Hypertonie im Rahmen des metabolischen Syndroms

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PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT
Dipl. oec. troph. Maren Krüger, Diabetes-InformationsZentrum e.V. Hilden
Serie: Metabolisches Syndrom –
Einfluss von Nährstoffen auf den Verlauf
Hypertonie im Rahmen des
metabolischen Syndroms
Lektorat: Dr. Georg Keller, Apothekerkammer Nordrhein
Zusammenfassung: Das Metabolische Syndrom ist als Kombination von abdomineller Adipositas, Hypertonie,
gestörter Glucosetoleranz und Hyperlipoproteinämie ein wesentlicher Vorläufer für kardiovaskuläre Erkrankungen.
Es nimmt weltweit epidemische Ausmaße an. Eine nicht medikamentöse Behandlung der Hypertonie in Form
modifizierter Ernährungsgewohnheiten in Kombination mit einem insgesamt gesunden Lebensstil wirkt direkt
blutdrucksenkend, die Erfolge einer medikamentösen Therapie lassen sich dadurch erheblich verbessern.
Neben einem regelmäßigen Ausdauertraining gehören der Abbau von Übergewicht sowie eine kochsalzbegrenzte,
lakto-vegetabil betonte, fettmodifizierte Ernährung zu den wichtigsten Maßnahmen. Dabei zeigt die Kombination
mehrerer blutdrucksenkender Prinzipien den stärksten Effekt.
Als primäre Ursache für alle der zum MTS zählenden Stoffwechselstörungen – abdominale Adipositas, gestörte Glucosetoleranz,
Hypertonie und Dyslipoproteinämie – gelten eine zellulär herabgesetzte Insulinempfindlichkeit und eine daraus resultierende Hyperinsulinämie.
Die pathophysiologischen Zusammenhänge zwischen Insulinresistenz und Hypertonie sind nur teilweise bekannt. Heute geht man
davon aus, dass die Hyperinsulinämie die Natriumrückresorption
über die Niere mit erhöhter Plasmavolumenexpansion begünstigt. Die
mit einer Hyperinsulinämie einhergehende erhöhte Sympathikusaktivität mit der Folge einer Vasokonstriktion und eines erhöhten Herzminutenvolumens, die Calcium- und Natrium-Akkumulation im Gefäß
mit Vasokonstriktion sowie die Hypertrophie der Gefäßwand
begünstigen die Entstehung einer essenziellen Hypertonie. Bei übergewichtigen Hypertonikern könnte die erhöhte Fettzellmasse und
damit einhergehende verstärkte Produktion vasoaktiver Substanzen
(z. B. Angiotensin, Endothelin-1, Renin) ebenfalls für den Hypertonus ursächlich sein (2).
In der Therapie des MTS kommt der Modifikation der Ernährungsgewohnheiten eine Schlüsselrolle zu. Bereits durch kleine Veränderungen im täglichen Speiseplan können alle Risikofaktoren
günstig beeinflusst werden
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Kategorie
Optimal
Normal
Hoch normal
Stufe 1 Hypertonie (leicht)
Stufe 2 Hypertonie (mittel)
Stufe 3 Hypertonie (stark)
Isolierte syst. Hypertonie
systolisch
diastolisch
< 120
120 – 129
130 – 139
140 – 159
160 – 179
> 180
> 140
< 80
80 – 84
85 – 89
90 – 99
100 – 109
< 110
< 90
Tab. 1: Definition und Klassifikation von Blutdruckstufen (mmHg)
Quelle: Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung der arteriellen
Hypertonie (2005) der Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdrucks
e.V. (Deutsche Hochdruckliga).
Definition und Therapie der Hypertonie
Primäres Ziel in der Behandlung von Hypertoniepatienten ist die
maximale langfristige Reduktion des Risikos für kardiovaskuläre
Morbidität und Mortalität. Zur Erreichung dieses Zieles ist es erforderlich, gleichzeitig auch alle anderen Stoffwechselstörungen des
MTS zu diagnostizieren und zu behandeln.
Gemäß den Richtlinien der Deutschen Hochdruckliga wird die Hypertonie in drei Schweregrade eingeteilt. Diese Einteilung entspricht
den Empfehlungen der WHO und ISH (International Society of Hypertension).
Anzustreben ist ein Blutdruck von unter 140/90 mmHg, bei Patienten mit hohem kardiovaskulärem Gesamtrisiko (Diabetiker, Patienten mit Schlaganfall und/oder koronare Herzkrankheit) ein Wert von
unter 130/80 mmHg (3).
