B Finanzmärkte als Ort der Kapitalübertragung B1 Festverzinsliche Wertpapiere (Anleihen) Instrument, bei dem der Kapitalnehmer eine feste nominale Zinszahlung als Bezahlung für das geliehene Kapital verspricht. Solche Schuldverschreibungen sind häufig handelbar (Inhaberschuldverschreibungen). Die Anleihe – und damit der Zahlungsanspruch – kann an Dritte verkauft werden. Kapitalnehmer Kapitalgeber Unternehmen oder öffentliche Hand als Herausgeber der Anleihe Erster Käufer der Anleihe und zudem Käufer und Verkäufer auf Markt Herausgabepreis Feste Zinszahlungen an den Inhaber der Anleihe Handel der Anleihe Herausgabepreis nach Ablauf der Laufzeit Käufer und Verkäufer und möglicherweise Inhaber am Ende der Laufzeit B Finanzmärkte als Ort der Kapitalübertragung B1 Festverzinsliche Wertpapiere (Anleihen) Preis der Anleihen (Kurs) ist durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Akteure auf dem Markt sind die Herausgeber der Anleihen (Kapitalnehmer) als Verkäufer sowie die Kapitalgeber als Käufer von Anleihen. Kapitalgeber können sich aber auch wieder von der Anleihe trennen und treten dann als Verkäufer am Kapitalmarkt auf. Die Nachfrage und damit der Preis ist unter anderem abhängig von der Sicherheit der festgelegten Geldzahlungen steigendes Ausfallrisiko führt zu geringerem Preis. Die Rendite einer Anleihe wird bestimmt durch die Höhe der festen Zinszahlungen und die Höhe des Kaufpreises (Kurs). Feste Zinsen bei sinkendem Kaufpreis auf dem Anleihemarkt führen zu steigender Rendite. Der Herausgeber einer Anleihe muss – um die Anleihe verkaufen zu können – Zinszahlungen an die vom Markt geforderte Rendite anpassen. Stark – – – – vereinfachtes Zahlenbeispiel: Herausgeber verkauft im Jahr 2010 eine Anleihe mit zehnjähriger Laufzeit für 100 € mit dem Versprechen, dem Inhaber jährlich 10 % Zinsen, also 10 € zu zahlen. Zudem erhält der Inhaber nach dem Ende der Laufzeit die 100 € vom Herausgeber zurück. Die jährliche Rendite beträgt also ursprünglich rund 10 %. Nach wenigen Tagen versucht der Käufer, die Anleihe wieder zu verkaufen. Er findet aber keinen Käufer zum ursprünglichen Preis von 100 €. Er kann die Anleihe für nur 50 € verkaufen. Der Käufer und somit der neue Inhaber der Anleihe erhält jetzt 10 Jahre lang 10 € und am Ende auch noch 100 € Rückzahlung für seine 50 € Investition. Das sind rund 20 € im Jahr für eine Investition von 50 €. Die jährliche Rendite beträgt somit jetzt rund 40 %. Will der ursprüngliche Herausgeber eine neue Anleihe platzieren, dann müsste er statt der bisherigen 10 € jährlicher Zinszahlungen jetzt rund 40 € bieten, um die Renditen der alten und neuen Papiere anzugleichen. Es gilt das Gesetz des Marktes, dass ein gleiches Produkt den gleichen Preis hat.