13 Anhang: Offizielle Verlautbarungen der katholischen Kirche A Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils Sünde? Woher kommt das Leid, und welchen Sinn hat es? Was ist der Weg zum wahren Glück? Was ist der Tod, das Gericht und die Vergeltung nach dem Tode? Und schließlich: Was ist jenes letzte und unsagbare Geheimnis unserer Existenz, aus dem wir kommen und wohin wir gehen? 2. Von den ältesten Zeiten bis zu unseren Tagen findet sich bei den verschiedenen Völkern eine gewisse Wahrnehmung jener verborgenen Macht, die dem Lauf der Welt und den Ereignissen des menschlichen Lebens gegenwärtig ist, und nicht selten findet sich auch die Anerkenntnis einer höchsten Gottheit oder sogar eines Vaters. Diese Wahrnehmung und Anerkenntnis durchtränkt ihr Leben mit einem tiefen religiösen Sinn. Im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Kultur suchen die Religionen mit genaueren Begriffen und in einer mehr durchgebildeten Sprache Antwort auf die gleichen Fragen. So erforschen im Hinduismus die Menschen das göttliche Geheimnis und bringen es in einem unerschöpflichen Reichtum von Mythen und in tiefdringenden philosophischen Versuchen zum Ausdruck und suchen durch aszetische Lebensformen oder tiefe Meditation oder liebend-vertrauende Zuflucht zu Gott Befreiung von der Enge und Beschränktheit unserer Lage. In den verschiedenen Formen des Buddhismus wird das radikale Ungenügen der veränderlichen Welt anerkannt und ein Weg gelehrt, auf dem die Menschen mit frommem und vertrauendem Sinn entweder den Zustand vollkommener Befreiung zu erreichen oder - sei es durch eigene Bemühung, sei es vermittels höherer Hilfe - zur höchsten Erleuchtung zu gelangen vermögen. So sind auch die übrigen in der ganzen Welt verbreiteten Religionen bemüht, der Unruhe des menschlichen Herzens auf verschiedene Weise zu begegnen, indem sie Wege weisen: Lehren und Lebensregeln sowie auch heilige Riten. Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen "Nostra aetate" vom 28. Oktober 1965 Paulus Bischof DIENER DER DIENER GOTTES ZUSAMMEN MIT DEN VÄTERN DES HEILIGEN KONZILS ZUR FORTWÄHRENDEN ERINNERUNG 1. In unserer Zeit, da sich das Menschengeschlecht von Tag zu Tag enger zusammenschließt und die Beziehungen unter den verschiedenen Völkern sich mehren, erwägt die Kirche mit um so größerer Aufmerksamkeit, in welchem Verhältnis sie zu den nichtchristlichen Religionen steht. Gemäß ihrer Aufgabe, Einheit und Liebe unter den Menschen und damit auch unter den Völkern zu fördern, faßt sie vor allem das ins Auge, was den Menschen gemeinsam ist und sie zur Gemeinschaft untereinander führt. Alle Völker sind ja eine einzige Gemeinschaft, sie haben denselben Ursprung, da Gott das ganze Menschengeschlecht auf dem gesamten Erdkreis wohnen ließ1, auch haben sie Gott als ein und dasselbe letzte Ziel. Seine Vorsehung, die Bezeugung seiner Güte und seine Heilsratschlüsse erstrecken sich auf alle Menschen2, bis die Erwählten vereint sein werden in der Heiligen Stadt, deren Licht die Herrlichkeit Gottes sein wird; werden doch alle Völker in seinem Lichte wandeln3. Die Menschen erwarten von den verschiedenen Religionen Antwort auf die ungelösten Rätsel des menschlichen Daseins, die heute wie von je die Herzen der Menschen im tiefsten bewegen: Was ist der Mensch? Was ist Sinn und Ziel unseres Lebens? Was ist das Gute, was die Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet. Unablässig aber verkündet sie und muß sie verkündigen Christus, der ist "der Weg, die Wahrheit und das Leben" (Jo 14,6); in dem die Menschen die Fülle des religiösen Lebens finden, in dem Gott alles mit sich versöhnt hat4. 1 vgl. Apg 17, 26 2 vgl. Weish 8, 1; Apg 14, 17; Röm 2, 6-7; 1 Tim 2, 4 3 vgl. Apg 21, 23f 4 vgl. 2 Kor 5, 18-19 88 Deshalb mahnt sie ihre Söhne, daß sie mit Klugheit und Liebe, durch Gespräch und Zusammenarbeit mit den Bekennern anderer Religionen sowie durch ihr Zeugnis des christlichen Glaubens und Lebens jene geistlichen und sittlichen Güter und auch die sozial-kulturellen Werte, die sich bei ihnen finden, anerkennen, wahren und fördern. nicht vergessen, daß sie durch jenes Volk, mit dem Gott aus unsagbarem Erbarmen den Alten Bund geschlossen hat, die Offenbarung des Alten Testamentes empfing und genährt wird von der Wurzel des guten Ölbaums, in den die Heiden als wilde Schößlinge eingepfropft sind7. Denn die Kirche glaubt, daß Christus, unser Friede, Juden und Heiden durch das Kreuz versöhnt und beide in sich vereinigt hat8. 3. Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde5, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten. Die Kirche hat auch stets die Worte des Apostels Paulus vor Augen, der von seinen Stammverwandten sagt, daß "ihnen die Annahme an Sohnes Statt und die Herrlichkeit, der Bund und das Gesetz, der Gottesdienst und die Verheißungen gehören wie auch die Väter und daß aus ihnen Christus dem Fleische nach stammt" (Röm 9, 4-5), der Sohn der Jungfrau Maria. Auch hält sie sich gegenwärtig, daß aus dem jüdischen Volk die Apostel stammen, die Grundfesten und Säulen der Kirche, sowie die meisten jener ersten Jünger, die das Evangelium Christi der Welt verkündet haben. Wie die Schrift bezeugt, hat Jerusalem die Zeit seiner Heimsuchung nicht erkannt9, und ein großer Teil der Juden hat das Evangelium nicht angenommen, ja nicht wenige haben sich seiner Ausbreitung widersetzt10. Nichtsdestoweniger sind die Juden nach dem Zeugnis der Apostel immer noch von Gott geliebt um der Väter willen; sind doch seine Gnadengaben und seine Berufung unwiderruflich11. Mit den Propheten und mit demselben Apostel erwartet die Kirche den Tag, der nur Gott bekannt ist, an dem alle Völker mit einer Stimme den Herrn anrufen und ihm "Schulter an Schulter dienen" (Soph 3,9)12. Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslim kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen. 4. Bei ihrer Besinnung auf das Geheimnis der Kirche gedenkt die Heilige Synode des Bandes, wodurch das Volk des Neuen Bundes mit dem Stamme Abrahams geistlich verbunden ist. So anerkennt die Kirche Christi, daß nach dem Heilsgeheimnis Gottes die Anfänge ihres Glaubens und ihrer Erwählung sich schon bei den Patriarchen, bei Moses und den Propheten finden. Sie bekennt, daß alle Christgläubigen als Söhne Abrahams dem Glauben nach6 in der Berufung dieses Patriarchen eingeschlossen sind und daß in dem Auszug des erwählten Volkes aus dem Lande der Knechtschaft das Heil der Kirche geheimnisvoll vorgebildet ist. Deshalb kann die Kirche auch 7 vgl. Röm 11, 17-24 8 vgl. Eph 2, 14-16 9 vgl. Lk 19, 44 10 vgl. Röm 11, 28 11 vgl. Röm 11, 28-29; vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konst. über die Kirche Lumen 5 vgl. Gregor VII., Ep. III, 21 ad Anazir( Al-Nãsir), regem Mauritaniae, ed E. Caspar in MGH, Ep. sel. (1920), I. 288, 11-15; PL 148, 451 A. 6 Gentium: AAS 57 (1965) 20. 12 vgl. Js 66, 23; Ps 65, 4; Röm 11, 11-32 vgl. Gal 3, 7 89 Da also das Christen und Juden gemeinsame geistliche Erbe so reich ist, will die Heilige Synode die gegenseitige Kenntnis und Achtung fördern, die vor allem die Frucht biblischer und theologischer Studien sowie des brüderlichen Gespräches ist. Deshalb verwirft die Kirche jede Diskriminierung eines Menschen oder jeden Gewaltakt gegen ihn um seiner Rasse oder Farbe, seines Standes oder seiner Religion willen, weil dies dem Geist Christi widerspricht. Und dementsprechend ruft die Heilige Synode, den Spuren der heiligen Apostel Petrus und Paulus folgend, die Gläubigen mit leidenschaftlichem Ernst dazu auf, daß sie "einen guten Wandel unter den Völkern führen" (1Petr 2,12) und womöglich, soviel an ihnen liegt, mit allen Menschen Frieden halten14, so daß sie in Wahrheit Söhne des Vaters sind, der im Himmel ist15. Obgleich die jüdischen Obrigkeiten mit ihren Anhängern auf den Tod Christi gedrungen haben13, kann man dennoch die Ereignisse seines Leidens weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last legen. Gewiß ist die Kirche das neue Volk Gottes, trotzdem darf man die Juden nicht als von Gott verworfen oder verflucht darstellen, als wäre dies aus der Heiligen Schrift zu folgern. Darum sollen alle dafür Sorge tragen, daß niemand in der Katechese oder bei der Predigt des Gotteswortes etwas lehre, das mit der evangelischen Wahrheit und dem Geiste Christi nicht im Einklang steht. Was in dieser Erklärung im gesamten und im einzelnen ausgesprochen ist, hat die Zustimmung der Väter gefunden. Und Wir, kraft der von Christus Uns übertragenen Apostolischen Vollmacht, billigen, beschließen und verordnen es zusammen mit den Ehrwürdigen Vätern im Heiligen Geiste und gebieten zur Ehre Gottes die Veröffentlichung dessen, was so durch das Konzil verordnet ist. Im Bewußtsein des Erbes, das sie mit den Juden gemeinsam hat, beklagt die Kirche, die alle Verfolgungen gegen irgendwelche Menschen verwirft, nicht aus politischen Gründen, sondern auf Antrieb der religiösen Liebe des Evangeliums alle Haßausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgend jemandem gegen die Juden gerichtet haben. Rom, bei St. Peter, am 28. Oktober 1965 Ich PAULUS Bischof der katholischen Kirche Es folgen die Unterschriften der Väter Auch hat ja Christus, wie die Kirche immer gelehrt hat und lehrt, in Freiheit, um der Sünden aller Menschen willen, sein Leiden und seinen Tod aus unendlicher Liebe auf sich genommen, damit alle das Heil erlangen. So ist es die Aufgabe der Predigt der Kirche, das Kreuz Christi als Zeichen der universalen Liebe Gottes und als Quelle aller Gnaden zu verkünden. 5. Wir können aber Gott, den Vater aller, nicht anrufen, wenn wir irgendwelchen Menschen, die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, die brüderliche Haltung verweigern. Das Verhalten des Menschen zu Gott dem Vater und sein Verhalten zu den Menschenbrüdern stehen in so engem Zusammenhang, daß die Schrift sagt: "Wer nicht liebt, kennt Gott nicht" (1Jo 4,8). So wird also jeder Theorie oder Praxis das Fundament entzogen, die zwischen Mensch und Mensch, zwischen Volk und Volk bezüglich der Menschenwürde und der daraus fließenden Rechte einen Unterschied macht. 14 vgl. Röm 12, 18 15 vgl. Mt 5, 45 13 vgl. Jo 19,6 90 16. Gott, der die Bücher beider Bünde inspiriert hat und ihr Urheber ist, wollte in Weisheit, daß der Neue im Alten verborgen und der Alte im Neuen erschlossen sei2.. Denn wenn auch Christus in seinem Blut einen Neuen Bund gestifet hat (vgl. Lk 22,20; 1 Kor 11,25), erhalten und offenbaren die Bücher des Alten Bundes, die als Ganzes in die Verkündigung des Evangeliums aufgenommen wurden3, erst im Neuen Bund ihren vollen Sinn (vgl. Mt 5,17; Lk 24,27; Röm 16,25-26; 2 Kor 3,14-16), wie sie diesen wiederum beleuchten und deuten. Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung "Dei verbum" vom 18. November 1965 (Auszug: Artikel 14 bis 16) 14. Der liebende Gott, der um das Heil des ganzen Menschengeschlechtes besorgt war, bereitete es vor, indem er sich nach seinem besonderen Plan ein Volk erwählte, um ihm Verheißungen anzuvertrauen. Er schloß mit Abraham (vgl. Gn 15,8) und durch Moses mit dem Volk Israel (vgl. Ex 24,8) einen Bund. Dann hat er sich dem Volk, das er sich erworben hatte, durch Wort und Tat als einzigen, wahren und lebendigen Gott so geoffenbart, daß Israel Gottes Wege mit den Menschen an sich erfuhr, daß es sie durch Gottes Wort aus der Propheten Mund allmählich voller und klarer erkannte und sie unter den Völkern mehr und mehr sichtbar machte (vgl. Ps 21,28-29; 95,1-3; Js 2,1-4; Jr 3,17). Die Geschichte des Heils liegt, von heiligen Verfassern vorausverkündet, berichtet und gedeutet, als wahres Wort Gottes vor in den Büchern des Alten Bundes; darum behalten diese von Gott eingegebenen Schriften ihren unvergänglichen Wert: "Alles nämlich, was geschrieben steht, ist zu unserer Unterweisung geschrieben, damit wir durch die Geduld und den Trost der Schriften Hoffnung haben" (Röm 15,4). 15. Gottes Geschichtsplan im Alten Bund zielte vor allem darauf, das Kommen Christi, des Erlösers des Alls, und das Kommen des messianischen Reiches vorzubereiten, prophetisch anzukündigen (vgl. Lk 24,44; Jo 5,39; 1 Petr 1,10) und verschiedenen Vorbildern anzuzeigen (vgl. 1 Kor 10,11). Die Bücher des Alten Bundes erschließen allen entsprechend der Lage, in der sich das Menschengeschlecht vor der Wiederherstellung des Heils in Christus befand, Wissen über Gott und Mensch und erschließen die Art und Weise, wie der gerechte und barmherzige Gott an den Menschen zu handeln pflegt. Obgleich diese Bücher auch Unvollkommenes und Zeitbedingtes enthalten, zeigen sie doch eine wahre göttliche Erziehungskunst1.. Ein lebendiger Sinn für Gott drückt sich in ihnen aus. Hohe Lehren über Gott, heilbringende menschliche Lebensweisheit, wunderbare Gebetsschätze sind in ihnen aufbewahrt. Schließlich ist das Geheimnis unseres Heiles in ihnen verborgen. Deshalb sollen diese Bücher von denen, die an Christus glauben, voll Ehrfurcht angenommen werden. B Die deutschen Bischöfe 2 Augustinus, Quaest. in Hept. 2, 73: Pl 34, 623. 