Frisch, lecker und beliebt: Das Angebot am Schulkiosk! Empfehlungen für die Schulen im Main-Taunus-Kreis S E R V I C E F Ü R E I L I G E : W I C H T I G E FA K T E N A U F E I N E N B L I C K ! Sie wollen wissen, wie Ihr momentanes Kiosk-Angebot einzuschätzen ist? Sie wünschen sich eine kompakte Übersicht über mehr bzw. weniger empfehlenswerte Lebensmittel am Schulkiosk? ➝ Dann beurteilen Sie es anhand unseres kleinen Kiosk-Checks auf S. 6! Sie fragen sich, welche Lebensmittel eine optimale Leistung ermöglichen? ➝ Auf S. 10 haben wir die Zusammenstellung ➝ Auf S. 12/13 sind mögliche Schulkioskprodukte nach Lebensmittelgruppen gegliedert. Die Ampelfarben beschreiben die empfohlene Angebotshäufigkeit. Sie wünschen sich Unterstützung bei der Umsetzung? eines optimalen Frühstücks beschrieben. ➝ Eine Auswahl an möglichen „ersten Schritten“ Sie interessieren sich für Getränke und dafür, ob Trinken im Unterricht erlaubt sein sollte? haben wir auf S. 16 für Sie zusammengestellt. Darüber hinaus unterstützen wir Sie natürlich auch gern individuell. ➝ Lesen Sie auf S. 11, welche Vorteile eine gleichmäßige Flüssigkeitsversorgung hat. Sie sind an Hygienefragen interessiert? ➝ S. 29/30 beschreiben einige wichtige Fakten und nennen Ihnen die Ansprechpartner innerhalb der Kreisverwaltung. II INHALTSVERZEICHNIS Geleitwort … des Kreisbeigeordneten Michael Cyriax: Der Schulkiosk als Teil der Gesundheitsförderung … der Fachstelle Schule und Gesundheit Schulkiosk – Teil des Lebensraums der Schulgemeinde Kleiner Kiosk-Check Konsens in der Schulgemeinde suchen Welche Lebensmittel und Speisen sind empfehlenswert? Übersicht: Lebensmittel und Speisen für den Schulkiosk Nicht vergessen: attraktive Präsentation und peppige Namen! Schritt für Schritt oder Radikalreform? Alles frisch zubereitet – wer soll das denn schaffen? Multikulti auch am Kiosk! Über die Öffnungszeiten nachdenken Alles billig – oder was? „Gesund“ transparent machen, jedoch nicht mit „gesund“ werben Bezug zwischen Theorie und Praxis herstellen Landesprogramm Schule und Gesundheit – Teilzertifikat Ernährung Das gehört auch dazu: Hygiene muss sein! Kennzeichnung von Zusatzstoffen & Co nicht vergessen! Weiterführende Literatur Hilfreiche Adressen 3 4 6 7 9 12 14 15 16 19 25 25 26 26 29 30 30 31 32 1 Anregungen und Rezepte für die Zubereitung von kleinen Pausensnacks Wir haben einige Rezepte zusammengestellt, die in Schulen mit Begeisterung von Kids und Teens angenommen werden. Der jeweilige Arbeitsaufwand für die Zubereitung lässt sich anhand der Anzahl an Sternen erkennen: geht ruck-zuck braucht ein wenig Zeit ist zeitlich aufwändiger ist mit Ruhezeiten/Backzeiten verbunden die angegebene Backtemperatur bezieht sich auf Umluft Die nebenstehenden Rezepte stammen aus verschiedenen Quellen und wurden mit freundlicher Genehmigung der folgenden Institutionen aufgenommen: 1 2 3 4 5 6 2 Bärenstarke Kinderkost, Verbraucherzentrale NRW Diätassistentin Christine Maiwald, Bad Rappenau DGE Hessen/Landesvereinigung Milch Hessen HAG Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. Rezeptsammlung des Frühstückstreffs am Gymnasium Korschenbroich (www.elternschaft-gyko.de) Vollwertküche, Verbraucherzentrale NRW Herzhafte Speisen: Kräuter-Möhren-Tarte 1 Kartoffel-Gemüse-Puffer 1 Kartoffeln vom Blech6 14 28 28 Süßes Gebäck: Knabberspaß 2 Sesamkugeln 2 Apfel-Muffins 3 17 18 21 Getränke: Bananen-Ohh Bunte Bowle 4 Früchtetee-Traubensaft-Mix 3 21 20 20 Aufstriche: Paprikacreme 5 Tomatenbutter 5 Möhrenbutter 1 Möhrencreme 5 Radieschenquark 5 Feiner Kräuterquark 1 22 22 23 23 24 24 Sonstiges: Crunchy 4 Gemüse-Obst-Käse-Brot-Spieße 3 Fischburger 1 10 14 27 DER SCHULKIOSK ALS TEIL DER GESUNDHEITSFÖRDERUNG Die Schule bildet für viele Jahre einen festen Rahmen, in dem sich ein großer Teil der kindlichen Entwicklung vollzieht. Durch den Ausbau der Ganztagsangebote verbringen Kinder immer mehr Zeit in der Schule – daher sollte das Essen und Trinken bei der Gestaltung des „Lebensraum Schule“ einen hohen Stellenwert bekommen. Wenn Schulen im Unterricht „gesunde Ernährung“ thematisieren, sollten die Schüler auch Gelegenheit haben, Kompetenzen für eine gesunde Lebensmittelauswahl am Schulkiosk zu erwerben. So kann die Arbeit der Kindertagesstätten weitergeführt werden und dazu beitragen, dass sich Vorlieben der Schülerinnen und Schüler in Richtung „gesund“ entwickeln und festigen. Denn Geschmacksvorlieben werden auch durch Verfügbarkeit geprägt: Ein tägliches abwechslungsreiches, schmackhaftes und gesundes Angebot am Kiosk trägt wesentlich zur Entwicklung von gesundheitsfördernden Essgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen bei. Als Schulträger schafft der Main-Taunus-Kreis durch die ansprechende Gestaltung von Schul-Cafeterien einen Rahmen, in dem genussvoll und entspannt gegessen und getrunken werden kann. Er setzt sich dafür ein, dass das Essen in das pädagogische Gesamtkonzept der Schulen integriert wird. Auch die Angebote am Schulkiosk sollten nach gesundheitsfördernden Aspekten zusammengestellt sein. Die vorliegende Broschüre widmet sich diesem Thema und gibt wegweisende Tipps für alle, die sich in den Schulen mit dem Kioskangebot befassen. Michael Cyriax, Kreisbeigeordneter „Angebote für die Pausenverpflegung sind Teil eines Bildungsverständnisses, das Gesundheit mit Lernerfolg und Bildungsqualität verknüpft.“ (Baustein „Ernährung“ in: „Schule und Gesundheit“ des Hessischen Kultusministeriums) 3 Liebe Schulleiterinnen und Schulleiter, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Kioskbetreiber! Schulverpflegung ist ein Thema mit vielen Facetten. Nicht nur das Mittagessen, auch das Angebot am Schulkiosk muss vielfältige Anforderungen erfüllen: Es soll allen gut schmecken, gleichzeitig gesund und abwechslungsreich sein, der Kioskbetreiber muss wirtschaftlich arbeiten, und schließlich soll es auch noch möglichst preiswert sein. Es liegt nahe, dass alle diese Anforderungen ohne Kompromisse nicht unter einen Hut zu bringen sind. und Ihnen konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Bitte beachten Sie, dass bereits kleine Veränderungen des Angebots eine positive Wirkung entfalten können. Es muss nicht von heute auf morgen komplett auf „gesund“ umgestellt werden! Viel wichtiger ist es, Vertreter aller Interessengruppen zu beteiligen, um gute Kompromisse zu finden, die dann langfristig von allen akzeptiert werden. Ihnen sind keine Grenzen gesetzt, Sie können zum nächsten Schul(halb)jahr weitere Veränderungen angehen und etablieren. Wer in Sachen Schulkiosk kontinuierlich kleine Schritte geht, wird erfahrungsgemäß langfristig weiter kommen als jemand, der große Veränderungen