Ostafrika

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Ostafrika
AT
ER
DJ
ET
SS
Äthiopien (ET)
Burundi (BI)
Dschibuti (DJ)
Eritrea (ER)
Kenia (KE)
Komoren (KM)
Madagaskar (MG)
Malawi (MW)
Mauritius (MU)
Mosambik (MZ)
Ruanda (RW)
Sambia (ZM)
Seychellen (SC)
Simbabwe (ZW)
UG
SO
KE
RW
BI
TZ
SC
MW
MZ
ZM
MG
ZW
Somalia (SO)
Südsudan (SS)
Tansania (TZ)
Uganda (UG)
KM
N
MU
500 1000 km
ÄTHIOPIEN (ET)
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
yä-Ityoppya Federalawi
weltkarte.com
1.104.300 km² (~13 mal AT)
96.958.732 (2014)
86 EW pro km²
Äthiopischer Birr (ETB)
1 € = 23,63 ETB
Mulatu Teschome
Parlamentarisches System
Addis Abeba (ca. 3.3 Mio EW)
Dire Dawa, Adama, Bahir Dar
Amharisch
Oromo, Englisch, Tigrinya,
Somali, Afar und Harari
Äthiopisch-orthodoxe Christen,
Sunniten, Naturreligionen
0,435 (173)
GEOGRAPHIE
In den Tiefebenen Äthiopiens ist es heiß und
in den Hochebenen relativ kühl. Unterschieden werden drei Klimazonen. Bis zu einer
Höhe von 1.800 m ist es tropisch heiß, warmgemäßigt von 1.800 bis 2.500 m und die kühle
Klimazone fängt ab 2.500 m Höhe an. Durchschnittlich 27°C hat es in der tropisch-heißen
Zone, 22°C in der warm-gemäßigten Zone bei
500 bis 1.500 mm Niederschlag in Jahr. Im
kühlen bergigen Land hat es an die 16°C und
bis zu 1.800 mm Niederschlag. Zwischen
Mitte Juni und September ist die Hauptregenzeit und eine kleinere gibt es noch
zwischen Februar und März.
Extremwetterereignisse sind in Äthiopien
keine Seltenheit. Niederschläge fallen oft
stark konzentriert als Konvektionsstürme.
Lokale Dürren gab es unzählige und auch
einige große Dürren, die teilweise Hungersnöte nach sich zogen. Schätzungen bezüglich
der globalen Erwärmung prognostizieren
eine Verschlimmerung der Situation.
Der Tanasee ist der größte See des Landes
und liegt im ostafrikanischen Grabenbruch
wie viele andere vulkanische Seen. Zu den
wichtigsten Flüssen gehören der Akobo, der
Awash, der Nil, der Juba und der Ganale.
Äthiopien ist wegen seiner verschiedenen
Klimate und seiner abwechslungsreichen
Topographie die Heimat zahlreicher Pflanzen
und Tiere. Die Lebensräume reichen von
Savanne über den immergrünen Feuchtwald
bis hin zu Gebieten mit alpinem Klima. Als
eines der acht Genzentren (Gebiete mit besonders großer genetischer Mannigfaltigkeit)
der Erde umfasst die äthiopische Flora an die
7.000 höhere Pflanzenarten wovon etwa zwölf
Prozent endemisch sind. Über 20 verschiedene Kulturpflanzen stammen aus dem
Land, zum Beispiel der weltweit beliebte
Kaffee oder Teff (Getreideart). Der äthiopische Wolf, der äthiopische Steinbock oder die
Sömmerringgazelle gehören zur Fauna des
Landes, außerdem 23 Vogelarten, 3 Reptilienarten und 17 amphibische Arten.
erdpunkte.de
91
ÄTHIOPIEN (ET)
yä-Ityoppya Federalawi
Haile Selassie I.
mywalkwithjehovah.com
Haile Selassie I. war der letzte Kaiser Äthiopiens. Er nannte sich ‘Löwe von Juda’ und
sah sich als 225. Nachfolger von König Salomon an. Bis heute ist Haile Selassie I. das
Symbol der Rastafari-Bewegung (der Name
leitet sich von Selassies ursprünglichen
Namen ‘Ras Tafari Makonnen’ ab). Seine
Rolle als Messias innerhalb dieser Bewegung
geht neben der äthiopischen Geschichte (als
einzigem unabhängigen und nicht kolonialisiertem afrikanischen Staat) auf die legendäre Abstammung des ersten äthiopischen
Kaisers Menelik I. von dem israelitischen
König Salomo zurück. Unter dem Ehrentitel
‘Löwe von Juda’ findet er unter den Rastafaris gottgleiche Verehrung, wird er doch als
der in der Bibel angekündigte wiedergekehrte Messias angesehen.
DIE KIRCHEN VON LALIBELA
Welt. Vorbild für die Kirche war St. Maria von
Zion in Aksum. ‘Bet Maryam’ ist wahrscheinlich die älteste der elf Kirchen. ‘Bet Golgotha’
ist bekannt für ihre Kunstgegenstände, für
das Grab von König Lalibela und ferner für
die Selassie Kapelle und das Grab von Adam.
Im westlichen Teil von Lalibela steht die
Kirche ‘Bet Giyorgis’ von der behauptet wird,
dass sie die am schönsten verarbeitete und
besterhaltenste Kirche ist. Im östlichen Teil
liegen ‘Bet Amanuel’, ‘Bet Merkorios’, ‘Bet
Abba Libanos’ und ‘Bet Gabriel-Rufael’. In
der Nähe befindet sich das Ashetan Maryam
Kloster und die Yimrehane Kristos Kirche.
Lalibela ist eine heilige Stadt und ein Wallfahrtsort in Äthiopien. Bekannt ist Lalibela
vor allem wegen seiner elf Kirchen, die aus
der roten Basaltlava der umliegenden Felsen
gemeiselt wurden. Entstanden sind sie unter
König Lalibela im 12. Jahrhundert. Wahrscheinlich wurde aber mehr als 100 Jahre an
den Kirchen gebaut. Zu dieser Zeit war der
christliche Glaube in Äthiopien sehr weit verbreitet, daher sieht man die Kirchen auch als
Zeichen der tiefen Verbundenheit der äthiopischen Christen mit der heiligen Stadt Jerusalem. Heute zählen diese Kirchen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Lalibela war der
Name des wichtigsten Kaisers aus der
Zagwe-Dynastie, er regierte das Reich Lasta.
Um ca. 1250 ließ er elf Kirchen als Ganzes
aus der umgebenden Felsformation herausarbeiten, mit einer Größe von bis zu 800 m²
und zehn Metern Höhe. Diese Gebäude gelten als die größten von Menschen erschaffenen monolithischen Strukturen der Welt.
Die Kirchen dienen noch immer ihrem ursprünglichen Zweck und werden heute
hauptsächlich von orthodoxen Pilgern aufgesucht. Zur Gruppierung der nördlichen Kirchen gehört die Kirche ‘Bet Medhane Alem’,
sie ist die größte monolithische Kirche der
duolingo.com
92
BURUNDI (BI)
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
Republika y’Uburundi; République du Burundi
27.834 km²
(~3 mal kleiner AT)
10.816.860 (2014)
388 EW pro km²
weltkarte.com
Burundi-Franc (BIF)
1 € = 1697 BIF
Pierre Nkurunziza
Präsidialsystem
Bujumbura (ca. 368.000 EW)
Gitega, Ngozi, Rumonge
Kirundi, Französisch
Swahili
Katholiken, Protestanten,
Sunniten, afrikanische
Religionen
0,389 (180)
01.07.1962 (Belgien)
GEOGRAPHIE
Das Klima Burundis ist tropisch-wechselfeucht mit zwei verschiedenen Regenzeiten.
Durch die hohe Lage wird die Temperatur
gemildert. Es fallen durchschnittlich 1.000
mm Niederschlag im Jahr.
Der sehr dicht besiedelte Staat ist auch
gleichzeitig einer der kleinsten des Kontinentes. Ein Hochplateau (1.400 bis 1.800 m)
zwischen dem Victoriasee und dem Tanganjikasee durchzieht das Land. Mit 2.684 m ist
der ‘Mont Heha’ die höchste Erhebung des
kleinen Landes. Es liegt in der markanten
Landschaft des ostafrikanischen Grabens.
Der längste und südlichste Quellfluss des
Nils entspringt in Burundis Gebirge, dabei
handelt es sich um den Luvironza, der in den
Ruvubu mündet. Die Quelle befindet sich
genau 45 Kilometer östlich des Tanganjikasees zwischen Bururi und Rutana.
Leoparden, Löwen, Paviane, Zebras oder
verschiedene Antilopenarten sowie Krokodile
und Flusspferde in den Flüssen zählen zur
artenreichen Fauna des Landes. Die Waldfläche Burundis weist global gesehen den
größten prozentualen Rückgang auf.
Zwischen 1990 und 2000 ging der Waldbestand um neun Prozent zurück.
Ruanda grenzt im Norden an Burundi, die
demokratische Republik Kongo im Westen
und Tansania im Westen. Als typisches
Agrarland ist für etwa 85 % der Bevölkerung
der Lebensunterhalt von der Landwirtschaft
ab- hängig. Bananen, Maniok, Mais, Süßkartoffeln, Reis, Gemüse und Hirse werden
haupt- sächlich geerntet. Außerdem wird
Kaffee und Tee für den Export angebaut.
Burundi leidet aber wegen der niedrigen
Weltmarkt- Kaffeepreise der letzten Jahre
sehr. Dem Fischfang (im Tanganjikasee)
kommt wegen des Mangels an eiweißhaltiger
Nahrung eine sehr große Bedeutung zu.
erdpunkte.de
93
BURUNDI (BI)
Republika y’Uburundi; République du Burundi
ALPHABETISIERUNG UND GRUNDBILDUNG
Präsident Bagazar verbot während seiner
Diktatur alle Alphabetisierungskurse, was
zur Folge hatte, dass die Bildungsrate in
Burundi sehr gering ist. Mittlerweile gibt es
eine staatliche, wie auch sechs private Universitäten. Das Schulsystem sieht eine
sechsjährige Grundschulzeit mit anschließender Sekundarschule vor. Der aktuelle Präsident Nkurunziza hat bei seinem
Amtsantritt die Einführung einer kostenlosen
Grundschulbildung versprochen. Dafür
benötigt er allerdings genügend Lehrer und
Schulgebäude, die sehr viel kosten. Internationale Hilfe soll hier helfen. Auch Kultur,
Literatur und Wissenschaft sind zurzeit noch
auf sehr niedrigem Niveau und müssen
weiter ausgebaut werden damit die Bevölkerung Burundis Anschluss finden kann.
DER TANGANJIKASEE
Der Tanganjikasee ist einer der größten Seen
der Welt. Er ist 673 Kilometer lang. Das
entspricht etwa der Strecke Graz-Neapel
(Luftlinie). Der Tanganjikasee ist gleichzeitig
einer der tiefsten Seen unseres Planeten und
ein wichtiges Süßwasserreservoir für die
gesamte Region. Hier entspringt der Nil, der
längste Fluss der Welt. In den geheimnisvollen Tiefen des Sees leben hunderte Fischarten, die an keinem anderen Ort der Welt
vorkommen, darunter allein 250 verschiedene Barsche, die Tanganjika-Sardine, der
Ruderfußkrebs, Raubfische, Krabben,
Shrimps und sogar Quallen. Die Tierwelt des
Sees ist nicht nur besonders vielfältig, sondern auch von unglaublicher Schönheit. Viele
der Zierfische, die Aquarien in aller Welt
bevölkern, kommen eigentlich aus dem
Tanganjikasee. Ihre einzigartige Färbung, die
ungewöhnlichen Formen, interessanten
Lebensgewohnheiten und hohe Intelligenz
haben sie zu beliebten Haustieren gemacht.
Rund um den See genießen sie die Freiheit,
1.828 km Küste zu erkunden. Felsklippen und
weiße Sandstrände wechseln sich am Seeufer ab. Vor dem Krieg kamen Touristen aus
aller Welt, um sich von der Schönheit des
Sees verzaubern zu lassen. Die Menschen in
Burundi lieben den See. „Wenn du am Ufer
des Tanganjikasees stehst, und über das
Wasser hinausblickst, dann fühlst du dich
reich beschenkt“, sagen sie. Für die vielen Fischer, die Tag für Tag mit ihren kleinen Booten hinausfahren, bringt er Nahrung und Lebensunterhalt um die Familien zu versorgen.
seitereiseberichte.de
spiegel.de
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DSCHIBUTI (DJ) Dschumhūriyyat Dschībūtī;
République de Djibouti
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
23.200 km²
(~3,5 mal kleiner AT)
876.174 (2014)
38 EW pro km²
Dschibuti-Franc (DJF)
1 € = 196,12 DJF
Ismail Omar Guelleh
Präsidialsystem
Dschibuti (ca. 475.500 EW)
Ali Sabieh, Tadjoura, Dikhil
Arabisch, Französisch
Afar, Somali
Sunniten
0,467 (170)
27.06.1977 (Frankreich)
weltkarte.com
GEOGRAPHIE
schlossen. Die Küste, die kleinen Inseln in
der Bucht, die Korallenriffe und die unterseeischen Vulkane laden zum Tauchen ein.
Der tiefste Punkt des Landes liegt im Aralsee
bei 155 m unter dem Niveau des Meeres. Die
größte Erhebung in Dschibuti befindet sich an
der Grenze zu Äthiopien und Eritrea im
‘Mousa Alli’ (2.028 m). Gazellen, Antilopen,
Zebras, Hyänen und Schakale gehören zu den
Vertretern der Säugetiere in Dschibuti. Der
im Südwesten gelegene Abbe-See ist für ein
zahlreiches Vorkommen von Ibissen, Pelikanen und Flamingos bekannt. Aufgrund der
geringen Niederschlagsmenge bedecken
Dornbuschsavannen, Halb- und Vollwüsten
die Landschaft.
Aufgrund seiner geringen Größe hat das
Land eine einheitliche Klimazone mit geringen Klimaunterschieden zwischen den
Küstenlinien und den etwas höher gelegenen
Gebieten im Norden und Süden.
An der Küste ist das ganze Jahr über Hochsommer, Dschibuti-Stadt ist eine der heissesten Städte in Afrika. Anfang des Jahres
liegen hier die Tagesemperaturen bei 27 bis
30°C und in der Nacht bei 20 bis 22°C. Ab
April steigt die Temperatur an um dann von
Juni bis August bei 39 bis 42°C zu gipfeln.
