Gesunder Start in den Tag

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Ern ä hrung
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Cornflakes und gesüsste
Frühstücksflocken sind beliebter
als gesunde Haferflocken –
bewirken aber nur einen kurzfristigen Leistungsschub.
haben einen deutlich tieferen BodyMass-Index (BMI) als jene, die manchmal, nur am Wochenende oder fast nie
frühstücken. Zudem haben die Frühstück-Esser bei drei von fünf MotorikTests bessere Resultate erzielt als die
anderen. Bei Kindern, welche auf die
Mahlzeit am Morgen verzichten, leiden
die Konzentration und die geistige Leistungsfähigkeit. Wer hingegen ausgewogen frühstückt, kann sich in der
Schule richtig konzentrieren und damit
besser lernen.
Energiespeicher langanhaltend füllen
Gesunder Start in den Tag
Wer sich am Morgen ein ausgewogenes Frühstück gönnt, lebt besser –
dies gilt für Erwachsene ebenso wie für Kinder. Doch was ist unter einem
ausgewogenen Frühstück zu verstehen? Und wie sehen die Frühstückgewohnheiten von Schülerinnen und Schülern aus?
Von Rahel Brönnimann
Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Diese Aussage würden
die Autoren einer kürzlich im Fachmagazin «Circulation»* erschienen Studie
sicher unterschreiben: Sie haben herausgefunden, dass Männer, die das
Frühstück auslassen, ein 27 Prozent
höheres Herzinfarktrisiko haben als
Männer, die mit einem Frühstück in den
Tag starten. Doch nicht nur für Erwachsene, auch für Kinder ist ein ausgewogenes Frühstück massgebend für
eine gute Gesundheit.
Frühstück fördert Leistungsfähigkeit
Primarschulkinder, die regelmässig frühstücken, sind motorisch leistungsfähiger als ihre Schulkameraden – und sie
sind weniger dick. Dies hat letztes Jahr
ein Forschungsteam der ETH Zürich*
herausgefunden: Seit mehreren Jahren
führen die Forscher Sporttests mit
Zürcher Primarschulkindern durch und
befragen sie zu ihren Ernährungsgewohnheiten. Die Forscher haben gezeigt: Kinder, die regelmässig mit einem Frühstück in den Tag starten,
Doch was ist ein gesundes Frühstück?
Kinder brauchen am Morgen Kohlenhydrate, um den Energiespeicher aufzufüllen – denn über Nacht werden die
Kohlenhydratreserven in Leber und
Muskulatur aufgebraucht. Allerdings
füllen nicht alle Kohlenhydrate den
Speicher langanhaltend: Weissbrot,
gezuckerte Flöckli und FrühstückFlakes, aber auch süsse Brotaufstriche
wie Marmelade oder Nougat bewirken
nur einen kurzfristigen Leistungsschub.
Damit die Kinder langanhaltend mit
Energie versorgt werden, eignen sich
Vollkornbrot oder Haferflocken besser:
Sie enthalten Ballaststoffe, die langsam
und regelmässig ans Blut abgegeben
werden und das Kind langfristig mit
Energie versorgen. Ergänzend zu den
Kohlenhydraten sorgen Milchprodukte,
Obst und Gemüse für ein ausgewogenes Frühstück: Ein Glas Milch, ein
Joghurt oder ein Stück Käse füllen den
Eiweissspeicher, eine Frucht oder ein
Gemüse liefert dem Körper Vitamine
und Mineralstoffe.
Fortsetzung Seite 4 [ 4 ]
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Wie regelmässig und was frühstücken Kinder?
Die Mehrheit der von der ETH Zürich
befragten Primarschulkinder frühstückt
täglich – eines von vier Kindern jedoch
nicht: 16.6 Prozent essen nur manchmal, 2.9 Prozent fast nie und 4 Prozent
nur an Wochenenden Frühstück. Bei
den jüngeren Kindern konnten kaum
Unterschiede zwischen Mädchen und
Jungen festgestellt werden. Anders bei
den älteren Schülern: Die schulärztlichen Untersuchungen der Stadt Bern
zeigen, dass Mädchen deutlich häufiger
auf die Morgenverpflegung verzichten
als Jungen: In den letzten vier Jahren
lag der Anteil an Achtklässlern ohne
Frühstück und Znüni bei 15 bis 22.8
Prozent – bei den Mädchen lag dieser
Anteil immer deutlich höher als bei
Jungen.