3 Irenäus, Adv. Haer. III, 21,3: PG 7, 950 (= 25, 1: Harvey 2, 115); Cyrill von Jerusalem, Catech. 4, 35: PG 33, 497; Theodor von Mopsuestia, In Soph. 1, 46: PG 66, 452 D-453 A. 1 Pius XI., Enz. Mit brennender Sorge, 14. März 1937: AAS 29 (1937) 151 91 Erklärung über das Verhältnis der Kirche zum Judentum vom 28. April 1980 1. Die Heilige Schrift des Alten Testaments Als erstes ist auf die Heilige Schrift Israels, von den Christen "Altes Testament" genannt, hinzuweisen. Wenn das Neue Testament von der "Schrift" oder den "Schriften" spricht oder Bezug nimmt auf das, was "geschrieben" steht (vgl. z. B. Mt 4,6; Mk 1,2; Lk 24,44-46; Joh 19,36f; 1 Kor 15,3f.; 2 Kor 4,13; Gal 3,10.13), bezieht sich das auf das Alte Testament. Das II. Vatikanische Konzil lehrt: "Der liebende Gott, der um das Heil des ganzen Menschengeschlechtes besorgt war, bereitete es vor, indem er sich in einzigartiger Planung ein Volk erwählte, um ihm Verheißungen anzuvertrauen... Die Geschichte des Heiles liegt, von heiligen Verfasssern vorausverkündet, berichtet und gedeutet, als wahres Wort Gottes vor in den Büchern des Alten Bundes".4 Das Alte Testament ist so für Juden und Christen gemeinsame Glaubensquelle, wenn für die Christen auch das "Neue Testament" als besondere Glaubensquelle dazugekommen ist. Im Alten Testament spricht der Gott der Offenbarung, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der auch der Gott Jesu ist. Die vatikanischen Richtlinien und Hinweise für die Konzilserklärung "Nostra Aetate" Art. 4 vom 1. Dezember 1974 bemerken dazu: "Man soll bemüht sein, besser zu verstehen, was im Alten Testament von eigenem und bleibendem Wert ist..., da dies durch die spätere Interpretation im Licht des Neuen Testaments, die ihm seinen vollen Sinn gibt, nicht entwertet wird, so daß sich vielmehr eine wechselseitige Beleuchtung und Ausdeutung ergibt."5 "Man darf das Alte Testament und die sich darauf gründende jüdische Tradition nicht in einen solchen Gegensatz zum Neuen Testament stellen, daß sie nur eine Religion der Gerechtigkeit, der Furcht und der Gesetzlichkeit zu enthalten scheint, ohne den Anruf zur Liebe zu Gott und zum Nächsten (vgl. Dtn 6,5; Lev 19,18; Mt 22,34-40)".6 Die Kirche hat mit Recht stets alle Versuche abgelehnt, die darauf hinausgingen, das Alte Testament aus ihrem Schriftenkanon zu entfernen und nur das Neue Testament gelten zu lassen. I. Jesus Christus - unser Zugang zum Judentum Wer Jesus Christus begegnet, begegnet dem Judentum. Er ist nach dem Zeugnis des Neuen Testaments als "Sohn Davids" (Röm 1,3) und "Sohn Abrahams" (Mt 1,1; vgl. auch Hebr 7,14) "seinem Fleisch nach" aus dem Volk Israel hervorgegangen (Röm 9,5). "Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt" (Gal 4,4). Seiner menschlichen Natur nach war Jesus von Nazaret ein Jude; er kam aus dem Judentum. Er steht seiner Herkunft nach in der Geschichte des Volkes Israel (vgl. den Stammbaum Jesu, Mt 1,1-17 und Lk 3,23-38). Heute entdecken auch jüdische Autoren das "Jude-Sein" Jesu. Martin Buber sah in Jesus seinen "großen Bruder";1 Schalom Ben-Chorin bekennt: "Jesus ist für mich der ewige Bruder, nicht nur der Menschenbruder, sondern mein jüdischer Bruder. Ich spüre seine brüderliche Hand, die mich faßt, damit ich ihm nachfolge... Sein Glaube, sein bedingungsloser Glaube, das schlechthinnige Vertrauen auf Gott, den Vater, die Bereitschaft, sich ganz unter den Willen Gottes zu demütigen, das ist die Haltung, die uns in Jesus vorgelebt wird und die uns - Juden und Christen - verbinden kann".2 II. Das geistliche Erbe Israels für die Kirche Jesus Christus hat von seiner jüdischen Herkunft her ein reiches geistliches Erbe aus den religiösen Überlieferungen seines Volkes in die christliche Völkerwelt miteingebracht, so daß der Christ "mit dem Stamme Abrahams geistlich verbunden ist",3 und dauernd auch aus diesem Erbe schöpft. 2. Der Glaube an den einen Gott 1 Buber, Martin, Werke I, München/Heidelberg, 1962, S. 657 4 Vat. II., Offenbarungskonstitution Dei Verbum (zit. DV) n.14 2 Ben-Chorin, Schalom, Bruder Jesus, der Nazarener in jüdischer Sicht, München, 1967 5 Päpstliche Kommision für die religiösen Beziehungen zu dem Judentum, Richtlinien und Hinweise für die Konzilserklärung "Nostra Aetate", Art. 4 (zit. Richtlinien), Nachkonziliare Dokumentation Bd. 49, Trier, 1976, S. 35 3 Vat. II., Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen "Nostra Aetate" (zit. NA) n.4 6 a.a.O., S. 37 92 Die Heilige Schrift Israels bezeugt vor allem den einen Gott: "Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig!" (Dtn 6,4). Dieser Satz ist das "Urcredo" der jüdischen Religion, das täglich beim Morgen- und Abendgebet in der Familie wie im synagogalen Gottesdienst rezitiert wird. Auf die Frage des Schriftgelehrten: "Welches Gebot ist das erste von allen?" antwortete Jesus: "Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr! Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft" (Mk 12,29f.). Das Konzil lehrt: Gott "hat sich dem Volk, das er sich erworben hatte, durch Wort und Tat als einzigen, wahren und lebendigen Gott so geoffenbart, daß Israel Gottes Wege mit den Menschen an sich erfuhr, daß es sie durch Gottes Wort aus der Propheten Mund allmählich voller und klarer erkannte und sie unter den Völkern mehr und mehr sichtbar machte (vgl. Ps 21,28f.; 95,1-3; Jes 2,14; Jer 3,17)".7 Frau schuf er sie "(Gen 1,26f.). "Gott hat den Menschen zu Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht" (Weish 2,23): Die Lehre von der Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott impliziert die unantastbare Würde des Menschen und damit auch das, was man heute "die Menschenrechte" nennt. Nach der Lehre des Judentums vermindert der Mörder die Gottebenbildlichkeit.8 Man darf den Nächsten nicht verachten, weil er nach Gottes Bild geschaffen ist.9 "Der Herr schuf mit eigenen Händen einen Menschen und machte ihn seinem eigenen Antlitz ähnlich ... Wer des Menschen Antlitz verachtet, verachtet das Antlitz des Herrn!"10 Ganz aus diesen Überzeugungen des Judentums heraus hat der Jakobusbrief formuliert: "Mit ihr (der Zunge) preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr verpflichten wir die Menschen, die als Abbild Gottes erschaffen sind" (Jak 3,9). 5. Der Bund Israel weiß sich in einen Bund mit seinem Gott hineingenommen. Dieser Bund ist Gnade und zugleich Verpflichtung. Die Bundesforderung zielt ab auf die ausschließliche Verehrung Jahwes durch Israel. Die "Bundesformel" lautet: "Du wirst mein Volk sein, ich werde dein Gott sein." Die Propheten warnen ihr Volk vor Bundesbruch. Die Schrift Israels erzählt auch von bereits vorausgehenden Bundesschlüssen, so mit Abraham (vgl. Gen 15), wobei Gott dem Abraham die eidliche Zusicherung zur Erfüllung der Landverheißung gibt; ferner mit Noach (vgl. Gen 9,9-17). Der Heilshorizont, in dem der Bundesschluß mit Noach sich bewegt, ist eindeutig ein universal-kosmischer; er bezieht sich auf die ganze "Erde" (Gen 9,13), auf "alle lebenden Wesen" (Gen 9,10.12.15.16), auf "alles Fleisch, das auf Erden ist" (Gen 9,16f.) einschließlich der Tierwelt (Gen 9,10.12.15.16). Deshalb gilt: "Der Geschichte der Natur und der Geschichte der Menschheit liegt ein unbedingtes Ja Gottes zu seiner Schöpfung, ein Ja Gottes zu allem Leben zugrunde, das weder durch irgendwelche Katastrophen im Laufe der Geschichte noch durch Verfehlungen, Verderbnis, Empörung der Menschheit erschüttert werden kann". Die Zusage Gottes bleibt ehern fest, "solange die Erde besteht"11. Gott wird die Welt retten, auch wenn 3. Der Schöpfungsglaube Dieser eine Gott ist auch der Schöpfer der ganzen Welt. In klassischer Prägnanz kommt das gleich im ersten Vers der Bibel zum Ausdruck: "Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde" (Gen 1,1). Dieses Wort hält programmatisch fest, daß Schöpfer und Geschöpf nicht identisch, austauschbar und verwechselbar sind; es verhindert eine Vergötterung der Welt, obwohl Israel deren faszinierende Urordnung durchaus gesehen und sie in seinen Gebeten gepriesen hat. Dieses Wort bewahrt das Denken der Menschheit vor der gnostisch-neuplatonischen Interpretation der Welt, nach der die Welt eine Emanation ("Ausfluß") Gottes ist, und schützt vor jener Philosophie, nach der die Weltgeschichte die Selbstentfaltung Gottes (des "Weltgeistes") ist. Durch Jesus und die Kirche ist die Schöpfungsbotschaft des Alten Testaments in die Völkerwelt gekommen. Sie hilft den Menschen, das richtige Verhältnis zur Welt zu gewinnen. 4. Der Mensch - das "Abbild" Gottes Von besonderer aktueller Bedeutung ist die Lehre der Schrift Israels, daß der Mensch "Abbild" Gottes ist: "Dann sprach Gott: Laßt uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und 8 Mekilta Bachodesch 8,72f 9 a.a.O., S. 20,26 10 Slav. Hen. 44,1 7 Vat. II., DV n. 14 11 C. Westermann, Genesis I, Neukirchen, 1974, S. 633f 93 Sohn als deinen Nachfolger einsetzen und seinem Königtum Bestand verleihen. Er wird für meinen Namen ein Haus bauen, und ich werde seinem Königsthron ewigen Bestand verleihen. Ich will für ihn Vater sein und er wird für mich Sohn sein...dein Haus und dein Königtum sollen durch mich auf ewig bestehen bleiben; dein Thron soll auf ewig Bestand haben". Die Propheten Israels nahmen die messianische Hoffnung immer wieder auf und bezeugten sie in unterschiedlicher Gestalt. Wenn wir fragen, was die messianische Botschaft an Impulsen in die Völkerwelt brachte, finden wir drei Antworten: die Erde erneut "entweiht ist durch ihre Bewohner, denn sie haben die Weisungen übertreten, die Gesetze verletzt, den ewigen Bund gebrochen" (Jes 24,5). Gott erfüllt, was im Noachbund verheißen ist, den er mit der ganzen Erde, mit allen Menschen geschlossen hat. Der Garant für die endgültige Erfüllung der Bundespflichten ist der "Gottesknecht, den Gott auserwählt, in Person "der Bund für mein Volk" und zugleich "das Licht für die Völker" zu sein (Jes 42,6). Nach christlicher Glaubensüberzeugung ist er in Jesus Christus erschienen, der sein am Kreuz vergossenes Blut ausdrücklich als "Bundesblut für viele" (so Mk 14,24; Mt 26,28) bzw. den von ihm dargebotenen Kelch als "den neuen Bund in meinem Blut" (so Lk 22,20; 1 Kor 11,25) bezeichnet hat. Jesus benutzt zur Deutung seines Todes Begriffe der jüdischen Überlieferung. Das Heil zeigt sich als Bund, durch den Gott in ein dauerndes Treueverhältnis zu Israel und zur ganzen Welt eingetreten ist. "Bund" besagt, daß Gott seine Schöpfung nicht vergessen wird. Der Schöpfer ist auch der Erlöser (vgl. schon Jes 54,5). 1. Die messianische Idee hebt das zyklische Denken in der Menschheit auf; die Geschichte der Welt bewegt sich nicht im Kreis, ist nicht die ewige Wiederkehr des Gleichen; die messianische Verheißung läßt die Geschichte als zielgerichtet erkennen. 2. Diese Bewegung der Geschichte auf ein gottgesetztes Ziel hin ist als eine Bewegung aus dem Unheil in das Heil zu verstehen. 