Leistungsbericht - Psychosozialer Dienst Burgenland

Werbung
Psychosozialer Dienst Burgenland GmbH
in Zahlen
2012
Sabine Birner
1
Aktuelle Leistungszahlen
Im PSD Burgenland wurden im Vorjahr insgesamt 4312 Personen mit mehr als
39195 Leistungen behandelt und betreut. Das sind ca. 1000 Patienten mehr als im
Jahr 2009.
PSD Burgenland Patientenanzahl 2009-2012
5000
4312
4500
3825
4000
3500
3794
3269
3000
2500
Patientenanzahl
2000
1500
1000
500
0
Patientenanzahl
2009
2010
2011
2012
3269
3825
3794
4312
Diagnosen
33% aller im PSD behandelten und betreuten Menschen leiden unter einer
affektiven Störung, ICD Gruppe F3.
Diese Gruppe enthält Störungen deren Hauptsymptome in einer Veränderung der
Stimmung oder der Affektivität entweder zur Depression - mit oder ohne begleitender
Angst - oder zur gehobenen Stimmung bestehen. Dieser Stimmungswechsel wird
meist von einer Veränderung des allgemeinen Aktivitätsniveaus begleitet. Die
meisten anderen Symptome beruhen hierauf oder sind im Zusammenhang mit dem
Stimmungs- und Aktivitätswechsel leicht zu verstehen. Die meisten dieser Störungen
neigen zu Rückfällen. Der Beginn der einzelnen Episoden ist oft mit belastenden
Ereignissen oder Situationen in Zusammenhang zu bringen. Wie aus der unteren
Grafik zu entnehmen ist, gibt es bei dieser Gruppe einen kontinuierlichen Anstieg.
WHO-Definition Demenz (F00-F03) ist ein Syndrom mit Störung vieler höherer
kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung,
2
Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen. Das Bewusstsein ist nicht
getrübt. Die kognitiven Beeinträchtigungen werden gewöhnlich von Veränderungen
der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder der Motivation begleitet. Es ist
ein bemerkenswerter Anstieg um 30% der Demenz behandelten Patienten beim PSD
Burgenland zu erkennen.
Schizophrenie ist der Oberbegriff für verschiedene Formen einer schweren
psychischen Erkrankung, die mit Veränderungen des Denkens, Fühlens und
Verhaltens einhergeht. Ein Hauptmerkmal dieser Störung ist ein tief greifender
Realitätsverlust. Die Gedanken und Gefühle des Schizophrenen weisen keinen
logischen Zusammenhang auf. Durch eine übersteigerte Wahrnehmungsfähigkeit
können sich Wahnvorstellungen und Sinnestäuschungen (Halluzinationen)
entwickeln. Die Schizophrenie ist die häufigste Form der Psychose und tritt weltweit
bei 1% der Bevölkerung auf. Die Ursachen der Schizophrenie sind bisher nicht
hinreichend geklärt. Von 2011 auf 2012 gab es beim PSD Burgenland einen
Rückgang um 10% der Schizophrenie behandelten Patienten.
Diagnosenverlauf 2009-2012
3000
2500
F1
2000
F2
1500
F3
1000
F0,F4-F9
500
0
2009
2010
2011
2012
F1
696
486
929
983
F2
309
303
329
298
F3
998
1136
1141
1546
F0,F4-F9
874
2412
1296
1891
F0 Demenz bei Alzheimer Krankheit
F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
F2 Schizophrene, schizotype und wahnhafte Störungen
F3 Affektive Störungen
F4 Neurotische-, Belastungs- und somatoforme Störungen
F5 Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung mit körperlichen Störungen und Faktoren
F6 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F7 Intelligenzminderung
F8 Entwicklungsstörungen
F9 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
3
Fachärztliche Behandlung in den Zentren für seelische Gesundheit
Das fachärztliche Behandlungsangebot deckt bislang noch nicht den psychiatrischen
Behandlungsbedarf im Burgenland. Trotz Facharztmangel ist der PSD stets bemüht
der psychiatrischen Versorgung gerecht zu werden.
Wie man dem Verlauf entnehmen kann, gibt es von 2008-2012 eine ca. 50%
Steigerung der fachärztlichen Kontakte.
Anzahl fachärztlicher Kontakte des PSD Bgld.
2008 - 2012
14982
13367
10270
8462
7323
Kontakte
Kontakte
2008
2009
2010
2011
2012
7323
8462
10270
13367
14982
Betreutes Einzelwohnen (BEW)
Im PSD werden die Leistungen des BEW von einer Bezugsbetreuerin koordiniert und
von dieser und allen Mitarbeiterinnen der regionalen multiprofessionellen Teams
erbracht. Durch das BEW gelingt es in vielen Fällen, stationäre Aufnahmen oder
vorzeitige Aufnahmen in Pflegeheime zu verhindern. Es gehört zu den Hauptanliegen
der sozialpsychiatrischen Rehabilitation Klientinnen und Klienten die Integration in
weitestgehend normale Wohn- und Lebensverhältnissen zu ermöglichen. Ziele sind
somit, dass die Klientinnen und Klienten mit der geringstnötigen Unterstützung
außerhalb von Institutionen möglichst selbstbestimmt ihren Lebensalltag gestalten
und sich selbst versorgen können. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 125 Patienten mit
4890 Leistungen, im Rahmen des BEW betreut
4
Drogensubstitution
Suchtkranke können sich meist mit der Zeit die hohen Kosten ihrer Sucht nicht mehr
leisten. Die Folgen können Beschaffungskriminalität und Prostitution sein.
Die Reduktion bzw. der Verzicht auf intravenösen Drogenkonsum, der durch die
Substitutionsbehandlung und die psychosoziale Begleitung erreicht wird, trägt bei zu:






Verminderung oder Verhinderung von Folgeerkrankungen (z.B. Hepatitis C
oder HIV)
Entkriminalisierung und Verminderung der Beschaffungskriminalität
Sicherung der Wohnversorgung
Wiedereinstieg in das Berufsleben bzw. Sicherung des Arbeitsplatzes
Erleichterung des Ausstiegs aus der Drogenszene
Verhinderung von ungewollten Überdosierungen oder Schädigungen aufgrund
von Beimengungen
Im gesamten Burgenland sind derzeit 160 Patienten in Substitutionstherapie, davon
waren im Jahr 2012 61 Patienten im PSD Nord im Substitutionsprogramm.
Substitutionsmittel
10%
7%
L-Polamidon
15%
Methadon
Substitol
45%
23%
Subutex
Compensan
5
Herunterladen