Fachinformation Hewekzem novo Heilsalbe N ner Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen. 1. Bezeichnung des Arzneimittels Hewekzem novo Heilsalbe N Wirkstoff: Kamillenöl 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung 100 g Salbe enthalten Oleum Chamomillae (Kamillenöl) 1g Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1 3. Darreichungsform Salbe 4. Klinische Angaben 4.1 Anwendungsgebiete Ekzeme, Pilzaffektionen; Pyodermien wie z. B. Akne, Furunkulose; chronische Schuppenflechte (Psoriasis); chronische Dermatosen. 4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Soweit nicht anders verordnet, mehrmals täglich die betroffenen Hautstellen mit wenig Salbe bedecken. Art der Anwendung Zum Auftragen auf die Haut. 4.3 Gegenanzeigen Keine bekannt. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Keine. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen Keine bekannt. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Keine speziellen Hinweise erforderlich. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Keine bekannt. 4.8 Nebenwirkungen In Einzelfällen können Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber einem der Inhaltsstoffe auftreten. In diesem Fall sollte Hewekzem novo Heilsalbe N nicht mehr angewendet werden. Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall eiStand: November 2013 4.9 Überdosierung Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. 5. Pharmakologische Eigenschaften 5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliches Wundbehandlungsmittel, Wund- und Heilsalbe ATC-Code: D03AP04 Antiphlogistische Wirkung Für Chamazulen wurde der Wirkungsnachweis am UV-induzierten Lichterythem, mit dem Granulombeuteltest, dem Rattenpfotentest nach Selye und am thermisch geschädigten Rattenschwanz erbracht. Am Carrageenin-Ödem wurden nach peroraler Applikation der isolierten Kamilleninhaltsstoffe (350 bis 1400 mg/kg) folgende ED50-Werte bestimmt: Chamazulen 4,48 mmol/kg; Matricin 2,60 mmol/kg; (-)--Bisabolol 2,29 mmol/kg. Als Referenz diente Salicylamid (ED50: 1,53 mmol/kg). In einer älteren Untersuchung wurde für (-)--Bisabolol am gleichen Modell eine ED50 von 3,82 mmol/kg gefunden. Die antiphlogistische Wirkung des (-)--Bisabolols wurde ferner am Cotton-Pellet-Granulom, an der AdjuvansArthritis der Ratte und am UV-Erythem des Meerschweinchens belegt. Am UVErythem wurde für (-)--Bisabolol eine ED50 von 2,93 mmol/kg ermittelt; die ED50 für Salicylamid betrug 1,46 mmol/kg. Im Cotton-Pellet-Test wurden bei oraler Applikation folgende ED50Werte gefunden: (-)--Bisabolol 30 mg/kg; Kamillenöl 35 mg/kg; Indometacin 4,5 mg/kg. In der pharmakologischen Wirkung entsprach 1 mg (-)--Bisabolol etwa 2 mg Bisabololoxid B oder 3 mg Bisabololoxid A. Im Vergleich zum synthetischen Racemat und dem rechtsdrehenden Isomer zeigte das (-)--Bisabolol die doppelte Wirkstärke. Die ulcusprotektive Wirkung von (-)--Bisabolol wurde bei oraler Applikation an verschiedenen Tiermodellen untersucht. Es hemmte dosisabhängig die durch Indometacin, Stress oder Alkohol induzierte Ulcusbildung und beschleunigte die Abheilung chemischer und thermisch erzeugter Ulcera. Am Stress-Ulcusmodell war (-)--Bisabolol (ED50 29,5 mg/kg) dem Methiamid (ED50 31,5 mg/kg) gleich. Im Ethanol-Ulcusmodell verringerte Kamillosan, 1:10 verdünnt, 1 mL/Ratte, die ulcerogene Wirkung des Ethanols um 50%. Für (-)--Bisabolol wurde eine ED50 von 3,4 mg/kg p.o. ermittelt. Am Crotonölinduzierten Ödem des Mausohrs zeigten hydroalkoholische Kamillenextrakte (0,25 bis 0,75 mg/Tier) bei topischer Applikation eine antiinflammatorische Aktivität (ED50 0,42 mg/Tier), die der von Benzydamin (ED50 0,31 mg/Tier) entsprach. Am selben Tiermodell übertraf die antiphlogistische Wirkung eines aus frischen Kamillenblüten hergestellten hydroalkoholischen Extrakts die eines herkömmlichen Drogenauszugs um 40%. Apigenin (ED50 29,8 µg/Tier) und Luteolin (ED50 38,4 µg/Tier) übertrafen in diesem Tiermodell die Wirkstärke des Indometacins (ED50 46,1 µg/Tier). Beide Flavonyglyka riefen eine starke Hemmung der Leukozyten-Infiltration hervor, die als Myeloperoxidase-Aktivität gemessen wurde. Wundheitsfördernde Wirkung Die heilungsfördernde Wirkung von ChaChamazulen (25 mg/kg i.p.) wurde durch Untersuchungen am thermisch geschädigten Rattenschwanz sowie durch die beschleunigte Abheilung experimentell erzeugter Brandwunden am Meerschweinchen nach oraler Applikation von (-)--Bisabolol und Chamazulen nachgewiesen. Durch i.m.