Schwerpunkt Herz-Kreislauf Gesundheit im Fonds Gesundes

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Schwerpunkt Herz-Kreislauf Gesundheit im Fonds Gesundes Österreich
2008 – 2011
Rückblick und Zusammenfassung
Der Fonds Gesundes Österreich hat im Zeitraum von vier Jahren (2008 – 2011) einen thematischen
Schwerpunkt auf Herz-Kreislauf-Gesundheit gerichtet und damit Akzente auf verschiedenen Ebenen
gesetzt. Laut Gesundheitsdaten zählen Kardiovaskuläre Erkrankungen zu den häufigsten chronischen
Erkrankungen und stellen die führenden Todesursachen in den Industrieländern dar. Ein Großteil der
Herz-Kreislauferkrankungen wäre durch entsprechende Gesundheitsförderungs- und
Präventionsmaßnahmen verhinderbar, da doch die Determinanten kardiovaskulärer Erkrankungen
im Wesentlichen durch drei wichtige Lebensstilfaktoren, nämlich nicht optimale Ernährungsweise, zu
wenig Bewegung und Rauchen bedingt sind, die wiederum zu einem erhöhten
Serumcholesterinspiegel, Bluthochdruck und Übergewicht führen. Auch weitere Risikofaktoren, wie
übermäßiger Alkoholkonsum, Diabetes mellitus Typ 2 und Stress sind für die Herz-KreislaufErkrankungen mitverantwortlich und könnten vermieden werden.
Im Vorfeld wurde 2007 ein „Grundlagenkonzept zu Interventionen der Herz-Kreislauf-Gesundheit in
Österreich“ erstellt. Dieses formuliert die Aufgaben, beschreibt und interpretiert die Ergebnisse
mehrjähriger nationaler und internationaler Programme. Die Stärken und Schwächen dieser
Programme wurden einander gegenüber gestellt und es wurden Vorschläge im Hinblick auf die
Vorbeugung bei einzelnen Zielgruppen, unter besonderer Berücksichtigung von Gender und sozialer
Benachteiligung entwickelt. Das Grundlagenkonzept wurde erstellt, um potentiellen
Projektbetreiber/innen Anregungen und Unterstützung zu geben, damit umfassende
settingorientierte Projekte mit Fokus auf Herz-Kreislauf-Gesundheit erfolgreich umgesetzt werden
können.
Zusammenfassend wird in diesem Grundlagenkonzept die Entwicklung und Umsetzung einer
Kombination aus nationalen und Setting-Programmen empfohlen. Nationale Programme sollen die
Rahmenbedingungen für Planung und Umsetzung schaffen und die Setting-Programme begleiten. Die
Setting-Programme basieren auf den lokalen Ressourcen und praktischen Fähigkeiten, sodass
Aktivitäten auf die lokalen Bedürfnisse abgestimmt werden können. Essentiell ist die Kooperation
zwischen den beiden Ansätzen, damit nationale Gesundheitsbotschaften eine Basis für erfolgreiche
Setting-orientierte Projekte bilden.
Grundlagenkonzept Download: www.fgoe.org
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Das Grundlagenkonzept zu Interventionen der Herz-Kreislauf-Gesundheit in Österreich stellte die
Basis für alle weiteren Maßnahmen dar, die im Rahmen des Schwerpunkts durchgeführt wurden. Im
Wesentlichen bestand das Programm aus folgenden vier Programm-Modulen:
1. Bundesweite Aktivitäten und Medienkampagne
2. Regionale und kampagnenbegleitende Aktivitäten
3. Modellprojekte, je eines im Burgenland und in Kärnten
4. Projektförderung für Gemeinden „Gemeinsam gesund in ….“
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1. Bundesweite Aktivitäten und Medienkampagne
Zum Auftakt des Schwerpunkts widmete sich die 10. Österreichische Präventionstagung 2008 der
Thematik und hatte den Titel „Gemeinsam gesund. Gesundheitsförderung fürs Herz“. Am ersten Tag
ging es darum, die Epidemiologie zu erfassen, wobei Strategien und Handlungsansätze der
Gesundheitsförderung und Primärprävention auf dem Programm standen. Im Mittelpunkt war die
Diskussion, wie Menschen zur Änderung ihres Lebensstils motiviert werden können. Der zweite Tag
wurde eingeleitet mit der Fragestellung, wie bestimmte Zielgruppen, insbesondere
einkommensschwache und bildungsferne Bevölkerungsgruppen erreicht werden können und es
wurden nationale und internationale Herz-Kreislauf-Präventionsprojekte vorgestellt. Insgesamt
nahmen mehr als 300 Personen an der Tagung teil.
Das kommunikative Dach über allen Maßnahmen bildete die Österreichweite Medienkampagne. Als
Dachmarke wurde ein Herz als Keyvisual eingesetzt, das an ein Smiley erinnert und das in alle
Schwerpunktmodule als Markenzeichen eingebunden war.
Der Kampagnen-Slogan lautete Mein Herz und Ich. Gemeinsam gesund.
Die Kampagne richtete sich an Männer und Frauen aller Altersgruppen, mit der Absicht, die Ursachen
und Zusammenhänge zwischen Lebensstil und Herz-Kreislauf-Gesundheit bewusst zu machen und
eine Veränderung in der Einstellung in der Bevölkerung zu bewirken. Der / die Einzelne sollte
motiviert werden, sich mit dem eigenen Lebensstil auseinander zu setzen und gesundheitsförderliche
Verhaltensweisen aufzugreifen. Im Sinne des sozialen Aspekts wurde dazu aufgerufen, gemeinsam
aktiv zu werden. Im Mittelpunkt der Medienkampagne standen 2008 die Themen Ernährung und
Bewegung, es wurde positive Stimmung für gesundes Leben vermittelt.
