zöliakie und diabetes

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ZÖLIAKIE UND
DIABETES
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Verbreitung im Internet nur mit schriftlicher Genehmigung der Dr. Schär AG.
Text: Dr. Schär Professionals
Layout: zweiblick // design, München
Druck: Athesia
2. Auflage 2014
ZÖLIAKIE UND
DIABETES
1
EINLEITUNG
PROF. DR. SIBYLLE KOLETZKO
Die Zöliakie (früher auch „einheimische Sprue“) ist
eine immunologisch bedingte Erkrankung, ausgelöst durch das Klebereiweiß (Gluten) des Weizens und verwandter Getreide (z.B. Roggen, Dinkel,
Gerste). Betroffen sind nur Personen, die auf ihren
Immunzellen bestimmte Eigenschaften tragen
Prof. Dr.
Sibylle Koletzko
(HLA-Marker), so dass die Immunzellen mit den
Kinderklinik und -poliklinik, Hepatologie/
Gastroenterologie, Dr. v.
Haunersches
Kinderspital, München
im Körper eine Kette von Reaktionen auslösen, die
Eiweißbestandteilen des Glutens reagieren und
zu einer Zerstörung der Darmzotten führt. Dadurch
vermindert sich die Oberfläche der Darmschleimhaut und es können nicht mehr alle Nährstoffe
aufgenommen werden. Im Blut sind bei Zöliakiepatienten sehr spezifische Antikörper nachweisbar,
die gegen ein im Körper weit verbreitetes Eiweiß,
das Enzym Gewebstransglutaminase, gerichtet
sind. So erklärt sich auch, dass nicht nur der Darm,
sondern viele andere Organsysteme wie die Haut,
die Knochen, die Leber und die Fortpflanzungssysteme mitbetroffen sein können. Die Zöliakie
gehört immer noch zu den zehn am häufigsten
übersehenen Krankheiten. Lange galt sie als reine Darmerkrankung und die Diagnostik wurde vor
2
allem bei chronischen Durchfällen mit Zeichen
der Fehlverdauung eingeleitet. Neben Durchfällen
kann die Erkrankung aber auch nur unspezifische
Beschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl, Appetitverlust oder Obstipation mit verlangsamtem Darmtransit verursachen. Unter glutenfreier Kost erholt
sich die Dünndarmschleimhaut und klinische
Beschwerden sowie die für die Zöliakie typischen
Antikörper bilden sich zurück.
Seit langem ist bekannt, dass Kinder und Erwachsene mit einem Typ-1-Diabetes überzufällig häufig
auch an einer Zöliakie erkranken. Während in der
Normalbevölkerung mit einer Zöliakie auf 100 bis
200 Personen zu rechnen ist, liegt die Häufigkeit der
Zöliakie bei Typ-1-Diabetes bei etwa 1 zu 15. Die Ursache dafür liegt in derselben Veranlagung für die
HLA-Gewebsmarker auf den Immunzellen, die sowohl das Risiko für die Zöliakie als auch einen Diabetes erhöhen. Es ist also eine ererbte Eigenschaft,
die das Risiko für beide Erkrankungen erhöht. Dabei kann sich die Darmschädigung vor Ausbruch
des Diabetes entwickeln oder auch erst viele Jahre
3
später. Da die Zöliakie im Gegensatz zum Diabetes
wegen ihrer sehr wechselnden Symptome übersehen wird, gilt seit langem die Empfehlung, dass
Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes zum
Zeitpunkt der Diagnose und dann alle ein bis zwei
Jahre auf die für Zöliakie typischen Antikörper untersucht werden sollten. Wenn die Jugendlichen ausgewachsen sind, also ab ca. 20 Jahren, können die
Abstände für die Kontrollen vergrößert werden. Sind
die Werte im Blut erhöht, sollte die Diagnose immer
durch die Untersuchung von Dünndarmgewebe,
das während einer Magenspielung entnommen
werden kann, bestätigt werden.
Auch wenn kaum oder nur wenige Symptome der
Zöliakie vorliegen, empfiehlt sich bei Nachweis einer
Zottenschädigung am Darm bei Diabetikern eine
glutenfreie Diät. Die unbehandelte Zöliakie birgt das
Risiko, dass die Nahrung verzögert aus dem Magen entleert und die Nährstoffe einschließlich der
Kohlenhydrate nicht zuverlässig resorbiert werden.
Damit erhöht sich das Risiko für eine schlechte
Stoffwechseleinstellung des Diabetes, aber auch
wie bei Nicht-Diabetikern für ein schlechtes Wachstum, eine minderwertige Knochenqualität und andere Gesundheitsprobleme. Eine Ernährungsberatung durch qualifizierte Ernährungsfachkräfte ist bei
diesen Patienten besonders wichtig.
4
INHALT
1 Welcher Zusammenhang besteht zwischen
Zöliakie und Diabetes?
2 Was versteht man unter Diabetes?
6
8
3 Was sind die Symptome und Komplikationen
von Diabetes?
4 Wie diagnostiziert und behandelt man Diabetes?
10
14
5 Was versteht man unter Zöliakie?
16
6 Was sind die Symptome der Zöliakie?
18
7 Wie wird Zöliakie diagnostiziert?
20
8 Und wie behandelt man Zöliakie?
22
9 Diabetes und Zöliakie:
Wie behandelt man beide zusammen?
24
10 Grundsätze einer gesunden Ernährung
28
11 Kohlenhydrate
30
12 Was versteht man unter dem glykämischen Index?
34
13 Wie können Kohlenhydrate berechnet werden?
36
14 Proteine
38
15 Fette
40
16 Vitamine und Mineralstoffe
42
17 Ballaststoffe
44
18 Ballaststoffreiche Produkte von Schär
46
19 Wie erkennt man glutenfreie Lebensmittel?
48
20 Der Lebensmitteleinkauf als Herausforderung
52
21 Dr. Schär
56
22 Schär
58
5
1
WELCHER ZUSAMMENHANG BESTEHT
ZWISCHEN ZÖLIAKIE
UND DIABETES?
ZÖLIAKIE UND DIABETES TRETEN OFT GEMEINSAM AUF.
REGELMÄSSIGE KONTROLLEN UND EINE RECHTZEITIGE
DIAGNOSE SIND WICHTIG.
Zöliakiebetroffene sind häufig von Autoimmunerkrankungen betroffen. An erster Stelle ist hier der
Diabetes Typ 1 zu nennen (insulinabhängiger Diabetes). Diese Krankheit tritt bei 3 - 6 % der Zöliakiebetroffenen auf. Umgekehrt liegt die Häufigkeit
der Zöliakie bei Typ 1 Diabetikern je nach Alter der
Patienten zwischen 3 und 8 %.
