Begleitmaterial zur Vorstellung TWOF2 & dascollectiv Performance mit live Video-Streaming ca. 60 Min. für Jugendliche ab 10 und Erwachsene Wiederaufnahme SA 18.02. 19:00 | SO 19.02. 17:00 MO 20.02. 10:30 | DI 21.02. 10:30 MI 22.02. 10:30 | DO 23.02. 10:30 + 19:00 FR 24.02. 10:30 Begleitmaterial erstellt von: TWOF2 & dascollectiv Kontakt: [email protected] | www.twof2.com | www.dascollectiv.com Ansprechperson für weitere Informationen und Kartenreservierungen: Mag.a Anna Sonntag | Mo. - Fr. 12:00 - 17:00 Fon: +43 1 522 07 20-18 | Fax: +43.1.522 07 20-30 [email protected] | www.dschungelwien.at KULTURVERMITTLUNG Vorbereitender Workshop Auf Anfrage kommen wir gerne vor Ihrem Theaterbesuch an Ihre Schule, stimmen die Klasse auf das Thema ein und bereiten Sie und Ihre SchülerInnen auf das Medium „zeitgenössisches Theater“ vor - mit Gesprächen und kreativen Übungen aus dem Tanz-, Performance- und Schauspielbereich. Dauer: 1-2 Schulstunden Kosten: € 80,00 pro Gruppe für eine Schulstunde Ort: Fest- oder Turnsaal an Ihrer Schule, ev. auch in einem größeren Klassenzimmer möglich Publikumsgespräch Gerne nehmen wir uns auf Wunsch nach der Vorstellung für ein Publikumsgespräch Zeit. Die SchülerInnen haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen; relevante Themen des Stückes werden noch einmal angesprochen und so verarbeitet. Bitte geben Sie bei der Reservierung im DSCHUNGEL WIEN bekannt, ob Sie ein Publikumsgespräch wünschen. Nachbereitender Workshop Vor allem bei theatererfahrenen Klassen kann es sinnvoll sein, statt des vorbereitenden Workshops eine Nachbereitung zu buchen. Hier verarbeiten die SchülerInnen das gesehene Stück in Gesprächen und durch eigenes kreatives Schaffen. Dauer: 1-2 Schulstunden Kosten: € 80,00 pro Gruppe für eine Schulstunde Ort: Fest- oder Turnsaal an ihrer Schule, ev. auch in einem größeren Klassenzimmer möglich Ansprechperson für weitere Informationen und Kartenreservierungen: Mag.a Anna Sonntag | Mo. - Fr. 12:00 - 17:00 Fon: +43 1 522 07 20-18 | Fax: +43 1 522 07 20-30 [email protected] | www.dschungelwien.at Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort ...................................................................................................................... 1 2. Zur Produktion - Kurzübersicht .................................................................................... 2 3. Zum Inhalt................................................................................................................... 3 4. Ausgangspunkt............................................................................................................ 4 5. Entstehung des Stücks/Umsetzung .............................................................................. 5 6. Das Team .................................................................................................................... 9 7. Ideen für die praktische Vor- und Nachbereitung ....................................................... 12 8. Vermittlungsformate für Bildungseinrichtiungen ....................................................... 15 1. Vorwort Liebe Besucherinnen und Besucher, liebe Pädagoginnen und Pädagogen, liebe Eltern! Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse an unserer aktuellen Produktion „SKREEK“. Mit diesem Begleitmaterial möchten wir Ihnen die Möglichkeit bieten, vertiefend in die Thematik und unsere Arbeitsweise einzutauchen. Dafür bietet Ihnen diese Materialsammlung sowohl Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Elementen der Produktion, als auch spielerische Ideen und Anregungen zur kreativen Auseinandersetzung mit den Stückinhalten. Wir hoffen, Sie damit neugierig zu machen und stehen Ihnen jederzeit für Fragen, Anregungen und Feedback zur Verfügung. Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß mit der Materialmappe und vor allem natürlich mit einer interessanten und spannenden Vorstellung! Mit herzlichen Grüßen, Maria Spanring (Künstlerische Ko-Leiterin) 1 2. Zur Produktion - Kurzübersicht „Die Geschichte von einem, dem Fliegenkönnen nicht reicht. “ Zielgruppe: Jugendliche ab 10 Jahren und Erwachsene Kernthemen: Alle streben nach Glück, alle streben nach Freiheit. Was braucht es, was braucht man, um frei zu sein? Mut – um sich seine Freiheit selbst zu nehmen. Mut – auch um sie jemand anderem zu geben. Wer sich im realen Leben nicht von genügend Grenzen frei machen kann, sucht sich andere Möglichkeiten – Parallelwelten, Fantasie-, oder Spiel-Räume. Wo liegen dort die Grenzen? Was ist wirklich Wirklichkeit? Interessen: Wie bringt man Comic auf die Bühne? Verschiedene Genres werden gegenübergestellt und kombiniert – Comic, Theater und Film. Grenzen zwischen Realität und Fiktion werden ausgelotet, sowohl inhaltlich als auch formal. Künste: Schauspiel, Live Kamera, Video-Streaming/Film, Musik Team: Konzept: TWOF2 | Produktion: dascollectiv | Autor, Regie: Giovanni Jussi Spiel: Giovanni Jussi, Maria Spanring | Live-Kamera, Schnitt, Licht: Francesco Diaz | Script: Georg Lippert | Ausstattung: Ursula Gaisböck, Giovanni Jussi Grafik und Bühnenmalerei: Anna Diaz | Sound, Musik: Mario Stadler, Electric Ray and The Shockers | Produktionsleitung und PR: Simon Hajos Termine: Uraufführung im DSCHUNGEL Wien war am 17.2. 2016 Wiederaufnahme mit 8 Vorstellungen SA 18.2. 19:00 | SO 19.2. 17:00 | MO 20.2. 10:30 | DI 21.2. 10:30 | MI 22.2. 10:30 | DO 23.2. 10:30 + 19:00 | FR 24.2. 10:30 Trailer: https://vimeo.com/158239869 Realisiert mit finanzieller Unterstützung von Stadt Wien/ MA7 und Bundeskanzleramt Kunst und Kultur Ausgezeichnet mit dem Stella16 Darstellender.Kunst.Preis 2 3. Zum Inhalt „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit. Und das Geheimnis der Freiheit ist Mut.“ (Perikles) Programmtext Eine Comicfigur im Labor: Jean-Luck. Was treibt eine fiktive Figur eigentlich den ganzen Tag? Was denkt sie? Innerhalb des vorgegebenen Rahmens sind die Möglichkeiten relativ klar. Doch plötzlich entwickelt diese Kreatur eigene Fantasien und Wünsche. Jean-Luck will die Freiheit. Seinem Zeichner schmeckt das natürlich gar nicht. Und so beginnt eine Auseinandersetzung zwischen der Schöpferin und ihrer Schöpfung, die vor (fast) nichts Halt macht. Wer nimmt den Platz der Hauptfigur ein, wenn diese plötzlich keinen Bock mehr hat mitzuspielen? Wie viele Schichten liegen zwischen Fiktion, Performance und Realität? Was bedeutet Freiheit? Hat sie einen Preis, wer muss ihn zahlen? Und in welcher Währung? TWOF2 entwickelt mit „Skreek“ ein innovatives Theaterformat, das mit komplexer Videound Kameratechnik eine faszinierende Comic-Welt generiert. In einem ständigen Wechsel zwischen Live-Video und Theater wird das Publikum in die turbulente Welt von Jean-Luck entführt. Pressestimmen „Beste Unterhaltung mit Anspruch. (...) Der Jubel des jungen Publikums wollte nicht enden und das ist voll verständlich.“ (TANZSCHRIFT.AT) „Skreek ist komisch, ein Erlebnis für alle RezipientInnen, ein poppiger Frankenstein und so noch nie gesehenes modernes Techniktheater, dessen Umsetzung punktgenaue Abstimmung der DarstellerInnen erfordert. (...) hat eine Wiederaufnahme jedenfalls verdient.“ (JUNGEKRITIK.COM) „Skreek ist vielfach interpretierbar – als Ode an die Kunst, die den Menschen erlaubt die Welt zu begreifen, als Parabel über die Menschwerdung oder als Geschichte vom Ende der Kindheit.