Chehil/Kutcher Das Suizidrisiko Verlag Hans Huber Programmbereich Psychiatrie © 2014 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus: Sonia Chehil, Stan Kutcher (Hrsg.); Das Suizidrisiko. 1. Auflage. © 2014 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus: Sonia Chehil, Stan Kutcher (Hrsg.); Das Suizidrisiko. 1. Auflage. Sonia Chehil Stan Kutcher Das Suizidrisiko Abschätzung der Suizidgefahr und Umgang mit Suizidalität Aus dem Englischen von Christof Goddemeier Verlag Hans Huber © 2014 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus: Sonia Chehil, Stan Kutcher (Hrsg.); Das Suizidrisiko. 1. Auflage. Die Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel Suicide Risk Management bei Wiley-Blackwell. © 2012 by John Wiley & Sons, Ltd. Lektorat: Dr. Klaus Reinhardt Herstellung: Daniel Berger Umschlagillustration: Franz Marc: Tierschicksale (Die Bäume zeigten ihre Ringe, die Tiere ihre Adern), 1913, © Kunstmuseum Basel Druckvorstufe: Claudia Wild, Konstanz Druck und buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co., Göttingen Printed in Germany Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Anregungen und Zuschriften bitte an: Verlag Hans Huber Lektorat Medizin/Gesundheit Länggass-Strasse 76 CH-3000 Bern 9 Tel: 0041 (0)31 300 4500 [email protected] www.verlag-hanshuber.com 1. Auflage 2013 © 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern ISBN 978-3-456-85197-6 © 2014 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus: Sonia Chehil, Stan Kutcher (Hrsg.); Das Suizidrisiko. 1. Auflage. 5 Inhalt Einleitung 1. Warum Achtsamkeit gegenüber Suizidalität und ihre Einschätzung wichtig sind Was man über das Phänomen Selbsttötung wissen sollte Wie Angaben von Suizidraten und Suizidrisiko weltweit zu verstehen sind Welche Rolle spielen Gesundheitsberufe beim Umgang mit dem Suizidrisiko? Was erschwert die Einschätzung von Suizidalität und Suizidprävention? Kann man einen Suizid exakt vorhersagen? 2. Suizidgefährdung verstehen Protektive und Risikofaktoren Alter Geschlecht Aktuelle Suizidalität Frühere Suizidalität und frühere suizidale Handlungen Psychiatrische Vorgeschichte Symptome psychischer Erkrankungen Somatische Anamnese Familienanamnese Biographische Anamnese Persönlichkeit 9 11 11 11 15 15 20 23 23 27 28 33 37 40 48 49 52 54 59 © 2014 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus: Sonia Chehil, Stan Kutcher (Hrsg.); Das Suizidrisiko. 1. Auflage. 6 Das Suizidrisiko Kann man jeden Suizid verhindern, wenn all diese Faktoren bekannt sind? 60 61 Was ist zu tun? 3. Einschätzung des Suizidrisikos Erster Schritt: Vorbereitet sein Zweiter Schritt: Auf Warnzeichen achten Dritter Schritt: Gegenwärtige Suizidalität erfassen Vierter Schritt: Früheres suizidales Verhalten erfassen Fünfter Schritt: Risiko- und protektive Faktoren erfragen Sechster Schritt: Fazit Siebter Schritt: Ziele möglicher Interventionen benennen 67 70 72 75 84 89 95 95 4. Ein Instrument zur Einschätzung des Suizidrisikos (TASR) Leitfaden für TASR 99 100 5. Spezielle Aspekte bei der Einschätzung des Suizidrisikos 105 Chronisch suizidale Patienten und Patienten, die sich häufig selbst verletzen 105 Suizidgefährdete Jugendliche 111 Suizidgefährdete Ältere 117 6. Suizidprävention 123 Strategien 123 Probleme der Suizidprävention hinsichtlich der Bevölkerung 124 Probleme der Suizidprävention hinsichtlich des Individuums 127 7. Interventionsmöglichkeiten Schritt 1: Sorgen Sie für die unmittelbare Sicherheit des Patienten Schritt 2: Legen Sie die erforderlichen Maßnahmen fest Schritt 3: Akute Schutzmaßnahmen im Krankenhaus oder zu Hause Schritt 4: Entscheiden Sie über mögliche Interventionen 129 129 130 131 133 © 2014 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus: Sonia Chehil, Stan Kutcher (Hrsg.); Das Suizidrisiko. 1. Auflage. Inhalt 7 Schritt 5: Sorgen Sie für eine kontinuierliche Überwachung und Einschätzung 135 8. Nach einem Suizid: Wie geht es den Hinterbliebenen? 137 Was ist zu tun? 141 9. Wie geht es den Helfern, wenn ein Patient sich suizidiert? 145 Was ist nötig, um mit suizidalen Patienten zu arbeiten? 146 Was tun Sie, wenn einer Ihrer Patienten sich das Leben nimmt? 147 Teams, Kollegen und Hilfseinrichtungen: Was können sie tun? 148 10. Fallbeispiele für Gruppenarbeit oder Selbststudium 151 Anhang A: Skala zur Einschätzung des Suizidrisikos (TASR) 157 Anhang B: 6-Punkte-Skala zur Erfassung jugendlicher ­Depressivität nach Kutcher (KADS) 161 Anhang C: Mein Vorsorgeplan 163 Sachregister 167 © 2014 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus: Sonia Chehil, Stan Kutcher (Hrsg.); Das Suizidrisiko. 