Zertifizierte Fortbildung
Adipositas
Insulinresistenz
Kasten 1: Empfehlungen für eine salzarme Kost
Hyperinsulinamie
Sympathikus-Aktivität
Gefäßverengung
Herz-MinutenVolumen
renale Na-Retention
mit Flüssigkeitsextension
Produktion vasoaktiver Substanzen
Bluthochdruck
• Bei Tisch nicht nachsalzen
• Salzarme Würzmischungen und Kräuter (frisch, getrocknet,
tiefgefroren) zum Würzen von Speisen verwenden
• Reichlich frisches Gemüse, Salate und Obst
• Einsatz von Vollkornprodukten
(schmecken von sich aus kräftig)
• Salat mit kräftig schmeckenden Ölen anrichten
(z.B. Knoblauchöl, Walnussöl)
• Gepökelte, geräucherte und gesalzene Fleisch- und
Fischwaren meiden
• Auf Konserven und Salzgebäck verzichten
• Natriumarmes Mineralwasser (< 20 mg Natrium pro Liter)
trinken
• Garmethoden wie Grillen, Braten, Gratinieren fördern den
Eigengeschmack der Nahrungsmittel
Abbildung 1: Übergewicht führt über eine Reihe von Mechanismen zum
Bluthochdruck
Gewichtskontrolle als „Schlüsselstrategie“ in der Behandlung
der Hypertonie
Es ist wissenschaftlich unbestritten, dass Übergewicht und Adipositas die Manifestation der essenziellen Hypertonie begünstigen.
Ebenso steht fest, dass eine Gewichtsreduktion die entscheidende
Maßnahme zur Blutdrucksenkung ist. Dabei ist nicht der BMI (Body
Mass Index), sondern der Anteil des viszeralen Körperfetts maßgebend. Eine Abnahme des Blutdrucks ist vor allem dann zu erwarten,
wenn das viszerale Körperfett abnimmt. Dabei ist die Blutdruckreduktion unabhängig von einer Kochsalzreduktion. Die Höhe der
Blutdrucksenkung ist vom Ausmaß der Gewichtsreduktion abhängig (4).
Wenn auch die physiologischen Zusammenhänge zwischen
Gewichts- und Blutdrucksenkung nicht sicher bekannt sind, werden
vor allem die Verringerung der Sympathikusaktivität unter Gewichtsreduktion sowie eine Verminderung der Aktivität des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems als die wichtigsten Mechanismen
betrachtet (5). Positiv wirkt sich außerdem die mit einer Gewichtsabnahme einhergehende erhöhte Insulinsensivität aus.
Foto: Creativ Collection
Einfluss einer Kochsalzrestriktion auf den Blutdruck
Der Einfluss einer Kochsalzrestriktion auf den Blutdruck ist moderat: 40 bis 50 Prozent der Hypertoniker gelten als kochsalzsensitiv.
Die Gefäße nicht salzsensitiver Hypertoniker sprechen durch diese
zweitwichtigste Maßnahme besser auf Antihypertensiva an, sodass
deren Blutdruck indirekt auch sinkt (6). Da die Salzsensivität und
die Prävalenz der Hypertonie mit zunehmendem Alter steigen, ist
gerade bei älteren Menschen die Empfehlung einer Kochsalzbe-
grenzung auf fünf bis sechs Gramm Kochsalz pro Tag sinnvoll. Diese
Salzmenge wird nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung auch für Stoffwechselgesunde empfohlen (2,6).
Randomisierte kontrollierte Studien an hypertensiven Patienten
zeigten, dass eine Reduktion des Kochsalzes in der Ernährung um
80–100 mmol Natrium (entsprechen ca. fünf Gramm Kochsalz) pro
Tag bei einer Ausgangszufuhr um 180 mmol Natrium (entsprechen
ca. 10 Gramm Kochsalz) pro Tag den Blutdruck um ungefähr vier bis
sechs mmHg senken kann. Andere diätetische Maßnahmen verstärken diesen blutdrucksenkenden Effekt (3).
70 bis 80 Prozent der zugeführten Kochsalzmenge stammt aus verarbeiteten Lebensmitteln. Zu den besonders salzreichen Lebensmitteln zählen vor allem Brot und Backwaren, Fleisch und Wurstwaren,
Konserven. Zu bevorzugen sind vor allem frische Lebensmittel –
allenfalls Tiefkühlware – sowie natriumarme Mineralwässer. Auf das
Nachsalzen der Speisen sollte verzichtet werden.
