LEiSTUnGSvErzEicHniS MEdiziniScHES LAbor HoFHEiM

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Medizinisches Labor Hofheim
Laboratoriumsmedizin
Serologie · Medizinische Mikrobiologie · Molekularbiologie · Umweltmedizin
Dr. med. Wolfgang Falke
Facharzt für Laboratoriumsmedizin, Ernährungs-, Sport- und Umweltmedizin
Dr. med. Christa Brod-Falke
Fachärztin für Laboratoriumsmedizin, Umweltmedizin
Dr. med. Christa Werani-Rupp
Fachärztin für Laboratoriumsmedizin
Dr. med. Barbara Scheer-Hochheimer
Fachärztin für Laboratoriumsmedizin
Dr. rer. med. Annette Hamann
Fachmikrobiologin der Medizin
Cornelia Hartstang
Ärztin
Dipl.-Betriebswirtin Tanja Bredel
Schwerpunkt Gesundheitsmanagement
Hofheimer Straße 71
65719 Hofheim
Tel. 06192/9924-0
Fax 06192/9924-24
www.labor-hofheim.de
Leistungsverzeichnis
6. Auflage
- Indikationen
- Analysen
- Interpretationen
- Normbereiche
- Material
3
Vorwort zur 6. Auflage
Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,
sehr geehrte Damen und Herren,
neue Methoden und geänderte Entnahmebedingungen haben eine
Neuauflage unserer Analysenübersicht notwendig gemacht. Die Laboratoriumsmedizin unterliegt einem steten Wandel, so dass zahlreiche
neue Untersuchungen Einzug gefunden haben. Das Leistungsverzeichnis
präsentiert sich in der gewohnten Form eines Kompendiums, wobei eine
anwenderfreundliche, praxisorientierte Neugestaltung für uns im
Vordergrund stand.
Gleich zu Beginn finden Sie eine Übersicht von häufigen Indikationen.
Im Anschluss daran sind Analysen alphabetisch fortlaufend aufgeführt,
jeweils unter Angabe von Indikation, Bewertung, Normbereichen, Entnahmebedingungen und -material. Zahlreiche Querverweise sollen Ihnen
dabei das Arbeiten mit diesem Verzeichnis erleichtern. Die Durchführung
von Funktionstesten ist separat im Anhang beschrieben.
Geschützte Warennamen sind meist nicht besonders gekennzeichnet;
daraus kann aber nicht geschlossen werden, dass es sich um freie
Warennamen handelt. Wir übernehmen keine Gewähr für Angaben zu
Dosierungen und Applikationsformen. Bitte überprüfen Sie daher auf
den Beipackzetteln der verwendeten Präparate, ob dort angegebene
Dosierungsempfehlungen von den hier gemachten Angaben abweichen
und beachten Sie eventuelle Kontraindikationen!
Aufgrund von Methodenumstellungen oder neuen Erkenntnissen können
sich Normwerte jederzeit ändern. Gültig sind stets die patientenbezogenen
Angaben auf unseren Befunden.
Diese Analysenübersicht stellt eine Momentaufnahme und letztlich nur
einen Auszug labormedizinischer Methoden und Möglichkeiten dar. Über
aktuelle Neuerungen und Änderungen werden wir Sie wie gewohnt durch
unsere Informationsschreiben informieren. Alternativ haben Sie die Möglichkeit, unsere Homepage zu besuchen (www.labor-hofheim.de).
Wir hoffen, dass wir Sie – neben dem persönlichen Erfahrungsaustausch –
durch das vorliegende Analysenverzeichnis in Ihrem Bestreben um eine
effiziente und zielführende Labordiagnostik unterstützen können.
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Ihr Medizinisches Labor Hofheim
4
Inhaltsverzeichnis
Präanalytik
7
Indikationen
13
Alphabetisches Analysenverzeichnis
33
Allergiediagnostik (Pollenflugkalender)
Autoantikörper 44
71
Hepatitisdiagnostik
152
Kollagenosediagnostik
174
Mikrobiologie (Erregerübersicht) 201
Mikrobiologie (Untersuchungsmaterial)
204
Neonatale Infektionen
215
Tumormarker 278
Funktionsteste 297
Medizinisches Labor Hofheim
© Medizinisches Labor Hofheim
5
6
Medizinisches
Labor
Hofheim
Präanalytik
7
Präanalytik
Ausfüllen des Untersuchungsauftrages
Anforderungsschein bitte vollständig und leserlich ausfüllen!
Name, Vorname, Geburtsdatum, Geschlecht;
Einsender (Arztpraxis, Station), mit Angabe von Telefon-/ Faxnummer,
Anschrift;
Klinische Fragestellung, Verdachtsdiagnose o.ä.;
Entnahmedatum, bei Belastungstests auch die Uhrzeit der Blutentnahme;
Angabe der Schwangerschaftswoche;
Angabe von Patientennummer, LG-Nummer, Barcode;
Angaben zur Medikamenteneinnahme (auch Vitamine oder Hormone).
Notwendige Materialien
Blutentnahmeröhrchen, Abstriche und sonstiges Material für Probenentnahme und Probentransport stellen wir Ihnen zur Verfügung.
Bitte achten Sie auf die Verwendung der korrekten Materialien (Zusätze in
Blutentnahmeröhrchen, Transportmedien bei Abstrichen etc.).
Detaillierte Informationen finden Sie auf den inneren Umschlagseiten oder
im Analysenteil unseres Leistungsverzeichnises.
Wichtige Zusatzinformationen für besondere Fälle
Bitte auf Anforderungsschein und Röhrchen oder Probe kennzeichnen!
Bei Notfallproben oder eiligen Proben Handy- oder FAX-Nummer
angeben!
Infektiöses Material bitte kennzeichnen!
Rückrufbitten bei besonderen klinischen Fragestellungen auf dem Schein
markieren!
Anweisung für die Entnahme und Einsendung von
Venenblut (gemäß RiLiBÄK 2008)
1. Vor der Blutentnahme
-Information an den Patienten: Bitte 12 h Nahrungskarenz, 12 h Alkoholabstinenz, 12 h eingeschränkte körperliche Belastung, 3 h Nikotinabstinenz
einhalten!
-Falls erforderlich, die schriftliche Einverständniserklärung des Patienten für die
Untersuchung einholen!
Etikett vor der Blutentnahme leserlich mit wasserfestem Stift beschriften und
korrekt auf das Entnahmeröhrchen kleben!
-Alternativ können Barcodes auf Röhrchen und Anforderungsschein geklebt
werden!
-Die korrekt beklebten Abnahmeröhrchen zusammen mit dem ausgefüllten
Anforderungsbeleg bereitlegen
-Vor der Blutentnahme Patientenidentität überprüfen (Name? Geburtsdatum?)
und mit den Angaben auf Anforderungsschein und Röhrchenetikett vergleichen!
8
Präanalytik
2. Die Blutentnahme
-Die Entnahme sollte morgens zwischen 7:00 und 9:00 Uhr erfolgen; andere
Abnahmezeiten bitte auf dem Anforderungsschein angeben!
-Die Entnahme sollte nach einer Ruhephase von mindestens 15 Minuten
durchgeführt werden, am besten im Liegen. Wenn dies nicht möglich ist:
im Sitzen.
-Punktionsstelle auswählen.
-Zur Hautdesinfektion nur das in der Einrichtung lt. Hygieneplan vorgeschriebene Desinfektionsmittel verwenden; es muss vor der Punktion vollständig
getrocknet sein.
-Eine Staubinde so anlegen, dass der Puls noch fühlbar ist. Die Stauung
sollte nicht länger als 60 Sekunden dauern und ist sofort nach Beginn des
Blutflusses zu lockern.
-Zum Auffinden der Vene sind erlaubt: Ballen der Faust oder Anwendung
von Wärme.
-Unzulässig sind: Öffnen und Schließen der Faust (Pumpen) oder starkes
Beklopfen der Punktionsstelle.
-Die Punktion sollte zügig ausgeführt, „Stochern“ in der Vene vermieden
werden.
-Das Blut in die vorbereiteten, mit Etiketten versehenen Röhrchen fließen
lassen. Bei Röhrchen ohne Vakuum ist zum Ansaugen ein leichter Zug am
Stempel erforderlich, bei Vakuumröhrchen sind keine weiteren Manipulationen nötig.
-Dann wird überprüft, ob die Füllhöhe der Sollfüllung entspricht; dies ist vor
allem bei Gerinnungsuntersuchungen wichtig.
-Das Röhrchen zur Durchmischung der Probe mehrmals (6 bis 10 mal) über
Kopf drehen. Nicht schütteln, Schaumbildung vermeiden!
-Punktionsnadel wie vorgeschrieben entsorgen! Also den Sicherheitsclip
schließen, dann Abwurf in eine Sicherheitsbox!
-Punktionswunde mit Pflaster versorgen!
3. Die Reihenfolge der Materialgewinnung
Bei der Entnahme mehrerer Röhrchen sollten Nativröhrchen immer vor
den Röhrchen mit Zusatzstoffen befüllt werden. Das Gerinnungsröhrchen
sollte wegen der Freisetzung von Gewebefaktoren bei der Punktion nicht
zu Beginn einer Blutentnahme befüllt werden. Empfohlene Reihenfolge:
-Blutkultur
-Vollblut zur Serumgewinnung
-Citratblut für Gerinnungsuntersuchungen, bitte auf korrekte Befüllung
achten!
-Heparinblut für T-Spot TB, zytogenetische Untersuchungen oder zur
Plasmagewinnung
-EDTA-Blut für Blutbildbestimmung, Malariadiagnostik, PCR oder zur
Plasmagewinnung, bitte auf korrekte Befüllung achten!
-Röhrchen mit Glykolysehemmern (Natriumfluorid) zur Blutzuckerbestimmung
-Röhrchen mit anderen Zusätzen
4. Nach der Blutentnahme
-Die Proben sollten möglichst schnell in das Labor gebracht werden.
-Eine kurze Zeit bis zum Probentransport können die Röhrchen bei Zimmertemperatur, aufrecht stehend, verschlossen und vor Licht geschützt
aufbewahrt werden. In Einzelfällen, bei geringer Haltbarkeit der Analyte,
muss die Probe für den Transport vorbereitet werden (abzentrifugieren,
tiefkühlen). Bitte beachten Sie besondere Hinweise im Leistungsverzeichnis
des Labors!
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Präanalytik
-Die Röhrchen werden vor Licht geschützt, unter Vermeidung von Erschütterungen und Temperaturschwankungen (ggf. in Thermogefäßen) in das
Labor transportiert.
-Bei Probenversand per Post sind die Bestimmungen des ADR für den
Transport gefährlicher Güter zu beachten.
5. Untersuchungen mit molekularbiologischen Methoden
Für molekulargenetische Untersuchungen sollten original verschlossene
EDTA-Vollblutröhrchen eingesandt werden zur Vermeidung von Kontaminationen. Bitte auch kein Heparinblut einsenden wegen einer möglichen
Hemmung der PCR.
Untersuchungen aus 24-h-Urin
24-h-Sammelurin, ohne Zusätze
Beginn der Sammelperiode ist um 7 Uhr morgens. Der erste Morgenurin
wird verworfen, danach werden alle(!) Urinportionen bis zum nächsten
Morgen um 7 Uhr gesammelt, inklusive des Morgenurins um 7 Uhr. Die
Gesamturinmenge wird gut durchmischt, dann wird die benötigte Urinmenge
(ggf. Rücksprache mit dem Labor im Vorfeld einer Untersuchung sinnvoll) in
Probenröhrchen abgefüllt. Die Probe sollte zeitnah ins Labor transportiert
werden. Bitte entsprechend der Vorschrift für den jeweiligen Testparameter
(z.B. tiefgefroren, lichtgeschützt) für den Transport vorbereiten.
24-h-Sammelmenge auf dem Anforderungsschein angeben!
Für die Bestimmung der Kreatinin-Clearance wird zusätzlich eine während der Sammelperiode entnommene Serumprobe benötigt (Parallelbestimmung von Kreatinin im Serum)!
24-h-Sammelurin, angesäuert
Zuerst werden 10 ml 10 % Salzsäure in den Sammelbehälter gegeben.
Danach wird der Urin wie oben beschrieben gesammelt. Die Gesamturinmenge wird gut durchmischt, dann wird die benötigte Urinmenge (ggf.
Rücksprache mit dem Labor im Vorfeld einer Untersuchung sinnvoll) in
Probenröhrchen abgefüllt. Die Probe sollte zeitnah ins Labor transportiert
werden. Bitte entsprechend der Vorschrift für den jeweiligen Testparameter (z.B. tiefgefroren, lichtgeschützt) für den Transport vorbereiten.
24-h-Sammelmenge auf dem Anforderungsschein angeben!
Spezielle Vorschriften zur Urinsammlung
5-Hydroxyindolessigsäure (HIES)
Die 24-h-Urinsammlung muss unter Zusatz von Salzsäure (10 ml 10 % HCI)
erfolgen.
Vermeiden Sie einen Tag vor und während der Urinsammlung:
Avocados, Kaffee, Tee, Auberginen, Walnüsse, alkoholische Getränke und
Nikotin.
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Präanalytik
Störungen durch Medikamente sind möglich:
Aspirin, Paracetamol, Benzodiazepine, Ephedrin, -Blocker, Phenobarbital,
Metamphetamin, Reserpin, Imipramin, Levodopa, Phenothiazine, Promazin, Isoniazid, MAO-Hemmer u.ä. Medikamente.
Katecholamine und Vanillinmandelsäure (VMS)
Die 24-h-Urinsammlung muss unter Zusatz von Salzsäure (10 ml 10 % HCI)
erfolgen.
Oxalat
Die 24-h Urinsammlung muss unter Zusatz von Salzsäure (10 ml 10 % HCI)
erfolgen. Dies verhindert die Bildung von unlöslichen Oxalatkristallen.
Vermeiden Sie einen Tag vor und während der Urinsammlung:
Gurken, Rhabarber, Spargel, Spinat und Tomaten. Auch sollte die Einnahme von Ascorbinsäure (Vitamin C) unterbleiben, da Ascorbinsäure bei
einem pH-Wert >6 zu Oxalat oxidiert wird.
Beta 2-Mikroglobulin
Da Beta 2-Mikroglobulin in saurem Urin instabil ist, muss der Urin, das
heißt jede einzelne Urinportion, während der Sammelperiode leicht alkalisiert werden. Dazu wird dem Urin tropfenweise Natronlauge zugefügt,
damit der pH-Wert zwischen 6 und 8 liegt.
Analysen, die nur aus angesäuertem Urin durchgeführt werden
können:
5-Hydroxyindolessigsäure, Katecholamine, Oxalat, Vanillinmandelsäure
Analysen, die auch aus angesäuertem Urin durchgeführt werden
können:
-Aminolävulinsäure, Calcium, Glukose, Harnstoff, Kalium, Kreatinin, Magnesium, Natrium, Phosphat (anorganisches), Porphobilinogen
Analysen, die nicht aus angesäuertem Urin durchgeführt werden
können:
Albumin, Aldosteron, Amylase, bakteriologische Untersuchungen, Chlorid,
Cortisol, Eiweißdifferenzierung, Harnsäure, Immunfixation, Kreatinin-Clearance, Myoglobulin, Osmolalität, pH-Wert, Proteine, Porphyrine, Pyridinoline,
Spurenelemente (Spezialgefäß!), Urinsediment, Urinstatus
11
12
Indikationen
Bei folgender Indikation empfohlene Untersuchungen:
A
Abort
Beta-HCG, Progesteron, Cardiolipin-AAk, Beta 2Glykoprotein, Lupusantikoagulans, Spermatozoen-Ak
Addison, Morbus
Cortisol, Aldosteron, AutoAntikörper (Nebenniere),
ACTH-Kurztest
Adrenogenitales
Syndrom 17-Hydroxyprogesteron, Cortisol, Dehydroepiandrosteron (DHEA-S), Androstendion, Aldosteron, Testo-
steron, ACTH-Kurztest
AIDS
Siehe HIV-Infektion
Akrodermatitis
enteropathica
Zink im Serum
Akromegalie
Somatotropes Hormon (STH), STH im oGTT, Somatomedin C (IGF-1), IGF-BP3, Alkalische Phosphatase
(ggf. AP-Isoenzyme), Phosphat
Alkoholismus
Gamma-GT, Blutbild (kleines, MCV), CDT, Alkohol,
Ethylglucuronid
Allergie
Allergiediagnostik, allergenspezifisches IgE und IgG,
ECP, IgE gesamt, Pollenflugkalender
Alopezie
Ferritin, TSH, Testosteron, Sexualhormon-bindendes
Globulin (SHBG), Zink
Alveolitis, exogen
allergische
Allergenspezifisches IgG (präzipitierende Ak)
Amalgam
Quecksilber, Dimaval®-/ DMPS-Mobilisationstest,
Kaugummitest
Amenorrhoe/
Oligomenorrhoe
LH, FSH, Prolaktin, Östradiol, Progesteron, Dehydroepiandrosteron (DHEA-S),Testosteron, TSH, Metoclopramid-Test, LH-RH-Test
Anämie
Blutbild, Retikulozyten, Ferritin, Transferrin-Sättigung,
Eisen, Vitamin B12, Folsäure, Erythropoetin, Coombstest
(direkt), LDH, Haptoglobin, Bilirubin, Hb-Elektrophorese
enzymopenisch
Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase, Pyruvatkinase
hämolytisch
Coombstest, Coeruloplasmin, Haptoglobin, Porphyri-
ne im Urin, Kälteagglutinine, Retikulozyten
hyperchrom
Vitamin B12, Folsäure
perniziös
Blutbild (großes), Vitamin B12, Intrinsic-Factor-AAk,
Parietalzell-AAk
sideroblastisch
Eisen im Urin, Ferritin
Analkarzinom
SCCA, CEA
Androgenisierung
Testosteron, Sexualhormon-bindendes Globulin
(SHBG), Dehydroepiandrosteron (DHEA-S), 17-Hydroxyprogesteron, Androstendion, Prolaktin, LH
Angioneurotisches Ödem, hereditäres
C1-Esterase-Inhibitor (proteinchemisch und funktionell)
Anorchie
FSH, LH, Testosteron
Anorexia nervosa
Gn-RH-Test
Antiarrhythmika
Antiarrhythmika, Amiodaron, Beta-Blocker, Flecainid
Antikoagulation
APC-Resistenz, Protein-C-Aktivität, Protein-S-Aktivität,
Faktor II-/Faktor V-Genotyp (Faktor V-Leiden), Antithrombin III, Anti-Faktor Xa-Aktivität
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Indikationen
Antibiotika
Antibiotikaspiegel-Bestimmung, mikrobielle Erreger
(Antibiogramm), CRP
Antidepressiva
Antidepressiva
Antiepileptika
Antiepileptika
Antikörpermangel
Elektrophorese, IgG, IgA, IgM (Immunglobuline
quant.), IgG-Subklassen, Immunfixation (im Urin/ im
Serum), freie Leichtketten im Serum, Lymphozytendifferenzierung
Antinukleäre Ak,
ANA, ENA
ANA, AutoAntikörper (Übersicht), ENA, KollagenoseDiagnostik, LE-Diagnostik
Antiphospholipid-
Syndrom
Cardiolipin-AAk, Beta 2-Glykoprotein-AAk,
Lupusantikoagulans, Phosphatidylserin-AAk
APUDome
Neuronspezifische Enolase, Serotonin, 5-Hydroxyindolessigsäure, Chromogranin A
Arsenbelastung
Arsen
Arthritis
CCP, Gelenkpunktat-Analyse, HLA B27, Harnsäure,
Kollagenosediagnostik, Rheumafaktoren
Arthritiden,
reaktiv
Ak gegen Borrelien, Yersinien, Chlamydia trachomatis, Parvo B19-Virus, Anti-Streptodornase B, AntiStreptolysin u.a., siehe Rheumaserologie
Aspergillose
Allergenspezifisches IgG und IgE, IgG-gesamt (n),
IgE-gesamt (n), Blutbild (Eosinophilie), Aspergillus,
mikrobielle Erreger
Asthma bronchiale IgE, allergenspezifisches IgE und IgG, ECP
Asthma cardiale NT-pro BNP
Atheroskleroserisiko
Cholesterin, Triglyceride, Apo-Lipoprotein-A, ApoLipoprotein-B, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin,
Lipoprotein (a), Lipid-Elektrophorese, CRP hochsensitiv, Homocystein
Augeninfektionen
Auge (Erreger), mikrobielle Erreger
Autoimmun-Hepatitis Autoimmune Hepatitiden, AutoAntikörper (Übersicht),
AMAK, LKM, SMA, SLA/LP-AAk (soluble liver anti
gen), ANA, Aktin, LC1
Autoimmunopathien
AutoAntikörper (Übersicht), ANA, ENA, dsDNS, IgG,
IgA, IgM (Immunglobuline quant.), Komplementsystem, Lymphozytendifferenzierung, LE-Diagnostik,
Kollagenosediagnostik, C3-Nephritisfaktor, Kryoglobuline, Immunkomplexe (zirkulierende, CIC)
B
Bakterielle Infektion
Erreger, mikrobielle Erreger, CRP
Bandwurmbefall
Parasiten (Taenien, Diphyllobothrium)
Bang, M.
Brucellose
Bannwarth- Syndrom Borreliose
Bartter-Syndrom
Kalium /Natrium (in Serum und Urin), Renin,
Aldosteron
Basedow, Morbus
TSH, Trijodthyronin (FT3), Thyroxin (FT4), SchilddrüsenAAk, Schilddrüsendiagnostik, TSH-Rezeptor-AAk (TRAK),
Mikrosomale-Schilddrüsen-AAk (MAK, TPO-AAk),
Thyreoglobulin AAk (TAK)
Bechterew, M.
HLA-B27
Behcet, M.
Immunkomplexe (zirkulierende, CIC)
Bence-Jones-
Proteinurie
Immunfixation im Urin, freie Leichtketten im Serum,
Beta 2-Mikroglobulin im Serum
14
Indikationen
Biliäre Zirrhose
ANA, AMAk, SLA/LP-AAk, autoimmune Hepatitiden,
Cholinesterase (CHE), IgG, IgA, IgM (Immunglobuline
quant.), Prokollagen-3-Peptid
Blasenmole
Beta-HCG, Progesteron
Bleibelastung
Delta-Aminolävulinsäure, Blei (im Blut/ im Urin), Erythrozyten-Porphyrine, Porphyrine im Urin, Blutbild
Blutgruppe
Blutgruppe, Antikörper-Suchtest, Coombs-Test
Blut-/Liquorschranke Liquorproteindifferenzierung
Blutungsneigung
Blutbild (Thrombozytenzahl), Quick (TPZ), PTT, Gerinnungsstatus, Gerinnungsfaktoren (VIII, von Willebrand-Faktor, Ristocetin-Cofaktor-Aktivität, Faktor XIII)
Boeck, M.
ACE, Interleukin-2-Rezeptor, Lysozym, T-Spot TB
Bornholm-Krankheit
Coxsackie-Virus
Borreliose
Borreliose
Botulismus
Mikrobieller Erregernachweis (Clostridium botulinum)
Bronchialkarzinom
NSE, CYFRA 21-1, ACTH, CEA, SCC, TPA
Bronchitis
Pneumotrope Erreger, mikrobielle Erreger
Burkitt-Lymphom
Beta 2-Mikroglobulin, Epstein-Barr-Virus-Ak, IgG, IgA,
IgM (Immunglobuline quant.)
C
Calciumstoffwechsel Calcium (im Serum/ im Urin), Phosphat (im Serum/ im
Urin), Parathormon, Vitamin D
Candidose
Candida-Ak, mikrobielle Erreger, allergenspezifisches
IgG (Allergietyp III)
Cervixkarzinom
SCCA, CEA, TPA
Chagas-Krankheit
Trypanosomen
Cholangitis, primär
sklerosierende
ANCA
Cholestase
Alkalische Phosphatase (AP-Isoenzyme), Gamma-GT,
Bilirubin
Chorionkarzinom
Beta-HCG
Chronisch-aktive
Hepatitiden
SMA, ANA, LKM-AAk, SLA-LP-AAk, AMAk, autoimmune Hepatitiden, Hepatitisdiagnostik (B, C, D), IgG,
IgA, IgM (Immunglobuline quant.), LC1
Chronisch-
atrophische Gastritis
Intrinsic-Factor-AAk, Parietalzell-AAk, Vitamin B12
Chronische
Polyarthritis
Rheumafaktoren, CCP, ANA, Histon-AAk, Kryoglobuline, Immunkomplexe (zirkulierende, CIC)
Churg-Strauss-
Syndrom
ANCA
Colitis, infektiöse
Enteropathogene Erreger, Clostridium difficile, Stuhluntersuchungen, mikrobielle Erreger
Colitis ulcerosa
Calprotectin, ANCA
Colon-Karzinom
CEA, CA19-9, Alpha-1-Fetoprotein, CA 50, TPA,
Conn-Syndrom
Natrium und Kalium (im Serum), Aldosteron, Renin
Corpus luteum-
Funktion
Östradiol, Progesteron
CREST-Syndrom
ANA, ENA, Kollagenose-Diagnostik (Zentromeren-AAk)
Crohn, M.
Calprotectin im Stuhl, ANCA, Vitamin B12
15
Indikationen
Crosslinks
Deoxypyridinolin-Crosslinks im Urin, Ostase, Vitamin D,
Calcium, Phosphat
Cushing-Syndrom
Cortisol (Tagesprofil), Dexamethason-Hemmtest,
ACTH, ACTH-Test
C-Zell-Karzinom
Calcitonin, Pentagastrin-Test
D
Darminfektionen
Enteropathogene Erreger, Clostridium difficile,
mikrobielle Erreger
Dermatitis herpeti-
formis Duhring
Transglutaminase-AAk, Gliadin-Ak
Dermatomyositis
ANA, ENA-Ak, Kollagenosediagnostik
(Jo1-AAk, PM-Scl-AAk), SRP-AAk, Mi 2-AAk
Dermatotrope
Erreger
Dermatotrope Erreger, mikrobielle Erreger, Borreliose,
Coxsackie-Viren, Echo-Viren, Herpes-Viren, Masern,
Parvovirus B19, Röteln
Diabetes insipidus
ADH (Osmolalität, Durstversuch), Natrium
Diabetes mellitus
Glukose (in NaF-Plasma und Urin), HbA1c, Fruktosamin, C-Peptid, Insulin, Insulin-Ak, Inselzell-AAk,
oraler Glukosetoleranztest (oGGT)
Typ I
GAD-AAk, IA2-AAk (Tyrosinphosphatase-AAk),
Inselzell-AAk
Verlauf
Glukose (in NaF-Plasma und Urin), HbA1c
latent
Oraler Glukosetoleranztest (oGGT)
Nephropathie
Albumin, Mikroalbumin, Eiweißdifferenzierung (im Urin)
Diarrhoe
Enteropathogene Erreger, Clostridium difficile, Stuhluntersuchungen, mikrobielle Erreger
endokrin
Calcitonin, 5-Hydroxyindolessigsäure, Serotonin,
Gastrin, VIP, Dopamin, Homovanillinsäure
Sprue/Zöliakie
Transglutaminase-AAk, Gliadin-Ak
Digitalis-Intoxikation Digitoxinspiegel, Digoxinspiegel
Dottersacktumore
Alpha-1-Fetoprotein
Down-Syndrom
Erst- und Zweittrimester-Screening
Dreitagefieber
Herpes-Virus Typ 6-Ak
Drogenabusus
Drogenscreening im Urin
Duhring-Dermatitis
Transglutaminase-AAk, Gliadin-Ak
Duodenal-Ulcus
Helicobacter pylori, Gastrin
Dyspepsie
Darmpathogene E.coli, enteropathogene Erreger,
mikrobielle Erreger
Dysproteinämie
Elektrophorese, IgG, IgA, IgM (Immunglobuline
quant.), Immunfixation (im Serum)
E
Eisenstoffwechsel
Ferritin, Transferrin (Transferrinsättigung), Eisen im
Serum, Eisenresorptionstest, Desferaltest
Eiweißverlust
Eiweiß, Elektrophorese (im Serum),
Eiweiß, Eiweißdifferenzierung, SDS-Disk-Elektrophorese, Immunfixation (im Urin)
16
Indikationen
Embolie, rezidivierend
Lupusantikoagulans, Protein C, Protein S, APCResistenz, AT III (im Citratplasma),
Cardiolipin-AAk, beta 2-Glykoprotein-AAk (im Serum),
Faktor II-/ Faktor V (Leiden)-Genotyp (im EDTA-Blut)
Embryonale Tumore
Beta-HCG, Alpha-1-Fetoprotein, NSE
Endokarditis
Cardiotrope Erreger, mikrobielle Erreger (Erregernachweis in Blutkulturen)
Embryopathie
Neonatale Infektionen, Listeriose, Lues, Ringelröteln,
Röteln, Toxoplasmose, Cytomegalie
Enteritis
Enteropathogene Erreger, mikrobielle Erreger
Entzündungen
CRP, BSG, Procalcitonin, Neopterin, Elektrophorese,
Blutbild (großes, Leukozyten)
Enzephalitis
Liquoranalyse (Zellzahl, Protein-Differenzierung, oligoklonale Banden, Glucose, Bakteriologie)
Eosinophilie
Blutbild (großes), IgE, allergenspezifisches IgE, ECP,
Parasiten im Stuhl, Echinokokken-Ak
Erreger
Erreger (Übersicht), mikrobielle Erreger
Erysipel
Mikrobielle Erreger, Anti-Streptodornase B, AntiStreptolysin
Erythema infectiosum Parvovirus B19-Ak (Ringelröteln)
Erythema migrans
Borreliose
Erythema nodosum
HLA-B27, Yersinien-Ak
Exantheme
Dermatotrope Erreger, mikrobielle Erreger
Exanthema subitum
Herpes-Virus Typ 6-Ak
Exogen allergische
Alveolitis
Allergenspezifisches IgG, Aspergillus
Extrauteringravidität Progesteron, beta-HCG, Chlamydia trachomatis
F
Farmerlunge
Allergenspezifisches IgG
Fatigue-Syndrom
Epstein-Barr-Virus-Ak, Herpes-Virus Typ 6-Ak
Favismus
Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase
Fertilitätsstörung
Frau
Östradiol, Prolaktin, Progesteron, Testosteron, Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG), Dehydroepiandrosteron (DHEA-S), TSH, Anti-Müller-Hormon,
FSH, LH, Gn-RH-Test, Ovarialfunktions-Diagnostik,
Chlamydia-trachomatis, Gonokokken, Spermatozoen-Ak
Mann
Testosteron, Prolaktin, FSH, LH, TSH, Anti-MüllerHormon, Gn-RH-Test,
Spermatozoen-Ak, Gonokokken
Fettstoffwechsel
Siehe Lipidstoffwechsel
Fibrinolyse
Gerinnungsfaktoren (Faktor VIII, Faktor XIII), Gerinnungsstatus, D-Dimere, Fibrin-Monomere, Quick, PTT,
Fibrinogen
Fieber, unklares
Mikrobielle Erreger (Blutkultur), Anti-Streptodornase B,
Toxoplasmose, T Spot-TB-Test, Tuberkulose-Diagnostik,
Salmonellen-Diagnostik, Yersinia-Ak
mit Reiseanamnese
Malaria, Dengue-Virus-Ak, Hanta-Virus-Ak, Rickettsien-Ak, Sandfliegen-Virus, Trypanosomen
Flush-Symptomatik
5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIES), Serotonin
17
Indikationen
Formaldehyd-
Belastung
Ameisensäure im Urin, Umwelttoxine
Fuchsbandwurm
Echinokokken-Ak
Funikuläre
Spinalerkrankung
Vitamin B12, Intrinsic-Faktor-AAk, Parietalzell-AAk
Funktionsteste
Im Anhang
G
Galaktorrhoe
Prolaktin, Metoclopramid-Test (im Anhang)
Gallenwege
AP, AP-Isoenzyme, Gamma-GT, ANCA, CEA, CA 19-9,
Parasiten im Stuhl
Gammopathie
monoklonale
Immunfixation (im Serum/ im Urin),
IgG, IgA, IgM (Immunglobuline quant.), Elektrophorese,
freie Leichtketten (im Serum)
Beta 2-Mikroglobulin (jeweils im Serum)
Gastrinom
Gastrin
Gastritis, chronische
Helicobacter pylori, Gastrin, Intrinsic-Faktor-AAk,
Parietalzell-AAk
Gastroenteritis
Enteropathogene Erreger, mikrobielle Erreger
Gastrointestinales
Karzinom
CEA, CA19-9, CA 72-4, Alpha-1-Fetoprotein, CA 50,
Beta 2-Mikroglobulin, Tumormarker
Gefäßverschluß,
rezidivierend
Siehe Embolie!
Gelenke
Gelenkpunktatanalyse, mikrobielle Erreger (im Punktat), HLA B 27 (im EDTA-Blut),
Rheumafaktoren, CRP, Harnsäure, Eiweiß (im Punktat/
im Serum)
Borreliose, Anti-Streptodornase B, Anti-Streptolysin,
Yersinnien-Ak, Shigellen-Ak (im Serum)
Genitalinfektionen
Mykoplasmen, Trichomonaden, Chlamydia
trachomatis, mikrobielle Erreger, Gonokokken-Ak
Lues-Diagnostik, Herpes-Virus simplex
Gerinnung
Gerinnungsstatus, Gerinnungsfaktoren, Quick, PTT,
Thrombinzeit, Fibrinogen, Blutbild (Thrombozyten)
Gerinnungsinhibitoren Protein C, Protein S, AT III, APC-Resistenz (im Citrat
plasma),
Faktor II-/ Faktor V (Leiden)-Genotyp (im EDTA-Blut)
Gerinnungsstörungen Gerinnungsstatus, Gerinnungsfaktoren, Lupusantikoa
gulans, Kryoglobuline
Glomerulonephritis
Urinstatus, Eiweiß, Eiweißdifferenzierung, SDS-DiskElektrophorese (im Urin)
C3-Nephritis-Faktor, Anti-Streptodornase B, ANCA,
Komplement (C3, C4), Kryoglobuline, GlomerulusBasalmembran-AAk (im Serum)
Glossitis
Folsäure
Glottisödem
C1-Esterase-Inhibitor (protein-chemisch und funktionell)
Glutensensitive
Enteropathie
Transglutaminase-AAk, Gliadin-Ak, Xylose-Resorptionstest
Gonadenfunktion
FSH, LH, Gn-RH-Test, Anti-Müller-Hormon
Frau
Östradiol, Progesteron
Mann
Testosteron, HCG-Test
Goodpasture-Syndrom Glomerulus-Basalmembran-AAk
18
Indikationen
Gravidität
Diagnose
Beta-HCG
Überwachung
Beta-HCG, Progesteron, Mutterschaftsvorsorge,
AFP, Erst-Trimester-Screening, Triple-Diagnostik,
Blutbild, Ferritin, Zink, Toxoplasmose, Cytomegalie,
Listerien, Parvo B19-Virus, Varizella-Zoster-Virus, neonatale Infektionen
Großwuchs
Somatotropes Hormon (STH), Somatomedin C (IGF-1),
IGF-BP3, Glukosebelastung
Günther, M.
Porphyrie-Diagnostik
Gürtelrose
Varizella-Zoster-Virus
Gynäkomastie (Mann)
Testosteron, Sexualhormon-bindendes Globulin
(SHBG), Prolaktin, Östradiol, LH, FSH,
bei V.a. Hoden-Tumor
Beta-HCG, Alkalische Placenta-Phosphatase (PLAP)
H
Haarausfall
Ferritin, Zink, TSH,
bei der Frau zusätzlich:
Testosteron, Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG)
Hämochromatose
Ferritin, Eisen, Transferrin (Transferrinsättigung), HFEGenotypisierung, Desferral-Test
Hämoglobinopathie
Hämoglobin-Elektrophorese
Hämolyse, intravasal Blutbild, Haptoglobin, LDH, HBDH
Hämolytische Anämie
Blutbild, Bilirubin, LDH, HBDH, Haptoglobin,
Coombstest, osmotische Erythrozyten-Resistenz, Kälteagglutinine, Wärme-AAk,
Hämoglobin-Elektrophorese, Phospholipid-AAk, Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase, Pyruvatkinase
Hämophilie A/
Gerinnungsfaktoren (Faktor VIII, von Willebrand-Faktor,
v. Willebrand-Syndrom Ristocetin-Cofaktor-Aktivität, vWF-Multimere)
Hämophilie B
Gerinnungsfaktoren (Faktor IX)
Hämorrhag. Diathese Gerinnungsstatus, Blutbild (Thrombozyten)
Hämorrhag. Fieber
Hantaviren, Leptospiren
Hämosiderose
Transferrin, Desferral-Test
HANE (hereditäres
angioneurot. Ödem)
C1-Esterase-Inhibitor (proteinchemisch und funktionell)
Harnblasen-Ca
NMP22 (im Urin), CYFRA 21-1, CEA, TPA (im Serum)
Harnsteinleiden
Steinanalyse, lithogene Substanzen (Calcium, Oxalat,
Harnsäure im Urin), Parathormon, Vitamin D3
Haschischkonsum
Cannabinoide im Urin
Hashimoto-
Thyreoiditis
Schilddrüsen-AAk, Mikrosomale Schilddrüsen-AAk
(MAK, TPO-AAk), Thyreoglobulin-AAk (TAK), TSH basal
Heparin-Therapie
PTT, Anti-Faktor-Xa-Aktivität
Hepatitis-Diagnostik
GPT, GOT, Gamma-GT, GLDH, Bilirubin, Elektrophorese, IgG, IgA, IgM (Immunglobuline quant.)
viral
Hepatitisdiagnostik (HAV, HBV, HCV, HDV, HEV, andere Erreger)
autoimmun
Autoimmune Hepatitiden (ANA, SMA, Aktin, SLA-LP,
AMAK, LKM, LC1, Histon, ANCA)
sonstiges
Alkoholismus-Marker, Cholestase-Marker (Alkalische Phosphatase, -Isoenzyme, Gamma-GT), Alpha 1-Fetoprotein
19
Indikationen
Hereditäres angio-
neurotisches Ödem
C1-Esterase-Inhibitor (proteinchemisch und funktionell)
Heroinsucht
Drogenscreening (im Urin), Opiate, Methadon
Herzinfarkt
Herzinfarkt-Diagnostik, Creatinkinase (Isoenzyme),
CK-MB, c-Troponin I, GOT, LDH, HBDH
Hirsutismus
Testosteron, Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG),
Dehydroepiandrosteron (DHEA-S), 17-Hydroxy-Progesteron, Androstendion, Prolaktin, LH, Cortisol
HIV-Infektion
HIV-Ak, HIV-Viruslast, beta 2-Mikroglobulin, Lymphozyten-Differenzierung (CD4/CD8-Ratio), Pneumocystis
jirovecii (carinii)
HNO-Platten-
epithel-Karzinom
SCC, CEA, CYFRA 21-1
Hoden, inkretorische Testosteron, LH, FSH, Gn-RH-Test
Funktion
Hodentumor
Alpha 1-Fetoprotein, beta-HCG, NSE, PLAP
Hodgkin-Lymphom
Beta 2-Mikroglobulin, IgG, IgA, IgM (Immunglobuline
quant.)
Holzschutzmittel
Umwelttoxine, PCP, Lindan
Hormone
Hormonbestimmungen (Übersicht)
HUS (hämolytisch-
EHEC, enteropathogene Erreger, mikrobielle Erreger
urämisches Syndrom)
Hydrops fetalis
Parvovirus B19, Toxoplasmose
11-Hydroxylase-
Mangel
17-Hydroxyprogesteron, Cortisol, Dehydroepiandrosteron (DHEA-S), Androstendion, Testosteron, Aldosteron, 11-Desoxycortisol, ACTH-Kurztest
21-Hydroxylase-
Mangel
17-Hydroxyprogesteron, Cortisol, Dehydroepiandrosteron (DHEA-S), Androstendion, Testosteron, Aldosteron, ACTH-Kurztest
Hyper-
aldosteronismus
Aldosteron, Renin, Aldosteron/Renin Quotient,
Kalium, Natrium, Captopril-Stimulationstest
Hyperandrogenämie
Testosteron, Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG),
Dehydroepiandrosteron (DHEA-S), Androstendion
Hypercalcämie
Alkalische Phosphatase, Ostase, Parathormon, Deoxypryridinolin-Crosslinks,Vitamin D, ACE
Hyperpara-
thyreoidismus
Calcium und Phosphat (im Serum/ im Urin), Ostase,
Parathormon, Vitamin D, Deoxypryridinolin-Crosslinks
Hyperprolaktinämie
Metoclopramid-Test, TSH (ggf. TRH-Test), Somatotropes Hormon, Prolaktin
Hyperthyreose
TSH basal, Thyroxin (FT4), Trijodthyronin (FT3), Schilddrüsendiagnostik, Schilddrüsen-AAk (TSH-RezeptorAAk, Mikrosomale Schilddrüsen-AAk)
Hypertonie
Renin, Aldosteron, Aldosteron/Renin-Quotient, Natrium,
Kalium, Cortisol, Renin
Katecholamine, Vanillinmandelsäure, Homovanillinmandelsäure, Metanephrine (im 24-h-Urin, angesäuert)
Hypoglykämie
Glukose, C-Peptid, Insulin
Hypogonadismus
Frau
FSH, LH, Prolaktin, Östradiol, Gn-RH-Test
Mann
FSH, LH, Testosteron, Gn-RH-Test
Hypokaliämie
Kalium, Aldosteron, Cortisol
20
Indikationen
Hypophysärer
Minderwuchs
IGF-BP3, Somatomedin C (IGF-1), Somatotropes
Hormon (STH)
Hypophysenfunktion Cortisol, TSH, Gn-RH-Test, Prolaktin, FSH, ACTH, Soma
totropes Hormon (STH)
Hyposensibilisierung Allergenspezifisches IgG
Hypotonie
Cortisol, Aldosteron, ACTH, ACTH-Stimulationstest
I/J
Ikterus
Bilirubin
Siehe hämolytische Anämie, Hepatitisdiagnostik,
Cholestase
Immundefekt
Elektrophorese, IgG, IgA, IgM (Immunglobuline quant.),
IgG-Subklassen, Immunfixation (im Serum, im Urin), freie
Leichtketten im Serum,
Lymphozytendifferenzierung, HIV-Ak, Komplementsystem (C3, C4), Zink, Selen
Immunozytom
Elektrophorese, IgG, IgA, IgM (Immunglobuline quant.),
Immunfixation, freie Leichtketten im Serum,
Beta 2-Mikroglobulin im Serum, Kryoglobuline
Immun-Thrombopenie Thrombozyten-Ak, frei und gebunden
Infekt
Erreger, mikrobielle Erreger
neonatal
Neonatale Infektionen
urogenital
Mikrobielle Erreger, urogenitale Erreger, Mykoplasmen / Ureaplasmen, Chlamydia trachomatis, Trichomonaden, Lues-Diagnostik, Gonokokken, Herpes
simplex-Virus Typ 2, Candida, HPV
Infektanämie
Eisen, Ferritin
Infektanfälligkeit
Großes Blutbild, IgG, IgA, IgM (Immunglobuline quant.),
IgG-Subklassen, Immunfixation im Serum,
IgA (sekretorisch), Lymphozytendifferenzierung,
Komplementsystem (C3, C4)
Infertilität
Siehe Fertilitätsstörung
Insektengift-Allergie Allergenspezifisches IgE und IgG, ECP
Inselzelladenom
Insulin
Insulinmangel
C-Peptid, Insulin
Insulinom
Glukose, C-Peptid, Insulin
Insulinresistenz
Insulin-Ak
Intoxikation
Drogenscreening im Urin (Amphetamine, Barbiturate,
Benzodiazepine, Cannabinoide, Cocainmetaboliten,
Opiate, Methadon), Alkohol, Antiarrhythmika, Antidepressiva, Bromid, Digitoxin, Digoxin, Paracetamol,
Phencyclidin, Umwelttoxine
K
Kälteagglutinin-
krankheit
Kälteagglutinine, Kryoglobuline
Kala-Azar
Leishmanien
Kaposi-Syndrom
Siehe HIV-Infektion
Karzinoid
5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIES), Serotonin (5-Hydroxytryptamin), Neuronspezifische Enolase (NSE),
5-Hydroxytryptophan
21
Indikationen
Karzinome
Tumormarker-Übersicht
Katecholaminbildende Katecholamine, Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin,
Tumore
Metanephrine, Normetanephrine, Vanillinmandel
säure (VMS), Homovanillinsäure
Keimzellmalignome
Alpha-Fetoprotein (AFP), beta-HCG, Neuronspezifische
Enolase (NSE), Tumormarker
Keuchhusten
Pertussis-Ak
Klimakterium
FSH, LH, 17-Östradiol, Anti-Müller-Hormon, Deoxypyridinolin im Urin
K.praecox
FSH, LH, 17-Östradiol, Anti-Müller-Hormon
Klinefelter-Syndrom Testosteron, Gn-RH-Test
Knochen
-anbau
Alkalische Phosphatase (ggf. AP-Isoenzyme), Ostase
(BAP), Osteocalcin
-abbau
Calcium, Phosphat, Parathormon, Vitamin D (im Serum),
Osteoporosediagnostik,
Deoxypyrinidinolin-Crosslinks (im Urin)
-metastasen
Alkalische Phosphatase (ggf. AP-Isoenzyme), Calcium,
Ostase (BAP),
Deoxypyrinidinolin-Crosslinks (im Urin),
Knochenmarks-
erkrankungen
Blutbild (großes), Retikulozyten, Alkalische Leukozytenphosphatase (ALP), Beta 2-Mikroglobulin,
Immunfixation
Kohlenhydrat-
stoffwechsel
Glukose, oraler Glukose-Toleranztest (oGTT), HbA1c,
C-Peptid, Insellzell-AAk, Insulin-Ak
Kohlenmonoxid-
vergiftung
CO-Hämoglobin
Kollagenosen
Kollagenosediagnostik, AutoAntikörper (Übersicht),
LE-Diagnostik, ANA, ENA, dsDNS-AAk, Kryoglobuline,
Cardiolipin-AAk, beta 2-Mikroglobulin, Lupusantikoagulans, AMAk, Immunkomplexe (zirkulierende, CIC)
Kolorektales Karzinom Tumormarker, CEA, CA 19-9, CA 50, CA 72-4, SCC,
Konjunktivitis
Auge (Erreger), Chlamydia trachomatis
Konnatale Infektionen Neonatale Infektionen, mikrobielle Erreger
Kugelzellen-Anämie
Siehe hämolytische Anämie, osmotische Erythrozyten-
Resistenz
Kupferstoffwechsel
Kupfer (im Serum/ imUrin), Coeruloplasmin, Dimaval®-/ DMPS-Mobilisationstest
L
LE (Lupus
erythematodes)
Diagnose
medikamenteninduziert
LE-Diagnostik, ANA, ENA, dsDNS-AAk, Histon-AAk,
Cardiolipin-AAk, Beta 2-Glykoprotein, Lupusantikoagulans, Immunkomplexe (zirkulierende, CIC),
Kollagenosediagnostik, PCNA, Ribosomales-P-Protein,
Kryoglobuline, Komplement (C3, C4)
Histon-AAk
neonatal
LE-Diagnostik, ANA, ENA, SS-A (Ro), SS-B (La)
Verlaufskontrolle
dsDNS-AAk
Leberabszess
Amöben-Ak
Leberentzündung
Siehe Hepatitisdiagnostik
Leberfibrosierung
Prokollagen-III-Peptid
Leberkarzinom
Alpha 1-Fetoprotein, CA 19-9, CEA
22
Indikationen
Leberkoma
Ammoniak im Plasma
Leberzirrhose
toxisch
Gamma-GT, Blutbild (kleines, MCV), CDT, Alkohol,
Ethylglucuronid, Umwelttoxine
biliär
Alkalische Phosphatase (AP-Isoenzyme),
Gamma-GT, Bilirubin
primär biliär
AMAk (M2-AMAk), SMA, SLA/LP-AAk, ANA, Immunglobulin M
beim Säugling
Kupfer im Urin, Elektrophorese, Albumin, Cholinesterase, IgG, IgA, IgM (Immunglobuline quant.),
Prokollagen-III-Peptid, Quick
sonstiges
Siehe Hämochromatose, Wilson, M.
Leichtkettenkrankheit Immunfixation im Urin, freie Leichtketten (im Serum)
Leukämie
Blutbild (großes), Alkalische Leukozytenphosphatase
(ALP), Lymphozyten-Differenzierung, Thymidin-Kinase
Leukosen
Blutbild (großes),Alkalische Leukozytenphosphatase
(ALP), LDH, IgG, IgA, IgM (Immunglobuline quant.),
Beta 2-Mikroglobulin, Lymphozyten-Differenzierung
Lipidstoffwechsel
Cholesterin (gesamt), HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin, Triglyceride, Apo-Lipoprotein-A, Apo-Lipoprotein-B, Lipoprotein (a), Lipid-Elektrophorese
Liquordiagnostik
Liquoranalyse, neurotrope Erreger,mikrobielle Erreger
Livedo racemosa
Cardiolipin-Ak, Lupusantikoagulans
Lunge
Pneumotrope Erreger, mikrobielle Erreger
Emphysem
A1-Antitrypsin
Hämorrhagie
Glomerulusbasalmembran-AAk, (GBM-AAk)
Sonstiges
Siehe Allergiediagnostik, Aspergillose, Candidose
(Allergietyp III), pneumotrope Erreger, Sarkoidose,
Tuberkulose
Lupus
Siehe LE-Diagnostik!
Lyme-Krankheit
Borreliose
Lymphadenitis
Lymphotrope Erreger (z.B. Adenoviren, Chlamydia
trachomatis, Epstein-Barr-Virus-Ak, Cytomegalie-Ak
Mumps, Röteln)
Siehe HIV-Infektion!
Lymphadenose
Toxoplasmose, Chlamydien-Ak, Bartonella-Ak (henselae/ quintana), Toxocara-Ak
Lymphogranuloma
inguinale
Chlamydia trachomatis
Lymphom
Lymphozyten-Differenzierung, Beta 2-Mikroglobulin,
Immunfixation im Urin, freie Leichtketten im Serum,
Cardiolipin-Ak, Kälteagglutinine, Neopterin, TPA
Lympho-proliferative
Erkrankung
Blutbild (großes), beta 2-Mikroglobulin, IgG, IgA, IgM
(Immunglobuline quant.), Immunfixation, Kryoglobuline, freie Leichtketten im Serum, Thymidinkinase,
Interleukin 2-Rezeptor,
M
Magenkarzinom
CA 72-4, CA 50, CEA, CA 19-9, Gastrin
Magenulcus
Helicobacter pylori, Gastrin
Malabsorption
Albumin im Serum, Xylose-Resorptionstest, Vitamin
A-Resorptionstest
23
Indikationen
Malignome
Tumormarker
Maltafieber
Brucellose
Mammakarzinom
CA 15-3, CEA, CA 125, Tumormarker
Marihuana-Abusus
Drogenscreening im Urin, Cannabinoide im Urin
Mastodynie (Frau)
Prolaktin
MCTD (Mixed Connec- Kollagenose-Diagnostik, ANA, ENA, AutoAntikörper
tive Tissue Disease)
(Übersicht, U1RNP)
Medulläres Schild-
drüsenkarzinom
Calcitonin, CEA, Chromogranin A, NSE, Pentagastrintest (siehe Funktionsteste!)
Melanom
S-100
Meningitis, Meningo- Liquoranalyse, neurotrope Erreger, mikrobielle Erreger
enzephalitis
(Erregernachweis im Liquor, in Blutkulturen), Tuberku
losediagnostik
Menkes-Syndrom
Kupfer, Coeruloplasmin
Menopause
FSH, Östradiol, Anti-Müller-Hormon
Minderwuchs,
hypophysär
IGF-BP3, Somatomedin C, Somatotropes Hormon (STH)
Mineralhaushalt
Natrium, Kalium, Chlorid, Aldosteron, Cortisol,
Calcium, Phosphat, Parathormon (PTH), Vitamin D,
Osteocalcin,
TSH, Trijodthyronin (FT3), Thyroxin (FT4), Gliadin-Ak,
Transglutaminase-IgA
Mischkollagenose
Kollagenosediagnostik, LE-Diagnostik, ANA, ENA,
Phospholipid-Ak
Monoklonale
Gammopathie
Elektrophorese, Immunfixation im Serum / im Urin,
IgG, IgA, IgM (Immunglobuline quant.), freie Leichtketten im Serum, beta 2-Mikroglobulin im Serum,
Kryoglobulin, Deoxypyrinidinolin-Crosslinks im Urin
Mononukleose
Mononukleose-Schnelltest, Epstein-Barr-Virus-Ak,
Cytomegalie-Ak
M. Addison
Siehe Addison, M.
M. Bang
e.t.c.
M. Basedow
M. Bechterew
M. Behcet
M. Boeck
M. Conn
M. Crohn
M. Cushing
M. Down
M. Günther
M. Hodgkin
M. Paget
M. Pfeiffer
M. Reiter
M. Waldenström
M. Weil
M. Wilson
24
Indikationen
Morbus haemolyticus Bilirubin (neonatal, im Serum), direkter Coombs-Test,
neonatorum
Ak-Suchtest, Blutgruppenbestimmung bei Mutter und
Kind
Morphin-Abusus
Drogenscreening im Urin (Methadon, Opiate)
Multiple endokrine Neoplasie
Calcitonin, Pentagastrintest, Parathormon (PTH),
Chromogranin A,
Katecholamine, Vanillinmandelsäure (VMS) im angesäuerten 24-h-Urin, Neuronspezifische Enolase (NSE)
Multiples Myelom
Elektrophorese, Immunfixation (im Serum/ im Urin),
IgG, IgA, IgM (Immunglobuline quant.), freie Leichtketten im Serum, beta 2-Mikroglobulin, Kryoglobuline, Deoxypyridinolin-Crosslinks im Urin
Multiple Sklerose
Liquoranalyse (Oligoklonales IgG im Liquor, Eiweiß im
Liquor, Liquor-Proteindifferenzierung), LymphozytenDifferenzierung
Muskelerkrankung
Creatinkinase, Aldolase, GOT, LDH, Kreatinin im Urin,
ANA, ENA, dsDNS-AAk, Skelettmuskulatur-AAk, Acetylcholin-Rezeptor-AAk, Neuronspezifische Enolase (NSE)
Myasthenia gravis
Acetylcholin-Rezeptor-AAk, Skelettmuskulatur-AAk,
dsDNS-AAk
Myokardinfarkt
Herzinfarkt-Diagnostik, Creatinkinase (-MB, -Isoenzyme), CK-MB, c-Troponin I, GOT, LDH, HBDH
Myokarditis
CK, CK-MB, LDH, cardiotrope Erreger, mikrobielle Erreger, Anti-Streptodornase B, Anti-Streptolysin, Herzmuskel-AAk, , Coxsackie B-Ak
Myositis
CK, GOT, LDH, Aldolase, Kreatinin, Rheumafaktoren
Autoimmun-
Myositis
ANA, ENA, AutoAntikörper (Jo1, PM-Scl, Mi 2, SRP,
U1-RNP, Ku)
N
Nahrungsmittel-
allergie
IgE (gesamt), allergenspezifisches IgE, IgG4-Screening
Narkosefähigkeit
Cholinesterase, Dibucainzahl, Fluoridzahl
Nasopharynxkarzinom SCC, CEA, CYFRA 21-1
Natriumhaushalt
Natrium (im Serum/ im Urin), ADH (Osmolalität im
Serum/ im Urin), Aldosteron
Nebenniere
Mark
Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Metanephrine,
Vanillinmandelsäure (im 24-h-Urin, angesäuert)
Rinde
Kalium, Natrium, Cortisol, Aldosteron, Dehydroepiandrosteron (DHEA-S), ACTH, Dexamethason-Hemmtest, ACTH-Test, NNR-AAk
Tumoren
Cortisol, Dehydroepiandrosteron (DHEA-S), 17-Hydroxy-Progesteron, ACTH, Aldosteron, Renin,
Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Metanephrine,
Vanillinmandelsäure (im 24-h-Urin, angesäuert)
Nebenschilddrüsen
Calcium (im Serum/ im Urin), Phosphat (im Serum/ im
Urin), Ostase (BAP), Parathormon (PTH), Deoxypyridinolin-Crosslinks im Urin, cAMP
Neonatal
Lupus
LE-Diagnostik, ANA, ENA, SS-A (Ro), SS-B (La)
Infektion
Neonatale Infektionen
25
Indikationen
Niere
Urinstatus, Urinsediment
Nephritis
Eiweiß, Albumin, Natrium, Eiweißdifferenzierung
(Markerproteine), SDS-Disk-Elektrophorese (im Urin)
urogenitale Ereger, mikrobielle Erreger, TuberkuloseDiagnostik,
Hantaviren, Leptospiren, Anti-Streptodornase B, AntiStreptolysin, Komplement C3, C3-Nephritisfaktor,
Immunkomplexe (zirkulierend, CIC), Kryoglobuline,
ANCA, Glomerulusbasalmembran (GBM)-AAk,
Tubulus-Basalmembran-AAk
Nephrolithiasis
Steinanalyse, lithogene Substanzen (Calcium, Phosphat,
Oxalsäure, Harnsäure, Magnesium, Citrat im Urin),
Parathormon, Vitamin D
Nephropathien
Urinstatus, Kreatinin-Clearance, MDRD-Clearence,
Eiweiß (im Serum/ im Urin), Elektrophorese im Serum,
Eiweiß-Differenzierung im Urin, SDS-Disk-Elektrophorese, beta 2-Mikroglobulin im Urin,
Kreatinin, Harnstoff, Kalium, Natrium, Calcium, Phosphat
(im Serum/ im Urin), Erythropoetin, Vitamin D (1,25-OH)
Nephrotisches Syndrom Albumin im Serum, Eiweiß im Serum/ im Urin, SDS
Disk-Elektrophorese, Elektrophorese im Serum,
Eiweißdifferenzierung im Urin
Neuralrohrdefekt
Alpha 1-Fetoprotein
Neuroblastom
Dopamin, Homovanillinsäure, Vanillinmandelsäure,
Chromogranin A, Neuronspezifische Enolase (NSE),
Noradrenalin, Adrenalin, Metanephrine
Neurotrope
Erreger
Neurotrope Ereger (Borreliose, Coxsackie-Viren,
ECHO-Viren, Herpes simplex Typ I, FSME-Virus,
Masern, Mumps, Poliomyelitis, Varizella zoster),
mikrobielle Erreger
Nierenarterien-
stenose
Renin, Aldosteron, Captopril-Stimulationstest
Nierenkarzinom
Neuronspezifische Enolase (NSE), CEA, Parathormon
related Protein (PTHrP), Erythropoetin
Nierentransplantation Beta 2-Mikroglobulin, Cyclosporin
Non-Hodgkin-
Lymphom
Beta 2-Mikroglobulin, Immunfixation, IgG, IgA, IgM
(Immunglobuline quant.), Kryoglobuline
Nüchternhypo-
glykämie
Glukose im NaF-Plasma, C-Peptid, Insulin, Proinsulin
O
Ödeme
Albumin im Serum, Aldosteron, Elektrophorese
allergisch
Allergenspezifisches IgE
angioneurotisch
C1-Esterase-Inhibitor (proteinchemisch und funktio
nell), C4-Komplement
Ösophaguskarzinom
SCCA, CEA, CA 19-9, TPA, Cyfra 21-1
Orientbeule
Leishmanien
Ornithose
Chlamydophila psittaci-Ak
Osteomalazie
Calcium, Phosphat, Alkalische Phosphatase (ggf. APIsoenzyme), Ostase (BAP), Deoxypyrinidinolin-Crosslinks im Urin, Parathormon (PTH), Vitamin D
Osteoporosemarker
Calcium, Phosphat, Alkalische Phosphatase (ggf. APIsoenzyme), Ostase (BAP), Deoxypyrinidinolin-Crosslinks im Urin, Östradiol
26
Indikationen
Ovarialfunktions-
diagnostik
Östradiol, LH, FSH, Anti-Müller-Hormon, Gn-RH-Test,
Dehydroepiandrosteron (DHEA-S), Progesteron,
AutoAntikörper (Übersicht, NNR-Ak)
Ovarialkarzinom
CA 125, CA 72-4, CEA, CA15-3
Ovulation, Nachweis
Progesteron
Ovulationsauslösung (Medikamentös) Östradiol und LH
P
Paget, M.
Alkalische Phosphatase (AP), AP-Isoenzyme, Ostase
(BAP), Osteocalcin, Deoxypyridinolin-Crosslinks im Urin
Pankreas, exokrin
Pankreas-Elastase im Stuhl, Trypsin im Serum
Pankreaskarzinom
CA 19-9, CA 125, CEA, Amylase, Lipase, Trypsin
Pankreatitis
Amylase, Lipase, Trypsin, Inselzell-Ak
Paraproteinämie
Elektrophorese, IgG, IgA, IgM (Immunglobuline quant.),
Immunfixation, freie Leichtketten im Serum, beta 2-Mikroglobulin im Urin
Paraproteinurie
Immunfixation, freie Leichtketten im Serum
PCO-Syndrom
LH, FSH, Östradiol, Anti-Müller-Hormon, Androstendion,
Dehydroepiandrosteron (DHEA-S),
Testosteron, Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG),
17 OH-Progesteron
Pemphigus
Stachelzell-Desmosomen-Ak
Pemphigoid
Epidermale-Basalmembran-Ak
Periarteriitis nodosa
ANCA, Immunkomplexe (zirkulierende, CIC)
Pestizidvergiftung
Cholinesterase (CHE), Lindan, PCP, Umwelttoxine
Pfeiffer, M.
Epstein-Barr-Virus-Ak
Phäochromozytom
Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Vanillinmandelsäure, Metanephrine, Chromogranin A,
Neuronspezifische Enolase (NSE)
Phencyclidinabusus
Drogenscreening im Urin, Phencyclidin im Urin
Phenylketonurie
Aminosäurendifferenzierung im Urin
Phosphatstoffwechsel Phosphat (im Serum/ im Urin), Phosphat-Clearance,
Parathormon (PTH), Vitamin D
Pinta
Treponemen-Ak (Luesdiagnostik, TPPA, FTA-ABS)
Plasmozytom
Elektrophorese, Immunfixation (im Serum/ im Urin),
IgG, IgA, IgM (Immunglobuline quant.), Beta 2-Mikroglobulin, freie Leichtketten im Serum, Kryoglobuline,
Deoxypyridinolin-Crosslinks im Urin
Plazentafunktion
Östriol, Progesteron
Pleuritis
Pneumotrope Erreger, mikrobielle Erreger, Tuberkulose,
Punktatanalyse
Pleurodynie
Coxsackie-Echovirus-Pool
Pneumocystis jirovecii P. jirovecii-Direktnachweis,
(carinii)
Siehe HIV-Diagnostik
Pneumonie
Pneumotrope Erreger, mikrobielle Erreger, Tuberkulose
interstitiell
Mykoplasmen, Chlamydia pneumoniae-Ak, Chlamydophila psitacci-Ak,
sonstige
Q-Fieber, Rickettsien-Ak, Legionellose, Pneumocystisjirovecii, Viruspneumonien
27
Indikationen
Polyarteriitis
ANCA
Polyarthritis, chron.
Rheumafaktor, CCP, ANA/ENA, Histon-Ak, Kryoglobuline, Immunkomplexe, zirkulierende (CIC)
Polydipsie
Glukose im NaF-Plasma, ADH (Osmolalität), Natrium
(im Serum/ im Urin)
Polyglobulie
Blutbild, Erythropoetin
Polymyositis
ANA, ENA, dsDNS, CK, GOT,
AutoAntikörper (Übersicht, Myositis-assoziierte AAk:
Jo-1, PM-Scl, Ku, Mi 2, U1RNP, SRP)
Polyurie
Glukose im NaF-Plasma, ADH (Osmolalität), Natrium
(im Serum/ im Urin), Durstversuch
Polyzythaemia vera
Blutbild, Erythropoetin, alkalische Leukozytenphosphatase (ALP)
Pontiac-Fieber
Legionellose
Porphyrie
Porphyriediagnostik, Delta-Aminolävulinsäure
Potenzstörungen
Testosteron, Prolaktin, FSH, LH, Sexualhormonbindendes Globulin (SHBG), TSH
Primär biliäre Zirrhose siehe Leberzirrhose
Primäres Leberzell-Ca Alpha 1-Fetoprotein (AFP)
Primär sklerosierende ANCA
Cholangitis
Prolaktinom
Prolaktin, Metoclopramid-Test
Prostatakarzinom
PSA, Chromogranin A
Protein C-/
Protein S-Mangel
Protein C-Aktivität, Protein S-Aktivität, freies Protein S
Proteinurie
Eiweiß, Albumin, Mikroalbumin, Eiweißdifferenzierung
(Markerproteine), SDS-Disk-Elektrophorese (im Urin)
Prothrombin-Mutation Faktor II-/Faktor V-Genotyp
Protozoen-Infektionen Amöben, Cryptosporidien, Giardi lamblia, Leishmanien,
Malaria-Diagnostik, Parasiten, Pneumocystis jirovecii,
Toxoplasmose, Trichomonaden Trypanosomen
Pseudohypo-
parathyreoidismus
Phosphat im Urin (Ellsworth-Howard-Test), cAMP
Pseudomembranöse
Kolitis
Clostridium difficile, Stuhluntersuchungen, mikrobielle
Erreger
Pubertas praecox
LH, FSH, Östradiol, Testosteron, Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG), HCG, 17-OH-Progesteron,
Cortisol, Gn-RH-Test
Pubertas tarda
LH, FSH, Östradiol, Testosteron, Gn-RH-Test
Q
Quecksilberbelastung Quecksilber, Kaugummitest, Dimaval®-/ DMPS
Mobilisationstest
Quincke-Ödem
C1-Esterase-Inhibitor (proteinchemisch und funktionell)
R
Rachitis
28
Vitamin D, Alkalische Phosphatase (ggf. AP-Isoenzyme),
Ostase (BAP), Parathormon (PTH)
Indikationen
RAST
Allergiediagnostik, allergenspezifisches IgE
Raynaud-Phänomen
ANA, Kryoglobuline
Reiter, M.
HLA-B27, Chlamydia trachomatis-Ak, Yersinien-Ak
Rektumkarzinom
SCC, CEA, CA 19-9
Rhinitis, allergisch
Gesamt-IgE, Allergiediagnostik, allergenspezifisches IgE
Rheumatische
Erkrankungen
Rheumafaktor, ANA, ENA, dsDNS-AAk, CCP, Kollagenose-Diagnostik, LE-Diagnostik, AutoAntikörper
(Übersicht)
Rheumatisches Fieber
Anti-Streptodornase B, Anti-Streptolysin
Rheumatoide Arthritis
Rheumafaktor, CCP, ANA, ENA, RA 33-AAk,
Kryoglobuline, Immunkomplexe (zirkulierende, CIC),
Rickettsiose
Rickettsien-Ak, Fleckfieber-Ak
Ringelröteln
Parvovirus B19-Ak
Rocky Mountain
spotted fever
Fleckfieber-Ak, Rickettsien-Ak
Ruhr
Enteropathogene Erreger, Parasiten, Stuhluntersuchungen, Amöben-Ak, Shigellen-Ak
S
Sarkoidose
ACE, Interleukin-2-Rezeptor, Lysozym, T-Spot TB
Schilddrüsen-
Diagnostik
TSH, Trijodthyronin (FT3), Thyroxin (FT4), Schilddrüsendiagnostik, Schilddrüsen-AAk, Mikrosomale Schilddrüsen-AAk (MAK, TPO-AAk),
Thyreoglobulin-AAk (TAK), TSH- Rezeptor-AAk (TRAK)
Schilddrüsenkarzinom
differenziert
Thyreoglobulin, CEA
medullär (C-Zellen)
Calcitonin, CEA, Chromogranin A, Neuronspezifische
Enolase (NSE), Pentagastrin-Test
Schistosomiasis
Bilharziose-Ak, Parasiten
Schwartz-Bartter-
Syndrom
ADH (Osmolalität im Serum/ im Urin), Natrium (im
Serum / im Urin)
Schwermetall-
Intoxikation
Dimaval®-/ DMPS-Mobilisationstest, Arsen, Blei, Cadmium, Quecksilber, Chrom, Mangan, Nickel, Thallium,
(und andere, Antimon, Silber, Zinn ...)
Seminom
Neuronspezifische Enolase (NSE), beta-HCG, Alkalische
Placenta-Phosphatase (PLAP), Alpha 1-Fetoprotein, LDH
Serotoninbildende Tumore
5-Hydroxy-Indolessigsäure im 24-h-Urin, Serotonin
Sharp-Syndrom
ANA, ENA, Kollagenosediagnostik, AutoAntikörper
(Übersicht: U1RNP)
Sicca-Syndrom
ANA, ENA, Kollagenosediagnostik, AutoAntikörper
SS-A (Ro), SS-B (La)
Sichelzellanämie
Hämoglobin-Elektrophorese
Sjögren-Syndrom
ANA, ENA, SS-A (Ro), SS-B (La), Alpha-Fodrin,
Immunkomplexe (zirkulierende, CIC), Kryoglobuline,
Cardiolipin-AAk, Beta 2-Glykoprotein-AAk
Skelettkrankheiten
Calcium im Serum, Phosphat, Parathormon (PTH),
Vitamin D
Knochenanbau
Alkalische Phosphatase (ggf. AP-Isoenzyme), Ostase
(BAP)
29
Indikationen
Knochenabbau/-umsatz Deoxypyridinolin-Crosslinks im Urin
Metastasen
Alkalische Phosphatase (ggf. AP-Isoenzyme), Ostase
(BAP), Calcium, Deoxypyridinolin-Crosslinks (im Urin),
Parathormon related Protein (PTHrP), Immunfixation
Sklerodermie
ANA, ENA, Scl 70, PM-Scl, Fibrillarin, RNA-Polymerasen,
Th/To, U1RNP, Zentromeren
SLE
(systemischer Lupus
erythematodes)
ANA, ENA, dsDNS,
Cardiolipin-AAk, Beta 2-Glykoprotein-AAk, Lupusantikoagulans, Histon-AAk, Nucleosomen-AAk, PCNA,
Immunkomplexe (zirkulierende, CIC), Komplement (C3,
C4), Kryoglobuline, LE-Diagnostik, KollagenoseDiagnostik, Ribosomales-P-Protein
Spermatogenese
Störung der Spermatogenese: Gn-RH-Test
Sprue, einheimische
Transglutaminase-AAk, Gliadin-Ak, Xylose-Resorptionstest, IgA, Albumin, Vitamin B12
Spulwurmbefall
Parasiten, Stuhluntersuchungen, (Askariden-Ak)
Spurenelemente
Magnesium, Kupfer, Zink, Selen, Eisen
Stein-Leventhal-
Syndrom
Androstendion, Dehydroepiandrosteron (DHEA-S),
Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG), LH, FSH,
Testosteron gesamt, Prolaktin, Gn-RH-Test
Sterilität
Frau
FSH, LH, Östradiol, Prolaktin, Progesteron, Testosteron, Dehydroepiandrosteron (DHEA-S), Anti-MüllerHormon, Spermatozoen-Ak, Chlamydia trachomatis,
Gonorrhoe
Mann
Testosteron, Prolaktin, FSH, LH, Gn-RH-Test, AntiMüller-Hormon, TSH, Spermatozoen-Ak, Gonorrhoe
Struma
diffusa/nodosa
TSH basal, Trijodthyronin (FT3), Thyroxin (FT4)
maligna
Thyreoglobulin, Thyreoglobulin-AAk (TAK), CEA, Calcitonin, Chromogranin A, Neuronspezifische Enolase
(NSE)
Systemischer Lupus
Siehe SLE
T
Taubenzüchterlunge
Allergiediagnostik (Allergietyp III), allergenpezifisches
IgG, präzipitierende Ak
Tetanische Anfälle
Parathormon (PTH), Vitamin B6, Calcium, Vitamin D
Thalassämie
Blutbild, Eisen, Ferritin, Hämoglobin-Elektrophorese
Thrombopenie
Blutbild, Thrombozyten-Ak
Thrombophilie
Protein C, Protein S, APC-Resistenz, Lupusantikoagulans, AT III (im Citratplasma),
Faktor II-/ Faktor V (Leiden)-Genotyp (im EDTA-Blut)
Homocystein, Cardiolipin-AAk, beta 2-GlykoproteinAAk (im Serum),
D-Dimere,
Gerinnungsfaktor VIII, von Willebrand Faktor, Ristocetin-Cofaktor-Aktivität
Thrombose
D-Dimere, AT III, Blutbild (Thrombozyten),
Gerinnungsstatus
30
Indikationen
Thyreoiditis,
autoimmune
Schilddrüsen-AAk, Mikrosomale Schilddrüsen-AAk,
Thyreoglobulin-AAk (TAK), TSH basal
Tripper
Gonokokken, urogenitale Erreger,
mikrobielle Erreger
Trisomie 21
Ersttrimester-Screening, Triple-Test
Tuberkulose
Tuberkulosediagnostik, T spot TB-Test, mikrobielle Erreger
Tumore
Tumormarker-Übersicht
Typhus abdominalis
Stuhluntersuchungen, enteropathogene Erreger,
mikrobielle Erreger, Salmonellen-Diagnostik, GruberWidal
U
Ulcus ventriculi
/duodeni
Helicobacter pylori, Gastrin, Sekretin-Provokationstest
Urogenitaltrakt
Infektion
Mikrobielle Erreger, urogenitale Erreger, Mykoplasmen / Ureaplasmen, Chlamydia trachomatis, Trichomonaden, Lues-Diagnostik, Gonokokken, Herpes
simplex-Virus Typ 2, Candida, HPV
Urolithiasis
Steinanalyse, lithogene Substanzen (Calcium, Phosphat,
Oxalsäure, Harnsäure, Magnesium, Citrat im Urin),
Parathormon (PTH), Vitamin D
Urtikaria
Allergiediagnostik (Allergietyp I), allergenspezifisches IgE
Uteruskarzinom
TPA, CEA
Uveitis
HLA-B27, ANA, ANCA, Auge Erreger, ACE, löslicher
Interleukin-2-Rezeptor
Vasculitis allergica
Allergiediagnostik (Allergietyp III)
Vaskulitis,
Vaskulopathie
ANCA, Cardiolipin-AAk, Beta 2-Glykoprotein-AAk,
Lupusantikoagulans, Immunkomplexe (zirkulierend,
CIC), Kryoglobuline,Komplement (C3, C4, Gesamthämolytische Komplementaktivität CH 100), C3-Nephritisfaktor, Glomeruläre Basalmembran Ak
Vergiftung
Drogenscreening im Urin (Amphetamine, Barbiturate,
Benzodiazepine, Cannabinoide Cocainmetaboliten,
Opiate Methadon), Alkohol, Antiarrhythmika, Antidepressiva, Bromid, Digitoxin, Digoxin, Paracetamol,
Phencyclidin, Umwelttoxine
Siehe Schwermetall-Intoxikation
Verner-Morrison- Syndrom
Vasoaktives intestinales Polypeptid (VIP)
Virus-Infekt
Auge, cardiotrope, dermatotrope, enteropathogene,
lymphotrope, neurotrope, pneumotrope und urogenitale Erreger
Vitamin B12-Mangel
Vitamin B12, Intrinsic-Faktor-AAk, Parietalzell-AAk,
Folsäure
Vitamin D-Haushalt
Vitamin D/ D3, Calcium im Serum / im Urin, Phosphat
im Serum / im Urin, Parathormon (PTH)
Vitamin K-Mangel
Vitamin K, Quick (Thromboplastinzeit)
Vogelhalterlunge
Allergietyp III, allergenspezifisches IgG, Chlamydophila psittaci-Ak
von-Willebrand-
Syndrom
Gerinnungsstatus, Gerinnungsfaktoren (Faktor VIII,
von Willebrand-Faktor, Ristocetin Cofaktor-Aktivität,
von Willebrand-Multimere)
31
Indikationen
W
Wachstumsstörungen Somatomedin C (IGF-1), Somatotropes Hormon (STH),
IGF-BP3
Waldenström, M.
Elektrophorese, Immunfixation, IgG, IgA, IgM
(Immunglobuline quant.), Beta 2-Mikroglobulin, freie
Leichtketten im Serum, Kryoglobuline
Wasserhaushalt
Natrium, Kalium, Chlorid, ADH (Osmolalität) im
Serum/ im Urin
Wegener‘sche
Granulomatose
ANCA, Immunkomplexe (zirkulierende, CIC)
Weil, M.
Leptospirose-Ak
Werlhof, M.
Blutbild, Thrombozyten, Thrombozyten-AAk,
Wilson, M.
Coeruloplasmin, Kupfer (im Serum/ Urin)
Wohnraumgifte
Umwelttoxine, Lindan, PCP
Wundstarrkrampf
Tetanus
Z
Zeckenbiss
Borreliose, FSME-Virus-Ak, Rickettsien-Ak
Zellzerfall
Interleukin 6, Tumor-Nekrosefaktor alpha
Zervixkarzinom
SCCA, CEA, CA 125, Tumormarker
Zervizitis
Chlamydia trachomatis, Gonokokken, Mykoplasmen/
Ureaplasmen, Herpes simplex-Virus Typ 2, urogenitale
Erreger, mikrobielle Erreger
Zirrhose
Siehe Leberzirrhose, biliäre Zirrhose, Hämochromatose,
M. Wilson, Hepatitis-Diagnostik
ZNS-Erkrankung
Liquoranalyse, neurotrope Erreger, mikrobielle Erreger,
ANA
Zöliakie
Tranglutaminase-AAk, Gliadin-Ak, IgA im Serum,
Xylose-Resorptionstest
Zollinger-Ellison-
Syndrom
Gastrin
Zwergwuchs
Somatotropes Hormon (STH), IGF-BP3, Testosteron
Zyanose der Akren
ANA, Kälteagglutinine, Kryoglobuline, Raynaud,
Sklerodermie
Zyklen, anovulatorisch Progesteron
Zyklusstörungen Östradiol, FSH, LH, Prolaktin, Dehydroepiandrosteron
(DHEA-S), Progesteron, Testosteron, TSH, Cortisol
Zystische Fibrose
Trypsin, Elastase im Stuhl
32
Medizinisches
Labor
Hofheim
Alphabetisches
Analysenverzeichnis
A-Z
33
34
ACE
■ ACE (Angiotensin-I-Converting- Enzyme)
3 Interleukin-2-Rezeptor
Durch ACE erfolgt die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II.
Die Reaktion ist eng gekoppelt mit dem Renin-Angiotensin-AldosteronSystem.
ACE ist lokalisiert in den Endothelzellen der Gefäße, speziell in Lunge
und Niere. Es wird bei granulomatösen Erkrankungen vermehrt ins Blut
abgegeben. Bei Lungensarkoidose ist die ACE-Aktivität meist deutlich
erhöht, nicht dagegen bei Lungen-Tbc oder Lungenfibrose. Bei etwa zwei
Dritteln der Sarkoidosepatienten findet sich eine mäßige Erhöhung der
ACE-Aktivität. ACE zeigt die Aktivität des Prozesses an und fällt bei
Spontanremissionen oder unter Cortisoltherapie ab, deshalb eignet sich
die Messung der ACE-Aktivität besonders zur Therapieüberwachung
und Verlaufskontrolle.
Erhöht:
-Sarkoidose der Lunge (M.Boeck), schleichender Beginn mit un charakteristischen Beschwerden und Atemnot:
Stadium I: Symmetrische Schwellung der Hiluslymphknoten (ACE bei ca. 80% erhöht);
Stadium II: Diffuse Infiltration der Lunge (ACE bei ca. 90% er- höht);
Stadium III: Fibrose und Pleuraschwarte (ACE bei nahezu 100 % erhöht);
Diabetes; chronische Lebererkrankung; HIV-Infektion; M.Gaucher; Silikose.
Erniedrigt:
-Therapie mit ACE-Hemmern;
-Lungen-Tbc; Lungen-Ca; Leukämien; Myelom.
Normwert:
20 – 60 U/l
Material:
1 ml Serum
■ Acetylcholin-Rezeptor-AutoAntikörper (AChR-AAk)
Antikörper gegen Cholinrezeptoren (Membranrezeptoren für Acetylcholin).
Bei der neuromuskulären Reizübertragung auf die motorische Endplatte
der quergestreiften Muskulatur reagiert der Transmitter Acetylcholin mit
Rezeptoren auf der postsynaptischen Membran. Bei Myasthenia gravis
treten Autoantikörper gegen verschiedene Epitope dieser Rezeptoren auf
mit teilweise blockierender Wirkung.
Ein Titeranstieg kann einer klinischen Verschlechterung um mehrere
Wochen vorausgehen. Acetylcholin-Rezeptor-AAK sind für Myasthenia
gravis weitgehend spezifisch; bei Lambert-Eaton-Syndrom und bei
amyotropher Lateralsklerose in etwa 5 % der Fälle nachweisbar.
Erhöht:
Myasthenia gravis (generalisierte Form 85-95 %, okuläre Form 30-45 % positiv, Titerhöhe nicht immer parallel zu klinischem Befund, meist auch Antikörper gegen Sklettmuskulatur und Schilddrüse. Bei mehr als 95% der Myastheniepatienten mit Thymom finden sich zusätzlich Titin-AAK).
Normwert:
<0.4 nmol/l
Material:
1 ml Serum
35
Ace
■ Acetylsalicylsäure
Indikation: Überwachung der antiphlogistischen Langzeittherapie.
Normwert:
analgetische Therapie
100-200 mg/l
antiphlogistische Therapie
200-300 mg/l
toxisch bei Konzentrationen >300 mg/l
Material:
1 ml Serum
■ ACTH (Adrenocorticotropes Hormon)
3 Dexamethason-Hemmtest (Funktionsteste im Anhang)
Hormon des Hypophysenvorderlappens (HVL). Die Produktion wird durch
einen Releasing-Faktor des Hypothalamus stimuliert (CRH) und durch
negativen Rückkopplungseffekt des Plasmacortisols gehemmt. ACTH
reguliert die Synthese und Ausschüttung von Glucocorticoiden in der
Nebennierenrinde (NNR).
Die Regulation des Aldosterons (Prototyp der Mineralocorticoide) ist
weniger ACTH-abhängig.
Die Messung der ACTH-Konzentration im Plasma ermöglicht die Differenzierung von primären und sekundären Störungen der Nebennierenrinde,
simultan sollte die Cortisolbestimmung durchgeführt werden.
Bei primärer NNR-Insuffizienz ist ACTH erhöht, bei sekundärer (hypophysärer) und tertiärer (hypothalamischer) Insuffizienz erniedrigt. Durch CRH
kann ACTH bei tertiärer, nicht aber bei sekundärer Insuffizienz stimuliert
werden.
Indikation:
-DD primärer, sekundärer bzw.tertiärer Hypocortisolismus;
-V.a. ektope ACTH-Produktion (z.B.kleinzelliges Bronchial-
Karzinom).
Erhöht:
-Primäre NNR-Insuffizienz (M.Addison);
-Waterhouse-Friderichsen-Syndrom;
-Adrenogenitales Syndrom durch Enzymdefekt (meist 21- Hydroxylase-Mangel; Cortisolsynthese blockiert, ACTH erhöht.
Cave: late-onset-AGS-Syndrom);
-Sekundärer bzw. tertiärer Hypercortisolismus (Hypothalamo-
hypophysäres Cushing-Syndrom; ACTH meist nur leicht vermehrt
oder im oberen Grenzbereich; Cortisol vermehrt, gestörter
Rückkopplungsmechanismus; selten basophiles Hypophysen-
adenom);
-Ektope Bildung von ACTH, Cortisol vermehrt (z.B. bei Bronchial-
Ca.);
-Nelson-Tumor.
Erniedrigt:
-Cushing-Syndrom bei autonomem NNR-Karzinom oder -Adenom
(Cortisol vermehrt);
-Sekundäre NNR-Insuffizienz als Folge einer HVL-Insuffizienz (Cortisol vermindert oder nicht messbar).
Normwert:
10-70 pg/ml (circadianen Rhythmus beachten!)
Material:
2 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren,
Gefrierversand unbedingt beachten!
Wegen des Tagesrhythmus muss die Blutentnahme stets mor gens zwischen 8 und 9 Uhr erfolgen. Einzelbestimmungen sind
klinisch wenig verlässlich. Die ACTH-Bestimmung ist nur bei
Kenntnis der Cortisolwerte sinnvoll.
36
ADH
■ ACTH-Stimulationstest
3 Funktionsteste im Anhang
Indikation:
-NNR-Funktionstest. Überprüfung der Hormonreserve der NNR;
-Diagnostik des late-onset AGS (heterozygote bzw. nicht klas- sische Form des adrenogenitalen Syndroms).
■ Adenoviren-Antikörper
Klinik: Pharyngitis, Bronchitis, Pneumonie, Keratokonjunktivitis, Meningitis
(selten). Inkubationszeit: 2-10 Tage.
Adenoviren sind häufig latent in adenoidem Gewebe zu finden. Derzeit
kennt man >30 Serotypen, die durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion
übertragen werden und bei uns teilweise endemisch verbreitet sind.
Normwert:
IgG-EIA
IgA-EIA
Material:
1 ml Serum
<0,8 Index
<0,8 Index
■ Adenoviren im Stuhl (Direktnachweis)
Adenoviren sind Ursache für Gastroenteritiden, vor allem bei Säuglingen
und Kleinkindern bis zu 3 Jahren (oft mit Beteiligung des Respirationstraktes).
Normwert:
negativ
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe
■ ADH (Adiuretin, Vasopressin, antidiuretisches Hormon)
Hypothalamus-Hormon. ADH wird im Nucleus supraopticus und Nucleus
paraventricularis synthetisiert, von hier zum Hypophysenhinterlappen
(HHL) transportiert und dort gespeichert. Die ADH-Freisetzung erfolgt
durch die Zunahme des osmotischen Drucks im Blut (Regulation d. Osmorezeptoren im Hypothalamus) sowie durch Hypovolämie (registriert durch
Dehnungsrezeptoren im linken Atrium). Die durch Anstieg der PlasmaOsmolalität stimulierte ADH-Sekretion bewirkt in den distalen Tubuli und
Sammelrohren der Niere eine erhöhte Wasser-Rückresorption (mit UrinKonzentrierung). ADH-Freisetzung führt zur Antidiurese; beim Fehlen von
ADH kommt es zur Wasserdiurese.
Beim zentralen Diabetes insipidus kommt es durch fehlende oder mangelhafte ADH-Sekretion zur Ausscheidung großer Mengen eines hypotonen
Harns, die sich unter ADH-Substitution normalisiert. Beim renalen Diabetes
insipidus ist die Polyurie durch geschädigte Nierentubuli bedingt, die auf
ADH nicht mehr ausreichend ansprechen.
Durstversuch:
Versuchsdauer 6, 12, 24 Std. Versuchsbeginn morgens.
Basiswerte vor Versuchsbeginn bestimmen. Blase leeren, absolutes
Trinkverbot, alle 2 Std. Bestimmung von Urin- und Plasmaosmolalität, ausgeschiedenen Urinvolumina, Körpergewicht und ADH. Der Versuch sollte
nur stationär durchgeführt werden. Abzubrechen ist bei einem Gewichtsverlust von mehr als 3% des Ausgangskörpergewichts bzw. Anzeichen der
Exsikkose.
37
ADN
Indikation:
-DD polyurischer Syndrome;
-DD zentraler oder nephrogener Diabetes insipidus;
-Verdacht auf ektope ADH-Produktion.
Erhöht:
-Hereditärer nephrogener Diabetes insipidus;
-Maligne Tumoren (ektope ADH-Bildung);
-Pharmaka, wie Barbiturate, Morphin, Vincristin, Bromocriptin;
-Nikotinabusus;
-Tuberkulose, Aspergillose;
-Blutverlust;
-Schwartz-Bartter-Syndrom.
Erniedrigt:
-Zentraler Diabetes insipidus (Polydipsie, Polyurie 4-20 l/Tag);
-Alkohol;
-Pharmaka, wie Diphenylhydantoin.
Normwert:
2-8 ng/l
Die basale ADH-Konzentration liegt oft unter der Nachweis-
grenze. Daher Bestimmung nach 12 Std. Durstperiode und
immer gleichzeitig mit Bestimmung der Osmolalität im Serum
durchführen.
Material:
ADH-Bestimmung:2 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren,
Gefrierversand unbedingt beachten!
Osmolalität:
1 ml Serum
■ ADNAse B
3 Anti-Streptodornase B
■ Adrenalin im Plasma
3 Katecholamine
Hormon des Nebennierenmarks, zählt neben Dopamin und Noradrenalin
zu den Katecholaminen.
Als Screening ist die Bestimmung von Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin, VMS und Metanephrinen im Urin sinnvoll.
Ggf. Kontrolle von Adrenalin, Noradrenalin und Metanephrinen im Plasma, wenn im Urin einer oder mehrere Werte erhöht sind.
Die Bestimmung von Adrenalin im Plasma ist erst nach 5-tägigem
Absetzen aller beeinflussenden Medikamente (Phenothiazine, Theophyllin, MAO-Hemmer) sinnvoll.
Sie dient der Lokalisationsdiagnostik eines katecholaminproduzierenden
Tumors.
Indikation:
Normwert:
Phäochromozytom-Lokalisation durch Vena-cava-Katheter.
Material:
3 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren, Gefrierversand beachten!
Blutentnahme nach 20 Min. Liegen.
30-90 ng/l
■ Adrenalin im Urin
3 Katecholamine
Hormon des Nebennierenmarks, zählt neben Dopamin und Noradrenalin
zu den Katecholaminen.
38
Akt
Erhöht bei Tumoren des Nebennierenmarks und bei Stimulation des sympathoadrenergen Systems.
Beim Phäochromozytom ist die Ausscheidung meist deutlich erhöht.
Gelegentlich findet man jedoch nur diskrete Erhöhungen, z.B. während
Blutdruckkrisen, so dass bei klinischem Verdacht wiederholte Untersuchungen angezeigt sind.
Indikation:
Verdacht auf Phäochromozytom oder Neuroblastom;
Hypertoniediagnostik
Erhöht:
-Phäochromozytom; Neuroblastom; Ganglioneurom;
-Stress (Reizung des Sympathikus); arterielle Hypertonie;
Hypoglykämie.
Normwert:
Erwachsene: <20 µg/24 Std.
Material:
10 ml eines angesäuerten 24-Std.-Sammelurins, Gesamtmenge
angeben.
Vor und während der Urinsammlung bitte die Aufnahme
folgender Stoffe vermeiden:
Nikotin, Koffein;
2-Sympathomimetika, Calcium-Antagonisten, ACE-Hemmer, -Methyldopa, MAO-Hemmer, Phenothiazine, trizyklische
Antidepressiva, L-DOPA, 1- und -Antagonisten, Labetalol,
Theophyllin (wenn klinisch möglich 8 Tage vorher).
Stress und erhöhte körperliche Aktivität vermeiden.
■ AFP
3 Alpha-1-Fetoprotein
■ Aktin-AutoAntikörper
3 SMA
Qualitativer und quantitativer Nachweis von F-Aktin. Durchführung bei
Verdacht auf SMA vom Aktintyp im Immunfluoreszenztest.
Normwert:
<1:20
Material:
1 ml Serum
■ Aktinomykose
Erreger: Actinomyces israeli und andere Actinomyces-Arten.
Actinomyceten sind Bestandteil der normalen Standortflora im MundRachen-Raum und Dickdarm. Von den genannten Standorten aus kann es
zu endogenen Infektionen kommen.
Die Actinomykose ist i.d.R. eine synergistische Mischinfektion, an der
neben Actinomyces-Spezies auch andere Bakterienarten beteiligt sind. Die
Lokalisation der Infektion ist häufig zervikofazial, seltener thorakal oder
abdominal.
Material:
Nativmaterial (Eiter, Fistelsekret, Tracheal-/Bronchialsekret, Zervixsekret) oder Abstrich
39
Alb
■ Albumin im Liquor
3 Liquoranalyse
Eiweiß im Liquor
Der Albumingehalt im Liquor ist abhängig von der Permeabilität der BlutLiquor-Schranke. Erhöhte Werte findet man physiologischerweise im ersten
Lebenshalbjahr. Zur DD der verschiedenen zentralnervösen Erkrankungen
dient der Liquor/Serum-Quotient der Albuminkonzentrationen.
Albumin-Quotient = Liquor-Albumin
Serum-Albumin
Siehe Befund!
Normwert:
15 - 45 mg/dl
Material:
1 ml Lumbal-Liquor und 1 ml Serum einsenden!
Immer gleichzeitig Albumin im Liquor und im Serum bestimmen.
■ Albumin im Serum
Erfassung von Synthesestörungen (in der Leber) oder von Verlusten
(vorwiegend durch Niere und Darm).
Indikation:
Nierenerkrankungen; Leberzellschaden; Verbrennungen; Tumore.
Erhöht:
Exsikkose führt zu Pseudohyperalbuminämie (keine absolute Albuminerhöhung!)
Erniedrigt:
-Mangelernährung; Malabsorption;
-akute und chronische Infektionen;
-chronische Pyelonephritis; interstitielle Nephritis;
-exsudative Enteropathien;
-Leberzirrhose;
-Tumore; Verbrennungen;
-Pseudohypalbuminämie (Überwässerung durch Infusionen,
Polydipsie, reaktiv nach massiver Blutung).
Normwert:
Erwachsene 3,5 – 5,0 g/dl
Material:
1 ml Serum
■ Albumin im Urin
3 Eiweißdifferenzierung im Urin
Erfassung von Störungen der glomerulären und tubulären Proteinclearance.
Funktionelle Veränderungen der glomerulären Basalmembran, z.B. infolge
Diabetes mellitus oder Hypertonie, führen zu erhöhter Albuminurie.
Bei Diabetes mellitus halbjährliche Kontrolle der Albuminausscheidung
(Mikroalbuminurie), dadurch frühzeitige Erfassung einer diabetischen
Nephropathie.
Eine Mikroalbuminämie liegt vor, wenn die Albuminausscheidung im Urin
30-300 mg/l beträgt – dieser Bereich ist mit Teststäbchen nicht erfassbar!
Eine Makroalbuminurie mit höheren Albuminausscheidungen weist auf
eine klinisch manifeste Nephropathie bzw. Niereninsuffizienz hin.
Störfaktoren: Hypertonus, körperliche Belastung, Harnwegsinfekte.
Erhöht:
40
Glomerulonephritis; Herdnephritis; Nephrose; Pyelonephritis; Diabetische Nephropathie; Nephrotisches Syndrom.
Ald
Normwert:
<1,9 mg/dl
<30 mg/die
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze,
Gesamtmenge angeben!
Morgens um 8 Uhr die Blase entleeren, Urin verwerfen; dann Urinsammlung bis zum Morgen des nächsten Tages, den 8 Uhr-
Urin mit einbeziehen.
■ Aldosteron
3 Aldosteron/Renin-Quotient (ARQ)
Hormon der Nebennierenrinde (NNR), wichtigstes Mineralokortikoid.
Erfassung von Störungen der NNR mit Auswirkungen auf den NatriumRücktransport (Nierentubuli). Aldosteron steuert den Flüssigkeitshaushalt
über erhöhte renale Natriumrückresorption und vermehrte Kaliumausscheidung.
Indikation:
V.a. Hyperaldosteronismus, NNR-Insuffizienz, Hypokaliämie,
DD der Hypertonie.
(Die Reninbestimmung ist das wichtigste Kriterium zur DD primärer/sekundärer Hyperaldosteronismus.)
Erhöht:
1. Primärer Hyperaldosteronismus (M. Conn)
-Ursache NNR-Adenom (meist gutartig) in 70-80 % der Fälle;
-NNR-Hyperplasie in 20-30% der Fälle;
-NNR-Karzinom (selten).
2. Sekundärer Hyperaldosteronismus mit Hypertonie
Als Folge der stimulierenden Wirkung von Renin auf die Aldo- steronproduktion (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System).