Auch in der Nacht sinkt die Temperatur in
dieser Zeit nicht unter 30°C. Erst ab Oktober
pendeln sich die Temperaturen wieder bei
30°C ein. Die höchste gemessene Temperatur in Dschibuti beträgt 45,9°C, die absolut
tiefste liegt bei 16°C. Auch das Meer in dieser
Region ist mit 25 bis 27°C im Winter und bis
zu 30°C im Sommer sehr warm.
Ganzjährige eher hohe Luftfeuchtigkeit mit
70 bis 75 % im Winter und 45 bis 55 % im
Sommer macht die Hitze fast unerträglich.
Es gibt sehr wenig Niederschlag, gerade
einmal 15 Regentage im Schnitt, wobei
insgesamt ca. 140 bis 170 mm Niederschlag
fallen. Die hufeisenförmige Bucht von Tadjoura wird von Dschibutis Wüstenlandschaft um-
erdpunkte.de
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DSCHIBUTI (DJ) Dschumhūriyyat Dschībūtī;
République de Djibouti
GESCHICHTE
Als Verbindungsglied zwischen Afrika, Asien
und der arabischen Halbinsel spielte das
Horn von Afrika seit jeher eine bedeutende
Rolle. Die Annäherung an die arabischen
Länder fand durch die Einführung des Islam
als Religion in der Region bereits im siebten
Jahrhundert statt. Es entstanden in dieser
Zeit auch muslimische Königreiche. 1839 gab
es erste langfristige Kontakte zu Europa.
1862 besiegelten lokale Führer Verträge mit
den Franzosen, die im Jahre 1888 DschibutiStadt gründeten. Die Franzosen nannten ihre
neue Kolonie ‘Côte française des Somalie et
dependences’ (Französische Küste Somalias
und Nebengebiete). 1946 wurde Dschibuti
zum französischen Überseeterritorium und
zwanzig Jahre später wurde die Kolonie in
‘Territoire Français des Afar et des Issa’
(Französisches Afar- und Issa-Territorium )
umbenannt. Den Kampf um die Unab- hängigkeit trieb vor allem die LPAI (Ligue Populaire Africaine pour l’Indépendance) voran.
Nach jahrzehntelangem politischen Kampf
wurde schließlich 1977 eine Volksbefragung
durchgeführt, bei der die Mehrheit der Bevölkerung für die Unabhängigkeit stimmte.
Am 27. Juni 1977 wurde die neue „Republik
Dschibuti“ geboren und wurde von seinem
ersten Präsidenten Hassan Gouled Aptidon
regiert. 1991 kam es zum Aufstand im
Norden des Landes, angeführt durch die
FRUD (Front pour la Restauration de l’Unité
et de la Démocratie / Front für die Wiederherstellung der Einheit und Demokratie).
Danach wurde im Jahre 1992 eine neue Verfassung verabschiedet und mit ihr wurde
auch das Mehrparteiensystem in Dschibuti
eingeführt. Zwei Jahre später schlossen die
Regierung und die FRUD glücklicherweise
Frieden. 1999 wurde Ismail Omar Guelleh
(Bild) zum neuen Präsidenten gewählt.
Der vereinbarte Frieden zwischen Regierung
und FRUD gewährleistet aktuell die Sicherheit in Dschibuti.
worlddiplomacy.org
DER ASSALSEE
Kontinents. So ein Gebiet unterhalb des Meeresspiegels heißt Senke oder Depression.
Der Assalsee ist das salzhaltigste Gewässer
auf der Erde (ausgenommen der Antarktis).
Sein Salzgehalt ist mit 35 % sehr viel höher
als jener der Ozeane (ca. 10 mal so salzig wie
die Meere). Dieser ungewöhnlich hohe Salzgehalt ist das Resultat von Verdunstung.
Wasser verdunstet, Salz bleibt zurück. Die
Wasseroberfläche oder die Küstenlinie des
Sees gelten als tiefstgelegener Punkt (ca.
165 m unter Meeresniveau) des afrikanischen
sueddeutsche.de
96
ERITREA (ER) Hagärä Ertra; Dawlat Iritriyyā
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
121.100 km² (~1,4 mal AT)
5.110.444 (2014)
42 EW pro km²
weltkarte.com
Nakfa (ERN)
1 € = 17,86 ERN
Isayas Afewerki
Präsidiales Einparteiensystem
Asmara (ca. 650.000 EW)
Assab, Keren, Agordat
Tigrinisch, Arabisch,
Englisch, Tigre, Afar, Saho,
Bedscha, Blin und Nara
Italienisch, Dahalik
Sunniten, Christen
0,381 (182)
24.05.1993 (Äthiopien)
GEOGRAPHIE
der Bevölkerung lebt in Städten im Hochland.
Der Dahlak-Archipel setzt sich aus 126 Inseln
zusammen, sie liegen im Roten Meer vor der
Hafenstadt Massaua, eine Trennung der
Inseln erfolgt durch den Massawa Kanal.
Dieser Kanal ist bis zu 14 km breit, deshalb
liegen viele der Inseln nicht weit ab von der
Küste. Von den zahlreichen Inseln sind aber
nur vier bewohnt, dazu zählen z.B. die beiden
großen Inseln ‘Nahaleg’ und ‘Dhalak Kebir’.
Die Archipelinseln und seine Korallenriffe
gelten als Taucherparadies.
Eritrea grenzt an Äthiopien, Dschibuti und an
den Sudan.
Eritrea setzt sich aus vier verschiedenen
Landschaftsformen zusammen.
Die Küstenstreifen, das Hochland, das westliche Tiefland sowie die über 300 Inseln vor
der Küste (hier vor allem der Dahlak-Archipel).
Der Küstenstreifen ist höchstens 50 km breit
und zieht sich über 1.000 km entlang des
Roten Meeres. Das im Norden angrenzende
Hochland erreicht eine Höhe bis zu 2.600 m.
Die höchste Erhebung des Landes ist der
‘Soira’ mit 3.018 m südöstlich von Asmara.
Im Süden des Landes ist die Landschaft
durch die niedrigen Danakil-Berge charakterisiert. Zwischen diesen beiden höher
gelegenen Landesteilen erstreckt sich die
tiefliegende Danakil- oder Afar-Senke
(tiefster Punkt 110 m unter Meeresniveau).
Diese Tiefebenen zählen mitunter zu den
tiefsten Gebieten Afrikas. Die Danakil- oder
Afar-Senke ist tektonisch sehr aktiv, hier
wird sich in ferner Zukunft der östliche Teil
Afrikas vom restlichen Kontinent trennen.
Das Hochland ist teilweise bewaldet und
fruchtbar, es wird auch landwirtschaftlich
genutzt, das Tiefland wiederum wird von
Trockensavannen bestimmt. Der größte Teil
erdpunkte.de
97
ERITREA (ER) Hagärä Ertra; Dawlat Iritriyyā
ITALIENISCHE KOLONIALMACHT
Bevor Eritrea 1890 als italienische Kolonie
konstituiert wurde, herrschten verschiedene
andere Mächte über das Land. Während das
christliche Hochland den äthiopischen Kaisern unterstand, herrschten in den
Küstengegenden lokale Fürsten und die
Osmanen. In den 50 Jahren der italienischen
Herrschaft hatte die Kolonialverwaltung die
Macht der orthodoxen Kirche und lokaler
Autoritäten gebrochen. Durch ihre Politik der
Rassentrennung und die Ausrichtung Eritreas zum Rohstofflieferanten formten sie
unbeabsichtigt ein ökonomisch, sozial und
politisch einheitliches eritreisches Volk. 1941
eroberte Großbritannien Eritrea. Die Beziehungen von Eritrea zu den arabischen Staaten sind geschäftsmäßig, besonders gut sind
sie aber mit Libyen, da deren beide Präsidenten gut befreundet sind.
PRESSE(UN)FREIHEIT
Nach der Abspaltung Eritreas von Äthiopien
im Jahre 1991 versprach die ‘Eritreische
Volksbefreiungsfront’ (EPLF) einen demokratischen Staat aufzubauen, dies gelang
jedoch leider nicht.
Eritrea belegt auf der Rangliste der Pressefreiheit den letzten Rang weltweit, noch
hinter Nordkorea und Turkmenistan oder
Syrien. 1998 wurden erstmals private Zeitungen erlaubt, daraufhin wurden acht verschiedene Zeitungen gegründet. Diese freien
Zeitungen beeinflussten die öffentliche
Meinungsbildung sehr stark. Durch die Zeitungen wurde weiters die Forderung nach
Demokratisierung forciert und es wurde
Kritik an der Regierung möglich. Die Verkaufszahlen der privaten Presse überstieg
die der regierungstreuen Presse bei weitem.
Am 18. September 2001 kam es aber zu
einem abrupten Ende dieser Liberalisierung.
Die unabhängigen Zeitungen veröffentlichten
einen Brief der ‘G-15’ und kommentierten
diesen positiv. Die ‘G-15’ sind eine Gruppe
von 15 Eriträern, die die Politik des Präsidenten Isayas Afewerki ablehnen, im offenen
Brief warfen sie der Regierung vor rechtswidrig gehandelt und gegen die Verfassung
verstoßen zu haben. Von den 15 Mitgliedern
der ‘G-15’ sind 11 im Gefängnis wegen Verrates, drei leben in den Vereinigten Staaten
von Amerika und der Verbleibende ist wieder
regierungstreu geworden. Die Regierung hat
als Antwort auf diesen offenen Brief alle
unabhängigen Zeitungen verboten und zehn
Journalisten inhaftiert, sie wurden ohne
jegliche Beweise beschuldigt äthiopische
Spione zu sein. Die privaten Zeitungen haben
„gegen das Pressegesetz verstoßen“ und
würden „die Einheit und die Interessen des
Landes gefährden“, soviel als Begründung
von Regierungsseite. Heute gibt es in Eritrea
nur noch Medien, die von der Regierung
kontrolliert werden. Die Tageszeitung ‘Hadas
Ertr’ erscheint auf Tigrinya und Arabisch, die
Zeitung ‘Eritrea Profile’ erscheint auf
Englisch. Sämtliche Zeitungen gibt es online
auf der Webseite des Informationsministeriums nachzulesen. Die einzigen zwei Fernsehsender des Landes (Eri-TV) sind natürlich
ebenfalls staatlich. Die einzige Möglichkeit
unzensierte Nachrichten zu lesen, wäre über
das Internet, denn es gibt einige Journalisten
im Exil, die eben unabhängige Berichterstattung liefern. Aber leider haben nur ca. drei
Prozent der Einwohner einen Internetzugang.
Vor allem in den ruralen Gebieten ist die
Bevölkerung quasi komplett von den einseitigen Regierungsinformationen und auf dessen
Propaganda angewiesen.
98
KENIA (KE) Jamhuri ya Kenya; Republic of Kenya
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
580.367 km² (~7 mal AT)
44.863.583 (2014)
77 EW pro km²
Kenia-Schilling (KES)
1 € = 112,24 KES
Uhuru Kenyatta
Präsidialsystem
Nairobi (ca. 3.2 Mio EW)
Embu, Nakuru, Kisumu
Swahili, Englisch
Kikuyu, Kamba, Luhya,
Luo, Kalendjin, Turkana
Christen, afrikanische
Naturreligionen, Sunniten
0,535 (147)
12.12.1963 (UK)
weltkarte.com
GEOGRAPHIE
wichtiges Standbein des Tourismus Kenias
dar. Der ‘Tsavo-Nationalpark’ ist der größte
des Landes. Der nördliche Ausläufer der
Serengeti, die ‘Masai Mara’, ist ein Naturschutzgebiet mit sehr großem Tierreichtum,
vor allem in den Monaten Juli und August.
Gnus, Zebras, Antilopen, Büffel und Impalas
streifen auf ihren Wanderung durch dieses
Gebiet. Der höchste Berg, der ‘Batian’, ist
stolze 5.199 Meter hoch und befindet sich im
Mount-Kenya-Massiv, der tiefste Punkt des
Landes liegt bei Null Meter an der Küste zum
indischen Ozean. Die längsten Flüsse sind
der Tana, der Sabaki und der Kerio.
Kenia wird in zwei Klimazonen eingeteilt. Im
Hochland Kenias, das über 1.800 m liegt
kommt es zwischen April und Juni und von
Oktober bis November zu Regenperioden. Die
Temperaturen in der Nacht sind relativ kühl.
Im Juli und August sind die Temperaturen am
kühlsten, hier liegt das tägliche Minimum bei
ca. 10°C. In der warmen Zeit von Jänner bis
Februar liegt das tägliche Maximum bei etwa
25 bis 26°C bei einer Luftfeuchtigkeit von ca.
65 %. Die durchschnittliche Regenmenge in
der Hauptstadt Nairobi liegt bei etwa 1.060
mm im Jahr. Am Viktoriasee ist es generell
wärmer und hier kann es zum Teil auch zu
starken Regenfällen kommen.
Die Temperaturen an der Küste liegen
zwischen 22 und 32°C bei einer mittleren
Luftfeuchtigkeit von 75 %.
Kenia besitzt eine sehr große Tier- und
Pflanzenwelt. Diese können in den zahlreichen Parks im Zuge von Safaris entdeckt
werden. Verschiedene Bäume können im
‘Nairobi Arboretum’ besichtigt werden,
Strauße im ‘Ostrich Park’, Giraffen im
‘Langáta Giraffe Centre’ und Elefanten im
‘David Sheldrick Wildlife Trust’.
Die zahlreichen Nationalparks stellen ein
erdpunkte.de
99
KENIA (KE) Jamhuri ya Kenya; Republic of Kenya
SCHULALLTAG IN KENIA
In Kenia gehen die Kinder acht Jahre lang in
die Grundschule, vier Jahre ins Gymnasium
und vier Jahre in die Hochschule. Kindergärten sind meistens in den Städten und
kostenpflichtig. Am Land wurden viele Schulen durch Spenden der Eltern mitfinanziert.