anstrebt, die sich dann letztlich nicht langfristig durchhalten lassen. Wir möchten Sie anregen, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, Ihre Vorstellungen möglichst konkret auszutauschen und sich ggf. durch Experten beraten zu lassen, um für Ihre konkrete Schulsituation individuelle Lösungen zu finden. Viele erfolgreiche Beispiele zeigen, dass sich dieser Prozess lohnt und sich langfristig ein gesundes Kioskangebot großer Beliebtheit erfreuen kann. Unser Ziel ist es, Ihnen möglichst kurz und knapp eine fundierte Grundlage für Ihre Diskussionen zu geben. Wenn Sie noch weitere Informationen suchen, finden Sie im Anhang verschiedene Literaturhinweise und Kontaktadressen von Fachinstitutionen. Mit der vorliegenden Broschüre möchten wir Ihnen einen Überblick über mögliche Veränderungen geben Ihre Anika Kühn Fachstelle Schule und Gesundheit 4 Gerne beraten wir Sie auch konkret bei der Umsetzung dieser Empfehlungen an Ihrer Schule. Aus kleinem Anfang entspringen alle Dinge. Marcus Tullius Cicero 5 SCHULKIOSK – TEIL DES LEBENSRAUMS DER SCHULGEMEINDE Der Schulkiosk bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, direkt auf dem Schulgelände etwas zum Essen oder zum Trinken zu kaufen. Mit diesem Angebot übernimmt die Schule einen Teil der Verantwortung für die Verpflegung der Kinder. Als Lernraum hat sie die Aufgabe, ihnen ein gesundheitsförderndes Verhalten zu vermitteln. Als Lebensraum bietet die Schule die Möglichkeit, sich entsprechend dem Erlernten auch zu verhalten. Eine Pausengestaltung, die sowohl Bewegungs- als auch Ruhemöglichkeiten berücksichtigt, ist heute an vielen Schulen schon eine Selbstverständlichkeit und macht den Kindern ein gesundheitsförderndes Bewegungs- und Entspannungsverhalten möglich. Ebenso selbstverständlich sollte das Kioskangebot ein gesund erhaltendes Ernährungsverhalten ermöglichen. Kleiner Kiosk-Check An Ihrer Schule gibt es bereits einen Kiosk? Dann können Sie mit diesem kleinen Check überprüfen, inwieweit das Angebot bereits gesundheitsfördernd ist. 6 Haken Sie ab: Das Angebot an Backwaren aus hellem Mehl wird kontinuierlich reduziert. ❑ Backwaren bestehen überwiegend aus Vollkornmehl. ❑ Es gibt ein relativ großes Angebot an Brot/Brötchen mit Käse, magerem Aufschnitt oder vegetarischen Aufstrichen. ❑ Margarine und Butter werden sehr sparsam verwendet, unter Aufstrichen wird ganz darauf verzichtet. ❑ Das Angebot an Kuchen, Riegeln, Süßigkeiten und anderen Snacks (z. B. Kartoffelchips) ist eher klein. Kuchen, süße Teilchen und Süßigkeiten werden ❑ frühestens zur zweiten Pause angeboten. ❑ Der Kiosk bietet täglich frisches Obst und Gemüse – nicht nur als Garnitur. ❑ Überwiegend werden zuckerarme Milchprodukte angeboten. ❑ Auf fettarme Milchprodukte wird Wert gelegt. ❑ Die angebotenen Getränke sind überwiegend wenig oder gar nicht gezuckert, z. B. Mineralwasser, ungesüßte Tees und Fruchtsaftschorlen. ❑ Auf Lightprodukte wird verzichtet. ❑ Frittierte Lebensmittel sowie warme Fertigprodukte werden nur selten oder gar nicht angeboten. ❑ ➝ Je mehr Häkchen Sie setzen können, desto besser ist das Sortiment Ihres Schulkiosks bereits zusammengestellt. Bitte lesen Sie trotzdem weiter, sicher finden Sie noch ein paar Tipps zur Optimierung. ➝ Sie konnten nur wenige Häkchen setzen? Dann lesen Sie weiter: Sie werden Informationen und Tipps finden, wie Sie das Angebot Ihres Kiosks verändern können. Dabei muss es nicht gleich eine „Radikalreform“ sein – schon wenige unkomplizierte Veränderungen können viel bewirken, und auch kleine Schritte führen nach und nach zum Ziel. Konsens in der Schulgemeinde suchen Sollen Veränderungen im Angebot des Schulkiosks herbeigeführt werden, geht dies nur, wenn die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt werden. Diese fallen allerdings oft recht unterschiedlich aus: Frühstücks-Realitäten Spätestens in der weiterführenden Schule ist es nicht selten, dass Kinder und Jugendliche ohne erstes Frühstück oder ohne Pausenverpflegung zur Schule gehen, manchmal sogar ohne beides. Gut, wenn sie dann wenigstens Geld dabei haben, um sich etwas zu essen und/oder zu trinken kaufen zu können, wenn der Hunger einsetzt. Denn die letzte Mahlzeit vor Schulbeginn ist das Abendessen oder der Spätsnack am vorherigen Tag gewesen, und die Kids und Teens sind seit 10 bis 12 Stunden nüchtern! Kein Wunder, wenn die Konzentration im Unterricht zu wünschen übrig lässt und die Leistungsfähigkeit im Minimum liegt. •Eltern schauen auf den Preis und möchten „Gesundes“ für ihre Kinder und •die Kioskbetreiber müssen auf die Wirtschaftlichkeit achten. •Schulleitung und Lehrkräfte haben das Schulprofil sowie die Einbindung in den schulischen Alltag im Auge, •die Schülerinnen und Schüler möchten einfach nur mit Leckerem satt werden, Hinzu kommen die äußeren Rahmenbedingungen: Welche räumlichen, technischen und personellen Möglichkeiten sind gegeben? Ist es z.B. möglich, frische Speisen zuzubereiten? 7 TIPP: Erkundigen Sie sich nach den Konzepten und Erfahrungen anderer Schulen. Die Praxis zeigt, dass zwar jede Schule eine individuelle Lösung wird suchen müssen, doch viele (Anfangs-)Schwierigkeiten sind bei allen gleich. Kiosk-Realitäten Leider trägt nicht alles, was üblicherweise im Schulkiosk angeboten wird, auch zur Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler bei. Schokoriegel, Limonaden oder Eistee liefern durch ihren hohen Zuckergehalt zwar schnelle Energie, aber die ist auch ebenso schnell wieder verpufft. Die morgendlichen Zuckerbomben sind außerdem nicht zahnfreundlich. Viele Kiosk-Lebensmittel, seien es Kuchen, Croissants oder Pommes Frites, enthalten viel Fett, das wenig zur Sättigung beiträgt, aber das Kalorienkonto stark belastet. Frisches Obst und Gemüse ist dagegen eher selten zu finden. Die üblichen Angebote eines Schulkiosks kommen vielleicht – vordergründig – den Schülerwünschen entgegen, doch sie sind nicht im Interesse von Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler. 8 Wurde über Ziele und Wege im gemeinsamen Gespräch Einvernehmen hergestellt, sollte das entwickelte Konzept durch die Schulkonferenz verabschiedet werden. Um möglichst wenig Interpretationsspielraum zu geben, ist eine detaillierte Formulierung zu empfehlen. Dann ist auch die Gewähr gegeben, dass nachfolgende Eltern, Schülerinnen und Schüler sich daran orientieren, und die Diskussionen nicht immer wieder von Neuem beginnen. Dies trägt zur Kontinuität bei. Hilfreich kann dafür auch eine Negativliste mit Lebensmitteln und Speisen sein, die keinesfalls im Kioskangebot enthalten sein sollen. Laut der Pachtverträge zwischen Kioskbetreibern und dem Main-Taunus-Kreis hat der Pächter das