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Das Spiel mit dem
Feuer
Auch wenn krebserregende Nitrosamine
uns den Grillspass verderben wollen,
geht's in Deutschlands Gärten fröhlich
weiter um die Wurst. Solange der Sommer dauert wird gebrutzelt, was der
Schlachter hergibt.
! Wen kümmert's, dass die leckerbraune Kruste pro Kilo Fleisch zwischen sechs und acht Mikrogramm des
Giftstoffes Benzpyren enthält? Nicht
mal ein Raucher schafft es, so schnell so
ungesund zu leben - der müsste nämlich in der gleichen Zeit 30 Schachteln
Zigaretten paffen!
! Und welchem Nachbarn läuft nicht
trotzdem das Wasser im Mund
zusammen, auch wenn der BarbecueChef von nebenan sich mit den freigesetzten Rauchwolken eigentlich der
Körperverletzung schuldig macht?
A chten Sie auf das „Q“
Wählen Sie am besten einen Grill, der mit
Strom oder Gas betrieben wird, denn: so
viel Giftstoffe wie über dem offenen
Feuer entstehen darauf nicht. Handlichkeit und gute Hitzeverteilung sollen die
mit dem TÜV-Zeichen "Q" versehenen
Geräte garantieren. Das Prädikat zeigt
außerdem an, dass abtropfendes Fett
ohne zu große Gesundheitsgefahr in
einer Wanne aufgefangen wird.
N ehmen Sie Alufolie
Wenn Sie auf Holzkohle nicht verzichten
Leckere Beilagen:
“Gegengift”
Wenn Sie mit Fleisch grillen, sollten Sie
dazu reichlich gesunde Beilagen vorbereiten. Zum Beispiel einen bunten Salat aus
Paprika, Mohrrüben und Tomaten. Er enthält viele Vitamine und ist geeignet, die
schädliche Wirkung der bei großer Hitze
entstehenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe einzuschränken. Und ein Nachtisch aus gegrillten
Äpfeln, Birnen oder Bananen ist ein runder Abschluss für jede Grillparty.
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mögen, sollten Sie das Abtropfen von Fett
möglichst verhindern. Legen Sie dazu
Alufolie unter das Grillgut oder benutzen
wieder verwendbare Schälchen, die auch
nicht so leicht mit dem Fleisch verkleben.
Sie sind eine Barriere zwischen schädlichem Rauch und Grillgut.
den Rost zu dürfen. Achten Sie aber in
jedem Fall auf gutes Durchgaren, damit
Krankheitserreger abgetötet werden.
G rillzange statt Gabel
F isch und Gemüse
Lassen Sie die Gabel auf demTisch. Durch
die "Einstiche" blutet das Fleisch Richtung Feuer aus, wodurch Dämpfe und mit
ihnen Giftstoffe entstehen. Tropft trotzdem Fett ins Feuer, nehmen Sie den Rost
herunter und hängen ihn ein oder zwei
Stufen höher. Angebrannte Fleischränder
bitte in jedem Fall abschneiden und nicht
mitessen!
K eine Margarine!
Butter und Margarine zersetzen sich bei
den hohen Temperaturen in atemberaubendem Tempo und hinterlassen neben
stechendem Geruch auch einen unangenehmen und überaus gesundheitsschädlichen Nachgeschmack. Auch Sonnenblumen-, Weizen- und Maiskeimöl sollten Sie
beim Grillen in der Vorratskammer stehen
lassen. Die für Ihre Ernährung sonst sehr
empfehlenswerten ungesättigten Fettsäuren verwandeln sich nämlich in der
Hitze zu gesättigten Verbindungen, die
Ihren Cholesterinspiegel in die Höhe treiben. Besser sind Erdnuss-, Oliven- oder
industriell hergestellte Mischöle.
D as richtige Fleisch
Die Lecker-Schmecker sind eindeutig
Schweinefleisch und Geflügel. Schneiden
Sie das Grillgut in dünne Scheiben, die
schneller durchgaren und nicht so leicht
eine schwarze Kruste bilden. Wurst sollte
möglichst weiß und nicht rot sein, um auf
Wenn die Holzkohle dampft, sind bei
uns Deutschen 90 Prozent des Grillgutes
tierischer Herkunft. Kein Wunder also,
dass Ernährungsexperten Grillpartys
wegen des hohen Fleischkonsums als
eine Art Armageddon für den Speiseplan
betrachten. Schon ohne das Sommervergnügen verzehrt jeder von uns statistisch
zwischen 100 und 160 Gramm Fett amTag
- und das meist in Form von Fleisch oder
Wurst. Das verursacht Herz-Kreislauferkrankungen und steht im Zusammenhang mit 35 Prozent aller Krebserkrankungen. Versuchen Sie doch stattdessen
mal einen Gemüsespieß aus Tomaten,
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Pilzen, Paprika und Oliven - der Fantasie
sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wer
fleischlos grillt, beugt Überraschungen
auf der Waage vor und bereichert die
Grilltafel um sommerliche Genüsse. Auch
Zucchini, Auberginen, Champignons und
Kartoffeln enthalten kaum Fett und sind
darüber hinaus kalorienarm und gesund.