Die Situation verbesserte sich für die Schulen, als 2003 die Regierung ihr Versprechen
einlöste, das Schulgeld für Grundschulen zu
streichen. Dadurch ermöglichte sie erstmals
den ärmeren Familien den Zugang zu Bildung. Durch diese Neuerungen gingen plötzlich 1.7 Millionen mehr Kinder zur Schule. Es
wurde aber nicht in die Schulbildung investiert, deshalb kommt die Regierung mit der
steigenden Schülerzahl nicht mit. Mittlerweile gibt es viel zu wenige Lehrer, das Lehrer–
Schüler-Verhältnis ist auf 1:1.000 gefallen.
Diejenigen die für ihre Kinder eine bessere
Bildung wollen, können sie auf eine der
Privatschulen schicken, die allerdings sehr
teuer sind. Die weiterführenden Schulen sind
alle kostenpflichtig und daher für die meisten
Familien nicht leistbar. Die Berufsausbildung
erfolgt entweder direkt in den Betrieben oder
in teueren Privatinstituten. Die wenigen
besten Schüler können an den staatlichen
Universitäten gratis studieren, die anderen
müssen die Kosten selbst tragen.
KULTUR
Speziell in den Küstenstädten Mombasa,
Malindi oder Lamu finden sich viele afrikanische Tradionen gemischt mit Einflüssen
aus Arabien und Indien. Dieser Schmelztiegel
der Kulturen brachte die Kultur der ‘Swahili’
hervor, deren Sprache noch heute die Hauptverkehrssprache des gesamten östlichen
Afrikas ist. Die arabischen Einflüsse sind vor
allem in der Architektur durch zahlreiche
Moscheen und prunkvolle Swahili-Bauten
sichtbar. Typische Stilelemente sind
Schnitzereien, Stuckaturen und überhängende Balkone. Gebäude im neoklassizistischem
Stil findet man als Erbe der britischen Baukunst in der Hauptstadt.
Die Rolle von Tanz und Musik ist in Kenia
sehr groß, egal ob in der Arbeit, auf dem Feld
oder zu Hause, es wird vor sich hin gesungen
und das Tanzbein geschwungen. Die Vokalmusik und die Tarabu-Musik (Mixtur aus
indischen, arabischen und afrikanischen
Einflüssen in Swahili-Sprache) sind die
wichtigsten Vertreter. Begleitet werden die
SängerInnen von typisch afrikanischen
Instrumenten wie Trommeln, Tamburin aber
auch Gitarre oder Akkordeon.
Eine schmerzvollere Tradition stellt die Beschneidung dar, die bei ca. 75 % der Bevölkerung durchgeführt wird. Bei den Jungen
stellt die Beschneidung den Übergang von
einem Lebensabschnitt in den anderen dar
und ist stark traditionell verankert. Im Zuge
einer feierlichen Zeremonie wird der jeweilige Junge vom Beschneider beschnitten und
wird damit zum ‘Morani’. Die Regierung
untersagte glücklicherweise die Vertstümmelung bei den Mädchen.
keniasafaris.org
ajivanjeearchitect.com
100
KOMOREN (KM) Udzima wa Komori; Union des Comores
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
weltkarte.com
2.236 km² (~45 kleiner AT)
769.991 (2014)
344 EW pro km²
Komoren-Franc (KMF)
1 € = 491,97 KMF
Ikililou Dhoinine
Präsidialsystem
Moroni (ca. 61.000 EW)
Mutsamudu, Fomboni
Komorisch, Französisch,
Arabisch
verschiedene Dialekte
Sunniten, Ismailiten, Christen
0,488 (159)
06.07.1975 (Frankreich)
GEOGRAPHIE
Krater aller Vulkane und ist daher eine Besonderheit. 1977 war der letzte Ausbruch, bei
dem ein ganzes Dorf unter der Lava begraben wurde. Ein kleinerer Ausbruch 2005 verlief ohne Lavaaustritt und ohne Explosion,
lediglich die Asche bedeckte weite Teile der
Hauptinsel. 2006 musste man die Hauptstadt
teilweise evakuieren, da der Vulkan diese mit
Asche überzog. Savannen und Plantagen
prägen die Landschaft. Der ursprünglich tropische Regenwald wurde stark zurückgedrängt. Es gibt seltene Vogel- und Schildkrötenarten und mit dem Mongozmaki eine endemische Feuchtnasenaffenart. 1938 wurde
ein Quastenflosser (ausgestorben und nur als
Fossil bekannt) gefangen.
Im tropisch-maritimen Klima der Komoren
kommt es im Jahresverlauf nur zu sehr
geringen Temperaturschwankungen. In den
kühlsten Monaten, Juli und August, liegt die
Durchschnittstemperatur bei 22°C, in den
wärmsten Monaten, Februar und März, bei
27°C. Zwischen den Monaten Mai und Oktober sorgt der trockene Südostpassat (tropisches Windsystem) für wenig Feuchtigkeit
und Niederschlag, während der Nordwestmonsun in den Monaten von November bis
April für genügend Niederschlag sorgt. Der
regenreichste Monat ist der Februar. Im
Jahresdurchschnitt können je nach Höhenlage zwischen 1.000 und 4.000 mm Niederschlag fallen. In der heißen Saison können
immer wieder tropische Wirbelstürme über
die Komoren hinwegziehen. Alle Inseln der
Komoren sind vulkanischen Ursprungs und
besitzen ein gebirgiges Relief. Die gesamte
Inselgruppe erhebt sich auf einem unterseeischen Rücken. Daher charakterisiert sich
das Landschaftsbild durch schmale Küstenstreifen, zerfurchte Vulkanberge, Plateaus
und Hügelketten. Korallenriffe umsäumen
die überwiegend felsigen Küsten der Inseln.
Der aktive Vulkan Karthala ragt im Zentrum
der Hauptinsel ‘Grande Comore’ 2.361 m in
die Höhe. Er besitzt den weltweit größten
erdpunkte.de
101
KOMOREN (KM) Udzima wa Komori; Union des Comores
UNTERWASSERWELT
ausgestorben sei. Doch ein Mann namens
Marjorie Latimer fing zufällig einen Quastenflosser. Seit diesem Zeitpunkt ist klar, dass es
sich bei diesem Fisch um ein lebendes Fossil
handelt. Der Name des Fisches leitet sich
davon ab, dass sich an der Spitze der
Schwanzflosse eine quastenförmige Velängerung befindet. Von den Komorenquastenflossern gibt es heute zirka 200 Exemplare.
Die Komoren sind eine Inselgruppe im indischen Ozean. Dieser Ozean ist ein biologisch
vielfältiges Gebiet. Besonders faszinierend ist
die Unterwasserwelt im Gebiet der Seychellen und der Komoren. Aufgrund der relativ
unberührten Natur kann man hier alles entdecken, was der indische Ozean an Flora und
Fauna unter Wasser zu bieten hat. Zehn bis
60 Meter tiefe Felswände bieten einen atemberaubenden Anblick und einen perfekten
Le- bensraum für Unterwassertiere. Besonders häufig sind Muränen, Oktopusse, Butterflyfische und Skorpionfische. Eine große
Be- sonderheit sind die schwarzen Korallen,
welche sehr selten sind und besonders stark
im Gebiet der Komoren beheimatet sind.
Diese Korallen besitzen ein stachelartiges
Skelett. Jeder Ast besitzt sechs Tentakel.
Neben den schwarzen Korallen gibt es auch
wunderschöne Fächerkorallen. Wie der Name schon erahnen läst, ähneln sie in der
Form einem Fächer. Farblich gibt es Fächerkorallen in allen nur erdenklichen Varianten.
Berühmt sind die Komoren als Heimat des
Quastenflossers. Der Quastenflosser ist ein
ca. zwei Meter großer Urfisch, der in Tiefen
von bis zu 200 Metern lebt. Bis 1938 glaubte
man, dass der Fisch vor 350 Millionen Jahren
derreisefuehrer.com
news.ch
FLUGZEUGABSTURZ 1996
Der Linienflug der Ethiopian Airlines (Flug
961) stürzte am 23.11.1996 nahe den Komoren wegen Treibstoffmangels in den indischen Ozean. Zuvor hatten drei Entführer aus
Äthiopien die Maschine in ihre Gewalt gebracht und den Piloten gezwungen Kurs
Richtung Australien zu nehmen. Dieser
wusste aber, dass das Kerosin nur für ein
Viertel der Strecke ausreichen würde, er flog
daher die afrikanische Küste entlang um eine
mögliche Notlandung vornehmen zu können.
Die Männer, die als betrunken beschrieben
wurden, glaubten ihm nicht, dass zu wenig
Treibstoff an Board war und zwangen den
Piloten den Kurs aufs offene Meer zu ändern.
Der Pilot hielt daraufhin auf die Komoren zu,
um die Möglichkeit offen zu halten in Moroni
notlanden zu können. Soweit kam die Ma-
schine aber leider nicht. Beim Aufprall auf
dem Wasser, nur ca. 500 m von der Küste der
Hauptinsel der Komoren entfernt, zerbrach
die Maschine in drei Teile und sank schnell.
Bei der Notwasserung kamen 125 der 175 an
Board befindlichen Personen ums Leben.
Viele davon starben, weil sie die Schwimmweste bereits vor dem Aufprall aufgeblasen
hatten und somit nicht mehr aus dem sinkenden Flugzeug fliehen konnten. Es handelt
sich hier um eine der bekanntesten Flugzeugentführungen, Überlebende schrieben
Bücher über die Vorfälle während der Entführung und ein US-amerikanisches Touristenehepaar konnte den Absturz von der Insel
aus filmen. Dieses Videomaterial diente danach als wichtiges Hilfmittel bei der Untersuchung von Abläufen bei Flugzeugabstürzen.
102
MADAGASKAR (MG) Repoblikan’i Madagasikara;
République de Madagascar
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
587.295 km² (~7 mal AT)
23.571.713 (2014)
40 EW pro km²
Ariary (MGA)
1 € = 3467 MGA
Hery Rajaonarimampianina
Präsidialsystem
Antananarivo
(ca. 1.82 Mio EW)
Toamasina, Antsirabe
Malagasy, Französisch
Swahili
Indigener Glaube, Islam,
Christentum
0,498 (155)
26.06.1960 (Frankreich)
weltkarte.com
GEOGRAPHIE
zent erhalten, der Rest besteht aus Feucht-,
Trocken- und Dornsavanne. Durch seine Isolation verfügt das Land über eine einzigartige
Fauna (und Flora) mit zahlreichischen endemischen Arten. Lemure z.B. kommen nur
hier vor. Auf der Insel gibt es keine Affen oder
Giftschlangen. Ein weiteres Beispiel einer
endemischen Art ist die Bernierente, sie
zählt heute zu den seltens- ten Wasservögeln
auf der Erde. Rund 250 Amphibienarten
kommen vor, darunter stellen die Madagaskarfrösche den größten Anteil.
Madagaskar liegt im tropischen Klima des
Südäquatorialstromes, die Niederschläge
nehmen von Osten nach Südwesten kontinuierlich ab. An der Westküste fallen teilweise
nur 500 mm im Jahr, an der Ostküste können
es aber regional bis zu 4.000 mm sein. Die
Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei
25°C, aber auch hier gibt es Unterschiede. An
der Küste ist die Temperatur höher und im
Landesinneren, im Hochland, kann die Temperatur in der Nacht sogar unter den Gefrierpunkt fallen. Zyklone sind eine immerwährende Gefahr auf Madagaskar.
Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Welt
und wird auch als der ‘achte Kontinent’ bezeichnet, da aufgrund seiner isolierten Lage
eine sehr eigenständige Natur entstanden
ist. Vor 150 Millionen Jahren wurde Madagaskar von Afrika getrennt und vor 90 Millionen
Jahren vom indischen Subkontinent.
Das Landesinnere ist eine Hochebene, mit
durchschnittlicher Höhe von 1.100 Metern.
Der ‘Maromokotro’ ist mit 2.876 m der höchste Gipfel des Inselstaates.
Von den ursprünglich üppigen tropischen
Regenwäldern sind leider nur noch vier Pro-
erdpunkte.de
103
MADAGASKAR (MG) Repoblikan’i Madagasikara;
République de Madagascar
EINZIGARTIGE FLORA UND FAUNA
Auf Grund der geographisch isolierten Lage
konnte sich in Madagaskar eine einzigartige
Flora und Fauna entwickeln. 95 % der hier
lebenden Tierarten kommen nur auf Madagaskar vor. In Zahlen wären das zum Beispiel: 110 Säugetierarten, 260 Vogelarten,
20.000 Käferarten oder 360 verschiedene
Reptilienarten. Faszinierend ist die Tatsache,
dass trotz des Artenreichtums auf Madagaskar keine giftigen Schlangen, großen Raubtiere oder sonstige, für den Menschen
lebensgefährlichen Tiere beheimatet sind.
Auf der viertgrößten Insel der Welt findet
man von Urwäldern, Steppenlandschaften,
Wüsten, bis hin zu Hochebenen und langen
Küsten, alles. Es gibt zahlreiche Schutzgebiete und Naturparks, um die einmalige Natur zu erhalten. Der Masoalapark ist der
größte Nationalpark. Auf den 210.000 Hektar
befin- det sich der größte Regenwald Madagaskars. Man findet einmalige Küstenwälder,
Mangrovensümpfe und Tierarten. Hier leben
zum Beispiel die Roten Varis (eine Affenart)
oder die Tomatenfrösche. Beide Tierarten
findet man nur in Madagaskar. Neben öffentlich zugänglichen Schutzgebieten gibt es
neun streng geschützte, so genannte integrale Schutzgebiete. Diese Gebiete sind sehr
empfindliche Biotope, wie zum Beispiel der
‘Bemaraha Park’ oder der ‘Betampona’. In
diesen zwei Gebieten findet man eine enorme
Anzahl an seltenen bzw. einzigartigen Lebewesen. Die Pflanzenwelt ist innerhalb Madagaskars sehr unterschiedlich, was an den
verschiedenen Regionen liegt. Im Hochland
findet man keine Bäume mehr und die Vegetation ist sehr karg. Allerdings ist die so genannte Isalo Pflanze dort angesiedelt. Sie
sehen aus wie ein Keramikkrug aus dem
gelbe Blüten mit langem Stiel herauswachsen. Je weiter man nach Süden und Westen
geht, umso trockener wird das Klima. Dementsprechend ändert sich auch die Vegetation. Typisch für Madagaskar sind auch die
Mangrovenwälder, die Affenbrotbäume und
die vielen Arten wilder Orchideen.
patioflower.ru
BEVÖLKERUNG
von Musik, die traditionelle und moderne
Pop- und Tanzmusik umfasst, über das traditionelle Theater, das in ländlichen Gegenden das Fernsehen ersetzt bis hin zu bildnerischen Ausdrucksformen in der Bildhauerei
und Malerei. Die Sprache ist Madagassisch
und hat sich wahrscheinlich bereits im 11.
