FIFI LS Far-Infrared Field-Imaging Line Spectrometer Mit FIFI LS (Far-Infrared Field-Imaging Line Spectrometer) kann die hohe Winkelauflösung und Empfindlichkeit von SOFIA (Stratospheric Observatory For Infrared Astronomy) genutzt werden um Schlüsselfragen der modernen Astronomie zu beantworten. Als eines der modernsten Ferninfrarot-Spektrometer ermöglicht FIFI LS so genannte 3D-Spektroskopie (zwei räumliche und eine spektrale Dimension) in zwei simultan arbeitenden Wellenlängenbändern (42-110 und 110-210 µm). Ziele und Kapazitäten FIFI LS stellt ein einzigartiges Werkzeug für die 3D Spektralabbildung astronomischer Linienemissionen im ferninfraroten (FIR) Spektralbereich dar. In diesem Bereich des elektromagnetischen Spektrums, der kaum vom interstellaren Staub beeinflusst wird, befinden sich eine Vielzahl von wichtigen Emissionslinien. Beobachtungen im fernen Infraroten sind daher wichtig, um viele aktuelle astrophysikalische Fragen zu beantworten. Die wissenschaftlichen Ziele von FIFI LS beinhalten unter anderem: • • • Sternentstehung und das interstellare Medium in wechselwirkenden Galaxien. Die Beziehung zwischen aktiven galaktischen Kernen und Starburst-Galaxien. Die Morphologie von Heiz- und Kühlprozessen in Galaxien. • Lokale und extragalaktische Sternentstehung. • Die Energiequellen von ultrahellen Infrarotgalaxien (ULIRGs). Das interstellare Medium im Umfeld geringere Metallizität (z.B. in Zwerggalaxien). • Die mit FIFI LS durchgeführten Beobachtungen werden eine essentielle Rolle für das Verständnis dieser Themengebiete liefern. Das untenstehende Beispiel demonstriert das Potential von FIFI LS für die Beobachtung von wechselwirkenden Galaxien. Ein wissenschaftliches Beispiel: NGC 4038/4039 Die Antennae-Galaxie Ein ISOCAM Bild der aus der Kollision zweier Galaxien entstandenen “Antennae”-Galaxie (Vigroux et al.), überlagert mit einem Bild des Hubble Space Telescope (Whitmore & Schweizer). Die beiden ursprünglichen Galaxien liegen leicht zur vertikalen Bildachse gedreht. Die ISOCAMDaten zeigen, dass die Wechselwirkungsregion die aktivste Region in diesem System ist (starke Emission zwischen den galaktischen Kernen). Im optischen HST-Bild ist diese Region jedoch fast vollständig durch dunkle Staubwolken verdunkelt. Das Gesichtsfeld des langwelligen (rotes Quadrat) und des kurzwelligen Kanals (blaues Quadrat) von FIFI LS überlagert zum HST-Bild. FIFI LS wird die nötige Auflösung haben um die im optischen Wellenlängenbereich verdunkelte Region zwischen den galaktischen Kernen im fernen Infrarot zu erforschen. FIR-Beobachtungen mit geringer räumlicher Auflösung (Nikola et al.) legen nahe, dass sich das Maximum der Sternentstehung in dieser Region befindet. SOFIA ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Es wird auf Veranlassung des DLR mit Mitteln des Bundes (BMWi), des Landes Baden-Württemberg und der Universität Stuttgart durchgeführt. Der wissenschaftliche Betrieb wird auf deutscher Seite vom Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart koordiniert, auf amerikanischer Seite von der Universities Space Research Association (USRA). FIFI LS Spezifikation FIFI LS ist ein abbildendes Ferninfrarot-Spektrometer mit simultaner Beobachtung in einem kurzwelligen (42-110 µm) und einem langwelligen (110-210 µm) Kanal. Die Systemeigenschaften der beiden Kanäle sind im Folgenden aufgelistet: Wellenlänge Detektormaterial (Photoleiter) Räumliche Pixel Spektrale Pixel Pixelgröße Gesichtsfeld Spektrale Auflösung Instantane spektrale Abdeckung Liniensensitivität (4σ in 15min) 50 µm 100 µm 150 µm 200 µm Schnitt durch den FIFI LS Kryostaten. Das SOFIA Teleskop befindet sich rechts außerhalb des Bildes. Das Licht vom Teleskop tritt von rechts durch die Röhre ein und wird von einem dichroitischen Strahlteiler nach oben in den Kryostaten reflektiert. Im Kryostaten selbst werden die optischen Komponenten (siehe nebenstehende Abbildung) auf 77 Kelvin bzw. 4 Kelvin abgekühlt. Die beiden Detektoren werden noch weiter auf ~2 Kelvin gekühlt. 42-110 µm Ge:Ga 5x5 16 6˝ 30˝x30˝ 150-300 km/s 1500-3000 km/s 110-210 µm (gedrückt) Ge:Ga 5x5 16 12˝ 60˝x60˝ 150-300 km/s 1500-3000 km/s 6.5x10-17 W/m2 3.5x10-17 W/m2 ------- ------2.5x10-17 W/m2 3.0x10-17 W/m2 Der optische Aufbau von FIFI LS. Die obere bzw. untere Hälfte zeigt den Strahlengang durch den kurzen bzw. langen Wellenlängenkanal. Zu erkennen sind die beiden Beugungsgitter (Bildmitte oben und unten) sowie die Detektoren (links von der Bildmitte). Das SOFIA Teleskop befindet sich wieder rechts außerhalb des Bildes. Das FIFI LS Team Principal Investigator Albrecht Poglitsch MPE Postfach 1312 85741 Garching, Germany +49-89-30000-3293 FAX +49-89-30000-3272 [email protected] Co-Investigators Norbert Geis (MPE) Reinhard Genzel (MPE) Randolf Klein (MPE) Dieter Lutz (MPE) Linda Tacconi (MPE) Thomas Henning (MPIA) Leslie Looney (UIUC) Collaborators Fabio Fumi (MPE) Rainer Hönle (MPE) Walfried Raab (MPE) Mario Schweitzer (MPE) Jeff Beeman (LBL) Eugene Haller (LBL) Mourad Hamidouche (UIUC) Weitere Informationen finden Sie unter: http://fifils.mpe-garching.mpg.de/