Advocacy-Initiative der NGO zu Ernährung, Bewegung und Körpergewicht Workshop Gesunde Ernährung und Bewegung: Für eine kohärente Strategie der NGO auf Verhältnisebene 28. März 2007, 13:45 – 17:45 Uhr, Inselspital Bern Schlussbericht 22. August 2007 Betrifft Verfügung-Nr 07.001553/204.0001-350, Bundesamt für Gesundheit Inhalt 1. 2. 3. 4. 5. 6. Zusammenfassung.................................................................................................................................... 2 Programm ................................................................................................................................................. 3 Referat „Ziele und Vorgehen“ ................................................................................................................... 4 Statement des Bundesamtes für Gesundheit ........................................................................................... 5 Statement Gesundheitsförderung Schweiz............................................................................................... 5 Resultate der Parallel-Sessionen.............................................................................................................. 6 Parallel-Session 1: Information über Nahrungsmittel.................................................................................... 6 Parallel-Session 2: Werbung......................................................................................................................... 7 Parallel-Session 3: Setting Gemeinde........................................................................................................... 8 Parallel-Session 4: Setting Schule ................................................................................................................ 9 Parallel-Session 5: Medizinisches Setting .................................................................................................. 10 7. Zukunft der NGO-Gruppe Ernährung, Bewegung und gesundes Körpergewicht................................... 11 8. Aufruf der NGO ....................................................................................................................................... 11 9. Finanzen ................................................................................................................................................. 12 10. Schlussfolgerungen................................................................................................................................. 12 11. Empfehlungen der Steuergruppe............................................................................................................ 14 Anhang 1: Gesundes Körpergewicht: Programm 2007-2010 / Gesundheitsförderung Schweiz ................... 15 Anhang 2: Teilnehmerliste ............................................................................................................................... 16 1 von 18 1. Zusammenfassung Der Workshop der NGO-Allianz „Ernährung-Bewegung-Körpergewicht, getragen von Forum Obesity Schweiz, CardioVasc Suisse, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung / Nutrinet, Radix Gesundheitsförderung, Public Health Schweiz, Krebsliga Schweiz und dem Hepa Netzwerk Gesundheit und Bewegung“ konnte am 28. März 2007 erfolgreich durchgeführt werden. Die über 50 Teilnehmenden aus einem breiten Spektrum von NGO plus einzelne VertreterInnen der Behörden wurden über den aktuellen Stand der nationalen Entwicklungen im Bereich Ernährung, Bewegung und Körpergewicht durch kurze InputReferate des Bundesamtes für Gesundheit und von Gesundheitsförderung Schweiz informiert. In fünf parallelen Sessions zu den Themen „Information über Nahrungsmittel“, „Werbung“, „Setting Gemeinde“, „Setting Schule“ sowie „Medizinisches Setting“ konnten die Vorgehensschwerpunkte, die in den vorangegangenen Monaten von der NGO-Allianz erarbeitet wurden, diskutiert werden. Die Prioritäten wurden abgeleitet und die Handlungsschwerpunkte für die kommenden Monate festgelegt. Die Relevanz der strukturellen oder Verhältnis-Prävention wurde betont. Verschiedene Arbeitsgruppen konnten gebildet werden, um die weiterführenden Aufgaben zügig und koordiniert angehen zu können. Im Nachgang zum Workshop hat sich die NGO-Allianz, neu Steuergruppe, bereits wiederholt getroffen. Die Erkenntnisse aus dem Workshop wurden analysiert. Die Verantwortlichkeiten für die aktuell sieben Sachthemen, welche von der Allianz zurzeit bearbeitet werden, wurden bestimmt (1. Grundlagen und Ressourcen sicherstellen, 2. Durch finanzielle Anreize gesundes Ernährungs- und Bewegungsverhalten fördern, 3. Information über Nahrungsmittel konsumentengerecht gestalten und umsetzen, 4. Werbung und Marketing für Nahrungsmittel mit hoher Energiedichte, welche sich an Kinder richten, regulieren, 5. Gesunde Ernährung und Bewegung in der Gemeinde fördern, 6. Gesunde Ernährung und Bewegung im Setting Schule fördern, 7. Beratungs- und Behandlungsangebote im medizinischen Setting verbessern). In diesen sieben Sachthemen hat die konkrete Umsetzungsarbeit begonnen. Der Aufwand für die Organisation, Durchführung und Aufarbeitung des Workshops liegt bei CHF 46‘000.und damit leicht unter dem budgetierten Wert. Der grössere Teil der Aufwände wird von den beteiligten Allianz-Mitgliedern getragen. Das Bundesamt für Gesundheit beteiligt sich gemäss der Verfügung vom 26. März 2007 (Nr. 07.001553/204.0001-350) mit Fr. 18‘077.