Angebot sowie die Preisgestaltung am Schulkiosk mit der Schulleitung abzustimmen. Allerdings ist es nicht empfehlenswert, die Schulleitung mit den damit verbundenen Entscheidungen allein zu lassen. Optimal ist es, wenn sich ein Verpflegungsausschuss oder eine AG Schulkiosk aus Lehrern, Schülern und Eltern zusammenfindet, die gemeinsam mit dem Pächter über Angebotsveränderungen berät und entscheidet. Auf dieser Basis kann ein Vorschlag erarbeitet werden, der durch die Schulkonferenz beschlossen werden sollte. Die Schulleitung übernimmt dann die Aufgabe, den Kioskbetreiber auf die erarbeiteten Ergebnisse zu verpflichten. Nach dem Hessischen Schulgesetz (§ 129 Abs. 11a) entscheidet die Schulkonferenz im Einvernehmen mit dem Schulträger über die Einrichtung eines Schulkiosks und das zulässige Warenangebot. Welche Lebensmittel und Speisen sind empfehlenswert? Was ist gesund und was ist nicht gesund? Müssen es Vollkornbrötchen sein oder tun es auch Mehrkornbrötchen? Ist Kakao okay oder darf es nur Milch sein? Sind Sie auf Ihrem Entscheidungsweg bei dieser Diskussion angelangt, werden sich erfahrungsgemäß die Geister scheiden und eine schnelle Einigung auf konkrete Lebensmittel und Speisen rückt in weite Ferne. Zwei Vorgehensweisen sind hilfreich, um langwierigen Debatten ohne konkrete Ergebnisse vorzubeugen: 1. Stützen Sie sich auf Expertenempfehlungen! Anerkannte Empfehlungen finden Sie u.a. in folgenden Veröffentlichungen: •„Qualitätsstandards für die Schulverpflegung“, Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) •„Empfehlungen für das Frühstück – Das FrühstücksZweimaleins mit Optimix®“, Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) •Baustein „Ernährung“ in: „Schule und Gesundheit“, Hessisches Kultusministerium •„Der zuckerfreie Vormittag im Schulalltag“, Hessisches Kultusministerium Die Tabelle auf S. 12/13 basiert wesentlich auf den erwähnten Veröffentlichungen. Um Ihnen den Einstieg in ein gesundheitsförderndes Angebot zu erleichtern, haben wir in dieser Tabelle nicht nur das Optimum aufgenommen, sondern auch mögliche Kompromisslösungen. 2. Suchen Sie Kompromisse! Zwischen Schwarz und Weiß gibt es eine Menge Graustufen: Besteht die eine Partei auf Vollkorn-, die andere aber auf hellen Brötchen, so einigen Sie sich in der Mitte und wählen Mehrkornbrötchen. Oder bieten Sie an einigen Tagen Vollkornbrötchen, an anderen Mehrkorn- und helle Brötchen an. Möchten die einen ganz auf zuckerhaltige Getränke verzichten, die anderen finden diesen Schritt zu radikal, so einigen Sie sich auf Saftschorlen anstelle von Limo, Fruchtsaft- oder Lightgetränken. Wenn eine Partei auf einer Komponente besteht, darf sich im Gegenzug eine andere Partei anderweitig durchsetzen. Sollen z. B. unbedingt Leberwurst oder Salami im Angebot bleiben, so kann man vereinbaren, dass sie nur auf Vollkornbrot angeboten werden. 9 Das optimale Frühstück für eine optimale Leistung! Egal ob Frühstücksmuffel oder Frühstücksfan – irgendwann bekommt jeder einmal Hunger. Der Körper signalisiert damit, dass er Nahrung benötigt, um funktionieren zu können. Ein gutes Frühstück enthält vier Lebensmittelgruppen, die Schülerinnen und Schüler so mit Nährstoffen versorgen, dass sie den Vormittag durchhalten können: Getreideprodukte, möglichst aus dem vollen Korn. Müsli, Brot und Brötchen liefern Energie, sättigen und enthalten auch noch Vitamine und Mineralstoffe. Milch und Milchprodukte, möglichst fettarm. Milch, Joghurt und Käse versorgen Kids und Teens mit wertvollem Eiweiß und Calcium. Frisches Obst und Gemüse ist vitamin- und mineralstoffreich. Eine bunte Mischung erfreut das Auge und erfrischt den Körper. Ohne Getränke geht gar nichts. Eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr ist unerlässlich für die Konzentration. Ideal sind zuckerfreie und zuckerarme Getränke wie z. B. Saftschorlen. 10 CRUNCHY 3 EL 3 EL 3 EL 200 g 150 g 100 g 50 g Honig Wasser Öl Haferflocken Weizenflocken gehackte Haselnüsse Sesam Honig, Wasser und Öl verrühren. Flocken, Nüsse und Sesam dazu geben, alles miteinander vermischen und ohne weitere Fettzugabe in einer Pfanne unter ständigem Rühren etwa 15 Minuten anrösten. Das Crunchy sollte gold-braun sein. Das Crunchy passt gut zu Milchspeisen und Obst. TIPP: Auch handelsübliche Joghurts lassen sich mit einem Esslöffel Crunchy etwas aufpeppen – bei Kids und Teens gleichermaßen beliebt! Trinken im Unterricht – die Vorteile überwiegen! Da der Körper ständig Wasser verliert, nicht nur über den Harn, sondern auch über Schweiß, Atmung und Stuhlgang, muss der Wasservorrat stetig wieder aufgefüllt werden. Viele Kinder und Jugendliche, die zu Hause nicht frühstücken, haben zu Schulbeginn auch noch nichts getrunken – und das nach der langen Nacht! Durstgefühle werden bei Kindern auch schon mal verdrängt, wenn die Gelegenheit zum Trinken gerade nicht günstig ist. Wird dem Durstgefühl nicht nachgegeben, so kann ein weiterer Wasserverlust zu Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen und Leistungsabfall führen. Soweit sollte es nicht kommen. Spätestens, wenn Durst auftritt, sollte getrunken werden! Da sich der Durst nicht nach Pausenzeiten richtet, sollten Kinder und Jugendliche (und Lehrende!) auch während des Unterrichts Wasser trinken dürfen. Die Erfahrungen zeigen, dass anfängliche Störungen des Unterrichts durch Wetttrinken, häufigere Toilettengänge u. a. sich schnell wieder geben. Gemeinsam vereinbarte Trinkregeln ermöglichen, dass das Unterrichtsgeschehen nicht gestört wird. Vor allem bei jüngeren Schülern haben sich auch kurze Trinkpausen bewährt. Zum Trinken von Wasser in der Schule liegen Studien und Erfahrungen vor. Informationen erhalten Sie dazu über folgende Initiativen: „Trinken im Unterricht“, Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM) www.trinken-im-unterricht.de „Trinkfit – mach mit!“, Bundesverband der Energieund Wasserwirtschaft (BDEW) www.trinkfit-mach-mit.de Haben Sie Fragen zur Umsetzung der Ernährungsempfehlungen? Die Fachstelle Schule und Gesundheit im Main-Taunus-Kreis steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Auf der nächsten Doppelseite haben wir für Sie die Lebensmittel und Speisen, die sich für einen Kiosk eignen, in drei Kategorien eingeteilt, um Ihnen eine Übersicht über mehr und weniger empfehlenswerte Kioskangebote zu geben. 