SOMMER 2016 Umfrage: Was ist für Sie ein Sonntagsessen? Mythen und Fakten rund um die Milch Kurse für Menschen mit Lernschwierigkeiten Verlagsort: 1110 Wien › P. b. b. › 10Z038444M Gesunde Stadt DAS MAGAZIN DER WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNG s Gesunde Ernährung: Die Mischung macht’s GS_24_01_cover_kk.indd 1 13.06.16 08:44 Inserat Spektakel:Layout 1 16.11.2010 17:17 Uhr Seite 3 …… GE GE GE GE SU SU SU SU ND ND ND ND ER ES ER ES KI GR BE AL N T T Ä GE DE TZ RI ER SU RG EL EB N ND AR GE G T E SU ES S K EN SE ND UN RA LB E DE NK ST FR SC EN HI EI H H …… LFE ZEI ULE AUS T DIE WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNG: FÜR EIN GESUNDES LEBEN IN EINER GESUNDEN STADT. _U2_Gesundheitsfoerderung.indd GS_02_03_edi_ihv_v1_kk.indd 2 1 GS_02_03kk_edi_ihv.indd 2 06.12.11 11:22 12.12.11 13.06.16 13:56 08:39 LIEBE LESERIN, LIEBER LESER! T E S O b im eigenen Garten, im Nachbarschaftsgarten oder auf dem ­Balkon – jetzt werden die ersten Sommerfrüchte geerntet. Der Biss in ­einen frisch gepflückten Paradeiser oder in ein knackiges Radieschen ist purer Genuss. Der Sommer macht es leicht, sich gesund und regional zu ernähren. Aber auch die anderen Jahreszeiten ­haben es in sich! Gewusst wie, kann man sich das ganze Jahr über gesund und saisonal ernähren. Wir führen Sie in unserer Sommerausgabe durch die Stufen der Ernährungspyramide und erleichtern Ihnen damit den Pfad durch den Dschungel der Ernährungstipps. Es ist eigentlich ganz leicht: Alles ist ­erlaubt, auf die Menge kommt es an. Manches sollten wir ein wenig reduzieren, wie Zucker und Schlagobers, und von manchem sollten wir mehr in ­unsere Kochroutine übernehmen: Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte zum Beispiel. Und eine Karaffe Wasser sollte immer dabei sein. Warum das so ist und welche Bedeutung L ­ ebensmittel für den Körper haben, können Sie hier nachlesen. Das Wiener Schulfruchtprogramm macht Lust auf frisches Obst und Gemüse. Seite 11 INHALT 04Shortcuts „Treffpunkt Tanz!“, Gesundheitsförderungskonferenz und mehr „Gesunde Bezirke“ 07Umfrage Was ist für Sie ein Sonntagsessen? 08 … E Welche Rechte habe ich als Patientin, als Patient? An wen kann ich mich im Krankheitsfall wenden? Gesundheitskompetenz betrifft uns alle, aber Menschen mit Lernschwierigkeiten haben es noch schwerer. Die Wiener Gesundheitsförderung bietet mit „Gesundsein“ ein Seminarprogramm speziell für Menschen mit Lernschwierigkeiten an, damit sie mehr Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen können. Mehr dazu und auch wieder viele News aus der Gesundheitsförderung auf den folgenden Seiten. 10 Dennis Beck Geschäftsführer Wiener Gesundheitsförderung – WiG Saft, Limo oder Wasser? Rund zwei Liter Wasser braucht der Körper am Tag. „Fünf am Tag“ Obst und Gemüse sind die Basis gesunder Ernährung. 12 Fotos: PID/Christian Jobst, Stefan Fürtbauer T. 11 Viel Freude beim Lesen! Für ein gesundes Leben in einer gesunden Stadt! Die Mischung macht’s Wie viel wovon? Die Ernährungspyramide hat die Antwort. Volle Kraft des Korns Vollkorngetreide und Kartoffeln liefern wertvolle Kohlenhydrate. Knochenstark mit Milch Ob von Kuh, Ziege oder Schaf – Milch ist gesund. 13 14Fleischtiger Mehr Fisch, weniger Fleisch Der Grillweltmeister über Fleischqualität und Genuss. Seite 14 15 16 Gesunder Ölwechsel Pflanzenöl ist die richtige Wahl. Schoko, Eis & Knusperchips Wenig, dafür aber mit Genuss 17Service Buchtipps und Webseiten rund um Ernährung 18 20 21 22 23 Aus den Bezirken Neues Pflegewohnhaus und Blumenzwiebeln für Mariahilf Infos rund um Gesundheit Kurs für Menschen mit Lernschwierigkeiten Aktiv leben und arbeiten Gesundheitsförderung im Pensionisten-Wohnhaus Termine, Impressum WiG-Sommertour & Mistfest Dünn, dünner, Bikini-Bridge Dieter Chmelar über sommerliche Diät-Irrwege 3 11:22 13:56 GS_02_03kk_edi_ihv.indd 3 13.06.16 08:39 Mariahilfs Bezirksvorsteher Markus Rumelhart, Dennis Beck, Geschäftsführer der WiG, Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely und Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal vom 15. Bezirk (v. l.) präsentieren die neuen „Gesunden Bezirke“ . Mach dich fit SELBSTHILFE E xpertIn für die eigene Gesundheit werden: Dabei will das Projekt „ziel.sicher.gesund.“ der Wiener Gesundheitsförderung unterstützen. Es wird aus Mitteln des Landesgesundheitsförderungsfonds finanziert. Das Angebot richtet sich an Interessierte, die im Falle von Erkrankungen mehr Verantwortung für sich und ihre Gesundheit übernehmen möchten. Zwei „Neue“ sind ab Herbst dabei GESUNDER BEZIRK Z wei neue Bezirke sind ab Ok­tober Teil des Programms der Wiener Gesundheitsförderung: Mariahilf und R ­ udolfsheim-Fünfhaus werden zu „Gesunden Bezirken“ und verstärken ihre Aktivitäten für Gesundheit, Wohlbefinden und soziales Miteinander. Aktiv werden. Dafür werden bereits vorhandene Strukturen genutzt. Die BürgerInnen sind durch Angebote wie „Ihre gesunde Idee für den Bezirk!“ zum Selbstaktivwerden eingeladen, kleinere gesundheitsfördernde Maßnahmen werden unterstützt. „Uns ist wichtig, die Bezirksvorstehungen noch stärker einzubeziehen“, sagt WiG-Geschäftsführer Dennis Beck. Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal vom 15. Bezirk freut sich auf die Beteiligung der BürgerIn- nen. „Wir sind gespannt, wie die Aktivitäten im öffentlichen Raum angenommen werden.“ Neben schon „Das wichtigste Ziel ist es, die Lebensstile jener Menschen zu verbessern, die mit Gesundheitsbotschaften schwer zu erreichen sind.“ Sonja Wehsely, Stadträtin für Gesundheit, Soziales und Generationen Mehr Verantwortung für die eigene Gesundheit. In der Vortrags- und Diskussionsreihe „3 x mehr Gesundheitskompetenz“ bekommen die TeilnehmerInnen verständlich aufbereitete Informationen aus der Praxis. So erfahren sie, wie man Gesundheitskompetenz stärken kann, ob PatientInnenverfügungen notwendig sind und was man für ein gutes Gespräch mit ÄrztInnen beachten muss. Die Informationsabende finden in fünf Kranken­ häusern in Wien statt. www.wig.or.at bewährten Angeboten wird ab Herbst das Thema Nachbarschaft eine zentrale Rolle spielen. Bei der „Gesunden Nachbarschaft“ geht es vor allem um ältere Menschen und die soziale Beziehung zwischen Erwachsenen. www.wig.or.at • Bei der Eröffnung: Stadträtin Sonja Wehsely (m.) und die Obfrau der WGKK, Ingrid Reischl (r.), bei der Eröffnung des neuen SelbstvertretungsZentrums mit SelbstvertreterInnen und UnterstützerInnen • Fotos: PID/Christian Jobst (2), Peter Rigaud, Rene Wallentin, Bohmann/Andrew Rinkhy Selbstbestimmt und vernetzt SELBSTHILFE N ichts über uns ohne uns“ lautet Sonja Wehsely: „Menschen mit Lerndas Motto der People-First-Bewe- schwierigkeiten wollen selbst über ihr gung. Getreu diesem Motto eröff- Leben bestimmen. Dafür setzen sich nete im April das neue Selbstvertre- die Selbstvertreterinnen und Selbstvertungs-Zentrum für Menschen mit treter unermüdlich ein.“ Sie organisieLernschwierigkeiten in Simmering. Zu ren zum Beispiel Fachveranstaltungen den Angeboten zählen, neben der In- und präsentieren ihre Leistungen im formations- und Aufklärungsarbeit, Rahmen von Konferenzen. Darüber hiWeiterbildungen, Vernetzung von naus setzt sich das SelbstvertretungsSelbstvertretungsgruppen und das Er- Zen­trum für die Anliegen der Betroffestellen von Texten, die besonders ein- nen in diversen Arbeitskreisen ein. fach zu verstehen sind. Sozialstadträtin www.svz.wien • 4 GS_04_05_shortcuts_kk!.indd 4 13.06.16 08:39 Konferenz: Gesund essen Dialog und Austausch bei Selbsthilfe-Konferenz GESUNDE STADT SELBSTHILFE E W ssen und Essverhalten stehen im Fokus der Konferenz „Gesunde ­Ernährung. Inspirationen für die Praxis der Gesundheitsförderung“. Bei der Konferenz findet auch die Verleihung des Wiener Gesundheitspreises statt. ir sind nicht alleine“ lautete das Motto der 4. Wiener Selbsthilfe-Konferenz. Sie ging am 3. Juni in der Wiener Urania über die Bühne. VertreterInnen der mehr als 260 Wiener Selbsthilfegruppen und ExpertInnen aus den Bereichen Medien, Wirtschaft sowie dem Gesundheitsund Sozialwesen nahmen daran teil. Schwerpunkte der Veranstaltung bildeten Vorträge, Diskussionen und Workshops über die Zusammenarbeit von Selbsthilfegruppen mit Medien und niedergelassenen ÄrztInnen sowie zum Thema Gruppendynamik. Neues wagen. Die Gäste erhalten interessante Einblicke in Gesundheitsförderungsprojekte in Wien. Internationale ReferentInnen wie der deutsche Ernährungspsychologe und Autor Thomas Ellrott zeigen in Vorträgen neue Zugänge der Gesundheitsförderung auf. Diskussionen sind auch beim Vortrag zur Moral des Essens von der Ernährungswissenschafterin Barbara Methfessel zu erwarten. Thomas Schröder referiert zum Thema „So will ich sein! Individualität, Identität und Essverhalten“. 