Menschen, bei denen die Zöliakie nicht rechtzeitig diagnostiziert wurde und deren Ernährung
lange Zeit glutenhaltige Produkte enthielt, weisen
6
ein höheres Risiko auf, an Diabetes zu erkranken.
Wenn dieser dann tatsächlich auftritt, ist sein
Beginn häufiger durch Ketoazidosen (Stoff wechselentgleisungen), und somit dem Risiko eines
diabetischen Komas, gekennzeichnet.
Ferner wurde beobachtet, dass Zöliakie nicht sel-
Dieselben Urs
eine Lösung füachen und
ausgewogene r beide:
Ernährung glutenfreie
ten auch bei Verwandten ersten und zweiten Grades eines Typ 1 Diabetikers auftritt. Der genetische
Zusammenhang bestätigt sich, da sich sowohl bei
Diabetes als auch bei Zöliakie eine erhöhte Frequenz der so genannten Histokompatibilitätsgene
HLA DQ2 und DQ8 feststellen lassen.
7
2
WAS VERSTEHT MAN
UNTER DIABETES?
BEI DIABETES KANN ZUCKER IM KÖRPER NICHT
MEHR VOLLSTÄNDIG VERWERTET WERDEN.
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselstörung, deren Auftreten mit unterschiedlichsten Faktoren verbunden ist; kennzeichnend ist
in jedem Fall die Veränderung des Glucosestoffwechsels. Ein typisches Symptom ist ein erhöhter
Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) in nüchternem
Zustand.
Diese
Stoff wechselerkrankung
kann
durch ein vollständiges Erliegen der Insulinproduktion in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse
(Diabetes Typ 1) hervorgerufen werden, oder durch
eine Störung dieser Zellen, wodurch weniger Insulin produziert werden kann (Diabetes Typ 2).
In beiden Fällen ist der Diabetiker nicht in der
Lage, den mit der Nahrung aufgenommenen Zucker (die Hauptenergiequelle für unsere Zellen)
entsprechend zu verarbeiten. Durch den Mangel
und/oder die geringe Wirksamkeit des Insulins
8
wird verhindert, dass die Glucose vom Blut in die
Zellen der so genannten „insulinabhängigen“ Gewebe, d.h., vor allem Muskeln und Fett, gelangt.
Ein Teil der Glucose bleibt somit im Blutkreislauf,
wodurch eine Hyperglykämie entsteht.
9
Was ist eigentlich Insulin?
Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, welches in
den Betazellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet wird. Es regelt die Glucosekonzentration im Blut und ist das einzige Hormon das den
Blutzuckerspiegel senken kann.
10
Diabetes Typ 1
Der Diabetes Typ 1 wird durch einen absoluten
Mangel an Insulin verursacht. Die Betazellen produzieren kein Insulin mehr und dadurch kommt
es zu einem Anstieg der Glucose im Blut. In der
Regel tritt der Diabetes Typ 1 im Jugendalter (vor
dem 30. bis 35. Lebensjahr) auf. Die Entstehung
und Entwicklung ist sehr komplex, da diese Erkrankung von genetischen Faktoren (Schäden
der DNA) bestimmt sein kann.
Diabetes Typ 2
Im Gegensatz zum Typ 1 Diabetes steht nicht der
Mangel an Insulin im Vordergrund sondern eine
Insulinresistenz. Dies bedeutet, dass die Zellen
unempfindlich (resistent) auf Insulin reagieren und
der Zucker nicht mehr in die Zellen eingeschleust
werden kann. Häufig sind erbliche Veranlagung,
Übergewicht und Bewegung die Ursache.
11
3
WAS SIND DIE SYMPTOME
UND KOMPLIKATIONEN
VON DIABETES?
DIE SYMPTOME UND KOMPLIKATIONEN SIND
UNTERSCHIEDLICHSTER ART. ALLE KÖNNEN KONTROLLIERT
WERDEN, INDEM MAN DEN BLUTZUCKERSPIEGEL IM
OPTIMALEN BEREICH HÄLT.
Bei einem absoluten oder relativen Mangel an
Insulin oder bei einer Insulinresistenz kann die
Glucose nicht in die Zellen der insulinabhängigen Gewebe gelangen: Dadurch sammelt sich
Glucose im Blut an und führt zu einer Hyperglykämie. Wenn die Zuckerkonzentration im Blut ein
bestimmtes Niveau überschreitet (Nierenschwelle
der Glucose), beginnt der Organismus, den Zucker mit dem Urin auszuscheiden (Glucosurie).
Da Glucose osmotisch aktiv ist und somit die Fähigkeit besitzt, Wasser zu binden, kann die Urinmenge,
die ein Diabetiker mit Hyperglykämie ausscheidet,
ziemlich hoch sein (Polyurie). Selbstverständlich
12
muss der Flüssigkeitsverlust durch eine erhöhte
Zufuhr ausgeglichen werden, daher auch das typisch gesteigerte Durstgefühl (Polydipsie).
Bei einem nicht entsprechend behandelten Diabetes Typ 1 kann es sein, dass die (mit dem Insulinmangel verbundene) Unfähigkeit des Körpers,
die Glucose zu verwerten, dazu führt, dass er
versucht, sich die benötigte Energie aus anderen Quellen, beispielsweise Fetten, zu beschaffen.
Wenn diese im Körper in Glucose umgewandelt
werden, bilden sich jedoch giftige Substanzen
(Ketonkörper), die der Organismus über den Urin
(Acetonurie) oder über die Atmung ausscheidet.
Wenn sich jedoch eine übermäßig große Menge
dieser Toxine im Blut anhäuft, kann dies zu einem
komatösen Zustand führen (Ketoazidose).
Wenn der Diabetes nicht angemessene behandelt
und der Blutzuckerspiegel längerfristig nicht im optimalen Bereich gehalten wird, können zahlreiche
Komplikationen auftreten, die sowohl kleine Gefäße
(Mikroangiopathie) im Bereich der Netzhaut (Retinopathie) und der Nieren (Nephropathie) als auch
große Gefäße (Makroangiopathie) im Bereich des
Gehirns, des Herzens und der unteren Gliedmaßnahmen sowie die Nerven (Neuropathie) betreffen.
13
4
WIE DIAGNOSTIZIERT
UND BEHANDELT
MAN DIABETES?
DIE DIAGNOSE ERFOLGT ÜBER DIE BLUTZUCKERWERTE.
DIE THERAPIE UMFASST ERNÄHRUNG, BEWEGUNG
UND MEDIKAMENTE.
