffizienz und langfristiger Einnahme hoher Dosen kann es zu Hypercalcämie und Hypercalciurie kommen. Da Calcium die Resorption von oralem Tetra­­cyclin vermindern kann, wird empfohlen, Calcium D3 beta mindestens 3 Stunden später als Tetracyclin einzunehmen. Die Einnahme von Calciumsalzen führt durch Bildung von schwerlöslichem Calciumphosphat zu einer Verminderung der Phosphat­ resorption. 90630300 Calcium D3 beta® 1 Fachinformation 1.000 mg/880 I. E., Brausetabletten Es können Überempfindlichkeitsreaktionen wie Angioödem oder Larynxödem auftreten. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz besteht das potenzielle Risiko von Hyperphosphat­ ämie, Nephrolithiasis und Nephrokalzinose. Siehe Abschnitt 4.4. Sojaöl kann sehr selten schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Neben­ wirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier­liche Überwachung des NutzenRisiko-Verhält­n isses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und ­Medizinprodukte, Abt. Pharma­ kovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzuzeigen. 4.9Überdosierung Eine Überdosierung führt zu Hypercalciurie und Hypercalcämie mit folgenden Symp­ tomen: Übelkeit, Erbrechen, Durst, Polydipsie, Polyurie, Obstipation. Stand: Oktober 2015 Eine chronische Überdosierung mit daraus resultierender Hypercalcämie kann zu Gefäßund Organcalcifizierung führen. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die Resorption von Calcium unterliegt einer hormonalen Regelung. Die Resorptionsquote nimmt mit zunehmender Dosis und zunehmendem Alter ab und bei hypocalcämischen Zuständen zu. Bei einer Zufuhr von 500 mg Calciumcarbonat werden etwa 30–40 % resorbiert. Die Gabe höherer Dosen führt nur zu einer geringen Steigerung der resorbierten Menge. Die normale tägliche Calciumzufuhr mit der Nahrung beträgt ca. 1.000 mg. Abhängig vom Calciumspiegel wird Calcium über die Nieren ausgeschieden. Bei Nierengesunden werden 98 % des filtrierten ­Cal­ciums tubulär rückresorbiert. Vitamin D wird im Darm resorbiert und durch Proteinbindung im Blut zur Leber (erste H ydroxylierung) und zur Niere (zweite ­ ­Hydroxylierung) transportiert. Das nichthydroxylierte Vitamin D wird in Fett- und Muskelgewebe gespeichert und hat daher eine lange biologische Halbwertszeit. Seine Plasmahalbwertszeit beträgt einige Tage und die Ausscheidung erfolgt im Urin und mit den Faeces. Nach hohen Vitamin-D-Dosen können die 25-Hydroxyvitamin-D-Konzentrationen im Serum über Monate erhöht sein. Durch Überdosierung hervorgerufene Hypercalcämien können über Wochen anhalten. Behandlung: Absetzen der Calcium- und Vitamin-D-­ 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Einnahme, Rehydratation. Außer den bereits an anderer Stelle der Fach­information (SPC) gemachten Angaben liegen keine weiteren sicherheitsrelevanten 5. Pharmakologische Eigenschaften Informationen vor. 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Calcium, Kombinationen mit anderen Mitteln 6. Pharmazeutische Angaben ATC-Code: A12AX01 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Calcium-Ionen haben entscheidende BeRRR-α-Tocopherol deutung bei der Aktivierung biologischer hydriertes Sojaöl (Ph.Eur.) Systeme. Die Reizschwelle erregbarer Gelatine Mem­branen hängt von der extrazellulären Sucrose (Zucker) 2+-Konzentration ab. Calcium-Ionen sind Ca Maisstärke außerdem beteiligt an der Regulation der Citronensäure Permeabilität von Zellmembranen. Ein Natriumhydrogencarbonat 2+ Mangel an Ca -Ionen im Plasma erhöht, Lactose-Monohydrat ein Überschuss dagegen vermindert die Povidon K 25 neuromuskuläre Erregbarkeit. Saccharin-Natrium Orale Calciumzufuhr fördert die Reminera­ Natriumcyclamat lisation des Skeletts bei Calciummangel. Macrogol 6000 Dimeticon In biologisch aktiver Form stimuliert das Hochdisperses Siliciumdioxid Vitamin D3 die intestinale Calciumresorption, Methylcellulose den Einbau von Calcium in das Osteoid Orangensaft-Aroma und die Freisetzung von Calcium aus dem Knochen­gewebe. Nach Produktion, physiologischer Regulation und Wirkmechanismus ist das sogenannte Vitamin D 3 als Vorstufe eines Steroid­ hormons anzusehen. 6.2Inkompatibilitäten Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre Die Haltbarkeit nach Anbruch eines Röhrchens beträgt 4 Wochen. 6.4Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Das Röhrchen fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses PP-Röhrchen; PE-Stopfen mit Silicagel als Trockenmittel. Packungen mit 20, 40 und 100 Brause­ tabletten. Es werden möglicherweise nicht alle ­Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung. 7. Inhaber der Zulassung betapharm Arzneimittel GmbH Kobelweg 95 86156 Augsburg Telefon 0821 748810 Telefax 0821 74881420 E-Mail: [email protected] Unsere Servicenummern für Sie: Telefon 0800 7488100 Telefax 0800 7488120 8.Zulassungsnummer 46567.00.00 9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung Datum der Erteilung der Zulassung: 31.01.2001 Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 11.10.2012 10. Stand der Information Oktober 2015 11.Verkaufsabgrenzung Apothekenpflichtig 90630300 Calcium D3 beta® 2