17.2 Hypertonie und Kochsalzkonsum J. Lobenwein und G. Mayer 1. Einleitung In den westlichen Industrienationen leiden 30 bis 50 % der Erwachsenen an einer Hypertonie (Wolf-Maier et al., 2003). Zirka 6 % aller Todesursachen können direkt auf einen erhöhten Blutdruck zurückgeführt werden, der Beitrag zur kardiovaskulären Morbidität und Mortalität ist noch wesentlich höher (WHO, International Society of Hypertension Writing Group, 2003). Da die Prävalenz der Erkrankung in den nächsten Jahren kontinuierlich, in den Entwicklungsländern sogar dramatisch, zunehmen wird (Kearney et al., 2005) kommt der Primärprävention, aber auch der Therapie immer mehr Bedeutung zu. Inwieweit eine generelle oder individuelle Reduktion der Kochsalzzufuhr dabei eine zentrale Rolle spielen soll ist schon seit langer Zeit Mittelpunkt heftiger und sehr emotional geführter Diskussionen (Alderman, 2002; Elliott et al., 2002). Viele Jahrtausende war die Nahrung sehr natriumarm. Pflanzenfresser nehmen zum Beispiel pro Tag nur zirka 200 mg, Fleischfresser 600 mg zu sich. Die Jäger und Sammler der Altsteinzeit konsumierten pro Tag ungefähr 700 mg Natrium, aber 16-mal mehr Kalium (Eaton et al., 1985). Da dementsprechend die Natrium konservierenden Mechanismen im Organismus (wie z. B. das Renin-Angiotensin-Aldosteronsystem) sehr effizient arbeiten, kann man davon ausgehen, dass eine hohe Natriumzufuhr keine Notwendigkeit darstellt. Allerdings kann man auch nicht automatisch schließen, dass sie einer Population insgesamt schadet. Einige Autoren vertreten die Meinung, dass die, bei freiem Zugang zu beobachtende hohe individuelle Variabilität der Salzzufuhr darauf zurückzuführen ist, dass damit ein Teil einer Population besser als eine andere vor Dehydrierung geschützt ist (Fessler, 2003). Die Hypertonie wäre somit „nur“ der dafür zu bezahlende Preis, für den es aber nach der Darwin’schen Theorie keine genetische Adaptation gibt, da ein Umweltfaktor nur dann zu einer Selektion führt, wenn er seine (positive oder negative) Wirkung in der reproduktiven Lebensphase ausübt. Die Hypertonie ist aber vorwiegend eine Erkrankung des älteren Menschen. In diesem Kapitel werden die wesentlichen epidemiologischen Studien behandelt, die sich mit der Assoziation zwischen Kochsalzkonsum und Blutdruck beschäftigen. Nachdem anschließend die Theorien über die pathogenetischen Zusammenhänge zwischen Hypertonie und vermehrter Kochsalzzufuhr beschrieben werden wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen eine generelle oder individuelle Reduktion der Kochsalzzufuhr im Sinne der Primärprävention aber auch im Rahmen der Therapie der Hypertonie haben kann. Obwohl im Text vorwiegend auf Natrium Bezug genommen wird sollte auch erwähnt werden, dass es nicht ganz gesichert ist, ob nicht viel mehr die Chloridaufnahme oder die häufig mit einer hohen Natriumzufuhr assoziierte reduzierte Kaliumaufnahme für die Probleme verantwortlich ist. 2. Kochsalzkonsum und Blutdruck, Epidemiologie 1982 schrieb Denton: „There are good grounds, but by no means a proven case, for suspecting excess salt intake, probably associated with reduced potassium intake, in the etiology of hypertension in the Western type communities“ (Denton, 1982). Dieser Aussage ist auch heute noch wenig hinzuzufügen. Die Prävalenz der Hypertonie ist bei Völkern, die nur einen sehr eingeschränkten Zugang zu Kochsalz haben, sehr nieder. So liegt der mittlere Blutdruck bei 40 – 49 Jahre alten Yanomamo 631 Buch 3.indb 631 15.10.2009 11:40:50 Kap. 17.2 J. Lobenwein und G. Mayer Indianern im Norden Brasiliens bei 107/67 mm Hg, die Natriumausscheidung als indirektes Maß der Zufuhr beträgt 20 mg/Tag (Oliver et al., 1975). Besonders auffallend ist, dass bei allen Populationen mit extrem salzarmer Ernährung der Blutdruck im Alter nicht ansteigt (Carvalho et al., 1989). Natürlich wäre es möglich, dass dafür nicht (nur) die Kochsalzzufuhr, sondern ein generell anderer Lebensstil verantwortlich ist. Allerdings korreliert unter vergleichbaren Lebensumständen der mittlere Blutdruck selbst bei Naturvölkern direkt mit der Menge an Kochsalz, die über die Nahrung zugeführt wird (Page et al., 1981; Klag et al., 1995). Die erste, wegweisende epidemiologische Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Kochsalzkonsum und Blutdruck stammt aus dem Jahr 1957 (Dahl et al., 1957). Die größte bislang durchgeführte Studie zu diesem Thema ist die INTERSALT Untersuchung, in der die Natriumausscheidung im 24 Stunden Harn bei mehr als 10.000 Probanden im Alter zwischen 20 und 59 Jahren in 52 Studienzentren weltweit erhoben und mit dem Blutdruck korreliert wurde (Intersalt Cooperative Research Group, 