Ein Diabetes kann anhand der bereits erläuterten
Symptomatik diagnostiziert werden, wenn der Blutzuckerwert in nüchternem Zustand (gemessen zu
mindestens zwei verschiedenen Zeitpunkten) höher als 126 mg/dl ist oder wenn ein gelegentlicher
Blutzuckerwert auch in nicht nüchternem Zustand
über 200 mg/dl liegt.
Die Diabetestherapie basiert auf drei grundlegenden Elementen: Ernährung, Bewegung und medikamentöse Behandlung.
14
Bei beiden Diabetestypen (insulinabhängig und
nicht insulinabhängig) ist es außerdem sehr wichtig, dass der Diabetiker und seine Angehörigen
lernen, den eigenen Zustand mittels Selbstkontrolle des Blutzuckerspiegels, der Glucosurie und
der Acetonurie regelmäßig selbst zu überprüfen.
Zusätzlich sollten sie darin geschult werden, die
Therapie in unterschiedlichen Situationen des Alltagslebens anwenden zu können.
Der Blu
spiegel katnznuckerim Alltag ge einfach
und kon messen
werden. trolliert
Ein korrekter Ernährungsansatz, und damit eine
ausgewogene Ernährung, spielt eine sehr wichtige Rolle innerhalb der Therapie.
15
5
WAS VERSTEHT MAN
UNTER ZÖLIAKIE?
ZÖLIAKIE IST EINE DAUERHAFTE UNVERTRÄGLICHKEIT
GEGENÜBER GLUTEN.
Zöliakie ist eine dauerhafte Unverträglichkeit des
Immunsystems gegenüber dem Klebereiweiß Gluten, das sich in vielen Getreidesorten wie Weizen,
Roggen, Gerste, Dinkel, Kamut, Spelt und Triticale
findet. Eine von 100 Personen ist von Zöliakie betrofDer Dünndarm ist mit
Zotten ausgekleidet,
damit Nährstoffe aufgenommen werden
können.
fen. Die Betroffenen dürfen keine Produkte essen,
die glutenhaltiges Getreide enthalten. Bei Kindern
und Erwachsenen mit entsprechender genetischer Veranlagung führt die Aufnahme von glutenhaltigen Lebensmitteln oder solchen, die auch nur
Spuren von Gluten enthalten, zu einer Immunreaktion im Darm. Es kommt zu einer chronischen Entzündung und Rückbildung der Dünndarmzotten
(Atrophie). Die Dünndarmschleimhaut ist mit Zotten
und feinen Ausstülpungen, sogenannten Mikrovilli,
ausgekleidet; sie vergrößern die Oberfläche, über
die Nährstoffe aufgenommen werden. Bei Zöliakiebetroffenen haben sich die Dünndarmzotten und
16
Roggen
Gerste
Weizen
Mikrovilli fast zur Gänze zurückgebildet, wobei die
Dünndarmschleimhaut beschädigt ist. Dadurch
können weniger oder keine Nährstoffe wie Eiweiße,
Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe
aufgenommen werden. Die Folgen sind Unterernährung und Mangelerscheinungen. Dass auch
genetische Faktoren bei der Entstehung der Zöliakie von Bedeutung sind, wird dadurch bestätigt,
dass bei Verwandten ersten Grades im Vergleich
zur allgemeinen Bevölkerung eine zehnfach höhere Zöliakierate beobachtet wird. Die zahlreichen
Gene, die die erbliche Veranlagung steuern, sind
jedoch noch nicht alle erforscht.
17
6
WAS SIND DIE SYMPTOME
DER ZÖLIAKIE?
BEI KINDERN UND ERWACHSENEN KÖNNEN
UNTERSCHIEDLICHE SYMPTOME AUFTRETEN.
Die Symptome der Zöliakie können sehr verschieden
sein, treten manchmal jedoch auch gar nicht auf.
Zöliakie äußert sich durch Symptome im Darmbereich und/oder außerhalb des Darmbereichs und
können von Person zu Person unterschiedlich
sein und auch davon abhängen, in welchem Alter
die Krankheit auftritt.
Bei Kindern überwiegen in der Regel Symptome
im Darmbereich (Durchfall, Blähungen). Außerdem
treten vermehrt Wachstumsstillstand und Gewichtsverlust auf. Bei Jugendlichen kommt es neben Symptomen im Darmbereich häufig zu einer
verzögerten Pubertät, während bei Erwachsenen
nicht selten auch Symptome in Bereichen außerhalb des Darms auftreten, wie zum Beispiel Blutarmut aufgrund von Eisenmangel, Kalziummangel,
18
niedrige Cholesterin- und Triglyceridwerte, sowie
Dermatitis Herpetiformis Duhring. All diese Symptome können jedoch mitunter auch gar nicht oder
in nicht deutlich wahrnehmbarer Form auftreten:
Dies ist bei der atypischen oder sogar der stummen Zöliakie häufig der Fall, was eine korrekte und
rechtzeitige Diagnose extrem erschwert.
19
7
WIE WIRD ZÖLIAKIE
DIAGNOSTIZIERT?
DURCH SEROLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN, DIE
DURCH EINE DARMBIOPSIE BESTÄTIGT WERDEN.
Es gibt einige einfache Laboruntersuchungen,
die richtungsweisend für die Diagnose sind.
Dies sind serologische Untersuchungen mit
hoher Sensitivität und Spezifität, welche die Bestimmung der Anti-Transglutaminase-Antikörper
(Anti-tTG) vom Typ IgA beinhalten. Es handelt sich
hierbei um einen sehr zuverlässigen und automatisierten Bluttest.
Eine andere Möglichkeit ist der Nachweis von AntiEndomysium-Antikörpern (EMA). Wenn der Test auf
diese Antikörper positiv ausfällt, wird mittels Biopsie eine Gewebeuntersuchung der Dünndarmschleimhaut vorgenommen. Die Dünndarmbiopsie
ist notwendig, um eine sichere und fundierte Diagnose stellen zu können.
20
21
8
UND WIE BEHANDELT
MAN ZÖLIAKIE?
MIT EINER AUSGEWOGENEN UND GLUTENFREIEN
ERNÄHRUNG.
Die zurzeit einzige Therapie bei Zöliakie besteht
in einer glutenfreien Ernährung. Dabei muss
darauf geachtet werden, dass man auf alle Lebensmittel verzichtet, die aus glutenhaltigen Getreidesorten hergestellt werden. Die Menge an
Gluten spielt dabei keine Rolle, denn auch geringste Glutenmengen bzw. Glutenspuren können Schäden verursachen, auch wenn es nicht
immer und nicht bei allen Betroffenen dadurch
unmittelbar zu Beschwerden kommt.
Langfristig gesehen kann die Darmschleimhaut
erneut in Mitleidenschaft gezogen werden, ohne
dass sich offensichtliche Symptome zeigen.