Die Kampagnenbotschaften wurden über TV- und Hörfunk-Spots kommuniziert; mit
Informationsmaterialien, vor allem Folder wurden die Themen Ernährung, Bewegung und Seelische
Gesundheit zielgruppenspezifisch aufbereitet. Der Kampagnenfolder enthielt viele Tipps für gesundes
Leben und dessen Umsetzung im Alltag. So wurde die Ernährungspyramide auf Plakaten und Foldern
für Ernährungsveranstaltungen zur Verfügung gestellt und auch auf türkisch und serbisch, kroatisch
sowie bosnisch übersetzt.
Auf verschiedenen Ebenen wurden Kooperationen angestrebt, so wurde mit der Österreichischen
Bäckerinnung und dem Wiener Programm „Ein Herz für Wien“ die Rezeptur für das Herzweckerl
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entwickelt. Dieser ballaststoffreiche, energiearme Jausensnack wurde mit fettarmen Aufstrich, Käse
oder Schinken und reichlich Gemüse gefüllt und in hunderten teilnehmenden Bäckereien angeboten.
2009 wurde der Schwerpunkt der Medienkampagne mit dem Slogan „3000 Schritte mehr pro Tag“
auf das Thema Bewegung gerichtet. Mit einer Schrittzähleraktion wurde im Frühjahr der Bezug zur
praktischen Umsetzung hergestellt, indem mehr als 5.000 Menschen zum „zu Fuss gehen“ motiviert
wurden. Im Herbst 2009 wurde erstmals der Gemeinsam gesund bewegen Tag am 26. Oktober
initiiert, mit dem Ziel, möglichst vielen Menschen die Freude an Bewegung zu vermitteln und sich
gemeinsam zu bewegen. Seither wird der Gemeinsam gesund Bewegen Tag jährlich am 26. Oktober
Österreichweit durchgeführt.
Die Themen Ernährung, Bewegung und seelische Gesundheit wurden auch auf der KampagnenWebsite www.bummbumm.at aufbereitet, die mehr als 10.000 registrierten CommunityTeilnehmerinnen und –Teilnehmer wurden regelmäßig mit Newsletter und Expert/innen
Gesundheits-Tipps versorgt.
Als Beitrag zur Verbesserung der Ernährung auf struktureller Ebene wurde das Buch „Kochen mit
Gemüse. Saisonal – Regional – Frisch. Für Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie“ entwickelt.
Das Kochbuch liefert einen Beitrag zu einer ausgewogenen, gesunden Ernährung auf breiter Ebene
und wurde den Betreiber/innen und Betreibern der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie
gratis zur Verfügung gestellt. Um die Inhalte des Kochbuchs praxisnah zu vermitteln, werden ab 2010
unter dem Titel „Die Region im Kochtopf“ Kochworkshops konzipiert und abgehalten. Diese richten
sich an jene Personen, die in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, Gasthäusern, Restaurants
und Imbisslokalen kochen. Es wird Wissenswertes über diverse Lebensmittelgruppen vermittelt, vor
allem aber wird aufgezeigt, wie einfach gesunde Gerichte zuzubereiten sind. Nicht zuletzt wird auch
vermittelt, dass alt bekannte Rezepte mit kleinen und geschmackvollen Veränderungen
ernährungsphysiologisch optimiert werden können.
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2. Regionale und Kampagnenbegleitende Aktivitäten
Kampagnenbegleitend wurden 2008 und 2009 in Kooperation mit den regionalen
Gesundheitsförderungseinrichtungen des aks Austria in allen Bundesländern kampagnenbegleitende
Aktivitäten durchgeführt. Das Anliegen in diesem Zusammenhang war, themenspezifische
Maßnahmen im regionalen Setting zu verankern, um nachhaltige Strukturen in den Gemeinden /
Regionen zu schaffen. Die Maßnahmen sollten vordergründig zur verbesserten Bewegungs- und
Ernährungssituation beitragen.
In allen Bundesländern fanden im Zeitraum von rund zwei Jahren, in jeweils zwei bis drei
Kleinregionen, diverse Projekte und sehr vielfältige Projektmaßnahmen statt. In all diesen Projekten
wurden Steuerungsgruppen und Fokusgruppen initiiert, um im partizipativen Prozess die Aktivitäten
zu planen und zu initiieren. Das besondere Anliegen dabei war, vorwiegend einkommensschwächere
und bildungsferne Zielgruppen zu erreichen. So wurden beispielsweise in einem Bundesland
Scheckkarten zu vergünstigten Gesundheitsaktivitäten verteilt, um sozial benachteiligten Menschen
den Zugang zu diversen Bewegungsprogrammen oder diversen Workshops, Kursen oder
Abnehmprogrammen zu schaffen. In Gemeinden und Stadtteilen fanden zahlreiche öffentliche
Veranstaltungen, gemeinsame Bewegungs-Aktivitäten, Vorträge, Workshops, Seminare,
Seminarreihen und Gesundheitsfeste zur Förderung eines gesunden Lebensstils der Bewohner/innen
statt. In allen beteiligten Projektregionen wurden Kooperationen mit Vereinen, der Gastronomie,
örtlichen Schulen, lokalen Akteuren der Gesundheitsförderung u.a. hergestellt, um intensiven
Netzwerkaufbau zu betreiben und die nachhaltige Verankerung zu fördern.
