Verein STERNWARTE EDELSCHROTT ZVR-Zahl 673919502 Jahresprogramm 2015 WINTERPAUSE: Jänner, Februar, März. Führungen sind aber, geeignete Bedingungen vorausgesetzt, nach Anfrage und Anmeldung möglich. Bruno Eberhart, Tel.: 03145/381 oder 0664/9227408 Email: [email protected] MONATLICHE TREFFEN: Finden jeweils am 1. Freitag jeden Monats, ab 20Uhr, in der Sternwarte in St.Hemma statt. Dieser Termin wird zur Diskussion aktueller Ereignisse und natürlich auch zur Beobachtung genützt. Zu diesen Treffen sind nicht nur Vereinsmitglieder sondern alle an der Astronomie Interessierten herzlichst eingeladen. Bei ausgesprochenem Schlechtwetter bitte bei Herrn Bruno Eberhart (03145/381 oder 0664/9227408) nachfragen ob Treffen stattfindet. GENERALVERSAMMLUNG: Freitag, 17.April, 20Uhr00 in der Sternwarte in St.Hemma. Es findet heuer wieder eine Vorstandswahl statt, daher bitte um wieder zahlreiche Teilnahme! Bei geeignetem Wetter kann im Anschluss die Sternwarte auch für einen Blick in den Himmel genutzt werden. TAG DER OFFENEN TÜR: Nachdem das Wetter im vergangenen Jahr uns einen Streich spielte und diese Veranstaltung hartnäckig verhinderte hoffen wir heuer auf besseres Wetter! Es wird daher nicht langfristig vorgeplant sondern der Termin wird relativ kurzfristig mittels Einladung bekanntgegeben. ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN: Jeden Freitag, ausgenommen ist der 1.Freitag jeden Monats, bei Schönwetter. Führungen in der Winterpause nach Anfrage und Anmeldung möglich. Führungsbeginn: 20Uhr00 im April 21Uhr00 von Mai bis August 20Uhr00 im September und Oktober 19Uhr00 im November und Dezember FÜHRUNGEN AUS BESONDEREM ANLASS: Freitag, Samstag, Samstag, Mittwoch, Samstag, Montag, Montag, 20.März 13.Juni 18.Juli 12. August 22.August 28.September 14. Dezember ab 09Uhr00 ab 16Uhr00 ab 16Uhr00 ab 22Uhr00 ab 16Uhr00 ab 02Uhr00 ab 18Uhr00 Partielle Sonnenfinsternis Sonnenbeobachtung Sonnenbeobachtung Meteorstrom der Perseiden Sonnenbeobachtung Totale Mondfinsternis Meteorstrom der Geminiden Bei aktuellen besonderen Ereignissen werden zusätzliche Führungen angeboten. Die Führungsinhalte richten sich nach dem ausgegebenen Thema und den zum Führungszeitpunkt beobachtbaren Objekten. Führungen finden ausnahmslos bei Schönwetter statt, bei Schlechtwetter entfallen diese ersatzlos! Bei unsicherer Wetterlage kontaktieren sie bitte ab 3 Stunden vor Führungsbeginn eine der folgend genannten Telefonnummern. Die telefonische Erreichbarkeit ist bis zum Führungsbeginn gewährleistet! Auskünfte - Sonderführungen – Gruppenführungen – Terminvereinbarung Bruno Eberhart, Tel.: 03145/381 oder 0664/9227408 Email: [email protected] Sonderführungen bzw. Gruppenführungen mit größerer Teilnehmeranzahl sind nach Vereinbarung möglich. Terminänderungen, Sonderführungen, Events und Infos über das Vereinsgeschehen finden Sie ständig aktualisiert auf unserer Homepage: http://sternwarteedelschrott.heimat.eu VEREINSGESCHEHEN: Das Jahr 2014 war, wenn man an die Wetterverhältnisse zurückdenkt, ja nicht gerade das Jahr für astronomische Beobachtungen! Ein großer Teil des Führungsprogrammes konnte wetterbedingt nicht durchgeführt werden und für