19. 9., 9–17 Uhr, 1., Festräume Wiener Rathaus, Konferenzgebühr 30 Euro, Online-Anmeldung auf www.wig.or.at Gruppenmitgliedern, UnterstützerInnen sowie dem Personal im Gesundheits- und Sozialbereich zu festigen und weiter auszubauen. • www.wig.or.at Theorie trifft Praxis. Hinter dem Erfolg von Selbsthilfegruppen stecken viel Arbeit und Engagement. Deshalb ist es wichtig, den Dialog zwischen den • Urania-Hausherr Günther Sidl (l.) und Heidrun Rader (r.), Leiterin der Selbsthilfe-Unterstützungsstelle SUS Wien in der Wiener Gesundheitsförderung, mit TeilnehmerInnen der Konferenz. Gleiche Chancen für Frauen GESUNDHEIT HAT EIN GESCHLECHT Fotos: PID/Christian Jobst (2), Peter Rigaud, Rene Wallentin, Bohmann/Andrew Rinkhy K ristina Hametner ist die neue Lei- Leiterin des Frauengesundheitszentterin des Büros für Frauengesund- rums in der Semmelweis Frauenklinik heit und Gesundheitsziele der und Referentin der Frauenabteilung Stadt Wien. Die Sozialwissenschafte- der Stadt Wien. An der Konzeption und rin folgt der Frauengesundheitsbeauf- Gründung der Wiener Gesundheitsförtragten B ­eate Wimmer-Puchinger derung war sie beteiligt und war Mitnach. Diese leistete mehr als 15 Jahre glied der Geschäftsführung. „Die Senlang Pionierarbeit, um das Thema Frauengesundheit nachhaltig in Wien zu verankern. kung der Kaiserschnittrate, ein starkes Frauenbild, Mädchen mehr Selbstbewusstsein geben, das Bild von älteren Frauen neu zeichnen, mehr gesundheitliche Chancengerechtigkeit – es ist noch viel zu tun!“, sagt Hametner. www.frauengesundheit-wien.at • Top-Besetzung. Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely: „Es gilt, die initiierten Programme und Maßnahmen zur Frauengesundheit in den Strukturen des Wiener Gesundheits- und Sozial­ wesens weiter zu verfestigen sowie mit den Wiener Gesundheitszielen zu verzahnen.“ Hametner ist eine Expertin im Bereich der Gesundheitsförderung mit besonderem Blick auf Frauen­ gesundheit. Sie war organisatorische gesunde stadt – sommer 2016 GS_04_05_shortcuts_kk!.indd 5 Kristina Hametner (4. v. l.) und ihr Team setzen sich für die Gesundheit der Frauen in Wien ein. 13.06.16 08:40 Vorhang auf für gesunde Ideen GESUNDE BEZIRKE S eit April 2011 ist es möglich, Gesundheitsförderungsinitiativen bei der Wiener Gesundheitsförderung einzureichen. Im Rahmen des Programms „Gesunde Bezirke“ wurden mittlerweile bereits mehr als 100 Grätzelinitiativen umgesetzt. Die zahlreichen Ideen und Aktivitäten der BewohnerInnen tragen wesentlich zu mehr Wohlbefinden im Grätzel bei. Ausgezeichnete Ideen. Als Dankeschön dafür lud die Wiener Gesundheitsförderung am 31. Mai alle InitiatorInnen zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch ein. Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely bedankte sich ebenfalls und überreichte Urkunden an die engagierten WienerInnen. Auch 2016 ist die Unterstützung für „Ihre Gesunde Idee für den Bezirk!“ möglich. www.gesunde-idee.at • „Dancing Star“ für einen Sommer GESUNDE FREIZEIT S ie möchten auch so leichtfüßig nen und ausprobieren. Auf dem wie ein „Dancing Star“ über das Tanzprogramm stehen unter anderem Tanzparkett schweben? Mit Jazz, Latin und in der Donaustadt „Treffpunkt Tanz!“ ist das einen ganzen auch Folkloretänze – speziell für die Sommer lang möglich. Die kostenlo- SeniorInnen. sen Tanz-Workshops der Wiener Gesundheitsförderung laden dazu im Juli Mitmachen bei „Treffpunkt Tanz!“ und August ein. „Heuer macht das Die kostenlosen Tanz-Workshops finProjekt in den fünf Gesunden Bezirken den – ausgenommen im 22. Bezirk – im Margareten, Favoriten, Ottakring, Flo- Freien statt und werden von erfahreridsdorf und Donaustadt Station. Kom- nen TänzerInnen geleitet. Sie dauern men Sie bei „Treffpunkt Tanz!“ vorbei jeweils eine Stunde und finden in und probieren Sie selbst aus, wie gut jedem Bezirk an einem fixen Ort, Tanzen Ihrem Körper und Ihrer Seele einem fixen Wochentag und zu einer tut“, lädt Gesundheitstadträtin Sonja fixen Uhrzeit statt. Bei Regen entfallen Wehsely ein. Ob groß oder klein, jung die Veranstaltungen in Margareten, oder alt, allein oder gemeinsam mit an- Ottakring und in Floridsdorf. In deren, mit oder ohne Tanzerfahrung: Favoriten stehen bei Schlechtwetter Alle die möchten, können kostenlos Räumlichkeiten zur Verfügung. die verschiedenen Tanzstile kennenler- www.wig.or.at • Neues Mutter-Kind-Zentrum GESUNDES KRANKENHAUS • Fotos: WIG/Ian Ehm, KAV/MAM-Arts, Katrin Bruder (5) Ü ber 100 Jahre leistete das Gottfried Wesentliche Verbesserung. Die Vervon Preyer’sche Kinderspital best- ortung in einem Schwerpunktspital – mögliche medizinische Versor- nur vier Kilometer vom ursprüngligung von Kindern in Wien. Das in die chen Standort entfernt – bietet zudem Jahre gekommene Favoritner Spital weitere Vorteile. So können sämtliche übersiedelte im Juni mit allen Leistun- Einrichtungen des KFJ – wie Röntgen, gen und Abteilungsschwerpunkten ins Labor und Verwaltung – mitgenutzt neue Mutter-Kind- und OP-Zentrum werden. In einem Zentral-OP mit insim Kaiser-Franz-Josef Spital (KFJ). Das gesamt acht Operationssälen können neu fertiggestellte Zentrum ist nach zeitgleich mehrere Eingriffe vorgemodernsten Erkenntnissen der Kinder- nommen werden und durch verlänund Jugendmedizin ausgestattet und gerte Betriebszeiten kann die Auslasverfügt ausschließlich über Ein- und tung erhöht werden. Zweibettzimmer. www.wienkav.at/kav/kfj 6 GS_06k_07kk_shortcuts_umfrage.indd 6 13.06.16 08:40 SCHWERPUNKTTHEMA GESUNDE ERNÄHRUNG Was ist für Sie ein Sonntagsessen? UMFRAGE AM SCHWENDERMARKT. Marion Pruckner „Der Sonntag gehört der Familie, da wird zu Hause mit der Mama gekocht. Es gibt meistens etwas Traditionelles wie Schnitzel. Ich mache gern asiatische Gerichte oder Meeresfrüchte.“ Katja Schuh, 23 Jahre „Gerne Schnitzel oder Schweinsbraten, aber auch Gemüse. Wenn wenig Zeit ist, machen wir Toast mit selbst ­gemachtem Chutney. Wenn die Kinder kommen, wird sich nach ihnen orientiert. Das Essen ist selbst gemacht und wird mit der Familie genossen – das ist ein Sonntagsessen.“ Thomas Mislivecek, 60 Jahre „Am Sonntag geh ich am liebsten mit meinen FreundInnen in ein Restaurant. Zurzeit ist mein Lieblingslokal ein georgisches Lokal mit Livemusik. Die Teigtaschen mit Fleisch oder Käse sind herrlich.“ Lela Bukuri, 34 Jahre Fotos: WIG/Ian Ehm, KAV/MAM-Arts, Katrin Bruder (5) „Momentan ist mein Sonntagsessen ein selbst gemachtes Curry-Risotto mit Ananas. Richtig klassisch mit Brühe und Weißwein aufgegossen.“ Christopher Kotnig, 24 Jahre „Am Sonntag schlafe ich aus und treffe mich mit FreundInnen oder meiner Schwester zum Brunch. Gerne auch mit veganen oder vegetarischen Gerichten. Ich versuche, mich ausgewogen zu ernähren.“ Karin Armbruckner, 29 Jahre GS_06k_07kk_shortcuts_umfrage.indd 7 13.06.16 08:40 SCHWERPUNKTTHEMA GESUNDE ERNÄHRUNG Die Mischung macht’s WER DEN SPEISEPLAN BUNT GESTALTET, LEBT GESUND UND MIT GENUSS. Christine Oberdorfer E nergiebilanz lautet das Zauberwort. Wer gleich viel Energie verbraucht wie zu sich nimmt, hat ein stabiles und gesundes Körpergewicht. Zwischen 1.600 und 3.000 Kalorien verbraucht ein Mensch pro Tag. Die österreichische Ernährungspyramide gibt an, welche Lebensmittel oft auf dem Speiseplan stehen sollten und welche eher selten. „Die täglich benötigte Kalorienzufuhr ist bei Männern und Frauen unterschiedlich. Sie hängt aber auch von der körper­lichen Aktivität und der Menge der Muskelmasse ab. Und: Je älter man ist, umso weniger Kalorien braucht man“, ­erklärt Veronika Mayr, Ernährungswissenschafterin in der Wiener G ­ esundheitsförderung. 55 Prozent Kohlenhydrate, 30 Prozent Eiweiß und 15 Prozent Fett – das ist die Formel, nach der eine gesunde Ernährung zusammengesetzt sein sollte. Grafik: Bundesministerium für Gesundheit; Fotos: Christine Bauer (2), Masterfile „Die Vielfalt der Lebensmittel ist heute sehr groß – bei gesunden wie auch bei ungesunden Produkten.