Mit freundlicher Empfehlung Ihres Facharztes flair Frauengesundheit & Frauenbalance Krebsfrüherkennung Brustformung ohne OP Problem Blasenschwäche Geschichte der Unterwäsche Ausgabe 1 / 2010 2. Jahrgang Ein Service von fem-es Dr. Cornelia Hermann Sehr verehrte, liebe Patientin! Ich begrüße Sie zur ersten Ausgabe von „flair“ in diesem Jahr! Wir sind alle schon recht stolz auf unsere Zeitschrift, denn sie hat so gefallen, dass sie nun auch Kollegen aus benachbarten Landkreisen Ihren Patientinnen in der Praxis anbieten. Dafür danken wir natürlich auch Ihnen, unseren Patientinnen, denn Sie haben durch Ihre Mund-zu-Mund-Propaganda dazu beigetragen, dass sich die Existenz von „flair“ so schnell und in so positiver Weise herumgesprochen hat. Das ist für uns gleichzeitig auch Ansporn, immer besser zu werden, Ihnen interessante und wichtige Themen aus dem Bereich der Frauenheilkunde sowie andere gesundheitliche Themen vorzustellen. In diesem ersten Heft können Sie einen Beitrag über das Vorbeugen mancher Krebserkrankungen lesen. Denn nicht immer ist Krebs „Schicksal“. Es gibt viele Krebserkrankungen, vor denen man sich bis zu einem gewissen Grad schützen kann – durch sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen oder einfach durch eine gesunde Lebensweise. Ferner können Sie Interessantes über die Möglichkeit der Brustforumung ohne Operation erfahren und sich über die Vorteile heutiger Ultraschall-Untersuchungen informieren. Und auch ein Thema, über das man immer noch nicht leicht spricht, ist hier vertreten: die Blasenschwäche oder Inkontinenz. Wie Sie wissen, möchten wir in jedem Heft auch etwas Nichtmedizinisches anbieten. Dieses Mal präsentieren wir Ihnen einen kurzen, aber faszinierenden Gang durch die Geschichte der Unterwäsche. Heute kann sie sexy, frech, verspielt und erotisch sein, dabei ist sie fast immer verführerisch. Unzählige Kreationen aus Seide, Spitze, mit transparenten Verhüllungen, Applikationen, Glitzereffekten und Schleifchen sind die Hingucker des Untendrunter. Die reizvollen Dessous haben allerdings eine lange Geschichte und waren nicht immer so verführerisch. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre Ihre Dr. Cornelia Hermann flair INHALT Wie Frauen Krebserkrankungen vorbeugen können Früherkennung – Selbstuntersuchung – Prävention 4 Die Geheimnisse des Ultraschalls beim Frauenarzt 6 Brustformung ohne OP 10 Blasenschwäche – das verheimlichte Leiden 14 Die Ernährungskolumne Alles Zucker? 18 Eine Reise durch die Zeitgeschichte der Unterwäsche Was Frauen die Luft raubt und Männern den Atem 20 Rubr ike n Editorial Aus der Sprechstunde Buchtipp Kleine Naturheilkunde Impressum Wichtige Adressen 2 12 19 22 23 24 Nicht immer ist Krebs „Schicksal“. Es gibt viele Krebserkrankungen, vor denen man sich bis zu einem gewissen Grad schützen kann – durch sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen, Impfung oder schlicht und einfach durch eine gesunde Lebensweise. Wir sprachen mit Frauenarzt Christoph Häberle darüber, wie man Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs & Co. vorbeugen kann. Früherkennung, Selbstuntersuchung, Prävention bei ihr kein familiäres Risiko vorliegt, kann sie ja eine Ultraschalluntersuchung durchführen lassen. Das ist für die Patientin nicht belastend, und ich denke, man kann das Risiko durch diese Früherkennungsmaßnahme schon um einiges reduzieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine 30-Jährige Brustkrebs hat, ist zum Glück nicht sehr hoch.“ Und was hält Dr. Häberle von der Selbstuntersuchung der Brust, die in den Medien ja auch immer wieder propagiert wird? Sollen Frauen ihre Brüste regelmäßig abtasten, um verdächtige Veränderungen rechtzeitig zu erkennen? „Das halte ich durchaus für sinnvoll“, meint er. „Denn normalerweise kommt eine Frau nur einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zum Gynäkologen. Es kann also schon sein, dass sich in der Zwischenzeit ein tastbarer Knoten in der Brust entwickelt – und je eher man diesen erkennt, umso besser.“ Allerdings ersetzt diese Selbstuntersuchung nicht die regelmäßige Vorsorge beim Frauenarzt, denn: „Wenn man den Knoten schon ertasten kann, befindet sich der Tumor nicht mehr in einem Frühstadium.“ uf die Entstehung mancher Krebsarten haben wir selbst kaum Einfluss, weil es keine zuverlässigen Früherkennungsmaßnahmen gibt und keine Risikofaktoren, die sich durch „gesundes Leben“ vermeiden ließen. Für zwei sehr häufige Krebserkrankungen bei Frauen gilt dies zum Glück nicht: Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs. A Mammografie – ab 40 „Pflichtprogramm?“ Brustkrebs ist teilweise erblich bedingt: Frauen, in deren Familie er gehäuft vorgekommen ist, haben ein erhöhtes Risiko. Aber es gibt auch viele vermeidbare Lifestyle-Risikofaktoren, die die Entstehung des gefürchteten Mammakarzinoms begünstigen: beispielsweise Rauchen, reichlicher Alkoholkonsum, Übergewicht und Bewegungsarmut. Außerdem sollten Frauen die angebotenen Früherkennungsmaßnahmen wahrnehmen: „Zwischen 50 und 69 Jahren ist das von den Kassen bezahlte Mammografiescreening eingeführt worden. Nach heutiger Studienlage empfiehlt es sich aber durchaus, dass schon ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre eine Mammografie und zusätzlich jedes Jahr noch eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden sollte“, erklärt Dr. Häberle. „Vor dem 40. Lebensjahr sind solche Früherkennungsmaßnahmen nur bei Frauen mit familiärem Risiko empfehlenswert.“ Wegen der Strahlenbelastung sollte bei Frauen unter 30 Jahren ganz auf Mammografien verzichtet werden: „Wenn eine junge Frau Angst vor Krebs hat, obwohl Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs Welche Tumorarten der Frau lassen sich noch durch Früherkennungs- oder Präventionsmaßnahmen beeinflussen? Ein Paradebeispiel dafür ist der Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom): Dieser entwickelt sich so langsam, dass man ihn auf jeden Fall entdeckt, wenn die Frau einmal jährlich zur 4 Tumor anfangs kaum Symptome verursacht und somit erst in einem relativ späten Stadium entdeckt wird. Hinzu kommt, dass das Ovarialkarzinom schnell wächst und schon sehr früh Metastasen im Bauchraum setzt: „Das liegt in der Biologie des Tumors begründet“, erklärt Dr. Häberle. Eine jährliche Ultraschalluntersuchung beim Frauenarzt ist wegen des raschen Wachstums dieses Tumors keine adäquate Früherkennungsmaßnahme – denn bis zum nächsten Termin beim Gynäkologen kann der Eierstockkrebs sich schon in einem relativ fortgeschrittenen Stadium befinden. Daher ist es meistens „Glücksache“, wenn er im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung so rechtzeitig entdeckt wird, dass er noch noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Bei der Entstehung des Ovarialkarzinoms, an dem alljährlich rund 10 000 Frauen erkranken (die meisten um 65 Jahre), spielen familiäre und hormonelle Einflüsse eine wichtige Rolle: Frauen, die ihre erste Regelblutung früh bekommen und erst spät in die Wechseljahre eintreten, haben ein höheres Risiko. Die Geburt und das Stillen eines oder mehrerer Kinder und eine längere Einnahme der Antibabypille scheinen das Krebsrisiko zu senken. Außerdem gibt es – ähnlich wie beim Brustkrebs – in ca. 10 % der Fälle eine genetische Veranlagung für das Ovarialkarzinom. Vorsorgeuntersuchung geht. Im Rahmen dieser Untersuchung entnimmt der Gynäkologe mit einem Wattestäbchen oder Spatel einen Abstrich von Gebärmutterhals und Muttermund (so genannter PAP-Test), der zeigt, ob Zellen des Gebärmutterhalses verändert sind. Ferner gibt es seit Oktober 2006 in Deutschland sogar die Möglichkeit einer Impfung: Denn der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs ist eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV), das durch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Wenn diese Viren sich in der Gebärmutterhalsschleimhaut einnisten, führen sie zu Zellveränderungen, die sich zunächst zu Krebsvorstufen und am Ende zu einem bösartigen Tumor entwickeln können. Zwar gibt es Risikofaktoren für eine HPV-Ansteckung (u. a. frühe Sexualkontakte und häufig wechselnde Geschlechtspartner); aber, so meint Dr. Häberle, „den Frauen zu raten, diese Risikofaktoren durch eine entsprechende Lebensweise zu meiden, ist nicht immer erfolgreich, weil es schwer ist sich immer daran zu halten.“ Daher ist die Impfung mit dem Impfstoff Gardasil oder Cervarix sinnvoll, die vor einer Ansteckung mit den HPV-Typen 16 und 18 schützt: „Inzwischen liegen Studienergebnisse vor, die eindeutig zeigen, dass die Häufigkeit der Krebsvorstufen, und auch der Genitalwarzen, dadurch zurückgeht – die Impfung wirkt also“, sagt Dr. Häberle. Empfohlen wird die Impfung Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Ob sie auch für ältere Frauen sinnvoll ist, weiß man bis jetzt noch nicht; Beobachtungsdaten deuten darauf hin. Leider macht sich mittlerweile, nachdem anfangs aufgrund der Propaganda in den Medien viele junge Mädchen zu der HPV-Impfung kamen, bereits eine gewisse Impfmüdigkeit breit. Dazu haben vielleicht auch vereinzelte Meldungen über Todesfälle nach Impfungen beigetragen, die zunächst so interpretiert werden könnten, als sei diese Impfung gefährlich. Dabei, so meint Dr. Häberle, besteht hier aller Wahrscheinlichkeit nach gar kein kausaler Zusammenhang: „Natürlich müssen alle Ereignisse gemeldet werden, die im Zusammenhang mit einem neuen Arzneimittel auftreten; aber es kann sich dabei auch um ein rein zufälliges zeitliches Zusammentreffen handeln. Man ist diesen Meldungen inzwischen nachgegangen, und bisher konnte kein Zusammenhang mit der Impfung festgestellt werden.