Der positive Einfluss einer kochsalzarmen und gleichzeitig vegetabil betonten Ernährung auf den Blutdruck von Hypertonikern
wurde durch die Arbeiten mit der so genannten DASH-Diät
eindeutig belegt (7,8). Während durch die Kochsalzrestriktion
in einer Kontrolldiät, die einer amerikanischen Normalkost
entspricht (von 150 mmol Natrium = 8,7 g Kochsalz auf 50 mmol
Na = 2,9 g Kochsalz pro Tag) eine Drucksenkung von 6,7/3,5 mmHg
(systolisch/diastolisch) zu erreichen war, führte die obstund gemüsereiche DASH (Dietary Approaches to Stop Hypertension)-Diät mit Kochsalzbeschränkung auf 100 mmol Natrium =
6 g Kochsalz pro Tag zu einer zusätzlichen Drucksenkung um
5,0/2,5 mmHg.
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PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT
Blutdruck beeinflussende Wirkung von
Kalium, Calcium, Magnesium
Epidemiologische Studien belegen, dass eine kaliumarme Ernährung
eine Rolle in der Pathogenese des Bluthochdrucks spielt und eine
erhöhte Kaliumaufnahme die Blutdruckwerte senkt. Bei Hypertonie
gilt:
Je höher der Blutdruck und je salzreicher die Kost, desto ausgeprägter sind die Effekte einer Kaliumsubstitution. Kochsalzsensitive
Hypertoniker reagieren stärker auf Kalium. Auch sollte das NatriumKalium-Verhältnis in der Ernährung möglichst tief liegen. Sowohl zur
Therapie als auch zur Prävention von Bluthochdruck ist deshalb eine
kaliumreiche Ernährung (vier bis fünf Gramm täglich) mit viel Obst
und Gemüse zu empfehlen.
Die Einnahme von Kaliumsupplementen ist nicht generell angezeigt.
Nicht alle Hypertoniker reagieren auf Kaliumsupplemente mit einer
Blutdrucksenkung. Bei Einnahme bestimmter Antihypertensiva (z. B.
ACE-Hemmer) und deren Kombination mit anderen Medikamenten
(z.B. Kalium sparende Diuretika, nicht steroidale Antiphologistika,
Heparin, Cyclosporin A) besteht die Gefahr einer Hyperkaliämie
(9,10,11).
Ein Mangel an Magnesium erhöht den Natrium- und Calciumgehalt
der glatten Gefäßmuskelzellen und damit Gefäßtonus und Blutdruck
(12). Die Empfehlungen bezüglich einer Magnesiumsupplementation
sind widersprüchlich. Nach neueren Untersuchungen haben geringe
Dosen keine nennenswerten Effekte. Eine signifikant blutdrucksenkende Wirkung wurde erst ab Dosen von 480 bis 920 mg Magnesium pro Tag festgestellt (13).
Aufgrund ihres Gehalts an anderen wichtigen, den Blutdruck positiv
beeinflussenden Nährstoffen ist dennoch für alle Hochdruck-Patienten eine magnesiumreiche Ernährung zu empfehlen. Gute Magnesiumlieferanten sind Vollkorngetreideprodukte, grüne Gemüsesorten
und Salate, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen.
Auch Calcium spielt bei der Blutdruckregulation eine entscheidende
Rolle. Je höher die intrazelluläre Calciumkonzentration, desto größer
sind die Gefäßreagibilität, Aktivität des sympathischen Nervensystems und damit auch der Blutdruck (9).
Die alimentäre Aufnahme von Calcium ist bei Hypertonikern gegenüber der von Normotonikern häufig vermindert. Da Hypertoniker oft
renale Calciumverluste aufweisen, ist davon auszugehen, dass auch
die Fähigkeit der Nieren zur Calciumabsorption reduziert ist (14).
Bei Bluthochdruck senken fettarme Milchprodukte in Kombination
mit reichlich Gemüse und Obst den Blutdruck, indem sie die intrazelluläre Calciumkonzentration reduzieren. In klinischen Studien
konnte gezeigt werden, dass durch diese Kostform bei Hypertonikern der Blutdruck innerhalb von acht Wochen bei konstantem BMI
um 11,4/5,5 mmHg sinken kann. Der Blutdruckabfall war ausgeprägter als bei einer Kost, die reich an Obst und Gemüse war, aber
keine Milchprodukte enthielt (7).