22
Wird die glutenfreie Ernährung korrekt und bewusst eingehalten, erzielt sie sofort positive Wirkungen: Die klinischen Symptome klingen ab, die
serologischen Werte und die Struktur der Darmschleimhaut normalisieren sich, das allgemeine
Wohlbefinden bessert sich und etwaige Mangelerscheinungen klingen allmählich ab.
23
9
DIABETES UND ZÖLIAKIE:
WIE BEHANDELT MAN
BEIDE ZUSAMMEN?
MEDIKAMENTE UND BEWEGUNG IN VERBINDUNG MIT EINER
AUSGEWOGENEN GLUTENFREIEN ERNÄHRUNG.
Die Diabetestherapie bei Zöliakiepatienten basiert
auf einigen grundlegenden Elementen: kontrollierte und streng glutenfreie Ernährung mit regelmäßigen Mahlzeiten, medikamentöse Behandlung
und Bewegung.
Die lebenslange Einhaltung einer glutenfreien Ernährung mit gleichzeitiger Behandlung des Diabetes scheint schwierig, ist aber in Wirklichkeit viel
unkomplizierter als man meinen möchte. Neuesten
Erkenntnissen hinsichtlich der Ernährungsrichtlinien von Diabetes zufolge ist nämlich eine viel „lockerere“ Ernährungsweise möglich, als es noch
bis vor einigen Jahren der Fall war: Während eine
Diabetesdiät früher sehr strikt war und den ausdrücklichen Verzicht auf praktisch alle einfachen
24
Zucker vorschrieb, entsprechen die heute einzuhaltenden Ernährungsrichtlinien zeitgemäßen Konzepten. Diese sind aus Studien über die Ernährung
des Menschen hervorgegangen und ähneln den
allgemeinen Empfehlungen für eine ausgewogene
und abwechslungsreiche Ernährung.
Die Diät
Heute versteht man unter Diät vor allem eine qualitativ und quantitativ überlegte Form des Essens,
die auf die Ernährungsbedürfnisse des Einzelnen
abgestimmt ist. Eine entsprechende Planung der
Mahlzeiten fördert zweifelsohne die Glucosebalance im Tagesverlauf und trägt dazu bei, plötzliche Schwankungen des Blutzuckerspiegels zu
vermeiden. Daher werden nicht nur drei Haupt-
25
mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen und Abendessen), sondern auch kleine Zwischenmahlzeiten
empfohlen. Mit Hilfe des Arztes und des Ernährungsberaters kann unter Berücksichtigung der
persönlichen Lebensumstände des Diabetikers –
gleich ob Kind oder Erwachsener – seines Lebensstils und des zu injizierenden Insulintyps ein
Speiseplan mit entsprechenden Lebensmitteln
und Essenszeiten aufgestellt werden. Nach der
Ernährungsberatung soll der Diabetiker möglichst gut selbst zurechtkommen.
Die Schwierigkeit für einen Diabetiker mit Zöliakie
besteht sicherlich darin, gleichzeitig eine strenge
glutenfreie Ernährung befolgen zu müssen. Allerdings ist zu bedenken, dass es viele von Natur
aus glutenfreie Lebensmittel gibt. Darüber hinaus
bieten die auf diesen Bereich spezialisierten Unternehmen ein sehr breitgefächertes Angebot an
glutenfreien Lebensmitteln, die auch für Diabetiker geeignet sind. Ein richtiges Ernährungsverhalten zeichnet sich dadurch aus, dass man alle
bewussten und/oder unbewussten Diätfehler und
Kontaminationen mit glutenhaltigen Produkten im
Alltag ausnahmslos vermeidet.
26
Ein normales Leben
Es ist bestimmt nicht leicht, die bei Diabetes in
Kombination mit Zöliakie vorgeschriebenen Ernährungsrichtlinien einzuhalten und dabei auch
noch eine pharmakologische Therapie zu befolgen: Man kann sich aber damit trösten, dass die
Mühe mit der großartigen Möglichkeit belohnt
wird, ein praktisch normales Leben bei guter Gesundheit führen zu können.
Die Einhaltung der glutenfreien Ernährung zeigt
sich daran, dass sich das Gewicht innerhalb von
12 Monaten nach der Diagnose deutlich normalisiert. Gleichzeitig verbessert sich die Stoff wechsellage, was sich an einer Reduktion des Glykohämoglobins (HbA1c) ablesen lässt.
27
10
GRUNDSÄTZE EINER
GESUNDEN ERNÄHRUNG
REGELMÄSSIGE MAHLZEITEN, VIEL BEWEGUNG UND
AUSREICHENDE FLÜSSIGKEITSZUFUHR.
Die Ernährungspyramide steht für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Sie stellt die
verschiedenen Lebensmittelgruppen dar; jede
dieser Gruppen sollte in der persönlichen Ernährung proportional zur Größe des jeweiligen
Segments der Pyramide vertreten sein.
Im Folgenden werden die Funktionen der einzelnen Nährstoffe erklärt, die in den Lebensmitteln enthalten sind.
Tipp!
Vielfalthslung
Abwec ung
Beweg
28
Fette, Öle, Süßigkeiten
Fleisch, Fisch, Eier,
Milch und Milchprodukte
Getreide, Kartoffeln,
Hülsenfrüchte
Obst und Gemüse
Bewegung und
Flüssigkeit
29
11
KOHLENHYDRATE
KOHLENHYDRATE UND ZUCKER SIND UNSER TREIBSTOFF.
Bei einer gesunden Ernährung stellen Kohlenhydrate die Hauptenergiequelle (4 kcal/g); sie dürfen
zwischen 50 und 55 % des täglichen Kalorienbedarfs ausmachen.
Kohlenhydrate sind deshalb so wichtig, weil sie
vom Organismus einfach und ohne Anfall von
Stoff wechselabfällen aufgenommen und verwendet werden können, wodurch eine ausreichende
Versorgung der Zellen mit Glucose und Energie
gewährleistet ist.
Kohlenhydrate befinden sich in glutenfreien Getreidesorten wie Reis, Mais und Buchweizen, in
Obst und Gemüse bzw. Hülsenfrüchtesorten wie
Erbsen, Saubohnen, Kichererbsen, Bohnen, Soja
und Kartoffeln. Doch nicht alle Kohlenhydrate
sind gleich, dies ist besonders für Diabetiker von
Bedeutung. Unterschieden wird zwischen Stärke,
Ballaststoffen und Zucker. Durch den langketti-
30
Reis
Mais
Buchweizen
Erbsen
Saubohnen
Kichererbsen
Sojabohnen
Kartoffeln
gen Aufbau der Stärke dauert die Aufspaltung in
Glucose länger und diese wird langsamer in die
Blutbahn aufgenommen. Die besten Stärkelieferanten sind Hülsenfrüchte, die sich auch durch
einen hohen Anteil an wasserlöslichen Ballaststoffen auszeichnen, die – wie wir später noch
erfahren werden – in der Ernährung eine äußerst
wichtige Rolle spielen.