“ Veronika Mayr, Gesundheitsreferentin der Wiener Gesundheitsförderung 8 GS_08_09_thema_kkNEU.indd 8 13.06.16 08:40 Grafik: Bundesministerium für Gesundheit; Fotos: Christine Bauer (2), Masterfile Steht daheim jeden Tag eine Schüssel Salat auf dem Tisch? Das prägt Kinder fürs Leben. Dazu kommen Ballaststoffe, Vitamine ausgewogene Mischung, wenn möglich und Mineralstoffe, die zum Beispiel saisonal, regional und biologisch. Ferdas Immunsystem unterstützen, die tigprodukte, so gut es geht, vermeiden Verdauung erleichtern oder einfach für und stattdessen lieber selber kochen. „Nur so weiß man, was im Essen drin den Geschmack sorgen. ist“, sagt Mayr. Die Vielfalt der LebensWas Hänschen nicht lernt … Was wir mittel sorgt für gesunde Abwechslung. essen, hängt mit der Prägung in der Mayr: „Andererseits ist aber auch die Kindheit zusammen. „Wenn daheim Auswahl bei Fast Food, Fertiggerichten ­jeden Tag eine Schüssel Salat auf dem und Süßigkeiten deutlich größer geTisch steht, nehmen Kinder das für spä- worden.“ Gesund oder nicht gesund – ter mit“, sagt Diätologin Margit Pach- wir haben täglich die Wahl. schwöll von der Wiener GesundheitsWasser oft, Kuchen selten. Von welchen Lebensmitteln wir wie viel essen „Gerade bei den Ernährungsgewohnheiten sollten, erklärt die österreichische sind wir sehr davon geprägt, was wir im ­Ernährungspyramide. Die Basis bildet Elternhaus erlebt haben.“ Wasser. „Wir bestehen zum Großteil Margit Pachschwöll, Gesundheitsreferentin aus Wasser, das für alle Vorgänge im der Wiener Gesundheitsförderung Körper unverzichtbar ist. Der Speicher muss mit 1,5 bis zwei Litern am Tag verförderung. Außerdem wichtig: Kinder sorgt werden, da wir beim Atmen und beim Kochen helfen lassen, ­gemeinsam Schwitzen ständig Wasser abgeben“, einkaufen gehen oder Erdbeeren auf sagt Veronika Mayr. Auch Gemüse und dem Feld pflücken und die Mahlzeiten Obst sollten wir in großen Mengen zu gemeinsam einnehmen – ohne den uns nehmen. Vier Portionen Getreide Fernseher laufen zu lassen. Essen soll und Kartoffeln füllen die Kohlenhydrat­ nicht nebenher passieren, sondern speicher auf. Milch, Käse und Joghurt ganz bewusst genossen werden. Wer kommen drei Mal am Tag auf den Tisch. Kinder hat, sollte die eigenen Ernäh- Fisch, Fleisch, Wurst und Eier sind rungsgewohnheiten besonders kritisch wichtig für die Eiweißversorgung – hinterfragen. Aber auch ein Blick auf aber in Maßen. Sparsam umgehen die Waage kann dazu motivieren. Die sollte man mit Butter und Öl. Eis und Ernährung gesünder zu gestalten, ist Pommes stehen nur ganz selten auf gar nicht so schwer. Statt einer einseiti- dem Speiseplan. Diätologin Margit gen Diät mit vorprogrammiertem Jo-Jo- Pachschwöll: „Der Genuss sollte aber Effekt empfehlen die Expertinnen eine auf keinen Fall zu kurz kommen!“ INTERVIEW Margit Pachschwöll, Gesundheitsreferentin der Wiener Gesundheitsförderung Ernährung heißt für viele Menschen Verzicht, Diät, Hunger. Wie ist Ihr Zugang? Ich bin grundsätzlich gegen Verbote. Beim Essen geht es neben Gesundheit auch um Genuss. Ein positiver Zugang ist mir wichtig: Ausgewogene Ernährung schmeckt gut und erlaubt manchmal auch den Genuss von Kuchen & Co. Aber was tun bei Übergewicht? Statt in die Diätfalle zu tappen, empfehle ich eine begleitete Ernährungsumstellung. Nur so kommt man dauerhaft auf ein gesundes Körpergewicht. Was wären erste Schritte? Süße Getränke reduzieren, Vollkornstatt Weißmehlprodukten und tierisches Fett sparen. • gesunde stadt – sommer 2016 GS_08_09_thema_kkNEU.indd 9 9 13.06.16 08:41 SCHWERPUNKTTHEMA GESUNDE ERNÄHRUNG Lebenskraft aus der Leitung GESUNDER KÖRPER UND HELLES KÖPFCHEN – WASSER IST G ibt es einen Zaubertrank, der klüger und gesünder macht? Die Werbung sagt „Ja“ und präsentiert eine P ­ alette an Wellness-Getränken. Ernährungswissenschafterin Rosemarie Zehetgruber sagt auch „Ja“ und reicht uns ein Glas Wiener Leitungswasser: „Wasser ist das gesündeste Getränk.“ Studien belegen: Ein Glas Wasser vor dem Essen zügelt den Appetit. Wird es – statt etwa Saft – zum Essen „Machen Sie aus dem getrunken, bedeutet das ­weniger KaloWassertrinken ein Ritual.“ rien und Zucker. Zehetgruber warnt: Rosemarie Zehetgruber, „Säfte und Limonaden sind stark zuckerErnährungswissenschafterin hältig. Auch natürliche Produkte enthalten Fruchtzucker. Ihr übermäßiger Genuss führt schnell zu Karies.“ Wasser hin­gegen macht schlank, steigert die gruber. Doch wie viel Wasser brauchen Konzentrations­ fähigkeit und die Ge- wir? Eineinhalb bis zwei Liter am Tag dächtnisleistung. Das hat nichts mit besagt der Richtwert. Bei Hitze braucht Zauberei zu tun: Menschen bestehen zu der Körper mehr. Wird viel Flüssigkeit über Obst oder Gemüse eingenommen, braucht er etwas weniger. Zu viel ist kaum möglich. Menschen mit Nierenoder Herzleiden sollten den Wasser­ konsum ärztlich abklären. LeistungssportlerInnen sollten darauf achten, genügend Mineralien aufzunehmen. Zehetgruber: „Wir spüren, wann es ­genug ist. Wir sollten eher das Gespür dafür schulen, wann es zu wenig ist.“ Wiener Wasserschulen. Das wienweit geplante Projekt zum gesunden Wasserkonsum an ­Wiener Volksschulen wird durch die Wiener Gesundheitsförderung, den Fonds Gesundes Österreich und Wiener Wasser unterstützt. Im 15. sowie 20. Bezirk ist das Projekt bereits angelaufen und wird schrittweise ausgebaut. Die SchülerInnen werden mit Wasserflaschen und die LehrerInnen mit pädagogischem Material ausgestattet. Anschließend werden die „Trink­regeln“ festgelegt. „Solche Regeln funktionieren auch bei Erwachsenen“, so Zehetgruber. Ein Tipp: „Machen Sie aus dem Wassertrinken ein Ritual, trinken Sie etwa aus einem schönen Glas. Wasser ist ein kostbares Gut!“ 60 Prozent aus Wasser, das stetig über Haut, Darm, Niere und Atmung ausgeschieden wird – das gilt es auszugleichen. „In der heutigen schnelllebigen Zeit vergessen wir aber zu trinken und ignorieren das Durstgefühl“, so Zehet- Telefon 01/545 05 13, www.gutessen.at • Fotos: Masterfile, Kaestenbauer - gutessen consulting, Peter Rigaud, Bohmann/Stefan Fürtbauer, Christine Bauer DER STILLE FAVORIT UNTER DEN GESUNDEN GETRÄNKEN. Milena Hofstetter 10 GS_10_11_thema_kk.indd 10 13.06.16 08:41 SCHWERPUNKTTHEMA GESUNDE ERNÄHRUNG Das gesunde Einmaleins OBST, GEMÜSE, HÜLSENFRÜCHTE: WIE VIEL WOVON IST GESUND? WO KOMMT UNSER ESSEN HER UND WAS IST DRIN? Milena Hofstetter F Fotos: Masterfile, Kaestenbauer - gutessen consulting, Peter Rigaud, Bohmann/Stefan Fürtbauer, Christine Bauer ünf Mal am Tag Obst und ­ emüse: Laut ErnährungsbeG richt 2012 erreichen die ÖsterreicherInnen bei Gemüse nur etwa ein und bei Obst zwei Drittel der Empfehlung. Deshalb sollen die Wiener SchülerInnen das Einmaleins der gesunden Ernährung früh lernen und anwenden. Im Obst und Gemüse geliefert. Die Bilanz: rund 108.000 Fruchtkisten, 800 Workshops, Verkostungen und Exkursionen zum Thema gesunde Ernährung. Heuer wird das Projekt um Infos für ­Eltern und die „Supermarkt-Rallye“ erweitert. Die Menge zählt. Eine gesunde Tagesration umfasst drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst. Beide enthalten Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, „Wir wollen SchülerInnen die das Immunsystem unterstützen und Eltern für gesunde ­sowie cholesterinsenkend und vorbeuErnährung sensibilisieren.“ gend bei Krebserkrankungen wirken Sonja Wehsely, können. Der Unterschied: Gemüse Gesundheitsstadträtin ­enthält in der Regel mehr Wasser, Obst hingegen mehr Fruchtzucker. „Wir Rahmen des Wiener Schulfruchtpro- ­nehmen schon sehr viel Zucker mit gramms werden seit Februar 2015 an ­verarbeiteten Lebensmitteln auf“, sagt rund 300 offenen und halbtägig ge- Veronika Herkner, Ernährungswissenführten Pflichtschulen der Stadt Wien schafterin in der Wiener Gesundheits- „Erbsen, Bohnen und Linsen sind eine gute Alternative zu Fleisch und gehören zu einer ausgewogenen Ernährung.“ Veronika Herkner, Gesundheitsreferentin der Wiener Gesundheitsförderung förderung. Es gilt: Je natürlicher die ­ ebensmittel sind, umso besser. Bei L Bioprodukten ist etwa die Verwendung von Zusatzstoffen stark limitiert. Herkner empfiehlt Produkte aus regionalem Anbau: „Erdbeeren aus Österreich müssen nicht weit transportiert werden, das spart Emissionen ein, was nachhaltig für die ganze Welt ist.