3. Die Wende zum Heil wird durch einen endgültigen Heilbringer herbeigeführt, der "Messias" genannt wird. 6. Der Dekalog und das Gewissen Was dem frommen Juden bis heute besonders am Herzen liegt, ist ein Leben nach der "Weisung" Gottes, hebräisch "Tora" genannt. Die "Weisung" ordnet das Leben des Juden vor Gott im Alltag. Im Zentrum der "Weisung" stehen der Dekalog, die Zehn Gebote. Auch Jesus bekannte sich eindeutig zum Dekalog (vgl. Mk 10,19 Parr.). Die "Zehn Worte", wie sie im Alten Testament genannt werden, markieren Normen für das Gewissen aller Menschen, nicht bloß der Juden. Sie wurden zum Inbegriff des sittlichen Bewußtseins der Menschheit. Durch sie ist das, was nach dem Apostel Paulus "von Natur aus ins Herz (aller Menschen) geschrieben ist - ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an und verteidigen sich" - (Röm 2,14f.), in festen Sätzen formuliert worden, ohne deren Beobachtung es kein wahres Gemeinschaftsleben und auch keine wahre Beziehung zu Gott gibt. Die Erfahrung der Geschichte lehrt, daß ohne ein am Gottesgebot normiertes Gewissen "der Mensch dem Menschen zum Wolf" wird. Er gerät in Gefahr, Freiheits- und Persönlichkeitswerte zu mißachten. Der Dekalog beschreibt die innere Ordnung des menschlichen Verhaltens; er ist daher für alle Zeiten unentbehrlich. Durch Jesus von Nazaret, den die Kirche als den verheißenen Messias bekennt und verkündet, kam die messianische Hoffnung, wenn auch in veränderter Form, in das Denken und Hoffen der Völker. Mag zunächst auch der christliche Messianismus eine starke Verinnerlichung des Gottesverhältnisses mit sich gebracht haben, so kündigte doch Jesus selbst seine Wiederkunft am Ende der Zeiten als ein für die ganze Welt bedeutsames Ereignis an: "Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen" (Mk 13,26). Besonders die Apokalypse versteht die Wiederkunft des Herrn als ein Weltereignis, bei dem der "Antichrist" vom wiederkommenden "Messias" Jesus vernichtet würde und ein neuer Himmel und eine neue Erde heraufgeführt würden. Der Messianismus ist heute in der Welt wirkmächtiger denn je, wenn auch häufig in säkularisierter Gestalt. Die Welt will sich nicht mehr im Kreise drehen, sie schaut in die Zukunft und auf ein Ziel. Der messianische Glaube weist von sich aus auf Zukunft hin, da er einen kommenden Heilbringer für Israel und die Völker verkündet. Dabei verbindet sich die messianische Hoffnung mit der Sehnsucht nach einer gerechten Welt und nach einem umfassenden Frieden für die ganze Menschheit, welche die Propheten Israels für die Heilszukunft ansagen, wobei sie diese Ansage oft mit einer Kritik an den sozialen Mißständen 7. Die messianische Hoffnung Aus der jüdischen Religion stammt auch die messianische Hoffnung. Ihre Ursprünge wurden schon früh mit der Davids-Dynastie verbunden. Hinzuweisen ist vor allem auf 2 Sam 7,12-16: "Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern legst, werde ich deinen leiblichen 94 ihrer Zeit verbinden. Das Neue Testament verfolgt diese Linie. Christus wird in ihm als jener verkündigt, der den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird (Apg 17,31) und der dazu kam, Frieden den Fernen und Frieden den Nahen, d.h. allen Menschen, zu verkünden (Eph 2,17). Die Kirche wartet mit Israel auf "einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt" (2 Petr 3,13). Jesus hat freilich auch vor falschen Messiasen gewarnt, die mit ihren Ideologien die Völker verführen (vgl. Mk 13,22 Parr). "Ihr aber, seht euch vor! Ich habe euch alles vorausgesagt" (Mk 13,23). Damit wird von einer Pervertierung des Messianismus gewarnt. liche Tat und so erfahrbar wird. Insbesondere sei auf folgende verwiesen, die miteinander zusammenhängen: Exodus, Pascha (Pesach), Leiden, Gericht und Auferstehung. Der Exodus ist für Israel die entscheidende Befreiungstat Gottes, an die es sich nach dem Zeugnis seiner Schriften immer wieder erinnert13. "Exodus" bedeutet die Befreiung aus dem "Sklavenhaus" Ägypten. "Knechte waren wir dem Pharao in Ägypten gewesen, und herausgeführt hat er uns von dort. Er, der ist, unser Gott, mit starker Hand und ausgestrecktem Arm. Hätte nicht der Heilige, gelobt sei Er, unsere Väter herausgeführt, dann wären wir und unsere Kinder und unsere Kindeskinder dem Pharao in Ägypten verknechtet geblieben". So beginnt die Antwort der jüdischen Paschamahlgemeinschaft auf die Frage des jüngsten Teilnehmers: "Warum ist diese Nacht so ganz anders als die übrigen Nächte?"14 Exodus bedeutet Wanderung durch die Wüste in intensivster Begegnung Israels mit seinem Gott und der Erfahrung seiner Hilfe. Exodus ist letztendlich der Weg in die Freiheit, der Schritt zum Einzug in das Land, das Gott Abraham und seinen Nachkommen verheißen hat. Der Exodus brachte Israel auch die Erfahrung der Bitternisse des Lebens, des (oft selbst verschuldeten) Leids und des Gerichts und somit des Leidens, verbunden mit der Erfahrung der Rettung durch Gott. Deshalb empfindet die jüdische Tradition den Exodus als Zeichen der Hoffnung auf die endgültige Rettung durch Gott in der Auferweckung der Toten am Ende der Tage. 8. Das Gebet Das fromme Judentum ist ein betendes und Gott preisendes Volk. Aus dem großen Gebetsschatz Israels hat die Kirche vor allem die Psalmen übernommen, die im Gottesdienst und im Stundengebet eine große Rolle spielen. Auch das "Gebet des Herrn", das Vaterunser, ist, so sehr es den Geist Jesu in sich trägt, besonders, was die "Vater"-Anrede betrifft, aus den Gebetsanliegen des Judentums heraus geformt. Auch der fromme Jude ruft nach dem Kommen des Gottesreiches, wünscht die Heiligung des "Namens" und bemüht sich um die Erfüllung des Willens Gottes; er betet um das tägliche Brot, die Vergebung der Sünden und die Bewahrung vor Anfechtungen. Die beiden großen Lobpreisgebete aus der Kindheitsgeschichte Jesu, die in der Liturgie Verwendung finden, das "Benediktus" (Lk 1,68-79) und das "Magnifikat" (Lk 1,46-55), sind ganz durchsetzt mit Worten und Sätzen aus dem Alten Testament. In Jesu Weggang aus seinem Heimatdorf Nazaret und aus seiner Verwandtschaft, in seinen mit Leiden verbundenen Wanderungen durch das Land Israel, in seinem Weg nach Golgota zum Kreuz, aber auch in seiner Auferweckung von den Toten und in seiner Verherrlichung spiegelt sich einzigartig die Exodus-Erfahrung seines Volkes. 9. Grundhaltungen vor Gott Israels Grundhaltungen vor Gott, wie sie sich in Gottesfurcht, Gehorsam, Gotteserkenntnis, Umkehr, "Gedenken", Liebe, Vertrauen, Heiligkeit, Lobpreis auf Gott und seine Heilstaten manifestieren12, sind auch Grundhaltungen der christlichen Gemeinde; sie sind keine "Entdeckungen" der Kirche, sondern gehören zur geistlichen Mitgift Israels an die Kirche, die sie in ihrer Mission wiederum an die Völkert weitergibt, freilich in Christus neu und endgültig begründet. "Im Gegensatz zu anderen Völkern erinnert sich das jüdische Volk nicht an die goldene Zeit der Macht, pocht nicht auf eine Abstammung von Göttern, sondern findet sich als das Sklavenvolk, das von Gott Rettung 10. Exodus, Pascha, Leiden, Gericht, Auferstehung Aus dem geistlichen Erbe Israels sind noch jene Ereignisse zu nennen, in denen das Heilshandeln Gottes am Menschen konkrete geschicht- 12 13 Vgl. dazu A. H. Friedlander, Die Exodus-Tradition, Geschichte und Heilsgeschichte aus jüdischer Sicht, in: H.H. Henrix/M. Stöhr (Hrsg.), Exodus und Kreuz im ökumenischen Dialog zwischen Juden und Christen, Aachen, 1978, S. 30-44 Näheres dazu bei F. Mußner, Traktat über die Juden, München, 1979, S. 103-120 14 A.H. Friedlander, a.a.O., S. 35 95 erfährt. Und es bringt die vergangene Zeit in die Gegenwart des Dankes und der Gabe."15 Die jüdische Religion ist eine "Gedächtnisreligion"; die Begriffe "gedenken", "Gedächtnis" spielen in der Heiligen Schrift Israels eine zentrale Rolle. Die jüdischen Feste sind Gedächtnisfeste: Israel gedenkt bei seinen Festen der Heilstaten Gottes an seinem Volk und vergegenwärtigt in ihnen jeder Generation diese Heilstaten. Kein Fest macht das deutlicher als das Paschafest, das die Juden an die Nacht erinnert, in der sie endgültig befreit wurden. In den jüdischen Festen herrscht so die Dreidimensionalität Heilsvergangenheit, Heilsgegenwart und Heilszukunft. III. Die Grundaussagen der Schrift und der Kirche über das Verhältnis von Kirche und Judentum 1. Das Zeugnis des Neuen Testamentes a) Das Neue Testament macht wichtige Aussagen über das jüdische Volk. Die Urmissionare selbst stammten großenteils aus dem jüdischen Volk; Jesu Leben und Sterben vollzog sich im Land Israel; Jesus weiß sich "zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt" (Mt 15,24). Das Evangelium und damit das Christusheil wird "zuerst" den Juden verkündet (vgl. Mk 7,27; Apg 2,39; 3,26; 10,42; 13,46; Röm 1,16; 2,10). Die Frage nach dem Heil der Juden beschäftigte die Urkirche stark, besonders den Juden und ehemaligen Pharisäer Paulus. Ohne die Beachtung dieser Zusammenhänge versteht man auch die großen Feste des christlichen Kirchenjahres und speziell die Eucharistiefeier nicht. Auch in ihnen gehören Heilsvergangenheit, Heilsgegenwart und Heilszukunft wesenhaft zusammen; auch sie sind Gedächtnis seiner Wundertaten. Sie treten dabei nicht neben die Feste Israels, sie stehen in einem beziehungsreichen Zusammenhang mit ihnen16. Auch wenn die Kirche überzeugt ist, daß mit der Auferweckung Jesu von den Toten "der kommende Äon" - ein Ausdruck des frühen Judentums - schon mächtig in diese Zeit hereinragt, so gibt es doch eine bleibende gemeinsame Thematik der christlichen und der jüdischen Eschatologie, etwa im Hinblick auf die letzten Artikel des Credo. "Mit den Propheten und dem Apostel Paulus erwartet die Kirche den Tag, der nur Gott bekannt ist, an dem alle Völker mit einer Stimme den Herrn anrufen und ihm 'Schulter an Schulter dienen' (Zef 3,9)."17 "Der Tag" Gottes spielt sowohl in der Heiligen Schrift Israels als auch im Neuen Testament eine wichtige Rolle. Dieser "Tag" umspannt nach den Propheten und nach dem Neuen Testament die ganze Welt; er richtet den Blick auf das "Ende" schlechthin. Dieser "Tag" ist kein berechenbarer Kalendertag; nur Gott kennt ihn und führt ihn herbei. Dieser "Tag" dynamisiert die Geschichte und treibt sie auf ihr Ende hin. Aber dieser "Tag" ist auch ein Tag des Übergangs in das endgültige Heil und darum ein Tag der Hoffnung für Israel und die Kirche. b) Es kann freilich nicht geleugnet werden, daß sich im Neuen Testament über das Judentum z. Z. Jesu und der Urkirche auch kritische Aussagen finden. Jesus selbst sagt: "Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. Darum wird euer Haus (von Gott) verlassen" (Mt 23,37f). Jesus nennt die Pharisäer "blinde Blindenführer" (Mt 15,14), deren Sünde "bleibt" (vgl. Joh 9,41). "Ihr habt den Teufel zum Vater, und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt" (Joh 8,44). Jesus konstatiert also schuldhaftes Verhalten. Paulus stellt fest, daß "nicht alle, die aus Israel stammen", wirklich auch "Israel" sind (Röm 9,6); die Juden haben zwar "Eifer für Gott; aber es ist ein Eifer ohne Erkenntnis" (Röm 10,2). Der Apostel fragt vorwurfsvoll: "Hat denn Israel ... die Botschaft nicht verstanden?" (Röm 10,19); er redet von einem "Versagen", einer "Verstockung" (Röm 11,8), einem "Zurückbleiben" Israels (Röm 11,11f) und von seiner "Verwerfung" durch Gott (Röm 11,15); die Juden seien "vom Evangelium her gesehen ...Feinde" (Röm 11,28). Sie "haben sogar Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie mißfallen Gott und sind Feinde aller Menschen; sie hindern uns daran, den Heiden das Evangelium zu verkünden und ihnen so das Heil zu bringen. Dadurch machen sie unablässig das Maß ihrer Sünden voll" (1 Thess 2,15f). Paulus kommt auch auf die Verfolgungen zu sprechen, denen er durch jüdische Volksgenossen ausgesetzt war (vgl. 2 Kor 11,24.26). Die Apostelgeschichte redet ebenfalls von den großen Schwierigkeiten, die Juden den christlichen Missionaren bereiten (vgl. Apg 13,15; 14,5.19; 17,5-8; 18,12; 23,12). 15 a.a.O., S. 40 16 Der Alttestamentler N. Füglister hat dies exemplarisch am Osterfest gezeigt; vgl. sein Buch: Die Heilsbedeutung des Pascha, München, 1963 17 Richtlinien 38 unter Bezug auf NA n.4 96 Das sind Fakten, die ein ungünstiges Licht auf Juden werfen können. Dabei ist jedoch zu beachten, daß es sich um Tatbestände aus vergangenen Zeiten handelt, die kein Pauschalurteil über das Judentum zulassen, und daß diese negativen Aussagen über die Juden nicht isoliert betrachtet werden dürfen, sondern im Zusammenhang mit den vielen positiven Aussagen des Neuen Testaments gesehen werden müssen. seine Fruchtbarkeit verleiht. Die (Heiden-) Kirche ist in den edlen Ölbaum von Gott eingepfropft worden und wurde so durch die Gnade Gottes "Mitteilhaberin an der Wurzel" und an der Fettigkeit des Ölbaums. Wenn die Juden sich auch großenteils am "Stein des Anstoßes", Jesus Christus, stießen (vgl. Röm 9,32) und dem Evangelium gegenüber "verstockt" blieben (Röm 11,7.25), so sind sie nach der prophetischen Ansage des Apostels doch deswegen nicht für immer vom Heil ausgeschlossen: "Denn Gott hat die Macht, sie wieder einzupfropfen. Wenn du (der Heidenchrist) aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgehauen und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, dann werden erst recht sie (die Juden) als die von Natur zugehörigen Zweige ihrem eigenen Ölbaum wieder eingepfropft werden" (Röm 11,23f.). Im Anschluß daran spricht Paulus von einem "Geheimnis", das sich auf das Endheil Israels bezieht und das der Apostel bekannt gibt: "Verstockung liegt auf einem Teil Israels, bis die Heiden in voller Zahl das Heil erlangt haben; dann wird ganz Israel gerettet werden, wie es in der Schrift heißt: 'Der Retter wird aus Zion kommen, er wird alle Gottlosigkeit von Jakob entfernen'" (Röm 11,25f) Paulus sieht die "Verstockung" und "Feindschaft" Israels dem Evangelium gegenüber in einem einzigartigen, dialektischen Verhältnis zur Rettung der Heiden: "Nun frage ich: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie zu Fall