1988). Prinzipiell fand sich eine positive Korrelation zwischen beiden Parametern, ein Ergebnis dass auch in einer zweiten Studie bestätigt wurde (Yamori et al., 1990). In INTERSALT wurde die Assoziation zwischen Natriurese und Blutdruck allerdings sehr stark dadurch bestimmt, dass 4 Populationen mit sehr niederem Kochsalzkonsum auch sehr niedere Blutdruckwerte aufwiesen. Wenn man diese aus der Analyse ausschloss verschwand auch die Korrelation. Eine Interpretation dieser Daten ist, dass es in Populationen eine Schwelle gibt, ab der der Kochsalzkonsum zur Hypertonie führt. Nach INTERSALT dürfte diese bei zirka 3 g/Tag liegen. Da aber in fast allen westlichen Gesellschaften der Salzkonsum weit über diesem Wert liegt ist es sehr schwer die Bedeutung der Natriumzufuhr für die Hypertonieprävalenz allgemein zu erfassen. Unbestreitbar war allerdings auch in INTERSALT die Tatsache, dass der Blutdruckanstieg mit zuneh- mendem Lebensalter ganz wesentlich von der Kochsalzzufuhr in der Bevölkerung abhängt. Im Gegensatz zu diesen, auf Populationsbasis gewonnen Daten, fand man in INTERSALT auf individueller Basis sehr wohl eine Korrelation zwischen dem Salzkonsum und dem Blutdruck. Dies deutet darauf hin, dass zumindest Teile der Bevölkerung eine „salzsensitive“ Blutdruckregulation aufweisen. Leider gibt es nach wie vor keine allgemein akzeptierte Definition der Salzsensitivität. Nach Weinberger et al. versteht man zum Beispiel darunter einen Abfall des systolischen Blutdruckes um mehr als 10 mm Hg, wenn man die Blutdruckwerte nach einer 4 stündigen Infusion von 2 l einer 0,9 % Natriumchloridlösung mit jenen nach einem Tag mit einer Diät mit 0,5 g Kochsalz und der zusätzlichen Gabe von Furosemid vergleicht (Weinberger, 1996). Nach dieser Definition sind 51 % der Hypertoniker und 26 % der Normotoniker salzsensitiv, wobei es deutliche ethnische Unterschiede gibt (73 % der Afroamerikaner mit Hypertonie sind salzsensitiv aber nur 56 % der Kaukasier). Die Ursache für Salzsensitivität ist wahrscheinlich vielfältig. Eine verstärkte renale proximal tubuläre Natriumrückresorption evt. über eine gesteigerte Aktivität des Natrium/Wasserstoffionenaustauschers oder ein paradoxer Abfall der ANP-Aktivität bei Kochsalzzufuhr wurden ebenso diskutiert wie eine erhöhte Sympathikusaktivität (Rodriguez-Iturbe et al., 2007). Es besteht keine strenge Korrelation zwischen Salzsensitivität und der Plasmareninaktivität, obwohl insgesamt salzsensitive Menschen eher älter sind und niedrigere Plasmareninspiegel aufwiesen. Salzsensitive Individuen haben unabhängig vom Blutdruck ein höheres kardiovaskuläres Risiko, normotensive salzsensitive Menschen entwickeln später signifikant häufiger als salzresistente eine Hypertonie. Salzsensitivität ist häufig mit anderen Zeichen eines erhöhten kardiovaskulären Risikos wie Insulinresistenz, Mikroalbuminurie oder „non-dipping“ in der 24-Stunden-Blutdruckmessung assoziiert, auch eine erbliche Komponente wurde nachgewiesen. 632 Buch 3.indb 632 15.10.2009 11:40:50 Hypertonie und Kochsalzkonsum 3. Kochsalzkonsum und Blutdruck, Pathophysiologie Vor mehr als 4500 Jahren beschrieb der „gelbe Kaiser“ in einem der ersten Lehrbücher der Inneren Medizin eine Veränderung der Pulsqualität bei hohem Kochsalzkonsum (Cirillo et al., 1994). Viele Jahre später ging Guyton von der Überlegung aus, dass unter „steady state“ Bedingungen einer Kochsalzzufuhr immer eine entsprechende Natriurese folgen muss um eine ausgeglichene Natriumbilanz zu sichern (Guyton et al., 1972). Diese wird über einen Blutdruckanstieg vermittelt. Er schloss daher, dass bei Hypertonikern die Druck-Natriurese-Beziehung zu höheren Blutdruckwerten hin verschoben sein muss, da es ansonsten nicht möglich wäre eine persistierende Hypertonie zu entwickeln. Obwohl schon 1871 von Traube (Traube, 1871) postuliert, stammt der überzeugendste Beweis dafür, dass die veränderte Natriurese und damit die Nieren tatsächlich diese zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung der Hypertonie spielen aus tierexperimentellen Studien, in denen die Transplantation einer Niere einer hypertensiven Ratte in ein normotensives Tier in diesem eine Hypertonie verursacht (Dahl et al., 1972). Die Bedeutung von Natrium wird auch klar, wenn man bedenkt, dass viele monogenetische bzw. monokausale Formen der Hypertonie wie das Liddle Syndrom, der primäre Hyperaldosteronismus, der „glukocorticoid remediable“ Aldosteronismus ebenso wie Mutationen im Mineralokortikoidrezeptor (z. B. bei einigen Formen der Schwangerschaftshypertonie) auf eine Fehlregulation der Natriumhomöostase zurückgeführt werden können. Dazu passend sind genetische Veränderungen im D-Adducin