den geplanten „Tag der offenen Tür“ fand sich auch kein sinnvoller Termin. Der Besucherandrang hielt sich somit auch in Grenzen! Sehr gut besucht war die Jahreshauptversammlung am 25.April, daher ein Danke an die Teilnehmer. So schlecht das Wetter an vielen Führungsterminen auch war, es fanden sich aber zwischendurch immer wieder Nächte die gute und manchmal auch durchaus ausgezeichnete Bedingungen für Beobachtungstätigkeiten boten. So konnte der Komet C/2012 K1 (PanSTARRS) im Mai und Juni einige Male sehr gut beobachtet werden. Von Arnstein bei Voitsberg aus konnte auch die Annäherung des Kometen C/2013 A1 (Siding Spring) auf weniger als 160000 Kilometer an den Planeten Mars trotz der sehr niedrigen Höhe über dem Horizont und der frühen Dämmerungsphase beobachtet und fotografiert werden. Zum Jahresende konnte dann noch der, erst am 17.August 2014 entdeckte, Komet C/2014 Q2 (Lovejoy) etliche Male beobachtet werden. Dieser Komet entwickelte sich dann im Jänner 2015 zu einem sogar mit freiem Auge sichtbaren und auf fotografischen Aufnahmen sehr eindrucksvollen Objekt. In der Nacht vom 26. Auf den 27.Jänner konnte, auch ein (glücklicherweise) nicht alltägliches Ereignis, der Vorbeiflug eines Asteroiden an der Erde fotografisch beobachtet werden. Der Asteroid (357439) 2004 BL86 mit einer Größe von etwa 325m flog mit einer Geschwindigkeit von 36 Kilometern pro Sekunde in einer Entfernung von nur 1,2 Millionen Kilometern (entspricht der 3,1-fachen Entfernung Erde – Mond) an der Erde vorbei. Dieser Abstand ist, in astronomischen Maßstäben gesehen, sehr gering, ein kosmischer Streifschuss sozusagen! Die Einrichtungen der Sternwarte haben sich auch im Jahr 2014 bewährt und problemlos ihre Dienste verrichtet. Im Ausrüstungsbereich wurde für den Führungsbetrieb ein Notebook-PC bereitgestellt (als Leihgabe) und für die Erweiterung der Führungsthemen steht jetzt ein einfacher Gitter-Spektrograf (auch eine Leihgabe) zur Erklärung der Spektroskopie (Lichtaufspaltung und Analyse), dem wichtigsten Instrument der astronomischen Datengewinnung, zur Verfügung. Diese Informationen geben Auskunft über chemische Zusammensetzung, Temperatur, Bewegung usw. von Objekten im Universum. Wir hoffen nun für 2015 auf führungsfreundlicheres Wetter als im vergangenen Jahr und damit auf ein erfolgreiches Führungsund Beobachtungsjahr mit vielen Sternwartebesuchern. BESONDERE EREIGNISSE: Partielle Sonnenfinsternis am 20.März 2015 Am Vormittag des 20. März 2015 ereignet sich eine partielle Sonnenfinsternis. Diese Finsternis ist im Bezirk Voitsberg in ihrem vollen Verlauf beobachtbar und die Sonne wird immerhin zu fast 70% ihres Durchmessers bzw. 62% ihrer Fläche vom Mond abgedeckt. Es ist die letzte von Österreich aus zu beobachtende partielle Sonnenfinsternis bis zum 10. Juni 2021. Verlauf der Sonnenfinsternis am Beobachtungsort Sternwarte in St.Hemma, WGS84: Lon: +14d59m13s, Lat: +47d01m38s (Angaben können allgemein verwendet werden). Berechnung erstellt mit CalSKY (www.calsky.com). 