31
Der Anstieg des Blutzuckerspiegels als physiologische Folge der Aufnahme von Kohlenhydraten
hängt vom Typ der verzehrten Kohlenhydrate ab:
So werden einfache Zucker viel schneller aufgenommen als komplexe Zucker. Gleichzeitig
schwankt der Blutzuckerspiegel je nachdem, ob
die Zucker alleine verzehrt werden oder Teil einer gemischten, ballaststoffreichen Mahlzeit sind,
da Ballaststoffe die Aufnahme verzögern. Bei gemischten Mahlzeiten begünstigt zudem eine überwiegende Verwendung von Lebensmitteln mit
niedrigem glykämischen Index (siehe Seite 35) die
Kontrolle des Blutzuckerspiegels.
Die Zufuhr von einfachen Zuckern, die rasch
aufgenommen werden, ist entsprechend einzuschränken und sollte nicht mehr als 10 % der
täglichen Kalorienaufnahme ausmachen. Bis vor
wenigen Jahren war der Glucoseanteil bei Diabetes ausschließlich auf stärkehaltige Lebensmittel
eingeschränkt, einfache Kohlenhydrate waren
gänzlich ausgeschlossen. Als ausdrücklich verboten galten Saccharose, also Haushaltszucker,
und damit alle Süßigkeiten. Das ging soweit, dass
dieser Grundsatz im Konzept der Diabetesdiät
32
völlig überbetont wurde, und das Problem der allgemeinen Energieversorgung sowie der Menge
und der Qualität der Kohlenhydrate kaum berücksichtigt, wenn nicht gar ignoriert wurde.
Mittlerweile wurde die Aufnahme von einfachen
Zuckern bei Diabetespatienten relativ liberalisiert,
insbesondere im Rahmen einer gemischten und
besonders ballaststoffreichen Mahlzeit.
33
34
12
WAS VERSTEHT
MAN UNTER DEM
GLYKÄMISCHEN INDEX?
DEN ANSTIEG DES BLUTZUCKERSPIEGELS NACH DER
AUFNAHME EINES LEBENSMITTELS.
Der glykämische Index (GI) eines Lebensmittels
zeigt im Wesentlichen den Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Verzehr von Lebensmitteln die
50 g Kohlenhydrate enthalten, im Vergleich zum
Anstieg infolge des Verzehrs von Weißbrot, dessen GI als Referenz Lebensmittel mit 100 festge-
Glykämisch
hoch > 7er Index:
mittel 56 0
niedrig < 5 – 69
5
legt ist. Der GI eines Lebensmittels vermittelt also
einen Eindruck davon, wie sehr ein Lebensmittel
den Blutzuckerspiegel im Vergleich zu Weißbrot
als Referenznahrungsmittel ansteigen lässt. Der GI
der Schär Pasta Bontà d‘Italia liegt bei 48,1 und ist
damit als niedrig einzuschätzen.
35
13
WIE KÖNNEN
KOHLENHYDRATE
BERECHNET WERDEN?
KOHLENHYDRATEINHEITEN BZW. BROTEINHEITEN
ERLEICHTERN DIE BERECHNUNG DER KOHLENHYDRATE
IM ALLTAG UND DEN AUSTAUSCH VON LEBENSMITTELN
BEI IHRER SPEISEPLANGESTALTUNG.
Da vor allem Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel
beeinflussen, müssen die aufgenommen Kohlenhydratmengen richtig eingeschätzt werden.
Um diese Berechung der Kohlenhydrate in den
einzelnen Lebensmitteln zu erleichtern gibt es
Hilfsgrößen, die sogenannten Schätzeinheiten: BE
(Broteinheiten) und KHE (Kohlenhydrateinheiten).
Eine Broteinheit entspricht 12 g Kohlenhydraten
und eine KHE entspricht 10 - 12 g Kohlenhydraten.
Die BE bzw. KHE helfen Diabetikern die Insulin
spritzen müssen, den Kohlenhydratanteil von Lebensmitteln einzuschätzen und zu den jeweiligen
Mahlzeiten die richtige Menge an Kohlenhydraten
zu verzehren, bzw. den Kohlenhydratgehalt auf
die Insulindosis abzustimmen. Die Menge der
36
in bestimmten Lebensmitteln enthaltenen Kohlenhydrateinheiten oder Broteinheiten kann aus
Kohlenhydratausstauschtabellen die im Handeln
erhältlich sind abgelesen werden. Die Kohlenhydrataustauschtabellen erleichtern die Berechnung
der Kohlenhydrate im Alltag und den Ausstausch
von Lebensmitteln bei der Speiseplangestaltung:
zum Beispiel wenn man anstatt einer definierten
Menge an glutenfreien Nudeln lieber einmal glutenfreies Brot essen möchte.
DIE KHE BZW. BE EINIGER SCHÄR PRODUKTE
Schär Produkte
Cereal Flakes
Crunchy Müsli
Digestive Choc
Knusperbrot
Crackers
Grissini
Salinis
Cereal Bar
Spaghetti, Penne, Fusilli
Backstuben Express Mehrkorn
Fette Biscottate Cereali
Ciabatta Rustico
Landbrot
1 BE =
kcal/100 g
1 KE =
13 g
20 g
18 g
14 g
15 g
15 g
16 g
20 g
15 g
30 g
16 g
30 g
27 g
380 kcal
428 kcal
520 kcal
380 kcal
420 kcal
420 kcal
503 kcal
505 kcal
365 kcal
224 kcal
394 kcal
224 kcal
230 kcal
11 g
17 g
15 g
12 g
13 g
13 g
13 g
17 g
13 g
25 g
13 g
25 g
23 g
37
14
PROTEINE
PROTEINE SIND LEBENSWICHTIG FÜR AUFBAU
UND ERHALT VON GEWEBEN.
Proteine sollten 10 - 20 % der täglichen Kalorienration liefern, was einer Menge von ca. 0,8 - 1,2 g/kg
des idealen Körpergewichts entspricht. Proteine
sind unentbehrlich für die Gewährleistung sämtlicher im Körper ablaufender Wachstums- und Entwicklungsprozesse.
Sie sind in allen Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch,
Eier) und in einigen pflanzlichen Lebensmitteln
wie Hülsenfrüchte (Soja, Lupinensamen, Erbsen,
Bohnen) enthalten.
