Ökonomie der Unternehmen • Ziel der Unternehmen: • Unter anderem Gewinnmaximierung • G(x) = p*x - K(x) = p+x - (kfix + kvar (x)) • Gewinn = Erlös - Kosten • Strategiemöglichkeiten um Gewinn zu verändern: • Preise steuern (senken, erhöhen) • Mengen steuern (senken, erhöhen) • Kosten steuern (sind abhängig von der Produktionsmenge) • Angebotskurve zeigt die Strategie der Unternehmen, bei steigendem • Preis (unter der Annahme, der Preis sei erst mal nicht beeinflussbar) mehr Menge produzieren, um damit eine Ertragssteigerung zu erreichen. Die Möglichkeit eine bestimmte Strategie zu wählen ist vor allem abhängig von: • der Marktform (z.B. Monopol, Oligopol, Polypol) und der • Marktstruktur (Anzahl der Anbieter/Nachfrager; Möglichkeit der Produktdifferenzierung, Preiskontrolle) • Ein Unternehmen kann beispielsweise bei vollkommener Konkurrenz (Viele Anbieter/Viele Nachfrager + homogenes Gut) nur die Strategie des Mengenanpassers verfolgen 151 Aggregation der Angebotsfunktion Kapitel 8 (a) Angebot von Unternehmen A P (c) Marktangebot P s 80 80 60 60 60 40 20 0 4 s 5 10 15 Menge A (in Tausend) 40 20 qA 0 Preis (US-$) 80 Preis (US-$) Preis (US-$) (b) Angebot von Unternehmen B s P 225 Analyse des Marktes bei vollkommenem Wettbewerb 11 4 11 Marktangebotskurve 20 s 5 10 15 Menge B (in Tausend) 40 S S qB 0 5 10 15 20 25 Gesamtmenge (in Tausend) Q = qA + qB Abbildung 8-4: Durch Addition aller Angebotskurven der Unternehmen können wir das Marktangebot ableiten Die Diagramme zeigen, dass sich die Marktangebotskurve (SS) aus zwei Einzelangebotskurven (ss) zusammensetzt. Wir addieren die von jedem Unternehmen bei einem Preis von US-$ 40 angebotenen Mengen horizontal und erhalten das Marktangebot bei einem Preis von US-$ 40. Dasselbe gilt für jeden Preis und jede beliebige Anzahl von Unternehmen. Gäbe es 1.000 Unternehmen, die mit A identisch sind, würde die Marktangebotskurve aussehen wie die Angebotskurve von Unternehmen A bei einer tausendfachen Vergrößerung des Maßstabs auf der X-Achse. Konkurs gehen, wenn sie nicht mehr imdie Dramatik von Ein- und Austritten nicht stande sind, ihre Rechnungen zu bezahlen. 152 immer perfekt widerspiegeln, ist die zuWir sprechen von freiem Markteintritt und grunde liegende Logik von P, MC und AC von Dividenläufig die Marktpreise für Weizen oder Öl, zahlt, den es die sie produzieren. elle AusstatWir können uns Mengenanpasser em es selbst Unternehmenssituation beieinen vollkommener Konkurrenz (Preisnehmer) im vollständigen Wettbewerb n. Alle diese es Unterneh- ordert ein efnen Abläufe wendung verfiziente Pround kluge der richtigen zu geringstder optima- e sowohl die Rolle spielen, stenstruktur e erzielen zu (a) Branche (b) Unternehmen P D S P d d A S Branchenproduktion D Q q Unternehmenproduktion Abbildung 8-1: Die Nachfragekurve ist für ein Unternehmen im vollständigen Wettbewerb vollkommen elastisch Die Branchennachfragekurve links zeigt die unelas153 Produktion und Kosten • Die Kosten bestimmen • Lage und Verlauf der Angebotskurve und beeinflussen Marktgleichgewicht. Kosten • Die Kosten eines Gutes bestehen aus dem, was man für den Erwerb dieses Gutes aufgibt. (Opportunitätskostenbegriff). • Kosten sind Güterverzehr zur Erstellung der betrieblichen Leistung (betriebswirtschaftliche Definition) 154 Produktion und Kosten Anzahl der Arbeiter Output (Kekse pro Stunde) Grenzprodukt der Arbeit Kosten der Fabrik (€) Kosten