Die Bestimmung von Renin erlaubt somit die Unterscheidung von primärem und sekundärem Hyperaldosteronismus).
-Nierenarterienstenose;
-Phäochromozytom;
-maligne Hypertonie;
-renale Hypertonie.
3. Sekundärer Hyperaldosteronismus ohne Hypertonie
-infolge Nieren-, Leber- oder Herzerkrankungen mit Ödem-
bildung;
-Diuretika, Laxantienabusus;
-Bartter-Syndrom.
Erniedrigt:
1. M. Addison, NNR-Insuffizienz
2. Adrenogenitales Syndrom (konnatal bzw. late-onset-Formen)
-17-Hydroxylasemangel;
-11--Hydroxylasemangel.
3. Verzehr von Lakritze, Einnahme von Carbenoxolon.
Normwerte:
im Serum 20 - 150 ng/l,
(Unter Stimulation, z.B. Orthostase, Furosemid-Gabe, wird ein
2- bis 6 facher Anstieg des Basalwertes auf Werte von
50 - 300 ng/l erwartet.)
im Urin 0,1 – 0,5 µg/24 Std.
Material:
1 ml Serum, tiefgefroren (Aldosteronbestimmung)
1ml EDTA-Plasma, tiefgefroren (Reninbestimmung)
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze, rasch einsenden!
Aldosteron im Serum parallel mit Renin im Plasma bestimmen!
Vor Entnahme folgende Medikamente für ca. 2 Wochen ab-
setzen: Diuretika, insbesondere Spironolacton, Antihypertensi-
va, Laxantien, Corticoide und Kaliumpräparate.
41
Ald
■ Aldosteron/Renin-Quotient (ARQ)
Bewertung des Aldosteron / Renin-Quotienten (ARQ):
Ein ARQ von > 50 mit Aldosteronwerten > 150 ng/l spricht für das Vorliegen eines primären Hyperaldosteronismus (für Patienten mit Kreatininwerten über 1,6 mg/dl (140 umol/l) liegen keine ausreichenden Daten vor).
Eine antihypertensive Begleitmedikation, vor allem mit Spironolacton,
muss bei der Bewertung berücksichtigt werden. Zur weiteren Abklärung
kann die Bestimmung der Aldosteronmetaboliten im 24-h-Urin (Aldosteron-18-Glucuronid) erfolgen. Die Diagnosesicherung wird über einen
NaCl-Belastungstest oder den Fludrocortison-Belastungstest geführt.
Material:
1 ml Serum, tiefgefroren (Aldosteronbestimmung)
1 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren (Reninbestimmung)
■ Alkalische Leukozytenphosphatase (ALP)
Man findet sie in stab- und segmentkernigen Leukozyten, Maßzahl für
den Reifegrad der neutrophilen Granulozyten.
Erhöht:
Osteomyelosklerose; bakterielle Infekte; Polycythaemia vera; reaktives Mark; M. Hodgkin; CML (terminaler Blastenschub); akute Leukämie; Cholestase; Tumore.
Erniedrigt:
chronisch-myeloische Leukämie (CML); Virusinfekte; paroxys- male nächtliche Hämoglobinurie; akute monozytäre Leukämie.
Normwert:
Index 10-100
Die Untersuchung sollte nur zur Differentialdiagnose der Osteo-
myelosklerose (erhöht) und der chronisch myeloischen Leukä- mie (erniedrigt) herangezogen werden.
Material:
2 luftgetrocknete Blutausstriche aus Nativblut (Fingerbeere, Ohrläppchen)
■ Alkalische Phosphatase (AP)
3 Alkalische Placenta-Phosphatase (PLAP)
Knochenstoffwechsel-Marker 3 Ostase
Die alkalische Phosphatase ist kein einheitliches Enzym. Sie besteht aus
einer Reihe von Isoenzymen. Die bedeutendsten sind: Leber-, Knochen-,
Dünndarm-, Makro-AP. Eine Schädigung der genannten Organe führt
zur Freisetzung von AP in die Blutbahn. Bei Tumorpatienten gelegentlich
weitere Fraktionen, die u.U. nicht näher abklärbar sind. Erhöhte Werte im
letzten Trimenon der Schwangerschaft durch Placenta-AP.
Weiterführende Diagnostik: AP-Isoenzyme, nur sinnvoll bei
Erhöhung der alkalischen Phosphatase!
Indikation:
42
-Erkennung von Gallengangsverschlüssen;
-Erfassung von Knochenstoffwechselstörungen;
-Erfassung der Beteiligung des Skelettsystems bei Grund-
erkrankungen wie malignen Tumoren, Nierenerkrankungen, Osteomalazie, Hyperparathyreoidismus.
Alk
Erhöht: 1. Knochenerkrankungen
M. Paget (chronisch-progrediente Knochendystrophie mit Spon-
tanfrakturen); Rachitis; Osteomalazie; Hyperparathyreoidismus; Osteosarkom; Knochenmetastasen.
2. Leber- und Gallenwegserkrankungen
Differentialdiagnostisch ist die AP hoch bei Cholestase in Rela- tion zur Aktivität der Transaminasen (bei Alkoholschäden ist die AP nur zu 25 % erhöht, im Gegensatz zur Gamma-GT).
3. Schwangerschaft
Erhöhte Werte im letzten Trimenon der Schwangerschaft durch Placenta-AP.
4. Falsch erhöhte Werte
durch Antiepileptika, Hyperbilirubinämie und Lipämie.
Erniedrigt:
Angeborene Störungen des Skelettsystems; angeborene Hypo- phosphatämie; angeborene Hypothyreose
Normwert:
Alters- und geschlechtsabhängig, siehe Befund!
Bei Jugendlichen Erwachsenen-Normwerte erst nach Abschluss des Knochen- und Bindegewebswachstums.
Material:
2 ml Serum
■ Alkalische-Phosphatase-Isoenzyme (AP-Isoenzyme)
3 Alkalische Placenta-Phosphatase (PLAP)
Ostase
Auftrennung der Gesamt-AP in Leberzell-AP, Knochen-AP (Ostase),
Dünndarm-AP, Makro-AP.
Dünndarm-AP-Isoenzym unter Nahrungskarenz:
Bei Patienten mit Blutgruppe A bzw. AB i.d.R. nicht nachweisbar.
Bei Patienten mit Blutgruppe 0 bzw. B bis 14% der Gesamtaktivität
(bis 54 U/l).
Indikation:
Abklärung einer erhöhten Gesamt-AP
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
2 ml Serum
■ Alkalische Placenta-Phosphatase (PLAP)
Die Placenta-AP ist ein foetales Isoenzym der AP, sie tritt ab der 12. SSW ins
Plasma über. Ektope Bildung bei diversen Tumoren, v.a. Keimzelltumoren.
Sie hat eine 98% Homologie mit der Keimzell-AP.
Erhöht:
Keimzelltumor; Seminom; Ovarialtumor;
mäßig bei Nikotinabusus.
Normwert:
< 100 mU/l (bei Nicht-Schwangeren)
Material:
1 ml Serum
43
Alk
■ Alkohol
Alkoholismus: Wichtigste Suchtkrankheit!
Die Elimination von Alkohol erfolgt zu 95 % in der Leber durch enzymatische Oxidation (Alkohol-Dehydrogenase) zu Acetaldehyd. In der Phase
der Elimination fällt die Blutalkohol-Konzentration stündlich um 0.1-0.2
Promille ab.
Indikation: V.a. Intoxikation (nicht für forensische Zwecke).
Normwert:
< 0,05 g/l bzw. < 0,08 ‰
Material:
2 ml Natrium-Fluorid-Blut, 1 ml Serum (abzentrifugiert)
■ Alkoholismus-Marker
3 CDT (Carbohydrate Deficient Transferrin)
Gamma-GT (Gamma-Glutamyl-Transferase)
Kleines Blutbild, MCV (mittleres Erythrozytenvolumen)
Ethylglucuronid
■ Allergiediagnostik
3 Allergenspezifisches IgE
IgE (Immunglobulin E)
Allergenspezifisches IgG
Allergien sind Erkrankungen, die bei wiederholtem Kontakt mit einem
Allergen zu überschießenden Immunreaktionen führen. Man unterscheidet
4 Typen (nach Coombs und Gell):
Typ I: Sofort- oder Frühreaktion
Freisetzung von Histamin unter Vermittlung von IgE; Reaktionseintritt
Sekunden bis wenige Minuten nach Allergenkontakt. Krankheitsbilder sind
anaphylaktischer Schock, allergische Rhinitis, Asthma, Urtikaria, QuinckeÖdem.
Typ II: zytotoxischer Typ
Zytolyse durch Immunkomplexbildung zwischen Zellmembranantigenen
und spezifischen IgG (IgM) -AK; Reaktionseintritt Stunden bis Tage nach
Allergenkontakt. Hämolytische Anämie, Agranulozytose, Thrombopenie,
Transplantat-Abstoßungen.
Typ III: Arthus-Typ
Gefäßwandschädigung durch Immunkomplexe der Klasse IgG; Reaktionseintritt 6-8 Stunden nach Allergenkontakt. Vasculitis allergica, SLE, Glomerulonephritis, Serumkrankheit, je nach spez. Exposition, z.B. Farmerlunge,
Taubenzüchterlunge, etc.
Typ IV: zelluläre Allergie vom Spät-Typ
Gefäßwandschädigung durch Bildung von Lymphokinen aus T-Lymphozyten und Antigenen im Bereich der Haut; Reaktionseintritt 1-3 Tage nach
Allergenkontakt. Kontaktdermatitis, z.B. Arzneimittel-Exanthem, ProtheseStomatitis, Sonnenallergie.
Bei Typ I kann die Bestimmung von Gesamt-IgE und allergenspezifischem
IgE auch zur alleinigen Diagnose verwendet werden. Dabei ist zu beachten, dass bei Gesamt-IgE im Normalbereich dennoch eine monospezifische Allergie vorliegen kann. Wegen der Vielzahl der möglichen
Einzelallergene ist ein ungezieltes Screening nicht sinnvoll. Die Testung
speziell zusammengestellter Allergenmischungen erlaubt jedoch die
Abgrenzung einzelner Allergengruppen.
44
All
Allergenspezifisches IgE (Allergie Typ I)
Bitte Auswahlbogen der Einzelallergene bzw. Allergenmischungen nutzen!
Allergenspezifisches IgG
Blockierende AK (Allergie Typ I)
Entstehen nach Hyposensibilisierung (z.B. Bienen-/Wespengift).
Präzipitierende AK (Allergie Typ III)
Entstehen nach bestimmten Allergenkontakten (Bakterien, Pilze, Eiweißkomponenten pflanzlicher und tierischer Herkunft, z.B. Vogelhalterlunge,
Lungen-Mykosen).
Material: 2 ml Serum
■ Allergenspezifisches IgE
3 ECP
Frühere Bezeichnung RAST (Radio-Allergo-Sorbent-Test). Die Untersuchung ist kein Radio-Immuno-Assay mehr, doch die Bezeichnung hat sich
gehalten.
Eine Erhöhung der Gesamt-Immunglobuline E rechtfertigt oft die Annahme, dass ein Krankheitsbild allergischer Genese ist. Der RAST-Test ermöglicht die Bestimmung des allergenspezifischen IgE auch in klinisch stummen Zeiten und bei normalem Gesamt-IgE.
Pathophysiologisches Prinzip:
Die in den Plasmazellen gebildeten IgE-Antikörper haben dank ihrer
Zytotropie eine hohe Affinität zu den Gewebsmastzellen und basophilen
Leukozyten, an deren Oberfläche sie sich festsetzen. Durch Kontakt mit
einem Allergen kann das unspezifische IgE-Molekül zum allergenspezifischen IgE werden. Nach erneutem Allergenkontakt kommt es dann an
den Mastzellen (mit fixiertem IgE) zur Freisetzung vasoaktiver Mediatoren
(Histamin), die allergische Symptome auslösen (IgE-vermittelte Sofortreaktion, Allergie-Typ I).
Allergen-Palette:
Gräser-, Getreide-Pollen
Kräuter-, Blumen-Pollen
Bäume-, Sträucher-Pollen
Nahrungsmittel
Schimmelpilze
Stäube, Milben
Medikamente
Insekten
Tierepithelien
Berufsallergene
Bei unklarer Ursache können Suchteste mit Allergenmischungen
angesetzt werden. Fällt der Gruppentest positiv aus, werden auf Wunsch
die darin enthaltenen Einzelallergene untersucht, z.B.:
Inhalationsscreen sx1
Lieschgras g6, Roggen g12, Birke t3, Beifuß w6, Hausstaubmilbe d1,
Katzenepithelien/-schuppen e1, Hundeschuppen e5, Cladosporium herbarum m2
Nahrungsmittelscreen fx5
Hühnereiweiß f1, Milcheiweiß f2, Kabeljau f3, Weizenmehl f4, Erdnuss f13,
Sojabohne f14
Die Liste der verfügbaren Einzelallergene wird ständig größer, siehe Anforderungsformular. Bitte beachten Sie die Höchstmengenbegrenzungen
im EBM sowie in der GOÄ.
Die Anforderung sollte nach sorgfältiger Allergie-Anamnese erfolgen
(Art und Auftreten der Beschwerden, Zeitraum, Umgebungsanamnese...).
45
46
Ambrosia / Ragweed
Gänsefuß
Beifuß
Brennnessel
Linde
Goldrute
Mais
Holunder
Roggen
Spitzwegerich
Gräser
Kiefer
Eiche
Ulme
Buche
Birke
Hainbuche
Esche
Platane
Weide
Pappel
Erle
Hasel
Pflanzenarten
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
November Dezember
mögliches Vorkommen
Vor- und Nachblüte
Hauptblüte
Oktober
Pollenflugkalender
Apfel (Kernobst)
Banane
Beifuß
Birke
Erdnuss / Nüsse allg.
Erle
Ficus
Getreide / Gräser
Hasel
Karotte
Kartoffel
Kiwi
Latex
Mehl
Ambrosia / Ragweed
Sellerie
Steinobst, Melone, Tomate
Reis
Melone, Tomate
Melone, Gurke, Gewürze
Melone, Gurke
Raps, Steinobst, Melone, Tomate, Reis
Sonstiges
Steinobst
Melone, Avocado
Steinobst, Erbse, Tomate, Gewürze
Raps, Steinobst, Orange, Soja, Tomate, Gewürze
Steinobst, Erbse, Soja, Tomate
Allergische Kreuzreaktionen
häufiger
seltener
Sellerie
Ambrosia / Ragweed
Mehl
Latex
Kiwi
Kartoffel
Karotte
Hasel
Getreide / Gräser
Ficus
Erle
Erdnuss / Nüsse allg.
Birke
Beifuß
Banane
Apfel (Kernobst)
47
All
Ganzjährig
Hausstaub-Milben, Schimmelpilze, Tierepithelien, Nahrungsmittel.
Saisonal
Siehe Anforderungsformular, siehe Pollenflugkalender!
Nahrungsmittel
Häufig sind Stoffwechselprodukte oder Zusatzstoffe der Nahrungsmittel
das auslösende Allergen. Eine Nahrungsmittelallergie kann auch den
Allergie-Typen III oder IV angehören.
Von der Nahrungsmittelallergie abzugrenzen ist die Nahrungsmittelunverträglichkeit ohne immunologische Komponente (toxische/
enzymatische Einflüsse).
Rast-Klassen
Bei Nahrungsmitteln und Schimmelpilzen kann auch Klasse 1
relevant sein!
Klasse 0
nicht nachweisbar
Klasse 1
niedrig
Klasse 2
mäßig
Klasse 3
hoch
Klasse 4
sehr hoch
Klasse 5
extrem hoch
Positiver Testausfall zeigt die Sensibilisierung gegen das betreffende Allergen, erlaubt aber keine Schlüsse auf deren klinische Aktualität und kausale
Relevanz. Zur Beurteilung des Aktivierungsgrades ECP (EosinophilenAktivität) bestimmen.
Negative Befunde schließen eine Sensibilisierung nicht aus (evtl. spätere
Kontrolle nach Allergenexposition).
Cave:
”Pan-Allergene“ können Ursache für unerwartete (versteckte)
Kreuzreaktivitäten sein (z.B. orales Allergie-Syndrom nach
Apfelgenuss bei Birkenpollenallergikern;
Latex-Allergie mit Kreuzreaktionen zu tropischen Früchten wie
Banane, Kiwi, Avocado).
Siehe Tabelle „Allergische Kreuzreaktionen“.
Material:
2 ml Serum
■ Allergenspezifisches IgG
Blockierende Antikörper
Zur Therapie- und Verlaufskontrolle bei einer Hyposensibilisierungsbehandlung von Typ I-Allergien (z.B. Wespengift). Allergenspezifische IgG-AK
entstehen nach Hyposensibilisierung. Sie haben blockierende Wirkung auf
die IgE-vermittelte Reaktion: IgE fällt ab, IgG steigt an.
Die Ergebnisse werden in Relation zum Ausgangswert vor Therapiebeginn
interpretiert.
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
1 ml Serum
Präzipitierende AK
Allergenspezifische IgG-AK bei allergischen Erkrankungen vom Typ III, im
Wesentlichen Lungenerkrankungen (Alveolitis, Bronchitis).
Im Serum zirkulierende präzipitierende Antikörper bilden mit inhalierten
Antigenen Immunkomplexe, wobei es in der Folge nach Aktivierung von
Komplement in den Lungenalveolen zu lokalen Gewebeschäden kommt.
48
Alp
Latenzzeit 4-9 Std. nach Allergenkontakt, fieberhafter Verlauf, oft chronisch
exazerbierend, führt oft zu Lungenfibrose.
Indikation:
V.a. exogen-allergische Alveolitis
Erhöht:
Allergisch bedingte Alveolitis: durch Klimageräte oder Luftbe- feuchter (Pilze und andere Substanzen)
Farmerlunge; Taubenzüchterlunge; Holzstaublunge; Waschmit-
telherstellung (Enzyme); Winzer; Pilzzüchter.
Normwert:
negativ
Differentialdiagnostisch sollte eine IgE-vermittelte allergische Reaktion ausgeschlossen werden.
Material:
2 ml Serum
■ ALP
3 Alkalische Leukozytenphosphatase
■ Alpha-Amylase
3
Amylase
■ Alpha-1-Antitrypsin
Wird in Hepatozyten, Alveolarmakrophagen und Monozyten synthetisiert.
Die Alpha-1-Globulin-Fraktion der Serumeiweißelektrophorese besteht in
der Hauptsache aus Alpha-1-Antitrypsin. Als Akute-Phase-Protein ist es
erhöht bei entzündlichen Prozessen und malignen Tumoren. Folge eines
hereditären Alpha-1-Antitrypsin-Mangels sind bei Neugeborenen Icterus
prolongatus mit Hepato- und Splenomegalie, bei Jugendlichen unklare
Lebererkrankungen, bei Erwachsenen Lungenemphyseme.
Alpha-1-Antitrypsin kommt in 24 verschiedenen molekularen Varianten vor,
die mit Großbuchstaben bezeichnet werden. 95 % der deutschen Bevölkerung weisen den Genotyp MM auf. Träger der Varianten S und Z haben
erniedrigte Alpha-1-Antitrypsin-Spiegel (Genotyp SS 63 % und Genotyp ZZ
15 % des Normalwertes). Bei einer Substitutionstherapie sollten mind. 35 %
des Normmittelwertes erreicht werden. Heterozygote Träger mit Alpha-1Antitrypsin-Defizienz zeigen gewöhnlich Werte um 60 %, Homozygote
Werte um 10 % der Norm. In Deutschland ist am häufigsten das PiZZ-Mangel-Allel (Vorkommen 0,06 %).
Indikation:
-V. a. hereditären Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
Icterus prolongatus des Neugeborenen;
Hepatitis unklarer Genese im Säuglings- und Kleinkindalter;
Lungenemphysem des Erwachsenen;
Leberzirrhose unklarer Ätiologie des Erwachsenen.
Erhöht:
-Akute-Phase-Reaktion (max. 3-facher Anstieg), akute Entzündung;
-Plattenepithel- und Adenokarzinome; Tuberkulose (Werte >5 g/l);
-Falsch erhöhte Werte in der Schwangerschaft und bei Einnahme von Kontrazeptiva!
Erniedrigt:
-Hereditärer Alpha-1-Antitrypsin-Mangel.
Normwert:
Erwachsene
Material:
0,5 ml Serum
90 – 200 mg/dl
49
Alp
■ Alpha-1-Antitrypsin-Genotyp
Alpha-1-Antitrypsin (AAT)- oder Alpha-1-Protease-Inhibitor (Pi)-Mangel ist
eine autosomal rezessiv vererbte Krankheit. Häufigste und einzige klinisch
relevante Ursache ist eine Einzelbasenmutation (G nach A) des Pi-Allels.
Träger von Mangelallelen (PiMZ oder PiZZ) haben eine reduzierte Alpha-1Antitrypsin-Aktivität und neigen zu Lungen- und Leberkrankheiten. Diese
Position kann durch "direkte" DNS-Sequenzierung des AAT-Gens identifiziert werden.
Material:
5 ml EDTA-Blut
■ Alpha-1-Fetoprotein (AFP)
3 Triple-Test
Indikation:
-Rezidiv-/ Früherkennung und Therapiekontrolle des primären Leberzellkarzinoms und Keimzellmalignoms;
-Schwangerschaftsüberwachung.
Erhöht:
-Primäres Leberzellkarzinom (in 95 % erhöht);
-Keimzelltumore (ausgenommen Seminome, Chorionkarzinome und Dysgerminome);
-Seltener: Magen-, Colon-, Gallenwegs- und Pankreas-Ca. (meist mit Lebermetastasen);
-Leberzirrhose und Hepatitis (leichte Erhöhung).
Normwert:
Erwachsene: 0-11 ng/ml
Unspezifische AFP-Erhöhungen
bei benignen Erkrankungen der Leber <20 ng/ml,
bei Leberzirrhose >600 ng/ml möglich.
Für ein primäres Leberzell-Karzinom sind AFP-Werte >1500 ng/ml nahezu beweisend, oft werden AFP-Konzentrationen im Mikro- und Milligrammbereich gemessen.
In der Schwangerschaft
Screening zwischen der 16. und 20. SSW bei Verdacht auf Fehlbildungen
sinnvoll.
Unrichtige Einschätzung des Schwangerschaftsalters kann zu Fehlinterpretationen führen!
Steigerung der diagnostischen Sicherheit auf ca. 60% durch Berücksichtigung des Alters der Schwangeren und simultane Bestimmung von -HCG
sowie von freiem Östriol (Triple-Test).
Erhöht:
-Anenzephalie, Spina bifida, Meckel-Syndrom, Oligohydramnion; intrauteriner Fruchttod.
Liegen AFP-Werte wiederholt über dem 2,0-fachen des entspre-
chenden Medianwertes, muss eine Fehlbildung durch weitere diagnostische Maßnahmen ausgeschlossen werden!
-Mehrlingsgravidität; EPH-Gestose; grippaler Infekt, Diabetes mellitus.
Erniedrigt:
-Irreversibel gestörte Schwangerschaften und Schwanger-
schaften mit fetaler Chromosomenaberration zeigen eine
Tendenz zu niedrigen AFP-Werten, die unter dem 0,5-fachen
des entsprechenden Medianwertes liegen können;
-Down-Syndrom (Trisomie 21).
Normwert:
In der Gravidität abhängig vom Gestationsalter, siehe Befund!
Material:
50
1 ml Serum
Alp
■ Alpha-1-Glykoprotein, saures
3 Akute-Phase-Protein
Indikation:
Beurteilung der Aktivität akuter und chronisch rezidivierender Entzündungen, von Tumoren und Zellnekrosen.
Normwert:
0,55 – 1,4 g/l
Material: 1 ml Serum
■ Alpha-1-Mikroglobulin im Serum
Indikation:
-V.a. Einschränkung der Nierenfunktion im kreatininblinden Bereich;
-Früherkennung tubulo-interstitieller Nephropathien (Schwermetall-/ Medikamentenbelastung, nach Transplantation).
Erhöht:
-Bei eingeschränkter glomerulärer Filtrationsleistung (Nieren insuffizienz, Transplantatabstoßung; Nierenschädigung durch
Schwermetalle oder Medikamente, z.B. Zytostatika, Aminogly-
koside, Cyclosporin A).
Normwert:
<45 mg/l
Material:
2 ml Serum
■ Alpha-1-Mikroglobulin im Urin
3 Eiweißdifferenzierung im Urin
Indikation:
Früherkennung tubulo-interstitieller Nierenschädigungen.
Erhöht:
Transplantatabstoßung; Nephropathie; Nierenschädigung durch Schwermetalle (Cadmium, Platin, Blei) oder Medikamente (Zyto-
statika, Aminoglykoside, Cyclosporin A).
Normwert:
<1,25 mg/dl
Material:
10 ml eines Spontan- oder 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze
■ Alpha-2-Makroglobulin
Plasmaprotein (Glykoprotein) mit Bildung in der Leber; Fibrinolyse-Inhibitor.
Erhöht:
-Akute Entzündung; Malignom; Nephrose; Diabetes mellitus; Leberparenchymschaden; Porphyria cutanea tarda.
-Evtl. unter Einnahme von Östrogenen oder Kontrazeptiva.
Erniedrigt:
-Gastroenteritis; Sprue; Fibrinolyse; Sepsis.
-Evtl. unter Therapie mit Dextranen und Streptokinase.
Normwert:
1,5 – 4,2 g/l
Material:
1 ml Serum
■ Alpha-Tocopherol
3 Vitamin E
51
ALT
■ ALT, ALAT (Alanin-Aminotransferase)
3 GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase)
■ Aluminium
Kein Spurenelement. Bei oral aufgenommenem Aluminium:
fäkale Ausscheidung ca. 93%, Resorption 0.1-1 %, davon werden 90 %
renal ausgeschieden. Erhöhte Werte findet man bei Dialysepatienten, besonders wenn zur Phosphatbindung im Darm größere Mengen aluminiumhaltiger Antazida eingenommen werden.
Indikation:
Aluminiumexposition:
Allgemeinbevölkerung: Aluminium-Zufuhr bei Hämodialyse, Einnahme aluminiumhaltiger Antazida.
Berufliche Belastung: hauptsächlich durch aluminiumhaltige Stäube, Aluminium-Schmelzen, Fahrzeugbau, Keramikindustrie.
Normwert:
Unbelastete, im Serum
Unbelastete, im Urin
Material:
2 ml Serum,nur in Neutralmonovetten einsenden!
Bei Dialysepatienten ist der Serumwert am aussagekräftigsten.
10 ml Urin
Bei normaler Nierenfunktion ist der Urinwert am aussagekräftigsten.
<10 µg/l
<60 µg/l
■ Alveoläre Basalmembran-AutoAntikörper
3 Glomerulus-Basalmembran-AutoAntikörper
Zielantigen ist die NC-1-Domäne des Typ-IV-Kollagens
Indikation:
V.a. Goodpasture-Syndrom, pulmonale Hämorrhagie.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
1 ml Serum
■ AMAk (antimitochondriale AutoAntikörper)
AMAk kommen vor bei 90-95 % der PBC-Patienten (Primär biliäre Cirrhose), hier ist von besonderer Relevanz der Subtyp M2. Sie können der
klinischen Manifestation einer PBC um Jahre vorausgehen (sogar um
Jahrzehnte), wobei die Titerhöhe mit dem klinischen Verlauf weder korreliert noch ihn voraussagt.
Nachweis im Immunfluoreszenztest (IFT). Die Bestimmung der AMAk-Subtypen erfolgt mittels Westernblot oder ELISA. Dabei werden unterschieden:
anti M2, Primär biliäre Cirrhose (> 95 %), autoimmune Hepatitis; Sklerodermie und Polymyositis (mit PBC verbunden);
anti M5, Antiphospholipid-Syndrom, SLE, autoimmunhämolyt. Anämie;
anti M6, medikamentös induzierte Hepatitis (Iproniazid);
anti M7, Cardiomyopathie (ca. 30 %), Myocarditis (ca. 13 %).
Die Bedeutung der Subtypen anti M1, anti M4, anti M8 und anti M9 ist
umstritten wegen fraglicher klinischer/diagnostischer Relevanz .
52
Ami
Normwert:
<1:40
Material:
0.5 ml Serum
■ Amalgamtest
3 Quecksilber
Funktionsteste im Anhang
(Dimaval® /DMPS-Mobilisations-Test, Kaugummi-Test)
■ Ameisensäure
Vermehrter Anfall bei Belastung mit Formaldehyd, Methanol u.a.
Indikation:
Berufliche Belastung, Wohnraumbelastung.
Material:
10 ml Urin, tiefgefroren
■ Amikacin
Indikation:
Therapiekontrolle.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
1 ml Serum
15-25 mg/l (Maximum)
<5 mg/l (Minimum)
>35 mg/l
■ Aminolävulinsäure
3 Delta-Aminolävulinsäure
■ Aminosäuren-Differenzierung
Qualitativer Nachweis von einzelnen Aminosäuren im Serum zur Erkennung angeborener Stoffwechselstörungen, besonders der Phenylketonurie
(Phenylalanin), Glycinose (Glycin), Ahornsirup-Krankheit (Leucin, Isoleucin,
Valin).
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
2 ml Serum
■ Amiodaron
Antiarrhythmikum vom Chinidin-Typ, das direkt und als Metabolit Desethylamiodaron im Serum gemessen werden kann. Hohe Proteinbindung und
lange Halbwertzeit von 14 Tagen können eine Kumulation der Serumkonzentration bewirken, toxische Nebenwirkung z. B. Corneatrübung.
53
Ami
Normwert:
therap. Bereich
0,5-2,5 mg/l (Amiodaron)
0,5-2,5 mg/l (Desethylamiodaron,
im Steady-State 0,6-facher Wert des Amiodarons)
toxisch >5,0 µg/ml
Material:
2 ml Serum
Abnahmezeit 10-24 Std. nach letzter oder unmittelbar vor
nächster Applikation, bei oraler Applikation Blutabnahme
erst nach ca. einwöchiger Aufsättigungsphase.
■ Amitryptylin
Trizyklisches Antidepressivum, bestimmt werden Ami- und Nortryptilin.
Normwert:
therap. Bereich:
50-250 µg/l
Material:
1 ml Serum
Abnahmezeit 4-9 Std. nach letzter bzw. unmittelbar vor näch ster Applikation, meist einwöchige Aufsättigungsphase.
■ Ammoniak (NH3)
Im Intestinaltrakt wird durch die Tätigkeit der Mikroorganismen NH3 aus
stickstoffhaltigen Substanzen gebildet und erscheint nach Resorption im
Pfortaderblut, das den höchsten Gehalt an freiem Ammoniak aufweist. Die
Leber – sofern voll funktionsfähig – entfernt das NH3 jedoch sofort,
so dass das periphere Blut praktisch frei von NH3 ist.
Indikation:
-Leberzirrhose ohne portale Bypass-Zirkulation; Verlaufs kontrolle porto-cavaler Anastomosen; Coma hepaticum;
-DD komatöser Lebererkrankungen im Säuglings- u.Kindesalter (Reye-Syndrom; Enzymdefekte im Harnstoffzyklus).
Erhöht:
-Leberzirrhose mit Pfortaderhochdruck;
-Leberausfallskoma, meist Folge einer dekompensierten Leber- zirrhose mit Werten bis 400 µg/dl;
-Porto-cavale Shunt-Operationen;
-Leberzerfallskoma (z.B. bei fulminanten Hepatitiden, Knollen-
blätterpilzvergiftung, Schwermetallvergiftung);
-Primäres Leberzellkarzinom oder Metastasenleber;
-Enzymdefekte im Säuglings- u. Kleinkindalter.
Normwert:
Frauen <51 µmol/l
Männer
<60 µmol/l
Material:
2 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren
■ Amöben-Antikörper
Amöbenruhr: chronisch rezidivierende Infektionskrankheit mit blutig-schleimigen Stühlen, meist in tropischen Ländern. Erreger Entamoeba histolytica,
Übertragung durch Schmierinfektion, Inkubationszeit 7-28 Tage.
Bei intestinaler Amöbiasis Antikörpernachweis möglich, aber nicht sicher.
Bei extraintestinaler Amöbiasis (Leberabszess, selten Hirn- und Lungenabszess) Antikörpernachweis häufig positiv (90 %).
54
Amp
Nach Ausheilung fallen die Titer langsam ab. Asymptomatische Träger
10-20 %.
Wegen lang persistierender AK ist eine Differenzierung zwischen frischer
und abgelaufener Infektion erschwert.
Normwert:
IHA <1:32
Material:
1 ml Serum
■ Amöben-Nachweis im Stuhl
Entamoeba histolytica. Bei akuter Erkrankung möglichst frischen Stuhl zur
Untersuchung bringen oder die Stuhlprobe in speziellem Parasiten-Transportmedium einsenden. Untersuchung von 3 Stuhlproben, an verschiedenen Tagen gewonnen, ist zu empfehlen.
Indikation:
Akute Diarrhoe mit blutig-schleimigen Stühlen;
chronisch rezidivierende Diarrhoe; Reiseanamnese!
Normwert:
negativ
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe
■ Amoxicillin
Breitbandantibiotikum, Therapiekontrolle.
Normwert:
therap. Bereich
Material:
2 ml Serum
5-15 mg/l
■ Amphetamine (Gruppennachweis mittels FPIA)
3 Drogenscreening im Urin
Sympathikomimetische Wirkung auf das ZNS. Aufgrund stimulierender
Wirkung häufig missbräuchlich verwendet (Designer-Drogen, "Ecstasy",
„Speed“).
Nachweisbarkeit von Amphetamin und verwandten Substanzen ca.
1-3 Tage (abhängig von Dosis, Metabolisierungsrate, Urin-pH, Urinvolumen, Leber- und Nierenfunktion).
Stoffe der Amphetamingruppe, die ebenfalls zu einem positiven Testergebnis führen können, finden sich in zahlreichen Arzneimittelspezialitäten,
u.a. in Bronchospasmolytika, Antiasthmatika, Appetitzüglern, Abmagerungsmitteln, Analgetika, Antirheumatika, Antihypotonika, Psychoenergetika, Psychoanaleptika, durchblutungsfördernden Mitteln, Entwöhnungsmitteln.
Normwert:
<600 ng/ml
Material:
10 ml Urin
55
Amy
■ Amylase
3 Lipase
Erfassung von Erkrankungen des Pankreas und der Parotis mit Übertritt des
exokrin wirkenden Enzyms in das Blut. Die beiden Isoenzyme aus Pankreas
und Speichel kommen bei Gesunden nahezu im gleichen Aktivitätsverhältnis vor.
Bei akuter Pankreatitis finden sich Werte bis über das 3-fache der Norm.
Da die Halbwertszeit der Amylase nur 3-6 Stunden beträgt, sollte auch die
Amylase-Aktivität im Urin bestimmt werden. Die diagnostische Sicherheit
wird durch gleichzeitige Bestimmung der Lipase im Blut erhöht.
Bei Niereninsuffizienz kommt es zu einer verminderten Ausscheidung
der Amylase.
Indikation:
-V.a. akute Pankreatitis; chronische Pankreatitis (Rezidiv);
obstruktive chronische Pankreatitis;
-Pankreaskarzinom;
-Parotitis (epidemica, alkoholinduziert, marantisch).
Erhöht:
-Akute Pankreatitis; Schub einer chron. Pankreatitis;
-obstruktive chron. Pankreatitis;
-Akutes Abdomen, bzw. Oberbauchsyndrom, bei Cholezystitis,
Ulcus penetrans, Ileus;
-Parotitis; Mumps;
-Niereninsuffizienz bei tubulären Schäden; bei glomerulären
Schäden; -Makroamylasämie (Immunkomplexe aus IgA bzw. IgG und
Alpha-Amylase bewirken 3-4-fache Erhöhung der Amylase,
kein klinisches Korrelat).
Normwert:
im Serum
im Urin
Material:
1 ml Serum
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze,
Gesamtmenge angeben!
30 - 110 U/l
<460 U/l
■ ANA (Antinukleäre AutoAntikörper)
3 ENA-AutoAntikörper Kollagenose-Diagnostik
AutoAntikörper (Übersicht)
Im indirekten Immunfluoreszenztest auf Hep-2-Zellen erkennbare Antigene
des Zellkerns; sie sind nicht organspezifisch. Eine Übersicht über die wichtigsten ANA folgt auf der nächsten Seite.
Indikation:
-Screening bei Verdacht auf entzündlich rheumatische Erkran- kung, rheumatoide Arthritis, SLE oder andere Kollagenose; -V.a. autoimmune Hepatitis.
Normwert:
< 1:80
Material:
1 ml Serum
56
ANA
ANA Übersichtstabelle
ANA (Assoziation mit Krankheit)
dsDNS
häufig
Systemischer Lupus erythematodes (SLE), je nach Aktivität
und Organbefall:
>95 % aktiver SLE: Niere beteiligt
70-50 % aktiver SLE: Niere o.B.
<40 % inaktiver SLE
selten und/oder niedrigtitrig
rheumatoide Arthritis, juvenile Arthritis,
Sjögren-Syndrom, Sklerodermie, Autoimmun-Hepatitis,
Myasthenia gravis, Uveitis, Medikamenten-induzierte
LE-ähnliche Syndrome, Infektionskrankheiten
Histone
häufig
Medikamenten-induzierter LE, systemischer Lupus
erythematodes (hochtitrig)
selten und/oder niedrigtitrig
verschiedene Autoimmun-Erkrankungen:
rheumatoide Arthritis, Felty-Syndrom, RA-Vaskulitis,
juvenile chron. Arthritis, PBC (primär biliäre Zirrhose),
AIH (Autoimmun-Hepatitis), undifferenzierte Kollagenosen
Nukleosomen
SLE, Medikamenten-induzierter LE,
Anti-Phospholipid-Syndrom
U1RNP
häufig
MCTD
selten und/oder niedrigtitrig
SLE, Sklerodermie
Sm
SLE
SS-A (Ro)
häufig
Sjögren-Syndrom, SLE, neonataler LE,
subakut cutaner LE, neonataler LE
selten und/oder niedrigtitrig
rheumatoide Arthritis, Autoimmun-Myositits, Sklerodermie
SS-B (La)
häufig
Sjögren-Syndrom, systemischer Lupus erythematodes (SLE)
subakut cutaner LE, neonataler LE
selten und/oder niedrigtitrig
andere Kollagenosen
Scl70
häufig
systemische Sklerodermie
selten und/oder niedrigtitrig
Raynaud-Syndrom, Overlap-Syndrome mit SLE- oder
Sjögren-Symptomatik
Zentromer
häufig
CREST-Syndrom, DD Raynaud-Symptomatik
selten und/oder niedrigtitrig
andere Sklerodermie-Formen, PBC, (chron. AutoimmunHepatitis, Sjögren-Syndrom)
57
ANA
ENA („extrahier- bare nukleäre
Antigene“)
Unser Sreening-Test erfasst AK gegen:
U1RNP, Sm, SS-A (Ro), SS-B (La), Scl 70, Jo 1, Zentromer B,
Fibrillarin, PM-Scl, RNA-Polymerase III, Mi 2, PCNA, dsDNS
Nuclear Dots/
Sp 100, PML
häufig
Primär biliäre Cirrhose (PBC)
selten und/oder niedrigtitrig
rheumatische Erkrankungen
Few Nuclear Dots/
Coilin
Sjögren-Syndrom, Sklerodermie, PBC, chron. Hepatitis,
andere entzündliche Erkrankungen
Kernränder/ Lamin
PBC
PCNA
SLE (hochspezifisch, aber selten)
PM-Scl
Myositis, Sklerodermie
Fibrillarin
Sklerodermie, Raynaud-Symptomatik
RNA-Polymerasen
Sklerodermie, DD Raynaud-Symptomatik
SRP
Polymyositis (DD von Myositiden)
Th/To
systemische Sklerodermie, DD Raynaud-Symptomatik,
DD Lungenfibrose
selten und/oder niedrigtitrig
SLE, rheumatoide Arthritis, Polymyositis
Mi 2
Dermatomyositis, DD Myositiden/ Myopathien
Ku
Myositis, Polymyositis-Sklerodermie-Overlap, pulmonale
Hypertonie, Sjögren-Syndrom, SLE
Mitose-assoziierte „Sklerodermie-Spektrum“, undifferenzierte Kollagenosen,
ANA
posinfektiös (Mykoplasmen, Varizellen, EBV), Malignome
58
Ana
■ Anämiediagnostik
3 Blutbild
Eisen
Ferritin
Haptoglobin
Retikulozyten
Vitamin B12/ Folsäure
direkter/ indirekter Coombs-Test
Erythrozyten-Enzyme
Hämoglobin-Elektrophorese
löslicher Transferrin-Rezeptor
Transferrin/ Transferrin-Sättigung
Akute oder chronische Blutungsanämie
-(normozytär, normochrom).
Mangelanämien
-Eisenmangel (hypochrom, mikrozytär);
-Vit.B12- / Folsäure-Mangel (makrozytär, hyperchrom, megaloblastisch).
Hämolytische Anämien
-Normochrom; Retikulozytose; Eisen, indir. Bilirubin und LDH erhöht;
Haptoglobin vermindert;
-Kugelzellanämie (Retikulozyten erhöht, osmotische Resistenz vermindert);
-Irreguläre Antikörper (direkter/ indirekter Coombstest positiv);
-Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase- und Pyruvatkinase-Mangel;
-Hämoglobinopathien (pathologische Hb-Elektrophorese);
-Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (membrangestörte Erythrozyten);
-Wärme-AK Typ IgG (positiver indirekter Coombs-Test);
-Kälteagglutinine (Mykoplasmen u.a.).
Synthesestörung
-Sideroblastische Anämie (meist hereditär, hypochrom, Eisen erhöht,
Sideroblasten-Nachweis);
-Aplastische Anämie (Knochenmark ist verdrängt, Retikulozyten sind
erniedrigt).
Begleitanämien
-Infekt-/ Tumoranämie: normochrom bis hypochrom, Eisen und Transferrin
erniedrigt, Ferritin erhöht;
-Renale Anämie: Erythropoetin erniedrigt.
■ Anaerobier
3 Mikrobieller Erregernachweis
Klinisch relevante Erkrankungen durch:
Sporenbildner
-Clostridium perfringens
-Clostridium tetani
-Clostridium botulinum
Gasbrand, Lebensmittelintoxikation
Tetanus
Lebensmittelintoxikation
Sporenlose
-Bacteroides spp.
-Bifidobakterien
-Propionibakterien
-Lactobakterien
-Aktinomyceten
-Peptostreptokokken
Peritonitis, Appendizitis, Leber- und Gallen-
wegsinfektionen, oberer Respirationstrakt, Wundinfektion u.a.
Abszesse u.a.
Abszesse, selten Meningitis, Endokarditis
Sepsis, Gewebsinfektionen, Urosepsis u.a., in seltenen Fällen Endokarditis
Abszesse, Fisteln u.a.
Wundinfektionen, Abszesse u.a.
Material: Abstrichmaterial für kulturellen Nachweis
59
Ana
■ Analgetika
Acetylsalicylat
Metamizol
Paracetamol
Pentazocin
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
ca. 3 ml Serum
Pethidin
Phenacetin
Tilidin
Tramadol
■ ANCA (Anti-Neutrophilen-Cytoplasma-AutoAntikörper)
3 Myeloperoxidase-AutoAk (MPO-ANCA)
Proteinase 3-AutoAk (PR3-ANCA)
ANCA zeigen eine enge Assoziation zu einer Reihe systemischer Vaskulitiden.
Nachweis außerhalb von Vaskulitiden:
Rheumatoide Arthritis; SLE; Infekte; autoimmune Hepatitiden.
Da bei der Bestimmung der ANCA mittels Immunfluoreszenz-Test häufig
falsch-positive bzw. unspezifische Befunde auftraten, werden nun mittels
ELISA nur noch die wichtigsten, diagnostisch und therapeutisch relevanten
Zielantigene der ANCA bestimmt:
Proteinase 3 (Ziel-Antigen der c-ANCA)
Vorkommen bei Wegener‘scher Granulomatose (Spezifität: 96 % in der
aktiven Form, 55 % in der Initialphase; selten bei anderen Vaskulitiden)
Myeloperoxydase (wichtigstes Zielantigen der p-ANCA)
Vorkommen: bei rapid progressiver Glomerulonephritis 70 %; bei mikroskopischer Polyangiitis 70 %; bei Churg-Strauss-Syndrom 5-50 %; bei Periarteriitis nodosa, seltener bei M. Wegener)
Atypische x-ANCA: Bestimmung der BPI (Bacterial Permeability increasing
Protein) -AAk empfohlen.
Indikation:
-V. a. Wegenersche Granulomatose;
-Abklärung systemischer Vaskulitiden.
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
1 ml Serum
■ Androgene
3 Androstendion
Dehydroepiandrosteron (DHEA-S)
17-Hydroxyprogesteron
Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG)
Testosteron
■ Androgen-Index (FAI)
Indikation:
60
Index zum Ausschluss eines Androgendefizits beim Mann bzw. zum Ausschluss einer Hyperandrogenämie bei der Frau.
Ant
Notwendige Parameter zur Berechnung: Testosteron gesamt und SHBG
Normwert:
Frauen Index < 7;
Index > 7: V.a. Hyperandrogenämie
Männer Index >40;
Index <40: V.a. relevantes Androgendefizit
■ Androstendion
3 Steroidhormone
Erfassung von Störungen der Androgenproduktion der Nebennierenrinde
(NNR) und des Ovars. Androstendion ist der Testosteron-Vorläufer bei der
Frau und stammt zu gleichen Teilen aus Ovar und NNR, es wird in Leber
und peripheren Geweben zu Testosteron metabolisiert. Zusammen mit
Testosteron und DHEA-S (nur aus NNR) hilft es somit zur Abklärung einer
Hyperandrogenämie (Hirsutismus) bei der Frau. Die NNR und die Gonaden bilden Androstendion in ähnlicher Größenordnung. Die Nebennieren
sezernieren DHEA in sulphatierter Form (DHEA-S) in weitaus höheren
Konzentrationen, so dass der Serumspiegel von DHEA-S die aller anderen
Steroidhormone übertrifft.
Die früher übliche Bestimmung der 17-Ketosteroide im Urin wird
durch eine Bestimmung von DHEA-S im Serum ersetzt.
Erhöht:
-Hirsutismus; Akne; polyzystische Ovarien (Stein-Leventhal-Syn drom);
-androgenproduzierende Tumore;
-NNR-Hyperplasie (kongenital bei 21-Hydroxylase-Mangel);
-unter Clomifentherapie.
Erniedrigt:
NNR-Insuffizienz; Postmenopause.
Normwert:
Siehe Befund (geschlechts- und altersspezifisch)!
Material:
1 ml Serum, morgens, bei Frauen am 3.-7. Zyklustag!
■ Angiotensin I-Converting Enzym
3 ACE
■ Antiarrhythmika
Ajmalin
Amiodaron
Chinidin
Disopyramid
Flecainid
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
2 ml Serum
Lidocain
Mexiletin
Procainamid
Propafenon
Verapamil
■ Antibiotikaspiegel-Bestimmung
Therapiemonitoring bei Einsatz von Antibiotika mit geringer therapeutischer Breite (z.B. Aminoglycoside) und bei gestörter Elimination.
61
Ant
Amikacin
Amoxicillin
Ceftazidim
Chloramphenicol
Gentamicin
Netilmycin
Penicillin G
Tobramycin
Trimethoprim
Vancomycin
Indikation:
Kontrolle der Medikamentenspiegel zur Vermeidung toxischer Nebenwirkungen.
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
1 ml Serum
Für Talspiegel (Aminoglykoside, Vancomycin) Entnahme vor der nächsten Applikation
■ Antidepressiva
Trizyklische Antidepressiva
Amitriptylin
Clomipramin
Desipramin
Doxepin
Imipramin
Nortriptylin
Trimipramin
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
1 ml Serum
Tetrazyklische Antidepressiva
Maprotilin
Mianserin
SRI (selektive Re-Uptake Inhibitoren):
Fluoxetin
Fluvoxamin
Paroxetin
■ Antiepileptika
Die Plasmakonzentration eines Antiepileptikums steht in direkter Beziehung
zur Gewebekonzentration im Gehirn. Auch bei regelmäßiger Einnahme der
gleichen Tagesdosis unterliegen die Plasmakonzentrationen erheblichen
individuellen Schwankungen.
Für ein verlässliches Therapiemonitoring gilt daher:
Blutentnahme morgens vor der ersten Tabletteneinnahme, Bestimmung ist erst sinnvoll nach Einstellung des Steady-States.
Medikament
therap.Bereich
Carbamazepin 4 - 12 mg/l
Clonazepam
10 - 60 µg/l
Ethosuximid
30 - 75 mg/l
Lamotrigin 2 - 10 mg/l
Mesuximid
10 - 40 mg/l
Oxcarbazepin < 3 mg/l
Phenobarbital
10 - 40 mg/l
(auch als Metab.von Primidon)
Phenytoin (DPH)
10 - 20 mg/l
Primidon 4 - 15 mg/l
Sultiam 1 - 10 mg/l
Valproinsäure
50 -100 mg/l
(Richtwert, individuell auch höher)
Material:
62
2 ml Serum
toxisch ab
> 12 mg/l
>100 µg/l
>150 mg/l
> 15 mg/l
> 60 mg/l
> 60 mg/l
> 20 mg/l
> 15 mg/l
> 20 mg/l
>120 mg/l
Ant
■ Anti-Faktor-Xa-Aktivität
Indikation:
Therapiemonitoring bei Einsatz kurzkettiger Heparine.
Normwert:
therap. Bereich
Material:
1 ml Citratplasma, für Kontrolle des Maximalspiegels Blut entnahme 3-4 Std. nach s.c.-Injektion von Heparin.
Bitte das verwendende Präparat angeben!
0,4-0,8 Anti-Faktor Xa-U/ml
■ Antihyaluronidase
3 Antistreptolysin (ASL, AST)
Gegen die Hyaluronidase hämolysierender Streptokokken gerichtete Antikörper,
insbesondere gegen Streptokokken der Gruppe A (aber auch der Gruppen B, C,
G, H und L). Titeranstieg 2 Wochen, Titerabfall 3-5 Wochen nach Infektion!
Zusammen mit ASL geeignet zur Bestimmung des Infektionszeitpunktes.
Indikation:
-V.a. auf Streptokokkenpyodermie;
-Nachweis einer vorausgegangenen oder noch bestehenden Streptokokkeninfektion;
-besondere Relevanz bei kardiorheumatischen Folgekrankheiten.
Erhöht:
-Hautinfektionen mit A-Streptokokken (z.B. Impetigo, Pyodermie, Phlegmone, Erysipel, ASL-Titer in diesen Fällen häufig negativ);
-Nephritis; Angina tonsillaris.
Normwert:
< 300 E/ml
Material:
1 ml Serum
■ Antikörper (blockierende oder präzipitierende)
3 allergenspezifisches IgG
■ Antikörper-Suchtest
3 Coombs-Test (direkt, indirekt)
Mutterschaftsvorsorge
Blutgruppe
Untersuchung auf irreguläre Erythrozyten-Antikörper im Rahmen der
Mutterschaftsvorsorge, bei Blutgruppenbestimmungen und bei V.a. auf
autoimmunhämolytische Anämie.
Die Untersuchung beinhaltet Suchreaktionen auf Antikörper im Rhesus-System
sowie auf weitere Blutgruppenmerkmale. Bei positivem Ausfall wird eine
AK-Differenzierung, ggf. mit Titerbestimmung, durchgeführt (z.B. bei
Rh-Inkompatibilität).
Rhesus-Antikörper haben beim gesunden Menschen unter normalen
Bedingungen keine klinische Relevanz. Im Falle einer Schwangerschaft
besteht die Gefahr eines M. haemolyticus neonatorum, wenn das Kind
einer rh-negativen Mutter das Rhesus-Merkmal trägt. Im Falle, dass der
Kindesvater das Rhesus-Merkmal trägt, ist daher die engmaschige Kontrolle
des Antikörpertiters der Mutter erforderlich. Die Kontrollen müssen dann
im 2. Trimenon monatlich, im letzten Trimenon zweiwöchig durchgeführt
werden. Im Falle einer Transfusion von Blut bzw. Blutderivaten ist unbedingt die Rh-Konstellation zu beachten.
63
Ant
■ Antimitochondriale AutoAntikörper (AMAk)
3 AMAk
■ Antikörper gegen Cyclisches Citrullin-Peptid (CCP)
3 CCP-AutoAntikörper
■ Antikörper gegen extrahierbare nukleäre Antigene (ENA)
3 ENA
Kollagenose-Diagnostik
■ Antikörper gegen glatte Muskulatur
3 SMA (smooth muscle autoantibodies)
■ Anti-ds-DNS-AAk (Doppelstrang-DNS-AutoAntikörper)
3 DNS-AutoAntikörper
Kollagenose-Diagnostik
LE-Diagnostik
■ Anti-ss-DNS-AAk (Einzelstrang-DNS-AutoAntikörper)
3 DNS-AutoAntikörper
■ Anti-Müller-Hormon (AMH)
Während der Embryonalentwicklung spielt AMH eine Rolle bei der Geschlechtsdifferenzierung. Mit Beginn der Pubertät wird AMH bei der Frau
von den Granulosazellen der heranwachsenden Follikel des Ovars gebildet.
Es wird nur von potentiell reifungsfähigen Primärfollikeln und von Sekundärfollikeln gebildet und ist somit ein zuverlässiger Marker der ovariellen
Funktionsreserve. Erniedrigte Werte sprechen für eine eingeschränkte
ovarielle Funktionsreserve.
Indikation:
-Abklärung der ovariellen Funktionsreserve (z. B. vor ovarieller
Stimulation);
-V.a. PCO-Syndrom.
Normwert:
Alters- und geschlechtsabhängig, siehe Befund!
Material:
1 ml Serum
■ Antinukleäre AutoAntikörper (ANA)
3 ANA
Autoimmune Hepatitiden
Kollagenose-Diagnostik
LE-Diagnostik
■ Anti-Staphylolysin
Antikörper gegen das Alpha-Hämolysin von Staphylokokken, das von fast
allen humanpathogenen Stämmen gebildet wird. Anstieg 2-3 Wochen
nach Staphylokokkeninfektion, Maximalwert nach 2-3 Monaten, Normalisierung innerhalb von 5-6 Monaten. Oberflächliche Infektionen (Haut und
Schleimhäute) führen meist zu niedrigen Antikörpertitern. Innere Infektionen und Sepsis verursachen in der Regel höhere Antikörpertiter.
Der mikrobiologische Erregernachweis ist vorzuziehen!
64
Ant
Indikation: -DD der rheumatischen Erkrankungen;
-V.a. Staphylokokken-Osteomyelitis, -Sepsis, -Meningitis,
-Pneumonie, -Prostatitis.
Erhöht:
Nach Staphylokokkeninfektion.
Normwert:
normal stark erhöht
Material:
1 ml Serum
<2 IE
>8 IE
■ Anti-Streptodornase B (ADNase B)
3 Antistreptolysin (ASL, AST)
Streptodornase bzw. Streptokinase ist eine DNase, die von Streptokokken
der Gruppe A gebildet wird und Plasminogen in Plasmin umwandelt. Antikörper gegen dieses Enzym sind erhöht nach Streptokokkeninfektion (Hautinfektionen 80%) und fibrinolytischer Behandlung mittels Streptokinase.
Im Krankheitsverlauf ist der ADNase- B-Titer häufig später erhöht als der
ASL-Titer (3-4 Wochen nach Infektion), so dass auch später auftretende
Folgeerkrankungen auf eine Streptokokkenerkrankung zurückgeführt
werden können.
Während dem rheumatischen Fieber meist eine Streptokokken-Halsinfektion vorausgegangen ist, (was durch positive Rachenabstriche gesichert
werden kann), führen Streptokokken-Hauterkrankungen eher zur Glomerulonephritis.
Erhöht:
-Hautinfektion durch A-Streptokokken (Antistreptolysintiter in diesen Fällen häufig negativ!);
-Nephritis (ADNase B wird bei 60% der Streptokokkenglomerulo-
nephritiden (ASL: 25%) und 75-80% der Streptokokkenpyodermien
nachgewiesen);
-Angina tonsillaris (durch Kombination mit ASL werden ca. 100% der Streptokokken-Pharyngitiden erkannt);
-Nach fibrinolytischer Therapie mit Streptokinase.
Normwert:
Erwachsene <187 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ Anti-Streptolysintiter (AST, ASL)
3 Antihyaluronidase
Anti-Streptodornase B
Nachweis von AK gegen Toxine ß-hämolysierender Streptokokken.
Kein AK-Nachweis erfasst alle Streptokokkeninfektionen, daher zusätzlich
Anti-Streptodornase mitbestimmen, besonders bei Hautinfektionen.
Verlaufskontrollen notwendig. Titeranstieg 1 Woche nach Infektion mit
-hämolysierenden Streptokokken, höchster Titer 3-5 Wochen nach der
Infektion. Normalisierung innerhalb von 6 Wochen bis zu 1 Jahr.
Erhöht:
Infekt mit -hämolysierenden Streptokokken.
Normwert:
Erwachsene
Material:
1 ml Serum
<116 U/ml
65
Ant
■ Antithrombin-III-Spiegel (AT III)
AT III ist ein Proteasehemmer, der wichtige Enzyme des Blutgerinnungssystems, insbes. Thrombin und Faktor Xa, partiell inaktiviert. Bei niedrigen
Werten besteht ein erhöhtes thrombotisches Risiko mit der Gefahr von
Embolien. Neben angeborenen Mangelzuständen können verminderte
Werte auftreten bei Leberschäden, nephrotischem Syndrom, Malignomen,
bei Einnahme von Kontrazeptiva und bei Hämodialyse-Patienten.
Durch Heparin (Antikoagulantien-Therapie) wird die Inhibitoraktivität des
Antithrombin gesteigert. Bei Azidose ist die Aktivität stark eingeschränkt,
obwohl die Konzentration an Antithrombin im Normalbereich liegt. Die
Synthese erfolgt in der Leber.
Zur Sicherung der Diagnose eines angeborenen AT-III-Mangels sind
Mehrfachbestimmungen in zeitlichem Abstand notwendig. Bei normaler
AT- III-Konzentration kann wegen funktioneller Defekte die AT-III-Aktivität
vermindert sein. In diesen Fällen sollte die Aktivität im Funktionstest
überprüft werden.
Indikation:
-Thromboembolien; Verdacht auf AT- III-Mangel.
Erhöht:
-Antikoagulantientherapie; Cholestase.
Erniedrigt:
-Familiärer AT-III-Mangel; Verbrauchskoagulopathie; Sepsis; schwerer Leberparenchymschaden; nephrotisches Syndrom; exsudative Enteropathie;
-Zu Beginn einer Heparintherapie (Heparin-Überdosierung führt zu AT- III-Mangel. Heparin-Kofaktor II wird bei der Aktivitätsbe-
stimmung miterfasst, woraus sich die Differenz zu immunolo- gischen Methoden erklärt);
-Einnahme von Ovulationshemmern.
Normwert:
170-300 mg/dl
Material:
1 ml Citratblut
Antithrombin-III-Aktivität
Die AT-III-Konzentration und die AT-III-Aktivität sind wegen möglicher funktioneller Defekte nicht immer steng korreliert, so dass nur der Funktionstest
in diesen Fällen eine relevante Aussage ermöglicht. AT-III-Aktivität <70 %
bedeutet erhöhtes Risiko thromboembolischer Erkrankungen.
Indikation:
-Akute und rezidivierende venöse Thrombosen; Verdacht auf angeborenen oder erworbenen AT- III-Mangel; Kontrolle der Substitutionstherapie; -Diagnostik vor Einnahme von Ovulationshemmern.
Erhöht:
-Antikoagulantientherapie, Cholestase.
Erniedrigt:
-Angeborener familiärer heterozygoter AT- III-Mangel;
erworbener AT- III-Mangel;
-Leberzirrhose; chronisches Leberversagen;
-Sepsis; Verbrauchskoagulopathie;
-nephrotisches Syndrom.
Normwert:
70-120 %
Material:
1 ml Citratplasma, tiefgefroren
66
Apo
Thrombin-Antithrombin III-Komplex (TAT)
Die Bestimmung von TAT ist sinnvoll zur Bestätigung anderer Gerinnungsuntersuchungen (Faktor V, Fibrinogen, AT III), die für eine Verbrauchskoagulopathie hinweisend, jedoch nicht beweisend sind, da sie auch
durch Synthesestörungen (Leberparenchymschäden) oder hohen Verlust
(Massenblutung) vermindert sein können.
Indikation:
-Erfassung von Störungen der Thrombinbildung;
-Differentialdiagnose der Verbrauchskoagulopathie.
Erhöht:
-Disseminierte intravasale Gerinnung (z.B. bei Promyelozyten- Leukämie, Prostatakarzinom); Polytrauma; postoperativ.
Erniedrigt:
-Leberinsuffizienz; Blutverlust.
Normwert:
1-4 µg/l
Material:
1 ml Citratplasma, tiefgefroren
■ APC-Resistenz (Aktivierte Protein C-Resistenz)
3 Faktor II-/ Faktor V-Genotyp (Faktor-V-Leiden)
Protein C, Protein S
Hereditäre Resistenz gegen aktiviertes Protein C. Die APC-Resistenz ist auf
eine Punktmutation von Faktor V zurückzuführen.
Heparin oder Vitamin K-Antagonisten sollten möglichst eine Woche
vor der Messung abgesetzt werden. Gerinnungsstörungen anderer
Ursache, z.B. durch Anti-Phospholipid-AK, können den Wert verfälschen.
Indikation:
Thrombophilie, insbesondere bei familiärer Häufung.
Normwert:
Quotient (zum Kontrollansatz) 2,1-5,0 siehe Befund!
Ein Ergebnis unter 2,1 weist auf eine erhöhte APC-Resistenz mit erhöhtem Thromboserisiko hin. In diesem Fall weitere Ab-
klärung durch molekulargenetische Bestimmung des Faktor V-
Leiden empfohlen!
Material:
1 ml Citratplasma, tiefgefroren
Die Messung ist nur auswertbar, wenn die PTT im Normbereich liegt, also nicht unter Marcumar- oder Heparintherapie.
■ AP-Isoenzyme
3 Alkalische Phosphatase-Isoenzyme
■ Apolipoprotein A1 (Apo A1)
Apo A1 ist das Hauptprotein des anti-atherogenen HDL-Lipoproteins.
Bei Apo- 1-Mangel erhöhtes Arteriosklerose-Risiko, bei hohen Apo- A1Spiegeln deutlich vermindertes Risiko.
Indikation:
-Früherkennung eines Arteriosklerose-Risikos, besonders bei familiärer Belastung (KHK, pAVK);
-Therapiekontrolle bei Einnahme von Lipidsenkern.
67
Apo
Erhöht:
Keine Relevanz (z.B. familiäre Hyper-Alpha-Lipoproteinämie).
Erniedrigt:
-Erhöhtes Arteriosklerose-Risiko; erhöhtes Risiko für Herzinfarkt
oder pAVK;
-Lipoprotein-Lipase-Kofaktor (A-CII) Mangel;
-verschiedene Formen der Hypo-Alpha-Lipoproteinämie.
Normwert:
Männer 90 - 170 mg/dl
Frauen 107 - 214 mg/dl
Material:
1 ml Serum, BE nach 12-stündiger Nahrungs- und
Alkoholkarenz!
■ Apolipoprotein B (Apo B)
3 Lipidelektrophorese
Lipoprotein (a)
Apo B ist das Hauptprotein des atherogenen LDL. Die Apo B-Konzentration
im Serum korreliert mit dem atherogenen LDL.
Indikation:
-Einschätzung des Arteriosklerose-Risikos;
-V.a. genetisch bedingte Fettstoffwechselstörung;
-Therapiekontrolle bei Einnahme von Lipidsenkern.
Normwert:
Männer
Frauen 56 - 162 mg/dl
51 - 171 mg/dl
Material:
1 ml Serum, BE nach 12-stündiger Nahrungs- und
Alkoholkarenz!
■ Arbo-Viren
Arthropod borne viruses (Arbo) vermehren sich in hämatophagen Wirten
und werden durch Insektenstiche übertragen. Hierzu zählen u.a.:
Flaviviridae:
Bunyaviridae:
Material: FSME-Virus, Dengue-Fieber-Virus, Gelbfiebervirus
Hanta-Virus
3 ml Serum
■ Arsen
3 Dimaval® (DMPS)-Test (Funktionsteste im Anhang)
Resorbiertes Arsen wird vorwiegend renal eliminiert, aber auch in Haut,
Haaren, Leber und Nägeln abgelagert. Arsen und seine Oxide sind
karzinogen. Bei Verdacht auf Arsenlangzeitbelastung ist ein DMPS-Test
angezeigt.
Indikation:
68
Arsenexposition
Allgemeinbevölkerung:
berufliche Belastung:
Nahrungsaufnahme (Fisch, Scha-
lentiere); Luft (Kohlefeuerung, und Erzhütten); Rattengift.
inhalativ bei Metallverhütung,
Munitions-, Glas- und Keramik- Herstellung; Rattengift.
ASM
Erhöht:
Akute Intoxikation
Meist oral, Brechdurchfälle mit Koliken; evtl. nach Latenzzeit Polyneuropathie.
Chronische Vergiftung
Polyneuropathie mit sensiblen und motorischen Ausfällen; Haarausfall; dunkelgraue Hautverfärbung; Hyperkeratose.
Normwert:
Serum Heparinblut
Urin
<10 µg/l (Gefährdungsgrenze 20 µg/l)
<30 µg/l
<25 µg/l; (BAT bis 200 µg/l)
Material:
5 ml Serum
10 ml Heparinblut
20 ml Urin
Zusätzlich großes BB bestimmen! Die Bestimmung im Urin ist
der im Blut vorzuziehen!
■ Arthritis, postinfektiöse
3 Rheumaserologie
Bakterien
Borrelien; Yersinien; Chlamydia trachomatis: ß-hämolysierende Streptokokken; Salmonellen; Campylobacter; Shigellen, Gonokokken.
Viren
Röteln; Parvovirus B19; Hepatitis B; Mumps; Arboviren.
Einzelfälle
Varicella zoster; Herpes simplex; Epstein-Barr-Virus; HIV; Coxsackie B.
■ Ascariden-Ak
Ascaris lumbricoides, Askariasis AK, Spulwurm AK.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ Asialoglykoprotein-Rezeptor-AutoAntikörper
Indikation:
autoimmune Hepatitis (Titerhöhe korreliert mit dem Entzün- dungsprozess)
Normwert:
<10 AK-Ratio
Material:
1 ml Serum
■ ASMA (Antikörper gegen glatte Muskulatur)
3 SMA
69
Asp
■ Aspergillus
Als Saprophyten ubiquitär vorkommend. Bei massiver Abwehrschwäche
sind auch invasive Infektionen möglich.
Indikation:
-V.a. invasive Infektion (Aspergillus-Ak);
-V.a. exogen allerg. Alveolitis (präzipitierende IgG-AK);
-V.a. Asthma bronchiale (IgE-AK);
-V.a. Aspergillus-Mykose (Direktnachweis Bakteriologie).
Normwert:
<1:80
Material:
1 ml Serum
Material für bakteriologischen Nachweis
■ AST (Aspartat-Aminotransferase)
3 GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase)
■ ASTAL
3Antistaphylolysin
■ Auge (Erreger)
3 Mikrobieller Erregernachweis
häufig
weniger häufig
Konjunktivitis
Adeno-Viren Typ 3,4,7,8,9;
HSV Typ I; Pneumokokken;
Arbo-Viren**; HSV Typ II
Haemophilus influenzae;
Gonorrhoe; HIV;
Hämorrhagisch
Entero-Virus Typ 70; HSV;
Coxsackie-Virus TypA24;
Chlam.trachomatis;
Newcastle-Virus;
Keratitis
Entero-Virus Typ 70;
Herpes simplex Typ 1,2;
Varizella zoster-Virus;
Masern-Virus;
Retinitis
Cytomegalie-Virus*;
Toxocara canis;
Chorioretinitis
HIV 1; Toxoplasma gondii;
Cytomegalie; Candida;
* v.a. bei immunsupprimiertem Wirt
** Einschleppinfektion
(nach Enders)
70
Aut
■ AutoAntikörper (Übersicht)
3 Kollagenose-Diagnostik
Autoimmune Hepatitis
Antikörper, die gegen körpereigene Zellstrukturen gerichtet sind.
Autoimmunantikörper
nachweisbar gegen
assoziierte Erkrankungen/
Hauptindikationen:
Acetylcholin-Rezeptor
Aktin
Alveoläre Basalmembran
Asialoglykoprotein-Rezeptor
Myasthenia gravis
Autoimmun-Hepatitis Typ I
Bronchitis; Asthma
autoimmune Hepatitis, chron. Virushepatitiden
Becherzellen, intestinale
Beta-2-Glykoprotein
Colitis ulcerosa
Antiphospholipid-Syndrom; Kollagenosen,
besonders SLE
C1-Esterase-Inhibitor
C1q
C3-Nephritis-Faktor
Calciumkanäle
angioneurotisches Ödem
HUVS (hypokomplementämisch-
urtikarielles Vasculitis-Syndrom); Glomerulonephritis
membranoproliferative Glomerulonephritis
Lambert-Eaton-Syndrom
Cardiolipin
cycl. Citrullin-Peptid (CCP)
Antiphospholipid-Syndrom (primär oder
sekundär, bei Kollagenosen oder rheumatoider Arthritis); SLE; DD Abortneigung;
DD Thrombozytopenien unkl. Genese
rheumatoide Arthritis (Frühdiagnose, Prognose von Gelenkdestruktionen); DD Kollagenosen
Desmoglein 1
Desmoglein 3
DNS-Doppelstrang
DNS-Einzelstrang
Pemphigus foliaceus; IgA-Pemphigus
Pemphigus vulgaris; IgA-Pemphigus;
paraneoplastischer Pemphigus
SLE; DD Kollagenosen
V.a. Medikamenten-induzierten LE
Epidermale Basalmembran
Erythrozyten (Wärmeagglutinine)
Erythrozyten (Kälteagglutinine)
Extrahierbare nukleäre Antigene
(ENA)
Pemphigoid, Epidermolysis bullosa, Herpes
gestationis
autoimmunhämolytische Anämie
Kälteagglutinin-Syndrom
Kollagenosen
Fibrillarin (ANA)
Sklerodermie, Raynaud-Symptomatik
Ganglioside
Gefäßendothel
Glatte Muskulatur (SMA)
Glomerulus-Basalmembran
Glutamatdecarboxylase (GAD)
Guillain-Barré-Syndrom, paraproteinämische Neuropathien; entzündl. Polyneuropathien;
Miller-Fisher-Syndrom
Vaskulitiden
Autoimmun-Hepatitis
Glomerulonephritis; Goodpasture-Syndrom
Diabetes melltus Typ I; Stiff-Man-Syndrom
Granulozyten-Cytoplasma
(ANCA)
V.a. Vaskulitis; DD Nephritiden; DD Alveolitiden; V.a.primär sklerosierende Cholangitis; V.a. auf chron. entzündl. Darmerkrankung
71
Aut
c-ANCA / PR-3-ANCA
Wegener-Granulomatose (hohe Spezifität, Ak-
tivitäts- und Therapiekontrolle); seltener bei mikroskop. Polyangiitis; Churg-Strauss-Syndrom
p-ANCA / MPO-ANCA
mikroskop. Polyangiitis (MPA); nekrotisierende Glomerulonephritis; Goodpasture-Syndrom; Churg-Strauss-Syndrom;
ANCA / MPO- und PR-3-negativ
chron. entzündl. Darmerkrankung; primär sklerosierende Cholangitis; Mukoviszidose;
rheumatoide Arthritis; Medikamenteninduzierte Vaskulitiden
Herzmuskel (HMA)
Histone
Myokarditis; Endokarditis; Postinfarkt-Syndrom
Medikamenten-induzierter LE; SLE; Felty-Syndrom
IgA
IgE
selektiver IgA-Mangel; DD Immunmangelsyndrom
chronisch idiopathische Urtikaria
Inselzellen (Pankreas)
Inselzell-Ag (IA 2)
Insulin (human/Rind/Schwein)
Insulin-Rezeptor Intrinsic Faktor
Diabetes mellitus Typ I, Risikoabschätzung für Verwandte; Risikoabschätzung für Insulinpflichtigkeit bei LADA (Diabetes mellitus Typ II)
Diabetes mellitus Typ I, Risikoabschätzung
Diabetes mellitus
DD Insulinresistenz; DD unklarer Hypo- oder Hyperglykämien
perniciöse Anämie
Kernporenkomplex
(gp 210, ANA) primär biliäre Cirrhose (auch bei AMAk-negativer
PBC beschrieben)
Lebercytosol (LC1)
Leber-Nieren-Mikrosomen (LKM) I
Leber-/Pankreaszellen - SLA/LP
Lupusantikoagulans
Autoimmun- Hepatitis Typ II
Autoimmun- Hepatitis Typ II
Autoimmun-Hepatitis
SLE mit Anti-Phospholipid-Syndrom
Mi 2
Mikrosomen Leber-Niere (LKM)
Mikrosomen Schilddrüse (TPO)
Mitochondrien (AMA)
idiopathisch entzündliche Myopathien
Autoimmun-Hepatitis Typ II
Hashimoto-Thyreoiditis; M. Basedow
primär biliäre Cirrhose (PBC); DD Autoimmun-
Hepatitiden
Myelin-assoz. Glykoprot. (MAG)
Myeloperoxidase
(MPO-ANCA) demyelinisierende Neuropathien; Polyneuropathien; monoklonale Gammopathie (IgM) mit
peripherer Neuropathie
mikroskop. Polyangiitis (MPA); nekrotisierende
Glomerulonephritis; Goodpasture-Syndrom;
Churg-Strauss-Syndrom
Nebennierenrinde
M. Addison
Neuronenkerne
-ZNS (ANNA 3)
-zentrales u. perpipheres NS (Hu)
paraneoplastische Neuropathien (bei kleinzell. Lungen-Ca u.anderen Tumoren)
paraneoplastische Neuropathien/Enzephalomye-
lopathien bei kleinzell. Lungen-Ca (seltener bei anderen Tumoren)
Nuclear Dots (ANA)
primär biliäre Cirrhose (PBC); rheumat. Erkrankung
72
Aut
Nukleosomen
SLE; Medikamenten-induz. LE; Antiphospholipid-
Syndrom
Ovar
Infertilität unklarer Genese; prämature Ovarialinsuffizienz
Parietalzellen (Magen) PCA
PM/Scl
Protein S
Proteinase 3 (ANCA)
Prothrombin
Purkinjezellen (Yo/PCA 2/Tr)
perniciöse Anämie; atrophische Gastritis
Myositis; Sklerodermie
Antiphospholipid-Syndrom
Wegener-Granulomatose (hohe Spezifität, Aktivitiäts- und Therapiekontrolle); seltener bei mikroskop. Polyangiitis; Churg-Strauss-
Syndrom
Antiphospholipid-Syndrom
paraneoplastische Neuropathien bei Mamma-Ca, Ovarial-Ca, kleinzelligem Lungen-Ca, M.Hodgkin (früher diagnostischer Marker)
Recoverin
Rheumafaktor (IgM)
Ribosomen (Rib-P-Prot.)
paraneoplastische Retinopathie
rheumatoide Arthritis; andere Autoimmunerkran-
kungen; chron. entzündl. Erkrankungen; Kryoglobulinämie
SLE (10-20 %, bes. während aktiver Phase und bei Nierenbeteiligung); Sklerodermie-SLE-Overlap
RNA-Polymerase (nukleoläre ANA) Sklerodermie; DD Raynaud-Symptomatik
Saccharomyces cerevisiae (ASCA)
Signal Recognition Particle
(SRP, ANA)
Skelettmuskulatur
SMA
Spermatozoen
Stachelzell-Desmosomen
Steroid-17--Hydroxylase
Steroid-21-Hydroxylase
Synthetasen
(ANA: Jo1, PL 7,PL12 u.a.)
M. Crohn
Polymyositis; DD Myositiden
Myasthenia gravis; Postinfarktsyndrom
Autoimmun-Hepatitis
Infertilität
Pemphigus
Ovarialinsuffizienz; autoimmunes polyglanduläres Syndrom; M. Addison
M. Addison; autoimmunes polyglanduläres Syn
drom
DD Myositiden; DD Alveolititiden
Th/To (ANA)
Thrombozyten
Thyreoglobulin (TAK)
Thyroxin (T4)
Titin
Topoisomerase (Scl 70, ANA)
Transglutaminase (IgA)
Trijodthyronin (T3)
TSH-Rezeptor (TRAK)
Tubulus-Basalmembran
Sklerodermie; DD Raynaud-Symptomatik;
DD Lungenfibrose
thrombozytopenische Purpura; M. Werlhof
Hashimoto-Thyreoiditis
Euthyreoter Anstieg von T4
Myasthenia gravis (Thymom)
Sklerodermie; DD Raynaud-Symptomatik; Overlap Sklerodermie/ SLE oder Sjögren
Zöliakie/Sprue; Dermatitis herpetiformis Duhring
Euthyreoter Anstieg von T3
M.Basedow; Hyperthyreose
interstitielle Nephritis
u1RNP (ANA)
MCTD (Sharp-Syndrom); SLE, Sklerodermie
Zellkern (ANA)
Zentromeren (ANA)
Kollagenosen und deren DD;
Autoimmun-Hepatitis
CREST-Syndrom; DD Raynaud-Symptomatik
73
Aut
Wichtige Krankheitsbilder mit defekter Immunregulation
(Autoimmunopathien)
Addison, M., primärer Amenorrhoe, primäre Anämie, autoimmunhämolytische
Anämie, perniziöse Diabetes mellitus Typ I Darmerkrankungen,
chron. entzündl.
Goodpasture-Syndrom Hashimoto-Thyreoiditis Hyperthyreose Hypoparathyreoidismus, Idiopath. Thrombozytound Leukopenie
Lebererkrankung, chron. entzündl.
Myasthenia gravis
Nierenerkrankung, chron. entzündl.
Ophthalmie, sympathische
Pemphigus vulgaris
Polymyositis/ Dermatomyositis
Rheumatoide Arthritis
Sjögren-Syndrom
Sklerodermie
Systemischer Lupus erythematodes
■ Autoimmune Hepatitis (AutoAntikörper der Leber)
Nach Ausschluss infektiöser Hepatitiden (A, B, C, EBV, Cytomegalie) und
toxischer Hepatitiden (Alkohol, Medikamente) sollte an eine autoimmune
Hepatitis gedacht werden (20 % der chronischen Hepatitiden)!
Diagnostische Charakteristika der autoimmunen Hepatitis:
Hypergammaglobulinämie mit präferentieller IgG-Erhöhung;
Autoantikörper (ANA, SMA, Aktin, SLA, AMA, ANCA, LC1, LKM-AK,
manchmal durch Hepatitis C-Virus getriggert);
Histologisch chronische Hepatitis;
negative Hepatitis-A und -B-Serologie.
Einteilung:
Typ I
ANA und/oder SMA, Aktin positiv (auch als klassische
autoimmune oder lupoide Hepatitis bezeichnet)
Typ II
LKM-positive autoimmune Hepatitis, evtl. LC1
Typ III
SLA/LP häufig der einzig nachweisbare AK
PBC
primär biliäre Zirrhose; charakteristisch: AMAk positiv und
hohes IgM
PSC
primär sklerosierende Cholangitis: p-ANCA und ANA können positiv sein, jedoch keine AMAk nachweisbar!
Häufig mit Colitis ulcerosa und M. Crohn assoziiert.
74
Ben
■ Bakteriologische Untersuchungen
3
Mikrobieller Erregernachweis
■ Bang-Antikörper
3
Brucellose
■ Barbiturate (Gruppennachweis mittels FPIA)
3 Drogenscreening im Urin
Barbiturate: Pentobarbital, Phenobarbital, Thiopental. Unspezifische Hemmung des ZNS (sedativ, hypnotisch, narkotisch). Barbiturate finden sich
u.a. in Schlafmitteln, Narkosemitteln, Analgetika, Antirheumatika, Sedativa, Antipyretika, Bronchospasmolytika, Antiasthmatika.
Die Nachweisbarkeit von Barbituraten ist abhängig von Dosis und
Pharmakokinetik des Barbiturates, von Leber- und Nierenfunktion (kurzwirksame 24 Stunden, langwirksame 2-3 Wochen).
Indikation:
Verdacht auf Schlafmittelvergiftung;
Überwachung Suchtmittelentzug.
Normwert: <200 ng/ml
Material:
10 ml Urin
■ Basalmembran-AutoAntikörper
3 Alveoläre Basalmembran-AAk
Glomerulus-Basalmembran-AAk
■ BCM (Breast Cancer Mucin)
3
CA 15-3
Alle "Muzin"-Marker wie Breast Cancer Mucin (BCM), Mucinlike Cancer
associated Antigen (MCA) oder Cancer Antigen 549 haben eine ähnliche
Bedeutung wie CA 15-3. Ihre zusätzliche Bestimmung oder Kombination
erübrigt sich, da sie ähnliche Strukturen (Muzine) erfassen.
■ Bence-Jones-Protein
3
Immunfixation im Urin
Monoklonale Gammopathien
Freie Leichtketten im Serum
Freie monoklonale Leichtkette vom Typ Kappa oder Lambda.
Nachweis qualitativ mit Hilfe der Urin-Immunfixation (Bence-JonesProteinurie), jedoch u.U. auch in der Serum-Immunfixation:
Bence-Jones-Proteinämie bei Bence-Jones-Myelom („LeichtkettenKrankheit“).
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
20 ml eines zweiten Morgenurins oder 24 Std.-Sammelurins
75
Ben
■ Benzodiazepine (Gruppennachweis mittels FPIA)
3
Drogenscreening im Urin
Wirkung: sedativ, hypnotisch, anxiolytisch, antikonvulsiv und muskelrelaxierend. Benzodiazepine finden sich außer in Tranquillantien u.a. in Antipyretika, Analgetika, Hypnotika, Bronchospasmolytika und Antiasthmatika.
Die Nachweisbarkeit von Benzodiazepinen ist abhängig von Dosis,
Pharmakokinetik, HWZ und Metabolitenmuster (1-3 Tage bis zu Wochen
bei Langzeiteinnahme).
Indikation:
Verdacht auf Schlafmittelvergiftung;
Überwachung Suchtmittelentzug.
Normwert:
<150 ng/ml
Material:
10 ml Urin
■ Benzodiazepine (Medikamentenspiegel)
Bromazepam
Clonazepam
Diazepam
Flunitrazepam
Lorazepam
Lormetazepam
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
2 ml Serum
Midazolam
Nitrazepam
Oxazepam
Temazepam
Tetrazepam
Triazolam
■ Benzol
Zählt zu den wichtigsten Umwelt-Karzinogenen der Luft. 90-95 % der
Benzol-Emissionen entstammen dem Kfz-Verkehr (Verdunstung aus Benzin, Auspuffgasen, an Tankstellen).
Benzol ist gesichert humankarzinogen. Bei beruflich Belasteten treten
deutlich gehäuft Leukosen und Chromosomen-Aberrationen auf.
Indikation:
-Arbeitsmedizinische Untersuchung;
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
Für Blutentnahme bitte Spezialröhrchen anfordern!
10 ml Urin (für die Metaboliten Muconsäure und Phenyl-
mercaptursäure)
-V. a. Intoxikation (Stoffwechselprodukt: Phenolkonjugate).
■ Beta-Blocker (Medikamentenspiegel)
Acebutolol
Atenolol
Bisoprolol
Sotalol
Material:
76
Nadolol
Pindolol
Propranolol
Metoprolol
2 ml Serum
Bet
■ Beta-Carotin
3 Vitamin A
Beta-Carotin ist die Vorstufe von Vitamin A. Zusammen mit Vitamin E,
Vitamin C und Selen gehört es zu den wichtigsten Antioxidantien, die
reaktive freie Radikale entgiften und als Schutzfaktoren gegen oxidative
Gewebsläsionen gelten (Atherogenese, Katarakt, Tumorgenese, Hautschädigungen durch Sonneneinstrahlung). Die enterale Resorption ist an eine
intakte Fettresorption gebunden.
Normwert:
150-1250 µg/l
Material:
2 ml Serum
■ Beta 2-Glykoprotein-AutoAntikörper
Diagnostischer Marker und Klassifikationskriterium des AntiphospholipidSyndroms mit höherer Spezifität, aber geringerer Sensitivität als Cardiolipin-Ak.
Bei klinischen Hinweisen auf ein APS sollte die Bestimmung von
Cardiolipin-Ak, -2-Glykoprotein-Ak und Lupusantikoagulans parallel erfolgen. Ein positiver Befund muss im Abstand von 12 Wochen
bestätigt werden.
Indikation:
-V.a. primäres APS, besonders bei Patienten unter 45 Jahren mit
-gehäuft auftretenden tiefen Venenthrombosen;
-arteriellen Thrombosen ohne Vorhandensein bekannter Risikofaktoren;
-habituellen Aborten;
-V.a. sekundäres APS bei vaskulären Komplikationen im Rahmen eines SLE oder einer anderen Kollagenose.
Normwert:
IgG
IgM
IgA
Material:
1 ml Serum
<10 U/ml
<12 U/ml
<12 U/ml
■ Beta-HCG (ß-HCG) (Humanchoriongonadotropin)
Plazenta-Hormon, wird aber auch gebildet von Tumoren, die Trophoblastgewebe enthalten. -HCG besteht aus zwei nicht kovalent gebundenen
Untereinheiten, der Alpha- und der Beta-Kette. Der Assay erfasst das
gesamte -HCG (intaktes und freies -HCG).
-HCG wird gewöhnlich nur während einer Schwangerschaft gebildet, es
steuert die Funktion des Corpus luteum. Wenn es unabhängig von einer
Schwangerschaft auftritt, signalisiert es immer die Gefahr eines Keimzelltumors, einer Blasenmole oder eines Chorionepithelioms, beim Mann
eines Hodentumors.
Malignom
bzw. Lokalisation
Chorion-Ca
Blasenmole
Teratom
Seminom
Pankreas/ Mamma/ Ovar
Positiver Nachweis
Sensitivität in Prozent
100 %
97 %
70 %
42 %
bis 40 %
77
Bet
Erhöht:
- Hodentumoren (Seminom, Teratom, embryonales Karzinom);
-Ovarialkarzinom;
-Placentatumoren (Blasenmole, Chorionepitheliom);
-extragonadale Tumoren (Pankreas, Mamma etc.).
Erniedrigt:
- Extrauteringravidität:
In Bezug auf die errechnete SSW in ca. 80 % der Fälle zu
niedrige Werte.
-Abortus imminens:
In Bezug auf die errechnete SSW zu niedrige Werte.
Wichtig ist die Verlaufskontrolle! Entnahmedatum auf Blut Röhrchen vermerken !
Normwert:
Männer und nicht-schwangere Frauen: <10 mIU/ml
Negativer Ausfall schließt eine Tumorerkrankung nicht aus!
In der Schwangerschaft:
Alter der Frucht (p.c.)
-HCG-Konzentration im Serum
2 – 3 Wochen
3 – 4 Wochen
4 – 5 Wochen
5 – 6 Wochen
2. Monat
3. Monat
2. Trimenon
3. Trimenon
100
500
1.000
10.000
4.000
30.000
7.000
1.000
Material:
–
5.000 mIU/ml
– 10.000 mIU/ml
– 50.000 mIU/ml
– 100.000 mIU/ml
– 130.000 mIU/ml
– 200.000 mIU/ml
– 120.000 mIU/ml
– 80.000 mIU/ml
1 ml Serum
■ Beta 2-Mikroglobulin (2M) im Serum
Niedermolekulares Protein, wird vorwiegend von den Zellen des lymphatischen Systems gebildet, glomerulär filtriert und tubulär rückresorbiert.
Da es auf der Zellmembran aller kernhaltigen Körperzellen nachweisbar ist,
findet sich bei erhöhtem Zellumsatz, insbesondere bei erhöhtem Leukozytenumsatz, ein Anstieg der Serumkonzentration. Bei Lymphomen korreliert die Serumkonzentration mit der Tumormasse, sofern keine Störung der
Nierenfunktion vorliegt.
Indikation:
- Verlaufs- und Therapiekontrolle bei malignen lymphoprolife rativen Erkrankungen (M. Hodgkin, Non-Hodgkin- Lymphomen, Plasmozytom, Immunozytom, Leukosen);
-Nephropathie-Diagnostik (bereits im Kreatinin-blinden Bereich);
Differenzierung glomerulärer und tubulärer Funktionsein-
schränkung; Abstoßungsreaktion nach Nierentransplantation;
-Verlaufskontrolle bei HIV-Infektion;
-bei benignen Erkrankungen (EBV).
Normwert:
0,9 – 2,0 mg/l
Material:
1 ml Serum
■ Beta 2-Mikroglobulin (2M) im Urin
Marker für tubuläre Proteinurie. Beta 2-Mikroglobulin wird unverändert im
Urin ausgeschieden, es wird glomerulär frei filtriert und in den proximalen Nierentubuli normalerweise fast vollständig (zu 99.8 %) rückresorbiert. Bei eingeschränkter Filtration steigt 2M im Serum an, bei gestörter tubulärer Funktion
erhöht sich die 2M-Ausscheidung im Urin. Bei konstantem Serumspiegel
spricht eine erhöhte Ausscheidung für eine tubuläre Schädigung der Niere.
78
Bil
Indikation:
V.a. tubuläre Nierenschädigung
Erhöht:
-tubuläre Schädigung durch Schwermetalle (z.B. Cadmium,
Quecksilber);
-Nephrotoxizität bei Aminoglykosid-Antibiotika;
-IgA-Nephritis;
-CMV-Infektion nach Nierentransplantation.
Normwert:
<0.4 mg/l
Material:
10 ml Spontanurin oder
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze
■ Bienengift-Antikörper der Klasse IgG
3 Allergenspezifisches IgG (blockierende Antikörper)
■ Bilharziose (Schistosomiasis)
Bilharziose, Schistosomiasis; tropische Parasitose, die durch Trematoden (Saugwürmer) der Gattung Schistosoma hervorgerufen wird.
Inkubationszeiten: nach 24 Stunden Dermatitis (Penetration der Zerkarien
durch die Haut), nach 3-12 Wochen akute Phase. Zwischenwirte sind Schnecken in warmen Gewässern.
In den Tropen nicht durch stehende Gewässer waten!
Verschiedene Arten verursachen unterschiedliche Krankheitsbilder.
Schistosoma haematobium, Erreger der Blasenbilharziose, lebt vorwiegend
in den venösen Gefäßen der Harnblase. In Europa besteht ein Herd in Südportugal. In verseuchten Gebieten wird die Diagnose mit hoher Sicherheit schon
aufgrund des rötlichen bis intensiv blutig gefärbten Urins gestellt. Häufig Symptome einer Zystitis und Auftreten der Eier im Urin
(einziges Wurmei im Urin!).
Schistosoma mansoni, Ereger der afrikanischen und südamerikanischen
Darm- und Leberbilharziose. Enteritis mit blutig-schleimigen Durchfällen,
Hepato- und Splenomegalie, Lymphdrüsenschwellung.
Schistosoma japonicum, fernöstliche Darm- und Leberbilharziose.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
-1 ml Serum (Antikörpernachweis)
-ca. bohnengroße Stuhlprobe (Stuhl von 3 aufeinander-
folgenden Tagen!) oder
-10 ml Urin (Direktnachweis)
■ Bilirubin
Bilirubin entsteht hauptsächlich durch den Abbau von Hämoglobin in Milz
und Leber.
Freies Bilirubin (indirektes) ist aufgrund seiner festen Albuminbindung nicht
nierengängig.
Direktes Bilirubin entsteht in der Leber durch Kopplung von Bilirubin an Glucuronsäure. Ein Teil wird über die Galle in den Darm ausgeschieden, gespalten
und wieder rückresorbiert, ein anderer Teil (Urobilinogen) über die Nieren ausgeschieden.
Die Hyperbilirubinämie verursacht klinisch einen Ikterus.
Ein prähepatischer Ikterus tritt bei vermehrtem Angebot von nicht konjugiertem (indirektem) Bilirubin als Folge hämolytischer Prozesse auf, ferner
durch eine Störung der Glucuronyltransferase bei einigen seltenen genetisch
bedingten Krankheitsbildern (M. Gilbert-Meulengracht).
79
Ble
Der intra- und posthepatische Ikterus entsteht durch diverse Leberbzw. Gallenfunktionsstörungen und ist gekennzeichnet durch einen Anstieg des konjugierten (direkten) Bilirubins. Auch die konjugierte Hyperbilirubinämie kann durch Erbkrankheiten bedingt sein.
Normwert:
Erwachsene
Bilirubin gesamt <1,0 mg/dl
direktes Bilirubin <0,2 mg/dl
Die Differenz zu Gesamtbilirubin ergibt das indirekte Bilirubin
(an Albumin gebunden, wasserunlöslich).
Neugeborene
1. Tag 2. Tag bis 5. Tag
ab dem 2. Monat
Material:
0,5 ml Serum, hämolysefrei!
< 8,7 mg/dl
<11,3 mg/dl
<12,6 mg/dl
Erwachsenenwerte
■ Blei
3 Delta-Aminolävulinsäure
Erythrozyten-Porphyrine
Oral aufgenommenes Blei wird bis zu 10 % (bei Kindern bis zu 50 %)
resorbiert, eingeatmetes Blei bis zu 60 %. Blut-Blei ist bis zu 95% in den
Erythrozyten gebunden, resorbiertes Blei wird in Knochen, Leber, Niere
und Haaren eingelagert. Für die Diagnose der Bleivergiftung ist die klinische Symptomatik entscheidend.
Zusätzliche Untersuchungen: Delta-Aminolävulinsäure im Urin, Blutbild,
Erythrozyten-Porphyrine.
Indikation:
Bleiexposition
Allgemeinbevölkerung: Blei-Abgabe aus Geschirr; evtl. aus
Wasserleitungen; pflanzliche und tierische Nahrung; Atemluft;
Berufliche Belastung: Bleiverarbeitung; Eisen-und Stahlindu-
strie; Lettern; Lagermetalle; Kunststoffstabilisatoren; Batterie-
herstellung.
Erhöht:
- Akute Intoxikation (selten, Blei-Darmsymptomatik);
-Intoxikation mit Alkyl-Verbindungen (ZNS-Symptome);
-Chronische Intoxikation (Neurotoxische Wirkung v.a. bei Kin-
dern, später Enzephalopathie, Lähmung der Extremitätenmus-
kulatur; sideroachrestische hypochrome Anämie mit basophiler
Tüpfelung, Aniso- und Poikilozytose im Blutausstrich; Darmspas-
men; graues Hautkolorit, Bleisaum).
Normwert:
EDTA-Blut
Urin
Material:
2 ml EDTA-Blut
10 ml eines 24-Std.Sammelurins
10 ml Spontanurin
Analyse aus EDTA-Blut, da Blei vorwiegend intra-erythrozytär
vorliegt!
Als Suchtest ist die Delta-Aminolävulinsäure im Urin besser
geeignet!
<150 µg/l (Unbelastete)
< 30 µg/l;
>100 µg/l (toxisch)
■ Blut im Stuhl
3 Hämoglobin/ Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex
Indikation:
80
V.a. okkulte Blutungen im Intestinaltrakt.
Blu
Erhöht:
Blutende Ulcera und Tumore des Gastrointestinaltraktes.
Normwert:
negativ
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe, Einnahme von Ascorbinsäure
vermeiden!
