Anfängerpraktikum IV Zeeman-Effekt, optisches Pumpen Praktikumsbericht René Sedlak, Simon Hönl Tutor: Bernhard Herzog Durchgeführt am 3.6./10.6.2013 Zeeman Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 4 2 Grundlagen 2.1 Quantenzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.1 Hauptquantenzahl n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.2 Bahndrehimpulsquantenzahl l . . . . . . . . . . . . . . 2.1.3 magnetische Quantenzahl ml . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.4 Spinquantenzahl s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.5 Drehimpuls-Quantenzahl j . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Vektormodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3 Spin-Bahn-Kopplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.1 Russel-Sanders-Kopplung . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.2 jj-Kopplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4 Magnetisches Moment des Elektrons und Wechselwirkung mit schen Feldern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5 Normaler Zeeman-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5.1 Semiklassisches Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5.2 longitudinaler und transversaler Zeeman-Effekt . . . . 2.5.3 Richtungsquantelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6 anormaler Zeeman-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.1 Paschen-Back-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.7 Zeeman-Effekt der Feinstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.8 Normaler Zeeman-Effekt an Cadnium . . . . . . . . . . . . . . 2.9 Zeeman-Effekt der Hyperfeinstruktur . . . . . . . . . . . . . . 2.10 Optisches Pumpen an Rubidium . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.11 RF-Resonanzspektroskopie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.12 Lummer-Gehrcke Platte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 4 4 4 5 5 5 6 6 6 3 Zeeman-Effekt: Aufbau und Durchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . magneti. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 8 8 10 10 11 12 13 13 14 14 15 16 17 4 Zeeman-Effekt: Auswertung 18 4.1 Bestimmung der spezifischen Ladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4.2 Polarisationseffekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 5 Zeeman-Effekt: Fehlerbetrachtung 20 6 Optisches Pumpen: Aufbau und Durchführung 20 7 Optisches Pumpen: Auswertung 21 2 Zeeman Inhaltsverzeichnis 8 Optisches Pumpen: Fehlerbetrachtung 23 9 Fazit 23 10 Anhang 23 10.1 Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 3 Zeeman 1 Einleitung 1 Einleitung Der Versuch soll den Praktikaten den Zeeman-Effekt und seine Anwendungen in der Physik sowie grundlegende Messmethodiken vermitteln. 2 Grundlagen Im folgenden sollen möglichst kurz die wichtigsten Grundlagen des Versuchs erläutert werden. 2.1 Quantenzahlen Der folgende Abschnitt ist mit einigen Ergänzungen übernommen aus unserem APBericht ”Quantenmodelle” Das Elektron in einem Wasserstoffatom wird nach dem Bohr-Somerfeld -Modell charakterisiert durch seine Hauptquantenzahl n, seine Drehimpulsquantenzahl l, seine magnetische Quantenzahl ml und seine Spinquantenzahl s. Im Folgenden werden diese Quantenzahlen und ihre Funktion näher erläutert: 2.1.1 Hauptquantenzahl n n ∈ N beschreibt die Hauptquantenzahl des Elektrons. Sie beschreibt die Lage der Schale des Elektrons im Atom und damit seine Lage im Coulomb-Potential. Je höher n, desto höher ist die potentielle Energie des Zustands und desto größer ist der zeitlich gemittelte Abstand des Elektrons vom Kern. 2.1.2 Bahndrehimpulsquantenzahl l Diese Nebenquantenzahl kann Werte zwischen 0 ≤ l ≤ n − 1 annehmen und gibt an, welchen mechanischen Drehimpuls das Elektron in seiner Bewegung bezüglich des Atomkerns hat. l charakterisiert außerdem das Orbital des Elektrons, wobei l = 0 das kugelsymmetrische sog. s-Orbital ist, l = 1 das p-Orbital etc. In der Regel sind die Energieeigenwerte