Bei der Einnahme von Calciumsupplementen ist zu berücksichtigen,
dass Calciumcitrat vom Körper wesentlich besser aufgenommen
wird, als Calciumcarbonat. Calciumcitrat wird auch bei verminderter
Magensäureproduktion gut resorbiert und ist deshalb gerade für
Senioren günstig. Für eine optimale Resorption sollten nicht mehr
als 500 mg auf einmal zugeführt werden (15).
Eiweißbetonte Kost senkt den Blutdruck
10
Wurde ein hoher Eiweißgehalt in der Nahrung bisher eher als Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewertet, zeigen aktuelle Studienergebnisse, dass ein erhöhter Eiweißan-
teil (25 Prozent) im Austausch gegen Kohlenhydrate den Blutdruck
und die für das MTS typischen Fettstoffwechselstörungen senkt (16).
Der Intermap-Studie zurfolge kann insbesondere ein hoher Anteil
an pflanzlichen Proteinen an der Gesamteiweißzufuhr den Blutdruck
niedrig halten. Umgekehrt hat nach dieser Studie ein hoher Konsum
von tierischem Eiweiß keinen negativen Effekt auf den Blutdruck (17).
Diese neuen Daten werden unterstützt durch einige Studien, die
belegen, dass die Aufnahme von Sojaprotein den Blutdruck senken
kann (18).
Aktuellen Studien zur Folge wird Milchpeptiden eine spezifische
Wirkung auf den Blutdruck zugewiesen, die durch enzymatische
Spaltung oder Fermentierung der Milch entstehen. Im Tierversuch
konnte gezeigt werden, dass die Wirkung sich über einen ACEHemmer-ähnlichen dämpfenden Effekt auf das Renin-AngiotensinAldosteron-System entfaltet. Erste kontrollierte Studien an Hypertonikern sind vielversprechend.
Zurzeit laufen weitere Untersuchungen, die den Nutzen spezieller
Produkte mit angereicherten bioaktiven Milchpeptiden (Laktotripeptide) als dauerhafte nicht medikamentöse Maßnahme zur
Behandlung der leichten Hypertonie oder auch als Ergänzung zur
Arzneimitteltherapie bestätigen sollen (19).
Alkohol
Wenn auch die Pathogenese der hypertensiven Wirkung des Alkohols noch nicht endgültig geklärt ist, bewirkt Alkohol einen Anstieg
des systolischen und des diastolischen Blutdrucks, bei Frauen ab
einer Menge von 20 bis 30 Gramm und bei Männern von 30 bis 40
Gramm Alkohol pro Tag.
Alkohol ist beim übergewichtigen Hypertoniker auch als Kalorienträger zu berücksichtigen.
Bei Biertrinkern kommt es zu einem höheren Anstieg als bei Weintrinkern. Der Unterschied ist wahrscheinlich auf Weininhaltsstoffe
wie Polyphenole und Bioflavone zurückzuführen.
Unter Reduktion des Alkoholkonsums konnten eindeutige Senkungen des Blutdruckes belegt werden.
Zu empfehlen ist ein moderater Alkoholkonsum von nicht mehr als
zwei Drinks pro Tag für Männer und einem Drink pro Tag für Frauen
und sehr leichte Personen (2).
Kasten 2:
Empfehlungen zur nicht medikamentösen Therapie bei Hypertonie
•
•
•
•
•
•
Übergewicht abbauen und Normalgewicht anstreben
Kochsalzzufuhr auf 5-6 Gramm pro Tag reduzieren
bedarfsgerechte Zufuhr an Kalium, Calcium, Magnesium
vegetabil betonter Speiseplan (Antioxidanzien, Ballaststoffe)
tägliche Aufnahme von fettarmen Milchprodukten
2–3 g Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) pro Tag: 2 Seefischmahlzeiten (reich an DHA/EPA) pro Woche, Verwendung von
Walnussöl, Rapsöl, Leinöl (reich an ALA), Fischölkapseln
(1,5 bis 2 g Omega-3-Fettsäuren pro Tag; in hoher Dosierung
> 3 g / Tag unter ärztlicher Aufsicht)
• eingeschränkter Alkoholkonsum: < 30–40 g/Tag
außerdem:
• regelmäßige Blutdruckkontrolle (je nach Bluthochdruckstufe
und -therapie nach den Empfehlungen der Leitlinien zur
Diagnostik und Behandlung der arteriellen Hypertonie der
Deutschen Hochdruckliga, 2005)
• Rauchstopp
Zertifizierte Fortbildung
Omega-3-Fettsäuren
Der blutdrucksenkende Effekt von Omega-3-Fettsäuren bei Hypertonikern gilt als gesichert. Studien haben gezeigt, dass sich bei einer
Aufnahme von >3 g täglich (entspricht 100–200 g Seefisch pro Tag)
als Folge günstiger Wirkungen auf die Endothelfunktion und die
Gefäßreagibilität Blutdrucksenkungen von ca. 5,5/3,5 mmHg erreichen lassen. Wird gleichzeitig das Körpergewicht verringert, verdoppelt sich der blutdrucksenkende Effekt von Omega-3-Fettsäuren.