11 Anmerkungen und Tipps Empfehlung zu bevorzugen auch okay möglichst darauf verzichten Angebotshäufigkeit täglich 2- bis 3-mal wöchentlich gelegentlich (z. B. 1-mal 14-tägig) Brot, Brötchen Brot, Brötchen und Knäckebrot aus Vollkornmehl oder -schrot; Vollkornzwieback; Vollkornlaugengebäck Mehrkornbrot und -brötchen helle Brötchen; Roggenbrötchen; Zwieback; Weißbrot; Laugengebäck Ganze belegte Brötchen für den großen, halbe Brötchen für den kleinen Hunger. Eine preiswerte Alternative ist belegtes Brot. Müsli und Cerealien zuckerfreie Getreideflockenmischungen mit Nüssen und Ölsaaten, mit frischem Obst; Frischkornmüsli zuckerfreie Müslimischungen mit Trockenobst zucker-/honighaltige Müslimischungen; Cornflakes und andere gesüßte Frühstückscerealien ➝ CRUNCHY (S. 10 – eignet sich opti- Vollkornkuchen: fett- und zuckerarme Rezepturen, mit Obst ➝ APFEL-MUFFINS (S. 21) fett- und zuckerreiche Kuchen aus hellem Mehl, mit Schokooder Zuckerglasur Auch Vollkornkuchen gehört nicht zu den empfehlenswerten Bestandteilen eines Pausenfrühstücks. Er ist aber eine gute Alternative zu Schokolade, Riegeln & Co. Kuchen und süße Backwaren mal als Topping für Milchprodukte!) Milch frische fettarme Milch (1,5 % Fett) frische Vollmilch (3,5 % Fett) handelsübliche Milchmischgetränke Milchmixgetränke: mit frischem, saisonalen Obst einfach selbst zubereiten! ➝ BANANEN-OHH (S. 21) Joghurt, Dickmilch Joghurt und Dickmilch, möglichst ohne Geschmackszusätze, fettarm (1,5 % Fett); Buttermilch – und jeweils mit frischem Obst selbst zubereiteter Fruchtjoghurt Joghurt und Dickmilch, möglichst ohne Geschmackszusätze, 3,5 % Fett – und jeweils mit Trocken- oder Tiefkühlobst selbst zubereiteter Fruchtjoghurt handelsübliche Joghurt-, Dickmilch-, Buttermilch-, Quarkund Frischkäsespeisen – und jeweils mit Dosenobst selbst zubereiteter Fruchtjoghurt Fertige Fruchtjoghurts sind zwar manchmal fettreduziert, enthalten aber meist große Mengen an Zucker sowie Aromastoffen. Süßspeisen selbst zubereiteter, wenig gesüßter Milchreis; Vollkorngrieß- oder Hirsebrei; möglichst mit frischem Obst selbst zubereiteter, wenig gesüßter Pudding handelsüblicher Milchreis und Pudding Ernährungsphysiologisch betrachtet gehören Süßspeisen zu den Süßigkeiten. Quark Magerquark Quark mit 20 % Fett i. Tr. Quark mit 40 % Fett i. Tr. Quarkspeisen werden besonders cremig, wenn Magerquark mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser angerührt wird. Käse, Frischkäse Hart-/Schnitt-/Weich- und Frischkäse < 45 % Fett i. Tr. Hart-/Schnitt-/Weich- und Frischkäse > 45% Fett i. Tr. Schmelzkäse und Schmelzkäsezubereitungen Schmelzkäse ist wegen seines hohen Phosphatgehalts nicht zu empfehlen. 12 Anmerkungen und Tipps Empfehlung zu bevorzugen auch okay möglichst darauf verzichten Angebotshäufigkeit täglich 2- bis 3-mal wöchentlich gelegentlich (z. B. 1-mal 14-tägig) Obst und Gemüse regionale und saisonale Produkte (im Winter auch ungesüßte Tiefkühlprodukte) Zitrusfrüchte und tropische Früchte Dosenobst und -gemüse Kräuter und Gewürze reichlich frische Kräuter; Kochsalz mit Jodid getrocknete Kräuter Brotbelag und -aufstrich Käse; Frischkäse (s.o.); vegetarische Aufstriche ➝ PAPRIKACREME (S. 22) magerer gekochter oder roher Schinken; magerer Bratenoder Geflügelaufschnitt; Ei Salami; Leber-/Schinkenwurst; Nuss-Nougat-Creme; Konfitüre; Honig; Sirup Aufschnitt aus Geflügel ist meist fettarm (z. B. Geflügelsalami, -leberwurst) Auf Mett verzichten (Hygiene)! Burger, Frikadellen aus magerem Hackfleisch; mit Vollkornbrötchen u. Gemüsegarnitur Schnitzelbrötchen; Frikadellenbrötchen; Wiener Würstchen Als tägliches Angebot sind Schnitzelbrötchen & Co für den Schulkiosk nicht geeignet. Fleisch Obst und Gemüse abwechslungsreich anbieten (Spieße, Salat, Sticks): ➝ GEMÜSE-OBST-KÄSE-BROT-SPIESSE (S. 14) Obst/Gemüse aus Bio-Anbau bevorzugen. Frische Kräuter in Dipps, Aufstrichen und zur Dekoration einsetzen. Kochsalz sparsam verwenden! Aufstrichfette Butter; Margarine; Streichrahm; Frischkäse ➝ MÖHRENBUTTER (S. 23) Remoulade (50 % Fett) Mayonnaise (80 % Fett) Dünn aufstreichen! Bei vegetarischen und Frischkäseaufstrichen usw. auf zusätzliche Butter/Margarine verzichten. Süßigkeiten Trockenobst selbst hergestellte Müsliriegel und Vollkornkekse ➝ SESAMKUGELN (S. 18) zuckerfreie Kaugummis Schoko-/Müsliriegel; Schokolade; Kekse; Schokoküsse; Weingummi; Bonbons; Milchcremeschnitten/-riegel; Schokoladencräcker/-zwieback Möglichst kleine Packungsgrößen anbieten. Knabbereien Studentenfutter; Ölsaaten; Haselnüsse/Walnüsse/ Mandeln; Reiscräcker Salzstangen/-brezel; gesalzene Pistazien; Cashewnüsse Kartoffelchips; Maischips; Erdnussflips; mit Fett geröstete Erdnüsse; salzige Blätterteiggebäcke Auch die gesunden Knabbereien haben zum Teil viel Energie – aus Kalorien(und Preis-)gründen möglichst kleine Packungsgrößen wählen! Getränke Mineralwasser; ungesüßter Früchte- oder Kräutertee; Kaffee und schwarzer Tee ab Oberstufe Fruchtsaftschorlen (1 Teil Saft + 2 Teile Wasser) ➝ FRÜCHTETEE-TRAUBENSAFT-MIX (S. 20) Fruchtnektare; Fruchtsaftgetränke; Limonaden; Brause; Colagetränke; Energy-Drinks; Sportgetränke; Light-Getränke Trink- oder Mineralwasser als ständig verfügbares Getränk im Unterricht einführen. 13 GEMÜSE-OBST-KÄSE-BROT-SPIESSE Buntes Gemüse, möglichst entsprechend der Saison: Cocktailtomaten, Gurken, Möhren, Paprika, Radieschen… Buntes Obst, möglichst entsprechend der Saison: Äpfel, Birnen, Mandarinen, Kiwis, Weintrauben, Ananas… Vollkornbrot aus fein gemahlenem Mehl Käse (max. 45% Fett i. Tr.) am Stück, z.B. Gouda Holzspieße Gemüse, Obst und Käse in Würfel, dickere Scheiben, Dreiecke usw. schneiden. Beim Brot ausprobieren, wie groß und dick die Stücke sein müssen, damit sie sich leicht aufspießen lassen. Für Grundschulen: ➝ kleinere Portionen auf Zahnstochern anbieten Für weiterführende Schulen: ➝ Schaschlikspieße verwenden 14 KRÄUTER-MÖHREN-TARTE 100 g Dinkel- oder Weizenvollkornmehl, fein gemahlen 50 ml Rapsöl 100 g geriebener Käse (z. B. mittelalter Gouda, Emmentaler) 100 g Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 3 Eier Jodsalz, Pfeffer ½ Bund Petersilie 1 Bund Schnittlauch 300 g Möhren Mehl, Rapsöl, geriebenen Käse, fein gewürfelte Zwiebeln, zerdrückte Knoblauchzehe, Eier, Gewürze und gewaschene fein gehackte Kräuter sowie grob geraspelte Möhren zu einem Teig verrühren. Teig in eine gefettete und gemehlte Springform geben und in den kalten Backofen stellen. Bei 160–170° C rund 40–45 Minuten backen. Schmeckt heiß und kalt. Lässt sich gut einfrieren! Die doppelte Menge lässt sich auch gut auf einem Backblech zubereiten. Nicht vergessen: attraktive Präsentation und peppige Namen! Das Auge isst mit – das gilt ganz besonders für Kinder und Jugendliche! Attraktiv dekorierte Speisen wecken den Appetit, ungewöhnliche Produktnamen und Dekorationen die Neugier der Kids und Teens. Die Dekoration muss nicht mit der reichhaltigen Verzierung von Profibüffets mithalten können – kleine und rasch zubereitete Dekos reichen auch: Gurkenscheiben oder -ecken, Paprikastreifen, Radieschenscheiben oder -würfel usw. lassen sich schnell schneiden und geben dem Brötchen den letzten Schliff. Übrigens: Halbe Brötchen oder auch Brotscheiben sehen attraktiver aus, weil sie besser garniert werden können. Käse wird – mit Ausstechförmchen in außergewöhnliche Form gebracht – im Handumdrehen zum Hingucker. Ein paar Stückchen Obst für die Joghurtspeise bei der Zubereitung zurückbehalten und als Dekoration verwenden. Oder – wenn die Zeit knapp ist – Joghurtspeisen und Müslis mit ein paar Cranberries oder gehackten Mandeln bestreuen. Es dürfen auch mal ein paar Schokostreusel sein! Kreative Namen für neu eingeführte, „gesündere“ Alternativen wie „Dschungeltrunk“ für einen Kakao, „Kompost Deluxe“ für Salat, „Vitaminis“ für Gemüsesticks begeistern viele Kinder. Wenn die Schülerinnen und Schüler bei der Namensgebung selbst kreativ werden dürfen und ggf. noch Bezug auf den Namen der Schule genommen wird, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Partizipation und Akzeptanz des Kioskangebots getan. Spezielle Aktionen wie „Apfel-Wochen“ oder „Milchshake-Tage“ erhöhen ebenfalls die Aufmerksamkeit. Veranstalten Sie doch einmal einen Ideen-Wettbewerb! Schritt für Schritt oder Radikalreform? Wird ein Kiosk erstmals eingerichtet, besteht die Möglichkeit, den Neuanfang zu nutzen und von vorneherein das Sortiment möglichst gesundheitsfördernd zusammenzustellen. Soll die Angebotspalette des bestehenden Kiosks verändert werden, ist eine schrittweise Herangehensweise empfehlenswerter, damit die Schülerinnen und Schüler sich nach und nach mit den neuen Speisen vertraut machen können. Finden Sie heraus, welche aktuellen Produkte „Renner“ sind und dauerhaft von vielen Schülerinnen und Schülern nachgefragt werden. Sehen Sie sich diese Produkte 15 näher an und überlegen Sie, wie sie sich aus gesundheitlichen Gesichtspunkten „aufpeppen“ lassen. Erste Schritte bei einer Umstellung können sein: •Brötchensortiment um Mehrkornbrötchen und Vollkornbrötchen erweitern. •Anzahl der Süßigkeitensorten verkleinern, Verpackungsgrößen der Süßigkeiten verkleinern (z. B. nur noch kleine Riegel). •Knabberartikel um Reiscracker, Studentenfutter oder Nüsse ergänzen. •Mischkalkulation: „Ungesundes“ teurer und „Gesundes“ preiswerter anbieten. Handelsübliche Fruchtjoghurts gegen selbst • zubereitete Obstjoghurts mit frischem Obst der Saison, Trockenfrüchten oder Tiefkühlobst austauschen •Probiertage und Porbierportionen anbieten, Wettbewerbe initiieren, um interessante Namen für die Speisen zu finden. TIPP: Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn eine neue Speise zunächst einmal stehen bleibt. Erfahrungsgemäß muss eine Neuerung öfter angeboten werden, bis sie akzeptiert wird. Haben Sie einen langen Atem! 16 Es lohnt sich in den meisten Fällen. Wenn trotz mehrmaligen Anbietens eine Speise nicht angenommen wird, suchen Sie das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern, um die Gründe zu ermitteln. Oft ist es nur eine einzige Zutat, die abgelehnt wird (z.B. Rosinen) oder es besteht Unkenntnis und daher Unsicherheit, welche Zutaten eine Speise enthält. Manchmal ist es auch die Angebotsform: Muffins können z. B. einfacher auf der Hand gegessen werden als eine – leicht bröckelnde – Scheibe Kuchen. Alles frisch zubereitet – wer soll das denn schaffen? Es hängt von den personellen Kapazitäten ab, was und wie viel frisch zubereitet werden kann: Sind Eltern ehrenamtlich tätig, mindert das die Personalkosten erheblich. Begrüßenswert ist eine Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an der Zubereitung und dem Verkauf. Neben den dadurch geringeren Personalkosten bekommen Schülerinnen und Schüler mehr Verständnis für den Verarbeitungsprozess, sie lernen Verantwortung zu übernehmen und identifizieren sich mehr mit dem Angebot. An einigen Schulen hat sich die Mitarbeit der Schüler im Kioskbereich im Rahmen des Arbeitslehre-Unterrichts oder der Schulsozialarbeit bewährt. KNABBERSPASS 300 g 50 g 1 TL 160 g 60 g 2 150 g 75 g etwas 100 g 100 g 100 g 100 g 50 g Teig: Weizenvollkornmehl Weizenmehl, Type 405 Backpulver Butter Honig oder Zucker Eier Vanillepulver Kardamom abgeriebene Zitronenschale Belag: Honig Butter Zimt Sesam Sonnenblumenkerne Kürbiskerne Leinsamen Mandelblättchen Für den Teig die Butter schaumig rühren, Honig und Eier dazugeben und weiter schaumig rühren. Mehl mit Backpulver und den Geschmackszutaten vermischen und unter die Buttermasse kneten. Teig einige Minuten weiterkneten und zu einer Kugel geformt zugedeckt 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. In der Zwischenzeit Sesam, Kürbiskerne, Leinsamen und Sonnenblumenkerne ohne Fettzugabe in der Pfanne leicht anrösten. Honig mit Butter in einem Topf schmelzen lassen und dann die gerösteten Ölsaaten und etwas Zimt dazugeben. Für den Teig Backpapier in Größe eines Backblechs zuschneiden. Das Papier auf einem befeuchteten Brett oder der Arbeitsplatte andrücken, sodass es nicht wegrutscht. Den gekühlten Teig in die Mitte legen. Frischhaltefolie ebenfalls in Größe eines Backblechs zuschneiden, über den Teig legen. Er lässt sich jetzt mühelos unter der Folie ausrollen. Folie entfernen und den Teig auf dem Backpapier auf ein Backblech ziehen. Die Honig-Ölsaatenmasse mit einem Löffel gut darauf verteilen. Zum Schluss noch Mandelblättchen darüber streuen und etwas andrücken. Im vorgeheizten Backofen bei ca. 180° C etwa 15–20 Minuten backen. Das Gebäck etwas auskühlen lassen, dann in Stücke, Riegel oder Ecken schneiden. 17 SESAMKUGELN 125 g 150 g 1 Prise ½ TL 1 200 g Butter Honig Jodsalz Zimt Ei Weizen- oder Dinkelvollkornmehl, fein gemahlen 70 g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln 100 g Sesam 18 Butter mit Honig, Ei und Zimt schaumig rühren. Sesam in einer Pfanne ohne Fettzugabe rösten und abkühlen lassen. Mehl, Nüsse/Mandeln und den gerösteten Sesam in die Schaummasse einrühren und gut durchkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und eine Stunde kühl stellen. Ein Backblech mit Backpapier belegen und aus dem Teig kleine Kugeln formen und auf das Blech setzen. In den kalten Ofen schieben und bei 160–170° C ca. 20 Min. backen bis die Kugeln hellbraun sind. Die Kugeln halten sich in einer Dose bei Raumtemperatur mehrere Tage. Ergibt etwa 50 Stück. Varianten: Sesam gegen andere (ggf. zerkleinerte) Ölsaaten austauschen. Kugeln vor dem Backen in Ölsaaten wälzen. Zerkleinerte Trockenfrüchte mitverarbeiten, dafür Ölsaaten reduzieren. Selbst wenn keinerlei frisch zubereitete Speisen angeboten werden können, sind Verbesserungen im Angebot möglich. Tauschen Sie einfach „ungesunde“ gegen „gesündere“ Lebensmittel