dieser Zustände entartet, d.h. es liegt die gleiche Energie für unterschiedliche l vor. In Mehrelektronensystemen wie beispielsweise bei Alkalimetallen (Rb im Versuch) bzw. mehratomigen Systemen sowie der relativistischen Quantenmechanik kann diese Entartung aufgehoben sein. Für die Eigenwerte des Drehimpulsoperators L2 ergeben sich mit ~2 l(l + 1) 2.1.3 magnetische Quantenzahl ml Diese Quantenzahl des Bahndrehimpulses nimmt diskrete Werte zwischen −l ≤ ml ≤ l, also 2l + 1 verschiedene Werte an und charakterisiert den Beitrag des Drehimpulses in 4 Zeeman 2 Grundlagen Richtung eines äußeren Magnetfeldes, also die Eigenwerte des Drehimpulsoperators in z-Richtung Lz an. In der Regel sind auch Zustände verschiedener ml entartet, es sei denn es liegt ein äußeres Magnetfeld an, den dann zu beobachtenden Effekt, bei dem die Energieniveaus unter Einwirkung eines äußeren Magnetfeldes aufgespalten werden, nennt man Zeeman-Effekt (s.u.). 2.1.4 Spinquantenzahl s Diese Quantenzahl gibt in der Form ~2 s(s + 1) die Eigenwerte des Spinbetragsoperators s2 . In diesem Fall kann s nur den Wert 12 annehmen. Nach dem Pauli-Prinzip muss sich diese Zahl für zwei Elektronen auf dem selben Energieniveau unterscheiden. Dies wird durch die magnetische Spinquantenzahl ms beschrieben, die die Orientierung des Spins bezüglich der z-Achse angibt, sie kann den Wert − 12 und 12 annehmen. Diese Überlegungen gelten nur für Einelektronensysteme wie das Wasserstoffatom gelten. Aufgrund der Tatsache, dass Alkalimetalle wie das Wasserstoffatom nur ein Valenzelektron besitzen, können sie unabhängig von der Kernladung auf ähnliche Weise wie das Wasserstoffatom beschrieben werden, da die ”inneren” Elektronen das CoulombPotential des Kerns so ”abschirmen”, dass für das Valenzelektron ein ähnliches Potential wie im Wasserstoffatom vorliegt. 2.1.5 Drehimpuls-Quantenzahl j Berücksichtigt man die Spin-Bahn-Kopplung (s.u.), so beschreibt die Bahndrehimpulsquantenzahl l nicht mehr hinreichend das Verhalten des Elektrons, da l, m, und s nicht mehr mit dem Hamilton-Operator H kommutieren. Daher muss l hier mit einer Quantenzahl j ersetzt werden, die den Gesamtdrehimpuls des Elektrons charakterisiert. Dabei ist j = n − 12 mit n ∈ N 2.2 Vektormodell Betrachtet man die Quantenzahlen j, l und s als Vektoren ~j, ~l und ~s, so ergibt sich ~j als Gesamtdrehimpuls mit: ~j = ~l + ~s (1) p mit |~j| = j(j + 1) · ~ (siehe Spin-Bahn-Kopplung). Mit dem Kernspin I~ ergibt sich dann der Gesamtdrehimpuls F~ des Atoms durch: F~ = I~ + ~j Analoges gilt für die magnetischen Momente µj , µs , µl etc. 5 (2) Zeeman 2 Grundlagen 2.3 Spin-Bahn-Kopplung Die Spin-Bahn-Kopplung beschreibt die Wechselwirkung, welche zwischen dem Bahndrehimpuls und dem Spin verschiedener Teilchen stattfindet. Dies geschieht in MehrElektronensystemen und man unterscheidet hierbei zwischen der Russel-Sanders-Kopplung (LS-Kopplung) und der jj-Kopplung. Bei den meisten Atomen tritt dabei eine Mischung beider Kopplungsarten auf. 2.3.1 Russel-Sanders-Kopplung Dieser Kopplungstyp ist eine Näherung und tritt auf, wenn die Kopplungsenergie h~l, ~si gegenüber der Wechselwirkung der einzelnen Spins h~ si , s~j i und der Bahndrehimpulse ~ ~ hli , lj i der Elektronen relativ klein ist. Der Gesamtdrehimpuls J~ ergibt sich dann über die Summe der Bahndrehimpulse und der Spins der Elektronen: X X ~l + ~ +S ~ ~s = L (3) J~ = ~ 2 = J(J + 1) · ~2 . Dabei bestimmt L ~ den Gesamtbahndrehimpuls des Systems wobei |J| und damit dessen energetischen Zustand. Bei einer entgegengesetzten Änderung des Bahndrehimpulses zweier Elektronen gilt damit ∆L = 0. Die LS-Kopplung tritt vor allem bei leichten Atomen auf. 2.3.2 jj-Kopplung Dieser Kopplungstyp tritt dann auf, wenn die Kopplungsenergie h~l, ~si gegenüber h~ si , s~j iund h~li , l~j i relativ groß ist. Der Gesamtdrehimpuls J~ ergibt sich dann durch: X ~j mit ~j = ~l + ~s (4) J~ = Damit wird der energetische Zustand nicht mehr über einen Gesamtbahndrehimpuls bestimmt. Die jj -Kopplung tritt bei