■ Blutbild, großes
3 Anämiediagnostik
Kleines Blutbild
Alter
Leukozyten Erythrozyten Hämoglobin Hämatokrit Thrombozyten
x Tsd./µl x Mio./µl
g/dl
%
Männer 4,8 - 10,8
Frauen 4,8 - 10,8
4,7 - 6,1
4,2 - 5,4
14 - 18
12 - 16
42 - 52
37 - 47
130 - 450
130 - 450
Kinder
< 3 d
< 14 d
< 60 d
< 2 LJ
<12 LJ
<18 LJ
3,4 - 5,5
3,2 - 5,5
2,9 - 4,6
3,4 - 5,0
4,0 - 4,9
3,8 - 5,4
12,7 - 18,6
11,1 - 18,7
8,9 - 14,9
9,7 - 12,4
10,5 - 13,3
10,7 - 15,7
37,4 - 56,1
33,7 - 56,7
26,2 - 44,7
28,5 - 37,2
31,7 - 39,6
33,0 - 46,2
164 - 351
126 - 587
210 - 615
219 - 598
183 - 405
143 - 335
6,8 - 14,3
8,2 - 15,4
6,7 - 15,1
6,2 - 16,0
4,5 - 11,5
4,4 - 10,2
Differentialblutbild (Neutrophile, Lymphozyten, Monozyten, Eosinophile,
Basophile, Large Unstained Cells), Retikulozyten
Alter
Neutro. (%) Lympho. (%)
Mono. (%)
Eos. (%)
Baso. (%)
Männer 40,0 - 74,0 19,0 - 48,0
Frauen 40,0 - 74,0 19,0 - 48,0
3,4 - 9,0
3,4 - 9,0
0,0 - 7,0
0,0 - 7,0
0,0 - 1,5
0,0 - 1,5
Kinder
< 3 d
< 14 d
< 60 d
< 2 LJ
<12 LJ
<18 LJ
25,9 - 56,5
38,8 - 67,3
35,1 - 69,8
19,8 - 68,9
13,1 - 55,6 13,4 - 42,8
6,8 - 13,3
5,9 - 13,5
5,6 - 15,9
4,4 - 12,6
4,0 - 8,9
4,1 - 9,1
0,0 - 8,0
0,0 - 6,7
0,0 - 6,4
0,0 - 4,6
0,0 - 5,8
0,0 - 5,5
0,0 - 2,3
0,0 - 2,7
0,0 - 1,2
0,0 - 1,1
0,0 - 1,1
0,0 - 1,2
Reti. (%)
MCHC (g/dl)
Alter
23,1 - 58,4
17,1 - 36,3
13,5 - 44,5
16,3 - 67,1
30,3 - 77,1 41,2 - 76,4
MCV (µm³)
MCH (pg)
Männer 0,0 - 4,0
Frauen 0,0 - 4,0
LUC (%)
0,7 - 2,5
0,7 - 2,5
80,0 - 94,0
81,0 - 99,0
28,0 - 32,0 32,0 - 36,0
28,0 - 32,0 32,0 - 36,0
Kinder
< 3 d
< 14 d
< 60 d
< 2 LJ
<12 LJ
<18 LJ
2,1 - 4,8
0,4 - 2,7
0,9 - 3,8
0,8 - 3,1
0,7 - 2,8
0,8 - 2,2
97,3 - 113,8
93,1 - 111,6
84,6 - 102,5
70,5 - 87,6
72,7 - 87,6
77,9 - 94,2
32,5 - 37,8
30,6 - 36,6
28,4 - 34,6
23,2 - 29,6
24,1 - 29,6
25,8 - 31,7
0,0 - 4,0
0,0 - 4,0
0,0 - 4,0
0,0 - 4,0
0,0 - 4,0
0,0 - 4,0
31,6 - 34,7
31,8 - 35,0
32,0 - 35,5
31,8 - 35,1
31,9 - 35,2
31,4 - 35,1
Erythrozytenindizes werden errechnet aus Hämoglobin, Erythrozytenzahl und
Hämatokrit:
MCV (mean corpuscular volume, mittleres Erythrozytenvolumen in µm³)
MCH (mean corpuscular hemoglobin, Hb-Gehalt eines Erys in pg)
MCHC (mean corpuscular hemoglobin concentration, mittlere Hb-Konzentra tion der Erys in g/dl)
Material:
4 ml EDTA-Blut („Blutbildröhrchen“)
Schädigung der Granulozyten durch EDTA schon nach wenigen
Stunden, daher quantitative Verschiebung zugunsten der
Lymphozyten möglich. Bei Postversand zusätzlich 2 Ausstriche für Differential-Blutbild
beilegen.
81
Blu
■ Blutgruppe
3 Antikörpersuchtest
Coombstest (direkt, indirekt)
Die Blutgruppenbestimmung umfasst die AB0- und Rhesus-Faktorbestimmung (D). Zu jeder Blutgruppenbestimmung gehört ein Antikörpersuchtest
(irreguläre AK gegen Erythrozytenmerkmale) gemäß den Richtlinien der
Bundesärztekammer.
Die Identitätssicherung ist aus rechtlichen Gründen zwingend erforderlich:
(Name, Vorname und Geburtsdatum auf dem Röhrchenetikett).
Eine Weitergabe der Ergebnisse ist sonst nur unter Vorbehalt möglich.
Material:
10 ml Vollblut, bitte kein Gelröhrchen verwenden!
■ Blutkultur
3 Mikrobieller Erregernachweis
- Blutentnahme vor Beginn der Antibiotikatherapie bzw. nach therapiefreiem Intervall.
- Blutentnahme wenn möglich vor oder während des Fieberanstieges.
- Zwei (!) Blutkulturflaschen (aerob und anaerob) beimpfen.
- Kulturflaschen nicht belüften und nicht bebrüten!
Bis zum Transport bei Raumtemperatur aufbewahren!
- Anleitung für Beimpfung genau beachten! Siehe mikrobieller Erregernachweis!
■ Blutzucker
3 Glukose
Diabetes-mellitus-Diagnostik
■ B-Lymphozyten (CD 19)
3 Lymphozytendifferenzierung
Absolute und prozentuale Anteile und Aktivierungsgrad, Differenzierung
von Herkunft und Malignität von B-Zell-Leukämien. Differenzierung erfolgt
durch Einsatz monoklonaler Antikörper, die mit Leukozytendifferenzierungsantigenen (CD-Antigenen) spezifisch reagieren.
Indikation:
Immundefekte; Klassifikation von Leukämien; Analyse der
Immunkompetenz.
Normwert:
B-Lymphocyten relativ/ absolut, siehe Befund!
Material:
3 ml EDTA-Blut
■ BNP (B-Typ Natriuretisches Peptid)
3 NT-proBNP
BNP wird als Prohormon (Pro-BNP) im atrialen und ventrikulären Endothel
des Herzens in Folge von Druck- und/ oder Volumenbelastung gebildet
und dort wahrscheinlich auch durch proteolytische Spaltung freigesetzt.
Dabei entsteht aus Pro-BNP das biologisch aktive C-terminale Peptid BNP
bzw. das N-terminale inaktive Abfallprodukt NT-proBNP.
82
Bor
Ein normales BNP-Level scheint kardiale Dysfunktionen auszuschließen.
Erhöhte BNP-Werte können unter entsprechender Medikation rückläufig
sein.
Indikation:
- Diagnose und Verlaufskontrolle der chron.Herzinsuffizienz;
-Risikoabschätzung bei akutem Myokardinfarkt und Koronar-
syndrom;
-prognostisch bei obstruktiven Lungenerkrankungen mit Cor
pulmonale.
Normwert: alters- und geschlechtsabhängig, siehe Befund!
Cave: Bei eingeschränkter Nierenfunktion leicht erhöhte Werte!
Material: 2 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren, kein Glasröhrchen!
■ Bordetella-pertussis-Antikörper
3 Pertussis-Antikörper
■ Borreliose (B. burgdorferi-Antikörper)
B. burgdorferi gehört zur Familie der Spirochäten. Erreger der LymeBorreliose, einer bakteriellen Infektionskrankheit, die durch Zecken (Holzbock, Ixodes ricinus) übertragen wird. Nach Zeckenstich dauert es ca. 24
Stunden bis die Borrelien, die sich im Enddarm der Zecke aufhalten, in die
Haut einwandern. Nach einer Borrelieninfektion bildet das Immunsystem
nur langsam (innerhalb von 2 bis 12 Wochen) Antikörper. Das Auftreten
von Antikörpern ist stark vom klinischen Stadium und der Krankheitsdauer
abhängig.
Die Spirochäte Borrelia burgdorferi verursacht eine Vielfalt klinischer
Symptome; sie befällt verschiedene Organe wie Haut, ZNS, Gelenke, Herz,
Auge und Leber.
Es sind 3 verschiedene Typen bekannt:
Borrelia burgdorferi "sensu stricto", Borrelia garinii, Borrelia afzelii.
Sie sind wahrscheinlich der Grund für verschiedene Krankheitsbilder und
erschweren die Interpretation der Laborbefunde. Nicht alle Kontakte führen zur Erkrankung.
Primärstadium/ Stadium I, lokale Infektion
Erythema migrans, Fieber, Cephalgien, Arthralgien, Myalgien, Meningismus, Lymphadenosis benigna.
Stadium II, frühe Dissemination
Erythema chronicum migrans, nach Wochen bis Monaten neurologische
Manifestation (Meningoradikulitis, Meningitis, Meningoenzephalitis, periphere Neuritis), Myokarditis, Arteriitis, Iritis.
Stadium III, Generalisation/ Chronizität
nach Monaten oder Jahren Acrodermatitis chronica atrophicans, LymeArthritis, chronische Meningoradikulitis oder progressive Enzephalomyelitis.
Differentialdiagnosen
Polyneuropathie, Meningitis, Myokarditis, Arthrititis anderer Genese.
Suchtest auf Borrelien-Antikörper mittels IgG- und IgM-ELISA.
Ein negativer Befund schließt insbesondere im Frühstadium eine
Borrelien-Infektion nicht aus und muss durch Verlaufskontrollen
abgeklärt werden.
83
Bro
Bei positivem Ergebnis wird als Bestätigungstest ein Westernblot angeschlossen, da unspezifische Kreuzreaktionen möglich sind (z.B. bei frischer
EBV-, CMV-Infektion). Manchmal ist die Aussage des Bestätigungstestes auch
"mehrdeutig" und kann nur mit Hilfe der Klinik zugeordnet werden. Für eine
Borrelien-Infektion sind
hochspezifische Banden: p83, p39 und Osp17;
spezifische Banden: VlsE , p58, p43, p30, p21, Osp17, DbpA, p14;
bedingt spezifische Bande: p41.
Siehe Befund!
Der Nachweis von IgM-Antikörpern erlaubt keinen eindeutigen Rückschluss
auf die klinische Aktivität der Borrelien-Infektion. Bei frühzeitiger Therapie im
Stadium I können Antikörper innerhalb weniger Monate wieder verschwinden. Nach erfolgreicher Therapie ist jedoch auch eine jahrelange Persistenz
von IgM- und IgG-Antikörpern möglich.
Bei neurologischer Symptomatik ist ggf. eine Liquorprotein-Analytik sowie die
Bestimmung von Borrelien-IgG-Ak im Serum und im Liquor zur Berechnung
des Borrelien-spezifischen Antikörper-Index erforderlich.
Erhöhte Borrelien-Antikörper im Serum bieten keinen Schutz gegen
eine erneute Infektion !
Indikation:
V.a. Borrelieninfektion (Erythema migrans; chron.-entzündliche
Gelenkerkrankungen; Lyme-Arthritis; neurologische Manifesta-
tionen; Lymphozytom; Acrodermatitis chronica atrophicans).
Normwert:
IgG EIA
IgM EIA
Westernblot IgG/IgM
Material:
2 ml Serum
<10 AU/ml
<0,9 Index
negativ
■ Bromazepam
Tranquillans aus der Klasse der 1.4-Benzodiazepine. Wird bei akuten und
chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen eingesetzt.
Normwert:
therap. Bereich:
toxisch Material:
2 ml Serum
80-150 µg/l
> 300 µg/l
■ Bromid
Indikation:
Therapiemonitoring bei Epilepsien, die mit anderen Antikonvul siva nicht ausreichend therapierbar sind.
Normwert:
therap. Bereich: 1000-1500 mg/l
(in schweren Fällen) 1500-2250 mg/l
toxisch:
> 2500 mg/l
Material:
2 ml Serum
■ Bromocriptin
3 Prolaktin
Normwert:
niedrig dosiert ( 2,5 mg)
hoch dosiert (25 mg)
Material:
2 ml Serum, Plasma
84
0,1 – 0,3 µg/l
1,0 – 4,0 µg/l
Bun
■ Brucellose
Brucellosen sind meist chronisch verlaufende Infektionskrankheiten, die
durch Tiere bzw. Lebensmittel tierischen Ursprungs übertragen werden
(Zoonosen). Häufigste Erreger sind Brucella abortus (M. Bang, Rinderbrucellose), Brucella mellitensis (Maltafieber, Schafe-Ziegen-Brucellose), Brucella suis (Schweinebrucellose).
Inkubationszeit 2-3 Wochen, Symptome sind intermittierendes Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl, Splenomegalie, Lymphadenose.
Bevorzugt betroffen sind Tierhalter, Urlauber in südlichen Ländern.
Titer fallen über Jahre hin langsam ab.
Normwert:
negativ
Brucella-Agglutinine erreichen ihr Maximum etwa 2 Wochen
nach Krankheitsbeginn und bleiben z.T. über Jahre erhöht.
Material:
1 ml Serum
■ BSG (Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit)
Erhöhte Plasmakonzentrationen an Fibrinogen und/oder Globulinen führen
zu einer Beschleunigung der BSG.
Erhöht:
- akute und chronische Infektionen;
-Tumore; Leukämien; Plasmozytom (Sturzsenkung);
-Anämien;
-nephrotisches Syndrom;
-Autoimmunerkrankungen (z.B. Kollagenosen, Vaskulitiden);
-zweite Hälfte der Schwangerschaft.
Erniedrigt:
- Polyglobulien; Polycythaemia vera; Sichelzellanämie;
-Schleiersenkung bei hoher Retikulozytenzahl, da Retikulozyten
im Vergleich zu den Erythrozyten langsamer absinken.
Normwert:
nach 1 Stunde:
Männer unter 50 Jahre: <15 mm über 50 Jahre: <20 mm
Frauen unter 50 Jahre: <20 mm über 50 Jahre: <30 mm
Material:
1 Citrat-Blutsenkungsröhrchen (1:5)
■ Bunya-Viren
3 Arbo-Viren
Hanta-Virus
85
C1E
■ C1-Esterase-Inhibitor (C1-INH)
3 Komplementsystem.
Hemmstoff, der im Komplementsystem regulierend wirkt. Mangel an C1Esterase-Inhibitor führt zu Hyperaktivierung des Komplementsystems mit
Quincke-Ödem oder Glottisödem, z.B. im Rahmen eines Infektes.
Ein erworbener C1-INH-Mangel kommt vor bei lymphoproliferativen
Erkrankungen, beim hämolytisch-urämischen Syndrom, bei disseminierter
intravasaler Gerinnung, als Nebenwirkung der Cyclosporin-A-Therapie.
Ein angeborener C1-INH-Mangel ist die Ursache für das hereditäre
angioneurotische Ödem (HANE). Beim HANE ist die Aktivität von C1-INH
vermindert.
Bei Typ I durch quantitativen Mangel.
Bei Typ II und III durch funktionelle Insuffizienz des dabei oft quantitativ
vermehrten C1-INH.
Daher ist sowohl die protein-chemische als auch die funktionelle
Bestimmung erforderlich.
Indikation:
- DD bei Ödemen (z.B. HANE, Quincke Ödem;
Symptome: akut auftretende, umschriebene und blass gefärbte
Hautschwellung ohne Juckreiz, bereits im Kindesalter letales
Glottisödem möglich);
-Urtikaria;
-Infektionen;
-Schmerzattacken im Magen-Darm-Bereich.
Material:
protein-chemisch: 1 ml Serum, frisch
Normwert:
Material:
funktionell:
1 ml Citratplasma, tiefgefroren
Normwert:
60-130%
0,17 – 0,44 g/l
■ C1q-AutoAntikörper (Urticaria-Vasculitis)
Indikation:
- Hypokomplementämische Urtikaria-Vaskulitis (Vorkommen: 100 %)
-systemischer Lupus erythematodes (Vorkommen: 50 %)
-membranoproliferative Glomerulonephritis (Vorkommen: 40-70 %)
Normwert:
negativ
(im Alter zunehmend bei Gesunden nachweisbar,
bei 80-jährigen bis 18 %)
Material:
1 ml Serum
■ C3-Komplement, C4-Komplement
3 Komplementsystem
■ C3-Nephritis-Faktor (C3NeF)
Autoantikörper gegen die C3-Konvertase, dadurch wird permanent Komplement bis zum völligen C3-Verbrauch aktiviert. Daher immer
gleichzeitig C3 bestimmen.
Indikation:
86
Persistierender C3-Mangel
CA1
Erhöht:
Membranoproliferative Gomerulonephritis; Autoimmun erkrankungen, Kollagenosen, Lupus erythematodes.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
1 ml Serum
■ CA 125 (Carbohydrat-Antigen 125)
Tumormarker. Tumorassoziiertes Antigen, das hauptsächlich von serösen,
undifferenzierten Ovarialkarzinomen gebildet wird. Bei dem Grenzwert
von 65 kU/l gelingt der präoperative Nachweis in ca. 76% der Fälle.
Bei anderen Tumoren können erhöhte Werte mit geringerer Sensitivität
nachgewiesen werden, insbesondere bei Pankreas- (69%), Lungen- (44%)
und Gastrointestinalkarzinomen (30%).
Unspezifische Erhöhungen finden sich bei Entzündungen im Beckenbereich (Endometriose, Adnexitis, Peritonitis), in der Schwangerschaft (bis
130 U/ml) und bei benignen Erkrankungen (z.B. Lebererkrankungen, akute
Pankreatitis).
CA 125 ist der Marker der Wahl für das epitheliale, nicht mucinöse Ovarialkarzinom. Daneben stehen
CASA als Marker mit hoher Spezifität für das Ovarialkarzinom und
CA 72-4 als Marker für das mucinöse Ovarial-CA.
CA 15-3 gleichzeitig bestimmen, dies erhöht die Zuverlässigkeit.
Sinnvoll ist die zusätzliche Bestimmung von
CEA bei V.a. mucinöse Ovarialkarzinome,
AFP bei V.a. auf Keimzelltumore des Ovars,
-HCG bei V.a. Tumore trophoblastischer Herkunft (Chorionepitheliom).
Nach Tumorentfernung normalisieren sich die Werte in 2-3 Wochen (HWZ
von CA 125 beträgt ca. 24 Std.). Da der Markerbefund gut mit der Tumormasse korreliert, kann er bei engmaschiger Kontrolle schon frühzeitig, u.U.
schon Monate vor bildgebenden Verfahren, den ersten Hinweis auf
ein Rezidiv geben.
Es liegen keine Entscheidungswerte für die Differenzierung von benigen und
malignen Ergüssen bzw. Ovarialzystenflüssigkeit vor.
Indikation:
- Therapiekontrolle und Rezidiv-Früherkennung beim Ovarial karzinom und beim Karzinom des exkretorischen Pankreas
(Verlaufsuntersuchungen);
-ungeeignet zur Frühdiagnostik (Kein Suchtest!).
Normwert:
"Grauzone", Kontrollen erforderlich
V.a. progredientes Neoplasma
Material:
1 ml Serum
< 35 U/ml
35-65 U/ml
> 65 U/ml
■ CA 15-3 (Carbohydrat-Antigen 15-3)
Tumormarker der ersten Wahl beim Mamma-Karzinom. Therapiekontrolle
und Früherkennung von Rezidiven bzw. Metastasierung beim Mammakarzinom.
Grundsätzlich CA 15-3 und CEA kontrollieren!
CA 549, BCM und MCA entsprechen CA 15-3. CA 15-3 ist ein tumorassoziiertes Antigen, das hauptsächlich aus Membrananteilen von Mammakarzinomzellen freigesetzt wird. Bei Patientinnen mit operablem Lokalbefund
sind die Werte nur in 22 % der Fälle erhöht. Erst nach Metastasierung steigt
die Positivrate auf 75 %, Markerverhalten und klinischer Verlauf zeigen gute
Korrelation. Rezidive werden 1-13 Monate vor klinischer Erfassung angezeigt.
87
CA1
Auch Ovarialkarzinome werden mit hoher Sensitivität (67%) durch einen
Anstieg der CA 15-3-Werte erfasst; erhöhte Werte auch bei Lungen-, Magen-,
Pankreas- und Leberkarzinom.
Bei benignen Erkrankungen der Mamma (Mastitis, Mastopathie, Fibroadenom), bei chronischen Leber- und Atemwegserkrankungen, bei Autoimmunerkrankungen und in der Schwangerschaft können erhöhte Werte nachgewiesen werden.
Falsch erhöhte Werte durch Anti-Maus-Immunglobulin-Antikörper
(z.B. nach Immunszintigraphie).
Normwert:
<28 U/ml (in Gravidität evtl. höher)
Material:
1 ml Serum
■ CA 19-9 (Carbohydrat-Antigen 19-9)
Tumormarker der ersten Wahl beim Karzinom des exkretorischen Pankreas und beim hepatobiliären Karzinom. Zweitmarker neben CA 72-4
beim Magenkarzinom und neben CEA beim kolorektalen Karzinom.
Das tumorassoziierte Antigen CA 19-9 besteht aus Sialyl-Le(a)-Blutgruppensubstanz und ist folglich nur bei Menschen mit den Blutgruppenmerkmalen Le(a) bzw. Le(b) nachzuweisen (95 % der weißen, 80% der schwarzen Bevölkerung).
Transitorische Erhöhungen bei Cholangitis und Pankreatitis.
Normwert:
<37 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ CA 50 (Carbohydrat-Antigen 50)
Der Tumormarker CA 50 ist ein tumorassoziiertes Antigen, das hauptsächlich von Tumoren des Gastrointestinaltrakts gebildet wird. CA 50
ist ein Zwischenprodukt in der Biosynthese des CA 19-9, so dass ähnliche
Positivraten auftreten bezüglich Pankreas-, Magen- und kolorektalen Karzinomen. CA 50 bringt gegenüber der Bestimmung von CA 19-9 keine wesentlichen diagnostischen Vorteile. Der Test eignet sich als Ergänzungstest
zu anderen Markern.
Gering erhöhte Werte können auch bei nicht-malignen Erkrankungen
gefunden werden (z.B. Colitis ulcerosa, Leberzirrhose, Pankreatitis).
Erhöht:
Kolorektales Karzinom; Pankreaskarzinom; Mammakarzinom;
Lungentumore (selten).
Normwert:
<30 U/l
Material:
1 ml Serum
■ CA 72-4 (Carbohydrat-Antigen 72-4)
Tumormarker der ersten Wahl beim Magenkarzinom und muzinösen
Ovarial-Karzinom.
CA 72-4 ist ein muzinähnliches tumorassoziiertes Antigen, das in hohen Konzentrationen bei Patienten mit Magenkarzinom nachweisbar ist.
Auch auf Zelloberflächen anderer Karzinome (vor allem Ovarial-, Kolon-,
Mamma-, Ösophagus-, Gallenwegs- Pankreaskarzinom) sowie auf fetalen
Zellen ist CA 72-4 immunhistologisch nachweisbar, es kann daher als onkofetales Antigen bezeichnet werden.
88
Cal
CA 72-4 ersetzt nicht die Bestimmmung von CEA und CA 19-9 beim Magenkarzinom und nicht die von CA 125 beim Ovarialkarzinom; die Kombination
kann jedoch die Sensitivität erhöhen.
Die Kombination mit CEA ist zu empfehlen!
Erhöht: Magenkarzinom; Ovarialkarzinom; kolorektales Karzinom.
Normwert:
<6.9 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ Cadmium
Cadmium ist ein Bestandteil aller Zinkerzvorkommen und gelangt bei der
Zinkverhüttung in die Atmosphäre. Dort verteilt es sich und gelangt in die
Nahrungsketten. Oral aufgenommenes Cadmium wird bis zu 8 % resorbiert, eingeatmetes bis zu 50 %; Ablagerung vorwiegend in Niere, Leber,
Lunge, Hoden/ Ovar und Muskulatur.
Indikation:
Cadmiumexposition:
Allgemeinbevölkerung:
Berufliche Belastung:
Erhöht:
Akute Intoxikation (sehr selten); Chronische Vergiftung.
Normwert:
Blut
Unbelastete
Raucher toxisch < 2 µg/l
1-4 µg/l
> 5 µg/l
Urin
Unbelastete
Raucher toxisch < 2 µg/l
1-3 µg/l
>5-10 µg/l
Material:
5 ml EDTA-Blut
10 ml Urin, in cadmiumfreiem Gefäß
Bei Nichtrauchern aus tierischer
und pflanzlicher Nahrung (8 %);
Atemluft.
Bei Rauchern durch Nikotinabu-
sus 20-40 % der gesamten Cadmi-
umresorption.
Bei PVC-Herstellung; Galvanik
(Korrosionsschutz); Legierungen
in der KFZ-, Elektro-, Farben- und
Lackindustrie.
■ Calcitonin
3 Pentagastrin-Test (Funktionsteste im Anhang)
Calcium-regulierendes Hormon.
Wird in der Nebenschilddrüse, aber auch in den C-Zellen der Schilddrüse
gebildet. Seine Produktion wird durch Hypercalcämie und verschiedene
gastrointestinale Hormone stimuliert.
Es bewirkt eine Senkung des Blutcalciumspiegels; einerseits durch seine
Wirkung auf die Osteoblasten mit vermehrter Calciumphosphatdeponierung im Skelettsystem, andererseits durch eine Hemmung der Osteoklasten
mit Blockierung der Umwandlung von Skelettcalcium zu Blutcalcium. Die
calciumsenkende Wirkung von Calcitonin führt oft zu einer gegenregulatorischen Erhöhung von Parathormon.
89
Cal
Bei V.a. auf ein medulläres Schilddrüsenkarzinom (C-Zell-Karzinom,
MCT) sollte ein Stimulationstest mit Pentagastrin durchgeführt werden,
z.B. zur Abklärung eines szintigraphisch "kalten“ Knotens. Hier zeigt sich im
Pentagastrintest ein massiver Anstieg, auf das 2- bis 10-fache des CalcitoninBasalwertes auch bereits im frühen Tumorstadium.
Bei der C-Zell-Hyperplasie treten nur leicht erhöhte Werte im Pentagastrintest auf.
Gelegentlich tritt das familiäre medulläre Karzinom auch im Rahmen einer
multiplen endokrinen Neoplasie auf, daher Ausschluss eines Phäochromozytoms und eines Hyperparathyreoidismus anstreben.
Indikation:
- V.a. medulläres C-Zell-Karzinom der Schilddrüse sowie Verlaufs kontrolle beim C-Zell-Karzinom postoperativ (C-Zell-Karzinome
sezernieren häufig zusätzlich CEA);
-Familienscreening für Angehörige von Patienten mit C-Zell-
Karzinom (in 20 % familiär auftretend);
-Ektope Produktion von Calcitonin bei Bronchialkarzinom.
Erhöht:
- Medulläres Schilddrüsenkarzinom (C-Zell-Karzinom);
-Ektope Produktion durch andere Tumore (nicht beweisend für
medulläres Schilddrüsenkarzinom);
-Gegenregulation auf Tumor-Hypercalcämie, z.B. bei Bronchial-
karzinom, Phäochromozytom, Mammakarzinom, Prostatakarzinom;
-Postprandial, infolge Gastrinstimulation.
Normwert:
<2,8 pmol/l
Material:
1 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren, Nüchtern-Blutentnahme
(1ml Serum, tiefgefroren, Nüchtern-Blutentnahme)
■ Calcium im Serum
3
Parathormon
Vitamin D
Die Konstanz des Plasmacalciumspiegels wird durch Mobilisierung von
Calcium und Phosphat aus dem Knochensystem, die enterale Resorption im
Duodenum und oberen Jejunum sowie die tubuläre Rückresportion in der
Niere erreicht. Diese Vorgänge werden durch Parathormon und Vitamin D
gesteuert. Bei Calciumwerten unter 1,3 mmol/l ist mit tetanischen Anfällen
zu rechnen.
Hypercalcämien finden sich bei Überfunktion der Nebenschilddrüse, bei
hohem Angebot von Vit. D und bei Neoplasien mit Manifestation am Skelettsystem (70 % aller Hypercalcämien).
Hypocalcämien finden sich entsprechend bei Unterfunktion der Nebenschilddrüse und Vit.-D-Mangel, bei Funktionstörungen von Leber und Niere,
unter Diuretika- und Antiepileptikatherapie (Osteopathia antiepileptica).
Erhöht:
- Osteolyse bei Neoplasmen (z.B. multiples Myelom, Leukosen,
Metastasen von Mamma- Bronchial-, Pankreaskarzinom);
-Primärer Hyperparathyreoidismus;
-medikamentös (z.B. Vit.-D-Überdosierung, Östrogentherapie);
-Hyperthyreose;
-M. Addison.
Erniedrigt: - Hypoparathyreoidismus; Pseudohypoparathyreoidismus (Zielor gane sprechen nicht an); Sekundärer Hyperparathyreoidismus;
-Nephrosen; chron. Niereninsuffizienz;
-Calcium-Absorptionsstörung (z.B. Sprue / Zöliakie, chron.
Pankreatitis);
-Vit.-D-Mangel-Rachitis (Calcium-Resorptionsstörung);
-Leberzirrhose;
-osteoblastische Metastasen;
-akute Pankreatitis;
-NNR-Hyperplasie;
-Antiepileptika-Medikation.
90
Cam
Normwert: 2,15 - 2,55 mmol/l
Material: 1 ml Serum
■ Calcium im Urin
Erfassung von Regulationsstörungen durch Parathormon, Vitamin D 3 und
Calcitonin. Die Rückresorption wird durch Parathormon gesteigert, durch
Natrium gemindert.
Erhöht:
- Primärer Hyperparathyreoidismus, Hyperthyreose, Hyper cortisolismus;
-NNR-Hyperplasie;
-Osteolyse bei Neoplasmen (multiples Myelom, Leukosen, Meta-
stasen von z.B. Mamma-Ca., Bronchial-Ca., Pankreas-Ca.);
-medikamentös (z.B. Vitamin D-, Vitamin A-Überdosierung);
-Therapie mit Schleifendiuretika (z.B. Lasix), Östrogenen, Lithium.
Erniedrigt: - Vitamin-D-Mangel, Osteomalazie;
-Therapie mit Thiazid-Diuretika (z.B. Esidrix);
-familiäre hypocalciurische Hypercalcämie.
Normwert: Männer
Frauen Material: 2,5 - 8,0 mmol/d
1,7 - 5,3 mmol/d
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, angesäuert mit HCl.
Gesamtmenge angeben!
■ Calprotectin
Entzündungsmarker, der u.a. von polymorphkernigen Granulocyten (PMN)
gebildet wird. Hohe Konzentrationen im Stuhl sprechen für eine organische Darmerkrankung. Bei einer Colitis ist der Wert um den Faktor 5 bis
einige Tausend im Vergleich zu Gesunden erhöht, bei Patienten mit Colon
irritabile ist der Wert unauffällig.
Indikation:
Monitoring von Patienten mit Colitis ulcerosa oder M. Crohn.
Erhöht:
- Entzündliche Darmerkrankungen, z.B. Colitis ulcerosa, M.Crohn;
-rheumatoide Arthritis, Malignome sowie bakterielle Infekte
können ebenfalls über eine Aktivierung der PMN zu einer
Calprotectin-Ausschüttung führen.
Normwert:
<50 mg/kg Stuhl
Material: bohnengroße Stuhlprobe
■ Campylobacter
Meldepflichtige Erkrankung!
Häufiger Erreger bakterieller Darminfektionen. Als Infektionsquellen kommen schlecht durchgebratenes Geflügel, Rohmilch, ungenügend
pasteurisierte Milch, fäkal verunreinigtes Trinkwasser und auch eine direkte
Übertragung durch Schmierinfektion in Betracht.
Inkubationszeit 2-7 Tage, Spätmanifestation: reaktive Arthritis.
Die Suche nach Antikörpern ist nur sinnvoll bei V.a. reaktive Arthritis, da
messbare Antikörpertiter erst 1-3 Wochen nach Beginn der Erkrankung
gefunden werden.
Grundsätzlich sollte der direkte Erregernachweis im Stuhl angestrebt werden.
91
Can
Normwert:
Erregernachweis im Stuhl
Campylobacter IgG-EIA
Campylobacter IgA-EIA
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe
1 ml Serum
negativ
<20 U/ml
<20 U/ml
■ Candida-Antikörper
Die Antikörperbildung setzt erst 1- 4 Wochen nach Infektion ein, unter
Immunsuppression kann sie ganz ausbleiben. Die Indikation zur Therapie sollte
daher anhand des Direktnachweises gestellt werden (siehe auch „Allergenspezifisches IgE" auf Candida)
Erhöht:
Invasive Form eines Schleimhautsoors; Candida-Mykose innerer
Organe (häufig unter Immunsuppression).
Normwert:
Candida IgG
Candida IgA
Candida IgM
Material:
1 ml Serum
<40 Uml
<60 U/ml
<60 U/ml
■ Cannabinoide im Urin (Gruppennachweis mittels FPIA)
3
Drogenscreening im Urin
Enthalten in Haschisch und Marihuana. Bestimmung als Tetrahydrocannabinol (THC). Nachweisbarkeit ca. 1-3 Tage (einmaliges Rauchen), 10 Tage
(starker Raucher) und Wochen bei chronischem Abusus.
Normwert:
<25 ng/ml
Material:
10 ml Urin
■ Captopril-Stimulationstest
3 Funktionsteste im Anhang (Bestimmung von Renin und
Aldosteron)
■ Carbamazepin
Antikonvulsivum. Präparate z.B. Sirtal, Tegretal, Timonil.
Erhöhte Spiegel finden sich bei gleichzeitiger Einnahme von Erythromycin
und bei hepatitischen Erkrankungen.
Verminderte Spiegel bei gleichzeitiger Einnahme von Barbituraten, Benzodiazepinen, Valproinsäure.
Wegen Nebenwirkungen zusätzlich Blutbild, Thrombozyten und
Leberfunktion kontrollieren!
Indikation:
Therapiemonitoring.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
2 ml Serum
Zeitpunkt der Blutentnahme für Maximalspiegel 6-18 Std. nach
letzter Dosis, für Minimalspiegel unmittelbar vor nächster Dosis.
Optimaler Zeitpunkt der Probenentnahme direkt vor Einnahme
der nächsten Dosis.
Steady-State nach 5-7 Tagen.
92
4-12 mg/l
>12 mg/l
CAS
■ Carbohydrat deficient Transferrin
3 CDT
■ Cardiolipin-AutoAntikörper (IgG und IgM)
3 Beta 2-Glykoprotein-AutoAntikörper
Lupusantikoagulans
Phospholipid-AAK (APA) können mit den Phospholipiden Cardiolipin, Phosphatidsäure, Phosphatidylcholin u.a. reagieren. Dabei werden unterschiedliche Reaktivitäten gegenüber den einzelnen Phospholipiden gefunden, so
dass mit dem Antigen Cardiolipin nicht alle Antikörper erfasst werden. Das
Antiphospholipid-Syndrom, gekennzeichnet durch eine vermehrte Gerinnungsneigung, ist häufig mit einem SLE gepaart.
Der Nachweis von Phospholipid-Antikörpern bei Lupus-Patienten erlaubt
die Abgrenzung einer Risikogruppe mit erhöhter Gefahr, an Thrombosen
oder zerebralen Komplikationen zu erkranken; diese Patienten sind u.U.
auf eine Langzeitantikoagulation angewiesen.
Wegen des gehäuften Auftretens von Anti-Phospholipid-Antikörpern bei
Autoimmunerkrankungen (SLE) sollten zusätzlich ANA bestimmt werden
(besondere Bedeutung bei SLE-Patientinnen in der Schwangerschaft).
Indikation:
- Lupus erythematodes (ca. 40 %); andere Kollagenosen und
Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises; Polymyalgia
rheumatica;
-V.a. primäres Antiphospholipid-Syndrom (APS);
-lympho-proliferative Erkrankungen (maligne Lymphome,
M. Waldenström);
-habituelle Aborte; Präeklampsie;
-arterielle Thrombosen (Hirninfarkt);
-rezidivierende venöse Thrombosen (tiefe Beinvenenthrombosen
oder auch iatrogen bedingt);
-Thrombozytopenie;
-Abklärung falsch positiver Ergebnisse in der Lues-Diagnostik.
Normwert:
IgG
IgM
Material:
2 ml Serum
<10 GPL-U/ml
<10 MPL-U/ml
(Graubereich <15 GPL-U/ml)
(Graubereich <15 MPL-U/ml)
■ Cardiolipin-Mikroflockungstest (VDRL-Test)
3 VDRL-Test
Luesdiagnostik
■ Cardiotrope Erreger
3 jeweilige Erreger
Adeno-Virus
Borrelien
Coxiella burnetii
Coxsackie A und B
Cytomegalie-Virus
Echo-Viren
Influenza-Viren
Legionellen
Mumps-Virus
Mykoplasmen
Parvo B19-Virus
Streptokokken
Varizella zoster-Virus
■ CASA (Cancer associated serum antigen)
Tumormarker mit hoher Spezifität für das Ovarial-Karzinom. Kombination
von CASA mit CA125 wird empfohlen. Kombination mit CA 125 geeigneter Tumormarker. Keine falsch positiven Werte bei Endometriosen,
benignen Ovarialzysten und Adnex-Tumoren.
93
CCP
Indikation:
Rezidiv-Früherkennung und Verlaufskontrolle von serösen
Ovarialkarzinomen.
Normwert:
<4 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ CCP (AutoAntikörper gegen cyclisches Citrullin-Peptid)
3 Rheumafaktor
RA 33-Antikörper
Rheumaserologie
Diagnostischer Marker der rheumatoiden Arthritis (RA). Spezifität 95-99 %,
in bis zu ca. 50 % der Fälle von RF-negativer RA nachweisbar und zwar
bereits in frühen Krankheitsstadien, evtl. sogar der klinischen Manifestation um mehr als 10 Jahre (!) vorausgehend. Da nach heutigem Standard eine frühzeitige aggressive Therapie („Hit hard and early“) – noch vor
Eintritt irreversibler Erosionen – den Krankheitsverlauf günstig beeinflusst,
wenn das klinische Bild häufig noch uncharakteristisch ist, kann CCP aufgrund seines frühen Auftretens und seiner prognostischen Aussage bzgl.
der Entwicklung einer erosiven RA hier einen wesentlichen Beitrag leisten.
Ein positives CCP-Ergebnis spricht mit hoher Wahrscheinlichkeit für die
Existenz oder absehbare Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis.
Ein negatives Ergebnis von CCP oder RF schließen eine RA jedoch nicht aus.
Indikation:
- Frühdiagnose und Prognose einer rheumatoiden Arthritis;
-DD von Kollagenosen mit Begleitarthritis.
Normwert:
<7 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ CDT (Carbohydrate-Deficient Transferrin)
Asialo-Transferrin. Das Nachweisverfahren erfasst einen regelmäßigen
hohen Alkoholkonsum (ab ca. 60 g Ethanol/Tag).
Transferrin ist das bedeutendste Eisentransportprotein. Bei chronischem
Alkoholabusus entstehen Transferrine, deren Kohlenhydratseitenketten geringere Mengen an Sialinsäure, Galactose und N-Acetylglukosamin besitzen. Derartige Transferrin-Isoformen sind unter dem Begriff "Carbohydrate
Deficient Transferrin" (CDT) zusammengefasst. Im Gegensatz zu anderen
Markern reagiert CDT nicht auf einmaligen Alkoholkonsum.
Selten finden sich erhöhte CDT-Werte bei primär biliärer Zirrhose, chronisch
aktiver Hepatitis, Eisenmangel und Schwangerschaft.
Es gibt nur wenige Ursachen, die zu einem nicht-alkoholbedingten
CDT-Anstieg führen!
Indikation:
- V.a. Alkoholismus;
-Abstinenzüberwachung bei Entziehungskuren;
-Arbeitsmedizin (Einstellungsuntersuchungen, Personal in Sicher-
heits- und Hochrisikobetrieben).
Erhöht:
- Täglicher Alkoholkonsum von mehr als 60 g Äthanol während
mindestens einer Woche führt in den meisten Fällen zu erhöh-
ten CDT-Konzentrationen. Bei Alkoholabstinenz normalisieren
sich die Werte mit einer Halbwertzeit von 14-17 Tagen.
-seltene genetische Transferrin-Varianten;
-das extrem seltene CDG-Syndrom;
-schwere Leberfunktionsstörungen (z.B. primär biliäre Zirrhose).
94
Chl
Normwert:
<1,95%
Material:
1 ml Serum
(Graubereich 1,95-2,47%)
■ CEA (Carcinoembryonales Antigen)
CEA gehört zu den onkofetalen Antigenen. Physiologischerweise wird es im
embryonalen Gastrointestinaltrakt, der Leber und im Pankreas gebildet. CEA
ist ungeeignet zur Frühdiagnostik bei Tumorverdacht, ein einzelner Wert wenig aussagekräftig.
Indikation:
- V.a. Rezidiv bei Kolon-, Rektum- und Mammakarzinomen;
-ergänzender diagnostischer Test bei der Stadieneinteilung und
Diagnose von Kolon-Rektum-Karzinomen sowie medullären
Schilddrüsenkarzinomen.
Erhöht:
- Kolon-Rektum-Karzinome (höchste Sensitivität bei Metastasie rung mit 80 %);
-Magenkarzinom; Pankreaskarzinom;
-Bronchial-Karzinom (nicht kleinzelliges);
-Mammakarzinom; Ovarialkarzinom; Zervixkarzinom;
-nicht maligne Erkrankungen: am häufigsten entzündliche
Lebererkrankungen; evtl. entzündliche Erkrankungen des
Gastrointestinaltraktes.
Normwert:
<5,0 ng/ml
Material:
1 ml Serum
■ Cestoden (Bandwürmer) im Stuhl
3
Parasiten im Stuhl
Mikroskopischer Nachweis nach Anreicherung
Taenia saginata (Rinderbandwurm)
Taenia solium (Schweinebandwurm)
Hymenolepis nana (Zwergbandwurm)
Diphyllobothrium latum (Fischbandwurm)
Material:
Eier und Würmer
Eier und Würmer
Eier und Würmer
Eier und Würmer
ca. bohnengroße Stuhlprobe
■ Chinidin
Antiarrhythmikum. Plasmakonzentration unterliegt bei Dauertherapie starken Schwankungen, die durch Plasmaspiegelbestimmungen kontrolliert werden müssen. Eine verminderte Ausscheidung kann durch chron. Lebererkrankungen oder Herzinsuffizienz bedingt sein.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
1 ml Serum, Blutentnahme unmittelbar vor nächster Dosis.
2-5 mg/l
>10 mg/l
■ Chlamydia pneumoniae-Antikörper
Akute respiratorische Erkrankung. Etwa 10 % aller Pneumonien sind durch
Chl. pneumoniae verursacht. Es handelt sich vor allem um Reinfektionen,
wobei es bei jedem 10. Infizierten (Abwehrgeschwächte, ältere Menschen)
zu interstitiellen Pneumonien mit schweren Superinfektionen und Komplikationen kommen kann.
95
Chl
Indikation:
- Primäre Pharyngitis; Sinusitis; Bronchitis;
-schwere Pneumonien unklarer Genese.
Normwert:
IgG-EIA
IgA-EIA
Material:
2 ml Serum
<1 Index
<1 Index
■ Chlamydophila psittaci-Antikörper
Meldepflichtige Erkrankung!
Chlamydophila psittaci; Erreger der Ornithose/ Psittacose (Papageienkrankheit), einer durch Vögel übertragenen Infektionskrankheit. Betroffen sind
Personen, die Kontakt mit Papageien, Tauben, Truthähnen oder anderen
Vögeln haben.
Inkubationszeit 6-20 Tage; Übertragung durch Staubinhalation in die
menschliche Lunge; Klinik: grippale Verlaufsform (subfebrile Temperatur,
Luftwegskatarrh) oder pulmonale Verlaufsform (plötzlicher Beginn mit hohem Fieber, Bronchopneumonie; durch intrazelluläre Erregervermehrung
im Alveolarepithel entsteht eine hochfieberhafte "atypische" Pneumonie).
Normwert:
IgG IFT IgA IFT Material:
1 ml Serum
siehe Befund!
siehe Befund!
■ Chlamydia trachomatis-Antikörper
Die Chl. trachomatis-Infektion ist die häufigste Ursache für venerische Erkrankungen (Prävalenz bei Frauen 5 x höher als die von Gonorrhoe).
Bei der Frau führt sie zu Zervizitis, Salpingitis mit Sterilität, Urethritis und
zu einer erhöhten Zahl von Extrauterin-Graviditäten. Während der Geburt
infizierte Neugeborene erkranken häufig an Einschlusskonjunktivitis und
Chlamydien-Pneumonie.
Beim Mann dient der Nachweis der spezifischen AK zur DD der Urethritis
und Prostatitis.
Inkubationszeit 2-25 Tage. Erhöhte Titer von spezifischem IgG sind beweisend für eine stattgehabte Infektion, der Nachweis von spezifischem IgA
korreliert meist mit einem akuten Schub oder einer chronischen Infektion.
Indikation:
Urogenitale Erkrankungen; Arthritis.
Normwert:
IgG-EIA
IgA-EIA
Material:
1 ml Serum
Index <1
Index <1
■ Chlamydia trachomatis-Direktnachweis (PCR)
Erregernachweis mittels PCR. Da eine Chlamydien-Infektion klinisch oft
nicht erkannt wird, wurde ein Screening der Schwangeren bei der ersten
Vorsorgeuntersuchung eingeführt. Die Polymerasekettenreaktion ermöglicht den Nachweis bei asymptomatischen Chlamydienträgern.
Indikation:
96
Urogenitale Erkrankungen; Konjunktivitis; Schwangerenvorsorge.
Cho
Normwert:
negativ
Material:
Abstrich aus Zervix und/ oder Urethra
Spezial-Abstrichröhrchen verwenden!
10 ml Morgenurin
1 ml Ejakulat
Bindehautabstrich, Spezial-Abstrichröhrchen verwenden!
2 ml Gelenkpunktat
■ Chloramphenicol
Antibiotikum, HWZ 2-5 Stunden, Therapiemonitoring. Blutentnahme bei
i.v. Applikation: ca. 10 Min. nach Injektion;
oraler Einnahme: 1,5 - 3 Std. nach der letzten Dosis.
Normwert:
therap. Bereich:
toxisch Material:
2 ml Serum
5-20 mg/l
> 25 mg/l
■ Chlorid (im Blut, im Urin)
Pathologische Werte geben Hinweise auf Störungen des Säure-Basen-und
Elektrolythaushalts.
Erhöht:
- Renale tubuläre Azidose; Hypoaldosteronismus;
-chronische Hyperventilation; Fieber.
Erniedrigt:
-Hyperaldosteronismus; Cushing-Syndrom;
-Erbrechen; Alkalose;
-Diuretika-Therapie.
Normwert:
Serum Urin
Material:
1 ml Serum
5 ml eines 24 h-Sammelurins ohne Zusätze
■ Cholesterin gesamt
3 Apo-Lipoprotein-A
HDL-Cholesterin
Lipoprotein (a)
Triglyceride
98-107 mmol/l
75-199 mmol/24 Std
Apo-Lipoprotein-B
LDL-Cholesterin
Lipid-Elektrophorese
Cholesterin ist Bestandteil aller Zellwände und als solcher für die Aufrechterhaltung der Membranfunktion erforderlich. Außerdem ist Cholesterin
Ausgangssubstanz für die Steroidhormonsynthese.
Indikation:
- Risikoabschätzung bei Patienten mit koronarer Verschlusskrank heit, zerebraler oder peripherer Durchblutungsstörung;
-Früherkennung eines Arteriosklerose-Risikos, insbes. bei
familiärer Belastung;
-bei Xanthomen, Xanthelasmen, Arcus lipoides;
-bei Nierenerkrankungen, Hyperurikämie, Diabetes mellitus,
Hypertonie, Adipositas, starken Rauchern;
-Kontrolle bei Therapie mit Lipidsenkern und/ oder Diät;
-bei Langzeitbehandlung mit hormonellen Kontrazeptiva,
Corticosteroiden, Diuretika, -Blockern;
97
Cho
Normwert:
bis 200 mg/dl
Gesamt-Cholesterinwerte über 200 mg/dl erfordern eine Be stimmung der Cholesterinfraktionen im Serum, aus deren Wer ten epidemiologisch-statistische Rückschlüsse auf das Risiko
einer KHK gezogen werden können.
Material:
0.5 ml Serum, BE nach 12 Std. Nahrungs- und Alkoholkarenz!
■ Cholinesterase (CHE)
3 Dibucainzahl
Fluoridzahl
CHE ist ein Enzym, das in der Leber zusammen mit Albumin gebildet wird.
Bei kompensatorisch erhöhter Albuminsynthese kommt es daher auch zu
einer Erhöhung der CHE im Serum.
Eine Verminderung der CHE-Aktivität findet sich bei schwerem Leberzellschaden, durch verminderte Syntheseleistung oder Enzymblock bei Vergiftungen (z.B. durch Insektizide).
Bei genetisch bedingter Verminderung der CHE kann es nach Verabreichung von Muskelrelaxantien (z.B. Succinylcholin) zu Narkosezwischenfällen
kommen, da diese nicht abgebaut werden können.
Eine atypische CHE kann auch bei normaler CHE-Aktivität vorliegen; hier
tritt nach Gabe von Succinylcholin u.U. ein neuromuskulärer Block auf. Die
Messung der Dibucain-Resistenz dient der Abklärung der Narkosefähigkeit
gefährdeter Personen (verminderte Serum-CHE, Anamnese).
Zur Diagnostik von Lebererkrankungen sollte die CHE nur in Verbindung mit
anderen Leberenzymen (GPT,Gamma-GT) bestimmt werden.
Erhöht:
- Fettleber; Hyperlipoproteinämie; Diabetes mellitus;
-nephrotisches Syndrom; bei Nephro- und Enteropathien mit
Albuminverlust.
Erniedrigt:
- Leberzirrhose; chron. aggressive Hepatitis; akute Hepatitis;
-Intoxikation mit Cholinesterasehemmern (z.B. E605);
-Malignome; progressive Muskeldystrophie;
-Einnahme von Ovulationshemmern (in ca. 20 %).
Normwert:
Frauen bis 40 Jahre
Schwangere bis 40 Jahre
Material:
5 ml Serum
5,32 - 12,92 kU/l
4,26 - 11,25 kU/l
3,65 - 9,12 kU/l
■ Chrom
Cr3+ ist ein essentielles Spurenelement für den Menschen, technisch oxidiertes Chrom jedoch ist unphysiologisch und toxisch (Cr6+). Cr6+ wird intrazellulär zu Cr3+ oxidiert.
Indikation:
Chromexposition:
Allgemeinbevölkerung:
Berufliche Belastung:
Erhöht:
- Akute Intoxikation, selten.
-Chron. Intoxikation (Haut- und Schleimhautreizungen; Aller-
gien, bis zu 15 % aller Ekzeme sind chrombedingt);
-bei insulinpflichtigen Diabetikern (Cr3+ unterstützt Insulin-
wirkung und führt zur Cholesterin-Senkung).
98
90% Chromaufnahme durch Nah-
rungsmittel; ca. 9% mit Trinkwas-
ser und 1 % aus der Atemluft.
in Legierungen (Metallindustrie,
Galvanik); in Farben, Imprägnier-
und Beizmitteln (Textilfärber,
Ledergerber); Photoindustrie.
Clo
Normwert:
Serum Urin
Material:
5 ml EDTA- oder Heparin-Vollblut
10 ml Urin
<1 µg/l (Unbelastete)
<2 µg/l (Unbelastete)
■ Chromogranin A (CGA)
Tumormarker bei neuroendokrin aktiven Tumoren. Bei der Interpretation der Werte ist zu berücksichtigen, dass eine Einschränkung der Nierenfunktion - abhängig vom Grad der Niereninsuffizienz - zu erhöhten Werten bis 2000 µg/l führen kann.
Erhöht:
Neuroendokrin aktive Tumore (Phäochromocytom, Neurobla stom, Karzinoid, C-Zell-Karzinom, Inselzelltumor, Hypophysen-
tumor und kleinzelliges Bronchialkarzinom).
Normwert:
<110 µg/l
Material:
1 ml Serum
■ CIC (zirkulierende Immunkomplexe)
3 Immunkomplexe, zirkulierende
■ Citrat im Urin
Eine niedrige Citratausscheidung im Urin ist gehäuft bei Trägern von Calciumoxalat- und Calciumphosphat-Steinen zu beobachten.
Normwert:
<800 mg/24 Std.
>600 mg/24 Std. sind bei Urolithiasis wünschenswert
(Kristallisationshemmer).
Material:
20 ml eines 24-Std.-Sammelurins, Gesamtmenge angeben!
■ CK
3 Creatinkinase
Creatinkinase-Isoenzyme
■ Clonazepam
Antikonvulsivum, Präparat: z.B. Rivotril.
Normwert:
therap. Bereich
10-60 µg/l
toxisch >100 µg/l
Das Steady-State stellt sich etwa 7 Tage nach Therapiebeginn
ein. Bei Kombination mit Phenobarbital ist die Clonazepam-
Clearance erhöht, es werden niedrigere Spiegel gemessen.
Material:
2 ml Serum
■ Clonidin-Suppressionstest
3 Funktionsteste im Anhang
99
Clo
■ Clostridium difficile
Grampositives, anaerob wachsendes Stäbchen. Aufgrund der schwierigen
Anzucht erhielt der Keim seinen Namen. Mit der breiten Einführung der Antibiotikatherapie in Klinik und Praxis sind die durch C. difficile verursachten
Krankheitsbilder vermehrt aufgetreten; die häufig vorkommende Antibiotikaassoziierte Diarrhoe (AAD) bzw. die Pseudomembranöse Colitis (PMC). Die
PMC zählt zu den bedenklichsten Nebenwirkungen der Antibiose.
Das Leitsymptom der C.-difficile-Erkrankungen ist Durchfall, der variieren
kann vom einfachen über schleimigen bis hin zum blutigschleimigen Durchfall. Der Erhebung der Anamnese kommt eine zentrale Rolle zu; es muss gezielt nach vorausgegangenen Antibiotikatherapien gefragt werden. Um aber
die kausale Diagnose zu stellen, ist die Einbeziehung des Toxin-Nachweises
im Patientenstuhl notwendig.
Normwert:
nicht nachweisbar
(Kultureller Nachweis, immunologischer Toxin A/B-Nachweis)
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe
■ Clozapin
Neuroleptikum, Präparat z.B. Leponex.
Normwert:
therap. Bereich
100-600 µg/l
toxisch >600 µg/l
Metabolit Desmethylclozapin 100-700 µg/l
Material:
2 ml Serum
■ CMV (Cytomegalie-Virus)
3 Cytomegalie
■ Cocainmetabolite (Gruppennachweis mittels FPIA)
3 Drogenscreening im Urin
Nachweisbarkeit ca. 1-3 Tage nach Einnahme, nach exzessivem Konsum
bis zu 2 Wochen.
Normwert:
<300 ng/ml
Material:
10 ml Urin
■ Coccidioides-Mykose-Antikörper
Coccidioides immitis, synonym Blastomycoides immitis, zu den Phytomyzeten
gehörend, Erreger der Coccidioido-Mykose. Vorkommen überwiegend in
Nord-, Mittel-, Südamerika und China. Übertragung durch Inhalation sporenhaltigen Materials aus verunreinigten Böden. Meist influenzaähnliche pulmonale Manifestation, bei Immungeschwächten auch hämatogene Ausbreitung;
opportunistische Infektion bei AIDS.
Indikation:
Pneumonie; immunsupprimierte Patienten ("valley fever");
disseminierte Mykosen.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
1 ml Serum
100
Coo
■ Coeruloplasmin
Biologische Funktion: Bindung und Transport des Kupfers. Ca. 1 % des
Körperbestandes an Kupfer wird im Blut transportiert, Coeruloplasmin enthält
ca. 90 % des Serum-Kupfers, es ist elektrophoretisch im Alpha 2-GlobulinBereich zu finden.
Bei fehlendem oder vermindertem Coeruloplasmingehalt des Blutes entfällt die Bindung des vom Darm resorbierten Kupfers, es kommt zu einer
erhöhten Ausscheidung von Kupfer im Urin und zu vermehrter Ablagerung von Kupfer in Geweben (Gehirn, Leber, Nieren).
Indikation:
- V.a. M.Wilson (Patienten unter 30 Jahren mit Hepatitis, Hämoly se oder neurologischen Symptomen);
-V.a. Menkes-Syndrom (Kupferverteilungsstörung bei Säuglingen
aufgrund Enzymdefekt).
Erhöht:
- Akut entzündliche Prozesse (Akute-Phase-Protein); rheumatoide
Arthritis;
-Neoplasmen; Verschlussikterus;
-Schwangerschaft; Einnahme von Ovulationshemmern.
Erniedrigt:
- M. Wilson (Serum-Kupfer erniedrigt, Urin-Kupfer erhöht);
-hepatolentikuläre Degeneration, rezessiv vererbte Stoffwechsel-
anomalie;
-Menkes-Syndrom (Kupferverteilungsstörung);
-nephrotisches Syndrom; Gastroenteropathien und Malabsorp-
tions-Syndrome.
Normwert:
Erwachsene 20-60 mg/dl
Material:
1 ml Serum
■ CO-Hämoglobin
Carboxyhämoglobin, Kohlenmonoxid-Hämoglobin. Klinische Symptome
treten bei 15-25 % Carboxyhämoglobin auf, bei 10-15 % evtl. Kurzatmigkeit (starke Raucher).
Indikation:
V.a. Kohlenmonoxidvergiftung.
Normwert:
Raucher
BAT
Material:
2 ml EDTA-Blut
< 1% des Gesamt-Hb
< 5%
5%
■ Coombs-Test
direkter Coombs-Test
Methode zum Nachweis von an Erythrozyten gebundenen Antikörpern.
Indikation:
- M. haemolyticus neonatorum;
-autohämolytische Anämien; Transfusionsreaktionen.
Material:
5 ml Vollblut, bitte kein Gelröhrchen verwenden!
indirekter Coombs-Test, Antihumanglobulin-Test
Nachweis von im Blut frei zirkulierenden Antikörpern.
Indikation:
-Autoimmun-hämolytische Anämien; medikamentös induzierte
hämolytische Anämie; Transfusionsreaktionen;
-Antikörpersuchtest im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge
Material:
5 ml Vollblut, bitte kein Gelröhrchen verwenden!
101
Cor
■ Cortisol (im Serum)
3 ACTH
Steroidhormone
Dexamethason-Hemmtest,
ACTH-Test (Funktionsteste im Anhang)
Wichtigstes Glucocorticoid der Nebennierenrinde (NNR). Produktion wird
durch ACTH stimuliert, Hemmung durch Rückkopplungseffekt.
Ein Cortisolwert im Normbereich schließt einen M. Cushing nicht aus,
daher Tagesprofil und Dexamethason-Hemmtest durchführen.
Stress jeder Art führt zentralbedingt zu erhöhten Cortisolwerten
(CRF 3 ACTH 3 Cortisol).
Die Beurteilung des ausgeprägten circadianen Sekretionsrhythmus ist ein
wichtiges diagnostisches Kriterium. Zur Messung der Basalsekretion sind mindestens 2 Blutentnahmen erforderlich (gegen 8 Uhr und 16 Uhr, besser ein
Cortisol-Tagesprofil).
Zur Diagnose einer erhöhten Cortisolsekretion sollte der DexamethasonHemmtest herangezogen werden.
Zur Abklärung einer verminderten Cortisolsekretion dient der ACTH-Test.
Tagesprofil
Blutentnahmen um 8, 12, 18 Uhr und 24 Uhr; jeweils 1 ml Serum,
Röhrchen genau beschriften, Uhrzeit!
Ein aufgehobener Tagesrhythmus ist typisch für ein Cushing-Syndrom. Überschießender Anstieg bei Cushing-Syndrom mit beidseitiger NNR-Hyperplasie.
Kein bzw. normaler bis mäßiger Anstieg beim Cushing-Syndrom aufgrund
eines autonomen Nebennierentumors.
Wenn der Cortisol-Wert über 25 µg/dl ansteigt, ist eine NNR-Insuffizienz unwahrscheinlich.
ACTH-Kurztest zur Diagnostik einer NNR-Insuffizienz sowie zur Diagnostik
des late-onset-AGS (heterozygote bzw. nicht klassische Form des adrenogenitalen Syndroms).
Dexamethason-Hemmtest zur Diagnostik und DD des Cushing-Syndroms.
Erhöht:
- M. Cushing; hypophysär; adrenal (Adenom, Karzinom);
-paraneoplastisch (ektope ACTH-Produktion);
-starker Stress; akute Psychosen;
-in der lutealen Zyklusphase gering, in der Schwangerschaft
deutlich erhöhte Werte (bis 60 µg/dl).
Erniedrigt:
-Primäre NNR-Insuffizienz (Tuberkulose, Tumor, NN-Apoplexie,
Autoimmunprozess, Blutung, M. Addison);
-sekundäre NNR-Insuffizienz (Hypophysenvorderlappeninsuffi-
zienz, langdauernde Cortisontherapie).
Normwert:
8 Uhr 4.3 - 22.4 µg/dl
16 Uhr 3 - 17 µg/dl
24 Uhr < 5 µg/dl
Circadiane Rhythmik mit Maximum am Morgen und
Minimum am Abend. Eine aufgehobene Rhythmik ist typisch
für M.Cushing.
Material:
jeweils 1 ml Serum
■ Cortisol, freies (im Urin)
Indikation:
Siehe oben!
Normwert:
14-97 µg/24 Std.
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze,
Gesamtmenge angeben!
102
CPe
■ Corynebacterium diphtheriae
3 Diphtherie
■ Cotinin
Metabolit von Nikotin, dessen Abbau erfolgt hauptsächlich oxidativ zu Cotinin.
Normwert: Nichtraucher
Passivraucher
Raucher
Serum
Urin
<10 µg/l
<10 µg/l
<85 µg/l
<85 µg/l
45-524 µg/l
>200 µg/l
Material:
1 ml Serum
10 ml Urin
■ Coxiella burnetii
3 Q-Fieber
■ Coxsackie-Echovirus-Pool
Coxsackie- und ECHO-Viren werden zur Gruppe der Picorna-Viren (Untergruppe Enteroviren) zusammengefasst. Neben asymptomatischen Verläufen und leichten febrilen grippeähnlichen Infekten ("Sommergrippe")
finden sich klinisch nicht selten als Infektionsfolge Meningoenzephalitis,
Herpangina (Gruppe A) bzw. Enteritis, Myalgie, Pleurodynie, Perikarditis
und Myokarditis (Gruppe B). Fäkal-orale Übertragung oder Tröpfcheninfektion. Inkubationszeit 1-2 Wochen.
Normwert:
Cox-Echo-Pool KBR
Material:
1 ml Serum
<1:32 Titer
■ C-Peptid (Connecting peptide)
C-Peptid wird bei der Bildung des Insulins durch Proteolyse aus dem Proinsulin freigesetzt. C-Peptid verbindet die A- und B-Peptidkette des Insulins
und wird äquimolar zu Insulin sezerniert. Es wird ausschließlich renal eliminiert. Da es in der Leber nicht metabolisiert wird, kann die Sekretionsleistung des Inselzellorgans besser durch C-Peptid als durch Insulin beurteilt
werden. Die Bestimmung wird auch in Verbindung mit Stimulationstesten
eingesetzt.
Die Untersuchung erfolgt vornehmlich zur Bestimmung der Restsekretionskapazität der -Zellen und zur Diagnose eines Insulinoms.
Zur Prüfung der (Rest-)Insulinsekretion bei Diabetikern ist die Messung des postprandialen C-Peptids zu empfehlen, wobei vor dem Essen
Glibenclamid gegeben werden sollte. Das Blut etwa 45-60 Min. nach
dem Essen entnehmen.
Belastungstest mit Frühstück
Blutentnahmen nüchtern für den Basalwert, weitere Blutentnahmen
1 und 3 Std. nach einem Frühstück.
Nach 1 Std. Anstieg auf das 3-fache des Ausgangswertes; nach 3 Std. Abfall auf den Ausgangswert. Beim Insulinom und bei Hypoglycaemia factitia
überhöhter Anstieg!
Indikation:
DD der Hypoglykämie, Hyperinsulinismus.
103
CRP
Erhöht:
- Insulinom; Hypoglycaemia factitia;
-eingeschränkte Nierenfunktion; Diabetes mellitus Typ IIb;
Steroidgabe.
Erniedrigt:
- Störung der Insulinsynthese (z.B. insulinpflichtiger Diabetes
mellitus Typ I und IIa);
-M. Addison; Hungerzustand;
-Einnahme von Thiaziddiuretika- und -Sympathomimetika.
Normwert:
0,3 – 2,35 nmol/l
■ C-reaktives Protein (CRP)
CRP ist ein in Leber gebildetes Akute-Phase-Protein; es ist deren quantitativ bedeutendster Anteil mit rascher Zu- und Abnahme im Verlauf.
CRP reagiert vorwiegend auf bakterielle Infekte und verstärkten Zellkatabolismus (Nekrosen). Virusinfektionen bewirken nur geringe Erhöhung (DD
bakterieller oder viraler Infekt), es ist erhöht bei entzündlichen Prozessen.
Der Test ist empfindlicher als BSG und Leukozytenzahl (Rheumaserologie).
Die quantitative Bestimmung dient zur Verlaufskontrolle unter Therapie.
Eine Einzelbestimmung kann keine sichere diagnostische Aussage liefern.
Verlaufskontrollen sind wegen der kurzen HWZ täglich sinnvoll,
insbesondere unter Antibiotika-Therapie.
Erhöht:
-Akut-entzündliche Prozesse; akute Schübe einer chronischen
Polyarthritis;
-Neoplasma; Herzinfarkt.
Normwert:
<5,0 mg/l
Material:
1 ml Serum
■ CRP sensitiv
Parameter zur Risikoeinschätzung für kardiovaskuläre Erkrankungen
und periphere Gefäßerkrankungen. Es sollten Messungen im Verlauf verglichen werden. Der Referenzbereich wurde an gesunden Probanden
ermittelt (Stanislas Kohorte: 90% 1,69 mg/l).
Normwert:
<1,7 mg/l
Material:
1 ml Serum
■ Creatinkinase (CK-NAC), gesamt
Parameter zur Erfassung frischer Muskelzellnekrosen.
Bei V.a. Myokardinfarkt ist immer eine Bestimmung der CK-MB indiziert. Der Aktivitätsanstieg beginnt nach 4-6 Std., auch vor dem
Ansteigen der CK. Maximum der CK-MB nach 10 bis 20 Stunden.
Erhöht:
-Myokardinfarkt (2 Std. bis 3 Tage); Myokarditis;
-Muskelverletzungen (CAVE: auch i.m.-Spritzen erhöhen die CK);
hereditäre Muskelerkrankungen (M. Duchenne);
-Autoimmunerkrankungen (Polymyositis, Dermatomyositis).
Normwert:
Männer
Frauen Material:
1 ml Serum, hämolysefrei!
104
<190 U/l
<170 U/l
Cyc
■ Creatinkinase-Isoenzyme (CK-Isoenzyme)
Das Enzymprotein (CK-gesamt) setzt sich aus 2 Untereinheiten zusammen, die
als CK-M (muscle) und CK-B (brain) bezeichnet werden. Die Isoenzymbestimmung umfasst die Gesamt-CK, CK-MM (Muskeltyp), CK-MB (Herztyp), CK-BB
(Gehirntyp), Makro-CK u.a..
Indikation:
-CK-Erhöhung mit leerer Myokardanamnese; V.a. Makroenzyme;
-überproportionale CK-MB-Erhöhung (> 25% der Gesamt-CK).
Normwert:
CK-MM
CK-MB CK-BB Makro-CK
Siehe Befund!
Material:
5 ml Serum
> 94% (entspricht weitgehend der Gesamt-CK)
< 25 U/l
< 1% der Gesamt-CK-Aktivität
< 1% der Gesamt-CK-Aktivität
CK-MB-Isoenzym
Liegt der Anteil des Isoenzyms CK-MB an der CK-Gesamtaktivität über 6%,
so besteht V.a. Herzinfarkt, wenn die CK-Gesamtaktivität höher als 160 U/l ist.
Erhöht:
Myokardinfarkt
Normwert:
<24 U/l
CK-MM-Isoenzym
Referenzbereich: >94 % der Gesamt-CK-Aktivität.
Bei Gesunden entspricht die CK-MM-Aktivität etwa der Gesamt-CK.
CK-BB-Isoenzym
Referenzbereich: <1 % der Gesamt-CK-Aktivität.
Makro-CK
Referenzbereich: <1 % der Gesamt-CK-Aktivität.
■ Crosslinks im Urin
3 Deoxypyridinolin (DPD)
■ Cryptococcus neoformans-Antikörper
C. neoformans ist ein humanpathogener hefeähnlicher Pilz, Erreger der europäischen Blastomykose (Cryptokokkose), Verursacher opportunistischer Infektionen bei immungeschwächten Personen.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ Cyclosporin A, monoklonal (CsA)
Handelsname: Sandimmun.
Die Wirkung des CsA ist weitgehend auf Zellen des lymphatischen Systems beschränkt. Die Substanz ist nicht lymphozytotoxisch, sondern verhindert reversibel die Freisetzung von Interleukin 1 aus Makrophagen und von Interleukin 2
aus T-Helferzellen. Die Wirkung ist also an die permanente Anwesenheit von
CsA in ausreichender Konzentration gebunden. Cyclosporin A wird unvollständig resorbiert, in der Leber hydroxiliert, die Metaboliten werden über die Galle
ausgeschieden (enterohepatischer Kreislauf). Mit den verwendeten monoklonalen AK wird vorwiegend das intakte Cyclosporin erfasst.
105
CYF
Indikation:
Therapiemonitoring bei Cyclosporin-Einnahme;
Prophylaxe der Transplantatrejektion nach Organ- und Rückenmarkstransplantationen (v.a. Niere, aber auch Herz, Leber)
Normwert:
therap. Bereich
nach Nierentransplantation:
nach Lebertransplantation:
nach Herztransplantation:
Material:
2 ml EDTA-Vollblut
Blutentnahme 12 Std. nach der letzten Einnahme bzw. unmittelbar vor Gabe der nächsten Dosis.
1.-4. Woche 150-250 µg/l
danach 75-200 µg/l
1.-4. Woche 150-250 µg/l
danach 75-200 µg/l
1.-4. Woche 200-300 µg/l
danach 100-250 µg/l
■ CYFRA 21-1 (Cytokeratin-Fragmente)
Tumormarker zur Verlaufs- und Therapiekontrolle beim nicht-kleinzelligen
Bronchialkarzinom (NKBC, NSCLC) und beim Harnblasen-Karzinom mit
Muskelinvasion.
Beim Bronchial-Karzinom mit unklarer Histologie wird die Kombination mit
CEA und NSE empfohlen.
Beim kleinzelligen Bronchial-Karzinom (SCLC) ist NSE der Marker der ersten
Wahl, zur Steigerung der Sensitivität CYFRA 21-1 mit CEA kombinieren.
Erhöhte CYFRA 21-1-Spiegel sind außerdem bei Kopf-/ Hals-Karzinomen, bei
gynäkologischen Tumoren (Ovar, Zervix, Mamma) und selten bei Karzinomen
des Verdauungstraktes zu beobachten. Sehr vereinzelt können bei Niereninsuffizienz Werte bis 10 ng/ml beobachtet werden.
Normwert:
<3.3 ng/ml
Material:
1 ml Serum
■ Cytomegalie (CMV)
DNA-Virus aus der Gruppe der Herpesviren (Herpes, CMV, Varizellen, EBV). Inkubationszeit 2-10 Wochen. Die Primärinfektion verläuft meist stumm (selten
grippe- und mononukleoseähnliche Symptome). Etwa 50-80 % der Bevölkerung sind seropositiv.
Das Virus persistiert regelmäßig in Speicheldrüsen und Nierentubuli, bei verminderter zellulärer Immunität kann es reaktiviert werden. Periodische Reaktivierungen mit Virusausscheidung kommen auch bei Gesunden vor, bleiben
aber meist subklinisch. Bei Immunsuppression kann die Primärinfektion wie
eine Reaktivierung, z.B. nach Transplantation, zu schweren Erkrankungen mit
Sepsis, Pneumonie u.a. Organmanifestationen führen.
Durch diaplazentare Infektion kommt es zur Fetopathie oder auch perinatal
zur Infektion des Neugeborenen. Das Krankheitsbild ähnelt dem des
M. haemolyticus neonatorum, zusätzlich mit petechialen Blutungen als Folge
einer Thrombozytopenie.
Der IgM-Test dient der Erkennung frischer Infektionen, der IgG-Test der Beurteilung der Immunität. Bei Primärinfektionen werden hohe IgM-AK und
ansteigende IgG-AK gefunden. Die IgM-AK verschwinden in der Regel nach
wenigen Monaten, sie persistieren selten über 1 Jahr.
Die IgG-AK bleiben lebenslang nachweisbar. Bei Reaktivierung steigen IgG-AK
rasch an, während IgM-AK hier meist fehlen oder allenfalls schwach nachweisbar sind. Schwach positive IgM-AK können auch bei akuten EBV-Infektionen im Rahmen einer Kreuzreaktion auftreten.
Normwert:
IgG-MEIA
IgM-MEIA
Material:
2 ml Serum
106
<15 AU/ml
negativ
Deh
■ Darmpathogene E. coli
3 Mikrobieller Erregernachweis
-Enteropathogene E. coli (EPEC), früher Dyspepsie-Coli:
Betroffen sind vor allem Säuglinge; wässrig-schleimige Stühle, mäßiges Fieber.
-Enteroinvasive E. coli (EIEC):
Ruhrartige Durchfälle (blutig-wäßrige Stühle)
-Enterohämorrhagische E. coli (EHEC):
verursacht hämorrhagische Colitis und hämolytisch-urämisches Syndrom
-Enterotoxinbildende E. coli (ETEC):
Erreger der Reisediarrhöen (bei Reisen in Länder mit niedrigem Hygienestandard)
-enteroaggregative E. coli (EAEC):
Diarrhöe-Erreger in tropischen Regionen und bei Kindern und Neugeborenen.
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe
■ D-Dimere
Terminales Abbauprodukt von quervernetztem Fibrin, das im Rahmen der
sekundären reaktiven Hyperfibrinolyse (nach Gerinnselbildung) auftritt. Die
häufigste Indikation für die D-Dimerbestimmung ist der Ausschluss einer
tiefen Beinvenenthrombose oder Lungenembolie.
Indikation:
- Ausschlussdiagnostik einer venösen Thrombose oder Lungen embolie;
-Erkennung von Zuständen mit intravasaler Gerinnungsaktivie-
rung und sekundärer Fibrinolyse, z.B. disseminierte intravasale
Gerinnung (DIC) und Verbrauchskoagulopathie;
-DD des akutenThoraxschmerzes (AKS, Aortendissektion);
-Überwachung einer fibrinolytischen Therapie.
Erhöht:
- Thromboembolie;
-Spätphase der disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC);
gesteigerte Fibrinolyse; Verbrauchskoagulopathie;
Aortendissektion, Aneurysma;
-Schwangerschaft;
-Sepsis; Pneumonie; Erysipel;
-metastasierter maligner Tumor;
-Leberzirrhose (insbesondere mit Shunt);
-Z.n. OP, Trauma, Verbrennung;
-unter fibrinolytische Therapie.
Normwert:
<0,5 mg/l
Material:
2 ml Heparinblut oder Citratblut, frisch!
■ Dehydroepiandrosteron-Sulfat (DHEA-S)
3 Androgene
Steroidhormone
Wichtigstes Androgenhormon der Nebennierenrinde (NNR). Produktion wird
von ACTH stimuliert, Hemmung durch Rückkopplungseffekt. DHEA-S hat
eine geringere androgene Wirkung als Testosteron, zu dem es teilweise metabolisiert wird.
Bei Hyperandrogenämie ermöglicht DHEA-S die Unterscheidung zwischen
ovarieller und adrenaler Ursache. DHEA-S stammt ausschließlich aus der
NNR, Androstendion zu gleichen Teilen aus Ovar und NNR.
107
Del
Erhöht:
- NNR-Tumor (Androgen-produzierend); NNR-Hyperplasie, beid seitig (bei hypothalamo-hypophysärem Cushing-Syndrom);
-Adrenogenitales Syndrom (bei AGS sind die DHEAS-Werte im
Serum erhöht: Der angeborene 21-Hydroxylasemangel führt zu
einer verminderten Cortisolproduktion und damit vermehrten
Ausschüttung von ACTH);
-Hirsutismus und Virilismus, adrenal bedingt (bei ovarial be-
dingtem Hirsutismus ist DHEA-S nicht erhöht, jedoch Testoste-
ron erhöht).
Erniedrigt:
NNR-Insuffizienz.
Normwert:
Alters- und geschlechtsabhängig, siehe Befund!
Abnahme der Konzentration im Alter und im Schwangerschafts-
verlauf.
Material:
1 ml Serum
■ Delta-Aminolävulinsäure
3 Porpyrie-Diagnostik
Delta-Aminolävulinsäure, eine Vorstufe des Porphobilinogen in der Porphyrin- und Hämsynthese. Sie kann bei einer Bleivergiftung nicht mehr
in Porphobilinogen umgewandelt werden und wird unverändert im Urin
ausgeschieden.
Zur Beurteilung von Erkrankungen des Porphyrinstoffwechsels ist die
gleichzeitige Bestimmung von Delta-Aminolävulinsäure und Porphobilinogen im Urin sinnvoll. Zur weiteren DD Porphyrine im Urin und Erythrozytenporphyrine bestimmen.
Indikation:
- Arbeitsmedizin; Überwachung bei Bleibelastung;
-DD von Porphyrin-Stoffwechselstörungen.
Erhöht:
- Porphyria acuta intermittens (hohe Werte); Porphyria variegata;
-Bleivergiftung (akute Vergiftung, sehr hohe Werte); Alkohol-
abusus; Chemikalien; Medikamente.
Normwert:
Unbelastete
Frauen <45 Jahre (BAT-Wert)
Frauen >45 Jahre (BAT-Wert)
Männer (BAT-Wert)
Material:
10 ml Spontanurin
< 5 mg/l
< 6 mg/l
<15 mg/l
<15 mg/l
■ Delta-Virus-Antikörper (Hepatitis-D-Ak)
3 Hepatitis-Diagnostik
Hepatitis D-Antikörper
■ Dengue-Virus-Antikörper (Serotypen 1, 2, 3 und 4)
Meldepflichtige Erkrankung!
Indikation:
V.a. Dengue-Fieber; hämorrhagisches Fieber. Ein kürzlicher Tro penaufenthalt sollte anamnestisch gesichert sein.
Normwert:
IgG-EIA
IgM-EIA
Material:
1 ml Serum
108
< 1.0 Index
< 1,0 Index
Der
■ Deoxypyridinolin-Crosslinks (DPD) im Urin
"Crosslinks" dienen der Quervernetzung der einzelnen Kollagenfasern. Sie
werden während der Kollagenreifung gebildet und sind für die Stabilität
des extrazellulären Kollagens verantwortlich. Crosslinks sind nur in reifem
Kollagen enthalten; sie stammen nicht aus der Nahrung. Im Knorpel ist nur
Pyridinolin enthalten, im Knochen Pyridinolin und Deoxypyridinolin. DPD ist
also strikt knochenspezifisch, der Nachweis im Urin gilt als derzeit beste
Methode zur Erfassung der Knochenresorptionsrate.
Bei der Knochenresorption werden „Crosslinks“ durch proteolytischen Abbau
reifer Kollagene freigesetzt und über die Nieren ausgeschieden.
Eine erhöhte DPD-Ausscheidung kommt physiologisch während des Knochenwachstums bei Kindern und Jugendlichen vor.
Nach beendetem Knochenwachstum korreliert DPD im Urin mit dem
spontanen Knochenmasseverlust. Insbesondere nach der Menopause steigt
die DPD-Ausscheidung als Ausdruck einer erhöhten Knochenresorptionsrate
um 50-80 % an. Eine "high turnover"-Osteoporose ist bei gleichzeitiger
Erhöhung der Ostase und radiologischen Osteoporosezeichen anzunehmen.
Indikation:
-Diagnostik und Verlaufskontrolle osteoporotischer Erkran kungen.
Erhöht:
- Osteoporose;
-vermehrter Einfluss von Parathormon, Cortisol oder Thyroxin;
-Akromegalie (STH, SmC);
-Vit. D-Mangel (Ca, P, AP, 25-OH-Vitamin D);
-calciumarme, phosphatreiche Ernährung;
-Immobilisierung;
-Tumor mit Knochenbeteiligung, multiples Myelom;
-M. Paget;
-Östrogenmangel/ Androgenmangel.
Normwert:
Siehe Befund! Einheit: DPD nmol / Kreatinin mmol;
Referenzbereich alters- und geschlechtsabhängig;
Normalwerte sprechen für normalen Knochenabbau und -umbau.
Material:
10 ml Spontanurin bzw. 2. Morgenurin (sollte zwischen 11
und 13 Uhr gewonnen werden, da nachts höherer Abbau mit
höheren Werten in den frühen Morgenstunden,
niedrige Spiegel am Nachmittag).
■ Dermatotrope Erreger
häufig
weniger häufig
Hautexantheme
makulopapulös
Masern-Virus, Röteln-Virus
Parvo-Virus B19
Humanes Herpes-Virus Typ 6
Coxsackie-Virus
Echo-Virus
Adeno-Virus
Epstein-Barr-Virus
Cytomegalie-Virus
Mycoplasma pneumoniae
Treponema pallidum
vesikulär
Varizella-Zoster-Virus
Herpes simplex Virus Typ 1,2
Coxsackie A-Virus Typ 16
Vaccinia-Virus
Coxsackie A-Virus Typ 5,7,10
Coxsackie B-Virus
Echo-Virus
hämorrhagisch
Entero-Virus Typ 71
Alpha-Flavi-Bunya-Virus
(früher Arbo-Virus)
Rickettsien
Marburg-Virus
Lassa-Virus
Ebola-Virus
Dengue-Virus
109
Des
lokalisierte Läsionen
Herpes simplex Virus Typ 1,2
Papilloma-Virus (Warzen)
Borrelia burgdorferi
Molluscum contagiosum-Virus
(Pferd, Rind, Schwein)
Vaccinia-Virus
Melkerknoten-Virus (Rind)
Orf-Virus (Schaf)
Vesiculo-Stomatitis-Virus
(nach Enders)
■ Desferaltest
3
Funktionsteste im Anhang
■ 11-Desoxycortisol (11-DOC)
3 Dehydroepiandrosteron-Sulfat
Steroidhormone
11-DOC ist ein Steroidhormon, Vorläufer des Cortisol, es wird vermehrt gebildet bei 11ß-Hydroxylasemangel. Erhöhte Werte finden sich beim durch
11-Hydroxylasemangel verursachten adrenogenitalen Syndrom (AGS);
häufigste Ursache für ein AGS ist jedoch der Mangel an 21-Hydroxylase.
Normwert:
5-20 µg/l
Material:
2 ml Serum
■ Dexamethason-Hemmtest
3 CortisolFunktionsteste im Anhang
■ DHEA
3 Dehydroepiandrosteron-Sulfat
■ Diabetes mellitus-Diagnostik
3 Glukose im Blut
Glukose im Urin
Fructosamine
HbA1c (Hämoglobin A1c)
C-Peptid
oraler Glukosetoleranztest oGTT,
(Funktionsteste im Anhang)
■ Diabetes mellitus Typ I-Antikörperdiagnostik
3
GAD-AAk
Inselzell-AAk
IA-2 AAk
Insulin-Ak
Bei V.a. Diabetes mellitus ist die Bestimmung des Nüchternblutzuckerwertes bzw. die Durchführung eines oralen Glucose-Toleranz-Testes
(oGTT) der erste diagnostische Schritt. Die gemeinsamen Leitlinien von
ESC (European Society of Cardiology) und EASD (European Association for
the Study of Diabetes) empfehlen die Durchführung eines oGTT bei Vorliegen einer koronaren Herzkrankheit ohne bekannten Diabetes mellitus.
110
Dib
Glukosetoleranz
Nüchtern-BZ
2 h-oGTT-Wert
normal
< 100 mg/dl
abnormer Nüchtern-BZ (IFG)
100 bis 125 mg/dl
gestörte Glukosetoleranz (IGT)
Diabetes mellitus
>125 mg/dl
<140 mg/dl
140 bis 199 mg/dl
>199 mg/dl
(Werte für Plasmaglukose, venös)
Zur Abklärung der Insulinsekretion ist die Bestimmung von C-Peptid geeignet,
da es nicht metabolisiert, sondern renal eliminiert wird.
Sekundäre Diabetesformen treten auf nach Pankreatitis oder Pankreatektomie, bei endokrinologischen Erkrankungen (M. Cushing, Phäochromozytom,
Akromegalie, Hyperthyreose), bei Hämochromatose, verschiedenen Hepatopathien und Vorhandensein von neutralisierenden Insulin-Antikörpern. Bei Nichtansprechen auf Insulin-Gaben ist die Untersuchung auf neutralisierende
Insulin-AK indiziert.
Alle Formen des Diabetes mellitus werden durch Übergewicht verstärkt.
Zum Screening bei V.a. gestörte Glucosetoleranz oder manifesten Diabetes
sind HbA1c oder Fructosamine nicht geeignet.
Im Verlauf einer Diabetes-Erkrankung ist die Kontrolle von Triglyceriden,
Cholesterin und ggf. Lipidstatus angezeigt; ebenso die Bestimmung von
Mikroalbumin im Urin zur Frühdiagnose einer diabetischen Nephropathie.
■ Diazepam
Benzodiazepin, Präparat z.B. Valium.
Indikation:
Therapiekontrolle; V. a. Arzneimittelabhängigkeit.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch letal Material:
1 ml Serum
0,1 - 0,5 mg/l
>3 mg/l
>5 mg/l
■ Dibucainzahl (Atypische Cholinesterasen)
3 Cholinesterase
Fluoridzahl
Dieser Test dient der Erkennung atypischer Cholinesterasen (CHE), deren Enzymaktivitäten durch Dibucain verschieden stark gehemmt werden. Atypische
CHE hat eine verlängerte Hydrolysezeit für Succinylcholin, das in der Anästhesie als Muskelrelaxans eingesetzt wird (verlängerte Apnoe durch neuromuskulären Block).
Indikation:
- Erfassung atypischer CHE-Varianten vor der Gabe von Succinyl cholin; Narkosezwischenfälle mit verlängerter Apnoephase in
der Anamnese;
-unklare CHE-Erniedrigung (ohne Hepatopathie).
Normwert:
Normalpersonen (Phänotyp UU)
Intermediär
Atypisch
Cave:
Bei Trägern der Pseudo-CHE werden Muskelrelaxantien vom
Succinylcholintyp nur verzögert abgebaut (durch CHE-kataly-
sierte Hydrolyse). Bei betroffenen Patienten treten nach Succinyl-
cholin-Gabe verlängerte Apnoephasen und Muskelparalyse auf.
Material:
1 ml Serum
Dibucainzahl 76-86
Dibucainzahl 51-70
Dibucainzahl 18-26
111
Dif
■ Differentialblutbild
3 Blutbild, großes
■ Digitoxin
Herzglykosid, Präparat z.B. Digimerck, Tardigal. HWZ 6-8 Tage, ca. 10%
des verabreichten Digitoxin werden in der Leber zu Digoxin metabolisiert, ca. 30% werden unverändert renal ausgeschieden, im Übrigen
biliär-fäkale Ausscheidung.
Zeitpunkt der Blutentnahme: 6-12 Std. nach der letzten Medikation.
Bei oraler Langzeitbehandlung wird das Steady-State bei normaler Nierenfunktion in ca. 4 Wochen erreicht.
Nierenfunktion sorgfältig kontrollieren! Toxische Wirkungen sind trotz
therapeutischer Digitoxinspiegel möglich bei Hypokaliämie (Diuretika) und/
oder Hypercalcämie und/oder Hypomagnesiämie.
Normwert:
therap. Bereich:
Material:
1 ml Serum
10-30 ng/ml
■ Digoxin
Herzglykosid, Präparat z.B. Lanitop, Novodigal, Lanicor. HWZ 1-2 Tage, ca.
80% des verabreichten Digoxins werden unverändert oder in metabolisierter Form renal ausgeschieden.
Zeitpunkt der Blutentnahme 6-12 Std. nach der letzten Medikation.
Bei oraler Langzeitbehandlung wird das Steady-State bei normaler Nierenfunktion nach 5-7 Tagen erreicht.
Nierenfunktion sorgfältig kontrollieren! Toxische Wirkungen sind trotz
therapeutischer Digoxinspiegel möglich bei Hypokaliämie (Diuretika!) und/
oder Hypercalcämie und/oder Hypomagnesiämie.
Digoxin ist auch bei Digitoxin-Therapie als Metabolit nachweisbar.
Normwert:
therap. Bereich:
Material:
1 ml Serum
0.8 - 2.0 ng/ml
■ Dimaval®/ DMPS-Mobilisationstest
3 Funktionsteste im Anhang
Quecksilber
■ Diphenylhydantoin
3 Phenytoin
■ Diphtherie-Antikörper (IgG)
Indikation:
berprüfung der Immunitätslage nach Impfung gegen DiphtheÜ
rie (Corynebacterium diphtheriae); Interpretationshilfe bezüglich
Auffrischimpfung.
Normwert:
<0.1 IE/ml
0.1 - 1.0 IE/ml
1.0 - 1.4 IE/ml
Material:
1 ml Serum
112
Grundimmunisierung erforderlich!
Auffrischimpfung empfohlen!
Ausreichender Impfschutz für ca. 5 Jahre.
Dop
■ Disk-Elektrophorese
3 SDS-Disk-Elektrophorese
■ DNS- AutoAntikörper
dsDNS AAk („Doppelstrang“-DNS)
Marker-Ak für den systemischen Lupus erythematodes (SLE),
ACR-Kriterium, Aktivitäts- und Prognosemarker.
Nachweishäufigkeit ist abhängig von Organbefall und Krankheitsaktivität:
aktiver SLE
mit Nierenbeteiligung:
ohne Nierenbeteiligung:
inaktiver SLE
>95 %
>50 bis 70 %
>40 % !
DsDNS-AAk-Titer korrelieren meist mit der Krankheitsaktivität,
insbesondere der Lupus-Nephritis.
DsDNS-AAk kennzeichnen schwere, multisystemische SLE-Verläufe und
weisen auf bestehende oder sich entwickelnde Nieren- und ZNSManifestation hin.
Niedrigtitrige dsDNS-AAk können in ca. 1-12 % bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen/Kollagenosen (z.B. Sjögren-Syndrom, Sklerodermie,
rheumatoide Arthritis, juv. idiopath. Arthritis, Myasthenia gravis, AI-Hepatitis,
Uveitis) sowie transient bei verschiedenen Infektionskrankheiten auftreten. Bei
Gesunden werden dsDNS-AAk sehr selten gefunden(< 0,1 %).
Hochavide dsDNS-AAK vom IgG-Typ bei Nichterkrankten gelten als Risikofaktor für die Entwicklung eines SLE.
Normwert:
negativ
<10 IU/ml
positiv >15 IU/ml
Ein negativer dsDNS-AAk-Befund schließt einen SLE nicht aus !
Material:
1 ml Serum
ssDNS-AAk („Einzelstrang“-DNS)
ssDNS-AutoAk können bei verschiedenen Kollagenosen, Autoimmunerkrankungen, passager auch bei entzündlichen Prozessen und Malignomen auftreten, so dass ihre diagnostische Spezifität gering ist.
Hochtitrige ssDNS-AAK gelten neben Histon-AAk als zusätzliches Kriterium für Medikamenten-induzierten Lupus.
■ Dopamin im Urin
3 Katecholamine
Vorstufe des (Nor-)Adrenalins, gehört zu den Katecholaminen.
Zusammen mit Homovanillinsäure erhöhte Ausscheidung bei Neuroblastom.
Erhöht:
Neuroblastom; Phäochromozytom; Ganglioneurom; arterielle
Hypertonie.
Normwert:
Erwachsene
Material:
10 ml eines angesäuerten 24-Std.-Sammelurins (pH < 4),
Gesamtmenge angeben.
<400 µg/24Std.
Vor und während der Urinsammlung sollte die Aufnahme folgender
Stoffe vermieden werden:
Nikotin, Koffein; 2-Sympathomimetika, Calcium-Antagonisten, ACE-Hemmer,
113
Dow
-Methyldopa, MAO-Hemmer, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva,
L-DOPA, 1- und -Antagonisten, Labetalol, Theophyllin (wenn klinisch möglich für 8 Tage).
Stress und erhöhte körperliche Aktivität vermeiden!
■ Down-Syndrom-Risiko
3 Erst-Trimester-Screening
Triple-Test
■ Doxepin
Antidepressivum, Präparat z.B. Aponal.
Normwert:
therap. Bereich
50-150 µg/l
toxisch >500 µg/l
Summe Doxepin/ Nordoxepin 100-250 µg/l
Material:
1 ml Serum
■ Drogenscreening im Urin
Gruppennachweis mittels Fluoreszenzpolarisations-Immunoassay (FPIA).
Weitere Substanzen durch Identifikation mit Dünnschicht- und Gas-Chromatographie, sowie Massenspektrometrie bestimmbar.
Falsch positive Ergebnisse sind durch andere Drogen oder Medikamente
möglich. Eine substanzspezifische Analyse mittels aufwändiger Extraktionsverfahren erfolgt nur nach Anforderung.
Die Aussagefähigkeit des Drogenscreenings im Blut/Serum ist aufgrund verminderter Nachweisempfindlichkeit und der geringen Materialmengen stark
eingeschränkt. Wegen der höheren Empfindlichkeit empfehlen wir
grundsätzlich Urin als Untersuchungsmaterial einzusenden.
Barbiturate i.U.
<200 ng/ml
Nachweisbarkeit: 24 Std. (kurz wirksame), 2-3 Wochen (lang wirksame)
Amphetamine i.U.
<600 ng/ml
Nachweisbarkeit: ca. 1 bis max. 3 Tage (stark vom pH-Wert des Urins
abhängig)
Opiate i.U.
Nachweisbarkeit: ca. 2-3 Tage
<200 ng/ml
Benzodiazepine i.U.
<150 ng/ml
Nachweisbarkeit: ca. 3 Tage nach therap. Dosis, bis zu 4-6 Wochen nach
Langzeiteinnahme
Cocainmetaboliten i.U.
<300 ng/ml
Nachweisbarkeit: ca. 1-3 Tage, nach exzessivem Konsum bis zu 2 Wochen
Cannabinoide i.U.
< 25 ng/ml
Nachweisbarkeit: ca. 1-3 Tage (einmaliges Rauchen), 10 Tage (starker
Raucher), Wochen bei chron. Abusus
Methadon i.U.
Nachweisbarkeit: ca. 3 Tage
114
<100 ng/ml
Dys
Material:
10 ml Urin
Cave:
Manipulationsversuche zur Erlangung eines falsch negativen
Befundes sind auszuschließen!
Manipulationsmöglichkeiten:
Forcierte Diurese; Probenverdünnung mit Wasser; Beimengung störender
Fremdsubstanzen (Säuren, Laugen, Flüssigseife, Hypochlorid, Kochsalz,
Desinfektionsmittel, Visine-Augentropfen); Abgabe von negativem Fremdurin; Abgabe von Urin-ähnlichen Flüssigkeiten.
Prävention der Verfälschung:
Prüfung der Patientenidentität; Uringewinnung unter Aufsicht; Prüfung
des Urins auf Temperatur, Farbe, pH-Wert, Osmolalität sowie Messung der
Kreatinin-Konzentration.
■ Dyspepsie coli
3 Darmpathogene E. coli
115
Ech
■ Echinokokken-Antikörper
Echinococcus granulosus (cysticus), Hundebandwurm.