Sogar fester Schafskäse, der nicht
schmilzt, passt gut auf den Spieß.
Wo lauern Krebserreger?
Beim Grillen werden rund 600 verschiedene Düfte freigesetzt, die uns in der
Nase kitzeln. Zu diesen einmaligen Aromen kommt die Tatsache, dass Fleisch,
Fisch und Gemüse bei Temperaturen
zwischen 180 und 300 Grad viel schneller
als Gekochtes oder Gebratenes durchgaren. So bleibt das Grillgut innen saftig,
auch wenn es je nach Fett- und Wasseranteil bis zu einem Drittel Gewicht verliert.
S ie brauchen kein Fett!
Theoretisch ist Grillen eine gesunde
Sache, weil Sie dazu kein Fett benötigen.
Praktisch bringt das meiste Grillgut dieses
Fett aber mit. "Gut durchwachsen"
schmeckt vielen besser, ist aber für Ihre
Gesundheit ein Schlag in die Magengrube. Wenn Fett aus dem Grillgut in die
Holzkohle tropft, verbrennt es. Dadurch
entstehen hochgiftige Substanzen, die so
genannten polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffe (PAK). Je länger dann
das Fleisch auf der Roste liegt und je
schwärzer die Kruste wird, desto gefährlicher ist der Giftcocktail!
Kein Pökelfleisch verwenden
Nitrosamine sind eine weitere und ebenso schlimme Belastung. Sie entstehen bei
großer Hitze im Grillgut selbst, wenn
dieses zum Beispiel mit Nitritpökelsalz
aufbereitet ist. Es verbindet sich über der
Glut mit dem im Fleisch enthaltenen
Eiweiß zu den krebserregenden Substanzen. Tabu sind deshalb alle geräucherten
Fleisch- und Wurstsorten. Grillen Sie nur
"weiße Würste". Fragen Sie Ihren
Metzger, ob die Wurst, die Sie kaufen,
zum Grillen geeignet ist.
Nicht mit Bier bestreichen
Geheimrezept
vieler Grillprofis ist das
Einpinseln mit Bier, weil so eine
ausgesprochen schmackhafte Kruste
entsteht. Bitte lassen Sie davon die Finger,
denn: So bilden sich die gleichen
Giftstoffe, wie beim Abtropfen von Fett.
Kruste abschneiden
Alles,
was angebrannt aussieht, macht
später Ihrem Körper die Hölle heiß. Die
Krebserreger lauern besonders in der
schwarzen Kruste, die sie aus diesem
Grund besser abschneiden sollten.
Brandbeschleuniger:
Vorsicht Gefahr!
Wenn zum Feierabend der Magen
knurrt, würde manch eiliger Zeitgenosse die Glut am liebsten schon mit
der Holzkohle aus der Tüte schütten.
Damit es schnell geht, werden die
gefährlichsten Brandbeschleuniger
zur Hilfe genommen. Das führt im
schlimmsten Fall zu einer explosionsartigen Entzündung mit meterhohen Stichflammen, vor denen man
nicht mehr weglaufen kann.
Benzin, Spiritus oder Lampenöl brennen selbst nicht, sondern deren
Dämpfe. Je mehr Zeit zwischen dem
Tränken der Kohle und dem Anzünden vergeht, desto mehr explosives
Gemisch wird entstehen. Die Brandbeschleuniger verwandeln sich dann
in einen Feuerball, der sich auch zu
den Seiten ausbreitet. Lassen Sie also von diesen Molotow-Cocktails
die Finger und versuchen bitte nie,
brennbare Flüssigkeiten aus der
Flasche nachzugießen. Auch an nur
e i n e m b e i n a h e u n s i ch t b a r e n
Fünkchen Restglut kann sich der
"Aufguss" in Sekundenbruchteilen
entzünden.
Zum Anmachen gibt es im Handel
jede Menge feste und flüssige Grillanzünder, die bei richtiger Anwendung weitaus weniger gefährlich
sind. Denken Sie daran, dass der Feierabend schon vor dem Essen beginnt und lassen die Kohle eine halbe Stunde durchglühen. Und wenn
das Feuer trotzdem nicht in Gang
kommt, benutzen Sie bitte einen
Fächer oder Blasebalg!
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