Gefahr aus Pool und Wasserleitung

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HYGIENELEISTUNGEN
Gefahr aus Pool und Wasserleitung
In Kliniken und Pflegeeinrichtungen machen sie immer wieder von sich reden:
Legionellen. Die beste Prophylaxe ist regelmäßige Untersuchung im Labor.
erstmals 1944 von Tatlock (USA) beschrieben. Der Keim
erhielt seinen Namen und seine Zuordnung zu einem
klinischen Bild, der Legionärskrankheit (Legionnaires disease), aber erst 1977 durch McDade. Hintergrund der
Namensgebung war die Erkrankung von Kriegsveteranen
bei einem Konvent in Philadelphia im Jahre 1976. Von
4500 Teilnehmern litten 221 an einer schweren Erkrankung des Respirationstraktes, 34 von ihnen starben. Der
Erreger war zu dem Zeitpunkt nicht bekannt.
McDade gelang die Anzucht eines schwach anfärbbaren,
gram-negativen, nicht fermentierenden Stäbchens. Erst
nachträglich wurde der Zusammenhang zu den von Tatlock isolierten Mikroorganismen erkannt. Die Ursache
des Ausbruchs unter den Kriegsveteranen war in den Befeuchtern der Klimaanlagen der Kongresshalle zu suchen.
In ihnen hatten sich die Legionellen vermehrt und waren
auf diesem Wege in die Luftzirkulation der Räumlichkeiten gelangt.
Die Familie der Legionellaceae besteht nur aus einem Genus Legionella mit 30 Arten und mehr als 40 Sero-Untergruppen. Die wichtigste Spezies ist Legionella pneumoniae
mit 14 Untergruppen, welche die meisten Erkrankungen
beim Menschen verursacht.
Pathogenese und Klinik. Die Infektion mit Legionellen erfolgt überwiegend durch Inhalation keimhaltiger
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Aerosole, selten durch trockene Stäube. Die Legionellen
können sich innerhalb des Körpers in Makrophagen vermehren. Die zellulär vermittelte Immunreaktivität ist
für die Überwindung der Infektion von entscheidender
Bedeutung. Es gibt drei klinische Bilder der Legionellose
beim Menschen:
– Die Legionärskrankheit mit atypischer Pneumonie.
– Das Pontiac Fieber.
– Die Pittsburgh-Pneumonie.
Sicherheit erst ab 60 Grad
Die Legionärskrankheit. Verursacher ist Legionel-
la pneumoniae. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis
zehn Tagen kommt es zu einer grippeartigen Symptomatik, hohem Fieber mit Schüttelfrost, zu einer atypischen
Pneumonie mit ein- oder beidseitigen Lungeninfiltraten
meist in den Unterfeldern. Laryngitis und Rhinitis sowie
Pleuritis und trockener Husten, oft gepaart mit gastrointestinalen Beschwerden, kennzeichnen das klinische Bild.
Die Patienten sind sehr schwer krank, oft verwirrt, die
Letalität liegt unbehandelt bei > 15 Prozent.
Pontiac-Fieber. Das Pontiac-Fieber – Verursacher ebenfalls Legionella pneumoniae – verläuft wie die Legionärskrankheit, aber ohne atypische Pneumonie. Der Verlauf
ist verhältnismäßig milde, die Letalität sehr gering.
Pittsburgh-Pneumonie. Verursacher ist Legionella
Fotos: Bilderbox (3), KES/Kaempre, Krebs/Pixelio
Historie und Epidemiologie. Legionellen wurde
Wer nachsehen lässt, gewinnt
micdadei. Der Krankheitsverlauf ist leichter als bei der
Legionärskrankheit und betrifft vorwiegend abwehrgeschwächte Patienten, vor allem in der Corticoidtherapie.
Die klinische Symptomatik ähnelt aber der Legionärskrankheit.
Keimreservoire. Legionellen sind in natürlichen
Feuchtbereichen weit verbreitet. Sie können sich aber
auch in Wasseranlagen von Hotels, Krankenhäusern, Privathaushalten, Luftbefeuchtern, Inhalationskammern, in
Kurbädern, Whirlpools, in zahnärztlichen Behandlungseinheiten, in einem Temperaturbereich von fünf bis 50
Grad Celsius, aufhalten. Erst ab 60 Grad Celsius werden
sie inaktiviert. In der freien Natur haben Sie einen
natürlichen Wirt, nämlich
Acantamöben, in denen sie
sich vermehren können. In
den Zysten der Amöben
überleben sie unter anderem
auch das Chlor im Wasser.