Jahrhundert als einheitliche Landessprache
entwickelt. Durch Missionare kam die lateinische Schrift nach Madagaskar, die die aus
dem arabischen stammenden Buchstaben
ablöste.
Die Bevölkerung Madagaskars teilt sich in 18
größere ethnische Gruppen. Allerdings leben
die Madagassen vor einem kulturell recht
einheitlichen Hintergrund, was Religion,
Sprache und Gebräuche angeht. 50 % der
Bevölkerung sind Anhänger von Naturreligionen. 45% sind Christen. Für alle Madagassen, gleich welchen Glaubens, nehmen die
Ahnen eine besondere Stellung ein. Die Ahnen werden verehrt und nach dem Glauben
lenken sie die Geschicke der Lebenden. Die
Kultur in Madagaskar ist vielfältig und reicht
104
MALAWI (MW)
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
Dziko la Malaŵi; Republic of Malawi
118.480 km² (~1,5 mal AT)
16.695.253 (2014)
138 EW pro km²
Malawi-Kwacha (MWK)
1 € = 627,7 MWK
Peter Mutharika
Präsidialsystem
Lilongwe (ca. 723.500 EW)
Blantyre, Mzuzu, Zomba
Englisch, Chichewa
Lomwe, Chiyao, Tumbuka,
Chinkhonde, Chisena
Christen, Muslime, Bahai,
traditionelle Religionen
0,414 (174)
06.07.1964 (UK)
weltkarte.com
GEOGRAPHIE
Im subtropischen Klima Malawis sind vier
Jahreszeiten ausgeprägt. Zwischen Mai und
Mitte August ist die kühle Saison, die heiße
Zeit schließt sich an und geht bis November,
bevor die Regenzeit einsetzt, die bis April
andauert und für eine Luftfeuchtigkeit von
100 % in den frühen Morgenstunden sorgen
kann. Die Saison zwischen April und Mai wird
als Nachregenzeit bezeichnet.
Grundsätzlich ist es im Hochland Malawis
kühler und feuchter und in den Niederungen
heißer und schwüler. Trotz des kühlenden
Windes ist es an der Küstenlinie des Malawisees am wärmsten. Die Temperaturen
schwanken in der warmen Jahreszeit zwischen 19 und 32°C und in der kühlen Jahreszeit zwischen 14 und 24°C, wobei der Juli
im Allgemeinen der kühlste Monat ist. Der
äquatornahe Norden des Landes weist 2.000
mm Niederschlag auf, während im Süden
1.000 mm durchschnittlicher Niederschlag
fallen.
Malawi liegt auf dem Gebiet des ostafrikanischen Grabenbruchsystems. Landschaftlich setzt sich Malawi aus Hochflächen mit
einzelnen Inselbergen, weiten Ebenen und
dem Malawisee zusammen. Die höchste Erhebung des Landes ist der ‘Sapitwa’, innerhalb des ‘Mulanje-Massivs’, mit 3.002 Metern
Seehöhe und der niedrigste Punkt ist gerade
einmal 47 Meter über dem Meeresniveau.
Das Land grenzt im Norden an Tansania, im
Osten und Süden an Mosambik und im
Westen an Sambia. Die Grenze zu Mosambik
verläuft teilweise durch den Malawisee.
Die zum Land gehörenden Inseln ‘Chizumulu’
und ‘Likoma’ liegen als Enklave im Hoheitsgewässer Mosambiks.
erdpunkte.de
105
MALAWI (MW)
Dziko la Malaŵi; Republic of Malawi
MALAWISEE
Der Malawisee ist einer der größten Seen
Afrikas. Er ist 560 Kilometer lang und damit
fast gleich lang wie ganz Österreich. Die
maximale Tiefe beträgt 704 Meter. Der Malawisee ist für seinen Artenreichtum bekannt.
Bisher wurden 1.400 verschiedene Fischarten erforscht. Trotz der sehr belebten Unterwasserwelt, wird im Malawisee zum Glück
nur wenig kommerzieller Fischfang betrieben. Das Fähr- und Frachtschiff ‘MS Ilala’
verbindet die Orte, welche an der Küste des
Sees liegen von Norden bis nach Süden. Von
Monkey Bay nach Karonga hin und retour benötigt man fünf Tage. Natürlich wird der Malawisee auch für den Tourismus genützt. Im
Distrikt ‘Mangochi’ befinden sich zahlreiche
Hotels, Camps, Lodges usw. Trotz der touristischen Nutzung und des Schiffverkehrs ist
das Wasser des Sees kristallklar. Bei Windstille kann man viele Meter tief auf den Grund
schauen. Es gibt unzählige Seeadler, sowie
Flusspferde und Krokodile. 1980 wurde ein 94
km² großer Nationalpark (Lake Malawi
National Park) im Süden von ‘Monkey Bay’
gegründet. Er wird seit 1984 auf der Liste der
UNESCO als Weltnaturerbe geführt.
wikipedia.org
KULTUR
Neben der eigenen traditionellen Musik wie
Gesangsensembles, die von Brettzither
(bangwe), Xylophon (valimba) und von Trommeln (ngoma) begleitetet werden, hat Malawi
die Einflüsse vieler anderer Musikstile aufgenommen und an benachbarte Länder und
Regionen weitergegeben. Nach dem zweiten
Weltkrieg wurde die Performance der Tanzbands hauptsächlich von Gitarre oder Banjo
begleitet. In den 1960er Jahren galt der
Kwela-Stil aus Südafrika als populärster
Musikstil im Land. Es gibt aber auch Jazzbands, Gospel- und Reggaebands und
Musiker, die verschiedenste Einflüsse mit
traditioneller Musik vermischen. Einen
großen Aufschwung erlebte die Musikszene
nach dem Tod von Machthaber Hastings
Banda 1994. Tänze sind ein wesentlicher
Bestandteil der Kultur Malawis, die ‚National
Dance Troupe‘ wurde 1987 von der damaligen
Regierung gegründet. Diese tradionelle
Musik und die Tänze spielen bei vielen Anläs-
sen eine wichtige Rolle, wie z.B. bei Hochzeiten, Initiationen (Aufstieg in anderen
Seinszustand, z.B. vom Kind zum
Erwachsenen) oder sonstigen Ritualen. Hier
ist auch ‚Der Große Tanz‘ zu nennen, der seit
2005 zu den 90 ‚Meisterwerken des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit‘ der UNESCO gehört.
Es gibt eine lange Tradition im Korbflechten
und dem Herstellen von hölzernen Masken,
diese werden in Zeremonien verwendet und
auch an zahlende Touristen verkauft.
Aus Malawi stammen einige bekannte
Schriftsteller, etwa Jack Mapanje, Legson
Kayira, Felix Mnthali, Frank Chipasula und
David Rubadiri. Das zuständige Ministerium
stellt gar keine finanziellen Mittel für Kultureinrichtungen zur Verfügung, umso
bemerkenswerter ist die Entwicklung des
Theaters ‚Nanzikambe Arts‘ in Blantyre. Es
besteht eine Partnerschaft zwischen diesem
Theater und dem Stadttheater Konstanz.
106
MAURITIUS (MU) Republic of Mauritius; République de Maurice
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
2.040 km²
(~41 mal kleiner AT)
1.260.934 (2014)
618 EW pro km²
Mauritius-Rupie (MUR)
1 € = 39,52 MUR
Ameenah Gurib
Parlamentarische Demokratie
Port Louis (ca. 170.000 EW)
Beau Bassin-Rose Hill,
Vacoas-Phoenix
Englisch, Französisch
Morisyen, Tamil
Hinduismus, Islam,
Christentum
0,771 (63)
12.03.1968 (UK)
weltkarte.com
GEOGRAPHIE
der ‘Piton de la Petite Rivière Noire’. Typisch
für Inseln hat auch Mauritius keine besonders hohe Artenvielfalt, dafür aber zahlreiche
endemische Arten. Verschiedene Fledertiere
wie der ‘mauritianische Grabflatterer’ gehören zu den Vertretern der Säugetiere.
Zahlreiche weitere Arten, wie Ratten, Mäuse,
Mangusten oder der Javaneraffe wurden
durch den Menschen eingeführt.
Zudem gibt es über 100 Vogelarten, von
denen z.B. der Maskarenen-Brillenvogel, der
Mauritiusfalke oder der Mauritiussittich
endemisch sind.
Mauritius liegt in den sommerfeuchten Tropen, die durchschnittliche Temperatur beträgt an der Küste 23,3°C und in den höheren
Lagen 19,5°C. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei
80 %. In den Wintermonaten, Juni bis Oktober, ist es trocken und in den Sommermonaten, Dezember bis April, ist es feucht. Es gibt
starke Unterschiede zwischen Ost- und
Westküste. Die Ostküste liegt im direkten
Einflussbereich der Südostpassatwinde, die
Westküste widerum liegt im Regenschatten
(Lee) der Gebirge. Daher fällt an der Ostküste
2,5 mal mehr Niederschlag (ca. 1.960 mm)
als an der Westküste (ca. 780 mm ). Die
Westküste ist aufgrund des Lee-Effektes mit
Fön auch geringfügig wärmer als die Ostküste. Im Gebiet des südwestlichen indischen
Ozeans, indem Mauritius liegt, werden
jährlich ca. 15 tropische Stürme beobachtet.
Zyklone kommen hier zwischen dem 15. November und dem 15. Mai vor (Zyklonsaison).
‘Mauritius’, ‘Rodrigues’ und ‘La Reunión’ gehören zu den Maskaren. Die Insel liegt rund
1.800 Kilometer von der afrikanischen Festlandküste entfernt.
Der höchste Berg auf Mauritius ist mit 828 m
erdpunkte.de
107
MAURITIUS (MU) Republic of Mauritius; République de Maurice
TROPISCHE FRÜCHTE
Viele der jetzt auf Mauritius heimischen
Früchte sind erst spät in Mauritius eingeführt
worden, gedeihen aber prächtig.
Zu den verschiedenen zu findenden Früchten gehören unter anderem: Bananen, die
Brotfrucht, die Jackfruit (Bild), die Mango, die
Pa- paya, die Ananas und der Golden Apple.
Die Brotfrucht wächst auf bis zu 20 Meter
hohen Bäumen. Sie hat eine harte, gelbe
Schale und innen gelblich- weißes Fruchtfleisch, das roh nicht schmeckt. Die Jackfruit
ist nah ver- wandt mit der Brotfrucht. Der
Baum hat einen zehn Meter hohen, geraden
Stamm, aus dem die schweren, grünen, an
ihrer Außenhaut genoppten Früchte herauswa- chsen. Jackfruits können bis zu 20 kg
wiegen. Wenn man sie aufschneidet, schlägt
einem ein unangenehmer Geruch entgegen,
doch das Fruchtfleisch schmeckt hervorragend. Die Ananas wächst aus einer kleinen,
ca. 50 Zentimeter hohen Staude heraus. Die
Ananas auf Mauritius ist deutlich kleiner und
süßer als die bei uns üblichen Früchte. Einheimi- sche essen sie gerne mit Salz und
Chili! Der Golden Apple wurde von Tahiti
eingeführt, hat eine apfelartige Form und ist
grün. Man kann ihn roh essen, meistens wird
aber ein Salat daraus gemacht.
paleofood.com
BRIEFMARKEN
Nachdem 1840 in England die weltweit ersten Briefmarken im Umlauf waren, wollte die
Kronkolonie Mauritius diesem Beispiel nacheifern. Ab September 1847 war es soweit und
die ersten Marken wurden ausgegeben.
Mauritius war somit das fünfte Land der
Erde, das eigene Briefmarken herausbrachte
(Österreich brachte beispielsweise seine
ersten Briefmarken erst drei Jahre später,
1850, in Umlauf). Wieso erlangten die Marken
solche Bekanntheit? Auf der Umrandung der
ersten Marken standen jeweils die Wertangabe, der Name "Mauritius", das aus England übernommene "Postage" und auf der
linken Seite die für das britische Imperium
unübliche Inschrift "Post Office". Insgesamt
wurden je 500 rote (ein Penny) und blaue
(zwei Pence) Briefmarken hergestellt. Schon
ein Jahr später bestand Bedarf für weitere
Briefmarken. Die zweite Serie der MaurtiusMarken wies bei sonst unverändertem Motiv
nun die Worte „Post Paid“ auf der linken
Seite auf, was die Briefmarkenwelt zu wilden
Spekulationen über die erste Serie führte
und so zu ihrer Berühmtheit beitrug.
Weltweit gibt es von der ersten Serie der
Briefmarken nur noch eine Handvoll Exemplare die bei Auktionen um bis zu vier
Millionen € versteigert werden. Auf dem
Entwurf von Joseph O. Barnard ist der Hals
und Kopf von Queen Victoria im Profil zu
sehen. Vorbilder für die ‘Rote und Blaue
Mauritius’ waren die aus Großbritannien
bekannten ‘Penny Red’ und ‘Two Pence Blue’
- Briefmarken von 1841. Diese hatten wiederum die ‘One Penny Black’ - Marke zum
Vorbild und dabei handelt es sich um die
erste Briefmarke der Welt (1840).
myreisen.de
108
MOSAMBIK (MZ)
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
República de Moçambique
801.590 km²
(~9,5 mal AT)
27.216.276 (2014)
34 EW pro km²
Neuer Metical (MZN)
1 € = 45,6 MZN
Filipe Nyusi
Präsidialsystem
Maputo (ca. 1.1 Mio EW)
Matola, Beira, Nampula,
Chimoio
Portugiesisch
Makua, Changana, Sena
Chilomwe
Katholiken, Muslime,
zionistische Christen
0,393 (178)
25.06.1975 (Portugal)
weltkarte.com
GEOGRAPHIE
Im vorherrschenden Savannenklima ist je
eine feuchte und eine trockene Jahreszeit
ausgeprägt. Die Regenzeit, von November bis
April, wird von schwül-heißen Temperaturen
und 80 % der Jahresniederschlagsmenge
bestimmt. Je nach Region sind das 700 bis
1.500 mm im Jahr. Die Trockenzeit kennzeichnet sich vor allem durch kühlere Nächte. Die Tagestemperaturen erreichen im
Inneren bis zu 35°C, wobei 25 bis 30°C eher
der Norm entsprechen. Teilweise sehr
schwüle Nächte mit 15 bis 25°C gibt es
hauptsächlich an der Küste. 2007/2008 kam
es zu ungewöhnlich hohen Niederschlagsmengen, die zu Todesopfern und hohen
Ernteausfällen führten. Generell ist Mosambik anfällig für Extremwetterereignisse, wie
Dürren, Überschwemmungen oder tropische
Zyklone. Am häufigsten, etwa alle drei bis
vier Jahre, treten Dürren auf und erschweren
die Entwicklung des Landes. Es wird davon
ausgegangen, dass sich in Bezug auf die
globale Erwärmung die Häufigkeit der Zyklone verringern wird, diese aber um so inten
siver und niederschlagsreicher aufteten
können. Der höchste Berg des Landes ist der
‘Monte Binga’, an der Grenze zu Simbabwe
gelegen, mit einer Höhe von 2.436 m. Der
mächtige Fluss Sambesi wird im Westen
Mosambiks durch den Cahora Bassa-Damm
aufgestaut.