Hauptwirt: Hund; Zwischenwirt: Mensch, Schaf, Rind; Finnen in Lunge,
Hirn, Leber, Milz bilden unilokuläre Zysten (Hydatiden).
Echinococcus multilocularis, Fuchsbandwurm.
Hauptwirt: Fuchs, übertragbar auf Hund und Katze; Zwischenwirt:
Mensch, Wildtiere; Finnen hauptsächlich in der Leber; Bildung multilokulärer inoperabler Zysten.
Der Mensch infiziert sich oral mit Wurmeiern aus dem Kot der Endwirte.
Die im menschlichen Darm ausschlüpfenden Larven gelangen hämatogen
in verschiedene Organe.
Ein negativer Ausfall der Serologie schließt eine Echinokokkeninfektion nicht aus. Die Antikörperbildung ist abhängig vom Organbefall,
von Größe und Vitalität der Zyste. Bei Lungenbefall z.B. seltener Antikörperbildung als bei Befall der Leber. Bei begründetem Verdacht klinische
Kontrolle (US, CT) bzw. serologische Kontrolle nach einigen Wochen
durchführen.
Normwert:
IHA <1:32 Titer
Titer bis 1:512 treten auch als Kreuzreaktion bei anderen Parasitosen auf,
Titer zwischen 1:512 und 1: 2048 gelten als mittlere Titer.
IgG-AK <10 U/ml
Material:
2 ml Serum
■ Echo-Viren-Antikörper
Echo-Virus (Enteric Cytopathogenic Human Orphan Virus). Die zur Picornagruppe (Untergruppe Enteroviren) gehörigen, in 34 Serotypen unterteilten ECHO-Viren weisen viele epidemiologische und klinische Gemeinsamkeiten mit den Coxsackie-Viren auf.
Übertragung durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion, Inkubationszeit
6-14 Tage.
Indikation:
F ieberhafte Erkrankung der oberen Luftwege; Gastroenteritis;
aseptische Meningitis; Konjunktivitis; makulopapulöses Exanthem.
Normwert:
KBR
Material:
1 ml Serum
<1:32 Titer
■ ECP (Eosinophil Cationic Protein)
Das Eosinophile Kationische Protein ist ein vom menschlichen Körper produziertes Antibiotikum und Antihelmintikum. Es wird bei Entzündungen
von den eosinophilen Granulozyten in das umgebende Gewebe sezerniert
und wirkt lokal zytotoxisch, unter anderem auf diverse Bakterien und Parasiten, aber auch auf körpereigene Zellen (z.B. auf das Atemwegsepithel bei
Asthma bronchiale).
Erhöhte ECP-Werte zeigen auch bei normaler Eosinophilenzahl eine
anhaltende Entzündung und Medikamenten-Unterdosierung an.
Die ECP-Werte nehmen unter adäquater Therapie rasch ab.
Indikation:
116
Asthma bronchiale; atopische Dermatitis; Parasitosen.
Eiw
Normwert:
<24 µg/l
Material:
1 ml Serum
■ EHEC (Enterohämorrhagischer E. coli)
Kultureller Nachweis mittels EHEC-Kultur, Verotoxin-Nachweis mittels EIA.
Normwert:
negativ
Material:
bohnengroße Stuhlprobe
■ Eisen im Serum
3
Anämiediagnostik
Blutbild
Ferritin
Transferrin
Transferrinsättigung
Desferaltest
Eisenresorptionstest (Funktionsteste im Anhang)
Eisenstoffwechsel-Diagnostik:
Rotes Blutbild (Erythrozytenzahl bzw. MCV, Hämoglobin bzw. MCH); Eisen im
Serum; Transferrin; Transferrinsättigung (ersetzt die Eisenbindungskapazität);
Ferritin.
Die Eisenbilanz wird maßgeblich von Synthese und Abbau des Hämoglobins
sowie durch die Resorption von Eisen aus der Nahrung bestimmt. Transportprotein ist das Transferrin, Speicherprotein ist das Ferritin im RES.
Die Eisenkonzentration im Blut unterliegt einer Tagesrhythmik und ist abhängig von Ernährung und Medikamenteneinnahme. Besser geeignet zur
Diagnose des latenten Eisenmangels ist die Ferritinbestimmung.
Echte Eisenmangelanämie:
Ferritin erniedrigt.
Infekt und Tumoranämie:
Ferritin erhöht.
Beide haben ein niedriges Serumeisen!
Erhöht:
- Akute Hepatitis (Austritt aus der geschädigten Leberzelle);
-hämolytische Anämie; perniziöse Anämie;
-Hämochromatose;
-Hyperthyreose.
Erniedrigt:
- Chronischer Blutverlust; Infektionskrankheiten; Neoplasien;
-Resorptionsstörungen;
-Schwangerschaft.
Normwert:
Männer
Frauen Material:
1 ml Serum
■ Eiweiß im Liquor
3 Liquoranalyse
59-158 µg/dl
37-145 µg/dl
Albumin im Liquor
Erhöht:
Bakterielle Meningitis
Tbc-Meningitis
Virusmeningitis Enzephalitis
Kompressionssyndrom
Polyradikulitis
Normwert:
<45.0 mg/dl
Material:
0,5 ml Liquor, frisch, Eiltransport, darf nicht artifiziell hämorrhagisch sein!
bis 2000 mg/dl
bis 500 mg/dl
bis 100 mg/dl
bis 400 mg/dl
bis 4000 mg/dl
bis 2000 mg/dl
117
Eiw
■ Eiweiß im Serum
3
Elektrophorese
Bestimmung von Gesamteiweiß im Serum; Einzelfraktionen werden elektrophoretisch aufgetrennt.
Hypoproteinämien treten auf infolge Synthesestörung, Mangelernährung,
Resorptionsstörung oder Proteinverlust.
Hyperproteinämien sind seltener, denn bei einer Vermehrung der Globuline kommt es regulatorisch zur Verminderung des Albumins. Sie treten
auf bei ausgeprägten monoklonalen Gammopathien, chronisch-entzündlichen Prozessen oder autoimmunologischen Prozessen (z.B. AutoimmunHepatitis).
Erhöht:
- Paraproteinämien; Hepatopathie;
-chron. entzündliche Prozesse;
-Exsikkose.
Erniedrigt:
- Nephrotisches Syndrom; exsudative Enteropathie;
Verbrennungen;
-Zöliakie; Mangelernährung; -fortgeschrittene Leberzirrhose; Malignom;
-Verdünnungshypoproteinämie nach Blutverlusten, Infusionen;
-physiologisch in der Schwangerschaft.
Normwert:
6.4 - 8.3 g/dl
Material:
1 ml Serum
■ Eiweiß im Urin
3
Eiweiß-Differenzierung im Urin
Immunfixation im Urin
Diagnostik und Verlaufskontrolle renaler Erkrankungen. Werte im Referenzbereich schließen eine pathologische Proteinurie nicht aus
(z.B. Mikroalbuminurie bei beginnender diabetischer Nephropathie,
tubuläre Proteinurien, beg. Bence-Jones-Proteinurie).
Erhöht:
Glomerulonephritis; Nephrose; akute Pyelonephritis; multiples
Myelom.
Normwert:
<150 mg/l
<120 mg/24 Std.
Material:
20 ml Urin zweiter Morgenurin
20 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze,
Gesamtmenge angeben!
■ Eiweißdifferenzierung im Urin, Markerproteine
3 Albumin imUrin
IgG im Urin
Alpha1-Mikroglobulin im Urin
SDS-Disk-Elektrophorese
Neben der SDS-PAGE-Elektrophorese, die qualitativ die einzelnen Proteine
und typische Verteilungsmuster erkennen lässt, können sowohl zur Erstdiagnostik, als auch zur Verlaufskontrolle sogenannte Markerproteine
quantitativ bestimmt werden. Diese sind
Immunglobulin G (IgG) als hochmolekulares Protein,
Albumin als Vertreter der mittelgroßen anionischen Proteine und
Alpha1-Mikroglobulin als niedermolekulares Protein.
118
Ela
Eine Albuminausscheidung findet sich bereits im Frühstadium einer
glomerulären Schädigung mit Verlust der Anionen-Filterfunktion
(selektive glomeruläre Proteinurie).
Wenn Immunglobulin G zunehmend im Urin erscheint, so zeigt dies eine
fortschreitende Schädigung und den Verlust der Molekularsiebfunktion
an (unselektive glomeruläre Proteinurie).
Alpha1-Mikroglobulin wird vermehrt ausgeschieden bei einer Störung
der tubulären Rückresorption niedermolekularer Proteine (tubuläre Proteinurie).
Häufig kommen glomerulär-tubuläre Mischformen vor.
Markerproteine bei Proteinurie:
Proteinurie-Typ
IgG
Albumin
1-Mikroglobulin
physiologisch
<0.80 mg/dl
<1.90 mg/dl
<1.25 mg/dl
renal
selektiv glomerulär
+
unselektiv glomerulär
+
+
tubulär
selektiv glom.+ tubulär
+
unselektiv glom.+ tubulär +
+
+
+
+
prärenal
Summe der Ausscheidung von Albumin, IgG, 1-Mikroglobulin <60% der Gesamteiweißausscheidung (Hämoglobin, Myoglobin, Bence-Jones-Protein?)
postrenal
Ausscheidung von Apolipoprotein A1 oder 2-Makroglobulin (können wegen ihrer
Größe auch geschädigte Glomeruli nicht passieren, können daher nur postrenaler
Herkunft sein)
Material:
20 ml eines 24-Std.-Urins ohne Zusätze, Gesamtmenge angeben!
20 ml Urin (zweiter Morgenurin)
■ Elastase (Pankreas-Elastase) im Stuhl
Die menschliche pankreatische Elastase übersteht die Darmpassage unbeschadet und ist im Stuhl als Protein zu quantifizieren. Die Konzentration im
Stuhl spiegelt die exokrine Pankreasfunktion wider.
Für die Diagnostik der Pankreasinsuffizienz bietet die quantitative Bestimmung der Elastase im Stuhl entscheidende Vorteile im Vergleich zur Chymotrypsinbestimmung im Stuhl: Sie ist absolut pankreasspezifisch und
darmstabil. Eine Substitutionstherapie hat keinen Einfluss auf das Testergebnis. Pankreas-Elastase ist sensitiver als Chymotrypsin (77% vs 46 %) und
spezifischer als der Pancreolauryltest. In der Pädiatrie geeignet zur Diagnostik
exokriner Pankreasinsuffizienz im Rahmen einer Mukoviszidose.
Goldstandard für die Untersuchung der exokrinen Pankreasfunktion ist der
Sekretin-Pankreozymin-Test. Aufgrund des hohen personellen und technischen Aufwandes (Duodenalsonde) ist der Test jedoch für die Routinediagnostik wenig geeignet.
Normwert:
Gesunde
leichte Pankreasinsuffizienz schwere exokrine Pankreasinsuffizienz
Mukoviszidose
Kinder ab 1. Lebensmonat
Kinder ab 3. Lebensmonat
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe
>200 µg/g Stuhl;
100-200 µg/g Stuhl;
<100 µg/g Stuhl;
<15 µg/g Stuhl;
>200 µg/g Stuhl;
>500 µg/g Stuhl.
119
Ela
■ Elastase (Pankreas-Elastase) im Serum
Indikation:
V.a. akute Pankreatitis; Verlaufskontrolle der chronischen
Pankreatitis.
Normwert:
<3,5 µg/l
Material:
1 ml Serum
■ Elektrophorese im Liquor
3
Liquoranalyse
oligoklonale Banden
■ Elektrophorese (Eiweiß-Elektrophorese) im Serum
3 Immunglobuline, quantitativ
Monoklonale Gammopathien
Immunfixation im Serum
Lipidelektrophorese
Untersuchung zur Erkennung und Unterscheidung von Dys- und Paraproteinämien.
Die -Globulin-Fraktionen sind bei akut entzündlichen Infekten, oft auch
bei Malignomen, erhöht.
Die Erhöhung der -Fraktion korreliert meist mit einer Lipidstoffwechselstörung.
Eine breitbasige Anhebung der -Fraktion entspricht einer polyklonalen
Immunantwort bei chronisch infektiösen Prozessen.
Schmalbasige Gradienten deuten auf eine monoklonale Gammopathie
hin. Bei Antikörpermangel ist die Gamma-Globulin-Fraktion erniedrigt
Monoklonale Gammopathien können in der Serum-Elektrophorese
einen M-Gradienten aufweisen (meist im  – oder -Bereich), entweder als zusätzlichen Peak oder einer der o.g. Fraktionen direkt aufsitzend.
Eine monoklonale Gammopathie kann sich auch durch eine verminderte
-Fraktion bemerkbar machen, z.B beim Leichtketten-Plasmozytom.
Typische Befunde :
Erkrankung
Albumin
1-Glob.
2-Glob.
-Glob.
-Glob.
Akute Entzündung
s
i
i
(i)
n
Chron. entzündlichproliferative Konstell.
s
n
i
n
i
Malignom
s
i
i
i
i
ss
n
ii
i
s
s
n
n
n
i
ss
n
n
n
ii
s
i
i
i
i
Nephrot. Syndrom
Akute Virus-Hepatitis
Zirrhose
Verschlussikterus
Normwert:
Albumin
Alpha1-Globulin
Alpha2-Globulin
Beta-Globulin
Gamma-Globulin
Material:
1 ml Serum, kein Plasma!
120
55,8 - 66,1 rel %
2,9 - 4,9 rel %
7,1 - 11,8 rel %
8,4 - 13,1 rel %
11,1 - 18,8 rel %
Ent
■ Elektrophorese im Urin
3 Eiweiß-Differenzierung im Urin
SDS-Disk-Elektrophorese
Immunfixation im Urin
■ ENA-AutoAntikörper
3 ANA
AutoAntikörper (Übersicht)
Kollagenosediagnostik
AAk gegen extrahierbare nukleäre Antigene sind eine Fraktion der antinukleären AutoAntikörper (ANA) und können dazu beitragen, diese näher zu
charakterisieren.
Ein positiver ANA-Hep2-IFT-Nachweis muss keinen positiven ENA-Titer bedingen. Umgekehrt kann in selteneren Fällen ein positiver ENA-Wert ohne
einen nachweisbaren ANA-Hep2-IFT (Titer < 1:80) auftreten, insbesondere
bei positivem SS-A (Ro). Positive bzw. erhöhte Werte finden sich bei einer
Reihe von Kollagenosen. Bewertung siehe Kollagenosediagnostik!
Unser ENA-Screen umfasst U1RNP, Sm, SS-A(Ro), SS-B(La), Scl 70, Jo 1,
Zentromeren B, Fibrillarin, PM-Scl, Mi 2, RNA-Polymerase III, PCNA
sowie dsDNS. Bei positivem Ausfall erfolgt eine Differenzierung der Subspezifitäten.
Normwert:
negativ
Material:
2 ml Serum
■ Endomysium-Antikörper
3 Transglutaminase-IgA-Antikörper
■ Enterohämorrhagischer E. coli
3 EHEC
■ Enteropathogene Erreger
Bakterien
Der Befund der bakteriologischen Stuhluntersuchung enthält die Angaben
-welche Bakterien isoliert wurden,
-wieviele (ungefähr) von jeder Art isoliert wurden.
Enteropathogene Bakterien
Salmonellen (Enteritis-Salmonellen; Typhus und Paratyphus)
Campylobacter (C. jejuni; C. coli u.a.)
Yersinien (Yersinia enterocolitica; Yersinia pseudotuberculosis)
Shigellen (S. dysenteriae, S. flexneri, S. boydii, S. sonnei)
Staphylococcus aureus
Enteropathogene E. Coli (EPEC) = früher Dyspepsie coli
Enteroinvasive E. Coli (EIEC)
Enterohämorrhagische E. Coli (EHEC)
Enterotoxinbildende E. Coli (ETEC)
Enteroaggregative E. Coli (EAEC)
Clostridium difficile
Vibrionen (Vibrio cholerae)
121
Epi
Fakultative Enteritis-Erreger
Citrobacter Pseudomonas
Klebsiella Aeromonas
Enterobacter Plesiomonas
Proteus
Viren
Noroviren Rotaviren Adenoviren
Picornaviren
Hepatitis-Viren
Pilze
Candida-Arten
Protozoen
Amöben
Giardia Lamblia (L. intestinalis)
Cryptosporidien
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe
■ Epidermale Basalmembran-AutoAntikörper
3 Stachelzelldesmosomen-AutoAntikörper
Pemphigoid-Antikörper; zur Abklärung bei bullösen Hauterkrankungen.
Differentialdiagnostisch ist die zusätzliche Bestimmung von AAk gegen
Interzellularsubstanz (Stachelzelldesmosomen-AAk) sowie eine Hautbiopsie
mit entsprechender Immunhistologie sinnvoll.
Erhöht:
- Bullöses Pemphigoid (Erythem mit einzelnen oder gruppiert
stehenden Bläschen an Haut oder seltener Schleimhaut);
-Herpes gestationis (Schwangerschaftsherpes, ein dem bullösen
Pemphigoid ähnliches Krankheitsbild).
Material:
1 ml Serum
■ Epstein-Barr-Virus-Antikörper (Mononukleose Diagnostik)
Paul-Bunnell-Test (Schnelltest)
Nachweis unspezifischer heterophiler Antikörper, in 70-90 % reaktiv, beginnend 3-4 Tage post infectionem, 1-3 Monate lang nachweisbar. Bei
Kindern oft falsch-negative Ergebnisse (20 %), aber auch 2-3 % falsch
positive Ergebnisse sind möglich im Rahmen anderer akuter Infektionserkrankungen.
Serologie
EBV-IgM-Capsid AK
Bei frischer Mononukleose bilden sich sehr früh IgM- und IgG-AK gegen
EBV-capsid-Antigen. IgM-AK gegen EBV-capsid-Antigen sind 1-2 Wochen
nach Auftreten klinischer Symptome nachweisbar, jedoch nach 8-10 Wochen verschwunden.
EBV-IgG-Capsid AK
Nachweis spezifischer Antikörper vom IgG-Typ,bleiben meist lebenslang
erhalten.
EBV-EA-IgG (Early Antigen)
findet sich während der akuten Krankheitsphase, in der Rekonvaleszenzphase bzw. als Marker für eine EBV-Reaktivierung.
122
Ery
EBNA 1 (EBV-Nuclear Ag)
Marker für den Ausschluss einer akuten Primärinfektion. Anti-EBNA-1-IgG
ist innerhalb der ersten 4 Wochen nach Erkrankung in der Regel negativ.
Zeitpunkt der Serokonversion spät und variabel.
Unterschätzt wurde bisher der Einfluss einer EBV-Infektion auf die serologischen Befunde für andere Viren. So kann es im Zuge einer akuten
EBV-Infektion durch polyklonale B-Zellstimulation zum Auftreten von IgM
gegen nicht verwandte Viren kommen. Die transiente Suppression der zellulären Immunität nach einer EBV-Infektion kann die Reaktivierung anderer
latenter Herpesviren verursachen.
Normwert: negativ
Material:
2 ml Serum
■ Erreger
3
Auge
Cardiotrope Erreger
Dermatotrope Erreger
Enteropathogene Erreger
Lymphotrope Erreger
Mikrobieller Erregernachweis
Neurotrope Erreger
Pneumotrope Erreger
Urogenitale Erreger
■ Erst-Trimester-Screening
Down-Screening im 1. Trimester der Schwangerschaft
(SSW 11+0 bis 13+6, entsprechend SSL 45,0-83,4 mm).
Unter Berücksichtigung der sonographisch bestimmten fetalen Nackentransparenz (NT) sowie von Alter und Biochemie wird das individuelle (statistische) Risiko für Trisomie 21 errechnet. Die Bewertung der gemessenen
Nackentransparenz setzt eine FMF-Zertifizierung des Untersuchers voraus.
Eine Aussage über das Risiko für einen eventuellen Neuralrohrdefekt ist
methodisch bedingt nicht möglich, da eine valide MoM-Wert-Berechnung
des hierzu erforderlichen Serum-AFP erst ab der 16. Schwangerschaftswoche durchführbar ist.
Mit der Risikoberechnung anhand PAPP-A-Bestimmung und freier ß-Kette
des HCG ist eine Detektionsrate von bis zu 90% der Trisomie-21-Fälle
möglich. Die Erkennungsrate dieser kombinierten Berechnung liegt somit
über der Detektionsrate der rein biochemischen Verfahren.
Material:
1 ml Serum
Probe direkt nach dem Durchgerinnen zentrifugieren und vom
Blutkuchen trennen, vor Erwärmung >30°C schützen!
Probe sollte möglichst rasch (<24 Std.) im Labor sein. Im Sommer evtl. gekühlter Versand erforderlich.
Normwert:
Siehe Befund!
■ Erythropoetin
Bei Sauerstoffmangel wird in den juxtaglomerulären Zellen der Niere Erythropoetin produziert, das die Erythropoese in den Stammzellen des Knochenmarks stimuliert mit nachfolgender Erhöhung der Retikulozyten und
Erythrozytenzahl im peripheren Blut.
Die therapeutische Wirkung des Hormons wird durch erhöhte AluminiumSerumkonzentrationen gehemmt (renale Anämie bei Dialysepatienten).
123
Ery
Erhöht:
- Paraneoplastische Syndrome bei Nieren- und Ovarial-Karzinom
mit sekundärer Polyglobulie;
-NNR-Adenom mit vermehrter EPO-Synthese als Ursache der
Polyglobulie;
-aplastische Anämie;
-hämolytische und Eisenmangelanämie.
Erniedrigt:
- Anämie bei Niereninsuffizienz (die renale Anämie ist mitbe dingt durch die verminderte Produktion von Erythropoetin);
-Polycythaemia vera;
-Gewebshypoxie.
Normwert:
2,6 - 18,5 U/l
Material:
1 ml Serum
■ Erythrozyten
3 Anämiediagnostik
Blutbild
Erhöht bei Polyglobulie, erniedrigt bei Anämien.
■ Estrogene
3 Östradiol
Östriol
■ Ethanol
3 Alkohol
■ Ethosuximid
Antikonvulsivum. Handelsnamen z.B. Petnidan, Suxinutin, Pyknolepsinum.
Zeitpunkt der Blutentnahme morgens vor der Medikamenteneinnahme.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
1 ml Serum
30-75 mg/l
>150 mg/l
■ Ethylglucuronid
Metabolit des Alkoholabbaus mit renaler Elimination. Je nach konsumierter Alkoholmenge im Urin bis zu 6 Tage nachweisbar.
Indikation:
- Arbeitsmedizinische Überwachung (Hochsicherheitsbereiche);
-Abstinenzüberwachung bei Entziehungskuren;
-V.a. Alkoholkonsum in den letzten 18-72 Sunden.
Normwert:
Urin
<0,5 mg/l
Serum <1 mg/l
Material:
10 ml Urin
1 ml Serum
124
Fib
■ FAI (freier Androgen-Index)
3 Testosteron
Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG)
■ Faktor II, V, VII, VIII, IX, X, XI, XII, XIII
3 Gerinnungsfaktoren
■ Faktor VIII-assoziiertes Antigen
3 Gerinnungsfaktor VIII-assoziiertes Antigen
■ Faktor VIII-Ristocetin-Kofaktor
3 Gerinnungsfaktor VIII-Ristocetin-Kofaktor
■ Faktor II-/Faktor V-Genotyp (Faktor V-Leiden)
Die häufigsten hereditären Risikofaktoren für eine Thrombophilie sind eine
Mutation im Faktor-V-Gen (FV-Leiden, FV506Q; APC-Genotyp) sowie eine
Mutation im Faktor II-Gen (FII-20210A-Allel, Prothrombin 20210 Mutation).
Normwert:
nicht vorhanden
Material:
4 ml EDTA-Vollblut
■ Ferritin
3 Anämiediagnostik
Transferrin
Ferritin ist die Speicherform des Eisens in den Eisendepots, deren Entleerung schon bei latentem Eisenmangel oder Überfüllung bei Hämochromatose mit diesem Parameter frühzeitig erfasst werden kann.
Erhöht:
-Entzündungen; Neoplasma; Hepatopathie;
-Thalassämie ; sideroblastische Anämien;
-Hämochromatose (Werte >1000 ng/ml);
-Hämodialysepatienten (Eisenüberladung).
Erniedrigt:
- Eisenmangel; Schwangerschaft;
-Nephrotisches Syndrom; Malabsorptionssyndrom;
-Hämodialysepatienten (Eisenverlust).
Normwert:
Männer
Frauen Material:
1 ml Serum
33-266 ng/ml
20-167 ng/ml
■ Fibrin-Dimere (Fibrinspaltprodukte quantitativ)
3 D-Dimere
■ Fibrin-Monomere
Erfassung von Störungen der Prothrombinaktivierung und Fibrinbildung.
Indikation:
Intravasale Gerinnung; Früherkennung der Verbrauchskoagulopathie.
Normwert:
negativ
Material:
3 ml Citratblut
125
Fib
■ Fibrinogen (Faktor I des Gerinnungssystems)
Zentrales Protein des Gerinnungssystems, das in der Leber synthetisiert
wird und durch Thrombin in Fibrin umgewandelt wird. Erst bei Fibrinogenwerten unter 100 mg/dl ist mit einer mäßigen Blutungsneigung zu
rechnen. Hingegen führen Fibrinogenspiegel >500 mg/dl zu einer Erhöhung der Plasmaviskosität und damit zur Verschlechterung der Fließeigenschaften des Blutes.
Falsch erniedrigte Werte im Koagulationstest finden sich bei Dysfibrinogenämie, erhöhtem Heparin-Spiegel und in Anwesenheit von Fibrinspaltprodukten (Polymerisationshemmung).
Indikation:
- V.a. intravasale Gerinnung; Verbrauchskoagulopathie;
-V.a. Fibrinogenmangel, V.a. Defekt;
-Kontrolle einer fibrinolytischen Therapie.
Erhöht:
- Infektionen (Akute-Phase-Protein);
-Tumore; multiples Myelom;
-Urämie; Kollagenosen;
-Risikofaktor atherosklerotischer Erkrankungen.
Erniedrigt:
- Verbrauchskoagulopathie (z.B. Malignom, septischer Abort,
Schockzustand, akute Leukämie, Leberzirrhose);
-thrombolytische Therapie (Streptokinase, Urokinase);
-Dys-, Hypo- und Afibrinogenämie (angeboren; bei schweren
Leberschäden);
-Asparaginasetherapie; Nebenwirkung einer Valproinsäure-
Therapie.
Normwert:
Material:
200 - 450 mg/dl
1 ml Citratplasma
■ Fibronectin
Ist ein Glykoprotein, das von Fibroblasten sezerniert wird und die Haftung
von Zellen an Nachbarzellen oder extrazelluläre Strukturen bewirkt. Bei
maligner Transformation der Zelle kommt es zum Verlust des zellmembranassoziierenden Fibronectins. Erhöhte Werte bei Karzinommetastasen
und CMV.
Indikation:
- DD des Aszites;
prognostisch bei -ausgedehnten Traumata (Operationen, Verbrennungen, Wund-
heilungsstörungen);
-Infektionen und Sepsis im Neugeborenen- und Kleinkindalter;
-Adeno-Karzinomen (Mamma, Ovar, Uterus).
Erhöht:
- Aszites malignen Ursprungs (Werte >75 mg/l); Peritonealkarzi nose; CML.
Erniedrigt:
- Aszites bei Herzerkrankungen, bakterieller Peritonitis, biliärer
Zirrhose, portalem Aszites (Werte <75 mg/l);
-bakterielle Infektionen und Sepsis bei Kleinkindern und Neuge-
borenen; ausgedehnte Traumata.
Normwert:
Serum Aszites Material:
3 ml EDTA-Blut
2 ml Aszites
126
0.25-0.40 g/l
<75 mg/l
Flu
■ Filarien-Antikörper
Zur Diagnostik bei V.a. Filiariasis. Jedoch eingeschränkte Spezifität, Kreuzreaktionen mit anderen Nematoden sind möglich.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ Flecainid
Antiarrhythmikum Klasse 1c, Präparat z.B. Tambocor. Erhöhte Clearance bei
gleichzeitiger Einnahme von Barbituraten. Bei gleichzeitiger Einnahme von
Digoxin oder Propranolol finden sich um 20% höhere Digoxin- oder Propranololspiegel.
Indikation:
Dosisfindung bei Therapiebeginn; Therapiekontrolle.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
1 ml Serum
0.2-0.8 mg/l
>1.0 mg/l
■ Fleckfieber-Antikörper
3 Rickettsien-Antikörper
Erreger: Rickettsia prowazeki. Durch Arthropodenbiss in die menschliche Blutbahn übertragene Fleckfieber-Rickettsien vermehren sich im Gefäßendothel
und verursachen nach 1-2wöchiger Inkubationszeit hohes Fieber mit nachfolgendem Exanthem und z.T. meningoenzephalitischen Symptomen.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ Flucytosin
Antimykotikum
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
2 ml Serum
25-50 mg/l
>100 mg/l
■ Fluoridzahl (Atypische Cholinesterasen)
3 Cholinesterase
Dibucainzahl
Zur Erkennung atypischer Cholinesterasen, deren Enzymaktivitäten durch Fluorid verschieden stark gehemmt werden. Atypische CHE hat eine verlängerte
Hydrolysezeit für Succinylcholin, das in der Anästhesie als Muskelrelaxans eingesetzt wird (verlängerte Apnoe durch neuromuskulären Block).
Indikation: - Erfassung hereditärer atypischer CHE-Varianten vor der Gabe
von Succinycholin;
-Narkosezwischenfälle mit verlängerter Apnoephase nach Succi-
nylcholin; unklare CHE-Erniedrigung (ohne Hepatopathie).
127
Fol
Normwert:
Normalpersonen Intermediär
Atypisch
Cave:
Bei Trägern der Pseudo-CHE werden Muskelrelaxantien vom
Succinylcholintyp nur verzögert abgebaut (durch Cholinesterase
katalysierte Hydrolyse). Bei betroffenen Patienten treten nach
Succinylcholin-Gabe verlängerte Apnoephasen und Muskel-
paralysen auf.
Material:
1 ml Serum
Fluoridzahl 55-60
Fluoridzahl 40-55
Fluoridzahl 20-28
■ Folsäure
Ein Folsäuremangel äußert sich primär in Geweben mit hoher Proliferationsrate z.B. durch eine Folsäuremangelanämie (makrozytär, hyperchrom),
Glossitis und Resorptionsstörungen der Darmschleimhaut ähnlich dem
Vitamin B12-Mangel. Ein Folsäuremangel kann bedingt sein durch Mangelernährung bzw. Resorptionsstörung, durch gesteigerten Bedarf in der
Schwangerschaft oder bei Hyperthyreose, sowie durch Folsäureantagonisten (z.B. im Rahmen einer Zytostatika-Therapie, einer antiepileptischen
Therapie mit Phenobarbital oder Phenytoin).
Die gleichzeitige Bestimmung von Vitamin B12 ist angezeigt, da die
biologische Aktivität der Folsäure Vitamin B12-abhängig ist.
Erniedrigt:
- Megaloblastische Anämie (Perniziosa);
-Malabsoprtion (Zöliakie, Sprue, chron. Alkoholismus);
-Langzeithämodialyse;
-Psoriasis;
-Langzeitmedikation mit Antiepileptika; bei geschädigter Darm-
flora durch Antibiotika; orale Kontrazeption.
Normwert:
>5.38 ng/ml
Material:
1 ml Serum, hämolysefrei!
Falsch hohe Werte durch Hämolyse!
■ Freie Leichtketten im Serum
3 Immunfixation
Monoklonale Gammopathien
Quantitative Bestimmung der freien Leichtketten Kappa und Lambda im
Serum mit Berechnung ihres Quotienten (Kappa-/Lambda-Ratio).
Bereits unter physiologischen Bedinungen lassen sich freie Leichtketten im
Serum und Urin nachweisen, diese sind jedoch polyklonalen Ursprungs. Im
Rahmen von Zuständen, die mit einer Hypergammaglobulinämie einhergehen (z.B chron. Infekte, Autoimmunerkrankungen, Niereninsuffizienz),
treten vermehrt freie Leichtketten in Serum und Urin auf. Da sie beiden
Leichtkettentypen angehören, liegt die Kappa-/ Lambda-Ratio hierbei in
der Regel im Normbereich.
Werden Leichtketten jedoch monoklonal gebildet, gehören sie nur einer
Leichtkettenart an und können daher in der Regel die Kappa-/ LambdaRatio verschieben.
Die Konzentration der freien Leichtketten ist abhängig von ihrer Bildungsrate und von ihrer renalen Clearance.
Da freie monoklonale Leichtketten nephrotoxisch wirken, kann durch ihre
quantitative Bestimmung die prärenale Belastung der Nieren beurteilt werden.
Bei bis zu 20 % der Patienten mit malignen B-Zell-Erkrankungen
werden nur freie monoklonale Leichtketten gebildet.
128
Fru
Aufgrund ihrer kurzen Halbwertszeit im Blut
freies Kappa 2–3 Std. gegenüber
IgG
21 Tage
freies Lambda
5–6 Std. gegenüber
IgA
6 Tage
wurden sie in die „International uniform response criteria for multiple myeloma“ aufgenommen.
Indikation:
- Bence-Jones-Myelom; nonsekretorisches Myelom; Leichtketten Amyloidose, Light chain deposition disease;
-Überwachung bei MGUS und asymptomatischem Myelom
(prognostischer Indikator für Übergang in symptomatische
Verlaufsform);
-Beurteilung des Therapieansprechens bei symptomatischem
Multiplen Myelom;
-V.a. maligne B-Zell-Erkrankung (in Kombination mit Serum-
Elektrophorese).
Normwert:
Kappa frei
Lambda frei
Kappa-/Lambda-Ratio
Material:
1 ml Serum
Auch die Bestimmung im Urin ist möglich, bietet gegenüber der
Serumbestimmung aber keine Vorteile!
■ Freies T4 (FT4)
3 Thyroxin (T4 gesamt, freies T4)
3.30 – 19.40 mg/l
5.71 – 26.30 mg/l
0.26 – 1.65
0.37 – 3.10 bei Niereninsuffizienz
Schilddrüsen-Diagnostik
■ Freies T3 (FT3)
3 Trijodthyronin (T3 gesamt, freies T3)
Schilddrüsen-Diagnostik
■ Fruktosamin
3
HbA1c
Irreversibel glykierte Plasmaproteine, anhand deren Glykosilierung sich die
diabetische Stoffwechsellage der letzten 1-3 Wochen beurteilen lässt.
Indikation:
Mittelfristige Kontrolle der Blutzuckerspiegel bei Diabetes
mellitus.
Normwert:
<285 µmol/l
Material:
1 ml Serum
■ Fruktose im Ejakulat
Wird in den Samenbläschen gebildet, Fruktose ist Energielieferant für die
Spermatozoen.
Indikation:
Ablärung von Fertilitätsstörungen
Normwert:
1,2 – 5,2 mg/ml
Material:
1 ml Sperma, 1:1 mit NaCl 0,9% -Lösung verdünnen und
in Na-Fluoridröhrchen abfüllen!
129
FSH
■ FSH (Follikel stimulierendes Hormon) im Serum
3
Gonadotropine
FSH und LH sind Gonadotropine, die in der Hypophyse gebildet werden.
Bei der Frau fördert FSH die Follikelreifung und somit zusammen mit LH
(luteinisierendem Hormon) die Östrogenbildung.
Beim Mann wird die Spermiogenese (Tubulusfunktion) durch FSH reguliert.
Indikation:
Abklärung von Zyklusstörungen (Amenorrhoe); Infertilität;
Hypogonadismus.
Erhöht:
- Menopause;
-Amenorrhoe aufgrund primärer Ovarialinsuffizienz (Klimak-
terium praecox);
-Ovarial-Agenesie (schon im Alter von 5-10 J. erhöhte Werte);
-Ovulation (Bestimmung während des Zyklus in Kombination mit
LH und Östradiol erlaubt die Feststellung der Ovulation);
-hypogonadotroper Hypogonadismus (z.B. Klinefelter- oder
Turner-Syndrom);
-Hodentumoren vom Seminom-Typ (bei Epitheliomen sind da-
gegen meist die Werte für Choriongonadotropin und Östro-
gene erhöht);
-ektope Produktion von FSH in Tumoren (Hepatom, Mamma-
karzinom, Lungenkarzinom);
-Medikation mit Clomiphen, Cyclofenil.
Erniedrigt/
normal:
-Hypothalamisch oder hypophysär bedingte Amenorrhoe;
-Östrogen-produzierende Tumoren (NNR, Ovar, Testes), aber
auch bei Tumoren der Hypophyse;
-praepuberal;
-Medikation mit Östrogenen, Ovulationshemmern (Gipfelwert
fehlend, anovulatorischer Zyklus).
Normwert:
Frauen:
Männer:
Follikelphase
Zyklusmitte
Lutealphase
Menopause
3- 10 IU/l
3- 33 IU/l
2- 9 IU/l
23-116 IU/l
1- 18 IU/l
Kinder Kinder <10 Jahre:
10-14 Jahre:
1.5-4 IU/l
2.0-6 IU/l
Material:
1 ml Serum
■ FSME-Virus-Antikörper
(Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Die den Arbo-(arthropode-borne)Viren zugehörigen, in Mittel- und Osteuropa verbreiteten Erreger werden durch Zecken auf den Menschen übertragen, gehäuft von April bis September. In Endemiegebieten (z.B. in Österreich,
Bayrischem Wald, Schwarzwald, z.T. in Südwestdeutschland) ist etwa jede
50. - 500. Zecke Virusträger mit zunehmender Ausbreitung durch die heißen
Sommer. Von infizierten Menschen erkranken zwischen 8-30 % mit Meningitis und/oder Enzephalitis.
Anamnestisch Zeckenbiss. Bei entsprechender Klinik gleichzeitig Borrelien-Ak
bestimmen. Kontrolle im Abstand von ca. 2 Wochen um Antikörperdynamik
zu erfassen.
Der IgM-Test eignet sich zur Erkennung frischer Infektionen,
der IgG-Test zur Beurteilung der Immunitätslage.
Normwert:
<1.4 Index
Material:
1 ml Serum
130
Fun
■ FT3
3 Trijodthyronin
■ FT4
3 Thyroxin
■ FTA-ABS-Test (IgG/ IgM)
3 Lues-Diagnostik
Fluoreszenz-Treponema-Antikörper-Absorptions-Test. Luesspezifische Bestätigungsreaktion (IgG) des reaktiven TPPA-Tests, 2-3 Wochen post infectionem reaktiv. IgM-Bestimmung zur Abklärung der Therapiebedürftigkeit
bzw. zur Therapiekontrolle einer behandelten Lues-Infektion.
Normwert: <1:10
Material:
1 ml Serum
■ Funktionsteste
3 Siehe Anhang!
131
GAD
■ GAD-AutoAntikörper
3
Inselzell-Autoantikörper (ICA)
Autoantikörper gegen Glutamat-Decarboxylase. GAD-AAk persistieren länger
als die Inselzell-AutoAk nach Manifestation des Diabetes. Sie können daher
auch noch Jahre nach Erkrankungsbeginn, z.B. bei Therapieversagen, einen
autoimmunen Diabetes anzeigen.
Indikation:
-Abschätzung des Risikos für den Typ I-Diabetes;
-V.a. latent insulinpflichtigen Diabetes im Erwachsenenalter.
Normwert:
<70 mU/ml
Material:
1 ml Serum
■ Galaktose
Galaktose entsteht neben Glukose durch enzymatische Spaltung aus dem
Disaccharid Laktose und wird durch Galaktokinase und eine Uridyl-Transferase weiter metabolisiert. Bei erblichen Störungen des Galaktosestoffwechsels fehlen diese Enzyme. In Folge der Verwertungstörung kommt
es zur Anreicherung von Galaktose im Gewebe und im Plasma sowie zur
Ausscheidung mit dem Harn.
Beim Säugling führt ein Defekt zur Galaktosämie mit Entwicklungsstörungen (Ikterus prolongatus, Kataraktbildung, Leber- und Hirnschädigungen). Die Inzidenz beträgt ca. 1:50000.
Da die Verwertung von Galaktose fast ausschließlich in der Leber erfolgt,
ist bei Leberparenchymschäden eine verzögerte Verstoffwechslung der Galaktose die Folge, und ggf. die Durchführung einer Galaktose-Belastung
empfohlen.
Normwert:
im Blut im Urin
im 24 h-Urin
Material:
2 ml Na-Fluoridblut
10 ml Urin, bitte 24-Std.-Sammelmenge angeben!
<43 mg/l
<10 mg/l
<14 mg/24 Std.
■ Gallensäuren
Werden aus Cholesterin in der Leber gebildet und mit der Galleflüssigkeit
in das Duodenum sezerniert. Erhöhte Werte bei Cholestase und allen Formen struktureller Hepatopathien. Empfindlicher und spezifischer Indikator
bei Hepatopathie-Verdacht, wenn enzymatische oder andere chemische
Analysen normal ausfallen.
Normwert:
<8.1 µmol/l
Material:
2 ml Serum, BE nach 12 Std. Nahrungs- und Alkoholkarenz,
da Nahrungsaufnahme zu einem physiologisch bedingten
Anstieg der Gallensäuren im Serum führt!
■ Gamma-GT (y-Glutamyl-Transferase, GGT)
Erfassung von Lebererkrankungen mit Beteiligung der Gallenwegsepithelien.
Die im Serum messbare Gamma-GT entstammt der Leber. Eine Erhöhung
über das Doppelte des Normbereiches (oftmals mit Zunahme der anderen
leberspezifischen Enzyme) ist an eine Leberparenchymschädigung gekoppelt.
132
Gas
In der Gravidität und bei Knochenerkrankungen ist die GGT i.d.R. normal im
Gegensatz zur erhöhten Alkalischen Phosphatase.
Erhöht:
- Hepatobiliäre Erkrankungen (empfindlichster Marker der
Cholestase-Enzyme – 93% GGT vs. 62% AP);
-Leberzirrhose, Hepatitiden (GGT/GOT-Quotient >3);
-Alkoholabusus (nur Erhöhung der GGT);
-Metastasenleber;
primäres Leberzellkarzinom (fortlaufender Anstieg der GGT);
-akute Pankreatitis; Pankreaskopf-Ca;
-bei Einnahme von oralen Kontrazeptiva (außer Minipille),
Carbamazepin, Erythromycin, Oxacillin, Phenytoin.
Erniedrigt:
Keine Relevanz
Normwert:
Männer <60 U/l
Frauen <40 U/l
Material:
0.5 ml hämolysefreies Serum
■ Gastrin
3 Funktionsteste im Anhang (Sekretin-Provokationstest)
Proteohormon, das im Antrum des Magens, Duodenum und proximalen
Jejunum gebildet wird. Stimuli für die Sekretion sind der Dehnungsreiz bei
Nahrungsaufnahme, Anstieg des pH-Wertes im Magen auf über 2.5, Alkohol, Coffein sowie Vagusreiz. Gastrin regt die Salzsäureproduktion in den
Parietalzellen des Magenfundus an. Überschüssige Magensäure hemmt
über einen Rückkopplungsmechanismus die weitere Bildung von Gastrin.
Beim Zollinger-Ellison-Syndrom (gastrinbildende Tumoren des Pankreas,
Duodenums oder Magens) liegen bereits erhöhte Basalwerte vor, gefolgt
von massiver Salzsäureproduktion des Magens mit Auftreten von peptischen Ulcera (in Magen, Duodenum, Jejunum, Speiseröhre), evtl. Durchfällen. Diagnostisch entscheidend ist der Sekretin-Provokationstest mit
einem weiteren Anstieg des Gastrins um >100%.
Indikation:
- Rezidivierende gastroduodenale Ulcera;
-chronisch atropische Gastritis (Perniziosa-Anämie);
-V.a. Zollinger-Ellison-Syndrom.
Erhöht:
-Zollinger-Ellison-Syndrom (Gastrinom), deutlich erhöht;
-Anastomosengeschwüre und Ulcera peptica bei Billroth-II-
operierten Patienten (excluded antrum); hier beim Sekretin-
Provokationstest kein Anstieg des Serum-Gastrins;
-chron. atrophische Gastritis, mit oder ohne Vorliegen einer
perniziösen Anämie, deutlich bis stark erhöht;
-Ulcus duodeni.
Normwert:
< 90 ng/l, nüchtern!
Bei älteren Probanden können z.T. höhere Gastrinspiegel
gemessen werden.
Material:
1 ml Serum, tiefgefroren, Nüchternblutentnahme!
24 Stunden vor Gastrinbestimmung absetzen:
Antacida, H2-Rezeptorantagonisten, Anticholinergica.
5-7 Tage vor Gastrinbestimmung absetzen:
Protonenpumpenblocker.
133
Gel
■ Gelbfieber-Antikörper
Indikation:
V.a. Gelbfieber-Infektion.
Anamnestisch sollte ein Aufenthalt in den tropischen Verbreitungsgebieten gesichert sein.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ Gelenkpunktat-Analyse
Morphologisch: Zelldifferenzierung (mikroskopisch), Zellzahl, Ragocyten,
Kristalle.
Bakteriologisch: Bakteriologie, Antibiogramm.
Immunologisch-chemisch: Rheumafaktoren, CRP, Harnsäure und EiweißBestimmung. RF können gelegentlich in der Synovia früher als im peripheren Blut nachgewiesen werden.
Morphologische Beurteilung von Gelenkpunktaten:
bis 2000 Zellen/μl, überwiegend Lymphozyten: nichtentzündliche Gelenkergüsse (unspezifische Reizergüsse).
2000-50000 Zellen/µl, wechselndes Zellbild (aktivitätsabhängig) mit niedrigem bis sehr hohem relativem und absoluten Granulozytengehalt: entzündliche Gelenkergüsse, vorwiegend nichtbakterieller Genese.
mehr als 50000 bzw. 80000 Zellen/µl, überwiegend Granulozyten: meist
bakterielle, septische Ergüsse.
Indikation:
DD entzündlicher und nicht entzündlicher Gelenksergüsse.
Material:
10 ml Punktat
Für eine vollständige Analyse wird benötigt:
1. steriles Röhrchen für bakteriologische Untersuchungen;
2. EDTA-Röhrchen für Zellzahl, Zelldifferenzierung, evtl. Ragozyten;
3. Röhrchen ohne Zusatz für immunologisch-chemische Analysen.
■ Gentamicin
Therapiemonitoring bei Aminoglykosid-Gabe, Präparat z.B. Refobacin,
Sulmycin.
Normwert:
therap. Bereich
therap. Bereich
Material:
2 ml Serum
0,5 - 2,0 mg/l (Minimum)
5,0 - 10,0 mg/l (Maximum)
■ Gerinnungsfaktoren
Material:
jeweils 1 ml Citratplasma, tiefgefroren, sofern nicht anders
angegeben!
Faktor I, Fibrinogen
134
Ger
Faktor II, Prothrombin
Erfassung einer durch Faktorenmangel bedingten angeborenen oder
erworbenen Gerinnungsstörung.
Erniedrigt:
Angeborener Faktor II-Mangel; Vitamin-K-Mangel; Verbrauchskoagulopathien; Leberfunktionsstörungen;
manche Cephalosporine führen zu einer Verminderung;
Faktor II-Inhibitoren täuschen eine Verminderung vor.
Normwert:
70 - 130 %
Faktor III, Gewebsthrombokinase
Startpunkt des exogenen Gerinnungssystems.
Faktor IV, Calcium
Faktor V, Proaccelerin
Erhöht:
Östrogenmedikation; Protein-C-Mangel.
Erniedrigt:
Leberparenchymschäden; Verbrauchskoagulopathien; kongenitaler oder erworbener (z.B. paraneoplastisch) Faktor-V-Mangel.
Normwert:
70 - 140%
Faktor VI, aktivierter Faktor V
Faktor VII, Prokonvertin
Erhöht:
Östrogenmedikation; Risikofaktor für koronare Herzkrankheit.
Erniedrigt:
Vitamin-K-Mangel; Leberparenchymschäden; Verbrauchskoagulopathien; kongenitaler Faktor-VII-Mangel.
Normwert:
50 – 130%
Faktor VIII, Hämophilie-A-Faktor
Zirkuliert im Blut als ein aus zwei Teilen bestehender Komplex (Faktor VIII:C
und Faktor VIII:vWF
Faktor VIII: C, antihämophiles Globulin A
koagulatorisch wirkend, Gerinnungsfaktor-VIII-Aktivität.
Indikation:
DD Hämophilie A; von-Willebrand-Syndrom;
Abgrenzung Hämophilie A/ Hämophilie B;
Therapiekontrolle bei Faktor-VIII-Substitution.
Erniedrigt:
Hämophilie A; von-Willebrand-Syndrom Typ III.
Normwert:
70 – 140%
Faktor VIII: assoziiertes Antigen, von-Willebrand-Faktor (vWF)
Für die Thrombozytenaggregation bedeutsam. Multimere des vWF werden
als Ristocetin-Kofaktor (F VIIIR:RCoF) bezeichnet.
135
Ger
Indikation:
DD Hämophilie A; von-Willebrand-Syndrom; unklare Thromboseneigung.
Erniedrigt:
Angeborenes oder erworbenes von-Willebrand-Syndrom;
Verbrauchskoagulopathie; Fibrinolyse- und Asparaginase-Therapie.
Normwert:
Erwachsene 60 - 150 %
Faktor VIII: Ristocetin-Cofaktor-Aktivität
Erfassung einer gestörten Thrombozytenadhäsivität.
Ristocetin-Kofaktor-Aktivität entspricht der biologischen Aktivität des vonWillebrand-Faktors.
Indikation:
DD Hämophilie A; von-Willebrand-Syndrom;
Abschätzung des Schweregrades eines von-Willebrand-
Syndroms.
Erniedrigt:
von-Willebrand-Syndrom Typ I-IIc; fehlend bei von-Willebrand Syndrom Typ III.
Normwert:
Erwachsene 60 – 150%
Material:
2 ml Citratplasma, tiefgefroren
von-Willebrand-Multimere
Bestimmung der Kollagen-Bindungsaktivität
Indikation:
von-Willebrand-Syndrom;
Material:
3 ml Citratblut
Faktor IX, Christmas-Faktor, antihämophiles Globulin B
Bei der Hämophilie B liegt ein angeborener Mangel vor, zur Kontrolle ist
die PTT geeignet.
Indikation:
Hämophilie B
Erniedrigt:
Hämophilie B; Vitamin-K-Mangel; Leberfunktionsstörungen;
Verbrauchskoagulopathien; Asparaginase-Therapie; Amyloidose;
Lupus erythematodes.
Normwert:
70 - 140 %
Faktor X, Stuart-Prower-Faktor
Erhöht:
Östrogentherapie
Erniedrigt:
Kongenitaler Faktor-X-Mangel; Leberparenchymschäden; Amyloidose; Verbrauchskoagulopathien; Asparaginase-Therapie.
Normwert:
70 – 140%
Faktor XI, Rosenthal-Faktor
Erniedrigt:
Kongenitaler Faktor-XI-Mangel; Leberparenchym schäden; Amyloidose; Verbrauchskoagulopathien.
Normwert:
70 - 140 %
136
Ger
Faktor XII, Hagemann-Faktor
Erniedrigt:
Angeborener Faktor-XII-Mangel; nephrotisches Syndrom.
Normwert:
70 - 140 %
Faktor XIII, fibrinstabilisierender Faktor
Globaltests sind zur Kontrolle nicht geeignet, da die Wirkung von F XIII
erst nach der Fibrinbildung einsetzt (Fibrinvernetzung).
Erniedrigt:
Angeborener Faktor-XIII-Mangel; Leberparenchymschäden;
Verbrauchskoagulopathien; fibrinolytische Therapie; Promyelozytenleukämie; Tumore; Asparaginase-Therapie.
Normwert:
70-130 %
Material:
jeweils 1 ml Citratplasma, tiefgefroren, sofern nicht anders angegeben!
■ Gerinnungsstatus (Basisprogramm)
3
Einzel-Parameter
Blutbild
Suchprogramm zum Ausschluss einer hämorrhagischen Diathese (durch
Gerinnungsfaktor-Mangel bedingt, thrombocytär), insbesondere im Rahmen der präoperativen Diagnostik. Der Gerinnungsfaktor XIII wird
hierbei nicht erfasst.
Der Gerinnungsstatus umfasst die Parameter
Quick (Thromboplastinzeit, TPZ, Prothrombinzeit);
Partielle Thromboplastinzeit (aPTT, akt. Partielle Thromboplastinzeit);
Thrombinzeit (TZ);
Fibrinogen;
Thrombozyten-Zahl.
Die oben aufgeführten Gerinnungsanalysen sind als Globalteste aufzufassen, die einen Hinweis geben, an welcher Stelle das Gerinnungssystem
gestört ist. Pathologische Werte für die Thromboplastinzeit (Quick)
korrelieren mit einer Störung im exogenen System, pathologische Werte
von PTT mit einer Störung im endogenen System. Der korrekte Ablauf der
Endphase kann durch die Bestimmung von Thrombinzeit und Fibrinogen
geprüft werden. Zur weiterführenden Diagnostik ist die Durchführung von
Faktorenanalysen, Thrombelastogramm und Thrombozytenfunktionstests
indiziert.
Die Überwachung der Antikoagulantientherapie erfolgt bei Anwendung von Cumarinderivaten mittels Quick-Test, bei Anwendung von Heparin mittels Bestimmung der aPTT und der TZ.
Die Quick-Bestimmung erfasst Störungen des exogenen Systems:
Faktor
I
II
V
VII
X
Die PTT erfasst Störungen des endogenen Systems:
Faktoren I
II
V
VIII
IX
X
XI
XII
137
Gia
Die Thrombinzeit erfasst vor allem erniedrigte Fibrinogenspiegel (sowie ATIII,
das Vorhandensein von Heparin und Fibrinogen-Spaltprodukten).
Die Thrombozytenzahl wird bei der Blutbildbestimmung erfasst.
Material: 1 Citrat-Röhrchen und 1 EDTA-Röhrchen, jeweils bis zur Markierung gefüllt!
■ Giardia lamblia (Lamblia intestinalis)
Infektion erfolgt durch peroral aufgenommene Zysten in kontaminierten
Lebensmitteln. Symptome: Übelkeit, wäßrige Durchfälle. Mikroskopischer
Nachweis sowie Antigen-Nachweis mittels EIA im Stuhl.
Normwert:
negativ
Material:
bohnengroße Stuhlprobe nativ
bohnengroße Stuhlprobe in MIF-Lösung (Spezial-Stuhlröhrchen
anfordern!)
■ Glatte Muskulatur-AutoAntikörper
3 SMA (smooth muscle autoantibodies)
Autoimmune Hepatitis
■ GLDH (Glutamat-Dehydrogenase)
Mitochondriales Enzym; Indikator für die Schwere eines Leberzellschadens
(Zerstörung der Mitochondrien); Abschätzung von Leberzellnekrosen bei
Hepatitis, Leberzirrhose, Lebermetastasen, akuter Intoxikation (z.B. Pilzgifte,
Werte um 100 U/l und höher), akuter Behinderung der Leberdurchblutung
bei Lebervenenthrombose, Verschluß der A. hepatica, akuter Rechtsherzinsuffizienz.
Normwert:
Männer Frauen Material:
1 ml Serum
<7 U/l
<5 U/l
■ Gliadin-Antikörper (-IgG, -IgA)
3
Transglutaminase-IgA-AutoAntikörper
Zöliakie
Diagnose der gliadinsensitiven Enteropathie und der Sprue,
Therapieüberwachung bei glutenfreier Diät.
Wir bestimmen Antikörper gegen deamidiertes Gliadinpeptid. Im Gegensatz zu den früher bestimmten Gliadin-Ak, die häufig falsch positiv waren,
sind Antikörper gegen deamidiertes Gliadinpeptid weitgehend Zöliakiespezifisch und in Sensitivität und Spezifität mit TransglutaminaseAAk vergleichbar.
Ein IgA-Defizit kommt bei Zöliakie-Patienten etwa 10x häufiger vor als in
der Normalbevölkerung (d.h. bei 2,5%). In diesem Fall ist die alleinige Bestimmung von Transglutaminase-IgA nicht ausreichend, weswegen bei der Anforderung auf Transglutaminase-IgA auch Gesamt-IgA bestimmt wird.
Kleine Kinder bis ca. 2. LJ haben häufig noch keine TransglutaminaseAAk gebildet, jedoch bereits Gliadin-Ak. Diäterfolge wie auch Diätfehler
können anhand der Gliadin-Ak schneller erkannt werden als mit Transglutaminase-AAk.
138
Glu
Bei Verdacht auf bzw. zum Ausschluss einer Zöliakie empfohlen:
Transglutaminase IgA und Gliadin-IgG-Ak (und Gliadin-IgA-Ak)
Vorkommen und Indikation
Zöliakie (Diagnose und Therapieüberwachung bei glutenfreier Diät);
Abklärung von Gedeihstörungen, Gewichtsabnahme, Infektanfälligkeit, Anämie, Eisenmangel, Infertilität und Abortneigung, neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen, Gelenkschmerzen, Zahnschmelzdefekten, unklaren
Transaminasenerhöhungen.
Risikogruppen für das Vorliegen einer Zöliakie (Verwandte 1. Grades
von Zöliakiepatienten, Dermatitis herpetiformis Duhring, Diabetes mellitus
Typ I, selektiver IgA-Mangel, IgA-Nephropathie, Autoimmun-Thyreopathie,
Autoimmun-Myokarditis, Sjögren-Syndrom, juv. rheumatoide Arthritis, Osteoporose, Down-Syndrom, cystische Fibrose).
Erhöht:
Zöliakie; Dermatitis herpetiformis Duhring; Down-Syndrom;
Diabetes mellitus Typ I.
Normwert:
Gliadin-IgG
Gliadin-IgA
<7 U/ml
<7 U/ml
RAST auf Gluten
<0.35 kU/l
Material:
1 ml Serum
Die Bestimmung von Gliadin-Ak im Stuhl führen wir wegen
unzureichender Sensitivität und Spezifität nicht durch.
■ Glomerulus-Basalmembran-AutoAntikörper
Komplementbindende IgG-Antikörper, die zu Entzündungsreaktionen an der
glomerulärem Basalmembran führen. Unbehandelt führt die Erkrankung binnen
Wochen bis Monaten zur terminalen Niereninsuffizienz. Häufig auch Lungenbeteiligung, hier AAk gegen alveoläre Basalmembran (Goodpasture-Syndrom).
Zusätzliche Bestimmung der ANCA, dsDNS-AAk, IgA-Spiegel und der Zirkulierenden Immunkomplexe zu empfehlen.
Erhöht:
Rapid-progressive Glomerulonephritis; Goodpasture-Syndrom
(hämorrhagische Lungeninfiltrate mit rasch fortschreitender
Glomerulonephritis, verläuft meist letal).
Normwert:
<10 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ Glukagon
3
Glukagontest (Funktionsteste im Anhang)
Polypeptidhormon, Insulinantagonisten, wird in den Langerhans'schen Inseln
(A-Zellen) des Pankreas produziert.
Die Produktion wird durch Hypoglykämie stimuliert. Es wirkt blutzuckersteigernd durch Hemmung der Glykogenese sowie Steigerung der Glykogenolyse und Glukoneogenese. Außerdem wirkt Glukagon auf den Fett- und
Proteinstoffwechsel im Sinne einer Steigerung der Lipolyse und Hemmung
der Proteinsynthese.
Indikation:
DD von Störungen der Glukoseregulierung
Normwert:
60-177 ng/l
Material:
1 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren!
139
Glu
■ Glukose im Blut (Blutzuckerspiegel)
3 Diabetes-Diagnostik
HbA1c
Glukosetoleranztest (Funktionsteste im Anhang)
Indikation:
Erkennung einer diabetischen Stoffwechselstörung; Therapiekontrolle bei Diabetes mellitus Typ I und II; hypoglykämische
Zustände; latenter Diabetes mellitus; Gestations-Diabetes.
Erhöht:
- Insulinmangel (Diabetes mellitus; akute oder chronisch
rezidivierende Pankreatitis; Lebererkrankungen,
bei 20% manifester Diabetes);
-bei erhöhtem Thyroxin-Spiegel (Hyperthyreose);
-bei erhöhem Cortisolspiegel (Corticoidtherapie; M.Cushing);
-bei erhöhtem STH-Spiegel (Akromegalie);
-bei erhöhtem Adrenalinspiegel (allgemeine Streßsituationen,
Myokardinfarkt, Schädel-Hirn-Trauma);
-bei endokrin aktiven Hypophysenadenomen (Wachstumshor-
mon, ACTH, Prolaktin).
Erniedrigt:
- Insulinüberschuss (Insulinome, Überdosierung von Insulin
oder oralen Antidiabetika);
-Malabsorptionsyndrome;
-hereditäre Erkrankungen (Glykogenosen, Galaktose-Intoleranz,
Fruktose-Intoleranz).
Normwert:
<100 mg/dl
100 – 125 mg/dl
>125 mg/dl
Material:
2 ml Na-Fluorid-Blut
Wegen der Tagesrhythmik sollte die Nüchternblutentnahme
stets morgens zwischen 8 und 9 Uhr erfolgen!
Beeinflussende Medikamente (Steroide, Diuretika) falls möglich
48 Std. vor Blutentnahme absetzen!
Blutzuckerwerte im Serum sind nur verwertbar, wenn die Probe
nach spätestens 2 Stunden abzentrifugiert wurde, da sonst
durch Glucose-Abbau in den Erythrozyten falsch niedrige Werte
möglich sind.
nüchtern
Indikation zum oGTT
Wiederholung
■ Glukose im Urin
Indikation:
V.a. diabetische Stoffwechsellage; schlecht eingestellter Diabetiker; Diabetes renalis.
Erhöht:
-Manifester Diabetes mellitus Typ I oder II;
-renaler Diabetes (hereditäre Störung der Glukoserückresorption,
toxische Schädigung des proximalen Tubulusapparates);
-Schwangerschaftsglukosurie (Abklärung durch den oralen
Glukosetoleranztest).
Normwert:
< 15 mg/dl (Spontanurin)
Material:
5 ml Urin
■ Glukose im Liquor
3
Liquordiagnostik
140
Gol
■ Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase
3 Pyruvatkinase
Erythrozytenenzym. Ein X-chromosomal-rezessiv vererbter Defekt der
G6P-Dehydrogenase kann duch verkürzte Erythrozytenlebenszeit hämolytische Anämien verursachen. Je nach Genotyp sind noch normale, intermediäre oder sehr niedrige G6PD-Aktivitäten nachweisbar. Häufigstes
Vorkommen bei Bewohnern der Mittelmeerländer, Asiens und Afrikas (Malariaregionen). Individuen mit diesem Enzymdefekt sind nicht in der Lage
eine adäquate Menge von reduziertem Gluthathionin in ihren Erythrozyten
aufrechtzuerhalten. Es kommt zur Heinz'schen Innenkörperbildung.
Der G6P-Dehydrogenasemangel ist der häufigste kongenitale erythrozytäre
Enzymdefekt, gefolgt vom Pyruvatkinasemangel.
Mögliche Auslöser einer hämolytischen Krise sind:
Bakterielle und virale Infektionen;
Antimalariamittel (Primaquin, Pamaquin, Chloroquin);
Sulfonamide (Sulfanilamid, Sulfasozol);
Nitrofurantoin; Nalixidinsäure; Chinin, Chinidin;
Vitamin K (wasserlöslich);
Favabohnen; oxidativer Stress.
Indikation:
-DD hämolytischer Anämien;
-hämolytische Krisen durch Infektionen, Verzehr von Saubohnen
(Favismus), Arzneimittel (s.o.);
-Abklärung von Heinz'schen Innenkörperchen im Diff.-Blutbild.
Normwert:
221 - 570 mU/109 Ery
Material:
4 ml EDTA-Blut oder 4 ml Citrat-Blut
■ Glukose-Toleranztest
3 Funktionsteste im Anhang
■ Glykohämoglobin
3
HbA1c
■ GnRH-Test
3
Funktionsteste im Anhang
■ Gold
Antirheumatikum.
Die Wirkung von Goldpräparaten bei der antirheumatischen Therapie ist
auf die Hemmung mesenchymaler Reaktionen zurückzuführen. In sehr
frühen Krankheitsstadien kann es zur völligen Remission kommen. Die Nebenwirkungen (Dermatitis, Stomatitis, Glomerulonephritis, Agranulozytose
und Thrombozytopenie) sind erheblich.
Regelmäßige Kontrolle des Urins auf Eiweiß empfohlen (Nephropathie!)
Indikation:
Therapiekontrolle
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
2 ml Serum
141
Gon
■ Gonadotropine
3 FSHLH
Ovarialfunktionsdiagnostik
FSH und LH sind Hormone des HVL, deren pulsatile Freisetzung durch das
Gonadotropin-Releasing-Hormon (Gn-RH bzw. LH-RH) des Hypothalamus
angeregt und durch den Rückkopplungseffekt der im Plasma zirkulierenden
androgenen und östrogenen Steroidhormone reguliert wird.
Bei der Frau regt FSH zu Beginn des Menstruationszyklus Follikelwachstum
und Östrogenbildung im Ovar an. LH bewirkt in der 2. Zyklushälfte die Follikelreifung, Follikelsprung mit Entwicklung des Gelbkörpers und Progesteronproduktion.
Beim Mann fördert FSH die Spermatogenese und LH den Aufbau der Interstitialzellen in den Testes und die Testosteronproduktion.
Die Gonadotropinwerte sind prinzipiell erhöht bei Hypogonadismus, speziell bei der Frau durch Steroidhormonmangel, bei Zyklusstörungen und in
der Postmenopause.
Erniedrigte Werte bei Störungen der Achse Hypophyse – Hypothalamus.
Die Bestimmung von FSH und LH ist daher geeignet, primäre Gonadeninsuffizienzen von hypophysären Formen zu unterscheiden.
Funktionstest: Gn-RH-Test (LH/ FSH-Stimulationstest mit LH-RH)
Normwert:
Alters- und geschlechtsspezifisch, siehe Befundbericht!
Auch FSH- und LH-Werte an der unteren Grenze des Normbereichs können bei Amenorrhoe ein Hinweis auf eine sekundäre
Ovarialinsuffizienz sein.
Material:
1 ml Serum
■ Gonokokken
Direktnachweis. Auftreten von Neisseria gonorrhoeae 2-5 Tage nach Infektion (Inkubationszeit).
Mikroskopischer Nachweis (Gram-Färbung), kultureller Nachweis.
Cave:
Gonokokken reagieren empfindlich auf Kälte und Austrocknung
Normwert:
negativ
Material:
Abstrich im Transportmedium, Spezialversandmaterial!
■ Gonokokken-Antikörper
Wenig aussagekräftig bei frischen Fällen, hier Erregernachweis vorrangig.
Eignet sich vielmehr zur Diagnostik von chronischen Infektionen wie Prostatitis, Epididymitis, Endometritis, Adnexitis und extragenitalen Manifestationen.
Die KBR wird nach 3-5 Wochen positiv. Nach klinischer Heilung können
noch mehrere Monate niedrige Titer nachweisbar bleiben.
Normwert:
<1:8 Titer
Material:
0.5 ml Serum
142
Gra
■ GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase)
Synonym: Aspartat-Amino-Transferase (AST).
GOT ist vorwiegend in Leber-, Myokard- und Skelettmuskelzellen lokalisiert. GOT ist zu 30% zytoplasmatisch gelöst und zu 70% in den Mitochondrien gebunden, so dass erhöhte Aktivitäten insbesondere bei nekrotisierenden Prozessen gefunden werden.
Indikation:
-Diagnose, Differenzierung und Verlaufsbeobachtung von
Erkrankungen der Leber und der Gallenwege;
-V.a. frischen Myokardinfarkt.
Erhöht:
- Herzinfarkt (in den ersten 5 Std. bis 5 Tagen);
-akute Hepatitis (hier niedriger als die GPT); chronische Leber-
entzündungen; akute toxische Leberschäden;
-Muskelerkrankungen; -Alkohol;
-physiologisch (geringgradig) während der Schwangerschaft;
-Hämolyse.
Normwert:
Männer
<50 U/l
Frauen <35 U/l
Falsch hohe Werte durch Hämolyse, da 80% der GOT-Aktivität
intraerythrocytär vorliegt!
Material:
1 ml Serum, hämolysefrei!
■ GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase)
Synonym: Alanin-Amino-Transferase (ALT).
GPT ist vorwiegend in Leberzellen lokalisiert und dort im Zytoplasma gelöst; eine geringere Aktivität findet sich z.B. im Myokard und in Sklettmuskeln. Unspezifisch erhöhte Werte treten als Nebenwirkung zahlreicher
Medikamente und durch Alkoholkonsum auf.
Die Bestimmung der GPT erfasst Leberparenchym-Zellschäden durch Austritt des in den Hepatozyten lokalisierten Enzyms. Im Vergleich zur GOT
(17 h) hat die GPT (47h) eine deutlich längere Halbwertszeit.
Erhöht:
- Leberparenchymschäden (Hepatitiden, Verschlussikterus, Leber zirrhose, autoimmune Leberekrankungen, hereditäre Stoff-
wechselstörungen);
-Skelettmuskelerkrankungen;
-Nebenwirkung zahlreicher Medikamente (z.B. Salicylsäure,
Carbamazepin, Oxacillin, Papaverin, Paracetamol, Phenytoin,
Phenylbutazon, Streptokinase, Valproinsäure); Alkohol;
-physiologisch (geringgradig) während der Schwangerschaft.
Normwert:
Männer
Frauen Material:
1 ml Serum
<50 U/l
<35 U/l
■ Granulozyten-Zytoplasma/Kern-AutoAntikörper
3
ANCA
■ Granulozyten-Membran-AutoAntikörper
Neutrophilen-AAk können Ursache für Dysfunktionen in der zellulären Immunabwehr sein. Antikörper richten sich gegen antigene Komponenten
der Granulozyten.
143
Gru
Indikation:
- Granulozytopenie;
-Neutropenie (autoimmune, medikamentenbedingte, neonatale/
alloimmune);
-Kollagenosen; Lupus erythematodes;
-chron. Polyarthritis;
-lymphoproliferative Erkrankungen;
-primär biliäre Zirrhose.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
1 ml Serum
■ Gruber-Widal
3
Salmonellen-Diagnostik
Listerien-Ak
Brucellose
Tularämie
Antikörpernachweis mittels Agglutinationsreaktion.
Die Widalreaktion sollte nur im Zusammenhang mit anderen labordiagnostischen Daten, dem klinischen Befund und der Anamnese beurteilt werden.
Wichtig für die Beurteilung der Widalreaktion ist der Titerverlauf. Anstiege
um zwei oder mehr Titerstufen sprechen für eine frische Infektion.
Bei klinischem Verdacht auf eine akute Infektion ist der Erregernachweis vorrangig.
Typhus - Paratyphus - Enteritis
Bei Typhus und Paratyphus treten ca. 1 Woche nach Krankheitsbeginn erhöhte Titer auf. Anfangs kann die O-Agglutination, später die H-Agglutination überwiegen. H-Agglutinine können monate- bis jahrelang persistieren, während O-Agglutinine meist nach wenigen Wochen wieder abfallen.
Bei niedrigen Titern ist an die Möglichkeit einer Kreuzreaktion zu denken
(Antigengemeinschaft mit anderen Salmonellen).
Bei Geimpften ist ein H-Titer mit besonderer Vorsicht zu bewerten.
Enteritis-Salmonellen
Häufig keine nachweisbare AK-Bildung, da in der Regel kein septischer
Verlauf.
Brucellen (B. abortus; B. melitensis; B. suis)
Erhöhte Titer in den ersten Krankheitswochen, bleiben z.T. über Jahre erhöht. Titer ab 1:160 verdächtig. Kreuzreaktion mit Y. enterocolitica 09.
Listeriose
Kreuzreaktion mit Antikörpern gegen grampositive Kokken möglich.
Tularämie
Antikörper treten in der 2. Krankheitswoche auf. Titer ab 1:160 verdächtig.
Material:
144
1 ml Serum
Häm
■ Hämatokrit
3
Blutbild, großes
Prozentanteil des Erythrozytenvolumens am Vollblut-Gesamtvolumen
Erhöht:
Polyzythämie; Polyglobulie; Exsikkose.
Erniedrigt:
Anämie.
Normwert:
Männer42-52 %
Frauen 37-47 %
Material:
3 ml EDTA-Blut
■ Hämochromatose-Gentest (HFE)
3
HFE-Genotypisierung
■ Hämoglobin (Hb)
3
Blutbild Hämoglobin-Elektrophorese
In den Erythrozyten enthaltenes Chromoprotein, bestehend aus dem Globin (94%) und dem Eisen-(II)-haltigen Häm. Die gesamte Hb-Menge beim
Erwachsenen beträgt ca. 650 g.
Erhöht:
Polyzythämie; Polyglobulie; Exsikkose.
Erniedrigt:
Anämie.
Normwert:
Männer
Frauen Kleinkinder
Neugeborene
14-18 g/dl
12-16 g/dl
10-14 g/dl
bis 24 g/dl
■ Hämoglobin-Elektrophorese
Die Mehrzahl der ca. 300 bekannten anomalen Hämoglobine unterscheidet sich nur durch den Austausch einer einzigen Aminosäure. Die häufigsten Hämoglobinopathien besitzen die Hämoglobinvarianten Hb-S, -C,
-D und -E (Vorkommen: Mittelmeerländer, Afrika, Asien).
Unter pathologischen Verhältnissen können entweder die normal vorkommenden Hämoglobine (HbA1, HbA2, HbF) in ihrem relativen Verhältnis
zueinander verschoben sein, z.B. starke HbF-Vermehrung bei Thalassaemia
major oder/und anomale Hämoglobine, z.B. HbS, HbC, HbD, HbM u.a.
auftreten.
Hämoglobin A2
Hb-A2 wird analog, Hb-F vermehrt gebildet, wenn hereditär bedingt eine
verminderte Syntheserate an ß-Globulin-Ketten des Hämoglobinmoleküls
besteht. Erhöhte Werte sind typisch für die ß-Thalassämie. Die Thalassämie ist weltweit verbreitet und wird vereinzelt auch bei Deutschstämmigen
angetroffen.
Normwert:
< 3.0 % des Gesamt-Hb
Material:
3 ml EDTA-Blut
145
Häm
Hämoglobin F (Fetale Erythrozyten)
Indikation:
Nachweis fetaler Erythrocyten im mütterlichen Blut;
V.a. heriditäre Persistenz von fetalem Hämoglobin (HPFH);
V.a. Thalassämien.
Erhöht:
Bei Hämoglobinopathien (Thalassaemia major; Thalassaemia
minor; Thalassaemia HbC und HbE).
Normwert:
(in Prozent des Gesamt-Hb)
Erwachsene
< 0.4 %
Kinder altersabhängig, siehe Befund!
Schwangere
bei ca. 30% der Schwangeren sind fetale
Erythrocyten im Laufe derSchwangerschaft
nachweisbar, bei 50 % post partum.
Material:
3 ml EDTA-Blut
Die häufigsten Hämoglobinopathien:
Sichelzellkrankheit
20-40 % im tropischen Afrika, 5-10 % der schwarzen Bevölkerung in
Amerika (heterozygote Anlagenträger). Autosomal kodominant vererbte
Krankheit mit qualitativer Hb-Veränderung.
Alpha-Thalassämie
Selten. Verminderte Alpha-Ketten-Synthese, vor allem in Südostasien vorkommend.
Beta-Thalassämie
Quantitative Störung der Hb-Synthese: verminderte -Ketten-Synthese,
häufigste Thalassämie bei der Bevölkerung aus dem Mittelmeerraum;
Minorform: Heterozygotie, Majorform: Cooley-Anämie, Homozygotie.
Indikation:
- Hämolytische Anämien und vasookklusive Krisen mit Organin farkten (Milz, Nieren, Leber); V.a. Sichelzellanämie;
-schwere hämolytische Krisen mit Knochenmarkshyperplasie
und evtl. Bürstenschädel, V.a. Cooley-Anämie (homozygote Form
der Sichelzellanämie);
-Hydrops fetalis (nicht lebensfähig), Hb Bart’s Hydrops fetalis-
Sndrom, V.a. Alpha-Thalassämie;
-hypochrome, mikrozytäre Anämie, V.a. Beta-Thalassämie
Pathologisch: Sichelzellanämie HbS >80 %, HbF 20%;
Thalassämie majorHbA2 auf 30-40% erhöht;
Thalassämie minorHbA2 auf 3-10 % erhöht.
Normwerte: Erwachsene
HbA1 >96.5 %
HbA2 < 3.0 %
HbF
< 0.4 %
Material:
Neugeborene
20-40 %
0.5-1.5 %
60-80 %
3 ml EDTA-Vollblut
■ Hämoglobin/Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex im
Stuhl
Immunologischer Nachweis von humanem Hämoglobin zur Früherkennung von Darmkrebs.
Humanes Hämoglobin wird in 100-fach niedrigerer Konzentration als mit
der biochemischen Mehode (Haemoccult) erkannt. Die ergänzende Bestimmung des Hämoglobin-Haptoglobin-Komplexes verbessert den Nachweis
nach längerer Darmpassage.
146
Hap
Die Sensitivität liegt mit 73-96% wesentlich höher als beim Haemoccult
(max. 40%) und ist vergleichbar mit dem M2PK-Nachweis im Stuhl.
Die Spezifität ist mit 77-99% wesentlich höher als beim Haemoccult-Test
und beim M2PK-Nachweis.
Normwert:
<2,0 µg/g Stuhl
Material:
1g Stuhl, gewonnen aus verschiedenen Bereichen der Stuhlprobe
■ Hämopexin
Verminderung bei starker Hämolyse. Hämopexin spricht später an als Haptoglobin und erst nach ausgeprägter Haptoglobinverminderung. Vermehrung bei nephrotischem Syndrom und gelegentlich bei schnell wachsendem malignem Melanom. Keine Erhöhung bei Entzündungen, da kein
Akute-Phase-Protein.
Indikation:
Abschätzung des Ausmaßes einer intravasalen Hämolyse.
Normwert:
0,5 – 1,5 g/l
Material:
1 ml Serum
■ Haloperidol
Medikamentennachweis, Präparat z.B. Haldol, HWZ 13-30 Std.
Indikation:
Therapieüberwachung.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch (Erwachsene)
Material:
1 ml Serum
1-33 µg/l
> 50 µg/l
■ Hanta-Viren
Träger sind verschiedene Nagetiere, die die Viren in Speichel, Urin und Faeces
ausscheiden (Deutschland: Puumala-Viren, milde Verlaufsform; Südostasien,
Südeuropa: Hantaan-Virus, schwere Verlaufsform) Reiseanamnese!
Besondere Infektionsgefahr besteht für Land-, Waldarbeiter, Jäger.
Bei akutem Nierenversagen unklarer Ätiologie sollte stets auch an eine
Hanta-Virus-Infektion gedacht werden.
Antikörper sind meist bei Krankheitsbeginn schon nachweisbar. Beweisend
für eine Infektion ist ein deutlicher Titeranstieg innerhalb von 10-14 Tagen
oder das Auftreten von IgM-AK.
Indikation:
Hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom; Nephropathia
epidemica; akutes Nierenversagen; interstitielle Nephritis.
Material:
1 ml Serum
■ Haptoglobin
Es ist das wichtigste Akute-Phase-Protein und wird in der Leber gebildet.
Hämoglobinbindung und Transport von Hämoglobin in das RES. Schützt vor
Eisenverlust, kommt in verschiedenen genetischen Varianten vor.
Indikation:
V.a. intravasale Hämolyse; Abklärung einer hämolytischen Anämie.
147
Har
Erhöht:
- Infektanämie; entzündliche Prozesse;
-Tumoranämie;
-degenerative Vorgänge;
-Cholestase.
Erniedrigt:
- Hämolyse: immunhämolytisch, mechanisch (Herzklappen),
medikamentös, infektbedingt;
-Leberparenchymschaden; chron. Hepatopathie;
-Malabsorptionssyndrom.
Normwert:
Erwachsene 36 - 195 mg/dl
Bei gleichzeitiger Akute-Phase-Reaktion „Vortäuschung“
normalhoher Haptoglobin-Werte möglich! Ggf. simultane
CRP-Bestimmung empfohlen.
Material:
1 ml Serum
■ Harnsäure im Serum
Erfassung von Störungen des Purinstoffwechsels.
Antikoagulanzien verursachen über die Hemmung der Uricase erniedrigte
Werte. Alkoholkonsum bewirkt durch Steigerung der hepatischen Harnsäurebildung erhöhte Werte.
Erhöht:
- Gicht (im akuten Anfall häufig über 8.0 mg/dl);
-Nierenerkrankungen mit verminderter renaler Harnsäureaus-
scheidung; Nierensteine;
-gesteigerter Zellabbau (Malignome, Leukosen, Polyzythämie);
-Hungerzustände;
-Medikamente (wie Thiaziddiuretika, Tuberkulostatika, Zytosta-
tika); Alkohol;
-Chemotherapie; Strahlentherapie.
Erniedrigt:
- Verminderte Harnsäuresynthese;
-Allopurinol-Medikation; weitere Medikamente (z.B. Salicylate
in hoher Dosierung, Cumarine, Corticoide).
Normwert:
Männer 3.6 - 8.2 mg/dl
Frauen 2.3 - 6.1 mg/dl
Material:
1 ml Serum
■ Harnsäure im Urin
Indikation:
- Erfassung der renalen Harnsäureausscheidung;
-Nephrolithiasis mit harnsäure- oder calciumhaltigen Steinen;
-Therapie mit Allopurinol und Uricosurica.
Erhöht:
Gicht; Zellzerfall bei Malignomen und Leukämien; Nierensteine.
Erniedrigt:
Gicht (mit verminderter renaler Ausscheidung); Niereninsuffizienz, Eklampsie, Exsikkose.
Normwert:
1,2 - 6,0 mmol/d
2,2 - 5,5 mmol/l (1. Morgenurin)
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze,
Gesamtmenge angeben!
■ Harnsäure im Punktat
Nachweis von Harnsäurekristallen im Punktat spricht für einen akuten Gichtanfall - sie können aber auch fehlen.
148
HbA
Material:
1 ml Punktat
■ Harnstein-Analyse
3 Steinanalyse
Ausdruck der Kristallisationsbereitschaft in den ableitenden Harnwegen.
Indikation:
Ursachenklärung bei Nephrolithiasis oder Urolithiasis.
Material:
Harnstein(e)
■ Harnstoff
Erfassung von Synthese- und Eliminationsstörungen der Eiweißabbauprodukte.
Harnstoff entsteht in der Leber als ein Endprodukt des Eiweißabbaus und
wird zu 90 % renal ausgeschieden. Der Harnstoffspiegel im Serum hängt von
der Eiweißzufuhr und dem Eiweißabbau, der glomerulären Nierenfunktion
und der Diurese ab.
Zur Einschätzung der Nierenfunktion ist die Kreatininbestimmung
besser geeignet.
Erhöht:
- Niereninsuffizienz;
-Exsikkose (leichter Anstieg); eiweißreiche Kost in großer Menge;
-Traumata; Nekrosen.
Erniedrigt:
-Schwere Lebererkrankung;
-eiweißarme Kost; Hungerzustände;
-Kinder; Schwangere.
Normwert:
Serum Männer
Frauen
19 - 44 mg/dl
15 - 40 mg/dl
Urin
<580 mmol/d
150-500 mmol/l (1. Morgenurin)
Material:
0.5 ml Serum
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze,
Gesamtmenge angeben!
■ Haschisch
3
Drogenscreening im Urin (Cannabinoide)
■ HbA1c (Glykohämoglobin)
HbA1c ist glykosyliertes Hämoglobin, das durch Anlagerung von Glukose
an das Hämoglobinmolekül entsteht. Die Bestimmung des HbA1c-Wertes
erlaubt eine retrospektive Beurteilung der mittleren Blutglukosespiegel über
Zeiträume von mehreren Wochen. Die Halbwertszeit des HbA1c wird durch
die Erythrozytenlebenszeit (100-120 Tage) bestimmt, daher sollte die Bestimmung in 1-3 monatigen Abständen durchgeführt werden.
Eingeschränkte Aussage bei Hämoglobinopathien, Hämolyse und Niereninsuffizienz mit Kreatininwerten >2.5 mg/dl, falsch hohe Werte bei Eisenmangelanämie.
Mit dem Beschluss zur Standardisierung der HbA1c-Bestimmung vom
18.8.2008 setzt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DGG) ein internationales
Consensus–Statement in eine nationale Empfehlung um:
149
HBD
Künftig wird die internationale Referenzmethode (IFCC) zur Standardisierung
der Routinetests bei der Bestimmung von HbA1c herangezogen. Diese ergibt
allerdings deutlich niedrigere HbA1c-Werte als gewohnt. Um die klinische Erfahrung und die Ergebnisse der großen Studien (DCCT und UKPDS) weiterhin
verwenden zu können, hat man folgenden Kompromiss erarbeitet:
-Vorgesehen ist die Gleichberechtigung der HbA1c-Werte nach neuer
Standardisierung (IFCC) und alter Standardisierung (DCCT/NGSP).
-Gemessen wird HbA1c nach der neuen Standardisierung (IFCC).
-Anhand einer Formel wird der HbA1c-Wert nach alter Standardisierung
(DCCT/NGSP) berechnet und weiterhin in Prozent angegeben.
-Zur deutlichen Unterscheidung werden die Werte nach neuer Standardisierung (IFCC) in mmol/mol Hämoglobin angegeben.
Normwert:
Nicht-Diabetiker
29–42 mmol/mol
Diabetiker (Zielwert) 53 mmol/mol
Material:
EDTA-Blut
IFCC-Standard
DCCT/NGSP-Standard
4,8–5,9 %
<7,0 %
■ HBDH
Das Enzym HBDH entspricht dem Isoenzym LDH-1. Die höchste Aktivität
findet sich im Myokard und in Erythrozyten. Erfassung von kardialen Zellschäden (Freisetzung zytoplasmatischer Gewebsenzyme), Herzmuskelerkrankungen, Hämolyse.
Normwert:
72 – 182 U/l
Erhöht:
Herzinfarkt; Lungenembolie; Anämien (hämolytische und
perniziöse).
Material:
0.5 ml Serum, hämolysefrei!
■ HCG (Humanes Choriongonadotropin)
3
Beta-HCG
■ HDL-Cholesterin
3
Lipid-Elektrophorese
(high density lipoprotein)
Die HDL-Fraktion des Cholesterins besteht aus phospholipidreichen Lipoproteinen, deren Apolipoproteine für den Transport von Cholesterin zur
Leber verantwortlich sind. Erhöhte Werte schützen daher die Blutgefäße
vor Arteriosklerose (anti-atherogene Schutzfunktion). Risikoeinschätzung
für die Entwicklung einer Atherosklerose, Therapiemonitoring.
Erhöht:
nicht relevant
Erniedrigt:
- Frühphase der Arteriosklerose; hohes atherogenes Risiko (vor
allem in Kombination mit erhöhtem LDL-Cholesterin);
-Leberparenchymschäden; akute Hepatitis;
-Urämie;
-Hämodialyse.
Normwert:
Prognose:
ungünstig
Standardrisiko
günstig
150
Männer <35 mg/dl
35-55 mg/dl
>55 mg/dl
Frauen
<45 mg/dl
45-65 mg/dl
>65 mg/dl
Hep
Bei Gesamt-Cholesterin über 220 mg/dl sollte immer HDL bestimmt werden,
zur weiteren Abklärung Apolipoprotein A1 und B sowie Lipoprotein (a).
Material:
1 ml Serum, BE nach 12-stündiger Nahrungs- und Alkoholkarenz!
■ Helicobacter pylori
Antikörper-Nachweis:
Bei chron. Gastritis Typ B (90 %); Ulcus ventriculi-duodeni (70-90%). Serologische Verlaufskontrolle zur Therapieüberwachung. Kolonisation der Magenschleimhaut mit H. pylori geht mit hohen Titern von IgG- und IgA-Antikörpern einher. Titerabfall nach erfolgreicher Eradikation. Eine erfolgreiche
antibiotische Therapie führt zu einem Abfall der spezifischen Antikörper im
Verlauf von 3-6 Monaten.
Antigen-Nachweis im Stuhl:
Als Therapiekontrolle, zum Auschluss einer Reinfektion bei Ulcus duodeni und
als Screeningmethode bei Kindern.
Kultureller Nachweis im Biopsiematerial:
Zum kulturellen H. pylori-Nachweis bei chronischer Gastritis und Gastroduodenalulcera werden 1-2 Magenschleimhaut-Biopsien mittels steriler Pinzette in ein
Transportmedium 1-2 cm tief eingebracht (Lage außen mit Stift markieren).
Indikation:
Abklärung rezidivierender Gastritiden; Therapiekontrolle;
Resistenztestung.
Normwert:
H. pylori IgG EIA <20 U/ml
H. pylori IgA EIA <20 U/ml
Antigen-Nachweis im Stuhl/ Biopsie: negativ
Material:
1 ml Serum
bohnengroße Stuhlprobe
Biopsiematerial, Spezialröhrchen anfordern!
■ Hemmstoffnachweis im Urin
Beim Nachweis von Hemmstoffen im Urin ist die bakteriologische Diagnostik
eingeschränkt. Eine Keimzahl unter 100.000 KBE/ml kann hier bereits bedeutungsvoll sein. Der Test eignet sich auch zur Überprüfung der Patienten-Compliance.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Urin
■ Heparin-Plättchenfakor 4-Antikörper
Die schwere Form der Heparin-induzierten Thrombozytopenie Typ II (HIT-II)
wird durch Antikörper gegen den Heparin-Plättchenfaktor 4-Komplex ausgelöst. Beginn der Thrombozytopenie i.d.R. 5-20 Tage nach Heparin-Gabe. Dabei kommt es mit einer Häufigkeit von 60-90% bei HIT-II zu Thrombosen.
Indikation:
Thrombozytenabfall unter Heparintherapie ohne erkennbare
andere Ursache.
Normwert:
negativ
Material:
2 ml Serum
151
Hep
■ Hepatitis-Diagnostik
3
autoimmune Hepatitiden
Durch Hepatitis-Viren verursachte Hepatitiden:
Hepatitis A
Hepatitis B
Hepatitis C
Hepatitis D (Delta)
Hepatitis E
Erregerart
Hep.A-Virus
Hep.B-Virus
Hep.C-Virus
Hep.D-Virus
Hep.E-Virus
Infektions-Modus
fäkal-oral
parenteral
parenteral
parenteral
fäkal-oral
Andere infektiöse Hepatitiden:
Mononukleose
Epstein-Barr-Virus
Cytomegalie
Cytomegalie-Virus
Coxsackie
Coxs. A/B-Virus
Herpes simplex
HSV Typ I/II
Leptospirose
Leptospiren
Tröpfcheninfektion
Tröpfcheninfektion,
intrauterin
Tröpfcheninfektion,
fäkal-oral
Tröpfcheninfektion
Kontakt mit Auscheidung
von Haus-u.Nutztieren
Nicht infektiös bedingte Leberschäden:
Toxisch (Medikamente, Alkohol);
Stoffwechselerkrankungen, (z.B. Fettleber, M.Wilson, Hämochromatose);
autoimmune Hepatitiden.
■ Hepatitis A
Der Erreger der Hepatitis A gehört als einsträngiges RNA-Virus zu den Picorna-Viren. Chron. HAV-Träger wurden nicht beobachtet. Jedoch kommt
es im Erwachsenenalter zu schwer verlaufenden Virus-A-Hepatiden. Es
handelt sich um eine fäkal-orale Infektion. Inkubationszeit: 12-40 Tage (im
Mittel 3 Wochen).
Ausscheidung von Hepatitis-A-Virus-RNA im Stuhl schon vor Beginn einer
Transaminasenerhöhung bzw. eines Ikterus.
Bei Beginn einer evtl. Symptomatik (asymptomatische Verläufe sind bekannt) frühe Bildung von HAV-IgM-AK, HAV-IgG-AK.
Antikörper der Klasse IgG bleiben lebenslang bestehen (Durchseuchungsrate der älteren Bevölkerung ca. 80 %).
Häufige Konstellationen bei Hepatitis A:
Der Nachweis von HAV-IgM i.S. spricht für eine frische Infektion, die
meldepflichtig ist. Bei einem negativen HAV-IgM-Befund spricht ein
positiver HAV-Gesamt-Ak für eine erworbene Immunität bzw. für einen
Impfeffekt.
Indikation:
Unklare Transaminasenerhöhung; Ikterus (Auslandsaufenthalt,
kontaminierte Nahrungsmittel wie Meerestiere etc.).
■ Hepatitis B
Der Erreger der akuten Virushepatitis, Hepatitis B ("Serum-, Transfusionsoder Inokulations-Hepatitis"), ist ein DNS-Virus. Inkubationszeit ca. 1-6
Monate (im Mittel 65 Tage).
152
Hep
Spezielle Indikation für die Anforderung einzelner Parameter:
HBs-Antigen
HBc-AK
HBc-IgM-AK
HBe-Antigen
HBe-AK
HBs-Ak
Nachweis einer frischen/ chron. Infektion
Prüfung auf Infektiosität/ erworbene Immunität
Nachweis einer frischen Infektion
Nachweis der Infektiosität
Prüfung auf Serokonversion
Prüfung auf aktive/ passive Immunität
HBs-AK-Titer
Prüfung des Impferfolges nach erfolgter Impfung
(ausreichender Schutz ab 10 U/l)
Beurteilung:
bis 10 U/l
11-100 U/l
keine sichere Immunität, Nachimpfung empfohlen
Wiederimpfung 3-6 Mon. nach Grundimmunisierung
Diese Empfehlung bezieht sich auf Werte, die 4-6 Wochen
nach Abschluss der Grundimmunisierung bestimmt wurden.
Positiver anti-HBs-Nachweis bei sonst negativen Ergebnissen spricht
für Immunität. Infektiosität liegt vor bei positivem Nachweis von HBs-Ag
im Frühstadium der Infektion und/oder HBe-Ag in späteren Stadien ohne
entsprechende AK-Bildung. Asymptomatische HBs-Ag-Träger sind als
potentiell infektiös zu bezeichnen.
HBsAg (Hepatitis B-surface-antigen)
positiv:
-Akute Hepatitis B (in ca. 5% der Fälle negativ!);
-Chron. Hepatitis B;
-Asymptomat. HBsAg-Träger (5-10% aller Hepatitis-Erkrankten,
Patient ist potentiell infektiös!).
HBeAg (Hepatitis B-envelope-antigen)
HBeAg ist ein Abbauprodukt von HBcAg (Hep.B-core-antigen).
positiv:
-Akute Hepatitis B (in ca. 15% der Fälle bei Erkrankungsbeginn negativ!);
-Chron.aggressive Hepatitis B;
Patient ist infektiös.
Anti-HBc
Antikörper gegen Hepatitis B-core-Antigen.
Antikörper bereits bei Erkrankungsbeginn nachweisbar.
positiv:
-Akute, chron. oder abgelaufene Hepatitis B.
Anti-HBc-IgM
IgM-Antikörper gegen Hepatitis-B-core-Antigen. Antikörper bereits bei Erkrankungsbeginn nachweisbar.
positiv:
-Akute, abklingende oder frühe Form einer chron. aggressiven Hepatitis.
Anti-HBe
Antikörper gegen Hepatitis-B-envelope-Antigen.
Antikörper ca. 2 Mon. nach Krankheitsbeginn nachweisbar bei unkompliziertem
Krankheitsverlauf.
positiv:
-Hinweis auf abgelaufene Hepatitis B;
-Chron. persistierende Hepatitis B.
Anti-HBs
Antikörper gegen Hepatitis-B-surface-Antigen.
Antikörper 4-6 Mon. nach Erkrankungsbeginn nachweisbar bei unkompliziertem
Krankheitsverlauf.
positiv:
-Hinweis auf abgelaufene Hepatits B;
-Hinweis auf erfolgreiche aktive Hepatitis B-Immunisierung.