Die biologische Wertigkeit dient als Maß dafür, mit
welcher Effizienz ein Nahrungsprotein in körpereigenes Eiweiß umgebaut werden kann und kennzeichnet somit die Verfügbarkeit der essentiellen
Aminosäuren.
38
39
15
FETTE
FETTE SIND WICHTIG, ALLERDINGS SOLLTE MAN
AUF QUALITÄT UND MENGE ACHTEN.
Fett ist einer unserer Hauptnährstoffe und spielt
eine wichtige Rolle für eine gesunde Ernährung,
sofern es in der richtigen Menge und Qualität aufgenommen wird. So liefern Fette nicht nur Energie (9 kcal/g), sondern auch essentielle Fettsäuren
(Omega-6 und Omega-3) und fördern die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Andererseits stellt ein erhöhter Verzehr von Fetten einen
Risikofaktor für Übergewicht und Herzkreislauferkrankungen dar.
40
Der Anteil an Fett sollte maximal 30 % der Gesamtkalorienzufuhr, die man pro Tag aufnimmt, ausmachen. Dabei sollte man pflanzliche Fette tierischen
Fetten vorziehen, da letztere reich an gesättigten
Fettsäuren und Cholesterin sind.
Auch die Menge an Fetten in Lebensmitteln gilt
es zu beachten, die in sichtbarer Form (Butter, Fett
des Schinkens, des Steaks usw.), aber auch in versteckter Form (Fett im Käse) vorkommen. Dabei
sollte man vor allem Fisch, magere Fleischsorten
und fettärmere Käsesorten bevorzugen.
Ideal sind Fette, die mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Dies sind zum einen pflanzliche
Öle aus Mais, Sonnenblumen und Raps, zum anderen fettreiche Seefische (Sardinen, Sardellen,
Makrelen). Ebenfalls empfehlenswert sind Öle mit
einfach ungesättigten Fettsäuren, beispielsweise
Oliven-, Sesam- und Erdnussöl.
41
16
VITAMINE UND
MINERALSTOFFE
EINE REGELMÄSSIGE ZUFUHR VON VITAMINEN UND
MINERALSTOFFEN IST WICHTIG.
Vitamine sind vor allem in pflanzlichen und tierischen, fettlösliche Vitamine auch in fettreichen
Lebensmitteln enthalten. Zusammen mit den Mineralstoffen tragen sie zu wichtigen Stoff wechselprozessen bei.
Bei Zöliakiebetroffenen ist (vor allem in der akuten Phase bzw. nach der Diagnosestellung, wenn
diese lebenswichtigen Nährstoffe wegen der
Zottenatrophie nicht aufgenommen werden können) nicht selten ein Mangel an Vitaminen und
Mineralstoffen (Vitamin A, B12, D, E, K, Folsäure,
Eisen und Kalzium) festzustellen. Ein solcher Mangel muss ausgeglichen werden, hauptsächlich
durch die Aufnahme von Lebensmitteln, die reich
an diesen Stoffen sind, oder aber auch – nach
ärztlicher Empfehlung – mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln.
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Diabetes ist eine Krankheit mit erhöhtem oxidativen Stress; daher ist es ratsam, den Verzehr von
Lebensmitteln zu erhöhen, die reich an Antioxidantien sind, z.B. Obst, Gemüse und Olivenöl.
VITAMINE UND MINERALSTOFFE:
EIN ÜBERBLICK ÜBER DIE WICHTIGSTEN LEBENSMITTELQUELLEN
Vitamin A
Leber, gelbes Gemüse und Obst, Eier, Milchprodukte
Vitamin B12
Fleisch (rotes und weißes Fleisch, auch Leber), Fisch, Eier,
Milch und Milchprodukte
Vitamin D
Leber, Milch und Milchprodukte, Eigelb
Vitamin E
Erdnussöl, Butter, grünes Blattgemüse, Nüsse, Mandeln,
Erdnüsse
Vitamin K
Grünes Gemüse, Kohlgemüse, Milchprodukte
Folsäure
Getrocknete Hülsenfrüchte, Eier, Leber, grünes Blattgemüse
Eisen
Eigelb, Schalentiere, Fleisch, getrocknete Hülsenfrüchte,
erlaubte Vollkorngetreidesorten
Kalzium
Milch, Milchprodukte, grünes Blattgemüse, getrocknete
Hülsenfrüchte, Schalentiere
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17
BALLASTSTOFFE
BALLASTSTOFFE SIND WICHTIG FÜR DIE
STOFFWECHSELREGULIERUNG.
Gute Ballaststoffquellen sind Getreide und Getreideprodukte,
Hülsenfrüchte,
Gemüse
und
Obst. Ballaststoffe an sich haben keinen Nähroder Energiewert, da unser Organismus sie nicht
verdauen kann. Dennoch sind sie äußerst wichtig für die Regulierung von verschiedenen Stoffwechselfunktionen des Organismus. Sie werden
vor allem von komplexen Kohlenhydraten geliefert, die nicht direkt vom Organismus verwertet
werden können. Ernährungsgesellschaften empfehlen für Erwachsene eine Aufnahme von mindestens 30 g Ballaststoffen pro Tag.
Einige dieser Ballaststoffe (Zellulose, Hemizellulose
und Lignin) lösen sich in Wasser nicht auf. Diese
so genannten „nicht wasserlöslichen“ Ballaststoffe
fördern die Darmperistaltik und können daher bei
Verstopfung helfen. Andere Ballaststoff typen, die
hingegen in Wasser gelöst werden können und
daher „wasserlöslich“ genannt werden, spielen vor
44
allem bei der Ernährung eines Diabetikers eine
wichtige Rolle. Es handelt sich hierbei um Pektine, pflanzliche Gummis und Schleimstoffe, die in
Wasser resistente Gele bilden, welche wiederum
die Aufnahme von Fetten und Zuckern reduzieren
und verlangsamen. Außerdem sind wasserlösliche
Ballaststoffe eine essentielle Nährquelle für eine
gesunde Darmflora, die eine sehr wichtige Rolle
bei Immunprozessen spielt. Diese Stoffe haben somit eine sogenannte „prebiotische“ Funktion. Nicht
wasserlösliche Ballaststoffe sind vor allem in den
glutenfreien Vollkorngetreidesorten und in Gemüse enthalten. Wasserlösliche Ballaststoffe kommen
in Hülsenfrüchten, Obst (z.B. in Äpfeln) und in manchen Pflanzen vor, wie z.B. Psyllium (Flohsamen).
45
18
BALLASTSTOFFREICHE
PRODUKTE VON SCHÄR
EIN KOMPLETTES SORTIMENT LECKERER PRODUKTE FÜR
DIE TÄGLICHE ZUFUHR AN BALLASTSTOFFEN.