“ Auch Saisonalität ist wichtig: In Österreich wachsen Erdbeeren nur im Sommer. Viele einheimische Früchte können aber für den Winter eingefroren werden. Zahlreiche Gemüsesorten, darunter auch vergessene wie Pastinaken oder Steckrüben, sind sehr gut lagerfähig und können das ganze Jahr über von lokalen AnbieterInnen bezogen werden. Obst und Gemüse können viel, aber nicht alles. Eiweiß, Vitamin B12 und Zink werden vor allem über tierische Produkte bezogen. VegetarierInnen können ihren Bedarf über Milchprodukte decken. Vegane­ rInnen sollten auf Hülsenfrüchte aus­ weichen. Herkner: „Unabhängig von der gewählten Ernährungsform sind Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Linsen ein wertvoller Lieferant von ­Eiweiß, Vitaminen sowie Mineralien und können ruhig öfter in den Speiseplan eingebaut werden.“ • www.wig.or.at 11 GS_10_11_thema_kk.indd 11 13.06.16 08:41 Kohlenhydrate aus Vollkorn halten länger satt. Kohlenhydrate im Visier WIR LIEBEN UNSER SEMMERL ZUM FRÜHSTÜCK. VOLLKORNBROT ODER MÜSLI SIND JEDOCH DIE GESÜNDEREN ALTERNATIVEN. Gabriele Mühlbauer SCHWERPUNKTTHEMA GESUNDE ERNÄHRUNG • Fotos: Masterfile, Sperl/BOKU Wien, Mauritius, Privat B ereits vor Jahrtausenden Vollkornnudeln, Haferflocken-Müsli zeigt, wie bedeutsam Getreidekonsum bauten die Menschen Ge­ und Brot aus dem vollen Getreide län­ für die menschliche Ernährung ist.“ treide an. Heute noch wird ger satt und verhindern damit Heiß­ ein Großteil des Energie­ hungerattacken. Ob Polenta, Bulgur Mehr AllergikerInnen? Oft wird dem bedarfes durch Getreide oder Hirse: Getreidegerichte sind in Weizen enthaltenen Gluten die Schuld an Unverträglichkeiten gegeben. „Diese ­gedeckt, das neben pflanz­ schmackhaft und rasch zubereitet. Behauptung ist zu hinterfragen“, so Berg­ lichem E ­ iweiß auch wichtige Kohlenhydrate, B-Vitamine und Schlank ohne Kohlenhydrate. Neben hofer. „Ein Anstieg von Lebensmittelal­ ­lebensnotwendige Fettsäuren enthält. Kartoffeln zählt Getreide in Österreich lergien wird zwar immer wieder behaup­ zu den wichtigsten Grundnahrungs­ tet, wissenschaftlich fundierte Daten mitteln. Trotzdem gibt es – etwa in der dazu fehlen jedoch. Unter ein Prozent der trendigen Paleodiät – immer wieder Bevölkerung leidet an einer echten Wei­ „Getreideprodukte sind ein fragwürdige Ansätze, auf Kohlenhyd­ zenallergie, zwei bis vier Prozent sind unverzichtbarer Bestandteil rate zum Beispiel aus Getreideproduk­ von Zöliakie betroffen und vier bis fünf unserer Ernährung.“ ten zu verzichten. Dazu meint Emme­ Prozent von einer Glutensensitivität.“ Emmerich Berghofer, rich Berghofer vom Institut für Universität für Bodenkultur Lebensmitteltechnologie der Universi­ Gesunde Alternativen. Möchte man tät für Bodenkultur Wien: „Die Low- auf Weizen verzichten, sind Mais, Reis, Besonders in Vollkornmehl ist eine op­ Carb-Bewegung war vor zehn Jahren ein oder Hirse Alternativen. Auch timale Menge an Vitalstoffen enthal­ riesiges Thema. In der Zwischenzeit hat Amaranth, Buchweizen oder Quinoa, ten – im Gegensatz zu Auszugsmehl, sie sich als Hype herausgestellt. Welt­ die zu den Pseudogetreiden zählen, bei dem die Randschichten des Korns weit wird auch der Eiweißbedarf zu sind eine hochwertige und schmack­ entfernt wurden. Außerdem halten 50 Prozent durch Getreide gedeckt. Das hafte Wahl. 12 GS_12_13_thema_kk.indd 12 13.06.16 08:41 Ein Glas Milch täglich deckt den Tagesbedarf an Kalzium. Milch: Eine Frage des Geschmacks MILCH BEINHALTET WICHTIGE MINERALIEN FÜR DEN AUFBAU DER KNOCHEN. VERZICHT DARAUF MACHT SELTEN SINN. Stephanie Tobeitz SCHWERPUNKTTHEMA GESUNDE ERNÄHRUNG Fotos: Masterfile, Sperl/BOKU Wien, Mauritius, Privat M ilchprodukte sind ein Teil unserer normalen, aus­ ­ gewogenen westlichen ­Ernährung. Sie sind unter anderem ein ausgezeich­ neter Lieferant von Kal­ zium, das sich auf den Knochenaufbau und die -dichte positiv auswirkt. Zudem wird Milch von den meisten Menschen in unseren Breitengraden gut vertragen. Das mag mit unserer Geschichte zu tun haben, in der die Milchkuh seit jeher eine entscheidende Rolle spielt. Ganz im Gegensatz zum asiatischen Raum. Dort können zwar Babys den in der Milch ent­ haltenen Mehrfachzucker Laktose durch die Produktion von Laktase aufspalten und verdauen, Erwachsene verlieren diese Fähigkeit jedoch. „Jede Mutter­ milch enthält Laktose. Es ist daher wich­ tig, dass sie das Baby verträgt. Nach dem Abstillen hat jedoch für das asiatische Kind Milch keine Bedeutung mehr, da sie nicht in den Ernährungsplan gehört“, sagt Jürgen König, Leiter des Depart­ ments für Ernährungswissenschaften der Universität Wien. „Dass in der Tradi­ tionellen Chinesischen Medizin Milch einen schlechten Ruf hat, mag mit dem Fakt zusammenhängen, dass Milch dort eben nur schlecht vertragen wird.“ Wirk­ lich ­laktoseintolerant sind in Europa die ­wenigsten Menschen. Bei den meisten gesunde stadt – sommer 2016 GS_12_13_thema_kk.indd 13 der rund 20 Prozent Laktose-Empfindli­ chen treten erst bei Überkonsum kör­ perliche Symptome auf. Ein Glas Milch ist in der Regel problemlos zu verdauen. Darüber hinaus sollte nicht übersehen werden, dass maximal ein Viertel Liter Trinkmilch pro Tag laut Ernährungs­ richtlinien empfohlen ist. Übrigens: Abgesehen von Trinkmilch und Obers „Bei uns wird Milch meist gut vertragen. Tipp: Bei Beschwerden ein Symptomtagebuch führen.“ Jürgen König, Ernährungswissenschafter der Universität Wien ist in den meisten Milchprodukten kaum Laktose enthalten. Diese wird etwa bei der Reifung von Käse in Milch­ säure umgewandelt. Ernährungstagebuch. Vielfach be­ gründet also ein allgemein ungeeigneter Ernährungsstil Verdauungsprobleme oder Bauchkrämpfe. Wer sich nicht ­sicher ist, woher Beschwerden kommen, sollte ein Ernährungs- und Symptom­ tagebuch führen und diese Aufzeich­ nungen mit einer/einem Allgemein­ medizinerIn besprechen. König: „Vielleicht stellt sich damit heraus, dass erhöhter Zwiebelkonsum und nicht die Milch der Sorgenbereiter ist.“ Milch bleibt Milch. Ob von der Kuh oder vom Kamel, einzig der Fettgehalt macht einen wirklichen Unterschied zwischen den verschiedenen Milch­ sorten. Nur wer tatsächlich auf Kuh­ milch-Eiweiß allergisch ist, sollte auf Milchprodukte ­eines anderen Säugers – zum Beispiel Ziege oder Schaf – zu­ rückgreifen. „Wem es um Natürlich­ keit geht, der kann Heumilch verwen­ den. Da wurde die Kuh ohne vergorene Futtermittel groß­gezogen. Wertvoller ist die Milch ­ jedoch kaum“, sagt Jürgen König. Pasteurisierte Milch ist im Gegensatz zu roher durch Erhitzung frei von Keimen, die etwa Schwangere anfälliger für Infektio­ nen machen können. Eine weitere Unterscheidung zwischen „Bauern­ milch“ und „Packerlmilch“: „Homo­ genisierte Milch ist beliebter. Da wurden die ­ enthaltenen Fettkügel­ chen durch Druck verkleinert, sodass sich der fette Milchrahm nicht ab­ setzt und obenauf schwimmt“, erklärt König. Immer häufiger greifen viele Menschen zur sogenannten „Länger frisch“-Milch. Sie wird hoch­ erhitzt und ist dadurch gekühlt länger haltbar. Gleichzeitig gehen im Vergleich zur Frischmilch durch diese Behandlung Vitamine und Geschmack verloren. • 13 13.06.16 08:41 SCHWERPUNKTTHEMA GESUNDE ERNÄHRUNG Fleisch mager, Fisch gern fett OHNE EIWEISS KEIN LEBEN. DIE BESTEN PROTEIN-LIEFERANTEN SIND FLEISCH, FISCH UND EIER. DOCH: WIE GESUND SIND SCHNITZEL, BRATEN, WURST & CO? UND WELCHE ALTERNATIVEN GIBT ES? Wolfgang Wonesch F ragt man die ÖsterreicherIn­ nationalen Agentur für Krebsfor­ Haltung in Großställen Seuchengefahr nen nach ihren Lieblings­ schung soll zu viel Wurst und rotes besteht, setzen LandwirtInnen oft auf gerichten, gibt’s oft die glei­ Fleisch das Krebs-Risiko erhöhen. Antibiotika. Und um Millionen Nutz­ che Antwort: Schnitzel, „Es kommt immer auf die richtige Art tiere zu mästen, werden zum Teil gen­ Cordon bleu, Kebab, der Zubereitung an“, argumentiert technikveränderte Sojabohnen auf Schweinsbraten. „Fleisch hingegen Matzek. „Man muss ein ­Regenwaldgebieten angebaut. Ein wei­ darf sein, es kommt aber immer darauf Kotelett am Grill ja nicht unbedingt terer Denkansatz, wenn es um fleisch­ an, wie sorgsam man mit diesem Pro­ eine Stunde lang im Flächenbrand liche Genüsse geht: Studien haben er­ geben, dass mit rund 20 Prozent der dukt umgeht“, sagt Grillweltmeister stehen lassen.