PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT Dipl. oec. troph. Maren Krüger, Diabetes-InformationsZentrum e.V. Hilden Serie: Metabolisches Syndrom – Einfluss von Nährstoffen auf den Verlauf Hypertonie im Rahmen des metabolischen Syndroms Lektorat: Dr. Georg Keller, Apothekerkammer Nordrhein Zusammenfassung: Das Metabolische Syndrom ist als Kombination von abdomineller Adipositas, Hypertonie, gestörter Glucosetoleranz und Hyperlipoproteinämie ein wesentlicher Vorläufer für kardiovaskuläre Erkrankungen. Es nimmt weltweit epidemische Ausmaße an. Eine nicht medikamentöse Behandlung der Hypertonie in Form modifizierter Ernährungsgewohnheiten in Kombination mit einem insgesamt gesunden Lebensstil wirkt direkt blutdrucksenkend, die Erfolge einer medikamentösen Therapie lassen sich dadurch erheblich verbessern. Neben einem regelmäßigen Ausdauertraining gehören der Abbau von Übergewicht sowie eine kochsalzbegrenzte, lakto-vegetabil betonte, fettmodifizierte Ernährung zu den wichtigsten Maßnahmen. Dabei zeigt die Kombination mehrerer blutdrucksenkender Prinzipien den stärksten Effekt. Als primäre Ursache für alle der zum MTS zählenden Stoffwechselstörungen – abdominale Adipositas, gestörte Glucosetoleranz, Hypertonie und Dyslipoproteinämie – gelten eine zellulär herabgesetzte Insulinempfindlichkeit und eine daraus resultierende Hyperinsulinämie. Die pathophysiologischen Zusammenhänge zwischen Insulinresistenz und Hypertonie sind nur teilweise bekannt. Heute geht man davon aus, dass die Hyperinsulinämie die Natriumrückresorption über die Niere mit erhöhter Plasmavolumenexpansion begünstigt. Die mit einer Hyperinsulinämie einhergehende erhöhte Sympathikusaktivität mit der Folge einer Vasokonstriktion und eines erhöhten Herzminutenvolumens, die Calcium- und Natrium-Akkumulation im Gefäß mit Vasokonstriktion sowie die Hypertrophie der Gefäßwand begünstigen die Entstehung einer essenziellen Hypertonie. Bei übergewichtigen Hypertonikern könnte die erhöhte Fettzellmasse und damit einhergehende verstärkte Produktion vasoaktiver Substanzen (z. B. Angiotensin, Endothelin-1, Renin) ebenfalls für den Hypertonus ursächlich sein (2). In der Therapie des MTS kommt der Modifikation der Ernährungsgewohnheiten eine Schlüsselrolle zu. Bereits durch kleine Veränderungen im täglichen Speiseplan können alle Risikofaktoren günstig beeinflusst werden 8 Kategorie Optimal Normal Hoch normal Stufe 1 Hypertonie (leicht) Stufe 2 Hypertonie (mittel) Stufe 3 Hypertonie (stark) Isolierte syst. Hypertonie systolisch diastolisch < 120 120 – 129 130 – 139 140 – 159 160 – 179 > 180 > 140 < 80 80 – 84 85 – 89 90 – 99 100 – 109 < 110 < 90 Tab. 1: Definition und Klassifikation von Blutdruckstufen (mmHg) Quelle: Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung der arteriellen Hypertonie (2005) der Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdrucks e.V. (Deutsche Hochdruckliga). Definition und Therapie der Hypertonie Primäres Ziel in der Behandlung von Hypertoniepatienten ist die maximale langfristige Reduktion des Risikos für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität. Zur Erreichung dieses Zieles ist es erforderlich, gleichzeitig auch alle anderen Stoffwechselstörungen des MTS zu diagnostizieren und zu behandeln. Gemäß den Richtlinien der Deutschen Hochdruckliga wird die Hypertonie in drei Schweregrade eingeteilt. Diese Einteilung entspricht den Empfehlungen der WHO und ISH (International Society of Hypertension). Anzustreben ist ein Blutdruck