1. Auflage. © 2014 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus: Sonia Chehil, Stan Kutcher (Hrsg.); Das Suizidrisiko. 1. Auflage. 9 Einleitung Es ist unmöglich, das Phänomen Selbsttötung vollständig zu begreifen. Die Gründe, sich zu suizidieren, sind unterschiedlich und vielgestaltig und umfassen jeweils eine spezifische Mischung biologischer, psychosozialer und kultureller Faktoren. Ein Suizid geschieht nicht im luftleeren Raum. Er ist der letzte Schritt auf einem langen Weg. Bei vielen Menschen, die sich entschieden haben, ihrem Leben ein Ende zu setzen, wird man die Frage nach dem «Warum» niemals beantworten können. Im Einzelnen kann eine Selbsttötung sein: • Flucht vor Verzweiflung und Leid • Befreiung von anhaltenden seelischen oder körperlichen • • • • • • • • • • • • Schmerzen Reaktion auf eine stigmatisierende Erkrankung ein Ausweg bei Hoffnungslosigkeit Folge akuter Intoxikation Reaktion auf befehlende akustische Halluzinationen Ausdruck bizarrer und grandioser Wahnvorstellungen Ausdruck religiöser Hingabe Ausdruck politischer Überzeugung ein Versuch, Buße zu tun die Hoffnung auf Vereinigung mit verstorbenen Angehörigen die Hoffnung auf Wiedergeburt Rache eine Möglichkeit, die Familienehre aufrecht zu erhalten. © 2014 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus: Sonia Chehil, Stan Kutcher (Hrsg.); Das Suizidrisiko. 1. Auflage. 10 Das Suizidrisiko Alle im Gesundheitswesen Tätigen sollten wissen, wie man Suizidalität erkennt, einschätzt und handhabt. Denn viele Patienten machen suizidale Phasen durch. Die meisten Menschen mit Suizidgedanken und -plänen setzen diese nicht in die Tat um. Etliche, die einen Suizidversuch begangen haben, leben dennoch ein erfülltes Leben. Nicht selten führt ein Suizidversuch zu einem ersten Kontakt mit dem Hilfesystem. Manche Betroffene leiden unter einer psychischen Störung, die durch geeignete Behandlung gebessert werden kann, andere unter einer chronischen körperlichen Erkrankung. Manche sind den Belastungen ihres Lebens nicht gewachsen. In der Selbsttötung sehen die Betroffenen eine Lösung ihrer Probleme, manchmal sogar den einzigen Ausweg aus ihrem Leid. Wenn die im Gesundheitswesen Tätigen auf Risikofaktoren achten und angemessen auf suizidale Menschen eingehen, ermöglichen sie ihnen, sich für das Leben zu entscheiden. Suizidalität unterliegt dem Einfluss kultureller, religiöser, geographischer und sozioökonomischer Faktoren. Deshalb sollten Helfende den Inhalt dieses Buches an ihre jeweiligen Verhältnisse anpassen. Jeder suizidale Mensch braucht Helfer, die sorgfältig und besonnen mit ihm umgehen – unabhängig von den Umständen. Die Umstände unterscheiden sich, doch die Menschen sind ähnlich. Ziele dieses Buchs • Das Buch will über Epidemiologie, Risikofaktoren und weitere Aspekte der Selbsttötung informieren. • Es hilft beim Verständnis und bei der Einschätzung des Suizidrisikos. • Es stellt ein Programm für die klinische Suizidevaluierung bereit: den Leitfaden für die Einschätzung des Suizidrisikos (Suicide Risk Assessment Guide – SRAG) • Es stellt eine Methode zur Einschätzung des Suizidrisikos vor (Tool for Assessment of Suicide Risk – TASR) und zeigt ihre Anwendung im klinischen Alltag. © 2014 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus: Sonia Chehil, Stan Kutcher (Hrsg.); Das Suizidrisiko. 1. Auflage. 11 1 Warum Achtsamkeit gegenüber Suizidalität und ihre Einschätzung wichtig sind Was man über das Phänomen Selbsttötung wissen sollte Suizid ist ein weltweites Problem. Suizid stellt 1,4 % aller Krankheitsfälle weltweit (Global Burden of Disease) dar, und nahezu die Hälfte aller nicht-natürlichen Tode sind Selbsttötungen. Weltweit nehmen sich jedes Jahr etwa eine Million Menschen das Leben. Diese Zahlen sind schon beunruhigend genug, doch man schätzt, dass die Dunkelziffer noch weit höher ist. Jeder Mensch, der sich das Leben nimmt, lässt Menschen zurück – Eltern, Kinder, Ge­­ schwister, Freunde und Nachbarn. Jeder Suizid ist ein schwerer Schlag für Angehörige und Freunde. Suizid ist eine globale Tragödie. Weltweit sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Mord, Totschlag und Kriege. Eine effektive Prävention erfordert gut abgestimmte und intensive Anstrengungen. (Dr. Catherine Le Galès-Camus, WHO, Weltgesundheitstag 2006) Wie Angaben von Suizidraten und Suizidrisiko weltweit zu verstehen sind Schätzungen der Suizidprävalenz sind schwierig. Die Suizidraten einzelner Länder unterscheiden sich wesentlich voneinander. Unterschiedliche Methoden, entsprechende Daten zu sammeln © 2014 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus: Sonia Chehil, Stan Kutcher (Hrsg.); Das Suizidrisiko. 1. Auflage.