“ (Ö1 KULTURJOURNAL) Kurze Beschreibungen (online): http://www.w24.at/Guten-Abend-Wien-Das-W24-Magazin/241017/7741 http://oe1.orf.at/artikel/432138 3 4. Ausgangspunkt Helden des Alltags – Helden auf der Bühne / Faszination Comic, Film, Theater Wann ist die Wirklichkeit wirklich? Was ist gespielt, was ist echt? Ist jemand automatisch Held/in, bloß weil er/sie auf einer Bühne vor vielen Leuten steht? Was macht einen Helden eigentlich zum Held – im fiktiven oder/und im realen Leben? In Echt? Leute auf einer Bühne können doch gar nichts machen was echt ist. Oder? Als Theatermacher setzten wir uns viel mit den schwammigen Grenzen von Wirklichkeit und Vorstellung auseinander. Das, was wirklich da ist, was real greifbar ist, was tatsächlich jetzt geschieht. Andererseits das, was wir vorstellen, uns vorstellen und dem Zuschauer vorstellen, das was fake ist, wo nur jemand so-tut-als-ob und das Vorgestellte erst mit der Vorstellungskraft (oder dem Akzeptieren) des Zuschauers zu einer Art Realität wird. TWOF2 strebt eine Art zu spielen (oder zu performen) an, die möglichst echt und natürlich ist, möglichst wenig aufgesetzt oder gespielt, sondern echt, im Moment. Das klingt natürlich paradox, denn geprobt und vorbereitet wird ja doch einiges, was dann also nicht wirklich im Moment der Aufführung entstanden ist. Mit Skreek erarbeiten wir die Geschichte von jemandem der von einer erfundenen Welt in die echte gelangen möchte. Die Hauptfigur will aussteigen. Jean-Luck ist eingeschlossen in der Fantasie des Autors, des Regisseurs und letztlich auch des Zuschauers. Er möchte ausbrechen und zu etwas Realem werden. Um die Fiktion aufrecht zu erhalten, bringen wir eine echte Person (aus dem Publikum!) in Jean-Lucks Welt. Anweisungen folgend, die nur sie hört, entsteht in Realzeit und in Echt eine neue Hauptfigur, ein wirklicher Held aus dem Alltag. Vorgeschichte zu Skreek Zu Beginn gab es den Wunsch, einmal ein Solo-Format umzusetzen. Dann die Idee, ein Stück über jemanden zu machen, den Schauspieler/Performer sozusagen als Rohmaterial zu verwenden, als Stückgrundlage. Hinzu kam der Traum schwarz-weiß-Theater zu machen, aus dem live-Geschehen die Farbe heraus zu nehmen. Und schließlich tauchte noch ein älteres Konzept aus der Schublade hervor: lasst uns einen Comic-Krimi auf die Bühne bringen! All das kombiniert ergab SKREEK – ein innovatives und sehr persönliches Stück. 4 5. Entstehung des Stücks/Umsetzung Storyline Es gibt eine Hauptfigur – Jean-Luck. Und The-Creator – seine Schöpferin. Jean-Luck befindet sich in einer fiktiven, vom Creator geschaffenen und bestimmten Welt. The-Creator kann zwischen dieser Welt und der vermeintlich realen Welt wechseln. Für The-Creator ist SKREEK die Kreation eines künstlichen Lebens in einem künstlichen Raum als Experiment. Erst durch ihre fiktive Schöpfung fühlt sie sich lebendig und real. Für sie ist Jean-Luck wie ein Tamagotchi oder Kind. Man hütet es, will unter allen Umständen dass es überlebt, aber auch, dass es ihm gut geht und letztlich auch, dass es sich weiterentwickelt und selbstständig wird. Jedoch ruft genau diese Selbstständigkeit und das Loslassen-müssen auch Konflikte hervor. Für Jean-Luck ist SKREEK ein Reifungsprozess. Er muss heranwachsen, selbstständig und autonom werden. Ähnlich wie ein Kind/Jugendlicher/junger Erwachsener durchläuft er verschiedene Phasen, oder Stationen. Von einer behüteten, sicheren Umgebung in die ungewisse Freiheit. Von der funktionierenden, Anweisungen befolgenden Comic-Figur entwickelt er sich zu einem Rebell, der einen eigenen Willen haben und in die reale Welt gelangen möchte. Um diese beiden Pole spannt sich eine Story, in der die ZuschauerInnen gefordert sind, die verschiedenen Schichten zwischen Wirklichkeit und Scheinwelt auseinander zu halten. The-Creator und ihre