schweren Atomen auf. 2.4 Magnetisches Moment des Elektrons und Wechselwirkung mit magnetischen Feldern Wie oben bereits erwähnt, besitzt ein Elektron einen ”Eigendrehimpuls” (Spin) ~s, für dessen Betrag gilt: p (5) |~s| = s(s + 1) · ~ 6 Zeeman 2 Grundlagen Dabei existiert zu dem Spin ein magnetisches Moment µ~s für das gilt: µ~s = −gs · e ~s 2m0 (6) Wobei e die Elementarladung, m0 die Ruhemasse des Elektrons und gs = 2, 0023 der Landé-Faktor (g-Faktor) des Elektrons sind. Spin des Elektrons in Zusammenhang mit dem mag. Moment µs (Quelle: Haken / Wolf - Atom- und Quantenphysik, Springer-Verlag, Stuttgart (2003) Kreist ein Elektron um einen Atomkern, so erzeugt der fließende ”Strom” nach dem Gesetz von Biot-Savart ein magnetisches Feld und dadurch ein weiteres magnetisches : Dipolmoment. Für dieses Moment µl gilt bei einem Strom I = − e·ω 2π ~ ~ = − 1 ωr2 · e · A µ~l = I · A 2 A (7) ~ der Flächennormalvektor der umkreisten Fläche A ist. Mit dem Drehimpuls Wobei A ~l = ~r × p~ ergibt sich: µ~l = − ~l 1 e ~ · l = −gl µB 2 me ~ (8) Wobei gl der g-Faktor des Bahndrehimpulses ist, also das Verhältnis zwischen dem magnetischen Moment und dem Gesamtdrehimpuls. Mit dem Bohrschen Magneton µB = 2me e ~ = 9, 274078 · 10−24 Am2 gilt dann für das magnetische Bahnmoment: mu ~ l= µB ~ ·l ~ (9) und für den Betrag |µ~l |: |µ~l | = µB p l(l + 1) = 7 e p ~ l(l + 1) 2m (10) Zeeman 2 Grundlagen 2.5 Normaler Zeeman-Effekt Der normale Zeeman Effekt bezieht sich auf einen Spezialfall des anormalen Zeeman Effekts, bei dem lediglich der Bahnmagnetismus und nicht die Spin-Bahn-Kopplung berücksichtigt wird. Daher tritt dieser auch nur bei Systemen auf, bei denen sich die Spins der Elektronen gerade zu Null addieren, es sind also mindestens zwei Elektronen notwendig. 2.5.1 Semiklassisches Modell Diese Erklärung des normalen Zeeman-Effekts stammt von Zeeman und Lorentz und ist noch vor der Zeit der Quantenmechanik entstanden. Sie basiert darauf, dass die Abstrahlung einer elektromagnetischen Welle also Dipolstrahlung eines schwingenden Elektrons zu verstehen ist. Dies entspricht in der klassischen Vorstellung dem Umlauf eines Elektrons um den Atomkern. In der eindimensionalen Projektion dieser Oszillation kann nun die Wechselwirkung mit dem äußeren Magnetfeld beschrieben werden. Dazu werden die Komponenten des E-Felds nochmals zerlegt in drei Ersatzoszillationen, von denen eine als linear polarisierte Felder parallel zum B-Feld und zwei zirkular polarisierte Felder senkrecht zum B-Feld auftreten. Zerlegung des E-Feldvektors in Ersatzoszillationen (Quelle: Haken / Wolf - Atom- und Quantenphysik, Springer-Verlag, Stuttgart (2003) Liegt kein äußeres Feld B~0 ans so Schwingen alle Ersatzoszillationen mit der ursprünglichen Frequenz des Elektrons ω0 . Liegt jedoch ein Feld an so wirkt auf die Ersatzoszillationen senkrecht zum Feld die Lorentzkraft: ~ F~L = −e · ~v × B (11) mit der Geschwindigkeit der Elektronen ~v . Die parallele Ersatzoszillation ergibt also linear parallel zum B-Feld polarisiertes Licht, während sich die Frequenz der Schwingung der Ersatzoszillationen 2 und 3 um den Betrag ∆ω = 12 · me0 · B0 = µ~B · B0 ändert. Abhängig von der Richtung der zirkularen Oszillation werden die Ersatzelektronen dabei beschleunigt oder abgebremst. Die Formel für ∆ω ergibt sich dabei über das Lösen der Bewegungsgleichung für das 8 Zeeman 2 Grundlagen Elektron. Es kann hierfür zunächst für die Ersatzelektronen die im Atom wirkende Coulombkraft mit der Zentrifugalkraft gleichgesetzt werden, so dass gilt: mω02~r = Ze2 · ~r 4π0 r3 (12) Zusätzlich wirkt auf die Ersatzelektronen 2 und 3 noch die Lorentzkraft, so dass folgende Differenzialgleichungen vervollständigt werden: mẍ + mω02 x − eẏB0 = 0 mÿ + mω02 y − eẋB0 = 0 mz̈ + mω02 z = 0 (13) (14) (15) Da auf die z-Komponente keine Lorentzkraft wirkt, können wir die Lösung für diese Gleichung sofort als eine Oszillation mit der Frequenz ω0 angeben mit: z = z0 · eiω0 t (16) (10) und (11) lassen sich nun mit den Substitutionen