Biosignalverarbeitung Inhalt

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Biosignalverarbeitung
Werner Backfrieder
Studiengang Medizin-Informatik
Inhalt
• Grundlagen der Elektrizitätslehre
– Signale
•
•
•
•
•
Fourieranalyse
Digitalisierung von Signalen
lineare zeitinvariante Systeme (LTI-Systeme)
digitale Filter
adaptive Filter
– Wiener Filter
– PCA-Filter
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1
Grundlagen der Elektrizitätslehre
Inhalt
• Elektrostatik
• Ohm’scher Kreis
– Kirchoff’schen Gesetze
• Wechselstromkreis
– kapazitiver und induktiver Widerstand
– RC-Glied als Filter
– LC-Schwingkreis
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Coulombsches Gesetz
•
Kraft (Wechselwirkung) zwischen zwei geladenen Teilchen
– direkt proportional zum Produkt der Ladungen q1 und q2 [Coulomb]
– indirekt proportional zum Quadrat des Abstandes
r
q1
F=
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q2
q1 ⋅ q2
4πε 0 r 2
1
ε0= 8,854*10-12As/Vm
Dielektrizitätskonstante des Vakuums
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Elektrisches Feld
•
Elektrisches Feld
– Jeder Ladung ist ein elektrisches Feld zugeordnet. Das die elektrische
Feldstärke E entspricht jener Kraft, die auf eine positive Einheitsladung (1C)
ausgeübt wird.
– Das elektrische Feld ist eine vektorielle Größe (Betrag / Richtung)
– Richtung: Die Feldrichtung wird durch die Bewegungsrichtung eines positiv
geladenen Teilchens im Feld bestimmt.
– Betrag = Feldstärke
E = F /q
E (r ) =
1
q
4πε 0 r 2
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Feld einer Punktladung q,
Abhängigkeit von r.
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Feldlinien
• Feldlinien dienen zur Veranschaulichung des elektrischen Feldes.
• Die Feldlinie zeigt die Richtung des Feldes im Raum an.
• Die Dichte der Feldlinien ist ein Maß für die Feldstärke.
(a)
(b)
(c)
Beispiele elektrischer Felder: (a) elektrische Monopole, (b) Dipol,
(c) homogenes Feld eines Plattenkondensators
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Potential - Spannung
• Das Potential Φ eines Punktes r in einem Feld, ist jene Arbeit, die
verrichtet werden muß, um eine Einheitsladung im Feld E von einem
Bezugspunkt r0 nach r zu bringen.
• Das Potential ist immer von einer Eichkonstante Φ(r0) abhängig.
• Die Spannung ist der Potentialunterschied zwischen zwei Punkten
im Feld U=Φ(r2)-Φ(r1)
homogenes Feld
inhomogenes Feld
r
r
r0
r0
r r
Φ ( r ) = ∫ E ⋅ dr
Φ (r ) = E ⋅ (r − r0 )
Arbeit=Kraft x Weg
r
r0
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Stromkreis
• Eine Spannungsquelle und ein Verbraucher bilden einen
elektrischen Stromkreis.
U
+
I
R
• Der Zusammenhang zwischen der Stromstärke I, der angelegten
Spannung U und dem ohmschen Widerstand R ist durch das
Ohmsche Gesetz gegeben.
U = R⋅I
• Definition des Stroms: Ladung die pro Zeiteinheit durch einen
Leiterquerschnitt fließt.
dQ
I=
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dt
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Kirchhoffsche Gesetze
• 1. Kirschoffsches Gesetz, Knotenregel
– Die Summe der an einem Knoten zu- und abfließenden Ströme ist
gleich Null.
I1
I
I=I1+I2 Ladungserhaltung
I2
• 2. Kirchhoffsches Gesetz, Maschenregel
– In einer Schleife ist die Summe aller Spannungen gleich Null.
U
U=-U1
Die beiden Spannungen
sind gegengleich.
Die Stromquelle baut die
Spannung U auf, die als
Spannung U1 am Widerstand R
abfällt.