“ Treibhausgasemissionen die weltweite und Fleischsommelier Adi Matzek. Massentierhaltung. Allerdings: Tierhaltung zu den wichtigsten Verur­ Wie viel Fleisch? Der Anteil an rotem Durch versteckte Fette – zum Beispiel sachern der globalen Erwärmung zählt. Fleisch sollte bei nicht mehr als in Salami – kann der Tagesbedarf an Sollte also vermehrt Fisch als Eiweiß­ 300 Gramm pro Woche liegen. Die Kalorien schnell überschritten werden. lieferant ­gegessen werden? Auch hier leme, verursacht durch gibt es ­Extreme: 66 Millionen Tonnen ÖsterreicherInnen essen mit 66 Kilo Viele Prob­ im Jahr jedoch viel mehr und treten menschliche Ernährungsgewohnhei­ Fisch sowie Krebs- und Weichtiere damit ins Fettnäpfchen. Laut der Inter­ ten, gehen noch tiefer: Da bei der werden weltweit in Aquakulturen ge­ mästet. Um hier typischen Problemen wie erhöhtem Stress der Tiere Herr zu Bei Seminaren gibt Grillweltmeister Adi werden, kommt immer häufiger Gen­ Matzek Tipps zum richtigen Umgang mit technik zum Einsatz. Fleisch: „Für die Gesundheit ist eine Ausgewogene Ernährung. Was also wären Lösungsansätze, um mit gutem Gewissen den Eiweiß-Tagesbedarf von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körper­ gewicht zu decken? Zum Frühstücksei, am besten aus Freilandhaltung, kann bedenkenlos gegriffen werden: Studien zeigen, dass Hühnereier kaum Einfluss auf den Cholesterinspiegel nehmen. „Wichtig ist eine ausgewogene Ernäh­ rung. Wobei man beim Fleisch eher auf fettarme und beim Fisch eher auf fett­ reiche Sorten, die viele wertvolle Omega-3-Fettsäuren enthalten, setzen sollte“, rät Matzek. Alternativ sind auch Lein- und Rapsöl ausgezeichnete Omega-3-Lieferanten. • Fotos: Stefan Fürtbauer, Masterfile, Matthias Silveri ausgewogene Ernährung wichtig.“ 14 GS_14_15_thema_kk.indd 14 13.06.16 08:42 Köstlicher Ölwechsel SCHWERPUNKTTHEMA GESUNDE ERNÄHRUNG FETTE SIND LEBENSNOTWENDIG. WER GROSSTEILS PFLANZLICHE IN GUTER QUALITÄT UND KLEINER MENGE ISST, KANN NICHTS FALSCH MACHEN. Sylvia Simanek Fotos: Stefan Fürtbauer, Masterfile, Matthias Silveri A uch wenn Fett ein schlech- halten – nur ist uns das meist nicht tes Image hat und oft als ­bewusst.“ Sparsam dosieren ist leicht – Hauptverdächtiger bei mithilfe von Teflon-Pfanne, Dampf­ Übergewicht gilt: Es ist garer oder einer Öl-Sprüh­flasche. Und ein wichtiger Energielie- statt Butter oder Margarine streicht ferant und nur die rich- man ein bisschen Frischkäse, Kräutertige Wahl, die Dosis und die Qualität topfen oder Senf aufs Brot. entscheiden, ob der Körper damit unMargarine versus Butter. Wer sich terstützt oder eher belastet wird. übrigens die Frage stellt, ob Butter oder Ein Esslöffel pro Tag. Das Rezept, um Margarine gesünder ist: „Hier gilt es zu sich Gutes zu tun, ist einfach: Verwen- bedenken, dass Margarine industriell den Sie hauptsächlich hochwertige, hochtechnologisch verarbeitet ist, also pflanzliche Öle und nur wenig tieri- gehärtet, extrahiert und gebleicht wird. sche Fette. Ein Butterbrot sollte man Die Öle dafür werden weltweit eingealso nur ab und zu genießen, hingegen kauft und oft werden Aromen, Emulgadarf man Salate jeden Tag mit pflanzli- toren, Konservierungs- und Farbstoffe chem Öl, etwa Oliven-, Walnuss- oder zugesetzt“, so die ErnährungswissenKürbiskernöl, verfeinern. „Aber der schafterin. „Butter hingegen ist ein Salat oder der Mozzarella sollten nicht sehr natürliches Produkt.“ Warum es in Öl schwimmen“, so Ernährungswis- ihrer Meinung nach günstig ist, beim senschafterin Alexandra Hofer. „Pro Kochen verstärkt zu Pflanzenölen zu Tag ist ein Esslöffel Öl oder Streichfett greifen: Ihre mehrfach ungesättigten ausreichend.“ Wer jetzt schockiert ist Fettsäuren schützen vor Fettstoff­ über diese geringe Menge: „Schließlich wechselstörungen (zu hohem Choles­ ist in sehr vielen Lebensmitteln und terin- oder Triglyceridspiegel) und Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Speisen ohnehin relativ viel Fett ent- ­ gesunde stadt – sommer 2016 GS_14_15_thema_kk.indd 15 Hofer rät zu qualitativ hochwertigen Ölen: „Besser wenige gute Öle kaufen und diese richtig lagern: kühl und dunkel. Und vor dem Ablaufdatum auf„Viele Lebensmittel enthalten reichlich Fett. Zusätzlich sollte man nicht mehr als einen Esslöffel voll verwenden.“ Alexandra Hofer, Ernährungswissenschafterin, Österreichische Gesellschaft für Ernährung brauchen!“ Als Basisöle bieten sich Raps- und Olivenöl an. Rapsöl zum ­Kochen, da hitzebeständig, und kalt gepresstes Olivenöl für die kalte Küche, etwa Salate. Nüsse: kleine Power-Pakete. Über den Salat streuen Sie dann am besten reichlich köstliche Sonnenblumenkerne oder Walnüsse. Und zwischendurch ist das Knabbern von Mandeln empfehlenswert. „Zwei Esslöffel Nüsse pro Tag schützen Ihr Herz, schmecken gut und sättigen hervorragend.“ www.oege.at • 15 13.06.16 08:42 Süßes bewusst genießen SCHWERPUNKTTHEMA GESUNDE ERNÄHRUNG WER SCHOKOLADE & CO GENUSSVOLL WAHRNIMMT, ISST DAVON NUR KLEINE G leich vorweg die Entwarnung: Eis, Kuchen oder Chips – nichts davon ist verboten! „Wer sich im Großen und Ganzen gesund ernährt, kann sich auch ab und zu etwas Süßes gönnen“, meint Rita Kichler. Allerdings, so die Ernäh„Die Schulung des Geschmacks bereitet kulinarische Erlebnisse.“ Rita Kichler, Ernährungswissenschafterin, Fonds Gesundes Österreich eine Kugel Eis oder zwei Stückchen Schokolade. Oft handelt es sich nur um festgefahrene Gewohnheiten und ein Mehr an Süßem oder Salzigem bedeutet kein Mehr an Genuss. Im Gegenteil: „Bei Zucker und Salz gewöhnt man sich schnell an zu viel davon und will dann immer mehr. Zu viel Salz kann aber zu Bluthochdruck beitragen und in Folge Herz-Kreislauf-Probleme verursachen.“ Natürlichen Geschmack wahrnehmen. Wer also automatisch nachsalzt und Speisen oder Getränke extra zuckert, der kann seine Gewohnheiten langsam ­ändern und damit seine Geschmacksrungswissenschafterin: „Damit meine nerven (wieder) sensibilisieren, indem ich eine kleine Portion, die man bewusst zum Beispiel eine Zeit lang auf Schoko­genießt.“ Derartige Snacks sind sehr lade verzichtet wird. „Wenn Sie dann energiereich, liefern aber kaum Vita- wieder ein Stück langsam auf der Zunge mine oder sekundäre Pflanzeninhalts- zer­gehen lassen, werden Sie erstaunt stoffe. Also reichen eine Handvoll Chips, sein, wie süß sie ist“, meint Kichler. Wer ­ enige oder selten Snacks isst sowie wew nig Zucker und Salz verwendet, gewinnt doppelt: Es tut dem Körper gut und der ­Eigengeschmack der Lebensmittel wird besser wahrgenommen – egal ob es sich um Schokolade oder Kaffee handelt. In puncto Zucker gilt generell: so selten und so wenig wie möglich. Der geschulte Geschmack hilft auch dabei, die Süße in natürlichen Lebensmitteln zu schätzen, etwa von Erdbeeren oder ­Kirschen. Bei Gusto auf noch Süßeres gilt es, clever zu wählen: anstatt des Schokoeises eine Kugel Marilleneis und statt des Tiramisu eine Joghurtcreme mit frischen Früchten. Und dazu ein Mokka oder ein Soda-Zitron. Eine Limonade oder ein Kakao werden hingegen nur ab und zu genossen, genau wie das Stück Schokolade – als seltener, besonderer Genuss. www.fgoe.org • Fotos: Getty Images, Privat MENGEN – DIESE ABER MIT GUTEM GEWISSEN. Sylvia Simanek 16 GS_16_17_thema_service_kk.indd 16 13.06.16 08:42 SERVICE TIPPS RUND UM ESSEN & GENUSS Richtig essen von Anfang an! Auf der Plattform sind die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Säuglings- und Kleinkindernährung sowie der Ernährung für Schwangere und Stillende zu finden. Es werden Broschüren und Rezeptesammlungen zum Download angeboten und Informationen zu kostenlosen Workshops in den einzelnen Bundesländern gegeben. [email protected], www.richtigessenvonanfangan.at Fotos: Getty Images, Privat VKI-Beratungszentrum Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hilft dabei, bei einem Schadens- oder Reklamationsfall zu Ihrem Recht zu kommen. In den Bereichen Banken und Versicherungen, KonsumentInnenrecht, Wohnen, Telekommunikation und Reisen können Sie ExpertInnen befragen, Ihre vor e­ inem Abschluss stehenden Versicherungs-, Miet- und Kaufverträge durchsehen lassen und sich über kritische Punkte aufklären lassen. 