u = x+iy und v = x−iy entkoppeln und separat schreiben: mü + mω02 u + ieB0 u̇ = 0 mv̈ + mω02 v − ieB0 v̇ = 0 (17) (18) Die Fundamentalsysteme ergeben sich mit: r i F S(u) : e ( r i F S(v) : e eB0 2m ) 0 ( eB 2m ) 2 2 0 Für große ω0 >> eB kann der Term 2m Fundamentalsysteme ergeben: ! eB +ω02 − 2m0 r ·t i − , e ! +ω02 + e2 B02 4m2 eB0 2m ( r ·t i − , e eB0 2m 2 ) 2 0 ( eB 2m ) ! eB +ω02 − 2m0 ·t (19) ! +ω02 + eB0 2m ·t (20) (21) vernachlässigt werden, wodurch sich folgende eB0 2 eB0 F S(u) : ei(ω0 − 2m )·t , ei(−ω0 − 2m )·t eB0 eB0 F S(v) : ei(ω0 + 2m )·t , ei(ω0 + 2m )·t (22) (23) (24) Definiere nun: eB0 2m eB 0 ω + = ω0 + 2m ω − = ω0 − (25) (26) (27) 9 Zeeman 2 Grundlagen Man erkennt, dass ω − bzw. ω + die Frequenzen der links- bzw. rechtsdrehenden Ersatzoszillationen 2 und 3 sind. Es gilt also: µB eB0 = · B0 2m ~ 1 eB0 µB ∆ν = = · B0 4π m h ∆ω = (28) (29) Solange das Magnetfeld anliegt, absorbieren und emittieren die Ersatzelektronen mit dieser verschobenen Frequenz, wodurch sich für die Ersatzelektronen 1, 2 und 3 neue Spektrallinien ergeben. Ersatzelektron 1 strahlt dabei mit der Charakteristik eines Hertzschen Dipols, es wird also keine Strahlung in Richtung der Dipolachse abgegeben. Dieser Anteil des Spektrums wird π-Strahlung genannt. Ersatzelektron 2 und 3 Strahlen zirkular polarisiertes Licht ab, wobei durch die Überlagerung beider Wellen ein senkrecht dazu linear polarisierter Teil auftritt. Diese Komponenten heißen σ + und σ − . Das σ + Licht ist dabei links-zirkular polarisiert relativ zu den Kraftlinien des B0 Feldes. Dieser Unterschied in der Polarisation wird beim optischen Pumpen zum selektiven Bevölkern einzelner Niveaus und damit zur Erzeugung einer Spin-Orientierung genutzt. 2.5.2 longitudinaler und transversaler Zeeman-Effekt Abhängig von der Sicht auf die B-Feldlinien unterscheidet man zwischen dem longitudinalen Zeeman-Effekt, bei dem man parallel auf die Feldlinien sieht und somit durch die Sicht entlang der Dipolachse von 3 nur die σ Spektrallinien sehen kann und dem transversalen Zeeman-Effekt, bei dem man senkrecht auf die Feldlinien sieht und so die π-Linie als parallel zu den Feldlinien linear polarisiertes Licht und die σ-Linien als senkrecht zu den Feldlinien linear polarisiertes Licht wahrnimmt. 2.5.3 Richtungsquantelung Diskrete Spinorientierung mit Vorzugsrichtung entlang des z-Achse 10 Zeeman 2 Grundlagen (Quelle: Haken / Wolf - Atom- und Quantenphysik, Springer-Verlag, Stuttgart (2003) In obiger Abbildung ist die Orientierung des Spins in einem äußeren Magnetfeld B0 zu sehen, wobei sich der Spin entlang der z-Achse parallel oder antiparallel orientieren kann. Dabei ergibt sich für den Spin in z-Richtung: sz = ms ~ (30) mit der magnetischen Quantenzahl ms des Spins. Für das magnetische Moment entlang der z-Achse gilt dann: µs,z = −gs ms µB µs,z ≈ ±1, 00116µB (31) (32) Es gibt also eine Präzession des magnetischen Moments und des Spins in der xy-Ebene. 2.6 anormaler Zeeman-Effekt Beim anormalen Zeeman-Effekt addieren sich die Spins nicht zu null, was in den meisten Atomen der Fall ist, weshalb es durch die Überlagerung des Bahndrehimpulses l und des Spins s zu einem veränderten optischen Übergang kommt. Die g-Faktoren der beteiligten Terme unterscheiden sich, da die Terme unterschiedliche Anteile des Spins und des Bahnmagnetismus enthalten. Mit dem Gesamtdrehimpuls j werden sie daher mit gj bezeichnet. Der Landé-Faktor gj ergibt sich dabei durch: gj = 1 + j(j + 1) + s(2 + 1) − l(l + 1) 2 · j(j + 1) (33) Da die Aufspaltung der Spektrallinien im Grundzustand und im angeregten Zustand unterschiedlich groß sind, kommt es zu einer größeren Anzahl von Spektrallinien. Aufspaltung der D1 - und D2 -Linie in Natrium bei einer Flussdichte von B = 3T (Quelle: Haken / Wolf - Atom- und Quantenphysik, Springer-Verlag, Stuttgart (2003) 11 Zeeman 2 Grundlagen Wie oben zu sehen ist, wird beim Anlegen eines B-Feldes die D1 Linie in vier Komponenten aufgespalten, während die D2 Linie in sechs Komponenten