“ Aber wenn so eine Meldung erst einmal als Schlagzeile in der Zeitung steht, bleibt sie lange in den Köpfen haften – und hält womöglich viele junge Frauen von einer sinnvollen Krebsvorbeugungsmaßnahme ab. Ab den Wechseljahren steigt das Osteoporose-Risiko Nicht nur das Risiko für viele Krebsarten erhöht sich bei Frauen während und nach den Wechseljahren, es können auch Probleme mit den Knochen auftreten, vor denen man sich jedoch gut schützen kann. Ab Eintritt der Wechseljahre steigt das Risiko für eine Osteoporose (Knochenschwund) – denn jetzt fehlen die weiblichen Hormone, die sich positiv auf den Knochenstoffwechsel auswirken. Zusätzliche Faktoren, wie bestimmte Medikamente (z. B. Cortison), Rauchen oder Alkohol und auch Bewegungsmangel erhöhen das Risiko. Etwa 30 % der Frauen sind davon betroffen. Daher sind bei Frauen ab diesem Alter je nach Risikofaktoren alle zwei Jahre Knochendichtemessungen sinnvoll, die von vielen Gynäkologen, Radiologen und Orthopäden durchgeführt werden. Denn wird sie rechtzeitig erkannt, kann man einer Osteoporose medikamentös aber auch durch vorbeugende Maßnahmen und Lebensstil sehr gut entgegenwirken. Als vorbeugende Maßnahme empfiehlt sich ab Beginn der Wechseljahre eine Ernährung mit reichlich Kalzium (1000 mg/Tag) und Vitamin D3 (800–2000 IE/Tag). Zusätzlich sollte auch durch gezielte körperliche Aktivität vorgebeugt werden: Hierfür eignet sich entweder eine spezielle Gymnastik oder ein Gewichtstraining im Fitnessstudio, aber auch Gleichgewichtsübungen zur Sturzvermeidung; manche Studios bieten sogar spezielle Trainings zur OsteoporoseVorbeugung an. Durch solche Maßnahmen kann man seine Knochen langfristig jung und fit erhalten, auch nach den Wechseljahren. Und sie wirken auch wenn eine Osteoporose schon eingetreten ist. Pille und Schwangerschaft schützen vor Eierstockkrebs Schwieriger als beim Brust- und Gebärmutterhalskrebs ist die Vorbeugung bei einer anderen bösartigen Tumorerkrankung der Frau: nämlich beim Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom). Er verursacht unter den Krebserkrankungen der weiblichen Genitalorgane die meisten Todesfälle, da dieser 5 Die Geheimnisse des Ultraschalls beim Frauenarzt ten! Sie können direkt miterleben, wie Ihr Kleines am Daumen lutscht, mit der Nabelschnur spielt, sich räkelt und streckt und einen Schluckauf bekommt. Und während Sie noch zu Anfangszeiten des Ultraschalls ein Schneegestöber auf einem alten Röhrenfernseher zu sehen bekamen und sich mit strengen Blicken durch zweidimensionale Schwarz-Weiß-Bilder bohren mussten, können Sie heute auf großen Flachbildschirmen in Farbe und nicht selten sogar dreidimensional Ihren Sprössling bei der Turnstunde beobachten. Sie können seinen Herzschlag verfolgen, ihm frech zwischen die Beine schauen, um herauszufinden, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist und sein junges Leben dem Schutze der modernen Medizin anvertrauen. Denn bei den allermeisten Schwangerschaften ist mit dem Baby alles in Ordnung und das „Babyfernsehen“ per Ultraschall ist eine Freude für die ganze Familie. Die einmaligen und aufregenden Eindrücke lassen sich dank der modernen Technik manchmal auch auf DVD oder einem Stick festhalten. So haben Sie eine einzigartige Erinnerung an die Zeit Ihrer Schwangerschaft. Aber nicht nur das Babyfernsehen aus purer Lust und Freude ist ein wertvolles Geschenk der Ultraschalltechnik. Sobald Sie sich Sorgen um Ihr Baby machen, Ihr Ungeborenes nicht spüren, können Sie bei Ihrem Frauenarzt problem- önnen Sie sich noch an die mystischen Zeiten der Hörrohre und Abtastuntersuchungen erinnern? Damals, als der Frauenarzt im weißen Kittel mit konzentriert zusammen gezogenen Augenbrauen und mehr oder weniger vorsichtigen Fingern von der Bauchdecke her die Lage der inneren Organe ertastet hat? Und einem Detektiv gleich mit dem Hörrohr das Rumoren der Gedärme und den Herzschlag des ungeborenen Kindes festgestellt hat? Ach, was waren das für ungewisse Zeiten, diese ultraschalllosen Zeiten, in denen die Diagnostik noch vom Zauber der Ahnungslosigkeit umwoben war. Lang schon ist sie her, die „gute, alte Zeit“ der medizinischen Fingerfertigkeit, die so viele Fragen offen ließ und einen gezielten Blick in den Bauch im schlimmsten Fall nur mit einem chirurgischen Eingriff zuließ. Die meisten Frauen können sich an diese fast mittelalterlichen Untersuchungsmethoden nicht mehr erinnern, denn in den achtziger Jahren hielt der Siegeszug der modernen Ultraschalltechnik Einzug in die Praxen und ist seitdem nicht mehr wegzudenken. K Der Blick auf das Baby Die moderne Ultraschalltechnik hat vieles möglich gemacht, was früher einfach undenkbar war. Denken Sie nur an die wunderbare Möglichkeit, ein ungeborenes Baby zu betrach- 6 los per Ultraschall nachsehen lassen, ob alles in Ordnung ist. Auch wenn die Untersuchung von Ihrer Krankenkasse nicht bezahlt wird. Doch das Nachsehen lohnt sich. Denn siehe da: dem Baby geht es in den meisten Fällen gut. Vielleicht hat es einfach gerade eine ruhigere Phase und „meditiert“ ein Weilchen über die Zukunft, die vor ihm liegt. Und falls doch mal etwas sein sollte, so können rechtzeitig wichtige Maßnahmen ergriffen werden. Der Ultraschall wird somit während der gesamten Schwangerschaft ein wichtiger Begleiter für Mutter und Kind. Hilfe bei der Babyplanung Doch auch schon vor der Schwangerschaft helfen Ihnen die Geheimnisse des Ultraschalls, nämlich dann, wenn Sie ein Baby planen und wissen wollen, wann der beste Augenblick für ein erfolgreiches „Schäferstündchen“ ist. Ihr Arzt kann genau sehen, welcher Eierstock gerade aktiv ist, wie viele Eibläschen heranreifen und wie groß sie sind. Der Zeitpunkt Ihres Eisprungs lässt sich so ziemlich genau voraussagen. Eierstöcke und Co. Der Blick in den Bauch verrät dem Frauenarzt auch, ob sich Myome, Zysten oder andere „Feinde“ gebildet haben, wie die Gebärmutterschleimhaut aussieht und wie die Eierstöcke. Genauso können mithilfe des Ultraschalls die Brüste untersucht werden. Der Brustultraschall gehört zu den wichtigsten Einsatzbereichen des Ultraschalls. Dort kann wirklich sichtbar gemacht werden, wie es tief im Inneren Ihres Brustgewebes aussieht. Wie gut ist es, wenn dann außer ein paar harmlosen Zysten nichts Schlimmes gefunden wird. Doch selbst wenn bösartiges Gewebe entdeckt wird, so kann der Brustultraschall dieses oft schon im frühesten Stadium ausfindig machen. Therapeutische Maßnahmen verlaufen dann natürlich wesentlich weniger belastend, je kleiner ein Tumor ist. Die Heilungschancen sind entsprechend besser. So sicher wie heute konnte noch nie im Laufe der Menschheitsgeschichte diagnostiziert werden. Außerdem beruhigt es ungemein, sich selbst immer wieder einmal „von innen“ betrachten zu können. Und interessant ist es obendrein, wenn der Blick ins Innere all die Geheimnisse preisgibt, die einfach wissenswert sind und von Gesundheit und Vitalität erzählen. Gönnen Sie sich deshalb in regelmäßigen Abständen das „Fernsehen in eigener Sache“! Sie werden überrascht sein, was es alles zu entdecken gibt – dank Ultraschall! Trauern wir deshalb der vermeintlich „guten, alten Zeit“ nicht nach, sondern freuen wir uns, dass unser Leben mit der modernen Ultraschalltechnik angenehmer und sicherer geworden ist. Jede Ultraschalluntersuchung trägt dazu bei, die Gesundheit zu erhalten, Krankheiten so früh wie möglich zu entdecken und mit Spannung in die geheimen Welten des Körpers einzutauchen. DEN KÖRPER FORMEN – OHNE AUFWÄNDIGE OPERATION UND MIT SOFORTIGEM ERGEBNIS Ausführliche Informationen erhalten Sie in Ihrer Praxis: Praxis-Klinik Dr. med. Karina Klein Berliner Str. 4 73728 Esslingen am Neckar Tel. 0711/ 55 02 32 -0 www.drkarinaklein.de email: [email protected] Zentrum für Frauen mit Vor sechs Jahren wurden in Deutschland die ersten Brustzentren etabliert; damit gibt es bei uns – im Gegensatz zu anderen Ländern – flächendeckend eine gesicherte Versorgungsqualität für Brustkrebspatientinnen. Das heißt zwar nicht, dass es zwischen den Brustzentren keine Qualitätsunterschiede gibt, aber es werden doch in allen Zentren Standards eingehalten und auch kontinuierlich überwacht. Um Frauen mit Unterleibskrebs eine ähnlich gute Versorgung zu garantieren, gibt es jetzt auch Zentren für Tumorerkrankungen des Unterleibes. Am Esslinger Klinikum wurde nun ein solches Zentrum etabliert. Wir sprachen mit Prof. Thorsten Kühn, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Es gibt ja nun schon seit etlichen Jahren Brustzentren mit hoher Versorgungsqualität: mit spezialisierten Breast Care Nurses, eigenen Tumorkonferenzen für Brustkrebspatientinnen usw. Wie steht es mit anderen Krebserkrankungen, beispielsweise Gebärmutterhals- oder Eierstockkrebs? Sind solche Patientinnen im Vergleich dazu nicht benachteiligt? Bis vor kurzem war das tatsächlich so. Und irgendwann haben die Frauen, die an solchen Krebserkrankungen litten, sich auch mit Recht darüber beschwert: Warum bekommen Frauen mit Brustkrebs eine besondere Versorgung – eigene Tumorkonferenzen, spezialisierte Pflegekräfte und die Möglichkeit, stets an den neuesten klinischen Studien teilzunehmen? Warum ist