-. In den Kapiteln 10 „Schlussfolgerungen“ und 11 „Empfehlungen der Steuergruppe an das BAG“ sind die wichtigsten Aussagen und Erkenntnisse des Workshops zusammengefasst. 2 von 18 2. Programm Ziele Vision: Übergewichtsepidemie stoppen, gesundes Körpergewicht fördern Methodischer Ansatz: Rahmenbedingungen verbessern für ein gesundes Ernährungs- und Bewegungsverhalten und ein gesundes Körpergewicht Operatives Ziel: Kohärente, sektorenübergreifende NGO-Politik entwickeln und umsetzen Teilnehmende VertreterInnen von NGO und Fachleute aus den Bereichen Ernährung, Bewegung, Übergewicht und Folgekrankheiten – siehe Teilnehmerliste im Anhang Zeitplan Thema Verantwortlich 13:45 Begrüssung, Einführung Felix Mahler 13:55 Ziele / Vorgehen Andreas Biedermann 14:05 Statement Bundesamt für Gesundheit Jürg Spieldenner 14:15 Statement Gesundheitsförderung Schweiz Denise Rudin 14:25 Einführung in die Parallel-Sessions, Gruppenbildung, Dislokation in Workshop-Räume Parallel-Session 1: Information über Nahrungsmittel Pascale Mühlemann 14:30 Parallel-Session 2: Werbung Parallel-Session 3: Setting Gemeinde Parallel-Session 4: Setting Schule Parallel-Session 5: Medizinisches Setting Ursula Zybach Barbara Guggenbühl Annette Matzke Franziska Casagrande Rainer Frei Oliver Studer Christian Ryser Pascale Mühlemann Heinrich von Grünigen Dominique Durrer 16:20 Pause 16:40 Feed-backs aus den Sessions 17:10 Zukünftige Zusammenarbeit unter den NGO Rainer Frei 17:20 Workshop-Statement Heinrich von Grünigen 17:35 Weiteres Vorgehen Annette Matzke 17:40 Verdankung und Verabschiedung Annette Matzke 17:45 Schluss 3 von 18 3. Referat „Ziele und Vorgehen“ Andy Biedermann Ausgangslage • Übergewicht immer häufiger, Zunahme der chronischen Krankheiten • Massnahmen des Bundes und der Kantone • Politische Vorstösse auf Ebenen Bund und Kantone • Aktivitäten von Gesundheitsförderung Schweiz • NGO-Aktivitäten Ziele der NGO Advocacy-Initative • Übergewichtsepidemie stoppen, gesundes Körpergewicht fördern • Die Rahmenbedingungen verbessern für ein gesundes Ernährungs- und Bewegungsverhalten und ein gesundes Körpergewicht • Kohärente, sektorenübergreifende NGO-Politik fördern Vorgehen der NGO-Spurgruppe 1. Bildung Spurgruppe anfangs 2006 2. Übersichtspapier: „Politische Massnahmen, Grundlagen zur Diskussion“ 3. Workshop vom 28. August 2006: Priorisierung der relevanten Handlungsbereiche 4. Arbeitspapier „Advocacy der NGO in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Körpergewicht“ Parallel dazu: Konkrete Advocacy-Arbeit: Mitarbeit in der Entwicklung eines nationalen Programms Ernährung, Bewegung und Gesundheit NEB, Lobby-Arbeit, Setting-bezogene Arbeit Ziele des heutigen Anlasses • Ok für die Vorarbeiten der Spurgruppe einholen • Weiteres Vorgehen in den einzelnen Schwerpunktbereichen bestimmen • Zukünftige Zusammenarbeit festlegen • Gemeinsamer Aufruf verabschieden Themenschwerpunkte 1. Grundlagen und Ressourcen sicherstellen 2. Durch finanzielle Anreize gesundes Ernährungs- und Bewegungsverhalten fördern 3. Information über Nahrungsmittel konsumentengerecht gestalten und umsetzen 4. Werbung und Marketing für Nahrungsmittel mit hoher Energiedichte, welche sich an Kinder richten, regulieren 5. Gesunde Ernährung und Bewegung in der Gemeinde fördern 6. Gesunde Ernährung und Bewegung im Setting Schule fördern 7. Beratungs- und Behandlungsangebote im medizinischen Setting verbessern 8. Verpflegungs- und Bewegungsangebot im Setting Arbeitplatz verbessern Themenschwerpunkt 1 «Grundlagen und Ressourcen» • Entwicklung des NEB unterstützen • Sicherstellen, dass die zur Realisierung des NEB nötigen Mittel gesprochen werden • Umsetzung des NEB begleiten, prominente Vertretung der NGO sicherstellen • Laufende politische Geschäfte beeinflussen, bzw. agenda-setting (Lobbying, Medien, Studien ....) • Koordination und Ressourcen der NGO sicherstellen • Allianz bilden, intersektoriellen Ansatz realisieren Themenschwerpunkt 2 «Finanzielle Anreize» Mögliche Ansätze: • Lenkungsabgaben • Subventionen • Kombinierte Ansätze • Steuerliche Begünstigungen 4 von 18 • • • • Lenkungsabgaben und Subventionen auf vorgelagerten Produkten (Landwirt.politik!) Differenzierung von Versicherungsprämien Besteuerung der Werbung Weitere Möglichkeiten? Das Wissen in diesem Bereich ist sehr gering, obwohl Hinweise dafür vorliegen, dass finanzielle Anreize sehr wirkungsvoll sein können. Geplant ist deshalb, einen Workshop mit nationalen und evt. internationalen Fachleuten zu organisieren, das vorhandene Wissen zu sammeln und die Kenntnisse zu ordnen, so dass daraus das weitere Vorgehen abgeleitet werden kann. Themenschwerpunkt 3-7 Diese Themenschwerpunkte wurden in den einzelnen Sessions behandelt (s. weiter unten). Themenschwerpunkt 8 «Verpflegungs- und Bewegungsangebot im Setting Arbeitplatz verbessern» Dieser Schwerpunkt kann zurzeit nicht bearbeitet werden, da keine Partner-NGO sich aktuell in diesem Bereich engagiert. 4. Statement des Bundesamtes für Gesundheit Jörg Spieldenner Das Bundesamt für Gesundheit begrüsst die Arbeit und Aktivitäten der NGO sowie den guten konstruktiven Kontakt zwischen BAG und NGO-Gruppe. Das BAG möchte dies auch weiterhin leben. Das BAG hat vom Bundesrat den Auftrag, ein Nationales Programm für Ernährung, Bewegung und Gesundheit zu entwickeln. Im Rahmen dieser Arbeiten fanden im letzten Jahr Stakeholder-Workshops dazu statt. Inzwischen wurde die Leitung des Projektes von Hans-Peter Roost abgegeben und vorübergehend durch Alberto Macacci übernommen. Sektionsleiter ad interim ist Martin Büechi. Das Programm – auch als NEB bekannt – um fasst folgende 5 Ziele: • Die nationale Koordination sichern • Eine ausgewogene Ernährung fördern • Bewegung und Sport fördern • Ein gesundes Körpergewicht fördern • Die Beratungs- und Therapieangebote optimieren Geplant ist, das Programm im 2007 dem Bundesrat vorzulegen. 