Einige der Projektaktivitäten waren auf ein spezifisches Thema beispielsweise auf die
Schulverpflegung gerichtet. Dabei wurde das Angebot der Speisen und Getränke in den Schulen
unter die Lupe genommen und in der Folge optimiert. In einer Arbeitsgruppe „Gesundheitsförderung
an Volksschulen“ trafen sich die Vertreter/innen eines Landesschulrates, Gesundheitsexpert/innen
aus den Bereichen Bewegung, Ernährung und Psychosoziales sowie Pädagog/innen und
Direktor/innen zum Austausch und zur Etablierung gesundheitsfördernder Maßnahmen in den
Schulen des Bundeslandes.
Andere kampagnenbegleitende Projektaktivitäten fokussierten auf bestimmte Zielgruppen, wobei die
Maßnahmen vorrangig auf Migrant/innen, Senior/Seniorinnen und Kinder gerichtet waren. Um die
Zielgruppe Migrant/innen zu erreichen, wurden oft Multiplikator/innen aus dem Umfeld der
Zielgruppe sensibilisiert bzw. wurden Vertreter/innen der jeweiligen Zielgruppen zu
Multiplikator/innen oder Bewegungstrainer/innen ausgebildet.
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3. Modellprojekte zur Förderung der Herz-Kreislauf-Gesundheit
Von 2009 bis 2011 wurde in Kärnten und im Burgenland je ein Modellprojekt zur Förderung der HerzKreislauf-Gesundheit im Auftrag des Fonds Gesundes Österreich durchgeführt. Es wurden jene
Regionen ausgewählt, wo die Evidenz einen besonderen Bedarf aufzeigte.
Die Ziele der Projekte waren folgendermaßen definiert:






Aufbau und Verankerung einer gesundheitsförderlichen Struktur in der jeweiligen Region
Umsetzung gesundheitsförderlicher Maßnahmen zu den Themenbereichen Ernährung,
Bewegung und seelische Gesundheit, Rauchen und Alkohol
Entwicklung und Förderung von Gesundheitswissen sowie Kompetenzen zur Umsetzung von
regionalen und schulischen bzw. betrieblichen Kleinprojekten
Die Sensibilisierung der Bevölkerung zu Herzgesundheit
Verankerung von Gesundheit in der Gemeindepolitik, Schul- und Betriebskultur der
teilnehmenden Gemeinden, Schulen und Betriebe
Gendersensibler Zugang zur Zielgruppe sowie zum Thema Herz-Gesundheit
Fazit:
Zusammenfassend ging es darum, durch die beiden Projekte die Verankerung von
Gesundheitsförderung in den teilnehmenden Regionen der Bezirke Oberwart im Burgenland und
Völkermarkt in Kärnten zu erreichen. Bei der Maßnahmenumsetzung stand die Partizipation aller
Beteiligten und ein Multiplikator/innen-Ansatz im Mittelpunkt. In beiden Modellprojekten wurde die
Verknüpfung zweier Settings angestrebt, so lag der Fokus der burgenländischen Maßnahmen in der
Vernetzung von Gemeinde und Schule, in Kärnten in der Vernetzung von Gemeinde und Betrieb.
Gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen konnte in beiden Projekten mit sehr vielen
Maßnahmen geschaffen werden. Diese reichten von der Optimierung des Speisen- und
Getränkeangebots in Schulen und Betrieben, über Bewegungsmöglichkeiten und sichere Radwege in
Gemeinden bis hin zur Ausbildung von Herz-Gesundheitsbotschafter/innen sowie Aktivitäten und
Workshops, die sich direkt an Gemeindeverantwortliche und Bürgermeister/innen richteten, um
diese maßgeblichen Akteure einzubinden und das Thema Health in all policies in den ausgewählten
Regionen zu forcieren. Alle beteiligten burgenländischen Gemeinden haben sich mit der GemeindeCharta dazu bereit erklärt, weiterhin Gesundheitsförderung zu betreiben. Diese Absicht wurde von
den Gemeinden des Kärntner Modellprojekts in sogenannten Positionspapieren festgehalten. In
beiden Modellprojekten ist es gelungen, ein Netzwerk an regionalen und überregionalen
Partnerschaften aufzubauen. Diese sind auch nach dem Projektende aktiv und sichern somit die
Fortsetzung der begonnenen Maßnahmen. Durch die in den Gemeinden, Schulen und Betrieben
geschaffenen Strukturen konnte eine gute Grundlage geschaffen werden, sodass die Aktivitäten auch
nach Projektende weiter gehen.
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Gemeinsam gesund im Bezirk Oberwart
Durchführende Organisation: Fachhochschulstudiengänge Burgenland GmbH.
Kernkompetenzbereich Gesundheit
Laufzeit: 36 Monate
Projektpartner/innen: Fachstelle für Suchtprävention Burgenland, Mag. Dr. Brigitte Pleyer, Mag.