von unter 140/90 mmHg, bei Patienten mit hohem kardiovaskulärem Gesamtrisiko (Diabetiker, Patienten mit Schlaganfall und/oder koronare Herzkrankheit) ein Wert von unter 130/80 mmHg (3). Zertifizierte Fortbildung Adipositas Insulinresistenz Kasten 1: Empfehlungen für eine salzarme Kost Hyperinsulinamie Sympathikus-Aktivität Gefäßverengung Herz-MinutenVolumen renale Na-Retention mit Flüssigkeitsextension Produktion vasoaktiver Substanzen Bluthochdruck • Bei Tisch nicht nachsalzen • Salzarme Würzmischungen und Kräuter (frisch, getrocknet, tiefgefroren) zum Würzen von Speisen verwenden • Reichlich frisches Gemüse, Salate und Obst • Einsatz von Vollkornprodukten (schmecken von sich aus kräftig) • Salat mit kräftig schmeckenden Ölen anrichten (z.B. Knoblauchöl, Walnussöl) • Gepökelte, geräucherte und gesalzene Fleisch- und Fischwaren meiden • Auf Konserven und Salzgebäck verzichten • Natriumarmes Mineralwasser (< 20 mg Natrium pro Liter) trinken • Garmethoden wie Grillen, Braten, Gratinieren fördern den Eigengeschmack der Nahrungsmittel Abbildung 1: Übergewicht führt über eine Reihe von Mechanismen zum Bluthochdruck Gewichtskontrolle als „Schlüsselstrategie“ in der Behandlung der Hypertonie Es ist wissenschaftlich unbestritten, dass Übergewicht und Adipositas die Manifestation der essenziellen Hypertonie begünstigen. Ebenso steht fest, dass eine Gewichtsreduktion die entscheidende Maßnahme zur Blutdrucksenkung ist. Dabei ist nicht der BMI (Body Mass Index), sondern der Anteil des viszeralen Körperfetts maßgebend. Eine Abnahme des Blutdrucks ist vor allem dann zu erwarten, wenn das viszerale Körperfett abnimmt. Dabei ist die Blutdruckreduktion unabhängig von einer Kochsalzreduktion. Die Höhe der Blutdrucksenkung ist vom Ausmaß der Gewichtsreduktion abhängig (4). Wenn auch die physiologischen Zusammenhänge zwischen Gewichts- und Blutdrucksenkung nicht sicher bekannt sind, werden vor allem die Verringerung der Sympathikusaktivität unter Gewichtsreduktion sowie eine Verminderung der Aktivität des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems als die wichtigsten Mechanismen betrachtet (5). Positiv wirkt sich außerdem die mit einer Gewichtsabnahme einhergehende erhöhte Insulinsensivität aus. Foto: Creativ Collection Einfluss einer Kochsalzrestriktion auf den Blutdruck Der Einfluss einer Kochsalzrestriktion auf den Blutdruck ist moderat: 40 bis 50 Prozent der Hypertoniker gelten als kochsalzsensitiv. Die Gefäße nicht salzsensitiver Hypertoniker sprechen durch diese zweitwichtigste Maßnahme besser auf Antihypertensiva an, sodass deren Blutdruck indirekt auch sinkt (6). Da die Salzsensivität und die Prävalenz der Hypertonie mit zunehmendem Alter steigen, ist gerade bei älteren Menschen die Empfehlung einer Kochsalzbe- grenzung auf fünf bis sechs Gramm Kochsalz pro Tag sinnvoll. Diese Salzmenge wird nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auch für Stoffwechselgesunde empfohlen (2,6). Randomisierte kontrollierte Studien an hypertensiven Patienten zeigten, dass eine Reduktion des Kochsalzes in der Ernährung um 80–100 mmol Natrium (entsprechen ca. fünf Gramm Kochsalz) pro Tag bei einer Ausgangszufuhr um 180 mmol Natrium (entsprechen ca. 10 Gramm Kochsalz) pro Tag den Blutdruck um ungefähr vier bis sechs mmHg senken kann. Andere diätetische Maßnahmen verstärken diesen blutdrucksenkenden Effekt (3). 