Diese therapeutisch wirksamen Dosen sind nur durch die Einahme
von entsprechenden Supplementen zu erreichen. Die Einnahme
sollte unter ärztlicher Betreuung erfolgen (20).
Vegetarische Ernährung
Viele Studien haben gezeigt, dass Vegetarier seltener unter Bluthochdruck leiden, niedrigere Serumlipidkonzentrationen und geringere Raten an Herzerkrankungen aufweisen, was auf die spezifische
Ernährung der Vegetarier zurückgeführt wird.
Zu erklären ist dieser Effekt als Folge der Kombinationswirkung mehrerer gleichzeitig vorliegender auf den Blutdruck günstig wirkender
Einzelfaktoren. Eine vegetarisch betonte Kost ist reich an pflanzlichem Eiweiß, Kalium, antioxidativ wirkenden Nahrungsbestandteilen sowie mehrfach ungesättigten Fettsäuren und enthält gleichzeitig wenig Kochsalz.
Auch dem hohen Ballaststoffgehalt eines vegetarischen Speiseplans
wird eine blutdrucksenkende Wirkung zugeschrieben. Ein weiteres
wichtiges Argument für die vegetarische Ernährung ist der hohe
Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Zu den sekundären Pflanzenstoffen mit blutdrucksenkender Wirkung zählen die Flavonoide,
die in grünem und schwarzem Tee sowie als blauer und gelber Farbstoff in Obst und Gemüse vorkommen.
Auch dem im Knoblauch enthaltenen Adenosin und Allicin werden
positive Effekte auf den Blutdruck sowie auf die Gefäßelastizität
zugewiesen.
Die blutdruckregulierende Wirkung von Koffein war lange Zeit
umstritten. Heute gilt als gesichert, dass bei regelmäßigem Konsum
von Kaffee der Blutdruck nicht verändert wird, während sich bei Personen, die unregelmäßig Kaffee trinken, der Blutdruck nach Kaffeegenuss erhöht (21).
Literaturverzeichnis
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metabolischen Syndroms. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 56,
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Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung der arteriellen Hypertonie,
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8 Sacks, E.M., Svetkey, L.P., Vollmer, M.; Effekts on blood pressure
of reduced dietary sodium and the dietary apporaches to stop
Die Autorin
Dipl. oec. troph. Maren Krüger
Diabetes-InformationsZentrum e.V., Hilden
Maren Krüger erhielt 1979 ihr Diplom im
Fachbereich Oecotrophologie an der Christian-Albrecht-Universität, Kiel. Bis 1987 war
sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin sowie
als Leiterin der Abteilung Ernährung und
Umwelt der Verbraucher-Zentrale NRW, Düsseldorf tätig. Seit 1987 ist sie freiberuflich
tätige Oecotrophologin. Von 1987 bis 1989
übernahm sie einen Lehrauftrag an der Fachhochschule Mönchengladbach, Fachbereich Oecotrophologie. Seit 1989 ist sie
Inhaberin einer Praxis mit den Schwerpunkten individuelle
Ernährungsberatung, Referententätigkeit, Aus- und Fortbildung
von Multiplikatoren. Seit Beginn ihrer beruflichen Selbstständigkeit ist sie als Fachjournalistin für verschiedene Verlage, Firmen und Verbände tätig. Seit Ende 2005 ist sie Geschäftsführerin des Diabetes-InformationsZentrums e.V.. Sie ist Autorin
des Ratgebers „Diabetes wird leichter“, der im Januar 2006 im
Moewig Verlag erschienen ist.
hypertension (DASH) diet. N.Engl. J. Med. 344 (2001): 3-10.
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10 Koneth, I., Suter P.M., Vetter, W.; Kalium und aterielle Hypertonie
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11 Suter, P.M.; Potassium and hypertension. Nutr. Rev. (1999): 151153.