Silvia Simon, Sipcan save your life – Initiative für ein Gesundes Leben
Evaluator/innen: EBM Review Centers der Medizinischen Universität Graz, Dr. Ursula Püringer, MSc.,
Dr. Mag. FH Roland Fürst
Setting(s): regionales Setting, Gemeinde und Schule
Zielgruppe(n): Kinder, Jugendliche, Pädagog/innen, Frauen und Männer im Alter von 30 – 60 Jahren
Themenbereich(e): Ernährung, Bewegung, seelische Gesundheit. Herz-Kreislauf-Gesundheit
Link und Kontakt: www.gemeinsamgesund-ow.at/
Projektbeschreibung:
In das Projekt „Gemeinsam gesund im Bezirk Oberwart“ waren neun Gemeinden, 10 Kindergärten
und 15 Volksschulen des Bezirks Oberwart, sowie drei berufsbildende mittlere Schulen und eine
polytechnische Schule eingebunden. Als Zielgruppen in den Gemeinden wurden in erster Linie Frauen
und Männer zwischen 30 und 60 Jahren sowie Kinder und Volksschulkinder und deren
Pädagog/innen definiert. Im Setting Schule wurde mit Schüler/innen im Alter von 14 bis 18 Jahren
und Lehrer/innen aus den polytechnischen Lehrgängen und berufsbildenden mittleren Schulen
gearbeitet.
Das Modellprojekt orientierte sich im Ablauf am Managementzyklus mit den Phasen Diagnose,
Planung, Umsetzung und Evaluation. Aufbauend auf die Ergebnisse der Diagnosephase wurden in
den Gemeinden und Schulen Planungsworkshops mit den Projektteams durchgeführt. Im Rahmen
dieser wurden verschiedene Maßnahmen erarbeitet und mit Kooperationspartner/innen im
Zeittraum Jänner 2010 bis Dezember 2011 umgesetzt.
In jeder Gemeinde wurde eine Projektgruppe eingerichtet und es wurden zahlreiche Workshops,
Seminare und Gruppenprogramme zu den Themen Bewegung, Ernährung und seelische Gesundheit
durchgeführt. Um die Gemeindebevölkerung zu mehr Bewegung zu motivieren, wurden
beispielsweise Erlebniswege eingerichtet, zahlreiche Bewegungsmöglichkeiten und Gemeinsamgesund-bewegen-Tage organisiert. Zur Vermittlung gesunder Ernährung fanden viele
Informationsveranstaltungen und Kochworkshops statt. Traditionelle burgenländische Rezepte
wurden ernährungsphysiologisch optimiert und im Kochbuch „Herzgesund kochen und genießen“
zusammengefasst. Dieses ist mit vielen Tipps versehen, es soll zur Verbesserung des Lebensstils
beitragen und helfen, sich im Alltag hin gesünder zu ernähren. Zur Verankerung der
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Gesundheitsförderung wurde für jede Gemeinde eine Gemeindecharta verfasst. In deren Rahmen
wurden für die Bereiche „Gesundheit in der politischen Kultur“, „Ressourcen“, „Leadership“,
„Vernetzung von Strukturen“ und „Partizipation und Empowerment“ Vereinbarungen fixiert und
durch einen Gemeinderatsbeschluss verbindlich gemacht. Mit der Gemeindecharta ermöglichen die
Gemeinden eine wichtige Weichenstellung für eine gesunde und lebenswerte Zukunft der
Bevölkerung durch eine nachhaltig gesundheitsförderliche Gemeindepolitik.
In den Kindergärten und Volksschulen der Gemeinden wurden viele Kleinprojekte durchgeführt, mit
dem Ziel Ernährung und Bewegung von klein auf zu vermitteln. Mehr als 350 Volksschulkinder
wurden im Rahmen des Projekts Schoolwalker motiviert, zu Fuß in die Schule zu gehen, rund 250
Kindergartenkindern wurde mittels Maskottchen vermittelt, dass gesunde Mahlzeiten mit viel Obst
und Gemüse gut schmecken und dass Wasser der beste Durstlöscher ist. Für Kindergarten- und
Volksschulpädagog/innen wurden hilfreiche Materialien zusammengestellt, die ihnen helfen, auch
künftig die Themen in den Alltag einzubauen.
In den Projektschulen der berufsbildenden mittleren Schulen und in der polytechnischen Schule
fanden diverse Verhaltens- als auch Verhältnisorientierte Maßnahmen statt. Beispielsweise wurden
die Schulbuffets genauer unter die Lupe genommen und mit externer Unterstützung nachhaltig
optimiert. Für die Schüler/innen gab es zahlreiche themenspezifische Workshops, für Lehrer/innen
fanden Multiplikator/innenschulungen statt.
Ergebnisse und Fazit:
Die externe Evaluation beinhaltete vor allem qualitative Methoden, darunter eine schriftliche
Bevölkerungsbefragung über den Gesundheitszustand in den neun Gemeinden, eine schriftliche
Befragung im Setting Schule bis hin zur Follow up Erhebung der Bevölkerungsbefragung (telefonisch)
am Projektende als Ergebnisevaluation.
Im Setting Schule (berufsbildende mittlere und Polytechnische Schulen) wurde eine quantitative
Befragung in zwei Wellen durchgeführt. Als qualitative Ergänzung wurde das Community Readiness
Tool im Setting Gemeinde und das School Readiness Tool im Setting Schule eingesetzt.
Die Zielgruppen des Projekts konnten zum Großteil erreicht werden, sie wurden über die
Gemeindezeitung, Plakate, persönliche Ansprache oder Mundpropaganda auf das Programm
aufmerksam gemacht. Nach den Ergebnissen des Community Readiness Tools und des School
Readiness Tools ist es gelungen, gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen – und zwar
strategische, strukturelle als auch organisatorische – in den teilnehmenden Gemeinden zu schaffen.