Gen (Gly460Trp Variante), welches für ein zytoskelettales Protein kodiert, das die Natriumrückresorption im proximalen Tubulus steuert, ebenso mit einer Hypertonie assoziiert wie Polymorphismen im Glukagon Gen (Arg40Ser Variante), welche die cAMP assoziierte Natriurese bestimmen. Aber auch bei komplexen Erkrankungen wie dem metabolen Syndrom trägt die, durch die Hyperinsulinämie hervorgerufene Natriumretention zur hohen Prävalenz der Hypertonie bei (Rodriguez-Iturbe et al., 2007). Auch die Theorie von Brenner et al., nach der eine (angeborene oder erworbene) Reduktion der Nephronenzahl zur Hypertonie führt, baut im Wesentlichen auf einer reduzierten Natriuresekapazität auf (Mackenzie et al., 1995; Keller et al., 2003) wie auch die Verbindung von Hypertonie mit intrarenaler Entzündung und oxidativem Stress (Rodriguez-Iturbe et al., 2004). Die letzte Beobachtung ist insofern besonders interessant als beschrieben wurde, dass eine hohe Natriumzufuhr und -exkretion in renalen Tubulusepithelzellen zu einer Aktivierung von NFNB und TGFE führt, was wiederum eine Inflammation und Fibrose auslöst, die Natriurese weiter reduziert und damit einen Circulus vitiosus in Gang setzen könnte. Noch nicht ganz geklärt ist die Frage, wie es zu jenem Anstieg des systemischen Blutdrucks kommt, der an und für sich die Natriurese vermitteln soll. Prinzipiell wird der mittlere arterielle Blutdruck durch das Produkt aus Herzzeitvolumen und peripherem Widerstand bestimmt. Ersteres ist wiederum eine direkte Funktion der Größe des Extrazellulärvolumens und damit des Gesamtkörpernatriumbestandes. Auch wenn aber also eine akute Zunahme des Plasmavolumens den Blutdruck erhöht, sollte doch die daraufhin folgende Natriurese rasch wieder den Ursprungszustand herstellen. Tatsächlich ist 3 – 4 Tage nach einer Volumenexpansion das Herzzeitvolumen wieder normalisiert, der Blutdruck bleibt jedoch durch eine Zunahme des peripheren Widerstandes erhöht. Guyton und Borst schlugen daher vor, dass bei Gewebehyperperfusion die lokale Autoregulation aktiviert und über eine Vasokonstriktion der Widerstandsgefäße die Durchblutung wieder normalisiert wird, allerdings um den Preis des erhöhten Systemdrucks (Borst et al., 1963; Guyton et al., 1969). Viele Jahre wurde nach jenen Faktoren gesucht, die für diese Umstellung verantwortlich sein könnten. In der Mitte der 633 Buch 3.indb 633 15.10.2009 11:40:50 Kap. 17.2 J. Lobenwein und G. Mayer 70-Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde erstmals vorgeschlagen, dass ein Inhibitor der Na+/ K+ ATPase den Gefäßtonus beeinflussen könnte. Sinkt die Aktivität dieser Pumpe depolarisiert die Zunahme der intrazellulären Natriumkonzentration die Zellmembran und erhöht den Kalziumeinstrom oder reduziert den Ausstrom, da die Aktivität des Natrium-/Kalziumaustauschers NCX 1 abnimmt. Die resultierende intrazelluläre Kalziumakkumulation führt zur Vasokonstriktion. 1991 wurde schließlich mit dem endogenen Ouabain (EO) jene Substanz isoliert, die diese Eigenschaften erfüllt und zusätzlich kardio- und vasotone Eigenschaften besitzt. EO wird von den Zellen der Zona glomerulosa der Nebennieren unter anderem nach Kochsalzzufuhr gebildet und findet sich bei ca. 40 % der Patienten mit essentieller Hypertonie und bei Hyperaldosteronismus in erhöhter Konzentration im Blut. EO Antagonisten wie Rostafuroxin oder Inhibitoren des NCX 1 wie SEA0400 sind neue Antihypertensiva, die in ersten klinischen Studien bei 40 % der Patienten den Blutdruck senken, wobei die Vermutung nahe liegt, dass es sich dabei um jene 40 % der Population handelt, die an salzsensitiver Hypertonie leiden (Blaustein et al., 2006). Eventuell kann durch diese Mechanismen auch die vasodilatorische Wirkung von Diuretika erklärt werden, die die Natriumbilanz wieder normalisieren und so die NCX 1 Aktivität normalisieren. 4. Kochsalzrestriktion in der Primärprävention der Hypertonie Nicht pharmakologische Maßnahmen wie z. B. regelmäßige körperliche Betätigung, eine Gewichtsreduktion oder die Einhaltung entsprechender diätetischer Vorgaben reduzieren den Blutdruck bei „normotensiven“ Individuen oder Patienten mit „Prähypertonie“ (also Blutdruckwerten zwischen 120 und 140 mm Hg systolisch) durchaus effizient (European Society of Hypertension, European Society of Cardiology, 2007). Dieser Effekt kann durch eine zusätz- liche Reduktion der Kochsalzzufuhr weiter verstärkt werden (Sacks et al., 2001). Um die Effizienz einer reinen Natriumrestriktion zur Primärprävention der Hypertonie zu untersuchen wurden unter anderem Studien an Neugeborenen durchgeführt. In diesen wurde eine positive Korrelation zwischen dem Blutdruck in den ersten sechs