70 bis 80 Prozent der zugeführten Kochsalzmenge stammt aus verarbeiteten Lebensmitteln. Zu den besonders salzreichen Lebensmitteln zählen vor allem Brot und Backwaren, Fleisch und Wurstwaren, Konserven. Zu bevorzugen sind vor allem frische Lebensmittel – allenfalls Tiefkühlware – sowie natriumarme Mineralwässer. Auf das Nachsalzen der Speisen sollte verzichtet werden. Der positive Einfluss einer kochsalzarmen und gleichzeitig vegetabil betonten Ernährung auf den Blutdruck von Hypertonikern wurde durch die Arbeiten mit der so genannten DASH-Diät eindeutig belegt (7,8). Während durch die Kochsalzrestriktion in einer Kontrolldiät, die einer amerikanischen Normalkost entspricht (von 150 mmol Natrium = 8,7 g Kochsalz auf 50 mmol Na = 2,9 g Kochsalz pro Tag) eine Drucksenkung von 6,7/3,5 mmHg (systolisch/diastolisch) zu erreichen war, führte die obstund gemüsereiche DASH (Dietary Approaches to Stop Hypertension)-Diät mit Kochsalzbeschränkung auf 100 mmol Natrium = 6 g Kochsalz pro Tag zu einer zusätzlichen Drucksenkung um 5,0/2,5 mmHg. 9 PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT Blutdruck beeinflussende Wirkung von Kalium, Calcium, Magnesium Epidemiologische Studien belegen, dass eine kaliumarme Ernährung eine Rolle in der Pathogenese des Bluthochdrucks spielt und eine erhöhte Kaliumaufnahme die Blutdruckwerte senkt. Bei Hypertonie gilt: Je höher der Blutdruck und je salzreicher die Kost, desto ausgeprägter sind die Effekte einer Kaliumsubstitution. Kochsalzsensitive Hypertoniker reagieren stärker auf Kalium. Auch sollte das NatriumKalium-Verhältnis in der Ernährung möglichst tief liegen. Sowohl zur Therapie als auch zur Prävention von Bluthochdruck ist deshalb eine kaliumreiche Ernährung (vier bis fünf Gramm täglich) mit viel Obst und Gemüse zu empfehlen. Die Einnahme von Kaliumsupplementen ist nicht generell angezeigt. Nicht alle Hypertoniker reagieren auf Kaliumsupplemente mit einer Blutdrucksenkung. Bei Einnahme bestimmter Antihypertensiva (z. B. ACE-Hemmer) und deren Kombination mit anderen Medikamenten (z.B. Kalium sparende Diuretika, nicht steroidale Antiphologistika, Heparin, Cyclosporin A) besteht die Gefahr einer Hyperkaliämie (9,10,11). Ein Mangel an Magnesium erhöht den Natrium- und Calciumgehalt der glatten Gefäßmuskelzellen und damit Gefäßtonus und Blutdruck (12). Die Empfehlungen bezüglich einer Magnesiumsupplementation sind widersprüchlich. Nach neueren Untersuchungen haben geringe Dosen keine nennenswerten Effekte. Eine signifikant blutdrucksenkende Wirkung wurde erst ab Dosen von 480 bis 920 mg Magnesium pro Tag festgestellt (13). Aufgrund ihres Gehalts an anderen wichtigen, den Blutdruck positiv beeinflussenden Nährstoffen ist dennoch für alle Hochdruck-Patienten eine magnesiumreiche Ernährung zu empfehlen. Gute Magnesiumlieferanten sind Vollkorngetreideprodukte, grüne Gemüsesorten und Salate, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Auch Calcium spielt bei der Blutdruckregulation eine entscheidende Rolle. Je höher die intrazelluläre Calciumkonzentration, desto größer sind die Gefäßreagibilität, Aktivität des sympathischen Nervensystems und damit auch der Blutdruck (9). Die alimentäre Aufnahme von Calcium ist bei Hypertonikern gegenüber der von Normotonikern häufig vermindert. Da Hypertoniker oft renale Calciumverluste aufweisen, ist davon auszugehen, dass auch die Fähigkeit der Nieren zur Calciumabsorption reduziert ist (14). Bei Bluthochdruck senken fettarme Milchprodukte in Kombination mit reichlich Gemüse und Obst den Blutdruck, indem sie die intrazelluläre Calciumkonzentration reduzieren. In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass durch diese Kostform bei Hypertonikern der Blutdruck innerhalb von acht Wochen bei konstantem BMI um 11,4/5,5 mmHg sinken kann. Der Blutdruckabfall war ausgeprägter als bei einer Kost, die reich an Obst und Gemüse war, aber keine Milchprodukte enthielt (7). Bei der Einnahme von Calciumsupplementen ist zu berücksichtigen, dass Calciumcitrat vom Körper wesentlich besser aufgenommen wird, als Calciumcarbonat. Calciumcitrat wird auch bei verminderter Magensäureproduktion gut resorbiert und ist deshalb gerade für Senioren günstig. Für eine optimale Resorption sollten nicht mehr als 500 mg auf einmal zugeführt werden (15). Eiweißbetonte Kost senkt den Blutdruck 10 Wurde ein hoher Eiweißgehalt in der Nahrung bisher eher als Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewertet, zeigen aktuelle Studienergebnisse, dass ein erhöhter Eiweißan- teil (25 Prozent) im Austausch gegen Kohlenhydrate den Blutdruck und die für das MTS typischen Fettstoffwechselstörungen senkt (16). Der Intermap-Studie zurfolge kann insbesondere ein hoher Anteil an pflanzlichen Proteinen an der Gesamteiweißzufuhr den Blutdruck niedrig halten. Umgekehrt hat nach dieser Studie ein hoher Konsum von tierischem Eiweiß keinen negativen Effekt auf den Blutdruck (17). Diese neuen Daten werden unterstützt durch einige Studien, die belegen, dass die Aufnahme von Sojaprotein den Blutdruck senken kann (18). Aktuellen Studien zur Folge wird Milchpeptiden eine spezifische Wirkung auf den Blutdruck zugewiesen, die durch enzymatische Spaltung oder Fermentierung der Milch entstehen. Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass die Wirkung sich über einen ACEHemmer-ähnlichen dämpfenden Effekt auf das Renin-AngiotensinAldosteron-System entfaltet. Erste kontrollierte Studien an Hypertonikern sind vielversprechend. Zurzeit laufen weitere Untersuchungen, die den Nutzen spezieller Produkte mit angereicherten bioaktiven Milchpeptiden (Laktotripeptide) als dauerhafte nicht medikamentöse Maßnahme zur Behandlung der leichten Hypertonie oder auch als Ergänzung zur Arzneimitteltherapie bestätigen sollen (19). Alkohol Wenn auch die Pathogenese der hypertensiven Wirkung des Alkohols noch nicht endgültig geklärt ist, bewirkt Alkohol einen Anstieg des systolischen und des diastolischen Blutdrucks, bei Frauen ab einer Menge von 20 bis 30 Gramm und bei Männern von 30 bis 40 Gramm Alkohol pro Tag. Alkohol ist beim übergewichtigen Hypertoniker auch als Kalorienträger zu berücksichtigen. Bei Biertrinkern kommt es zu einem höheren Anstieg als bei Weintrinkern. Der Unterschied ist wahrscheinlich auf Weininhaltsstoffe wie Polyphenole und Bioflavone zurückzuführen. Unter Reduktion des Alkoholkonsums konnten eindeutige Senkungen des Blutdruckes belegt werden. Zu empfehlen ist ein moderater Alkoholkonsum von nicht mehr als zwei Drinks pro Tag für Männer und einem Drink pro Tag für Frauen und sehr leichte Personen (2). Kasten 2: Empfehlungen zur nicht medikamentösen Therapie bei Hypertonie • • • • • • Übergewicht abbauen und Normalgewicht anstreben Kochsalzzufuhr auf 5-6 Gramm pro Tag reduzieren bedarfsgerechte Zufuhr an Kalium, Calcium, Magnesium vegetabil betonter Speiseplan (Antioxidanzien, Ballaststoffe) tägliche Aufnahme von fettarmen Milchprodukten 2–3 g Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) pro Tag: 2 Seefischmahlzeiten (reich an DHA/EPA) pro Woche, Verwendung von Walnussöl, Rapsöl, Leinöl (reich an ALA), Fischölkapseln (1,5 bis 2 g Omega-3-Fettsäuren