153
Hep
■ Hepatits-B-Virus-DNA (quantitativ)
Hochempfindlicher Nachweis der HBV-DNA, Bestimmung der Viruslast.
Umrechnung in Kopien: HBV-IU/ml x 5,82 = HBV-Kopien/ml.
Hohe Viruskonzentration
> 500.000 IU/ml,
niedrige Viruskonzentration < 10.000 IU/ml.
Normwert:
<12 IU/ml (Nachweisgrenze)
Material:
4 ml EDTA-Blut in originalverschlossenem Probenröhrchen
■ Hepatitis-B-Virus-Genotyp
Es werden 7 HBV-Genotypen (A-G) unterschieden. Grundlage der Typisierung ist die Struktur der HbsAg-Region (Nukleotid 328-619). Bestimmung
nur möglich bei Virämie.
Material:
4 ml EDTA-Blut in originalverschlossenem Probenröhrchen
■ Hepatitis C
Das Hepatitis C-Virus ist ein RNS-Virus, zur Gruppe der Togaviren gehörend,
es verursacht den überwiegenden Anteil der Non-A-Non-B-Hepatitiden. Die
Übertragung erfolgt durch infektiöses Blut, seltener durch Intimkontakte.
HCV ist der häufigste Erreger der Posttransfusionshepatitis mit Übergang in Leberzirrhose und primäres Leberkarzinom.
Inkubationszeit: 1-20 Wochen (im Mittel 7 Wochen). Klinischer Verlauf oft
unauffällig (Transaminasen beachten)! 60% aller Hepatitis-C-Fälle werden
chronisch, davon gehen 10-20% in eine Zirrhose über.
Indikation:
- V.a. akute oder chron. Hepatitis bei negativer Hepatitis A- und
B-Serologie;
-Spender und Empfänger von Blut;
-Organspender und Transplantationspatienten;
-Dialysepatienten; Risikopatienten.
positiv:
Akute, chronische oder abgelaufene Hepatitis C.
Wegen möglicher falsch positiver Ergebnisse (LKM-AAk, siehe
autoimmune Hepatitis) ist ein Bestätigungstest notwendig bzw.
HCV-PCR zwecks Virämie-Nachweis.
Material:
1 ml Serum
■ Hepatitis C-Virus-RNA (quantitativ)
Prüfung auf Infektiosität. Diagnose einer frischen HCV-Infektion vor
Auftreten von anti-HCV-Antikörpern.
Quantitative Bestimmung der Viruslast zur Therapiekontrolle unter Interferontherapie.
Nachweisgrenze: genotyp- und materialabhängig ca. 9-25 IE/ml (1 IE entspricht 2,7 Kopien/ml). Ein positives Ergebnis (≥ 15 IE/ml) spricht für
eine Virämie und für Infektiosität.
Normwert:
negativ
Material:
4 ml EDTA-Blut im originalverschlossenen Probenröhrchen
2 ml Serum
154
Her
■ Hepatitis C-Virus-Genotyp
Indikationsstellung und Planung einer Interferontherapie. Bestimmung
nur möglich bei Virämie.
Material:
4 ml EDTA-Blut in originalverschlossenem Probenröhrchen
■ Hepatitis D (Delta)-Antikörper
Das Hepatitis D (Delta)-Virus ist ein Viroid-RNA-Virus. Eine HDV-Infektion
tritt nur gemeinsam mit einer HBV-Infektion auf, was deren
Prognose verschlechtert. Die Inkubationszeit (Superinfektion) beträgt
7–50 Tage. Das Hep.-D-Virus benötigt das Hep.-B-Virus zur Replikation
und Repression eines kleinen RNA-Genoms. Dieser Delta-Kern wird von
einem äußeren Mantel von HBsAg umhüllt, d.h. nur ein HBs-Ag-Träger
kann auch mit dem Delta-Virus infiziert sein. Das Delta-Virus ist vollkommen
abhängig vom Hep.-B-Virus, so dass die Hep.-D-Infektion durch die Dauer
der Hep.-B-Infektion determiniert ist.
Vorkommen: Mittelmeerraum, mittlerer Osten, Amazonasgebiet.
Indikation:
- Akuter Schub einer chron. Hepatitis B;
-fulminant verlaufende akute Hepatitis B;
-Hepatitis bei Drogenabhängigen, Hämophilie- und Dialyse-
patienten.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
Eine Hep.-D-Virus-Infektion ist nur in Verbindung mit einer
Hep.-B-Virus-Infektion möglich: Entweder gleichzeitig mit einer
akuten Hepatitis B oder als Superinfektion eines gesunden bzw.
kranken HBsAg-Trägers.
■ Hepatitis E
Bei dem Erreger handelt es sich um ein RNA-Virus aus der Gruppe der
Calici-Viren. Hepatitis E wird enteral übertragen und kommt endemisch in
Asien, Südamerika und Afrika vor (Türkei, Spanien 8-10 %).
Inkubationszeit: 20-65 Tage (im Mittel 5 Wochen), fäkal-oraler Übertragungsweg, verläuft nicht chronisch. Nachweis von Hepatitis E-Ak im
Serum bzw. von Hepatitis E-Virus-RNA im Stuhl.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
1 g Stuhl
■ Heroin (Opiate)
3
Drogenscreening im Urin
Opiate: Codein, Dihydrocodein, Dihydromorphin, Heroin, Morphin, Paracodein.
155
Her
■ Herpes-Virus simplex Typ I und II
Die mitteleuropäische Bevölkerung weist einen hohen Durchseuchungsgrad auf. Bei Primärinfektion zeigt sich in der Regel eine signifikante Titerbewegung. Über Monate kann ein hoher Titer weiterbestehen.
Serotyp I: Aphten, Ulcera an der Mundschleimhaut, Herpes labialis, Keratokonjunktivitis, Meningitis.
Serotyp II: Herpes genitalis (Bedeutung für Zervix-Ca), Herpes neonatalis:
Bläschen über die ganze Haut.
Hohe Durchseuchungsrate. Latent im Epithel verbleibende Viren können durch äußere Einflüsse reaktiviert - zu Rezidiven führen.
Normwerte: IgG EIA (Typ I, II)
IgM EIA
IgG Westernblot, Typ I -spezifisch
IgG Westernblot, Typ II-spezifisch
Siehe Befund!
Material:
1 ml Serum
■ Herpes-Virus Typ 6
DNS-Virus, zur Herpesvirengruppe gehörend (HSV, EBV, CMV, VZV).
Angriffspunkt des Virus sind die T4-Lymphozyten. Die Durchseuchung mit
HHV6 setzt im frühen Kindesalter ein, Durchseuchungsrate 70%. Klinische
Manifestation ist das Exanthema subitum (Dreitagefieber), Hepatits, Otitis,
mononukleoseähnliche Symptome.
Normwert:
IgG, IgM: negativ
Material:
1 ml Serum
■ Herpes zoster
3
Varizella-Zoster-Virus
■ Herzinfarkt-Diagnostik
3 Creatinkinase
Troponin I
Zeitlicher Verlauf der Enzymaktivitäten:
Parameter Anstiegsbeginn
Troponin
CK-MB
CK
GOT
LDH
HBDH
Material:
3- 4 h
4- 8 h
4- 8 h
4- 8 h
6-12 h
6-12 h
Aktivitätsmaximum Normalisierung
12-20 h
12-18 h
16-36 h
16-48 h
24-60 h
30-72 h
5-10 d
2- 3 d
3- 6 d
3- 6 d
7-15 d
10-20 d
2 ml Serum
■ Herzmuskel-AutoAntikörper
Antikörper gegen verschiedene Antigenkomponenten des Herzmuskels,
ihre Organspezifität ist in den meisten Fällen jedoch nicht erwiesen.
Kreuzreaktion mit Skelettmuskulatur-AAk möglich.
156
HIT
Erhöht:
- Postkardiotomie-Syndrom (10-14 Tage nach Herzoperationen);
-Perimyokarditis nach Coxsackie B-, Influenza- und Mumps-
Virusinfektion; bei Q-Fieber, Toxoplasmose und tuberkulöser
Perikarditis;
-rheumatische Karditis.
Normwert:
nicht nachweisbar
Kreuzreaktion mit Skelettmuskulatur möglich
Material:
1 ml Serum
■ Hexachlorcyclohexan (HCH, Gamma-HCH, Lindan)
3
Umwelttoxine
Lindan
■ HFE-Genotypisierung
Molekulargenetische Analyse des HFE-Gens. Getestet werden die HFEAllele C282Y, H63D, S65C und E168X. Das C282Y Allel und das H63DAllel sind am häufigsten mit einer hereditären Hämochromatose assoziiert.
Bei 85-100% der europäischen Patienten mit Hämochromatose findet sich
das C282Y-Allel in homozygoter Konstellation. Gemischt heterozygote Zustände sind mit milden Formen einer Hämochromatose assoziiert.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
3 ml EDTA-Blut
■ HGH (human growth hormon)
3
Somatotropes Hormon (STH)
■ HIES
Somatomedin C
3 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIES)
■ Histon-AutoAntikörper
Histone sind stark basische Proteine, die sich mit DNS zu den Nukleosomen verbinden (Grundstruktur des Kernchromatins). Bei verschiedenen
Autoimmunerkrankungen können unterschiedliche Reaktionsmuster mit
den Histonfraktionen erhalten werden. Man findet sie bei Procainamid-induziertem LE (95%), juveniler PCP, Felty-Syndrom, RA (15 %), SLE (30 %).
Medikamenteninduzierter LE tritt vor allem nach Procainamid, Hydralazin,
Isoniazid auf, seltener nach Chlorpromazin, D-Penicillamin, Alpha-Methyldopa, oralen Kontrazeptiva, Betablockern, Antikonvulsiva, Captopril oder
Sulfasalazin. Nach Absetzen des auslösenden Medikaments verschwinden die Histon-AK in der Regel binnen ca. eines Jahres.
Indikation:
V.a. medikamenteninduzierten Lupus erythematodes;
ANA-Differenzierung bei Chromatin-typischer Fluoreszenz.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ HIT II
3 Heparin-Plättchenfaktor 4-Antikörper
157
HIV
■ HIV-Antikörper
HIV (human immunodeficiency virus), Lymphotropes Retrovirus (RNS-Virus). Erreger von AIDS (acquired immunodeficiency syndrome).
Antikörper erscheinen in der Regel 4-12 Wochen post infectionem, frühestens 2 Wochen nach erfolgter Infektion.
Ein nicht reaktiver HIV-1/HIV-2-Suchtest schließt eine kürzliche, in
den letzten 3 Wochen bis 3 Monaten erfolgte Infektion nicht aus.
Bei reaktivem HIV-Suchtest wird die Bestimmung aus dem Originalröhrchen wiederholt. Bei gleichem Ergebnis wird nach telefonischer Rücksprache ein Bestätigungstest (Immunoblot auf HIV-1 bzw. auf HIV-2) durchgeführt. Fällt auch dieser positiv aus, muss, bevor der Patient informiert wird,
eine Kontrolle aus einer neuen Blutprobe erfolgen.
Der wichtigste Parameter zur Beurteilung der Infektion ist die Zahl
der T4-Lymphozyten. Patienten mit Zellzahlen unter 400 pro µl sind
besonders infektiös und sollten einer Behandlung zugeführt werden.
Die häufigsten opportunistischen Infektionen sind: Pneumocystis-Pneumonie, Toxoplasmose, Herpes simplex, Zoster, Cytomegalie, Mononukleose,
Kaposi-Sarkom sowie verschiedene Hefe- und Pilzinfektionen (z.B. Candida-Mykose, Kryptokokkose, Kokzidioido-Mykose). Häufig sind auch AK
gegen Hep. B, Hep. C und Lues nachweisbar.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ HIV-Viruslast
Indikation:
- Verlaufskontrolle und Therapiekontrolle bei HIV-Infektion;
-V.a. HIV-Infektion bei Neugeborenen HIV-positiver Mütter.
Normwert:
<50 Genomkopien/ml (Referenzbereich)
Material:
3 ml EDTA-Blut
■ HLA-Typisierung (A-, B-, C-, DR-, DQ-)
"Volltypisierung", Humane Leukozyten Antigen-Bestimmung.
HLA-Antigene sind wie Blutgruppenmerkmale lebenslang unverändert
nachweisbar. Sie befinden sich auf der Oberfläche kernhaltiger Zellen, insbesondere auch auf Lymphozyten. Bei einer Reihe von Krankheiten lässt
sich eine Beziehung zu bestimmten HLA-Merkmalen nachweisen, z.B.
HLA-B27 bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.
Spezifische Fragestellungen (wie z.B. Narkolepsie) werden bei der Diagnostik und Befundinterpretation berücksichtigt, daher bitte angeben.
Es wird jeweils ein HLA-Lokus mittels PCR komplett untersucht. Gezielte
Einzeluntersuchungen sind hierbei methodenbedingt nicht möglich.
Beurteilung: Siehe Befund!
Material:
158
5 ml EDTA-Blut, nur Montag bis Donnerstag einsenden!
Nicht kühlen!
Kurzfristiger Transport in das Labor, da vitale Lymphozyten
isoliert werden müssen!
Hom
■ HLA-B27
Molekulargenetische Einzeluntersuchung. HLA-Antigen mit Assoziation besonders zu Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.
Das relative Erkrankungsrisiko von Menschen mit dem Merkmal HLA-B27 gegenüber merkmalsfreien Individuen ist erhöht für:
M. Bechterew (ankylosierende Spondylitis)
87-fach
M. Reiter (urethro-okulo-artikuläres Syndrom)
37-fach
Yersinien-Arthritis
17-fach
Normwert:
negativ
Material:
1 ml EDTA-Blut
■ Holzschutzmittel (Pestizid-Rückstandsanalytik)
3 Umwelttoxine
PCP (Pentachlorphenol, Fungizid)
Lindan (gamma-HCH, Insektizid)
■ Homocystein
Unabhängiger Risikofaktor für Arteriosklerose und thromboembolische Komplikationen. Störungen des Methylierungssystems sind ursächlich an verschiedenen neurologischen und psychiatrischen Störungen, wie u.a. peripherer
Neuropathie, Myelopathie und Depression beteiligt.
Erhöht:
- Störung im Methioninkatabolismus bei Mangel von Vitamin B6,
Vitamin B12 und Folsäure;
-MTHFR-Mutation (Mutation in der Methylentetrahydrofolat-
Reductase);
-Homocysteinurie (autosomal-rezessiv vererbbar, thromboembo-
lische, kardiovaskuläre und neurologische Komplikationen).
Erniedrigt:
Ohne Relevanz
Normwert:
ab 12 µmol/l zunehmendes kardiovaskuläres Risiko
Material:
1 ml Serum, Nüchtern-Blutentnahme!
Das Serum sollte innerhalb 1 Stunde vom Blutkuchen abgetrennt werden, um falsch hohe Homocysteinspiegel infolge
Freisetzung aus den Erythrozyten zu vermeiden.
■ Homovanillinsäure
3 Katecholamine
Harnpflichtiges Abbauprodukt des Dopamins. Wird vor allem beim Neuroblastom vermehrt ausgeschieden.
Erhöht:
Neuroblastom; arterielle Hypertonie.
Normwert:
Erwachsene
Kleinkinder
<10 mg/ 24 Std.
< 4,8 mg/ 24 Std.
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, angesäuert, tiefgefroren,
Gesamtmenge angeben!
Vor und während der Urinsammlung bitte die Aufnahme folgender
Stoffe vermeiden:
Nikotin, Koffein;
2-Sympathomimetika, Calcium-Antagonisten, ACE-Hemmer, -Methyldopa,
MAO-Hemmer, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, L-DOPA, 1- und
-Antagonisten, Labetalol, Theophyllin (wenn klinisch möglich 8 Tage vorher).
Stress und erhöhte körperliche Aktivität vermeiden.
159
Hor
■ Hormonbestimmungen (Übersicht)
3
Funktionsteste im Anhang
Hypophysenhinterlappen
Hypophysenvorderlappen
Magen
Nebenschilddrüse
Nieren
Pankreas-Inselorgan
Schilddrüse
ADH
ACTH, FSH, LH, Prolaktin, STH, TSH
Gastrin
Parathormon
Renin, Angiotensin II
Insulin, C-Peptid, Glukagon
FT3, FT4, T3, T4, Calcitonin
Steroidhormone (NNR, Ovar)
Aldosteron, Cortisol, Androstendion,
Testosteron, DHEA-S, 17ß-Östradiol,
Progesteron, 17-Hydroxyprogesteron,
Pregnantriol
Vegetatives NS, Neurotransmitter
Katecholamine, Adrenalin, Noradrenalin, Metanephrine, Homovanillinsäure, Dopamin, VMS, Serotonin,
5-HIES, cAMP
■ HPV (Humanes Papillomavirus)
DNA-Viren, die zu Läsionen der Haut (Verrucae) und zu präkanzerösen Läsionen im Genitalbereich führen, die sich zu Karzinomen weiterentwickeln
können. Einige HPV-Subtypen finden sich häufiger in gutartigen Läsionen
(low-risk-Typen), andere in Karzinomen (high-risk-Typen).
Mittels DNA-Hybridisierung werden die häufigsten
HPV-high-risk-Typen 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 68
sowie die
HPV-low-risk-Typen 6, 11, 42, 43, 44 erfasst.
Es steht kein serologischer Antikörpernachweis im Blut zur Verfügung!
Indikation:
Dysplasien der Zervix; Zervix-Ca.; Condylomata.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
Abstrich in HPV-Transportmedium,
Spezialröhrchen bitte anfordern!
■ HTLV I/II-Antikörper
Humane T-Zell-lymphotrope-Viren, Retroviren. Werden ätiologisch mit der
akuten T-Zell-Leukämie, T-Zell-Lymphomen und chron. progressiver Myelopathie (tropisch spastische Paraparese) in Zusammenhang gebracht.
Indikation:
- T-Zell-Leukämie; andere NHL;
-Myelopathie; andere ZNS-Symptomatik; unklare neurologische
Symptomatik;
-Z.n. Transfusion im Ausland; i.v. Drogenabusus.
Material:
2 ml Serum
■ Humanes Choriongonadotropin (HCG)
160
3 Beta-HCG
Hyd
■ Hydroxybutyrat-Dehydrogenase (HBDH)
3 HBDH
■ 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIES)
Serotonin-Metabolit. Serotonin ist ein Gewebshormon, das bei Tumoren
von enterochromaffinen Zellen (u.a. beim Dünndarmkarzinoid) vermehrt
gebildet wird. Bei ausgeprägtem und fortgeschrittenem Krankheitsbild
werden mehrere hundert Milligramm täglich ausgeschieden. Wegen der
unregelmäßigen Hormonproduktion der Karzinoide sind wiederholte Untersuchungen angezeigt. In seltenen Fällen finden sich auch
erhöhte Werte bei Mamma-, Magen-, Schilddrüsen- und Bronchial-Ca.
Indikation:
V.a. Karzinoid (Flush-Reaktion, Koliken, Diarrhoen, chronisch
intermittierender Ileus, peptische Ulcera).
Normwert:
unauffällig:
V.a. Karzinoid:
Provokation mit 1 - 2.5 mg Reserpin führt zu deutlich vermehr-
ter Ausscheidung beim Karzinoid, nicht aber bei Gesunden.
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, angesäuert bei pH 4-6,
lichtgeschützt, gekühlt! Gesamtmenge angeben!
Werte < 9 mg/Tag
Werte >25 mg/Tag
3 Tage vor und während der Messung meiden
wegen falsch hoher Werte:
Nikotin, Coffein, Bananen, Walnüsse, Tomaten, Avocados, Ananas, Melone,
Johannisbeeren, Stachelbeeren, Kiwis, Zwetschgen, Mirabellen, Auberginen;
Paracetamol, Cumarine, Mephenesin, Guaifenesin, Phenobarbital, Azetanilid,
Ephedrin-HCl, Metamphetamin, Phentolamin, Phenacetin, Methocarbamol.
wegen falsch niedriger Werte:
Phenothiazine, Levo-Dopa, Promethazin, Isoniazid, Methenamin, Streptozocin, Chlorpromazin, Salicylsäure.
Stress und erhöhte körperliche Aktivität vermeiden.
■ 17-Hydroxyprogesteron
3
Steroidhormone
17-OH-Progesteron wird durch Wirkung der 21-Hydroxylase in der NNR zu
verschiedenen Corticoiden umgewandelt. Bei Defekt dieses Enzyms kommt
es zur Anhäufung von 17-Hydroxy-Progesteron. Es kommt zu einer vermehrten Bildung von Androgenen wie 17-Ketosteroiden, DHEA und DHEA-S.
Indikation:
- V.a. kongenitales adrenogenitales Syndrom (Defekt der 21 Hydroxylase, häufigste Form des AGS);
-V.a. late-onset-AGS (21-Hydroxylase-Mangel, oft erst durch
einen ACTH-Stimulationstest, Messgröße 17-Hydroxyprogeste-
ron, nachweisbar, bis zu 12% aller hirsuten Frauen);
-Differentialdiagnose der Hyperandrogenämie.
Erhöht:
Kongenitales AGS; "late onset" 21-Hydroxylasemangel.
Normwert:
Frauen:
Männer:
Material:
1 ml Serum, Blutentnahme morgens!
Follikelphase
Lutealphase
Postmenopause
0.2-2.0 µg/l
1.0-4.0 µg/l
<2.0 µg/l
0.3-2.0 µg/l
161
Hyd
■ Hydroxyprolin im Urin
3
Deoxypyridinolin–Crosslinks (DPD) im Urin
Aminosäure, Hauptbestandteil des Kollagens. Parameter zur Osteoporosediagnostik. Bestimmung ersetzt durch Deoxypyridinolin im Urin.
■ Hypertonie-Diagnostik
Blutdruck: systolisch >140 mmHg, diastolisch >90mmHg.
Primäre, essentielle Hypertonie:
Häufigste Form (80 %)
Sekundäre, symptomatische Hypertonie:
-Renale Hypertonie, Anstieg der harnpflichtigen Substanzen.
-Endokrine Hypertonie, Phäochromozytom, erhöhte Werte von
Adrenalin, Noradrenalin, VMS.
-Karzinoid, während der Blutdruckkrise vermehrte Ausscheidung von
5-Hydroxy-Indolessigsäure.
-Hyperaldosteronismus, im Serum erniedrigte Werte von Kalium und
Chlorid, Natrium erhöht. Erhöhte Werte von Aldosteron.
-Primärer Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom), erniedrigtes bis normales Plasma-Renin; Aldosteron/Renin-Quotient von >50
mit Aldosteronwerten >150 ng/l.
-Sekundärer Hyperaldosteronismus, erhöhtes Plasma-Renin.
-NNR-Hyperplasie (Cushing-Syndrom), erhöhtes Cortisol, pathologischer
Dexamethasontest.
-Adrenogenitales Syndrom, erhöhtes DHEA-S.
-Hyperthyreose, im TRH-Test kein Anstieg von TSH.
-Akromegalie, erhöhtes STH.
-Wilms-Tumor, erhöhtes Renin.
Weitere Ursachen für Hypertonie sind kardiovaskuläre und neurogene
Erkrankungen.
162
IgA
■ IA-2 Autoantikörper
3
Inselzell-AutoAntikörper
Autoantikörper gegen Tyrosin-Phosphatase
Indikation:
Abschätzung des Risikos für Typ I-Diabetes.
Normwert:
<70 mU/ml
Material:
1 ml Serum
■ IgA (Immunglobulin A)
Immunglobulin A hat einen Anteil von ca. 15 % an den im Serum vorhandenen Immunglobulinen. Es kommt vor allem in den externen Körperflüssigkeiten vor und hat dort eine wichtige Schutzfunktion im Bereich der Schleimhäute, den wesentlichen Eintrittspforten für Mikroorganismen. Klinisch
besondere Bedeutung hat das Sekret-IgA-Immunglobulin, das im Speichel, in
Tränen, in Intestinalsekreten, aber auch im Kolostrum und in anderen Körperflüssigkeiten auftreten kann. Sekretorisches IgA ist im Gegensatz zum SerumIgA nicht in der Lage, Komplement zu binden oder zu aktivieren. Es wirkt
auch nicht bakterizid. Dennoch wird dem sekretorischen IgA eine bedeutende
Rolle für die Lokalisierung infektiöser Prozesse zugesprochen, dieser Effekt
scheint sich auch auf Virusinfektioen der Schleimhäute des Darmes oder der
Nase auszuwirken. IgA kann außerdem an der Neutralisierung von bakteriellen Toxinen beteiligt sein. Eine IgA-Vermehrung ist typisch für toxische, autoaggressive und allergische Prozesse.
Selektiver IgA-Mangel (bei Kindern häufigstes humorales Immundefizit)
Mögliche Ursachen:
-Genetisch bedingte Form, tritt in einer Häufigkeit von 1:800 auf;
-Hemmung der B-Zell-Differenzierung oder fehlende IgA-Sekretion der
Plasmazelle. Hier fehlt auch das sekretorische IgA (z.B. im Speichel);
-IgA-Elimination durch IgA-Antikörper;
-Sekundärer (erworbener) IgA-Mangel, z.B. nach längerer PhenytoinMedikation.
Mögliche klinische Folgen:
-Evtl. Beschwerdefreiheit;
-häufige Infekte des Bronchialsystems und des Magen-Darm-Traktes;
-vermehrtes Auftreten von Autoimmunkrankheiten (rheumatischer Formenkreis), Neoplasien und Atopien wird beobachtet.
Erhöht:
- Lebererkrankungen; nutritiv toxische Hepatopathie;
-chron. Infektionen;
-Autoimmunerkrankung;
-IgA-Plasmozytom;
-M. Crohn;
-Zöliakie.
Erniedrigt:
- Antikörpermangelsyndrom;
-nephrotisches Syndrom;
-Ataxia teleangiectatica;
-selektiver IgA-Mangel.
Cave:
Patienten mit komplettem IgA-Mangel im Serum und nicht
nachweisbarem sekretorischem IgA im Speichel dürfen keine
IgA-Substitution erhalten (Achtung bei Bluttransfusion!), da
wiederholte Gabe zur Antikörperbildung mit der Folge eines
anaphylaktischen Schocks führen kann.
Normwert:
Erwachsene 70 –400 mg/dl
altersabhängige Normwerte, siehe Befund!
Material:
0.5 ml Serum
163
IgA
IgA, sekretorisch (sIgA)
Indikation:
Aufdeckung von lokalem sIgA-Mangel bei Erkrankungen von
Bronchien oder Darm; Zusatzuntersuchung bei selektivem IgA-Mangel.
Normwert:
20 – 200 mg/l
Material:
2 ml Speichel
■ IgE (Immunglobulin E)
3
Allergiediagnostik
Allergenspezifisches IgE
IgE gesamt ist im Serum normalerweise niedrig konzentriert. Bei manchen
Allergien (Hausstaub, Medikamenten, Nahrungsmitteln) können relativ niedrige
IgE-Werte bereits klinisch relevant sein. Bei saisonalen Pollinosen finden sich
bei Allergenkarenz deutlich niedrigere Werte als bei Exposition (Pollenflugkalender beachten!). Eine gewisse Korrelation besteht zwischen chronischer
Allergenexposition und Höhe des Gesamt-IgE; andererseits ist eine IgE-Erhöhung aber kein Beweis für eine vorliegende allergische Sensibilisierung. Diese
kann durch entsprechende in vitro-/ in vivo-Diagnostik verifiziert werden.
Besonders bei familiärer Belastung können bereits erhöhte IgE-Werte im Nabelschnurblut vorkommen. Durch Allergenkarenz (verlängertes Stillen) kann
die Manifestation einer Allergie (Dermatitis atopica, Asthma) verzögert oder
verhindert werden.
Zur Allergen-Identifizierung ggf. Untersuchung auf allergenspezifisches IgE
(RAST) durchführen.
Indikation:
Diagnose und DD allergischer Erkrankungen.
Erhöht:
- Allergien;
-Parasitosen (v.a. Wurmerkrankungen);
-Immundefekterkrankungen;
-Neoplasien;
-Infektionen; Spätstadium einer HIV-Infektion;
-Lebererkrankungen (Hepatitiden, Leberzirrhose);
-Aktiv- und Passivrauchen.
Erniedrigt:
Humorale Defektimmunopathien
Normwert:
Neugeborene Kleinkinder
Kinder Erhöhte IgE-Werte, Beispiele:
Pollinose (Sommer)
Dermatitis atopica, Neurodermitis
Parasitosen
Im Normbereich liegende IgE-Werte schließen eine Allergie
nicht aus!
Material:
1 ml Serum
<100 U/ml (individuell und saisonal
schwankend)
bis 1,5 U/ml
bis 10 U/ml
bis 30 U/ml
100 - 1300 U/ml
500 - 9000 U/ml
300 - 3000 U/ml
■ IgG (Immunglobulin G)
Das Immunbglobulin G macht mengenmäßig etwa 75-80% aller Immunglobuline im Organismus aus. Es ist als einziges Immunglobulin in der Lage, die
Placentaschranke zu passieren, um Immunschutz für den Säugling zu übernehmen. Immungobulin G passiert in geringem Maße auch den Nierenfilter
und kann im Harn nachgewiesen werden.
164
IgG
Immunglobulin G kann an Opsonierungsvorgängen und an der Phagozytose beteiligt sein, es ist überdies im Sinne einer Selbstkontrolle an der Syntheseregulation von IgG beteiligt. Die isolierte Erhöhung von IgG ist
für chronisch-entzündliche Prozesse typisch (z.B. chron. Hepatitis, rheumatoide Arthritis).
Erhöht:
- Chronische Infekte;
-chronisch aggressive Hepatitis;
-rheumatoide Arthritis;
-IgG-Plasmozytom.
Erniedrigt:
- Antikörpermangelsyndrom;
-nephrotisches Syndrom; exsudative Enteropathie;
-lymphatische Leukämie;
Normwert:
Erwachsene 700 – 1600 mg/dl
altersabhängige Normwerte, siehe Befund!
Material:
0.5 ml Serum
■ IgG (allergenspezifisch, blockierende AK)
3
allergenspezifisches IgG
■ IgG (allergenspezifisch, präzipitierende AK)
3
allergenspezifisches IgG
■ IgG-Subklassen
4 Subklassen, denen bestimmte Antikörpereigenschaften zuzuordnen sind.
Der IgG-Subklassenmangel ist daher mit diskreten Krankheitsbildern assoziiert:
Mangel an G1 mit nephrotischem Syndrom (Eiweißverlust!);
Mangel an G2 und G4 mit Infektionen im HNO-Bereich und bronchopulmonalen Infektionen;
Mangel an G3 mit viralen Infektionen, primär biliärer Zirrhose.
Der Mangel an G2 und G4 findet sich vermehrt bei Kindern, während der
G3-Mangel bei Erwachsenen überwiegt.
Normwert:
altersabhängig, siehe Befund!
Material:
3 ml Serum
■ IgG im Liquor
3
Liquoranalyse
Bestimmung im Rahmen der Liquor-Protein-Differenzierung. Permeabilitätsstörung der Blut-Liquor-Schranke führt zu einem vermehrten Übertritt
von Proteinen aus dem Serum in den Liquor.
Normwert:
<45 mg/dl
Material:
1 ml Liquor
165
IgG
■ IgG im Urin
3
Eiweißdifferenzierung im Urin
Beurteilung der glomerulären Schädigung bei unselektiv glomerulärer Proteinurie.
Normwert:
<0,80 mg/dl
Material:
20 ml eines 24-Std.-Urins ohne Zusätze, Gesamtmenge angeben!
20 ml zweiter Morgenurin (alternativ)
■ IGF-1
3
Somatomedin C (SMC)
■ IGF-BP3
Indikation:
Parameter zur Beurteilung der Wachstumshormon-Produktion
zusammen mit IGF-1.
Erhöht:
Chronische Niereninsuffizienz
Erniedrigt:
Chronische Malnutrition und Fasten; Leberschäden;
Diabetes mellitus.
Normwert:
altersabhängig, siehe Befundbericht!
Material:
0,5 ml Serum, tiefgefroren
■ IgM (Immunglobulin M)
IgM ist der natürliche Antikörper der ersten Abwehrphase in der Primärreaktion und von besonderer Effizienz für die Lyse von Bakterien.
Erhöht:
- Akute und chronische Infekte; akute Pyelonephritis;
-akute Hepatitis;
-Autoimmunerkrankung; primär biliäre Zirrhose;
-IgM-Plasmozytom (M. Waldenström).
Erniedrigt:
-Antikörpermangelsyndrom; M. Crohn.
Normwert:
Erwachsene 40 – 230 mg/dl
altersabhängige Normwerte, siehe Befund!
Material:
1 ml Serum
■ IL-2-R
3
Interleukin-2-Rezeptor
■ Immunfixation im Serum
3
Monoklonale Gammopathien
Freie Leichtketten
Bence-Jones-Protein
Immunfixation im Urin
Qualitatives Nachweisverfahren bei V.a. monoklonale Gammopathien,
zur DD-Abgrenzung von monoklonalen, bi-(oder multi-)klonalen Gammopathien von oligoklonaler oder polyklonaler Immunglobulinvermehrung.
Wesentlich sensitivere und schnellere Methoden als die früher gebräuchliche Immunelektrophorese.
166
Imm
Ergänzend kann die Bestimmung der freien Leichtketten im Serum sowie
eine Immunfixation im Urin sinnvoll sein.
Indikation:
- V.a. und Verlaufskontrolle von monoklonalen Gammopathien
und oligoklonaler Immunglobulinvermehrung;
-Abklärung einer (stark) erhöhten BSG oder einer deutlichen
Hyper- oder Hypogammaglobulinämie in der Serum-Elektro-
phorese;
-Rückenschmerzen unklarer Genese, osteolytische Herde;
-ausgeprägte Gewichtsabnahme, Müdigkeit, Anämie, gehäufte
bakterielle Infekte;
-Hypercalcämie, Niereninsuffizienz.
Material:
2 ml Serum
Bemerkung: Routinemäßig untersucht werden IgG, IgA, IgM sowie die
Leichtketten Kappa und Lambda.
Da monoklonale Gammopathien IgD (1%) und IgE (0,01%) nur
selten auftreten, wird darauf nur bei entsprechendem Verdacht
untersucht.
■ Immunfixation im Urin
3
Monoklonale Gammopathien
Freie Leichtketten
Bence-Jones-Protein
Beta 2-Mikroglobulin
Qualitativer Nachweis von freien monoklonalen Leichtketten (Bence-JonesProteinurie) oder Schwerketten. Differenzierung monoklonaler von polyklonaler Ausscheidung von Leichtketten und Immunglobulinen.
Indikation:
Monoklonale Gammopathien (Bence-Jones-Proteinurie,
Paraproteinurie); Amyloidose; nephrot. Syndrom.
Beurteilung: Siehe Befund!
Material:
10 ml zweiter Morgenurin oder
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze
■ Immunkomplexe, zirkulierende (CIC), C1q-Bindung
Komplementunabhängiger Nachweis von zirkulierenden Antigen-AntikörperKomplexen.
Bei der Reaktion von Antigenen mit korrespondierenden Antikörpern entstehen Immunkomplexe. Überschreitet die Immunkomplexbildung die Kapazität
des phagozytierenden Systems, treten Immunkomplexe in das periphere Blut
über. Durch Komplementbindung und -aktivierung sowie über Gewebefixierung (Basalmembran, Gefäßwände, Haut) können sie pathogenetische Bedeutung erlangen. Die Elimination erfolgt über zelluläre Elemente des RES. Der
Antigenreiz banaler Infekte bewirkt nur einen geringen Anstieg der CIC, da
diese rasch eliminiert werden.
Langdauernde Antigenpräsenz bei chronischen Infekten und Autoimmunerkrankungen (hier auch durch defekte zelluläre Elimination) führt zu erhöhten
Werten von CIC (LE und andere Kollagenosen, rheumatoide Arthritis, Glomerulonephritis, Autoimmunhepatitiden, AIDS, Lues). Auch bei Malignomen
können erhöhte Werte gefunden werden.
Erhöht:
-Chronisch-entzündliche Erkrankungen; chron. Infektionskrankheiten;
-Autoimmunerkrankungen; Vaskulitiden;
-schwere Virusinfekte;
-Tumore.
Normwert:
<4.4 E/ml
Material:
1 ml Serum
167
Imm
■ Immunstatus
Basisdiagnostik bei Defektimmunopathien:
Großes Blutbild einschließlich Thrombozyten;
Elektrophorese;
Quantitative Immunglobuline G, A, M, E;
Akute-Phase-Proteine (Infektionsdiagnostik), BSG, CRP, Haptoglobin;
IgG-Subklassen;
Komplementbestimmung;
Hauttestung mit "Recall"-Antigenen.
Erweiterte Diagnostik:
Selektive Antikörper (AK nach durchgemachten Infektionen wie AST, Tetanus, Mumps, Masern) oder Blutgruppenisoagglutinine;
B-Zell-, T-Zell-, NK-Zell-Lymphozytensubpopulation (Lymphozytendifferenzierung).
■ Influenza-Antikörper
RNS-Virus der Gruppe Myxoviren, Erreger der Grippe.
Die in Influenza A und B unterteilten Viren neigen zur fortwährenden Ausbildung neuer Antigenvarianten, insbesondere Viren der Gruppe A. Wegen
der vorwiegend typenspezifischen und relativ kurzdauernden Immunität
treten immer wieder Epidemien auf. Die fieberhaften, meist mit Myalgien
verbundenen Atemwegserkrankungen können durch bakterielle Superinfektion (Pneumonie) kompliziert werden. Inkubationszeit: 2-6 Tage.
Normwert:
Influenza-A / -B IgG EIA
Influenza-A / -B IgA EIA
Material:
1 ml Serum
Index <0.8
Index <0.8
■ Inselzell-AutoAntikörper (ICA)
3
GAD-(Glutamat Decarboxylase-)AutoAk
IA-2-AutoAk
AutoAntikörper, die sich gegen mehrere Inselzellantigene im Pankreas richten. Hauptantigene sind das Enzym Glutamat Decarboxylase (GAD) und das
Inselzellprotein (IA-2).
Sie werden in ca. 80 % der Fälle von juvenilem Diabetes Typ I gefunden.
Der Nachweis von Inselzell-AK kann der klinischen Manifestation um Jahre
vorausgehen (Früherkennung in der prädiabetischen Phase). Nach Manifestation der Erkrankung fällt die Prävalenz der ICA rasch ab (nach 10 Jahren
<10% positiv). Ein negativer ICA-Befund erlaubt keine Differentialdiagnose
zwischen Typ I- und Typ II-Diabetes.
Nicht insulinpflichtige Diabetiker werden bei positivem ICA-Nachweis häufiger insulinpflichtig als bei negativem ICA-Befund.
Normwert:
<5,0 JDF-Einheiten
Material:
1 ml Serum
■ Insulin
3
C-Peptid
Peptidhormon, das in den B-Zellen des Pankreas gebildet wird. Produktion
wird durch Anstieg des Glukosespiegels stimuliert.
Die diagnostische Aussagekraft der Insulinbestimmung ohne Stimulation ist
begrenzt, für die primäre Diabetes-Diagnostik von geringer Bedeutung.
168
Int
Belastungsteste sowie die zusätzliche Bestimmung des C-Peptids zur Abschätzung der endogenen Insulinsekretion sind zu empfehlen.
Indikation:
- DD von Hypoglykämien (Insulinom, Hypoglykämia factitia,
postprandiale Hypoglykämie);
-Erfassung von Funktionsstörungen des Pankreas (Insulinmangel).
Erhöht:
- Insulinom; funktioneller Hyperinsulinismus; Diabetes mellitus
Typ IIb (Adipositas);
-Hyperthyreose; Cushing-Syndrom;
-Einnahme von Kontrazeptiva.
Erniedrigt:
Diabetes mellitus Typ I und Typ IIa.
Normwert:
2,6 – 25 mIU/l
Material:
1 ml Serum, tiefgefroren
■ Insulin-Antikörper
Auftreten neutralisierender Antikörper gegen Fremdinsulin. Die Testung erfolgt auf Insulin-AutoAk sowie AK gegen Rinder- und Schweine-Insulin.
Vermehrt vorhandene insulinbindende Antikörper heben die Wirkung des
Insulins auf, dadurch entsteht ein erhöhter Insulinbedarf.
Erhöhter Insulinbedarf ohne Nachweis Insulin-bindender AK kann verursacht sein durch Hepatopathie, chronische Infekte, Endokrinopathien mit
Insulin-antagonistischem Effekt wie Hyperthyreose oder Adipositas.
Indikation:
V.a. Insulinresistenz (Insulintherapie mit erhöhtem Bedarf).
Normwert:
Insulin-AAk
<110 nU/ml (Graubereich bis 250 nU/ml)
Rinder-Insulin-Ak < 25 U/ml
Schweine-Insulin Ak < 25 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ Interleukin-1-beta, IL1-beta
IL1-beta ist ein sezerniertes Protein. Die wichtigste Quelle sind Antigen-präsentierende Makrophagen.
Erhöht:
Rheumatoide Arthritis; Transplantatabstoßung; ALL; Sepsis.
Normwert:
<5 ng/l
Material:
1 ml Serum, tiefgefroren
■ Interleukin-2 Rezeptor, löslicher (sIL-2R)
3
ACE
Indikator für einen aktiven zellvermittelten Immunprozess unterschiedlichster
Genese. Anstieg nach Aktivierung des spezifischen Immunsystems.
Wichtiger Parameter bei der Diagnostik der Sarkoidose. Hier Erhöhung
der Sensitivität bei paralleler Bestimmung von ACE und IL-2-R.
Indikation:
- V.a. und Verlaufskontrolle bei Sarkoidose, Lymphomen;
-nach Transplantation (erhöht bei Abstossung, Infektion).
Normwert:
158 – 623 U/ml
Material:
1 ml Serum
169
Int
■ Interleukin-6 (IL6)
IL6 wird von T-Lymphozyten sowie von Monozyten/ Makrophagen gebildet. Es spielt eine Hauptrolle in der Mediation der Entzündungs- und Immunantwort, ausgelöst durch Infektion oder Verletzung.
Erhöht:
- Arthritis; mesangio-proliferative Glomerulonephritis; Psoriasis;
-Malignome (z.B. Plasmozytom, Myelome, Lymphome, Leukämien).
Normwert:
<5,9 ng/l
Material:
1 ml Serum, tiefgefroren
■ Intrinsic Faktor-AutoAntikörper
Der Intrinsic Factor ist ein von den Parietalzellen der Magenschleimhaut
sezerniertes Glykoprotein, das die Resorption von Vit. B12 (Cobalamin) im
Ileum ermöglicht und seinen Abbau durch die Darmflora verhindert.
Es gibt 2 verschiedene Typen von IF-AAk:
Typ 1 blockiert die Bindung des Intrinsic Factor mit Vitamin B12;
Typ 2 reagiert mit Vitamin B12-Intrinsic Factor-Komplexen.
Indikation:
Perniziöse Anämie (50-75 % Typ-1-IFA, 35-50% Typ-2-IFA);
chronisch atrophische Gastritis; Vitiligo.
Normwert:
negativ
Unter Vitamin B12-Gabe können bei hohen Spiegeln falsch
positive Intrinsic-Faktor-AK-Befunde erhoben werden, daher
Blutentnahme nach mind. 24 Std. Therapiepause!
Material:
1 ml Serum
■ Isoenzyme
3
Alkalische Phosphatase-Isoenzyme
Creatinkinase-Isoenzyme
■ Jo-1-AutoAntikörper
3
Kollagenosediagnostik
170
ENA
LDH-Isoenzyme
Kal
■ Kälteagglutinine
3 Kryoglobuline
Antierythrozytäre Auto-AK, die sich bei Temperaturen unter 20°C an Erythrozyten binden. Es sind meist komplette IgM-Antikörper.
Im Gegensatz dazu sind Kryoglobuline Immunglobuline, die sich bei Temperaturen unter 37° reversibel aneinander binden und aggregieren.
Erhöht:
Akut:
-Meist idiopathisch, parainfektiös (Mykoplasmen, Rubeolen,
CMV, EBV), meist passager.
Chronisch:
-Idiopathische Kälteagglutinin-Krankheit; höheres Alter und
Männer bevorzugt, Blässe oder blau-livide Verfärbung der
Akren bei Kälte.
-Sekundäres Kälteagglutinin-Syndrom bei lymphoproliferativen
Erkrankungen, lymphatischer Leukämie, Retikulumzellsarkomen.
Normwert:
unauffällig
Titer <1:32
gesteigerte Kälteagglutinine Titer bis 1:512
hochtitrige Kälteagglutinine Titer 1:1000 und höher
Parallel Kryoglobuline bestimmen!
Material:
Kälteagglutinine
5 ml EDTA-Blut in 37° Wasserbad oder Brutschrank inkubieren,
dann sofort warm zentrifugieren, gesondertes Plasma- und
Erythrozyten-Röhrchen einsenden.
Kryoglobuline
Vollblut bei 37° gerinnen lassen in Wasserbad oder Brutschrank,
warm abzentrifugieren.
Serum und Blutkuchen getrennt einsenden.
Wichtig ist die Trennung bei 37°C! Blutentnahme nach
Rücksprache direkt im Labor! Nicht freitags!
■ Kalium im Serum
Kalium ist das Hauptkation im intrazellulären Raum. Nur 2% des Gesamtkörperkaliums befinden sich extrazellulär. Der Quotient aus intra- zu extrazellulärem Kalium regelt das Membranpotential der Zelle. Bei Hypokaliämie steigt
das Ruhepotential an und es kommt zu Paralysen der glatten und quergestreiften Muskulatur, bei Hyperkaliämie sinkt der Quotient ab und es kommt
zu einer Übererregbarkeit der Muskelzelle. Dieser Mechanismus ist von besonderer Bedeutung für den Herzmuskel bei der Gabe von Diuretika.
Klinische Symptomatik der:
Hyperkaliämie: Kribbeln und Taubheitsgefühl, Extrasystolie, Tachykardie,
Arrhythmie, EKG-Veränderungen;
Hypokaliämie: Muskelschwäche, Adynamie, Obstipation, EKG-Veränderungen.
Erhöht:
- Niereninsuffizienz; Anurie
-NNR-Insuffizienz
-diabetische Azidose;
-Übertritt von intrazellullärem Kalium in das Serum durch Zer-
störung von Gewebe (Verbrennung, Unfall, Hämolyse, post-OP);
-iatrogen (zu starkes Stauen bei der Blutentnahme);
Erniedrigt:
- Enterale Kaliumverluste bei akuter oder chron. Diarrhoe, chron.
Laxanzienabusus, Erbrechen, Fisteldrainagen (Darm, Galle etc.);
-renale Kaliumverluste infolge Diuretika-Therapie, Hyperaldoste-
ronismus (Bartter-Syndrom, Conn-Syndrom), tubuläre Azidose.
Normwert:
3.5 – 5.1 mmol/l
171
Kal
Material:
0.5 ml frisches hämolysefreies Serum.
Die Kaliumkonzentration in den Erythrozyten ist etwa 25mal höher als im Serum. Im Vollblut steigt die Kaliumkonzentration des
Plasmas wegen des Abstroms aus den Erythrozyten fortwährend
an. Es muss daher nach Abschluss der Gerinnung binnen ca. 1 Std.
das Serum abzentrifugiert werden.
■ Kalium im Urin
Die Kaliumausscheidung im Urin ist die Differenz zwischen glomerulärer
Filtration und tubulärer Rückresorption. Im distalen Tubulus kann Kalium
auch aktiv sezerniert werden. Die Ausscheidung ist abhängig von der Plasmakaliumkonzentration, vom Natriumangebot im distalen Nephron, pHWert, Konzentration weiterer Anionen und dem Aldosteronspiegel.
Erhöht:
Hyperaldosteronismus; Polyurie bei Nierenerkrankung; medikamentös (Diuretika, Antihypertensiva).
Erniedrigt:
Malabsorption; Azidose; Diarrhoe; chron. Laxanzienabusus.
Normwert:
32 - 83 mmol/24 Std.
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze,
bitte Gesamturinmenge angeben!
■ Katecholamine im Urin
3
Adrenalin
Dopamin
Vanillinmandelsäure
Noradrenalin
Metanephrine
Homovanillinsäure
und deren Metabolite im Urin.
Katecholamine, im engeren Sinne Adrenalin und Noradrenalin, sind die Neurotransmitter des sympathischen Nervensystems. Sie werden in den chromaffinen Zellen von Nebennierenmark und sympathischem Nervengewebe
gebildet. Die Ausscheidung erfolgt zu etwa 85 % als Vanillinmandelsäure, zu
etwa 15 % als Metanephrine und nur zu etwa 1 % als freie Katecholamine
(Summe aus Adrenalin und Noradrenalin).
Als Hauptmetabolit des Dopamin wird die Homovanillinsäure ausgeschieden.
Eine erhöhte Ausscheidung von Vanillinmandelsäure, Metanephrinen
sowie Adrenalin und Noradrenalin spricht für ein Phäochromozytom mit
vermehrter Synthese von Katecholaminen und Ausbildung einer temporären
oder permanenten Hypertonie.
Eine solitäre Erhöhung von Noradrenalin bei normalem Adrenalin spricht
für eine extraadrenale Lokalisation des Tumors.
Eine erhöhte Ausscheidung von Dopamin und Homovanillinsäure sieht
man bei seltenen - besonders im Kindesalter auftretenden - Tumoren, Neuroblastomen und Ganglioneuromen mit vermehrter Dopaminbildung.
Indikation:
- Arterielle Hypertonie;
-V.a. Tumor des sympatho-adrenergen Systems, Neuroblastom.
Erhöht:
- Phäochromozytom, Neuroblastom, Ganglioneurome;
-arterielle Hypertonie, Stress, erhöhte körperliche Aktivität.
Bewertung: Eine normale Katecholaminausscheidung schließt das Vorliegen eines Phäochromozytoms nicht aus, bei rezidivierenden
Blutdruckkrisen sind wiederholte Untersuchungen erforderlich.
Etwa 15% aller Hypertoniepatienten weisen eine mäßige Erhöhung der Katecholaminausscheidung auf.
172
Kau
Normwert:
Adrenalin im Urin Noradrenalin im Urin
Dopamin im Urin <20 µg/24 Std.
<105 µg/24 Std.
<400 µg/24 Std.
Die Bestimmung der Katecholamine und ihrer Metaboliten im
Urin ist der Messung im Plasma vorzuziehen!
(Konzentrationen höher, Ergebnisse unabhängiger von kurz
fristigen Änderungen)
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, angesäuert (pH <4),
Gesamturinmenge angeben!
Vor und während der Urinsammlung bitte die Aufnahme folgender
Stoffe vermeiden:
Nikotin, Koffein;
2-Sympathomimetika, Calcium-Antagonisten, ACE-Hemmer, -Methyldopa,
MAO-Hemmer, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, L-DOPA, 1- und
-Antagonisten, Labetalol, Theophyllin (wenn klinisch möglich 8 Tage vorher).
Stress und erhöhte körperliche Aktivität vermeiden.
■ Katecholamine im Plasma
3
Clonidin-Suppressionstest (Funktionsteste im Anhang)
Im Clonidin-Suppressionstest zeigt sich
beim Phäochromozytom (mit in der Regel deutlich erhöhten Basalwerten)
kein Abfall der Noradrenalin-/Adrenalin-Spiegel im Plasma;
bei erhöhtem Sympathikotonus hingegen wird ein deutlicher Katecholaminabfall beobachtet.
Indikation:
-Lokalisierung eines katecholaminproduzierenden Tumors (Cava Kathteter, Stufendiagnostik);
-Kontrolle erhöhter Urinwerte
Normwert:
Adrenalin
Noradrenalin
Material:
3 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren!
Blutentnahme am liegenden Patienten nach 30 Minuten- Ruhe!
30 - 90 ng/l
165 - 460 ng/l
■ Katzenkratzkrankheit
Erreger: Bartonella henselae und Bartonella quintana, Antikörpernachweis.
Bei negativem Ausfall und typischer Symptomatik (Papel nach Katzenkratzwunde, Lymphadenitis, granulomatöse Konjunktivitis, Angiomatose von
Haut, Lymphknoten und viszeralen Organen) wird der Erregernachweis (z.B.
aus Lymphknotenbiopsie) mittels PCR empfohlen.
Normwert:
Bartonella henselae IgG
Bartonella henselae IgM
Bartonella quintana IgG
Bartonella quintana IgM
Material:
AK-Nachweis: 1 ml Serum
PCR: Lymphknotenbiopsie (nativ) in 0,9%-NaCl-Lösung
<1:64
<1:20
<1:64
<1:20
■ Kaugummi-Speichel-Test
3
Dimaval®/ DMPS-Test (im Anhang)
Funktionsteste im Anhang
Quecksilber
173
Kel
■ Kell (K/k)-Faktor
Die Bestimmung des Kell-Faktors kann im Rahmen der Blutgruppenbestimmung erforderlich sein, vor allem wenn Antikörper gegen Kell nachgewiesen
wurden (Bluttransfusion, Mutterschaftsvorsorge).
Material:
10 ml Vollblut
■ 17-Ketosteroide
3
Cortisol
Androstendion
DHEA-S
Testosteron
Abbauprodukte von Steroiden, die
beim Mann zu 70 % aus der NNR und zu 30 % aus den Keimdrüsen,
bei der Frau zu über 90 % aus der NNR und zu weniger als 10 % aus
den Keimdrüsen stammen.
Wegen Unzuverlässigkeit der Urinbestimmung ist die direkte Bestimmung
oben genannter Prameter im Serum anzustreben.
■ Knochenstoffwechsel-Marker
3
Deoxypyridinolin-Crosslinks
Osteoporose-Diagnostik
Ostase
Zur Beurteilung der Knochenneubildung kommen neben der Alkalischen
Gesamtphosphatase im Serum (AP) auch Parameter mit höherer Gewebespezifität wie z.B. knochenspezifische AP (BAP - Ostase) zum Einsatz.
Die Knochenresorptionsrate, die früher v.a. durch die Bestimmung von
Calcium und Hydroxyprolin im Urin bestimmt wurde, lässt sich heute diätunabhängig durch neuere biochemische Urinmarker (DeoxypyridinolinCrosslinks) mit höherer Sensitivität erfassen.
■ Kollagenose-Diagnostik
3
LE-Diagnostik
ENA
ANA
dsDNS-AAk
Kollagenosen sind systemische entzündlich–rheumatische Erkrankungen
wie SLE (system. Lupus erythematodes), Sjögren-Syndrom, system. Sklerodermie, idiopath. Myositiden sowie MCTD (Mixed Connective Tissue
Disease: Sharp-Syndrom) und Overlap-Syndrome.
Bestimmte Krankheitsbilder aus dem Formenkreis der Kollagenosen sind
durch charakteristische Antikörperprofile gekennzeichnet. Deren Kenntnis
kann dem Kliniker eine Hilfestellung bei der Diagnose von rheumatischen
Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen geben. Es ist jedoch meist
nicht möglich – ohne Kenntnis der Klinik – eine nur auf dem AntikörperNachweis beruhende Labordiagnose dieser Krankheitsbilder zu stellen.
AutoAK können auch bei einer Vielzahl von nicht-rheumatischen Erkrankungen (Infekte, Tumore) sowie selbst bei Gesunden (mit ansteigendem
Lebensalter häufiger, da allerdings in der Regel niedrigtitrig) nachgewiesen
werden. Daher ist es schwierig, zwischen einem Nebenbefund und einem
pathologisch relevanten Befund zu unterscheiden.
174
Kol
Bei Verdacht auf Kollagenosen bzw. Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises empfohlene Untersuchungen (ggf. Stufendiagnostik)
Lupus erythematodes
(ACR-Kiterien fett gedruckt)
Systemischer LE (SLE):
(LE visceralis, LE disseminatus)
ANA (50-80 %);
dsDNS (Häufigkeit abhängig von Aktivität und
Organbefall);
Nucleosomen (56-90 %);
Sm (5-10 %), SS-A(Ro) (25-60%), SS-B (La) (19-30 %),
U1 RNP (13-32 %), C1q-Ak (17-58 %),
Histone (50-80 %)
sehr selten PCNA, Ribosomales P-Protein-Ak (10-20 %,
bei japanischen und chinesischen SLE-Patienten
häufiger)
Cardiolipin-Ak (40-60 %), 2-Glykoprotein,
Lupusantikoagulans
Medikamenten-
induzierter LE:
ANA, Histone (92-95 %) (ssDNS),
Phospholipid-Ak
neonatale Lupus-Syndrome:
neonataler LE (NLE)
ANA (94-100 %)
SS-A (Ro) (90 %), SS-B (La) (70 %)
Kongenitaler Herzblock:
ANA (94-100 %),
SS-A (Ro) (100 %), SS-B (La) (88%)
subakut cutaner LE:
(SCLE)
ANA,
SS-A (Ro) (60-100) %, SS-B(La) (25-80 %)
discoider LE:
(rein cutan)
ANA (meist negativ).
Sjögren-Syndrom
(internat. Konsensus-Kriterien fett gedruckt)
ANA (59-100 %)
SS-A(Ro) (40-90 %), SS-B(La) (<70 %)
-Fodrin (60-75 %), M3mAChR
Sklerodermie (systemische) (Marker-AK fett gedruckt)
ANA
Sklerodermie und/oder
Polymyalgie-Overlap:
antinukleoläre ANA: Fibrillarin,
PM/Scl, RNAP-I, Th/To).
Sklerodermie mit Gelenk-/
Muskelmanifestation
oder MCTD:
U1 RNP
CREST-Syndrom (limitierte
Form der Sklerodermie):
Centromer B.
meist diffuse Form:
RNA P III
Scl 70 (Topoisomerase I)
Topoisomerase II
175
Kol
Polymyositis/ Dermatomyositis
ANA, sowie
Myositisspezifische AAk:
SRP (< 5 %), Polymyositis-Marker
Jo 1 (30-35 %), (Polymyositis 18-46 %)
Mi 2 (Polymyositis 5-12 %, Dermatomyositis 15-31 %)
Myositis-assoziierte AAk:
PM/Scl, (8-12 %), (Polymyositis/Sklerodermie-Overlap 24 %)
Ku (1-7 %), (Polymyositis/Sklerodermie-Overlap 5-12 %)
U1RNP (4-17 %), (MCTD 100 %)
Antisynthetase-Syndrom,
(Myositis-Sonderform)
Jo 1–AAk (Histidyl-t-RNA-Synthetase-Ak), ANA
ggf. noch andere t-RNA-Synthetase-Ak
MCTD (Mixed Connective Tissue Disease, Sharp-Syndrom)
(Diagnose- und Klassifikationskriterium fett gedruckt)
ANA,
U1 RNP (100 %)
Rheumatoide Arthritis,
(früher „PCP“)
RF (ACR-Kriterium),
CCP (Marker-AK),
ANA
SS-A(Ro), SS-B(La):
sekundäres Sjögren-Syndrom ?
Sm, dsDNS:
SLE? Rhupus?
Centromeren, Scl 70: Sklerodermie?
RA 33
Juvenile chronische Arthritis (JCA)
RF (10-15 %)
ANA (ca. 30 %)
CCP
Cardiolipin-Ak (niedrigtitrig, ca. 32 %)
HMG-Ak (High Mobility Group Protein)
Felty-Syndrom
RF (hoch positiv)
Histon-Ak (79 %), C1q-Ak (IgG-Typ 76 %)
pANCA (bes. Lactoferrin-Ak 77 %), EF1A-Ak (66 %)
Antiphospholipid-Syndrom
176
Cardiolipin-Ak, Beta 2-Glykoprotein-Ak, Lupusantikoagulans, Prothrombin, Protein S, ANA
Kom
■ Komplementsystem
Besteht aus Faktoren, die ca. 10% der Gesamtserumglobuline ausmachen
und sich hauptsächlich in der -Globulinfraktion befinden. Das Komplementsystem ist ein unspezifischer Verstärkungsmechanismus der Immunabwehr und wird in klassischer Weise durch den Angriff eines Immunkomplexes auf die C1-Komponente aktiviert.
C1-Esterase
Inhibitor
C3
x
C4
x
x
Hereditäres angioneurot. Ödem (HANE);
Lymphoproliferative Erkrankung;
Hereditärer C4-Mangel (gehäuft mit LE verbunden); LE; Alpha-1-Antitrypsinmangel;
x
x
Glomerulonephritis; LE; Vaskulitis; Leberzellschaden; Polyarthritis rheumatica;
x
Abwehrschwäche, Glomerulonephritis; Leberzellschaden;
Bakterielle Erkrankungen.
h
x
Erkrankung
h
Komplement C3
Infektabwehr durch direkte oder indirekte Zerstörung körperfremden Materials (z.B. Bakterien) und Aktivierung von Entzündungsreaktionen.
Zerstörung von eingedrungenen Erregern durch Lyse; Anlockung von Leukozyten und Makrophagen an den Entzündungsort; erhöht die Gefäßpermeabilität; fördert die Phagozytose.
Inhibitoren wie C1-Esterase-Inhibitor greifen regulierend in den Ablauf ein.
Indikation:
-Lupus erythematodes (LE), Polyarthritis;
-V.a. Immunkomplex-Krankheit, Infektionen;
-Nierenerkrankungen (Glomerulonephritis).
Erhöht:
- Entzündliche Prozesse mit Immunreaktion (Beurteilung der
Erkrankungsphase);
-Bakterielle Infektionen.
Erniedrigt:
- Komplementdefekt;
-Komplementverbrauch durch Ausbildung von Immun-
komplexen (z.B. LE);
-Glomerulonephritis; Polyarthritis rheumatica.
Normwert:
90-180 mg/dl
Material:
1 ml Serum, frisch oder tiefgefroren!
Komplement C4
Fördert die Phagozytose. Quantitativ die zweitgrößte Komponente im Komplementsystem; verhält sich ähnlich wie C3-Komplement, ist vermindert bei
Immunkomplex-Erkrankungen (Nephritis, Vaskulitis) sowie beim hereditären
angioneurotischem Ödem (HANE). Oft früher vermindert als C3.
177
Kom
Indikation:
-V.a. Immunkomplex-Krankheit; rezidivierende Infektionen;
-Nierenerkrankungen (Nephritis); Vaskulitis.
Erhöht:
Entzündliche Prozesse mit Immunreaktion (wie Akute- PhaseProtein, Beurteilung der Erkrankungsphase).
Erniedrigt:
-HANE (Quincke-Ödem, C1-Esterase-Inhibitor ebenfalls niedrig);
-Erkrankungen mit Ausbildung von Immunkomplexen (z.B.
Nephritis, generalisierte Vaskulitis);
-hereditärer C4-Mangel (häufig bei Lupus erythematodes);
-Leberzellschaden; Polyarthritis rheumatica.
Normwert:
10-40 mg/dl
Material:
1 ml Serum, frisch oder tiefgefroren!
■ Komplement C1-Inhibitor (C1-INH)
3
C1-Esterase-Inhibitor
Indikation:
Infektionen; angioneurotisches Ödem (HANE).
Erniedrigt:
HANE; erworbener C1-Esterase-Inhibitor-Mangel (massiver
Verbrauch bei lymphoproliferativen Erkrankungen).
■ Komplementaktivität, gesamthämolytische (CH100)
Indikation:
-Komplementverbrauch bei Immunkomplexerkrankungen;
-Autoimmunerkrankungen;
-Beurteilung der Entzündungsaktivität.
Erhöht:
Akute-Phase-Reaktionen (kompensatorisch).
Erniedrigt:
- Komplementdefekte;
-akute generalisierte Immunkomplex-Vaskulitiden, hypokomple-
mentämische Vaskulitis (McDuffie-Syndrom);
-aktiver Lupus erythematodes;
-akute postinfektiöse Glomerulonephritis, membranoprolifera-
tive Glomerulonephritis;
-intravasale Gerinnung;
-akute Pankreatitis.
Normwert:
40-200 U/ml
Material:
1 ml Serum, tiefgefroren!
■ Kreatinin im Serum
Abbauprodukt von Kreatininphosphat im Muskel. Wird durch die Niere
quantitativ ausgeschieden. Der Kreatininwert wird erst pathologisch, wenn
die glomeruläre Filtrationsrate um mehr als 50 % eingeschränkt ist, d.h.
diskrete Einschränkungen der Nierenfunktion werden noch nicht erfasst.
Indikation:
178
Erfassung von Funktionsstörungen der Nieren (renale Elimina tionsfähigkeit).
Kre
Erhöht:
- Niereninsuffizienz (Einschränkung der glomerulären Filtration);
-Herzinsuffizienz (Nierendurchblutung vermindert);
-Muskeltraumata; degenerative Muskelprozesse;
-Verbrennungen;
-Rückstau bei Prostatahypertrophie.
Erniedrigt:
nicht relevant
Normwert:
Männer
Frauen Material:
0.5 ml Serum (Hämolyse stört!)
0.7 – 1.2 mg/dl
0.5 – 0.9 mg/dl
■ Kreatinin im Urin
Erfassung von Störungen des konstant gebildeten und fast vollständig renal
eliminierten Endabbauproduktes des Kreatins.
Wegen der konstanten Bildungsraten und der ausschließlich glomerulären
Ausscheidung (bei normaler Nierenfunktion) wird die Kreatininausscheidung als Bezugsgröße für andere Messgrößen verwendet.
Erhöht:
Progressive Muskeldystrophie; Myasthenia gravis.
Normwert:
Männer
Frauen 0.98 – 2.2 g / 24 h
0.72 – 1.5 g / 24 h
Männer
Frauen 39 – 259 mg / dl
28 – 217 mg / dl
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze,
Gesamturinmenge angeben!
■ Kreatinin-Clearance
3
MDRD-Clearance
Endogener Funktionstest zur näherungsweisen Beurteilung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) der Niere.
Bei Serum-Kreatinin >3 mg/dl wird Kreatinin auch tubulär sezerniert und
metabolisiert. Der Clearance-Wert ist deshalb falsch hoch, d.h. höher als
die glomeruläre Filtrationsrate.
Eine verminderte Kreatinin-Clearance findet sich bei eingeschränkter Glomerulumfunktion. Die Untersuchung ist vor allem dann diagnostisch aufschlußreich, wenn das Serum-Kreatinin noch im Normbereich liegt.
mg Kreatinin / 100 ml Urin
Kreatinin-Clearance (ml/min) =
x
mg Kreatinin / 100 ml Serum
Normwert:
Material:
X
ml Urin
1440 min
Männer und Frauen > 110 ml/min, alters- und geschlechtsabhängig
Für die korrigierte Clearance bitte Körpergewicht (kg) und Körpergröße (m) angeben.
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, ohne Zusätze,
Gesamturinmenge angeben!
0,5 ml Serum, am Sammeltag entnommen!
179
Kry
■ Kryoglobuline
3
Kälteagglutinine
Immunglobuline, die sich bei Temperaturen unter 37°C reversibel aneinander binden und Aggregate bilden (dagegen sind Kälteagglutinine
Antikörper, die sich an Erythrozyten binden). Kryoglobuline bedingen Plasmahyperviskosität mit Erythrozyten- und Thrombozytenverklumpungen,
Gerinnungsstörungen, sie treten häufig beim Plasmozytom /M. Waldenström auf. Kälteempfindlichkeit mit Zyanose der Akren als Ausdruck der
Durchblutungsstörung, Raynaud-Syndrom.
Kryoglobulinämie-Typen
Typ I
Typ II
Typ III
Ein monoklonales Immunglobulin (IgG, IgA oder IgM)
Mischkryoglobuline (2 oder mehr Immunglobuline, von denen
eines monoklonal ist)
Polyklonale Kryoglobuline (polyklonales IgM mit RheumafaktorAktivität anti-IgG)
Indikation:
- Glomerulonephritis (in 12% der Fälle);
-LE (in ca. 50% der Fälle);
-Mononukleose; Cytomegalie;
-bei Kälteexposition Zyanose, Gliederstarre, Raynaud-Phänomen,
Hautblutungen, Nekrosen oder Gangrän.
Beurteilung:
Positiver Kryoglobulinnachweis:
-Deutliche Präzipitatbildung im 4°C-Röhrchen bei Auflösung des
Präzipitats durch erneutes Erwärmen auf 37°C.
-Verminderung von IgG oder IgM im 4°C-Röhrchen um 40% und
mehr des Wertes im 37°C-Röhrchen.
Material:
Kryoglobuline
Vollblut bei 37°C gerinnen lassen (Brutschrank oder Wasserbad), warm abzentrifugieren, Blutkuchen und Serum getrennt
einsenden.
Kälteagglutinine
5 ml EDTA-Blut in 37°C Wasserbad oder Brutschrank inkubieren,
dann sofort warm zentrifugieren, gesondertes Plasma- und
Erythrozyten-Röhrchen einsenden.
Wichtig ist die Trennung bei 37°C! Ggf. Blutentnahme nach
Rücksprache direkt im Labor!
■ Kupfer im Serum
3
Coeruloplasmin
90% des Serumkupfers liegen als Coeruloplasmin vor. Kupfer ist als Spurenelement Bestandteil mehrerer Enzyme. Ausscheidung erfolgt größtenteils mit der Galle über den Stuhl.
Erhöht:
-Bei akuten und chronischen Infekten; Karzinomen;
Anämie; Cholestase;
-in der Schwangerschaft bzw. bei Einnahme von Östrogenen.
Erniedrigt:
Parallel zu verminderten Coeruloplasminkonzentrationen bei
M. Wilson und M. Menkes.
180
Kup
Normwert:
Frauen Männer
Material:
1 ml Serum
800 - 1500 µg/l
700 - 1400 µg/l
■ Kupfer im Urin
Erhöhte Werte werden bei M. Wilson gefunden. Die Methode dient auch
zur Kontrolle der Kupfermobilisierung nach Penicillamin-Therapie.
Normwert:
normal sicher erhöht
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins ohne Zusätze,
Gesamtmenge angeben!
< 60 µg/24 Std.
>100 µg/24 Std.
181
Lac
■ Lactat im Plasma
Erfassung eines gestörten Glukoseabbaus bei Hypoxie (Pyruvatstau)
Indikation:
-Metabolische Azidose, DD des Komas;
-Schock-Prognose;
-Erkennung von Gewebshypoxien (z.B.bei Geburt);
-Überprüfung cardio-pulmonarer Kapazität bei Hoch-
leistungssportlern. Physiologischerweise wird das bei Muskel-
arbeit anfallende Laktat im Cori-Zyklus durch Glukoneogenese
eliminiert. Bei schweren Hypoxämien (Leistungssport) ist dieser
Zyklus gestört, es kommt zur Lactatazidose.
Erhöht:
-Gewebehypoxie mit anaerober Glykolyse bei Schock oder Sepsis;
-Diabetes mellitus unter Biguanidbehandlung;
-Hyperventilation, z.B. bei Intensivpatienten;
-körperliche Aktivität, z.B. bei Hochleistungssportlern;
-Leberfunktionsstörungen;
-Stoffwechselanomalien (Enzymdefekte).
Normwert:
57-220 mg/l
Material:
2 ml Na-Fluorid-Plasma
Sofort nach der Entnahme zentrifugieren und Plasma abtrennen!
■ Lactose im Urin
Indikation:
-Lactosurie;
-V.a. konnatale Lactoseintoleranz, Durand-Syndrom
-(seltener erblicher Defekt, vermutlich Mangel an lysosomaler
Lactase).
Normwert:
<35 mg/d
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, Gesamturinmenge angeben!
■ Lactosetoleranztest (Lactosebelastung)
3
Funktionsteste im Anhang
■ Lactoseintoleranz-Gentest (LCT)
Die primäre Lactose-Intoleranz ist auf einen genetischen Mangel oder ein
Fehlen des milchzuckerspaltenden Enzyms Lactase zurückzuführen. Betroffene Patienten können Milchzucker (Lactose) nicht oder nur unvollständig
abbauen.
Untersucht werden zwei genetische Polymorphismen (C13910T und
G22018A). Der Nachweis der homozygoten Genotypen CC an der Position
13910 und/ oder GG an der Position 22018 ist häufig mit dem klinischen
Krankheitsbild einer Lactose-Intoleranz assoziiert.
Indikation:
-V.a auf primäre Lactose-Intoleranz (abdominelle Schmerzen,
Übelkeit, Meteorismus);
-Abklärung eines auffälligen Lactosetoleranztestes.
Normwert:
negativ
Material:
3 ml EDTA-Blut
182
LCM
■ Lamblia intestinalis
3
Giardia Lamblia
■ Laminin 5-AutoAntikörper
Laminin ist integraler Bestandteil von Basalmembranen.
Indikation:
Poststreptokokken-Glomerulonephritis; IgA-Nephropathie;
Präeklampsie.
Normwert:
<25 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ Lamotrigin
Antiepileptikum zur Behandlung therapieresistenter fokaler Anfälle. Wird
in der Leber metabolisiert und überwiegend renal eliminiert.
Erniedrigte Spiegel unter Therapie mit Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital,
erhöhte Spiegel unter Valproinat-Therapie.
Normwert:
therap. Bereich
2-10 mg/l
toxisch >15 mg/l
Vorläufige Richtwerte!
Material:
2 ml Serum, BE vor nächster Einnahme (Talspiegel)!
■ LAP (Leucin-Arylamidase, Leucin-Aminopeptidase)
Proteolytisches Enzym (Peptidabspaltung). Erhöhte Werte bei Lebererkrankungen, speziell bei Cholestasen.
Bei Knochenerkrankungen ist die LAP meist normal, die Alkalische Phosphatase (AP) deutlich erhöht.
Erhöht:
- Cholangitis (AP ebenfalls erhöht); Verschlussikterus (AP eben falls erhöht);
-akute Virushepatitis (Transaminasen stark erhöht);
-alkoholische Fettleber (Gamma-GT deutlich, AP mäßig erhöht).
Normwert:
<35 U/l
Material:
0,5 ml Serum
■ LC1–AutoAntikörper (Leber Cytosol-AAk)
Vorkommen bei Autoimmun-Hepatitis Typ 2 (AIH Typ 2) in bis zu 50 % der
Fälle. Seltener mit SMA und ANA bei Patienten mit AIH Typ 1 und chronischer Hepatitis C.
In einigen Studien wurden LC1-AAk als einziger serologischer Marker
bei 10 % von AIH-Patienten gefunden. LC1–Antikörper scheinen mit der
Krankheitsaktivität zu korrelieren.
■ LCM
3
Lymphozytäre Chorio-Meningitis
183
LDH
■ LDH (Lactat-Dehydrogenase)
Zytoplasmatisches Enzym, das die Oxydation von Milchsäure (Lactat) zu
Brenztraubensäure (Pyruvat) katalysiert. Dient der Erfassung von Zellschäden
mit Austritt zytoplasmatischer Gewebsenzyme ohne Organspezifität. Zur Organdifferenzierung Bestimmung der LDH-Isoenzyme.
Erhöht:
- Myopathien; Herzinfarkt;
-Leukosen; hämolytische Anämien;
-Lungenembolie;
-Hepatitis;
-Malignome.
Normwert:
< 247 U/l
Material:
1 ml Serum, hämolysefrei
Hämolyse verursacht falsch hohe Werte!
(LDH-Konzentration in Erythrozyten 360-x höher als im Plasma!)
■ LDH-Isoenzyme
LDH1
LDH2
LDH3
LDH4
LDH5
erhöht bei Myokardinfarkt, hämolytischer Anämie, Perniziosa,
Hämolyse.
erhöht bei Myokardinfarkt, hämolytischer Anämie, Perniziosa,
Hämolyse, Niereninfarkt.
(Die Summe von Isoenzym 1 und 2 wird auch als Alpha-HBDH
bestimmt.)
erhöht bei Erkrankungen des lymphoretikulären Systems,
der Milz, Lungenarterienembolie.
erhöht bei Erkrankungen der Milz, Lungenarterienembolie.
erhöht bei Hepatopathien, Skelettmuskelerkrankungen.
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
2 ml Serum, hämolysefrei
■ LDL-Cholesterin
3
Lipidelektrophorese
Apolipoprotein B
(Low density lipoprotein-Cholesterin). Quantitative Erfassung der zunehmend
atherogenen Eigenschaften der LDL-Fraktion des Gesamtcholesterins bei Hypercholesterinämie.
Die Ermittlung der LDL-Cholesterin-Konzentration kann rechnerisch nach der
Friedewald-Formel erfolgen:
LDL-Chol. = Gesamt-Chol. - HDL-Chol. - 1/5 der Triglyceride
Die rechnerische LDL-Bestimmung ist nur aussagekräftig bei Triglyceridwerten
unter 400 mg/dl und Fehlen von Chylomikronen. Besser ist die quantitative
HDL/ LDL-Bestimmung mittels Lipidelektrophorese.
Normwert:
<150 mg/dl, abweichende therapeutische Zielwerte je nach
vorliegendem Risiko.
Material:
0,5 ml Serum, BE nach 12-stündiger Nahrungs- und
Alkoholkarenz!
184
Leg
■ LE-Diagnostik
3
Kollagenose-Diagnostik
ANA
ENA
dsDNS-AutoAk
AutoAntikörper
Cardiolipin-AAk
Systemischer Lupus erythematodes (visceralis, discoides). LE ist eine
Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen körpereigenes Zellkernmaterial gebildet werden. Prodromal zeigen sich bei stark erhöhter BSG
schubweise auftretendes Fieber, Gelenkschmerzen, Gewichtsabnahme.
Für einen visceralen LE sprechen hohe ANA-IgG-Titer und der Nachweis
von dsDNS-Ak bei entsprechender Klinik.
Beim chronischen discoiden LE (einer zunächst nur auf die Haut beschränkten Form) fehlen diese. Ein positiver Nachweis spricht für eine
Generalisierung.
Beim Medikamenten-induzierten LE werden ebenfalls Zellkernantikörper nachgewiesen. Die typischen Krankheitssymptome treten jedoch
erst später und in abgeschwächter Form auf, sie sind reversibel nach Absetzen der Medikamente.
Anti-dsDNS und anti-Sm (ENA) haben große diagnostische und auch prognostische Bedeutung (Markerproteine), s. ARA-Kriterien.
Klassifikationskriterien des American College of Rheumatology
(ACR) für den SLE
(nach TAN et al., modifiziert nach HOCHBERG et al., 1997)
-Schmetterlingserythem;
-Diskoide Hautveränderungen;
-Photosensitivität;
-Schleimhautulzerationen (oral, nasopharyngeal);
-Arthritis (nicht erosiv, von 2 oder mehr Gelenken);
-Serositis (Pleuritis, Perikarditis);
-Nephritis (persistierende Proteinurie > 0,5 g/d oder Zylindrurie oder
-Erythrozyturie);
-Neurologische Symptome (Krampfanfälle, Psychosen);
-Hämatologische Symptome (hämolytische Anämie oder Leukozytopenie
(<4000/µl) oder Lymphozytopenie (<1500/µl) oder Thrombozytopenie
(<100000/µl);
-Immunologische Befunde: Nachweis von
-dsDNA-Antikörpern oder
-Sm-Antikörpern oder
-IgG- oder IgM-Cardiolipin-Antikörpern,
positiver Test für Lupus-Antikoagulans;
Antinukleäre Antikörper (ANA), hochtitrig (nicht-medikamentös-bedingt)
Bei Vorhandensein von 4 der 11 Kriterien liegt ein SLE vor.
(Die SLE-spezifischen Autoantikörper können richtungsweisend für die
Diagnose sein, wenn weniger als 4 dieser ACR-Kriterien vorliegen)
Die Krankheitsaktivität kann anhand verschiedener Aktivitäts-Indizes bestimmt werden, die auf klinischen und Labor-Parametern basieren (bspw.
SLAM, BILAG, SLEDAI oder ECLAM)
s.a. Kollagenose-Diagnostik (Kollagenose-Ak-Profile), ANA, ENA-Ak,
dsDNS-AutoAk
Material:
2 ml Serum
■ Legionellose
Legionellen-Pneumonie (Legionärskrankheit, Pontiac-Fieber).
Die Infektion erfolgt durch Inhalation kontaminierter Wassertröpfchen. Inkubationszeit 2-10 Tage. Die Letalität liegt bei unbehandelten Fällen bei 1525%. Die Legionellen-Pneumonie ist gegen Betalaktam-Antibiotika resistent.
Auch ein leichter Verlauf als fieberhafter Infekt der oberen Atemwege (Pontiac-Fieber) ist beschrieben. Weltweit sollen 40% aller atypischen Pneumonien auf eine Legionellose zurückzuführen sein.
Indikation:
DD der atypischen Pneumonie; V.a. Legionellen-Infektion.
185
Lei
Normwert:
Im Serum (EIA):
IgG
IgM
Im Urin (EIA):
negativ (Legionella pneumophila - Ag)
Material:
1 ml Serum
5 ml Urin
<50 U/ml
<120 U/ml
■ Leichtketten, freie
3
Freie Leichtketten
■ Leishmanien
Protozoen; von der Eregerspezies abhängige Manifestationsformen:
Kala-Azar (viszerale Leishmaniasis), Orientbeule (kutane L.) sowie mukokutane Leishmaniasis. Inkubationszeit Tage bis Monate.
Der Antikörpernachweis im Serum erfasst vor allem die viszerale Leishmaniasis. Bei V.a. (muko-)cutane Leishmaniasis empfiehlt sich die mikroskopische Untersuchung eines Ausstrichpräparates vom Geschwürsrand, ggf.
die Durchführung einer PCR aus Abstrich oder Biopsiematerial.
Indikation:
V.a mit Leishmaniase (Durchfall, Splenomegalie, Haut-/ Schleimhautgeschwüre) nach Aufenthalt in Endemiegebiet.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum (Antikörper-Nachweis)
ggf. Ausstrich, Abstrich, Biopsiematerial
■ Leptospirose-AK
Zoonose; durch erregerhaltigen Urin von z.B. Ratten, Mäusen, Hunden oder
kontaminiertes Wasser übertragene Infektionskrankheit. Kleinste Hautläsionen oder Schleimhäute können die Eintrittspforte sein. Bevorzugt betroffen
sind Tierhalter und Kanalarbeiter.
Inkubationszeit 7-14 Tage. Dann zunächst grippeähnliche Symptome für 3-8
Tage. Nach kurzem fieberfreien Intervall (1-2 Tage) erneut Fieber und Organmanifestationen wie Nephritis, Hepatitis, lymphozytäre Meningitis, Splenomegalie.
Titeranstieg 2 Wochen nach Infektion, Maximum zwischen 3. und 5. Woche;
der Titer kann jahrelang bestehen.
Humanmedizinisch bedeutsame Leptospiren:
Erreger
L.icterohaemorrhagiae
L.grippotyphosa
L.canicola
L.bataviae
L.pomona
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
1 ml Serum
Wirt
Ratte
Maus
Hund
Zwergmaus
Schwein
■ Leukozytenzahl im Blut
3
Blutbild
186
Krankheit
M. Weil
Feldfieber
Canicola-Fieber
Reisfeldfieber
Schweinehüterkrankheit
Lip
■ LH
3
Gonadotropine
GnRH-Test (im Anhang)
Luteinisierendes Hormon, Luteotropin, (Interstitial cell stimulating hormone,
ICSH). Hypophysenhormon, dessen Freisetzung durch das Gonadotropin-Releasing-Hormon (Gn-RH/LH-RH) angeregt wird und durch Rückkopplung der
zirkulierenden androgenen und östrogenen Steroidhormone reguliert wird.
Bei der Frau bewirkt LH die Follikelreifung, den Follikelsprung mit Entwicklung des Gelbkörpers und Progesteronproduktion.
Beim Mann fördert LH den Aufbau der Interstitialzellen in den Testes und
die Testosteronproduktion.
Prinzipiell sind die Gonadotropinwerte erhöht bei Hypogonadismus, bei
Steroidmangel und in der Postmenopause. Erniedrigte Werte findet man bei
Störungen der Achse Hypophyse-Hypothalamus.
Erhöht:
Frau:
Mann:
primäre Ovarialinsuffizienz, Klimakterium, ZytostatikaTherapie etc.;
primärer Hypogonadismus, Anorchie, Kastration,
Klinefelter-Syndrom, Zytostatika-Therapie.
Erniedrigt:
Frau:
Mann:
sekundäre Ovarialinsuffizienz, Hypophysenunterfunktion, Einnahme von Ovulationshemmern etc.;
sekundärer Hypogonadismus (hypophysäre Störung,
Östrogentherapie, Leberzirrhose.
Bei niedrigen Werten sollte ein GnRH-Test durchgeführt werden.
Normwerte: Frauen:
Follikelphase
Zyklusmitte
Lutealphase
Menopause
1,9 - 13,0 IU/l
8,7 - 76,0 IU/l
0,5 - 17,0 IU/l
16,0 - 54,0 IU/l
Männer (20-70 J.) 1,5 - 9,3 IU/l
Kinder (6-12 J.) <0,1 - 6,0 IU/l
■ Lindan (HCH, y-Hexachlorcyclohexan)
3
PCP (Pentachlorphenol)
Das Insektizid Lindan wird als Holzschutzmitteln und in der Land- und
Forstwirtschaft gegen Borkenkäfer, Milben, Läuse und Flöhe eingesetzt.
Importierte Schafwollprodukte (insbes. Wollfett, eine Salbengrundlage)
weisen z.T. hohe Rückstände auf.
Holzschutzmittel mit Pentachlorphenol (PCP) als Fungizid und Lindan als
Insektizid könnnen Hyper- und Parästhesien bis hin zu Krämpfen und
Lähmungen verursachen.
Normwert:
<0.10 µg/l
Material:
10 ml EDTA-Blut, bitte Spezial-Röhrchen anfordern!
Zum Nachweis einer Umweltbelastung kann die Untersuchung
aus Holz oder Hausstaub durchgeführt werden.
■ Lipase
3
Amylase
Exkretorisches Enzym der Bauchspeicheldrüse, katalysiert die Hydrolyse
von Triglyceriden im Dünndarm. Erhöhte Aktivitäten bei Pankreatitis. Anstieg ca. 5 Std. nach Symptombeginn der akuten Pankreatitis für die Dauer
von 5-6 Tagen.
187
Lip
Indikation:
V.a.entzündliche und tumoröse Erkrankungen des Pankreas.
Erhöht:
- Akute Pankreatitis, Schub einer chron. Pankreatitis, obstruktive
chron. Pankreatitis;
-Niereninsuffizienz mit Kreatininwerten über 3.0 mg/dl.
Normwert:
<60 U/l
Material:
1 ml Serum
■ Lipidelektrophorese
Typeneinteilung nach Fredrickson:
Typ
Chylo-
mikronen
Trigl.
Chol.
-Chol.
prae--Chol.
I
ja
erhöht
variabel
<140
<60
IIa
nein
<250
erhöht
>185
<35
IIb
nein
>250
erhöht
>185
>35
III
nein
>250
>250
keine Trennung
IV
nein
erhöht
variabel
80-185
V
ja
>500
variabel
schlechte Trennung
Sekundäre Hyperlipoproteinämien
Diabetes mellitus
Alkoholbedingte Hepatopathie
Cholestatische Hepatopathie
Arteriosklerose, Gicht
Nephrotisches Syndrom
Hypothyreose
Dysgammaglobulinämie
>30
Typ I, IV, V
Typ I, II, IV, V
Typ IIa, IIb
Typ IV
Typ II, (IV), V
Typ II, III, (IV)
Typ II, IV, V
Indikation:
-Diagnose und DD der Hyperlipidämie;
-Abschätzung des Arteriosklerose-Risikos.
Normwert:
Serumbeurteilung:
Chylomikronen
nicht vorhanden
Triglyceride
<150 mg/dl
Cholesterin
<200 mg/dl
(Unter 200 mg/dl meist unverdächtig, über 200 mg/dl Fraktionierung erforderlich. Gesamtcholesterin lt. BIP-Studie zur
Identifikation von Risikopatienten nicht ausreichend!)
Cholesterinfraktionen durch quantitative Lipidelektrophorese:
alpha-LP-(HDL)-Chol.> 45 mg/dl
prae-Beta-LP-(VLDL) < 30 mg/dl
Beta-LP-(LDL-Chol.) <145 mg/dl
Atherosklerose Index:
LDL/HDL-Chol. Quotient
<3,5
Material:
1 ml Serum,
BE nach 12-stündiger Nahrungs- und Alkoholkarenz!
Vorher fettarme Diät für 2-3 Tage, keine lipidsenkende Therapie
für 14 Tage!
Gleichzeitige Bestimmung von Cholesterin und Triglyceriden
erforderlich.
188
Liq
■ Lipidstatus, Beurteilung von
3
Cholesterin gesamt
HDL/ LDL-Cholesterin
Apolipoprotein A1
Lipidelektrophorese
Triglyceriden
Lipoprotein (a)
Apolipoprotein B
■ Lipoprotein (a)
Erfassung eines LDL-verwandten und dem Plasminogen strukturell sehr
ähnlichen Lipoproteins. Lp(a) ist ein von den übrigen Kenngrößen des Fettstoffwechsels unabhängiger Parameter und stellt bei erhöhtem Cholesterin
einen aussagekräftigen Parameter für das Atherosklerose-Risiko dar. Lp(a)
ist an der Bildung von fibrinhaltigen Thromben beteiligt.
Normwert:
<300 mg/l
Material:
1 ml Serum,
BE nach 12-stündiger Nahrungs- und Alkoholkarenz!
■ Lipoprotein X (Lp-X)
Lp-X ist ein abnormes Lipoprotein, das nur bei Patienten mit Cholestase
oder bei LCAT-Mangel (Lecithin-Cholesterin-Acyl-Transferase) gefunden
wird. Lp-X stellt einen Komplex zwischen Gallenlipiden und Apolipoproteinen dar.
Erhöht:
Cholestase
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum,
BE nach 12-stündiger Nahrungs- und Alkoholkarenz!
■ Liquoranalyse
Indikation:
-V.a. entzündliche Prozesse im ZNS,
-V.a. Störung der Blut-Liquor-Schranke.
a) Liquorzellzahl
Erhöht:
akute Virusmeningitis
eitrige Meningitis Tbc-Meningitis
Hirnabszess
Normwert:
0-8/3 Zellen
Die Untersuchung auf Zellen muss spätestens 1 Std. nach der
Punktion erfolgen, da Leukozyten sehr schnell zerfallen!
Zellzahl:
einige 100/µl
einige 1000/µl
einige 100/µl
einige 100/µl
b) Liquoreiweiß
Der Übergang zwischen Blut- und Liquorraum hängt von der Funktion der
Blut-Liquor-Schranke ab. Ein Maß für die Permeabilität ist der Quotient
Liquor-Albumin/Serum-Albumin. Dieser Quotient steigt bei Störungen der
Schrankenfunktion an.
189
Liq
Das im Liquor enthaltene Protein stammt überwiegend aus dem Serum,
wobei kleinere Proteine dominieren (Schrankenfunktion). Bei Entzündungen
werden lokal Immunglobuline produziert.
Erhöhtes Liquor-Eiweiß findet sich bei fast allen krankhaften Prozessen des
ZNS. Die Eiweißmessung lässt den Proteinübertritt in den Liquorraum quantifizieren. Werte von 40-100 mg/dl zeigen eine leichtere, Werte darüber eine
schwere Schrankenstörung an.
Erhöht:
Bakt. Meningitis Virusmeningitis Tbc-Meningitis
Enzephalitis
Kompressionssyndrom
Polyradikulitis
Normwert:
<45 mg/dl
bis 2000 mg/dl
bis 100 mg/dl
bis 500 mg/dl
bis 400 mg/dl
bis 4000 mg/dl
bis 2000 mg/dl
Material: 0,5 ml Liquor, frisch, Eiltransport!
Die Untersuchung von artefiziell blutigem Liquor ist wertlos!
c) Liquorproteindifferenzierung
Erhöhte Werte sollen durch Liquorproteindifferenzierung abgeklärt werden.
Als Kenngröße für die Blut-Liquor-Schrankenfunktion kann der Liquor-Serum-Quotient der Albuminkonzentrationen verwendet werden, da Albumin
ausschließlich in der Leber gebildet wird und nur aus dem Blut in den Liquor
gelangen kann. Die Blut-Liquor-Schrankenfunktion ist altersabhängig.
Albumin-Quotient: (QAlb) x 103:
Geburt
8 - 28
1. Monat
5 - 15
bis 15 Jahre
≤ 5
bis 40 Jahre
≤ 6.5
bis 60 Jahre ≤ 8
(n. H. Reiber)
Zum Nachweis einer humoralen Immunreaktion im ZNS werden die LiquorSerum-Quotienten von IgG sowie von IgA und IgM bestimmt. Der intrathekal synthetisierte IgG-Anteil ergibt sich aus der Differenz zwischen GesamtIgG im Liquor und dem aus dem Blut in den Liquor diffundierten IgG-Anteil.
Letzterer lässt sich mit Hilfe des passiven Serum-Liquor-Transfers von Albumin
(Schrankenfunktion) ermitteln, wobei für Albumin und die Ig-Klassen Diffusionsraten (Quotientendiagramm nach Reiber) angenommen werden. Das
Reiber-Diagramm berücksichtigt bei der Ermittlung der intrathekalen IgGSyntheserate die Selektivität der Schrankenfunktion, kann also auch bei veränderter Schrankenselektivität angewandt werden.
Quotientendiagramm nach Reiber und Felgenhauer:
Der IgG-Quotient (Q IgG) wird als Funktion des Albumin-Quotienten (QAlb)
aufgetragen. Folgende Befundmuster werden unterschieden:
1. Normalbefund (Referenzbereich);
2. Reine Schrankenstörung ohne intrathekale IgG-Synthese;
3. Schrankenstörung und zugleich intrathekale IgG-Synthese;
4. Reine intrathekale IgG-Synthese ohne Schrankenstörung;
5. Unplausibler Bereich.
Die senkrechte gestrichelte Linie gibt den Albumin-Quotienten-Grenzwert zur
Schrankenstörung an.
Bei lokaler IgG-Synthese liegen die Werte oberhalb der fett gezeichneten
hyperbolischen Grenzlinie. Die Prozentlinien geben dabei an, wieviel % des
gemessenen Gesamt-IgG im Liquor (mindestens) aus dem ZNS stammen.
190
Lis
Indikation: -V.a. intrathekale Immunglobulinsynthese:
-Multiple Sklerose; Neuroborreliose; Kollagenosen mit ZNS-Befall;
-V.a. Schrankenstörung:
-primäre Hirntumore; Polyneuropathien; Hirnatrophien.
Material:
1 ml Liquor sowie 1 ml Serum! Gleichzeitig entnehmen!
d) Oligoklonale Banden (IgG)
Nachweis oligoklonaler Banden bei multipler Sklerose, aber auch bei anderen
entzündlichen ZNS-Erkrankungen (bakterielle virale Meningitis, Neurolues u.a.)
Anhand oligoklonaler Banden wird eine intrathekale Immunglobulin-Synthese sensitiver erkannt als durch Liquorprotein-Differenzierung.
Die Liquor-Eiweiß-Elektrophorese und ältere Methoden wie die NonneAppelt- bzw. Pandy-Reaktion sind heute durch die oben angeführten Untersuchungen abgelöst.
Zur Diagnostik verschiedener viraler und bakterieller ZNS-Infektionen kann
der Liquor/Serum-Quotient der Erreger-spezifischen Immunglobuline beitragen (parallele Bestimmung der Antikörper in Liquor und Serum).
Material:
1 ml Liquor sowie 1 ml Serum! Gleichzeitig entnehmen!
e) Liquor-Glukose
Indikation:
V.a. Meningitis; DD bakterielle/ virale Meningitis.
Erhöht:
Virus-Enzephalitiden und -Meningitiden.
Erniedrigt:
Bakterielle Meningitiden; Pilz- und Parasiten-Meningitiden
(geringgradiger ausgeprägt); Hypoglykämie.
Normwert:
Erwachsene 40-70 mg/dl
Kinder 60-80 mg/dl
Material:
0.5 ml Liquor, frisch, Eiltransport!
f) Bakteriologische Untersuchung:
Wichtig: Die Punktionsstelle gründlich desinfizieren, um eine Verunreinigung
der Liquorprobe zu vermeiden.