5. Statement Gesundheitsförderung Schweiz Denise Rudin Um der Übergewichtsproblematik entgegen zu wirken ist es unverzichtbar, dass neben den staatlichen und halb-staatlichen Organisationen auch die Nicht-Regierungs-Organisationen aktiv ihr Know-how einbringen und einsetzen. Richtigerweise werden nicht nur staatliche Lösungen als Erfolg versprechend angesehen. Die Ursachen von Übergewicht stehen in einem engen Zusammenhang mit unserem Leben und unserer Gesellschaftsform. Wir müssen den Dialog führen und uns den Fragen stellen, welche Rahmendbedingungen unsere Lebenswelten prägen sollen. Verhältnisse zu ändern braucht eine Vision, gute Grundlagen, mutige Protagonisten und Organisationen, die tatkräftig unterstützen. Das vorgelegte Arbeitspapier Advocacy der NGO in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Körpergewicht ist ein sehr ausführliches und dennoch prägnantes Grundlagenpapier. Ich möchte den Autorinnen und Autoren zum gelungenen Dokument gratulieren. 5 von 18 Sie konnten es lesen. Gesundheitsförderung Schweiz ist über die Arbeiten der NGO’s informiert und mit einem Bein auch involviert. Es ist uns, Gesundheitsförderung Schweiz, ein Anliegen, dass die Schnittstellen der NGO Initative zum Programm „Gesundes Körpergewicht“ von Gesundheitsförderung Schweiz geklärt sind. Das übergeordnete Ziel ist das gleiche und die Anliegen sind ergänzend. (Siehe Anhang: Gesundes Körpergewicht Programm 2007-2010 / Gesundheitsförderung CH) 6. Resultate der Parallel-Sessionen Parallel-Session 1: Information über Nahrungsmittel Leitung: Ursula Zybach, Reporting: Barabara Guggenbühl Teilnehmende: Alberto Marcaccia, Yves Schutz, Paul Walter, Beatrice Conrad Schlussfolgerungen der Spurgruppe • nicht zusätzliches, eigenes Label lancieren • eher Rolle des Wachhundes übernehmen Wichtigste Teilaspekte (key issues) • Konsument, Vermitteln von Ernährungswissen, • einheitliches Informationssystem (Nährwertangaben) • Anpassung an zukünftiges europäisches Regulierungssystem • Einzelne Lebensmittel vs. Mahlzeiten • Informationen für Intellektuelle genügen • Hilfestellung, ein Logo leicht verständlich für alle die positiven Aspekte auszeichnet Haltung dazu • Einheitlichkeit erwünscht (national, international) • Einfaches System, das von Laien verstanden wird • Im Kontext des gesamten NGO-Themenkatalogs keine hohe Priorität • Abstimmen mit Themenschwerpunkt Produktewerbung Prioritäten / wichtigste Massnahmen • Kein eigenes Logo • Erwartungen, Forderungen aller NGO‘s an Industrie, z.B. - ein einheitliches Logo - Kriterien für Auszeichnung, an die sich alle halten, Zusammenarbeit mit BAG - Abwarten, bis europäische Regulierung in Kraft • Erwartung an BAG Festlegen der Kriterien für Auszeichnung Massnahmen mittelfristig • Ausformulierung der Haltung der NGO‘s • Gespräche NGO‘s mit BAG zwecks Abstimmung der gemeinsamen Haltung, Kommunikation der Haltung gegen aussen • Gespräche NGO‘s/BAG mit Industrie Verantwortlichkeiten / Wer macht was? • Koordination, Abstimmen der Haltung der NGO‘s durch Nutrinet • Abstimmung mit Themenschwerpunkt „Produktewerbung“ Weitere Bemerkungen • Via Labels ist auch Einflussnahme auf Rezepturen möglich 6 von 18 Parallel-Session 2: Werbung Leitung: Annette Matzke, Reporting: Franziska Casagrande Teilnehmende: Nicole Huwyler, Ewa Mariéthoz, Awilo Ochieng Pernet, Erich Tschirky, Andrea May, Markus Theunert, Kees de Keyzer Prioritäten • Unsere Legitimation klären, warum wir aktiv werden wollen. • Signalisieren, dass wir die Werbung und das Marketing kritisch sehen. Eine Verbesserung des Lebensmittelangebotes befürworten wir. • Grundlagen einfordern: o Wie funktioniert Werbung bzw. wie die Nahrungsmittelindustrie? o Informationen zu Werbeeinschränkung – was genau soll eingeschränkt werden?. o Internationaler Vergleich der Massnahmen und Effekte (GB/F) o Wie kann auf die Produzenten Druck ausgeübt werden? • Befürwortung der Bildung einer CH-Plattform zur Formulierung von Commitments. (Selbstregulierung. Gemeinsame Ziele sind nötig. Monitoring von Messgrössen) • Werbeeinschränkung ist eine wichtige Handlungsachse, aber nicht die prioritärste. (Reflexionsphase um die begrenzten Mittel richtig einzusetzen) Wer macht was? • Rundschreiben an die Workshop-Teilnehmer, wer Interesse hat an einer engeren Zusammenarbeit zum Thema. • Krebsliga Schweiz stellt Ressourcen Grundlagenarbeiten in Aussicht. • Evt. Zusammenarbeit mit BAG, da grosses Wissen vorhanden ist. Weitere Bemerkungen • Neben dem Inhalt, wird die Struktur für Umsetzung (unabhängige Instanzen) ein entscheidender Faktor sein. • Evidenz und/aber vor allem auch ein enormer Druck ist nötig, um etwas erreichen zu können. • Industrie wird immer einen anderen Weg finden, um die Zielgruppe anzusprechen. Gegenseitiger Austausch ist wichtig. Der Industrie Anreize bieten, um ein Entgegenkommen zu erzielen; welche könnten das sein? • Gesundheit als Trend und dies in die Werbung einfliessen lassen. • Kennen wir die Nahrungsmittelindustrie, deren Visionen und Ziele im Bereich Marketing? • Wer soll regulieren und kann man das? Nahrungsmittelindustrie ist ein so grosses Feld (im Gegensatz zu Tabak). • Deklarationspflicht? Bsp. Thema trans-Fettsäuren erzeugte öffentliche Diskussionen und Druck auf die Industrie. • Internationaler Vergleich. Am Bsp. GB prüfen, wie Industrie mit diesem Verbot längerfristig klar kommt. • Einfluss auf die Zusammensetzung der Nahrung nehmen. • Was könnte von welcher Seite kommen, um Druck auf die Industrie auszuüben (Konsumenten, Staat, Industrie, NGO)? • Selbstregulierung. Monitoring von Messgrössen. Gibt es grosse Partner, die die Vorbildfunktion einnehmen könnten? Gemeinsame Ziele sind nötig. Leitbilder der Unternehmen. 