Rundschreiben Nr. 44

Werbung
Mai 2014
www.alomed.de
Rundschreiben Nr. 44
AKTUELLES ZUR LEISHMANIOSE
Allopurinol, welche Dosierung, wie lange und wie mach ich die
Therapiekontrolle?
Diese Fragen werden in der gemeinsamen Studie (Doktorarbeit Frau Helm) von unserem Labor
und dem Institut für Parasitologie der Universität Zürich, publiziert im Schweizer Archiv für
Tierheilkunde Band 155, Heft 10, 559-567 (2013) behandelt:
In der Schlussfolgerung heißt
es dort:
„In einem Nicht-Endemiegebiet
zeigt die kostengünstige und gut
verträgliche Monotherapie mit
Allopurinol eine überzeugende
Wirkung, solange die Tiere nicht
an einer Niereninsuffizienz leiden.
Während einer Langzeittherapie
mit Allopurinol sollte bei Hunden
mit Leishmaniose das Blutbild,
der
AGQ
(Albumin
und
Gesamteiweiß) und die NierenParameter (Harnstoff und Kreatinin) 1 Monat nach Therapiebeginn und danach alle 3 Monate überprüft
werden. Bei klinisch und/oder labordiagnostisch unauffälligen Hunden mit nachgewiesener Infektion
sollten diese Parameter alle 6 Monate kontrolliert werden. Serologische Verlaufskontrollen sind in
Intervallen von 6 – 12 Monaten zu empfehlen.“
Die Publikation können Sie gerne bei uns anfordern.
Keine Leishmanien-Antikörper nachgewiesen!
Ist bei dem aus Spanien stammenden Hund damit eine Leishmaniose
ausgeschlossen?
Die Diagnose Leishmaniose wird bei entsprechender Anamnese, Klinik und Laborparametern
durch den Nachweis von Erreger-spezifischen Antikörpern (IFAT) gestellt. (Zur Bestätigung der
Diagnose kann der PCR-Nachweis von Leishmanien-DNA aus Knochenmark-, Haut-, Milz- und
Lymphknotenbioptat oder aus Synovia und EDTA-Blut eingesetzt werden).
Doch wie ist ein negativer IFAT zu interpretieren? Hierzu sind 2 Punkte von Bedeutung:
1. Die canine Leishmaniose, hervorgerufen durch eine Infektion mit dem Protozoon
Leishmania infantum zeigt eine Inkubationszeit von ca. 4 Wochen bis zu mehreren
Jahren.
2. Ob ein einmal infizierter Hund den Erreger jemals wieder eliminieren kann ist ungewiss.
Daraus folgt
 dass bei aus Endemieregionen stammenden Hunden, die jetzt in einer NichtendemieRegion leben, auch bei aktuell negativem Antikörpernachweis eine sich entwickelnde

Leishmaniose nicht auszuschließen ist. Ein aktuell negativer Antikörper-Titer hat damit
keinen prognostischen Wert. Bei negativem Resultat der Erstuntersuchung empfehlen
sich daher bei Hunden aus Endemieregionen, Titerkontrollen in ca. 3-6-monatlichen
Abständen.
dass Hunde ohne Symptomatik, aber mit positivem Antikörpernachweis innerhalb
weniger Wochen oder auch erst nach Monaten symptomatisch werden können.
UND WIE DIAGNOSTIZIEREN SIE DIE BORRELIOSE?
Zur Borreliose-Diagnostik beim Hund werden heute vielfach noch sogenannte Screening-Tests
wie ELISA oder IFAT empfohlen und eingesetzt.
Diese Tests mit Vollantigenen oder Antigen-Gemischen können nicht zwischen den
hochspezifischen und weniger spezifischen Borrelien-Antikörpern unterscheiden, da sie ja
sozusagen wie mit einer Waage nur die jeweilige Summe aller vorhandenen Antikörper messen.
Somit können viele weniger spezifische Antikörper ein ‚hohes Gewicht’ (=positives Testresultat)
erzeugen, oder wenig hochspezifische Antikörper ein ‚niedriges Gewicht’ (=negatives Resultat).
Auch Verfahren, die nur 1 Antikörper-Spezifität (z.B. das sog. C6) erfassen, haben
schwerwiegende Nachteile, da diese nicht zu jedem Zeitpunkt der Infektion nachgewiesen
werden können.
Mit dem Immunoblot/Westernblot ist als einzigem Verfahren eine differenzierte und damit
sichere Aussage zum Vorliegen von Borrelien-spezifischen Antikörpern möglich.
Einen Suchtest, oder C6-ELISA vorauszuschicken, verringert entweder Sensitivität und/oder
Spezifität
des
Antikörper-Nachweises
oder
erfordert
dann
zusätzlich
den
Immunoblot/Westernblot als Bestätigungstest.
Warum dann nicht gleich das sicherste Nachweisverfahren einsetzen?
Zur Veranschaulichung sehen Sie unten 4 Beispiele für Immunoblot-Ergebnisse bei Hunden und
ihre Interpretation:
Nachgewiesene Borrelien-Antikörper im rekombinanten Immunoblot :
p100 VlsE
p41 p39
OspA OspC
p18
Interpretation
IgM-Blot: Frische Infektion (OspC)
IgG-Blot: Reaktivierte Infektion (p100, VlsE, p39, OspC)
IgG-Blot: Impfstatus (p100, VlsE, OspA, OspC)
IgG-Blot: Chronische Infektion (p100, VlsE, p39, p18)
Wir empfehlen also bei Hund und Pferd keinen Screening-Test und keine 2-Stufen-Diagnostik,
sondern direkt den aussagekräftigen rekombinanten Immunoblot zum Nachweis von BorrelienAntikörpern. Die Antikörper-Konstellationen werden in Verbindung mit den uns mitgeteilten
anamnestischen und klinischen Daten fallbezogen interpretiert.
Eine Therapiekontrolle empfiehlt sich frühestens 3 Monate nach Beendigung der Antibiose.
Herunterladen