die Versorgung meiner Krebserkrankung nicht so gut organisiert? Die Deutsche Krebsgesellschaft hat dieses Problem aufgegriffen und versucht momentan, das erfolgreiche Modell der Brustzentren auch auf andere Krebserkrankungen zu übertragen. Also auch für Unterleibskrebs eigene Zentren zu bilden? Richtig. Es gibt sogar Studien dazu, die zeigen, dass die Versorgungsqualität für Unterleibskrebs in Deutschland sehr unterschiedlich ist. Dazu muss man wissen, dass Unterleibskrebs seltener vorkommt als Brustkrebs. Das bedeutet, dass an vielen Kliniken nur sehr wenige Fälle operiert werden. Gleichzeitig sind diese Tumoren aber oft sehr schwierig zu operieren. Es handelt sich um aufwändige Eingriffe, gerade wenn Lymphknoten entlang der Bauchaorta ausgeräumt werden müssen. Das sind besonders langwierige Operationen, die viel Erfahrung und operatives Geschick und auch einen hohen Qualitätsstandard in der Anästhesie erfordern. Wie lange dauert ein solcher Eingriff in der Regel? Bei großen Tumoren – z. B. bei Eierstockkrebs, kann ein Eingriff sechs bis acht Stunden dauern. Denn es muss sichergestellt werden, dass auch wirklich das ganze Tumorgewebe mit sämtlichen befallenen Lymphknoten entfernt wird. Das erfordert schon eine Menge Erfahrung, und 8 Anzeige Unterleibskrebs am Klinikum Esslingen z. B. für die Dokumentation der Behandlung unserer Patientinnen, die an klinischen Studien teilnehmen, eine Study Nurse eingestellt, um unsere Ärzte zu entlasten, damit diese mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe haben. Das hat nicht nur die Qualität der Dokumentation verbessert, da die Study Nurse – im Gegensatz zum Arzt – direkt dafür ausgebildet ist, sondern gleichzeitig auch noch Kosten eingespart. Auch unsere Breast Care Nurses sind ein gutes Beispiel dafür, wie wir die Versorgung unserer Krebspatientinnen effizienter erbringen können: Sie nehmen unseren Ärzten viel Arbeit ab und ermöglichen gleichzeitig eine noch bessere Versorgung der Patientinnen, denen auf diese Weise immer ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung steht. die kann man nicht vorweisen, wenn man eine solche Operation nur zwei- bis fünfmal im Jahr macht. Darüberhinaus muss häufig während der Operation Gewebe vom Pathologen untersucht werden. In vielen Fällen wird ein Eingriff am Darm erforderlich, so dass eine enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Chirurgen gewährleistet sein muss. Aus diesem Grund ist für eine erfolgreiche Behandlung dieser Tumoren die gesamte Organisationsstruktur eines großen Klinikums notwendig. Das Problem ist allerdings, dass uns die erfahrenen Operateure in Deutschland zurzeit ausgehen – gerade in der Gynäkologie. Der Nachwuchs mit einer breiten und hochkompetenten Ausbildung wird rar und konzentriert sich eher an den großen Kliniken. Ist das hier in Esslingen auch der Fall, dass Experten rar werden? Nein, gerade das zeichnet unsere Klinik aus: Wir verfügen über zwei Ärzte, die eine spezielle dreijährige Weiterbildung in gynäkologischer Onkologie absolviert haben. Jede Patientin in unserem Zentrum, die an Unterleibskrebs leidet, wird von einem dieser beiden Ärzte operiert. Und die Ergebnisse werden von der Deutschen Krebsgesellschaft ständig überprüft: ob wir korrekt genug operieren, wie hoch die Komplikationsraten sind, ob die begleitende Chemotherapie richtig gewählt wurde usw. So wird eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleistet. Neben der Universitätsklinik Tübingen sind im gesamten Großraum Stuttgart nur drei weitere gynäkologische Krebszentren zertifiziert. In ganz Deutschland sind es 34. Prof. Dr. med. Thorsten Kühn Prof. Dr. med. Thorsten Kühn leitet seit April 2007 die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Esslingen und das interdisziplinäre Brustzentrum am Klinikum. Der aus Bremen stammende Gynäkologe hat auf dem Gebiet der Frauenheilkunde in vielerlei Hinsicht Pionierarbeit geleistet: So führte er schon Anfang der Neunzigerjahre als einer der ersten Chirurgen in Deutschland endoskopische Gebärmutterentfernungen durch. Außerdem hat er neue Operationsverfahren entwickelt und eingeführt, beispielsweise die Wächterlymphknotenbiopsie, die in vielen Fällen eine schonende, lymphknotenerhaltende Operation bei Brustkrebs ermöglicht. Er war maßgeblich am Aufbau der ersten großen Brustzentren in Deutschland beteiligt: zunächst an der Universitätsfrauenklinik in Ulm (1997) und dann am Kreiskrankenhaus Gifhorn, wo er sechs Jahre lang Chefarzt war, bevor er nach Esslingen kam. Prof. Kühn verfügt über die Schwerpunktbezeichnungen „Gynäkologische Onkologie” und „Perinatologie und Geburtshilfe“ sowie über die Zusatzbezeichnung „spezialisierter Brustoperateur“ der Arbeitsgemeinschaft für wiederherstellende Operationen in der Gynäkologie. Wie sieht die Zukunft für die Klinik, für Ihr Zentrum aus? Wir sind als gynäkologische Klinik mit unserem Brustzentrum, dem Perinatalzentrum und seit neuestem auch dem Zentrum für gynäkologische Tumorerkrankungen hervorragend aufgestellt. Jetzt stehen wir – wie alle Kliniken – vor der Herausforderung, unseren Patientinnen trotz notwendiger Sparmaßnahmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige Versorgung anzubieten. Das heißt, man muss sinnvolle Einsparmöglichkeiten finden – einfach nur Stellen zu streichen, wenn das Personal sowieso schon am Limit seiner Belastbarkeit angelangt ist, bringt nichts. Man muss strukturell etwas verändern, um Personalkosten zu senken – also beispielsweise fragen: Wie kann man bestimmte Abläufe besser organisieren? Das machen wir hier nun schon seit drei Jahren und haben einiges an Strukturen und Prozessen verbessern und professionalisieren können, wodurch sich auch Kosten einsparen ließen. So haben wir 9 Br ustfor mung ohne OP Macrolane™ von Q-Med Ästhetische Eingriffe ohne OP gibt es im Bereich der Anti-Falten-Behandlung im Gesicht schon seit Jahren. Mithilfe von Hyaluronsäure wird der Hautalterung und dem Volumenverlust entgegengewirkt. Nun soll eine Weiterentwicklung dieser Technologie auch die nicht-chirurgische Schönheitsbehandlung der Brust möglich machen. acrolane™ heißt das Produkt, das dem Busen wieder Form und verlorenes Volumen geben soll. Ein Gewebefüller in Form eines Gels auf der Basis von Hyaluronsäure. Es kann nicht nur der Brust wieder Form geben, sondern auch Rundungen des Gesäßes neu formen und eingesunkene Narben ausgleichen. Das schwedische Biotechnologie-Unternehmen Q-Med hat vor 14 Jahren Restylane™, einen Falten-Filler für das Gesicht, auf den Markt gebracht. Es wurde in über zehn Millionen Anwendungen weltweit erfolgreich eingesetzt. Macrolane beruht auf der gleichen NASHA™-Technologie: einem Verfahren zur Herstellung einer stabilisierten, nichtanimalischen Hyaluronsäure. OP oder Macrolane Zur Vergrößerung der Brust standen bisher nur feste Implantate, in der Regel aus Silikon, zur Verfügung. Diese können jedoch nur bei einer Operation unter Narkose eingebracht werden. Hinzu kommen Arbeitsausfall, das Risiko von Unverträglichkeitsreaktionen und weitere Beeinträchtigungen im Alltag, wie z. B. der Verzicht auf Sport für mehrere Wochen. Im Laufe der Jahre können diese Implantate, durch altersbedingte Veränderungen, zudem unnatürlich wirken. Genau hier liegen die Vorteile von Macrolane™: Es handelt sich um einen gering invasiven Eingriff (Injektion mit Kanüle) von kurzer Dauer (30–60 Minuten), für den weder eine Vollnarkose noch ein längerer Krankenhausaufenthalt notwendig sind und durch den keine Narben entstehen. Die Patientin kann im Anschluss an die Behandlung nach Hause gehen und Beeinträchtigungen des Alltags halten sich im kleinen Rahmen. Schwangeren oder stillenden Frauen ist von dieser Behandlung allerdings abzuraten. M Hyaluronsäure ist ein natürlicher, hauteigener Bestandteil, der Wasser bindet und somit dazu beiträgt, Volumen zu erhalten. Im Laufe der Jahre nimmt der Hyaluronsäuregehalt im Gewebe ab. Die häufigsten Fragen zur Brustformung mit Macrolane™ beantwortet auf der folgenden Seite Dr. med. Karina Klein, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Die NASHA™-Hyaluronsäure ähnelt der menschlichen Hyaluronsäure, ist aber stabilisiert, sonst würde sie sich in wenigen Stunden im Körper wieder abbauen. Hergestellt wird sie biotechnologisch durch bakterielle Fermentierung, was zu einem hohen Reinheitsgrad führt und damit das Risiko für allergische Reaktionen senkt. Die NASHA™-Hyaluronsäure ist ebenso wie ihr natürliches Vorbild vollständig biologisch abbaubar. Durch ihre besondere Struktur wird sie volumenkonstant abgebaut, was bedeutet, dass für jedes natürlich abgebaute Molekül Wasser an seine Stelle tritt. Somit wird das Gel kontinuierlich ohne Volumenverlust abgebaut, ohne dass Spuren zurück bleiben. Die Abbildung oben rechts zeigt das Ergebnis einer Brustvergrößerung mit Macrolane™, die Abbildung links zeigt den Zustand vor der Behandlung. 