7 von 18 Parallel-Session 3: Setting Gemeinde Leitung: Rainer Frei, Reporting: Oliver Studer Teilnehmende: Andreas Biedermann, This Fehrlin, Sophie Frei, Regula Fischbacher, Peter Gschwend, Kurt Hauser, Frank Hofer, Marco Hüttenmoser, Jürg Lüthy, Christoph Stadelmann, Chiara Testera Was sind die langfristigen Prioritäten? Gesetzlichen Spielraum und politische Einflussmöglichkeiten der Gemeinde nutzen Die Gemeinden nutzen ihrer gesetzlichen und politischen Möglichkeiten um gesunde Bewegung und Ernährung strukturell zu fördern. Verkehrspolitik und Raumplanung in der Gemeinde beeinflussen Raum für Bewegung zur Verfügung stellen. Alltagsverhalten in Richtung „Human Powered Mobility“ beeinflussen Bestehende Strukturen und Angebote optimal nutzen Infrastruktur besser nutzen (Sportanlagen für Bevölkerung zur Verfügung stellen, Benutzungszeiten optimieren, Hallenmieten reduzieren) Bewegungsangebote besser bekannt machen, breit öffnen, Hürden abbauen (z.B. Preis) Neue Strukturen und Angebote schaffen Netzwerke aufbauen unter den Sport/Bewegungsorganisationen der Gemeinde Neue Einrichtungen und Angebote zur Verfügung stellen Schlüsselpersonen mobilisieren Familien integrieren Ernährungsangebote beeinflussen Voraussetzungen für ein gesundes Ernährungsangebot verbessern Soziale Kompetenz der Bevölkerung stärken; Familienpolitik fördern Berücksichtigung der Gesundheitsverträglichkeit bei politischen Entscheiden auf kommunaler Ebene Was sind die kurzfristigen Prioritäten? 1. 2. 3. 4. 5. 6. Den gesetzlichen Handlungsspielraum von Gemeinden abklären Erfahrungsaustausch pflegen, Modelle guter Praxis propagieren Sensibilisierung von Gemeindebehörden Propagieren von Begegnungszonen Konzeptionelle Grundlagen zur Förderung der gesunden Ernährung in der Gemeinde erarbeiten Disseminations-Modelle entwickeln (z.B. via kommunale Gesundheitsbeauftragte) Vorgehen und Zuständigkeiten wurden nicht festgelegt. 8 von 18 Parallel-Session 4: Setting Schule Leitung: Christian Ryser, Reporting: Pascale Mühlemann Teilnehmende: Petra Baumberger, Alexia Fournier, Heidi Hausammann, Markus Kaufmann, Ursula Longatti, Maya Mulle, Josef Rothenfluh, Angelika Welter, Gregor Zimmermann Kurzfristige Prioritäten: • Projekt Harmos: Ansprechperson und Zeitplan klären, an Bestehendem ansetzen (von allen Kantonen ratifizierter Harmos-Bericht), Kontaktaufnahme zu Christian Conz (BASPO, für Bereich Schule zuständig, Kontakte zu Harmos) • Prioritäre Inhalte fürs Setting Schule festlegen und gemeinsam tragen (Optimierung der Rahmenbedingungen): Richtlinien definieren, die kantonal anerkannt werden (z.B. Schulweg, Verpflegungsangebote) • Treffen organisieren mit der Arbeitsgruppe „Setting Schule“ (siehe unten) zur Bündelung der NGOAktivitäten im Setting Schule (politische Ebene), zur Rollenklärung und zur Definition der weiteren Schritte (wer macht wann was?) Mittel- und langfristige Prioritäten: • Kontakt zu den kantonalen Erziehungs- und Gesundheitsdirektoren pflegen (EDK, GDK) und an Bestehendem ansetzen (Themen der EDK-/GDK-Sitzungsprotokolle aufgreifen) • Kontakt zu Kantonen und grossen Städten pflegen • Aufnahme des Themas Gesundheit ins Leitbild aller Schulen (Kontakt: Schulkommissionen) • Verankerung des Faches Gesundheit im Lehrplan auf allen Schulstufen (inkl. Praxisebene, nicht nur theoretisch): uneinig war man sich, ob die Verankerung in Form eines eigenständigen Schulfaches oder eingebunden in andere Fächer erfolgen sollte Teilnehmer der Arbeitsgruppe „Setting Schule“: • Suisse Balance / SGE (Christian Ryser / Pascale Mühlemann) • Radix (Barbara Zumstein) • Elternmitwirkung (Maya Mulle) • LCH / Fachkommission Hauswirtschaft (Heidi Hausammann) • Gesundheits-Club Schweiz GCS (Josef Rothenfluh) • IG Velo (ev. nur auf Austausch-/Info-Basis) (Gregor Zimmermann) • Vereinigung der Schulärzte (Anfrage bei Daniel Frey) Ansprechpartner für politische Massnahmen im Setting Schule: • EDK / GDK • Gesundheitsförderung Schweiz (Kontakt zu Kantonen) • Schweizerischer Gemeindeverband • Schweizerischer Schulleiterverband • Pro familia (Kontakt Elternmitwirkung) • Schulärzte 9 von 18 Parallel-Session 5: Medizinisches Setting Leitung: Dominique Durrer, Reporting: Heinrich von Grünigen Teilnehmende: Ueli Grüninger, Bruno Gutknecht, Corinne Kanouni, Ulrich Schönbächler, Robert Sempach, Marcel Steiner, Barbara Weil Keller, Marie-Louise Wichtigste Teilaspekte • Titel ergänzen: Professionelle Beratungs-Angebote zur Prävention und zur Behandlung von Übergewicht und Adipositas verbessern • Niederschwellige Angebote müssen professionell, standardisiert, strukturiert und „bezahlbar“ sein, durch eine neutrale Experten-Instanz überprüft (mit Label) • Angemessene Entschädigung der Hausärzte und der MPA für ihre Präventionsarbeit • Alle Massnahmen und Angebote sind zu strukturieren gemäss den Übergewichts- bzw. AdipositasKategorien • Angebote für die BMI-Spanne 25-30 • Gewichtsprobleme und Essstörungen sind separat zu betrachten Prioritäten • Qualitätsgarantie und Labelling! • Erarbeitung von