Das Land grenzt im Norden an Tansania,
Sambia und Malawi und an Simbabwe, Südafrika sowie Swasiland im Westen. Nach
Osten hin erstreckt sich eine 2.400 km lange
Küstenlinie zum indischen Ozean.
erdpunkte.de
109
MOSAMBIK (MZ)
República de Moçambique
TRANSITLAND
Die Wirtschaft Mosambiks beruht vorwiegend
auf der landwirtschaftlichen Produktion. Die
Erzeugnisse werden allerdings vorwiegend
für die Versorgung der eigenen Bevölkerung
benötigt. Daneben gibt es zahlreiche Bodenschätze. Zu den wichtigsten zählen Kohle,
Bauxit und Aluminium, die in den Bergen
abgebaut werden und an das Ausland verkauft werden. Die Fischerei (hauptsächlich
werden Garnelen und Thunfisch gefangen),
sowie der langsam anlaufende Tourismus
sind ebenfalls bedeutende Wirtschaftszweige
des Landes. Eine der wichtigsten Einnahmequellen Mosambiks ist der internationale
Transitverkehr. Das Land verfügt über ein gut
ausgebautes Bahnnetz, das zu den drei
wichtigsten Häfen in den Städten Maputo,
Beira und Nacala führt. Der Hafen in der
Hauptstadt Maputo ist ein hochmoderner
Hochseehafen, über den die meisten Exportprodukte ins Ausland verschifft werden. Der
Warenumschlag von und nach Südafrika
geschieht auch meist über den ‘Porto de
Maputo’.
GRAÇA MACHEL
Seit dem Ende der Kolonialzeit gibt es in
Afrika immer mehr starke, selbstbewusste
Frauen, die sich keineswegs davor scheuen,
zu kämpfen, um ihren Ideen ein öffentliches
Gehör zu verschaffen. Wie es auch in Europa
der Fall war, muss in Afrika das Recht auf
Selbstbestimmung der Frau erst erstritten
werden. Eine Frau, die sich von ihrem selbstbestimmten Weg nicht abbringen lässt, ist
Garça Machel, erste Bildungsministerin von
Mosambik. Garça Machel stammt aus einer
sehr armen Familie. Ihre Eltern konnten
weder lesen noch schreiben. Nach dem Tod
ihres Vaters gelang es der Mutter, trotz ihres
geringen Einkommens, ihre Kinder durchzubringen. Im Alter von sechs Jahren zog das
Mädchen zu ihrer älteren Schwester, die als
Lehrerin in einem kleinen Dorf arbeitete und
es Garça ermöglichte, zur Schule zu gehen.
Später erhielt sie ein Stipendium der methodistischen Kirche und konnte daher eine
Oberschule besuchen. Mit der Hilfe einer
amerikanischen Missionarin erhielt sie als
Beste ihres Jahrgangs ein Stipendium für ein
Studium in Lissabon. Garça Machel meinte
später, dass sie von den drei wichtigsten
Frauen in ihrem Leben, der Mutter, der
Schwester und der amerikanischen Missionarin, gelernt habe, was es bedeute, für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen. Zurück in Mosambik begriff sie die
Unterdrückung und Erniedrigung ihres Volkes durch die Kolonialherrschaft Portugals
und schloss sich einer Befreiungsbewegung
(FRELIMO – Front für die Befreiung Mosambiks) an. Während dieser Zeit traf sie auf
ihren späteren Ehemann, Samora Machel.
Nach dem Ende der Kolonialherrschaft
(1974), wird Garça Machel als erste Erziehungsministerin eines unabhängigen Mosambik vorgeschlagen und ihr Mann zum
ersten Präsidenten Mosambiks ernannt. Die
vom rassistischen Südafrika unterstütze
Untergrundorganisation RENAMO (Nationaler
Wi- derstand Mosambiks) fing 1976 an, gegen
die junge Regierung zu kämpfen und stürzte
das Land in einen blutigen Bürgerkrieg bei
dem 100.000 Zivilisten starben. Garça Machel
schaffte es, trotz des Bürgerkrieges, dass bis
zum Ende ihrer Amtszeit (1989) über 80 %
der Kinder zur Schule gehen konnten. Von
1994 bis 1996 verfasste sie als unabhängige
Expertin für die UNO einen einflussreichen
und bislang einmaligen Bericht über die Auswirkungen kriegerischer Auseinandersetzungen auf Kinder.
wikipedia.org
110
RUANDA
(RW) Repubulika y’u Rwanda; République du Rwanda
Republic of Rwanda
weltkarte.de
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
26.338 km²
(~3,2 mal kleiner AT)
11.341.544 (2014)
430 EW pro km²
Währung
Wechselkurs
Ruanda-Franc (RWF)
1 € = 842,79 RWF
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
Paul Kagame
Präsidialsystem
Kigali (ca. 1.17 Mio EW)
Butare, Gitamara
Kinyarwanda, Französisch,
Englisch
Kiswahili
Christentum, Ahnen- und
Ryangombe-Kult
0,506 (151)
01.07.1962 (Belgien)
GEOGRAPHIE
Nilzuflüsse prägen Ruanda, der ‘Akanyaru’
und der ‘Nyabarongo’. Diese vereinigen sich
bei Kigali zum ‘Akagera’, der hier bereits
schiffbar ist. Er bildet daraufhin die Landesgrenze zu Tansania.
Das Hochgebirge ist durch besondere Ökosysteme mit einzigartiger Flora und Fauna
geprägt. Viele endemische Arten beherbergt
der ‘Nyungwe’-Wald. Zentralruanda wird seit
jeher intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die
einst üppigen Bestände an Zebras, Impalas,
Topis oder Wasserbüffel sowie Löwen, Leoparden oder Nilpferden wurden durch den
Krieg sehr stark dezimiert.
Trotz der Nähe zum Äquator ist das Klima
Ruandas eher mild-feucht, das liegt an der
allgemeinen Höhenlage des kleinen Staates. Die mittlere Tagestemperatur liegt bei
18°C, ohne große Temperaturschwankungen
im Verlauf des Jahres. Einzig variieren die
Temperaturen mit der Höhe. Zwei Regenzeiten, ‘Umuhindo’ zwischen September und
Dezember und ‘Itumba’ zwischen Februar
und Juni lassen ca. 70 % der Gesamtniederschlagsmenge (1.030 mm) fallen. Es handelt
sich aber um ein unregelmäßiges Klima,
anormale Trockenheit, Starkniederschlag
und Hagel machen der Landwirtschaft zu
schaffen und bedrohen die Ernte, wodurch es
zu Hungersnöten kommt. Größtenteils ist
Ruanda ein Hochland mit durchschnittlich
1.500 m Seehöhe. Die Bandbreite reicht von
1.000 m bis zum 4.507 m hohen ‘Karisimbi’.
Ruanda wird oft als das ‘Land der tausend
Hügel’ (Pays de Mille Collines) bezeichnet.
Der Kiwusee bildet den größten Teil der
Westküste Ruandas, dieser gehört zum ostafrikanischen Grabenbruchsystem und ist
sehr tief. Das hoch gelegene Grenzgebiet zu
Kongo und Uganda (bis zu 4.500 m hoch) ist
die Heimat der seltenen Berggorillas. Zwei
erdpunkte.de
111
RUANDA
(RW) Repubulika y’u Rwanda; République du Rwanda
Republic of Rwanda
BEVÖLKERUNG
Die rund 7.8 Millionen Einwohner Ruandas
lassen sich in drei Volksgruppen einteilen.
Alle drei sprechen dieselbe Sprache (Kinyarwanda) und blicken auf dieselbe Kultur zurück. Die ‘Hutu’ (ca. 84 % der Bevölkerung),
ein Bantuvolk aus Zentralafrika, bilden die
große Gruppe der ‘wenig Besitzenden’. Die
‘Tutsi’ sind die kleine, aber reichere Schicht
aus dem Nordosten des Landes. Bei der
Volkszählung 1934/1935 war, laut damaliger
belgischer Kolonialmacht, ein ‘Hutu’ jemand
der weniger als zehn Rinder besaß und ein
‘Tutsi’ jemand der mehr als zehn Rinder sein
Eigen nannte. Der dritte Volksstamm der
‘Twa’ (ca. 1 % Bevölkerungsanteil) gehört zu
den ‘Pygmäen’ und gilt als die älteste Bevölkerungsschicht im Großraum um Ruanda
und Burundi.
GENOZID 1994
Osten des ehemaligen Zaire. Viele Täter war- en auch unter den Flüchtlingen, diese rüsteten anschließend zur Wiedereroberung
Ruandas auf, die Armee nahm diese Aktivitäten zum Anlass mehrmals im westlichen
Nachbarland zu intervenieren.
Der Genozid in Ruanda dauerte von 6.4.1994
bis Mitte Juli 1994. Diese Gewalttaten kosteten ca. 1.000.000 Menschen das Leben. In
diesen annähernd einhundert Tagen töteten
Angehörige der Hutu-Mehrheit an die 75 %
der Tutsi-Minderheit, sowie andere Hutu, die
sich nicht am Völkermord beteiligten oder die
sich aktiv dagegen einsetzten. Die ruandische
Armee, die Präsidentengarde, die Nationalpolizei und die Verwaltung waren dabei die
Täter. Auch spielten die Milizen der ‘Impuzamugambi’ und der ‘Interahamwe’ eine besonders aktive Rolle, ebenso wie weite Teile
der Hutu-Zivilbevölkerung, die sich auch am
Morden beteiligten. Der langjährige Konflikt
zwischen der damaligen ruandischen Regierung und der Rebellenbewegung ‘Ruandische Patriotische Front’ (RPF) führte
schließlich zu diesem unvergleichlichen
Genozid. Kritik mussten im Verlauf und nach
den Ereignissen die Vereinten Nationen und
Staaten wie die USA, Großbritannien und
Belgien wegen ihrer Untätigkeit einstecken.
Die Hauptkritik bestand darin, warum keine
frühzeitige humanitäre Intervention erfolgte
und warum die vor Ort stationierten Friedenstruppen der Vereinten Nationen nach
Ausbruch der Gewalt nicht aufgestockt
wurden, sondern, gegenteilig, verkleinert
wurden. Frankreich wurde zudem vorgeworfen sich an den Verbrechen beteiligt zu haben. Natürlich generierte der Völkermord in
Ruanda auch erhebliche regionale Probleme:
Nachdem die RPF die Machthaber der Hutu
vetrieben, den Genozid beendeten und eine
neue Regierung bildeten, flüchteten im
Sommer 1994 hundertausende Hutu in den
sueddeutsche.de
112
SAMBIA (ZM)
Republic of Sambia
weltkarte.com
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
752.614 km² (~9 mal AT)
15.721.343 (2014)
21 EW pro km²
Kwacha (ZMW)
1 € = 12,51 ZWM
Edgar Lungu
Präsidentielle Demokratie
Lusaka (ca. 1.5 Mio EW)
Kitwe, Ndola, Kabwe
Englisch
Bemba, Nyanja, Chewa
Christen,
versch. Naturreligionen
0,561 (141)
24.10.1964 (UK)
GEOGRAPHIE
Aufgrund der Höhenlage weist Sambia gemäßigte Temperaturen auf, es herrscht ein
mildes tropisches Klima. Es gibt drei Jahreszeiten. Von Mai bis September herrscht eine
kühle Trockenzeit mit Temperaturen zwisch- en 15 und 27°C. Von Juni bis Juli kann
die Temperatur in der Nacht auf 4,5°C
absinken. Die heiße Trockenzeit im Oktober
und No- vember weist Temperaturen
zwischen 24 und 32°C auf. In der heißen und
schwülen Regenzeit von Dezember bis April
kommt es zu heftigen tropischen Stürmen,
die Durchnittstemperaturen in der Regenzeit
liegen bei 27 bis 38°C. Im Tagesverlauf
wechseln sich star- ke Regenschauer mit
sonnigem Wetter ab. Die höchste Erhebung
des Landes ist der ‘Mafinga’ mit 2.339 m
über dem Meeresspiegel. Zwei Flusssysteme
prägen Sambia: die Einzugsgebiete des
Sambesi nach Süden sowie das des Kongo
nach Norden hin.
Eine Besonderheit des Landes sind die zahlreichen Wasserfälle. Sambia liegt größtenteils auf einem über 1.000 m hohen Plateau,
welches von tiefen Tälern und Senken umgeben ist - perfekte Vorraussetzungen für
Wasserfälle. Die berühmtesten sind klar die
Victoriafälle des Sambesi. Weitere bedeutende Wasserfälle sind z.B. die Lumangwefälle,
die Chimpepefälle oder die Kabwelumafälle
des Flusses Kalungwihi. Die Kalambofälle
und die Lunzuafälle stürzen am Tanganyikasee mehr als 200 m in die Tiefe.
Sambia grenzt an die Demokratische Republik Kongo, Tansania, Malawi, Mosambik,
Simbabwe, Botswana, Namibia und Angola.
Kupfer und Kobalt stellen die wichtigste Exporteinnahmen für das Land dar (ca. 75 %).