aus, die Übersicht auf S. 10/11 hilft ihnen dabei. Hier ein paar Tipps: •Kakao statt Schokodrink •Saftschorlen statt Limonade •Laugengebäck statt Croissants •Studentenfutter statt in Fett gerösteten Erdnüssen •Reiscracker natur statt Schoko-Reiscracker •Obstkuchen statt Cremekuchen •Salzstangen statt Kartoffelchips •Milchprodukte fettarm statt Vollmilchprodukte •Milchprodukte statt Milchschnitten und -riegel Ein paar Kleinigkeiten lassen sich schon zubereiten – nur aufwändig darf es nicht sein? •Auf alles verzichten, was gekocht oder gebraten werden muss. Frisches Obst im Stück statt Obstspieße oder -salat • •Äpfel mit Hilfe eines Apfelteilers mit einem Handgriff in mundgerechte Stücke zerteilen (s. Bild) •Bei zeitlichen Engpässen: Ungesüßtes Tiefkühlobst statt frischem Obst verwenden. •Zur Dekoration Gurkenund Tomatenscheiben statt Salat: spart Waschen, Trocknen und Zerrupfen des Salates. •Aufstriche und Dipps in ruhigen Zeiträumen zubereiten und im Kühlschrank aufbewahren (max. 1 Tag) oder auch fertig kaufen. Multikulti auch am Kiosk! Die Essgewohnheiten anderer Kulturen bereichern seit Jahren unsere heimischen Traditionen. Auch im Rahmen des Kioskangebots kann dies berücksichtigt werden und das Angebot reichhaltiger, abwechslungsreicher und interessanter machen. Beispielsweise kann Fladenbrot angeboten und Ayran in das Angebot an Milchprodukten aufgenommen werden, und wie wäre es, mal die Brötchen mit einer Schafskäsecreme zuzubereiten und Oliven als Deko zu verwenden? Hier können sich die Kinder und Jugendlichen mit ihren Eltern mit Rat und Tat einbringen. Wie wäre es mit einer türkischen oder koreanischen Woche? 19 FRÜCHTETEE-TRAUBENSAFT-MIX BUNTE BOWLE 2l 2 1l 1l 500 ml 500 ml 4 TL 2 EL 4 4 Früchtetee (aus 9 Beuteln Tee) Zitronen Traubensaft Den abgekühlten Tee mit Zitronen- und Traubensaft gut verrühren. Ergibt 15 Gläser à 200 ml. TIPPS: Evtl. zuerst mehr Saft nehmen, um den Mix süßer zu machen – im Laufe der Zeit kann man den Saftanteil reduzieren, um die Süßschwelle zu senken. Beim Einkauf auf eine gute Teequalität achten! 20 Malve-Hibiskus-Tee Orangensaft Apfelsaft Honig Zitronensaft Kiwis Pfirsiche Den abgekühlten Tee mit den Säften und Honig gut verrühren. Kiwis und Pfirsiche schälen/häuten, in kleine Stücke schneiden und in die Bowle geben. Ergibt etwa 12 Gläser à 200 ml. APFEL-MUFFINS BANANEN-OHH 190 g 120 g 4 50 g 1 TL 50 g 250 g 1 TL 2 1 250 ml 1 EL 1 Prise Butter Zucker Eier gemahlene Mandeln Zimt geriebene Schokolade Weizenvollkornmehl Backpulver Äpfel evtl. etwas Milch Banane kalte Milch (1,5 % Fett) Zitronensaft gemahlene Vanille Alle Zutaten schaumig pürieren und möglichst bald genießen. Ergibt 2 Gläser à 200 ml. Varianten: Mit 125 ml Buttermilch und 125 ml Milch zubereiten. Je nach Saison „Obst-Ohhs“ mit verschiedenen Früchten anbieten – ggf. leicht süßen. Butter mit Zucker und Eiern schaumig rühren. Mehl mit Mandeln, Zimt, Backpulver und der Schokolade mischen und vorsichtig unterrühren. Äpfel waschen, fein, reiben und ebenfalls unterheben. Evtl. etwas Milch unterrühren. Den Teig in Papierförmchen in eine Muffin-Backform füllen. In den vorgeheizten Backofen schieben und bei 175° C ca. 25–30 Minuten backen. Ergibt ca. 20 Stück. 21 TOMATENBUTTER PAPRIKACREME 250 g weiche Butter 1–2 EL Tomatenmark Thymian Knoblauch Jodsalz, Pfeffer Paprikapulver 250 g 3 EL 1 ½ ½ Butter und Tomatenmark verrühren und mit den Gewürzen pikant abschmecken. 22 Doppelrahmfrischkäse gemischte Kräuter Möhre, fein gerieben rote Paprika, in kleine Würfel geschnitten gelbe Paprika, in kleine Würfeln geschnitten Jodsalz, Pfeffer Paprikapulver Vollkornbrot oder -brötchen dünn mit der Butter bestreichen und mit Gurke oder Paprika garnieren. Alles gut miteinander vermengen. Vollkorn-SandwichScheiben ganz bestreichen, jeweils eine unbestrichene Scheibe darüber legen. Dazwischen evtl. Salatgarnitur einfügen. Jeweils in zwei Dreiecke teilen. Für ca. 20 Brötchenhälften. Für ca. 10 Sandwiches. MÖHRENBUTTER MÖHRENCREME 100 g 200 g 50 g ½ 150 g 1 EL 1 TL weiche Butter fein geriebene Möhren Tomatenmark Knoblauchzehe, fein zerdrückt (evtl.) Jodsalz, Pfeffer gehacktes Basilikum (evtl.) Die Möhren waschen und sehr fein reiben. Mit den restlichen Zutaten vermischen und pikant abschmecken. Evtl. mit etwas Öl glatt rühren. Vollkornbrot oder -brötchen dünn mit der Butter bestreichen und mit Gurke oder Paprika garnieren. Für ca. 20 Brote. Quark saure Sahne Zitronensaft Jodsalz, Pfeffer 200 g Möhren, fein geraspelt 1 Bund Schnittlauch in Röllchen Alles miteinander vermischen, abschmecken. Schmeckt gut zu Pellkartoffeln und Brot. Reicht für ca. 6–8 Kartoffelhälften. 23 RADIESCHENQUARK FEINER KRÄUTERQUARK 1 Bund 1 Bund 250 g 2 EL 250 g 250 g 1 Bund 1 Bund Radieschen Schnittlauch Magerquark Crème fraîche Pfeffer, Jodsalz Radieschen putzen und klein hacken, Schnittlauch waschen und in Röllchen schneiden. Alles miteinander vermischen und mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Schmeckt zu Brot, Brötchen und Kartoffeln. Ergibt etwa 8–10 Portionen als Beilage zu Kartoffeln und etwa 12 Portionen als Aufstrich. 24 Magerquark Schmand Petersilie Schnittlauch oder Dill Pfeffer, Jodsalz Quark und Schmand zu einer glatten Masse verrühren. Die Kräuter waschen, fein hacken und unter den Quark rühren. Mit Pfeffer und Salz pikant abschmecken. Ergibt etwa 16–20 Portionen als Beilage zu Kartoffeln und etwa 24 Portionen als Aufstrich. TIPP: Statt Schmand kann auch Joghurt oder saure Sahne verwendet werden, der Quark enthält dadurch weniger Kalorien. Über die Öffnungszeiten nachdenken Gibt es Kiosk und Cafeteria? Dann sollten Sie über die Öffnungszeiten des Kiosks nachdenken. Das Mittagessen ist eine der wichtigsten Mahlzeiten am Tag. Es bereichert den Speiseplan, weil z.T. andere Lebensmittel angeboten werden (Fleisch, Fisch, Kartoffeln, Reis) als bei den übrigen Mahlzeiten, und weil es sich größtenteils um gegarte (z.B. Gemüse) und warme Speisen handelt. Das sorgt für ein anderes Nährstoffspektrum und für Abwechslung im Mahlzeiten-Rhythmus. Die Mittagsmahlzeit wird außerdem in der Cafeteria im Sitzen und in einer Tischgemeinschaft eingenommen. Der soziale und kommunikative Wert ist daher nicht zu unterschätzen. Dies alles sind Gründe, den Kiosk über die Mittagszeit zu schließen und somit ein eindeutiges Signal für die Mittagsmahlzeit zu setzen. Aus wirtschaftlichen Gründen kann es jedoch auch Sinn machen, den Kiosk über die Mittagspause geöffnet zu lassen. Einige Schulen haben auch damit gute Erfahrungen gemacht und das mittägliche Kiosk-Angebot entsprechend angepasst. Kurz vor Ende der Mittagspause sollte der Kiosk in jedem Fall wieder geöffnet sein, so