Schär bietet ein breit gefächertes Sortiment an
Produkten für eine glutenfreie, gesunde und ballaststoffreiche Ernährung. Angefangen bei dem
Schär Brot Mix (Mix B) und dem Brot mix dunkel für
viele, leckere Brotrezepte. Die richtige Zufuhr von
Ballaststoffen liefern zum Beispiel unsere Meisterbäcker Brote in den Sorten Vital, Mehrkorn und
Classic. Sie bestehen aus Sauerteig und enthalten Sonnenblumenkerne, Leinsamen sowie Hirseund Sorghummehl.
46
Als Frühstück oder Zwischenmahlzeit bieten die
Cereal Flakes von Schär viele Ballaststoffe in Kombination mit anderen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Somit sind sie ideal, um den Körper
jeden Morgen mit den Substanzen zu versorgen,
die zur Regulierung der Stoff wechselfunktionen
benötigt werden. Aus dem gleichen Grund leisten
auch der Cereal Bar das Vollkornbrot mit Buchweizenschrot und Sonnenblumenkerne und der
Cereal Bisco ein Cerealienkeks mit Kastanienflocken einen wichtigen Beitrag im Rahmen einer
gesunden Ernährung.
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19
WIE ERKENNT
MAN GLUTENFREIE
LEBENSMITTEL?
GLUTENFREIE LEBENSMITTEL SIND AN DER
AUFSCHRIFT „GLUTENFREI“ UND/ODER DEM SYMBOL DER
DURCHGESTRICHENEN ÄHRE LEICHT ZU ERKENNEN
Die Identifizierung „riskanter“ Lebensmittel wurde
durch eine, im Jahr 2005 erlassene Rechtsvorschrift der Europäischen Union bezüglich der Etikettierung vereinfacht: Herstellerfirmen müssen
nun deklarieren, ob ihr Produkt Gluten als Zutat enthält, selbst dann, wenn es geringste Mengen sind.
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Internationales Symbol für
glutenfreie Lebensmittel
Die bewusste oder unbeabsichtigte Aufnahme
von Spuren von Gluten verursacht zwar oft keine
sofortigen Beschwerden, kann aber langfristig wegen der Gefahr einer fortdauernden Darmentzündung schädlich sein. Es ist daher wichtig, bei der
Auswahl der Lebensmittel und beim Essen immer
Vorsicht zu üben, ohne jedoch in Panik zu geraten
oder sich psychisch unter Druck zu setzen, diese
Verhaltensweisen sind gänzlich ungerechtfertigt.
Glutenfr
von Schäreisie Produkte
handel, in nd im FachLebensmitteReformhäusern,
und dm-D leinzelhandel
erhältlich. rogeriemärkten
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Lebensmittel ohne Gluten
Es gibt zahlreiche Lebensmittel, die von Natur
aus glutenfrei sind und bedenkenlos verzehrt
werden können: Reis, Mais, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Buchweizen, Maniok, Tapioka, Teff, Kastanien, Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier,
pflanzliche Öle, Gemüse und Obst. Im Handel ist
außerdem ein breit gefächertes Sortiment mit
glutenfreien Produkten für Zöliakiebetroffene erhältlich (Mehle, Brot, Teigwaren, Kekse, Cerealien
usw.), die man am Symbol der „durchgestrichenen Ähre“ und/oder der Aufschrift „gutenfrei“ auf
der Verpackung erkennt: Dies garantiert, dass die
Produkte kein Gluten enthalten.
Riskante Lebensmittel
Riskant sind jene Nahrungsmittel, die Gluten oder
Weizen als Zutat oder Zusatzstoff enthalten können. Zum Beispiel Fertiggerichte, Wurstwaren, Sojasaucen, Süßigkeiten, Eis. Bei diesen Lebensmitteln ist es besonders wichtig die Zutatenangaben
auf den Verpackungen genau zu lesen. Riskant
sind auch jene Lebensmittel, die möglicherweise
während der Herstellung mit Gluten kontaminiert
worden sind.
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Verbotene Lebensmittel
Absolut zu vermeiden sind alle Lebensmittel, die
Zutaten aus Weizen enthalten, einschließlich Dinkel, Kamut, Gerste und Roggen.
Ist Hafer glutenfrei?
Hafer spielt eine besondere Rolle in der Ernährung von Zöliakiebetroffenen und war in den
vergangenen Jahren immer wieder Gegenstand
von Diskussionen. Lange Zeit galt Hafer als verbotenes Lebensmittel, da nach seinem Verzehr
bei Zöliakiebetroffenen häufig die typischen Beschwerden auftraten. Heute ist bekannt, dass die
Beschwerden auf die Kontamination (Verunreinigung) des Hafers mit anderen glutenhaltigen
Getreidesorten zurückzuführen ist. In verschiedenen Studien konnte aufgezeigt werden, dass
glutenfreier Hafer in einer kontrollierten Menge
(bis max. 50 g/Tag) für die meisten Betroffenen
verträglich ist.
51
20
DER LEBENSMITTELEINKAUF ALS
HERAUSFORDERUNG
REGELN UND TIPPS ERLEICHTERN
DIE KAUFENTSCHEIDUNG.
Der Einkauf kann sich für Zöliakiebetroffene besonders zu Beginn schwierig gestalten. Aber
bei Beachtung einiger einiger Tipps wird auch
der glutenfreie Einkauf schnell zur unkomplizierten Routine.
52
Nicht immer ist auf den ersten Blick zuerkennen,
ob ein Lebensmittel glutenfrei ist oder nicht. Daher ist es wichtig, dass sie sich besonders am
Anfang Zeit für Ihren Einkauf nehmen um genau
die Zutatenlisten zu lesen. Rezepturen können
sich verändern, daher ist es von Bedeutung,
dass sie auch die Etiketten von Produkten lesen, die sie regelmäßig einkaufen. Sollte Ihnen
eine Zutat unbekannt erscheint, legen Sie das
Produkt lieber zurück. Doch nicht immer, wenn
vermeintlich Gluten aufgeführt ist, ist Gluten tatsächlich enthalten. Pflanzliches Öl ist beispielsweise immer glutenfrei auch wenn es sich um
Öle aus glutenhaltigen Getreidesorten handelt.
Stärke, die Gluten enthält muss in den Ländern
der EU entsprechend gekennzeichnet werden.
Ist nur „Stärke“ oder „modifizierte Stärke“ genannt,
muss diese glutenfrei sein.
Eine weitere große Hilfe bei Ihrem Einkauf bieten
die Informationen der Zöliakiegesellschaft des jeweiligen Landes. Teilweise bieten sie detaillierte
Lebensmittellisten für den täglichen Einkauf an.