10 vorher nachher Für wen ist die Behandlung mit MacrolaneTM möglich bzw. sinnvoll? Eine Behandlung mit Macrolane™ ist eine sehr gute Möglichkeit, Volumenverluste und Defekte am Körper zu korrigieren, z. B. eingesunkene Narben, Dellen und Defekte nach Operationen. Und es können Körperformen, Brust oder Po verbessert und betont werden. Wenn die Brust z. B. nach Schwangerschaft und Stillzeit etwas aus der Form geraten ist, kann mithilfe von Macrolane™ wieder etwas Volumen in die Brust gebracht werden – es kann nämlich manchmal Jahre dauern, bis die Brust sich von Stillphasen erholt hat. Gibt es Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten? Bisher sind weder allergische Reaktionen noch Wechselwirkungen bekannt. Was passiert, wenn eine Patientin doch eine allergische Reaktion aufweist? Das Gel kann mit einer Spritze wieder abgesaugt werden. Es sind in einem solchen Fall keine bleibenden Schäden zu erwarten. Spielt die Größe der Brust für den Effekt der Behandlung eine Rolle? Natürlich ist der Ausgangsbefund ganz entscheidend, und zwar nicht nur die Größe, sondern auch die Form und Beschaffenheit der Brust. Grundsätzlich sollte eine Brust, die C-Körbchen oder mehr hat, nicht noch vergrößert werden. Macrolane™ ist nur geeignet für eine moderate Vergrößerung (ca. eine Körbchengröße ) und wenn keine massive Erschlaffung vorliegt. Vielleicht muss hier mit einem Missverständnis aufgeräumt werden: Macrolane™ ist nicht die Alternative für Brustoperationen im Allgemeinen und wird Implantate nicht ersetzen. Es ist eine gute Möglichkeit für Frauen, die sich in bestimmten Phasen ihres Lebens mehr Volumen wünschen oder die sehr unter ihrer kleinen Brust leiden, aber keine OP möchten oder auch sehr unsicher sind. Gibt es ein Mindestalter für diese Behandlung? Wie bei allen ästhetischen Eingriffen muss die Patientin mindestens 18 Jahre alt sein, eher noch älter, da es einer gewissen Reife bedarf, bevor Entscheidungen zu solchen Veränderungen getroffen werden können. Wie lange hält der positive Effekt der Behandlung an? Der Effekt hält etwa zwei Jahre. Das Material wird relativ langsam im Körper abgebaut. Die genaue Zeit ist bei jedem Organismus verschieden und z. B. auch abhängig von Gewichtsveränderungen. Wie oft kann man diese Behandlung wiederholen? Die Behandlung kann mehrfach wiederholt werden. Beobachtungen über Jahrzehnte liegen bisher aber noch nicht vor. >>> In der nächsten Ausgabe von „flair“ bringen wir einen Erfahrungsbericht zu diesem Thema. 11 Aus der SPRECHSTUNDE Erkranken Frauen anders als Männer? Ja, Frauen sind anders krank als Männer. Frauen haben einen anderen Stoffwechsel als Männer, sie sind anders gebaut, empfinden Schmerzen anders. Zu den Erkrankungen, die bei Frauen häufiger sind als bei Männern, zählen: • Autoimmunerkrankungen • Schilddrüsenerkrankungen • Harnweginfekte • Kopfschmerzen, Migräne • Osteoporose • Schlaganfall Was ist an dem Spruch „Essen Sie sich schön“ dran? Für eine glatte schöne Haut sind Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Planzenstoffe schlechthin unersetzlich, und zwar in Form von Obst, Gemüse und Salat. Dabei reicht nicht ein Apfel am Tag. Der Speiseplan sollte insgesamt vielfältig sein. Ballaststoffe sorgen für eine gute Verdauung, durch die der Körper entschlackt und entgiftet wird. Unterstützt wird dies durch eine ausreichende Trinkmenge von mindestens zwei Liter Wasser am Tag. Warum helfen Cranberrys bei Harnwegsinfekten? Bereits die Indianer benutzen die Cranberrys bei Blasen- und Nieren-Erkrankungen. Ihr hoher Gehalt an Benzoesäure diente als natürliches Konservierungsmittel. Heute gehört die Cranberry zu den natürlichen präventiven Mitteln bei Harnwegsinfekten, denn sie verhindert das Andocken der Bakterien an die Zellen der Harnröhre. Die Früchte enthalten außerdem einen hohen Anteil an Proanthocyanidinen und nehmen aufgrund ihrer Schutzwirkungen als Antioxidans und wegen des krebshemmenden Potenzials der Proanthocyanidine neben den anderen Beeren diesbezüglich einen Spitzenplatz ein. Was kann ich ernährungstechnisch tun, um auch im Alter noch geistig fit zu bleiben? Unsere geistige Fitness basiert auf: ausreichend Bewegung, Hormonen, Gehirntraining, Entspannung und entsprechender Ernährung. Bei der Ernährung sind das besonders die BVitamine in Nüssen und allen Arten von Vollkornprodukten sowie Omega-3-Fettsäuren in Seefischen wie Lachs, Makrelen, Sardinen. Natürlich auch frisches Gemüse und Obst wie die Beeren zur Durchblutungsverbesserung, wenig rotes Fleisch, wenig Kohlenhydrate mit hohem Glykämischen Index (aus denen leicht Zucker wird), und wenig gesättigte Fette (aus tierischen Produkten). Was bedeutet „frailty“? Frailty ist ein geriatrisches Syndrom. Es handelt sich um eine geistige, körperliche Erschöpfung, körperliche Schwäche, verlangsamte Reaktionen und verminderte körperliche Aktivität. Der Grund dafür ist einerseits der kontinuierliche Abfall von Östrogenen und Testosteron, Wachstumshormon und DHEA. Andererseits die Zunahme von allgemeinen chronischen Entzündungszuständen und oxidaktivem Stress im Körper. Eine weitere tiefere Ursache von Erschöpfungszuständen kann auch eine Unterversorgung an Vitaminen der B-Gruppe sein. Die Gruppe der B-Vitamine hat eine Wirkung auf den Energie und Nervenstoffwechsel. Nicht umsonst werden die B-Vitamine als „Psychovitamine“ bezeichnet. Aus dem großen Komplex der B-Vitamine sind insbesondere B1, B6, B12 und Folsäure für alle Bereiche des Stoffwechsels unentbehrlich. Schreiben Sie uns! Wir geben Ihre Fragen gerne an den zuständigen Facharzt bzw. Fachärztin bei fem-es weiter. MEDITEXT DR. ANTONIC Redaktion „flair“ Hagäckerstr. 4 73760 Ostfildern Tel.: 0711 7656494 Fax: 0711 7656590 E-Mail: [email protected] 12 Blasenschwäche – das verheimlichte Leiden Keiner redet gerne über sie, aber viele leiden unter ihr: Blasenschwäche stellt nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ein zunehmendes gesundheitliches Problem dar. Verständlich, tritt das Leiden doch vornehmlich im Alter auf und werden überall auf der Welt die Menschen immer älter. Daher ist es auch kein Wunder, dass ab 2004 der Absatz von Inkontinenzprodukten jährlich weltweit um rd. 4 % stieg. Allein in Deutschland, so vermutet man, sind drei bis sechs Millionen Menschen von Blasenschwäche betroffen. Linie Nerven und Muskeln. Hauptsächlich sind es Störungen in einem dieser beiden Bereiche, die zu einem unwillkürlichen Verlust des Urins, also zur Blasenschwäche führen. lasenschwäche bzw. Inkontinenz, wie das Leiden auch genannt wird, muss keineswegs schicksalhaft hingenommen werden. Es gibt viele Möglichkeiten, medizinisch dagegen vorzugehen. B Die vielen Formen der Inkontinenz Zu den häufigsten Formen der Blasenschwäche gehören die Belastungsinkontinenz (früher Stressinkontinenz), die vor allem Frauen mit zunehmendem Alter betrifft, die Dranginkontinenz sowie die Reizblase. Männer sind besonders häufig von der so genannten Überlaufinkontinenz betroffen. Bei der Belastungsinkontinenz geht bei einem erhöhten Druck im Bauchraum, der z. B. durch Lachen, Niesen, Springen oder das Heben schwerer Dinge ausgelöst wird, Urin ab. Schuld ist eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur, die bei Frauen vor allem infolge von Geburten und eines Mangels an dem Sexualhormon Östrogen nach den Wechseljahren auftritt. Die Dranginkontinenz hat ihre Ursache in einer Fehlfunktion der Nerven. Bei ihr kommt es bereits bei geringer Füllung der Harnblase zu einer Reizung der Rezeptoren in der Blasenwand, die dem Gehirn den Harndrang signalisieren. Es liegt also eine Überempfindlichkeit der Rezeptoren vor, die dazu führen kann, dass sich der Blasenmuskel zusammenzieht und Urin abgeht. Zu den Ursachen der Drangin- Was die Harnblase leistet Die menschliche Harnblase hat die Funktion, den von den Nieren gebildeten Urin eine Zeit lang zu speichern, damit wir nicht ständig zur Toilette rennen müssen. Sie ist mit Messfühlern (Rezeptoren) ausgestattet, die die Füllmenge der Harnblase dem Gehirn melden – sie fasst etwa einen halben Liter Urin, dann geben die Rezeptoren das Signal: Die Harnblase ist voll, es ist Zeit zur Entleerung. Man verspürt den Drang, zur Toilette zu gehen. Während der Füllungsphase der Blase sorgen Nerven des vegetativen, also nicht willentlich kontrollierbaren Nervensystems dafür, dass der innere Schließmuskel, der dazu beiträgt, die Harnblase zur Harnröhre abzudichten, geschlossen bleibt. Auch an der Entleerung der Harnblase, dem Wasserlassen, ist das vegetative, zusätzlich aber auch das somatische, also willentlich steuerbare Nervensystem beteiligt, das dafür sorgt, dass der äußere Schließmuskel im Beckenboden sich öffnet. Wichtig für eine funktionierende Harnblasenentleerung sind also in erster 14 suchung des Urogenitaltrakts einschließlich des Beckenbodens und bei Frauen des Sitzes der Gebärmutter. Auch eine Blasenspiegelung ist sinnvoll, um z. B. Blasensteine und (entzündliche) Veränderungen der Harnblase festzustellen. Zur Diagnostik gehört zudem eine urodynamische Untersuchung, bei der mittels eines in Harnröhre und Blase eingeführten Katheters Harnröhren- und Harnblasendruck gemessen werden. Diese Untersuchung ist wichtig, um festzustellen, ob die Harnblase ihrer Speicherfunktion noch nachkommt und die Blasenmuskulatur sowie der Verschluss der Harnröhre durch den Beckenboden intakt sind. Bei der oft folgenden Uroflowmetrie wird gemessen, wie viel Urin der Patient in einer bestimmten Zeit ausscheidet. Eine Elektromyografie gibt Aufschluss darüber, ob Muskel- oder Nervenschädigungen u. a. des Beckenbodens vorliegen. Mit einer Ultraschalluntersuchung des kleinen Beckens kann der Arzt die Harnblasen- und Harnröhrenanatomie beurteilen. Eine Tumormarkerbestimmung der Harnblase mit dem NMP 22 Bladder-Check ist sinnvoll, um einen bösartigen Harnblasentumor auszuschließen. Einige der genannten Untersuchungsmethoden