Bluthochdruck und Renale Denervierung Steckbrief WAS IST BLUTHOCHDRUCK? Von Bluthochdruck, oder Hypertonie (HTN) spricht man, wenn der Blutdruck in den Arterien erhöht ist und das Herz dadurch mehr Arbeit als üblich verrichten muss, um das Blut durch den Körper zirkulieren zu lassen. Diese häufige Gesundheitsstörung wird auch als „lautloser Killer“ bezeichnet, da sie häufig keinerlei Warnzeichen oder Symptome zeigt und viele Menschen überhaupt nicht bemerken, dass sie davon betroffen sind. Der Blutdruck ist die Kraft, die das durch den Körper zirkulierende Blut gegen die Arterienwände aufbringt. Er wird anhand von zwei Werten gemessen. Der erste Wert (der systolische Blutdruck) gibt den Druck an, der in den Blutgefäßen herrscht, wenn das Herz schlägt. Der zweite Wert (der diastolische Blutdruck) gibt den Druck an, der bei ruhendem Herzen zwischen den Schlägen in den Gefäßen herrscht. Normalerweise liegt der Blutdruck unter einem systolischen Wert von 120 und einem diastolischen Wert von 80, ausgedrückt als 120/80 mmHg. Von Hypertonie spricht man, wenn bei mehr als einer Messung ein Blutdruck von über 140/90 mmHg festgestellt wird. Unbehandelt kann chronische Hypertonie lebensbedrohliche Gesundheitsprobleme wie etwa Herzkrankheit, Schlaganfall oder Niereninsuffizienz zur Folge haben. Wenn auch die genaue Ursache einer Hypertonie häufig unbekannt bleibt, so steht die Krankheit doch mit verschiedenen Risikofaktoren in Zusammenhang, z. B. Stress, Alter, Gewicht, Ernährung, in der Familie liegende Krankheiten, Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen, um nur einige zu nennen. DIE FAKTEN AUF EINEN BLICK An Hypertonie leiden gegenwärtig mehr als 1 Milliarde Menschen weltweit. i Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden bis zum Jahr 2025 annähernd 1,6 Milliarden Menschen davon betroffen sein. Von allen Hypertonikern haben etwa 25 Prozent trotz konventioneller Behandlung mit Arzneimitteln einen unkontrollierbaren Bluthochdruck. BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN BEI HYPERTONIE Die Behandlung der Hypertonie ist deshalb so wichtig, weil sich das kardiovaskulär bedingte Sterberisiko mit jeder Zunahme des systolischen Blutdrucks um 20 Punkte verdoppelt. ii Patienten mit Hypertonie werden häufig dazu gedrängt, ihre Lebens- und Essgewohnheiten zu ändern, um Risikofaktoren auszuschalten, etwa durch Gewichtsabnahme, verminderte Natriumzufuhr, Entwöhnung vom Rauchen und regelmäßige körperliche Betätigung. Bei Patienten mit weiter fortgeschrittener Hypertonie reichen diese Änderungen unter Umständen nicht aus. Empfohlen wird daher auch, der für die Hypertonie verantwortlichen Grunderkrankung nachzugehen und den Blutdruck durch eine Arzneimitteltherapie einzustellen. Therapieresistente Hypertonie ist eine Störung, die durch eine Arzneimitteltherapie nicht kontrolliert werden kann. Bei Patienten mit therapieresistenter Hypertonie liegt der systolischen Blutdruck trotz gleichzeitiger Verwendung von mindestens drei Arzneimitteln, darunter mindestens ein Diuretikum (ein Medikament zur Ausschwemmung von Wasser aus dem menschlichen Körper) permanent über 140 mm mmHg. Bis zu 12,8% aller mit Arzneimitteln behandelten Patienten haben eine therapieresistente Hypertonie. St. Jude Medical GmbH Helfmann-Park 1 65760 Eschborn www.sjm.de Medien-Ansprechpartner Astrid Tinnemans Tel.: 06196-77 11 203 [email protected] Da unkontrollierte, therapieresistente Hypertonie ein bedeutender Risikofaktor für die Sterblichkeit ist, sind neue Lösungen zur Behandlung von Hypertoniepatienten, die auf konventionelle Arzneimitteltherapien nicht ansprechen, unverzichtbar. Aus diesem Grund bringt St. Jude Medical mit der so genannten renalen Denervierung ein neues medizintechnisches Verfahren für Patienten auf den Markt, deren Hypertonie durch eine Arzneimittelbehandlung nicht kontrolliert werden kann. WAS IST RENALE DENERVIERUNG? Renale Denervierung ist ein katheterbasiertes Ablationsverfahren, das bei Patienten mit therapieresistenter