6., Mariahilfer Straße 81, Rückgebäude rechts, Telefon 01/588 77-0, Öffnungszeiten: Mo, Mi 9–18 Uhr, Di, Do, Fr 9–16 Uhr, Kosten für eine persönliche Beratung: 20 Euro, kurze Erstberatung ist kostenlos, telefonische Terminvereinbarung Mo–Fr 9–15 Uhr, www.konsument.at Service Lebensmittelsicherheit Wo erhält man Antworten auf Fragen zur Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit oder dem Täuschungsschutz bei Produktverpackungen? Genaue Informationen zu Produktwarnungen und Produktrückrufen gibt’s hier: Telefon 05/05 55-0, E-Mail: [email protected], www.ages.at, www.produktwarnungen.at gesunde stadt – sommer 2016 GS_16_17_thema_service_kk.indd 17 Mut zum Genuss Was ist gesundheitsfördernd, stressabbauend, stärkt die Abwehrkräfte und macht glücklich? Laut der Ernährungswissenschafterin Marlies Gruber ist das Genuss. Sie warnt vor dem Trend zum Verzicht. Mut zum Genuss – Warum uns das gute ­Leben gesund und glücklich macht: Gruber M., edition a Verlag, Wien 2015, ISBN: 978-3-9900-1121-8, 19,95 Euro, www.edition-a.at Brot in seiner ganzen Vielfalt Brot ist ein gefragtes Genussprodukt und in unzähligen Variationen, Geschmacksrichtungen und Rezepturen erhältlich. Gemeinsam mit österreichischen BäckerInnen haben die Autorinnen ein standardisiertes Brotvokabular entwickelt, um Brot mit allen Sinnen zu erfassen und schmackhaft zu beschreiben. Brot im Klartext – Die österreichische Brotansprache: Derndorfer E., Mörixbauer A., Reisel­ huber-Schmölzer S., Trauner Verlag, Linz 2012, ISBN: 978-3-85499-522-7, 29,90 Euro, www.trauner.at Du bist, was du isst Wussten Sie, dass der russische Tee aus China kommt? Oder was das Land Indonesien und der Weihnachtsspekulatius miteinander zu tun haben? Kuriose Fakten, kulinarische Legenden und Wissenswertes über alltägliche Lebensmittel hat Josef Schöchl in diesem unterhaltsamen Buch zusammengetragen. Lebensmittelgeschichte(n). schmackhaft • wissenswert • kurios: Schöchl J., Verlag Anton Pustet, Salzburg 2013, ISBN: 978-3-7025-0703-9, 24 Euro, www.pustet.at www.esspaar.at Ein Online-Bildersuchspiel zur Ernährungs­ pyramide: Es kann zu zweit oder ­alleine gespielt werden und hat zwei Schwierigkeitsstufen, inklusive Rangliste. www.bewusstkaufen.at Was bedeutet der Code auf dem Ei? Welche Labels und Gütezeichen gibt es in Österreich und wofür stehen diese? Diese Website bietet neben ausführlichen Informationen und dem Einkaufsratgeber zu einzelnen Produktgruppen und Produktsparten auch Datenbanken für Labels und nachhaltige Produkte an. www.forum-ernaehrung.at Das Hauptziel der Aktivitäten des Vereins zur Förderung von Ernährungsinformation ist, das Wissen über Ernährung, Lebensmittel, Bewegung und Lebensstil zu steigern. Mythen rund um das Essen werden hinterfragt, Informationen zu saisonalen Lebensmitteln gegeben, verschiedene Esskulturen vorgestellt und es gibt Tipps zur Ernährung bei L­ ebensmittelallergien und einzelnen Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes. 17 13.06.16 08:42 AUS DEN BEZIRKEN 5. MARGARETEN aus Kampf und Spiel zeigten den SchülerInnen, sowohl eigene Grenzen als auch die Grenzen anderer wahrzuMädchen aktivieren und stärken Wer bin ich – wer möchte ich sein? nehmen und zu respektieren – mit Das Sportangebot „Girls only“ auf der Mit einem ganzheitlichen, kreativen dem Ziel, Stress abzubauen und KonSportfreifläche des Rudolf-BednarZugang wurde die Initiative flikte zu verhindern. Die Aktivität Parks bildete die Basis für die Initia„Potenzial­entfaltung und psychosoziwurde von der WiG im Rahmen von tive „Mädchen – aktivieren und ale Gesundheit“ ein Schuljahr lang in ­stärken!“. Ein Jahr lang erhoben Mit­ der HAK Margaretenstraße umgesetzt. „Gesundes Favoriten“ unterstützt. www.gesundesfavoriten.at, arbeiterInnen des Jugendtreffs NordDie SchülerInnen lernten, Gefühle als www.dezett.at bahnhof und der Parkbetreuung die Impulse für Veränderung wahrzunehBedürfnisse der Teilnehmerinnen. men und auszudrücken. Mit TraineNachbarschaftsgarten Es entstanden Angebote wie SportrInnen, Coaches und SchauspielerInWer im oder rund ums Sonnwendvierprogramme, erlebnispädagogische nen des Vereins Kugelmensch wurden tel wohnt, sich gerne gärtnerisch beAktivitäten und gemeinsame Ausanhand gestalterischer Übungen Zutätigt und gleichgesinnte NachbarInflüge. 80 Mädchen zwischen elf und gänge für Zukunft und Berufswunsch nen kennenlernen möchte, kann bei 21 Jahren nahmen teil. geschaffen. Die WiG unterstützte der neuen Garteninitiative im Helwww.gesundeleopoldstadt.at das Projekt finanziell. mut-Zilk-Park vorbeischauen. www.kugelmensch.at, Im zweiten Bauteil des Parks ist eine www.gesundesmargareten.at 800 Quadratmeter große Fläche fürs 3. LANDSTRASSE nachbarschaftliche Garteln vorgesehen. Dieser Bereich mit Rasen, einiRadeln im Unterricht 6. MARIAHILF gen Bäumen und einem WasseranUnter dem Motto „Bewegung macht schlau“ setzt die Neue Mittelschule Mariahilf sammelt Blumenzwiebeln schluss wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2017 benützbar sein. BegleiDietrichgasse als erste Wiener Pflicht- Bezirksvorsteher Markus Rumelhart tung gibt es vom Team der GB*10. schule auf Sport außerhalb der Turnrecycelt Krokusse, Hyazinthen oder 10., GB*10, Quellenstraße 149, stunden. Jedes Kind kann dabei rund Narzissen. MariahilferInnen können www.gbstern.at 30 Minuten pro Tag den Unterricht die Zwiebeln ihrer verblühten Früham Ergometer verfolgen. „Bewegung jahrsblumen zur Bezirksvorstehung steigert nachweislich Konzentration bringen, wo sie gesammelt werden. 12. MEIDLING und Merkfähigkeit“, so Direktorin Im Herbst werden sie den StadtgärtBirgit Paar. Die SchülerInnen spüren nerInnen übergeben und in den BluSicher radeln in Meidling die ­positiven Effekte. menbeeten Mariahilfs vergraben. Im Wien hat über 1.000 Kilometer RadNähere Informationen: Michaela Zlamal, nächsten Frühjahr gibt es dann ein wege und Radrouten. Damit diese von Stadtschulrat für Wien, ­blühendes Erwachen. Kindern und Jugendlichen – vor allem [email protected] Abgabe: Büro der Bezirksvorstehung am Schulweg – sicher befahren werMariahilf, 6., Amerlingstraße 11, den können, hat die Bezirksvorste1. Stock, Montag bis Freitag 7.30 bis 15.30 hung Meidling einen InformationsfolUhr und Donnerstag 7.30 bis 18 Uhr der herausgegeben. Der Folder wird in Meidlinger Schulen verteilt und ist bei der Bezirksvorstehung erhältlich. 12., Schönbrunner Straße 259, 10. FAVORITEN www.wien.at/bezirke/meidling/ verkehr/sicherradeln.html Respekt und Wertschätzung Faires Miteinander statt Gegeneinander, weniger Gemeinheit und spielerisches Kämpfen statt Gewalt standen 15. RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS bei der Initiative „Less Stress – Gewaltprävention in der Schule“ in der Pflegewohnhaus eröffnet 3a der Sportmittelschule WendstattDas „Ingrid Leodolter Haus“ am Kargasse auf dem Programm. Trainings dinal-Rauscher-Platz bietet hochbeStress abbauen und Konflikte 18 GS_18_19_bezirke_kk.indd 18 Fotos: Jugendtreff Nordbahnhof, Wiener Schulsozialarbeit, WIG/Rinkhy, Klettermayer 2. LEOPOLDSTADT verhindern ist das Ziel der Initiative „Less Stress“. 13.06.16 08:42 Bewegung und Action machen Mädels stark. tagten und chronisch kranken Menschen beste Versorgung rund um die Uhr. Man wohnt in Ein- und Zweibettzimmern mit eigenen Nassräumen und barrierefrei zugänglichen Loggien. Es gibt einen Bereich für Kurzzeitpflege, neun Bereiche für Langzeitbetreuung und zwei Abteilungen für demenzkranke BewohnerInnen. www.wienkav.at/kav/pru 16. OTTAKRING Fotos: Jugendtreff Nordbahnhof, Wiener Schulsozialarbeit, WIG/Rinkhy, Klettermayer Buchtipp: „Wir sind nicht immer im Park“ Im Rahmen der Kooperationsinitiative „Gesundheitsförderung im öffentlichen Raum – Geschichten vom Park“, erzählen acht Kinder und drei Jugendliche, was sich in ihrem Park abspielt. Über Erlebnisse im „Käfig“, Sorgen, Lösungen und mutige Aktionen wird im Buch genauso berichtet wie von der Kritik an Erwachsenen, die allzu oft wegschauen. www.alterskompetenzen.info, www.gesundesottakring.at Erster Ottakringer Mädchen- und Burschengesundheitstag Im Rahmen des Projekts „Jugend aktivieren und stärken“ fand in der Jugendzone 16 der 1. Mädchen- und Burschengesundheitstag des Bezirks statt. Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren konnten sich zu Gesundheitsthemen informieren. ExpertInnen aus den Bereichen Bewegung, Ernährung und seelische Gesundheit beantworteten Fragen. Auch Themen wie Sexualität, AIDS oder die richtige Berufswahl wurden gemeinsam mit den Jugendlichen behandelt. www.gesundesottakring.at 20. BRIGITTENAU StreitschlichterInnen in der Schule In der Volksschule Robert Blum Gasse gesunde stadt – sommer 2016 GS_18_19_bezirke_kk.indd 19 gibt es seit dem Schuljahr 2009/10 das Projekt „StreitschlichterInnen“. Dabei lernen die Kinder, wie man mit vermittelnden Gesprächen Streit schlichtet und nach Lösungen sucht. 