Lebensmonaten und der Kochsalzaufnahme nachgewiesen (Hofman et al., 1983). Interessant ist, dass der Blutdruckunterschied zwischen den Gruppen mit hoher und erniedrigter Kochsalzzufuhr im Laufe der nächsten 15 Jahre immer größer wurde, obwohl nach ca. 6 Monaten post partum keine weiteren diätetischen Vorschriften gemacht wurden (Geleijnse et al., 1997). Auch die Ergebnisse der INTERSALT Studie legen, wie oben erwähnt, den Schluss nahe, dass eine kochsalzreduzierte Diät vor allem den altersabhängigen Anstieg des Blutdrucks massiv reduziert (Elliot et al., 1996). Nachdem also eine Kochsalzreduktion den Blutdruck vor allem längerfristig beeinflusst, ist es schwierig in eher kurz dauernden Interventionsstudien den Effekt voll abzuschätzen. In einer Metaanalyse wurden kürzlich alle Studien zusammengefasst, in denen bei Individuen mit normalem Blutdruck eine Reduktion der Kochsalzzufuhr (von ca. 10 auf ca. 4,5 g/Tag) durchgeführt wurde (He et al., 2004). Der Blutdruck sank durchschnittlich um 2 mm Hg systolisch und 1 mm Hg diastolisch. Obwohl diese Zahlen auf den ersten Blick nicht sehr beeindruckend wirken, wären die Auswirkungen einer derartigen Blutdruckreduktion in der Bevölkerung allgemein sehr beachtlich, insbesondere wenn man davon ausgeht, dass keine Nebenwirkungen auftreten. Es sei jedoch auch erwähnt, dass eine ähnliche Analyse zum Schluss kam, dass bei normotensiven Individuen eine generelle Reduktion der Kochsalzzufuhr wegen eines geringen Effektes nicht indiziert ist (Graudal et al., 1998). Es muss auch beachtet werden, dass kurz- bis mittelfristig das Blutdruckverhalten nach Salzeinschränkung inter- aber auch intraindividuell sehr unterschiedlich ist. Während so 634 Buch 3.indb 634 15.10.2009 11:40:50 Hypertonie und Kochsalzkonsum genannte „salzsensitive“ Individuen (z. B. AfroAmerikaner, ältere Menschen oder adipöse Patienten) eine deutlich stärkere Blutdruckreduktion erreichen, gibt es auch Menschen, bei denen der Blutdruck unter Salzrestriktion unverändert bleibt oder sogar ansteigt (Overlack et al., 1995). Leider gibt es nur sehr wenige Studien, die der Frage nachgegangen sind, ob eine Kochsalzreduktion bei normotensiven Individuen in der Lage ist, harte klinische Endpunkte wie z. B. die Herzinfarkt- oder Apoplexierate zu reduzieren. In der TOHP-Studie wurden zwischen 1990 und 1995 2.383 Personen (Blutdruck systolisch unter 140 mm Hg, diastolisch zwischen 83 – 89 mm Hg) in 3 Interventionsgruppen (Natriumrestriktion, Gewichtsreduktion und eine Kombination aus beidem) und einer Kontrollgruppe untersucht. Nach drei Jahren zeigte sich bei Kochsalzrestriktion eine systolische und diastolische Blutdrucksenkung um 1,2 bzw. 0,7 mm Hg. Im Jahr 2000 wurden die Teilnehmer an der Studie mittels Fragebogen noch einmal kontaktiert, in der Gruppe mit der natriumreduzierten Kost hatte auch die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse abgenommen (Cook et al., 2007). Angiotensin Rezeptor Blockern, aber auch Patienten unter einer Diuretikatherapie profitieren (Singer et al., 1991). Eine Ausnahme dürften in diesem Zusammenhang Kalziumantagonisten darstellen. Deren antihypertensive Wirksamkeit nimmt unter einer Kochsalzeinschränkung ebenso wenig zu wie unter einer Begleittherapie mit Diuretika (Weinberger, 1991) Zusammengefasst ist eine Einschränkung der Kochsalzzufuhr sowohl in der Primär- als auch der Sekundärprävention der Hypertonie sinnvoll. Selbst eine individuell geringe Senkung des mittleren Blutdruckes würde in der Bevölkerung die kardiovaskuläre Ereignisrate massiv reduzieren. Die Nebenwirkungsrate wäre wahrscheinlich gering, solange eine moderate (aber damit auch praktikable) Reduktion der Zufuhr auf 4 – 6 Gramm Kochsalz pro Tag durchgeführt würde. Am einfachsten ist dieses Ziel in Kooperation mit der Nahrungsmittelindustrie zu erreichen (Engstrom et al., 1997). 5. Kochsalzrestriktion als Therapie bei etablierter Hypertonie Die derzeitige Kochsalzaufnahme der Bevölkerung ist mit durchschnittlich 12 –15 Gramm pro Tag (Kluthe et al., 2004) etwa doppelt so hoch wie in den Empfehlungen vorgeschlagen. Für die erforderte Reduktion der Zufuhr wird also eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten und somit auch genaueres Wissen über Kochsalz und dessen Vorkommen notwendig. Die Effizienz einer Reduktion der Kochsalzzufuhr auf den Blutdruck ist bei Hypertonikern höher als bei normotensiven Individuen. In der Metaanalyse von He (He et al., 2004) war der Abfall des systolischen bzw. diastolischen Blutdrucks mit 5 bzw. 3 mm Hg durchaus signifikant. Da der Effekt aber vom Ausmaß der Reduktion der Salzzufuhr und der Dauer der Intervention abhängt konnten nicht alle Studien