sind so genannte IGeL – Leistungen, die die gesetzlichen Krankenkassen nicht tragen, sondern aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Zu diesen Untersuchungen zählen der Funktionsultraschall des Blasenverschlusssystems, die Tumormarkerbestimmung und eine Untersuchung des Harnblasenbodens mit einer Messung der Muskelfunktion (Pelvimetrie). kontinenz gehören Blasenentzündungen, aber auch Blasensteine. Mit zunehmendem Alter wird auch eine Störung der Nerven wahrscheinlicher, die dafür sorgen, dass das Gehirn die Entleerung der Harnblase verhindert. Manchmal findet sich auch keine körperliche Ursache. Dann spricht man von einer idiopathischen Dranginkontinenz oder einer Reizblase; diese tritt vor allem in Situationen auf, in denen der Betroffene stark angespannt oder gestresst ist. Zu den Symptomen der Reizblase kann auch der Genuss bestimmter Nahrungsmittel und Getränke (z. B. Kaffee) beitragen. An der in erster Linie Männer betreffenden Überlaufinkontinenz ist oft eine gutartige Prostatavergrößerung schuld, an der in hohem Alter nahezu alle Männer leiden. Die vergrößerte Prostata drückt auf die Harnröhre, verengt sie und verhindert, dass der Harn ungestört abfließen kann. Die Blasenmuskulatur muss sich immer stärker zusammenziehen, um den Urin aus der Harnröhre herauszudrücken. Oft kann die Harnblase irgendwann nicht mehr genügend Druck aufbauen, um sich vollständig zu entleeren – es bleibt eine gewisse Menge Urin in der Harnblase zurück. Dieser Restharn dehnt die Blasenwand, die Muskulatur der Blasenwand erschlafft nach und nach. Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann sich die Harnblase nicht mehr in ausreichendem Maß zusammenziehen, um sich zu entleeren, woraufhin der Urin permanent aus der Harnblase in die Harnröhre und von dort in die Unterhose läuft. Die Ursache muss gefunden werden! Wer unter beginnender Inkontinenz leidet, sollte möglichst rasch einen Arzt aufsuchen, damit sich das Problem nicht verschlimmert. Sinnvoll ist der Besuch einer Praxis, die auf die Diagnose und Behandlung von Blasenschwäche spezialisiert ist. Dort stehen modernste Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zu ihnen gehört zunächst natürlich die Aufnahme der Krankengeschichte, dann folgt eine ausführliche Unter- Viele Wege zum Ziel Bei Blasenschwäche gibt es, abhängig von der Ursache, eine Reihe von Behandlungsmethoden. So muss bei einer Überlaufinkontinenz infolge einer vergrößerten Prostata zunächst das Hindernis aus dem Weg geräumt werden, das es dem Harn unmöglich macht, problemlos abzulaufen. Sprich: die vergrößerte Prostata muss behandelt werden. Sind Blasen- Aesthetic Care Mutter-Kind-Apotheke Medical Beauty Lounge Schonende Behandlung zur dauerhaften Haarentfernung mit Epilux® Exklusive Kosmetikserien Die Experten für Schwangere, Mutter, Baby und Kind! ROSENAU APOTHEKE Küferstraße 2 73728 Esslingen Tel. 0711 258596-0 www.apotheke-am-theater.es Plochinger Straße 81 73730 Esslingen Tel. 0711 315477-0 www.rosenau-apotheke.de © Anatoly Tiplyashin - Fotolia.com Zweimal in Esslingen Küferstr. 2 | 73728 Esslingen Tel. 0711 258596-20 Fax 0711 258596-19 [email protected] AKTIV FÜR IHRE GESUNDHEIT ANWENDUNGEN FÜR ÄSTHETISCHE HAUT 15 und drei Litern pro Tag zwei Stunden an. Alle zwei Stunden sucht man nun also die Toilette auf, ob man muss oder nicht. Die Blase gewöhnt sich an diese Zeitintervalle und damit verschwindet auch in den meisten Fällen der zuvor übermächtige Harndrang. Auf diese Weise kann man auch beim Einkaufen oder bei anderen Aktivitäten außerhalb der eigenen Wohnung sehr gut planen, wann man eine Toilette in der Nähe haben sollte. Die seelischen Probleme, die mit der Inkontinenz einhergehen, verschwinden damit oft von selbst. steine oder eine Blasenentzündung schuld an der Inkontinenz, verschwindet Letztere in der Regel mit erfolgreicher Behandlung des Grundleidens. Schwieriger ist die Sache oft bei der Belastungsinkontinenz. Ihre Behandlung erfordert häufig nicht nur viel Geduld, sondern auch die aktive Mithilfe des Patienten. Doch im Großteil der Fälle lohnt sich der Aufwand – schließlich ist der unwillkürliche Urinverlust für die Betroffenen ausgesprochen unangenehm. Das Gleiche gilt für die Dranginkontinenz. Viele Betroffene trauen sich schon gar nicht mehr aus dem Haus, weil sie fürchten, nicht schnell genug eine Toilette zu finden, wenn sich der zum Teil ausgesprochen heftige Harndrang bemerkbar macht. Die Folge: Soziale Kontakte gehen verloren, das seelische Wohlbefinden gerät aus dem Gleichgewicht. Auch Medikamente können helfen Sowohl zur Unterstützung des Kontinenztrainings als auch als weitere Behandlungsmöglichkeit der Drang-, aber auch der Stressinkontinenz stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. So kann der Arzt bei der Dranginkontinenz so genannte Anticholinergika verordnen, die das plötzliche Zusammenziehen des Harnblasenmuskels einschränken. Bei der Belastungsinkontinenz hilft vor allem die Medikamentengruppe der Alpha-Sympathomimetika, die den Harnröhrendruck erhöhen, sodass unter Belastung weniger oder kein Urin abgeht. Bei Frauen, deren Inkontinenz durch einen altersbedingten Rückgang der Schleimhäute im Harntrakt ausgelöst wurde, können lokal wirkende Östrogene wirksam sein. Diese weiblichen Sexualhormone werden übrigens auch teilweise bei Dranginkontinenz eingesetzt. Im Gegensatz zur Hormonersatztherapie, die manche Frauen gegen die Wechseljahrsbeschwerden erhalten, hat das lokal angewandte Östrogen keine größeren Nebenwirkungen, weshalb die Behandlung im Allgemeinen bedenkenlos durchgeführt werden kann. Das Kontinenz- oder Toilettentraining Toilettentraining – das klingt zunächst einmal merkwürdig, war der Gang zur Toilette doch seit man denken kann etwas, über das man nicht nachdenken musste. Alle, die unter einer Form der Dranginkontinenz leiden, müssen jedoch oft erst wieder lernen, ihrem Harndrang nicht zu oft nachzugeben. Sie müssen also ihre Harnblase trainieren. Der Grund: Je häufiger man dem nahezu unwiderstehlichen Harndrang nachgibt, umso seltener wird die Blase tatsächlich vollständig gefüllt. Da die Harnblase jedoch ein elastisches Organ ist, nimmt auf diese Weise das maximal mögliche Blasenfüllvolumen ab und die Harnblase chrumpft. Nun macht sich der Harndrang immer eher bemerkbar, so dass man irgendwann eine große Zeit des Tages auf der Toilette verbringt bzw. Schwierigkeiten hat, die Toilette rechtzeitig zu erreichen. Eine weitere gesundheitsschädliche Folge: Man schränkt die Trinkmenge ein, um nicht so oft aufs Klo zu müssen. Darunter leidet das körperliche und geistige Leistungsvermögen. Wie läuft so ein Toilettentraining denn nun ab? Zunächst einmal ist es wichtig, dem auftretenden Harndrang nicht sofort nachzugeben. Anfangs fällt das besonders schwer, deshalb sollte man zu Beginn des Toilettentrainings die Zeit zwischen Harndrang und dem Toilettengang nicht zu lange ausdehnen. Wer es zu Anfang schafft, fünf oder zehn Minuten zu warten, bis er dem Harndrang nachgibt, hat schon viel erreicht. Auch wenn dabei tatsächlich mal was in die Hose geht, ist das nicht schlimm! Selbstverständlich sollte man seine Erfolge auch im Miktionstagebuch verzeichnen. An diesem Protokoll kann man sehr gut die eigenen Fortschritte ablesen – und das gibt einen unglaublichen Motivationsschub! Nach einigen Tagen sollte man den Zeitraum zwischen Harndrang und Toilettentraining auf wenigstens 20 Minuten ausdehnen. Dann können die Personen, die aus Angst vor dem Einnässen nicht mehr ausgegangen sind, sicher sein, eine Toilette zu erreichen, wenn sie sich nicht in den eigenen vier Wänden befinden und sich der Harndrang bemerkbar macht. Nach einiger Zeit des Trainings sollte man ein festes zeitliches Intervall zwischen den Toilettengängen festlegen. Hier bieten sich bei einer Trinkmenge zwischen zwei Den Beckenboden in Schwung bringen Vor allem für Frauen mit Belastungsinkontinenz ist ein gezieltes Training des Beckenbodens von großer Bedeutung, trägt diese Muskelpartie doch wesentlich zum Verschluss der Harnblase zur Harnröhre bei. Und gerade bei Frauen ist die Muskulatur oft infolge von Geburten, aber auch aufgrund eines Mangels an weiblichen Sexualhormonen nach den Wechseljahren geschwächt. Die Muskeln können jedoch trainiert werden, obwohl sie im Inneren des Körpers liegen. Sinnvoll ist es, sich von einem Physiotherapeuten gezielte Beckenbodenübungen zeigen zu lassen und diese täglich etwa 15 Minuten lang durchzuführen. Denn schließlich gilt es, zunächst den Beckenboden überhaupt zu „erspüren“. Das so genannte Biofeedback kann dazu beitragen, das Beckenbodentraining gezielter und erfolgreicher durchzuführen. Die Sonde eines tragbaren Geräts wird in die Scheide oder den After eingeführt. Spannt man nun den Beckenboden gezielt an, gibt das Gerät dem Patienten durch ein optisches oder akustisches Signal (Leuchtdioden oder Ton) eine Rückmeldung darüber, ob er seine Beckenbodenmuskulatur angemessen stark anspannt. Ein solches Biofeedbackgerät steigert daher häufig die Trainingsbereitschaft. Zudem gibt es die Möglichkeit des Beckenbodentrainings mit der biomechanischen Magnetstimulation. Der Patient sitzt 16 auf einem speziellen Stuhl oder Kissen, in dem ein Therapiekopf integriert ist. Dieser sendet magnetische Impulse aus, die wiederum zu einer Anregung der den Beckenboden versorgenden Nerven führen. Daraufhin ziehen sich die