12 Fox, C., Ramsoomair, D., Carter, C.; Magnesium: Its proven and
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13 Jee, S.H., Miller, E.R., Guallar, E.; The effect of magnesium on
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16 Appel, LJ., Sacks, FM., Corey, VJ.; Effects of protein, monounsaturated fat and carbohydrate intake on blood pressure and serum
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17 Paul Elliott, MB, PhD; Jeremiah Stamler, MD; Alan R. Dyer, PhD et
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18 Washburn, S., Burke, GL., Morgan, T. et al.; Effect of soy protein
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19 Townsend, R. R., McFadden, C. B., Ford, V., Cadée, J. A.; A randomized, double blind, placebo controlled trial of casein protein
hydrolysate (C12 Peptide) in human essential hypertension. American Journal of Hypertension 17 (2004):1056-1058.
20 Bao, DQ., Mori, TA et al.; Effects of dietary fish and weight reduction on ambulatory blood pressure in overweight hypertensives.
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21 Watzl, B., Leitzmann, C.; Bioaktive Substanzen in Lebensmitteln.
Hippokrates Verlag, Stuttgart, 3. Auflage, 2005: 127-131.
11
Fortbildungs-Fragebogen 1-2/2007
!!! Neue Faxnummer !!! 02 08 / 6 20 57 41
1. Welche der folgenden Aussagen zur nicht medikamentösen
Hypertonie-Therapie ist richtig?
A) 앮 90 Prozent aller Hypertoniker sind salzsensitiv und reagieren
auf eine Kochsalzbeschränkung mit einer Blutdrucksenkung.
B) 앮 Bei der Fettzufuhr sollte das Schwergewicht auf gesättigten
Fettsäuren liegen.
C) 앮 Gewichtsreduktion gehört zu den entscheidenden
Maßnahmen in der nicht medikamentösen HochdruckTherapie.
D) 앮 Die Aufnahme von Eisen sollte auf <10 mg/Tag begrenzt
werden.
2. Welcher Blutdruck gilt nach den Leitlinien zur Diagnostik und
Behandlung der arteriellen Hypertonie (2005) der Liga zur
Bekämpfung des hohen Blutdrucks e.V. (Deutsche Hochdruckliga)
für Hypertoniker bei gleichzeitiger Vorlage weiterer Risikofaktoren
des MTS als anzustrebender Wert?
A) 앮 Unter 140/90
B) 앮 Unter 130/80
C) 앮 Unter 120/90
D) 앮 140/80
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Hier finden Sie die Fortbildungsfragen zum Hauptartikel. Bei Beantwortung und Faxantwort erhalten Sie einen Fortbildungspunkt auf dem
Postweg. Sie erhalten den Fortbildungspunkt für die Kategorie „Bearbeiten von Lektionen“ (rezertifiziert durch die
Bundesapothekerkammer, Veranstaltungs-Nr.: BAK 2006/36). Es ist pro Aufgabe nur eine Antwort richtig. Die Lösungen werden Ihnen
zusammen mit dem Fortbildungspunkt mitgeteilt. Bitte tragen Sie unbedingt Ihre Postanschrift und Ihre Telefon-Nummer (für
evtl. Rückfragen) in das Faxformblatt ein!
4. Die
A) 앮
B) 앮
C) 앮
D) 앮
Empfehlung der DGE für die tägliche Kochsalzzufuhr lautet:
10 – 12 Gramm
2 – 3 Gramm
5 – 6 Gramm
13 – 16 Gramm
5. Je höher der Blutdruck und salzreicher die Kost,
desto ausgeprägter sind die Effekte einer...
A) 앮 Kaliumsubstitution.
B) 앮 Fluorsubstitution.
C) 앮 Jodsubstitution.
D) 앮 Zinksubstitution.
6. Zu den sekundären Pflanzenstoffen mit blutdrucksenkender
Wirkung zählen:
A) 앮 Carotinoide
B) 앮 Phytoöstrogene
C) 앮 Sulfide
D) 앮 Flavonoide
3. Eine Gewichtsreduktion bei Vorhandensein von Übergewicht
oder Adipositas...
A) 앮 hat keinerlei Einfluss auf die Hypertonie.
B) 앮 trägt entscheidend zur Senkung von Bluthochdruck bei.
C) 앮 beeinflusst nur dann den Blutdruck, wenn gleichzeitig eine
Kochsalzreduktion vorgenommen wird.
D) 앮 hat nur bei jüngeren Patienten eine positive Wirkung auf den
Blutdruck.
Berufsbezeichnung:
앮 Apotheker/in
앮 PTA
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12
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