Kultur und PCR
Nachweise. Ein schnelles Verfahren in der Frühphase
Das Robert-Koch-Institut verzeichnet seit Jahren einen
kontinuierlich wachsenden Anstieg der gemeldeten
Legionellen-Pneumonien und geht von rund 20000
Fällen pro Jahr in Deutschland aus. 2006 starben
etwa sieben Prozent der Erkrankten an der Infektion,
in Krankenhäusern knapp 20 Prozent.
Das Tückische: Niemand erkennt eine erhöhte Legionellenkonzentration in Leitungssystemen mit bloßem
Auge, an Trübung oder auch Geruch. Die beste Prophylaxe ist regelmäßige Untersuchung im Labor. Das
synlab Umweltinstitut (UIS) analysiert Ihre Wasserproben und gibt Ihnen die akkreditierte Sicherheit, dass
von Ihren Wasserleitungen keine Gefahr ausgeht.
Unsere Leistungen
ó Probennahme durch uns oder einen zertifizierten
Probennehmer in Ihrer Nähe.
ó Probentransport in unser Labor.
ó Analytik nach allen Standards des akkreditierten
Labors und gemäß den Anforderungen des Umweltbundesamtes.
ó Ein aussagekräftiges Zertifikat, mit dem Sie Patienten, Gästen und Besuchern Ihr Verantwortungsgefühl
dokumentieren können. Der offensive Umgang mit
dem Thema Hygiene lohnt sich.
ó Natürlich untersuchen wir Ihr Wasser auf Wunsch
auch auf andere Keime sowie Rückstände von Chemikalien.
Das synlab Umweltinstitut
der Legionellenerkrankung ist der Nachweis erregerspezifischer Antigene, die im Urin ausgeschieden werden
(Legionellenantigennachweis aus dem Urin mittels Enzymimmunoassay).
Kulturell lassen sich Legionellen aus verschiedenen Untersuchungsmaterialen (z.B. Bronchialsekrete etc.) mit
Spezialmedien relativ leicht anzüchten. Die Differenzierung in die verschiedenen Unter- und Serogruppen
ist allerdings Speziallaboratorien vorbehalten. Legionella
pneumophila Serogruppe 1 ist in etwa für die Hälfte aller
Legionellosen verantwortlich. Neben der Kultur ist heute
die PCR eine valide und schnelle Methode beim Nachweis der Legionellen.
Der Infektionsserologische Nachweis von Antikörpern
kommt für die akute Phase der Erkrankung meist zu spät,
da erst in der zweiten Krankheitswoche entsprechende
Antikörperspiegel zu erwarten sind. Die Serologie dient
daher mehr der Bestätigung. Dauerhafte Immunität wird
nicht erworben.
Die UIS Umweltinstitut synlab GmbH ist ein privatwirtschaftliches Institut für Analytik und Beratung
im Umwelt-, Industrie- und Lebensmittelbereich, das
seine Aufgaben im Zentrallabor Stuttgart und in den
Niederlassungen Leipzig, Chemnitz, Pocking, Weiden,
Ingolstadt, Kempten, (A)-Braunau, (A)-Linz und
(H)- Mosonmagyaróvár wahrnimmt.
Das UIS ist die Umweltsäule von synlab Labordienstleistungen. Daher können Kliniken und Praxen bei
uns alle Hygieneleistungen aus einer Hand erhalten:
Überprüfung von Endoskopen und Beatmungsgeräten,
Keimbestimmungen, Genotypisierungen, Resistenztestungen, Infektionsmanagement und -beratung,
Hygienepläne, Fortbildungen und vieles mehr.
Durch die Akkreditierung der Untersuchungsmethoden
nach der DIN EN ISO/IEC 17025 resultiert die europaweite Anerkennung unseres Institutes als Prüflabor.
Diese Rechte werden zusätzlich noch ergänzt durch
die Anerkennung im Bereich der Probenahme und für
die chemische Analytik durch die Bundesanstalt für
Materialforschung und -prüfung (BAM), sowie durch
die AQS-Leitstelle am Bayerischen Landesamt für
Untersuchungen nach dem Bundesbodenschutzgesetz.
Therapie. Mittel der ersten Wahl sind die Makrolide,
KONTAKT
also Erythro-, Roxithro-, Clarithro- und Azithromycin.
Alternativen sind neben den Makroliden die Fluorquinolone, etwa Ciprofloxacin, Moxifloxacin oder Levofloxacin.
Telefonkontakt: 08 31 – 5 40 46 10
E-Mail: [email protected], Im Internet: www.uis.de
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