Sowohl bei den Gemeinden, als auch bei den Schulen zeigt sich eine Verbesserung für die
Dimensionen Verankerung, Infrastruktur, Leadership und Partizipation & Empowerment - ein Hinweis
dafür, dass das Thema Gesundheit Teil der Gemeindepolitik und Schulkultur geworden ist.
Im Rahmen der Evaluierung hat sich gezeigt, dass das Gesundheitswissen durchaus in der
Bevölkerung vorhanden ist, das Gesundheits- und Vorsorgeverhalten jedoch noch nicht so
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ausgeprägt ist. Zu Projektende sind noch immer rund 42 Prozent der Oberwarter und 25 Prozent der
Oberwarterinnen übergewichtig, 25 Prozent der Oberwarter und 14 Prozent der Oberwarterinnen
sind adipös. Ähnlich verhält es sich auch bei den Ergebnissen der Erhebung bei Schüler/innen. Dies
bestätigt, dass es notwendig ist, weitere, längerfristige Maßnahmen zu setzen, um erkennbare
Veränderungen im Gesundheitsverhalten der Bevölkerung zu erreichen.
Ein positives Projektergebnis ist, dass die Projektteams in den Gemeinden bestehen bleiben. Sie sind
für die Festigung der aufgebauten Strukturen für die nachhaltige Verankerung von
Gesundheitsförderung entscheidend und werden auch weiterhin gesundheitsfördernde Aktivitäten
initiieren und umsetzen. Einen entscheidenden Beitrag zur Nachhaltigkeit des Projekts stellt die
Gemeindecharta dar. Durch die darin festgelegten Verbindlichkeiten werden notwendige Ressourcen
und die Unterstützung seitens der Gemeindevertretung sichergestellt.
Die Ergebnisse der beteiligten Schulen zeigen, dass mit Hilfe der umgesetzten Maßnahmen eine
Stärkung des Gesundheitsbewusstseins erreicht werden konnte. Durch diverse Ernährungsaktivitäten
und einer Getränkeautomatenumstellung in den Schulen konnte beispielsweise eine deutliche
Veränderung im Getränkekonsum erreicht werden. Es wird bestätigt, dass weit weniger Limonaden
und Cola-Getränke getrunken werden, die Schüler/innen nun vermehrt auf den Zuckergehalt der
Getränke achten und öfter Wasser trinken. Bei den Schüler/innen sind speziell die
bewegungsfördernden Interventionen sehr gut angekommen und auch das Gesundheitskabarett, in
dem diverse Inhalte humorvoll ermittelt wurden, hat zur Stärkung des Gesundheitsbewusstseins der
Schüler/innen beigetragen.
Das Anliegen des Projekts „Gemeinsam gesund im Bezirk Oberwart“ war es, ein umfassendes
settingorientiertes Gesundheitsförderungsprojekt zu entwickeln und umzusetzen, in einer Region,
wo es bis lang wenig bis kaum Gesundheitsförderungsaktivitäten gab. In einem relativ kurzen
Projektzeitraum von rund drei Jahren ist es gelungen, wesentliche Strukturen aufzubauen, die eine
Nachhaltigkeit erwarten lassen. Mit vielen verschiedenen Maßnahmen und dem großen Engagement
des Projektteams ist es gelungen, dies zu erreichen. Das Thema Gesundheitsförderung konnte in den
Gemeinden mit Hilfe der Gemeindecharta verankert werden und soll nachhaltig in der
Gemeindepolitik fortgeführt werden.
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Gemeinsam gesund im Bezirk Völkermarkt
Durchführende Organisation: Verein Gesundheitsland Kärnten in Kooperation mit der Kärntner
Gebietskrankenkasse und der Österreichischen Sportorganisation, Initiative „Fit für Österreich“
Laufzeit: 38 Monate
Projektpartner/innen: KGKK, Fit für Österreich
Evaluator/innen: sana health management GmbH in Kooperation mit der Fachhochschule
Feldkirchen
Setting(s): regionales Setting, Gemeinde und Betrieb
Zielgruppe(n): Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer im Alter von 30 – 60 Jahren
Themenbereich(e): Ernährung, Bewegung, seelische Gesundheit. Herz-Kreislauf-Gesundheit
Link und Kontakt: www.gesundheitsland.at/bummbumm/
Projektbeschreibung:
Das Augenmerk des Modellprojekts in Kärnten lag auf der Zielgruppe der Erwachsenen in den
Settings Gemeinde und Betrieb. Insgesamt waren fünf Gemeinden und zwei Betriebe des Bezirks
Völkermarkt eingebunden, wobei sozial Benachteiligte besonders angesprochen werden sollten.
Auf regionaler Ebene fand zu Projektbeginn ein atmosphärischer Auftakt statt, mit dem Ziel,
Schlüsselpersonen des Bezirks über das Modellprojekt zu informieren und für das Projekt zu
gewinnen. In weiterer Folge wurde ein Partner/innen-Netzwerk auf- und ausgebaut, sämtliche
Kooperationspartner/innen wurden kontaktiert und Vernetzungstreffen mit Gesundheits- und
Sozialeinrichtungen wurden initiiert. Bei Veranstaltungen zum Thema „Health in all policies“ wurden
relevante Schlüsselpersonen der Region eingeladen, um gemeinsam mit den politisch
Verantwortlichen der Gemeinden ein Positionspapier zu erarbeiten, das von den jeweiligen
Gemeinderäten beschlossen wurde.