+
R
U1
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Spanungsteiler
1.
2.
3.
4.
5.
U=U1+U2
U1=U-R2I
U1=U-R2U/(R1+R2)
U1=U(1-R2/(R1+R2))
U1=(R1/(R1+R2))U
U
+
R1
U1
R2
U2
Beispiel Biosignale: Biologische Signale sind durch geringe
Signalstärke und hohen Innenwiderstand (R2) gekennzeichnet. Um
ein Signal in entsprechender Güte zu messen, muss die
Messschaltung über einen hochohmigen Eingang (R1) verfügen.
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Kondensator - Impedanz
Werden die beiden Platten eines
Kondensators ungleich aufgeladen, so
wird ein elektrisches Feld im Inneren
des Kondensators aufgebaut. Die dem
Feld zugeordnete Spannung und die
Ladung des Kondensators bilden den
Zusammenhang:
Q = C ⋅U
Durch Anlegen einer Wechselspannung lädt und entlädt sich der Kondensator
periodisch. Der Zusammenhang von Strom und Spannung im Kondensator lässt
sich wie folgt darstellen:
dQ
; U = U s cos(ωt )
dt
dQ
dU
=C
= −CU sω sin(ωt )
dt
dt
I=
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Strom-Spannung Kondensator
Der Strom läuft der Spannung um 90o=π/2 vor. Die Phasenverschiebung
beträgt Φ=+π/2.
I = −ωCU s sin(ωt ) = ωCU s cos(ωt + π / 2)
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Impedanz Kondensator
Analog dem Ohmschen Gesetz U=R.I wird für Wechselstrom die Beziehung
zwischen Spannung und Strom durch die Impedanz Z ausgedrückt, dabei
handelt es sich wegen der Phasenbeziehung um eine komplexe Größe.
Im
U = U s cos(ωt + π / 2)
I = ωCU s cos(ωt + π / 2)
I
U = Z ⋅I
Z =−
Φ=π/2
i
ωC
Re
U
Darstellung in der komplexen Ebene
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RC-Glied
RC-Glied einfache Form des Tiefpass-Filters, i.e. ein frequenzabhängiger
Spannungsteiler. Das Übertragungsverhalten ist das Verhältnis der
Eingangsspannung Ue zur Spannung Ua, die am Kondensator abfällt.
R
Ua
Ue
C
i
−
Ua
1
= ωC =
Ue R − i
1 + iωRC
ωC
2
Ua
1
=
Ue
1 + (ωRC ) 2
ω<<1/RC: das Übertragungsverhältnis geht gegen 1, d.h. tiefe Frequenzen
gehen durch, Tiefpass
ω>>1/RC: hohe Frequenzen werden abgeschwächt, Phasenverschiebung
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Lorentzkraft
Bewegt sich ein elektrisch geladenes Teilchen in einem Magnetfeld, wird
es durch die Lorentzkraft abgelenkt. Die Richtung der Kraft ist senkrecht
zur Bewegungsrichtung und zum Magnetfeld.
r
r r
F = q ⋅ (v × B )
q Ladung
v Geschwindigkeit
B Magnetfeld.
Spule - Selbstinduktion
Eine an eine Spule angelegt Wechselspannung bewirkt eine Umkehr des
Stromes, bei gleichzeitig aufgebautem Magnetfeld, dadurch wird eine
Spannung induziert, die dem Strom entgegenwirkt, die
Selbstinduktionsspannung.
U = −L
dI
dt
L Induktivität der Spule
I Strom
U Spannung
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LC-Schwingkreis
UC +U L = 0
Q
dI (t )
−L
=0
C
dt
I (t )
d 2 I (t )
−
−L
=0
C
dt 2
eα t
− L α 2 e αt = 0
I (t ) = eαt ⇒ −
C
1
i
α2 = −
⇒α = ±
LC
LC
−
komplexes periodisches Signal
±i
e
1
t
LC
= cos(±
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1
1
t ) + i sin(±
t)
LC
LC
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