09Uhr33m23s MEZ 10Uhr42m21s MEZ Partielle Sonnenfinsternis beginnt Maximale Finsternis 11Uhr53m59s MEZ Partielle Sonnenfinsternis endet Höhe=32.0°, Azimut=132.7° SE Partielle Sonnenfinsternis, Saros-Nummer: 120 Größe=68.904%, Abdeckung=61.973% Höhe=39.2°, Azimut=152.0° SSE, Dauer der gesamten Finsternis=2h21m Höhe=42.7°, Azimut=175.4° S Wir beobachten dieses Ereignis von der Sternwarte in St.Hemma aus, Start der Führung ist um 9Uhr00MEZ. Totale Mondfinsternis am 28.September 2015 Nach der partiellen Sonnenfinsternis am 20.März ist spät in der Nacht vom 27. auf den 28. September 2015 eine totale Mondfinsternis zu beobachten. Die Finsternis beginnt lange nach Mitternacht und dauert bis zum Monduntergang, der in etwa mit dem Sonnenaufgang zusammen fällt. Die nächste, in voller Länge beobachtbare, totale Mondfinsternis findet, bezogen auf den Standort der Sternwarte in St.Hemma, erst am 7.September 2025 statt! Am 7.August 2017 kann man ab Mondaufgang eine partielle Mondfinsternis bis zum Ende, am 27.Juli 2018 ab Mondaufgang eine totale Mondfinsternis bis zum Ende beobachten. Am 21.Jänner 2019 gibt es eine totale Mondfinsternis die für uns partiell bei Monduntergang endet. Verlauf der totalen Mondfinsternis am Beobachtungsort Sternwarte in St.Hemma, WGS84: Lon: +14d59m13s, Lat: +47d01m38s (Angaben können allgemein verwendet werden). Berechnung erstellt mit CalSKY (www.calsky.com). 03Uhr06m51s MESZ 04Uhr10m44s MESZ 04Uhr47m08s MESZ Partielle Mondfinsternis beginnt Totalität beginnt Größte Finsternis 05Uhr23m32s MESZ 06Uhr27m25s MESZ Totalität endet Partielle Mondfinsternis endet Höhe=34.4°, Azimut=224.2° SW Höhe=26.1°, Azimut=239.6° WSW Totale Mondfinsternis, Saros-Nummer: 137, Größe=1.282 Helligkeit: -2.0mag, Danjon-Skala L=2.9 (eher hell) Dauer der totalen Phase=72.8 Minuten, Dauer der partiellen Phase=200.6 Minuten, Dauer der Halbschattenfinsternis=313.6 Minuten Höhe=20.9°, Azimut=247.3° WSW Höhe=15.3°, Azimut=254.4° WSW Höhe=5.2°, Azimut=266.2° W Wir beobachten dieses Ereignis von der Sternwarte in St.Hemma aus, Start der Führung ist um 02Uhr30MESZ. Das Ende der partiellen Phase dieser Finsternis kann auf Grund der Lage der Sternwarte nicht mehr beobachtet werden. KOMETEN Im Jahr 2015 könnte es wieder interessante Kometen am Himmel geben, wobei die Vorhersagen bezüglich der Helligkeitsentwicklung, wie die Erfahrung zeigt, immer mit Vorsicht aufzunehmen sind. Die interessantesten Kandidaten sind wohl diese beiden Kometen. Komet C/2014 Q1 (PanSTARRS) Der voraussichtlich hellste dieser Kometen, C/2014 Q1 (PanSTARRS), wird in unseren Breiten Mitte des Jahres schwierig zu beobachten sein und ist eher ein Objekt für Beobachter auf der Südhalbkugel. Der Komet wurde am 16. August 2014 im Zuge einer automatisierten Himmelsdurchmusterung mit dem Pan-STARRS 1 Telescope (Panoramic Survey Telescope and Rapid Response System) auf Haleakala, Hawaii, entdeckt. Komet C/2013 US10 (Catalina) Die Catalina Sky Survey (CSS) ist das wohl erfolgreichste Suchprogramm für potentiell gefährliche Asteroiden, sozusagen als Nebenprodukt wurden im Laufe der Jahre auch zahlreiche Kometen entdeckt. Ein am 31.10.2013 erstmals beobachtetes Objekt wurde zwei Tage später offiziell unter der Bezeichnung 2013 US10 als Asteroid eingestuft. Erst danach stellte sich heraus, dass es bereits im September