kommen? Keineswegs! Vielmehr kam durch ihr Versagen das Heil zu den Heiden, um sie selbst eifersüchtig zu machen. Wenn aber schon durch ihr Versagen die Welt und durch ihr Zurückbleiben die Heiden reich werden, um wieviel mehr (wird das geschehen durch) ihre Vollendung" (Röm 11,11f). "Denn wenn schon ihre Verwerfung für die Welt Versöhnung gebracht hat, dann wird ihre Annahme nichts anderes sein als Leben aus dem Tod" (Röm 11,15). Gott stellt die Juden einstweilen zurück zugunsten der Heiden, bis er sich am Ende aller erbarmt (vgl. Röm 11,32). Nur von daher ist die Aussage des Völkerapostels zu verstehen, daß die Juden im Hinblick auf das Evangelium dessen Feinde geworden seien "und das um euretwillen" (Röm 11,28), d.h. wegen des Heils der Heiden. Von einer Schuldaufrechnung mit Strafsanktionen ist im Römerbrief nicht die Rede. Wir Christen müssen die prophetische Aussage des Apostels Paulus über das Endheil der Juden ernst nehmen, wenn wir auch den Weg, auf dem Gott "ganz Israel" retten will, nicht näher kennen. Die Juden bleiben die "Geliebten" Gottes "um der Väter Willen" (Röm 11,28). c) Zunächst sei hier an das Zeugnis des Johannesevangeliums erinnert: "Das Heil kommt von den Juden" (Joh 4,22). Der Heilbringer Jesus Christus ging aus dem Judentum hervor. Besonders im Römerbrief des Apostels Paulus finden sich wichtige positive Aussagen über die Juden: "Was ist nun der Vorzug der Juden, der Nutzen der Beschneidung? Er ist groß in jeder Hinsicht. Vor allem: Ihnen sind die Worte Gottes anvertraut" (Röm 3,1f). Damit sind die heiligen Schriften Israels gemeint, die die Christen "Altes Testament" nennen. Des weiteren heißt es: "Sie sind Israeliten; damit haben sie die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesordnungen, ihnen ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen, sie haben die Väter, und dem Fleisch nach entstammt ihnen der Christus" (Röm 9,4f). Man nennt die hier vom Apostel aufgezählten Vorzüge Israels auch seine "Privilegien", die ihm Gott selbst gewährt hat. Gott nimmt sie den Juden nicht weg; "sind doch seine Gnadengaben und seine Berufung unwiderruflich".18 In Röm 11,1f schreibt der Apostel: "Ich frage also: Hat Gott sein Volk verstoßen? Keineswegs!...Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er einst erwählt hat." Er fügt hinzu: "Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie zu Fall kommen? Keineswegs!" (Röm 11,11). Der Apostel spricht von der "Wurzel", die die Kirche trägt (Röm 11,18). Das bezieht sich auf das ganze Volk Israel, nicht nur auf seine "Väter" (die Patriarchen). Es ist ja nicht bloß von der "Wurzel" allein die Rede, sondern auch vom "edlen Ölbaum" und seinen "Zweigen" (vgl. Röm 11,16-21).19 Daß der Apostel dabei die "Wurzel" so stark heraushebt - viermal ist in Röm 11,16-18 von ihr die Rede - hat seinen Grund darin, daß es die Wurzel ist,, die dem Baum die Säfte zufließen läßt und ihm dadurch seine "Fettigkeit", d.h. In der Apostelgeschichte findet sich die prophetische Aussage von der endzeitlichen "Wiederherstellung" Israels. So fragen die Apostel den Auferstandenen: "Stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?" Jesus weist in seiner Antwort diese Frage der Apostel nicht als 18 Vat. II., NA n. 4 unter Berufung auf Röm 11, 28f.; vgl. auch die Kirchenkonstitution Lumen gentium (zit. LG) n. 16. 19 Vgl. dazu Mußner, a.a.O., S. 68-70 97 Die Kirche hat auch stets die Worte des Apostels Paulus vor Augen, der von seinen Stammverwandten sagt, daß "ihnen die Annahme an Sohnes Statt und die Herrlichkeit, der Bund und das Gesetz, der Gottesdienst und die Verheißungen gehören wie auch die Väter und daß aus ihnen Christus dem Fleisch nach stammt" (Röm 9,4-5), der Sohn der Jungfrau Maria. Auch hält sie sich gegenwärtig, daß aus dem jüdischen Volk die Apostel stammen, die Grundfesten und Säulen der Kirche, sowie die meisten jener ersten Jünger, die das Evangelium Christi der Welt verkündet haben. eine in sich verkehrte Frage zurück, er verweist nur darauf, daß für diese "Wiederherstellung" des Reiches für Israel der Vater allein die Fristen und Zeiten in seiner Macht festgesetzt hat. Die Apostel selbst dagegen sollen als die Zeugen Jesu das Evangelium "bis an die Grenzen der Erde" verkünden (Apg 1,6-8). Eine Wiederherstellung des verheißenen Reiches, wie sie schon die Propheten des Alten Bundes angekündigt haben, wird also kommen, auch wenn wir deren Art und Weise nicht näher kennen. Nach Apg 3,19-21 sollen sich die Juden zu Jesus bekehren, "damit eure Sünden getilgt werden und der Herr Zeiten des Aufatmens kommen läßt und Jesus sendet als den für euch bestimmten Messias. Ihn muß freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung von allem, die Gott von jeher durch den Mund seiner heiligen Propheten verkündet hat". Nach diesem Text ist der wiederkommende Christus auch für Israel ("für euch" = die Juden) zu seinem "Aufatmen" bestimmt. Auch die Juden werden dann zusammen mit allen Erlösten "aufatmen" können und von ihren Leiden und Sünden befreit werden. Diese positiven Aussagen des Neuen Testaments über die Juden und ihr Heil müssen von der christlichen Verkündigung und Theologie viel stärker, als es früher geschehen ist, bedacht werden, besonders nachdem sich das II. Vatikanische Konzil dieser Aufgabe ausdrücklich angenommen hat. Wie die Schrift bezeugt, hat Jerusalem die Zeit seiner Heimsuchung nicht erkannt, und ein großer Teil der Juden hat das Evangelium nicht angenommen, ja nicht wenige haben sich seiner Ausbreitung widersetzt. Nichtsdestoweniger sind die Juden nach dem Zeugnis der Apostel immer noch von Gott geliebt um der Väter willen; sind doch seine Gnadengaben und seine Berufung unwiderruflich. Mit den Propheten und mit demselben Apostel erwartet die Kirche den Tag, der nur Gott bekannt ist, an dem alle Völker mit einer Stimme den Herrn anrufen und ihm Schulter an Schulter dienen (Soph 3,9). Da also das Christen und Juden gemeinsame geistliche Erbe so reich ist, will die Heilige Synode die gegenseitige Kenntnis und Achtung fördern, die vor allem die Frucht biblischer und theologischer Studien sowie des brüderlichen Gespräches ist. 2. Aussagen der katholischen Kirche a) Das II. Vatikanische Konzil hat in seiner Erklärung "Nostra Aetate" Grundlegendes über das Verhältnis der Kirche zum Judentum gesagt: Bei ihrer Besinnung auf das Geheimnis der Kirche gedenkt die Heilige Synode des Bandes, wodurch das Volk des Neuen Bundes mit dem Stamme Abrahams geistlich verbunden ist. Obgleich die jüdischen Obrigkeiten mit ihren Anhängern auf den Tod Christi gedrungen haben, kann man dennoch die Ereignisse seines Leidens weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last legen. Gewiß ist die Kirche das neue Volk Gottes, trotzdem darf man die Juden nicht als von Gott verworfen oder verflucht darstellen, als wäre dies aus der Heiligen Schrift zu folgern. Darum sollen alle dafür Sorge tragen, daß niemand in der Katechese oder bei der Predigt des Gotteswortes etwas lehre, das mit der evangelischen Wahrheit und dem Geiste Christi nicht im Einklang steht. So anerkennt die Kirche Christi, daß nach dem Heilsgeheimnis Gottes die Anfänge ihres Glaubens und ihrer Erwählung sich schon bei den Patriarchen, bei Moses und den Propheten finden. Sie bekennt, daß alle Christgläubigen als Söhne Abrahams dem Glauben nach in der Berufung dieses Patriarchen eingeschlossen sind und daß in dem Auszug des erwählten Volkes aus dem Lande der Knechtschaft das Heil der Kirche geheimnisvoll vorgebildet ist. Deshalb kann die Kirche auch nicht vergessen, daß sie durch jenes Volk, mit dem Gott aus unsagbarem Erbarmen den Alten Bund geschlossen hat, die Offenbarung des Alten Testamentes empfing und genährt wird von der Wurzel des guten Ölbaums, in den die Heiden als wilde Schößlinge eingepfropft sind. Denn die Kirche glaubt, daß Christus, unser Friede, Juden und Heiden durch das Kreuz versöhnt und beide in sich vereinigt hat. Im Bewußtsein des Erbes, das sie mit den Juden gemeinsam hat, beklagt die Kirche, die alle Verfolgungen gegen irgendwelche Menschen verwirft, nicht aus politischen Gründen, sondern auf Antrieb der religiösen Liebe des Evangeliums alle Haßausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgend jemandem gegen die Juden gerichtet haben. 98 Auch hat ja Christus, wie die Kirche immer gelehrt hat und lehrt, in Freiheit, um der Sünden aller Menschen willen, sein Leiden und seinen Tod aus unendlicher Liebe auf sich genommen, damit alle das Heil erlangen. So ist es die Aufgabe der Predigt der Kirche, das Kreuz Christi als Zeichen der universalen Liebe Gottes und als Quelle aller Gnaden zu verkünden.20 b) Am 1. Dezember 1974 wurden die römischen "Richtlinien und Hinweise für die Konzilserklärung 'Nostra Aetate', Art. 4" verabschiedet. Sie bezeichnen die Konzilserkärung als "einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Beziehungen zwischen Juden und den Katholiken".21 Es wird von der "Kluft" gesprochen, die zwischen Juden und Christen "immer tiefer und breiter geworden" ist, "bis hin zum völligen Verkennen des anderen auf beiden Seiten".22 Es wird gesagt, "daß die geistlichen Bande und die historischen Beziehungen, die die Kirche mit dem Judentum verknüpfen, jede Form des Antisemitismus und der Diskriminierung als dem Geist des Christentums widerstreitend verurteilen"; ferner wird auf die "Verpflichtung zu einem besseren gegenseitigen Verstehen und einer neuen gegenseitigen Hochschätzung" hingewiesen.23 Aus dem Monolog, den Juden und Christen für sich allein über den anderen führten, soll ein "Dialog" werden, der vom "Respekt gegenüber der Eigenart des anderen" getragen ist und jede "Aggression" meidet.24 "Eine Öffnung und Weisung des Geistes, eine Haltung des Mißtrauens gegenüber den eigenen Vorurteilen, Takt und Behutsamkeit sind dabei unentbehrlich, wenn man seinen Partner nicht, und sei es auch ungewollt, verletzen will."25 Es wird dann auf die Liturgie hingewiesen mit ihren gemeinsamen Elementen, auf den bleibenden Wert des Alten Testaments und seine "gerechte Auslegung" in der christlichen Theologie.26 Das durch das Konzil eingeleitete Umdenken muß sich in Lehre und Erziehung auswirken.27 Der Gott Israels und der Christen ist "derselbe Gott". "Die Geschichte des Judentums geht nicht mit der Zerstörung Jerusalems zu Ende. Und in ihrem weiteren Verlauf hat sich eine religiöse Tradition entwickelt, deren Ausgestaltung jedenfalls reich an religiösen Werten ist, wenn sie auch, wie wir glauben, nach Christus eine zutiefst verschiedene Bedeutung hat."28 c) Papst Paul VI. hat am 22. Oktober 1974 eine "Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum" errichtet, die mit dem Sekretariat für die Einheit der Christen verbunden ist und zu deren Mitgliedern auch Juden gehören. Papst Johannes Paul II. erinnerte in seiner Ansprache an die Repräsentanten jüdischer Organisationen am 12. März 1979 an die Aussage in Nostra Aetate Nr. 4, daß die Synode "bei ihrer Besinnung auf das Geheimnis der Kirche des Bandes gedenkt, wodurch das Volk des Neuen Bundes mit dem Stamm Abrahams geistlich verbunden ist", er unterstrich die Richtlinien vom 1. Dezember 1974 und forderte die Kirche zum "brüderlichen Dialog" und zur "fruchtbaren Zusammenarbeit" und zur "Überwindung von jeder Art von Vorurteil und Diskriminierung" des jüdischen Volkes auf.29 Bei seinem Besuch in Auschwitz während seiner Polenreise bemerkte der Heilige Vater: "Ich verweile am Ende gemeinsam mit euch, liebe Teilnehmer dieser Begegnung, vor der Tafel mit der hebräischen Inschrift. Sie weckt das Andenken an das Volk, dessen Söhne und Töchter zur totalen Ausrottung bestimmt waren. Dieses Volk führt seinen Ursprung auf Abraham zurück, der der ,Vater unseres Glaubens‘ ist (vgl. Röm 4,12), wie Paulus von Tarsus sich ausdrückte. Gerade dieses Volk, das von Gott das Gebot empfing: ,Du sollst nicht töten!