Schöpfung Jean-Luck | Fotos © Thomas Weilguny Text Giovanni Jussi entwickelte die Storyline für SKREEK (s.o.). Gemeinsam mit dem Film-ScriptAutor Georg Lippert wurde danach ein Textbuch erarbeitet und basierend darauf schließlich das Stück entwickelt. In der Probenphase wurde noch manches am Text umgestellt, feingeschliffen, dazu gefügt, usw. 5 Comic vs. Bühne, plus Film Das Comic-Genre bringt einige Besonderheiten mit sich, die wir extrem spannend finden und innerhalb dieses Projektes untersucht haben. Zum Beispiel: - Sprechblasen Denkblasen Zeit- und Ortswechsel (wie Währenddessen … / wenig später …/ unweit des Geschehens …) Comic-Figuren mit außergewöhnlichen Fähigkeiten Statische oft übertriebene Mimik und Gestik (extrem dargestellte Emotionen oder Aktionen) Onomatopoesie (lautmalerische Wörter wie SKREEK, ZASS!, KRRRZZZ oder Wroom) Trotz der Zweidimensionalität kann eine erstaunliche Dynamik erzeugt werden. - Es galt zu überprüfen, ob und wie diese Comic-Elemente in einer Bühnensituation verwendet oder übersetzt werden können. Raum/Bühne Die Gestaltung der Bühne, bzw. die räumliche Auflösung, war einer der wichtigsten Punkte für die Umsetzung eines Comics auf der Bühne. Der Bühnenraum ist durch eine Kinoleinwand vom Zuschauerraum getrennt. Die Hauptfigur (Jean-Luck) befindet sich in einer Art Comic-TV-Studio-Wohnung. Die Objekte der Wohnung sind teils gezeichnet (2D), teils comichaft stilisiert (3D). Genau genommen gibt es drei Parallelwelten: Die Comicwelt – diese wurde von The-Creator erschaffen und von ihr bestimmt. Darin bewegt sich Jean-Luck. Die kontrollierte Außenwelt – dorthin gewährt die Schöpferin Jean-Luck im Lauf der Story zu gelangen, kann ihn aber jederzeit wieder zurückholen. Die unkontrollierte Außenwelt, bzw. die Welt der Zuschauer. Von hier aus agiert The-Creator und dorthin will es Jean-Luck schaffen, dort wäre er wirklich frei, in der echten Welt. Inspirationsbilder: Wie wir uns vor Probenbeginn die 3 unterschiedlichen Welten vorgestellt haben. 6 Kameras Über live geschnittene Aufnahmen von vier Kameras (PANASONIC GH2) wird das eigentliche Bühnengeschehen schwarz-weiß auf die Leinwand übertragen. Das Publikum sieht nur die Projektionen und Handlungen, die im Zuschauerraum stattfinden. Die Kameras ermöglichen uns die Perspektive zu verändern und mit Spezialeffekten zu arbeiten, die sonst so im Theater nicht möglich sind. Mit Hilfe des Mediums Film, gehen wir noch einen Schritt weiter, um das Spiel zwischen Realität und Fiktion zu transportieren. Der Film hilft uns mehr der Comicwelt anzunähern und den Zuschauern noch mehr die Illusion zu geben, in einem Comic zu sein. Bildschirm auf dem der Kameramann live die Aufnahmen zusammenschneidet | Foto © Thomas Weilguny Sound Um ein feines Stimm-Spiel zu ermöglichen, ähnlich wie im Film, sprechen Jean-Luck und TheCreator über Mikroports. So kann auch sehr zart gesprochen, geflüstert und gemurmelt werden. Der Raum-Ton von Jean-Lucks Welt wird über sogenannte Piezo-Mikrofone verstärkt, sodass Schritte, Klopfen, o. ä. besser wahrnehmbar sind, als es normalerweise im Theater der Fall ist. Ähnlich wie die Onomatoposie im Comic, werden punktuell Geräusche verstärkt oder eingespielt, sodass eine Art Ton-Kulisse entsteht. 