Grundlagen für Hausärzte und MPA sind Teil des Programms „Gesundheitscoaching“, das bei den HausärztInnen bereits in Arbeit ist; für die Weiterbildung sind die Fachgesellschaften zuständig; Weiterbildung wird permanent angeboten • Ernährungsberatung: die hohe Fachkompetenz ist besser in die transdisziplinären Programme zu integrieren; kommunikative Kompetenzen und Sozialkompetenz sind auf die besondere Thematik auszurichten • Networking aller Disziplinen unterstützen • Schulärzte und Mütterberatung einbeziehen • Besondere Beachtung für die Adoleszenten durch Hausärzte Massnahmen langfristig • Dringende Forderung nach einer übergeordneten Strategie und Politik für Prävention und Gesundheitsförderung; innerhalb deren sind wir nur ein kleiner (aber gewichtiger) Teil Massnahmen kurzfristig • Erstellung von Instruktionsunterlagen und Ausbildung sind eingeleitet (HausärztInnen) • Förderung des transdisziplinären Networkings • Erfassen des Stellenwerts der Adipositas in der medizinischen Ausbildung und in den FMHProgrammen, wo bestehen Möglichkeiten zur Weiterbildung? • Liste der bestehenden Programme ergänzen und aktualisieren • Sensibilisierung der politischen Milieus und der Krankenkassen dafür, dass in die Prävention investiert werden muss: Einigung über Verteilungsmodus Verantwortlichkeiten • Stellenwert der Eigenverantwortung festlegen (Subsidiaritätsprinzip) • Staat muss Rahmenbedingungen schaffen für Ausbildung und Entlöhnung • Staat muss Voraussetzungen schaffen für die Einführung eines Qualitäts-Label für Therapiemassnahmen • Universitäten/Fachhochschulen (Ausbildung) und Berufsorganisationen (Weiterbildung) sind für eine angemessene Berücksichtigung der Adipositas-Thematik verantwortlich Bemerkungen • Es ist gut, dass sich verschiedene Organisationen zusammengefunden haben, um etwas zu bewegen • Man muss sich auf die Massnahmen konzentrieren, die erfolgversprechend und in einer vernünftigen (erlebbaren) Zeit-Dimension realisierbar sind: o Schaffung eines Qualitätslabels o Keine tarifarische Diskriminierung bei der Adipositastherapie o Erhebung des aktuellen Lernziel-Katalogs der Aus- und Weiterbildung bezüglich Adipositas • Die aktuelle Energie-Diskussion ist existenziell verbunden mit der Übergewichtsproblematik • Wunsch nach einer unkomplizierten finanziellen Unterstützung durch potenzielle Geldgeber 10 von 18 7. Zukunft der NGO-Gruppe Ernährung, Bewegung und gesundes Körpergewicht Rainer Frei Steuergruppe Aufgabe Wer Wann Koordination Steuert den Prozess der NGO-Advocacy Mitglieder der Spurgruppe und weitere interessierte NGO 27. April 2007 CardioVasc Suisse Thematische Arbeitsgruppen Aufgabe Konkretisieren die Ergebnisse des Workshop Wer - Mitglieder der Steuergruppe - Teilnehmende des Workshops Wann Einladung folgt Koordination Leitende der Parallel-Sessions Beteiligte Aufgabe Wer Einbezug Unterstützen den Prozess der NGO-Advocacy - Teilnehmende der Workshops - Weitere Interessierte - Information über das weitere Vorgehen - Einladung zu weiteren Workshops 8. Aufruf der NGO Heinrich von Grünigen Heinrich von Grünigen stellt den Aufruf der NGO für Massnahmen im Bereich Ernährung, Bewegung, Körpergewicht kurz vor und zieht Konsequenzen aus den Sessions: • Die Forderungen müssen differenzierter formuliert werden. • Der Aufruf wird nach einer Überarbeitung später publiziert. Aus dem Teilnehmerkreis kommen folgende Voten: • Die Zielgruppe des Aufrufes sind die Medien. • Der Aufruf muss auf einen Punkt hin verdichtet werden • Die Forderungen müssen konkreter formuliert werden. • Der Publikationszeitpunkt ist noch offen – es soll ein gesundheitspolitisch wichtiger Moment genutzt werden, z.B. die Behandlung des Nationalen Programms Ernährung, Bewegung und Gesundheit im Bundesrat. 11 von 18 9. Finanzen Aufwand Inhaltliche Vorarbeiten Begleitung, Steuerung Spurgruppe Adress-Aufbereitung, Ausschreibung, Anmeldungen, Versände Workshop-Unterlagen Thesenpapier NGO Advocacy Übersetzungen Workshop-Unterlagen, Thesenpapier Leitung/Moderation Workshop Organisation vor Ort Synthese Workshop verfassen Raummiete, Verpflegung Spesen Total Ertrag Eigenleistungen NGO Bundesamt für Gesundheit Total 10. interner interne Aufwand Kosten CHF Fremdkosten CHF Totale 5*7*0.5 Tage 17500.00 17500.00 4.5 Tage 2.5 Tage 5.5 Tage 3375.00 2500.00 5500.00 3375.00 2500.00 5500.00 (5*2+1)*1Tag 1 Tag 2.5 Tage 11000.00 750.00 2500.00 2275.00 43125.00 877.10 300.00 3452.10 2275.00 11000.00 750.00 2500.00 877.10 300.00 46577.10 28500.10 18077.00 46577.10 Schlussfolgerungen Die Schlussfolgerungen in diesem Kapitel beziehen sich auf die Zielsetzung des Workshops, auf die von der NGO-Allianz bearbeiteten Inhalte sowie auf das weitere Vorgehen. Schlussfolgerungen betreffend die Workshop-Durchführung Die Ziele des Workshops wurden weitgehend erreicht: • Die Vorarbeiten der Spurgruppe wurden generell als wertvoll bezeichnet und die von der Spurgruppe erarbeiteten schriftlichen Grundlagen stellten eine gute Diskussionsbasis dar. • Bei fünf der acht Themenschwerpunkten konnte das weitere Vorgehen diskutiert und festgelegt werden. • Der Vorschlag der Spurgruppe betreffend der weiteren Zusammenarbeit wurde angenommen. Die Spurgruppe nennt sich deshalb neu Steuergruppe. Sie steht weiteren interessierten Organisationen offen. Ein gemeinsames Statement der NGO wurde jedoch nicht verabschiedet. Dafür fehlte die Zeit. Es wurde beschlossen, die Option eines Manifests von prominenten Organisationen oder Personen für politische Zwecke weiter zu verfolgen