pro Tag; in hoher Dosierung > 3 g / Tag unter ärztlicher Aufsicht) • eingeschränkter Alkoholkonsum: < 30–40 g/Tag außerdem: • regelmäßige Blutdruckkontrolle (je nach Bluthochdruckstufe und -therapie nach den Empfehlungen der Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung der arteriellen Hypertonie der Deutschen Hochdruckliga, 2005) • Rauchstopp Zertifizierte Fortbildung Omega-3-Fettsäuren Der blutdrucksenkende Effekt von Omega-3-Fettsäuren bei Hypertonikern gilt als gesichert. Studien haben gezeigt, dass sich bei einer Aufnahme von >3 g täglich (entspricht 100–200 g Seefisch pro Tag) als Folge günstiger Wirkungen auf die Endothelfunktion und die Gefäßreagibilität Blutdrucksenkungen von ca. 5,5/3,5 mmHg erreichen lassen. Wird gleichzeitig das Körpergewicht verringert, verdoppelt sich der blutdrucksenkende Effekt von Omega-3-Fettsäuren. Diese therapeutisch wirksamen Dosen sind nur durch die Einahme von entsprechenden Supplementen zu erreichen. Die Einnahme sollte unter ärztlicher Betreuung erfolgen (20). Vegetarische Ernährung Viele Studien haben gezeigt, dass Vegetarier seltener unter Bluthochdruck leiden, niedrigere Serumlipidkonzentrationen und geringere Raten an Herzerkrankungen aufweisen, was auf die spezifische Ernährung der Vegetarier zurückgeführt wird. Zu erklären ist dieser Effekt als Folge der Kombinationswirkung mehrerer gleichzeitig vorliegender auf den Blutdruck günstig wirkender Einzelfaktoren. Eine vegetarisch betonte Kost ist reich an pflanzlichem Eiweiß, Kalium, antioxidativ wirkenden Nahrungsbestandteilen sowie mehrfach ungesättigten Fettsäuren und enthält gleichzeitig wenig Kochsalz. Auch dem hohen Ballaststoffgehalt eines vegetarischen Speiseplans wird eine blutdrucksenkende Wirkung zugeschrieben. Ein weiteres wichtiges Argument für die vegetarische Ernährung ist der hohe Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Zu den sekundären Pflanzenstoffen mit blutdrucksenkender Wirkung zählen die Flavonoide, die in grünem und schwarzem Tee sowie als blauer und gelber Farbstoff in Obst und Gemüse vorkommen. Auch dem im Knoblauch enthaltenen Adenosin und Allicin werden positive Effekte auf den Blutdruck sowie auf die Gefäßelastizität zugewiesen. Die blutdruckregulierende Wirkung von Koffein war lange Zeit umstritten. Heute gilt als gesichert, dass bei regelmäßigem Konsum von Kaffee der Blutdruck nicht verändert wird, während sich bei Personen, die unregelmäßig Kaffee trinken, der Blutdruck nach Kaffeegenuss erhöht (21). Literaturverzeichnis 1 Berg, A., König, D.; Aspekte zur Prävention und Therapie von Fettstoffwechselstörungen unter besonderer Berücksichtigung des metabolischen Syndroms. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 56, 3 (2005): 74-82. 2 Kasper, H.; Ernährungsmedizin und Diätetik, Verlag Urban und Fischer, München, 10. Auflage, 2004: 363-372. 3 Deutsche Hochdruckliga e.V./Deutsche Hypertonie-Gesellschaft: Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung der arteriellen Hypertonie, 2005. 4 Kanei, H., Tokunaga, S., Fujioka, S. et al.; Decrease in intra-abdominal visceral fat may reduce blood pressure in obese hypertensive women. Hypertenison 27 (1996): 125-129. 5 Masuo, K., Mikami, H., Ogikara, T. et al.; Weight reduction and phyrmacologic treatment of obese hypertensives. 