diese Ergebnisse reproduzieren. Unbestritten ist der Wert der Kochsalzrestriktion auch als begleitende Maßnahme bei medikamentöser antihypertensiver Therapie. Die Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteronsystems durch die Natriumrestriktion verbessert das Ansprechen der Patienten auf eine Therapie mit ACE Hemmern oder 6. Kochsalzrestriktion in der Praxis 6.1. Allgemeines 6.2. Vorkommen und Verwendung Kochsalz wird durch seine geschmackliche Eigenschaft zum einen als Würzmittel verwendet, zusätzlich findet es aber wegen seiner konservierenden Wirkung häufig auch in der Lebensmittelindustrie seinen Einsatz (Schormüller, 1966). Daher weisen unverarbeitete Lebensmittel in der Regel einen geringen Salzgehalt auf, dieser kann jedoch je nach Art der Zubereitung 635 Buch 3.indb 635 15.10.2009 11:40:50 Kap. 17.2 J. Lobenwein und G. Mayer Lebensmittelgruppe Anteil an der Natriumzufuhr in % 1980 1984 1988 1992 Brot- und Backwaren 38,3 32,8 28,6 28 Wurst- und Fleischwaren 26,3 25 23,7 19,3 Käse/Quark 6,9 8,1 7 6,6 Milch/-produkte 4,5 5,2 4,4 2,7 Gemüseprodukte 4 4,3 3,3 3 Fisch/-waren 3,5 6,7 6,3 1 Sonstige 16,5 17,9 26,7 39,4 ? ? 3,7 21 3,6 5 5 3,5 ? ? 4,6 ? davon: Gewürze und Zutaten alkoholfreie Erfrischungsgetränke fertige Mahlzeiten und Verarbeitung erheblich ansteigen. Wie die DGE berichtete kann angenommen werden, dass 70 – 80 % der Kochsalzzufuhr aus versteckten Salzen in verarbeiteten Lebensmitteln stammt, während die zum Zusalzen verwendete Salzmenge auf nur etwa zwei Gramm pro Tag geschätzt wird (Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 1992). Von kochsalzreich spricht man bei Lebensmitteln mit einem Salzgehalt über 1 g/100 g. Dazu zählen vor allem Fleisch-, Wurst- und Fischwaren, die meisten Käsesorten sowie Brot und Backwaren, Salzgebäck sowie Fertiggerichte und Fertigsaucen (Souci et al., 2000). Auch Mineralwässer können viel Natrium enthalten und werden ab 200 mg Natrium pro Liter als „natriumhaltig“ bezeichnet (Mineral- und Tafelwasser-Verordnung, 1984). Da Natrium in Mineralwässern jedoch größtenteils nicht als Natriumchlorid sondern in Form von anderen, nicht so stark blutdruckwirksamen Natriumsalzen (Natriumhydrogencarbonat, Natriumhydrogenphosphat) vorliegt, ist der Salzgehalt in der Regel relativ gering (Kotchen et al., 1997). In den deutschen Ernährungsberichten von 1980 –1992 befinden sich Angaben zu Lebensmittelgruppen, die maßgeblich zur Kochsalzaufnahme beisteuern. Tabelle 1. Anteil bestimmter Lebensmittelgruppen an der durchschnittlichen, mittleren täglichen Natriumzufuhr in Prozent (Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin 2001; Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 1980, 1984, 1988, 1992) Dabei wird offensichtlich, dass Brot- und Backwaren sowie Wurst- und Fleischwaren nach wie vor einen Großteil der Salzaufnahme ausmachen, wobei dieser Anteil eher rückläufig ist. Hingegen lässt sich bei der Gruppe der Gewürze und Zutaten von 1988 auf 1992 ein fünffacher Anstieg am Anteil der Kochsalzzufuhr feststellen. 6.3. Ernährungsberatung In der Ernährungsberatung spielt vor allem die richtige Lebensmittelauswahl eine Rolle. Während sich bei Übergewichtigen allein aus der Reduzierung gebräuchlicher Lebensmittel eine Kochsalzverminderung ergibt, müssen bei normalgewichtigen Hypertonikern alle Lebensmittel mit einem hohen Natriumgehalt weggelassen oder durch natriumärmere Produkte ersetzt werden (Kluthe et al., 2004). Am günstigsten ist es, Lebensmittel möglichst unverarbeitet einzukaufen und sie zu Hause selbst zu verarbeiten und zu würzen (z. B. selbst hergestellte Tomatensauce statt Fertigsauce). Fertiggerichte sollten aufgrund ihres hohen Kochsalzgehaltes keinen Platz in einer salzarmen Ernährung finden. Weiters gibt es bereits spezielle natriumarme Lebensmittel, die von der Verordnung 636 Buch 3.indb 636 15.10.2009 11:40:50 Hypertonie und Kochsalzkonsum Lebensmittel Natriumge- Lebensmittel halt niedrig (in mg/100 g) Natriumgehalt hoch (in mg/100 g) Tabelle 2. Lebensmittel mit niedrigem bzw. hohem Natriumgehalt (nach Elmadfa et al., 2004/2005) Getreideprodukte Reiswaffeln salzlos 0,08 Semmeln 553 Haferflocken 7 Cornflakes 983 Gemüse Tomaten, frisch 3 Tomatenmark 590 Fisolen, roh 2 Fisolen, in Dose 249 Fisch- und Fischwaren Lachsfilet, frisch Heringsfilet 51 120 Seelachs, geräuchert Matjeshering 648 2.500 Fleisch- und Fleischwaren Schweinsfilet, frisch Schinken, gekocht 74 965 Bratwurst Salami 520 2.080 Milchprodukte Topfen, mager 40 Camembert 720 Bergkäse 45 % 300 Butterkäse 800 für diätetische Lebensmittel (Diätverordnung, 2005) geregelt werden und deren Natriumgehalt 120 mg/100 g verzehrsfertigem Lebensmittel nicht