Muskeln des Beckenbodens zusammen – die Muskeln werden in schneller Folge stimuliert, wodurch die Patienten lernen, ihren Beckenboden zu erspüren, und sich die Harnhaltefähigkeit verbessert. Die Magnetstimulation ist jedoch bislang keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen, sondern muss privat bezahlt werden. Eine Sitzung kostet ungefähr 35 Euro. Die Elektrostimulation funktioniert ähnlich wie die Magnetstimulation. Auch durch sie bekommt man ein besseres Gefühl für den Beckenboden. Bei dieser Form des Beckenbodentrainings wird eine Sonde in die Vagina oder den After eingeführt, die geringe Stromimpulse aussendet, woraufhin es zu Kontraktionen des Beckenbodens kommt. Die Elektrostimulation kann mit einem tragbaren Gerät zu Hause durchgeführt werden und hilft, bei regelmäßiger Anwendung, einem Großteil der Patienten mit Belastungs- und Dranginkontinenz. Kleine, in die Vagina eingeführte Gewichte (so genannte Feminakonen) können die Qualität des Beckenbodentrainings ebenfalls verbessern. Sie müssen mit Hilfe der angespannten Beckenbodenmuskulatur eine kurze Zeit in der Scheide gehalten werden. Spezielle Pessare, die in die Scheide eingeführt werden, haben eine ähnliche Wirkung. Sowohl die Gewichte als auch die Pessare verfügen über Rückholbändchen. Gift für den Beckenboden • Übergewicht • Rauchen. Raucherhusten belastet den Beckenboden unnötig. • Lasten aus dem Kreuz heben. Stattdessen sollte man lieber in die Knie gehen und die Wirbelsäule beim Heben gerade halten. • Eine den Beckenboden belastende Sitzhaltung. Aufrechtes Sitzen mit hüftbreiter Stellung der Beine, wobei die Füße komplett auf dem Boden aufliegen, entlastet den Beckenboden. gen von Harnblase, Scheide und/oder Gebärmutter gekommen ist und die infolgedessen inkontinent wurden, gibt es verschiedene Operationsverfahren, die die Senkung beheben. So werden u. a. Blasenhals und Harnröhre angehoben, um eine Beckenbodenschwäche auszugleichen. Bei einer Gebärmuttersenkung wird in der Regel die Gebärmutter entfernt. Auch die Legung eines so genannten TVT-Bandes, das die Harnröhre stützt, kann bei der Belastungsinkontinenz Abhilfe schaffen. Eine Unterspritzung der Harnröhre mit Hyaluronsäure kann diese ebenfalls stützen. Allerdings wird dieser Eingriff nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt. Falls der Schließmuskel nicht mehr intakt ist, kann unter Umständen ein künstlicher Schließmuskel (Sphinkterprothese) dessen Funktion übernehmen. Dabei handelt es sich um eine Manschette, die um die Harnröhre gelegt wird und diese verschließt. Durch Knopfdruck kann die Manschette geöffnet werden, um die Harnblase zu entleeren. Mit Botox gegen Inkontinenz Botox-Spritzen, also Injektionen des vom Botulinum-Bakterium produzierten Gifts, werden nicht nur von Schönheitschirurgen eingesetzt, um Falten zumindest zeitweilig verschwinden zu lassen, sie können auch bei Blasenschwäche helfen. Denn die Spritze in die Harnblase dämpft gezielt die lokal erhöhte Aktivität des Blasenmuskels. Diese Methode zur Inkontinenzbehandlung funktioniert US-amerikanischen und deutschen Studien zufolge in bis zu 90 % der Fälle gut, Patienten mit überaktiver Blase sind oft bereits nach einer Behandlung beschwerdefrei. Die Wirkung hält in vielen Fällen über ein Jahr lang an, eventuell notwendig werdende Wiederholungsinjektionen sind so effektiv wie die Erstbehandlung. Aufgrund der Dämpfung der erhöhten Muskelaktivität durch Botox erlangt die Blase ihre normale Funktion zurück. Die Blasenkapazität steigt und die Inkontinenzepisoden verringern sich, sodass die Patienten eine deutlich gesteigerte Lebensqualität empfinden. Botox-Injektionen zur Behandlung von Blasenschwäche sind in Deutschland zwar zugelassen, werden bislang aber nicht von den Krankenkasse bezahlt. Die Kosten muss der Patient selbst tragen. Miktionstagebuch – wichtiger Teil der Behandlung Jeder, der unter Blasenschwäche leidet, sollte – falls möglich – ein Miktionstagebuch führen, in dem er verzeichnet, wie viel er trinkt, wann sich der Harndrang bemerkbar macht, wie groß die Mengen Urin in etwa sind, die beim Toilettengang ausgeschieden werden, und wann unwillkürlich wie viel Urin abgeht. Dieser Aufwand lohnt sich: Der Arzt kann anhand des Tagebuchs feststellen, ob z. B. Trinkmenge und Urinausscheidung in vernünftigem Verhältnis zueinander stehen oder ob der Patient etwa infolge einer Dranginkontinenz zu früh zur Toilette geht, obwohl die Füllmenge der Harnblase noch längst nicht erreicht ist. Außerdem bemerkt er, ob ein Patient zu wenig trinkt, aus Angst davor, es könne ja was „in die Hose“ gehen. Sinnvoll ist es auch zu notieren, was man wann trinkt und was man wann isst. Denn bestimmte Nahrungsmittel und Getränke wie Kaffee, Zitrusfrüchte oder Alkohol können Harndrang auslösen oder verstärken. Letzter Ausweg Operation Es gibt verschiedene aussichtsreiche operative Methoden, um die Kontinenz wiederherzustellen. Für Frauen z. B., bei denen es aufgrund einer Beckenbodenschwäche zu Senkun- Ihr Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin berät Sie gerne ausführlich und nennt Ihnen Fachärzte, die sich auf das Thema Inkontinenz spezialisiert haben. 17 Ernährungskolumne von Hanna Ritter Alles Zucker? gel nicht. Dadurch eignen sie sich auch für den Einsatz in Diabetikerlebensmitteln. Jedoch ist Vorsicht bei zu hohem Verzehr angebracht. Eine Menge von mehr als 20 g pro Tag kann abführend wirken. Zum Teil haben Zuckeralkohole einen niedrigeren Brennwert (Kaloriengehalt) als Zucker, jedoch tragen auch sie zur Kalorienbilanz bei. Somit sind auch sie bei Gewichtsreduktion ungeeignet. Zuckeraustauschstoffe begegnen uns unter den Namen: Sorbit = E 420, Xylit = E 967, Mannit = E 421, Malit = E 965, Isomaltit = E 953. Wer die Zutatenliste auf Lebensmitteln durchliest, kommt immer häufiger ins Grübeln: ist Zucker enthalten, welche anderen Süßungsmittel gibt es und was sollte man dabei beachten. Zucker hat viele Namen Zucker gehört zu den einfachen Kohlenhydraten und liefert 4 kcal/g. Ein hoher Zuckergehalt eines Lebensmittels kann bei einer gewünschten Gewichtsreduktion oder Diabetes unerwünscht sein. Aber Zucker begegnet uns auch unter vielen anderen Namen: Glucose, Fructose, Malzzucker, Invertzucker, Milchzucker. Übrigens ist brauner Zucker nicht gesünder als der übliche Haushaltszucker. Es handelt sich um ungereinigten Zucker, bei dem die Melasse nicht entfernt wurde. In der EU zugelassene Süßstoffe Acesulfam (E 950) Aspartam (E 951) Aspartam-Acesulfam-Salz (E 962) Cyclamat (E 952) Saccharin (E 954) Sucralose (E 955) Süßstoffe – die kalorienarme Variante Süßstoffe sind Ersatzstoffe für Zucker. Sie werden natürlich oder synthetisch hergestellt. Je nach Süßstoff-Art haben sie eine 10- bis 3000-fach höhere Süßkraft. Deshalb werden sie auch in geringer Menge eingesetzt. Saccharin ist der älteste Süßstoff, er kam 1885 zum ersten Mal auf den Markt und wurde damals auf Druck der Zuckerindustrie unter Apothekenzwang gestellt. Süßstoffe liefern keine oder nur wenige Kalorien, allerdings sollte die jeweils zulässige Tageshöchstmenge nicht überschritten werden. Süßkraft (Saccharose-1) 130–200 200 350 30–50 300–500 600 Dipl.-Oecotroph. Hanna Ritter Hanna Ritter ist Ernährungsberaterin und wird in „flair“ regelmäßig Tipps rund um die gesunde Ernährung geben. Wer Kontakt mit Frau Ritter aufnehmen möchte oder mehr Infos sucht, findet sie auf der Homepage: www.ernaehrungsberatung-ritter.de Zuckeraustauschstoffe – eine andere Form des Süßens Eine zunehmend häufigere Art des Süßens ist der Einsatz von Zuckeraustauschstoffen, so genannten Zuckeralkoholen. Zuckeralkohole entstehen durch eine chemische Reaktion aus Ein- oder Zweifachzuckern. Zuckeralkohole schmecken süß, verursachen keine Karies und erhöhen den Blutzuckerspie- 18 Zer tifizier tes Mammainstitut – Die Praxis Ihres Ver trauens Anzeige Das Institut für Mammadiagnostik in Esslingen – von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert – bietet Brustkrebsdiagnostik auf höchstem Niveau. Die bestmögliche Brustkrebsdiagnostik bei möglichst niedriger Strahlendosis bieten zu können, das ist das Ziel von Prof. Dr. Volker Barth und Dr. Johannes Herrmann. Deshalb gründeten die beiden Radiologen 2001 das Institut für Mammadiagnostik (IfM), das 2004 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert wurde. Die Praxis ist ausschließlich auf die Brustdiagnostik spezialisiert, arbeitet eng mit anderen Brustzentren in der Region zusammen und pflegt einen intensiven Kontakt zu den niedergelassenen Gynäkologen. Gerade im Bereich der Brustkrebsvorsorge, -diagnostik und -nachsorge ist es besonders wichtig, sich in die Hände darauf spezialisierter Ärzte und eines interdisziplinär tätigen Teams zu begeben. Nur so ist optimale Qualität garantiert. Das IfM legt großen Wert auf eine hohe technische Ausstattung. 2004 war die Praxis die einzige in Deutschland, die die moderne volldigitale Mammographie anbieten konnte. Hier werden die Röntgenbilder nicht wie früher ausgedruckt, sondern erscheinen zur Beurteilung digital auf einem Computer-Monitor. So kann der Arzt die Aufnahme gründlicher nach Auffälligkeiten überprüfen, da sich auffällige Areale am Monitor vergrößern oder durch Veränderung der Kontraste klarer darstellen lassen. Im Übrigen werden alle Mammographien hier doppel-befundet. „Wir analysieren auch jeweils die Bilder des anderen, ohne dessen Ergebnis zu kennen. Das bringt doppelte Sicherheit!