7 Außerdem gibt es Musik, die einige Szenen wie ein Soundtrack begleitet. Diese wurde von dem Musiker Mario Stadler komponiert und aufgenommen. Der Song „Trouble“ stammt von der Band „Electric Ray and The Shockers“. Kostüme Comic-Helden tragen oft Strumpfhosen, Capes und eine festsitzende Frisur. Oder einen stylischen Anzug, oder betont lässige Jeans mit Hemd, oder eine Augenmaske, oder Cowboyhut. Im weitesten Sinne jedenfalls ein cooles Outfit. Jean-Luck ist ein sportlicher Typ. Er trägt die ganze Zeit über einen körperbetonten Trainingsanzug und einen Helm. The-Creator sieht ein bisschen aus, als wäre sie aus Plastik. Make-up, Frisur und Kostüm müssen sitzen. Inspirationsbilder für Kostüm und Make-up 8 6. Das Team Giovanni Jussi (Konzept, Regie, Script, Spiel, Ausstattung) *1976 in Mailand, lebt in Wien. Absolvent der Hochschule für Bewegungstheater Scuola Teatro Dimitri (CH), außerdem Studium an der Ecole Philippe Gaulier (F), sowie Teilnahme an diversen Tanzund Clown-Workshops und Ausbildung zum Feldenkrais Practitioner. Inzwischen ist Giovanni als Regisseur und Performer und in verschiedenen Gruppen und Konstellationen international aktiv: arbeitete bereits in der Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich, England, Deutschland, Slowakei, Tschechien, Belgien, Iran, Norwegen und Spanien / zusammen mit Dominique Dupuy, Robert Steijn, Willy Dorner, Stefan Dreher, Georg Blaschke, Elektro Guzzi, Michael Schultes, Johannes Dullin, Hubert Lepka, Joke Laureyns, Ives Thuwis, Johnny Melville, Franca Ferrari, Luis Baixino de Oliveira, Anne Hirt u.a. / an verschiedensten Orten wie Hau Berlin, FFT Düsseldorf, Biennale Charleroi Danses, Black Box Theatre Oslo, Ars Electronica Linz, MQ Wien, L‘L Bruxelles, Dschungel Wien, u.a. Besonders interessiert ist Giovanni an der Kombination von Performance und Theater, wobei er sich auf Theaterformen konzentriert, in denen das Absurde, die Bewegung und die Ehrlichkeit jeweils eine gleichberechtigte Rolle spielen. Maria Spanring (Spiel, Auge von außen) *1982 in Kirchdorf (OÖ), lebt in Wien. Nach der Matura und einem Auslandsjahr in Neuseeland studierte sie zunächst an der Elisabeth-Bühne in Salzburg (heute Schauspielhaus Salzburg), setze ihr Studium dann an der Zürcher Hochschule der Künste fort, wo sie 2007 mit Schauspiel-Diplom abschloss; ihr letztes Semester verbrachte sie an der École Philippe Gaulier in Paris. Heute ist sie als freischaffende Schauspielerin und Initiatorin eigener performativer Projekte vor allem in Österreich und der Schweiz tätig. Seit 2001 hat sie in über 35 Bühnenstücken gespielt und mit verschiedensten Regisseuren, Theaterhäusern, Festivals und Gruppen zusammen gearbeitet, national wie auch international – Schauspielhaus Zürich, Theater an der Sihl, Gessnerallee Zürich, Kaserne Basel, Schauspielhaus Salzburg, Vereinigte Bühnen Bozen, Dschungel Wien, u. a. / Giovanni Jussi, Georg Blaschke, Bernhard Mikeska, Catharina Fillers, Monika Steil, Yvonne Zahn, Corinne Eckenstein, u.a. Sie interessiert sich für eigene Kreationen ebenso, wie für die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. Francesco Diaz (Kamera, Schnitt, Licht) *1976 in Mailand. Ist Absolvent der Scuola Ciciva di Cincema in Mailand. Er hat CineWay gegründet, die wichtigste unabhängige Filmschule in Mailand von 2005 bis 2010, hat Filmregie und Filmfotografie unterrichtet. Außerdem verschiedenste Seminare am Polytechnischen Institut von Mailand gehalten (Shyamalan, Italienischer Western, Regie Techniken). Francesco hat über 100 Kurzfilme gedreht, begleitet, produziert, für Cineway, Cinelife und andere unabhängige Netzwerke. Er ist Produzent und Kameramann von O sei uomo o sei donna...Chiaro?! (von Enrico Vanni), Produzent und Regisseur von diversen Histoir-Dokus für Mondadori, sowie Regisseur der TV-Show The Coach. Zu seinen letzten Arbeiten zählen: Supemmen unni si? (ein Mockumentary basierend auf der Idee: was wäre wenn Superman in Sizilien und nicht USA gelandet wäre), Thuaj Rini – Ricordati di Me (Dokumentar über albanische Studenten in Italien), Crea e Decora per Amore (eine Webserie mit 10 Folgen). 