Liquor möglichst schnell dem Labor zuleiten, bis zur Abholung im 37°-Brutschrank aufbewahren.
Material:
4 ml Liquor sowie 4 ml Serum! Gleichzeitig entnehmen!
■ Listerien-Antikörper Typ 1 und 4, O- u. H-Antigene
Erreger: Listeria monocytogenes.
Listeria-Infektionen von Erwachsenen und Kindern, oft über tierische Infektionsquellen, verlaufen meist subklinisch oder als leichtere Erkrankungen
der oberen Atemwege (Pharyngitis, Lymphadenitis colli); nur bei erheblicher
Abwehrschwäche auch mit Sepsis und Meningitis. Pränatale und perinatale
Infektionen sind dagegen meist generalisiert (Abort, Frühgeburt, Totgeburt,
Sepsis, Menigoenzephalitis).
Die Beurteilung positiver serologischer Befunde erfordert größte Zurückhaltung. In jedem Fall sollten das klinische Bild und epidemiologische Besonderheiten berücksichtigt werden, da Antikörper gegen Staphylokokken und
Enterokokken Kreuzreaktionen verursachen können.
Erregernachweis bei klinischem Verdacht vorrangig!
Normwert:
< 1:8 Titer
Material:
1 ml Serum
191
Lit
■ Lithium
Psychopharmakon. Handelsnamen z.B. Hypnorex, Lithium-Duriles, Quilonum.
Dauermedikation bei depressiven und manisch-depressiven Zuständen.
Renale Elimination, daher Kumulationsgefahr bei eingeschränkter Nierenfunktion.
Indikation: Therapiekontrolle.
Normwert:
therap. Bereich
Material:
1 ml Serum, BE 8-12 Std. nach letzter Einnahme, 1 Woche nach
Behandlungsbeginn bzw. Dosisänderung!
0,6-1,2 mmol/l
■ LKM AutoAntikörper (Liver-Kidney-Microsomal-AAk)
Suchtest auf LKM-AAk ist der Immun-Fluoreszenz-Test an Gewebeschnitten. Bedeutsam zur Diagnostik der autoimmunen Hepatitiden sind nur
LKM1-AAk, die besonders die Autoimmun-Hepatitis Typ 2 charakterisieren.
(Hier sind LKM-AAk 1 bei 4 % der Erwachsenen sowie 20 % der Kinder
mit AiH positiv.)
Bei 2-5 % der Hep.-C-Patienten sind LKM 1-AAk nachweisbar.
Bei 10–20 % der Hep.-D-Patienten sind LKM 3-AAk nachweisbar.
Ein positives LKM-AAk-Ergebnis im IFT wird durch Immunoblot (LKM1-AAk
spezifisch) bestätigt.
Normwert:
<1:10
Material:
1 ml Serum
■ Lues-Diagnostik (Syphilis)
Erreger: Treponema pallidum. Meldepflichtige Erkrankung, sexuell übertragen.
3
TPPA (Suchtest, Treponema pallidum-Partikelagglutinations-Assay)
FTA-ABS (Fluoreszenz-Treponemen-Antikörper-Absorptionstest)
VDRL-Test (Cardiolipin-Test zur Verlaufs- und Therapiekontrolle)
FTA-ABS (IgM) (Zur Abklärung der Behandlungsbedürftigkeit)
Oligoklonale Banden (IgG) im Liquor
Bei V.a. Neurolues ist die Bestimmung des Antikörper-spezifischen
Index im Liquor (Serum-/Liquor-Quotient) erforderlich.)
Klinik
Primärstadium, Ulcus an der Inokulationsstelle;
Sekundärstadium, Kondylome, Exanthem, Tonsillitis;
Tertiärstadium, Neurolues, Gummae, Mesaortitis, Tabes, Paralyse, connatale Lues.
Mögliche Ursachen falsch positiver Reaktionen
im TPPA
Autoimmunerkrankungen, Frambösie, Gravidität, Hepatopathie, Lepra,
Pinta, Mononukleose;
im FTA-ABS
Autoimmunerkrankungen, Frambösie, Gravidität, Hepatopathie, Tuberculose, Pinta, Plasmocytom.
192
Lym
Normwerte: Siehe bei den einzelnen Parametern!
Material:
3 ml Serum
1 ml Liquor ( bei V.a. Neurolues Serum und Liquor gleichzeitig
entnehmen).
■ Lupusantikoagulans
3
Cardiolipin-Ak
Unter Lupusantikoagulans werden Antikörper verstanden, die gegen Phospholipide gerichtet sind und dadurch die phospholipidabhängigen Mechanismen der Gerinnung bei der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit
hemmen.
Hinweis: Pathologische phospholipidabhängige Gerinnungstests wie PTT,
unspezifisch positiver VDRL-Test.
Indikation:
- Autoimmun-Erkrankungen/ Kollagenosen/ Lupus erythematodes;
-rezidivierende venöse und arterielle Thrombosen;
-habituelle Aborte;
-lymphoproliferative Erkrankungen.
Normwert:
negativ
Material:
3 ml Citratplasma, tiefgefroren!
■ Luteinisierendes Hormon
3
LH
■ Lymphotrope Erreger
LymphadenitisSyndrom
häufig
weniger häufig
generalisiert
EBV, Röteln
CMV, Toxoplasma gondii,
HIV, Brucellen
lokalisiert
-Parotitis
Mumps
-Orchitis
Mumps
-Pankreatitis
Mumps, Coxsackie B
-postaurikulär
Röteln
-inguinal
Chlam. trachomatis
Parainfluenza
Coxsackie, Brucellen
Adeno
CMV
HSV Typ 2, Mycoplasma hominis,
Gonokokken, Treponema pallidum,
Ureaplasmen
Epididymitis
Mumps
Coxsackie, HSV Typ 2, Papilloma-Viren
Lymphadeno-
pathiesyndrom
HIV 1/2, HHV 7,
HTLV 1/2
HHV Typ 6/7, CMV, EBV
Müdigkeits-
syndrom
CMV, Hepatitis B,
HHV 6/7
EBV, Borrelien, Entero-Viren, Retro-Viren
(HIV 2), unklar: Chlam. pneumoniae,
(nach Enders)
193
Lym
■ Lymphozytäre Chorio-Meningitis (LCM)
Das LCM-Virus ist bei Mäusen und anderen Nagetieren (Hamster) verbreitet und wird von diesen im Urin und Kot ausgeschieden. Eine Übertragung
auf den Menschen ist äußerst selten (Kleinkinder). Außer inapparenten,
leichtgradigen fieberhaften Infektionen kommen sehr selten Meningitis
und Meningo-Enzephalitis vor. Inkubationszeit: 7-14 Tage.
Normwert:
<1:10 , Titerverlauf kontrollieren!
Material:
1 ml Serum
■ Lymphozytendifferenzierung
Durchflusszytometrische Analyse von Lymphozytensubpopulationen nach
Zellmarkierung mit fluoreszenzmarkierten monoklonalen Antikörpern gegen Oberflächenantigene.
An der humoralen und zellulären Immunabwehr sind maßgeblich Lymphozyten beteiligt. Unter Stimulation von T-Helferzellen (CD4) produzieren
B-Zellen nach Antigenkontakt spezifische Antikörper.
T-Suppressorzellen (CD8) hemmen dagegen die Immunglobulinproduktion
der B-Zellen. Antikörperbeladene Zielzellen werden durch natürliche Killerzellen abgetötet.
Die Zellen der einzelnen Lymphozytensubpopulationen unterscheiden sich
hinsichtlich ihrer Oberflächenantigene und können durch Antikörpermarkierung differenziert werden.
Eine Neigung zu bakteriellen Infektionen beruht in der Regel auf einem
Antikörpermangelsyndrom oder Immunglobulinsubklassendefekt. Gehäufte virale und Pilzinfektionen sind in der Regel auf T-Zell-Defekte zurückzuführen. Diese sind oft sekundär durch chronische Infektionen, Immunsuppression oder Malignome bedingt.
Indikation:
- Diagnose und Charakterisierung primärer Immundefekte;
-Diagnose und Verlaufsbeurteilung sekundärer Immundefekte
(z.B. im Rahmen einer HIV-Infektion);
-Diagnose und Differenzierung akuter und chronischer Leukämien;
-Ergänzende diagnostische Information bei allergischen und
autoimmunen Erkrankungen (z.B. rheumatischer Formenkreis,
Kollagenosen, Multiple Sklerose);
-Analyse der Immunkompetenz bei Tumoren und chronisch
entzündlichen Krankheitsbildern;
-Abklärung einer Lymphozytose;
-Infektionserkrankungen (CMV, EBV, Herpes u.a.);
-Immunstimulationstherapie;
-Tumornachsorge.
Normwerte: Standardmarkerpanel:
CD3, CD19, CD4, CD8, CD4/CD8-Ratio, CD16+56, T- und BLymphozyten, T-Helfer- und -Suppressorzellen, NK-Zellen.
Siehe Befund!
Material:
3 ml frisches EDTA-Blut, ungekühlt!
Einsendung Montag bis Donnerstag!
Lagerung nach Entnahme bei Raumtemperatur. Nicht kühlen,
nicht schütteln, da für die Untersuchung vitale Lymphozyten
benötigt werden. Probenentnahme möglichst zur gleichen
Tageszeit (Berücksichtigung circadianer Schwankungen).
Angaben zur Klinik sind zur Befundinterpretation
zwingend notwendig.
194
Lys
■ Lysozym
Katalysiert die Hydrolyse von Mukopolysacchariden der Bakterienzellwand
und führt damit zur Bakterienlysis. Lysozym ist als Teil der körpereigenen
Abwehrfunktion weitverbreitet und kommt insbesondere in Tränenflüssigkeit, Nasen- und Darmsekreten sowie in den Lysosomen der proximalen
Nierentubuli und den reifen segmentkernigen Neutrophilen vor.
Das zellgebundene Lysozym der Niere ist vorwiegend in den Zellen des
proximalen Tubulus und dort speziell in den Lysosomen lokalisiert. Die Nekrotisierung proximaler Tubuluszellen, z.B. bei akuter Tubulusschädigung
durch Antibiotika, geht deshalb mit einer Lysozymurie einher.
Die hohen Lysozymwerte bei Myelosen beruhen auf einem verstärkten
Granulozytenumsatz. Ein weiterer Faktor ist der Lysozymgehalt des einzelnen Granulozyten; er ist vom Reifungsgrad der Zelle abhängig. Granulozyten von Normalpersonen haben hohe Lysozymaktivitäten, undifferenzierte Zellen einen niedrigen Gehalt. Deshalb nehmen innerhalb der
myeloischen Leukämietypen die Lysozymaktivitäten im Serum zur unreifzelligen Leukämie hin ab.
Erhöht:
-Nierentransplantatabstoßung;
-Kinder mit Harnwegsinfekten;
-Myeloische und monozytäre Leukämien.
Erniedrigt:
-Panmyelopathien;
-Neugeborenen-Sepsis.
Normwert:
im Serum
im Urin
Material:
1 ml Serum
10 ml Urin
700 – 2580 µg/l
negativ
195
Mag
■ Magen-Antikörper
3
Parietalzell-AutoAntikörper
Intrinsic-Faktor-AAk
■ Magnesium
Ist ein vorwiegend intrazellulärer Elektrolyt und dämpft als partieller CalciumAntagonist die Erregbarkeit von Herz-, Gefäß- und Skelettmuskulatur, beeinflusst und aktiviert viele Enzyme, besonders bei der Übertragung energiereicher Phosphate. Hypomagnesiämien können ernährungsbedingt sein.
Intrazellulärer Magnesiummangel kann auch ohne Erniedrigung des SerumMagnesiumspiegels bestehen. Magnesium wird im Dünndarm resorbiert und
überwiegend renal ausgeschieden. Unter Parathormon- und Aldosteron-Einfluß nimmt die Ausscheidung zu.
Indikation:
- V.a. Magnesium-Mangel (Tremor, gesteigerte Reflexe, Tetanie,
Tachyarrhythmien);
-V.a. Magnesiumintoxikation (Hyporeflexie, Hypotonie, Atemde-
pression, Koma);
-Therapiekontrolle bei Gabe von Diuretika, nephrotoxischen
Medikamenten, bei Alkoholentzug und parenteraler Ernährung.
Erhöht:
- Niereninsuffizienz;
-Nebennierenunterfunktion (M.Addison);
-Einnahme magnesiumhaltiger Antazida.
Erniedrigt:
-Malnutrition (Alkoholismus); Malabsorption (Pankreatitis, M. Crohn);
-Renale Verluste (nephrotoxische Medikamente, forcierte Diurese);
-Endokrinologische Ursachen (Hyperthyreose, Hyper- oder Hypopa-
rathyreoidismus, Aldosteronismus, Diabetes mellitus).
Normwert:
Serum 1.6 - 2.6 mg/dl
Urin
3.0 - 5.0 mmol/l
Material:
0.5 ml Serum, hämolysefrei!
Wegen der hohen Mg-Konzentration in den Erythrozyten muss
das Serum zeitnah abzentrifugiert werden!
10 ml eines 24h-Sammelurins
■ MAK
3
Mikrosomale Schilddrüsen-AutoAntikörper (TPO-AAk)
■ Makro-CK
3
Creatinkinase-Isoenzyme
■ Makroglobulin
3
Alpha- 2-Makroglobulin
■ Malaria-Diagnostik
Erreger: Plasmodien. Übertragung durch Stich der Anophelesmücke in Endemiegebieten. Klinik: Fieberschübe, Schüttelfrost, Glieder- und Muskelschmerzen, intestinale Störungen.
Pl. falciparum, Erreger der Malaria tropica
Inkubationszeit ca. 12 Tage. Das typisch intermittierende Fieber kommt in
der Regel nicht vor.
196
Mas
Komplikationen: Mikrothromboemboliegefahr - cerebrale Malaria, Malariahyperpyrexie, gastrointestinale Symptome, lebensbedrohliches Multiorganversagen.
Pl. vivax, ovale, Erreger der Malaria tertiana
Inkubationszeit ca. 14 Tage; Fieberanfälle jeden dritten Tag (3-4 Std. im
48-Stunden-Rhythmus). Verlauf gutartig, häufige Rezidive, Dauer bis zu 5
Jahren.
Pl. malariae, Erreger der Malaria quartana
Inkubationszeit: 18-40 Tage; Fieberanfälle jeden vierten Tag (4-5 Std.
im 72-Stunden-Rhythmus). Evtl. nephrotisches Syndrom bei Kindern,
Rezidive noch nach Jahren, lange Erkrankungsdauer.
Direktnachweis
Zwei Blutausstriche und zwei "Dicke Tropfen" werden im Labor aus dem
eingesandten frischen EDTA-Blut angefertigt.
Bei V.a. eine akute Malaria muss unbedingt ein Direktnachweis im
EDTA-Blut durchgeführt und mikroskopisch ausgewertet werden.
Die Verdachtsdiagnose „Malaria tropica“ ist ein internistischer
Notfall.
AK-Nachweis
Für die Akutdiagnostik ist die serologische Untersuchung ungeeignet.
Antikörper sind frühestens 7-14 Tage nach der Parasitämie nachweisbar.
Indikation:
Unklare fieberhafte Erkrankung nach Tropenaufenthalt (auch
längere Zeit nach Rückkehr aus Malariagebiet, auch nach „ausreichender“ Prophylaxe!); DD grippaler Infekt.
Normwerte: Plasmodien
Malaria-Ak
Material:
nicht nachweisbar
<1:20
Blutentnahme für den Direktnachweis im Fieberanstieg!
Direktnachweis: 2 ml EDTA-Blut, frisch!!
AK-Nachweis:
1 ml Serum
■ Mangan
Indikation:
- Berufliche Exposition durch Inhalation von Manganstaub (Stahl herstellung, Batterien, Ätzmittel, Bergbau);
-atypische Pneumonie;
-neurologische Symptomatik (DD M. Parkinson);
Normwert:
ohne Exposition
7,1-10,5 µg/l
BAT-Wert
20,0 µg/l
Material:
2 ml EDTA-Blut
■ Masern
Das Masern-Virus gehört zur Familie der Paramyxoviridae. Tröpfcheninfektion. Virus mit der höchsten Kontagiosität, daher sehr hohe Manifestationsrate. Nach 10-12tägiger Inkubationsphase Ausbildung eines makulopapulösen Exanthems.
Nachweis spezifischer IgM-Antikörper in der Regel nach 2-3 Tagen, IgGNachweis 4 Tage nach Exanthemausbruch möglich. IgM-AK-Persistenz
bis zu 6 Wochen und länger. Reinfektion bei Geimpften ist möglich ( kein
IgM-Nachweis, signifikanter IgG-Titeranstieg beweisend).
197
MCA
Bei Immundefizienz häufig atypische Verläufe (80 %) mit Pneumonien und
Enzephalitiden. Subakute Manifestation von Enzephalitiden möglich.Eine sehr
seltene Komplikation bei Kindern und Jugendlichen ist die subakut sklerosierende Panencephalitis (SSPE) mit pathognomisch nachweisbaren Masern-AK
im Liquor.
Eine durch Impfung hervorgerufene Serokonversion tritt nach 4-6 Wochen ein
und führt zu einer langdauernden, wahrscheinlich lebenslangen Immunität.
Normwert:
IgG-EIA Index <0,8
IgM-EIA Index <0,8
Material:
1 ml Serum
■ MCA (Mucin-like cancer antigen)
3
CA 15-3
■ MDRD-Clearance (Modification of diet in renal
disease)
Ermittlung der geschätzten glomerulären Filtrationsrate bei Erwachsenen mit
chronischen Nierenerkrankungen sowie bei Risikopatienten.
Die aus den Parametern Albumin, Harnstoff und Kreatinin i.S. (lange MDRDFormel) sowie unter Berücksichtigung von Geschlecht, Alter und ethnischer
Herkunft berechnete GFR ist auf eine Standardkörperoberfläche von 1.73 qm
bezogen.
In der Routine erfolgt die Berechung der MDRD-Clearence anhand von
Kreatinin im Serum., Geschlecht und Geburtsdatum.
Unter 18 Jahren und bei Hochbetagten ist die MDRD-Clearance nicht
anwendbar, sie ist nur eingeschränkt anwendbar bei extremer Körpergröße, Übergewicht, Vegetariern, Skelettmuskelerkrankungen.
Grad der Nierenschädigung
ml/min/1.73 qm
1
2
3
4
5
>90
60-89
30-59
15-29
<15
Schädigung mit normaler oder erhöhter GFR
Schädigung mit milder Einschränkung der GFR
Moderate Einschränkung der GFR
Schwere Einschränkung der GFR
Nierenversagen /Dialyse
(Kuratorium der Gesellschaft für Nephrologie, 2004)
Material:
1 ml Serum
■ Medroxyprogesteron
Abnahme 2-3 Std. nach oraler bzw. 1 Std. nach i.m.-Applikation. Bei hochdosierter Therapie (1000 mg täglich, oral) ist für eine optimale Wirksamkeit in
der Regel ein Blutspiegel von 100 µg/l erforderlich.
Indikation:
Therapiekontrolle bei Gestagengabe.
Normwert:
therap. Bereich
Material:
1 ml Serum
10-200 µg/l
■ Melanom-Marker (S-100)
3
S-100
198
Met
■ Melatonin
Das Neurohormon Melatonin wird im Pinealorgan (Zirbeldrüse) aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt. Die Melatonin-Biosynthese unterliegt einem
circadianen Rhythmus mit hohen Werten nachts (Maximum zwischen 1
und 3 Uhr) und niedrigen am Tage. Die Synthese wird indirekt über das Auge
gesteuert. Die Information über die Helligkeit gelangt vom Auge direkt über
den Sehnerv und über eine Kette von neuralen Verbindungen zum Pinealorgan. Im Dunkeln erfolgt die Ausschüttung von Noradrenalin und dessen Bindung an -noradrenerge Rezeptoren auf der Pinealocyten-Membran.
Dadurch wird die Aufnahme von Tryptophan in die Parenchymzellen des
Pinealorgans angeregt. Tryptophan wird in 5-Hydroxytryptamin (Serotonin)
umgewandelt. Zwei Pineal-Enzyme katalysieren die weitere Umwandlung
zum Melatonin. Das Hormon wird hepatisch und renal ausgeschieden.
Bedeutung:
-Die Bedeutung des Melatonins ist Gegenstand der Forschung;
-Störungen der Melatonin-Rhythmik werden mit Schlafstö-
rungen, psychischen Störungen (Depression, Schizophrenie)
in Verbindung gebracht, sowie die Kontrolle der sexuellen
Reifung in der Pubertät.
Normwert:
bei Tag < 10 pg/ml
bei Nacht
10-150 pg/ml
Altersabhängige Normwerte;
bei Säuglingen /Kleinkindern höchste Werte.
Einzelbestimmungen am Tag besitzen nur geringe Aussagekraft.
Material:
2 ml Serum
■ Metanephrine (im Urin, im Plasma)
3
Katecholamine
Normetanephrin
Aus den Katecholaminen Adrenalin und Noradrenalin entstehen durch Methylierung die Metaboliten Metanephrin und Normetanephrin. Diese werden
größtenteils zu Vanillinmandelsäure desaminiert, zum kleineren Teil auch direkt ausgeschieden.
Zur weiterführenden Diagnostik dient die Bestimmung der Metanephrine
im EDTA-Plasma.
Indikation:
V.a. Phäochromozytom oder Neuroblastom bei unauffälliger
Katecholaminausscheidung.
Erhöht:
Phäochromozytom; Neuroblastom; Ganglioneurom.
Normwert:
Urin
Plasma Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, angesäuert,
Gesamtmenge angeben!
2 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren!
Blutentnahme nach ca. 20 min. Ruhe (Liegen!).
<350 µg/ 24 Stunden
< 90 µg/l
Vor und während der Urinsammlung bitte die Aufnahme folgender
Stoffe vermeiden:
Nikotin, Koffein, Schwarztee, Bananen, Käse;
2-Sympathomimetika, 1-Antagonisten, -Methyldopa, ACE-Hemmer, Antibiotika (Ampicillin, Erythromycin und Tetracycline), -Blocker, Calcium-Antagonisten, chininhaltige Präparate, Clonidin, Guanethidin, Labetalol, L-DOPA,
MAO-Hemmer, Phenothiazine, Reserpin, Röntgenkontrastmittel, Theophyllin,
Triamteren, trizyklische Antidepressiva (wenn klinisch möglich 8 Tage vorher).
Stress und erhöhte körperliche Aktivität vermeiden.
199
Met
■ Methadon im Urin (FPIA)
3
Drogenscreening im Urin
Nachweisbarkeit ca. 3 Tage.
Normwert:
<100 ng/ml
Material:
10 ml Urin
■ Met-Hämoglobin
Toxisch bedingte Met-Hämoglobinämie durch Substanzen , die die Oxidation von Hämoglobin bewirken (Phenacetin, Sulfonamide, Chinin, PAS,
Nitrite, Stickoxyde, Arsenwasserstoff, aromatische Nitro- und Aminoverbindungen, Chlorate, Bromate, Schädlingsbekämpfungsmittel.
Antidot: Dimethylaminophenol DMAP).
Mehrere hereditäre Met-Hämoglobinämien sind beschrieben (Erythrozytenenzymopathie, Hämoglobinopathien).
Indikation:
-V.a. hereditäre Methämoglobinämie;
-V.a. toxisch hämolytische Anämie.
Normwert:
normal < 1.5 %
erhöht >10.0 %
>40.0 %
Material:
2 ml EDTA-Blut
des Gesamt Hämoglobins
Cyanose, Polyglobulie
Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerz, Atemnot.
■ Methanol im Blut
Indikation:
- V.a. Intoxikation (Obstbranntwein aus Eigenproduktion);
-arbeitsmedizinische Vorsorge (Lösungs-, Reinigungsmittel-Industrie).
Normwert:
Siehe Befund!
Material:
2 ml Na-Fluoridblut
■ Methotrexat
Zytostatikum, Therapiekontrolle.
Normwert:
Zur Vermeidung toxischer Nebenwirkungen sollten folgende
Werte nicht überschritten werden:
24 Std. nach Beginn der Infusion
10.0 µmol/l
48 Std. nach Beginn der Infusion
<1.0 µmol/l
72 Std. nach Beginn der Infusion
<0.1 µmol/l
(ggf. als Antidot Leucovorin)
Material:
1 ml Serum
■ Metoclopramid–Test (Prolaktin-Belastungstest)
3
Prolaktin
200
Funktionsteste im Anhang
Mik
■ Mikroalbumin im Urin
3
Eiweißdifferenzierung im Urin
Vertreter der mittelgroßen anionischen Proteine, zeigt Störungen der glomerulären Anionenfilterfunktion an.
Indikation:
V.a. Frühphase der diabetischen und hypertensiven Nephropathie.
Erhöht:
Glomerulonephritis; Herdnephritis; Nephrose; Pyelonephritis;
Diabetische Nephropathie; Harnwegsinfekt.
Normwert:
<1,9 mg/dl
Material:
10 ml Urin
■ Mikrobielle Erreger
Erreger
Untersuchungsmaterial
Methode
Ophthalmologische
Infektionen
Haemophilus ssp.,
S. pneumoniae,
S. aureus, N. meningitidis,
N. gonorrhoeae,
Pseudomonas ssp.,
S. pyogenes u.a.
Augenabstrich in Transport-
medium oder Exsudat
Kultur
Chlamydien
Augenabstrich in Spezial-
Transport-Medium
PCR
Otitis
S. pyogenes, Ohrabstrich inTransport- S. pneumoniae,
medium
Haemophilus ssp., S. aureus,
Pseudomonas ssp. u.a.
Kultur
Aspergillus ssp.,
Candida ssp.
Kultur
Ohrabstrich
Sinusitis
Haemophilus ssp.,
Nasenabstrich in Transport-
S. pneumoniae, S. pyogenes, medium oder
S. aureus u.a.
Nebenhöhlensekret
Kultur
Respiratorische Infektionen
S. pneumoniae, S. pyogenes,
Haemophilus ssp.,
C. diphtheriae,
Klebsiella pneumoniae Moraxella catarrhalis u.a.
Rachenabstrich,
Sputum, Trachealsekret,
Bronchialsekret,
Broncho-alveoläre
Lavageflüssigkeit (BALF)
Kultur
M. tuberculosis
Sputum, Bronchialsekret,
BALF
Direktpräparat,
Kultur, PCR
Candida ssp., Aspergillus ssp.
Rachenabstrich, Sputum,
Trachealsekret,
Bronchialsekret, BALF
Kultur
201
Mik
Diarrhoe, Gastrointestinale Infektionen
Salmonellen, Shigellen,
Yersinien, Campylobacter,
S. aureus u.a.
Stuhlprobe
Kultur
Dyspepsie-Coli
Stuhlprobe
Kultur
Enterohämorrhagische
Stuhlprobe
E.coli (EHEC)
Kultur, VerotoxinTest
Clostridium difficile
Kultur,Toxin-Test
Stuhlprobe
Hefepilze
Stuhlprobe
Kultur, quantitative
Keimzahlbestimmung
Adeno-, Rota-, Norwalk-
like- (Noro-) Viren
Stuhlprobe
Antigennachweis
Parasiten (Amöben,
Lamblien,Bandwürmer u.a.)
Stuhlprobe in
MIF-Lösung
Mikroskopie
Amöben, Lamblien,
Cryptosporidien
Stuhlprobe
Antigennachweis
Enterobius vermicularis Abklatschpräparat
mikroskop. Nach(Madenwurm, Oxyuren)
weis der Eier
(Morgens perianal mit transparentem Klebestreifen
abnehmen, auf Objektträger aufkleben.)
Harnwegsinfektionen
Enterobakterien (E. coli,
Urin oder Uricult
Proteus ssp.,Klebsiella ssp., …),
Enterokokken,Staphylokokken,
Pseudomonas ssp. u.a.
Kultur mit Keimzahlbestimmung
Chlamydien
Urin
PCR
Mykoplasmen
Urin
Kultur
S. aureus, S. agalactiae
(B-Streptokokken),
Enterobakterien, Entero-
kokken, N. gonorrhoe u.a.
Vaginal-/
Urethralabstrich in
Transportmedium
Kultur
Chlamydien
Vaginal- oder
Urethralabstrich
in Spezialtransportmedium, Urin
PCR
Mykoplasmen
Urin
Kultur
Urogenitalinfektionen
M. tuberculosis
Urin
Direktpräparat,
Kultur, PCR
Candida ssp.
Vaginal- oder
Urethralabstrich
Kultur
Exsudat oder
Abstrich in
Transportmedium
Kultur
Wund- und Hautinfektionen
S. aureus, S. pyogenes,
Pseudomonas ssp.,
Bacteroides ssp.,
Clostridium perfringens u.a.
202
Mik
Hefepilze, Schimmelpilze
Abstrich, Haut-
schuppen, Nagel
Kultur
Dermatophyten
Hautschuppen,
Haare, Nagel
Kultur
S. aureus, S. pyogenes,
S. pneumoniae, E.coli, u.a.
Blutkultur
Kultur
Candida ssp., Aspergillus ssp.
Blutkultur
Kultur
Sepsis
ZNS-Infektionen
N. meningitidis,
Liquor
S. pneumoniae, H. influenzae,
E. coli, S. agalactiae,
(B-Streptokokken) u.a.
Mikroskopie,
Kultur
M. tuberculosis
Liquor
Mikroskopie,
Kultur, PCR
Candida ssp.
Liquor
Mikroskopie,
Kultur
Prä- und perinatale Infektionen
S. agalactiae (B-Strepto-
kokken),N. gonorrhoeae,
Listeria monocytogenes
Vaginalabstrich in Transportmedium
Kultur
Chlamydien
Urin, Abstrich
PCR
Sexuell übertragbare Erkrankungen
N. gonorrhoeae
Abstrich in
Transportmedium
Kultur
Chlamydien
Abstrich in Spezial-
transportmedium,
Urin
PCR
Mykoplasmen
Urin, Abstrich
Kultur
Candida ssp.
Abstrich
Kultur
Sonstige
Malaria
EDTA-Blut
Ausstrich,
„Dicker Tropfen“
■ Mikrobieller Erregernachweis
3 Auge
Cardiotrope Erreger
Dermatotrope Erreger
Enteropathogene Erreger
Lymphotrope Erreger
Neurotrope Erreger
Pneumotrope Erreger
Urogenitale Erreger
203
Mik
Entnahme und Transport von Untersuchungsmaterialien:
Grundlage für eine optimale mikrobiologische Diagnostik, insbesondere
für den Direktnachweis empfindlicher Erreger, ist die korrekte Gewinnung
und der schonende Transport des Untersuchungsmaterials. Bitte beachten
Sie daher folgende
Grundsätze zu Entnahme und Transport von Untersuchungsmaterialien:
Die Materialentnahme sollte möglichst vor Beginn einer antimikrobiellen Therapie erfolgen.
Sterile Gefäße (ausschließlich!) für den Transport verwenden.
Schnellstmöglicher Transport des entnommenen Materials in das mikrobiologische Labor. Bei verlängerten Transportzeiten sowie V.a. empfindliche Keime (z.B. Haemophilus ssp., N. gonorrhoeae, anaerobe Keime) ist
die Verwendung spezieller Transportmedien erforderlich.
Die Beschriftung des Probengefäßes muss eine eindeutige Probenidentifikation im Labor gewährleisten (Name, Vorname, Geburtsdatum oder Barcodes).
Der Probenbegleitschein sollte enthalten:
Patientendaten, Entnahmezeitpunkt, eine genaue Bezeichnung der Materialherkunft sowie die klinische Verdachtsdiagnose, da diese Daten für eine
gezielte mikrobiologische Diagnostik wichtig sind.
Abstriche
Zur mikrobiologischen Diagnostik können Sekrete oder Exsudate aus entzündlichen Bereichen mittels Abstrich entnommen werden. Umfasst das
aufgrund der Klinik zu erwartende Keimspektrum empfindliche Erreger,
muss das Probenmaterial in einem geeigneten Transportmedium (z.B. AmiesTransportmedium) versendet werden (siehe auch Abschnitt „Sekret, Exsudat,
Eiter“).
Verdacht auf Chlamydien-Infektion
Bei Probenentnahme und -transport ist Folgendes zu beachten:
Cervix-Abstrich: Nach der Entfernung von Schleim am Gebärmuttermund
wird der Tupfer im Cervixkanal gedreht. Kontamination mit Vaginalmucosa
ist zu vermeiden. Den Abstrichtupfer im Spezial-Transportgefäß für Chlamydien-Diagnostik einsenden.
Urethralabstrich: Der Patient sollte mindestens 1 Stunde vor der Abnahme
keinen Urin lassen. Den dünnnen Tupfer 2-4 cm tief unter Drehen in die Urethra einführen und dort mit leichtem Druck nochmals drehen. Einsendung im
Spezial-Transport-Gefäß für Chlamydien-Diagnostik.
Augenabstrich: Nach dem Entfernen von Eiter den Abstrichtupfer 2-3 mal
über die untere, dann über die obere Konjunktiva führen, sofort in das Spezial-Transportgefäß überführen.
Blutkultur
Bei V.a. Sepsis sollte die Blutentnahme vor dem zu erwartenden Fieberanstieg oder unmittelbar im Fieberanstieg erfolgen. Wichtig ist eine sorgfältige
Desinfektion der Punktionsstelle, um eine Kontamination mit Hautflora zu
vermeiden. Jeweils 8-10 ml der entnommenen Blutprobe werden umgehend
in zwei vorgewärmte Blutkulturflaschen (verschiedene Milieus für aerobe
und anaerobe Keime) eingebracht, nachdem der Durchstichstopfen zuvor
desinfiziert wurde. Die beimpften Blutkulturmedien umgehend in das mikrobiologische Labor transportieren oder bis zur Weiterleitung bei Raumtemperatur aufbewahren.
Blutkulturflaschen nicht belüften und nicht bebrüten.
Hautschuppen, Haare, Nägel
Hautschuppen vom aktiven Rand einer Läsion mit einem Skalpell abkratzen.
Haare sollten nicht mit einer Schere abgeschnitten, sondern mit einer Pinzette
ausgezogen werden. Nagelmaterial mit Hilfe eines Skalpells abschaben oder
Nagelteile mit einer Schere abschneiden. Die so gewonnenen Proben bitte in
204
Mik
einem geschlossenen trockenen Gefäß versenden. Das Einbringen in Transportmedien ist unbedingt zu vermeiden.
Liquor
Liquor muss unter streng sterilen Bedingungen entnommen und als Eiltransport in das mikrobiologische Labor gebracht werden.
Punktat (Pleura, Peritoneum, Perikard, Synovia u.a.)
Nach gründlicher Desinfektion der Einstichstelle Material durch Punktion gewinnen. Die Probe nativ in einem sterilen Röhrchen schnellstmöglich in das
Labor transportieren.
Sekret, Exsudat, Eiter
Bei geschlossenen Prozessen kann Material durch perkutane Punktion nach
Desinfektion der Einstichstelle entnommen werden. Die Probe nativ in einem
sterilen Röhrchen schnellstmöglich in das Labor transportieren.
Bei offenen Prozessen ist eine Probenentnahme oft nur durch Abstriche möglich. Vor der Entnahme sollten oberflächliche Sekrete und Beläge mit einem
sterilem Tupfer entfernt werden, anschließend kann eine Probe vom Wundgrund oder -rand mittels Abstrich gewonnen werden. Der Abstrichtupfer
sollte umgehend in ein Transportmedium eingebracht werden.
Bei tiefen Wunden oder Fisteln kann versucht werden, mittels sterilem Venenkatheter Material aus der Tiefe anzusaugen. Das so gewonnene Material
sollte in einem sterilen Röhrchen umgehend an das Labor weitergeleitet werden.
Sputum
Es sollte möglichst das am Morgen, direkt nach dem Aufwachen abgehustete Sputum verwendet werden. Bei erfolgloser Expektoration kann die
Gewinnung von Sputum durch die Inhalation von erwärmtem Aerosol (z.B.
3-5 ml einer 3%igen NaCl-Lösung) provoziert werden.
Stuhl
Mit Hilfe des im Transportröhrchen enthaltenen Löffelchens eine bohnengroße Stuhlprobe, bei flüssigem Stuhl 1-2 ml, in das Transportgefäß füllen.
Es sind bevorzugt blutige, schleimige oder eitrige Stuhlanteile einzusenden.
Zum mikroskopischen Nachweis von Parasiten, insbesondere von Amöben
und Lamblien, wird die Stuhlprobe idealerweise in einem Spezial-Röhrchen
mit Parasiten-Transportmedium eingeschickt. Zusätzlich bitte eine native
Stuhlprobe für den Antigen-Nachweis einsenden.
Tracheal- und Bronchialsekret, Bronchiallavage
Trachealsekret kann über ein Tracheostoma, einen Tubus oder einen Nasotrachealkatheter gewonnen werden. Nach dem Wechseln der Kanüle bzw. des
Tubus sollte mit einem sterilem Katheter Sekret aspiriert werden. Das so gewonnene Material in ein steriles Transportgefäß überführen und umgehend
ins Labor senden.
Bei der Materialgewinnung im Rahmen einer Bronchoskopie sollte Sekret
über den Bronchoskopkanal aspiriert werden oder mit einer Bürste abgestrichen werden. Ist auf diesem Wege keine Probe zu gewinnen, kann eine
Bronchiallavage mit Ringer-Laktat-Lösung durchgeführt werden.
Urin
Zur Diagnostik bei V.a. Harnwegsinfektionen ist Mittelstrahlurin das geläufigste Untersuchungsmaterial. Zur Gewinnung von Mittelstrahlurin
empfehlen wir folgende Vorgehensweise:
Zuerst Hände waschen, dann den äußeren Genitalbereich mit einem Tupfer
und Wasser reinigen. Etwa die Hälfte der Blasenfüllung verwerfen und dann,
ohne Unterbrechung des Urinstrahls, etwa 10 ml Urin in einem sterilen Gefäß
auffangen.
Die Probe sollte innerhalb 2 Stunden nach Probengewinnung in das mikrobiologische Labor transportiert werden. Alternativ kann die Probe maximal
24 Stunden bei 4°C gelagert werden bis zur Weiterleitung ins Labor.
Sind diese Transportvoraussetzungen bzw. Kühlmöglichkeiten nicht gegeben,
sollte der Mittelstrahlurin sofort nach Probengewinnung auf Objektträgerkulturen (Urikult) überimpft werden.
205
Mik
Urikult
Die Beimpfung des Urikults sollte genau nach Anleitung des Herstellers
erfolgen. Den Objektträger mit den Kulturmedien aus dem Röhrchen nehmen und ganz in den frisch entnommenen Mittelstrahlurin eintauchen.
Urinüberschuss abtropfen lassen, den Objektträger wieder in das Röhrchen
geben und dicht verschließen. Grundsätzlich ist auf den intakten Zustand
des verwendeten Urikults zu achten, eingetrocknete Kulturen sollten nicht
mehr verwendet werden.
Bewertung von Urinkulturen
Keimzahl
>105/ml signifikante Bakteriurie
Keimzahl
104-105/ml Grenzbereich; Kontrolluntersuchung empfohlen
Keimzahl
<104/ml nicht signifikante Bakteriurie, Kontamination
wahrscheinlich
Bei Monoinfektionen, nach hoher Flüssigkeitszufuhr, bei häufigem Wasserlassen und bei Kleinkindern können schon Keimzahlen von 103-104/ml
einen Hinweis auf einen Harnwegsinfekt geben!
Wahl des Untersuchungsmaterials:
Aufgrund der pathophysiologischen Eigenschaften der einzelnen Mikroorganismen variiert die Nachweisrate eines infektiösen Erregers. Dies hängt
von der Herkunft des Probenmaterials und der verwendeten Nachweismethode ab.
■ Mikroglobulin
3
Alpha 1-Mikroglobulin
Beta 2-Mikroglobulin
■ Mikrosomale Schilddrüsen-AutoAk (MAK)
3
Schilddrüsen-Autoantikörper
Synonym: Thyreoidea peroxidase-AutoAk (TPO-AAk)
Erhöht:
- hochtitrig bei Hashimoto-Thyreoiditis, atrophische Verlaufsform
(TAK auch deutlich erhöht);
-mitteltitrig bei M. Basedow (TAK mäßig erhöht); Hypothyreose,
Myxödem (TAK auch mäßig erhöht).
-leicht erhöhte Werte beider AAk auch bei Struma, Adenom,
Karzinom, Kollagenosen;.
-leicht erhöhte Werte beider AAk auch bei asymptomatischen
Verwandten von Patienten (bis zu 25% positiv).
Normwert:
< 35 IU/ml
Material:
1 ml Serum
■ Milcheiweiß-Antikörper
3
Allergiediagnostik
Aufgrund exogener Sensibilisierung können Antikörper gegen mehr als
30 verschiedene Milcheiweiß-Antigene auftreten. Hauptallergene stellen
Alpha-Lactalbumin, Beta-Lactoglobulin und Kasein dar.
Normwert:
< 0.35 kU/l
Material:
1 ml Serum
206
Mon
■ Mitochondrien-AutoAntikörper
3
AMAk
■ Molybdän
Indikation:
Intoxikationsverdacht bei Tätigkeit in der Stahl-/ Elektroindustrie.
Normwert:
Serum 0,3-1,2 µg/l
Urin
23-180 µg/l
Material:
Serum 2 ml
Urin 10 ml
■ Monoklonale Gammopathien (MG)
Aufgrund maligner Vermehrung von B-Zellen, lymphoplasmoiden Zellen
oder Plasmazellen kommt es zur exzessiven Vermehrung von strukturell
und funktionell einheitlichen Immunglobulinen oder –fragmenten, von
monoklonalen Proteinen. In der Serum-Elektrophorese sind sie meist als
monoklonaler schmalbasiger Peak oder M-Gradient erkennbar.
M-Proteine können ein vollständiges Immunglobulin (Schwer- und Leichtkette), nur eine Leichtkette (z.B. Bence-Jones-Myelom) oder nur eine
Schwerkette sein.
Klinische Formen monoklonaler Gammopathien
MGUS: Monoklonale Gammopathie unbestimmter Signifikanz
Die häufigste Form, ca. 60 % der monoklonalen Gammopathien.MGUS
ist eine prämaligne Plasmazellstörung. Typisch ist unter anderem ein MProtein von bis zu 3000 mg/dl und das Fehlen von Organschäden wie z.B.
Anämie, Hyperkalzämie, Osteolysen oder Niereninsuffizienz. Die Patienten
sind klinisch asymptomatisch.
Die Häufigkeit von MGUS nimmt mit dem Lebensalter zu:
> 70 LJ ca. 5 %;
> 85 LJ ca. 7,5 %.
Häufigkeit: IgG ca. 70 %, IgM ca. 17 %, IgA ca. 11 %
MGUS weist eine jährliche Progressionsrate von 1 % auf, sie kann sowohl
allein auftreten, als auch in Assoziation zu anderen Krankheiten wie
- Non-Hodgkin-Lymphom; CLL (7 %); Haarzellleukämie (16 %);
- AIDS (3 %);
- sensomotorische periphere Neuropathie (10 %);
- nach Transplantationen (10 – 30 %);
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises;
- chronischen Lebererkrankungen (u.a. HCV-positiv).
Risikofaktoren für den Übergang einer MGUS in ein symptomatisches
Myelom sind:
Labor:
- M-Protein >1500 mg/dl;
-monoklonales Immunglobulin ist kein IgG;
-Anwesenheit freier Leichtketten.
207
Mon
Multiples Myelom (MM)
Circa 15 % der monoklonalen Gammopathien.
Labor:
M-Protein > 3000 mg/dl
Asymptomatisches Myelom
Früher „smouldering myeloma“. Meist liegt keine myelombedingte Organbeteiligung vor; ein sorgfältiges Monitoring ist dennoch erforderlich, um einen
evtl. raschen Übergang in ein symptomatisches Myelom mit Organbeteiligung
zeitnah zu erfassen.
Symptomatisches Myelom
Die meisten Fälle enstehen neu, ein kleiner Teil entwickelt sich aus einer
MGUS.
Die meisten Patienten sind bei Diagnosestellung ca. 70 Jahre alt
(ca 15 % <60 Jahre, ca. 2 % <40 Jahre).
Als wichtigste Symptome gelten die CRAB-Kriterien:
Labor:
C
R
A
B
Calcium-Erhöhung
Renale Insuffizienz
Anämie
Bone (Knochen)-Symptomatik
Solitäres Plasmozytom
Circa 1 % der monoklonalen Gammopathien, meist Männer.
Ein einzelner, durch monoklonale Plasmazellinfiltration bedingter Knochenherd, der zu Knochenschmerzen führt (meist im Bereich eines Wirbelkörpers).
Labor:
Ca. 50 % der Pat. haben M-Gradient oder Leichtkettenausscheidung.
Extramedulläres Myelom
Mittleres Alter ca. 60 Jahre, ca. 75 % der Patienten sind Männer.
Der Tumor ist zu 90 % im Kopf-Nackenbereich lokalisiert, meist in den
oberen Atemwegen.
Labor:
- Bestimmung freier Leichtketten im Serum (am erfolgreichsten);
-monoklonales Immunglobulin im Serum (nur in einem Teil der
Fälle zu finden).
Nicht-sekretorisches Myelom
Bei ca. 3 % der Patienten mit multiplem Myelom ist mittels Immunfixation
in Serum und Urin kein monoklonales Protein nachweisbar. Diese Untergruppe kann oft erst durch die Bestimmung freier Leichtketten im Serum
erkannt werden.
Amyloidose
Circa 10 % der monoklonalen Gammopathien.
Amyloid ist eine amorphe extrazelluläre Ablagerung im Gewebe. Aufgrund
der Zusammensetzung des Amyloidproteins wird unterteilt in folgende
Formen:
AL, AH: - Leicht- oder Schwerketten von Immunglobulinen,
klinisch multiples Myelom oder M. Waldenström.
- Häufigkeit: freies Lambda 34 %; IgG Lambda 16 %;
IgA 8 %; IgG Kappa 4 %; freies Kappa 3 %; IgM 2 %;
- Proteinurie meist > 3 g/24h;
- pathologische Kappa-/Lambda-Ratio im Serum bei 98 % der
AL-Patienten;
- Beta 2-Mikroglobulin als prognostischer Marker.
208
Mor
AA:
Serumamyloid-A-Protein, bei chronischen Infektionen.
A2M:
Beta 2-Mikroglobulin, bei Dialysepatienten oder als Karpaltunnelsyndrom.
Lokal:
Gehirn (M. Alzheimer), urogenital, bronchial, kutan.
angeboren: Transthyretin, Apolipoprotein, Lysozym, Fibrinogen
als Protein.
Light chain deposition disease (LCDD) „Leichtkettenablagerungsnephropathie“:
Leichtketten lagern sich an der glomerulären Basalmembran der Niere ab
und führen so zu Nierenversagen; außerdem betroffen: Leber und Herz;
tritt überwiegend im Alter von 30 bis 50 Jahren auf.
Labor:
Freie Leichtketten im Serum
Leichtketten-Myelom
10-20 % aller Patienten mit Multiplem Myelom
Monoklonale Vermehrung von Leichtketten des Typs Kappa oder Lambda
(Bence-Jones-Protein) ohne Schwerketten.
Labor:
- Hypogammaglobulinämie (ca. 50 % der Pat.) oder auch kleiner
M-Gradient (ca. 38 % der Pat.), je nach Konzentration;
-polyklonale Immunglobulinsynthese (einige oder mehrere
Immunglobulinklassen) vermindert;
-Bence-Jones-Proteinurie;
-Vermehrung der freien Leichtketten im Serum mit patholo-
gischer Kappa-/Lambda-Ratio.
Schwerkettenkrankheit (Heavy chain disease, HCD)
Der betroffene maligne B-Zellklon bildet nur monoklonale Schwerketten
vom Typ G, A oder M (ohne zugehörige Leichtketten).
Makroglobulinämie Waldenström
Monoklonale Gammopathie IgM mit lymphoplasmoidem Lymphom
Klinik:
- Hyperviskositätssyndrom mit Verlangsamung des Blutstroms
(chronisches Nasenbluten, Kopfschmerzen, Schwindel, Ataxie,
Tinnitus, Seh- und Hörstörungen);
-periphere Neuropathien aufgrund von Demyelinisierung;
-Urtikaria-ähnliche maculopapulöse Herde aufgrund von Infiltra-
tion der Haut mit malignen Plasmazellen;
-selten Osteolysen und Nierenbeteiligung (durch subendothelia-
le IgM-Ablagerung im Glomerulum).
Labor:
- Monoklonales IgM in der Immunfixation (das monoklonale IgM
kann u.U. als Kryoglobulin vorliegen !);
-Leichtketten-Proteinurie (häufig);
-Anämie, Thrombozytopenie.
■ Mononukleose-Diagnostik 3
Epstein-Barr-Virus-AK
■ Morphin im Urin (Gruppennachweis mittels FPIA)
3
Drogenscreening im Urin (Opiate)
209
Muc
■ Mucoviszidose (Cystische Fibrose)
Das Routine-Screening erfolgt gemäß den Leitlinien zur molekulargnetischen
CF-Diagnostik des Berufsverbandes der Deutschen Humangenetiker.
Es werden damit etwa 85% der Patienten mit einer cystischen Fibrose erfasst.
Nach Rücksprache ist ggf. eine Erweiterung der Analyse möglich.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
5 ml EDTA-Blut
■ Mumps (Parotitis epidemica)
Der Erreger der Mumps gehört zur Familie der Paramyxoviridae. Tröpfcheninfektion. Inkubationszeit 18-21 Tage. Infektiosität (über Speicheldrüsensekrete)
ca. 6 Tage vor bis 1 Woche nach Symptombeginn. 30-40% aller Infektionen
verlaufen inapparent. Schmerzhafte, nichteitrige Schwellung der Ohrspeicheldrüse, ein- oder beidseitig, mit begleitendem Fieber. Affektion weiterer Zielorgane über den Blutweg durch infizierte T-Lymphozyten (Epididymitis).
IgM-Antikörper treten innerhalb 3-4 Tagen nach Symptombeginn auf und
bleiben 2-3 Monate nachweisbar. Die einige Tage später auftretenden IgGAntikörper persistieren lebenslang.
Normwert:
IgG-EIA
IgM-EIA
Material:
1 ml Serum
Index <0,8
Index <0,8
■ Muskel-Antikörper
3
SMA (Glatte- Muskulatur-AAk) Skelettmuskulatur-AAk
Herzmuskel-AAk
Acetylcholin-Rezeptor-AAk
■ Mutterschaftsvorsorge
Blutgruppe und Rhesusfaktor
Antikörpersuchtest, falls positiv erfolgt AK-Differenzierung und Titerbestimmung. Ggf. sind weiterführende Untersuchungen erforderlich (Antigenkonstellation, Blutgruppenmerkmale des Kindsvaters u.a.)
Röteln-Antikörper (Hämagglutinations-Hemmtest, HAH), eventuell
zusätzlich Röteln-IgG- und/oder IgM-ELISA)
TPPA (Treponema pallidum-Partikelagglutinationstest) als Luessuchreaktion
Chlamydien-Screening
HIV-Antikörper, falls von der Patientin gewünscht
HBsAg (Hepatitis B-surface-antigen), nach der 32. SSW
210
Myk
Fakultative Untersuchungen
Toxoplasmose, bei entsprechender Symptomatik oder Katzenkontakt
Cytomegalie, bei unspezifischer Klinik, bei V.a. Infekt kann eine Erstinfektion mit Cytomegalievirus vorliegen
Varizella-Zoster-Virus, Immunstatus, vorab oder bei Kontakt
Parvovirus B 19 (Ringelröteln), Immunstatus, vorab oder bei Kontakt
Listeriose, bei Erkrankungsverdacht, grippeähnliche Symptome
Herpes simplex
Masern, Mumps, Epstein-Barr-Virus (Mononukleose), bei Verdacht,
nach Kontakt mit Erkrankten
Material:
8 ml Vollblut, für die Mutterschaftsvorsorge bitte
kein Gelröhrchen verwenden!
Auf korrekte Beschriftung achten (Name, Vorname, Geburts datum)!
8 ml Vollblut für fakultative Untersuchungen
10 ml Urin (für Chlamydienscreening)
■ Myeloperoxidase-AutoAntikörper
3
ANCA
Antikörper, die mit der Myeloperoxidase neutrophiler Granulozyten reagieren.
Abklärung eines positiven p-ANCA-Befundes im IFT (klinische Signifikanz).
■ Mykobakterien
3
Tuberkulosediagnostik
Material bitte entsprechend der vermuteten Erregerlokalisation entnehmen.
Mycobacterium tuberculosis-Komplex: M. tuberculosis, M. bovis,
M. bovis BCG, M. africanum
Atypische Mykobakterien (MOTT): Mycobacterium avium, M. fortuitum,
M. chelonae, M. gordonae, M. kansasii, M. marinum, M. simiae u.a.
Material:
Sputum, bronchio-alveoläre-Lavage (BAL), Magennüchternsaft,
Morgenurin, Liquor, Punktate.
Normwerte: Mikroskopie, Kultur, PCR:
negativ
■ Mykologische Diagnostik
Hefepilze, Schimmelpilze, Dermatophyten. Es erfolgt die kulturelle Anzüchtung und Differenzierung, ggf. Antimykogramm.
Pilzsporen können jederzeit mit der Atemluft inhalativ in den Mund-Rachenraum, in die Luftröhre und die Bronchien gelangen. Außerdem werden sie
mit der Nahrung aufgenommen oder durch Schmierinfektionen auf Hautoder Schleimhäute übertragen.
211
Myk
Verursacher mykotischer Veränderungen im Respirationstrakt
Aspergillus-Arten
Mucor-Arten
Penicillium-Arten
Peyronellaea-Arten
Candida-Arten
Cryptococcus neoformans
Torulopsis-Arten
Trichosporum cutaneum
Geotrichum-Arten
Coccidioides immitis
Histoplasma capsulatum
Blastomyces brasiliensis
Blastomyces dermatitidis
Aspergillose
Mucormykose
Penicilliose
Peyronellaeose
Candidamykose
Cryptokokkose
Torulopsidose
Trichosporose
Geotrichose
Coccidioidomykose
Histoplasmose
Südamerik. Blastomykose
Nordamerik. Blastomykose
(nach Ried)
Material:
Für den Hefe- und Schimmelpilznachweis:
-Haut- oder Schleimhautabstriche;
-Sputum;
-Bronchialsekret,- lavage.
Für den Dermatophytennachweis:
-Hautschuppen: Reinigung der Haut mit 70%igem Alkohol.
Ca.30 kleine Schuppen mit Skalpell oder Löffel vom Rande der
Herde entnehmen.
-Haare: Nicht mit Schere abschneiden, sondern auszupfen!
Ca. 20 Haarstümpfe einsenden.
-Nägel: Krankes Gewebe entfernen. Grenzbereich von krankem
zu gesundem Gewebe mit 70%igem Alkohol reinigen.
Entnahme feiner Späne mit Skalpell oder scharfem Löffel.
Nicht in Formalin einsenden.
■ Mykoplasma pneumoniae
Mykoplasmen, Chlamydien und Legionellen sind die häufigsten Erreger einer
atypischen Pneumonie. Infektionsmodus: Tröpfcheninfektion.
Direktnachweis sehr schwierig, daher Serologie vorrangig.
Normwert:
IgG-EIA
IgM-EIA
Material:
1 ml Serum
Index <0,8
Index <0,8
■ Mykoplasmen (urogenital)
Ureaplasma urealyticum, Mykoplasma hominis. Sie gehören zu einer besonderen Klasse von Bakterien, den Mollicutes, "weichhäutigen" Mikroorganismen, denen die für Bakterien typische Zellwand fehlt. Beim Menschen sind
Mykoplasmen als Erreger von Erkrankungen der Atemwege (M. pneumoniae)
und des Urogenitaltraktes bekannt. Zeitliche Zusammenhänge von Mykoplasma-Infektionen und Gelenkerkrankungen des Menschen sind beobachtet
worden. Die beiden urogenitalen Mykoplasmenarten sind als Erreger sexuell
übertragbarer Erkrankungen anzusehen, sofern sie Infektionen auslösen.
Indikation:
- Unspezifische urogenitale Symptomatik (Urethritis, Prostatitis,
Vaginitis, Cervicitis, Pyelonephritis);
-Amnionitis; Neugeboreneninfektionen;
-reaktive postinfektiöse Arthritiden.
Erregernachweis vorrangig, Serologie nicht aussagekräftig.
212
Myo
Normwert:
Kultur negativ
Material:
Urin, Abstriche des Urogenitaltraktes,
Trachealsekret (bei Neugeborenen).
■ Myocarditis-Erreger
Die häufigsten Erreger einer Myocarditis sind:
Chlamydia pneumoniae
Coxsackie A- und B-, Echo-Viren
Borrelien
Cytomegalie-Virus
Influenza A-Virus
Mykoplasma pneumoniae
Parvo B19-Virus
■ Myoglobin
Myokardinfarkt-Diagnostik. Freisetzung bei Schädigung der Herz- oder
Skelettmuskulatur. Hämoprotein (roter Muskelfarbstoff) wird in der quergestreiften Muskulatur, Skelett- und Herzmuskel gebildet.
Erhöht:
-Herzinfarkt ( spätestens 2 Std. nach Infarkt signifikant erhöht);
-Skelettmuskelbelastung (z.B. Sport).
Normwert:
im Serum
im Urin
Material:
1 ml Serum, 5 ml Urin
<70 µg/l
negativ
■ Myositisassoziierte AutoAntikörper
3
ANA
ENA Kollagenosediagnostik
Bezeichnung
Vorkommen
Mi-2
ca. 20 % Dermatomyositis
Jo-1
ca. 30 % Polymyositis, <10 % Dermatomyositis
U1-nRNP
bis 79 % Myositis bei MCTD
PM-Scl
bis 56 % Myositis, ca. 45 % Overlap-Syndrom
Ku
bis 78 % Myositis, bis 78 %Overlap-Syndrom
SRP
ca. 4 % Myositis
213
Nat
■ Natrium im Serum
Die Homöostase der Körperflüssigkeiten wird natriumgesteuert durch
Adiuretin und volumengesteuert durch Aldosteron (Na-Retention und
K-Abgabe) der Zelle reguliert. Erhöhung oder Verminderung des SerumNatriums weist auf eine Dekompensation der Homöostaseregulation.
Erhöht:
Hypernatriämie:
-bei ungenügender Wasserzufuhr oder bei vermehrtem Verlust
(Durchfälle, Diabetes insipidus);
-verminderte renale Ausscheidung (primärer Hyperaldosteronismus);
-chron. Nierenerkrankungen.
Erniedrigt:
Hyponatriämie:
-Verlust von Natrium (Erbrechen, Durchfall, Diuretika);
-NNR-Insuffizienz (M. Addison);
-verstärkte ADH-Sekretion (Stress, Fieber);
-Herzinsuffizienz (vermehrte Wasserretention).
Normwert:
136-145 mmol/l
Material:
1 ml Serum
■ Natrium im Urin
Indikation:
Bilanzierung des Natriumhaushaltes; DD der Hyponatriämie und
Hypokaliämie (nur als Zusatz zur Serumbestimmung sinnvoll).
Normwert:
71 - 171 mmol/l
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, Gesamtmenge angeben!
■ Nebennieren-AutoAntikörper
3AutoAntikörper
Erhöhte Werte bei M. Addison.
■ Nebennierentumore (Labordiagnostik)
Cushing-Syndrom C
ortisol (Serum);
freies Cortisol (24-Std.-Urin, ohne Zusätze);
ACTH (EDTA-Plasma, gefroren);
Dexamethason-Hemmtest (Funktionsteste im Anhang).
Conn-SyndromAldosteron (Serum);
Renin (EDTA-Plasma, gefroren);
Elektrolyte (Serum).
Androgenprodu-
zierende TU
Testosteron, DHEA-S (Serum).
Phäochromozytom Noradrenalin, Adrenalin, Vanillinmandelsäure
(24-Std.Urin, angesäuert).
■ Nebenschilddrüsen-AutoAntikörper
Calcium-Sensing-Rezeptor-AutoAntikörper. Antikörper gegen zytoplasmatische Antigene der Hauptzellen der Parathyreoidea.
Indikation:
214
V.a. idiopathischen Hypoparathyreoidismus; autoimmune Polyendokrinopathie.
Neo
Normwert:
negativ
Material:
2 ml Serum
■ Neisserien-AK
3
Gonokokken
Mikrobieller Erregernachweis
Direkter Erregernachweis ist anzustreben, da der serologische Test
wenig aussagekräftig ist.
■ Neonatale Infektionen
Röteln
Kindliches Embryopathie-Risiko bis zur 17 SSW.
Abort, Hör- und Sehstörungen, geistige Retardierung, Mehrfach- oder Einzeldefekte möglich.
Cytomegalie
Kindliche Schädigung im 1. ,2., aber auch im 3. Trimenon möglich.
Kongenitales Syndrom: Hepatospenomegalie, Thrombozytopenie, Mikrocephalie, Chorioretinitis.
Spätschäden auch bei primär unauffälligen Kindern(!!) möglich (geistige und
körperliche Retardierung, Sprach- und Hörstörungen).
Toxoplasmose
Fetopathie. Spontanaborte. Kongenitale Infektion im 1., 2. und 3.Trimenon:
Intracranielle Verkalkungen, geistige Retardierung, ophthalmologische Störungen, Spätschäden bei subklinischen Infekten.
Pränatale Therapie möglich mit Spiramycin bzw. ab der 16. SSW mit Pyrimethamin + Sulfadiazin.
Varicellen
Kongenitales Varicellen-Syndrom (1.2 %) als Folge mütterlicher VaricellenInfektion bis zur 21. SSW (Hautskarifikationen, Gliedmaßenhypoplasie, Augendefekte, psychomotorische Retardierung). Ggf. Gabe von Immunglobulin
bei seronegativen Müttern nach Kontakt.
Neonatale Varicellen mit hämorrhag. Exanthem, Pneumonie, Encephalitis mit
30% letalem Ausgang. Zum Zeitpunkt des Geburtstermins hohe Letalität.
Masern
Kindl. Missbildungen weitgehend ausgeschlossen. Ggf. Gabe von Immunglobulin bei seronegativen Müttern nach Kontakt.
Mumps
Kindliche Missbildungen weitgehend ausgeschlossen. Ggf. Gabe von Immunglobulin bei seronegativen Müttern nach Kontakt
Hepatitis B
Keine kindl. Schädigungen intrauterin bekannt. Selten transplazentare Übertragung. Infektion des Kindes unter der Geburt oder perinatal.
Impfung Neugeborener von HBsAg-positiven Müttern post partum (simultan:
aktiv und mit Hyperimmunglobulin).
Herpes simplex
Neonatale Herpessepsis und Encephalitis. Ggf. Therapie des Neugeborenen/
Säuglings mit Aciclovir.
Coxsackie/ Echo-Virus
Bei Infektion im 1. und 2. Trimenon nur ausnahmsweise kindl. Missbildungen
(ZNS, kardial, urogenital) beschrieben.
Bei hochfieberhaften Infekten Abort oder intrauteriner Fruchttod möglich.
Neonatale Infektion mit Sepsis, Meningoencephalitis, Myokarditis und Hepatitis. Keine spezielle Therapie, evtl. Immunglobulingabe für Neugeborene.
215
Neo
■ Neopterin
Neopterin gilt als Marker für die Aktivität des nicht-spezifischen zellulären
Immunsystems; direktes Maß der Makrophagen-Aktivität und indirektes
der T-Lymphozyten-Aktivität.
Indikation:
- Unspezifischer Tumormarker (Rezidiv-Diagnostik, kein Marker
für das Tumorstadium, in Remission Normalisierung der Neopte-
rinwerte);
-nach Organtransplantationen Verlaufsbeurteilung von
Abstoßungsreaktionen.
Erhöht:
- Autoimmunerkrankungen (Korrelation zum Aktivitätsgrad der
Erkrankung, z.B SLE, RA, M. Crohn, Autoimmunthyreoiditis u.a.);
-Infektionen (CMV, Masern, Röteln, Hepatitis, Malaria , HIV u.a.);
-Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantation;
-Tumorrezidiv.
Normwert:
im Serum
im Urin
Material:
1 ml Serum
10 ml eines 24-Std-Sammelurins ohne Zusätze
<10 nmol/l
<220 µmol/mol Kreatinin
■ Netilmicin
Aminoglykosid. Handelsname z.B. Certomycin.
Normwert:
therap.Bereich
Material:
1 ml Serum
BE für den Maximalspiegel 1 Std. nach i.m.-Applikation;
BE für den Minimalspiegel unmittelbar vor nächster Gabe.
4-12 mg/l (Maximum)
< 2 mg/l (Minimum)
■ Neuroleptika
Clozapin, Haloperidol, Melperon, Pipamperon, Sulpirid
Material:
1 ml Serum
Normwert:
therap.Bereich
Siehe Befund!
■ Neuronspezifische Enolase (NSE)
Tumormarker. NSE ist ein glukosespaltendes Enzym, das in Neuronen und
neuroendokrinen Zellen (APUD-Zellen) des zentralen und peripheren Nervensystems vorkommt. APUD-Zellen finden sich vor allem in Organen neuroektodermalen Ursprungs (Lunge, Magen-Darm-Trakt, Hypophyse, Nebennieren,
Schilddrüse, Pankreas).
APUDome besitzen zudem die Fähigkeit, verschiedene Hormone zu produzieren (Calcitonin, ACTH, ADH, Parathormon, HCG u.a.).
Beim kleinzelligen Bronchialkarzinom (KBC) hat NSE eine Sensitivität von
75% bis 95% gegenüber benignen Lungenerkrankungen. Es spricht gut auf
Radiatio und Chemotherapie an.
Beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom (NKBC) ist die NSE nur in 10 %
der Fälle erhöht, hier ist Cyfra-21 der Marker der ersten Wahl. Die Differentialdiagnose zwischen KBC und NKBC ist wegen der therapeutischen und
prognostischen Konsequenzen von Bedeutung.
Beim Plattenepithel-Ca kann zur Abgrenzung die zusätzliche Bestimmung von Squamous Cell Carcinoma Antigen (SCCA) hilfreich sein.
216
Nie
Erhöht:
- Kleinzelliges Bronchialkarzinom;
-Neuroblastom;
-APUDome (medulläres Schilddrüsen-Ca., Thymom, Glomus-
tumor, Gastrinom, VIPom, Karzinoid, Insulinom);
-"reine" Seminome;
-Nierenkarzinom (in Ermangelung besserer Marker!).
Normwert:
<16,3 ng/ml
Material:
1 ml Serum, hämolysefrei!
Idealwerweise wird die Probe ca. 30-60 min. nach Entnahme
abzentrifugiert!
■ Neurotrope Erreger
häufig
weniger häufig
Meningitis
Coxsackie B, ECHO,
Haemophilus influenzae,
Listerien, Mumps,
Neisseria meningitidis,
Streptococcus pneumoniae
Coxsackie A, HSV,
VZV, FSME, EBV,
Lymphochorionmeningitis,
Escherichia coli
Paresen
Borrelien, Coxsackie,
Entero-Viren, HSV, VZV,
Mykoplasma pneumoniae
Brucellen, HIV-1,
Polio, Lues,
Masern (SSPE)
Postinfektiöse Encephalitis
Masern, VZV
Röteln, Borrelien,
Toxoplasmose, HIV-1
Polyradikulitis
Cytomegalie, EBV,
FSME, Borrelien,
Campylobacter,
Mykoplasma pneumoniae
Röteln, Masern, Mumps,
Influenza A, Varicella zoster,
Coxsackie-, Echo-Viren
(gekürzt, nach Prof. Enders)
■ Nickel
Essentielles Spurenelement, wird mit der Nahrung aufgenommen. Kanzerogener Arbeitsstoff.
Indikation:
Arbeitsmedizin (Überwachung bei chron. Exposition in Farben-,
Glas-, Keramik-, Stahl-Industrie).
Normwert:
im Serum
im Urin
Material:
2 ml Serum
10 ml Urin
<2,8 µg/l
>1,7 µg/l
■ Nieren-AutoAntikörper
3
Glomerulus-Basalmembran-AAk
Tubulus-Basalmembran-AAk
Laminin-AAk
217
Nit
■ Nitrazepam
Benzodiazepin, Hypnotikum; Therapiekontrolle.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
1 ml Serum
40-180 µg/l
>200 µg/l
■ Nitrit im Urin
Erhöht:
Bakterielle Infektionen der Niere und der ableitenden Harnwege.
Normwert:
negativ
Material:
Urin
■ NK-Zellen (Natürliche Killerzellen)
3
Lymphozytendifferenzierung
Indikation:
V.a. verminderte NK-Aktivität bei Malignomen und rezidivierenden Virusinfektionen.
Normwert:
NK-Zellen relativ/ absolut, siehe Befund!
Material:
3 ml EDTA-Blut, frisch, ungekühlt, nur Montag bis Donnerstag!
■ Noradrenalin im Urin
Gehört zu den Katecholaminen. Suchtest bei Hypertonie, gemeinsam mit Adrenalin, Dopamin und Vanillinmandelsäure. Beim Phäochromozytom meist
signifikant erhöht, gelegentlich jedoch nur diskrete Erhöhungen, z.B. während der Blutdruckkrisen. Daher gilt:
Wiederholte Untersuchungen bei klinischem Verdacht!
Erhöht:
Phäochromozytom, Neuroblastom.
Normwert:
<105 µg/ 24 Std.
Material:
10 ml eines 24 Std.-Sammelurins, angesäuert,
Gesamtmenge angeben!
Vor und während der Urinsammlung bitte die Aufnahme folgender
Stoffe vermeiden:
Nikotin, Koffein;
2-Sympathomimetika, Calcium-Antagonisten, ACE-Hemmer,
-Methyldopa, MAO-Hemmer, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva,
L-DOPA, 1- und -Antagonisten, Labetalol, Theophyllin (wenn klinisch
möglich 8 Tage vorher).
Stress und erhöhte körperliche Aktivität vermeiden.
■ Normetanephrin
3
Katecholamine
Metanephrine
Abbauprodukt von Adrenalin.
Indikation:
218
V.a. Phäochromozytom oder Neuroblastom bei unauffälliger
Katecholaminausscheidung.
NTp
Normwert:
im Urin
im Plasma
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, angesäuert,
Gesamtmenge angeben!
2 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren!
Blutentnahme nach ca. 20 min. Ruhe (Liegen!).
<445 µg/ 24 Std.
<200 ng/l
■ Noroviren (Norwalk-like-Virus)
Erreger von Gastroenteritiden, Inkubationszeit 18-48 Stunden. Übertragung:
fäkal-oral, kontaminiertes Wasser und Lebensmittel, Aerosole.
Hygienemaßnahmen haben eine besondere Bedeutung bei der Prophylaxe der Infektion, da Norovirusinfektionen sich rasch ausbreiten.
Normwert:
negativ
Material:
bohnengroße Stuhlprobe
■ Nortriptylin
Wirksamer Metabolit des Amitriptylin (Antidepressivum), Therapiekontrolle.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
2 ml Serum
50-250 µg/l
>500 µg/l
■ NSE
3
Neuronspezifische Enolase
■ NT-proBNP
BNP wird als Prohormon (Pro-BNP) im atrialen und ventrikulären Endothel des
Herzens in Folge von Druck- und/ oder Volumenbelastung gebildet und dort
wahrscheinlich auch durch proteolytische Spaltung freigesetzt. Dabei entsteht
aus Pro-BNP das biologisch aktive C-terminale Peptid BNP bzw. das N-terminale inaktive Abfallprodukt NT-proBNP.
BNP reagiert schneller auf hämodynamische Änderungen, dies kann bei der
Beurteilung einer akuten Herzinsuffizienz von Vorteil sein.
NT-pro BNP wird aufgrund seiner längeren Halbwertzeit weniger durch
schwankende Sekretionsstimuli (Alltagsaktivitäten, Lagewechsel) beeinflusst.
Beide Marker sind zur Diagnose, Risikoabschätzung und Monitoring des
Krankheitsverlaufes geeignet. Die in-vitro-Stabilität von NT-pro BNP ist
höher als die von BNP.
Bei unauffälligen NT-proBNP-Werten kann eine ventrikuläre Funktionsstörung
(systolisch oder diastolisch), insbesondere bei Patienten mit verdächtiger Klinik
(z.B. Dyspnoe), mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.
Indikation:
- Diagnose, Prognose und Verlaufskontrolle der chron. Herzinsuf fizienz (Therapieansprechen);
-Risikoabschätzung bei akutem Myokardinfarkt und Koronarsyndrom;
-prognostischer Marker bei obstruktiven Lungenerkrankungen
mit Cor pulmonale.
Normwert:
alters- und geschlechtsabhängig , siehe Befund!
Bei >60-Jährigen sind Werte <250ng/l unauffällig.
Cave:
Bei eingeschränkter Nierenfunktion erhöhte Werte!
Material:
1 ml Serum oder EDTA-Plasma
(in EDTA-Plasma 10% niedrigere Werte!)
219
Öst
■ 17--Östradiol (E2)
3
Steroidhormone
Ovarialfunktionsdiagnostik
17--Östradiol (E2) ist das wichtigste biologisch wirksame Östrogen, wird vorwiegend in den Theka-/ Granulosazellen des Ovars unter FSH-Einfluss gebildet, es ist im Plasma zum größten Teil an SHBG gebunden. Erniedrigte Werte
korrelieren mit Ovarialinsuffizienz oder Störungen in der Achse Ovar-Hypophyse-Hypothalamus mit Zyklusstörungen bzw. Amenorrhoe. Dem Östrogenmangel bei Stein-Leventhal-Syndrom liegt ein Ovarialtumor mit Enzymdefekt
zugrunde, bei dem die androgenen Vorstufen der Östrogensynthese zur Anreicherung kommen.
Östron (E1) wird zum Großteil im Fettgewebe aus Androstendion gebildet
und ist aufgrund schwacher Rezeptorbindung biologisch weitgehend inaktiv.
Die Östrogenproduktion ist zyklusabhängig, außer im Ovar erfolgt sie in der
Placenta während der Gravidität (Östriol, E2), der NNR, den Testes und im
Fettgewebe (Östron, E1). Die Produktion wird durch FSH der Hypophyse sowie Releasinghormone des Hypothalamus stimuliert und durch die negative
Rückkopplung des gebildeten Hormons gehemmt. Andererseits löst die erhöhte Östradiolkonzentration nach erfolgter Follikelreifung die ovulatorische
Ausschüttung von LH aus (positives Feedback).
Indikation:
-DD bei Zyklusstörungen (Ovarialinsuffizienz, primär ovariell,
hypophysär-hypothalamisch bedingt u.a.);
-V.a. östrogenproduzierende Tumore (Ovarial-, NNR-, Hoden-
tumore);
-Pseudopubertas praecox;
-Verlaufskontrolle bei hormoneller Sterilitätstherapie.
Erhöht:
-In der Schwangerschaft (physiologisch);
-östrogenproduzierende Tumore;
-hyperandrogene Ovarial-Insuffizienz;
-Leberzirrhose; Niereninsuffizienz;
-iatrogen (Sterilitätstherapie, Östrogensubstitution).
Erniedrigt:
-In der Menopause (physiologisch);
-Corpus-luteum-Insuffizienz;
-primäre Ovarialinsuffizienz.
Normwert:
Präpubertät
Follikelphase
Zyklusmitte
Lutealphase
Postmenopause
2 - 10 pg/ml
11 - 165 pg/ml
146 - 526 pg/ml
33 - 196 pg/ml
<37 pg/ml
Männer
Kinder <52 pg/ml
altersabhängig, siehe Befund!
Material:
1 ml Serum
220
Osm
■ Oligoklonale Banden im Liquor
3
Liquorproteindifferenzierung
Liquoranalyse
Parallele Untersuchung von Liquor und Serum ist notwendig, da
das Verfahren auf dem Vergleich der Immunglobulin-Muster in Liquor und
Serum beruht.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
1 ml Liquor sowie 1 ml Serum! Gleichzeitig entnehmen!
■ Opiate (Gruppennachweis mittels FPIA)
3
Drogenscreening im Urin
Nachweisbarkeit ca. 2-3 Tage
Normwert:
<200 ng/ml
Material:
10 ml Urin
■ Ornithose-(Psittakose)-Antikörper
3
Chlamydophila psittaci-Antikörper
■ Osmolalität
Die Osmolalität gibt die Konzentration aller osmotisch gelösten Teilchen in
1 kg Körperflüssigkeit an. Die Plasmaosmolalität ist der wichtigste Parameter zur Beurteilung der internen Wasserbilanz. Es ist sinnvoll, hierbei gleichzeitig Natrium zu bestimmen.
Indikation:
-DD der metabolischen Azidosen;
-Kontrolle der distalen Tubulusfunktion;
-Überwachung von therapeutisch eingesetzten Lösungen zur
Hämodialyse oder Peritonealdialyse.
Erhöht:
Osmolalität erhöht, Natrium erhöht: Schwere Diarrhöen bei
Kindern; Diurese aufgrund einer Hyperglykämie;
Diabetes insipidus und renalis
Osmolalität erhöht, Natrum erniedrigt: Niereninsuffizienz;
hyperglykämisches Koma;
osmotische Lücke (errechnete und gemessene Osmolalität stim men nicht überein): Laktatazidose, Alkoholvergiftung.
Erniedrigt:
Osmolalität im Normbereich, Natrium erniedrigt: Makroglobulinämie; Hyperlipoproteinämie;
Osmolalität eriedrigt, Natrium erniedrigt: akute und chronische
Niereninsuffizienz mit inadäquater Zufuhr von H2O, Herzinsuffizienz, Leberzirrhose.
Normwert:
Serum, Plasma
Urin
Material:
1 ml Serum
5 ml Urin
280-300 mosm/kg
50-1200 mosm/kg
221
Osm
■ Osmotische Erythrozytenresistenz
Indikation: DD der hämolytischen Anämien; V.a. kongenitale Sphärozytose;
Thalassämie-Syndrom.
Erhöht:
- Sichelzellenanämie; hämolytische Anämie;
-Thalassämie (erweiterte Resistenzbreite bei Thalassaemia major
mit beginnender Hämolyse bei 0.50 % und kompletter Hämolyse
bei 0.06 % NaCl);
-Verschlussikterus.
Erniedrigt:
- Hämophilie;
-Kugelzellanämie (stark verminderte Resistenz bei Kugelzell-
anämie mit beginnender Hämolyse bereits bei 0.70 % NaCl);
-Benzolvergiftung.
Normwert:
beginnende Hämolyse 0.44 - 0.46 % NaCl-Lösung
komplette Hämolyse 0.32 - 0.30 % NaCl-Lösung
Je widerstandsfähiger die Erythrozyten, desto niedriger die
hämolysierenden Konzentrationen. Daher liegen die Normalwerte bei älteren Menschen physiologischerweise etwas höher,
bei Kindern etwas niedriger.
Material:
6 ml Citrat- oder EDTA-Blut
Der Transport zum Labor muss innerhalb von 2 Std. erfolgen!
Ggf. Blutentnahme nach tel. Rücksprache direkt im Labor.
■ Ostase (bone alkaline phosphatase, BAP)
3
Knochenstoffwechsel-Marker
Die Ostase reflektiert die Aktivität der Osteoblasten und damit des Knochenaufbaus. Es erfolgt keine Ausscheidung der Ostase über die Nieren, daher
wird die Knochen-Alkalische-Phosphatase (Ostase) im Serum nicht
durch die Nierenfunktion beeinflusst.
Aufgrund der hohen Knochenspezifität des Knochen-Isoenzyms kann bei Patienten mit hepatobiliärer Erkrankung und gleichzeitig bestehender Osteopathie der selektive Nachweis der Ostase das Ausmaß der Knochenneubildung anzeigen.
Erhöhte Ostasewerte bei einer High-turnover-Osteoporose sind unter einer
effektiven antiresorptiven Therapie rückläufig.
Erhöht:
-Osteoporose;
-Skelettmetastasen (Prostata! Mamma!); M Paget;
-Osteomalazie;
-renale Osteodystrophie;
-primärer Hyperparathyreoidismus;
-Vitamin D-Mangel;
-Knochenwachstum; Z.n. Knochenfrakturen.
Erniedrigt:
-Hypoparathyreoidismus;
-hochdosierte Steroidmedikation.
Normwert:
Männer Frauen, prämenopausal
Material:
1 ml Serum
222
6 - 15 µg/l
3 - 14 µg/l
Ost
■ Osteocalcin (Bone Gla Protein, BGP)
Osteocalcin ist ein spezifisches Knochenprotein, das von den Osteoblasten
gebildet wird. Stimulierend wirken Vitamin D3 und Parathormon. Durch
den verstärkten Einbau von Osteocalcin in die Knochenmatrix resultiert eine
erhöhte Mineralisationsrate (Einbau von Ca-Phosphat in das Osteoid). Ausscheidung erfolgt über die Niere.
Hochspezifischer Marker der Knochenneubildung, aber im Gegensatz
zur Ostase sehr labil.
Indikation:
-Knochenstoffwechselstörungen mit erhöhtem Knochenumsatz;
Osteoporose;
-Hyperparathyreoidismus;
-Knochenmetastasen bei Tumorleiden; M. Paget.
Erhöht:
-primärer und sekundärer Hyperparathyreoidismus;
-renale Osteopathie;
-Knochenmetastasen;
-Osteomalazie;
-fortschreitende Osteoporose (erhöht oder normal in der post-
menopausalen Osteoporose mit gesteigertem oder verminder-
tem Knochenumbau).
Erniedrigt:
-Hypoparathyreoidismus;
-evtl. Corticoidtherapie;
-Diabetes Typ II;
-Leberzirrhose.
Normwert:
geschlechts- und altersabhängig, siehe Befund!
Material:
1 ml Serum, tiefgefroren, (Extraröhrchen, da sehr labil!)
■ Osteoporose-Diagnostik
Basisparameter
Calcium, Phosphat, Alk. Phosphatase, Ostase, Vitamin D3, PTH
Knochenaufbau
Ostase (Bone AP), Osteocalcin
Knochenabbau
Deoxypyridinolin-Crosslinks (frühzeitiger Nachweis im Urin, besonders im
Klimakterium)
Weitere Parameter
Frauen
Östradiol, FSH
Männer
Testosteron, LH
Osteoporose wird als die Verminderung der absoluten Knochenmasse definiert. Bereits nach minimalem Trauma können gehäuft Frakturen auftreten
(Wirbelkörper, Oberschenkelhals, Unterarm).
223
Ova
Die Knochenmasse erreicht im 20. Lebensjahr ihr Maximum, bleibt
bis zum Alter von 40 Jahren konstant und nimmt dann jährlich um
ca. 0.5% ab, bei postmenopausalen Frauen um ca. 3% pro Jahr.
Die Knochensubstanz besteht zu ca. 65% aus Ca-Phosphat und zu 35%
aus organischen Anteilen, in der Hauptsache Typ-I-Kollagen.
Die Kollagenfibrillen sind durch Pyridinolinbrücken (Crosslinks) quervernetzt und bilden die Knochenmatrix, in welche die Mineralbestandteile
eingelagert werden. Der Knochenumbau wird durch die Tätigkeit der Osteoklasten (Abbau und Resorption) und die Osteoblasten (Resynthese von
Osteoid und Mineralisierung) geregelt.
Anabole Wirkung auf den Knochenstoffwechsel
-Östrogene und androgene Steroidhormone (stimulieren die Osteoblasten);
-Calcitonin (blockiert die Osteoklasten bei erhöhtem Calciumspiegel);
-Osteocalcin durch Stimulierung der Mineralisation (Einbau von Ca-Phosphat in die Kollagenstrukturen des Osteoids);
-Vitamin D3 durch Induktion der intestinalen Ca-Resorption;
-PTH (anabol) steigert zusammen mit Vitamin D die intestinale Ca-Resorption und die renale Ca-Rückresorption.
Katabole Wirkung auf den Knochenstoffwechsel
-PTH stimuliert die Osteoklasten bei verminderten Serumcalciumwerten
(Antagonist zu Calcitonin);
-Hypercortisolismus;
-Hormondefizit (Androgene, Östrogene);
-Vitamin D3-Mangel.
■ Ovarialfunktions-Diagnostik
3
Funktionsteste im Anhang (GnRH-Test mit LH-RH)
Wirkung der Östrogene
Uterus
Wachstum, Proliferation des Endometriums
Ovar
Wachstum, Sensibilisierung gegenüber Gonadotropinen
Vagina
Aufbau des Vaginalepithels, Verbesserung der Trophik
Vulva
Wachstum, Sekretion der Drüsen
Mamma
Proliferation der Drüsenschläuche, Fettgewebseinlagerung
Skelett
Verhinderung der Osteoporose
Hypophyse Regulierung der Gonadotropin-Sekretion (Rückkopplung)
systemisch
224
gefäßprotektiv
Ova
Die häufigste ovarielle Dysfunktion ist die Ovarialinsuffizienz
mit verschiedenen Formen von Zyklusstörungen bis hin zur Amenorrhoe als
primäres Ausbleiben der Regelblutung oder
sekundäres Ausbleiben der Regelblutung, d.h. mehr als 10 Tage nach Termin.
Ursache kann sein ein anovulatorischer Zyklus, eine Gelbkörper-Insuffizienz
oder eine Follikel-Insuffizienz mit verkürzter oder verlängerter Follikelphase.
Weitere Ursachen gestörter Ovarialfunktion sind
Stress;
Hyperprolaktinämie;
Androgenexzess;
Hypothyreose (TRH stimuliert die Prolaktin-Sekretion);
Übergewicht (Östrogenexzess durch Aromatisierung der Androgene im
Fettgewebe);
Diabetes u.a.
Pathogenetisch gibt es 4 Kategorien der Ovarialinsuffizienz
hypothalamisch-hypophysär (70%)
hyperandrogenämisch (10%)
hyperprolaktinämisch (20%)
primär ovariell (<5%)
Spezielle Formen der Ovarialinsuffizienz:
olfaktogenitales Syndrom (Kallmann-Syndrom) mit angeborenem Gonadotropinmangel,
Erkrankungen mit Chromosomen-Aberrationen (z.B. Ullrich-Turner-Syndrom).
Methoden zur Differentialdiagnose der Ovarialinsuffizienz
FSH und LH
Hohe Werte weisen auf eine primär ovarielle Störung, niedrige Werte auf
eine zentrale Ursache hin.
Prolaktin, Testosteron und DHEA-S
Zum Ausschluss einer hyperprolaktinämischen bzw. hyperandrogenämischen
Ovarialinsuffizienz (Prolaktinom, Stein-Leventhal-Syndrom).
17 -Östradiol und Progesteron
Zur jeweiligen Beurteilung des Hormonstatus in Follikel- und Lutealphase.
17-Östradiol und FSH
Zur Abklärung dysfunktioneller Zustände während des Klimakteriums.
Gestagen-Test
Tritt nach Beendigung der Gestagenmedikation keine Abbruchblutung ein,
so war kein proliferiertes Endometrium vorhanden. Die Störung liegt in der
Achse Östradiol-FSH-GnRH.
Östrogen-Gestagen-Test
Bei intaktem reaktionsfähigem Endometrium tritt nach Beendigung der Medikation eine Abbruchblutung auf. Ein primärer ovarieller Schaden ist somit
ausgeschlossen.
225
Oxa
Gn-RH-Test mit LH-RH
Der Test erlaubt die Abgrenzung zwischen hypophysärer und hypothalamischer Störung bei Zuständen mit zentral bedingter Amenorrhoe.
Normale Ausschüttung von FSH und LH spricht für eine Störung im Hypothalamus, keine oder verminderte Response für eine Funktionsstörung der
Hypophyse.
Clomiphen-Test (3 FSH, LH)
Clomiphen bewirkt die Freisetzung von Releasing-Hormonen aus dem Hypothalamus. Bei funktionsgerechter Hypophyse sollte es zu einem peripheren
Anstieg von FSH und LH auf etwa das Doppelte der Basalwerte kommen.
■ Oxalsäure (Oxalat), im Urin
Indikation:
- Oxalatsteinträger (Therapie- und Verlaufskontrolle);
-Abklärung von Risikofaktoren für Nierensteine (calciumhaltige
Steine);
-angeborene Störungen des Glycinstoffwechsels;
-Magen- und Darmerkrankungen, verbunden mit Urolithiasis.
Erhöht:
- Oxalurie nach bestimmten Gemüsen (siehe unten);
-Stoffwechselstörungen infolge Diabetes; Hepatopathie;
Pankreasinsuffizienz;
-angeborener Oxalasedefekt mit Ablagerung von Calciumoxalat
im Nierenparenchym und Urolithiasis;
-geschlechtsgebundene, dominant vererbte Iminoglycinurie;
-Vitamin -B6-Mangel (endogene Oxalsäurebildung).
Normwert:
<45 mg/24 Std.
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, angesäuert!
Vor Abnahme keine oxalathaltigen Speisen (schwarzer Tee,
Kakao, Rhabarber, Gurken, Spargel, Spinat, Tomaten)!
■ Oxazepam
Benzodiazepin, Tranquilizer, Handelsname z.B. Adumbran®, Praxiten®,
Halbwertszeit 20-30 Stunden
Indikation:
Therapiekontrolle; V.a. Missbrauch.
Normwert:
0.2 - 1.5 mg/l
Material:
1 ml Serum
■ Oxcarbazepin
Antiepileptikum, Handelsname z.B. Timox®, Trileptal®.
Normwert:
Oxcarbazepin
<3,0 mg/l
10-OH-Carbazepin 13,0 – 30,0 mg/l
Material:
1 ml Serum
226
Oxy
■ Oxyuren (Enterobius vermicularis)
3
Parasiten im Stuhl
Zum Nachweis von Oxyuren-Eiern wird ein durchsichtiger Klebestreifen
mehrmals mit der Klebstoffseite gegen die perianale Haut gedrückt und anschließend auf einen Objektträger geklebt.
Die Materialentnahme ist frühmorgens am sinnvollsten.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
Analklebestreifen auf Objektträger
227
Pal
■ Palladium
Indikation:
V.a. (chronische) Schwermetallvergiftung
Material:
2 ml Serum
Normwert:
<0.2 µg/l
■ Pankreas-Diagnostik
Im Serum3Lipase, Amylase, Elastase, Trypsin
Im Urin3Amylase
Im Stuhl 3Elastase
■ Papillomviren (humane)
DNA-Viren, die zu Läsionen der Haut (Verrucae) und zu präkanzerösen Läsionen im Genitalbereich führen, aus denen sich Karzinome entwickeln können.
Einige HPV-Subtypen finden sich häufiger in gutartigen Läsionen (low-riskTypen), andere eher in Karzinomen (high-risk-Typen).
Mittels DNA-Hybridisierung werden die häufigsten
HPV-high-risk-Typen 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 68
sowie die
HPV-low-risk-Typen 6, 11, 42, 43, 44 erfasst.
Es steht kein serologischer Antikörpernachweis zur Verfügung!
Indikation:
Dysplasien der Zervix; Zervix-Ca.; Condylomata.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
Abstrich in HPV-Transportmedium,
bitte Spezialröhrchen anfordern!
■ Paracetamol (Acetaminophen)
Paracetamol ist sowohl in Analgetika als auch in Antipyretika enthalten.
Indikation:
V. a. Acetaminophen-Vergiftung bei komatösen Zuständen;
Niereninsuffizienz.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
1 ml Serum
Maximumspiegel 1 Std. nach oraler Dosis
10-20 mg/l
>100 mg/l
■ Parainfluenza-Viren
Parainfluenza-Viren Typ 1, 2, 3 aus der Familie der Paramyxoviren sind weltweit verbreitet. Übertragung durch Tröpfcheninfektion, Inkubationszeit 2-4
Tage. Sie sind für 30-40% aller akuten Respirationskrankheiten bei Kleinkindern verantwortlich (Pseudo-Krupp, Tracheobronchitis).
228
Par
Zu epidemischen Häufungen kommt es von Spätherbst bis Frühjahr. IgGSerumantikörper bleiben langfristig bestehen, schützen aber nicht vor typspezifischen Reinfektionen!
Nachweismethoden
Antikörpernachweis
Virusnachweis in Absaugsekret, Nasen-, Rachensekret (Zellkultur)
Normwert:
IgA-EIA<15 U/ml
Material:
1 ml Serum
Nasen-, Rachen-, Trachealsekret
■ Parapertussis-Antikörper
Erreger: Bordetella parapertussis. Keuchhustenartige Erkrankung von
milder Verlaufsform, Inkubationszeit 7-14 Tage.
Normwert:
FHA-IgG
FHA-IgA
Normwerte altersabhängig, siehe Befund!
Material:
1 ml Serum
■ Parasiten (im Stuhl)
Amöben
Bilharziose
(Blasenbilharziose)
Kryptosporidien
Lamblien
Nematoden (Fadenwürmer)
Cestoden (Bandwürmer)
Trematoden (Saugwürmer)
Zysten, Antigentest
Zysten
(Schistosoma haematobium,
einziges Wurmei im Urin!)
Zysten, Antigentest
Zysten, Antigentest
Eier, Würmer, Analklebestreifen
Eier, Würmer
Eier
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe (in Parasitentransportmedium) für
mikroskopischen Nachweis nach Anreicherung;
ca. bohnengroße Stuhlprobe (nativ), für Antigenteste;
Analklebestreifen auf Objektträger bei V.a. Oxyuren;
ca. 10 ml Urin.
Es sollten mind. 3 Proben von verschiedenen Tagen untersucht
werden.
■ Parathormon, intakt
Proteohormon der Nebenschilddrüsen, das bei Hypocalcämie, Vitamin DMangel und leichter Hypomagnesiämie vermehrt gebildet wird. Es normalisiert die Calciumspiegel nach Bindung an PTH-Rezeptoren in Knochen und
Niere. Bei niedrigem Serum-Calcium folgt vermehrter Knochenumsatz mit
Erhöhung der AP und der Crosslinks im Urin. Die Wirkung des Parathormons
im Darm und am Knochen wird durch 1.25-Dihydroxycholecalciferol vermittelt. Sinnvoll ist die PTH-Bestimmung in Kombination mit Calcium,
Phosphat und Vitamin D.
Parathormon wirkt auf verschiedene Weise:
Steigerung der ossären Ca-Resorption (Knochenabbau)
Steigerung der intestinalen Ca-Absorption im Zusammenwirken mit Vit. D
Steigerung der renalen Ca-Rückresorption
229
Par
DD der Ca-Stoffwechselstörungen (Hyper- / Hypo-Parathyreoidismus)
PTH
Ca P
(Serum)
(Urin)
Hyper-PT, primär
Überfunktion
hh
Hyper-PT, sekundär
Niereninsuffizienz, (Krea.- hhx
Clearance <50 ml/min.)
Ca
P
n/(x)
h
n/(x)
h
x
x
x
(n/x)
Malabsorption,
(Vit.D-Mangel)
hx
n/(x)
Pseudo-Hypo-PT
Adenylcyclasestörung
(p cAMP)
hx
h
x
n
Hypo-PT
(Unterfunktion)
xx
h
h
n
Indikation:
-DD von Calciumstoffwechselstörungen;
-Nephrolithiasis; Nephrocalcinose; Niereninsuffizienz;
-Skelettsymptome; Osteoporose;
-Hyper- und Hypocalcämiesyndrome (Ausschluss maligner Hyper-
calcämien);
-Malabsorptionssyndrome; VitaminD-Mangel.
Erhöht:
- primärer Hyperparathyreoidismus (Adenom der Nebenschild drüse, seltener Karzinom);
-sekundärer Hyperparathyreoidismus infolge Niereninsuffizienz
oder Malabsorption;
-Pseudohypoparathyreoidismus (PTH-Wirkung bleibt aufgrund
eines PTH-Rezeptordefektes aus, dadurch Ca niedrig, PTH erhöht).
Erniedrigt:
- Hypoparathyreoidismus, idiopathisch (selten) oder autoimmun;
nach Strumektomie (Tetaniegefahr);
-Tumorhypercalcämie;
-PTH-related Hormon Sekretion, paraneoplastisch;
-Vitamin D-Überdosierung,
-Hyperthyreose mit gesteigertem Knochenstoffwechsel, infantile
idiopathische Hypercalcämie.