und zu einem „günstigen“ Zeitpunkt zu publizieren. Generell wurde der Anspruch der Spurgruppe bestätigt, die schweizerischen NGO neben dem BAG und der Gesundheitsförderung Schweiz als dritte Kraft zur Förderung eines gesunden Ernährungs- und Bewegungsverhaltens und eines gesunden Körpergewichts zu etablieren. Bestätigt wurde dabei auch, dass der Schwerpunkt auf die Verhältnisprävention zu legen ist. Mit VertreterInnen von über 40 verschiedenen Organisationen war der Workshop breit abgestützt. Allerdings existieren noch sehr viel mehr Organisationen. Hier liegt ein Ausbaupotenzial vor. Schlussfolgerungen betreffend der thematischen Schwerpunkte Der Themenschwerpunkt „Grundlagen und Ressourcen sicherstellen“ wurde am Workshop nicht behandelt, da die Inhalte klar vorgegeben sind: Unterstützung des BAG in seinen Bemühungen, ein griffiges nationales 12 von 18 Programm Ernährung, Bewegung und Gesundheit zu skizzieren, die hierfür nötigen Gelder zu mobilisieren und das Programm erfolgreich umzusetzen. Unbestritten dürfte auch sein, dass die NGO-eigenen Ressourcen gestärkt werden müssen, u.a. durch eine effiziente interne Organisation. Der Themenschwerpunkt „Finanzielle Anreize zur Förderung eines gesunden Ernährungs- und Bewegungsverhaltens“ wurde – obwohl in der Einschätzung der Spurgruppe von hoher Dringlichkeit – nicht behandelt, da hierfür die theoretischen Grundlagen noch fehlen. Diese sollen in Zusammenarbeit mit dem BAG und der Gesundheitsförderung Schweiz in den nächsten Monaten erarbeitet werden. Erst dann soll unter den Partnern das Vorgehen für die politische Umsetzung diskutiert werden. Die Session zur konsumentengerechten Information über Nahrungsmittel hat ergeben, dass die wichtigste Rolle der NGO in diesem Bereich jene eines „Wachhundes“ sein sollte. Ein NGO-eigenes Label wird nicht als sinnvoll angesehen, weil so viele andere Labels existieren oder aktuell entwickelt werden. Nötig sind einheitliche Kriterien, welche vom BAG definiert werden und die natürlich auf europäischen Vorgaben basieren müssten. Der unmittelbare Handlungsbedarf für die NGO in diesem Bereich liegt in einer Präzisierung der NGO-Position – was sinnvollerweise in Zusammenarbeit mit dem Themenschwerpunkt „Werbung und Marketing“ geschieht, eine Aussprache mit dem BAG betreffend des weiteren Vorgehens und anschliessende Gespräche mit der Industrie. In der Session zu Werbung und Marketing wurde festgehalten, dass über die Bedeutung der Werbung und des Marketings für den Konsum und die Wirkung von Werbe- und Marketing-Einschränkungen immer noch zu wenig bekannt ist. Mit dem BAG soll der Nutzen einer Übersichtsarbeit über Werbeeinschränkungen im internationalen Umfeld und deren Wirkung diskutiert werden. Die im Zusammenhang mit dem Themenschwerpunkt „Information“ vorgeschlagenen Gespräche mit der Industrie sollten auch dazu genutzt werden, freiwillige Werbeeinschränkungen zu bewirken. Die Session „Gesunde Ernährung und Bewegung in der Gemeinde fördern“ hat ergeben, dass kurzfristig Modelle guter Praxis propagiert (z.B. „Begegnungszonen“) und der Erfahrungsaustausch gefördert werden sollten. Dazu gehört auch, gute Disseminationsmodelle zu entwickeln. Dort wo nötig muss der gesetzliche Handlungsspielraum von und in Gemeinden abgeklärt werden. Bei der Förderung der gesunden Ernährung in der Gemeinde fehlen die konzeptionellen Grundlagen noch weitgehend und sollten erarbeitet werden. Die Teilnehmenden der Session zum Setting Schule kamen zum Schluss, dass aktuell das Projekt Harmos der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren für unsere Anliegen oberste Dringlichkeit aufweist. Ansprechpersonen, Zeitplan und das optimale Vorgehen zur koordinierten Einflussnahme auf Harmos müssen geklärt werden. Zu diesem Zweck will sich die Arbeitsgruppe „Schule“ der NGO demnächst treffen. Mittelfristig geht es darum, das Thema Gesundheit systematisch in den Leitbildern der Schulen und in den Lehrplänen zu verankern. Gute Kontakte zu den entsprechenden behördlichen Stellen sind eine wichtige Voraussetzung hierfür. Im medizinischen Setting gibt es einen grossen Bedarf, die Qualität der vielen verschiedenen Angebote zu sichern. Allenfalls ist hierfür ein Label einzuführen. Wichtig wären auch eine Strukturierung der Angebote entsprechend den Übergewichtskategorien und eine verbesserte transdisziplinäre Zusammenarbeit. Ganz wichtig ist zudem die Frage der Finanzierung der Leistungen. Das Vorgehen in diesen Themenbereichen ist weiter zu klären. Die wichtigsten Akteure wie Grundversorger, Schulärzte, ErnährungsberaterInnen, MütterberaterInnen etc. sind noch vermehrt zu sensibilisieren und zu befähigen und die verschiedenen Weiterbildungsangebote sind entsprechend auszubauen und breit anzubieten. Aufgrund der limitierten Ressourcen kann zurzeit das Setting Arbeitsplatz nicht bearbeitet werden. Weiteres Vorgehen Die bisherige Spurgruppe wird als Steuergruppe der breiten NGO-Allianz die Arbeiten weiterführen. Sie wird von ausgewählten Fachleuten unterstützt. Die Steuergruppe ist für weitere interessierte NGO und Netzwerke offen. Zu den einzelnen Themenschwerpunkten bilden sich Arbeitsgruppen. Über die weiteren Fortschritte werden die Interessierten benachrichtigt und bei zentralen Fragestellungen in Form von Umfragen oder Workshops konsultiert. 