Angestrebtes Ziel: Medienkompetenz Zitat Art Spiegelman: „Der Comic ist ein stark komprimiertes Medium, das mit relativ wenigen Worten und einem visuellen Code aus vereinfachten Bildern geballte Informationen liefert. Diese Chiffrierung erscheint mir als Modell dafür, wie das Gehirn Gedanken formuliert und im Gedächtnis speichert. Wir denken in Cartoons.“1 Wenn man dieses Zitat mit der erwähnten Rezeptionsweise von Comics vergleicht, muss man Spiegelman in verschiedenen Punkten Recht geben. - Die Kombination von Text und Bild wirkt unmittelbarer und verankert sich besser im Gedächtnis, als beide Medien einzeln dies tun würden. Durch die Verwendung von Symbolen und Stereotypen können unbewusst und unmittelbar Wertungen vorgenommen werden. Die geschickte Verwendung von Indizien in einzelnen Panels, lässt den Leser einen großen Teil der Geschichte in der eigenen Phantasie erstellen. Diese Eigenleistung wirkt noch unmittelbarer und tiefgreifender, als die bisher besprochenen Punkte. Die Folge davon: Wenn Comics unkritisch gelesen werden, werden sie sehr schnell für wahr gehalten. Bestes Beispiel hierfür sind die Galeerensklaven, die man aus Asterix kennt. Dieser Effekt wird noch verstärkt, je realistischer der Comic sich gibt. Dies macht das Medium Comic zu einem idealen Mittel für Propaganda und politische Beeinflussung! Die Hauptaufgabe des Geschichtslehrers im Bereich Medien besteht also darin, den Schülern die nötige Kompetenz zu vermitteln, mediale Inhalte (in diesem Fall Comics) kritisch zu hinterfragen und fiktive Erzählungen von historischen Quellen unterscheiden zu können. Wir geben den Schülern das Handwerkszeug mit auf den Weg, welches sie brauchen, um sich gegen verschiedenste Formen der Beeinflussung zur Wehr setzen zu können. Stattdessen sollen sie in die Lage gebracht werden, sich über die Beschäftigung mit verschiedenen Inhalten ihre eigene Meinung zu bilden. Christian Krebühl 1 Spiegelman,Art:Vorwort in: Nakazawa,Keiji:Barfuss durch Hiroshima – Kinder des Krieges.Hamburg 2004 S.7