9 Simon Hajos (Produktion und PR) *1976, ist seit 2007 als Kulturmanager und Kommunikationsberater tätig. In der Zeit davor arbeitete er in Kommunikationsagenturen - zuerst in der PR-Agentur Trimedia (heute Grayling), dann in der Marketingagentur Welldone. Er absolvierte 2010 den Universitätslehrgang für Kultur und Organisation und 2012 den Diplomlehrgang zum systhemischen Coach für Sozial- und Wirtschaftskompetenz. Zusammenarbeit u. a. mit TWOF2, Dans.Kias, Alias Rosalie, werk_89, artfusion. Georg Lippert (Script) wurde 1982 in Österreich geboren. Nach seinem Schauspielstudium an der Zürcher Hochschule der Künste folgten Engagements an verschiedenen Theatern in Deutschland und der Schweiz. Sein Stück ‚wir wollen nicht die besten sein‘ wurde 2008 am Jungen Theater Solothurn auf die Bühne gebracht. 2012 -2014 belegte er die Masterklasse Film an der Hamburg Media School im Fachbereich Drehbuch. Die zuletzt von ihm geschriebenen Kurzfilme ‚Wo wir sind’ (2013) und ‚Sadakat/Fidelity‘ (2014) wurden jeweils mit dem Max Ophüls Preis ausgezeichnet, zudem erhielt der von ihm geschriebene Film ‚Schuld um Schuld‘ (2014) den Studio Hamburg Nachwuchspreis für den besten Kurzfilm. Georg Lippert lebt mit seiner Familie in Bremen. Mario Peter Stadler (Musik, Soundgestaltung)) *1981 in Puchenau, lebt und arbeitet in Linz. Sounddesigner, Musiker und Tontechniker. Nach dem Sound Design Studium a der University of Islington/ London, setzte er seine Ausbildung am Bruckner Konservatorium, SAMT in Linz fort. Als Co-Autor und Produzent hat er diverse moderne Tanzstücke mit der Choreografin und Tänzerin Claudia Kreiner in London realisiert. Er nahm teil an diversen Sound Installationen: „the animals at the festival“ in Ottensheim/Open Air, „Der Wille zum Showdown“ im Industriegebiet von Linz (Voest), „heartbeats“ gemeinsam mit dem Wiener Künstler Buttinger Casper. Derzeit arbeitet er als Mitglied, Produzent, Co-Autor mit verschiedensten Bands: Fang den Berg (Experimental, Rock, Noise) Die Fische (Rock, Pop) Tumido (Experimental, Noise) Drumski (Traditionell, Pop) Brunowurstelvonwunster (Elektro, Experimental) Alpha und Peter (Improvisation). Seit 2011 tourt er mit der Band Elektro Guzzi. Er ist Gründer, Sound-Designer und Produzent des Studios GOON. Ursula Gaisböck (Austatttung) Studium der Bühnen- und Kostümgestaltung an der Kunstuniversität Graz bei Hans Schavernoch // Kolleg für Innenarchitektur und Möbelbau mit Praktika in Finnland und Rumänien // Bühnen- und Kostümbilder für Schauspiel und Musiktheater u.a. Theater Hof (Saale), MUMUTH Graz, Theaterakademie August Everding in München // Szenenbildnerin für Filme u.a. HFF München und Filmakademie Wien. 10 TWOF2 - Performancekunst für junges Publikum Gründer und künstlerisches Kern-Team sind Maria Spanring und Giovanni Jussi. Aus verschiedenen Theaterrichtungen kommend, ergab sich der Wunsch, die unterschiedlichen Erfahrungen und Umsetzungsansätze zu vereinen und Theater zu machen, das für ein Publikum unterschiedlicher Sprachen, Kulturen und Altersgruppen zugänglich ist. Über die Jahre wurden Projekte entwickelt die bild-stark und text-reduziert sind, mit Bewegung, Stimme und live/komponierter Musik arbeiten. TWOF2 sieht seine Aufgabe darin, Performance für junges Publikum als zeitgenössisches Genre zu fördern und zu prägen. „Ente, Tod und Tulpe“, ihre erste Arbeit, wurde im Dschungel Wien, beim Schäxpir-Festival in Linz, beim Luaga und Losna-Festival in Nezing, sowie bei den Theatertagen Weißenbach gezeigt. Darauf folgten „Laria Nera“, dann Harald, das wilde Schaf“ welches für den Stella_11 Preis nominiert war, im Dschungel Wien, beim Szene Bunte Wähne-Festival und in Villach gezeigt wurde und ihren künstlerischen Weg sehr stark prägte. Das nächste Stück „Stories - wo alles beginnt“ spielte im Dschungel Wien, beim Fresh Tracks Europe-, Szene Bunte Wähne- und Schäxpir-Festival. Mit „Schneewittchen Backstage“ kam der Schritt in den öffentlichen Raum, es fand vor dem Dschungel Wien und im MQ statt, und spielte am licht.blicke Festival in Nürnberg. Ihre aktuellen Stücke „Lügen“ und „Skreek“, sind beide für den STELLA16 Darstellender.Kunst.Preis nominiert. www.twof2.com dascollectiv - Verein zur Förderung interkulturellen Austauschs ist der öffentliche Vertreter von TWOF2. Der Verein wurde im Sommer 2007 gegründet um eine maßgeschneiderte Plattform für interkulturellen und transnationalen Austausch im weitesten Sinne zu schaffen. Die Mitglieder kommen aus verschiedensten künstlerischen Richtungen und aus verschiedenen Ländern. Und so will sich der Verein auch verstanden wissen: einerseits als das Bestreben gemeinsam Neues zu schaffen, andererseits als den Willen über den persönlichen Tellerrand hinauszuschauen und dabei sowohl tatsächliche als auch eingebildete Grenzen zu überwinden. Als Mittel zum Zweck etwas zu bewegen wurden besonders zwei Aspekte gewählt. Zum einen die Förderung junger und unbekannter Kunstschaffender, zum anderen Kinder- und Jugendförderung. Kinder und deren Sicht auf die Welt sind die Zukunft, daher ist es für dascollectiv ein besonderes Anliegen, auch den kommenden Generationen Sensibilität für interkulturellen Austausch nahe zu bringen. www.dascollectiv.com 11 7. Ideen für die praktische Vor- und Nachbereitung Hier finden Sie einige Möglichkeiten, um in verschiedene Themen einzutauchen, oder weiter nachzudenken. Beziehungsweise verschiedene Ideen um Ihre Klasse auf den Vorstellungsbesuch vorzubereiten, oder das Gesehene nachzubereiten. Like a hero (Vorbereitung) Welche HeldInnen kennt ihr? Aus Comics, Filmen, Alltag. Welche Eigenschaften haben HeldInnen? Menschliche Eigenschaften und übernatürliche Kräfte. Erfindet in Kleingruppen einen Helden/eine Heldin. Gebt ihm/ihr einen Namen. Sammelt Begriffe, die seine/ihre besonderen Eigenschaften ausmachen und jeweils eine Geste, Position oder Bild dazu. Anschließend stellen die Gruppen einander ihre HeldInnen vor und präsentieren jeweils einzeln eine Eigenschaft. Onomatopoesie (als Vor- oder Nachbereitung) Wofür kann der Stücktitel „SKREEK“ stehen? Sammelt weitere lautmalerische Wörter, die ihr aus Comics kennt und auch selbst erfindet. Diskutiert/Legt fest, wofür die Wörter stehen. Hilfreich können verschiedene ThemenBereiche sein: wie Menschen, Tiere, Autos, Maschinen, Wetter (Luft, Feuer, Wasser, Erde) - Schreibt eine Kurzgeschichte in der zumindest 5 verschiedene lautmalerische Wörter vorkommen - oder ein Gedicht, das aus beschreibendem Titel und dann hauptsächlich aus lautmalerischen Wörtern besteht. Bsp.: Huhn im Kühlschrank mitten in der Nacht, aufgewacht bling tap, tap, tap direkt zum Kühlschrank knarz was seh ich da? gaaag, gaaaag, gaaaaaaaaaag wie kann das sein, ich glaub ich träum! rumms zurück ins Bett! puh seufz rrrh hu, rrrrh hu, ... 12 Magic Move (als Nachbereitung) Die Hauptfigur in „Skreek“ hat einen magic move, eine Mini-Choreographie, die wiederholt im Stück vorkommt, immer begleitet von Musik. Wer möchte Jean-Luck nacheifern? Erfindet einen eigenen magic move, eine kurze Bewegungsabfolge oder eine bestimmte Position. Wofür steht euer move, wann ist er einsetzbar? (Z.B. Freude, Triumph, Idee, Kräfte sammeln/sich bereit machen, Verliebtheit, etc.) Gibt es eine passende Musik dazu, oder einen passenden Sound? Beobachtungsaufgaben, Denkanstöße (als Nachbereitung) - Welche Personen gab es in diesem Stück und wie würdet ihr diese beschreiben? - Welche Art von Musik gab es? Welche Stimmungen oder Atmosphären wurden durch Musik oder Geräusche erzeugt