‘, hat an sich selbst in besonderem Ausmaß erfahren müssen, was töten bedeutet. An diesem Gedenkstein darf niemand gleichgültig vorübergehen."30 20 Vat. II., NA n. 4 21 Richtlinien 32 22 a.a.O., S. 32 28 a.a.O., S. 38 23 a.a.O., S. 33 29 L'Osservatore Romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache, 30.3.1979, S.4 24 a.a.O., S. 33f 25 a.a.O., S. 34 30 Sekretariat der DBK(Hrsg.), Predigten und Ansprachen von Papst Johannes Paul II. bei seiner Pilgerfahrt durch Polen, 2. bis 10.6.1979, Bonn 1979, S. 82 26 a.a.O., S. 35f 27 a.a.O., S. 36-38 99 d) Die 'Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland' hat sich in ihrem Beschluß über "Unsere Hoffnung" (IV,2) nachdrücklich "für ein neues Verhältnis zur Glaubensgeschichte des jüdischen Volkes" ausgesprochen. Wichtige Impulse vermittelt die Erklärung der französischen bischöflichen Kommission für die Beziehung zum Judentum vom 16. April 1973.31 Hilfreich ist auch das Arbeitspapier des Gesprächskreises "Juden und Christen" des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken: "Theologische Schwerpunkte des jüdischchristlichen Gesprächs" vom 8. Mai 1979. IV. Glaubensunterschiede Im Dialog zwischen Juden und Christen müssen die Glaubensunterschiede, als das Unterscheidende und gegebenenfalls Trennende, offen genannt werden; nur dann erfolgt der Dialog in Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Folgendes ist dabei besonders ins Auge zu fassen: 1. Zunächst sei hier die christliche Überzeugung genannt, daß mit Jesus von Nazaret die Zeit schon erfüllt und das Reich Gottes unmittelbar nahegekommen ist (vgl. Mk 1,15). Jesus ist für die Christen der verheißene Messias, mit ihm bricht die letzte Zeit der Geschichte schon an, das Reich Gottes ragt in "diesen Äon" herein, die Wunder Jesu sind "Vorauswissende Zeichen" für die kommende Erfüllung, die Kräfte der Heilszukunft Gottes sind bereits wirksam, besonders in den Sakramenten der Kirche, die endgültigen Entscheidungen fallen schon. Christus ist unser Friede, unsere Versöhnung und unser Leben. Freilich weiß auch der Christ, daß durch Jesus von Nazaret noch nicht alle Verheißungen der altbundlichen Propheten erfüllt worden sind: Die umfassende Gerechtigkeit ist in der Welt noch keineswegs hergestellt, der völkerumspannende Friede steht noch aus, der Tod übt seine vernichtende Herrschaft noch aus. Der Christ muß Verständnis haben, wenn Juden gerade auf diesen noch ausstehenden "Verheißungsüberschuß" hinweisen und wegen dieses noch Ausstehenden in Jesus von Nazaret nicht den Verheißenen zu sehen vermögen. 3. Aussagen anderer Kirchen Dankbar sei auf die Verlautbarungen hingewiesen, die evangelischerseits zum Thema Kirche und Judentum herausgebracht wurden: "Volk, Land und Staat. Eine Handreichung für eine theologische Besinnung der Niederländischen Reformierten Kirche"32, "Christen und Juden. Studie des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland" (Gütersloh 1975), mit dem dazugehörigen Arbeitsbuch "Christen und Juden. Zur Studie des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland".33 "Überlegungen zum Problem Kirche - Israel." Hrsg. vom Vorstand des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes vom Mai 1977.34 "Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden", Handreichung für die Mitglieder der Landessynode, der Kreissynoden und der Presbyterien in der Evangelischen Kirche im Rheinland.35 2. Der tiefste Glaubensunterschied tritt angesichts des stärksten Bindegliedes zwischen Christen und Juden zutage. Der christliche Glaube an Jesus Christus, demgemäß der gekreuzigte und auferstandene Jesus Christus nicht nur als der verheißene Messias, sondern darüber hinaus als der wesensgleiche Sohn Gottes bejaht und verkündigt wird, erscheint vielen Juden als etwas radikal Unjüdisches; sie empfinden ihn als etwas dem strengen Monotheismus, wie er besonders im "Sch’ma Israel" für den frommen Juden täglich zur Sprache kommt, absolut Widersprechendes, wenn nicht gar als Blasphemie. Dafür muß der Christ Verständnis haben, auch wenn er selbst in der Lehre von der Gottessohnwürde Jesu keinen Widerspruch zum Monotheismus sieht. Für ihn bedeutet das Bekenntnis zum dreifaltigen Gott eine Steigerung der Einheit Gottes, ein Geheimnis, an das er glaubt und vor dem er anbetend in die Knie sinkt. So sind Christen dabei, sich in intensiver Weise wieder stärker als früher auf ihre "Wurzel", den "Stamm Abrahams", zu besinnen. Sie gewinnen ein neues Verhältnis zu ihrem älteren Bruder, dem jüdischen Volk, sicher zum Segen für beide. An die Stelle der Verachtung und Geringschätzung des andern werden Respekt voreinander und Liebe zueinander treten. Für "Antisemitismus" darf kein Platz mehr bleiben. 31 In deutscher Übersetzung: Freiburger Rundbrief 25 (1973) S. 15-18 32 In deutscher Übersetzung in: Freiburger Rundbrief 23 (1971) S. 19-27 33 Hrsg. v. R. Rendtorff, Gütersloh 1979 3. Jesus hat das Gesetz nicht "aufgelöst", sondern "erfüllt" (vgl. Mt 5,17), er hat aber z.T. heftige Kritik an der konkreten Praxis des gesetzlichen Lebens seines Volkes geübt. Er hat das Doppelgebot der Liebe in den 34 In: Freiburger Rundbrief 29 (1977) S. 108-111 35 Düsseldorf 1980 100 Vordergrund gerückt (vgl. Mk 12,30f Parr.) und die vielen Gebote und Verbote der Tora und der sogenannten "Väterüberlieferung", womit die pharisäisch-rabbinische Auslegung gemeint ist (von den Juden "Halacha" genannt), auf das Liebesgebot konzentriert. Im Blick auf das Kreuz und die Auferstehung Jesu war der Apostel Paulus mit der Urkirche überzeugt, daß der Weg des Menschen zum Heil jetzt ausschließlich über den Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Christus führt und nicht mehr über die "Werke des Gesetzes" (Röm 2,15; 3,20; Gal 2,16; 3,2.5.10). Der Christ ist nach der Lehre des Apostels und auch des Apostelkonzils (Apg 15,1-35) nicht mehr wie der Jude zu einem Leben nach den Weisungen der Tora verpflichtet, was freilich nicht heißt, daß der Christ ein "gesetzloses" Leben führen dürfte. Er ist vielmehr an "das Gesetz Christi" (Gal 6,2) gebunden, das im Liebesgebot kulminiert, in dem das Gesetz seine "Erfüllung" findet (vgl. Gal 5,14; Röm 13,8-10). Diese Glaubens-unterschiede müssen im christlich-jüdischen Gespräch offen zum Ausdruck kommen Prozeß gegen Jesus als einen "Weltprozeß", nämlich der Weltfinsternis gegen das göttliche Licht überhaupt. Dies hat mit "Antijudaismus" nichts zu tun. V. Umdenken gegenüber dem Judentum 3. Der fromme Jude hat Freude an der Tora. Er feiert am Ende des Laubhüttenfestes ein eigenes Fest "Freude an der Tora". "Nach deinen Vorschriften zu leben freut mich mehr als großer Besitz" (Ps 119,14). "Ich habe meine Freude an deinen Gesetzen, dein Wort will ich nicht vergessen" (Ps 119,16). "Deine Vorschriften machen mich froh; sie sind meine Berater" (Ps 119,24). "Wie ist mir dein Gesetz so lieb, den ganzen Tag sinn ich ihm nach" (Ps 119,97). Der Jude empfindet die Tora als Gnade, nicht als Last.37 Er betrachtet das Leben nach den Weisungen der Tora nicht als "Verdienstesammeln" oder als zum Ruhm vor Gott führende "Leistung", wie viele Christen meinen. Das für den Juden bis heute gültige Gebot des Lebens nach der Tora muß von drei Grundelementen her beleuchtet werden, die das jüdische Gesetzesverständnis bestimmen: Vertrauen, Verwirklichung in Werken, Heiligung des Alltags.38 Der fromme Jude kann sich den Glauben an den einen Gott nicht ohne die gehorsame Verwirklichung der Weisungen Gottes nach der Tora vorstellen. Das Leben gemäß der Tora heiligt den Alltag; 2. Ähnliches gilt für den oft in den Evangelien erscheinenden Ausdruck "die Pharisäer". Eine Untersuchung der Aussagen über die Pharisäer in den Evangelien und über die in ihnen verarbeiteten Traditionsschichten läßt eindeutig erkennen, daß die Pharisäer zunehmend als die speziellen Gegner Jesu herausgestellt wurden, und zwar im Zusammenhang mit dem zum Teil harten und schwierigen Ablösungsprozesses, der nach Ostern die Kirche und Israel voneinander trennte. Die Pharisäer waren zur Zeit Jesu und auch später eine straff organisierte und einflußreiche Gruppe im damaligen Judentum, mit der Jesus vor allem wegen der Gesetzesauslegung in Konflikt geraten war. Sie waren Männer, denen es mit großem Ernst um die Sache Gottes ging. Es gehört zu den Aufgaben der heutigen Exegese, Katechese und Homiletik, die Pharisäer in gerechter Weise darzustellen. Allzuoft ist in der Kirche, besonders in Predigt und Katechese, in falscher und entstellender Weise über das Judentum gesprochen worden. Falsche Einstellungen waren die Folge. Wo immer Fehlurteile und Fehlhaltungen vorliegen, sind unverzüglich Umdenken und Umkehr geboten. Dabei ist folgendes besonders zu beachten: 1. Der Ausdruck "die Juden", der häufig im Johannesevangelium erscheint, verleitete nicht selten zum theologischen Antijudaismus, insofern er in unkritischer Weise auf das ganze jüdische Volk der Zeit Jesu bezogen wurde, während in Wirklichkeit mit dem Ausdruck "die Juden" in der Regel die Gegner Jesu aus der führenden Schicht des zeitgenössischen Judentums, besonders die Hohenpriester, gemeint sind.36 Zudem ist folgendes zu bedenken: Der Evangelist reflektiert am Ende des 1. Jahrhunderts die Vorgänge, die sich mit Jesus und seiner Kreuzigung ereignet haben. Er stellt das Ganze in einen kosmischuniversellen Horizont. Dabei werden "die Juden", soweit ein negativer Akzent auf dem Begriff liegt, zu Repräsentanten des gottfeindlichen "Kosmos". Der Evangelist meint damit jene "Welt", die von Gott und Christus nichts wissen will. So sieht das Johannesevangelium den 37 Vgl. H. Groß, Tora und Gnade im Alten Testament, in: Kairos, NF 14 (1972) S. 220-231; R.J.Z. Werblowsky, Tora als Gnade: ebd. 15 (1973) S. 156-163; E.L. Ehrlich, Tora im Judentum, in: Evang. Theol. 37 (1977) S. 536-549 38 Vgl. dazu N. Oswald, Grundgedanken zu einer pharisäisch-rabbinischen Theologie, in: Kairos 6 (1963) S. 40-58 36 Vgl. dazu Mußner, a.a.O. S. 281-291 101 denn dies ist der eigentliche Sinn der Weisungen der Tora im jüdischen Verständnis: Wer sich täglich und in allem dem Joch des Gesetzes unterwirft, erhöht dadurch den Alltag und heiligt das ganze Leben in allen seinen Bezügen und Äußerungen. Der Jude Ernst Simon hat den Sachverhalt so formuliert: "Das jüdische Gesetz formt einen Lebensweg partieller Askese. Kein Gebiet des Daseins, kein Stück Welt ist ausgeschlossen, keines unumschränkt freigegeben".39 Der bedeutende Lehrer des Frühjudentums, Rabban Jochanan ben Zakkai (1. Jh. n. Chr.), hat gesagt: "Wenn du die Tora in reichem Maße gehalten hast, so tue dir nichts darauf zugute; denn dazu bist du geschaffen."40 Dies muß der Christ sehen, wenn er das Leben des frommen Juden richtig beurteilen will. historischer Forschung durch die christliche Theologie und denen des jüdisch-christlichen Dialogs, zu dem uns die Kirche auffordert.43 Wenn auch die Kirche sich schon im 1. Jahrhundert nach Christus von Israel getrennt hat, so bleiben doch die Heilsbedeutung Israels und die Heilszusage Gottes an Israel bestehen. Es ist uns verwehrt, in diesem Zusammenhang zeitliche Angaben zu machen, weil das Heil Israels ebenso wie das Heil der Vollzahl der Heiden im Geheimnis Gottes verborgen bleibt (Röm 11,25f). 5. An die Stelle des unter Christen noch immer mehr oder weniger weiterlebenden "Antisemitismus" muß der von gegenseitiger Liebe und gegenseitigem Verstehen getragene Dialog treten. Die "geistlichen Bande und die historischen Beziehungen, die die Kirche mit dem Judentum verknüpfen, verurteilen jede Form des Antisemitismus und der Diskriminierung als dem Geist des Christentums widersprechend".44 Der Antisemitismus richtet sich nicht nur gegen die Botschaft Jesu Christi, sondern letztlich gegen ihn selbst. 4. Die Juden dürfen nicht als das Volk der "Gottesmörder" bezeichnet werden. Das Konzil lehrt: "Obgleich die jüdischen Obrigkeiten mit ihren Anhängern auf den Tod Jesu gedrungen haben, kann man dennoch die Ereignisse seines Leidens weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last legen."41 Wir sollten, statt anderen die Schuld am Kreuzestod Jesu aufzurechnen, an unsere eigenen Sünden denken, durch die wir alle am Kreuz Jesu mitschuldig geworden sind. Schuldig am Kreuz Jesu, so lehrt der Catechismus Romanus, sind nicht einzelne, sondern alle Menschen: "Dieses Verbrechen muß bei uns schwerer erachtet werden als bei den Juden, weil diese, wie der Apostel (Paulus) bezeugt, 'den Herrn der Herrlichkeit nie gekreuzigt hätten, wenn sie (die Weisheit Gottes) erkannt hätten' (1 Kor 2,8); wir aber legen das Bekenntnis ab, daß wir ihn kennen, und indem wir ihn durch die Tat verleugnen, legen wir gleichsam gewaltsam Hand an ihn."42 Auch wenn betont werden muß, daß Auschwitz ein Produkt des dezidierten Abfalls vom jüdischen wie vom christlichen Glauben war, so müssen die schrecklichen Ereignisse, die mit Auschwitz und den anderen Konzentrationslagern verbunden sind, uns Christen aufschrecken und zum Umdenken und zur Umkehr bewegen. 