21. FLORIDSDORF Training im Aktivpark Mittels Online-Voting konnten ­FloridsdorferInnen abstimmen, wo nach der Lorettowiese und dem Wasserpark der bereits dritte Aktiv-Park im 21. Bezirk entstehen soll. Mehrere tausend Stimmen wurden für die Ruthnergasse abgegeben. Die kostenlos zugänglichen Fitnessgeräte können mühelos bedient werden und trainieren alle Muskelgruppen. Alter, Gewicht oder Leistungsvermögen der Trainierenden spielen keine Rolle. Zudem wird ein Trinkbrunnen errichtet. www.wien.at/bezirke/floridsdorf/ freizeit/aktivpark-ruthnergasse.html In Ottakring befassten sich die Mädchen und Burschen einen Tag lang mit dem Thema Gesundheit. 22. DONAUSTADT Gesundheit früh stärken An der ersten Donaustädter Jugend­ gesundheitskonferenz im Verein „Zeit!Raum“ nahmen 150 Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren teil. Das Ziel war, die Jugendlichen alters­ gemäß für Gesundheitsförderung zu begeistern und ihre Gesundheits­ kompetenz zu stärken. Dabei standen Themen wie Bewegung, Ernährung, Stress, Glück und Wohlbefinden im Mittelpunkt. www.gesundedonaustadt.at Bei der Jugendgesundheitskonferenz in der Donaustadt zeigten 150 Jugendliche ihre Gesundheitsprojekte und -produkte. „Fit und gesund in den Frühling“ Mit dieser Veranstaltung im Nachbarschaftszentrum des Wiener Hilfswerks wurde mehr Bewusstsein für gesunde Ernährung und Bewegung geschaffen. Dabei begeisterten ExpertInnen mit der Zubereitung und Verkostung schmackhafter, kostengünstiger Rezepte sowie sanften und entspannenden Yoga-Einheiten. Die topmotivierten TeilnehmerInnen genossen die Infos über Beweglichkeit, Wohlbefinden und Entspannung und wünschten sich eine baldige Fortsetzung. www.gesundedonaustadt.at 19 13.06.16 08:43 Was hält mich gesund? MENSCHEN MIT LERNSCHWIERIGKEITEN STÄRKEN IN KURSEN IHRE KOMPETENZ IN SACHEN GESUNDHEIT UND ÜBERNEHMEN VERANTWORTUNG FÜR SICH. Martina Stehrer SELBSTHILFE UND EMPOWERMENT W Dahinter steht das Projekt „ziel.sicher. zelnen TeilnehmerInnen ein. Der Kurs gesund“, das Menschen mit chroni­ behandelt die Themen „Mein Alltag“, schen Erkrankungen und Behinderun­ „Mein Körper und ich“, „In Freude le­ gen dabei unterstützt, ihre Gesund­ ben“, „Krank sein“, „Sexualität“, „Ge­ heitskompetenz zu erweitern. Die sund sein: Persön­licher Wegweiser“. Finanzierung erfolgt über den Landes­ gesundheitsförderungsfonds, der im Rollenspiele. Rader erklärt: „Die Rahmen der Gesundheitsreform von Kurse sind sehr praxisorientiert gestal­ der Stadt Wien und der Sozialversiche­ tet, etwa wird der Ärztinnen- oder Arztbesuch in Form von Rollenspielen rung eingerichtet wurde. vorbereitet.“ Die Rollenspiele haben Gesundheitswissen fehlt. Projekt­ Teilnehmerin Gabriele Hollerer gut ge­ leiterin Heidrun Rader von der WiG er­ fallen. „Ich weiß jetzt, wie man mit der klärt: „Den Menschen fehlt oft Wissen Ärztin oder dem Arzt spricht, und ich „Menschen mit Lernschwierigkeiten über ihren Körper, welche Angebote es kann den anderen erzählen, dass man brauchen Unterstützung, keine gibt und was ihre Rechte sind. Im Kurs Obst und Gemüse täglich, Süßes und Entscheidung über ihre Köpfe hinweg. sprechen sie darüber und üben, wie sie Fettes hingegen selten essen sollte. Ich Hier ist eine neue Haltung gefragt.“ das Gelernte in ihrem Alltag umset­ würde gerne weitere Kurse machen.“ Heidrun Rader, Gesundheitsreferentin zen.“ Das Kursprogramm wurde ge­ Kurse: 18. u. 25. 10., und 8., 15., 22. u. 29. 11., der WiG meinsam mit SozialwissenschafterIn­ Kursort: Selbstvertretungs-Zentrum für nen und Menschen, die selbst mit einer Menschen mit Lernschwierigkeiten, 11., „Gesundsein“ der Wiener Gesundheits­ Behinderung leben, entwickelt. Die Simmeringer Hauptstraße 30–32/3/R1, förderung. Es ist das einzige derartige TrainerInnen wurden speziell geschult Anmeldung: Telefon 01/4000-76945, An­gebot im deutschsprachigen Raum.­ und gehen auf die Bedürfnisse der ein­ [email protected] • Fotos: Ulrich Sperl, Christine Bauer, Schedl (2) o finde ich Hilfe, wenn ich krank bin? Was kann ich dazu beitragen, dass mein Körper gesund bleibt? Was tut mir gut, was macht mir Freude? Fragen wie diese erarbeiten Menschen mit Lern­ schwierigkeiten – so wollen Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen selbst bezeichnet werden – im Kurs 20 GS_20_21_projekte_kk_neu.indd 20 13.06.16 08:43 Bei Bewegungsprogrammen geht es darum, Alltagsfähigkeiten wiederzuerlangen oder sie nicht zu verlieren. Dazu zählen das Stiegen­ steigen, Schuhebinden oder richtiges Bücken. Für ein bewegtes Leben BEIM BETRIEBLICHEN GESUNDHEITSMANAGEMENT DES KURATORIUMS WIENER PENSIONISTEN-WOHNHÄUSER STEHT SELBSTVERANTWORTUNG IM VORDERGRUND. Silvia Pistotnig GESUNDES ALTERN Fotos: Ulrich Sperl, Christine Bauer, Schedl (2) E ine 86-jährige Bewohnerin „Gesundheit hat kein Alter“, an dem schafft es wieder, ihre auch die WiG beteiligt war, in drei von Schuhe selbst zu binden. 30 Häusern zum Leben. Es ging darum, Übungstipps bekam sie die Lebens- und Arbeitswelt im Seniobeim Kurs „Mobilitäts­ rInnen-Wohnhaus so zu gestalten, intervention – Bewegung ins dass sie sich positiv und nachhaltig auf Leben“ von einer Klubbetreuerin der Gesundheit und Wohlbefinden auswirken. Neben den SeniorInnen standen Pensionistenklubs der Stadt Wien. deren Angehörige und die Mitarbei­ Gesundes SeniorInnen-Wohnhaus. terInnen im Fokus. 2013 wurde das Rund 4.200 MitarbeiterInnen des Kura- ­Projekt abgeschlossen und ging in den toriums Wiener Pensionisten-Wohn- Regelbetrieb über. „Wir haben es unhäuser (KWP) kümmern sich in den ternehmensintern aber weitergeführt“, Häusern zum Leben um hochbetagte sagt Silvana Lungocea, GesundheitsBewohnerInnen. Gesundheitsförde- beauftragte des KWP. Das Programm rung ist seit Jahren nicht nur ein „Gesundes SeniorInnen-Wohnhaus“ Schlagwort. 2011 startete das Projekt baut auf das Projekt und dessen Maßnahmen auf. Ein Beispiel sind die mo„Mobilität ist wichtig für ein derierten Gesundheitszirkel. In jedem Haus werden aus unterschiedlichen selbstbestimmtes Leben. Arbeitsbereichen MitarbeiterInnen Und das bedeutet mehr dazu eingeladen. Sie können ihre Lebensqualität.“ ­Anliegen einbringen, egal ob es um Gabriele Graumann, psychische oder physische Themen Geschäftsführerin geht. Lösungsvorschläge überlegen sie Kuratorium Wiener selbst. Gemeinsam mit der GeschäftsPensionisten-Wohnhäuser gesunde stadt – sommer 2016 GS_20_21_projekte_kk_neu.indd 21 leitung besprechen sie die konkreten ­ aßnahmen. „Zusätzlich bieten wir M Coachings, Supervision und Vernetzungstreffen an“, sagt Lungocea. „Es geht um Empowerment.“ Das heißt, alle müssen befähigt sein, für ihre Gesundheit selbst Sorge zu tragen. ­ Gesundheitsförderung kann nicht ­ von oben verordnet werden. Bei den SeniorInnen geht es darum, eigene Alltagsfähigkeiten nicht zu verlernen oder diese wiederzuerlangen. KWP-­ Geschäftsführerin Gabriele Graumann: „Wir bieten unterschiedliche Unterstützungsangebote an, um das Wohlbefinden der BewohnerInnen zu fördern.“ Das stärkt das Selbstbewusstsein und beugt Verletzungen vor. Angehörige werden durch Info-Nachmittage, Sprechstunden und Einladungen miteinbezogen. Häuser zum Leben. In 23 von 30 Häusern ist das „Gesunde SeniorInnenWohnhaus“ bereits implementiert. Die anderen Häuser folgen in Kürze. • 21 13.06.16 08:43 TERMINE Juli bis August Treffpunkt Tanz! Tanzinteressierte Menschen, die ­gemeinsam mit anderen unterschiedliche Tanzrichtungen ausprobieren möchten, sind herzlich willkommen. Das Tanzbein wird heuer in fünf Gesunden Bezirken – Margareten, Favoriten, Ottakring, Floridsdorf und Donaustadt – geschwungen. www.wig.or.at Juli bis August Sommertour der WiG Die Wiener Gesundheitsförderung zu Besuch in Wiener Bädern, bei Naturbadeplätzen und auf Wasserspielplätzen. Alle Termine finden Sie unter: www.wig.or.at 2. und 3. Juli wienXtra-ferienspiel-Startfest Beim Auftakt des wienXtra-ferienspiels können Kinder (6–10 J.) in das Sommerangebot hineinschnuppern. Auf dem Programm stehen u. a. Mitmachstationen – etwa Bauerngolfen in Gummistiefeln – sowie Karaoke. Am Samstag dabei: das Wiener Gesundheitsspektakel der WiG. 13–19 Uhr, 22., Donaupark Freitag, 2. September Gesundheits- und Sozialfest Es gibt u. a. die Life Lounge der WiG mit Aktiv-Stationen, eine Gesundheitsstraße des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, Info-Stände zahlreicher Einrichtungen und Bühnenprogramm. 