-Gabe von 10 mg/kg Apigenin konnte die Wundheilung beim Meerschweinchen ebenfalls beschleunigt werden. Antibakterielle und bakterientoxinhemmende Wirkung Kamillenöl übte in Konzentrationen 0,025% einen bakteriostatischen und bakteriziden Effekt auf grampositive Keime aus und zeigte eine fungizide Wirkung gegen Candida albicans (Reihenverdünnungs-Test). Vergleichende In vitro-Tests mit lipophilen Kamilleninhaltsstoffen ergaben für die En-InDicycloether und (-)--Bisabolol mit einer MHK von jeweils 100 µg/mL (AgarDiffusions-Test) den stärksten antibakteriellen Effekt. Eine fungizide Wirkung auf Candida albicans wurde bei einer Bisabolol-Konzentration von 1000 µg/mL beobachtet. Die antimikrobielle Wirkung eines hydroalkoholischen Kamillenextrakts und seiner Inhaltsstoffe wurde nach Entfernen des Alkohols durch Turbidimetrie bestimmt. Das Wachstum von Staphylococcus aureus und verschiedener Streptokokken wurde gehemmt (MHK 10 mg Extrakt/mL). Bereits mit 2,5 mg Extrakt/mL wurde eine trichomonazide Aktivität gefunden. 250 µg/mL eines Petroletherextrakts aus Kamillenblüten verhinderten die durch Streptolysin bedingte Hämolyse von Streptokokken in BlutAgar. Anregung des Hautstoffwechsels Unter dem Einfluss eines standardisierten Kamillenauszugs wurde in der Haut von Meerschweinchen ein zeitabhängiger Anstieg des Gehalts an Kreatininphosphat und von ATP sowie eine Abnahme der Glucose-6-phosphatGewebskonzentration gemessen. An Rattenleber-Mitochondrien wurde eine Konzentrationsabhängige Steigerung der oxidativen Phosphorylierung gefunden. Diese Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass bei der topischen Anwendung von Kamillenextrakten energieabhängige 1/2 Fachinformation Hewekzem novo Heilsalbe N Prozesse, wie Zellgewebsregeneration, Entzündungshemmung und Hautstoffwechsel, günstig beeinflusst werden. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Bei topischer Applikation von 14C-(-)-Bisabolol waren 82% der Aktivität nach einer Stunde im Urin der Versuchstiere (Nacktmäuse) nachweisbar. Nach oraler Gabe von Apigenin-7-glucosid konnte im Urin freies Apigenin nachgewiesen werden. Bei keimfrei aufgezogenen Ratten trat keine Hydrolyse der Flavonglykoside auf. Es muss daher angenommen werden, dass die Darmflora für die Glykosidspaltung verantworlich ist. Apigenin war nach oraler Applikation im Serum von Versuchstieren nachweisbar. Nicht zutreffend. 10. Stand der Information November 2013 11. Verkaufsabgrenzung Apothekenpflichtig 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Für Kamillenöl wurden am Kaninchen eine akute orale LD50 und eine akute dermale LD50 5g/kg gefunden. Phototoxische Effekte, Hautirritationen und Sensibilisierungen wurden nicht beobachtet. Kamillenöl wurde deshalb von der FDA der GRAS-Status zuerkannt. 6. Pharmazeutische Angaben 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Dexpanthenol, Retinolpalmitat (Vitamin A), alpha-Tocopherolacetat (Vitamin E), dickflüssiges Paraffin, emulg. Cetylstearylalkohol (Typ A), weißes Vaselin 6.2 Inkompatibilitäten Keine bekannt. 6.3. Dauer der Haltbarkeit 4 Jahre Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahme für die Aufbewahrung Nicht über 30 °C lagern! 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Originalpackungen zu 40 g Salbe N1 70 g Salbe 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen. 7. Inhaber der Zulassung Hevert-Arzneimittel GmbH & Co. KG In der Weiherweise 1 D-55569 Nussbaum Telefon: (06751) 910-0 Telefax: (06751) 910-150 www.hevert.de 8. Zulassungsnummer Nicht zutreffend. 9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung Stand: November 2013 2/2