6. Immer wieder müssen wir der Aufforderung der Karfreitagsliturgie Folge leisten: "Lasset uns auch beten für die Juden, zu denen Gott, unser Herr, zuerst gesprochen hat: Er bewahre sie in der Treue zu seinem Bund und in der Liebe zu seinem Namen, damit sie das Ziel erreichen, zu dem sein Ratschluß sie führen will". Zur Liebespflicht der Christen gegenüber den Juden gehören auch das immerwährende Gebet für die Millionen im Laufe der Geschichte ermordeten Juden und die ständige Bitte an Gott um Vergebung des vielfachen Versagens und der zahlreichen Versäumnisse, deren sich Christen in ihrem Verhalten den Juden gegenüber schuldig gemacht haben. Gerade der gewaltsame Tod Jesu am Kreuz ist zu etwas geworden, was die Beziehung zwischen Kirche und Judentum außerordentlich belastet hat. Diese "Last der Geschichte" durch gerechte Rede über das Judentum aufzuarbeiten, gehört zu den Aufgaben gründlicher 39 E. Simon, Brücken, Gesammelte Aufsätze, Heidelberg 1965, S. 468 40 Abot II. 8b 41 Vat II. NA n. 4 43 Vat II, NA n. 4 42 Catechismus Romanus ex Decreto Concilii Tridentini I, cap. V. qu. 11 44 Richtlinien S. 33 102 7. In Deutschland haben wir besonderen Anlaß, Gott und unsere jüdischen Brüder um Verzeihung zu bitten. Auch wenn wir uns dankbar daran erinnern, daß viele Christen sich teils unter großen Opfern für die Juden eingesetzt haben, dürfen und wollen wir weder vergessen noch verdrängen, was gerade in unserem Volk Juden angetan wurde. Wir rufen ins Gedächtnis, was die Fuldaer Bischofskonferenz 1945 bei ihrer ersten Zusammenkunft nach dem Krieg erklärt hat: "Viele Deutsche, auch aus unseren Reihen, haben sich von den falschen Lehrern des Nationalsozialismus betören lassen, sind bei den Verbrechen gegen menschliche Freiheit und menschliche Würde gleichgültig geblieben; viele leisteten durch ihre Haltung den Verbrechen Vorschub, viele sind selber Verbrecher geworden. Schwere Verantwortung trifft jene, die auf Grund ihrer Stellung wissen konnten, was bei uns vorging, die durch ihren Einfluß solche Verbrechen hätten verhindern können und es nicht getan haben, ja diese Verbrechen ermöglicht und sich dadurch mit den Verbrechern solidarisch erklärt haben."45 mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt" (Mt 7,21). Von sich selbst bekennt er: "Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen" (Joh 4,34). Verwirklichung des Willens Gottes in der Welt sollte darum die gemeinsame Maxime von Juden und Christen sein. Erneut bekennen wir: "Mitten unter uns sind unzählige Menschen gemordet worden, weil sie dem Volk angehörten, aus dem der Messias dem Fleisch nach stammt." Wir bitten den Herrn: "Führe alle zur Einsicht und Umkehr, die auch unter uns mitschuldig geworden sind durch Tun, Unterlassen und Schweigen. Führe sie zur Einsicht und Umkehr, damit sie sühnen, was immer sie gefehlt. Vergib um deines Sohnes willen in deinem grenzenlosen Erbarmen die unermeßliche Schuld, die menschliche Sühne nicht tilgen kann."46 3. Christen und Juden sollen und können gemeinsam eintreten für das, was in der hebräischen Sprache "schalom" heißt. Dies ist ein umfassender Begriff, der Frieden, Freude, Freiheit, Versöhnung, Gemeinschaft, Harmonie, Gerechtigkeit, Wahrheit, Kommunikation und Menschlichkeit bedeutet. "Schalom" ist dann in der Welt Wirklichkeit, wenn alle Beziehungen untereinander endlich in Ordnung sind, die Beziehungen zwischen Gott und Mensch und von Mensch zu Mensch. Es darf kein völkisch beschränktes Friedensideal mehr geben. Gott will keine "eisernen Vorhänge"! Was in der Heiligen Schrift Israels in der Lehre von der Gottebenbildlichkeit eines jeden Menschen angelegt ist, will durch das Evangelium Wirklichkeit in der ganzen Welt werden: daß alle Menschen sich als Brüder erkennen. Deshalb können sich Religionen nicht mehr mit bestimmten politischen Systemen identifizieren. Judentum und Christentum sollen gemeinsam und unentwegt am uneingeschränkten Frieden in aller Welt intensiv mitarbeiten. 2. Was beim Studium der Propheten Israels auffällt, ist der Protest, den diese gegen bestehendes Unrecht im wirtschaftlichen und sozialen Bereich und gegen alle ideologische Unterdrückung erhoben haben. Solcher Protest ist eine bleibende Aufgabe für beide, Kirche und Judentum. Es ist ein Protest gegen die vielfältige Bedrohung der Freiheit, ein Protest zugunsten der wahren Menschlichkeit und der Menschenrechte, der Liebe und der Gemeinschaft; ein Protest gegen Faschismus, Rassismus, Kommunismus und Kapitalismus. Die jüdischchristliche Religion ist darum genau kein "Opium" für das Volk. VI. Gemeinsame Aufgaben 1. Dem frommen Juden geht es um die Verwirklichung der Weisungen Gottes, wie sie in der Tora festgelegt sind, im Alltag. Es geht ihm um das "Tun". Auch in der Predigt Jesu spielt das Wort "tun" eine zentrale Rolle, wie die Evangelien zeigen. Die Weisungen der Tora und die Weisungen Jesu betreffen den Willen Gottes. Der Psalmist betet: "Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist mir Freude" (Ps 40,9); Jesus lehrt: "Nicht jeder, der zu 4. Der Mensch ist von sich aus nicht in der Lage, die Welt ins endgültige Heil zu führen. Das vermag Gott allein; so ist es die Überzeugung der gläubigen Juden und Christen. Die Erfahrung der Geschichte steht ihnen dabei zur Seite. Die Welt kommt weder durch Evolution noch durch Revolution ins endgültige Heil. Die Evolution schafft "Natur", aber nicht "Heil". Nur Gott führt die Welt ins endgültige Heil. Er schafft und schenkt den "neuen Himmel und die neue Erde", auf die Juden und Christen gemeinsam warten (Jes 65,17; 66,22; Offb 21,1). 45 Hirtenwort der Deutschen Bischöfe vom 23. August 1945 46 Aus dem Gebet für die ermordeten Juden und ihre Verfolger, das nach Weisung der Deutschen Bischofskonferenz am 11. Juni 1961 in allen Katholischen Kirchen Deutschlands gebetet werden sollte; in: Freiburger Rundbrief 13 (1960/61) S. 3 103 5. Der Apostel Paulus hat das letzte Ziel aller Geschichte und Heilsgeschichte in 1 Kor 15,28 in klassischer Kürze auf die Formel gebracht: "Gott alles in allem". Dieser Formel können Juden und Christen zustimmen. "Gott alles in allem": Das besagt: Am Ende kommen Gott und das Gott-Sein Gottes und die Universalität des Heils allenthalben voll zur Geltung. "Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod" (1 Kor 15,26). Darin wird sich jener Gott offenbaren, den Israel, Jesus und die Kirche verkünden: Er wird die Toten erwecken und so seine unüberwindliche Macht zeigen. "Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt." Das in der Öffentlichkeit aller Welt zu bezeugen ist gemeinsame Aufgabe von Christen und Juden. Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern Jüdische Gemeinde zu Berlin Israelit. Gemeinde Bremen Jüdische Gemeinde Frankfurt 14 Jüdische Gemeinde in Hamburg Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen Synagogen-Gemeinde Köln Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz Synagogengemeinde Saar Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg Landesverband der Jüdischen Gemeinden von SachsenThüringen Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen Anschriften jüdischer Einrichtungen Stand: Juli 1997 14 a Zentralrat der Juden in Deutschland, Rüngsdorfer Straße 6, 53173 Bonn, Telefon 0228/35 70 23 14 b Anschriften jüdischer Landesverbände und Gemeinden Gemeinde Israelit. Religionsgemeinde Baden Straße Knielinger Allee 11 Ort 76133 Karlsruhe Telefon 0721/7 20 36 104 Effnerstr. 68 81925 München 089/98 94 42 und 98 94 43 Fasanenstr. 79/80 Schwachhauser Heerstr. 117 Westendstr. 43 10623 Berlin 030/ 88 02 80 0421/ 4 98 51 04 069/ 74 07 21-25 Schäferkampsallee 29 Hebelstr. 6 Roonstr. 50 28211 Bremen 60325 Frankfurt/ Main 20357 Hamburg 60318 Frankfurt/ Main 50674 Köln 040/ 44 09 44-0 069/44 40 49 Haeckelstr. 1 30173 Hannover 0221/ 23 56 26-27 0511/ 81 27 62 Mauerstr. 41 40476 Düsseldorf 0211/ 44 68 09 Ludwigstr. 20 67433 Neustadt 06321/ 26 52 Postfach 102883 66028 Saarbrücken Gröperstr. 1a 39106 Magdeburg 0681/ 3 51 52 0391/ 55 26 65 Bautzner Str. 20 01099 Dresden 0351/ 5 54 91 Prinz-FriedrichKarl-Straße 12 44135 Dortmund 0231/ 52 84 95 Hospitalstr. 36 Israelit. Religionsgemeinschaft Württembergs 70174 Stuttgart 14 c Jüdische Gemeinden in der Bundesrepublik Jüdische Synagogenplatz 52062 Kultusgemeinde 23 Aachen Aachen Israelit. Salzgasse 5 92224 Kultusgemeinde Amberg Amberg Jüdische Gemeinde Halderstr. 8 86150 Augsburg Augsburg Israelit. Werderstr. 10 76530 BadenKultusgemeinde Baden Baden-Baden Jüdische Gemeinde Gymnasium55543 Bad str. 11 Kreuznach Bad Kreuznach Jüdische Gemeinde Karlstr. 34 61231 Bad Nauheim Bad Nauheim Israelit. Willy-Lessing96047 Kultusgemeinde Straße 7 Bamberg Bamberg Israelit. Münzgasse 2 95444 Kultusgemeinde Bayreuth Bayreuth Jüdische Gemeinde Fasanenstr. 10623 Berlin 79/80 Berlin Jüdische Gemeinde Tucholskystraße 10117 Berlin 40 Berlin Jüdische Gemeinde Stapenhorststr. 33615 35 Bielefeld Bielefeld Synagogengemeinde Tempelstr. 2-4 53113 Bonn Bonn Jüdische Gemeinde Steinstr. 4 38100 Braunschweig Braunschweig Jüdische Gemeinde Schwachhauser 28211 Heerstraße 117 Bremen Bremen Jüdische Gemeinde Stollberger Str. 09119 28 Chemnitz Chemnitz 0711/ 29 56 65 02401/ 2 47 24 09621/ 1 31 40 0821/ 51 79 85 07221/ 39 10 21 0671/2 69 91 06032/56 05 0951/2 32 67 0921/6 54 07 030/88 02 80 030/ 2 81 31 35 0521/12 30 83 0228/ 21 35 60 0531/4 55 36 0421/ 4 98 51 04 0371/3 28 62 105 Jüdische Gemeinde Dessau Jüdische Gemeinde Dortmund (Landesverband) Jüdische Gemeinde Dortmund Jüdische Gemeinde Dresden (Landesverband) Jüdische Gemeinde Dresden Jüdische Gemeinde Düsseldorf (Landesverband) Jüdische Gemeinde Düsseldorf Jüdische Gemeinde Erfurt Jüdische Kultusgemeinde Essen Jüdische Gemeinde Emmendingen Kantorstraße 3 06842 Dessau 44135 Dortmund 0340/ 2 21 51 07 0231/ 52 84 95 Prinz-FriedrichKarl-Straße 9 Bautzner Str. 20 44135 Dortmund 01099 Dresden 0231/52 84 97 0351/ 8 04 54 91 Bautzner Str. 20 01099 Dresden 40421 Düsseldorf 0351/5 54 91 40476 Düssel-dorf 99012 Erfurt 0211/ 46 91 20 0361/ 5 62 49 64 0201/ 27 34 13 Jüdische Gemeinde Frankfurt/M. Jüdische Gemeinde Frankfurt/M. (Landesverband) Israelitische Gemeinde Freiburg i. Br. Jüdische Gemeinde Fulda Israelit. Kultusgemeinde Fürth Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen Westendstr. 43 Jüdische Gemeinde Gießen Dammstr. 4 Prinz-FriedrichKarl-Str. 12 Postfach 32 06 31 Zietenstr. 50 Juri-GagarinRing 16 Sedanstr. 46 Postfach 14 23 Hebelstraße 6 45138 Essen/Ruhr 79304 Emmendingen 60325 Frankfurt/M. 60318 Frankfurt/M. Nussmannstr. 14 79098 Freiburg i.Br. Von-Schildeck36043 Fulda Straße 13 Blumenstr. 31 90762 Fürth Von-der-ReckeStraße 9 0211/ 44 68 09 07641/ 57 19 89 069/ 74 07 21-25 069/44 40 49 0761/ 38 30 96-7 0661/7 02 52 0911/ 77 08 79 0209/2 31 43 45879 Gelsenkirchen 35390 Gießen 0641/3 34 50 Jüdische Gemeinde Göttingen Jüdische Gemeinde Hagen i. W. Jüdische Gemeinde zu Halle/Saale Jüdische Gemeinde Hamburg Jüdische Gemeinde Hannover Jüdische Gemeinde Hannover (Landesverband) Jüdische Gemeinde Heidelberg Jüdische Kultusgemeinde Herford-Detmold Israelit. Kultusgemeinde Hof/Saale Jüdische Gemeinde Kaiserslautern Jüdische Gemeinde Karlsruhe Jüdische Gemeinde Karlsruhe (Landesverband) Israelit. Kultusgemeinde Kassel Jüdische Gemeinde Koblenz Jüdische Gemeinde Konstanz Jüdische Gemeinde Köln Jüdische Gemeinde Krefeld Postfach 11 02 39 Potthofstr. 16 Große Märkerstraße 13 Schäferkampsallee 27 Haeckelstr. 10 Hindenburgstr. 2-4 Häusserstr. 10-12 Kortumstraße 37047 Göttingen 58017 Hagen i. W. 06108 Halle/Salle 20357 Hamburg 30173 Hannover 30175 Hannover 0551/4 28 83 69115 Heidelberg 32049 Herford 06221/2 08 20 05221/20 39 02331/1 32 89 0345/ 2 02 69 63 040/ 44 09 44-0 0511/ 81 04 72 0511/ 81 27 62 Am Wiesengrund 95032 20 Hof/Saale 09281/750-0 Basteigasse 4 0631/6 97 20 67655 Kaiserslauter n Knielinger Allee 76133 11 Karlsruhe Knielinger Allee 76133 11 Karlsruhe Bremer Str. 9 0721/ 97 25 00 34117 Kassel 0561/1 29 60 Schlachthofstr. 5 56073 Koblenz Sigismundstr. 19 78462 Konstanz Roonstraße 50 50674 Köln Wiedstr. 17b 0721/7 20 36 0261/4 22 23 07531/2 30 77 0221/ 92 15 60-0 47799 Krefeld 02151/2 06 48 106 Israelitische ReligionsGemeinde Leipzig Jüdische Gemeinde Lörrach Synagogen-Gemeinde Magdeburg Jüdische Gemeinde Magdeburg (Landesverband) Jüdische Gemeinde Mainz (Landesverband) Jüdische Gemeinde Mannheim Jüdische Gemeinde Marburg Löhrstr. 10 Jüdische Kultusgemeinde Minden und Umgebung Jüdische Kultusgemeinde MönchengladbachRheydt Jüdische Kultusgemeinde Mülheim-DuisburgOberhausen Jüdische Kultusgemeinde München Jüdische Gemeinde München (Landesverband) Jüdische Kultusgemeinde Münster Jüdische Gemeinde Neustadt Kampstr. 6 Postfach 17 09 Gröperstr. 1a Gröperstr. 1a 04105 Leipzig 0341/29 10 28 79507 07621/ Lörrach 16 61 38 39106 0391/ Magdeburg 55 26 65 39106 0391/ Magdeburg 5 61 60 22 Forsterstr. 2 55118 Mainz 06131/ 61 39 90 F 3,4, 68159 Mannheim 35037 Marburg/ Lahn 32423 Minden 0621/ 15 39 74 06421/ 3 28 81 Albertusstr. 54 41061 Mönchengladbach 02161/ 2 38 79 Kampstr. 7 45468 0208/3 51 91 Mülheim/Ruhr Reichenbachstr. 27 80469 München 089/ 20 24 00-0 Effnerstr. 