10–17 Uhr, 2., Karmeliterplatz, www.gesundeleopoldstadt.at 17. und 18. September Mistfest Die MA 48 informiert über Mülltrennung, umweltgerechte Müllentsorgung und Abfallvermeidung. Auch auf dem Programm: Bühnenshow, Mistquiz und Life Lounge der WiG. 9–18 Uhr, MA 48-Garage, 17., Richthausenstraße 2–4, www.abfall.wien.at Montag, 19. September WiG-Gesundheitskonferenz 2016 Schwerpunkt: „Gesunde Ernährung“. Das Publikum erwarten Fachvorträge von Gesundheits-ReferentInnen, moderiert von Heilwig Pfanzelter. Ernährungspsychologe Thomas Ellrott klärt auf, „Warum Menschen anders essen, als sie sich ernähren sollten“. Konsum- und Ernährungssoziologe Thomas Schröder spricht über „So will ich sein! Individualität, Identität und Essverhalten“. Gesellschaftswissenschafterin Barbara Methfessel ­referiert über „Welche Moral hätten Sie denn gern? Essen im Konflikt ­zwischen unterschiedlichen Anforderungen an die Lebensführung“. 1., Rathaus, 9–17 Uhr, Infos und Anmeldung: www.wig.or.at ÖSTERREICH/ INTERNATIONAL 5. bis 7. Juli Food Allergy Summit 2016 Konferenz über die Wissenschaft der Nahrungsmittelallergie und -intoleranz, ihre Ursachen und Behandlung. London, UK, www.lifescienceevents.com/ foodallergy2016 21. bis 23. August Gesundheitsgespräche Alpbach Thema „Die Medizin zwischen alten Mythen und neuen Möglichkeiten“ Congress Centrum Alpbach, 6236 Alpbach 246, www.alpbach.org 24. bis 27. August Symposium of the International Council for Physical Activity and Fitness Research (ICPAFR) „Körperliche Aktivität und Fitness: Herausforderungen und neue Perspektiven“ Kaunas, Litauen, www.lsu.lt FGÖ-BILDUNGSNETZWERK Montag, 8. August Unser erfolgreiches Schulbuffet Gesund und gut Thermen- und Vitalhotel, 7431 Bad Tatzmannsdorf, Elisabeth-Allee, 40 Euro 15. und 16. September Visual TOOLS 2 GO Tipps und Tricks für die Gestaltung Ihrer Präsentationen Bildungshaus St. Hippolyt, 3100 St. Pölten, 75 Euro 22. und 23. September Authentizität – Nicht nur ehrlich, sondern echt Einander richtig verstehen Wiener Gesundheitsförderung, 20., Treustraße 35–43/Stiege 6/1. Stock, 75 Euro Alle Termine: 9–17 Uhr; Infos zu den Seminaren: www.wig.or.at; Anmeldungen: http://weiterbildungsdatenbank.fgoe.org IMPRESSUM & OFFENLEGUNG gemäß § 25 Mediengesetz: Gesunde Stadt; Heft 2/2016; Medieninhaber und Herausgeber: Wiener Gesundheitsförderung gemeinnützige GmbH – WiG, Treustraße 35–43, Stg. 6, 1200 Wien, Tel. 01/4000-76925. Geschäftsführer: Dennis Beck. Magazinkoordination: Mag.a Martina Roch, MA. Inhaltliche Koordination des Schwerpunktthemas: Mag.a Veronika Mayr. Layout: Qarante, Wolfgang Krimmel. Verleger: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m. b. H. & Co. KG, Leberstraße 122, 1110 Wien. G ­ eschäftsführung: Dr.in Gabriele ­Ambros, G ­ erhard Milletich. Redaktion: Leberstraße 122, 1110 Wien, Telefon 01/740 32-0. Verlags-Chefredaktion: Mag. Helmut Widmann, Christoph Berndl (Stv.). Chefin vom Dienst: Mag.a Christine Oberdorfer. Grafik: Peter Klein. Fotoredaktion: Karin Nussbaumer, MA. Lektorat: Carina G. Divischek, Mag.a Daniela Oberhuber. Coverfoto: Stefan Fürtbauer. Druck: Wograndl. Verlags- und ­Herstellungsort: Wien. Erscheinungsweise: vier Mal jährlich. Grundlegende Richtung der Zeitschrift: Das Magazin kommuniziert als Botschafter die Gesundheitsförderungs­projekte und -aktivitäten der WiG und der Stadt Wien sowie die Kernthemen der Wiener Gesundheitsförderung an relevante ExpertInnen und MultiplikatorInnen. Illustration: Markus Murlasits; Foto: Bohmann/Katrin Bruder WIEN 22 GS_22_23_termine_kolumne_kk.indd 22 13.06.16 08:43 Illustration: Markus Murlasits; Foto: Bohmann/Katrin Bruder Gap, Bridge, „A4“ und anderer Irrsinn der „Materialermüdung“, die sich Der Sommer naht und man hofft, er möge diesmal nicht nur auf einen Don­ ­spätestens jenseits der 30 in das Wun­ derwerkl der Schöpfungsgeschichte nerstag im August fallen. Die Sehn­ einschleicht. Wohl deshalb machen sucht nach Sonne, Strand und wenig sich pumperlg’sunde Prachtexemplare Kleidung ist der verlässlichste Treib­ unserer Spezies justament teils völlig stoff für die Schlankheitsindustrie. verrückte Vorgaben. Erinnern wir uns „Aktion Badehose!“ schreit es uns flä­ an die beiden „großen“ Trends der letz­ chendeckend entgegen. Man setzt uns ten drei, vier Jahre: „Thigh Gap“ und auf Hochglanz unter Hochdruck, den eigenen „Body“ auf Idealform zu trim­ „Bikini Bridge“, salopp übersetzt Schen­ men. Nun: Gegen ein gesundes Körper­ kellücke und Bikini-Brücke. Nun zur Erklärung, falls die absurden Moden gefühl und eine glückhafte, selbst­ trotz penetranter Internet- und Illus­ bewusste physische (und psychische!) Grundbefindlichkeit hat niemand was. trierten-Befeuerung spurlos an Ihnen vorüberstreiften: Als „Must“ galt zu­ Anmut und Attraktivität sind keines­ nächst die freie Durchsicht zwischen wegs zu verachten – was übrigens, den zwei Zahnstochern, die der Medi­ meine Herren „Wertungsrichter der ziner „Femora“ nennt und die man weiblichen Schönheit“, genauso um­ ­früher Oberschenkel nannte. Das stor­ gekehrt gilt. Six-Speck statt Sixpack chige Körperideal sollte mit Diäten und mag ein launiges Wortspiel sein, Lust, Work-out erreicht werden, stets unter ­Leidenschaft und Libido weckt er der „Androhung“, widrigenfalls als ­freilich kaum. Erstes Resümee: Gegen „hässlich“ und „fett“ gemobbt und Lebensfreude kein Sterbenswörtlein! ­gesnobbt zu werden. Nach der Lücke Jetzt kommt das große Aber! Ich er­ kam die Brücke, was an einen Wilhelmlaube mir, zu diesem Zweck eines von vielen wunderbaren Bonmots der groß­ Busch-Reim über die bodenlose Bosheit des dritten Streichs von Max und Mo­ artigen Lotte Tobisch zu zitieren: „Was ritz gemahnt, die dem Schneider Böck nutzt einem der knackigste Popsch, „voller Tücke in die Brücke eine Lücke“ wenn man so wenig im Kopf hat, dass sägten. Von Max und Moritz zurück in man’s gar nicht bemerkt?“ Eine vor­ die Zukunft, also zu Jacqueline und zügliche Weiterentwicklung der ­Jennifer. Die sägen eher am eigenen Ast, Marlene-Dietrich-Formel für die wenn sie sich bei der „Bikini Bridge“ „Ent-Faltung“ vorgerückter Semester: oft weit über verantwortbare Grenzen „Irgendwann muss man sich entschei­ hinaus runterhungern, um damit ihre den: Arsch oder Gesicht.“ Hüftknochen dergestalt „herauszu­ arbeiten“, dass sie in der Rückenlage Eine Lücke in der Brücke zu Pfeilern des streng gespannten Hös­ Kein junger Mensch hat auch nur eine chenbundes werden. Ansonsten, siehe annähernd konkrete Vorstellung von gesunde stadt – sommer 2016 GS_22_23_termine_kolumne_kk.indd 23 oben, drohen die „Punzierungen“ „fett“, „hässlich“ und (die schlimmste, dümmste und menschenverachtendste Jugendsprache-Verhöhnung) „Opfa“. Ein Blattl vorm „Bund“ Wer hochmütig gegenüber vermeint­ lich Schwächeren und tatsächlich ­Benachteiligten „Opfa“ sagt, ist leider nur selber eines – ein Opfer seiner ­empathielosen Sozialisation nämlich. Der brandaktuelle „Hype“ in puncto Körper-Diktat kommt aus dem fernen Osten. Über das chinesische „Twitter“-Pendant „Sina Weibo“ schwappte die Welle auch zu uns – quasi vom „Reich der Mitte“ zur ­„Verarmung der Mitte“. Denn: Bei der „A4 Waist Challenge“ wird ein Blatt ­Papier (210 x 297 mm) hochkant vor den Bauch gehalten, um zu zeigen, dass links und rechts nichts darüber hinausragt. Welche Torturen der Nah­ rungsverweigerung zu diesem Irrweg und Irrwitz führen, lässt sich erahnen. Zum Glück wird bereits satirisch ­dagegen kampagnisiert, etwa mit der „A4 Face Challenge“, bei der man sich das Papierl vors Gesicht hält. Fazit: Mir wäre eine Jugend, die sich kein Blatt vor den Bund und vor den Mund nimmt, erheblich lieber. Dieter Chmelar ist Journalist, Moderator und Kabarettist. @chmelar_dieter 23 13.06.16 08:43 WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNGSKONFERENZ 2016 GESUNDE ERNÄHRUNG INSPIRATIONEN FÜR DIE PRAXIS DER GESUNDHEITSFÖRDERUNG Hochkarätige Vortragende PD Dr. med. Thomas Ellrott, Göttingen Dr. Thomas Schröder, Heidelberg Prof.in Dr.in Barbara Methfessel, Heidelberg Wiener Gesundheitspreis 2016: Aus der Praxis auf die Bühne. Moderatorin Heilwig Pfanzelter stellt ausgezeichnete Wiener Projekte vor und spricht mit den Preisträgerinnen und Preisträgern über ihre Beweggründe, ihre Erfahrungen und ihre Erfolge. Montag, 19. September 2016 9:00 bis 17:00 Uhr In den Festräumen des Wiener Rathauses Teilnahmegebühr: 30 Euro pro Person Programm und Anmeldung unter: www.wig.or.at GS_24_01_cover_kk.indd 24 13.06.16 08:43