oder verstärkt? - Wie hat das Bühnenbild ausgesehen? Welche Orte wurden dargestellt? - Gab es irgendein besonderes Licht? Welche Stimmung assoziiert ihr damit? Was war schwarz-weiß, was in Farbe? - Welche Requisiten (Objekte) oder andere Materialien wurden verwendet und wofür? - Welche Beziehung gab es zwischen den DarstellerInnen? Welche zwischen euch und den DarstellerInnen? Wie würdet ihr das Verhältnis beschreiben? - Gibt es Szenen, oder Bilder, an die ihr euch besonders gut erinnern könnt? Warum? - Habt ihr in einzelnen Situationen/Momenten des Stücks Parallelen oder Ähnlichkeiten zu eurer Lebenswelt entdeckt? Welche? - Was würdet ihr gerne aus dem Stück nachspielen? - etc. Like a hero - Zum Diskutieren (Nachbereitung) - Welche Eigenschaften hat Jean-Luck? Welche The-Creator? Welche der Gast? - Ist davon etwas heldenhaft? Oder genau im Gegenteil? - Könntet Ihr Euch vorstellen, selbst eine der Rollen zu übernehmen? Warum ja/nein? 13 Diskussionsgrundlagen für Thema Freiheit, Thema Sein und Thema Realität/Fiktion (als Vor- und, oder Nachbereitung) Was bedeutet Freiheit? Im Lexikon nachschlagen, googeln, selbst definieren. Wer hat mehr Freiheiten? Kinder, Jugendliche, Erwachsene? Diskutiert und gebt konkrete Beispiele. Woher weiß man, dass man existiert? „Ich denke, also bin ich???“ (René Descartes) Andere Vorschläge? Aus dem Stück: The-Creator: „Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie sich fragen, ob es Sie wirklich gibt? Ob Sie wirklich existieren? Ich frage mich das häufig.“ Kennt ihr derlei Gedanken? Wie geht ihr damit um? Was wäre besser für Jean-Luck? In der Comic/Film/Theater- Welt zu bleiben? Oder in die reale Welt zu gelangen? Warum? Was wäre besser für The-Creator? Wer hat Erfahrungen mit Rollenspielen? Frei assoziierten und spontanen (wie Vater-MutterKind, Räuber und Gendarm oder Cowboy und Indianer). Oder auch reglementierten Rollenspielen (wie Pen and Paper Spiele [Das schwarze Auge, Dungeons and Dragons], live Rollenspiele, Computer Rollenspiele). Tipp: In Wikipedia findet man einen groben Überblick. Welche fiktive Figur (aus Filmen, Büchern, Computerspielen) wäret ihr am liebsten? Warum? Was kann/hat die Figur, was Euch besonders fasziniert? 14 8. Vermittlungsformate für Bildungseinrichtungen TWOF2 bietet, begleitend zu den Stücken im DSCHUNGEL WIEN (aktuell: SKREEK) Unterrichtsmaterialien, sowie verschiedene Vermittlungsformate an: ● Publikumsgespräch direkt nach der Vorstellung mit KünstlerInnen aus der Produktion ● Workshop zur VOR- und/oder NACHBEREITUNG des Stückes im Rahmen von 1 bis 2 Schulstunden ● Performance intensiv Workshop-Woche (z.B. 2 Stunden täglich) mit Abschlusspräsentation ● Theater-Performance Projekt über einen Zeitraum von 3-4 Monaten (z.b. 2 Stunden / Woche) mit einer abschließenden Aufführung Ein Team bestehend aus einer Theaterpädagogin und einer/m KünstlerIn von TWOF2 wird die Workshops leiten. Wichtig ist uns dabei, gemeinsam kreativ zu arbeiten – performative Ausdrucksformen bieten für jeden Möglichkeiten sich einzubringen. Auf spielerische Weise beschäftigen wir uns mit Darstellung, Raum, Klang, Bewegung und neuen Medien und entwickeln ausgehend von Inhalten des Stückes eigene Ideen, Handlungen und Bilder, die wir einander präsentieren. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei, wie in unseren Stücken, aus der Kombination verschiedener Künste und Ausdrucksmöglichkeiten, die den schulischen Unterricht auffrischen und die Erkundung der Welt fördern. Nähere Infos zu Ablauf und Kosten, sowie Finanzierungsmöglichkeiten über Kulturkontakte Austria erhalten Sie gerne von: Brigitte Moscon (Theaterpädagogin und Kunstvermittlerin) Email: [email protected] Telefon: +43.660 391 25 12 15