mehrfach von der CSS und am 14.08.2013 von PanSTARRS aufgenommen worden war. Mit den zusätzlichen Daten konnte man einen sehr präzisen Orbit berechnen. Die älteren Aufnahmen zeigten zudem eindeutig eine Koma, es handelte sich also nicht um einen Asteroiden, sondern um einen Kometen. Wie immer in solchen Fällen üblich wurde die bereits vergebene Katalognummer, C/2013 US10 (Catalina), beibehalten. Setzt sich die derzeitige Entwicklung fort, so wird C/2013 wird voraussichtlich Anfang Oktober 2015 hell genug sein, um ihn , allerdings nur auf der Südhalbkugel, mit bloßem Auge sehen zu können. In der zweiten Oktoberhälfte sinkt seine Elongation (Winkelabstand Komet – Sonne, gesehen von der Erde) von der Sonne rasch ab, sodass er in der Dämmerung verschwindet. Ende November taucht er mit einer Helligkeit von etwa 5m, 0 wieder am Morgenhimmel auf und ist nun auch in Mitteleuropa zu beobachten. Bei gleich bleibender Helligkeit wandert er nach Norden, um etwa zum Zeitpunkt seiner Erdnähe Mitte Januar 2016 zirkumpolar zu werden. Danach nimmt seine Helligkeit deutlich ab, aber er bleibt bis Ende Februar 2016 ein bequemes Feldstecherobjekt. Sollte sich Komet Catalina wie erwartet entwickeln könnte er sich ähnlich präsentieren wie C/2013 R1 (Lovejoy) Ende 2013, wird aber für Beobachter in Mitteleuropa deutlich günstiger positioniert sein. DIE PLANETEN Merkur zeigt sich in den ersten beiden Wochen des Jahres am Abendhimmel, ebenso in der Mitte April bis Mitte Mai sowie in den letzten Tagen des Jahres. Bei all diesen Gelegenheiten sieht man Merkur kurz nachdem die Sonne untergegangen ist und auch nicht lange, aber immerhin! Frühaufsteher können hingegen Anfang bis Mitte Februar oder Mitte bis Ende Oktober bei der Suche vor Sonnenaufgang erfolgreich sein. Venus zeigt sich in der ersten Jahreshälfte als helles Objekt am Abendhimmel. Die größte Helligkeit der Abendsichtbarkeit ist für den 10. Juli zu erwarten, ab Mitte Juli folgt Venus rasch der Sonne und wird bald unbeobachtbar. Ab September ist sie morgens zu erblicken mit der dann höchsten Helligkeit der Morgensichtbarkeit am 21. September. Jupiter ist in den Monaten Jänner, Februar und März die ganze Nacht zu sehen, bis Mitte Juni kann man ihn am Abend zumindest noch einige Stunden beobachten. Ab Mitte September ist er dann am Morgenhimmel zu finden, im November in der ganzen zweiten Nachthälfte und im Dezember verlagert Jupiter seine Aufgänge in die Zeit vor Mitternacht. Mars ist in bis Mitte April am Abendhimmel zu beobachten, ab Mitte August taucht er dann unauffällig in den Morgenstunden auf. Es beginnt damit die Sichtbarkeit 2015–2017 die in einer guten, aber sehr südlichen Opposition im Jahr 2016 ihren Höhepunkt findet. Saturn ist zu Jahresbeginn nur in den Morgenstunden sichtbar. Ab März sieht man ihn in der zweiten Nachthälfte, ab Ende Mai die ganze Nacht lang. Der Untergang verfrüht sich dann immer mehr, im Juli geht er etwa gegen Mitternacht unter. Bis Anfang Oktober kann man ihn dann noch am Abendhimmel sehen. Uranus ist bis etwa Mitte Februar am Abendhimmel zu beobachten. Ende Juni kann er dann wieder am Morgenhimmel tief im Osten aufgespürt werden, gegen Ende