13 von 18 11. Empfehlungen der Steuergruppe an das BAG Das Nationale Programm Ernährung, Bewegung und Gesundheit ist rasch zu verabschieden und konsequent umzusetzen. Als prioritäres Public Health Thema mit gleichem Stellenwert wie der Tabakkonsum, ist es absolut unumgänglich, dass zusätzliche finanzielle Mittel für die Umsetzung gesprochen werden. Das BAG und Gesundheitsförderung Schweiz werden eingeladen, zusammen mit den NGO eine Analyse der finanziellen Anreize zur Förderung eines gesunden Ernährungs- und Bewegungsverhaltens durchzuführen und so eine Basis für mögliche politische Massnahmen zu legen. Eine gute Gelegenheit bietet sich hierfür anlässlich des European Congress of Obesity im Frühling 2008 in Genf. Betreffend der Nahrungsmittelinformation, der Werbung und des Marketings sollten die Positionen von BAG, Gesundheitsförderung Schweiz und NGO in einem gemeinsamen Gespräch geklärt werden. Zu klären ist danach auch das Vorgehen mit der Industrie. Das BAG wird aufgerufen, die Kriterien für Labels zu definieren. Das BAG wird auch eingeladen, eine Übersicht über die internationalen Massnahmen zur Begrenzung der Werbung und des Marketings und deren Wirkung erstellen zu lassen, als Basis für mögliche Massnahmen in der Schweiz. Das mit Unterstützung von Mitgliedern der NGO-Allianz von den Ärztinnen und Ärzten für Umweltschutz beim BAG eingereichte Projekt zur Förderung der Bewegung in den Gemeinden, soll unterstützt werden, damit die Modelle guter Praxis breit kommuniziert werden können. BAG und Gesundheitsförderung Schweiz sind auch eingeladen, die NGO dabei zu unterstützen, die konzeptionellen Grundlagen zur Förderung einer gesunden Ernährung in der Gemeinde abzuklären. Betreffend des Settings Schule bestehen Kontakte zwischen den NGO-Vertretern und dem BAG (bildung + gesundheit Netzwerk Schweiz). Zur Vermeidung von Doppelspurigkeiten und zur Nutzung von Synergien, welche zwischen den Netzwerkpartnern von b+g und den Netzwerken der NGO-Spurgruppe bestehen, wird eine koordinierte Vorgehensweise in Bezug auf die Einflussnahme auf das Projekt Harmos empfohlen (Gespräche mit b+g laufen gegenwärtig). Im medizinischen Setting geht es prioritär um die Festlegung von Normen und Kriterien für eine Qualitätsgarantie und ein entsprechendes Labelling der therapeutischen Angebote mit Einbezug der auf diesem Gebiet tätigen Fachorganisationen. Parallel dazu drängt sich die Revision des KVG im Blick auf die effizienten Therapieformen (Prävention bei Kindern und Jugendlichen, definitive und erweiterte Regelung der Kostenübernahme im Bereich der bariatrischen Chirurgie) auf. Dringend nötig ist auch die Überprüfung der Lernziele und Curricula in der medizinischen Ausbildung bezüglich Adipositas sowie die Unterstützung der Arbeit der NGO, die sich z.T. erst im Aufbau befindet. 14 von 18 Anhang 1: Gesundes Körpergewicht: Programm 2007-2010 / Gesundheitsförderung Schweiz Hauptziel: Gesundheitsförderung Schweiz hilft mit, den Trend zu immer mehr übergewichtigen Kindern und Jugendlichen bis 2010 zu bremsen. Teilziele: • Gesundheitskompetenz: Das Wissen und die Einstellung zu Bewegung, Ernährung und Gewicht ist in der Bevölkerung und der allgemeinen Politik erhöht und gestärkt. • Bewegungs- und Ernährungsverhalten: Kinder und Jugendliche (0-20 Jahre) ernähren sich ausgewogen und bewegen sich regelmässig. • Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen: Es gibt mehr Bewegungsräume und -angebote in Quartieren, Städten und Gemeinden sowie sichere Schulwege. Die Schulen fördern regelmässige Bewegung (mind. obligatorische Turnstunden), gesunde Zwischenverpflegung (kein Verkauf von Süssgetränken und energiedichten Snacks) und Mittagstische. • Präventions-, Beratungs- und Therapieangebote: Für Übergewichtige und Personen mit Risiken sind in Zusammenarbeit mit Akteuren des Gesundheitswesens (u. a. Krankenversicherer) adäquate Angebote entwickelt und gut zugänglich gemacht. • Wirtschaft einbinden: Werbung für Kinder zu energiedichten und nährstoffarmen Lebensmitteln sowie Süssgetränke ist auf freiwilliger Basis eingeschränkt. Durch gute Preisgestaltung und sinnvolle Anreize werden mehr gesunde Produkte (z.B. Früchte und Gemüse) konsumiert. Die Informationen über und auf Nahrungsmitteln sind konsumentengerechter gestaltet. Wie wollen wir die Ziele erreichen? Ein Mix von Massnahmen auf sechs Ebenen soll zur Zielerreichung beitragen: Ebene: 1 Kampagne zur Sensibilisierung und Mobilisierung für ein gesundes Körpergewicht Massnahmen 2007/2008 -Plakate, Inserate und TV-Spots -Mitmach-Aktionen: slowUp, Walking-Events, bike to work, Bewegungs- und Ernährungssworkshops, Allez Hop -Ab 2008 Fokus auf Kinder von 1-6 Jahren 2 Aktionsprogramme mit Kantonen Kinder/Jugendliche, Policy, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit -Umsetzung in den Kantonen ab 2007: SG, LU, JU, NE, AG, BS -In Planung: BL, TI, VS, GE, ZG, OW, NW, UR, ZH -6 Module stehen Ende 2007 bereit 3 4 Bereitstellen von Interventionspaketen für Kinder und Jugendliche 6 Module und Innovation (Altersspektrum 0-20 Jahre) Allianzen mit der Wirtschaft a) Krankenversicherer für Beratungsangebote gewinnen b) Einbinden der Nahrungsmittelindustrie und Grossverteiler -Förderung von Innovation über das Programm Suisse Balance (www.suissebalance.ch) a) -Pilotprojekt “power to move”, das multidisziplinäre Programm für übergewichtige Kinder von 10-15 Jahren (www.akj-ch.ch) -Programm für Personen mit Risiken zu Diabetes Typ 2: www.actiond.ch b) Planung bis Herbst 2007 abgeschlossen -Gesundheit und Bewegung: www.hepa.ch 5 Netzwerke für Bewegung, Ernährung und Gewicht Fachtagungen und Grundlagen -Ernährung: www.nutrinet.ch -Forum Obesity Schweiz: www.fos-ch.ch -System zur Information über Datenlage in Bezug auf Körpergewicht (www.gesundheitsfoerderung.ch ab Herbst 2007) 6 Monitoring und Evaluation -Evaluation von Kantonsprogrammen, slowUp sowie action d. Stand März 2007, cons.2780 15 von 18 Anhang 2: Teilnehmerliste Baschung Brigitte Krebsliga Schweiz Baumberger Petra SAJV Biedermann Andreas CardioVasc Suisse Präventionsprogramme Effingerstrasse 40 Postfach 8219 Förderbereich Gesundheitsförderung Gerechtgigkeitsg. 