In den Gemeinden wurden zunächst freiwillige Akteur/innen identifiziert und zu sogenannten HerzGesundheits-Botschafter/innen ausgebildet. Sie stellen das Herzstück des Modellprojekts dar und
engagieren sich auch noch nach Projektende ehrenamtlich für die Gemeindebürger/innen. Zum
Projektauftakt fanden in allen Gemeinden Herz-aktiv-Tage mit umfangreichen Programmangeboten
statt, in weiterer Folge hatten interessierte Bürger/innen die Gelegenheit, sich und ihre Ideen zu den
Themenbereichen Ernährung, Bewegung und Seelische Gesundheit aktiv in die „ImPULS-Sitzungen“
einzubringen. Damit konnten sie, ihren Wünschen entsprechend, über die in der Folge
stattgefundenen Aktivitäten mitbestimmen. Das sehr vielfältige Angebot an „Herz-Gesunden“Aktivitäten reichte von Vorträgen über Workshops und Seminare bis hin zu länger dauernden
Kursreihen in den Bereichen Ernährung, Bewegung, seelisches Wohlbefinden und Nicht-Rauchen.
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Insgesamt konnten über 250 Lebensstilmaßnahmen in den zwei Umsetzungsjahren in den fünf
teilnehmenden Gemeinden durchgeführt werden. Darunter 103 Kursreihen, die jeweils zwischen 6
und 12 Einheiten beinhalteten, sowie die Aus- und Fortbildung zum/r Herz-Kreislauf-Übungsleiter/in.
Die beiden teilnehmenden Betriebe (ein Betrieb mit 135 und ein Betrieb mit 2.000
Mitarbeiter/innen) hatten bislang keine Erfahrung mit betrieblicher Gesundheitsförderung, sodass zu
Beginn eine schriftliche Mitarbeiter/innenbefragung stattgefunden hat und eine Steuerungsgruppe in
jedem Betrieb eingerichtet wurde. Anschließend fanden in beiden Betrieben mehrere
Gesundheitszirkel statt, in denen mehr als 150 mögliche Maßnahmen formuliert wurden.
In beiden Betrieben wurde das Potential zur Verbesserung verhältnisorientierter Bedingungen von
Anfang an gesehen, um gesundheitsfördernde, stressmindernde Maßnahmen für die
Mitarbeiter/innen zu schaffen und damit die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu fördern. Eine zentrale
Ernährungsmaßnahme war beispielsweise das integrierte Küchenprojekt „Gemeinsam gut essen“,
das zur Verbesserung des Essensangebots in der Gemeinschaftsverpflegung des Großbetriebes
stattgefunden hat und bereits nach kürzester Zeit für eine positive Resonanz bei den
Mitarbeiter/innen gesorgt hat.
Die Zielgruppe des Projekts wurde auf verschiedenen Ebenen auf das Projekt und die Inhalte
aufmerksam gemacht, es wurden eine Reihe öffentlichkeitswirksamer Maßnahmen in diversen
Medien gesetzt, zur Verbreitung der Projektthemen.
Ergebnisse und Fazit:
Im Rahmen der Evaluierung fanden vor und nach den Maßnahmen Repräsentativbefragungen zu
Themenstellungen rund um die Herz-Kreislauf-Gesundheit statt, deren Ergebnisse miteinander
verglichen wurden. Weiters wurde das Community Readiness Modell zur Maßnahmenentwicklung
und Evaluation im Setting Gemeinde herangezogen, in dessen Rahmen Fokusgruppenbefragungen in
den teilnehmenden Gemeinden durchgeführt wurden. Aus diesen Befragungen ging hervor, dass in
fast allen Gemeinden grundsätzlich ein sehr positiver Grundtenor für das Modellprojekt vorherrschte
und die Fokusgruppenteilnehmer/innen das Gesamtprojekt mit eher gut bis sehr gut bewertet
haben. Auch die einzelnen Maßnahmen in den Gemeinden wurden vom sozialen Klima her und
bezüglich ihres Informationsgehalts durchwegs sehr positiv beurteilt.
Beim Vergleich der Befragungsergebnisse konnten jedoch, wie auch im Burgenländischen
Modellprojekt, für den vergleichsweise kurzen Zeitraum keine wesentlichen Verhaltensänderungen
aufgezeigt werden. Dazu ist anzumerken, dass zum einen die erste Befragung zu einem Zeitpunkt
durchgeführt wurde, wo die Umsetzung schon im Gange war und zum anderen der
Interventionszeitraum sehr kurz war. Um langfristig Verhaltensänderungen in Richtung eines
verbesserten Lebensstils in der Bevölkerung zu erreichen sind jedenfalls weitere Maßnahmen und
Interventionen notwendig.
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Ein wesentliches Ziel des Projekts war die Schaffung gesundheitsfördernder Rahmenbedingungen
und die Entwicklung regionaler Strategien in Politik und Organisation. Darüber hinaus war die
längerfristige Absicht, Capacity Building in einer Region zu forcieren und auch die Entwicklung von
gesundheitsförderndem sozialen Potential und Engagement durch die Bildung von neuen aktiven
Gruppen und der Mitarbeit neuer Akteur/innen zu fördern. Dies alles sollte im Kontext mit dem
komplexen Thema Herz-Kreislauf-Gesundheit betrieben und umgesetzt werden. Von Projektbeginn
an stand daher das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt.
Einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit in den Gemeinden haben die HerzGesundheitsbotschafter/innen geleistet, die auch nach Projektende weiterhin in ihrer jeweiligen
Gemeinde engagiert zur Verbesserung der Gesundheit der Gemeindebevölkerung beitragen. Sie
nahmen eine zentrale Rolle im Rahmen des Projekts in den Arbeitskreisen der Gemeinden ein. Mit
den Positionspapieren liegt eine schriftliche Verbindlichkeit aller Gemeinden vor, „Health in all
policies“ umzusetzen.