aufgespalten wird. Dies liegt daran, dass im Natriumatom drei Terme vorliegen, von denen aus energetische Übergänge möglich sind, 2 S1,2 , 2 P1,2 und 2 P3,2 . Für die magnetischen Momente in z-Richtung gilt dabei (s.o.): (~µj )j,z = −mj gj µB (34) So dass die magnetische Zusatzenergie Vmj = (~µj )j,z · B0 aufgewendet werden muss. Dabei ist die Anzahl der Spektrallinien durch mj gegeben und beträgt 2j + 1. Dabei sind die Linien nun nicht mehr äquidistant, sondern der Energieunterschied zwischen den Niveaus beträgt ∆Emj ,mj−1 = gj · µB · B0 (35) und hängt also von l, j und s ab. Die g-Faktoren sind hier gegeben für 2 S1,2 mit gj = 2, für 2 P1,2 mit gj = 32 und für 2 P3,2 mit gj = 34 . Wie diese Faktoren zustande kommen wird im folgenden geklärt. Es sei zunächst gegeben, dass für optische Übergänge die Auswahlregeln ∆mj = 0 für π Übergänge und ∆mj = ±1 für σ-Übergänge gelten. Es ergeben sich insgesamt zehn verschiedene Übergänge, nämlich vier Übergänge zwischen 2 S1,2 und 2 P1,2 in der D1 -Linie und sechs Übergänge zwischen 2 S1,2 und 2 P3,2 in der D2 -Linie. Aufspaltung der D1 bzw. D2 Linie von Natrium 2.6.1 Paschen-Back-Effekt Liegt ein hinreichend starkes Magnetfeld an dem beobachteten Stoff an, so ist die SpinBahn-Kopplung im Vergleich dazu sehr schwach, so dass sie vernachlässigt werden kann. 12 Zeeman 2 Grundlagen Das magnetische Moment ist dann gegeben durch: X X µz = 1 · µB · (ml )i + 2 · µB · (ms )i i (36) i 2.7 Zeeman-Effekt der Feinstruktur Die oben genannten Effekte der Spin-Bahn-Kopplung führen im Atom zu einer Aufspaltung der Energieniveaus entsprechend der Ausrichtung von Spin und Bahndrehimpuls, man spricht von einer Dublett- bzw. Multiplett-Struktur oder Feinstruktur der Sprektrallinien. Für das im Versuch verwendete Rubidium liegt der angeregte Zustand nicht in einer höheren Schale, sondern in einem anderen Orbital. Die Energieterme unterscheiden sich also abhängig davon, ob die magnetischen Momente parallel oder antiparallel zueinander stehen. Da wir in unserem Fall ein Einelektronensystem behandeln gilt s = 21 und damit gilt für den Gesamtdrehimpuls j = |l ± s| = |l ± 21 |. p Es gilt hier wieder |~j| = j · (j + 1) · ~. Es ergeben sich also bei l 6= 0 immer zwei Zustände mit unterschiedlichen Gesamtdrehimpulsen. Ist l = 0, so ist j = 12 und es gibt keine Aufspaltung, man spricht von einem Singulett-Zustand. 2.8 Normaler Zeeman-Effekt an Cadnium Bei Cadnium ist die oberste Schale als s-Orbital mit zwei Elektronen besetzt, das heißt, die Spins addieren sich zu Null. Dabei werden die inneren 46 Elektronen vernachlässigt, da sie sich in voll besetzten Orbitalen befinden und dadurch der gesamte Bahndrehimpuls der gesamte Spin sich zu Null addieren und daher keinen Beitrag zu den beobachteten Effekten liefern. Da die beiden Elektronen im obersten s-Orbital nach dem Pauli-Prinzip einen entgegengesetzten Spin haben müssen, gilt außerdem J = L und Jz = M . Man erwartet also den normalen Zeeman-Effekt. 13 Zeeman 2 Grundlagen Aufspaltung der Energieniveaus in Cadnium (Quelle: Haken / Wolf - Atom- und Quantenphysik, Springer-Verlag, Stuttgart (2003) Mit µB = 9, 27401 · 10−24 Am2 folgt für m = 1 pro Tesla im angelegten Magnetfeld: ∆E = 5, 788 · 10−5 eV (37) Der Nachweis des Spektrums ist trotz des geringen Energieunterschieds möglich, weil man mit Hilfe der Lummer-Gehrcke-Platte sehr genau zwischen leicht unterschiedlichen Wellenlängen differenzieren kann und bei einem hinreichend starken Magnetfeld die Aufspaltung der Linien als eine Vervielfältigung der ursprünglichen Spektrallinien beobachten kann. 2.9 Zeeman-Effekt der Hyperfeinstruktur Wie in der Feinstruktur der Spin des Elektrons an den Bahndrehimpuls koppeln kann, so kann auch der Kernspin I schwach an den Bahndrehimpuls koppeln, so dass nun der Gesamtdrehimpuls F = J ± I betrachtet werden muss. Die Folge ist eine weitere Aufspaltung der Energieniveaus. Die Kopplung wird über den Landé-Faktor gF beschrieben für den gilt: gF = gJ · F (F + 1) + J(J + 1) − I(I + 1) 2F (F + 1) (38) Es ergibt sich wieder eine energetische Aufspaltung für −F ≤ mF ≤ F und somit 2F + 1 unterschiedliche Niveaus. 