überschreiten dürfen (Getränke ausgenommen). Bei Getränken (ausgenommen natürlichem Mineralwasser) darf der Natriumgehalt die Menge von 2 mg/100 ml nicht überschreiten. Als „streng natriumarm“ werden Lebensmittel bezeichnet, die einen Natriumgehalt von höchstens 40 mg/100 g verzehrsfertigem Lebensmittel enthalten. Davon zu unterscheiden sind natriumreduzierte Lebensmittel als neue Produktgruppe von Lebensmitteln des allgemeinen Verzehrs. Da sie trotzdem noch relativ viel Natrium enthalten finden diese Produkte hauptsächlich in der Primärprävention ihren Einsatz. Dabei wurden für Lebensmittel, die besonders zur Natriumaufnahme beitragen Höchstwerte entwickelt (siehe Tabelle 3). Außerdem gibt es spezielle Diätsalze, bei denen Natrium durch Kalium, Magnesium oder Kalzium ersetzt wurde. Diese können zur Herstellung natriumarmer und streng natriumarmer Lebensmittel verwendet werden und müssen dann aber speziell gekennzeichnet werden. Neben der Lebensmittelauswahl kommt auch dem Kochprozess große Bedeutung zu. So ist es wichtig, den Geschmackverlust durch die Salzeinsparung mit Hilfe von anderen Methoden auszugleichen. Dies gelingt z. B. durch die Verwendung von frischen Kräutern, Pfeffer, aromatischen Gemüsesorten wie Knoblauch, Zwiebel, Paprika sowie durch Röstprodukte, die beispielsweise beim Anrösten von Fleisch entstehen. Weiters können auch salzlose Gewürzmischungen sowie salzlose Essig-Ölmarinaden verwendet werden. Auch kleine Mengen an Schinken oder Käse können als Salzersatz dienen. Das Nachsalzen am Tisch ist generell zu 637 Buch 3.indb 637 15.10.2009 11:40:51 Kap. 17.2 J. Lobenwein und G. Mayer Tabelle 3. Natriumhöchstwerte für natriumreduzierte Lebensmittel (Nährwert-Kennzeichnungsverordnung, 1994) Natriumreduziertes Lebensmittel Natriumhöchstwerte (in mg/100 g verzehrsfertigen Lebensmittels) Brot, Kleingebäck und sonstige Backwaren 250 Fertiggerichte und fertige Teilgerichte 250 Suppen, Brühen und Saucen 250 Erzeugnisse aus Fischen, Krusten-, Schalen- und Weichtiere 250 Kartoffeltrockenerzeugnisse 300 Kochwürste 400 Käse und Käseerzeugnisse 450 Brühwürste und Kochpökelwaren 500 vermeiden, auch wenn dadurch nur eine kleine Menge eingespart werden kann. Da die objektive Messung der Kochsalzaufnahme für den Patienten schwer durchführbar ist, sollte als Ziel nicht eine absolute Zahl, sondern eine möglichst ausgeprägte Verringerung der Kochssalzzufuhr angestrebt werden (Stoschitzky et al., 2002). 6.4. Probleme bei der Umsetzung Beachtet man die oben genannten Empfehlungen und Alternativen ist es theoretisch möglich, seinen Kochsalzkonsum auf die empfohlenen 5 – 6 Gramm pro Tag zu reduzieren. Trotz des Angebots an speziellen natriumarmen Produkten ist es für den Patienten oft schwierig, die Kochsalzzufuhr in der Praxis einzuschränken. Dies liegt zum Teil daran, dass die Produkte geschmacklich nicht zufrieden stellend sind. Weiters ist die Auswahl innerhalb der einzelnen Lebensmittelgruppen sehr klein, so gibt es beim Brot nur sehr wenige Sorten, die als natriumarme Varianten angeboten werden. Außerdem sind die Produkte verhältnismäßig teuer (Kluthe et al., 2004). Ein weiteres Problem beschreibt ein Paradoxon von Rose, 1981 welches lautet: „Eine Maßnahme, die für die gesamte Gesellschaft von großem Nutzen ist, bringt jedem einzelnen Teilnehmer oft wenig.“ Dies weist bereits auf das Problem hin, dass eine kleine Risikoverminderung vor allem für normotensive Personen häufig nicht genug Motivation ist, seine Gewohnheiten umzustellen. Das Erreichen einer niedrigeren Kochsalzaufnahme der Gesamtbevölkerung scheint weiters schwierig, da der Großteil des täglichen Salzkonsums auf Salz aus verarbeiteten Lebensmitteln zurückzuführen ist (Sacks et al., 2001). Ohne speziell gefertigte, natriumarme Lebensmittel lässt sich deshalb der Kochsalzverbrauch in der Praxis meist nicht unter ca. 6 g pro Tag senken (Adam, 2007). Um die Entwicklung weiterer natriumarmer Lebensmittel zu fördern sowie Nahrungsmittelkennzeichnung und Verbraucherinformation zu verbessern, ist eine ganzheitliche Veränderung seitens Nahrungsmittelindustrie, Regierung sowie Gesundheitsbehörden unbedingt notwendig (Stamler et al., 1989). Literaturverzeichnis Alderman MH (2002) Salt, blood pressure and health: a cautionary tale. Int J Epidemiol 31: 311– 315 Blaustein MP, Zhang J, Chen L, Hamilton BP (2006) How does salt retention raise blood pressure? Am J Physiol Integr Comp Physiol 290: R514-R523 Borst JGG, Borst-de-Geus A (1963) Hypertension explained by Starling’s theory of circulatory homeostasis. Lancet 1: 677– 682 Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin – BgVV (2001) Gesundheitliche Bewertung des Salzgehalts industriell vorgefertigter Gerichte. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), http://www. bfr. bund. de [20. 10. 2008] 638 Buch 3.indb 638 15.10.2009 11:40:51 Hypertonie und Kochsalzkonsum Carvalho JJM, Baruzzi RG, Howard PF, Poulter N, Alpers MP, Franco LJ, Marcopito LF, Spooner VJ, Dyer AR, Elliott P, Stamler J, Stamler R (1989) Blood pressure in four remote populations in the INTERSALT study. Hypertension 14: 238 – 246 Cirillo M, Capasso G, Di Leo VA, De Santo NG (1994) A History of salt. Am J Nephrol 14: 426 – 431 Cook NR, Cutler JA, Obarzanek E, Buring JE, Rexrode KM, Kumanyika SK, Appel LJ, Whelton PK (2007) Long term effects of dietary sodium reduction on cardiovascular disease outcomes: observational follow up of the trials of hypertension prevention (THOP). BMJ 334: 885 – 891 Dahl LK, Heine M, Thompson K (1972) Genetic influence of renal homografts on the blood pressure of rats with different strains. Proc Soc Exp Biol Med 140: 852 – 856 Dahl LK, Love RA, Upton NY (1957) Etiological role of sodium chloride intake in essential hypertension in humans. JAMA 164: 397– 401 Denton D (1982) The hunger for salt. Springer Verlag, New York Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V. (1994) VERA-Schriftenreihe, Band XII: Lebensmittel- und Nährstoffaufnahme in der Bundesrepublik Deutschland. Ergänzungsband zum Ernährungsbericht 1992. Wissenschaftlicher Fachverlag Dr. Fleck, Niederkleen. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., (1980), Ernährungsbericht 1980, Henrich GmbH, Frankfurt am Main Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., (1984), Ernährungsbericht 1984, Henrich GmbH, Frankfurt am Main Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., (1988), Ernährungsbericht 1988, Henrich GmbH, Frankfurt am Main Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., (1992), Ernährungsbericht 1992, Henrich GmbH, Frankfurt am Main Diätverordnung (DiätV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. April 2005 (BGBl. I S. 1161), zuletzt geändert durch Artikel 5 der Verordnung vom 30. Januar 2002 (BGBl. I S. 132) § 13 Eaton BS, Konner M (1985) Paleolithic nutrition: a consideration of ist nature and current implications. N Engl J Med 312: 283 – 289 Elliot P, Stamler J, Nichols R, Dyer AR, Stamler R, Kesteloot H, Mamot M (1996) INTERSALT revisited: Further analysis of 24 hour sodium excretion and blood pressure within and across populations. BMJ 312: 1249 –1253 Elliott P, Stamler J (2002) Evidence on salt and blood pressure is consistent and persuasive. Int J Epidemiol 31: 316 – 319 Elmadfa I, Aign W, Muskat E, Fritzsche D (2004/2005) Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle. Gräfe und Unzer, München Engstrom A, Tobelmann RC, Albertson AM (1997) Sodium intake trends and food choices. Am J Clin Nutr 65: S704-S707 European Society of Hypertension; European Society of Cardiology (2007) 2007 Guidelines for the management of arterial hypertension. J Hypertens 25: 1105 –1187 Fessler DMT (2003) An evolutionary explanation of the plasticity of salt preferences: prophylaxis against sudden dehydration. Medical Hypothesis 61: 412 – 415 Geleijnse JM, Hofman A, Witteman JC, Hazebroek AA, Valkenburg HA, Grobbee DE (1997) Long term effects of neonatal sodium restriction on blood pressure. Hyper tension 29: 913 – 917 Graudal NA, Galloe AM, Garred P (1998) Effects of sodium restriction on blood pressure, renin, aldosterone, catecholamines, cholesterol, and triglyceride: a metaanalysis. JAMA 279: 1383 –1391 Guyton AC, Coleman TG (1969) Quantitative analysis of the pathophysiology of hypertension. Circ Res 24 (S5): 1–19 Guyton AC, Coleman TG, Cowley AW, Scheel KW, Manning RD, Norman RA (1972) Arterial pressure Regulation: Overriding dominance of the kidneys in long term regulation and in hypertension. 52: 584 – 594 He FJ, MacGregor GA (2004) Effect of longer term modest salt reduction on blood pressure. The Cochrane Database of systematic reviews 2004 Issue 1 Art. No.: CD004937. DOI:101002/14651858.CD004937 Hofman A, Hazebroek A, Valkenburg HA (1983) A randomized trial of sodium intake and blood pressure in newborn infants. JAMA 250: 370 – 373 Intersalt Cooperative Research Group (1988) INTERSALT: an international study of electrolyte excretion and blood pressure. Results for 24 hour urinary sodium and potassium excretion. BMJ 297: 319 – 328 Jürgens G, Graudal NA (2004) Effects of low sodium diet versus high sodium diet on blood pressure, renin, aldosterone, catecholamnines, cholesterols, and triglyzerides. The Cochrane database of systematic reviews Issue 1 Art No.:CD004022.pub2. DOI:101002/14651858.CD004022.pub2 Kearney PM, Whelton