12, Postfach 3008 Bern [email protected] 3000 Bern 8 [email protected] Koordinationsstelle Schwarztorstrasse 18 3007 Bern [email protected] Bahnhofstrasse 7b 6210 Sursee [email protected] Postfach 606 3000 Bern 22 Junkerngasse 57 3011 Bern [email protected] [email protected] Conrad Beatrice SVDE Schweizerischer Verband Diplomierter ErnährungsberaterInnen Conrad Judith Swiss Olympic Association de Keyzer Kees PGF Praxis Gesundheitsförderung Durrer Dominique KHM - Präventionsgruppe des Kollegiums für Hausarztmedizin Eurobesitas Suisse Quai Perdonnet 14 1800 Vevey Fehrlin This Pro Senectute Schweiz Fachstelle "Sport" Lavaterstrasse 60 8027 Zürich Fischbacher Regula S&D Suchtprävention und Drogenberatung Vorstadt 44 8200 Schaffhausen [email protected] Fournier Alexia DiPPS Dispositif intercantonal pour la prévention et la promotion de la santé Könizstrasse 38 3008 Bern [email protected] Frei Rainer RADIX Gesundheitsförderung Stampfenbachstr. 161 8006 Zürich [email protected] Grüninger Ueli Kollegium für Hausarztmedizin Landhausweg 26 3007 Bern [email protected] Gschwend Peter von Gunten Fredi Schweizer Wanderwege Monbijoustrasse 61 3007 Bern [email protected] [email protected] Guggenbühl Barbara action d - diabetes aktiv vorbeugen Postfach 8172 3001 Bern [email protected] Hausammann Heidi Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer Fachkommission Hauswirtschaft Hofwilstrasse 15 3053 Münchenbuchsee [email protected] Hauser Kurt Schweiz. Transplantierten Verein Heckenweg 19 3150 Schwarzenburg [email protected] Hofer Frank Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu Abteilung Sport Laupenstrasse 11 3008 Bern [email protected] Hüttenmoser Marco KUM Kind und Umwelt Forschungs- und Dokumentationsstelle Kirchbühlstrasse 6 5630 Muri [email protected] Huwyler Nicole Schweizer Milchproduzenten Stiftung Pausenmilch Weststrasse 10 3000 Bern 6 [email protected] Entwicklung und Ausbildung Marketing und Kommuni-kation / Geschäftsführer 16 von 18 Kanouni Corinne New Life Schweiz Seestrasse 4 b 8806 Bäch SZ [email protected] Kaufmann Markus Public Health Schweiz Effingerstrasse 54 Postfach 8172 3001 Bern [email protected] Keller Ulrich SAPS, ASEMO, SGED (SDG) Unispital Basel Petersgraben 2 4031 Basel [email protected] Longatti Ursula Initiative Ja zur Husi Russikerstrasse 23 8330 Pfäffikon ZH Lühty Jürg Hauswirtschaftsinitiative Kt. Zürich Tobelackerstrasse Mahler Felix CardioVasc Suisse Marcacci Alberto Mariéthoz Ewa Präsident CVS 8620 Wetzikon [email protected] Schwarztorstrasse 18 3007 Bern BAG Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK-CDS Postfach Amthausgasse 22 3003 Bern 3000 Bern [email protected] Matzke Annette Public Health Schweiz Effingerstrasse 54 Postfach 8172 3001 Bern [email protected] May Andrea Fachstelle für Gesundheitspolitik Effingerstrasse 40 Postfach 8172 3001 Bern [email protected] Mühlemann Pascale SGE Schweiz. Gesellschaft für Ernährung Effingerstrasse 2 Postfach 8333 3001 Bern [email protected] Mulle Maya Färberstrasse 31 8008 Zürich [email protected] Ochieng Pernet Awilo BAG Postfach 3003 Bern [email protected] Rothenfluh Josef Gesundheits Club Schweiz Postfach 377 2543 Lengnau [email protected] Rudin Denise Gesundheitsförderung Schweiz Dufourstrasse 30 Postfach 311 3000 Bern 6 [email protected] Effingerstrasse 40 Postfach 8172 Kirchhaldenstr. 42 3001 Bern [email protected] 8722 Kaltbrunn [email protected] rue du Bugnon 7 1005 Lausanne 1005 Lausanne [email protected] 8002 Zürich [email protected] Fachstelle Elternmitwirkung Ryser Christian Suisse Balance Sophie Frei Schönbächler Marie- SVA Schweiz. Verband Med. PraxisLouise Assistentinnen Schutz Yves ASEMO - Association Suisse pour l'Etude du Métabolisme et de l'Obésité Département de Physiologie Université de Lausanne Sempach Robert akj - Fachverein Adipositas im Kindes- und Jugendalter Tödistrasse 48 Sophie Frei Suisse Balance Spieldenner Jörg Bundesamt für Gesundheit Effingerstrasse 40 3001 Bern Postfach 8172 Schwarzenburgstr. 165 3097 Liebefeld [email protected] [email protected] [email protected] 17 von 18 Stadelmann Christoph SLV Schweizerischer Leichtathletikverband Steiner Marcel Transplantierten Vereinigung Sekretariat Industriering 43 Industrieweg 30 3250 Lyss 3616 Steffisburg [email protected] Studer Oliver Bundesamt für Sport (Hepa Netzwerk) Hauptstrasse 247 2532 Magglingen [email protected] Testera Chiara Gesundheitsförderung Schweiz Dufourstrasse 30 Postfach 311 3000 Bern 6 [email protected] Theunert Markus Generalsekretär Fachverband Sucht Weinbergstrasse 25 8001 Zürich [email protected] Tschirky Erich GELIKO Schweizerische Gesundheitsligenkonferenz Josefstrasse 92 8005 Zürich [email protected] von Grünigen Heinrich SAPS - Schweizerische Adipositas-Stiftung Tödistrasse 48 8002 Zürich [email protected] Welter Angelika SGE Schweiz. Gesellschaft für Ernährung Effingerstrasse 2 Postfach 8333 3001 Bern [email protected] Zybach Ursula Krebsliga Schweiz Effingerstrasse 40 Postfach 8219 3008 Bern [email protected] Geschäftsführer Präventionsprogramme 18 von 18