Hämatologisch-

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HämatologischOnkologische Praxis
am Elisabeth-Krankenhaus Rheydt
Grippeschutzimpfung bei Tumorerkrankung und Chemotherapie
Zusammenfassung: Es lässt sich sagen, dass die Grippeschutzimpfung bei Patienten mit einer Tumorerkrankung in der Regel ebenso sicher wie in der Normalbevölkerung ist.
Unter mäßig immunsupressiver Chemotherapie, wie sie z.B. bei Brust-, Darm-, Lungen- und den meisten
anderen soliden Tumorerkrankungen üblich ist, kann häufig ein altersentsprechend vergleichbaren Impfschutz erzielt werden.
Gegebenfalls ist ein für die Impfung günstiger Zeitpunkt zur Immunisierung außerhalb eines Therapiezyklus
mit möglichst normalen Leukozytenwerten abzuwarten.
Gerade Patienten mit chronischen Erkrankungen und Immunsuppression sollten vor einer durch Impfung zu
verhindernden Erkrankungen geschützt werde. Unter einer Immunsuppression wie sei bei einer Chemotherapie auftritt sind in der Regel Lebendimpfstoffe kontraindiziert. Der Grippeimpfstoff ist aber ein Totimpfstoff
aus inaktivierten weil gespaltenen Grippeviren, weswegen eine virale Erkrankung durch die Impfbestandteile
nicht zu befürchten ist.
Totimpfstoffe können in ihrer Wirksamkeit aufgrund der Immunsuppression eingeschränkt sein. Jedoch wurde bei Impfungen von Patienten verschiedener Altersstufen mit Lymphomen, Leukämien oder soliden Tumoren während oder nach Chemotherapie über meist zufriedenstellende Impfresultate bei guter Verträglichkeit
der Impfung berichtet.
Bei Patienten mit zum Zeitpunkt der Impfung behandlungsbedürftigen niedrig-malignen Non-HodgkinLymphomen (CLL, follikulären Lymphomen u.a.) wurde bei einigen Versuchen u.a. mit Hepatitis-A Impfstoff,
der vom Ansatz her dem Grippeimpfstoff ähnelt, kein Impferfolg erzielt. Die Behandlung von Patienten mit
Lymphomen mit Anti-CD20 Antikörper (Rituximab/Mabthera® u.a.) führt zu einem Verschwinden der peripheren B-Lymphozyten für 6-9 Monate, was eine zusätzliche Abschwächung der Immunantwort erwarten
läßt. Bei so behandelten Patienten wurde über fehlendes Ansprechen auf Neu-Impfungen berichtet und auch
über ein geringeres Ansprechen auf Auffrischungsimpfungen im Vergleich zu Impfungen bei den gleichen
Patienten vor Beginn der Therapie mit Anti-CD20 Antikörper.
Bei Impfungen von Patienten mit HIV-Erkrankung wurde ein ausreichender Impfschutz in der Regel nicht
erreicht, wenn die T-Zellen deutlich erniedrigt waren, während die Impfung bei Patienten mit mehr als 100
CD4-positiven Zellen/µl häufig erfolgreich war.
Bei Patienten unter einer Kortison-Dauermediaktion von 20mg Prednison oder höher ist ebenfalls ein nur
sehr begrenzter Impferfolg zu erwarten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Grippeschutzimpfung bei Patienten mit einer Tumorerkrankung in der Regel ebenso sicher wie in der Normalbevölkerung ist.
Unter mäßig immunsupressiver Chemotherapie, wie sie z.B. bei Brust-, Darm-, Lungen- und den meisten
anderen soliden Tumorerkrankungen üblich ist, kann häufig ein altersentsprechend vergleichbaren Impfschutz erzielt werden.
Gegebenfalls ist ein für die Impfung günstiger Zeitpunkt zur Immunisierung außerhalb eines Therapiezyklus
mit möglichst normalen Leukozytenwerten abzuwarten.
Quellen:
1.
Innere Klinik und Tumorforschung der Universität Essen
http://www.uni-essen.de/tumorforschung/grippeschutzimpfung.html#2
2. Prevention and Control of Influenza: Recommendations of the Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP)
3. European Influenza Surveillance Scheme (EISS) http://www.eiss.org/index.cgi
4. WHO-FluNet http://www.eiss.org/index.cgi
5. Ständigen Impfkommission (STIKO) http://www.rki.de/INFEKT/INFEKT.HTM?/INFEKT/I_LINKS.HTM&1
6. Arbeitsgemeinschaft Infuenza http://www.influenza.rki.de/agi/index.html
Paul-Ehrlich-Institut für Sera und Impfstoffe http://www.pei.de/professionals/fluimpf_2003.htm
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