M, Reynolds K, Muntner P, Whelton PK, He J (2005) Global burden of hypertension: analysis of worldwide data. Lancet 365: 217– 223 Keller G, Zimmer G, Mall G, Ritz E, Amann K (2003) Nephron number in patients with primary hypertension. N Engl J Med 348 :101–108 Klag MJ, He J, Coresh J, Whelton PK, Chen JY, Mo JP, Qian MC, Mo PS, He GQ (1995) The contribution of urinary cations to the blood pressure differences associated with migration. Am J Epidemiol 142: 295 – 303 639 Buch 3.indb 639 15.10.2009 11:40:51 Kap. 17.2 J. Lobenwein und G. Mayer Kluthe R, Brüngel M (2004) Bluthochdruck. Diätetische Praxis. In: Biesalski HK (Hrsg) Ernährungsmedizin. Georg Thieme Verlag, Stuttgart New York, S 405 – 408 Kotchen TA, Kotchen JM (1997) Dietary sodium and blood pressure: interactions with other nutrients. Am J Clin Nutr 65 (suppl.): 708S-711S Mackenzie HS, Brenner BM (1995) Fewer nephrons at birth: a missing link in the etiology of essential hypertension? Am J Kidney Dis 26: 91– 98 Mineral- und Tafelwasser-Verordnung vom 1. August 1984 (BGBl. I S. 1036), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 1. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2762), Anlage 6 (zu § 9 Abs. 3) Nährwert-Kennzeichnungsverordnung vom 25. November 1994 (BGBl. I S. 3526), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 22. Februar 2006 (BGBl. I S. 444), Anlage 2 (zu § 6 Abs. 2 Nr. 3) Oliver WJ, Cohen EL, Neel JV (1975) Blood pressure, sodium intake, and sodium related hormones in the Yanomamo indians, a“no salt“ culture. Circulation 52: 146 –151 Overlack A, Ruppert M, Kolloch R, Kraft K, Stumpe KO (1995) Age is a major determinant of the divergent blood pressure response to varying salt intake in essential hypertension. Am J Hypertens 8: 829 – 836 Page LB, Vandevert DE, Nader K, Lubin NK, Page JR (1981) Blood pressure of Qash-`qai pastoral nomads in Iran in relation to culture, diet and body form. Am J Clin Nutr 34: 527– 538 Rodriguez-Iturbe B, Vaziri ND (2007) Salt sensitive hypertension – update on novel findings. Nephrol Dial Transplant 22: 992 – 995 Rodriguez-Iturbe B, Vaziri ND, Herrera-Acosta J, Johnson RJ (2004) Oxidative stress, renal infiltration of immune cells and salt sensitive hypertension: all for one and one for all. Am J Physiol Renal 286: F606-F616 Rose G (1981) Strategy of prevention: lessons from cardiovascular disease. BMJ 282: 1847–1851 Sacks FM, Svetkey LP, Vollmer WM, Appel LJ, Bray GA, Harsha D, Obarzanek E, Conlin PR, Miller ER, SimonsMorton DG, Karanja N, Lin PH (2001) Effects on blood pressure of reduced dietary sodium and the Dietary Approaches to Stop Hypertension (DASH) diet. N Engl J Med 344: 3 –10 Schormüller J (1966) Die Erhaltung der Lebensmittel. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart Singer DR, Markandu ND, Sugden AL, Miller MA, MacGregor GA (1991) Sodium restriction in hypertensive patients treated with a angiotensin converting enzyme inhibitor and a diuretic. Hypertension 17: 798 – 803 Souci SW, Fachmann W, Kraut H (2000) Die Zusammensetzung der Lebensmittel, Nährwert-Tabellen. Medpharm Scientific Publishers, Stuttgart Stamler J, Rose G, Stamler R, Elliot P, Dyer A, Marmot M (1989) INTERSALT study findings. Public health and medical care implications. Hypertension 14: 570 – 577 Stoschitzky K, Zweiker R (2002) Life-Style und Hypertonie – Hypertonie und Life-Style. J Hyperton 2: 11–16 Traube L (1871) Über den Zusammenhang von Herz- und Nierenerkrankheiten, gesammelte Beiträge zur Pathologie und Physiologie. Nirschwald (Berlin 2), S 290 – 353 Weinberger MH (1991) The relationship of sodium balance and concomitant diuretic therapy to blood pressure response with calcium channel entry blockers. Am J Med 90: S15-S20 Weinberger MH (1996) Salt sensitivity of blood pressure in humans. Hypertension 18: 67–71 WHO, International Society of Hypertension Writing Group (2003) 2003 World Health Organization/International Society of Hypertension (ISH) Statement on the management of hypertension. J Hypertens 21: 1983 –1992 Wolf-Maier K, Cooper RS, Banegas JR, Giampaoli S, Hense HW, Joffres M, Kastarinen M, Poulter N, Primatesta P, Rodriguez-Artejo F, Stegmayr B, Thamm M, Tuomilehto J, Vanuzzo D, Vescio F (2003) Hypertension prevalence and blood pressure levels in 6 European countries, Canada and the United States. JAMA 289: 2363 – 2369 Yamori Y, Nara Y, Mizushima S, Mano M, Sawamura M, Kihara M, Horie R (1990) International cooperative study on the relationship between dietary factors and blood pressure: a report from the Cardiovascular Diseases and Alimentary Comparison (CARDIAC) Study. J Cardiovasc Pharmacol 16: S43-S47 640 Buch 3.indb 640 15.10.2009 11:40:51