2.10 Optisches Pumpen an Rubidium Beim optischen Pumpen wird der Zeeman-Effekt ausgenutzt. Die Energieniveaus des Valenzelektrons spalten sich beim Anlegen eines äußeren Magnetfeldes auf in (s.o.) zirkular polarisierte und linear polarisierte Anteile. Wird das Valenzelektron nun durch ein zirkular polarisiertes Photon angeregt, so kann ein optischer Übergang nur dann stattfinden, wenn sich der Drehimpuls in z-Richtung im ~ erhöht. Diese Forderung nennt man Auswahlregel (s.u.), sie folgt aus der Drehimpulserhaltung. Dadurch, dass nur höherenergetische Zustände angenommen werden können, kommt es nach kurzer Zeit zu einer Überbevölkerung im Grundzustand bei m = 2, es können also keine Photonen mehr absorbiert werden, da das Elektron nicht die Möglichkeit hat, seinen Drehimpuls zu erhöhen, man spricht dann von einer Besetzungsinversion; tritt diese ein, so liegt ein Maximum in der Intensität des transmittierten Lichts vor. Im Versuch wird Rubidium, welches als Alkalimetall nur ein Valenzelektron besitzt, gepumpt. Für dieses ergeben sich folgende Energieniveaus: 14 Zeeman 2 Grundlagen Energieniveaus von Rubidium mit erlaubten Übergängen bei longitudinal eingestrahlten zirkular polarisiertem Licht (Quelle: Teachspin; optical pumping of rubidium OP1-A; Buffalo 2002 2.11 RF-Resonanzspektroskopie Bei der RF-Spektroskopie nutzt man ein schnell oszillierendes Magnetfeld, um über die magnetischen Übergänge die Zeeman-Aufspaltung eines Atoms zu messen. Da man hier magnetische Übergänge betrachtet, gilt hier auch nicht die Einschränkung der Übergänge durch die Auswahlregeln für optische Übergänge. Durch das oszillierende Magnetfeld können zwar nur Übergänge mit geringer Energieänderung E = hν betrachtet werden, diese aber sehr präzise. Dieser Umstand ist für die Beobachtung des Pumpprozesses sehr wichtig, denn um eine Besetzungsinversion zu erzeugen, muss die Frequenz sehr präzise eingestellt werden, da einige Elektronen sonst wieder auf ihren Grundzustand zurückfallen und somit wieder Photonen absorbieren können. Die Besetzungsinversion zeigt sich dadurch, dass das Licht nicht mehr absorbiert wird und somit an der Photodiode ein Intensitätsmaximum auftritt. Die Energieaufspaltung V lässt sich nun wieder schreiben als: −gF µB mF B (39) und damit die Energiedifferenz zwischen zwei Zuständen ∆V als: ∆V = −gF µB (mF − (mF + 1))B = gF µB B 15 (40) (41) Zeeman 2 Grundlagen Es gilt also mit der Energie des oszillierenden Magnetfeldes h · ν hν = gF µB B hν ⇒ gF = µB B (42) (43) 2.12 Lummer-Gehrcke Platte Aufbau der Lummer-Gehrcke-Platte (Quelle: Leybold; Handblätter Physik; P 6.2.7.1 Wie oben zu sehen ist, besteht die Platte aus einem Prisma, das zur Einkopplung des Strahls dient, und einer transparenten Platte, an dessen Grenzflächen der Lichtstrahl transmittiert bzw. reflektiert werden. Die Strahlen treffen dabei in einem Winkel auf die Oberfläche, der nur wenig größer ist als der Winkel der Totalreflexion, so dass bei jedem Reflex nur ein kleiner Teil des Lichtstrahls ausgekoppelt wird. Die transmittierten Strahlen interferieren ähnlich wie beim optischen Gitter miteinander, so dass sich hinter der Linse Hauptmaxima abzeichnen. Für den Winkel αk des k-ten Maximums gilt: p (44) 2d · n2 − sin2 αk = k · λ Dabei ist n der Brechungsindex der Platte, d die Dicke und λ die Wellenlänge. 