Weiters hat das Projekt dazu beigetragen, ein Netzwerk an regionalen und überregionalen
Partnerschaften aufzubauen. Dieses bleibt weiterhin bestehen und soll zur Nachhaltigkeit der
begonnen Maßnahmen beitragen. Auch in den beiden teilnehmenden Betrieben ist es gelungen, den
Prozess der Gesundheitsförderung einzuleiten und die Gesundheitsförderung zu verankern.
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4. Projektförderung für Gemeinden „Gemeinsam gesund in ….“
Ein Kernelement der umfassenden Strategie zur Herz-Kreislauf-Gesundheit war die Initiierung und
Förderung von entsprechenden Kleinprojekten auf kommunaler Ebene im Setting Gemeinde. Dazu
wurde 2009 eine neue Förderschiene speziell für Gemeinden eingerichtet. Im Gegensatz zu
praxisorientierten Projekten gelten für diese Förderkategorie vereinfachte Förderkriterien; je nach
Gemeindegröße können Projekte in Höhe zwischen € 5.000,- und € 20.000,- über den Projektguide
beantragt werden, wobei der Fonds Gesundes Österreich 50 Prozent übernimmt.
In der Förderkategorie Kommunale Projekte Herz-Kreislauf-Gesundheit werden Projekte gefördert,

deren Antragsteller die Gemeinde ist

die ihren Fokus auf das Thema Herz-Kreislauf-Gesundheit richten und Maßnahmen zu den
Themen Bewegung, Ernährung und seelische Gesundheit durchführen.

die mit ihrem Projekttitel an den Schwerpunktslogan des Fonds Gesundes Österreich
anknüpfen, der lautet Gemeinsam gesund in …..

die eine Laufzeit von 12 bis 18 Monaten haben.
Bis Ende 2011 wurden 43 Projekte in dieser Kategorie gefördert. Die Projekte wurden jeweils von den
Gemeinden eingereicht und richteten sich an bestimmte Bevölkerungsgruppen, meist Kinder,
Erwachsene und / oder Senioren. Neben themenspezifischen Kursen, Seminaren und Workshops
wurden in den Gemeinden jeweils Arbeitsgruppen eingerichtet, die weiterhin Gesundheitsförderung
in der Gemeinde umsetzen und damit zum Strukturaufbau beitragen. In den Arbeitsgruppen sind
Vertreter/innen verschiedener Vereine und Partner eingebunden, die die partizipative
Projektumsetzung gewährleisten.
Mit der Förderschiene ist es erstmals gelungen, vermehrt einzelne, zum Teil sehr kleine Gemeinden
zur Projekteinreichung beim Fonds Gesundes Österreich zu motivieren. Die Förderschiene wird daher
weiterhin bestehen bleiben, ab 2013 können Gemeinden erneut Projekte zum aktuellen
Schwerpunktthema Nachbarschaften einreichen.
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Ergebnisse und Fazit des Schwerpunkts Herz-Kreislauf-Gesundheit
Der Fonds Gesundes Österreich hat in den Jahren 2008 – 2011 erstmals ein Schwerpunktthema
gesetzt, im Rahmen dessen viele verschiedene Maßnahmen initiiert wurden und eine
Medienkampagne als kommunikatives Dach darüber gestellt wurde. Mit der Kampagne und der
Kampagnen-Website wurde die Bevölkerung zu den Themen Bewegung, Ernährung und
psychosoziale Gesundheit informiert. In allen Bundesländern wurden Menschen über die zahlreichen
regionalen und kampagnenbegleitenden Aktivitäten direkt angesprochen und zur Änderung ihres
Lebensstils motiviert.
Viele der Maßnahmen werden in der einen oder anderen Form weiter geführt und tragen so zur
Nachhaltigkeit bei, im Speziellen sind das der bundesweit stattfindende Gemeinsam gesund
Bewegen Tag, der 2012 bereits zum vierten Mal stattfand und die Kochworkshops für
Betreiber/innen der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie, die 2012 zum dritten Mal in
beinahe allen Bundesländern Österreichs durchgeführt werden. Große Beliebtheit erlangte das
Kochbuch Kochen mit Gemüse. Saisonal – Regional- Frisch. Für Gemeinschaftsverpflegung und
Gastronomie, das bereits rund 4500 interessierten Betrieben kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.
Themenspezifische Unterlagen, wie Folder und Broschüren wurden vor allem im Rahmen der
Kampagne und Kampagnenbegleitenden Maßnahmen, sowie bei Aktionstagen in der Bevölkerung
breit gestreut, das Grundlagenkonzept zu Interventionen der Herz-Kreislauf-Gesundheit in
Österreich richtete sich an Multiplikator/innen und Projektbetreiber/innen und wurde von rund 1000
Interessierten bestellt.