dass die Schüler sich für den Nachmittag mit Getränken oder kleinen Snacks versorgen können. Alles billig – oder was? Über die Preisgestaltung können Sie den Verkauf gesundheitlich empfehlenswerterer Speisen fördern. Bieten Sie „Ungesundes“ zu etwas höheren Preisen an und subventionieren Sie damit das „Gesunde“. Werden z. B. in Ihrem Kiosk sowohl Mineralwasser als auch Limonade angeboten, so verkaufen Sie das Mineralwasser zum Einkaufspreis und erhöhen dafür bei der Limonade ihre Gewinnspanne. Überlegen Sie, ob sich für die Lehrkräfte etwas höhere Preise realisieren lassen. Wenn Sie Schülerinnen und Schüler und Eltern (ehrenamtlich) z. B. in die Zubereitung von Joghurtspeisen oder Obstspießen einbinden, lassen sich die Personalkosten senken. Sie können auch nach Sponsoren suchen, die gesundheitsfördernde Angebote unterstützen. Tipp für eine „Klassen-Frühstücks-Kiste“: Zu besonderen Gelegenheiten, z.B. letzter Schultag vor den Ferien, veranstalten viele Klassen ein gemeinsames Frühstück. Zu solchen Anlässen kann die Lieferung der Lebensmittel und Speisen vom Kiosk übernommen werden. Dies erleichtert den Klassen die Organisation und dem Kiosk- 25 betreiber eine wirtschaftlichere Kalkulation. Sicher lassen sich Mengenrabatte aushandeln. Vielleicht lassen sich auch – je nach Anlass und Jahreszeit – verschiedene Angebotskisten gestalten? Beispiel für eine Klassenkiste „letzter Schultag“: Saft, Mineralwasser, Brötchen mit verschiedenen vegetarischen Aufstrichen, Quark mit frischen Früchten der Saison, Sesamkugeln, Gemüse-Käse-Spieße. „Gesund“ transparent machen, jedoch nicht mit „gesund“ werben Mit einer Werbung à la „Heute im Angebot: gesunder Erdbeer-Milchshake“ wird sich kaum eine Schülerin oder ein Schüler locken lassen. Kids und Teens springen auf „gesund“ nicht besonders gut an, wohl aber auf „Fitmacher“, „Sattmacher“ oder Ähnliches, das ihnen den direkten Nutzen einer Speise oder eines Getränks nahebringt. Auch coole oder die Neugier weckende Namen kommen gut an. Während bei Lebensmitteln und Speisen des Kiosks in Werbung und Namensgebung also auf das Wörtchen „gesund“ verzichtet werden sollte, darf eine Transparenz hinsichtlich der Konzeption des Kioskangebots nicht fehlen. Natürlich sollen alle Schülerinnen und Schüler wissen, dass hier Lebensmittel und Spei26 sen angeboten werden, die ihnen gut tun, ihnen zu mehr Leistungsfähigkeit und Konzentration im Unterricht verhelfen. Lenken Sie immer mal wieder die Aufmerksamkeit auf dieses Konzept, hier einige Vorschläge: •Einen oder mehrere zuckerfreie(n) Vormittag(e) einführen. •Süßes frühestens ab der zweiten Pause verkaufen und dieses auch begründen. •Anlässlich eines Sportfestes Müsli, Bananen(-speisen) und Apfelschorlen anbieten. Mit der Cafeteria abstimmen: Diese könnte an dem Tag ein Nudelgericht in den Speiseplan aufnehmen. Bezug zwischen Theorie und Praxis herstellen In vielen Fächern – nicht nur in Biologie/Ernährung – gibt es inhaltliche Bezüge zum Schulkiosk. Sie können z. B. in Projektarbeiten aufgegriffen werden: Auch Abschlussprüfungen, Projektarbeiten oder andere schulische Leistungsnachweise lassen sich mit dem Schulkiosk in Verbindung bringen. Dafür kommen viele Fächer in Frage: In Politik und Wirtschaft lässt sich im Rahmen der Thematisierung von Marketing-Instrumenten eine Werbeaktion für spezielle Kiosk-Produkte kreieren FISCHBURGER 400 g 2 1 1 2 30 g 1 EL 200 g 1 EL 2 EL 10 Fischfrikadellen: Fischfilet, z.B. Seelachs altbackene Vollkornbrötchen Zwiebel, ca. 50 g Bund Dill Eier Jodsalz, Pfeffer Weizenmehl zum Bestäuben Rapsöl Die altbackenen Brötchen in Wasser einweichen und ausdrücken. Den Fisch in Stücke schneiden und mit den Brötchen und den anderen Zutaten pürieren. Mit bemehlten Händen 10 flache Frikadellen formen, in Mehl kurz wenden und im heißen Öl von jeder Seite 5 Minuten braten. Soße: Creme fraîche Essig Jodsalz, Pfeffer Zitronensaft gehackter Dill Evtl. etwas Honig TIPP: Die Fischfrikadellen lassen sich gut einfrieren und können daher in größeren Mengen vorproduziert werden. Für die Soße alle Zutaten miteinander glatt verrühren und beide Seiten der Brötchen damit bestreichen. Mit Fischfrikadelle und Garnitur anrichten. Zum Garnieren: Salatblätter Tomaten Gewürzgurken Vollkornbrötchen 27 KARTOFFEL-GEMÜSE-PUFFER KARTOFFELN VOM BLECH 750 g 150 g 150 g 100 g 2 1 TL 700 g 50 g 30 g 30 g 20 g 2 EL Kartoffeln Lauch Möhren Zwiebeln Eier Majoran oder Thymian Jodsalz Rapsöl zum Braten Kartoffeln und Zwiebeln schälen und fein reiben. Möhren schälen und raspeln, Lauch waschen und in feine Streifen schneiden. Gemüse mit den Eiern und Gewürzen unterrühren. Öl in einer Pfanne erhitzen und nach Belieben große oder kleine Puffer goldbraun braten. Schmecken warm und kalt. Dazu passt gut: Kräuterquark (S. 24) 28 kleine Kartoffeln Butter Haselnusskerne, gehackt Mohn Sesam Jodsalz, Pfeffer Kartoffeln gut waschen, ggf. bürsten und der Länge nach halbieren. Die Oberseiten der Kartoffeln einritzen und mit ¾ der zerlassenen Butter bepinseln. Mit der restlichen Butter das Blech fetten und Nüsse, Mohn und Sesam auf das Blech streuen. Kartoffeln mit der Schnittfläche nach unten auf das Blech setzen, mit Salz und Pfeffer kräftig würzen und im vorgeheizten Backofen bei 180° C ca. 35 Minuten backen. Dazu passt gut: Ein frischer Salat, Kräuterquark (S. 24) und die Wirksamkeit messen. Behandeln Sie im Ethikoder Erdkunde-Unterricht Dritte-Welt-Länder? Dann bietet es sich an, über Arbeitsbedingungen der Menschen in diesen Ländern nachzudenken und fair gehandelte Lebensmittel in einer Aktionswoche im Kiosk anzubieten. TIPP: Idealerweise betreiben Schülerinnen und Schüler selbst den Kiosk in einer Schülerfirma. Dies stärkt ihre Kompetenzen und fördert die Identifikation mit dem angestrebten Ziel eines gesundheitsfördernden Angebots. Last but not least erhöht es die Akzeptanz durch die übrigen Schülerinnen und Schüler. Landesprogramm Schule und Gesundheit – Teilzertifikat Ernährung Seit dem Erlass des Hessischen Kultusministeriums im Jahr 2003 hat sich in Hessen das Arbeitsfeld „Schule und Gesundheit“ etabliert. Ziel ist es, die verschiedenen Bereiche der Gesundheitsförderung zu wichtigen Teilen der eigenverantwortlichen Schulentwicklungsprozesse zu machen. Zur Erreichung des Teilzertifikats Ernährung, mit dem Schulen mit guten Ergebnissen in diesem Bereich ausgezeichnet werden, ist das Angebot am Schulkiosk ein wichtiger Baustein. Neben der Vermittlung von theoretischem Ernährungswissen soll Essen in der Schule aktiver Bestandteil der Gestaltung eines schulischen Lebens- und Bildungsraums werden. Das gehört auch dazu: Hygiene muss sein! Ein Schulkiosk ist ein Lebensmittelunternehmen. Als