16 Zeeman 3 Zeeman-Effekt: Aufbau und Durchführung 3 Zeeman-Effekt: Aufbau und Durchführung Aufbau zur Messung des Zeeman-Effekts (Quelle: Leybold; Handblätter Physik; P 6.2.7.1 Der Aufbau besteht aus einer Cd-Dampflampe, die als Lichtquelle dient, einem Elektromagneten, der die Cd-Lampe mit einem homogenen Magnetfeld durchsetzt, einem Rotfilter, der aus dem Spektrum der Dampflampe das rote Licht mit einer Wellenlänge von λ = 643, 8nm filtert. Dahinter befindet sich die Lummer-Gehrcke Platte, hinter der durch ein Fernrohr die Spektrallinien betrachtet werden können. Zwischen Lummer-Gehrcke Platte und Fernrohr kann außerdem ein λ4 -Plättchen bzw. ein Filter für linear polarisiertes Licht angebracht werden, so dass die Polarisationsrichtung des Lichts bestimmt werden kann. Der Strom durch die Polschuhe des Elektromagneten kann geregelt und über eine Hallsonde gemessen werden, außerdem können die Polschuhe gedreht werden, so dass longitudinale und transversale Betrachtungen möglich sind. Für die Messung wird zunächst die Cd-Lampe aufgeheizt und das Fernrohr so justiert, dass im Sichtfeld das Licht der Lampe zu sehen ist. Danach wird der Elektromagnet eingeschaltet und die Stromstärke so eingestellt, dass die Spektrallinien einen konstanten Abstand zueinander aufweisen. Mit der Hallsonde wird die Flussdichte zwischen den Polschuhen bestimmt und der Vorgang fünf mal wiederholt. Anschließend wird qualitativ die Polarisation der zu sehenden Linien mit Hilfe der Polarisationsfilter bestimmt. Der gesamte Vorgang wird einmal für die Betrachtung des longitudinalen und des transversalen Zeeman-Effekts wiederholt. 17 Zeeman 4 Zeeman-Effekt: Auswertung 4 Zeeman-Effekt: Auswertung 4.1 Bestimmung der spezifischen Ladung Für die Linie mit m = 1 gilt in Cadnium: e ·~·B 2me e 2∆E ⇔ = me ~B (45) ∆E = (46) Für zwei Photonen gilt dann: e 2h(ν0 − ν1 ) 4π(ν0 − ν1 ) = = me ~B B mit ν1 > ν0 (47) Für den Fehler gilt dann, da hier nur B mit einem Fehler behaftet ist: δ mee e me = δB B (48) Durch die äquidistante Einstellung der Linien sieht man nun zwischen dem k-ten und dem k + 1-ten Maximum bei k + 13 die aufgespaltene Linie. Es gilt also: 1 · λ0 (49) k · λ1 = k + 3 1 ⇔ λ1 = 1 + · λ0 (50) 3k Aus (44) folgt mit α ≈ 90◦ : √ k · λ = 2d n2 − 1 2d √ 2 k= n −1 λ (51) (52) Mit lambda0 = 643, 8nm (Interferenzfilter), d = 4, 04mm und n = 1, 4567 gilt dann: k= 2 · 4, 04mm p · 1, 45672 − 1 = 13294 643, 8nm (53) Damit folgt für λ1 : λ1 = 1 + 1 3 · 13294 · 643, 8nm = 643, 816nm 18 (54) Zeeman 4 Zeeman-Effekt: Auswertung Es gilt: c λ 14 ⇒ ν0 = 4, 65661 · 10 Hz ν1 = 4, 65649 · 1014 Hz c=λ·ν ⇔ν = (55) (56) (57) Für die longitudinale Betrachtung beträgt der Abstand zwischen dem Maximum k-ter Ordnung und der Aufspaltungslinie 1 λ1 = 1 + λ0 ⇒ ν1 = 4, 65652 · 1014 Hz (58) 4 Unten sind die Versuchsergenisse tabellarisch dargestellt. Messergebnisse für der transversalen Beobachtung Messergebnisse für der longitudinalen Beobachtung P10 e e 1 C Damit ergibt sich der Mittelwert me = 10 i=1 me = 1, 8592 · 1011 kg i 4.2 Polarisationseffekte Wie zu erwarten war, sieht man bei der transversalen Beobachtung nach Anbringen eines Polarisationsfilters im Strahlengang zwischen der Lummer-Gehrcke-Platte und dem Fernrohr, dass die zu sehenden Linien linear polarisiert sind, wobei die mittlere Linie senkrecht zu den beiden äußeren polarisiert ist. Bei der longitudinalen Betrachtung stellt man nach Ergänzen des Filters mit einem 19 Zeeman 5 Zeeman-Effekt: Fehlerbetrachtung λ/4-Plättchen, welches das zirkular polarisierte Licht wieder linear polarisiert, fest, dass die beiden noch zu sehenden Linien mit jeweils entgegengesetztem Drehsinn zirkular zueinander polarisiert sind (die Linien lassen sich durch Drehen des Polarisationsfilters abwechselnd ausblenden); auch dies stimmt mit den Erwartungen überein. 5 Zeeman-Effekt: Fehlerbetrachtung Trotz der immensen Fehler, die sich durch die große Abschätzung des Fehlers bei der Messung von B ergeben haben, sind unsere Versuchsergebnisse im Vergleich zum LiC mit einer Abweichung von 5, 7% ein sehr brauchbares teraturwert mee = 1, 759 · 1011 kg Ergebnis. Das Ergebnis könnte noch verbessert werden, wenn eine größere Anzahl an Messreihen durchgeführt würde und der Fehler bei der Messung des B-Feldes minimiert werden könnte. 