der Arbeiter (€) Gesamtkosten des Faktoreinsatzes (€) 0 0 - 30 0 30 1 50 50 30 10 40 2 90 40 30 20 50 3 120 30 30 30 60 4 140 20 30 40 70 5 150 10 30 50 80 ! • Der Output, also die produzierte Menge (Stücke) x, hängt vom Input ab, also von den eingesetzten • • • • • • Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kaptial) Im folgenden Beispiel ist die Produktionsfunktion in Abhängigkeit des eingesetzten Produktionsfaktors Arbeit dargestellt. Alle anderen Produktionsfaktoren bleiben gleich groß, sind also konstante Faktoren. These 1: Je höher der eingesetzte Faktor Arbeit, desto höher der Output. These 2: Das Grenzprodukt der Arbeit (zusätzliche Ertrag (Output) pro eingesetztem Faktor) sinkt These 3: Die Kosten der Fabrikanlage sind konstant (Fixkosten = 30) These 4: Je höher der eingesetzte Faktor Arbeit, desto höher die Kosten für alle Arbeitskräfte These 5: Je höher der eingesetzte Faktor Arbeit, desto höher sind die Gesamtkosten 155 Produktionsfunktion und Grenzprodukt ProduktionsMenge/Output • Produktionsfunktion = Produktionsfunktion (Kekse pro Stunde) 150 140 130 • 120 110 100 90 80 70 60 50 • 40 30 20 10 0 1 2 3 4 5 Anzahl beschäftigter Mitarbeiter (Input) 156 Zusammenhang zwischen Produktionsfaktoreinsatz und Output Grenzprodukt = Output (produzierte Menge), der durch eine zusätzliche Einheit an Input (Faktoreinsatz) erzielt wird Abnehmendes GP = abnehmender Zuwachs an Output durch zusätzlichem Input(Faktoreinsatz) abhängig von der Anzahl der produzierten Menge Produktion und Kosten Kosten der Fabrik (€) Kosten Gesamtkosten des der Faktoreinsatzes Arbeiter (€) (€) Gesamtkosten(€) 80 Gesamtkostenkurve 70 30 0 30 60 30 10 40 30 20 50 50 40 30 30 30 60 30 40 70 30 50 80 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 Produktionsmenge (Kekse pro Stunde) 157 Produktionsfunktion und Gesamtkosten ProduktionsMenge/Output Gesamtkosten(€) Produktionsfunktion (Kekse pro Stunde) 150 80 140 130 Gesamtkostenkurve 70 120 60 110 100 50 90 80 40 70 60 30 50 40 20 30 20 10 10 0 1 2 3 4 5 0 Anzahl beschäftigter Mitarbeiter (Input) 158 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 Produktionsmenge (Kekse pro Stunde) Überblick Definition Kosten Kosten Explizite Kosten Implizite Kosten Kosten = Marktwert der Inputfaktoren einer Unternehmung. Die Inputfaktoren werden zur Erstellung von (Output) Produkten benötigt K(x), K(q) gleiche Bedeutung unterschiedliche Annotation implicit costs Costs that require an outlay of money by the firm explicit costs Costs that do not require an outlay of money by the firm Fixe Kosten Kosten die nicht mit der Produktmenge variieren kfix Fixed costs Costs that do not vary with the quantity of output produced FC Variabel Kosten Kosten die mit der Produktmenge variieren kvar(x), kvar(q) Variable costs Costs that do vary with the quantity of output produced VC Gesamtkosten Fixe und variable kosten K(x) = kfix+ kvar(x), K(q) = kfix+ kvar(q) Total costs The market value of all the inputs that a firm uses in production TC Durchschnittskosten, Stückkosten, Durchschnittliche Gesamtkosten Kosten je Produkteinheit (Kosten pro Mengeneinheit, pro Stück) DK, Average total cost Total cost divided by the quantity of output ATC Fixed costs divided by the quantity of output AFC K Durchschnittliche fixe Kosten Fixkosten je Produkteinheit kfix /x Average fixed cost Durchschnittliche variable Kosten Variable Kosten je