Die Kupferindustrie ist außerdem der wichtigste private Arbeitgeber des Binnenlandes.
erdpunkte.de
113
SAMBIA (ZM)
Republic of Sambia
DIE VIKTORIAFÄLLE
Die Viktoriawasserfälle sind riesige Wasserfälle und befinden sich an der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia. David Livingstone war der erste Europäer, welcher die
Victoriafälle entdeckte und er benannte sie
nach Königin Victoria, welche zu dieser Zeit
in Großbritannien regierte. Auf einer Breite
von 1.708 Meter stürzt das Wasser 110 Meter
in die Tiefe. Durch den tiefen Fall entsteht ein
‘Sprühnebel’, der bis zu 300 Meter aufsteigt
und noch in 30 Kilometer Entfernung zu sehen ist. Davon hat der Wasserfall auch seinen
Namen unter den Einheimischen. Sie nennen
ihn ‘Mosi-oa-Tunya’ was übersetzt soviel wie
‘Donnernder Rauch’ heißt. Durch den Sprühnebel ist im Gebiet um den Wasserfall ein
Regenwald entstanden. Die Viktoriafälle sind
die am längsten einheitlich herabstürzenden
Wasserfälle der Welt.
Die Unterschiede zwischen Trockenzeit und
Regenzeit sind enorm. Während der Regenzeit fließen 10.000 m³/s Wasser über den
Wasserfall. In der Trockenzeit dagegen nur
170 m³/s. Derzeit wird die Schlucht vor allem
für Abenteuertouristen und Abenteuertouristinnen genützt. Es gibt allerdings auch Pläne
einen Staudamm zu errichten, diese Idee
stößt aber auf massiven Widerstand. Naturschützer und Naturschützerinnen befürchten, dass dadurch die einmalige Natur zerstört werden könnte.
airportzentrale.de
KUNSTHANDWERK AUS SPECKSTEIN
eine sehr alte in Sambia. Als geeignete
Werkzeuge dienen Sägen, Messer, Feilen und
Schleifpapier, nicht aber Hammer und
Meißel. Durch die spezielle Oberflächenbehandlung (polieren und bürsten) erfährt der
Stein seine ästhetische Ausdrucksweise. Um
die Farben richtig zum Leuchten zu bringen,
werden die Objekte entweder lackiert oder
mit Ölen poliert. Der Speckstein wird hauptsächlich für kunstvolle Skulpturen, Tierdarstellungen und Gefäße verwendet. Daneben
kann er fein zerrieben als Körperpuder angewendet werden oder zur Ausstattung von
Öfen gehören. Manche kunstvoll gestalteten
Specksteinskulpturen schmücken die Wohnzimmer in Europa, wurden als Geschenke von
einer Afrikareise mitgebracht oder können
sogar in ausgewählten afrikanischen Geschäften in unserer Nähe gekauft werden.
Was dabei jedoch meistens fehlt, sind leider
Informationen über die Künstler und Künstlerinnen und ihre Arbeit.
80 % der Bevölkerung von Sambia sind in der
Landwirtschaft beschäftigt, weitere 14 % im
Bergbau. Die Kupferindustrie ist eine der
Haupteinnahmequellen des Landes. Obwohl
der Speckstein in Sambia heimisch ist und
obwohl seine Bearbeitung schon lange Tradition ist, stellt die Erzeugung von Kunsthandwerk aus Speckstein nur eine kleine Einnahmequelle für die Specksteinkünstler und
Specksteinkünstlerinnen dar. Der Speckstein
(Steatit) ist ein sehr weiches Gestein. Er wird
auch deswegen Seifenstein genannt, weil
seine Oberfläche sich seifig beziehungsweise
fettig anfühlt. Er besitzt eine hohe Dichte, ist
sehr hitzebeständig und kann sehr gut bearbeitet werden. Die Färbung des Steines reicht
von schwarz über grün, braun und rosa bis
weiß. Die Maserungen geben jedem Stein
seinen besonderen Charakter. Auch der Westen von Kenia, die ‘Kissi’-Region ist bekannt
für seine Produkte aus hellem Speckstein.
Die Tradition der Specksteinbearbeitung ist
114
SEYCHELLEN (SC)
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
Repiblik Sesel; Republic of Seychelles
République des Seychelles
455 km²
(~180 mal kleiner AT)
91.526 (2014)
201 EW pro km²
Seychellen-Rupie (SCR)
1 € = 14,6 SCR
James Alix Michel
Präsidialsystem
Victoria (ca. 26.500 EW)
De Quincey, Anse Boileau
Seychellenkreol,
Englisch, Französisch
Christentum, Islam,
Hinduismus
0,756 (71)
29.06.1976 (UK)
weltkarte.com
GEOGRAPHIE
wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe
erklärt, es beheimatet den Seychellen-VasaPapagei und die berühmte Seychellennuss,
eine Palmenart (Coco de Mer). Durch die isolierte Lage haben sich auf den Inseln 15 endemische Vogelarten und 18 Unterarten entwickelt, deshalb zählen die Granitinseln und
das ‘Aldabra-Atoll’ zu den 218 ‘Endemic Bird
Areas’ (EBA). Die Mehrzahl der tropischen
Frucht- und Nutzpflanzen können auf den
Seychellen gedeihen. Es werden auch tropische Nutzhölzer wie der Drachenblutbaum
oder der Albizienbaum auf der Insel angepflanzt.
Der Monsun bestimmt das Klima auf den
Seychellen. Von Dezember bis März herrscht
der Nordwest-Monsun, im April daraufhin ist
es windstill und von Mai bis September folgt
die regenarme, aber stürmische Zeit des
Südost-Monsuns. Im Oktober und November
gibt es dann wieder eine windarme Übergangsphase. Die Temperaturen schwanken
zwischen 24 und 30°C im Jahresverlauf, das
Meer hat ganzjährig angenehme 26°C. In der
Hauptstadt Victoria auf Mahe fallen ca. 2.300
mm Regen und in den Bergregionen an die
3.500 mm. Es ist immer sehr feucht mit einer
Luftfeuchtigkeit von mehr als 80%. Die Inselgruppe der Seychellen besteht aus etwa 115
Inseln, davon sind geologich betrachtet 42
Granitinseln und 73 Koralleninseln. Man unterteilt sie ihrer Lage nach in die ‘Inner
Islands’ und die ‘Outer Islands’. Wie auf sehr
vielen Inseln herrscht auch hier eine reiche
endemische Flora und Fauna, vor allem das
‘Aldabra-Atoll’ weist die weltgrößte Kolonie
von Riesenlandschildkröten mit 150.000 Exemplaren auf. Zudem ist auch der letzte flugunfähige Vogel des indischen Ozeans hier
beheimatet, die weißkehlige Ralle. Das
‘Maital’ (Vallée de Mai) auf der Insel Praslin
erdpunkte.de
115
SEYCHELLEN (SC)
FRÜHE GESCHICHTE
Repiblik Sesel; Republic of Seychelles
République des Seychelles
afrikanischen Festland. In den nächsten 40
Jahren wurden noch weitere Inseln besiedelt.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wechselte
die Herrschaft über die Inseln zwischen den
Franzosen und den Briten insgesamt sieben
Mal. Der französische Gouverneur de Quinssey hielt dementsprechend eine französische und eine britische Flagge bereit, je
nachdem ob Schiffe der Briten oder der
Franzosen die Inseln anliefen. 1811 eroberten die Briten schließlich die Inseln und
gründeten die Hauptstadt Victoria. 1814 erkannten die Franzosen die britische Herrschaft (Vertrag von Paris) an, von da an
wurden die Inseln, vom mittlerweile ebenfalls
britischen Mauritius aus verwaltet. Die Sklaverei wurde 1835 auf den Inseln abgeschafft,
zu diesem Zeitpunkt lebten 680 weiße Landlords und an die 6.600 Sklaven auf den Seychellen. Dies brachte einen Wandel auf den
Inseln. Viele Siedler verließen die Inseln und
die Landwirtschaft wurde auf weniger arbeitsintensive Produktion umgestellt (Zimtbäume, Kopra). 1903 wurden die Seychellen
zur eigenständigen Kolonie, sie wurden also
verwaltungsmäßig von Mauritius getrennt.
Die Inseln wurden vom portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama (Bild) im Jahr 1502
entdeckt und bereits drei Jahre später tauchten sie erstmals auf europäischen Seekarten
auf. Jedoch hatte keine europäische Nation
Interesse daran, die abgelegenen Inseln in
Besitz zu nehmen oder Stützpunkte darauf zu
platzieren. Die ‘Ascension’, ein britisches
Schiff einer Expedition der britischen Ostindien-Kompanie, erreichte am 19. Januar
1609 die Hauptinselgruppe der Seychellen,
die Expeditionsteilnehmer glaubten aber
irrtümlich auf den Amiranten (diese gehören
heute zu den ‘Outer Islands’ der Seychellen)
gelandet zu sein. Es dauerte ganze 133 Jahre
bis die europäische Seefahrt wieder Interesse an den Seychellen zeigte. 1742 entsandte
der Governeur der damaligen französischen
Kolonie Mauritius eine Expedition unter der
Leitung von Bertrand Francois Mahé la
Bourdonnais zu den Seychellen. Nach ihm
wurde die Hauptinsel (Mahé) benannt. Im
Zuge einer weiteren Expedition im Jahr 1756
wurde die Inselgruppe formell für Frankreich
in Besitz genommen und man verlieh ihr,
nach dem damaligen französischen Finanzminister Jean Moreau de Séchelles, ihren
heutigen Namen. Besiedelt wurde die Insel
erst 1770. Die ersten Siedler waren arme
Weiße aus den französischen Kolonien Mauritius, Réunion oder aus französischen Besitzungen in Indien. Sie begannen damit auf
der Hauptinsel Landwirtschaft zu betreiben
und holten sich dafür schwarze Sklaven vom
history.com
UMWELTSCHUTZ
Die Seychellen haben als erstes Land der
Welt den Naturschutz in die Verfassung aufgenommen. Ganze 58,61 % der gesamten
Landfläche sind als geschützte Gebiete ausgewiesen, somit stellt der Inselstaat den mit
Abstand größten prozentuellen Anteil geschützer Gebiete weltweit. Die UNESCO hat
zwei Orte zum Weltnaturerbe erklärt. Das
Umweltschutzprogramm der Seychellen
weist weiters 20 Schutzgebiete aus und zudem 370 Orte als Orten, deren Natur besonderen Schutzes bedarf.
medienwerkstatt-online.de
116
SIMBABWE (ZW)
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
Republic of Zimbabwe
390.757 km² (~4,5 mal AT)
15.245.855 (2014)
39 EW pro km²
ehemals Simbabwe-Dollar
(ZWL), Übergangswährungen:
Euro, US-Dollar, Südafrikanischer Rand
Robert Mugabe
Präsidialsystem
Harare (ca. 1.5 Mio EW)
Bulawayo, Chitungwiza
Englisch, Shona, Ndebele
Chewa, Chibarwe, Englisch,
Kalanga
Christen, Naturreligionen
0,492 (156)
18.04.1980 (UK)
weltkarte.com
GEOGRAPHIE
Das subtropische bis tropische Klima Simbabwes mit feuchten, teilweise schwülen und
heißen Sommern weist eine winterliche
Trockenzeit und eine sommerliche Regenzeit
auf. Die Temperaturen im Sommer steigen
bis auf über 35°C, im Winter auf bis zu 25°C.
Der größte Teil des Landes befindet sich in
höheren Lagen, dort ist es im Sommer gemäßigt warm mit 25 bis 30°C und im Winter
treten vereinzelt gemäßigte Frostnächte auf
mit bis zu -5°C. In der Regenzeit von November bis März fallen über 90 % der jährlichen
Niederschläge, die durchschnittlich 1.000
mm betragen. Der Binnenstaat grenzt im
Norden an Sambia, im Osten an Mosambik,
im Süden an Südafrika und im Westen an
Botswana. Der höchste Berg des Landes ist
der ‘Inyangani’ mit einer Höhe von 2.592 m.
Neben dem Sambesi zählen Shangani, Sanyati und der Runde zu den wichtigsten Flüssen. Simbabwe beheimatet einige der
schönsten Nationalparks im südlichen Teil
Afrikas: Hwange (im Westen des Landes),
Matapos (im Süden), Gonarezhou (im Südosten), Mana-Pools (im Nordosten) und
Nyanga (im Osten). Die Tierwelt Simbabwes
ist sehr reichhaltig. Es ist der Lebensraum
von weißen Nashörnern, Flusspferden, Gnus,
Löwen, Luchsen, Gazellen und von Schakalen.
Auch die Flora Simbabwes ist sehr reichhaltig. Typisch ist die Baumsavanne, in den
höheren Gebieten auch meist noch dichte
Waldregionen. In tiefer gelegenen Regionen
hingegen sind nur noch vereinzelt Bäume
vorhanden - eine Folge der Waldrodung um
neue landwirtschaftliche Anbaugebiete zu
erschließen. Der für Afrika typische Affenbrotbaum kommt sehr häufig vor.
erdpunkte.de
117
SIMBABWE (ZW)
Republic of Zimbabwe
DIE RUINEN GROßSIMBABWES
Großsimbabwe war mehrere Jahrhunderte
lang eine der wichtigsten Handelsdrehscheiben Afrikas. Zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert hatte die Stadt ihre Hochblüte und
prägte den Handel und die kulturelle Entwicklung im südlichen Teil Afrikas. Während
der Kolonialisierung rankten sich viele
Mythen um die Stadt. Die Portugiesen und
Portugiesinnen berichteten von einem mächtigen Königreich im Inneren Afrikas. Der
englische Dichter John Milton widmete der
Stadt das Epos „Das verlorene Paradies“.
Heute sorgt vor allem die Frage, warum diese Stadt verlassen wurde, für Spekulationen.
Von der wichtigen Stadt sind heute nur mehr
Ruinen übrig. Auf einer Fläche von 7 km²
kann man noch erahnen, welche Größe,
Bedeutung und Macht die Metropole zu
Hochzeiten gehabt haben musste.
journal21.ch
VON INFLATION UND HYPERINFLATION
Von Anfang 2008 bis Anfang 2009 gab es in
Simbabwe eine Hyperinflation mit vielen
negativen Begleiterscheinungen, bis letztendlich die Währung aufgegeben werden
musste. In den 1990er Jahren war die Inflationsrate meist unter 30 %geblieben, erhöhte
sich 1999/2000 auf ca. 50 % um dann ab Ende
2001 in den dreistelligen Bereich anzusteigen. Um den Jahreswechsel 2003/2004
wurde mit ca. 600 % zunächst ein Gipfel
erreicht, bis 2005 ging sie auf 125 % zurück
um dann im Jahr 2006 auf ca. 1.000 %
anzusteigen. Im August 2006 kam es zur
Währungsanpassung im Verhältnis 1:1.000.