6 Optisches Pumpen: Aufbau und Durchführung In diesem Versuch soll mit Ausnutzung des Zeeman-Effekts die Energiedifferenz der Hyperfeinaufspaltung von 85 Rb und 87 Rb über ein statisches Magnetfeld ausgemessen werden. Mit Hilfe des Landé-Faktors gF kann dann mit J und S der Kernspin I ermittelt werden. gj ist dabei bekannt mit gj = 2. Aufbau zum Versuch ”Optisches Pumpen” (Quelle: Runge, Bernd-Uwe: Skript zu AP (2012) Der Aufbau besteht dabei aus einer temperaturstabilisierten Rubidiumzelle, die von einem hochfrequenten Sweep-Feld durchsetzt wird, dessen Frequenz sich in sechs Stufen regeln lässt, zusätzlich lässt sich für höhere Frequenzen noch ein Offset-Feld zuschalten. Die Signale werden mit einer Photodiode an ein Oszilloskop übertragen. 20 Zeeman 7 Optisches Pumpen: Auswertung 7 Optisches Pumpen: Auswertung Für das B-Feld der Sweep-Spule gilt mit der Windungszahl n = 80 und der mittleren Spulendicke R = 0, 09m (siehe Versuchsbeschreibung): µT 8 µ0 · 80 · I ≈ I · 799, 268 B=√ A 125 0, 09m (59) Mit der Energie der Anregungsfrequenz E = h · ν ergeben sich folgende Werte für E in Abhängigkeit der Flussdichte B: Versuchsergebnisse des Versuchs ”Optisches Pumpen” lineare Regression der Versuchsergebnisse des Versuchs ”Optisches Pumpen” Diese Versuchsergebnisse entsprechen nicht den Erwartungen und sind vermutlich auf einen systematischen Fehler in der Messung zurückzuführen, wir werden die Versuchsergebnisse im folgenden trotzdem weiter verwenden und exemplarisch die Auswertung durchführen. 21 Zeeman 7 Optisches Pumpen: Auswertung Durch eine lineare Regression ergibt sich für das B-Feld: T · E + 70µT meV T · E + 80µT BB = (35, 2 ± 0, 05) meV BA = (29, 2 ± 0, 05) (60) (61) Es gilt also für die Landé-Faktoren: E µB · B 1 ·E B= µB gF gF = (62) (63) 1 2 ≈ 0, 59 = ˆ T 3 µB · (29, 2 ± 0, 05) meV 1 1 = ≈ 0, 49 = ˆ T 2 µB · (35, 2 ± 0, 05) meV ⇒ gFA = (64) gFB (65) (66) Für das Pumpniveau gilt dabei S = 12 , L = 0, J = L + S = gJ = 1 + 1 1 ( 2 2 Mit der Formel gF = gJ · 1 2 und damit folgt + 1) + 12 ( 12 + 1) − 0(0 − 1) =2 2 · 12 ( 12 + 1) F (F + 1) + J(J + 1) − I(I + 1) 2F (F + 1) (67) (68) Ersetzt man nun F mit F = I + J, so folgt gF = 2 · (J + I)((J + I) + 1) + J(J + 1) − I(I + 1) 2(J + I)((J + I) + 1) (69) und damit folgt für das gemessene Isotop A ein Kernspin von I = 1 und für Isotop B ein Kernspin von I = 23 . Isotop B müsste demnach 87 Rb sein, jedoch kann der Wert für I von Isotop A keinem erwarteten Stoff zugeornet werden. Wie oben bereits erwähnt, liegt dies jedoch an den stark fehlerbehafteten Messwerten. 22 Zeeman 8 Optisches Pumpen: Fehlerbetrachtung 8 Optisches Pumpen: Fehlerbetrachtung Grundsätzlich ermöglicht der Aufbau von Leybold-Heraeus keine so präzisen Messungen wie der Aufbau von Teachspin, bei dem nach längerer Kalibrierung präzise Messungen möglich sein sollten, leider war dieser Aufbau am Versuchstag jedoch defekt. Eine große Fehlerquelle bei dem verwendeten Aufbau ist die Eigenschaft, dass viele Parameter bereits voreingestellt sind und während der Messung nicht weiter kalibriert werden können. Der Aufbau birgt viele weitere Fehlerquellen, wie beispielsweise die Rb-Zelle oder die Messapparatur. 9 Fazit Der Versuch zum Zeeman-Effekt hat überraschend präzise Ergebnisse geliefert angesichts der Tatsache, dass hier die Äquidistanz der Linien per Augenmaß bestimmt werden musste. Der Versuch zum optischen Pumpen hat leider keine verwertbaren Ergebnisse geliefert, was vermutlich auf einen Fehler beim Messvorgang oder auf einen Defekt der Messapparatur zurückzuführen ist. Allgemein ist das zugrunde liegende physikalische Prinzip des Zeemann-Effekts und die Messmethodik jedoch klar geworden und hat bei den Autoren zu einem tieferen Verständnis der Thematik geführt. 10 Anhang 10.1 Quellen • Haken / Wolf - Atom- und Quantenphysik, Springer-Verlag, Stuttgart (2003) • Runge, Bernd-Uwe: Skript zum AP (2012) • Riegger, Luis; Dehm, Udo: Praktikumsbericht ”Zeeman-Effekt und optisches Pumpen” (2010) • Rommel, Michael; Putnik, Martin: Praktikumsbericht ”Zeeman-Effekt und optisches Pumpen” (2010) • Mahlbacher, Markus; Möller, Thomas: Praktikumsbericht ”Zeeman-Effekt und optisches Pumpen” (2012) • Teachspin; optical pumping of rubidium OP1-A; Buffalo 2002 • Leybold; Handblätter Physik 23