Was die Kinder bei der ersten Mahlzeit
des Tages zu sich nahmen, unterschied
sich stark: Über 70 Prozent der von der
ETH befragten Schulkinder assen Brot
mit Aufstrich – am liebsten Nutella, gefolgt von Konfitüre und Honig. Cornflakes (17.8%) und gesüsste Frühstücksflocken (17.8%) waren bei den Kindern
beliebter als Müesli (12%). Zu Trinken
gab es bei den Meisten Ovomaltine und
Schokolade (28.8%), gefolgt von Milch
(27.6%) und Wasser (23.3%).
Znüni als Muntermacher
Selbst wenn die Kinder täglich und ausgewogen frühstücken, darf ein Znüni in
der grossen Pause nicht fehlen: Dieses
verpasst den Kindern den nötigen
Energieschub bis zum Mittagessen. Bei
Kindern, die ausgiebig gefrühstückt
haben, reicht eine kleine Zwischenmahlzeit – wer am Morgen mit leerem
Magen zur Schule geht, sollte beim
Znüni kräftiger zugreifen. Die Unterstufenlehrerein Evelyne Gubler erzählt:
«Leider haben nicht immer alle Kinder
ein Znüni dabei. Die Schülerinnen und
Schüler, welche keines haben, klagen
oft über Hunger – bereits vor der grossen Pause und anschliessend bis zum
Mittagessen. Bei diesen Kindern beobachte ich einen Leistungseinbruch und
auch einen Konzentrationsmangel.» Die
grosse Mehrheit ihrer Klasse ist aber in
der Regel mit Znünis wie Apfel, Banane,
Rüebli, Sandwich, Müsli-Riegel, Vollkornsnacks oder einem Stück Brot ausgerüstet. Auch beim Thuner Mittelstufenlehrer Christoph Greuter bringen die
meisten Schüler Znüni mit, allerdings in
ganz unterschiedlichen Varianten: Von
ausgewogenen und gesunden Znünis
bis hin zu der vom Schüler selbst eingepackten Familienpackung Paprikachips beobachtet er alles. Bei den von
der ETH befragten Schülern hatten drei
Viertel ein Znüni dabei – die Mädchen
öfter (81%) als die Jungen (69%). Mehr
als ein Drittel der Kinder verpflegte sich
mit einer Frucht, beliebt waren aber
auch Sandwiches, Müsliriegel oder Gemüse.
^
Die Ernährungsscheibe
für Kinder stellt fünf
Ernährungsbotschaften
mit praktischen Tipps
bildlich dar.
weist in diesem Fall die Ernährungsscheibe der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung. Die Scheibe zeigt
auf einen Blick, worauf es bei einer
gesunden Ernährung von 5- bis 12-jährigen Kindern ankommt. Ergänzend
gibt es einen kurzen Begleittext für
Eltern – dieser ist auf www.sge-ssn.ch
in zehn Sprachen erhältlich.
Ernährungsscheibe für Kinder
Mit verschiedenen Projekten versuchen
Gesundheitsorganisationen die Bevölkerung für eine genussvolle, aber ausgewogene Ernährung zu sensibilisieren.
Ein bekanntes Hilfsmittel ist die Lebensmittelpyramide: Lebensmittel der unteren Pyramidenstufen werden in grösseren, solche der oberen Stufen in
kleineren Mengen benötigt. Die Kombination der Lebensmittel im richtigen
Verhältnis macht eine gesunde Ernährung aus. Für Kinder ist die Pyramide
allerdings nicht immer das richtige
Hilfsmittel, um eine ausgewogene Ernährung zu erklären – gute Dienste er-
Weitere Informationen zu ausgewogener
Ernährung sowie Unterlagen und Materialien finden Sie auf www.sge-ssn.ch oder
www.suissebalance.ch.
*Quellen:
Cahill et al.:Prospective Study of Breakfast Eating and Incident
Coronary Heart Disease in a Cohort of Male US Health Professionals, in: Circulation. 2013; 128: 337-343
Baldinger et al.: Swiss children consuming breakfast regularly
have better motor functional skills and are less overweight than
breakfast skippers, in: J Am Coll Nutr. 2012 Apr;31(2):87-93.
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