Produkteinheit kvar(x)/x Average variable Variable costs divided by the cost quantity of output AVC Grenzkosten Anstieg der Gesamtkosten durch eine zusätzliche Produkteinheit (Mengeneinheit, zusätzliches Stück) ∆K/∆ x Marginal cost MC 159 The increase in total cost that arises from an extra unit of production Produktion Limonade - Kosten berechnen! Menge Limonade Gesamtkosten (K) Fixe Kosten (FK) Variable Kosten (VK) Ø fixe Kosten (DFK) Ø variable K (DVK) Ø GesamtK (DK) Grenzkosten (GK) 0 3,00 3,00 0,00 - - - - 1 3,30 3,00 0,30 3,00 0,30 3,30 2 3,80 3,00 0,80 3 4,50 3,00 1,50 1,00 0,50 1,50 4 5,40 3,00 2,40 0,75 0,60 1,35 5 6,50 3,00 3,50 0,60 0,70 1,30 6 7,80 3,00 4,80 0,50 0,80 1,30 7 9,30 3,00 6,30 0,43 0,90 1,33 8 11,00 3,00 8,00 0,38 1,00 1,38 9 12,90 3,00 9,90 0,33 1,10 1,43 10 15,00 3,00 12,00 160 0,30 0,70 0,90 1,10 1,30 1,50 1,70 1,90 Produktion Limonade - Lösung Menge Limonade Gesamtkosten (K) Fixe Kosten (FK) Variable Kosten (VK) Ø fixe Kosten (DFK) Ø variable K (DVK) Ø GesamtK (DK) Grenzkosten (GK) 0 3,00 3,00 0,00 - - - - 1 3,30 3,00 0,30 3,00 0,30 3,30 2 3,80 3,00 0,80 1,50 0,40 1,90 3 4,50 3,00 1,50 1,00 0,50 1,50 4 5,40 3,00 2,40 0,75 0,60 1,35 5 6,50 3,00 3,50 0,60 0,70 1,30 6 7,80 3,00 4,80 0,50 0,80 1,30 7 9,30 3,00 6,30 0,43 0,90 1,33 8 11,00 3,00 8,00 0,38 1,00 1,38 9 12,90 3,00 9,90 0,33 1,10 1,43 10 15,00 3,00 12,00 0,30 1,20 1,50 161 0,30 0,50 0,70 0,90 1,10 1,30 1,50 1,70 1,90 2,10 Limonade - Gesamtkosten Menge Limonade Gesamtkosten (K) 15.00 Gesamtkosten(€) 14.00 13.00 0 3,00 1 3,30 2 3,80 3 4,50 4 5,40 5 6,50 6 7,80 7 9,30 4.00 8 11,00 3.00 9 12,90 2.00 10 15,00 12.00 11.00 10.00 9.00 8.00 7.00 6.00 5.00 Gesamtkostenkurve 1.00 0 162 1 2 3 4 6 7 8 9 5 10 Produktionsmenge Produktion Limonade - Grenzkosten Menge GesamtLimo- kosten (K) nade Kosten (€) 3.50 3.25 3.00 0 3,00 1 3,30 2 3,80 3 4,50 4 5,40 5 6,50 6 7,80 0.75 7 9,30 0.50 8 11,00 0.25 9 12,90 10 15,00 2.75 2.50 GK (GrenzKosten) 2.25 2.00 1.75 1.50 1.25 1.00 0 1 2 3 4 5 6 7 8 10 9 Produktionsmenge (Q) Grenzkosten (GK) 0,30 0,50 0,70 0,90 1,10 1,30 1,50 1,70 1,90 2,10 • Steigende Grenzkosten reflektieren die Eigenschaft der Produktionsfunktion, dass das Grenzprodukt fällt. • Warum hat die Grenzkostenkurve eine positive Steigung? 163 Durchschnittskosten Meng e Limonade Fixe Variabl Ø fixe Ø Koste e Koste varin (FK) Kosten n able K (VK) (DFK) (DVK) 0 3,00 0,00 - - 1 3,00 0,30 3,00 0,30 2 3,00 0,80 1,50 0,40 3 3,00 1,50 1,00 0,50 4 3,00 2,40 0,75 0,60 5 3,00 3,50 0,60 0,70 6 3,00 4,80 0,50 0,80 7 3,00 6,30 0,43 0,90 8 3,00 8,00 0,38 1,00 9 3,00 9,90 0,33 1,10 10 3,00 12,00 0,30 1,20 Kosten(€) 3.50 3.25 3.00 2.75 2.50 2.25 2.00 1.75 1.50 1.25 DVK 1.00 0.75 0.50 DFK 0.25 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Produktionsmenge (Q) 164 Durchschnittskosten • U-förmiger Verlauf: • Bei sehr geringem Outputniveau Kosten (€) 3.50 3.25 3.00 2.75 2.50 • 2.25 2.00 1.75 DK 1.50 1.25 DVK 1.00 • 0.75 0.50 DFK 0.25 0 1 2 3 4 5 7 8 10 6 9 Produktionsmenge (Q) 165 sind die Durchschnittskosten relativ hoch (die fixen Kosten verteilen sich auf wenige Outputeinheiten). Mit steigendem Output fallen die Durchschnittskosten (weil die durchschnittlichen fixen Kosten stark fallen). Ab einer bestimmten Ausbringungsmenge steigen die Durchschnittskosten: Der Einfluss der (fallenden) fixen Kosten sinkt und die steigenden variablen Kosten treiben die Durchschnittskosten nach oben.