Normwert:
14-72 pg/ml
Material:
1 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren oder
1 ml Serum, tiefgefroren
Bei Raumtemperatur bis zu 30 % Abbau in 24 Stunden!
■ Parathormon related Protein (PTHrP)
Hat eine ähnliche Molekularstruktur wie biologisch aktives PTH und findet
sich in verschiedenen fetalen Organen (Calcium-Bereitstellung für fetales
Wachstum?). Kann an den PTH-Rezeptor binden und ähnlich wirken (erhöhte
Knochenresorption, Erhöhung des zyklischen AMP, Phosphaturie), kann im
Gegensatz zum Parathormon keinen Anstieg von 1.25-Dihydroxy-Vitamin D3
bewirken.
Es kann von Tumoren paraneoplastisch gebildet werden (Osteoklastenaktivierung) und ohne Vorhandensein von Knochenmetastasen eine Hypercalcämie
bewirken. Bei unklaren Hypercalcämien kann durch gleichzeitige PTH- und
PTHrP-Bestimmung eine Tumorhypercalcämie vom primären HPT unterschieden werden.
230
Par
Indikation:
-DD des primären HPT;
-V.a. Tumorhypercalcämie (paraneoplastisches Syndrom bei z.B.
Plattenepithelkarzinom der Lunge, HNO-, Mamma-, Nieren-,
Blasen- und Ovarialkarzinom; hier wird PTHrP gehäuft
gebildet und ist erhöht, das intakte PTH ist supprimiert).
Normwert:
<1,3 pmol/l
Material:
1 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren,
Gefrierversand unbedingt beachten!
■ Parietalzellen-AutoAntikörper (PCA)
3
Intrinsic-Faktor-AAk
AutoAntikörper
H+/K+-ATPase-Autoantikörper. Sie sind gegen die Zelloberflächenantigene der
Parietalzellen des Magens gerichtet. In zweiter Linie reagieren PCA-AK mit
mikrosomalen Parietalzellantigenen, die sich kreuzreaktiv zu thyreoidalen Mikrosomen verhalten.
PCA sind zwar in hohem Ausmaß (80-90 %) mit perniciöser Anämie assoziiert, da sie jedoch auch bei zahlreichen Endokrinopathien vorkommen, ist
ihre differentialdiagnostische Aussagekraft (im Gegensatz zu Antikörpern gegen Intrinsic Factor) begrenzt. Eine genetische Disposition wird diskutiert.
Indikation:
- Perniziöse Anämie, 80-90 %;
-chron. atrophische Gastritis, 20-50 %;
-Polyendokrinopathien, je ca. 20 % (Thyreoiditis Hashimoto,
Hyperthyreose Basedow, Struma, Hypothyreose, Myxödem,
M.Addison, Hypoparathyreoidismus, Vitiligo).
Erhöht:
- perniziöse Anämie; atrophischer Gastritis (Typ A, Fundus);
-immunologische Schilddrüsenerkrankungen;
-Diabetes mellitus.
Normwert:
<25 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ Partielle Thromboplastinzeit
3
PTT
■ Parvovirus B19-Antikörper (Ringelröteln)
Synonym: Erythema infectiosum, Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion,
Inkubationszeit 14 Tage (13-18).
Bei Erkrankungen im Kindesalter typisches Schmetterlingsexanthem der Wangen. Bei Erwachsenen eher Arthralgien, symmetrische Polyarthritiden, symmetrisch papulös-purpura-artiges Exanthem der Hände und Füße. 40-60 %
Durchseuchung in der Bevölkerung, dauerhafte Immunität. IgG-/ IgM-Antikörper sind in der Regel 10-15 Tage nach Krankheitsbeginn nachweisbar.
Bei Erkrankung in der Schwangerschaft transplazentare Übertragung auf
den Feten möglich. Die fetale Infektion kann zu fetaler Anämie, Hydrops fetalis und intrauterinen Fruchttod führen.
Indikation:
- DD des infektiösen Exanthems; Abklärung arthralgisch arthritischer Beschwerden;
-aplastische Krise bei chron. hämolytischer Anämie;
-unklare Immunitätslage bei Kinderwunsch, in der Schwangerschaft.
231
Pau
Normwert:
IgG-Elisa
IgM-Elisa
Material:
1 ml Serum
Pränatale Diagnostik: Parvovirus B19-DNA-Nachweis in Fruchtwasser und fetalem EDTA-Blut.
negativ
negativ
■ Paul-Bunnell-Reaktion
3
Epstein-Barr-Virus-AK
■ PCNA (Cyclin-AK)
3
ANA
Kollagenose-Diagnostik
■ PCP (Pentachlorphenol)
Seit 1989 verbotenes Pestizid, das zur Konservierung von Holz eingesetzt
wurde. Die nahrungsbedingte Grundbelastung beträgt max. 10 µg/l.
Serum- und Urin-PCP zeigen die Belastung der letzten Tage bis Wochen an
(biologische Halbwertszeit im Serum ca. 3 Wochen).
Die Konzentration von PCP im Sammelurin hängt ab von der Serumkonzentration, der Nierenleistung und der Metabolisierungsgeschwindigkeit.
Die Bestimmung im Serum ist deshalb vorzuziehen. Ggf. zusätzliche Bestimmung im Urin zur Erhöhung der Sensitivität.
Normwert:
<12 µg/l im Serum; EKA 17 µg/l
< 5 µg/l im Urin; EKA 6 µg/l
Material:
2 ml Serum
10 ml Urin
Zum Nachweis einer Umweltbelastung kann die Untersuchung
auch aus Holz (ca. 1 g feine Raspelspäne) oder Hausstaub (ca. 1 g
feiner Staub aus dem Staubsaugerbeutel) durchgeführt werden.
■ Pemphigoid
3
Epidermale Basalmembran-AAk
■ Pemphigus
3
Stachelzell-Desmosomen-AAk
■ Pentagastrintest (Calcitonin-Belastungstest)
3
Calcitonin
Funktionsteste im Anhang
■ Pertussis-Antikörper (Keuchhusten)
Erreger: Bordetella pertussis, Inkubationszeit: 10-14 Tage (20), Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion, hohe Kontagiosität. Antikörper gegen Bordetella
pertussis sind ab der 2. Woche post infectionem nachweisbar.
Die Interpretation der Pertussis-Serologie erfolgt anhand des Verhältnisses der
spezifischen IgM-, IgA- und IgG-Antikörper zueinander. IgM-AK werden i.d.R.
nur bei Erstinfektion gebildet, oft nicht nach Impfung oder bei Reinfektion.
Daher empfiehlt sich die Bestimmung der kompletten Pertussis-Serologie
bzw. die Verlaufskontrolle des Titers. Zweiterkrankungen bzw. (Re-)Infektionen nach früherer Impfung sind möglich.
232
Pho
Indikation:
-Verdacht auf Bordetella pertussis-Infektion (Keuchhusten);
-DD katarrhalischer Erkrankungen im Kindesalter;
-Bestimmung der Immunitätslage (Impftiter).
Normwert:
IgG-EIA <20 U/ml
IgA-EIA <15 U/ml
IgM-EIA < 9 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ Phencyclidin-Screening (Drogenscreening)
Früher in der Veterinärmedizin als Tranquilizer eingesetzte Substanz. Wirkt
stimulierend, halluzinogen, analgetisch ("Peace Pill", "Angeldust"), bis zu
30 Tage nachweisbar.
Normwert:
negativ
Material:
10 ml Urin
■ Phenobarbital
Antiepileptikum, Handelsname z.B. Luminal.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch 10-40 mg/l
>60 mg/l
Ein Steady-State stellt sich nach 2-4wöchiger Therapie ein.
Material:
1 ml Serum.
Entnahmezeitpunkt: morgens vor Tabletteneinnahme.
■ Phenytoin (Diphenylhydantoin)
Antiepileptikum (Antiarrhythmikum), Handelsnamen z.B. Phenhydan,
Zentropil.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch 10-20 mg/l
>20 mg/l
Ein Steady-State stellt sich 2 Wochen nach Therapiebeginn ein.
Material:
1 ml Serum.
Entnahmezeitpunkt morgens vor Tabletteneinnahme.
■ Phosphat im Blut
Erfassung von Störungen der Parathormon-Regulation und der tubulären
Rückresorption in der Niere.
Die Phosphataufnahme im oberen Dünndarm wird durch Calcitriol
(1.25-Dihydroxy-Vitamin D3) gefördert. Parathormon (PTH) mobilisiert
Phosphat aus dem Knochen und steigert die renale Ausscheidung. Das
Serumphosphat wird durch Parathormon und Östrogene gesenkt, durch
Wachstumshormon (STH) erhöht.
Indikation:
-Knochenerkrankungen;
-Erkrankung der Nebenschilddrüse und der Niere;
-zur Beurteilung des PTH nach Schilddrüsen-Operation.
233
Pho
Erhöht:
-Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus;
-Akromegalie;
-Niereninsuffizienz;
-Vitamin D- und Phosphatüberdosierung;
-diabetisches Koma;
-Knochentumore und -metastasen.
Erniedrigt:
-primärer Hyperparathyreoidismus;
-renale tubuläre Azidose;
-intestinale Malabsorption; Rachitis; Phosphatdiabetes.
Die Bestimmung des anorganischen Phosphats ist nur in Verbindung mit der
Bestimmung von Calcium und AP von diagnostischem Nutzen.
Normwert:
Erwachsene
Kinder Material:
1 ml Serum
2.6-4.5 mg/dl
altersabhängig, siehe Befund!
■ Phosphat im Urin
Indikation:
Erkrankungen der Niere;
V.a. Störungen der Nebenschilddrüsenfunktion.
Erhöht:
primärer Hyperparathyreoidismus; Osteomalazie; Rachitis;
Fanconi-Syndrom; Alkalose.
Erniedrigt:
Nephropathien; Hypoparathyreoidismus; Phäochromozytom.
Normwert:
13 – 42 mmol/d,
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, Sammelmenge angeben!
■ Phosphatase
3
Alkalische Phosphatase (AP)
Alkalische Leukozytenphosphatase (ALP)
Alkalische Placenta-Phosphatase
Ostase
Saure Phosphatase
■ Phosphohexose-Isomerase (PHI)
Die PHI ist vor allem in Organen wie Leber, Herz und Skelettmuskel vorhanden. Bei Erkrankungen dieser Organe ist mit erhöhten Werten zu rechnen.
Indikation:
- Verlaufs- und Therapiekontrolle maligner Tumore;
-bakterielle Meningitiden (Liquor)
Erhöht:
- Werte bis über 1000 U/ml bei progressiver Muskeldystrophie,
Herzinfarkt, akuten Hepatitiden;
-Werte um 100 bis 200 U/ml bei Pneumonien, Lungeninfarkt,
Niereninfarkt;
-bei Karzinomen in ca. 15% der Fälle erhöhte PHI-Werte
(z.B. Bronchial-Ca, Mamma-Ca, Ovarial-Ca);
-DD der Meningitis (Werte über 50 U/l bei bakteriellen Menin-
gitiden, Sensitivität 100%).
Normwert:
im Serum
im Liquor
Material:
1 ml Serum
1 ml Liquor
234
15-75 U/l
<6 U/l
PMS
■ Phospholipid-AutoAntikörper
3
Cardiolipin-AutoAk
Lupusantikoagulans
Beta 2-Glykoprotein-AutoAk
■ Picorna-Viren-Antikörper
3
Coxsackie-Virus-Ak
Echo-Virus-Ak
■ Pilzerkrankungen
3
Mykologische Diagnostik (Hefen, Schimmel,
Dermatophyten)
■ PLAP
3
Alkalische Placenta-Phosphatase
■ Plasminogen
Wird in der Leber gebildet und ist die Vorstufe von Plasmin. Besitzt fibrinolytische (thrombolytische) Wirkung. Es verhält sich elektrophoretisch wie
ein Akute-Phase-Proteine und ist bei Infekten erhöht.
Indikation: -V.a. Hyperfibrinolyse bzw. Plasminogenmangel;
-Kontrolle der fibrinolytischen Therapie.
Erhöht:
-Östrogentherapie; Tumore; Diabetes; Schwangerschaft.
Erniedrigt:
-Lebererkrankungen (erhöhtes Thromboserisiko);
-kongenitaler Mangel;
-bei fibrinolytischer Therapie durch physiologischen Verbrauch.
Normwert:
0,06-0,25 g/l
Material:
1 ml Citratplasma, tiefgefroren!
■ Plasminogenaktivator-Inhibitor (PAI)
Hohe PAI-Werte sind offenbar eher als Risikofaktor für Infarktrezidive zu betrachten als die verminderte Konzentration von Plasminogen-Aktivatoren.
Normwert:
4-43 ng/ml
Material:
2 ml Citratplasma
■ Plasmodien-Antikörper
3
Malaria-Diagnostik
■ PM-Scl-Autoantikörper (Anti PM-Scl)
3
ANA
Kollagenose-Diagnostik
235
Pne
■ Pneumocystis jirovecii (früher Pneumocystis carinii)
Ein Einzeller, der nun eindeutig als zu den Pilzen gehörig eingeordnet wurde
(Protoascomyzeten). Bei Patienten unter immunsuppressiver oder zytostatischer Therapie, bei angeborenen oder erworbenen Immundefekten (AIDS)
kann der Befall mit P. jirovecii zu einer interstitiellen Pneumonie führen
(opportunistische Erkrankung).
Indikation:
DD der Pneumonie bei Kleinkindern, immunsupprimierten oder
immundefizienten Patienten.
Methode:
Pneumocystis jirovecii-Direktnachweis
Derzeit ist nur der Direktnachweis beweisend, da Antikörper
gegen P. jirovecii auch bei Gesunden häufig vorkommen.
Material:
Bronchiallavage, Bronchialsekret
■ Pneumotrope Erreger
häufig
weniger häufig
Pharyngitis (Säuglinge/ Kinder)
Respiratory-Syncytial-Virus,
Rhino-Viren, Adeno-Viren,
Coxsackie A, B, Echo-Viren,
Parainfluenza Typ 1/ 2/ 3
Influenza A, B, HSV Typ 1,
Streptococcus pyogenes,
Moraxella catarrhalis,
Haemophilus influenzae,
Candida albicans (Soor)
EBV, Mycoplasma pneumoniae,
Corona-Viren, Cytomegalie,
Parainfluenza Typ 4a/ b,
Haemophilus influenzae b
Pharyngitis (Erwachsene)
Rhino-Viren, Influenza A/ B,
EBV, HSV Typ 1, Corona-Viren,
Candida albicans (Soor)*
Coxsackie A/ B, Echo-Viren,
Parainfluenza Typ 1/ 2/ 3/ 4a/ 4b,
Mycoplasma pneumoniae,
Adeno-Viren
Tracheo-Bronchitis, Krupp, Bronchiolitis (Kinder)
Respiratory-Syncytial-Virus,
Parainfluenza Typ 1/ 2/ 3,
Bordetella pertussis,
Haemophilus influenzae
Masern, Adeno-Viren,
Rhino-Viren,
Parainfluenza 4a/ 4b,
Influenza A/ B,
B. parapertussis
Pneumonie (Neugeborene/Kinder)
Respiratory-Syncytial-Virus,
Parainfluenza Typ 1/ 2/ 3,
Adeno-Viren, Influenza A/ B,
Mycoplasma pneumoniae,
Haemophilus influenzae,
Moraxella catarrhalis,
Chlamydia pneumoniae,
Pneumokokken
Coxsackie A/ B, Echo-Viren,
EBV, Masern, Cytomegalie,
Varicella zoster,
Bordetella pertussis,
Chlamydia trachomatis (bei
Neugeborenen)
Pneumonie (Erwachsene)
Mycoplasma pneumoniae,
Influenza A/ B, Adeno-Viren,
Pneumokokken,
Chlamydia pneumoniae
236
Cytomegalie*,
Legionella pneumophila*,
Chlamydia psittaci (Ornithose),
Coxiella burnetiii
Por
Pneumonie (* bei Immunsupprimierten)
Pneumocystis jirovecii, CMV,
Candida, Aspergillus,
Mycobacterium tuberculosis
(nach Enders)
■ Poliomyelitis-Virus-Antikörper (Typ I-III)
RNS-Viren, zur Gruppe der Picorna-Viren gehörend, Differenzierung in Typ
I (Brunhild), II (Lansing) und III (Leon). Erreger der spinalen Kinderlähmung,
Übertragung durch orale Aufnahme, Inkubationszeit 3-14 Tage. Nach Impfung lässt sich die Titerhöhe der drei Impfstämme meist nicht miteinander
vergleichen. Daher sollte immer eine komplette Polio-Serologie zur Abklärung der Immunitätslage duchgeführt werden.
Indikation:
Kontrolle des Impferfolges.
Normwert:
Impfschutz bei Titer ≥1:8
Material:
1 ml Serum
1 bohnengroße Stuhlprobe
Bei V.a. eine akute Infektion ist die Einsendung einer
Stuhlprobe zum Virusnachweis erforderlich.
■ Porphyrie-Diagnostik
3
Delta-Aminolävulinsäure
Die Häm-Synthese führt von Delta-Aminolävulinsäure über Porphobilinogen, Uro-, Kopro-, Proto-Porphyrinogen und Protoporphyrin zum
Häm-Molekül. Als Nebenprodukte entstehen in geringem Umfang farbige
Uro- und Koproporphyrine.
Porphyrien sind durch eine Überproduktion von Porphyrinen gekennzeichnet, die auf erblichen oder toxisch erworbenen Störungen der Häm-Synthese beruht. Im Urin findet man je nach Krankheitsbild erhöhte Werte der
Gesamt-Porphyrine bzw. der dem Enzymdefekt entsprechenden Intermediärprodukte. Das Ausmaß der Erhöhung ist vom Phasenverlauf der Erkrankung abhängig (Latenzphase/ klinische Phase).
Die Diagnose der Protoporphyria erythropoetica ist nur durch den
Nachweis erhöhter Protoporphyrin-Werte in den Erythrozyten
(EDTA-Blut) zu stellen!
Primäre erythropoetische Porphyrien
Porphyria congenita erythropoetica, schwere Hautsymptome bei Sonnenlicht, Anämie, Hämolyse.
Protoporphyria erythropoetica, Erstmanifestation im Kinder- oder Jugendalter; ein Teil der Defektträger bleibt klinisch unauffällig (kutane und hepatobiliäre Symptome, bei Sonnenlicht intensiver Pruritus, Erythem, Ödem).
Primäre hepatische Porphyrien (Stoffwechselstörung in der Leber)
P. acuta intermittens, rotschwarzer Urin, abdominelle Krisen, Polyneuropathien, psychiatrische Symptomatik.
P. variegata
Koproporphyria hereditaria
237
Prä
Sekundäre symptomatische Porphyrien:
P. cutanea tarda, erblich oder erworben.
Bleivergiftung, akut, chronisch.
Sonstige Ursachen, Alkohol, Hexachlorbenzol, Östrogene.
Interpretation der -Aminolävulinsäure (ALS)-, Porphobilinogen
(PBG)- und Porphyrin-Werte
ALS
PBG
Gesamtporphyrine
Erythropoetische Porphyrien
P. congenita erythropoetica
(M. Günther)
s
Protop. erythropoetica
(erythrohepatica)
s
s
P. acuta intermittens
iii
iii
ii (U+K)
P. variegata
ii
ii
i (U+K)
Koprop. hereditaria
ii
ii
ii (K)
s
iii (U+K)
s
Hepatische Porphyrien
Sekundäre (symptomatische) Porphyrien
P. cutanea tarda
s
s
iii (Hepta)
Blei-Intoxikation
iii
i
iii (K)
andere Intoxikationen
s
s
i (U+K)
(U= Uroporphyrin, K= Koproporphyrin, H= Heptaporphyrin)
Normwert:
Basisparameter im Urin:
Gesamtporphyrine
Porphobilinogen -Aminolävulinsäure
<150,0 µg/24 Std.
<2.0 mg/l
<4.5 mg/l
Porphyrine, fraktioniert, im 24-Std.-Urin:
Uroporphyrin
<33.0 µg/d
Heptaporphyrin <10.0 µg/d
Hexaporphyrin
<7.0 µg/d
Pentaporphyrin <5.0 µg/d
Koproporphyrin <120.0 µg/d
Porphyrine in Erythrozyten
Material:
10 ml eines 24-Stunden-Sammelurins, ohne Zusätze, lichtgeschützt und tiefgefroren, Gesamtmenge angeben!
2 ml EDTA-Blut, lichtgeschützt!
■ Pränatal-Diagnostik
3
Erst-Trimester-Screening
200-870 µg/l
Triple-Test
■ Präzipitierende Antikörper 3 Antikörper, präzipitierende
238
Pro
■ Primidon
Antiepileptikum, Handelsname z.B. Mylepsinum®, Resimatil®.
Primidon wird zu Phenobarbital metabolisiert, daher ist die gleichzeitige Mitbestimmung von Phenobarbital sinnvoll.
Interaktionen: Bei gleichzeitiger Einnahme von Diphenylhydantoin oder
Carbamazepin wird Primidon vermehrt zu Phenobarbital umgewandelt.
Indikation:
Überwachung einer antiepileptischen Therapie.
Normwert:
Primidon
4-15 mg/l
Toxisch > 15 mg/l
Phenobarbital
10-40 mg/l
Ein Steady-State für Primidon wird ca. 1 Woche nach Therapiebeginn ereicht, für Phenobarbital als Primidonmetabolit 3-4
Wochen nach Therapiebeginn.
Material:
1 ml Serum
Entnahmezeitpunkt morgens vor Tabletteneinnahme.
■ Progesteron
3
Ovarialfunktionsdiagnostik
Vom Corpus luteum unter LH-Einfluss gebildetes Hormon, das die Lutealphase
definiert. Seine Funktion ist die Vorbereitung und Erhaltung einer Schwangerschaft. Es bewirkt in der Lutealphase die sekretorische Umwandlung des
Endometriums, das in der Follikelphase unter Östrogeneinfluss aufgebaut
wurde. Während einer Schwangerschaft wird Progesteron in der Plazenta
produziert. Erniedrigte Werte korrelieren mit einer Corpus-luteum-Insuffizienz.
Die Bestimmung von Progesteron wird auch zur Zyklusbeurteilung durchgeführt (Nachweis ovulatorischer Zyklen). Bei Einnahme von Ovulationshemmern
finden sich niedrige Progesteronspiegel.
Indikation:
- Beurteilung der Gelbkörperfunktion;
-Schwangerschaftsüberwachung;
-Nachweis einer stattgehabten Ovulation.
Normwert:
Follikelphase
Lutealphase
Menopause
1. Trimenon
2. Trimenon
3. Trimenon
orale Ovulationshemmer 0,15 - 1,4 ng/ml
3,3 - 25,6 ng/ml
0,0 - 0,7 ng/ml
11,0 - 90,0 ng/ml
26,0 - 89,0 ng/ml
48,0 - 423,0 ng/ml
0,18 - 0,64 ng/ml
Männer
0,28 - 1,22 ng/ml
Material:
1 ml Serum
■ 17-OH-Progesteron
3
17-Hydroxy-Progesteron
■ Prokollagen-III-Peptid
Wird von den Fibroblasten gebildet und sezerniert. Indikator für fibroblastische Aktivität, vorwiegend bei Lebererkrankungen. Nach enzymatischer Abspaltung eines Polypeptids wird es in Kollagen überführt.
Indikation:
- Verlaufskontrolle bei Lebererkrankungen (Parameter für das
Ausmaß des fibrotischen Umbaus von Lebergewebe);
-bei Myelofibrose und akutem Lungenversagen.
239
Pro
Erhöht:
-bei chron. aggressiver Hepatitis; alkohol-toxischer Leber zirrhose;
-bei Lungenfibrose; Hyperthyreose; Kollagenose; M. Paget;
-physiologisch (bei Kindern und Säuglingen, Wachstumsphasen).
Normwert:
<15 ug/l
Material:
1 ml Serum
■ Prolaktin
3
Funktionsteste im Anhang
Wird in den laktotropen Zellen des Hypophysenvorderlappens produziert.
Es ist direkt hemmbar durch den Hypothalamus, der wichtigste Hemmfaktor jedoch ist Dopamin (PIF). Die Sekretion von Prolaktin erfolgt pulsatil.
Stimulierend wirken PRL-Releasingfaktor, TRH und wahrscheinlich auch
Serotonin.
Der Metoclopramid-(Paspertin)-Stimulationstest wird bei grenzwertigem Prolaktinwert empfohlen, da auch mäßig erhöhte Prolaktinwerte
klinisch relevant sein können. Metoclopramid (Paspertin) hemmt den
Prolactin Inhibiting Factor (PIF), dies führt zu einer Erhöhung der Prolaktin
(PRL)-Konzentration im Blut. Mit dem Stimulationstest kann die ProlaktinReservekapazität der Hypophyse bzw. eine latente Hyperprolaktinämie
diagnostiziert werden.
Indikation:
-Galaktorrhoe (unphysiologisch);
-Zyklusstörungen; Infertilität;
-Hyperandrogenämie, evtl. mit Virilisierung;
-Störungen der Schilddrüsenfunktion;
-Hypogonadismus, Potenzstörungen.
Erhöht:
Normwert:
-Prolaktinom des Hypophysenvorderlappens bzw. Mikroprolakti nom; ektope Prolaktinproduktion;
-Hypothalamus- und Hypophysenerkrankung;
-Niereninsuffizienz;
-Hypothyreose (endogenes TRH);
-Gravidität, postpartale Laktation;
-Stress, z.B. körperliche Anstrengung, Hypoglykämie,
Herzinfarkt, Operation;
-Einnahme von Neuroleptika, Antidepressiva, Östrogenen;
Dopaminantagonisten.
Alters- und geschlechtsabhängig, siehe Befund!
Material:
1 ml Serum (Abnahme am besten morgens)
■ Prostata-spezifisches Antigen (PSA)
PSA ist ein Glykoprotein, ein physiologisches Sekretionsprodukt der Prostata
zur Verflüssigung gelartiger Proteine des Ejakulats, die die Beweglichkeit der
Spermien blockieren. In der Seminalflüssigkeit kommt PSA in freier Form vor,
im Plasma hingegen sowohl frei als auch komplexiert mit Alpha-1-Antichymotrypsin und Alpha-2-Makroglobulin. PSA liegt beim Prostata-CA überwiegend
komplexiert an Alpha-1-Antichymotrypsin vor. Der Anteil des freien, nicht eiweißgebundenen PSA ist bei der benignen Prostatahyperplasie (BPH) erhöht.
Bei PSA-Werten im Graubereich zwischen 2-20 ng/ml kann mit Hilfe
des Quotienten aus freiem PSA und Gesamt-PSA eine Differenzierung
zwischen BPH und Prostata-CA möglich sein.
Bei Frauen kann PSA aufgrund einer Expression in den Paraurethraldrüsen in
sehr geringen Mengen vorkommen.
Indikation:
240
-Marker der ersten Wahl beim Prostata-CA, auch als Screening Parameter;
-Verlaufs- und Therapiekontrolle des Prostata-Karzinoms;
-Rezidivdiagnostik.
Pro
Erhöht:
- Benigne Ursachen (Prostatahyperplasie mit Blasenentlee rungsstörungen, Prostatitis, Harnverhalt, Obstruktion des
Blasenausganges, Kompression der Prostata durch rektale
Untersuchung oder Sport);
-Maligne Ursachen (Prostata-Karzinom, evtl. metastasierend,
Werte über 40 ng/ml sprechen für einen Kapseldurchbruch).
Normwert:
Graubereich
Der Quotient aus freiem PSA und Gesamt-PSA, d.h. der Anteil
des nicht eiweißgebundenen freien PSA am Gesamt-PSA, dient
als Entscheidungshilfe bei der Indikationsstellung für eine histo-
logischen Abklärung:
>0,25%: unverdächtig, spricht eher für eine benigne Erkran kung der Prostata;
<0,10%: hochverdächtig auf Prostata-CA.
Material:
1 ml Serum, frisch!
< 4 ng/ml
bis 10 ng/ml (selten bis 20 ng/ml)
■ Protein C, Protein S
3
APC-Resistenz
Faktor II/ Faktor V-Genotyp (Prothrombin 20210-A Mutation/ Faktor V-Leiden)
Parameter zur Erfassung von Störungen der Hemmung des plasmatischen
Gerinnungssystems. Unter Einfluss von Vitamin K in der Leber gebildet,
gehören sie neben Antithrombin III zu den wichtigsten Inhibitoren der Gerinnung. Die antithrombotische Wirkung beruht auf dem proteolytischen
Abbau der Gerinnungsfaktoren V und VIII an der Endotheloberfläche. Bei
erniedrigten Werten steigt das Thromboserisiko an.
Protein C
Protein-C-Mangel, hereditär oder erworben, führt zu rezidivierenden thromboembolischen Ereignissen. Manifestation oftmals in Verbindung mit einem
Trauma oder einem operativen Eingriff. Erworbener Protein-C-Mangel unter
Antikoagulantientherapie, bei Leberkrankungen und Vitamin-K-Mangel.
Indikation:
-DD von (rezidivierenden) Thromboembolien;
-Präoperativer Ausschluss eines erhöhten Thromboserisikos;
-Hepatopathien.
Erhöht:
-Diabetes mellitus.
Erniedrigt:
-Heterozygoter familiärer Protein-C-Mangel;
-Vitamin-K-Mangel; Leberfunktionsstörungen; Verbrauchs-
koagulopathie.
Normwert:
70-140%
Material:
1 ml Citratplasma, tiefgefroren!
Bestimmung unter Marcumar- oder Heparin-Therapie nicht
möglich (Faktor II/Faktor V-Genotyp bestimmen)!
Protein S (Kofaktor des Protein C)
Erfassung von Störungen der Hemmung des plasmatischen Gerinnungssystems. Es ist als Kofaktor an der Aktivierung von Protein C beteiligt. Der
kongenitale heterozygote Protein-C- oder Protein-S-Mangel hat die gleiche
klinische Symptomatik.
Normwert:
Frauen bei Einnahme oraler Kontrazeptiva
60-130%
52-118%
Männer
60-130%
241
Pro
Material:
2 ml Citratplasma, tiefgefroren, scharf abzentrifugiert!
Falsch niedrige Werte in plättchenhaltigem Plasma möglich,
daher vor dem Tieffrieren 10 min scharf abzentrifugieren.
Bestimmung unter Marcumar- oder Heparin-Therapie nicht
möglich (Faktor II/ Faktor V-Genotyp bestimmen)!
■ Proteinase 3-AutoAntikörper (PR3-ANCA)
3
ANCA
■ Proteindifferenzierung
3
Eiweißdifferenzierung im Urin
SDS-Disk-Elektrophorese
■ Prothrombinzeit (Thromboplastinzeit, TPZ)
3
Quick
■ Pseudocholinesterase (atypische Cholinesterase)
3
Dibucainzahl
Fluoridzahl
■ Psittakose-Antikörper
3
Chlamydia psittaci
■ PTT (Partielle Thromboplastinzeit)
Die PTT hängt von der Aktivität bzw. Konzentration aller am endogenen
(intrinsic) System beteiligten plasmatischen Komponenten ab (Faktoren XII,
XI, X, IX, VIII, V, II, I ). Bei Aktivierung der Fibrinolyse ist die PTT durch die
Anwesenheit von Fibrinogenspaltprodukten verlängert.
Die PTT ist unempfindlich gegenüber qualitativen und quantitativen
Thrombozytenstörungen. Beimengungen von Heparin führen zu erheblicher Verlängerung der PTT.
Indikation:
Suchtest zum Ausschluss oder Nachweis eines Faktorenmangels
Erhöht:
-Nach therap. Gabe von unfraktioniertem Heparin (Therapie kontrolle);
-Abfall der Aktivitäten eines der o.g. Faktoren auf 40-45 %;
-Hyperfibrinolyse in Anwesenheit von Fibrin- bzw. Fibrinogen-
spaltprodukten;
-fibrinolytische Therapie;
-physiologisch (Kinder haben oftmals verlängerte PTT-Zeiten).
Normwert:
26-40 sec.
Material:
1 ml Citratplasma, frisch!
■ Punktat-Analyse
Morphologisch: Zelldifferenzierung (mikroskopisch), Zellzahl, etc.
Bakteriologisch: Bakteriologie, Antibiogramm.
Immunologisch-chemisch: Rheumafaktoren, CRP, Harnsäure- und Eiweißbestimmung. RF können gelegentlich in der Synovia früher als im peripheren
Blut nachgewiesen werden.
Sonstiges: Erregernachweis mittels PCR, Tumormarker etc. (nach Rücksprache)
242
Pyr
Indikation:
DD entzündlicher und nicht entzündlicher Gelenksergüsse.
Material:
10 ml Punktat
Für eine vollständige Analyse wird benötigt:
1. steriles Röhrchen für bakteriologische Untersuchungen;
2. EDTA-Röhrchen für Zellzahl, Zelldifferenzierung, evtl. Ragozyten;
3. Röhrchen ohne Zusatz für immunologisch-chemische Analysen;
4. ggf. weitere Röhrchen nach Absprache.
■ Pyridinolin-Crosslinks
3
Deoxypyridinolin-Crosslinks
Osteoporose-Diagnostik
■ Pyruvat
Salz der Brenztraubensäure. Zu einer Pyruvat- und auch Lactatvermehrung
kommt es am häufigsten bei Gewebehypoxie.
Pyruvat im Blut
Indikation:
- Prognose und Verlaufsbeurteilung bei Kreislaufschock und
Vergiftungen;
-Klärung unklarer metabolischer Azidosen;
-Diagnose akuter intestinaler Gefäßverschlüsse;
-Erkennung fetaler Notsituationen unter der Geburt;
-Diabetes mellitus unter Biguanidtherapie; -Leberzirrhose und schwere Leberfunktionsstörungen.
Normwert:
3,6-5,9 mg/l
Material:
4 ml Na-Fluorid-Blut, aus ungestauter Vene tropfen lassen!
Pyruvat im Liquor
Indikation:
- DD Abgrenzung bakterielle/ virale Meningitiden;
-DD transistorische ischämische Attacken/ generalisierter
Krampfanfall;
-Unterscheidung einer artifiziellen Blutbeimengung im Liquor
von cerebraler oder subarachnoidaler Blutung.
Normwert:
0,6-2,0 mg/dl
Material:
2 ml Liquor im perchlorhaltigen Röhrchen (Spezial-Röhrchen
anfordern)!
■ Pyruvatkinase (Erythrozytenenzym)
3
Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase
Anämiediagnostik
Wichtiges Enzym der Glykolyse und ATP-Spaltung in den Erythrozyten, Enzymmangel führt zu hämolytischer Anämie. Dieser Glykolysedefekt wird autosomal rezessiv vererbt und kann in sehr unterschiedlicher klin. Ausprägung auftreten, schwere hämolytische Anämien sind bei Enzymaktivität <30% häufig.
Patienten mit heterozygotem PK-Mangel sind oft klin. unauffällig, evtl. Auftreten einer neonatalen Hyperbilirubinämie.
Indikation:
- Anämieabklärung;
-DD hämolytischer Krisen (im Differentialblutbild Akanthozytose,
Poikilozytose, geringe Retikulozytenzahl, bei Homozygoten oft
Hepato-Splenomegalie).
Erniedrigt:
Pyruvatkinasemangel (genetisch bedingt, homo- oder heterozygot).
Normwert:
5.3 – 17.3 U/g Hb
Material:
2 ml EDTA-Blut
243
QFi
■ Q-Fieber
3
Rickettsien-AK
Der Erreger des Q-Fiebers ist Coxiella burnetii, welche erregerverwandt ist mit
den Rickettsien. Betroffen sind meist Personen, die mit Exkrementen (Kot, Urin)
und Milch von Schafen und Ziegen in Berührung kommen. Inkubationszeit
bis zu 4 Wochen. Komplementbindende Antikörper sind erst gegen Ende
der 2. Krankheitwoche nachweisbar und können monate- bis jahrelang
persistieren.
Meldepflichtige Erkrankung.
Indikation:
-V.a. Q-Fieber bei prädisponierten Personen (Grippesymptome,
Pneumonie, Durchfälle);
-DD Blutkultur-negativer Endokarditiden.
Normwert:
IgG (Phase I) EIA
IgA (Phase I) EIA
IgG (Phase II) EIA
IgM (Phase II) EIA
Material:
1 ml Serum
<0.9 Index
<0.9 Index
<20 U/ml
<0.9 Index
■ Quecksilber
3
Funktionsteste im Anhang
Dimaval (DMPS)-Mobilisations-Test
Kaugummi-Test
Anorganische Quecksilberverbindungen finden sich in Holzschutzmitteln und
in Salben zum Bleichen von Sommersprossen. Organische Quecksilberverbindungen werden als Saatgutbeizmittel verwendet. Zunehmend wird diskutiert,
ob Amalgam-Zahnfüllungen eine toxische Belastung für den Organismus
darstellen.
Indikation:
-V. a. akute Intoxikation (Stomatitis, Metallgeschmack,
Salivation, hämorrhagische Gastroenterocolitis);
-V.a. chron. Intoxikation (schleichender Beginn, Tremor, psychi-
sche Schwäche, Kopfschmerzen, Koliken, diffuser Haarausfall).
Normwert:
EDTA-Blut
Urin
Speichel
Material:
5 ml EDTA-Vollblut
Quecksilber liegt überwiegend intraerythrocytär vor, daher
Bestimmung im EDTA-Blut durchführen!
<2,0 µg/l, BAT 25 µg/l
<1,4 µg/l, BAT 100 µg/l
siehe Kaugummitest!
20 ml Urin
5 ml Speichel
■ Quick (Thromboplastinzeit, TPZ, Prothrombinzeit)
Die Messung der Prothrombinzeit dient der Prüfung des exogenen Gerinnungssystems (extrinsic system und gemeinsame Endstrecke). Erfasst werden die Faktoren I, II, V, VII und X. Diese Faktoren werden hauptsächlich in der Leber gebildet, sie sind bei der Behandlung mit Antikoagulantien
(Vitamin-K-Antagonisten) vermindert.
Drohende Blutungen durch Fibrinogen- oder Faktor XIII-Mangel werden nicht erfasst. Dys- und Hypofibrinogenämien oder Faktor-V-Mangel
verfälschen den Quick-Wert.
244
Qui
Differenzen durch die Verwendung unterschiedlicher Thromboplastinpräparate bei Verlaufskontrollen im Rahmen einer Antikoagulantientherapie sind
durch Bezugnahme auf die INR (International Normalized Ratio) zu beheben.
Die direkt wirkenden Antikoagulantien, wie Heparin, werden durch die
Thrombinzeit bzw. aPTT kontrolliert. Beimengungen von Heparin können
zu falsch niedrigen Quick-Werten führen.
Indikation:
- Suchtest bei V.a. plasmatische Gerinnungsstörung;
- Überwachung einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten
(z.B. Marcumar);
-Verlaufskontrolle bei Lebererkrankungen und
Vitamin-K-Mangel.
Erniedrigt:
-Antikoagulantientherapie mit Vitamin-K-Antagonisten;
-Lebererkrankungen;
-Vitamin-K-Mangel;
-Verbrauchskoagulopathien;
-Hyperfibrinolyse;
-Hemmkörper gegen einen Gerinnungsfaktor;
-Fehler in der Präanalytik (zu lange venöse Stauung, starke
Aspiration bei Blutentnahme, nicht korrekt befülltes Röhrchen
und somit falsche Citrat-Plasma-Relation, Hämolyse, Lipämie).
Normwert:
Quick
NW 70 - 120 %, abhängig von Reagenz, Charge und Angaben
des Herstellers;
therap. Bereich unter Marcumareinnahme 15-35 %,
abhängig von der Grunderkrankung.
INR
NW 0,75 – 1,25
therap. Bereich unter Marcumareinnahme 2,0 - 4,5,
abhängig von der Grunderkrankung.
Blutungen bei normalem Quick-Wert sollten abgeklärt
werden durch
Bestimmung der aPTT (erfasst eine Verminderung von Faktor IX) und
Bestimmung von Faktor XIII (ein Mangel wird von den Global
tests nicht erfasst).
Material:
1 Citratblutröhrchen, bis zur Markierung befüllt!
Bestimmung innerhalb von 3 Stunden nach der Blutentnahme
durchführen!
Ggf. abzentrifugieren und Plasma tieffrieren!
245
RA3
■ RA 33-AK
Können bei der Diagnose der rheumatoiden Arthritis hilfreich sein, da sie
bei RF-negativer RA (in ca. 45 %) und frühzeitig nachweisbar sein können.
Allerdings ist ihre Sensitivität nicht sehr hoch (bis ca. 35 %), sie wurden
auch beim SLE und beim MCTD nachgewiesen.
Indikation:
V.a. rheumatoide Arthritis
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ RAST (Radio-Allergo-Sorbent-Test)
3
Allergenspezifisches IgE
Die Untersuchung ist kein Radio-Immuno-Assay mehr, doch die Bezeichnung hat sich gehalten.
■ Renin
3
Captopriltest (Funktionsteste im Anhang)
Wird in den epitheloiden Zellen des juxtaglomerulären Apparates der Niere
gebildet,es katalysiert die Umwandlung des in der Leber gebildeten Angiotensinogen in Angiotensin I. Dies wird durch ACE (Angiotensin Converting
Enzym) in das vasopressorisch hochaktive Angiotensin II umgewandelt. Neben der Steigerung des Blutdrucks bewirkt Renin die vermehrte Sekretion
von Aldosteron.
Die Nierendurchblutung sowie die Natriumkonzentration in Serum und
Tubulusharn beeinflussen die Renin-Synthese.
Renin sollte im Zusammenhang mit Aldosteron bestimmt werden.
Ggf. Captopriltest zur Erfassung einer renovaskulären Hypertonie. Die Reninspiegel steigen bei Nierenarterienstenose um ca. 300 % an, bei essentieller
Hypertonie und bei Gesunden zeigt sich keine wesentliche Änderung.
Indikation:
-DD der Hypertonie (bei V.a. Nierenarterienstenose seiten getrennte Katheter-Blutentnahme, parallel Bestimmung von
Aldosteron);
-Hyperaldosteronismus (primär/ sekundär);
-Mineralocorticoid-Exzess.
Erhöht:
Primärer Hypoaldosteronismus
isolierte idiopathische Form; M. Addison.
Sekundärer Hyperaldosteronismus (erhöhte Aktivität des
Renin-Angiotensin-Systems)
renovaskuläre Hypertonie (Nierenarterienstenose); Renin-
sezernierender Tumor; chron. Niereninsuffizienz mit Hyper-
tonie; Bartter-Syndrom; Pseudo-Bartter-Syndrom.
Erniedrigt:
Primärer Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom)
NNR-Adenom; NNR-Hyperplasie;
Sekundärer Hypoaldosteronismus
Nierenläsion; bilaterale Nephrotomie; Hypophyseninsuffizienz.
Normwert:
in Ruhe
aufrecht
Material:
1,5 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren!
246
1,5-18 ng/l
2,1-26 ng/l
Ret
■ Reptilasezeit
Zur Differenzierung von Fibrinpolymerisationsstörung und Heparineffekt.
Gegenüber der Thrombinzeit bietet die Reptilase den Vorteil, unempfindlich gegenüber Heparin zu sein.
Erhöht:
Disseminierte intravasale Gerinnung (DIC); Hyperfibrinolyse;
Dysfibrinogenämie; Anwesenheit von Fibrinogenspaltprodukten, Hemmfaktoren.
Normwert:
<20 Sekunden
Material:
3 ml Citratblut
■ Respiratory Syncytial-Virus (RSV)
Weltweite Verbreitung, endemisch, mit epidemischer Häufung von Januar
bis März. RSV ist die häufigste Ursache von Pneumonie und Bronchiolitis
bei Säuglingen und Kleinkindern (Mortalitätsrate von ca. 2%).
Erwachsene erkranken bei geschwächter Abwehr. Übertragungsmodus:
Tröpfchen-, Aerosol-, Schmierinfektion. Inkubationszeit 3-6 Tage.
Ansteckungsfähigkeit 5 Tage bis zu 3 Wochen.
Bei Säuglingen werden die entsprechenden Antikörper oft erst in der 2. 3. Krankheitswoche nachweisbar und sinken bereits Monate nach der Erkrankung wieder ab. Eine nachweisbare AK-Bildung kann auch vollständig
ausbleiben.
Normwert:
<1:8 Titer
Material:
1 ml Serum
■ Retikulozyten
Ein Retikulozyt entsteht im Knochenmark nach der Kernausstoßung aus
orthochromatischen Normoblasten. Er enthält noch Mitochondrien und
Ribosomen. Bei starker Stimulation der Erythropoese, insbes. bei hämolytischen Prozessen, treten Retikulozyten bereits früher ins periphere Blut
und sind dort nachweisbar.
Bei Anämien ist die Retikulozytenzahl ein Maß für die Effektivität der Erythropoese.
Erhöht:
- Akuter Blutverlust; hämolytische Anämie;
-sog. Retikulozytenkrise bei Therapie mit Eisen-,
Vitamin B12- und Folsäurepräparaten.
Erniedrigt:
- Therapie mit Zytostatika; Bestrahlungstherapie;
-megaloblastische Anämie; sideroblastische Anämie;
Thalassämie.
Normwert:
Erwachsene
Material:
1 ml EDTA-Vollblut
0,88 – 2,37 %
247
Rhe
■ Rheumafaktoren (RF)
3
CCP (AutoAntikörper gegen cyclisches Citrullin-Peptid)
Auftreten von AAk gegen Gamma-Globulin, vor allem des Typs IgM, gegen
den Fc-Teil von IgG gerichtet (klassischer RF).
Indikation:
Rheumatoide Arthritis; Kollagenosen.
Erhöht:
- Rheumatoide Arthritis;
-Felty-Syndrom (Sonderform der rheumatoiden Arthritis,
monoartikulär, akuter Beginn, Fieber, starkes Krankheitsgefühl,
Lymphknotenschwellung, Leukopenie);
-Still-Syndrom, nur in ca. 20 % der Fälle positiv (jugendliche
Form der rheumatoiden Arthritis, gleiche Symptomatik wie
Felty-Syndrom, jedoch Leukozytose);
-gelegentlich auch bei gesunden älteren Patienten.
Normwert:
RF: <20 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ Rheumaserologie umfasst im weiteren Sinne
3 Rheumafaktoren (Rheumafaktor und CCP)
CCP
CRP
AST (Anti-Streptolysin)
ADNase (Anti-Streptodornase B)
ASTAL (Anti-Staphylolysin)
C3-, C4-Komplement
ANA/ ENA
und ggf. den Ausschluss reaktiver Arthritiden.
Reaktive Arthritis, postenteritisch:
3
Yersinia
Salmonellen
Campylobacter
Shigellen
Reaktive Arthritis, posturethritisch:
3
Chlamydia trachomatis
Gonokokken
Reaktive Arthritis, im weiteren Sinne:
3
Hepatitis B
Röteln (auch nach Impfung)
Parvovirus B19
EBV
Borreliose (Erreger evtl. auch im Gelenkpunktat nachweisbar)
Diagnostisch wegweisend ist in der Frühphase der IgM-Ak-Anstieg.
■ Rhupus
Overlap-Syndrom von rheumatoider Arthritis und SLE.
Meist RF und dsDNS-AAk positiv.
248
Röt
■ Rickettsien-Antikörper
3
Q-Fieber
Erreger der Fleckfiebererkrankungen (Fleckfieber, Q-Fieber und anderer z.T.
regionaler Erkrankungen), meist mit petechialem Exanthem und
Grippesymptomatik, selten schwere Infektionen mit Pneumonie, Meningitis, Sepsis, Myokarditis, Hepatitis. Übertragung durch Arthropoden
(Zecken, Milben, Läuse).
Fleckfiebergruppe (R. rickettsii, R. conori, R. akari, R. sibirica, R. australis)
Typhus-Gruppe (R. prowazeki, mooseri/typhi)
Indikation:
- DD makulopapulöses Exanthem;
-Reiseanamnese (Grippesymptome);
-DD Blutkultur-negativer Endokarditiden.
Normwert:
IgG IFT <1:64 Titer
IgM IFT<1:64 Titer
Material:
1 ml Serum
■ Ringelröteln
3 Parvovirus B19-Antikörper
■ Ristocetin-Cofaktor-Aktivität
3
Gerinnungsfaktoren (F VIII)
■ RNP-Antikörper
3 ANA
Kollagenosediagnostik
■ Röteln
Erreger: RNS-Virus, zur Gruppe der Togaviren gehörend. Übertragungsweg:
Tröpfcheninfektion. Inkubationszeit 2-3 Wochen. Symptomatik: 1-2 Tage
katarrhalisches Prodromalstadium, dann kleinfleckiges Rötelnexanthem,
Lymphadenopathie, Arthralgie. Seltene Komplikation: Rötelnenzephalitis.
Infektiosität bereits 5-7 Tage vor Exanthemausbruch.
IgG-Antikörper persistieren in der Regel lebenslang. Reinfektionen sind selten.
Bei mütterlicher Infektion innerhalb der ersten 17 Schwangerschaftswochen
besteht die Gefahr der Rötelnembryopathie mit Entwicklungsstörungen an
Auge, Ohr und Herz des Feten. In der Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung
für Röteln deshalb bei Verdacht auf Infektion gleichzeitig mit dem
HAH-Test den Röteln-IgM-Elisa-Test anfordern.
Antikörpernachweis:
Röteln IgM-AK werden ab der 2. Woche post infectionem gebildet und sind
i.d.R. 1-3 Monate nachweisbar.
Bei 15-20% der Erstinfektionen sind zunächst nur IgG-Antikörper nachweisbar bei einer sehr niedrigen IgM-Antikörperkonzentration. Hier empfiehlt sich
die Kontrolle nach ca. 10 Tagen und Überprüfung der HAH-Titer zur Feststellung von Titerbewegungen.
Ab einem HAH-Titer von 1:32 ist Immunität anzunehmen, sofern kürzl. Rötelnkontakt bzw. rötelnverdächtige Symptome ausgeschlossen wurden.
Bei einem HAH-Titer von 1:16 besteht nur Immunität, wenn der Bestätigungstest Röteln-IgG Elisa positiv ist.
Ein Röteln-HAH Titer von 1:8 zeigt fehlende Immunität.
249
RoA
Indikation:
- V.a. frische Infektion;
-Beurteilung der Immunitätslage; Mutterschaftsvorsorge.
Normwert:
HAH (Hämagglutinations-Hemmtest)
Röteln IgG MEIA negativ < 5 IE/ml
positiv
>10 IE/ml
Immunität anzunehmen >15 IE/ml
Röteln IgM MEIA negativ ( Index)
Material:
1 ml Serum
<1:8 Titer
■ Ro-AutoAntikörper (SS-A-AutoAk)
3
ANAKollagenosediagnostik
■ Rotaviren im Stuhl
Sind weltweit die häufigste Ursache von akuten gastrointestinalen Infekten
bei Säuglingen und Kleinkindern (6-24 Monate). Bei Erwachsenen sind
Rotaviren die zweithäufigste Ursache der Reise-Diarrhoe.
Übertragungsmodus: fäkal-oral, Inkubationszeit 1-2 Tage.
Symptome: plötzlicher Beginn der akuten Diarrhoe mit oder ohne Erbrechen, leichtes Fieber. Die Symptome klingen meist nach 4-5 Tagen wieder
ab, in schweren Fällen kommt es zur Dehydrierung und Elektrolytstörungen.
Rotavirus-Direktnachweis (Antigennachweis)
Speziell bei Kleinkindern von 6-24 Monaten, Reinfektionen sind beschrieben.
Normwert:
negativ
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe
■ RS-Virus
3
Respiratory Syncytial-Virus
250
Sal
■ S 100
Marker für Differentialdiagnose, Prognose und Therapiemonitoring des
malignen Melanoms, Marker für neurodestruktive und neurodegenerative
Erkrankungen. Ein stetiger Anstieg spricht für Progression, ein Absinken
für Remission bzw. Ansprechen auf eine Therapie. S 100 wird in Gliazellen,
Schwann‘schen Zellen sowie in Tumorgewebe von Gliomen, Melanomen
und hochdifferenzierten Neuroblastomen gefunden.
Beim malignen Melanom
zeigt die S 100-Freisetzung ins Serum eine deutliche Stadienabhängigkeit:
Die höchsten S 100-Werte werden bei Leber- und/ oder Skelettmetastasen
beobachtet, bei Vorliegen von Hautmetastasen sind die S 100-Konzentrationen geringer.
Als Marker für zerebrale Läsionen
steht die Liquorkonzentration von S 100 in engem Zusammenhang mit dem
Ausmaß zerebraler Schädigungen unterschiedlicher Genese:
nicht-traumatisch: Schlaganfall, Aneurysma, Subarachnoidalblutung,
Infektion, Hypoxien;
traumatisch:
Fraktur, Blutung, Commotio.
Bei einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke steigt auch die Serumkonzentration von S-100 deutlich an. Der Serumspiegel erreicht etwa 24 Std. nach einer
Hirnläsion sein Maximum und bleibt danach bei einmaliger Schädigung bis
zu 7 Tage messbar. Hämorrhagien rufen frühere und stärkere S 100-Anstiege
hervor als ischämische Infarkte.
Bei neurodegenerativen, autoimmunen und psychiatrischen Erkrankungen werden keine erhöhten S100-Werte im Serum beobachtet.
Indikation:
-Differentialdiagnose, Prognose und Therapiemonitoring des
malignen Melanoms;
-Neurodestruktion und Neurodegeneration.
Normwert:
<0.105 µg/l im Serum
<1.0 μg/l im Liquor
Material:
1 ml Serum, tiefgefroren
1 ml Liquor, tiefgefroren
■ Salicylat
3
Acetylsalicylsäure
■ Salmonellen-Diagnostik
3
Gruber-Widal
Typhus, Paratyphus, enteritische Salmonellosen.
Die Hauptinfektionsquellen hierzulande sind Eier und Geflügel.
Die Salmonellen-Serologie ist aufgrund methodischer Fehlerquellen (z.B.
Kreuzreaktionen) in ihrer Aussagekraft der bakteriologischen Stuhluntersuchung unterlegen. Daher wird der Salmonellen-Direktnachweis mit Anzüchtung des Erregers aus Stuhl (bzw. Blutkultur) und Typendifferenzierung nach
Kauffmann-White-Schema angestrebt.
Bei V.a. Salmonella typhi gilt folgende Vorgehensweise für die Diagnostik:
1. Erkrankungswoche mittels Blutkultur;
2. Erkrankungswoche mittels Serologie (Gruber-Widal positiv ab 7.-10. Tag);
3. Erkrankungswoche mittels Stuhlkulturen.
Normwert:
im Serum <1:100 Titer
im Stuhl negativ
Material:
1 ml Serum
ca. bohnengroße Stuhlprobe
251
Sau
■ Saures Alpha-1-Glykoprotein (Orosomukoid)
Indikation:
Aktivitätsbeurteilung akuter und chronisch-rezidivierender
Entzündungen.
Erhöht:
Akute Entzündungen; akute Schübe chronischer Entzündungen;
LE; chronische Polyarthritis; Hepatitis; M. Crohn.
Erniedrigt:
Nephrotisches Syndrom; Schwangerschaft.
Normwert:
0,55 – 1,40 g/l
Material:
1 ml Serum
■ Saure Phosphatase gesamt (SP)
Erfassung unspezifischer Schädigungen der Thrombozyten, des Knochens,
des RES oder der Prostata. Die SP des Serums ist ein Gemisch aus 5 Isoenzymen (Thrombozyten, Erythrozyten, Knochen, Zellen des retikuloendothelialen Systems und der Prostata).
Indikation:
- Verlaufsbeurteilung des Prostata-Ca, von Knochenmetastasen
beim Prostata-Ca;
-Knochentumore; M. Gaucher.
Erhöht:
- Prostata-Ca mit okkulten Metastasen in Lymphknoten, Knochen
oder anderen Organen;
-benigne Prostatahypertrophie mit Harnretention;
-Knochentumore (Osteosarkom; Metastasen maligner Tumoren);
-M. Gaucher mit unklarer SP-Erhöhung, Splenomegalie, Anämie,
Thrombozytopenie und Knochenfrakturen.
Normwert:
Männerbis 6.6 U/l
Frauen bis 5.5 U/l
Material:
0.5 ml Serum, hämolysefrei, direktes Bilirubin <3 mg/dl,
keine Clofibrateinnahme!
■ SCCA
Tumorassoziiertes Antigen, das von Plattenepithel-Karzinomen sezerniert
wird. Der Test ist nicht geeignet zur Frühdiagnose dieser Karzinome. Unspezifische SCC-Erhöhungen treten bei benignen gynäkologischen Erkrankungen,
Lungenerkrankungen, benignen Hauterkrankungen (Psoriasis), Leberzirrhose
und Pankreatitis auf. Grenzwertig erhöhte Befunde können durch eine Niereninsuffizienz (Serum-Kreatininwerte > 2 mg/dl) bedingt sein.
Kombination mit CEA sinnvoll, bei Bronchial-Ca mit NSE und
CYFRA 21-1
Indikation:
Therapiekontrolle und Rezidiv-Früherkennung bei Plattenepithelkarzinomen (Portio und Cervix uteri, Bronchialsystem,
HNO-Bereich, Oesophagus, Analkanal u.a.).
Erhöht:
Plattenepithel-Karzinome.
Normwert:
<1.9 μg/l
Material:
1 ml Serum, Kontamination mit Hautepithelien, Schweiß und
Speichel vermeiden!
252
Sch
■ Schilddrüsen-AutoAntikörper
3 Mikrosomale-Schilddrüsen-AutoAk (MAK, TPO-AAk)
Thyreoglobulin-AutoAk (TAK)
TSH-Rezeptor-AutoAk (TRAK)
T3- und T4-AutoAk
TAK
MAK
TRAK
hh/hhh
hh/hhh
negativ/ (h)
chron.Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto, fibröshyperzelluläre Form,
Spätstadium)
negativ/h
h/hh
lymphozytäre Form
(juvenil)
h
negativ
(20-40%)
h
(20-40%)
negativ/h
Autoimmunhypothyreose
(abgelaufene Thyreoiditis)
negativ/h
subakute Thyreoiditis
(de Quervain)
h/hhh
(~40%/ ~2%)
h/hh
(~70%)
h/hh
(~90%)
Autoimmunhyperthyreose
(M.Basedow)
negativ/h
negativ/h
negativ Schilddrüsenautonomie
negativ
negativ/h
negativ Knotige Kolloidstruma,
Hinweis auf fokale
Thyreoiditis
negativ/h
negativ/h
negativ
andere Autoimmunkrankheiten (Kollagenosen, Hepatopathien, Vaskulitiden),
bei Lupus erythematodes
Normwert:
MAK <35 IU/ml
TAK
<40 IU/ml
TRAK < 1,8 IU/l
Material:
1 ml Serum
(h)
■ Schilddrüsendiagnostik
3
Thyroxin (FT4, T4 gesamt)
Trijodthyronin (FT3, T3 gesamt)
TAK MAK
TRAK
TSH TSH-TRH
Thyreoglobulin (hTG)
Thyroxin-bindendes Globulin (TBG)
T3 und T4 werden im Kolloid der Schilddrüse gespeichert. Im zirkulierenden
Blut sind sie an TBG gebunden. Endokrinologisch wirksam ist das FT3, das peripher durch Dejodierung aus FT4 entsteht. Die zentrale Steuerung der Hormonproduktion erfolgt über das hypothalamische Releasing-Hormon (TRH),
das im Hypophysenvorderlappen Synthese und Sekretion des Thyreoidea
stimulierenden Hormons (TSH) induziert. Steigt die Serumkonzentration von
FT4 an, so kommt es zu einer Hemmung der TSH-Sekretion und umgekehrt
(Rückkopplungsmechanismus). Die basale TSH-Bestimmung ist einer der sensitivsten Parameter zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion.
253
Sch
Eine Schilddrüsenvergrößerung mit euthyreoter Stoffwechsellage wird
als blande Struma bezeichnet. Auch die meisten Malignome verhalten sich
euthyreot.
Bei der Schilddrüsenautonomie werden ohne Rückkopplung unabhängig vom Bedarf Hormone produziert. Die autonomen Thyreozyten können
dabei disseminiert verteilt sein oder in Form von "heißen Knoten" (Adenomen) lokalisiert sein. Bei nur geringer autonomer Produktion können
die Laborwerte infolge kompensatorischer Einschränkung des gesunden
Schilddrüsengewebes im Normbereich liegen.
Eine latente Hyperthyreose liegt vor, wenn bei euthyreoten Werten für
FT3 und FT4 die TSH-Werte erniedrigt sind.
Von latenter Hypothyreose spricht man, wenn bei normalen Hormonwerten erhöhte TSH-Werte basal und nach Stimulation gefunden werden.
Bei V.a. eine Thyreoiditis sollten zusätzlich die schilddrüsenspezifischen
mikrosomalen Schilddrüsen-AAk (MAK, TPO-AK) und Thyreoglobulin-AAk
(TAK) bestimmt werden.
Bei Vorliegen einer Basedow-Hyperthyreose finden sich mikrosomale
Schilddrüsen-AAk bei niedrigen Thyreoglobulin- AAk (TAK) und hohen
TSH-Rezeptor-AAk (TRAK).
■ Schistosomiasis
3 Bilharziose-Antikörper
■ Schwangerschaftsüberwachung
3
Mutterschaftvorsorge
Erst-Trimester-Screening
Triple-Test
■ Scl-70-AutoAntikörper 3 Kollagenosediagnostik (Ak-Profile)
■ SDS-Disk-Elektrophorese
3
Eiweiß-Differenzierung im Urin
Diagnostik zur Differenzierung einer Proteinurie:
Immunchemische Bestimmung von Markerproteinen
Zur Erstdiagnostik oder Verlaufskontrolle einer Proteinurie (Eiweiß-Differenzierung im Urin).
SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese (SDS-PAGE)
Zur Lokalisationsdiagnostik einer Proteinurie. Nichtinvasives Verfahren zur
Lokalisation einer Nierenschädigung und zur Differenzierung verschiedener
Nephropathien. Es ist geeignet zur Verlaufskontrolle nach Nierentransplantation, Früherkennung einer renalen Beteiligung bei Systemerkrankungen,
Nierenschädigung durch Schwermetallexposition oder nephrotoxische
Medikamente.
Es ermöglicht den qualitativen Nachweis aller diagnostisch relevanten Proteine. Durch Zugabe von SDS (Sodium dodecyl sulfate) zum Urin kommt es
zu Änderungen der Protein-Struktur und der Oberflächenladung, die eine
elektrophoretische Auftrennung der Proteine nach ihrem Molekulargewicht erlauben. Bence-Jones- und/oder Paraproteinurie lassen sich anhand
typischer Banden erkennen, das Auftreten der Apolipoprotein-A1-Bande
spricht für eine postrenale Proteinurie.
Nach Boesken können 6 Typen der Proteinurie unterschieden werden, die
in Beziehung zu bestimmten Krankheitsbildern stehen:
254
SDS
Proteinurie-
typ
Molekular-
gewicht in KD
Typ I
Typ II
Typ III
Typ IV
Typ Va
70 - >150
70 - >150
70 - >150
10 - 70
10 - >150
Typ Vb
10 - >150
Typ VI
30 - >150
Beurteilung
unselektiv-glomeruläre Proteinurie
glomeruläre Proteinurie mittlerer Selektivität
selektiv glomeruläre Proteinurie
komplett tubuläre Proteinurie
Mischtyp aus I und IV mit Überwiegen
des glomerulären Anteils
Mischtyp aus I und IV mit Überwiegen
des tubulären Anteils
unselektiv glomeruläre + partiell tubuläre
Proteinurie
Glomeruläre Proteinurien
Typ I (unselektiv-glomeruläre Proteinurie)
-bei benigner Nephrosklerose, gering proliferativer Glomerulonephritis (GN),
diabetischer Nephropathie und renaler Beteiligung;
-bei Systemerkrankungen mit Proteinausscheidung von 1-1.5 g/24h;
-bei chronischen GN, fortgeschrittener diabet. Nephropathie und Amyloidose mit Proteinausscheidung von >3.5 g/24h.
Typ II (Proteinurie mittlerer glomerulärer Selektivität)
-bei geringer oder frisch proliferativer GN mit meist kleiner Proteinurie;
-bei fokaler glomerulärer Sklerose und membranöser GN mit meist größerer Proteinurie;
-bei EPH-Gestose.
Typ III (glomerulär hohe Selektivität)
Ausscheidung von Albumin, Transferrin und weiteren Proteinen mit einem
MG von 70-150 kD.
-bei Minimal-Change-Nephritis, fokaler glomerulärer Sklerose, membranöser Glomerulonephritis.
Typ IV (mikromolekular-tubuläre Proteinurie)
-bei interstitieller Nephritis;
-bei durch Noxen verursachter Nephropathie (Analgetika, AminoglykosidAntibiotika, toxische Schwermetalle wie Cadmium, Quecksilber);
-bei Bence-Jones-Nephropathie, Überflussproteinurien bei Vorliegen monoklonaler Leichtketten;
-bei angeborenen Tubulopathien;
-bei akutem Nierenversagen.
Typ V (glomerulär-tubuläre Mischtypen)
Typ Va: Überwiegen der glomerulären Komponente
-bei sekundärer tubulo-interstitieller Schädigung infolge sämtlicher Glomerulopathien;
Typ Vb: Überwiegen des mikromolekularen Anteils
-bei primär chron. interstitiellen Nephritiden mit sekundärer Hochdruckschädigung, Nephrosklerose.
Typ VI (vaskulärer Typ)
-bei diabetischer Nephropathie, chron.proliferativen Glomerulonephritiden.
255
Sek
Material:
10 ml Urin eines 24-Std.-Sammelurins, Gesamtmenge angeben,
oder auch 10 ml Spontanurin
■ Sekretin-Provokationstest
3
Funktionsteste im Anhang
■ Selen
Essentielles Spurenelement, an der Entgiftung zellschädigender freier Radikale beteiligt. Der antioxidative Effekt schützt gegen Atherosklerose und
degenerative Prozesse. Bei Oxidantienbildung (Entzündung, Stress, Genussgifte, Umweltschadstoffe u.a.) kann ein relativer Selen-Mangel auftreten.
Stimuliert die zelluläre und humorale Immunität. Relativ selenreich sind
Fleisch, Fisch, Eier und Vollgetreide.
Indikation:
V.a. Selen-Mangelversorgung oder Selen-Intoxikation.
Erhöht:
Intoxikationen (Glas-, Porzellan-, Elektroindustrie);
iatrogen (Natriumselenit).
Erniedrigt:
Mangelernährung (parenterale Ernährung, spezielle Diäten);
gastrointestinale Tumore; Leberzirrhose.
Normwert:
Erwachsene
Material:
1 ml Serum
46-143 µg/l
■ Serotonin (5-Hydroxytryptamin)
3
Hydroxyindolessigsäure
Wichtiger Neurotransmitter, wird aus der Aminosäure Tryptophan gebildet.
Ist in hohen Konzentrationen in enterochromaffinen Zellen des Darms, in
serotonergen Neuronen des Gehirns und in Thrombozyten nachweisbar.
Nach seiner Freisetzung induziert Serotonin Kontraktionen der glatten
Muskulatur des Gastrointestinaltraktes, Vasokonstriktionen, eine Erhöhung
des Blutdrucks sowie die Stimulation von Karotis- und Aorta-Chemorezeptoren. Aufgrund seiner lokalen vasokonstriktiven Wirkung trägt Serotonin
aus zerfallenen Thrombozyten auch zur Blutgerinnung bei.
Veränderte Serotoninspiegel im peripheren Blut wurden bei physischen
und bei psychischen Erkrankungen beobachtet:
Karzinoid-Syndrom, Migräne, Epilepsie, Schizophrenie, essentielle Hypertonie, Chorea Huntington und Muskeldystrophie Duchenne.
Karzinoide sind multiple Tumoren, die vorwiegend in den Schleimhäuten
des Gastrointestinaltraktes und des Bronchialsystems lokalisiert sind und
vermehrt Serotonin synthetisieren. Es wird in der Niere zu 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIES) metabolisiert und renal ausgeschieden.
Für die Klinik des Karzinoids ist der „Flush“ typisch (anfallsweise rotzyanotische Verfärbung von Gesicht und Hals). Weitere Symptome sind
Bauchkoliken und Diarrhoe, paroxysmale Atemnot, peptische Ulzera und
Klappenfunktionsstörungen des rechten Herzens.
Für die Labordiagnostik bei V.a. Karzinoid ist der Nachweis von 5-HIES
im Urin typisch. Bei niedrigem oder grenzwertigem 5-HIES-Wert ist die zusätzliche Bestimmung von Serotonin im Urin oder Plasma indiziert.
Bei V.a. atypisches Karzinoid sollte man die Bestimmung von 5-HydroxyTryptophan im 24-Std.-Sammelurin (mit Eisessig) anschließen.
256
Shi
Normwert:
24-Std.-Sammelurin
<240 µg/24 Std.
plättchenarmes Plasma
<25 µg/l
plättchenreiches Plasma
<250 µg/l
Serum (Männer) 80-292 µg/l
(Frauen)
110-330 µg/l
Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, angesäuert, tiefgefroren
1 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren
1 ml Serum, tiefgefroren
2 Tage vor und während der Urinsammlung/ Blutentnahme sollte
die Aufnahme folgender Stoffe vermieden werden:
Bananen, Walnüsse, Tomaten, Ananas, Johannisbeeren, Zwetschgen, Mirabellen, Stachelbeeren, Melonen, Avocados, Auberginen (wegen eines
hohen Serotoningehaltes);
Kaffee, Tee, Alkohol, Nikotin.
■ Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG)
Wird in der Leber gebildet und ist das Transportprotein für die Sexualhormone Testosteron und Östradiol. Östrogen und Schilddrüsenhormone erhöhen die SHBG-Konzentration, Androgene vermindern sie.
Index für freies Androgen (FAI):
Testosteron (ng/ml) x 347
SHBG
(nmol/l)
Indikation:
-Differenzierung der Hyperandrogenämie bei der Frau;
-Abklärung nicht altersnormaler Testosteronwerte beim Mann;
-Abschätzung der "freien" Fraktion der Steroide.
Erhöht:
-Allgemein: Hyperthyreose; Leberzirrhose, Hepatitis;
-Männer: Hypogonadismus, Gynäkomastie;
-Frauen: Schwangerschaft, Östrogeneinnahme.
Erniedrigt:
-Hypothyreose;
-Hypercortisolismus;
-Adipositas, Hirsutismus.
Normwert:
MännerSHBG
Frauen SHBG
30 ( 9-55) nmol/l
60 (20-85) nmol/l
MännerFAI
Frauen FAI
>40 (< 40 V.a. Androgendefizit)
2 - 4 (> 7 bei Hirsutismus)
Material:
1 ml Serum
■ Shigellen-Antikörper
3
enteropathogene Erreger
Komplementbindungsreaktion zum Antikörpernachweis gegen S. sonnei und
S. flexneri, Titerverlaufsbeobachtung. Positive Reaktionen können auch auf
früher durchgemachte Shigellosen hinweisen. Geringe Spezifität. BrucelloseAntikörper sind auszuschließen. Die Untersuchung wird heute nicht mehr
empfohlen.
Klinik: wässrige, z.T. blutige, schmerzhafte Durchfälle, leichtes Fieber, meist
nach Auslandsaufenthalt. Infektion durch kontaminiertes Trinkwasser und
Speisen. Inkubationszeit 1-7 Tage. Reaktive Arthritiden nach Erkrankung
werden beschrieben.
Meldepflichtige Erkrankung.
Der kulturelle Nachweis in mehreren frischen Stuhlproben ist vorrangig.
Shigellen-Direktnachweis durch Anzüchtung des Erregers mit Typen-Differenzierung und Antibiogramm.
257
sIL
Indikation:
-V.a.Shigellenruhr (wässrige, blutige Durchfälle, Reiseanamnese);
-DD reaktiver Arthritiden.
Normwert:
im Serum im Stuhl
Material:
1 ml Serum
ca. bohnengroße Stuhlprobe
siehe Befund!
negativ
■ s IL-2 Rezeptor (Löslicher IL-2-Rezeptor)
3
Interleukin-2 Rezeptor, löslicher
■ Skelettmuskulatur-AutoAntikörper
3
Acetylcholin-Rezeptor-AAk
AutoAntikörper gegen quergestreifte Muskulatur. Vielfach Kreuzreaktion
mit Herzmuskel-Antigenen, weniger oft mit glatter Muskulatur.
Erhöht:
-Myasthenia gravis mit gleichzeitigem Thymom;
-seltener bei: Fibromyalgie, Polymyositis, chronischer
Polyarthritis, Coxsackie-Virusinfektion.
Normwert:
< 1:20
Material:
1 ml Serum
■ SLA/ LP (soluble liver antigen)-AutoAntikörper
3
Autoimmune Hepatitis
Lösliche-Leber-Antigen-AAk. Sie richten sich gegen lösliche Antigene der
Hepatozytenmembran und treten spezifisch bei der autoimmunen chron.
aktiven Hepatitis Typ III auf. Sie sind oft der einzig spezifische Marker. Weitere Marker: LKM, ANA, SMA, AMAK, LC1, Aktin.
Indikation:
DD autoimmuner Lebererkrankungen.
Normwert:
Ak-Ratio < 10
Material:
1 ml Serum
■ SMA (smooth muscle antibodies, AAk gegen
glatte Muskulatur )
3
Autoimmune Hepatitis
SMA reagieren mit verschiedenen Zytosklett-Proteinen (Aktin, Tubulin, Vimentin, Desmin, Myosin). Ihre klinisch-diagnostische Bedeutung hängt von
Titer und Antigenspezifität ab. Die Untersuchung erfolgt als IFT an Gewebeschnitten und ggf. an Hep-2-Zellen. Bei Verdacht auf SMA vom Aktin-Typ
ist ein Bestätigungstest erforderlich.
Vorkommen
-Autoimmun-Hepatitis Typ 1, (bes. Aktin-Typ, oft zusammen mit ANA
nachweisbar);
-primär biliäre Zirrhose;
-Virusinfektionen incl. Virushepatitiden (bes. Hepatitis A und B, hier nur
vorübergehend und meist in niedrigen Titern nachweisbar);
-diverse rheumatologische Erkrankungen.
258
Som
Indikation:
V. a. Autoimmun-Hepatitis
Normwert:
<1:40
Material:
1 ml Serum
■ Sm-AutoAntikörper
3
ANAKollagenosediagnostik
■ Somatomedin C, IGF-1 (Insulin like Growth Factor 1)
3
IGF-BP3
Wird unter Einfluss von Wachstumshormon in der Leber gebildet. Somatomedin C zeigt keine tagesrhythmischen Schwankungen und wird im Gegensatz zum Wachstumshormon STH/HGH nicht von Stress und Nahrungsaufnahme beeinflusst. Somatomedin C kann daher zu Diagnose und Therapiekontrolle einer STH-Hypersekretion eingesetzt werden.
Indikation:
Kindliche Wachstumsstörungen; Akromegalie.
Erhöht:
-Großwuchs bei Kindern; Akromegalie bei Erwachsenen;
-Turner-Syndrom; -Schwangerschaft.
Erniedrigt:
-Kleinwuchs bei Kindern;
-Leberfunktionsstörungen.
Normwert:
alters- und geschlechtsabhängig, siehe Befund!
Material:
1 ml Serum, tiefgefroren
■ Somatotropes Hormon (STH)
Human growth hormone (HGH), Wachstumshormon, Hypophysenvorderlappenhormon. STH wird in den eosinophilen Zellen des Hypophysenvorderlappens gebildet. Die Steuerung der Hormonproduktion erfolgt über Releasing
Hormone des Hypothalamus (GHRH, Growth hormone releasing hormone),
Hemmung durch Somatostatin. Seine biologische Wirksamkeit erfolgt nicht
durch das Wachstumshormon selbst, sondern über die Bildung von Somatomedinen in Leber und Niere und manifestiert sich insbesondere in vermehrter
Proteinsynthese, Knochenwachstum, Hämatopoese und Lipolyse.
Physiologische Reize für die Hormonausschüttung sind Blutzuckerabfall bzw.
Insulinanstieg, Stress, Muskelarbeit und Schlaf.
Die Bestimmung des Basalwertes allein ist wenig aussagekräftig.
Ein einfacher Stimulationstest ist z.B. die Bestimmung vor und nach
20minütiger Muskelarbeit oder vor und während des Schlafes. Kein Anstieg
unter Stimulation bei hypophysärem Kleinwuchs (aufgrund von Dysplasie,
Trauma, Tumor, Hypophysenunterfunktion, Infektion, Radiatio). Bei Stimulation durch körperliche Belastung entspricht ein Anstieg >10 µg/l einer regelrechten Ausschüttung.
Standardisierte Stimulationsteste sind zur weiterführenden Abklärung
erforderlich (Stimulation durch Insulin-bedingte Hypoglykämie oder durch
Arginin).
Ein Glukose-Suppressionstest ist nur bei signifikant erhöhten STH-Basalwerten sinnvoll. Hyperglykäme führt normalerweise zu einer deutlichen
Suppression der STH-Ausschüttung, die bei hypophysärem Großwuchs bzw.
Akromegalie unterbleibt.
259
Spe
Indikation:
- V.a. Hyperplasie der eosinophilen Zellen des HVL,
V.a. Hypophysenadenom;
-V.a. Akromegalie;
-proportionierter Riesenwuchs/ Zwergwuchs.
Erhöht:
-Riesenwuchs (im jugendlichen Alter);
-Akromegalie (nach Abschluss des Wachstums);
-körperliche Belastung, Hypoglykämie.
Erniedrigt:
- Proportionierter Zwergwuchs (durch Mangel an STH oder einem
Rezeptormangel der entsprechenden Gewebe);
-Hyperglykämie (postprandial);
-Androgenmangel, Östrogenmangel, Hypothyreose.
Normwert:
<7 µg/l
■ Speicheldrüsengangepithel-Antikörper
Werden wegen fehlender klinischer Relevanz nicht mehr durchgeführt.
Bei V.a. Sjögren-Syndrom empfohlen:
3 ANA
AutoAntikörper Anti-SS-A (Ro) , Anti-SS-B (La)
Kollagenosediagnostik
Alpha-Fodrin
■ Spermatozoen-AutoAntikörper
Indikation:
Infertilität; habituelle Frühaborte.
Normwert:
<20 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ Spurenelemente (und toxische Schwermetalle)
3 Aluminium
Arsen
Blei
Cadmium
Chrom
Eisen
Gold
Kupfer
Mangan
Nickel
Platin
Quecksilber
Thallium
Zink
Zinn
■ Squamous Cell Carcinoma Antigen (SCCA)
3
SCCA
Tumormarker
■ SS-A (Ro)-, SS-B (La)-AutoAntikörper
3 ANA
260
Kollagenosediagnostik
Ste
■ Stachelzelldesmosomen-AutoAntikörper
3
Epidermale Basalmembran-AAk
Erhöhte Werte bei Pemphigus
Normwert:
<1:20
Material:
1 ml Serum
■ Staphylokokken-Antikörper
3
Anti-Staphylolysin
■ Steinanalyse
Analyse der qualitativen Zusammensetzung von Harnsteinen, Gallen- und
Speichelsteinen.
Begünstigende Faktoren für die Entstehung solcher Konkremente sind:
-erhöhte Konzentrationen lithogener Substanzen (Calcium, Oxalat, Harnsäure u.a.);
-Mangel an Kristallisationshemmern (Magnesium, Citrat, Pyrophosphat);
-Abflusshindernisse;
-Urin-pH-Änderungen;
-Harnwegsinfektionen.
Die Zuordnung von Konkrementen nach ihrer mineralogischen Struktur ist
heute möglich.
Die wichtigsten Harnsteinphasen sind:
Ca-Oxalat x H2O
Ca-Oxalat x 2H2O
Ca-Phosphat-"Apatit"
Ca-Phosphat-Carbonat
Mg-Ammonium-Phosphat
Ca-Hydrogen-Phosphat
Harnsäure
Harnsäure x 2H2O
Ammoniumhydrogenurat
Cystin
Xanthin
Material:
(Whewellit)
(Wheddellit)
(Hydroxylapatit)
(Carbonatapatit)
(Struvit)
(Brushit)
(Uricit)
(Harnsäure-Dihydrat) (Ammoniumhydrogenurat)
(Cystin)
(Xanthin)
40 %
20 %
15 %
10 %
5%
<1 %
5-10 %
2-3 %
<1 %
<1 %
0.001 %
Konkrement (Stein, Grieß), möglichst die gesamte Masse!
■ Steroidhormone
Die irreversible Oxidation der Cholesterinseitenkette bis C21 in Verbindung
mit der Wirkung verschiedener Hydroxylasen und Dehydrogenasen schafft
die Voraussetzung zur Bildung der Corticosteroide
3 Cortisol (glukotrop) und
3 Aldosteron (mineralotrop). Durch vollständige Oxidation der Seitenkette
entsteht die Gruppe der androgenen Sexualhormone
3 DHEA-S;
3 Androstendion;
3 Testosteron und aus diesen durch Elimination von C19 die Gruppe der
weiblichen Sexualhormone
3 Östradiol.
261
STH
■ STH (Somatotropes Hormon)
3 Somatotropes Hormon
■ Streptokokken-Antikörper
3 Anti-Streptolysintiter
■ Stuhluntersuchungen
Enteritis-Diagnostik
Kultureller Nachweis von Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Campylobacter, Clostridium difficile, EHEC (enterohämorrhagischer E. coli) und anderen enteropathogenen E. coli; Antigenteste auf Adenoviren, Rota-Viren,
Noroviren
3 Enteropathogene Erreger.
Parasiten
Nachweis von Wurmeiern, Zysten, Wurmbestandteilen, Nematoden (Fadenwürmern), Cestoden (Bandwürmern), Trematoden (Saugwürmern); Antigennachweis von Amöben, Lamblien, Kryptosporidien
3 Parasiten im Stuhl.
Entzündliche Darmerkrankungen
Monitoring bei z.B. M. Crohn, Colitis ulcerosa, Diverticulits etc.
DD Colon irritabile
3 Calprotectin.
Tumorsuche
Nachweis von okkultem Blut im Stuhl, Hämoglobin/ Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex im Stuhl.
Helicobacter pylori
Antigennachweis im Stuhl.
Pankreas-Diagnostik
Pankreas-Elastase im Stuhl.
Material:
jeweils bohnengroße Stuhlprobe
■ Sultiam
Antiepileptikum zur Behandlung fokaler Epilepsien, vor allem benigner
Partialepilepsien im Kindesalter. Nach 1-5 Std. maximale Serumspiegel,
die Eliminationshalbwertzeit liegt bei 5-16 Stunden.
Indikation:
Therapiekontrolle
Normwert:
therap. Bereich
1-10 mg/l
toxisch >20 mg/l
Ein Steady-State stellt sich 5-6 Tage nach Therapiebeginn ein.
Material:
1 ml Serum, Blutentnahme vor der nächsten Sultiam-Einnahme
(Talspiegel)!
■ Synovialflüssigkeit
3
Gelenkpunktat-Analyse
262
Tes
■ T3/T4-AutoAntikörper
3 Schilddrüsen-AutoAntikörper
Indikation:
Diskrepanz zwischen T3, T4, TSH-TRH und klinischen Befunden.
Vorkommen: - Hashimoto-Thyreoiditis, M. Basedow;
-Schilddrüsen-Adenom; Thyreotoxikose;
-Schilddrüsen-Carcinom.
Normwert:
negativ
■ TBG (Thyroxinbindendes Globulin)
Wird in der Leber gebildet und ist das Transportprotein für die Schilddrüsenhormone T3 und T4.
Indikation:
Notwendige Begleituntersuchung zur diagnostischen Bewertung des Gesamt-T4.
Erhöht:
-Schwangerschaft; Ovulationshemmer; Östrogene;
-Hypothyreose.
Erniedrigt:
-Renaler Eiweißverlust; Akute-Phase-Reaktion;
-Therapie mit kortiko- bzw. anabolen Steroiden.
Normwert:
2-50 Jahre
11-29 mg/l
> 50 Jahre
10-34 mg/l
Schwangerschaft 35-50 mg/l
Material:
1 ml Serum
■ Testosteron
3
DHEA-S
SHBG
17-Hydroxyprogesteron
GnRH-Test (im Anhang)
Wird in Hoden, Ovar, NNR und Leber synthetisiert.
Beim Mann Synthese primär in den Leydig'schen Zellen des Hodens, geringer in der NNR durch Metabolisierung von DHEA. LH (Hypophysenhormon) stimuliert die Produktion und hemmt sie auch über einen negativen
Rückkopplungsmechanismus. Es bewirkt die Ausbildung primärer und
sekundärer Geschlechtsmerkmale und hat anabole Effekte auf Muskulatur
und Knochen.
Primärer Hypogonadismus, Testosteron erniedrigt, LH erhöht (bei Hodentorsionen, Mumps-Orchitis, hereditär bei Klinefelter-Syndrom). Zur Bestimmung der inkretorischen Kapazität der Testes dient der HCG-Stimulationstest (HCG besitzt überwiegend LH-Aktivität).
Sekundärer Hypogonadismus, Testosteron und LH erniedrigt (Hypophysen- oder Hypothalamusstörung). Differenzierung zwischen hypophysärem
und hypothalamischem Hypogonadismus mittels GnRH-Test möglich.
Bei der Frau wird Testosteron aus Steroidhormonen synthetisiert, die jeweils etwa zur Hälfte ovariellen und adrenalen Ursprungs sind.
3 DHEA-S
Erhöhte Werte korrelieren mit Hirsutismus, Virilismus. Etwa 10 % der
Menstruationsstörungen sind durch androgene Hypersekretion bedingt.
Bezüglich erhöhter Testosteronwerte bei AGS:
3 17-Hydroxyprogesteron
Indikation:
DD inkretorischer Hoden- und Ovarialfunktion
263
Tes
Erhöht:
-Testosteronbildende Tumore (Hoden, Ovar);
-Virilismus; SHBG-Erhöhung;
-kurzfristige intensive körperliche Anstrengung.
Erniedrigt:
- Primärer Hypogonadismus; sekundärer Hypogonadismus;
-Klinefelter-Syndrom;
-Stress; Alkohol- und Drogenabusus.
Normwert:
Männer <50 Jahre Männer >50 Jahre Frauen 2,4 - 8,3 ng/ml
2,3 - 6,0 ng/ml <0,77 ng/ml
Berechnung des freien, nicht SHBG-gebundenen Testosterons
Zeigt eine Verschiebung des Gleichgewichts zwischen freiem und proteingebundenem Testosteron zugunsten des proteingebundenen, biologisch
inaktiven Testosterons auf (z.B. bei Hyperthyreose oder bei Einnahme von
Antiepileptika).
Index für freies Androgen (FAI):
Testosteron (ng/ml) x 347
SHBG
(nmol/l)
Normwert:
FAI Männer
FAI Frauen
(< 40 V.a. Androgendefizit)
( >7 bei Hirsutismus)
Material:
1 ml Serum
Entnahme bei Frauen in der frühen Follikelphase (3.-7. Tag)
> 40
2 - 4
■ Testosteron, freies
Testosteron liegt zu etwa 1-3% als freies Hormon im Blut vor.
Normwert:
altersabhängig, siehe Befund!
Material:
1 ml Serum
■ Tetanus-Antikörper
Indikation:
Beurteilung des Impfschutzes:
<0.1 IE/ml
0.10-0.5 IE/ml
0.51-1.0 IE/ml
1.1-5.0 IE/ml
>5.0 IE/ml
Material:
Keine Immunität,Grundimmunisierung erforderlich!
Auffrischimpfung erforderlich!
Ausreichender Immunschutz für ca. 2 Jahre.
Langfristig schützender Bereich für ca. 5 Jahre,
Auffrischimpfung nicht erforderlich, da evtl. Neben-
wirkungen.
Langfristig schützender Bereich für ca. 8 Jahre.
Auffrischimpfung wegen Nebenwirkungen nicht indiziert.
1 ml Serum
■ Thallium
In der chemischen Industrie werden Thalliumverbindungen bei der Herstellung von Gläsern, fotoelektrischen Zellen, Feuerwerkskörpern u.a. eingesetzt. Thalliumacetat diente als Enthaarungsmittel.
264
Thr
Thallium wird in der Haut abgelagert und in den Haarfollikeln gespeichert.
Nach einer Latenz von 2-3 Wochen kommt es zu einem diffusen Haarausfall. Frühsymptom bei Intoxikation: Polyneuropathie. Die Anreicherung in
der Niere führt zu einer Nephropathie mit Proteinurie und Zylindrurie.
Normwert:
im Serum
im Urin
Material:
4 ml Serum
20 ml Urin
<0,3 µg/l
<0,7 µg/l
■ Theophyllin
Theophyllin, Handelsname z.B. Euphyllong, Afonilum, Bronchoretard, wirkt
bronchodilatatorisch und entzündungshemmend, es ist zur Therapie von
COPD und Asthma bronchiale weit verbreitet. Von Nachteil sind folgende
Eigenschaften:
Geringe therapeutische Breite (Nebenwirkungen: Unruhe, Tremor; gastrointestinale Beschwerden bei ca. 20 µg/ml; Herzrhythmusstörungen ab ca. 25
μg/ml; zerebrale Krampfanfälle ab ca. 35µg/ml);
Starke individuelle Schwankungen der Plasmahalbwertszeit (verminderte Clearance bei Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, viralen Atemwegsinfekten, Einnahme weiterer Medikamente, wie Makrolide, -Blocker, Allopurinol, Cimetidin u.a.).
Daher ist eine Überwachung der Therapie erforderlich, vor allem bei Auftreten von Nebenwirkungen. Bei Einnahme von Retardtabletten kann ein
Maximalspiegel etwa 4 Std. nach Tabletteneinnahme gemessen werden, ein
Minimalspiegel morgens vor der ersten Tabletteneinnahme. Ein Steady-state
stellt sich bei Retardtabletten nach 3 Tagen ein.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
1 ml Serum
■ Thrombinzeit, (TZ)
3
Gerinnungsstatus
8-20 µg/ml
>25 (35) µg/ml
Reptilasezeit
Die Thrombinzeitbestimmung erfasst nur die Endphase des Gerinnungsablaufs, nämlich die Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin. Sie ist verlängert
bei Fibrinogenmangel, bei Vorkommen von Fibrinabbauprodukten, bei Überschuss an Heparin oder Antithrombin III (eingesetzt zur Therapiekontrolle).
Bei deutlicher Verlängerung der TZ sind auch PTT und Prothrombinzeit
(Quick-Wert) gleichzeitig verlängert, da bei diesen Tests die Fibrinbildung
gemessen wird. Wenn der Einfluss von Heparin nicht erfasst werden soll,
empfiehlt sich die Bestimmung der Reptilasezeit.
Indikation:
-Überwachung einer fibrinolytischen Therapie, einer
Heparintherapie;
-V.a. Hyperfibrinolyse;
-V.a. Verbrauchskoagulopathie;
-V.a. Dysfibrinogenämie.
Erhöht:
-Fibrinolysetherapie (Streptokinase, Urokinase), die TZ soll hier
um das 2-4fache des Ausgangswertes verlängert sein;
-Heparintherapie, die TZ soll hier um das 2-3fache des Ausgangs-
wertes verlängert sein.;
-Verbrauchskoagulopathien;
-Dysfibrinogenämie , Hypofibrinogenämie, Afibrinogenämie.
265
Thr
Erniedrigt:
ohne diagnostische Bedeutung
Normwert:
< 21 Sek.
Material:
2 ml Citratblut (1:10), Röhrchen bis zur Markierung befüllen!
■ Thrombin-Antithrombin III-Komplex
3
Antithrombin III
■ Thromboplastinzeit, partielle (PTT)
3
partielle Thromboplastinzeit
Gerinnungsstatus
■ Thromboplastinzeit (TPZ, Prothrombinzeit)
3
Quick
Gerinnungsstatus
■ Thrombozyten
3
Blutbild, großes (Blutstatus)
Erhöht:
- Chron. myeloproliferative Erkrankung;
-Polycythaemia vera;
-reaktive Thrombozytose (nach Blutungen, Operationen,
Splenektomie).
Erniedrigt:
-M. Werlhof (idiopathische Thrombozytopenie);
-akute Leukämie, Plasmozytom;
-Perniziosa;
-Virusinfektionen; Kollagenosen;
-Verbrauchskoagulopathien;
-Zytostatika- und Strahlentherapie; Medikamente (z.B. Chloram-
phenicol, Antirheumatika, Thiazide).
Falsch nied-
rige Werte:
-Teilgerinnung des Blutes bei unsachgemäßer Abnahme;
-überalterte Blutprobe;
-Pseudothrombozytopenie durch Aggregatbildung (Medika-
mente, Antikörper, Kälteagglutinine) oder EDTA-induziert
(Kontrollzählung in Citrat-Blut oder ThromboExact-Röhrchen
erforderlich).
Normwert:
50.000-400.000/µl
1
Spontanblutungen treten in der Regel erst bei Werten unter
50.000/µl auf.
Material:
2 ml EDTA-Blut, Füllung bis zur Markierung, frisch!
■ Thrombozyten-AutoAntikörper
Man unterscheidet frei zirkulierende Thrombozyten-AAk und Thrombozytengebundene AAk. Erhöhte Werte bei thrombozytopenischer Purpura (M.
Werlhof), autoimmunbedingter hämolytischer Anämie mit Thrombozytopenie (Evans-Syndrom).
Medikamenten-bedingte Immunthrombozytopenien:
Medikamenten-abhängige Antikörper: Chinin; Chinidin, Cotrimoxazol, Carbamazepin, Diclofenac, Paracetamol.
Medikamenten-induzierte Autoantikörper: Gold.
Heparin-assoziierte Thrombozytopenie Typ II
3 Heparin-Plättchenfaktor 4-Antikörper.
Normwert:
negativ
Material:
freie Ak
gebundene Ak
266
1 ml Serum
3 ml EDTA-Blut
Thy
■ Thymidinkinase
3
Tumormarker
Thymidin ist als Nukleosid am Aufbau der DNA beteiligt. Bei erhöhtem
DNA-Stoffwechsel, z.B. bei Tumorwachstum, ist die ThymidinkinaseAktivität erhöht.
Indikation:
Verlauf und Therapiekontrolle bei Tumoren mit hoher Proliferationsrate.
Erhöht:
Akute Leukämien; Blastenschübe bei CLL und CML; bei zytostatischer Therapie.
Normwert:
<6.5 U/l
Material:
2 ml Serum
■ Thyreoglobulin (hTG)
hTG wird in den Thyreozyten im Rahmen der Hormonsynthese gebildet
und nur im Follikel als Kolloid gespeichert.Erhöhte Werte sprechen für
ein pathologisches Geschehen in der Schilddrüse (Entzündung, Struma,
Tumor). Autoantikörper gegen Thyreoglobulin können den hTG-Nachweis
stören. Mit jedem Patientenserum wird deshalb ein Wiederfindungversuch
nach Zugabe einer definierten Thyreoglobulinmenge durchgeführt (Normwert 70 – 130%). Bei gestörter Wiederfindung können die Resultate nur
unter Vorbehalt verwendet werden.
Beim C-Zell-Karzinom zusätzlich Calcitonin bestimmen!
Indikation:
- Verlaufskontrolle beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom,
nach Ablatio oder Radiojodtherapie;
-Therapiekontrolle der blanden Struma.
Erhöht:
- Beim differenzierten Schilddrüsen-Carcinom; aber auch bei
Struma, Entzündung, T3-Medikation, Hyperthyreose;
-bei Einnahme von Kontrazeptiva, Gravidität.
Normwert:
Normalkollektiv nach kompletter Ablation
der Schilddrüse
V.a. Tumorrezidiv Material:
1 ml Serum
2 - 70 µg/l
<2 µg/l
>4 µg/l
■ Thyreoglobulin-AutoAntikörper (TAK)
3
Schilddrüsen-AutoAntikörper
Indikation:
Hypothyreose; Thyreoiditis.