68 81925 München 089/ 98 94 42/43 Klosterstr. 8-9 48143 Münster 0251/4 49 09 Ludwigstr. 20 67433 Neustadt/ Weinstraße 06231/26 52 Pilgrimstein 25 0571/2 34 37 Israelit. Kultusgemeinde Nürnberg Jüdische Gemeinde Offenbach Jüdische Gemeinde Oldenburg Jüdische Gemeinde Osnabrück Jüdische Gemeinde Paderborn Jüdische Gemeinde Pforzheim Jüdische Gemeinde Potsdam Jüdische Gemeinde Recklinghausen Jüdische Gemeinde Regensburg Jüdische Gemeinde Rostock Jüdische Gemeinde Saarbrücken Jüdische Gemeinde Schwerin Israelit. Kultusgemeinde Straubing Jüdische Gemeinde Stuttgart Jüdische Gemeinde Trier Israelit. Kultusgemeinde Weiden Jüdische Gemeinde Wiesbaden Johann-PriemStraße 20 90411 Nürnberg Kaiserstr. 109 63065 Offenbach Wilhelmstr. 17 26121 Oldenburg In der Barlage 43 49078 Osnabrück Pipinstr. 32 33098 Paderborn Postfach 4 42 75104 Pforzheim Heinrich-Mann14473 Allee 103, Haus Potsdam 16 Am Polizei45657 präsidium 3 Recklinghausen Am Brixener Hof 93047 2 Regensburg Wilhelm-Külz18055 Platz 6 Rostock Postfach 10 28 66028 83 Saarbrücken Schlachtermarkt 19055 5 Schwerin Wittelsbacher94315 str. 2 Straubing 0911/5 62 50 Jüdische Kultusgemeinde Wuppertal Israelit. Gemeinde Würzburg 069/81 48 74 Friedrich-EbertStraße 73 42103 Wuppertal 0202/30 02 33 Valentin-BeckerStr. 11 97072 Würzburg 0931/5 11 90 0441/1 31 27 14 d Liberale Jüdische Gemeinden und Vereine in Deutschland Frankfurt (Kehila Hansaalle 23 860322 Chadascha) Frankfurt Göttingen Postfach 11 02 37047 0551/ 39 Göttingen 4 28 83 Gräfelfing (Beth H.-Hummel82166 089/ Shalom) Straße 18 Gräfelfing 89 80 93 73 Hannover Hahnensteg 43 a 30459 0511/ Hannover 42 08 96 Heidelberg (Derech Lochheimer 69124 Chadascha) Straße 24 Heidelberg Kassel Postfach 41 01 34063 Kassel 48 Köln (Gescher Jakob-Böhme51065 Köln LaMassoret) Str. 12 0541/4 84 20 05251/2 25 96 07231/ 35 36 56 0331/ 87 20 18 02361/ 1 51 31 0941/5 70 93 0381/ 4 59 07 24 0681/3 51 52 14 e Jüdische Gemeinden (Österreich) Jüdische Gemeinde Synagogen8020 Graz platz 1 Graz Jüdische Gemeinde Sillstraße 15 6020 Innsbruck Innsbruck Jüdische Gemeinde Bethlehem4020 Linz straße 26 Linz Jüdische Gemeinde Lasserstraße 8 5020 Salzburg Salzburg Jüdische Gemeinde Postfach 14 JY 1011 Wien Wien (Or Chadasch) Jüdische Gemeinde Seitenstetten1010 Wien gasse 4 Wien (Verband der Israelitischen Kultusgemeinden in Österreich) 0385/ 5 50 73 45 09421/13 87 Hospitalstraße 36 Kaiserstr. 25 70174 Stuttgart 54290 Trier 0711/ 2 28 36-0 0651/4 05 30 Ringstr. 17 92637 Weiden 0961/3 27 94 Friedrichstr. 33 65185 Wiesbaden 0611/30 18 70 14 f 107 Jüdische Gemeinden (Schweiz) 0316/ 91 24 68 0512/ 58 68 92 0732/ 77 98 05 0662/ 87 56 65 0222/ 5 31 04-0 Israelitische Gemeinde Basel Jüdische Gemeinde Bern Israelitische Gemeinde Biel Israelitische Cultusgemeinde Bremgarten Israelitsche Kultusgemeinde Endingen Communaute Israelite Fribourg Communaute Israelite Geneve Communauté Israélite Liberalé Genève Communaute Israelite Yverdon, Résidence du Golf Jüdische Gemeinde Herisau Jüdische Gemeinde Kreuzlingen Communaute Israelite Lausanne Communaute Israelite La Chaux-de-Fonds Jüdische Gemeinde Solothurn Israelitische Gemeinde St. Gallen Communaute Israelite Vevey-Montreux Israelitische Gemeinde Winterthur Jüdische Gemeinde Agudas Achim Leimenstraße 24 4051 Basel Israelitische Cultusgemeinde Zürich Israelitische Religionsgesellschaft Zürich Jüdische Liberale Gemeinde Zürich Israelitische Kultusgemeinde Baden Kapellenstraße 2 3011 Bern General Dufourstraße 68 Ringstraße 37 2502 Biel Buckstraße 2 5304 Endingen Case Postale 170 10, Rue St. Léger 12 quai du Seujet Domaine Impérial 47 1701 Fribourg Gossauerstraße 29 Schulstraße 7 9100 Herisau 3, Ave. Georgette, Case Postale 336 25 rue du Plan Postfach Merkurstraße 4 Case Postale 200 Möttelistraße 37 Postfach 5620 Bremgarten Lavterstraße 33 8002 Zürich Manessestraße 10 8003 Zürich Fortunagasse 13 8001 Zürich Unter-Altstadt 10 6301 Zug Weitere Auskünfte und Anschriften - vor allem solcher Gemeinden, die sich im Zuge der Wiedervereinigung wieder begründen bzw. begründet haben - sind erhältlich über den: Zentralrat der Juden in Deutschland, Rüngsdorfer Straße 6, 53173 Bonn, Tel. 0228/35 70 23 1205 Genève 1200 Genève 15 1196 Gland Anschriften der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit Weitere Auskünfte über die Gesellschaften für Christllich-Jüdische Zusammenarbeit sind erhältlich bei: 8280 Kreuzlingen 1001 Lausanne Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V., Postfach 14 45 61214 Bad Nauheim Tel.: 06032/ 91 11-0 Fax: 06032/91 11 25 2000 Neuchâtel 4502 Solothurn 9000 St. Gallen 1800 Vevey 1 Aachen Augsburg und Schwaben Bad Nauheim 8400 Winterthur 8036 Zürich Bakum/Odb. Bamberg Bayreuth 108 Harscampstraße 20 52062 Aachen Postfach 10 16 52 86006 Augsburg 0241/4 79 01 46 0821/43 25 02 Lindenstraße 14 06032/36 76 61231 Bad Nauheim Vestrup-Up'n Rao 1 49456 Bakum/Oldb. Schützenstraße 2a 96047 Bamberg Tegernseeweg 37 95444 Bayreuth 04446/96 10 36 0951/ 2 70 71 0921/3 31 13 Berlin Bielefeld Bonn Bremen Celle Darmstadt Detmold Dillenburg Dortmund Dresden DuisburgMülheimOberhausen Düsseldorf Essen Frankfurt/ Main Freiburg Fulda Gelnhausen Gelsenkirchen GießenWetzlar Görlitz Göttingen Hagen und Umgebung Hainfeld Hamburg Hameln Hannover Heidelberg Herford Laubenheimer Straße 19 Klosterplatz Merler Allee 1 Hohe Straße 7 Rehbockstraße 18 Kasinostraße 3/2St. Bülowstraße 18 Burgring 15 14197 Berlin 030/8 21 66 83 Hofheim/Ts. Postfach 14 72 0521/6 83 45 0228/25 75 37 0421/3 69 41 42 05141/4 74 06 06151/29 24 18 05231/2 47 76 02771/2 16 07 Karlsruhe Kassel Pfaffstraße 14 Uhlenhorststr. 15a 33602 Bielefeld 53125 Bonn 28195 Bremen 29225 Celle 64287 Darmstadt 32756 Detmold 35689 DilllenburgEibach Wittener Straße 3 44149 Dortmund Brühlscher Garten 4 01067 Dresden Güntherstraße 22 47051 Duisburg 0231/17 13 17 0351/4 90 66 22 0203/2 76 20 Bastionstraße 6 Rebstock 9 Bleichstraße 44 0211/8 98 52 50 0201/40 94 88 069/29 49 31 Runzstraße 63 Postfach 1 45 Uferweg 44 Weberstraße 77 Jenaer Straße 13 40213 Düsseldorf 45239 Essen 60313 Frankfurt/Main 79102 Freiburg 36001 Fulda 63571 Gelnhausen 45879 Gelsenkirchen 35394 Gießen Deutsch-Ossig-Ring 02827 Görlitz 10 Henri-Dunant-Str. 37075 Göttingen 52 Zum Alten Bruch 6 58119 Hagen 5 Karl-Stein-Straße 8 Große Bleichen 23/I Entengang 39 De-Haen-Platz 13 Zähringerstraße 23 Stadtholzstraße 2 Klingenbergstraße 115 Pallottistraße 3 Koblenz Kämmergasse 1 Köln Postfach 11 41 Königslutter Postfach 10 06 27 Konstanz Vaderstraße 27 Krefeld Kolberger Straße 43 Leer Wulfsdorfer Heide Lübeck 14 Im Dorf 14 Lüneburg Falkenblick 1 Ludwigsau Augustinerstr. 34 Mainz K1 7-13 Mannheim Marburg/Lahn Unterer Eichweg 17 Klausdorf 0761/3 50 98 0661/5 27 22 06051/47 02 97 Minden Moers 0209/1 79 83 26 Mönchengladbach München Münster Nürnberg 0641/5 72 35 03581/85 16 93 0551/2 44 74 Niedersachsen Oberursel Offenbach Oldenburg Osnabrück Osterspai Paderborn Potsdam 02334/30 00 76835 Hainfeld 20354 Hamburg 31787 Hameln 06323/8 11 09 040/34 31 83 05151/6 18 39 69115 Heidelberg 32049 Herford 06221/2 44 20 05221/8 11 97 109 Martinikirchhof 1 Schopenhauer- str. 6 Hammerweg 239 65704 Hofheim/Ts. 76227 Karlsruhe 34132 KasselWilhelmshöhe 24147 Klausdorf 06192/54 91 56174 Vallendar 50676 Köln 38150 Königslutter 78406 Konstanz 47800 Krefeld 26789 Leer 23562 Lübeck 0261/64 02-225 0221/2 40 10 90 05353/95 17 12 07531/6 57 89 02151/50 58 79 0491/6 76 52 0451/50 20 50 21335 Lüneburg 36251 Ludwigsau 55116 Mainz 68159 Mannheim 35037 Marburg/Lahn 32423 Minden 47447 Moers 04131/40 44 56 06621/7 62 55 06131/26 62 36 0621/2 93 93 33 06421/3 28 81 0721/49 28 92 0561/40 20 20 0431/79 09 23 0571/2 69 02 02841/3 05 57 41068 Mönchengladbach Dachauer Straße 23 80335 München Postfach 31 06 48017 Münster Tuchergartenstraße 90409 Nürnberg 4 Postfach 11 41 38150 Königslutter 02161/5 33 17 Postfach 11 25 Herrnstraße 59 Tonweg 39 Bismarckstraße 8 Hostertstr. 3 Im Lohfeld 41 Burgstraße 32 06171/47 98 069/8 00 24 26 0441/5 45 57 0541/4 52 10 0261/3 32 82 05251/3 58 80 0331/2 80 37 89 61401 Oberursel 63065 Offenbach 26129 Oldenburg 49076 Osnabrück 56340 Osterspai 33102 Paderborn 14467 Potsdam 089/59 47 20 0251/4 29 22 0911/55 70 58 05353/72 70 Radevormwald Ravensburg Recklinghausen Regensburg Runkel Saarbrücken Seligenstadt Siegen Straubing Stuttgart Trier Weiden Wesel Wiehl Wiesbaden Würzburg Zwickau Siedlungsweg 33 42477 Radevormwald Federburgstraße 99 88214 Ravensburg Hans-Böckler45665 Straße 20 Recklinghausen Am Brixener Hof 2 93047 Regensburg Rheinbergstraße 49 65594 Runkel Postfach 10 24 34 66024 Saarbrücken Postfach 13 47 63489 Seligenstadt Häutebachweg 6 57072 Siegen Pestalozzistraße 2 94315 Straubing Büchsenstraße 34 70174 Stuttgart Eugenstraße 48 54296 Trier Margaritensteig 31 92637 Weiden Am Nordglacis 49 46483 Wesel Am Hohen Haus 34 51674 Wiehl Richard-Wagner65193 Wiesbaden Straße 82 Falkenstraße 12 97076 Würzburg Domhof 2 08056 Zwickau 02191/61 03 06 97631 Bad Königshofen 76530 Baden-Baden 14129 Berlin 10437 Berlin (Jugendforum) 33615 Bielefeld 53113 Bonn (RheinNeckar) 53113 Bonn (Witten) 38124 Braunschweig 28203 Bremen 83052 Bruckmühl 09111 Chemnitz 03046 Cottbus 40479 Düsseldorf 99094 Erfurt 60437 Frankfurt/a.M. 79110 Freiburg i. Br. 58097 Hagen 06110 Halle 89520 Heidenheim 30966 Hemmingen 86567 Hilgertshausen 34128 Kassel 68775 Ketsch 87439 Kempten 78462 Konstanz 87758 Kronburg 04109 Leipzig 23568 Lübeck 39104 Magdeburg 45468 Mühlheim/ Ruhr 48163 Münster 55268 Nieder-Olm 01462 Ockerwitz 26129 Oldenburg 18209 Parkenthin 0751/2 24 26 02361/4 54 21 0941/5 70 93 06482/48 28 0681/66 56 58 06182/2 14 71 0271/2 01 00 09421/4 14 33 0711/29 60 06 0651/3 68 60 0961/2 78 91 0281/2 41 41 02296/3 69 0611/52 04 63 0931/27 30 13 0375/2 56 87 Nichtmitglieder beim Deutschen Koordinierungsrat sind: Gelnhausen Niederbayern Weiden 16 Obergasse 27 Wittelsbacherstr. 2 Margaritensteig 31 63584 Gründau 94315 Straubing 92637 Weiden 06058/85 66 09421/8 18 68 0961/2 78 91 Deutsch - Israelische Gesellschaften 52036 Aachen 26605 Aurich 86150 Augsburg Postfach 42 01 71, Tel. 0241/52 68 09 Am Tennisplatz 7, Tel. 04941/98 29 03 Kapuzinergasse 10, Tel. 0821/31 25 93 110 Spitalwaldstraße 24, Tel. 09761/92 28 Maria-Viktoria-Straße 29, Tel. 07221/2 22 75 Ernst-Ring-Straße 4, Tel. 030/8 03 43 67 Senefelder Str. 29 A, Tel. 030/4 42 75 05 Roonstraße 62, Tel. 0521/51 21 76 Bundeshaus, Tel. 0228/1 68 79 01 Bundeshaus, Tel. 0228/16 33 58 Am Honigbleek 7, Tel. 0531/3 91 32 52 Beim Paulskloster 10, Tel. 0421/3 63 04 36 Schillerstraße 5, Tel. 08062/35 50 Theaterstraße 25, Tel. 0371/67 13 90 Neumarkt 5, Tel. 0355/6 12 24 00 Rochusstraße 44, Tel. 0211/3 61 02 90 Cyriakstraße 21a, Tel. 0361/2 25 75 98 Ben-Gurion-Ring 136, Tel. 069/50 65 22 Auwaldstraße 98, Tel. 0761/1 68 18 Alleestraße 47a, Tel. 02331/8 99 99 Röpziger Straße 8, Tel. 0345/2 02 47 51 Arnold-Böcklin-Straße 97, Tel. 07321/6 13 84 Sennieweg 28, Tel. 0511/9 89 22 56 Neuriederstraße 30, Tel. 08250/12 36 Lilienweg 5, Tel. 0561/88 61 97 Dückerstraße 1-3, Tel. 06232/13 25 31 St. Gallener Straße 12, Tel. 0831/8 78 28 Hüetlinstraße 19, Tel. 07531/2 37 69 Im Frauenpaint 3, Tel. 08394/12 21 Martin-Luther-Ring 4-6, Tel. 0341/1 23 20 32 Roeckstraße 19a, Tel. 0451/3 14 66 Virchowstraße 21, Tel. 0391/5 61 29 50 Von-Bock-Straße, Tel. 0208/3 52 77 Kerkheideweg 3d, Tel. 0251/7 18 09 92 Dautenbornstraße 28, Tel. 06131/17 28 96 Zschonerblick 3, Tel.0351/35 48 10 Quellenweg 91 a, Tel. 0441/7 78 07 83 Rostocker Straße 25, Tel. 03 82 03/37 79 14712 Rathenow 48429 Rheine 66123 Saarbrücken 21682 Stade 53757 St. Augustin 70180 Stuttgart 89075 Ulm 22873 Wedel 99423 Weimar 65207 Wiesbaden Steinstraße 16, Tel. 03385/50 76 67 Dörenther Straße 26, Tel. 05971/80 65 70 Dr.-Schönemannstr. 27, Tel. 0681/3 90 41 80 An der Wassermühle 4a, Tel. 04141/6 88 79 Wolkenburgstraße 8, Tel. 02241/33 72 42 Alexanderstraße 167, Tel. 0711/20 97-134 Zeppelinstraße 4, Tel. 0731/10 13 87 Postfach 14 07, Tel. 04103/97 00 07 Hegelstraße 1, Tel. 03643/51 54 40 Tannenring 224, Tel. 069/29 89 01 34 91054 Erlangen 60325 Frankfurt 60325 Frankfurt 90768 Fürth 36037 Fulda 35390 Gießen DIG-Bundesgeschäftsstelle: Kaiserplatz 15, 53113 Bonn, Telefon 0228/223001, Telefax 0228/261350 37073 Göttingen 20148 Hamburg 17 Institute und jüdische Sammlungen in deutschen Bibliotheken 56152 Augsburg 10623 Berlin 44801 Bochum 53111 Bonn 38100 Braunschweig 28359 Bremen 85221 Dachau 64283 Darmstadt 32756 Detmold 47057 Duisburg 40476 Düsseldorf 59063 Hamm 69117 Heidelberg Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, Schaezlerstr. 25, Tel. 0821/3242739 Bibliothek der Jüdischen Gemeinde Berlin, Fasanenstr. 