solches muss der Betreiber bzw. der Verantwortliche sicherstellen, dass nur hygienisch einwandfreie und genusstaugliche Lebensmittel an die Schülerinnen und Schüler abgegeben werden. Die dafür erforderlichen Hygienevorschriften sind geregelt •im Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch, •in der Verordnung (EG) Nr. 852/2004 zur Lebensmittelhygiene sowie der nationalen Durchführungsverordnung, •in der Basisverordnung (EG) Nr. 178/2002 zum Lebensmittelrecht, •im Infektionsschutzgesetz und •im Produkthaftungsgesetz. Daraus ergeben sich Anforderungen an: •Räume, Einrichtungen und Geräte; z. B. separates Handwaschbecken in der Küche, glatte und leicht zu reinigende Arbeitsflächen •die persönliche Hygiene der im Kiosk Tätigen; z. B. Tätigkeitsverbot bei bestimmten Erkrankungen, 29 Schmuck muss abgelegt, Hände und Unterarme vor Arbeitsbeginn sorgfältig gereinigt und mit einem Einmalhandtuch getrocknet werden den • Umgang mit Lebensmitteln; z. B. Kühltemperaturen müssen eingehalten werden, bestimmte Lebensmittel dürfen nicht hergestellt werden (Speisen mit rohen Eiern u.a.) hängen. Das Gesundheitsamt und die Abteilung Lebensmittelüberwachung des Amtes für Veterinärwesen und Verbraucherschutz beraten Sie gerne: Voraussetzung für die regelmäßige Tätigkeit im Kiosk ist die Teilnahme an einer Hygienebelehrung durch das Gesundheitsamt (Erstbelehrung). Diese Belehrung ist jährlich zu wiederholen. Zusätzlich muss einmal pro Jahr eine Schulung zur Lebensmittelhygiene durchgeführt werden. Diese kann durch eine „sachkundige Person“ erfolgen, z. B. durch den (entsprechend geschulten) Verantwortlichen des Kiosks. Lebensmittelüberwachung: Tel.: 0 61 92 / 2 01 - 13 12 E-Mail: [email protected] TIPP: Falls eine wechselnde Beteiligung von Schülerinnen und Schülern oder auch ehrenamtlich tätigen Eltern geplant ist, berücksichtigen Sie bitte, dass vor der erstmaligen Aufnahme der Arbeit eine Hygienebelehrung durch das Gesundheitsamt erfolgen muss. Auch beim Aspekt der Hygiene sind wieder individuelle Lösungen gefragt, die von den räumlichen Gegebenheiten, der Art des Angebots und den Arbeitsabläufen ab30 Gesundheitsamt: Tel.: 0 61 92 / 2 01 - 11 30 E-Mail: [email protected] Kennzeichnung von Zusatzstoffen & Co nicht vergessen! Werden Lebensmittel in Fertigpackungen verkauft, so enthalten diese bereits eine Zutatenliste, die auch eingesetzte Zusatzstoffe benennt. Werden Speisen selbst hergestellt, so sind bestimmte Zusatzstoffe zu kennzeichnen, auch solche, die aus eingekauften Zutaten stammen. Beispiel: Sie verwenden geschwefelte Trockenfrüchte für ein Müsli. Dann ist dies mit „geschwefelt“ in einem Aushang oder Preisverzeichnis anzugeben. Detailliertere Infos: www.schuleplusessen.de Weiterführende Literatur aid infodienst (2006): Fünf Sterne fürs Frühstücken – Bausteine für erlebnisorientiertes Lernen in der Grundschule, 3. Auflage, ISBN: 3-8308-0612-4 aid infodienst/Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2003): Essen und Trinken in Schulen, 1. Auflage, ISBN: 3-88749-172-6 Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2007): Qualitätsstandards für die Schulverpflegung, 1. Auflage, Download unter www.schuleplusessen.de Forschungsinstitut für Kinderernährung (2006): Empfehlungen für das Frühstück – Das Frühstücks-Zweimaleins mit Optimix®, ISBN: 978-3-9800113-5-8 Hessisches Kultusministerium: Schule und Gesundheit – Baustein Ernährung, Download unter www.schuleundgesundheit.hessen.de Hessisches Kultusministerium: Der zuckerfreie Vormittag im Schulalltag, Download unter www.schuleundgesundheit.hessen.de Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege: „Mein Pausenfrühstück“, Download unter www.jugendzahnpflege.hzn.de Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (2009): Bärenstarke Kinderkost, 11. Auflage, ISBN: 978-3-940580-13-9 31 Name / Internetadresse Kontakt Inhalt / Themen Schule + Essen = Note 1 Ein Projekt der Deutschen Gesellschaft für Ernährung www.schuleplusessen.de www.dge.de DGE – Referat Gemeinschaftsverpflegung Godesberger Allee 18 53175 Bonn [email protected] Aktuelle Informationen und praktische Tipps rund um Essen und Trinken in der Schule Verbraucherzentrale Hessen www.verbraucher.de/schulkiosk Große Friedberger Straße 13–17 60313 Frankfurt/Main [email protected] Umfangreiche Tipps zur gesunden Pausenverpflegung Hessisches Kultusministerium Vernetzungsstelle Schulverpflegung www.schuleundgesundheit.hessen.de Servicestelle Schule und Gesundheit Amt für Lehrerbildung (AfL) Stuttgarter Straße 18–24 60329 Frankfurt am Main [email protected] Konkrete Ansprechpartner und Informationen rund um das Landesprogramm Schule und Gesundheit des Hessischen Kultusministeriums aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft eV. www.aid.de www.aid-macht-schule.de www.was-wir-essen.de Heilsbachstraße 16 53123 Bonn [email protected] Informationen über Lebensmittel, z.B. Herkunft, Zubereitung, Lagerung und gesunde Ernährung Umfangreiche Medien für den Unterricht Forschungsprojekt der Universität Paderborn: Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen: REVIS www.evb-online.de Universität Paderborn Department Sport und Gesundheit Ernährung und Verbraucherbildung Warburger Straße 100 33098 Paderborn [email protected] Ergebnisse des Forschungsprojekts zur Ernährungs- und Verbraucherbildung an Schulen Frühstückstreff am GyKo www.elternschaft-gyko.de Elterninitiative am Gymnasium Korschenbroich Don-Bosco-Straße 4–6 41352 Korschenbroich [email protected] Umfangreiche Sammlung von beliebten Rezepten für die Pausenverpflegung Forschungsinstitut für Kinderernährung www.fke-do.de Heinstück 11 44225 Dortmund [email protected] Informationen zur gesundheitsfördernden Ernährung von Kindern, wissenschaftliche Erhebungen zur Ernährungssituation von Kindern 32 IMPRESSUM Herausgeber Main-Taunus-Kreis – der Kreisausschuss Amt für Jugend, Schulen und Sport Am Kreishaus 1–5 65719 Hofheim Tel.: 0 61 92 / 2 01 - 12 81 Fax: 0 61 92 / 2 01 - 17 19 Text Dipl. oec. troph. Anika Kühn Dipl. oeco. troph. Mechthild Freier Fotos Anika Kühn Mechthild Freier Deike Wichmann Gestaltung/Illustrationen Susanne Wolff, Essen Haftungsausschluss Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Main-Taunus-Kreis übernimmt keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben, insbesondere für Komplikationen, die sich beim Verzehr von nach den beschriebenen Rezepten zubereiteten Lebensmitteln an Kinder mit Lebensmittel-Allergien bzw. Unverträglichkeiten einstellen können. Alle Rechte vorbehalten. Diese Broschüre wird vom Main-Taunus-Kreis kostenlos abgegeben. Sie ist nicht zum Weiterverkauf bestimmt. III IV