Hypertonie auf eine nachhaltige Blutdrucksenkung abzielt. Es hat sich gezeigt, dass der systolische Blutdruck durch dieses Verfahren gesenkt werden kann. Über die Leiste wird ein Katheter, über die Bauchschlagader bis zu den Nieren vorgebracht (A). In der Nierenarterie werden über Hochfrequenzstrom bestimmte Zellen im Nervengeflecht verödet (B). © St. Jude Medical GmbH, Der Katheter wird im Rahmen eines minimalinvasiven Eingriffs durch die Femoralarterie 2012 im Oberschenkel eingeführt und in den Nierenarterien positioniert. Von dort aus erzeugt der Arzt mithilfe von Hochfrequenzenergie (HF) mehrere Läsionen, und zwar entlang der sympathischen Nervenbahnen der Niere. Dabei handelt es sich um ein Nervengeflecht, welches das Gehirn, das Herz, Blutgefäße und die Nieren miteinander vernetzt und eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Behandlung der systemischen Hypertonie spielt. Die Läsionen werden erzeugt, um den Blutdruck des Patienten durch eine absichtliche Störung des sympathischen Nervensystems zu senken. Die zentrale Rolle, die das renale sympathische System bei der Regulierung des Blutdrucks spielt, wurde erstmals in den 1930er Jahren demonstriert. Damals fand man heraus, dass eine chirurgische Durchtrennung des sympathischen Nervensystems zu einer erheblichen Blutdrucksenkung führte. Wenn das renale System aktiviert wird, erhöht es die Herzfrequenz und die Kontraktionsfähigkeit sowohl des Herzens als auch der Arterien, was wiederum zu Hypertonie führt. Von ihrem Potenzial her dürfte die renale Denervierung ebenso wirksam sein wie ein chirurgischer Eingriff, jedoch ohne die damit verbundenen Komplikationen. Erst kürzlich bekannt gewordene klinische Daten haben gezeigt, dass die Anwendung der renalen Denervierung den Blutdruck bei Patienten mit therapieresistenter Hypertonie senken iii, iv kann. Nach Auswertung der ersten 30 Tage der von St. Jude Medical gesponserten Studie EnligHTN I zeigen die Daten, dass die renale Denervierung mithilfe des Systems EnligHTN™ von St. Jude Medical zu einer Senkung des systolischen Blutdrucks um durchschnittlich 28 Punkte nach 30 Tagen beiträgt. WAS IST ANDERS AN ENLIGHTN? St. Jude Medical ist ein Vorreiter in der Entwicklung von revolutionären medizinischen Lösungen, die ärztliche Vorgehensweisen weltweit verändern. Die renale Denervierung bietet die Möglichkeit, die gewonnenen Erkenntnisse aus der jahrzehntelangen, erfolgreichen therapeutischen Anwendung von Ablationstechniken bei Herzrhythmusstörungen in eine kurative Behandlungsmethode bei therapieresistenter Hypertonie umzusetzen. Das Ablationssystem EnligHTN ist viel fortschrittlicher ausgelegt als konkurrierende Technologien. Es verwendet für die renale Denervierung ein MehrelektrodenKathetersystem. St. Jude Medical GmbH Helfmann-Park 1 65760 Eschborn www.sjm.de Medien-Ansprechpartner Astrid Tinnemans Tel.: 06196-77 11 203 [email protected] Bei der Anwendung werden mit jeder Katheterplatzierung in Intervallen von 90 Sekunden vier definierte und räumlich gleichmäßig verteilte Ablationen herbeigeführt. Auf diese Weise beschränkt sich das Hantieren mit dem Katheter auf ein Minimum. Auch dürften dadurch besonders zuverlässige und wiederholbare Prozeduren bei kürzerer Anwendungsdauer und geringerer Kontrastmittelund Röntgenexposition (bei Durchleuchtung) möglich werden. Das Ablationssystem EnligHTN von St. Jude Medical hat 2012 das CE-Zeichen mit entsprechender Zulassung erhalten. 1. Kearney PM, et al. Global burden of hypertension: Analysis of worldwide data. Lancet. 2005;365(9455):217-23.. . Lewington S, et al. Age-specific relevance of usual blood pressure to vascular mortality: A meta-analysis of individual data for one million adults in 61 prospective studies. Lancet. 2002;360:1903-13 iii Krum H, et al. Lancet. 2009; 373: 1275-1281. iv Esler MD, et al. Lancet. 2010 Dec 4;376(9756):1903-9. i ii St. Jude Medical GmbH Helfmann-Park 1 65760 Eschborn www.sjm.de Medien-Ansprechpartner Astrid Tinnemans Tel.: 06196-77 11 203 [email protected]