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54
Einige Hygienehinweise für die Küche
Auch bei der Essenszubereitung zu Hause sollte
man ein wenig aufpassen, damit nicht grobe Fehler passieren. Hierzu gehört z.B. das Kochen von
glutenfreier Pasta in dem vorher für herkömmliche
Pasta verwendeten Wasser, die Verwendung von
mit Gluten „verunreinigtem“ Bratfett oder aber ein
unzureichendes Reinigen von Küchengeräten und
Arbeitsflächen.
Um auch außer Haus vollkommen sicher zu gehen, muss das Personal von Schule, Kindergarten,
Mensa und Kantine direkt von den Eltern des zöliakiebetroffenen Kindes bzw. vom Zöliakiebetroffenen
selbst entsprechend eingewiesen werden.
Außerdem gibt es Restaurants, die einen garantiert glutenfreien Küchenservice anbieten, um Zöliakiebetroffenen ein aktives und erfülltes Leben in
Gesellschaft zu ermöglichen.
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21
DR. SCHÄR
GLUTENFREIE LEBENSMITTEL:
SICHER, LECKER UND INNOVATIV.
Innovative Problemlösungen für Menschen zu
schaffen, die auf eine glutenfreie Ernährung angewiesen sind: So lautet seit über 30 Jahren das
Credo des Unternehmens Dr. Schär. Als Pionier
und unumstrittener europäischer Marktführer im
Bereich glutenfreier Nahrungsmittel hat das Unternehmen ein breites Sortiment an konventionellen und tiefgekühlten Produkten ohne Gluten
aufgebaut, die nicht nur qualitativ hochwertig, absolut sicher und innovativ sind, sondern auch hervorragend schmecken. Vertrieben werden diese
Produkte weltweit.
Um der Herausforderung gerecht zu werden,
gesunde Ernährung für Zöliakiebetroffene, geschmackvolles Essen und eine höchstmögliche Sicherheit und Qualität in Einklang zu bringen, hat Dr.
Schär schon sehr früh in die Forschung investiert
und eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung aufgebaut. Die von Experten dort gewonne-
56
nen wissenschaftlichen Erkenntnisse fließen – zusammen mit Ergebnissen aus der Marktforschung
und dem ständigen Dialog mit Kunden und Konsumenten – in die Produktentwicklung ein. Nur so ist
es möglich, stets am Puls der Zeit zu bleiben und
den Zöliakiebetroffenen kontinuierlich hochattraktive innovative Produkte zur bestmöglichen Lösung
ihres Ernährungsproblems anzubieten.
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22
KÜMMERT SICH SEIT 30 JAHREN
NACHHALTIG UM ZÖLIAKIEBETROFFENE.
Seit über 30 Jahren kümmert sich Schär nachhaltig darum, dass Menschen mit Glutenunverträglichkeit überall in Europa ein unbeschwertes
und genussvolles Leben führen können: mit der
größten Auswahl an hochwertigen, glutenfreien
Produkten mit kontrollierten Zutaten für höchste
Sicherheit und Genussqualität. Schär Produkte
sind in Reformhäusern, Drogerien und im Lebensmittelhandel erhältlich.
Die Kompetenz von Schär in Sachen Zöliakie geht
aber weit über die Produktpalette hinaus: EuropaESSEN?
Unbeden klich
Riskant
genau lesen!
Buchweizen,
Mais, Reis, Hirse,
JohannisQuinoa, Amaranth,
Tapioka, Maniok,
brotkernmehl,
Getreide
(z. B. KartoffelFertigprodukte
elchips, Puffreis
püree), Kartoff
Kartoffeln, Kastanien
die KontaminatiAchten Sie auf
beGetreide – zu
onsgefahr bei
mit
Diätprodukte
vorzugen sind
Kennzeichnung
entsprechender
Nüsse
Alle Früchte und
glutenhaltig
Gerste, Roggen,
Weizen, Hafer,
Triticale, Emmer,
Dinkel, Spelt,
Bulgur,
Kamut, Grünkern,
Couscous
Backwaren,
Alle Teigwaren,
usw. die aus
Flocken, Müsli,
hergediesen Getreidesorten
stellt werden
hies
Smoothies
Kandierte Früchte,
Obst
Alle Gemüsesorten
Hülsenfrüchte
Gemüse
und
Sahne
Milch, Naturjoghurt,
Ricotta,
Frischkäse wie
Mozzarella
Mascarpone,
Milchprodukte
Gemüsefertiggeric
hte
Puddings, fertige
Cremes und
chte mit
Fertiggerichte
Milchshakes,
elzkäse
Schmelzkäse
Milch oder Käse,
Parmesan
Fischsorten,
Alle Fleisch- und
Ei
Fleisch, Fisch
und Ei
Fette, Gewürze,
Soßen und
Backzutaten
und
Süßigkeiten
Süßungsmittel
Butter, Margarine,
Pfl anzenöle,
reine Gewürze,
Schmalz, Essig,
Salz, Pfeffer
Honig, Zucker
ke wie Cola
Erfrischungsgeträn
Bohnenkaffee,
und Limonaden,
Getränke
me RohWurstwaren (Ausnahme und
hte
schinken), Fertiggerichteoder
ch
Fleisch
Fertigsoßen mit
Fisch
ßen,
Sojasoßen,
Fertigsoßen,
n, Brühwürfel,
Gewürzzubereitunge
ackpulver
z. B. Backpulver
Backzutaten,
ons, Kakao,
Bonbons,
Schokolade,
Eis, Kaugummi
n für Frappé,
Fertigmischungen
ffen
Zusatzstoffen
mit Zusatzstoff
Kakao, Säfte
und
Tee, reine Fruchtsäfte Wein,
Prosecco,
Nektar, Sekt,
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Verboten
Zutatenliste
glutenfrei
ter bei der Diagnose und Ernährungsbe-
Bemehltes Trockenobst
gluGemüse und
Gerichte mit
paniertes
tenhaltigem Getreide,
Gemüse
oder bemehltes
ratung von Zöliakiebetroffenen. Betroffenen
glutenhaltigem
Joghurt mit Malz,
Keksen
Getreide oder
paniert,
Fisch oder Fleisch
mit glutenhaltigen
bemehlt oder
Bratrollmöpse
Soßen, Bratheringe,
gibt Schär Hilfestellung mit zahlreichen In-
Sauce Béchamel
glutenhaltigen
Schokolade mit
Cerealien
oder
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Veranlagung leiden weltweit durchschnittlich
zwischen 3 und 8 Prozent der Typ-1-Diabetiker auch an einer Zöliakie. Die Broschüre verdeutlicht Zusammenhänge, gibt praktische
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Diagnose, die Behandlung von Zöliakie und
Diabetes sowie die Grundsätze einer ausgewogenen glutenfreien Ernährung.
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