Der Zimbabwe-Dollar behielt seinen Namen,
das Kürzel wurde aber von ZWD zu ZWN
geändert. Ab Dezember des Jahres begann
die Inflationsrate sich auf den fünfstelligen
Bereich zuzubewegen. Mitte 2007 gab es
Werte um 7.000 %, damals versuchte die
Regierung mit Polizeigewalt Preisbindungen
durchzusetzen, es kam zu Geschäftsschließungen, Verhaftungen und langen
Warte- schlangen vor den Läden. Diese
Maßnahmen hatten jedoch keinen Erfolg, im
Januar 2008 wurde eine Rate von 100.000 %
erreicht. Es herrschte eine Hyperinflation.
Die Rate stieg von 100.000 % im Jänner 2008
auf 231 Millionen Prozent im Juli 2008.
Danach gab es keine offiziellen Zahlen mehr.
Der Ökonom Steven H. Hanke hatte noch
einen Anstieg der Inflation auf 90 Trilliarden
Prozent bis November 2008 (entspricht ca.
einer täglichen Verdoppelung der Preise)
errechnet.
Somit ist das die zweithöchste jemals erreichte Inflation hinter der des ungarischen
Pengö von 1946.
Ab Jänner 2009 wurden ausländische
Währungen als offizielles Zahlungsmittel
zugelassen. Die Inflation kam mit der Aussetzung des Zimbabwe-Dollars zum Erliegen.
zimbabwedollars.net
118
SOMALIA (SO)
Jamhuuriyadda Federaalka Soomaaliya
weltkarte.com
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
637.657 km² (~7,6 mal AT)
10.517.569 (2014)
16,5 EW pro km²
Somalia-Schilling (SOS)
1 € = 637,14 SOS
Hassan Sheikh Mohamud
Parlamentarisches System
Mogadischu (ca. 1 Mio EW)
Hargeysa, Kismaayo
Somali, Arabisch
Italienisch, Englisch,
Zigula, Swahili
Sunniten
keine Angabe wegen
Bürgerkrieg
Süden: 01.07.1960 (Italien)
Norden: 26.06.1960 (UK)
GEOGRAPHIE
den Jubba, schafft dies aber nur bei ausreichend Niederschlag. Andere Flüsse des Landes führen nicht ganzjährig Wasser.
Die größten Umweltprobleme stellen Erosion
(Abtragung von Gestein durch Wind) und die
Ausbreitung der Wüste dar. Die Ursachen
sind die Abholzung der Wälder und die Überweidung. Holz ist Heizmittel Nummer eins
und Holzkohle wird seit Ausbruch des Bürgerkrieges in großen Mengen in die Staaten
der arabischen Halbinsel exportiert. An der
Küste wird weiters illegale Atommüll- und
Giftmüllentsorgung betrieben.
Im generell heißen und trockenen Monsunklimas Somalias sind jeweils zwei Regenund Trockenzeiten ausgebildet. Von April bis
Juni dauert die große Regenzeit (Gu), danach
kommt eine Trockenzeit (Hagaa oder Xagaa)
bis September, die widerum von der Regenzeit (Dayr) abgelöst wird. Diese hält von Oktober bis November an. Abschließend gibt es
eine weitere lange Trockenperiode von Dezember bis März, diese nennt sich JilaalTrockenzeit. Die durchschnittliche maximale
Tagestemperatur liegt zwischen 30 und 40°C,
außer in den Bergregionen, hier liegt die
Temperatur darunter. Regenfälle fallen
aüßerst unregelmäßig und stellen ein großes
Problem für die Landwirtschaft dar. Das Somali-Hochland im Norden des Landes liegt
durchschnittlich 900 bis 2.100 Meter über
dem Meer und senkt sich nach Osten hin ab.
Der ‘Shimbiris’ ist mit 2.450 m der höchste
Berg Somalias. Der Süden ist wesentlich
flacher, die durchschnittliche Höhe beträgt
hier ca. 180 Meter. Im Zentrum bzw. im Süden wird Somalia von den Flüssen Jubba und
Shabeelle durchzogen, diese entspringen in
Äthiopien. Der Shabeelle mündet generell in
erdpunkte.de
119
SOMALIA (SO)
Jamhuuriyadda Federaalka Soomaaliya
PIRATERIE
rüstung der Piraten genutzt, sodass sie immer bessere Waffen, Navigationssysteme und
dergleichen besaßen. Weiters konnten die Piraten bald auch von Mutterschiffen auf hoher
See ihre „Operationen“ durchführen.
Ehemalige Fischer mit ihren guten Kenntnissen über die Gewässer, Bürgerkriegskämpfer
und Technikexperten zur Bedienung von Navigationsgeräten und Satellitentelefonen
stellen die drei verschiedenen Personegruppen dar, aus denen sich die Piraten formten.
Durch die Lösegelder konnten sie schnell
sehr reich werden und das macht die Piraterie sehr attraktiv für junge Männer, die ansonsten keine guten Zukunftsaussichten
hätten. Laut einer Studie wurden von Jänner
bis September 2008 alles in allem 61 Überfälle auf Schiffe vor der Küste Somalias gemeldet. Die Lösegelder, die bezahlt wurden,
belaufen sich in diesem Zeitraum auf 18 bis
30 Millionen US-Dollar.
Durch die Piraterie vor der Küste Somalias
werden wichtige internationale Schifffahrtsrouten (besonders im Golf von Aden) sowie
die Lebensmittellieferung für Millionen Somalier sehr stark bedroht. Die Küste vor Somalia gilt als eines der gefährlichsten Gewässer weltweit. Es sind ca. 1.000 Piraten,
die im indischen Ozean und im Roten Meer
ihr Unwesen treiben. 2008 kaperten die Piraten mehr als 30 Schiffe. Durch den Bürgerkrieg werden die Gewässer quasi nicht mehr
überwacht, dies ebnete den Weg für die teilweise gut bewaffneten Milizen zur Piraterie.
Die Übergangsregierung in Somalia hat
kaum Mittel zur Bekämpfung dieses Problemes. Die Piraterie ist seit dem Einsatz von
militärischen Mitteln, z.b. durch die „Operation Atalanta“ (multinationale Mission der EU
zur Sicherung der Hilfslieferungen nach Somalia) zurückgegangen. Viele Reedereien
nützen auch zusätzlich die Dienste von privaten Sicherheitsfirmen.
Die erste Kaperung in neuerer Zeit war jene
des zypriotischen Frachters ‘Panagia Tinou’
am 15.6.2002. Nach Zahlung von Lösegeld
wurde die Kaperung 16 Tage später beendet.
Anfangs wurden die Piratenüberfälle vor Mogadischu und Umgebung begangen, konzentrierten sich aber bald auf den viel ergiebigeren Golf von Aden weiter im Norden.
Größtenteils gehen die Angriffe von der faktisch autonomen Region Puntland im Nordwesten aus und hier hauptsächlich von den
Häfen Eyl, Harardheere und Hobyo.
Schon bald erwies sich die Piraterie als sehr
lukrative Tätigkeit und Warlords und andere
Kriminelle bagannen sich zu formieren und
sich in diesem Bereich zu engagieren. Sie
fingen an die Piraten zu unterstützen und
teilten sich die bezahlten Lösegelder untereinander auf. Diese Gelder wurden zur AufWARIS DIRIE
Die in Somalia geborene Waris Dirie floh mit
13 aus Somalia und erlangte große Berühmtheit durch ihre Arbeit als Fotomodell. 1997
sprach sie erstmals öffentlich über ihre
Genitalverstümmelung und wurde noch im
selben Jahr zur UN-Sonderbotschafterin
zum Thema Genitalverstümmelung ernannt.
Große Bekanntheit erlangten auch ihre Bücher (z.B.: ‘Wüstenblume’ oder ‘Schmerzenskinder’). Im Jahr 2005 wurde ihr die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Sie
lebt heute in Tansania und in Danzig.
120
SÜDSUDAN (SS)
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
Republic of South Sudan
ca. 630.000 km² (~7,5 mal AT)
11.911.184 (2014)
16 EW pro km²
Südsunanesischer Pfund (SSP)
1 € = 6,84 SSP
Salva Kiir Mayardit
Präsidialsystem
Juba (ca. 372.000 EW)
Malakal, Wau, Bor
Englisch, alle einheimischen
Landessprachen
Arabisch, Dinka, Nuer, Bari,
Schilluk
Christen, afr. Religionen,
Muslime
SUDAN
SÜDSUDAN
wegen kürzlicher Unabhängigkeit keine statistischen
Daten vorhanden
09.07.2011 (Sudan)
nationsonline.org
GEOGRAPHIE
Das tropisch-feuchte Klima des Südsudan ist
von hohen Temperaturen und einer Regenzeit
von April bis Oktober geprägt. Während der
Trockenzeit steigen die Temperaturen auf
über 36°C im Schnitt und des Nachts auch
weit über 20°C. In der Regenphase sind die
Temperaturen ein wenig kühler (30 bis 33°C
am Tag und 21 bis 23°C in der Nacht). Die
Häufigkeit der Regenfälle nimmt von Süden
nach Norden hin ab und die Luftfeuchtigkeit
beträgt 70 bis 80 %. Der Norden des Landes
ist durch Savannen und Trockenwälder geprägt, der Süden durch tropischen Regenwald. Der ‘Kinyeti’ ist mit 3.187 m die höchste
Erhebeung, in den ‘Imatong’-Bergen gelegen.
Der weiße Nil fließt durchs Land und bildet
ein Sumpfgebiet mit dem Namen ‘Sudd’. Der
Bahr al-Arab, ein Nilnebenfluss, bildet grob
die Grenze zum Sudan, die Staatszugehörigkeit mancher Grenzregionenen ist jedoch
noch ungeklärt (z.B. die Enklave von Kafia
Kingi). Das im aüßersten Südosten gelegene
‘Ilemi’-Dreieck wird von Kenia und Äthiopien
beansprucht. Die Haltung des Südsudan in
diesem Gebietsstreit ist noch unbekannt.
Der Südsudan erlangte erst am 9.07.2011 die
Unabhängigkeit vom Sudan. Davor war es von
1972 bis 1983 und von 2005 bis 2011 eine autonome Region innerhalb des Sudans.
99 % der abstimmenden Südsudanesen sprachen sich für die Unabhängigkeit im Unabhängigkeitsreferendum von 9. bis 15.01.2011
aus. Der sudanesische Staatschef Umar
Hasan Ahmad al-Baschir erkannte daraufhin
das Ergebnis an. Bis zum 9. Juli 2011, in der
Übergangszeit, wurden demnach die Institutionen der beiden Landesteile allmählich getrennt.
erdpunkte.de
121
SÜDSUDAN (SS)
Republic of South Sudan
SEIT DER UNABHÄNGIGKEIT
Der Südsudan wurde nach dessen Unabhängigkeit am 14.07.2011 von den Vereinten
Nationen aufgenommen und am 27.07.2011
folgte der Beitritt zur Afrikanischen Union
(AU). Aus den nach wie vor bestehenden Krisengebieten im Norden des Landes waren bis
2013 an die 45.000 Menschen in Flüchtlingslager geflohen. Die humanitäre Hilfe für die
Flüchtlinge übernimmt dabei das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen
und andere Hilfsorganisationen. Für die
Sicherheit sorgt die ‘United Nations Mission
in the Republic of South Sudan’ (UNMISS).
Ein bewaffneter Konflikt um die politische
Führung des Landes findet seit Mitte Dezember 2013 statt. Die bevorstehende Entwaffnung von Angehörigen des Nuer-Clans in der
Präsidentengarde rund um den Vizepräsidenten Riek Machar (er wurde im Juli zuvor
von Präsident Salva Kiir Mayardit entlassen)
gilt als Ausgangspunkt des Konfliktes. Die
beiden Kontrahenten gehören unterschiedlichen Volksgruppen an, daher befürchtete
man (ebenso UN-Generalsekretär Ban Kimoon) auch ethnische Konflikte in der zivilen
Bevölkerung. Das Flüchtlingslager in Akobo
wurde am 19.12.2013 von ca. 2.000 Rebellen
überrannt. 20 Zivilisten und zwei indische
UNMISS-Soldaten waren dabei die Todesopfer, die 40 verbliebenen UN-Blauhelme wurden danach abgezogen. In der Provinzhauptstadt Bor kam es ebenfalls erneut zu Kämpf- en (bereits 2012 starben bei Unruhen
mehrere tausend Menschen). Es kam zu
mehreren tausend Todesopfern innerhalb
einer Woche, hunderttausende sind aus ihrer
Heimat ge- flohen, 45.000 sind im Flüchtlingslager der Vereinten Nationen untergebracht.
Der UN-Sicherheitsrat beschloss die Aufstockung der UNMISS-Blauhelm-Sodaten
von 7.000 auf 12.500. Ban Ki-moon sagte den
Unruhestiftern: „Was immer auch ihre Meinungsverschiedenheiten sein mögen, sie
können nicht die Gewalt rechtfertigen, die
ihre junge Nation verschlingt.“ Und er forderte die am Konflikt beteiligten Personen dazu
auf, an einer Mediation der ‘Intergovernmental Authority on Development’ (IGAD) teilzunehmen. Die IGAD ist eine zwischenstaatliche
Organisation für Umweltschutz, Entwicklung
und Friedenssicherung in Ostafrika. UMISSLeiterin Hilde F. Johnson, die Afrikanische
Union (AU) und der Weltsicherheitsrat begrüßten diesen lösungsorientierten Ansatz
sehr. Weitere Kämpfe in den Bundesstaaten
Jonglei und Unity forderten weitere tausende
Todesopfer, bis Mitte Januar 2014 waren
mehr als eine Millionen Menschen auf der
Flucht, wovon laut UN 716.000 innerhalb des
Südsudan und 156.500 in Nachbarländer geflüchtet sind. Die UNO warnte im August
2013 vor einer humanitären Katastrophe mit
Hungersnöten. Die beiden Seiten einigten
sich am 23.1.2014 auf einen Waffenstillstand
und weitere Verhandlungen zu einem Friedensvertrag, sofern der Waffenstillstand aufrecht bliebe. Es kam durch die IGAD zu ersten Verhandlungserfolgen in Addis Abeba.