Vordergründiges Ziel der beiden Modellprojekte war es, die Verankerung von Gesundheitsförderung
in den teilnehmenden Regionen der Bezirke Oberwart im Burgenland und Völkermarkt in Kärnten zu
erreichen. Bei der Maßnahmenumsetzung standen daher die Partizipation aller Beteiligten und ein
Multiplikator/innen-Ansatz im Mittelpunkt. In beiden Modellprojekten wurde die Verknüpfung
zweier Settings angestrebt, so lag der Fokus der burgenländischen Maßnahmen in der Vernetzung
von Gemeinde und Schule, in Kärnten in der Vernetzung von Gemeinde und Betrieb. In beiden Fällen
hat sich die Verknüpfung der Settings sehr bewährt. Diese Verknüpfung hat einen Dialog ausgelöst
und darüber hinaus dazu beigetragen, dass in den jeweiligen Settings viele Kontakte mit
verschiedenen Partner-Organisationen geknüpft werden konnten und zahlreiche Kooperationen
innerhalb der Gemeinden und der jeweiligen Regionen ermöglicht wurden.
Das wesentliche Ziel, die Schaffung gesundheitsförderlicher Rahmenbedingungen konnte in den
Regionen beider Modellprojekte mit sehr vielen Maßnahmen erreicht werden. Diese reichten von
der Optimierung des Speisen- und Getränkeangebots in Schulen und Betrieben, über
Bewegungsmöglichkeiten und sichere Radwege in Gemeinden bis hin zur Ausbildung von HerzGesundheitsbotschafter/innen sowie Aktivitäten und Workshops, die sich direkt an
Gemeindeverantwortliche und Bürgermeister/innen richteten, um die Verankerung in der Politik zu
forcieren. Alle neun beteiligten burgenländischen Gemeinden haben sich mit der Gemeinde-Charta
dazu bereit erklärt, weiterhin Gesundheitsförderung zum Thema zu machen. Diese Absicht wurde
von allen fünf Gemeinden des Kärntner Modellprojekts in sogenannten Positionspapieren
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festgehalten. In beiden Modellprojekten ist es demnach gelungen, ein Netzwerk an regionalen und
überregionalen Partnerschaften aufzubauen. Diese sind auch nach dem Projektende weiterhin aktiv
und sichern somit die Fortsetzung der begonnenen Maßnahmen. Durch die in den Gemeinden,
Schulen und Betrieben geschaffenen Strukturen konnte eine gute Grundlage geschaffen werden,
damit die Aktivitäten auch nach Projektende weiter gehen.
Ein zentrales Anliegen des Fonds Gesundes Österreich in den vergangenen Jahren war, die
Gesundheitsförderung im regionalen Setting zu forcieren. Ein wesentliches Element des
Schwerpunkts Herz-Kreislauf-Gesundheit war daher die Projektförderschiene für Gemeinden
„Gemeinsam gesund in …“, mit der es erstmals gelungen ist, einzelne, zum Teil sehr kleine
Gemeinden zur Projekteinreichung beim Fonds Gesundes Österreich zu motivieren. Im
Schwerpunktzeitraum haben 43 Gemeinden von der Projektförderung Gebrauch gemacht, was aus
Sicht des Fonds Gesundes Österreich sehr erfreulich ist, da bislang einzelne Gemeinden kaum eine
Projektförderung beim Fonds Gesundes Österreich beantragt haben und die Einreichung oft als
Hürde gesehen haben. Um ihnen die Projekteinreichung zu erleichtern wurde den Gemeinden
seitens des Fonds Gesundes Österreich Hilfestellung angeboten. Gemeindeverantwortliche hatten
die Möglichkeit, an sogenannten Einstiegsworkshops teilzunehmen und auch die Beratung durch eine
Absolventin / einen Absolventen des Kommunalen Gesundheitsmanagement Lehrgangs in Anspruch
zu nehmen. Es hat sich gezeigt, dass vor allem jene Gemeinden hoch motiviert waren, die über den
ganzen Projektverlauf hinweg, sowohl während der Antragsphase, als auch im Zeitraum der
Projektumsetzung, extern begleitet wurden, beispielsweise von „Gesunde Gemeinde
Betreuer/innen“. Die Förderschiene „Gemeinsam gesund in …“ hat sich gut etabliert und wird daher
weiter bestehen bleiben. Ab 2013 haben Gemeinden erneut die Möglichkeit, Projekte zum aktuellen
Schwerpunktthema Nachbarschaften zu vereinfachten Bedingungen beim Fonds Gesundes
Österreich einzureichen.
Parallel zur Gemeindeförderschiene haben auch andere Projektinitiator/innen das
Schwerpunktthema aufgegriffen und beim Fonds Gesundes Österreich ein praxisorientiertes Projekt
eingereicht. Dazu hat das Grundlagenkonzept einen Beitrag geleistet. Darin wurden nationale und
internationale Projekte und Programme beschrieben, die unter anderem als Anregung für neue
Projekte dienten. Komplexe Beispiele dafür sind unter anderem die vielfältigen Maßnahmen rund um
das Projekt Gesundes Salzburg 2010, in dem in vielen Gemeinden sogenannte Lebensstilgruppen
eingerichtet wurden oder Projektinterventionen speziell für Menschen mit Migrationshintergrund
von avos in Salzburg etabliert wurden.
Rückblickend hat der gesamte Schwerpunkt Herz-Kreislauf-Gesundheit die Notwendigkeit aufgezeigt
und bestätigt, ein Thema über viele verschiedene Wege und Maßnahmen zu verbreiten, um zum
Einen Aufmerksamkeit für ein bestimmtes Thema zu erreichen und zum Anderen mittels
verschiedener Methoden und Maßnahmen die für die Gesundheitsförderung im Setting so relevante
Verbesserung im Sinne der Verhältnisprävention zu bewirken, damit gesundes Leben, Arbeiten und
Wohnen in der Gemeinde, in der Schule und im Betrieb möglich ist.
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