“ so Dr. Herrmann. Um Strahlendosis zu sparen wird im IfM nur bei der ersten in der Praxis stattfindenden Untersuchung in zwei Ebenen geröntgt, also zwei Aufnahmen pro Brust gemacht. Bei den Kontrolluntersuchungen – sofern sie in den Institut für Mammadiagnostik vorgeschriebenen Zeitintervallen gemacht werden – wird jede Brust nur Prof. Dr. V. Barth / Dr. J. Herrmann noch in einer Ebene geröntgt, zusätzlich aber der hochauflösende UltraHirschlandstr. 93, D-73730 Esslingen schall eingesetzt. Das spart die Hälfte der Strahlendosis und hilft zudem, Tel.: 0711 30511030 bösartige Veränderungen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu entdecken Notfall-Hotline: 0711 30511050 oder auszuschließen. www.imze.de; www.brustkrebs.de Da die Praxis ausschließlich auf die Brust spezialisiert ist, verfügt das Personal über ein sehr großes Know-how bezüglich der speziellen Untersuchungsverfahren. Von ärztlicher Seite ist eine relativ lange Untersuchungszeit für jede Patientin eingeplant, was besonders in der Brustkrebs-Nachsorge oder bei Auftreten einer verdächtigen Veränderung sehr wichtig ist. Sollte in der Brust etwas auffallen, verfügt das IfM über die Gerätschaften, direkt Gewebe zu entnehmen, um so schnell Klarheit zu gewinnen. So lassen sich unnötige Operationen vermeiden. Gutartigen Veränderungen – das sind knapp 70 % der Fälle – können durch eine Vakuumbiopsie, also durch Absaugen des Gewebes, im IfM ambulant in wenigen Minuten entfernt werden. Margit Endler, Beate Wimmer-Puchinger, Hilde Wolf: „Frauen – Gesundheit – Soziale Lage“ Der Gesundheitszustand von Frauen hängt stark von ihren jeweiligen Lebensbedingungen ab. Denn frauenspezifische Benachteiligungen am Arbeitsmarkt, Frauenarmut, Mehrfachbelastungen durch Beruf, Haushalt und Familie haben großen Einfluß auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen. Mit diesem Buch wird ein umfassender Überblick über die gesundheitliche Lage von Frauen in sozial benachteiligten Lebenslagen gegeben. Im Mittelpunkt stehen hierbei die frauenspezifische Beratung und die Gesundheitsförderung. Betrachtet werden die unterschiedlichsten Zielgruppen, wie Mädchen, älteren Frauen, Frauen mit Migrationshintergrund, Frauen mit Behinderungen, arbeitsuchende oder wohnungslose Frauen. Hilde Wolf, Margit Endler, Beate Wimmer-Puchinger Frauen – Gesundheit – Soziale Lage Facultas Universitätsverlag 2010, 200 Seiten, kartoniert ISBN: 3-7089-0542-3, Preis: 19,40 EUR 19 Was Frauen die Luft raubt und Männer n den Atem „Von der Antike bis zum Zeitalter der Reformation und Aufklärung“ Heute ist Unterwäsche mal sexy, mal frech, mal verspielt und mal erotisch, aber fast immer verführerisch. Unzählige Kreationen aus Seide, Spitze, mit transparenten Verhüllungen, Applikationen, Glitzereffekten und Schleifchen sind die Hingucker des Untendrunter. Die reizvollen Dessous haben allerdings eine lange Geschichte und waren nicht immer so verführerisch. auch die Hüften wollten die Frauen schon damals zur Geltung bringen, sodass sie zur Unterstreichung der Weiblichkeit um die Hüften ebenfalls ein Band trugen. Ab ungefähr dem 9 Jh. v. Chr. bis zum 1. Jh. v. Chr. trugen junge Mädchen den so genannten Mastodeton (griech. mastos = Brust), ein schmales, rotes die Brüste einschnürendes Band, sowie die Zona, einen den Bauch einschnürenden Hüftgürtel. Sowohl Männer als auch Frauen trugen im antiken Griechenland Unterkleider (Chiton), wobei es sich um Rechtecke aus Baumwolle oder Leinen handelte. nsere Urahnen schützten sich mit einem Lendenschurz Die Zeichnung von Fernand Butin vor Umwelteinflüssen. Sie zeigt eine Frau aus Herculaneum, die eine Zona trägt. banden sich Blätter oder Tierfelle um Brust- und Schambereich. Vor 200 000 Jahren war der Lendenschurz aus Hanf, Bast oder Fell gefertigt und als Schutz vor Kälte, Nässe u. a. sehr wirksam. Schön war er aber nicht, zumindest nicht für unser heutiges Empfinden, aber er war ausgesprochen praktisch. U Die ersten Unterhosen Viele historische Malereien belegen, dass so etwas ähnliches wie Unterwäsche schon sehr früh getragen wurde. Abbildungen aus dem alten Ägypten (ca. 4000 v. Chr.) zeigen, dass dort die erste echte Unterwäsche getragen wurde, allerdings von Männern. Männer von hohem Rang trugen zwei knielange, drapierte und gefaltete Lendenschurze, ärmeren Männer trugen kurze und glatt um die Hüften gebundene Schurze. Eitle Römerinnen Im antiken Rom finden sich sechs Unterwäsche-Stücke: überwiegend getragen von Frauen. Da gab es zum einen die ‚Fascia pectoralis’, eine Brustbinde, Die Griechen und das Brustband Auf kretischen Urnen, die ungefähr 5 000 Jahre alt sind, wurden Abbildungen von Bronzekorsetts gefunden. Im antiken Griechenland trugen die Frauen eine Brustbinde, um dem Busen einen besseren Halt zu geben und ihn zur Geltung zu bringen. Das Strophium war meist handbreit, farbenfroh verziert und aus Stoff oder Leder gefertigt. Aber Zeichnung nach einer antiken Statue der Venus mit Fascia. 20 Zeichnung eines klassischen Gewandes mit Cingulum. Band, sowie eine Korsage (Futaine), die durch eine weitere kurze Korsage (Doublet) und die Brust zusammendrückende Stoffbinden ergänzt wurde. mit der man die Brust – der Mode entsprechend – möglichst klein und flach aussehen lassen konnte. Für die Frau mit üppigerem Busen gab es die stärkere Variante aus Leder, die Mamillare. Trotz der Mode war das bequemere Strophium, eine Binde, die den Busen nicht einengt, sondern lediglich stützt und verhüllt, am weitesten verbreitet. Zudem trugen die römischen Frauen wie schon die Griechinnen die Zona, um den Bauch einzuschnüren, sowie eine Tunika unter dem Kleid. Die reichen Römerinnen trugen zudem ein Subligaculum, quasi den Urvater des heutigen Slips, ein Tuch das zwischen den Beinen durchgeführt und seitlich verknotet oder vernäht wurde. Es wurde hauptsächlich zum Baden oder beim Sport verwendet. Zudem banden sich die meisten Frauen einen Gürtel um. Das so genannte Cingulum trugen sie jedoch nicht um die Hüften, sondern banden es direkt unter der Brust, um diese besser zur Geltung zu bringen. Die Gesäßbinde der Renaissance Die Vielfalt der Frauenunterwäsche des Mittelalters wurde in der Renaissance durch die Basquine, ein ebenfalls mit Fischbein versteiftes Oberteil, das bis zum Hals reichte und mit einem Schnürband befestigt wurde, noch erweitert. Getragen wurde das Korsett aus Leinen oder Baumwolle über dem Unterhemd. Neu war, dass das Unterhemd in einer Unterhose steckte. Diese, als erstes von venezianischen Prostituierten getragen, wurde 1571 von Katharina de Medici als Gesäßbinde (Calecon) eingeführt. Sie ging von der Taille bis zu den Knien und war aus luxuriösen Stoffen angefertigt. Da Hosen für Frauen aber verpönt waren, trugen Frauen die Calecon nur selten. Auch für Männer wurden Unterhosen wieder eingeführt. Es gab zwei verschiedene Modelle, die der Länge der Oberhose angepasst werden konnten. Reformation und Aufklärung Ab dem 17. Jahrhundert durfte Frau endlich wieder Frau sein. Von nun an waren weibliche Rundungen gern gesehen. Dementsprechend änderte sich auch die Unterwäsche: Die Hüfte wurde nun mit wulstartigen Tüchern besonders betont. Diese eher unpraktische Mode wurde in späterer Zeit durch den Reifrock ersetzt. Um die weibliche Figur noch stärker zu betonen, trugen die Frauen eine so genannte Schnürbrust, die die Taille so eng schnürte wie nur möglich und gleichzeitig die Brust hob. >>> Den zweiten Teil unserer Reise durch die Zeitalter der Unterwäsche „Von der Moderne bis zum Ende des 19. Jahrhunderts“ finden Sie in der nächsten Ausgabe von „flair“ bei Ihrem Frauenarzt. Das Mittelalter-Korsett In der Entwicklung der Unterwäsche erfolgte im Mittelalter erst ein Rückschritt: Frauen wie auch Männer trugen nun ein Leinenhemd, dessen Zipfel sie nach hinten durch zogen. Später wurde eine einfache Unterhose für Männer modern, die sich jedoch nicht durchsetzte. Ab dem 15. Jahrhundert war es weder für Frauen noch für Männer üblich eine Unterhose zu tragen. Eingeführt wurde zur Verbesserung der Körperhaltung ein korsettartiges Untergewand aus Leder und Eisen, das sowohl Frauen als auch Männer trugen. Versteift wurde es mit Holz, Eisen- oder Fischbeinschienen, die den Busen flachdrückten und dem Körper eine unnatürliche Kegelform verliehen. Im Europa des 15. Jahrhunderts änderte sich die Mode wiederum: Nun trugen die Frauen ihre Miederwaren unter und über der Oberbekleidung. Der Surcot, eine Weste, die den Bauch betonte und die Brust flachdrückte, wurde über dem Gewand getragen. Untendrunter trug die Frau ein die Taille einschnürendes Zeichnung einer Frau, die eine Mamillare trägt (nach einer Malerei aus Pompeii). 