Der Waffenstillstand binnen 24 Stunden und
die Errichtung humanitärer Korridore wurde
zugesichert. Die vorläufige Verfassung des
Südsudan von 2011 verpflichtet alle Parteien
zu einem „aufrichtigen Heilungsprozess im
jungen Staat durch Dialog“, worauf sich die
Verhandlungsführer beriefen. Die Nachbarstaaten garantierten die Souveränität des
Südsudan, leider wurde der Konflikt nach
einer vierwöchigen (weitgehenden) Waffenruhe fortgesetzt. Nuer-Rebellen besetzten
Malakal, eine ölreiche Stadt im Nordosten
des Landes. Geplante Friedensverhandlungen kamen nicht in Gang. Amnesty International berichtete von erheblichen Menschenrechtsverletzungen mit Gräueltaten
z.B. an schwangeren Frauen oder Kindern,
zudem flohen 11.000 Flüchtlinge ins benachbarte Äthiopien. Nach Intervention von Ban
Ki-moon wurde eine weitere Waffenruhe vereinbart, die ab 7.Mai 2014 gültig wurde.
Am 9.5.2014 kam es zu erneuten Friedensverhandlungen, diesmal auch zwischen Kiir
und Machar und es wurde ein Friedensvertrag beschlossen, indem ein Ende der Feindseligkeiten binnen 24 Stunden, eine Übergangsregierung im Konsensverfahren, baldige Neuwahlen und ein weiteres Treffen
nach 30 Tagen vereinbart wurde. Im Mai 2014
benötigen laut UN bereits 5 Millionen Menschen humanitäre Hilfe im Südsudan.
122
TANSANIA (TZ)
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
Jamhuri ya Muungano wa Tanzania
945.087 km² (~11,2 mal AT)
51.822.621 (2014)
55 EW pro km²
Tansania-Schilling (TZS)
1 € = 2400 TZS
Jakaya Kikwete
Präsidialsystem
Dodoma (ca. 180.000 EW)
Daressalam (ca. 4.4 Mio
EW), Mwanza, Arusha
Swahili, Englisch
125 verschiedene Sprachen,
Bantu-, nilotische Sprachen
Islam, Christentum
0,488 (159.)
09.12.1961 (UK)
weltkarte.com
GEOGRAPHIE
und auch ganz Afrikas ist der ‘Kibo’ im Kilimandscharo-Massiv. Er ist 5.895 Meter hoch.
Der ostafrikanische Graben verläuft in der
Mitte des Landes. In dieser tektonischen
Bruchzone sind sehr große Krater und Vulkane wie der ‘Mount Meru’ (4.562 m) und
eben der ‘Kibo’ Zeugen der beeindruckenden
geologischen Vorgänge.
Tansania grenzt an drei der großen Seen
Afrikas, im Norden an den Viktoriasee, im
Westen an den Tanganjikasee und im Süden
an den Malawisee. Im Nordwesten Tansanias
liegt die bekannte Serengeti, einer der berühmtesten Nationalparks in Afrika.
Tansania weist ein tropisches Klima an der
flachen Küste und seinen Inseln auf (25 bis
30°C), in den Bergen des Nordens und
Südens und im Westen aber ein gemäßigtes.
Durch die Nähe zum Äquator gibt es ganzjährig warme bis heiße Temperaturen und der
Tag ist grob in 12 Tages- und Nachtstunden
eingeteilt. Von Juni bis September ist es klimatisch am angenehmsten, die Luftfeuchtigkeit sinkt und die Temperaturen sinken in der
Nacht auf unter 20°C. Das Plateau im Zentrum des Landes (ca. 1.200 m) weist größere
Temperaturschwankungen mit trockenen und
warmen Tagen (bis zu 35°C) und kühleren
Nächten auf. In den Städten wie Arusha kann
es auch sehr heiß und stickig werden (38°C)
und in der Nacht kühlt es nicht gut ab. In den
Seengebieten kommt es zu stärkeren Niederschlägen, hier hat es auch eine höhere Luftfeuchtigkeit als am Zentralplateau. In den
gebirgigen Gebieten wie in den UsambaraBergen und im Gebiet des Kilimandscharo ist
das Klima gemäßigt mit Temperaturen um
die 22°C, wobei es in den Nächten meist sehr
kühl ist. Ab einer Höhe von 4.500 Metern
kann es am Kilimandscharo auch zu Schneefall kommen. Der höchste Berg Tansanias
erdpunkte.de
123
TANSANIA (TZ)
Jamhuri ya Muungano wa Tanzania
DIE SERENGETI
theweeklyobserver.com
Die Serengeti ist eine baumarme Savanne,
die sich vom Norden Tansanias, östlich des
Viktoriasees, bis nach Süd-Kenia erstreckt
und eine Fläche von etwa 30.000 km² bedeckt. Das Wort ‘Serengeti’ ist abgeleitet aus
der Massai-Sprache und bedeutet ‘Das endlose Land’. Ausgedehnte, flache Grassteppen
im Süden stehen leicht hügeligen, wenig bewaldeten Ebenen im Norden gegenüber. Im
Südosten erhebt sich das vom Vulkanismus
geprägte ‘Ngorongoro’ - Schutzgebiet (Weltnaturerbe seit 1979). Die höchsten Berge liegen etwa 1.850 m über dem Meeresspiegel,
niedrigere Teile der Savanne reichen bis auf
etwa 950 m herab. Das Gebiet der Serengeti
umschließt den ‘Serengeti-Nationalpark’,
welcher mit seinen 14.763 km² zu den
größten und sicherlich auch zu den bekanntesten Nationalparks der Welt gehört. Außerdem ist er seit 1981 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes. Es leben dort mehr als 1,6
Millionen Pflanzenfresser und Tausende von
Raubtieren. Häufige Tiere in dieser Region
sind Gnus, Gazellen, Zebras und auch Büffel.
ganeandmarshall.com
gmfstravel.com
DAS KILIMANDSCHARO-MASSIV
Das Kilimandscharo-Massiv (Kilima Njaro bedeuted ‘Weißer Berg’ bzw. ‘Schneeberg’),
meist nur Kilimanjaro bzw. Mount Kilimanjaro genannt, ist mit bis 5.895 m über dem
Meeresspiegel das höchste Bergmassiv
Afrikas und weist - im Nordosten von Tansania liegend - mit dem ‘Kibo’ den höchsten
Berg des Kontinents auf. Am Kilimandscharo-Massiv ist einer von drei Gletschern in
Afrika zu finden. Das Massiv ist vulkanischen
Ursprungs und befindet sich auf der östlichen Grabenschulter des ostafrikanischen Grabenbruch- systems. Am Kilimandscharo, der
etwa zwei bis drei Millionen Jahre alt ist, fand
die ver- mutlich größte Eruption vor etwa
360.000 Jahren statt. Zuletzt soll der ‘Kibo’
um 1700 ausgebrochen sein, seitdem aber
verharrt die vulkanische Aktivität auf einem
niedrigen Niveau, ist aber keineswegs erloschen. Bergsteiger berichten immer wieder
von stechenden Schwefelgerüchen in ihren
Nasen.
gmfstravel.com
124
UGANDA (UG)
Fläche
Einwohner (EW)
Bevölkerungsdichte
Währung
Wechselkurs
Staatsoberhaupt
Regierungssystem
Hauptstadt
Städte
Amtssprachen
Sprachen
Religionen
HDI (Position)
Unabhängigkeitstag
Jamhuri ya Uganda; Republic of Uganda
241.040 km² (~2,8 mal AT)
37.782.971 (2014)
156 EW pro km²
Uganda-Schilling (UGX)
1 € = 3672 UGX
Yoweri Kaguta Museveni
Präsidialsystem
Kampala (ca. 1.35 Mio EW)
Gulu, Lira
Swahili, Englisch, Luganda
nilosaharinische Sprachen,
Arabisch
Christen, Muslime
0,484 (164.)
09.10.1962 (UK)
weltkarte.com
GEOGRAPHIE
Kalkstein, Nickel, Steinsalz und Öl. In den
Nationalparks ist die ursprüngliche Fauna
noch am ehesten erhalten, jedoch durch
Bürgerkriege auch beeinträchtigt.
Eine endemische Art ist der Uganda-Kob,
eine Antilopenart. Der Kronenkranich ist das
Wappentier Ugandas und ist besonders am
Viktoriasee noch häufig zu beobachten.
Uganda besitzt eine üppige Pflanzenwelt.
Die Savanne geht in den tropischen Regenwald über und das wirkt sich positiv auf den
Artenreichtum von Flora und Fauna aus.
Die Naturschönheiten des Landes werden in
neun Nationalparks und sechs Wildreservaten geschützt.
Uganda liegt größtenteils auf einem Plateau
auf 1.000 Meter Seehöhe und das wirkt sich
auf das tropische Klima in der Mitte und im
Süden des Landes aus. Das tropisch-warme
Klima wird durch die Höhenlage deutlich abgekühlt. Daher ist es weder sehr heiß, noch
sehr kalt. Die Temperaturen schwanken
zwischen 25 und 30°C am Tage und nächtens
ist es meist um die 17°C warm. Das Maximum liegt bei 35°C und das Minimum bei
10°C. Früher waren die 1.000 bis 1.500 mm
Niederschlag auf das ganze Jahr verteilt, mit
zwei kleineren Trockenperioden von Dezember bis Februar und von Juni bis August.
Heute gibt es vor allem im Norden Gebiete in
denen es jahrelang gar nicht regnet, der Rest
des ehemals tropisch-feuchten Ugandas gerät zunehmend in die Abhängigkeit des Monsuns und verfügt nur noch über eine Regenzeit. Viele Seen, der weiße Nil (Viktoria-Nil
und Albert-Nil), Urwälder und Savannen
prägen das Landschaftsbild. Im Süden des
Landes verläuft der Äquator. Der ‘Margherita
Peak’ ist der höchste Punkt mit 5.110 m und
der Unterlauf des Albert-Nils ist mit 610 m
der tiefste Punkt im Land. 36.330 km² der
Staatsfläche entfallen auf Wasserflächen.
Wichtigste Rohstoffe sind Kupfer, Kobalt,
erpunkte.de
125
UGANDA (UG)
Jamhuri ya Uganda; Republic of Uganda
DER VIKTORIASEE
Namen erhalten. Jedes Jahr kamen damals
neue Arten hinzu, bis dann der Nilbarsch in
den 1990ern immer schneller Arten auslöschte, bevor sie wissenschaftlich beschrieben werden konnten. Bis 1995 wurden mehr
als 400 Buntbarscharten im Viktoriasee beschrieben. Ökologisches Desaster: Der Nilbarsch wurde in den 1960ern bewusst in den
Viktoriasee eingesetzt, um einen kommerziell gut verwertbaren Speisefisch im See zu
haben. Seine rasante Vermehrung führte
zwar anfangs zu einem Aufschwung der
Fischindustrie, kehrte sich aber bald in ein
Desaster um, als man bemerkte, dass der
Nilbarsch für das Aussterben eines Großteils
der Buntbarscharten verantwortlich ist. Der
Nilbarsch ist heute als Viktoriabarsch im
Fischhandel erhältlich. Traurige Berühmtheit
erreichte der Viktoriasee in unseren Breiten
durch den Film ‘Darwin's Nightmare’. Der
Global Nature Fund hat den See zum ‘bedrohten See des Jahres 2005’ erklärt.
Der Viktoriasee liegt in Ostafrika in den Staaten Tansania, Uganda und Kenia. Er befindet
sich in der ostafrikanischen Hochebene wovon sein größter Anteil auf Tansania und der
zweitgrößte auf Uganda entfällt. Er ist das
Überbleibsel eines Sees, der vor vielen Millionen Jahren noch viel größer war, als es
seine heutigen Ausmaße erahnen lassen.
Während der Viktoriasee im Westen vom
Kagera-Nil gespeist wird, befindet sich sein
Abfluss im Norden - dies ist der Viktoria-Nil.
Die größte Insel ist mit 560 km² ‘Ukerewe’ vor
dem Südufer. Weite Strecken seines Ufers
werden von ausgedehnten Papyrussümpfen
gesäumt. Mit 68.870 km² Fläche ist der Viktoriasee der größte See in Afrika und nach
dem Kaspischen Meer und dem Oberen See
auch der drittgrößte See (und der zweitgrößte
Süßwassersee) der Erde. Damit ist er etwa so
groß wie Irland. Neben dem Flusspferd gibt
es im Viktoriasee ca. 550 verschiedene, bekannte Fischarten in zwölf Familien und in 28
Gattungen. Demgegenüber leben in ganz Europa nur etwas mehr als 200 Süßwasserfischarten. Ein großer Teil des Artenreichtums betraf die Buntbarsche, die gemessen
an der relativ kurzen Zeit seit der letzten
Austrocknung einen außerordentlich hohen
Artenreichtum aufwiesen. Dieser war deshalb auch ein beliebtes Forschungsobjekt der
Evolutionsbiologie. Für die 1970er schätzte
man die Zahl der Buntbarscharten auf etwa
500. Viele Arten waren damals jedoch noch
nicht beschrieben oder hatten erst vorläufige
blinker.de
YOWERI KAGUTA MUSEVENI
Afrika, die am schlimmsten durch Aids betroffen waren. Durch eine beispielhafte Aufklärungskampagne konnte die Neuinfektionsrate jedoch mittlerweile drastisch gesenkt werden und gehört jetzt zu den niedrigsten in ganz Afrika. Von Anfang an sind
die Ugander sehr offen mit dem Aids-Problem umgegangen. Die menschlichen, sozialen und ökonomischen Folgen dieser Katastrophe werden allerdings noch lange weiterwirken.
Yoweri Kaguta Museveni war Rebellenführer
und Widerstandskämpfer und 1979 an der
Eroberung Kampalas beteiligt. Er ist seit
1986 Staatspräsident von Uganda. Für die
Präsidentschaftswahlen im Frühjahr 2006 hat
er eigens die Verfassung ändern lassen damit er noch eine dritte Amtsperiode an der
Macht bleiben kann. Mittlerweile wurde er
auch 2011 ein weiteres Mal wiedergewählt.
Besonders sein Engagement im Kampf gegen Aids ist hervorzuheben. Uganda zählte
noch vor wenigen Jahren zu den Ländern in
126
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