Erhöht:
- Hashimoto Thyreoiditis (hochtitrig, MAK erhöht, BSG erhöht);
-de Quervain-Thyreoiditis (gering erhöht, meist nach Virusinfekt,
lokale Schmerzen);
-M. Basedow (mäßig erhöht, MAK erhöht);
-primäre Hypothyreose;
-Verwandte von Patienten mit Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse ohne klinische Manifestation (20-45 %).
Normwert:
<40 IU/ml
Material:
1 ml Serum
267
Thy
■ Thyroxin (T4 gesamt, freies T4)
3
Trijodthyronin (T3 gesamt, freies T3)
Schilddrüsendiagnostik
Hauptsyntheseprodukt der Schilddrüse ist Thyroxin (Tetrajodthyronin, T4).
Bei Bedarf entsteht durch Monodejodierung in der Leberzelle das deutlich wirksamere Trijodthyronin (T3). T4 hat eine biologische HWZ von 7-8
Tagen. Im Plasma liegt es zu 99.97 % an Protein gebunden vor (TBG,
Präalbumin, Albumin). Biologisch aktiv ist nur der freie Hormonanteil. Veränderungen in der Proteinbindung führen zu erhöhtem oder erniedrigtem
Gesamt-T4, während das freie T4 (FT4) weitgehend konstant gehalten
wird. Bei Über- bzw. Unterfunktion der SD sind Gesamt-T4 und FT4 gleichsinnig verändert, aber nicht bei Veränderungen der Bindungsproteine;
daher FT4 bestimmen.
Zur Beurteilung der Hormonaktivität ist FT4 ein verlässlicherer Parameter als (isoliert gemessenes) Gesamt-T4.
Normwert:
5-12 µg/dl
Material:
1 ml Serum
Freies T4 (FT4)
Freies T4 (FT4) ist Thyroxin, welches nicht an die Trägerproteine Thyroxinbindendes-Globulin (TBG), Präalbumin oder Albumin gebunden ist. Es ist die
hormonell wirksame Fraktion des Gesamtthyroxins, unabhängig von Veränderungen der Trägerproteine wie Vermehrung in der Schwangerschaft und
bei Östrogenmedikation (Pille!) oder Verminderung bei konsumierenden Erkrankungen, Leberzirrhose, nephrotischem Syndrom.
Nur etwa 0.03 % des Gesamt-T4 liegen frei vor. Massive Dysproteinämien mit stark veränderter Albuminbindung können die FT4-Messung beeinflussen (falsch erhöhte FT4-Werte möglich). Bei schweren nicht thyreoidalen
Erkrankungen sollten daher alle Schilddrüsenparameter beachtet werden.
Erhöht:
- Hyperthyreose, M.Basedow;
-Frühstadium der Thyreoiditis;
-unter Thyroxinmedikation (Fehldeutung möglich, die zu einer ungerechtfertigten Dosisreduzierung führen könnte; eine Über-
dosierung wird besser an einer Erhöhung des freien T3 erkannt);
-Dysproteinämien mit stark veränderter Albuminbindung des FT4.
Erniedrigt:
-Hypothyreose; chronische Thyreoiditis.
Normwert:
Erwachsene
Neugeborene Material:
1 ml Serum
0,8 – 1,7 ng/dl
1.6 - 3.8 ng/dl
■ T-Lymphozyten
3
Lymphozytendifferenzierung
■ Tobramycin
Therapiemonitoring bei Antibiotika-Gabe, Präparat z.B. Gernebcin.
Normwert:
therap. Bereich
Material:
1 ml Serum
268
4-10 mg/l
Tox
■ Topoisomerase I-AutoAntikörper (Scl-70-AAk)
3
ANA ENA
Kollagenosediagnostik
■ Toxocara canis-Antikörper
Symptomatik: Eosinophilie, Hepatomegalie, Fieber, Urticaria, Asthma, Lymphadenopathie, häufig auch inapparenter Verlauf.
Die Larven führen je nach Lokalisation zu Haut- und Gewebeschäden, meist
symptomlos. Abdominale Beschwerden bei Larva migrans visceralis, Lungeninfiltrate, Toxocara-Ophthalmie.
Infektionsweg: bei Kindern durch Aufnahme von Toxocara-Eiern, besonders
über von Hunden und Katzen frequentierte Sandkästen.
Indikation:
V.a. Toxocara-Infektion
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ Toxoplasmose
Erreger: Toxoplasma gondii (Zoonose). Zwischenwirt sind Maus, Schwein,Schaf,
Rind und Mensch mit Bildung infektiöser Zysten in Muskulatur und anderen
Organen. Endwirt sind Katzen mit Ausscheidung infektiöser Oozysten im Kot.
Infektionsquellen sind Zysten in unzureichend gegartem Fleisch (Mett) bzw.
geräucherten Wurstwaren, Rohmilchprodukte oder durch Katzenkot mit Oozysten kontaminierte Erde (Gartenarbeit) und Lebensmittel (Salat, Gemüse).
Hochgradige Durchseuchung der Bevölkerung. Die akute Infektion verursacht
grippeähnliche Symptomen und Lymphknotenschwellungen, besonders cervical. Im weiteren Verlauf überwiegt im Kindesalter die cerebrale Manifestationsform, im Erwachsenenalter die viscerale Form.
Erworbene Toxoplasmose
Häufig subklinischer Verlauf, vorwiegend mit Lymphknotenschwellung, selten
Keratitis. Bei Immunsuppression ist die Exazerbation einer latenten Infektion
mit Zystenbefall im Gehirn und evtl. septischer Streuung (Herz, Leber, Milz)
möglich.
Konnatale Toxoplasmose
Eine Erstinfektion in der Schwangerschaft kann zu Hydrozephalus, intracerebralen Verkalkungen,Chorioretinitis mit Erblindungsfolge, Mikrophthalmie,
Ikterus und Hepatosplenomegalie führen. Die Häufigkeit einer diaplazentaren
Infektion nimmt mit der Dauer der Schwangerschaft zu, umgekehrt nimmt
das Risiko einer schweren fetalen Schädigung mit fortschreitender Schwangerschaft ab. Bei positivem IgM-Ergebnis in der Schwangerschaft sollte eine
Eingrenzung des Infektionszeitpunktes mittels Bestimmung der IgG-Avidität
erfolgen, da IgM-AK nach abgelaufener Infektion persistieren können, wohl
aufgrund der Erreger-Persistenz in Zysten im Wirtsorganismus.
Frische Erstinfektionen (Verlaufskontrolle!) in der Schwangerschaft
sind therapiebedürftig. IgM-AK beim Neugegeborenen deuten auf eine intrauterine Erkrankung hin.
Die angeborene Toxoplasmose ist meldepflichtig.
Indikation:
DD Lymphknotenschwellung unklarer Genese.
Normwert:
Toxoplasmose-IgG MEIA
Toxoplasmose IgM MEIA
Material:
2 ml Serum
Ggf. Erreger-Nachweis mittels PCR aus:
Fruchtwasser, EDTA-Blutund Liquor
<2 IU/ml
negativ
269
TPA
■ TPA (tissue polypeptide antigen)
TPA ist ein Bestandteil des Zytoskeletts; es wird bei Zellproliferation oder -zerfall vermehrt ins periphere Blut abgegeben.
TPA kann als Proliferationsmarker bezeichnet werden; es gehört zu den Intermediärfilamenten normaler und maligner Zellen, die Gänge und Hohlräume
innerer Organe auskleiden. TPA ist bei Karzinomen und bei Entzündungsprozessen dieser Organe erhöht. Die geringe Spezifität gegenüber benignen
Erkrankungen muß berücksichtigt werden (rheumatische Erkrankungen, Hepatopathie, postoperativ, Diabetes – hier nur vorübergehend erhöhte Werte).
Als unspezifischer, aber hoch sensitiver Proliferationsmarker sollte TPA nur in
Kombination mit Ziel-Tumormarkern eingesetzt werden.
Indikation:
Rezidivfrüherkennung, Therapie- und Verlaufskontrolle bei
-Harnblasen- und Bronchialkarzinom (in Kombination mit
Cyfra 21-1);
-Mamma- und Colorektalkarzinom;
-Prostatakarzinom(mit rückläufigem PSA-Wert);
-Ovarialkarzinom (mit nur mäßig erhöhtem CA-125).
Normwert:
<75 U/l
Material:
1 ml Serum
■ TPER-Diagnostik im Stuhl
Untersuchung auf Typhus, Paratyphus, Enteritis und Ruhr-Shigellen.
Anzüchtung der Erreger mit Typendifferenzierung der Salmonellen und
Shigellen, ggf. Resistenztestung.
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe
■ TPO-AAk
3Mikrosomale Schilddrüsen-AutoAk
■ TPPA (Treponema pallidum-Partikelagglutinationstest)
3
Lues-Diagnostik
Lues, Synonym Syphilis. Erreger: Treponema pallidum, sexuell übertragen.
Meldepflichtige Erkrankung!
Der TPPA gilt als primärer Suchtest bei V.a. oder zum Ausschluss einer Treponema pallidum-Infektion; Test wird 2-3 Wochen nach Infektion reaktiv. Auch
bei den nicht-venerischen Treponematosen Frambösie (Erreger: T. pertenue,
Vorkommen in Afrika) und Pinta (Erreger: T. carateum, Vorkommen in Südamerika) ist der TPPA-Test positiv.
Der FTA-ABS-IgM-Test (Fluoreszenz-Treponemen-Antikörper-Absorptionstest) wird zur Abklärung der Behandlungsbedürftigkeit durchgeführt.
Bei V.a. Neurolues ist die Bestimmung des spezifischen Antikörper-Index
(Serum/Liquor-Quotient) erforderlich.
Mögliche Ursachen falsch positiver Reaktionen
im TPPA
im FTA-ABS
Autoimmunerkrankungen Autoimmunerkrankungen
Frambösie
Frambösie
Gravidität
Gravidität
Hepatopathie
Hepatopathie
Lepra
Tuberculose
Pinta
Pinta
Mononukleose
Plasmocytom
270
Tra
Indikation:
-V.a. Treponema pallidum-Infektion;
-Schwangerschaftsvorsorge.
Normwert:
negativ (<1:80)
Material:
1 ml Serum
1 ml Liquor ( bei V.a. Neurolues Serum und Liquor parallel
entnehmen).
■ TRAK
3 TSH-Rezeptor-AutoAk
■ Transaminasen
3 GOT
■ Transferrin
3 Ferrritin
GPT
Ist das Transportprotein für Eisen, wird in der Leber gebildet, es wandert in
der Elektrophorese in der Beta-Fraktion. Bei Eisenmangel steigt die Syntheserate. Transferrin als Anti-Akute-Phase-Protein ist bei Infekt- und Tumoranämien nicht vermehrt, da es während einer Akute-Phase-Reaktion mit Konzentrationsabfall reagiert! Erhöht bei echtem Eisenmangel.
Ferritin ist das Speicherprotein im RES, Transferrin ist das Transportprotein.
Ein latenter Eisenmangel ist gekennzeichnet durch erhöhtes Transferrin und
erniedrigtes Ferritin.
Transferrin als alleiniger Parameter ist wenig aussagekräftig,
besser Transferrinsättigung und Ferritin bestimmen.
Indikation:
DD des Eisenmangels
Erhöht:
-Eisenmangel;
-Blutungen;
-Schwangerschaft.
Erniedrigt:
-Neoplasmen, akute und chron. Entzündungen (Anti-Akute Phase-Protein);
-nephrotisches Syndrom;
-Lebererkrankung mit verminderter Synthese;
-Hämosiderose;
-Porphyrie; Thalassämie.
Normwert:
202 - 336 mg/dl
Material:
1 ml Serum
Die Transferrinsättigung gibt an, zu wieviel Prozent Transferrin mit Eisen
abgesättigt ist.
Transferrinsättigung (%)
Normwert:
15-45 %
Material:
1 ml Serum
Serum-Eisen (µg/dl)
=
x 70,9
Transferrin (mg/dl)
■ Transglutaminase-AutoAntikörper (IgA, IgG)
3
Gliadin-Ak
Zöliakie
Gewebe-Transglutaminase (tTG) ist das immunreaktive Antigen der Endomysium-AAk. Bei nahezu vollständiger Übereinstimmung der Ergebnisse, besserer Quantifizierbarkeit sowie schneller objektiver Ergebnisfindung wurde in
der Routinediagnostik die Bestimmung der Endomysium-AAk durch Transglutaminase IgA-AAk ersetzt. Die diagnostische Sensitivität beträgt
91-97 % bei einer Spezifität von 96-100 %.
271
Tre
Bei gleichzeitiger Bestimmung des IgA-Spiegels im Serum kann ein möglicher
selektiver IgA-Mangel erkannt werden, der im Vergleich zur Normalbevölkerung bei Zöliakie-Patienten 10-fach häufiger auftritt. In diesen Fällen
können Transglutaminase-IgG-Ak bestimmt werden.
Optimal für Diagnose und Verlaufskontrolle der Zöliakie ist die Kombination Transglutaminase-IgA-AAk mit Gliadin(deamidiert)-IgG-Ak, evtl.
ergänzt durch Gliadin(deamidiert)-IgA-Ak.
Indikation:
-Verdacht auf und Verlaufskontrolle bei Zöliakie;
-Verdacht auf Dermatitis herpetiformis Duhring;
-Diabetes mellitus Typ 1.
Normwert:
< 7 U/ml
Material:
1 ml Serum
■ Trematoden im Stuhl (Saugwürmer)
3
Parasiten im Stuhl
Mikroskopischer Nachweis nach Anreicherung
Fasciola hepatica (großer Leberegel)
Opisthorchis felineus (Katzenleberegel)
Fasciolopsis buski (großer Darmegel)
Schistosoma haematobium (Blasenpärchenegel)
Schistosoma mansoni (Darmpärchenegel)
Schistosoma japonicum (japan. Pärchenegel)
Material:
Eier
Eier
Eier
Eier (im Urin)
Eier
Eier
ca. bohnengroße Stuhlprobe
■ TRH-Test
3
Funktionsteste im Anhang
Schilddrüsendiagnostik
■ Triazolam
Benzodiazepin
Indikation:
Therapiekontrolle, V.a. Missbrauch.
Normwert:
therap. Bereich
Material:
2 ml Serum
2-20 µg/l
■ Trichinose-Antikörper
Erreger: Trichinella spiralis, parasitärer Fadenwurm (Nematoden). Inkubationsstadium im Darm, Larven gelangen mit dem Blutstrom in die quergestreifte Muskulatur und kapseln sich ein (Muskeltrichinen).
Klinik: Dünndarmbeschwerden (evtl. Durchfall), rheumatoide Muskelschmerzen. Nach ca. 10 Tagen Ödeme, Atembeschwerden, hohes Fieber,
Eosinophilie. Bei frischen Infektionen mit Trichinella spiralis lassen sich je
nach Infektionsstärke 7-62 Tage nach der Infektion erstmals Antikörper
nachweisen. Schwache Infektionen können serologisch stumm verlaufen.
Kreuzreaktion mit Filarien-AK.
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
1 ml Serum
272
Tri
■ Trichomonaden
Trichomonas vaginalis ist ein im Genitaltrakt (Schleimhäute) des Menschen
parasitisch lebendes, weltweit verbreitetes Protozoon; Erreger der Trichomoniasis (Klinik beim Mann: Urethritis, Balanitis; bei der Frau: Fluor, Kolpitis, Urethritis), die Infektion kann auch symptomlos verlaufen. Es wird durch direkten
Kontakt übertragen, da es im Außenmillieu nur kurz überlebt.
Indikation:
Unklare Genitalinfektion bei Frau oder Mann.
Material:
Nativmaterial (Vaginalsekret, frischer Urin)
Das Material muß sofort nach der Entnahme mikroskopisch
untersucht werden.
■ Triglyceride
3
Lipidelektrophorese
Indikation:
-Klassifikation einer Hyperlipoproteinämie;
-Früherkennung eines Arterioskleroserisikos;
-Kontrolle medikamentöser lipidsenkender Therapie.
Erhöht:
-Primäre Hyperlipoproteinämie (außer Typ IIa);
-Sekundäre Hyperlipoproteinämie (Hepatopathien; Nephropa thien; Hypothyreose; Pankreatitis; Diabetes mellitus).
-Therapie mit Corticoiden, Spironolacton, oralen Kontrazeptiva;
-Alkoholkonsum.
Erniedrigt:
Hungerzustand; Insulinüberdosierung.
Normwert:
<150 mg/dl
>200 mg/dl, sicher erhöht, Bestimmung von Cholesterin und
Apolipoproteinen empfohlen!
Material:
1 ml Serum, BE nach 12-stündiger Nahrungs- und
Alkoholkarenz!
■ Trijodthyronin (T3 gesamt, freies T3)
3
Thyroxin (T4 gesamt, freies T4)
Schilddrüsendiagnostik
Trijodthyronin (T3) wird nur in geringer Menge von der Schilddrüse produziert. Es entsteht zu 80 % peripher durch Konversion aus T4, liegt dann zu
99.7 % proteingebunden vor, die HWZ beträgt ca. 20 Stunden. Die freie
Form stellt das wirksame Schilddrüsen-Hormon dar.
Die Anpassung an den jeweiligen Hormonbedarf erfolgt durch Freisetzung
der proteingebundenen Schilddrüsen-Hormone sowie durch eine angepasste
Konversion von T4 zu T3.
Eine Hyperthyreose mit ausschließlicher Erhöhung der T3-Spiegel findet
sich in 5-10 % der Fälle. Im Übrigen verhalten sich die Konzentrationen analog denen von T4.
Bei Gesunden wird T4 zu etwa 35-40 % in T3 und zu etwa 50% in reverse
T3 (biologisch inaktiv) umgewandelt. Erhöhte Konzentrationen von rT3
finden sich bei Neugeborenen, im Alter, bei katabolen Zuständen und Einnahme von z.B. Amiodarone, Propranolol, Dexamethason.
Indikation:
-V.a. Hyperthyreose;
-Verlaufskontrolle unter thyreostatischer Therapie;
-V.a. Überdosierung von Schilddrüsenhormonen.
Normwert:
65 -200 ng/dl
Material:
1 ml Serum
273
Tri
Freies T3 (FT3)
FT3 ist das in der Peripherie endokrinologisch wirksame Schilddrüsenhormon und wird bei Bedarf durch Dejodierung aus FT4 gebildet. FT3 ist der
empfindlichste Parameter zum Nachweis einer Hyperthyreose. Nur etwa
0.3 % der Gesamt-T3-Fraktion liegen in freier Form vor.
T3-Hyperthyreosen (ca. 5-10 %) zeigen eine ausschließliche Erhöhung von
FT3 (bzw. T3) bei normalem bis erniedrigtem FT4 (bzw.T4) und normalen
TSH-Werten.
Erhöht:
-Hyperthyreose; Frühstadium einer Hyperthyreose;
-T3-Hyperthyreose (T3 erhöht, T4 normal);
-autonomes Adenom der Schilddrüse, latente Hyperthyreose mit
noch normalem Gesamt-T3;
-Überdosierung bei Thyroxin-Medikation.
-evtl. methodisch bedingt durch Medikamenteneinnahme
(Heparin, Salicylate) oder Autoantikörper.
Erniedrigt:
-Hypothyreose;
-„Low-T3-Syndrom“ bei Neugeborenen;
-Hunger, Fasten, kachektische Zustände (z.B.Malignom); Schock,
Sepsis; ältere Menschen (in hohem Alter).
Normwert:
Erwachsene
Neugeborene
Material:
1 ml Serum
2.0 - 4.2 pg/ml
2.4 - 6.3 pg/ml
■ Triple-Test
3
Erst-Trimester-Screening
Der Triple-Test bietet die Möglichkeit ein gegenüber dem mittleren Altersrisiko der Schwangeren erhöhtes bzw. erniedrigtes individuelles Risiko für eine
fetale Anomalie abzuschätzen. Der Test sollte zwischen der 15.-20. Schwangerschaftswoche (idealerweise in der 16.-17. SSW) durchgeführt werden
(2. Trimester-Screening).
Hierbei werden die Blutwerte für AFP, Beta-HCG und freies Östriol. bestimmt.
Zur Software-gestützten Berechnung des Risiko-Index werden
folgende Angaben benötigt:
-Mütterliches Alter
-Körpergewicht
-Ethnische Herkunft
-Gestationsalter (rechnerisch nach letzter Periode)
-Gestationsalter nach akuellem Ultraschall unter
-Angabe des fetalen biparietalen Durchmessers
Der errechnete Risikowert kann als Entscheidungshilfe für oder gegen eine
weiterführende invasive Pränataldiagnostik dienen. Bei einer falsch-positiven
Rate von ca. 6 % werden ca. 65 % der Fälle eines Down-Syndroms erkannt.
Das Risiko für eine Trisomie 21 steigt mit erniedrigten Werten für AFP und
Östriol und erhöhtem Wert für Beta-HCG. Der definitive Nachweis oder
Ausschluß einer Trisomie 21 ist nur durch eine zytogenetische Untersuchung
nach Amniozentese möglich.
Der Triple-Test ist vornehmlich angezeigt bei Schwangeren unter 35
Jahren, bei Schwangeren über 35 Jahren bleibt die Altersindikation
zur Amniozentese bestehen.
Indikation:
274
Risikoabschätzung für Vorliegen eines M. Down (Trisomie 21)
oder von Fehlbildungen im Bereich des Neuralrohres
(Spina bifida).
Try
Normwert:
Interpretation siehe Befund!
Material:
2 ml Serum (zwischen der 15. und 20. SSW), ausgefüllter Begleitbogen
■ c-Troponin I
3
Herzinfarkt-Diagnostik
Myofibrilläres Protein, wird aus dem Myokard freigesetzt. Der Wert ist
3-4 Std. nach Symptombeginn signifikant erhöht, Gipfelwerte treten im
Durchschnitt nach 12-24 Stunden auf und kehren nach 5-10 Tagen in den
Referenzbereich zurück.
Im Vergleich zur CK ist der Anstieg gegenüber dem Referenzbereich in
den ersten Stunden des Infarktgeschehens höher und länger anhaltend.
Der Test ist daher besonders geeignet zur Früherkennung aber auch zum
Nachweis länger zurückliegender Infarkte (großes diagnostisches Fenster).
Auch die Beurteilung einer Thrombolysetherapie ist möglich.
Normwert:
<1,0 ng/ml
Material:
1 ml Serum
■ Trypanosomen
Unterarten von Trypanosoma brucei sind die Erreger der Schlafkrankheit
(Afrika, übertragen durch Tsetse-Fliegen).
T. cruzi ist der Erreger der Chagas-Krankheit (Lateinamerika, übertragen
durch Raubwanzen.).
Indikation:
Klinik (Benommenheit, Apathie) und Reiseanamnese (Afrika,
Mittel- und Südamerika).
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
1 ml Serum, Antikörpernachweis (Kreuzreaktionen beachten:
Malaria, Tbc, Leishmanien)
EDTA-Blut oder Liquor, direkter Erregernachweis
■ Trypsin
Proteolytisch wirksames Enzym, von der Bauchspeicheldrüse als inaktives
Trypsinogen sezerniert. Wird durch Enterokinasen aktiviert.
Erhöht:
-Akute Pankreatitis (stark erhöht);
-zystische Pankreasfibrose bei Mukoviszidose in den ersten
Lebensmonaten, später erniedrigt durch Funktionsausfall);
-Pankreaskarziom.
Erniedrigt:
-Diabetes mellitus;
-chron. Pankreatitis im nichtentzündlichen Intervall;
-zystische Pankreasfibrose (Mukoviszidose).
Normwert:
14-40 Jahre
41-60 Jahre
>60 Jahre
Material:
1 ml Serum
140-450 µg/l
140-500 µg/l
140-600 µg/l
275
TSH
■ TSH
3
TRH-Stimulationstest (Funktionsteste im Anhang)
Thyreoidea stimulierendes Hormon, Thyreotropin. Hormon des HVL,
dessen Produktion von TRH aus dem Hypothalamus gesteuert wird.
Negativer Rückkopplungsmechanismus durch peripheres T4.
Indikation:
-Beurteilung des Regelkreises Hypophyse – Schilddrüse;
-Unterscheidung primäre/ sekundäre Dysfunktion.
Erhöht:
-Hypothyreose;
-TSH-produzierender Hypophysentumor.
Erniedrigt:
-Hyperthyreose;
-Levothyroxin-Therapie.
Normwert:
0.35 - 4.50 mIU/l Euthyreose
<0.02 mIU/l Hyperthyreose
0.02 - 0.35 mIU/l Hyperthyreose möglich
2.50 - 4.50 mIU/l Hypothyreose möglich
>4.50 mIU/l Hypothyreose
Gesamtbeurteilung mit FT3- und FT4-Bestimmung sowie ggf.
Schilddrüsen-AutoAntikörper-Untersuchung sinnvoll. Bei grenz-
wertigen TSH-Werten zwischen 0.02-0.35 mIU/l sowie Werten
>4.5-10 mIU/l sollte bei unauffälligen Schilddrüsenhormonwerten
eine Stimulation mit TRH in Betracht gezogen werden.
Material:
1 ml Serum
■ TSH-Rezeptor-AutoAk (TRAK)
3
Schilddrüsen-AutoAntikörper
Auftreten von Autoantikörpern mit teils hemmendem, teils stimulierendem
Effekt auf die TSH-Rezeptoren der Schilddrüsenepithelzellen.
Erhöht:
M. Basedow; endokrine Orbitopathie (im Gegensatz zur disseminierten Autonomie, die keine Erhöhung aufweist).
Normwert:
< 1,8 IU/l
Material:
1 ml Serum
■ Tuberkulose-Diagnostik
Die Tuberkulose wird durch kulturellen bzw. molekularbiologischen Nachweis von Mycobacterium tuberculosis diagnostiziert. Neben der Mikroskopie werden sowohl Anzuchtverfahren in Fest- und Flüssigmedien als auch
Amplifikationstechniken in der Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) eingesetzt. Bei der auf Anforderung durchgeführten M. tuberculosis-PCR wird
der M. tuberculosis-Komplex (M. tuberculosis, M. bovis, M. bovis BCG und
M. africanum) erfasst.
Grundsätzlich sollten für die Tbc-Diagnostik aus Sputum- und Urinproben
jeweils 3 Proben vorliegen, gewonnen an 3 aufeinander folgenden Tagen.
Die Kulturen werden laufend beobachtet. Bei Wachstum (frühestens nach
ca. 2 Wochen) erfolgt sofort eine Benachrichtigung, außerdem wird eine
Differenzierung und Resistenzbestimmung durchgeführt.
Meldepflichtige Erkrankung.
276
Tul
Material:
Für den Direktnachweis:
-Sputum, Bronchialsekret, Bronchiallavage;
-Magensaft (morgens vor dem Aufstehen nach mind.
8 Std. Fasten);
-Punktionsproben (Cave: Verunreinigung mit Begleitkeimen!);
-Urin (Morgenurin, 1. Portion);
-Eiter, Biopsiematerial.
Abstriche sind nicht geeignet!
■ T-SPOT.TB-Test
Nachweis M. tuberculosis spezifischer T-Zellen im Heparinblut.
Dieser Test ermöglicht den spezifischen Nachweis Mycobacterium tuberculosis-spezifischer T-Lymphocyten im peripheren Blut. Diese Zellen sind nur bei
Antigenkontakt, d.h. bei latenter oder akuter Infektion nachweisbar.
Bei einem positiven Befund erfolgt die Angabe der gemessenen ESAT-6- und
CFP-10-spezifischen T-Zellen mit dem T-SPOT.TB zu Ihrer Information. Die
Angabe erfolgt in spots pro 1 Mio PBMC. Cutoff bei >20 spots pro 1 Mio
PBMC. Die Anzahl dieser Zellen im peripheren Blut kann nicht dazu
verwendet werden, um eine latente von einer aktiven Tuberkulose zu
unterscheiden.
Normwert:
negativ
Material:
7 ml frisches Heparinblut
Einsendung nur Montag bis Mittwoch!
■ Tubulus-Basalmembran-AutoAk
Antikörper richten sich gegen ein Glykoprotein der Basalmembran der
proximalen Tubuli. Zur Abklärung autoimmuner Nierenerkrankungen ist
die zusätzliche Bestimmung von AAk gegen glomeruläre Basalmembran,
c-ANCA, p-ANCA, dsDNS-AAk und von zirkulierenden Immunkomplexen
sinnvoll.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ Tularämie
Erreger: Francisella tularensis. Übertragung durch Tiere (Nagetiere, Katzen,
"Hasenpest"), Infektion durch Wildbret-Zubereitung.
Symptomatik: lokale Lymphadenitis, septische Erregeraussaat.
Normwert:
IgG EIA <10 U/ml
IgM EIA <10 U/ml
Material:
1 ml Serum, (Antikörpernachweis)
Abstrich, Eiter (kultureller Nachweis)
277
Tum
■ Tumormarker
Tumormarker sind Bestandteile der Zellmembran der Tumorzelle, des Zytoplasmas der Tumorzelle oder sie werden von gesundem Gewebe als Reaktion
auf das maligne Wachstum gebildet. Tumormarker sind zur "Krebsfrüherkennung" nur eingeschränkt tauglich, moderate Erhöhungen sind auch bei
Gesunden oder benignen Erkrankungen möglich. Eine Verlaufskontrolle sollte
stets mit der gleichen Testmethode desselben Herstellers erfolgen.
Ein unauffälliger Befund schließt ein Malignom nicht aus.
Der Nachweis von Tumormarkern dient in Zusammenschau mit den klinischen Befunden
-der diagnostischen Absicherung (bei unbekanntem Tumor);
-der Verlaufskontrolle bei bekanntem Tumorleiden;
-der Kontrolle des therapeutischen Erfolgs nach Operation, Radiatio oder
Chemotherapie eines bekannten Neoplasmas;
-dem Monitoring von Risikogruppen (z.B. AFP bei Leberzirrhose).
Man unterscheidet:
Tumorassoziierte Proteine
werden entweder von den Tumorzellen gebildet oder von gesundem
Gewebe bei Entzündungen, Irritationen u.s.w.
(z.B. CEA, AFP, CA 19-9, CA 125, CA 15-3).
Hormone, ektopisch gebildet
(z.B. ACTH, Calcitonin, ß-HCG, Insulin, PTH, VIP).
Proteine, ektopisch gebildet
(z.B. Bence-Jones-Proteine, monoklonales IgG).
Differenzierungs- und Proliferationsantigene
(z.B. NSE, PAP, PSA, TPA, 2-Mikroglobulin).
278
Tum
Tabellarische Übersicht wichtiger Tumormarker
(häufig ist die Kombination von mindestens 2 Markern sinnvoll)
Karzinom
Bronchial-Ca
Kleinzelliges
Nicht-kleinzelliges
Marker 1. Wahl
Marker 2.Wahl
NSE
CYFRA 21
TPA, CEA
CEA, SCC,TPA
Chorion-Ca
AFP, ß-HCG
Gallenblasen-Ca
CA 19-9, CA 72-4
Harnblasen-Ca
NMP22, TPA
CYFRA 21
HNO-Ca
SCC, CYFRA 21, CEA
CEA, CA 50
TPA
Hoden-Ca
-HCG, AFP, PLAP
LDH, NSE
Hypophyse
Prolaktin, TSH,
HGH/STH, ACTH
FSH, LH
Karzinoid
5-HIES im 24 Std-Urin
Serotonin
NSE
Knochen
Ostase, Kollagen-Crosslinks
TPA, CEA
Kolorektales Ca
CEA, CA 19-9
TPA, CA 50
Leberzell-Ca
AFP, CEA, CA 19-9
TPA
Lymphoprolifera-
2-Mikroglobulin
tive Erkrankung
Thymidinkinase,
Mamma-Ca
CA 15-3, CEA
TPA
Magen-Ca
CA 72-4, CA-50, CEA
CA 19-9
Melanom
Neuroblastom/
Phäochromozytom
Neopterin
S100
Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Homovanillinsäure, Metanephrine, VMS, Chromogranin A
Neuroendokrine
NSE, Chromogranin A
Tumore
5-HIES im
24 Std.-Urin
Nieren-Ca
M2-PK, TPA, CEA
NSE, PTHrP (bei
Hypercalcämie)
Oesophagus-Ca
CEA
SCC
Ovarial-Ca
CA 125, CA 72-4
CEA, CA 15-3,
TPA, PLAP
Pankreas-Ca
CA 19-9
CA 125, CEA,
CA 50, TPA
2-Mikroglobulin,
Immunglobuline,
freie Leichtketten
Plasmozytom
Paraprotein/ Bence-
Jones-Proteine:
Immunfixation
Prostata-Ca
PSA, freies PSA
Schilddrüsen-Ca
medulläres (C-Zell)
Calcitonin, CEA
NSE
papilläres/follikuläres
Thyreoglobulin
CEA, TPA
Uterus-Ca
CA 72-4
CEA, CA 125,
TPA
Zervix-Ca
TPA
SCC, CEA
279
Tum
■ Tumor-Nekrosefaktor alpha (TNF alpha)
Zur Gruppe der pro-inflammatorischen Zytokine zählen der Tumor-Nekrose-Faktor (TNF), Interleukin-1 und Interleukin-6.
Monocyten und Makrophagen stellen die wesentliche Quelle der TNFSynthese dar.
Erhöht:
- Infektionen (Sepsis, bakterielle Meningitits; Malaria tropica;
AIDS);
-Autoimmunerkrankungen (Rheumatoide Arthritis, hier protek-
tiver Effekt bei Gabe von Antikörpern gegen TNF; Sarkoidose);
-Graft-versus-Host-Erkrankung; Transplantatabstoßung
(z.B. Niere, Herz);
-Kawasaki-Syndrom;
-Organversagen (schwere Herzinsuffizeinz NYHA III-IV; Myokard-
infarkt; akutes Leberversagen; AIDS);
-Malignome (Haarzell-Leukämie);
-therapiebedingt (Interleukin-2-Infusion; anti-CD3-Antikörper-
Infusion).
Normwert:
< 8,1 ng/l
Material:
1 ml Serum tiefgefroren
■ Typhus-Antikörper
3
Salmonellen-Diagnostik
280
Gruber-Widal
Ure
■ Umwelttoxine
Beispielhaft sind hier häufig nachgefragte Substanzen aufgeführt, weitere
Parameter auf Anfrage:
Benzol: In Lösungsmitteln und Autoabgasen, Ausgangsprodukt für chemische
Synthesen.
Material:
10 ml Urin (Metaboliten Muconsäure und Phenylmercaptursäure),
2 ml Blut, Spezialröhrchen anfordern!
CKW (Chlorierte Kohlenwasserstoffe)
-Tetrachlorethen (PER), Lösungsmittel in Industriebetrieben, chem. Reinigung.
-Trichlorethan, Reinigungsmittel (Metalle, Fleckenmittel), Lösungsmittel
(Lacke, Klebstoffe etc.).
Material:
2x 2 ml Blut im Rollrandröhrchen, bitte anfordern!
Formaldehyd: Wird zu Ameisensäure oxidiert, diese teils weiter metabolisiert,
teils renal ausgeschieden. Erhöhte Werte sind nicht für eine Formaldehydbelastung spezifisch.
Vorkommen: Formiat, Paraformaldehyd, Formalin, Desinfektionsmittel, Konservierungsmittel, Formaldehydharz in Spanplatten.
Material:
10 ml Urin, tiefgefroren
Lindan: Gamma-Hexachlorcyclohexan, Vorkommen in Insektiziden.
Material:
10 ml EDTA-Blut, Spezialröhrchen anfordern!
PCB: Polychlorierte Biphenyle (PCB), z.B. Clophen, Phenoclor, Aroclor (in Kondensatoren, Transformatoren, Fugendichtmaterial).
Material:
10 ml EDTA-Blut, Spezialröhrchen anfordern!
PCP: Verwendung in Deutschland seit 1989 verboten, früher eingesetzt in Insektiziden, Holzschutzmitteln.
Material:
2 ml Serum oder 10 ml Urin
PVC: Vorkommen in der chemischen Industrie (Herstellung) und im Bausektor
(Fußbodenbeläge, Tapeten, Tür- und Fensterdichtungen).
Material:
2x 2 ml Blut im Rollrandröhrchen, bitte anfordern! (Vinylchlorid)
10 ml Urin (Metabolit Thiodiessigsäure)
Pyrethroide: Synthetische Insektizide, neurotoxisch, Vorkommen in Insektiziden (Berührungs- und Fressgifte, Spray), Holzschutzmitteln.
Material:
30 ml Urin
Normwerte: Siehe Befund!
■ U1-RNP-AutoAntikörper
3 ANA
Kollagenose-Diagnostik
■ Ureaplasma urealyticum
3
Mykoplasmen (urogenital)
281
Uri
■ Urineiweiß-Differenzierung
3
Eiweißdifferenzierung im Urin
■ Urin-Immunfixation
3
Immunfixation im Urin
■ Urinsediment
Indikation:
Erstuntersuchung bei V.a. Erkrankung der Nieren und Harnwege.
Normwert:
Leukozyten
Erythrozyten
Plattenepithelien
Nierenepithelien
Bakterien
jeweils pro Gesichtsfeld
Material:
10 ml Spontanurin
0-5
0-2
0-15
0
0
Oxalatkristalle
Zylinder Harnsäurekristalle
Urate
Tripelphosphate
0
0
0
0
0
■ Urinstatus
pH
Eiweiß
Glukose
Blut
Ketonkörper
Material:
Urobilinogen
Bilirubin
Nitrit
Leukozyten
10 ml Spontanurin
■ Urogenitale Erreger
häufig
Vaginose
Gardnerella vaginalis
(zus. mit Anaerobiern),
Candida
weniger häufig
Vulvovaginitis
HSV Typ 2
HSV Typ 1
Zervizitis
Candida,
Papilloma-Viren,
Chlamydia trachomatis,
Mykoplasma hominis,
Ureaplasma urealyticum,
Streptococcus agalactiae
(hämolys. Strept. Gr. B),
Trichomonas vaginalis
Cytomegalie
Penis-/Vulva-
Läsionen
HSV Typ 2,
Papilloma-Viren (Warzen)
HSV Typ 1,
Treponema pallidum,
Molluscum contagiosum
Akute
hämorrhagische Zystitis
Adeno-Virus Typ 2,21,
Hepatitis-B
Adeno-Virus Typ 11,
Polyoma-(BK)-Viren*,
Cytomegalie,
Bilharziose**
* besonders bei immunsupprimiertem Wirt (nach Enders)
** Reiseanamnese?
■ Uroporphyrin
3
Porphyrie-Diagnostik
282
Van
■ Valproinat
Antikonvulsivum
Indikation:
Therapiemonitoring, Kontrolle der Patientencompliance.
Normwert:
therap. Bereich
Material:
2 ml Serum
BE zur Bestimmung des Maximal-Spiegels 1-4 Std. nach letzter
Dosis; für Minimal-Spiegel unmittelbar vor nächster Dosis.
Ein Steady-State sollte erreicht sein (ca. 1 Woche nach Behandlungsbeginn).
50-100 mg/l
■ Vanadium
Indikation:
- Arbeitsmedizinische Untersuchung (Eisen- und Kupferverhüt tung, Stahlveredelung, Erdölverarbeitung);
-V.a. Intoxikation (akut: Augenbrennen, Rhinitis, Laryngitis;
chronisch: Bronchitis, Bronchopneumonie).
Normwert:
im Serum
im Urin
Material:
2 ml Serum
10 ml Urin
<1,1 µg/l
<1,0 µg/l (BAT 70µg/g Krea)
■ Vancomycin
Chemotherapeutikum, Antibiotikum. Vor allem bei Patienten mit verminderter Nierenfunktion kann es durch verminderte Elimination zur
Wirkstoffakkumulation kommen, dadurch zunehmende Ototoxizität und
Nephrotoxizität. Die Ototoxizität kann bei gleichzeitiger Gabe von Aminoglykosiden oder Furosemid verstärkt werden.
Indikation:
Therapiemonitoring vor allem bei eingeschränkter Nierenfunktion, Maximaldosierung und Kombinationstherapie mit
Aminoglykosiden.
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
1 ml Serum
5-10 mg/l, Talspiegel
20-40 mg/l, Maximalspiegel
>80 mg/l, Maximalspiegel
■ Vanillinmandelsäure im Urin
Da die Vanillinmandelsäure das wesentliche Ausscheidungsprodukt aller
Katecholamine im Urin darstellt, sollte bei bestehendem klinischem Verdacht auf das Vorliegen eines Phäochromozytoms dieser Metabolit im
24-Std.-Sammelurin gemessen werden.
Indikation:
-V.a. Phäochromozytom, Neuroblastom, Ganglioneurom;
-Screening bei hypertonen Krisen.
283
Var
Erhöht:
Phäochromozytom; Ganglioneurom oder Neuroblastom (häufig
vermehrte Ausscheidung von Homovanillinsäure!).
Normwert:
Erwachsene
Kleinkinder
oder Material:
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, angesäuert
<7 mg/die
<2,2 mg/die
<11 mg/g Kreatinin
Vor und während der Urinsammlung bitte die Aufnahme folgender
Stoffe vermeiden:
Nikotin, Koffein;
2-Sympathomimetika, Calcium-Antagonisten, ACE-Hemmer,
-Methyldopa, MAO-Hemmer, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva,
L-DOPA, 1- und -Antagonisten, Labetalol, Theophyllin (wenn klinisch
möglich 8 Tage vorher).
Stress und erhöhte körperliche Aktivität vermeiden.
■ Varizella-Zoster-Virus (VZV)
Varizella (Windpocken, Erstinfektion) und Zoster (Gürtelrose, reaktivierter
Infekt) werden durch den gleichen Erreger verursacht. Inkubationszeit 1421 Tage, besonders infektiös ist das Bläschenstadium bis zur Verkrustung.
Bei Erstinfektion sind IgG- und IgM-Titer 4-5 Tage nach Exanthembeginn
nachweisbar.
Beim Zoster ist IgA in 85% der Fälle positiv (Reaktivierung der latent vorhandenen Viren in den Spinalganglien), nur zu 35% erscheinen hier auch
wieder IgM-Antikörper.
Varizellen in der Schwangerschaft
Bei Varizellen-Kontakt in der Schwangerschaft ist die rasche Feststellung
des Immunstatus der Mutter erforderlich.
Eine VZV-Infektion in der Frühgravidität (bis SSW 21) kann ein kongenitales Varizellensyndrom zur Folge haben (Gliedmaßenhypoplasie, Augendefekte, cerebrale Retardierung).
Bei einer VZV-Infektion nahe dem Geburtstermin wird eine schnelle
passive Prophylaxe mit Hyperimmunglobulin für die seronegative Mutter
und post partum für das Kind empfohlen, bzw. die Verzögerung des Geburtstermines zur Verhütung der schwer verlaufenden neonatalen Varizellen (Hautskarifikationen).
Beim Zoster in der Schwangerschaft sind keine kindlichen Schädigungen zu erwarten.
Normwert:
Material:
IgG-EIA
IgA-EIA
IgM-EIA
<50 mIU/ml
<35 U/ml
<10 U/ml
1 ml Serum
■ Vaskulitis-Diagnostik
3
ANCA
ANA
C1q-AAk
Beta 2-Glykoprotein-AAk
Cardiolipin-AAk
Vaskulitiden (entzündliche Veränderungen von Gefäßwänden, systemisch
oder lokal), „berühren“ unterschiedliche medizinische Fachgebiete.
284
Ver
Neben klinischen und histologischen Befunden hat die immunologisch-serologische Diagnostik an Bedeutung gewonnen. Spezifische Autoantikörper,
gerichtet gegen verschiedene, in den Granula neutrophiler Granulozyten und
Monozyten lokalisierte Enzyme (ANCA, Anti-Neutrophilen-Cytoplasma-Antikörper) zeigen enge Assoziation zu einer Reihe systemischer Vaskulitiden.
■ Vasoaktives intestinales Polypeptid (VIP)
Polypeptid, das über Vasodilatation zu Hypotension führt, außerdem Stimulation der intestinalen Sekretion und der Pankreassekretion.
Indikation:
-V.a. Pankreas-Inselzelltumor (persistierende wässrige Durchfälle,
Stuhlmenge über 1 l, Hypokaliämie);
-Therapiekontrolle bei VIP-sezernierenden Tumoren.
Erhöht:
-Werner-Morrison-Syndrom (Pankreas-Inselzelltumoren);
-paraneoplastisches Syndrom (Ganglioneuroblastom,
Lungen-Ca, medulläres Schilddrüsen-Ca);
-Phäochromozytom (selten).
Normwert:
<17 pmol/l
Material:
1 ml EDTA-Plasma, tiefgefroren!
■ Vasopressin
3
ADH (Adiuretin)
■ VDRL-Test (Cardiolipin-Mikroflockungstest)
3
Lues-Diagnostik
Nachweis von unspezifischen Lipoid-Antikörpern mittels RinderherzCardiolipin-Antigen, standardisiert in den "Venereal Disease Research Laboratories", USA. Der Test wird quantitativ durchgeführt und dient zur
Abklärung der Infektiosität sowie zur Therapiekontrolle einer diagnostizierten Luesinfektion.
Zur Beurteilung des Infektionsstadiums nach Treponema-pallidum-Infektion bzw. zur Therapiekontrolle muss die komplette Luesserologie herangezogen werden (TPPA, FTA-ABS-IgG/IgM, VDRL-Test).
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ Verapamil
Antiarrhythmikum.
Verapamil erhöht den Digoxin-Spiegel, gemeinsame Gabe von Verapamil und Beta-Rezeptorenblockern kann zu kardiovaskulären
Komplikationen führen.
Indikation:
Therapiekontrolle
Normwert:
therap. Bereich
toxisch Material:
1 ml Serum
50-350 µg/l
>1000 µg/l
285
Ver
■ Verotoxin
3
Enteropathogene Erreger
Direktnachweis des von enterohämorrhagischen E. coli (EHEC) gebildeten
Verotoxins in Stuhlproben mit einer Vielzahl von E. coli-Stämmen, die Zytotoxine (sog. Verotoxine) bilden.
■ Viren
3
Arthritiden
Cardiotrope Erreger
Hepatitis-Diagnostik
Neurotrope Erreger
Auge
Dermatotrope Erreger
Lymphotrope Erreger
Pneumotrope Erreger
in der Schwangerschaft
3
Neonatale Infektionen
■ Vitamin A (Retinol)
Karotinoid, fettlöslich. Vitaminmangel verursacht Epithelschäden an Haut
und Schleimhäuten (follikuläre Hyperkeratose, Krötenhaut), Leukoplakien
der Atem- und Harnwegsschleimhäute, Plattenepithelmetaplasien des
Gastrointestinaltrakts mit Diarrhoen, Hemeralopie.
Normwert:
Erwachsene 200-1200 µg/l
Material:
2 ml Serum, tiefgefroren und lichtgeschützt
■ Vitamin B1 (Thiamin)
Wird von Pflanzen (Getreide, Hülsenfrüchten) und Mikroorganismen synthetisiert und im menschlichen Darm resorbiert, außerdem findet eine
Eigensynthese durch die Darmflora statt.
Indikation:
- Neurologische Symptomatik (Neuritis, Areflexie, Paresen);
-Störungen der Herzmuskeltätigkeit, wie Tachykardien mit
Herzödemen;
-Ödeme an Rumpf, unterer Extremität und in serösen Höhlen
(nasse Beri-Beri).
Erniedrigt:
Mangelversorgung (Beri-Beri); erhöhter Bedarf (Gravidität);
Malabsorptionssyndrome; chron. Alkoholismus.
Normwert:
28-85 µg/l
Material:
2 ml EDTA-Vollblut, tiefgefroren und lichtgeschützt
■ Vitamin B2 (Riboflavin, FAD)
Coenzym im Citratzyklus. Der Bedarf wird über Milch- und Vollkornprodukte,
Eier und Fleisch gedeckt. Eine eingeschränkte Zufuhr führt relativ rasch zu
Mangelzuständen, da Vitamin B2 im Körper kaum gespeichert wird.
286
Vit
Erniedrigt:
Mangelversorgung; erhöhter Bedarf (Gravidität);
Malabsorptionssyndrome; chron. Alkoholismus.
Normwert:
137-370 µg/l
Material:
1 ml EDTA-Vollblut, tiefgefroren und lichtgeschützt
■ Vitamin B6 (Pyridoxin)
Wird von vielen Mikroorganismen gebildet, die mikrobielle Synthese im
Intestinaltrakt trägt zu einem noch unbekannten Anteil zur Versorgung bei.
Indikation:
-Bei Kindern V.a. Mangelzustände mit epileptiformen Krämpfen
und Übererregbarkeit;
-bei Erwachsenen Dermatosen, Muskeldystrophie, Neuritis;
-in der Schwangerschaft Übelkeit und Erbrechen;
-bei sideroachrestischen Anämien.
Erniedrigt:
- Malnutrition; chron. Alkoholismus;
-Schwangerschaft (erhöhter Bedarf);
-Einnahme von Isoniazid, Penicillaminen oder Ovulationshem-
mern.
Normwert:
5-30 µg/l
Material:
1 ml EDTA-Plasma/ Serum, tiefgefroren
■ Vitamin B12
3
Intrinsic-Faktor-AAk
Parietalzell-AAk
Die Vitaminzufuhr erfolgt hauptsächlich über Fleisch und Fisch, außerdem
Synthese durch Darmbakterien. Die Resorption geschieht mit Hilfe des
Intrinsic-Faktors der Magenschleimhaut.Vitamin B12 ist essentiell für Erythropoese und Nervenzellfunktion.
Eine Vitamin B12-Resorptionsstörung ist möglich durch
-Mangel an Intrinsic-Faktor (verminderte Sekretion bei Atrophie der Corpusschleimhaut);
-einen Autoimmun-Prozess (AAk binden Intrinsic-Faktor);
-Resorptions- oder Transportstörungen von Vitamin B12 (Erkrankungen
des terminalen Ileums; bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms mit
Dickdarmbakterien, die Vitamin B12 nach der Resorption abbauen);
-gastrointestinalen Verbrauch (Besiedlung mit dem Fischbandwurm).
Erhöht:
-Über 1000 pg/ml bei therapeutischer parenteraler B12-Applikation;
-hohe Werte bei myeloproliferativen Erkrankungen (Polyzythä-
mia vera, Leukosen); Lebermetastasen, -zellnekrosen;
-Schillingtest (Resorptionstest).
Erniedrigt:
-Perniziöse Anämie (megaloblastische Anämie, Werte zwischen
50-180 pg/ml);
-funikuläre Spinalerkrankung;
-chron. Mangelerkrankung mit Schleimhautatrophie;
-Sub- und Anazidität (Intrinsic-Faktor-Mangel);
-Zustand nach Magenresektion;
-immunologische Ursachen (z.B. Sprue);
-Fischbandwurmbefall;
-Mangelernährung (Veganer);
-chronische Leber- und/ oder Nierenerkrankung;
-Fehlbestimmungen durch blockierende Intrinsic-Faktor-AAk kön-
nen zu erniedrigten bzw. auch zu falsch hohen Werten führen.
287
Vit
Normwert:
211-911 pg/ml
Material:
1 ml Serum
In EDTA-Plasma falsch erhöhte Werte!
■ Vitamin C
Vorkommen in frischem Obst, Gemüse, Leber u.a.; Funktion als Redoxsystem bei Hydroxylierungsreaktionen. Vitaminmangel führt infolge Hemmung der Kollagensynthese zu Skorbut mit multiplen Blutungen und
Zahnausfall, bei Kleinkindern auch Störungen des Knochenwachstums
(Möller-Barlow-Krankheit).
Normwert:
5-15 mg/l
Material:
1 ml Serum, tiefgefroren!
■ Vitamin D
Vitamin D3
Vitamin D3 (Cholecalciferol) entsteht in der Haut unter UV-Bestrahlung
aus in der Leber synthetisiertem 7-Dehydrocholesterin (Vorstufe). Es wird
zunächst in der Leber zum 25-Hydroxy-Vitamin D ( 25(OH)D, Calcidiol)
umgewandelt. Erst in der Niere entsteht dann die eigentlich wirksame
Substanz 1,25-Dihydroxy-Vitamin D (1,25(OH)²D, Calcitriol).
Vitamin D2 wird mit der Nahrung aufgenommen, es kommt vor in Fischleberölen, Hühnerei, Milch, Butter. Es wird ebenfalls in Leber und Niere zur
wirksamen Substanz 1,25-Dihydroxy-Vitamin D umgebaut.
Vitamin D steuert den Calcium- und Phosphatstoffwechsel im Knochen
und steigert zusammen mit Parathormon die Calciumresorption aus dem
Darm. Vitaminmangel führt zu Mineralisationsstörungen, beim Säugling
und Kleinkind zu Rachitis, beim Erwachsenen zu Osteomalazie und zu
sekundärem Hyperparathyreoidismus.
Überdosierung ist gekennzeichnet durch erhöhte Serumkonzentration von
Calcium sowie erniedrigte Werte von Phosphat und alkalischer Phosphatase, Verkalkung der Epiphysen, klinisch mit Appetitlosigkeit, Erbrechen und
Obstipation.
Den Calcium-Haushalt steuern 3 Hormone:
PTH, Calcitonin, Vitamin D3
25-Hydroxy-Vitamin D (25-Hydroxy-Calciferol, Calcidiol)
wird in der Leber aus Vitamin D2 oder Vitamin D3 gebildet.
Indikation:
V.a. nutritiven Vitamin-D-Mangel; Rachitis; Lebererkrankungen;
antikonvulsive Therapie; Nierenerkrankungen.
Erhöht:
-Vitamin D-Intoxikation.
Erniedrigt:
-Lebererkrankungen mit daraus folgenden Gerinnungsstörungen;
-Malabsorption (nutritiv);
-nephrotisches Syndrom (Vitamin D-Verlust);
-Therapie mit Antikonvulsiva;
-primärer Hyperparathyreoidismus;
-Mangel an Sonnenlicht.
288
Vit
Normwert:
20 – 70 µg/l, optimal 30 – 70 µg/l
Bei Dialysepatienten ist ein Zielwert >30 µg/l anzustreben.
Material:
1 ml Serum
1,25-Dihydroxy-Vitamin D ( 1,25(OH)²D, Calcitriol)
wird in der Niere gebildet.
Zusammen mit Parathormon bewirkt es die Aufrechterhaltung der Calciumhomöostase. Die Signalübermittlung erfolgt mittels spezifischer D3Rezeptoren in Darm, Knochen, Niere.
Indikation:
-Hyperparathyreoidismus (primär oder sekundär);
-Nierenerkrankungen;
-Hypoparathyreoidismus;
-Substitutionstherapie.
Erhöht:
-Therapeutisch (Vitamin D3-Gabe, z.B. Calcitriol, Rocaltrol);
-Wachstum, Schwangerschaft;
-primärer Hyperparathyreoidismus;
-Sarkoidose;
-Hypothyreose;
-1,25-Dihydroxy-Vitamin D3-Rezeptordefekt;
-Hypophosphatämie und Calcämie.
Erniedrigt:
-Malabsorption (nutritiv);
-chron Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom;
-Vit.-D-resistente Rachitis;
-in den Wintermonaten häufig Mangel an Vitamin D!
Normwert:
Altersabhängig, siehe Befund!
21 – 50 Jahre
35 – 80 ng/l
>50 Jahre
30 – 70 ng/l
Niedrigere Spiegel im Alter sind z.T. durch eingeschränkte
Nierenfunktion bedingt.
Material:
1 ml Serum
■ Vitamin E (Tocopherol)
Fettlösliches Vitamin. Vorkommen in Mais, Sojabohnen, Weizen, Eiern,
Innereien. Antioxidans auf biologischen Membranen. Spezifische Mangelerscheinungen sind beim Menschen nicht bekannt.
Erniedrigt:
-Malabsorption bei gestörter Fettresorption;
-alimentärer Mangel;
-erhöhter Bedarf/ Verbrauch (oxidativer Stress).
Normwert:
Erwachsene 5-18 mg/l
Material:
2 ml Serum, tiefgefroren und lichtgeschützt!
■ Vitamin K (Konakion)
Bei V.a. Gerinnungsstörung durch Überdosierung von Vitamin K-Antagonisten ist die Bestimmung der Prothrombinzeit (Quick) vordringlich.
Indikation:
-V.a. Hypovitaminose (z.B. bei langdauernder Antibiotikatherapie);
-Überdosierung mit Vitamin K-Antagonisten.
289
Vog
Erniedrigt:
-Fettresorptionsstörungen, z.B. bei Zöliakie;
-Schädigung der Darmflora (z.B. durch Antibiotika).
Normwert:
50 -900 ng/l
Material:
4 ml Serum, tiefgefroren und lichtgeschützt!
■ Vogelhalterlunge
3
Antikörper, präzipitierende
■ von-Willebrand-Faktor
3
Gerinnungsfaktoren
290
Wür
■ Wachstumshormon
3
Somatotropes Hormon
Somatomedin C
■ Wärmeautoantikörper
3
Coombstest, indirekt und direkt
Autoantikörper gegen Erythrozyten (meist inkomplette IgG-Antikörper), die
das Auftreten einer Hämolyse in Wärme auslösen.
Indikation:
DD der autoimmunhämolytischen Anämien
Erhöht:
- Autoimmunhämolytische Anämien (ca. 85% der Fälle);
-im Rahmen von Autoimmunerkrankungen (Lupus erythema-
todes, perniziöse Anämie, Autoimmun-Thyreoiditis);
-parainfektiös; paraneoplastisch.
Normwert:
negativ
Material:
10 ml Vollblut, bitte kein Gelröhrchen verwenden!
■ Wespengiftprotein (IgE, IgG)
3
Antikörper, blockierende
Allergiediagnostik
■ Widal-Reaktion
3
Gruber-Widal
■ Würmer (Wurmeier)
3
Parasiten im Stuhl
Nematoden (Rundwürmer)
Ascaris lumbricoides (Spulwurm), Trichuris trichiura (Peitschenwurm), Oxyuren
(Enterobius vermicularis, Madenwurm), Ancylostoma duodenale (Hakenwurm).
Cestoden (Bandwürmer)
Taenia saginata (Rinderbandwurm), Taenia solium (Schweinebandwurm), Diphyllobothrium latum (Fischbandwurm), Echinokokken-Antikörpernachweis.
Trematoden (Saugwürmer)
Darmegel, Leberegel, Pärchenegel (Schistosoma, Bilharziose-Erreger).
291
Xyl
■ Xylol
Xylole sind flüchtige aromatische Kohlenwasserstoffe. Vorkommen in Lösungsmitteln, Kunststoffen, Reinigungsmitteln, Kraftstoffen etc.
Anreicherung in lipidreichem Gewebe.
Indikation:
Arbeitsmedizinische Untersuchung.
Normwert:
im Blut <1,4 µg/l, BAT 1500 µg/l
im Urin BAT 2g/l, (Bestimmung der Methylhippursäuren)
Material:
5 ml Blut im Rollrandröhrchen, bitte anfordern!
10 ml Urin
Zusätzlich sollte das BB kontrolliert werden!
■ Xylose-Belastungstest
3
Funktionsteste im Anhang
■ Yersinien
3
Enteropathogene Erreger
Yersinia enterocolitica; Yersinia pseudotuberculosis, Antikörpernachweis.
Indikation:
Postinfektiöse Arthritiden; Pseudoappendizitis;
Erythema nodosum.
Normwert:
Westernblot IgG negativ
Westernblot IgA negativ
Material:
1 ml Serum
Für die Akutdiagnostik ist der kulturelle Erregernachweis vorrangig,
Anzüchtung des Erregers mit Typendifferenzierung.
Indikation:
Enteritis
Normwert:
nicht nachweisbar
Material:
ca. bohnengroße Stuhlprobe
292
Zöl
■ Zellkern-AutoAntikörper
3
ANA
■ Zentriolen-AutoAntikörper
3
ANA
■ Zentromeren-AutoAntikörper
3
Kollagenose-Diagnostik
ANA
■ Zink
Ist ein essentielles Spurenelement, das für Wachstum und regelrechte
Stoffwechselfunktionen notwendig ist.
Indikation:
-V.a. Zinkresorptionsstörungen (z.B. M. Crohn, Colitis ulcerosa,
Zöliakie, Überdosierung von Penicillaminen);
-Acrodermatitis enteropathica;
-chron. Alkoholismus;
-parenterale Ernährung;
-V.a. Intoxikation (Arbeitsmedizin).
Erhöht:
-Zinkintoxikation (Diarrhoe, Tenesmen z.B. bei Metallgießern);
-Genuss von Nahrungsmitteln aus verzinkten Gefäßen;
-falsch erhöhte Werte bei hämolytischem Material (Zinkgehalt
von Erythrozyten und Thrombozyten ist deutlich höher als im
Plasma).
Erniedrigt:
-Acrodermatitis enteropathica (erbliche Zinkresorptionstörung);
-nutritiver Zinkmangel (Alkoholismus, parenterale Ernährung,
Zinkresorptionsstörungen z.B. bei M. Crohn, Zöliakie);
-renale und exsudative Zinkverluste (z.B. Verbrennungen,
Nierenerkrankungen).
Normwert:
im Serum
im Urin
Material:
2 ml Serum
10 ml eines 24-Std.-Sammelurins, Gesamtmenge angeben!
10-23 µmol/l
2.3-15 µmol/24 Std.
■ Zirkulierende Immunkomplexe (CIC)
3
Immunkomplexe, zirkulierende
■ ZNS-Erkrankungen
3
Neurotrope Erreger
■ Zöliakie
Mikrobieller Erregernachweis
3
Transglutaminase-AutoAk
Gliadin-Ak
Die einheimische Sprue bzw. Zöliakie des Kindesalters ist eine Enteropathie, bei der Gluten-Zufuhr (enthalten in Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel)
zur Entzündung der Dünndarmschleimhaut mit Zottenatrophie führt.
293
Zöl
Nur ca 30% aller Zöliakie-Patienten haben eine typische gastrointestinale
Symptomatik (aktive Zöliakie):
Durchfälle, Blähungen, Fettstühle
Ca. 40% der Patienten zeigen eine atypische Symptomatik
(silente Zöliakie):
-Gewichtsverlust, Gedeihstörungen, verspätete Pubertät;
-Knochen- und Gelenkschmerzen, Frakturen (Osteoporose);
-Zahnschmelzdefekte, rezidiv. Stomatitiden;
-Fettleber, erhöhte Transaminasen;
-Eisen- und Folsäure-Anämie, Thrombocytopenie;
-Hypokalzämie-Tetanie, Krämpfe;
-neurologische Störungen (Parästhesien, periph. Neuropathie, Ataxie,
Epilepsie);
-psychiatrische Störungen (Depression, Reizbarkeit).
Ca. 20-30% der Patienten sind ohne offensichtliche klinische Symptomatik,
haben keine Schädigung der Darmschleimhaut, aber positive Antikörperbefunde (latente Zöliakie)
Prävalenz
der klassischen Sprue in Deutschland: ca. 1:500.
10 x häufiger ist die oligo- oder asymptomatische Sprue oder die
Sprue mit primär atypischer, extraintestinaler Manifestation.
Genetische Prädisposition
HLA-DQ 2 oder 8 (bei fast 100 % der Patienten), Verwandte 1. Grades
erkranken zu ca. 10 – 20 %.
Assoziierte Erkrankungen
Diabetes mellitus Typ 1, Autoimmun-Thyreoiditis, Down-Syndrom, rheumatoide Arthritis, Sjögren-Syndrom, IgA-Defizit, PBC, Epilepsie, rezidivierende
Pericarditis, idiopath. Lungenhämosiderose.
Diagnose
Klinische Symptomatik, siehe oben!
Serologisch
Gewebs-Transglutaminase (tTGA) ist das Haupt-Ziel-Auto-Antigen der
Endomysium-Ak (ELISA aus human rekombinanter tTGA ist ein objektiver
Test mit sehr guter Übereinstimmung mit Endomysium-Ak);
Gliadin-IgA-Ak, Gliadin-IgG-Ak.
Biopsie
aus dem tiefen Duodenum.
Auch eine symptomarme Zöliakie kann unbehandelt mit zunehmender Krankheitsdauer zu erheblichen Komplikationen führen:
Malabsorptionsfolgen incl. Gedeihstörungen; erhöhtes Risiko für Malignome
sowie für Autoimmunerkrankungen (Diabetes mellitus Typ 1, Schilddrüsenerkrankungen, rheumatoide Arthritis, Kollagenosen, Hepatitis/ PBC), vorzeitige
Osteoporose, neurologisch-psychiatrische Erkrankungen.
Daher ist eine frühzeitige Therapie entscheidend!
294
Zyt
■ Zystizerkose-Antikörper
Übertragung durch Schmutzinfektion mit Zystizerken (Larven des Schweinebandwurms, Taenia solium). Vielgestaltiges Krankheitsbild je nach Lokalisation der Finnen.
Normwert:
negativ
Material:
1 ml Serum
■ Zytokine
3
Interleukine
Tumor-Nekrosefaktor alpha
■ Zytomegalie
3
Cytomegalie
■ Zytoplasmatische Antikörper
Beim ANA-Screening auf Hep2-Zellen wird häufig auch eine zytoplasmatische Fluoreszenz gesehen. Sie kann durch verschiedene Antikörper
bedingt sein – bspw. gerichtet gegen:
3 Jo 1 SMA
AMA
LKM
Ribosomen
Parietalzellen.
Diese können mit anderen Testmethoden bestätigt oder ausgeschlossen werden. (Nicht selten werden bspw. antimitochondriale AAk (AMA) oder AktinAAk so als Zufallsbefund beim ANA-Screening entdeckt).
295
296
Medizinisches
Labor
Hofheim
Funktionsteste
Endokrinologie/
Klinische Chemie
Jede Applikation bzw. Dosierung von Testsubstanzen erfolgt auf eigene Gefahr und
Verantwortung des Anwenders. Trotz größter
Sorgfalt kann keine Gewähr für die Angaben
zu Dosierung und Applikation übernommen
werden.
-ACTH-Stimulationstest
(Synacthen-Test)
-Captopril-Stimulationstest
-Clonidin-Suppressionstest
-Desferal-Test
-Dexamethason-Hemmtest (Kurztest)
-Dimaval®-/DMPS-Mobilisationstest
-Eisenresorptionstest
-Glukagon-Test
-Glucose-Toleranztest (oGTT)
-Gn-RH-Test (LH-/FSH-Stimulations test mit LH-RH)
-Kaugummi-Test
-Lactose-Toleranztest
-Metoclopramid-Test (ProlaktinBelastungstest)
-Pentagastrin-Test (Calcitonin Stimulationstest)
-Sekretin-Provokationstest
-TRH-Test
-Xylose-Belastungstest
297
Funktionsteste
ACTH-Stimulationstest
(Synacthen-Test, ACTH-Kurztest)
Bestimmung von Cortisol im Serum
Zur Diagnostik des Late-Onset-AGS ggf. auch Bestimmung von 17-Hydroxyprogesteron und Dehydroepiandrosteron-Sulfat im Serum
Indikation:
-NNR-Funktionstest (Überprüfung der Hormonreserve der NNR);
-Diagnostik des Late-Onset-AGS (heterozygote bzw. nicht klas sische Form des adrenogenitalen Syndroms).
Durch-
führung:
-Der Patient sollte nüchtern sein!
-Blutentnahme für den Basalwert.
-Injektion einer Ampulle (25 IE) Synacthen intravenös,
kein Depotpräparat verwenden.
-Weitere Blutentnahmen 30 Minuten und 60 Minuten
nach Injektion.
-Zur Diagnostik des Late-Onset-AGS zusätzlich zum Cortisol auch
17-Hydroxyprogesteron und DHEA-S aus den Proben bestimmen.
Abklärung einer NNR-Unterfunktion
Normale NNR-Funktion:
Anstieg der Serumcortisol-Konzentration auf mindestens das Doppelte des
Basalwertes. Ein Anstieg des Cortisols im Serum auf > 200 µg/l 60 Minuten nach ACTH-Injektion schließt mit großer Sicherheit eine NNR-Insuffizienz aus.
Primäre NNR-Insuffizienz:
Keine oder nur unzureichende Reaktion. Cave: Addison-Krise nach ACTHBelastung möglich!
Sekundäre hypophysäre NNR-Insuffizienz:
Stimulierbarkeit der NNR ist oft erst nach mehrtägiger Applikation von
ACTH zu erreichen.
Cushing-Syndrom mit beidseitiger NNR-Hyperplasie:
Überschießender Cortisolanstieg.
Cushing-Syndrom mit autonomem Nebennieren-Adenom:
Nur normaler bis mäßiger Anstieg des Serumcortisols.
Abklärung bei V.a. Late-Onset-AGS:
Normal sind ein signifikanter Anstieg von Cortisol und ein fehlender bzw.
geringer von 17-Hydroxyprogesteron nach ACTH-Gabe.
ACTH stimuliert die Cortisolsynthese bzw. 17-OH-Progesteron, eine Vorstufe der Cortisolsynthese. Bei einem NNR-Enzymdefekt wird vermehrt
17-OH-PG gebildet.
Ein 21-Hydroxylase-Defekt
muss bei einem Anstieg von 17-Hydroxyprogesteron um mehr als 2,5 µg/l
angenommen werden (Basalwert normal).
Ein 3 -Hydroxysteroiddehydrogenase-Defekt
muss bei einem Anstieg von DHEAS um mehr als 18,2 µg/l angenommen
werden.
Material:
je 2 ml Serum vor Injektion, sowie 30 Min. und 60 Min. nach
Injektion
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
298
Funktionsteste
Captopril-Stimulationstest
Bestimmung von Renin im EDTA-Plasma, tiefgefroren, und Aldosteron im
Serum, tiefgefroren
Indikation:
-DD primärer / sekundärer Hyperaldosteronismus;
-DD essentielle Hypertonie / Nierenarterienstenose;
Durch-
-Diuretika und Antihypertensiva möglichst eine Woche vor dem
führung: Test absetzen!
-Der Patient muss nüchtern sein!
-Morgens, nach einer Ruhephase im Liegen von 30-60 Minuten
Dauer, Blutentnahme für Basalwerte von Aldosteron und Renin.
-Danach Verabreichung von 25 mg Captopril oral.
-Weitere Blutentnahme 2 Stunden nach Einnahme von Captopril
zur Bestimmung von Aldosteron und Renin.
Captopril hemmt das Enzym ACE und damit die Bildung von Angiotensin II,
so dass der Stimulus der Aldosteronsekretion wegfällt.
Bei sekundärem Hyperaldosteronismus resultiert innerhalb von 2 Stunden
nach Captopril-Gabe ein deutlicher Abfall des Aldosteron-Ausgangswertes.
Beim primären Hyperaldosteronismus bleibt die autonome Aldosteronsekretion nach Captopril-Gabe unbeeinflusst.
Bei Nierenarterienstenose führt die Captopril-Gabe zu einer überschießenden Reninfreisetzung um mindestens 100% (bis zu 300 % des Ausgangswertes).
Bei essentieller Hypertonie und bei Gesunden steigt das Renin höchstens
um 60 % des Ausgangswertes an.
Material:
Aldosteron:
Renin: Auf exakt beschriftete Proben achten(Entnahmezeit)!
Nüchternblutentnahme! Gefrierversand!
je 1 ml Serum vor, sowie 2 h nach CaptoprilEinnahme, tiefgefroren
je 1.5 ml EDTA-Plasma vor, sowie 2 h nach
Captopril-Einnahme, tiefgefroren
Clonidin-Suppressionstest
Bestimmung von Adrenalin und Noradrenalin im EDTA-Plasma, tiefgefroren
Indikation:
-DD Hypertonus, V.a. Phäochromozytom.
Durch-
-Antihypertensiva 24 Stunden vor Testbeginn absetzen (ausgeführung: nommen Ca-Antagonisten bei intolerabel hohem Blutdruck).
-Der Test sollte nur bei RR-Werten >160/110 mm Hg durchge-
führt werden.
-Blutentnahme für Basalwerte.
-Danach Gabe von 0,3 mg Clonidin (Catapresan) oral.
-Weitere Blutentnahme 3 Stunden nach Einnahme von Clonidin
(Catapresan).
Beim Phäochromozytom wird kein Abfall der in der Regel deutlich erhöhten Basalwerte von Noradrenalin und Adrenalin im Plasma beobachtet.
Bei erhöhtem Sympathikotonus resultiert ein deutlicher Abfall der Katecholamine.
Material: je 3 ml EDTA-Plasma vor, sowie 3 h nach Clonidin-Einnahme,
tiefgefroren
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
Gefrierversand!
299
Funktionsteste
Desferaltest
Bestimmung von Eisen im 6 Stunden-Sammelurin
Indikation:
-V. a. vermehrte Eisenspeicherung, Hämosiderose, Hämo chromatose.
Durch-
führung:
-Gabe von 500 mg Desferrioxamin (Desferal®) intramuskulär.
-Danach Urin 6 Stunden lang sammeln, Sammelmenge bitte
angeben!
Eine Eisenausscheidung von <1000 µg/6Stunden spricht gegen eine vermehrte Eisenspeicherung.
Eine Eisenausscheidung von 1000 – 2000 µg/6 Stunden spricht für eine
Hämosiderose,
Eine Eisenausscheidung von 4000 – 6000 µg/6 Stunden spricht für eine
Hämochromatose.
Material:
10 ml eines 6 Std.-Sammelurins unter Angabe der Sammel menge
Dexamethason-Hemmtest (Kurztest)
Bestimmung von Cortisol im Serum
Indikation:
V.a. M. Cushing
Durch-
führung:
1. Tag:
2. Tag: Um 8 Uhr morgens Blutentnahme für supprimierten
Cortisol-Wert;
Röhrchen genau beschriften (Entnahmezeit, Datum)!
Um 8 Uhr morgens Blutentnahme für
Cortisol-Basalwert;
um 23 Uhr abends Gabe von 2 mg Dexamethason
(Fortecortin) oral.
Dexamethason hemmt die ACTH-Freisetzung und in Folge die endogene
Cortisolproduktion. Unter Dexamethason-Gabe werden bei Gesunden
erniedrigte Cortisolwerte gemessen (im Normalfall <5.0 µg/dl bzw. unter
50% des Basalwertes).
Beim M. Cushing ist keine Supression des Cortisolbasalwertes zu erzielen.
Der Test kann aber auch bei Stress, Fieber oder schwerer endogener Depression pathologisch ausfallen.
Zur Differentialdiagnostik kann bei pathologischem Ergebnis der Dexamethason-Kurztest mit höherer Dosierung (8 mg) durchgeführt werden:
Eine Supression des Cortisol-Basalwertes ist zu erwarten bei hypothalamohypophysärem M. Cushing.
Keine signifikante Suppression ist zu erwarten bei autonomer NNR-Funktion (Adenom, Karzinom) und bei den meisten Tumoren mit einer ektopen
ACTH-Produktion.
Material:
je 1 ml Serum am 1. Tag und am 2. Tag
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit, Datum)!
300
Funktionsteste
Dimaval®-/ DMPS-Mobilisationstest
Bestimmung von Quecksilber, Zink und Kupfer im Urin
Indikation:
-V.a. chronische Quecksilberbelastung
-nach beruflicher Exposition,
-durch Umweltexposition,
-durch Amalgamfüllungen der Zähne
Durch-
führung:
-Der Patient sollte nüchtern sein!
-Cave bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion!
-20-50 ml Spontanurin gewinnen (Urin I), dann die Blase voll-
ständig entleeren.
-Danach 300 mg DMPS als Kapsel oral verabreichen und den
Patienten 100-200 ml Wasser, Tee oder Limonade trinken
lassen.
-2 Stunden nach DMPS-Einnahme erneut 20-50 ml Spontanurin
als Probe gewinnen(Urin II).
Der Chelatbildner DMPS bindet im Körper vor allem extrazellulär liegende Schwermetalle in wasserlöslichen Komplexen, die dann vorwiegend
renal ausgeschieden werden und im Urin gemessen werden können. Der
Test wird zur Beurteilung der Schwermetalldepots im Körper eingesetzt,
aber die Chelatbildung von DMPS erfolgt auch mit den physiologischen
Spurenelementen.
In verschiedenen Publikationen wurde folgende Reihenfolge für die Ausscheidung von Schwermetallen nach DMPS-Gabe angegeben:
Zink > Kupfer > Arsen > Quecksilber > Blei > Zinn > Eisen > Nickel >
Chrom.
Urin I Bestimmung von Quecksilber, Zink (und ggf. Kupfer)
Quecksilber
< 4 µg/g Kreatinin < 1 µg/g Kreatinin
>15 µg/g Kreatinin Zink
250 – 1200 µg/g Kreatinin
Urin II Unbelastete
Nicht-Amalgamträger
bedenklich erhöhte Belastung
Referenzbereich
Deutlich erniedrigte ZinkWerte sprechen für einen
Mangelstatus, der toxische
Quecksilber-Wirkungen
begünstigt.
Bestimmung von Quecksilber, Kupfer (und ggf. Zink)
Quecksilber > 50 µg/g Kreatinin
Kupfer
>500 µg/g Kreatinin und ein Gehalt an 22
sprechen für eine erhöhte
Belastung.
Kupfer
>2000 µg/g Kreatinin kann die Quecksilbermobili
sation behindern, „falsch“
niedrige Quecksilberwerte
sind möglich.
Ggf. Testwiederholung nach 4-6 Wochen.
Material:
je 20-50 ml Spontanurin, vor und nach Einnahme von DMPS
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
301
Funktionsteste
Eisenresorptionstest
Bestimmung von Eisen im Serum
Indikation:
V.a. latenten Eisenmangel, Eisenresorptionsstörung
Durch-
-Erste Blutentnahme nüchtern, während der Versuchszeit Bettruführung: he einhalten.
-Orale Gabe von 200 mg zweiwertigem Eisen (z.B. Ferro sanol
duodenal®).
-1 Stunde nach Einnahme des Eisenpräparates kann der Patient
frühstücken.
-Weitere Blutentnahmen 2 und 4 Stunden nach Einnahme des
Eisenpräparates.
Normal ist ein geringer Anstieg des Eisenspiegels im Serum bis ca. 180 µg/
dl (32 µmol/l).
Bei Eisenmangelanämien und intakten Resorptionsverhältnissen steigt der
Serumeisenspiegel von niedrigen Ausgangswerten nach 2-4 Stunden auf
>200 µg/dl (>36 µmol/l) an.
Bei Infekt- und Tumoranämien sowie Resorptionsstörungen erfolgt kein
oder nur ein geringer Anstieg des Serumeisenspiegels.
Material:
je 1 ml Serum vor, sowie 2 und 4 Stunden nach Einnahme,
hämolysefrei!
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
Glukagontest
Bestimmung von C-Peptid und Insulin im Serum, tiefgefroren
Indikation:
-Beurteilung der sekretorischen B-Zell-Funktion zur Indikations stellung einer der Insulintherapie;
-V. a. Insulinom.
Durch-
führung:
-Sulfonylharnstoffe ggf. 3 Tage vorher absetzen.
-Erste Blutentnahme nüchtern.
-Gabe von 1 mg Glukagon in 10 ml 0,9% NaCl-Lösung, langsam
intravenös.
-Weitere Blutentnahmen 1, 5, 10, 15 und 30 Minuten nach Injek-
tion von Glukagon.
Glukagon induziert eine maximale Sekretion von Insulin und C-Peptid.
Ein C-Peptid-Anstieg auf >3,0 µg/l spricht für eine ausreichende endogene
Insulinreserve bei oraler Therapie des Diabetes mellitus.
Ein C-Peptid von <1.0 µg/l weist auf einen insulinbedürftigen Diabetiker hin.
Ein Insulin-Anstieg auf >100mU/L hat eine diagnostische Sensitivität bezüglich eines Insulinoms von 50-80%.
Ein Insulin-Anstieg auf >200 mU/l erhärtet den Verdacht auf ein Insulinom.
Material:
je 2 ml Serum vor, sowie 1, 5, 10, 15 und 30 Minuten nach Injek tion, tiefgefroren
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
Gefrierversand!
302
Funktionsteste
Glucosetoleranztest (oraler Glucosetoleranztest, oGTT)
Bestimmung von Glucose im NaF-Blut , bessere Probenstabilität, wichtig
bei Probenversand am Folgetag
(oder im Serum, idealerweise abzentrifugiert)
Indikation:
-V.a. latenten Diabetes mellitus, Gestationsdiabetes;
-V.a. Insulinresistenz (z.B. bei PCO).
Durch-
führung:
-Erste Blutentnahme nüchtern.
-Dann 75g Glucose gelöst in 300 ml Wasser zu trinken geben
(z.B. Dextro-O.G.T.-Saft®).
-Bei Kindern 7 ml = 1.75 g Glucose/kg KG als ca. 25%ige Lösung
in Wasser oder Tee verabreichen (max. 75g).
-Weitere Blutentnahmen nach (60 und)120 Minuten.
Glukosetoleranz
Nüchtern-BZ
1 h-oGTT-Wert
2 h-oGTT-Wert
<140 mg/dl
normal
<100 mg/dl
abnormer Nüchtern-BZ (IFG) 100 bis 125 mg/dl
gestörte Glukosetoleranz (IGT)
Diabetes mellitus
>125 mg/dl
140 bis 199 mg/dl
>199 mg/dl
Schwangere
Normal
Pathol. Bereich
≤180 mg/dl
>180 mg/dl
≤ 95 mg/dl
> 95 mg/dl
≤155 mg/dl
>155 mg/dl
(Normwerte gelten für Glukose im NaF-Plasma, venös)
Material:
je 1 Röhrchen NaF-Blut oder je 1 ml Serum (abzentrifugiert)
vor, sowie 1 h und 2 h nach Einnahme von Glukose
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
Gn-RH-Test (LH/FSH-Stimulationstest mit LH-RH)
Bestimmung von LH und FSH im Serum
(Als Interpretationshilfe zusätzlich bei Frauen Östradiol, bei Männern Testosteron bestimmen.)
Indikation:
-V.a. Hypophysenvorderlappen(HVL)-Insuffizienz
Durch-
führung:
-Bei Frauen den Test in der Lutealphase des Zyklus durchführen!
-Bei Männern ggf. Testosteronpräparate mindestens 3 Wochen
vor dem Test absetzen!
-Morgens durchführen!
-Blutentnahme für Basalwerte von LH und FSH.
-Danach Gabe von 100 µg Gn-RH (Relefact LH-RH) intravenös.
-Bei Kindern 60 µg/m² KOF Gn-RH (LH-RH intravenös.
-Weitere Blutentnahmen 30 (und 60 Minuten) nach i.v.-Gabe
von Gn-RH.
Durch Stimulation der Ausschüttung von LH bzw. FSH mittels Gn-RH kann
eine HVL-Insuffizienz im Regelkreis HVL /Gonaden ausgschlossen bzw. nachgewiesen werden.
Bei Männern schließt ein Anstieg des LH um mehr als das 3-fache eine HVLInsuffizienz aus.
303
Funktionsteste
Bei Frauen in der Lutealphase schließt ein Anstieg des LH um mehr als das
4-fache eine HVL-Insuffizienz aus.
Eine fehlende oder verminderte Reaktion läßt einen Hypophysendefekt
bzw. eine hypothalamisch bedingte Störung der Hypophyse erwarten.
Für FSH sind die relativen Änderungen geringer als bei LH (mindestens
1,5- bis 2-facher Anstieg über Basalwert).
Zur Beurteilung ist die Kenntnis des Östradiol-Spiegels bei Frauen bzw. des
Testosteron-Spiegels bei Männern wünschenswert.
Material:
je 2 ml Serum vor, sowie 30 und 60 Min. nach Injektion
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
Kaugummitest
Bestimmung von Quecksilber im Speichel
Indikation:
-Erkennung eines toxischen Abriebs durch Amalgamfüllungen.
Durch-
führung:
-Zwei Stunden vor Testbeginn nicht essen, nur trinken!
-Zuerst für den Basalwert 5-10 ml Speichel in Röhrchen I sammeln.
-Dann 5-10 Minuten lang mit zuckerfreien Kaugummi intensiv
auf den Amalgamfüllungen kauen, während dieser Zeit den
Speichel in Röhrchen II sammeln.
Speichelprobe I, Basalwert
ohne Amalgambelastung
mit Amalgambelastung
< 3,0 µg/l (Median 0,3 µg/l)
< 143 µg/l (Median 4,9 µg/l)
Probe II nach 10 min.Kaugummikauen
ohne Amalgambelastung
< 3,0 µg/l (Medial 0,4 µg/l)
mit Amalgambelastung
< 194 µg/l (Median 12,9 µg/l)
Eine erhöhte Quecksilberbelastung durch Amalgamfüllungen kann dann
vorliegen, wenn die Differenz zwischen Probe I (Basalwert) und Probe II
(nach Kaugummikauen) mehr als 40 µg/l beträgt.
Material:
je 5-10 ml Speichel vor, sowie nach dem Kaugummikauen
Auf exakt beschriftete Proben achten!
Lactosetoleranztest
Bestimmung von Glucose im NaF-Blut , bessere Probenstabilität, wichtig
bei Probenversand am Folgetag
(oder im Serum, idealerweise abzentrifugiert)
Indikation:
304
-V.a. Lactoseintoleranz, primären oder sekundären Lactasemangel;
-V.a. Laktosemalabsorption, Differentialdiagnose des Colon
irritabile.
Funktionsteste
Durch-
führung:
-Erste Blutentnahme nüchtern.
-Dann 50g Lactose, gelöst in 400-500 ml Wasser zu trinken
geben.
-Für Säuglinge 4 g Laktose/kg Körpergewicht als 25 %ige Lösung
verabreichen.
-Für Kinder ab 2 Jahre 2 g Lactose/kg Körpergewicht verabrei-
chen (max. 100 g).
-Weitere Blutentnahmen 30, 60, 90 und 120 Minuten nach
Lactose-Gabe.
Die Lactaseaktivität der Dünndarmschleimhaut wird über über den Anstieg
der Blutglucose nach Lactosegabe geprüft.
Bei Ausbleiben eines adäquaten Anstiegs der Glukose (um mindestens 20
mg/dl) im peripheren Blut und bei Auftreten von klinischen Beschwerden
(Blähungen, Bauchkrämpfe, Durchfälle) im Verlauf von 8 Std. nach Testbeginn liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Laktosemalabsorption vor.
Die Wiederholung des Tests nach oraler Gabe von 25 g D-Glukose und 25
g D-Galaktose gelöst in 400 ml Wasser zum Ausschluß einer Störung der
Absorption von Monosacchariden ist sinnvoll.
Bei Patienten mit latentem oder manifestem Diabetes mellitus sind falsch
negative Ergebnisse des LTT zu erwarten.
Material:
je 1 Röhrchen NaF-Blut oder je 1 ml Serum (abzentrifugiert)
vor, sowie 30, 60, 90 und 120 Minuten nach Einnahme von
Lactose
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
Metoclopramid-Test (Prolaktin-Belastungstest)
Bestimmung von Prolaktin im Serum
Indikation:
-Nachweis/ Ausschluss einer latenten bzw. manifesten Hyper prolaktinämie;
-V.a. Prolaktinom; V.a. Hypophysentumor;
-Primäre oder sekundäre Amenorrhoe;
-Galaktorrhoe.
Durch-
führung:
-Bei Frauen möglichst am 19.-24. Zyklustag.
-Testdurchführung 3-6 Stunden nach dem Aufstehen.
-Ausschluß von Medikamenteneffekten!
-Erste Blutentnahme nüchtern, stressfrei!
-Dann Gabe von 10 mg Metoclopramid (Paspertin®; MCP®)
intravenös.
-Weitere Blutentnahme 25-30 Minuten nach Applikation von
10 mg Metoclopramid.
Unauffällig ist ein Anstieg des Prolaktinwertes auf das 2 bis 4-fache des
Ausgangswertes, bzw. bis 4800 mIU/ml in der Lutealphase;
eine latente Hyperprolaktinämie liegt vor, wenn bei normalem Prolaktin-Basalwert der Anstieg stärker ist.
Die manifeste Hyperprolaktinämie bietet bereits (sehr) hohe ProlaktinBasalwerte, nach Stimulation erfolgt kein bzw. nur ein geringer Anstieg.
Material:
je 1 ml Serum vor, sowie 25-30 Min. nach Injektion
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
305
Funktionsteste
Pentagastrintest (Calcitonin-Stimulationstest)
Bestimmung von Calcitonin im EDTA-Plasma, tiefgefroren
Indikation:
-Verdacht auf Schilddrüsen-Ca bei basal normalen Calcitonin werten, zur postoperativen Nachsorge, zur frühzeitigen Ent-
deckung von Mikrokarzinomen.
-Familienscreening bei Angehörigen von Schilddrüsen-
Ca-Patienten, da familiäre Häufung beim medullären Schild-
drüsenkarzinom (ggf. Analyse des RET-Proto-Onkogens).
Durch-
führung:
-Erste Blutentnahme nüchtern.
-Gabe von 0,5 µg/kg KG Pentagastrin intravenös.
-Weitere Blutentnahmen nach 2, 5 und 10 Minuten.
Patienten mit medullärem Schilddrüsenkarzinom zeigen nach Pentagastringabe einen stark überhöhten Anstieg der Calcitonin-Spiegel auf das
Mehrfache des Ausgangswertes.
Postoperative Calcitoninwerte im Referenzbereich, die mit Pentagastrin
nicht stimulierbar sind, sprechen für eine klinische Heilung des C-Zell-Karzinoms.
Ein Anstieg der Calcitoninwerte im Verlauf bzw. Stimulierbarkeit bei Verlaufskontrollen (jährlich empfohlen) weisen auf eine Metastasierung hin.
Material:
je 1 ml EDTA-Plasma vor, sowie 2, 5 und 10 Min. nach Injektion,
tiefgefroren
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
Gefrierversand unbedingt beachten!
Sekretin-Provokationstest
Bestimmung von Gastrin im Serum, tiefgefroren
Indikation:
-V.a. Zollinger-Ellison-Syndroms (Gastrinom);
-Provokationstest zur Differenzierung einer tumorbedingten
Hypergastrinämie von anderen Formen der Gastrinerhöhung;
-Abklärung erhöhter basaler Gastrinspiegel.
Durch-
führung:
-Antazida sollten mind. 24 Std. vor Testdurchführung abgesetzt
werden.
-Zwei Nüchternblutentnahmen im Abstand von 10 Min. zur
Bestimmung des Basalwertes.
-Gabe von 2 IE Sekretin/kg KG intravenös als Bolus.
-Weitere Blutentnahmen 2, 5, 10, 15 und 30 Minuten nach
Injektion.
Liegt kein Gastrin-produzierender Tumor vor, kommt es allenfalls zu einem
minimalen transienten Anstieg der Gastrinsekretion.
Der Test wird als positiv bewertet, wenn es in der Initialphase nach SekretinInjektion zu einem Anstieg der Gastrinkonzentration kommt, (nach Literaturangaben auf Werte > 200 pg/ml, es gibt keine einheitliche Festlegung).
Material:
je 1 ml Serum, tiefgefroren
2 Proben vor Sekretinin-Injektion, weitere Proben 2, 5, 10, 15
und 30 Minuten nach Injektion
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
Gefrierversand unbedingt beachten!
306
Funktionsteste
TRH-Test
Bestimmung von TSH im Serum, ggf. auch Bestimmung von fT4 aus der
ersten Probe
Indikation:
-V.a. Funktionsstörungen der Schilddrüse;
-Therapiekontrolle bei Substitution von Schilddrüsen-Hormonen.
Durch-
führung:
-Erste Blutentnahme nüchtern.
-Dann Gabe von 200 µg TRH (z.B. Antepan-Henning) intravenös.
-Bei Kindern 7 µg TRH/kg Körpergewicht.
-Zweite Blutentnahme 30 min nach TRH-Injektion.
TSH-Anstieg <2 mIU/l
Euthyreose
Hinweis auf beginnende Schilddrüsen-Autonomie, Frühphase eines M. Basedow oder
Substitutionstherapie mit Schilddrüsenhormonen
fT3 W, fT4 W
Hinweis auf klinisch manifeste Hyperthyreose
oder ausreichende Substitutionstherapie
fT3 U, fT4 U
Hinweis auf sekundäre (zentrale) Hypothyreose
TSH-Anstieg 2-25 mIU/l
Euthyreose
Regelrechter TSH-Anstieg, Funktionsstörung
des Regelkreises Hypophyse/ Schilddrüse
ausgeschlossen
TSH-Anstieg >25 mIU/l
Euthyreose
Hinweis auf latente Hypothyreose, Jodverwertungsstörung , extremen alimentären
Jodmangel oder Frühstadium einer chronischen Thyreoiditis
fT3 U, fT4 U
Hinweis auf manifeste Hypothyreose
Material:
je 1 ml Serum vor, sowie 30 Min. nach Injektion
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
Xylose-Belastungstest
Bestimmung von D-Xylose im 5 Std.-Sammelurin
Bestimmung von D-Xylose im NaF-Blut (oder im Serum, idealerweise abzentrifugiert),
Indikation:
-Differentialdiagnostik der Malabsorption;
-V.a. glutensensitive Enteropathie;
-V.a verminderte glomeruläre Filtrationsrate (D-Xylose-Bestim-
mung im NaF-Blut)
307
Funktionsteste
Durch-
führung:
-Der Patient sollte nüchtern sein!
-Der Patient sollte während des Testes ruhen!
-Vor Testbeginn die Blase entleeren.
Im Urin
-Dann 25 g D-Xylose in 500 ml Tee zu trinken geben.
-Kinder erhalten 0,5 g/kg Körpergewicht (max. 25g als 5%ige
Lösung innerhalb 5-10 Minuten).
-In den nächsten 2 Stunden die gleiche Menge ungesüßte
Flüssigkeit trinken lassen.
-Gesamte Flüssigkeitsmenge 1 Liter, bei Kindern 600 ml/m²
Körperoberfläche.
-Nach der Xylosegabe den Urin 5 Stunden lang sammeln,
Sammelmenge bestimmen.
Im Blut
-Erste Blutentnahme für den Basalwert.
-Xylosegabe und Flüssigkeitsmengen siehe oben!
-Weitere Blutentnahme nach 2 Stunden, bei Kindern nach
1 Stunde.
Der Test dient der Überprüfung der Resorptionsfähigkeit des proximalen
Dünndarms.
-Beim Gesunden wird das Monosaccharid Xylose vollständig im oberen
Dünndarm resorbiert, unverändert und vollständig renal wieder ausgeschieden.
-Eine verminderte Ausscheidung von Xylose im Beobachtungszeitraum bei
verminderten Serumspiegeln läßt auf ein Malabsorptionssyndrom (Zöliakie,
Sprue) schließen.
-Eine verminderte Ausscheidung bei normalen Serumspiegeln wird bei eingeschränkter glomerulärer Filtration beobachtet.
-Falsch niedrige Werte findet man bei Erbrechen, verlangsamter Magenentleerung, beschleunigter Dünndarmpassage (Enteritis, Karzinoidsyndrom), ausgedehnten Ödemen und Aszites, pathologischer Darmflora
(Xylose-metabolisierende Bakterien) und nach Medikamenteneinnahme
(Aspirin, Indometacin).
Xylose im 5 Stunden-Sammelurin
Erwachsene scheiden 22–32% der verabreichten Xylosemenge in 5 Stunden aus.
Kinder scheiden 16–33 % der verabreichten Xylosemenge in 5 Stunden aus.
Xylose im Serum
Erwachsene, 2 Stunden nach Belastung mit 25g Xylose: >25 mg/dl
Kinder, 1 Stunden nach Belastung: >30 mg/dl
Material:
10 ml eines 5 Stunden-Sammelurins unter Angabe der Sammel menge,
je 1 Röhrchen NaF-Blut oder je 1 ml Serum (abzentrifugiert)
vor, sowie 2 Stunden (Erwachsene) bzw 1 Stunde (Kinder) nach
Einnahme von Xylose
Auf exakt beschriftete Proben achten (Entnahmezeit)!
308
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