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Seit 1989 ist sie Inhaberin einer Praxis mit den Schwerpunkten individuelle Ernährungsberatung, Referententätigkeit, Aus- und Fortbildung von Multiplikatoren. Seit Beginn ihrer beruflichen Selbstständigkeit ist sie als Fachjournalistin für verschiedene Verlage, Firmen und Verbände tätig. Seit Ende 2005 ist sie Geschäftsführerin des Diabetes-InformationsZentrums e.V.. Sie ist Autorin des Ratgebers „Diabetes wird leichter“, der im Januar 2006 im Moewig Verlag erschienen ist. hypertension (DASH) diet. N.Engl. J. Med. 344 (2001): 3-10. 9 Buemi, H., Senatore, M., Corica, F.; Diet and aterial hypertension: Is the sodium ion alone important?. Med. Res. Rev. 22 (2002): 419428. 10 Koneth, I., Suter P.M., Vetter, W.; Kalium und aterielle Hypertonie - sind kaliumreiche Supplemente hilfreich?. Praxis 89 (2000): 14991505. 11 Suter, P.M.; Potassium and hypertension. Nutr. Rev. (1999): 151153. 12 Fox, C., Ramsoomair, D., Carter, C.; Magnesium: Its proven and potential clinical significance. 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C) 앮 Gewichtsreduktion gehört zu den entscheidenden Maßnahmen in der nicht medikamentösen HochdruckTherapie. D) 앮 Die Aufnahme von Eisen sollte auf <10 mg/Tag begrenzt werden. 2. Welcher Blutdruck gilt nach den Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung der arteriellen Hypertonie (2005) der Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdrucks e.V. (Deutsche Hochdruckliga) für Hypertoniker bei gleichzeitiger Vorlage weiterer Risikofaktoren des MTS als anzustrebender Wert? A) 앮 Unter 140/90 B) 앮 Unter 130/80 C) 앮 Unter 120/90 D) 앮 140/80 ▼ ▼ Hier finden Sie die Fortbildungsfragen zum Hauptartikel. Bei Beantwortung und Faxantwort erhalten Sie einen Fortbildungspunkt auf dem Postweg. Sie erhalten den Fortbildungspunkt für die Kategorie „Bearbeiten von Lektionen“ (rezertifiziert durch die Bundesapothekerkammer, Veranstaltungs-Nr.: BAK 2006/36). Es ist pro Aufgabe nur eine Antwort richtig. Die Lösungen werden Ihnen zusammen mit dem Fortbildungspunkt mitgeteilt. Bitte tragen Sie unbedingt Ihre Postanschrift und Ihre Telefon-Nummer (für evtl. Rückfragen) in das Faxformblatt ein! 4. Die A) 앮 B) 앮 C) 앮 D) 앮 Empfehlung der DGE für die tägliche Kochsalzzufuhr lautet: 10 – 12 Gramm 2 – 3 Gramm 5 – 6 Gramm 13 – 16 Gramm 5. Je höher der Blutdruck und salzreicher die Kost, desto ausgeprägter sind die Effekte einer... A) 앮 Kaliumsubstitution. B) 앮 Fluorsubstitution. C) 앮 Jodsubstitution. D) 앮 Zinksubstitution. 6. Zu den sekundären Pflanzenstoffen mit blutdrucksenkender Wirkung zählen: A) 앮 Carotinoide B) 앮 Phytoöstrogene C) 앮 Sulfide D) 앮 Flavonoide 3. Eine Gewichtsreduktion bei Vorhandensein von Übergewicht oder Adipositas... A) 앮 hat keinerlei Einfluss auf die Hypertonie. B) 앮 trägt entscheidend zur Senkung von Bluthochdruck bei. C) 앮 beeinflusst nur dann den Blutdruck, wenn gleichzeitig eine Kochsalzreduktion vorgenommen wird. D) 앮 hat nur bei jüngeren Patienten eine positive Wirkung auf den Blutdruck. Berufsbezeichnung: 앮 Apotheker/in 앮 PTA BITTE UNBEDINGT IHRE POSTANSCHRIFT HIER EINTRAGEN! FZR Bitte eintragen: Apotheken-Magazin Abo-Nummer Ja, ich möchte das ApothekenMagazin regelmäßig erhalten! Bitte ankreuzen Ich abonniere das Apotheken-Magazin zum Jahresvorzugspreis von 25,– EUR (10 Ausgaben inkl. MwSt. und Versand, Inland). Das Abonnement gilt für ein Jahr und kann danach jederzeit gekündigt werden. Wichtig: Dieses Angebot gilt nur in der Bundesrepublik Deutschland. Gebr. Storck GmbH & Co. Verlags-oHG · Bebelstraße 102 46049 Oberhausen · Telefon 02 08-8 48 02 24 · Fax 02 08-8 48 02 42 12 ! Neue Faxnummer ! 02 08 / 6 20 57 41 Apothekenstempel