21 Kleine Naturheilkunde Echter Salbei (Salvia afficinalis) Der Name Salbei leitet sich aus dem lateinischen „salvere“ = heilen, bewahren her, was auch auf die frühe Anwendung schließen lässt. Schon Hippokrates verwendete die Pflanze, die zur Familie der Lippenblütler gehört und auch Altweiberschmecken, Garten- oder Haus-Salbei genannt wird. Von seinen ca. 700 Arten sind in Deutschland nur vier vertreten. Er ist im Mittelmeerraum heimisch, gedeiht aber auch bei uns an der richtigen Stelle im Garten. Die länglichen, schmalen Blätter sind weich und filzig. Ab Mitte Mai blüht der Salbei violett und verbreitet einen aromatischen Geruch. In den Blättern finden sich ätherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe, sowie Flavonoide. Salbei wirkt zusammenziehend und antibakteriell, was u. a. bei Halsentzündungen hilfreich ist. Zudem wirkt er schweißregulierend und hilft gegen Allerlei wie z. B. Magen-Darm-Beschwerden, Hauterkrankungen, Rheuma, Appetitlosigkeit, Nervenschwäche. Da Salbei östrogenartige Substanzen enthält, hilft er auch gegen Wechseljahrs- Hauptwirkstoffe sind die ätherischen Öle. Bei Überdosierung ist das Öl und Menstruationsbeschwerden, wie durch seinen Gehalt an Thujon giftig. Thujon ist zwar im Wesentlichen Hitzewallungen oder schmerzhaft fett- und alkohollöslich, in einer Studie der Uni Hamburg hat sich jegeschwollene Brüste. Bei stillenden doch gezeigt, dass aufgrund geringfügiger Wasserlöslichkeit des ThuMüttern bremst Salbeitee die Milchprojons dauerhafter Gebrauch von Salbeitee schon ab 1–2 Tassen täglich duktion, was vor allem in der Abstillals „gesundheitlich bedenklich“ einzustufen ist. phase sehr nützlich sein kann. Schafgarbe (Achillea millefolium) Schafgarbe ist Bestandteil des Frauentees, der Menstruationsbeschwerden, das prämenstruelle Syndrom und Probleme der beginnenden Wechseljahre lindert. Die Schafgarbe gehört zur Familie der Korbblütler, ist in ganz Europa heimisch und liebt sonnige, trockene Orte wie Wiesen, Weiden und Wegränder. Verwendet wird von der Schafgarbe, die auch Bauchwehkraut, Blutkraut, Frauendank, Eisenkraut, Katzenkraut oder Achilleskraut genannt wird, das gesamte blühende Kraut. Sie enthält ätherische Öle, Azulen, Gerb- und Bitterstoffe, sowie Flavone und antibiotische Substanzen. Durch ihre blutreinigende, krampflösende und gefäßtonisiernde Wirkung findet sie in vielen Bereichen Anwendung. So wird sie bei Erkältung, Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Ekzemen, Verletzungen, Kreislaufschwäche, Krampfadern usw. eingesetzt. Besondere Anwendung findet die Schafgarbe außerdem bei Wechseljahrsbeschwerden, Östrogen-Dominanz, Menstruationsbeschwerden und wunden Brustwarzen. Anwenden kann man das Kraut als Tinktur oder Tee. Zudem findet man sie aufgrund ihrer hautheilenden Wirkung auch in Cremes und Salben. 22 Dr. Edith Aigner-Hötte Bonländer Hauptstr. 57 70794 Filderstadt Tel.: 0711 7775535 Dr. Claudia Birkel Neckarstr. 86 73728 Esslingen Tel.: 0711 352630 [email protected] Dr. Nejib Boushila Oberensinger Str. 14 72622 Nürtingen Tel.: 07022 66300 [email protected] Dr. Klaus Brändlin Esslinger Str. 14 73207 Plochingen Tel.: 07153 836325 [email protected] Prof. Dr. Rüdiger Braun Hirschlandstr. 97 73730 Esslingen Tel.: 0711 31033250 [email protected] Dr. Alexandra Brock Fischbrunnenstr. 1 73728 Esslingen Tel.: 0711 357045 [email protected] Dr. Gabriele Brugger Schenkenbergstr. 76 73733 Esslingen Tel.: 0711 323336 [email protected] Dr. Emil Costea Marktplatz 5/1 73728 Esslingen Tel.: 0711 31059160 [email protected] Dr. Joachim Deubner Hindenburgstr. 54 73760 Ostfildern Tel.: 0711 3411039 [email protected] Dr. Gero Dongus Stuttgarter Str. 28 71254 Ditzingen Tel.: 07156 93570 [email protected] Dr. Robert Eckert Weberstr. 16 73240 Wendlingen Tel.: 07024 2331 [email protected] Dr. Hans-Otto Frey Max-Lang-Str. 58 70771 Leinf.-Echterdingen Tel.: 0711 90330 [email protected] Dr. Friedrich Gagsteiger Einsteinstr. 59 89077 Ulm Tel.: 0731 151590 [email protected] Dr. Martin Geppert Fürststr. 131 72072 Tübingen Tel.: 07071 32017 [email protected] Dr. Dirk-Steffen Gericke Weilimdorfer Str. 22 70839 Gerlingen Tel.: 07156 49666 [email protected] Dr. Carl-Eberhard Klapproth Marktplatz 5 73728 Esslingen Tel.: 0711 39699710 [email protected] Dr. Eberhard Röhm Kapuzinerberg 15 71263 Weil der Stadt Tel.: 07033 2020 [email protected] Dr. Wilhelm Gienger Plochinger Str. 24/1 73760 Ostfildern Tel.: 0711 413949 [email protected] Dr. Karina Klein Berliner Str. 4 73728 Esslingen Tel.: 0711 5502320 [email protected] Dr. Gerhard Dieter Roth Hindenburgstr. 35 73760 Ostfildern Tel.: 0711 3412061 [email protected] Dr. Eva Glocker Filderstr. 50/1 70771 Leinf.-Echterdingen Tel.: 0711 7545899 [email protected] Dr. Susanne Klotz Kronenstr. 30 73760 Ostfildern Tel.: 0711 44009990 [email protected] Karlheinz Roth Eltinger Str. 13 71229 Leonberg Tel.: 07152 902346 [email protected] Christoph Häberle Marktplatz 5 73728 Esslingen Tel.: 0711 39699710 [email protected] Dr. Claudia Köhler Stadtplatz 11/13 73249 Wernau Tel.: 07153 31111 [email protected] Dr. Annemarie Schippert-Philipp Marktstr. 11 73765 Neuhausen Tel.: 07158 2785 [email protected] Dr. Anne-Chantal Hauser Kronenstr. 5–7 73207 Plochingen Tel.: 07153 22255 [email protected] Dr. Erich Krauter Stuttgarter Str. 104 70469 Stuttgart Tel.: 0711 854445 [email protected] Dr. Reinhold Schneider Maienwalterstr. 23 73733 Esslingen Tel.: 0711 373169 [email protected] Bernhard Hermann Strümpfelbacher Str. 21 71384 Weinstadt Tel.: 07151 906099 [email protected] Dr. Kai Lüthgens Rosenbergstr. 85 70193 Stuttgart Tel.: 0711 6357210 [email protected] Dr. Michael Schröter Buhlstr. 27–29 71384 Weinstadt Tel.: 07151 66415 [email protected] Dr. Cornelia Hermann Innere Brücke 23 73728 Esslingen Tel.: 0711 365761-61 [email protected] Dr. Karl Mehnert Wegenerstr. 15 89231 Neu-Ulm Tel.: 0731 984900 [email protected] Dr. Othmar Steidle Graf-Ulrich-Str. 6 71229 Leonberg Tel.: 07152 22073 [email protected] Dr. Johannes Herrmann Hirschlandstr. 93 73730 Esslingen Tel.: 0711 30511030 [email protected] Dr. Sabine Müller Stuttgarter Str. 28 71254 Ditzingen Tel.: 07156 93570 [email protected] Erwin A. Steiner Neckarstr. 88 73730 Esslingen Tel.: 0711 3161350 [email protected] Dr. Suzanne Hindennach Schenkenbergstr. 76 73733 Esslingen Tel.: 0711 323336 [email protected] Wolf-Joachim Nagel Schlüsselwiesen 21 70186 Stuttgart Tel.: 0711 463998 [email protected] Dr. Bärbel Strietter Marktstr. 24 71254 Ditzingen Tel.: 07156 8400 [email protected] Dr. Bernhard Hörr Zehntgasse 1 73297 Plochingen Tel.: 07153 82130 [email protected] Beate Nawroth Marktplatz 2 73728 Esslingen Tel.: 0711 3963440 [email protected] Dr. Stefanie von Tietzen Stuttgarter Str. 28 71254 Ditzingen Tel.: 07156 93570 [email protected] Dr. Claudia Hüfner Marktplatz 5 73728 Esslingen Tel.: 0711 39699710 [email protected] Dr. Bernhard Neef Berliner Str. 4 73728 Esslingen Tel.: 0711 3105790 [email protected] Dr. Katja Vogel Talstr. 23 70794 Filderstadt Tel.: 0711 701111 [email protected] Dr. Gerd Huesgen Max-Lang-Str. 58 70771 Leinfelden Tel.: 0711 90330 [email protected] Dr. Regine Noller Karlstr. 20 70794 Filderstadt Tel.: 0711 7079593 Dr. Christine Volschenk Distelfeldstr. 15 71229 Leonberg Tel.: 07152 27200 [email protected] Holger Jost Berliner Str. 21 73728 Esslingen Tel.: 0711 350333 [email protected] Dr. Elmar Just Neckarstr. 49 73728 Esslingen Tel.: 0711 90121080 [email protected] Dr. Torsten Kamp Weberstr. 16 73240 Wendlingen Tel.: 07024 2331 [email protected] Dr. Elisabeth Kirchesch-Knoll Kiesstr. 6 73728 Esslingen Tel.: 0711 353796 [email protected] Annette Oppermann Martinstr. 11 73728 Esslingen Tel.: 0711 355738 [email protected] Dr. Brigitte Painz Schmiedstr. 15 71116 Gärtringen Tel.: 07034 29494 [email protected] Prof. Dr. Thomas Paiss Einsteinstr. 59 89077 Ulm Tel.: 0731 8803130 [email protected] Dr. Gudrun-Elisabeth Pfeifer Obertorstr. 41 73728 Esslingen Tel.: 0711 350066 [email protected] Dr. Christian Walz Georg-Beutler-Str. 1 89518 Heidenheim Tel.: 07321 48556 [email protected] Dr. Angelika Welter Olgastr. 29 73240 Wendlingen Tel.: 07024 7848 [email protected] Dr. Gerd Wirth Bahnhofstr. 5 71229 Leonberg Tel.: 07152 6888 [email protected] Dr. Stefan Zieger Berliner Str. 4 73728 Esslingen Tel.: 0711 55090010 [email protected] IMPRESSUM Herausgeber: fem-es, Dr. med. Wilhelm Gienger (V.i.S.d.P.) Redaktionsleitung: Dr. Magda Antonic Redaktion: Ulrike Hammer, Ulla Pieper Art Direction: Anna Wagner Herstellung: Barbara Schüler Druck: Sommer Corporate Media, Waiblingen Fotos: S. 11: Q-Med GmbH; S. 14: DAK/Wigger; S. 18: iStock; S. 20, 21, 22 oben: Wikimedia Commons; alle anderen Bilder: MEDITEXT Dr. Antonic Verlag: MEDITEXT Dr. Antonic, Hagäckerstr. 4, D-73760 Ostfildern [email protected] www.meditext-online.de Tel.: 0711 7656494; Fax: 0711 7656590 Wichtiger Hinweis: Medizin als Wissenschaft ist ständig im Fluss. Soweit in dieser Zeitschrift eine Applikation oder Dosierung angegeben ist, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Redaktion und Verlag größte Mühe darauf verwandt haben, dass diese Angaben genau dem Wissensstand bei Drucklegung der Zeitschrift entsprachen. Dennoch sollte jeder Benutzer die Beipackzettel der verwendeten Medikamente selbst prüfen, um in eigener Verantwortung festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in dieser Zeitschrift abweicht. Leser außerhalb der Bundesrepublik Deutschland müssen sich nach den Vorschriften der für sie zuständigen Behörden richten. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) müssen nicht besonders kenntlich gemacht sein. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. flair erscheint viermal im Jahr und ist bei Ihrem fem-es-Facharzt kostenlos erhältlich. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung von MEDITEXT Dr. Antonic strafbar. Die Redaktion behält sich die Bearbeitung von Beiträgen vor. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Abbildungen wird keine Haftung übernommen. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Esslingen a. N.