September wird er zum Planeten der gesamten Nacht. Am 12.Oktober steht Uranus im Sternbild Fische in Opposition zur Sonne und ist damit am günstigsten zu beobachten (Oppositionshelligkeit 5 m, 7). Im Dezember zieht sich Uranus dann langsam aus der zweiten Nachthälfte zurück und wird zum Objekt der ersten Nachthälfte. Neptun ist im Jänner in der Abenddämmerung noch zu beobachten. Mitte Juni taucht er am Osthimmel in der Morgendämmerung wieder auf und wird zum Objekt der zweiten Nachthälfte, ab Ende August kann er die ganze Nacht über beobachtet werden. Am 1.September steht Neptun im Sternbild Wassermann in Opposition zur Sonne und ist damit am günstigsten zu beobachten. In den Monaten November und Dezember kann er nach Dämmerungsende und in den ersten Nachtstunden aufgesucht werden. Neptun ist aber, bedingt durch seine geringe scheinbare Helligkeit (um 7m, 8), ein schwieriges Ziel! Pluto, der Zwergplanet, bekommt Besuch von der Erde! Pluto ist ein Zwergplanet und wohl auch das prominenteste Objekt des Kuipergürtels, eine ringförmige, relativ flache Region, die sich in unserem Sonnensystem außerhalb der Neptunbahn in einer Entfernung von ungefähr 30 bis 50 Astronomischen Einheiten (1 AE=149,597 Millionen km) nahe der Ekliptik erstreckt und schätzungsweise mehr als 70.000 Objekte mit mehr als 100 km Durchmesser sowie viele kleinere Objekte enthält. Pluto ist nach dem römischen Gott der Unterwelt benannt. Er wurde am 18. Februar 1930 von Clyde Tombaugh (1906 – 1997) am Lowell-Observatorium in Flagstaff, Arizona, durch Vergleich einiger Himmelsaufnahmen entdeckt. Damit fand die fast 25jährige Suche nach dem legendären „Transneptun“ ein positives Ende. Pluto galt 76 Jahre lang als neunter und fernster Planet unseres Sonnensystems. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt Pluto fast 248 Erdenjahre. Sein Durchmesser beträgt 2310 Kilometer, seine Oberflächentemperatur schwankt zwischen -240 und -218°Celsius. Am sonnennächsten Punkt befindet sich Pluto näher an der Sonne als Neptun, nämlich 4,436 Milliarden Kilometer (29,658 AE), am fernsten Punkt beträgt der Abstand zur Sonne aber 7,375 Milliarden Kilometer (49,305 AE). Für einen Beobachter auf Pluto wäre der scheinbare Durchmesser der Sonne nur etwa 1/50 des scheinbaren Sonnendurchmessers, den wir auf der Erde gewohnt sind. Pluto hat 5 bekannte Monde, der größte ist „Charon“ mit einem Durchmesser von 1207 Kilometern und ist damit, im Vergleich zu Pluto, sehr groß. Pluto und Charon werden daher auch als Doppel-Zwergplanet bezeichnet, der Schwerpunkt des Systems liegt auch außerhalb von Pluto, daher umkreisen sich Charon und Pluto gegenseitig! Die vier anderen Monde wurden in den Jahren 2005 (benannt als Hydra und Nix, geschätzte Größe 40 bis 160 km), 2011 (benannt als Kerberos, geschätzte Größe 14 bis 40 km) und 2012 (benannt als Styx, geschätzte Größe 10 bis 25 km) durch das Hubble-Weltraumteleskop entdeckt. In den 1990er Jahren fand man sogenannte „TNO´s“, Transneptunische Objekte, von denen einige einen um mehr als 1000 Kilometern größeren Durchmesser als Pluto aufweisen. Am 24.August 2006 erfolgte durch die „Internationale Astronomische Union (IAU)“ eine Neudefinition des Begriffs „Planet“ in deren Folge Pluto in die neu definierte Klasse der „Zwergplaneten“ eingestuft und mit einer Kleinplanetennummer versehen wurde. Seine vollständige offizielle Bezeichnung ist seitdem (134340) Pluto. Als sonnenfernster Planet gilt nunmehr Neptun. Pluto wurde bisher von keiner Raumsonde besucht. Da er sehr weit von der Sonne entfernt ist, können selbst die stärksten Teleskope kaum Details auf seiner Oberfläche ausmachen. So erreicht die Auflösung der besten mit dem HubbleWeltraumteleskop gewonnenen Aufnahmen nur 500 km pro Bildpunkt. Somit können Pluto und seine Monde nur durch Raumsonden umfassend studiert werden. Um dem großen Wunsch vieler Astronomen nach besseren Informationen nachzukommen wurde am 19.Jänner 2006 die Raumsonde „New Horizons“ auf die weite Reise zu Pluto geschickt. In diesem Jahr bekommt Pluto nun Besuch von der Erde! New Horizons ist eine Raumsonde der NASA, die im Rahmen des New-Frontiers-Programmes den Zwergplaneten Pluto, seinen Mond Charon sowie nach Möglichkeit die zwei kleineren Monde namens Nix und Hydra erforschen soll. Die noch kleineren Monde Kerberos und Styx sollen, nach Möglichkeit, eventuell ebenfalls untersucht werden. New Horizons ist die erste Raumsonde überhaupt, die es Astronomen ermöglichen wird, Pluto aus der Nähe zu erforschen. Es ist geplant, die Sonde am 14.Juli 2015 in 9600 km Entfernung an Pluto und in 27.000 km Entfernung an Charon vorbeifliegen zu lassen. Die Geschwindigkeit der Sonde beträgt zu diesem Zeitpunkt 14 Kilometer pro Sekunde, das sind 50400 Kilometer pro Stunde! Wichtige Ziele sind Daten über den geologischen Aufbau und die Geomorphologie, Oberflächenkartierung, Atmosphärendaten, Suche nach chemischen Verbindungen wie Wasserstoff, Cyanwasserstoff, Kohlenwasserstoffen und Nitrilen in der oberen Atmosphäre Plutos, Kartierung der Oberflächentemperaturen, Suche nach einer Atmosphäre bei Charon, Suche nach Magnetfeldern bei Pluto und Charon und vieles mehr. Bleibt eigentlich nur zu hoffen dass alles wie geplant funktioniert und so viele Daten wie nur möglich von diesen fernen Welten unseres Sonnensystems die Wissenschaftler unserer Erde erreichen. Mit Stichtag 25. Februar 2015 war die Sonde ca. 31,753 AE von der Sonne, ca. 32,4 AE von der Erde und noch ca. 1,105 AE von Pluto entfernt. Nach dem Vorbeiflug am Pluto wird die Sonde ihre Reise aus dem Sonnensystem hinaus fortsetzen und dabei durch den Kuipergürtel fliegen, wo zwischen 2018 und 2019 ein Vorbeiflug an einem Kuipergürtel-Objekt mit einer Größe von 30 bis 55 km Durchmesser möglich ist. Bis Oktober 2014 wurden mit Hilfe von Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops drei mögliche Ziele ausgemacht, von denen eines spätestens zum Ende des Jahres 2016 ausgewählt werden wird. Der Ablauf der Beobachtungen bei diesen Objekten sollte der Beobachtung von Pluto ähneln, jedoch begrenzt durch die Abnahmen der Sonnenlichtstärke, der Energie, die der Sonde zur Verfügung steht, und der Datenübertragungsrate. Schätzungen gehen davon aus, dass die Sonde bis etwa 2025 genug Energie zu Verfügung haben wird, um Beobachtungen dieser Objekte durchzuführen.