79/80, Tel. 030/8813538 Universitätsbibliothek, Universitätsstraße 150, Tel. 0234/7002350 Stadtbücherei, Bottlerplatz 1, Tel. 0228/773658 Stadtbibliothek, Steintorwall 15, Tel. 0531/ 4702448 Universitätsbibliothek, Bibliothekstr. 33, Tel. 0421/2182602 KZ-Gedenkstätte Dachau, Alte Römerstraße 75, Tel. 08131/1741 Alexander-Haas-Bibliothek, Luisenstr. 12, Tel. 06151/25006 Lippische Landesbibliothek, Hornsche Straße 41, Tel. 05321/22824 Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut für deutschjüdische Geschichte, Universität/GH Duisburg, Geibelstr. 41, Tel. 0203/370071-72 Bücherei der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Zietenstr. 50, Tel. 0211/480313 69117 Heidelberg 69117 Heidelberg 34131 Kassel 50068 Koblenz 50676 Köln 55122 Mainz 35029 Marburg 80539 München 111 Bibliothek Religions- und Geistesgeschichte, Kochstr. 4, Tel. 09131/852901 Stadt- und Universitätsbibliothek, Bockenheimer Landstr. 134-138, Tel. 069/7907 Fritz-Bauer-Institut, Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte des Holocaust, Rheinstraße 29, Tel. 069/975811-0 Stadtbibliothek, Schloßhof 12, Tel. 0911/741289 Hessische Landesbibliothek Fulda, Heinrichvon- Bibra-Platz 12, Tel. 0661/72020 Universitätsbibliothek Gießen, Bismarckstr. 37, Tel. 0641/702-2330 Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Prinzenstr. 1, Tel. 0551/395231 Institut für die Geschichte der Juden, Rothenbaumchaussee 7, Tel. 040/41232617 Stadtbücherei Ostenallee 1-5, Tel. 02381/101515 Universität Heidelberg, Wissenschaftlichtheologisches Seminar, Kisselgasse 1, Tel. 06221/548280 Hochschule für Jüdische Studien, Friedrichstraße 9, Tel. 06221/22576 Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland, Bienenstr. 6, Tel. 06221/164141 Bibliothek des Landeskirchenamts, Wilhelmshöher Allee 330, Tel. 0561/3083-256 Bundesarchiv-Bibliothek, Am Wöllershof 12, Tel. 0261/399-241 Germania Judaica, Kölner Bibliothek zur Geschichte des deutschen Judentums e. V., Josef-Haubrich-Hof 1, (Zentralbibliothek), Tel. 0221/232349 Jüdische Bibliothek, Saarstr. 21, Tel. 06131/ 392545 Universitätsbibliothek, Wilhelm-Röpke-Str. 4, Tel. 06421/285100 Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstr. 16, Tel. 089/2198-1 80538 München 91564 Neuendettelsau 26121 Oldenburg 14467 Potsdam A-1010 Wien 18 Limmattalstraße 73, CH-8049 Zürich Tribüne, Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, Habsburger Allee 72, 60385 Frankfurt 60 Zeitschrift des Keren Hayessod, Gartenstraße 6, 60594 Frankfurt Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur, Universität München, Wagmüllerstraße 23, Tel. 089/2110692 Augustana-Hochschule-Bibliothek, Collegium Judaicum, Waldstr. 15, Tel. 09874/314 Landesbibliothek, Ofener Str. 15, Tel. 0441/71038 Moses-Mendelssohn-Zentrum, EuropäischJüdische Studien, Universität Potsdam, Rembrandtstraße 27, Tel. 0331/28094-0 Jüdisches Museum der Stadt Wien, Palais Eskeles, Dorotheergasse 11, Tel. 00431/53504310 18 a Seminare und Workshops Seminare und Workshops zur Pädagogik der Holocaustvermittlung bietet Yad Wa Shem in Jerusalem an. Deutschsprachige Kontaktperson: Yariv Lapid Yad Wa Shem Jerusalem, Israel Deutschsprachige jüdische Publikationen 19 Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, Rüngsdorfer Straße 6, 53173 Bonn Aufbau, deutschsprachige Emigrantenzeitung Amerikas, 2121 Broadway, New York, N.Y. 10023, USA Babylon - Beiträge zur jüdischen Gegenwart, Verlag Neue Kritik, Kettenhofweg 53, 60325 Frankfurt Chuzpe, Westendstraße 43 (c/o Jüdische Gemeinde), 60325 Frankfurt Der jüdische Kalender. Ölbaum Verlag, Postfach 11 17 28, 86042 Augsburg Der Landesverband der Israelitschen Kultusgemeinden in Bayern, Effnerstraße 68, 81925 München 81 Die Gemeinde, Bauernfeldgasse 4, A-1190 Wien Frankfurter Jüdische Nachrichten, Gottfried-Keller-Str. 16, 60431 Frankfurt Heidelberger Neuigkeiten der Hochschule für jüdische Studien, Friedrichstraße 9, 69117 Heidelberg Illustrierte Neue Welt, Judengasse 1a, A-1010 Wien Israel Nachrichten, Rehov Harakewet 52, Tel Aviv/Israel Israelitisches Wochenblatt, Florastraße 14, CH-8008 Zürich Judaica, Beiträge zum Verständnis des jüdischen Schicksals in Vergangenheit und Gegenwart, Etzelstraße 19, CH-8038 Zürich Jüdische Rundschau, Leonhardsstraße 37, CH-4009 Basel >>lamded< <<. Zeitschrift der Stiftung für Kirche und Judentum. Literatur in Auswahl (und zitierte Literatur) Allerhand, J., Das Judentum in der Aufklärung, Stuttgart 1980 Ben-Chorin, S., Die Heimkehr. Jesus, Paulus und Maria in jüdischer Sicht, München 1977 Ben-Sasson, H.H., Geschichte des jüdischen Volkes, 3. Bde., München 1980 Brum, A. u. a., (Hrsg.), KinderWelten. Ein jüdisches Lesebuch für die Grundschule, 1996 Buchberger, M. (Hrsg.), Lexikon für Theologie und Kirche, 14 Bände, Freiburg 1986 Botschaft des Staates Israel, Blickpunkt Israel. Informationen der Botschaft des Staates Israel, Bonn, monatliche Erscheinungswei-se. Cornfeld, G. und Botterweck, G.J. (Hrsg.), Die Bibel und ihre Welt, 2 Bände, Herrsching 1991 Dexinger, F., Das Judentum, in: TRE XVII (1988) 331-377 Encyclopaedia Judaica, 16 Bde., Jerusalem 1972 Fiedler, P., Das Judentum im katholischen Religionsunterricht, Düsseldorf 1980 Fohrer, G., Glaube und Leben im Judentum, Heidelberg 1979 Gamm, H. J., Das Judentum. Eine Einführung, Frankfurt 1990 Gradwohl, R./Petri, D./Thierfelder, J./Wertz, R., Grundkurs Judentum für Schule und Gemeinde (Modelle für den Religionsunterricht. Calwer Materialien. 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Die Geschichte der Juden in Deutschland vom Mittelalter bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges, Frankfurt 1979 Kitov, E., Das jüdische Jahr, 4 Bde., Zürich 1987-1990 Landmann, S., Jiddisch, Das Abenteuer einer Sprache, Olten 1982 Lapide, P., Jesus - ein gekreuzigter Pharisäer?, Gütersloh 1990 Lohrbächer, A. (Hg.), Was Christen vom Judentum lernen können. Modelle und Materialien für den Unterricht, Freiburg 1994 Lohrbächer, A. (Hg.), Was Christen vom Judentum lernen können. Methode und Materialien für den Unterricht, Freiburg 1996 (Lit.) Maier, J., Jesus von Nazaret in der talmudischen Literatur, Darmstadt 1978 Maier, J., Das Judentum, Von der Biblischen Zeit bis zur Moderne, Bindlach 3. Aufl. 1988 Maier, J., Zwischen den Testamenten. Geschichte und Religion in der Zeit des zweiten Tempels, Würzburg 1990 Maier, J. und Schäfer, P., Kleines Lexikon des Judentums, Stuttgart 1981 Mussner, F., Traktat über die Juden, München 1979 Mussner, F., Die Kraft der Wurzel. 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Aufl. 1982 (völlig neu bearbeitet mit Bibliographie) Thoma, C., Die theologischen Beziehungen zwischen Christentum und Judentum, Darmstadt 1982 Van der Meulen, L., Fremde im eigenen Land. Die Geschichte der Palästinenser und der PLO, München 1989 Walter, W., Meinen Bund habe ich mit dir geschlossen. Jüdische Religion in Fest, Gebet und Brauch München 1989 20 Materialien, Hilfsmittel, Musiknoten, CD's Kultgegenstände, Tonträger, jüd. Küche, Literatur etc. bietet an: DORONIA GmbH, Pf 10 11 33, 70010 Stuttgart, Fax 0711/6070997, kostenlosen Katalog anfordern. Literatur zum Judentum einschließlich Musiknoten, CD's hat in einem Katalog zusammengestellt: Literaturhandlung, Fürstenstr. 17, 80333 München, Fax 089/281601, http:/home.t-online.de/home/Literaturhandlung. 113 21 Internetadressen Einblick in die jiddische Sprache liefert eine Jiddische Web-Zeitung aus Frankreich http://www.col.fr/tamtam/index.html Judentum und jüdische Studien http://www.uni-duisburg.de/FBl/JStudien/juedische-studien-indeutschland.htm Hier werden Institute und Fakultäten vorgestellt mit Studienschwerpunkt Judaistik und jüdische Studien sowie Jiddistik. Das Angebot beginnt mit Hochschulen, die Informationen zum Thema zur Verfügung stellen: z.B. Institut für Judaistik der Freien Universität Berlin, Universität Trier (Jiddistik), das Institut für deutsch-jüdische Geschichte in Duisburg oder Hamburg, das Mose Mendelssohn-Zentrum in Potsdam. http://www.stil.uni-duisburg.de/ http://www.rrz.uni-hamburg.de/igdj/homepage.htm http://www.uni-potsdam.de/u/mmz/000mmz.htm http://www.koeln.de/phil-fak/juda/index.html http://www.hjs.uni-heidelberg.de Jüdische Gemeinden in Deutschland *Geschichte der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf http://www.jgd.de/ge.htm Hier finden sich die Geschichte der jüdischen Gemeinde, ihre Einrichtungen, Termine, Gottesdienste und Kontaktstellen. Unter dem Leitfaden für koschers Essen findet sich auch eine Liste der nicht koscheren Lebensmittelzusätze (E-Nummern). http://www.hagalil.com http://ourworld.compuserve.com/jomepages/haGalil/homepage.htm vermittelt umfangreiche Einblicke in das jüdische Leben in Deutschland. Die deutschsprachige Seite liefert Themen in Text, Bild und Ton. Der Link „Blick nach Israel“ stellt das Leben in Israel vor. Wer den deutschen Sprachraum verlassen möchte, dem sei http://jewishnet.net/lib.html empfohlen. Die Adresse liefert jüdische Bibliotheken und Kataloge aus Israel und damit offene Wege für ein Studium des Judentums und der Judaistik. Museen *Nachum Goldman Museum der jüdischen Diaspora „Bet Hatefutsoth“ in Tel Aviv http://www.bh.org.il/ Der Besucher kann ein Fenster zu interessanten Persönlichkeiten des jüdischen Lebens öffnen und allgemeine Informationen zum Museum abfragen. *Sonderveranstaltungen finden sich unter http://www.bh.org.il/Events/intex.html *Nachrichten unter http://www.bh.org.il/cgi-bh/News/News_disp Leo Baeck Institut http://www.useres.interport.net/∼ ∼lbil/ Die Jüdische Welt im Internet http://www.juwel.borox.ch/ Hier stellt der Verein Ahawat Tora mit Sitz in Zürich zur Stärkung des ToraWissens eine ausführliche Web-Seite zusammen. *Österreichisches Jüdisches Museum http://www.oejudmus.or.at/oejudmus Jüdischer Nationalfonds e.V. http://www.jnf-kkl.de Jiddisch 114 Die Tosefta wird auf dieser Seite erklärt http://www.ucalgary.ca/∼ ∼elsegal/TalmudMap/Tosafot.html Andere wichtige Kommentierungen wie „Mishneh-Tora“, „Sefer Mitzvot Gadol“, „“Arba’ah Turim“, „Schulchan Aruch“ finden sich auf der Seite http://www.ucalgary.ca/∼ ∼elsegal/TalmudMap/OtherComs.html Mit dem gleichen Thema beschäftigt sich die „Web-Shas“ http://www.virtual.co.il/torah/webshas Israelische Botschaft in Deutschland http://www.israel.de Die Presse- und Informationsabteilung der Botschaft des Staates Israel in der Bundesrepublik stellt umfangreiche Detailinformationen zum Staat Israel zur Verfügung. U.a. die Zeitschrift „Blickpunkt Israel“ sowie die Zeitung Haaretz. Die jüdische Religion Mizwot Bekanntlich zählt das Judentum 613 Gebote. 248 Gebote, die man vollbringen soll und 365 Verbote, die man unterlassen soll. Eine Seite erklärt den Begriff der Mizwa http://www.valuu.net/users/mitzva/ Die nachfolgende Seite enthält eine Liste der 248 posiven Mizwot mit Bibelstellenangaben http://www.valuu.net/users/mitzva/positive.htm Eine weitere Seite listet die 365 negativen Mitzwot mit Bibelstellenangaben auf http://www.valuu.net/users/mitzva.negative.htm Literatur Tora Eine Aufzählung der Abschnitte des Pentateuch enthält folgende Seite http://www.valuu.net/users/mitzva/tenach.htm Erklärungen zu den Wochenabschnitten der Tora finden sich in den folgenden Seiten http://www.members.tripod.com/torahc/ http://www.valuu.net/users/icorizzy.htm http://www.valuu.net/rabbi.html-ssi http://www.virtual.co.il/city_services/parshs http://www.613.org/parasha.html Siddur Ein „Cyber Siddur“ mit Gebeten in Hebräisch und in Lautschrift findet sich auf der Seite http://www.valuu.net/users/mitzva.cyberl.htm Talmud http://www.ucalgary.ca/∼ ∼elsegal/TalmudPage.html Anhand einer Musterseite des Talmuds wird der grundsätzliche Aufbau des Talmuds beschrieben: Mischna, Gemara, Tosefta und mittelalterliche Kommentatoren. http://www.ucalgary.ca/∼ ∼elsegal/TalmudMap/Mishnah.html Hier wird die Bedeutung der Mischnah erklärt. http://www.ucalgary.ca/∼ ∼elsegal/TalmudMap/Gemara.html Diese Seite führt in die Bedeutung der Gemara ein. Kabbala http://www.ucalgary.ca/∼ ∼elsegal/Sefirot/Sefirot.html Auf dieser Web-Setie wird die kabbalistische Theorie mit ihren zehn kreativen Kräften vorgestellt. Mikwa/Miwaot (= rituelle Reinigungsbad) http://www.kosher.co.il/mikvaot/index.htm Biblische Speisekarten http://www.ucalgary.ca/∼ ∼elsegal/TalmudMap/Rashi.html Der Kommentar von „Raschi“ (Rabbi Solomon ben Issac) findet sich auf der Seite http://www.ucalgary.ca/∼ ∼elsegal/TalmudMap/Rashi.html http://www.iag.net/∼ ∼tibrod/ Wie und was aßen die Israeliten in biblischer Zeit. Die Rezepte basieren auf Forschungsergebnissen der biblischen Archäologie und der Exegese 115 biblischer Texte. Z.B. gibt es da Gerste-Pfannkuchen, Gurkensuppe, Lamm mit Datteln, Feigengerichte, Granatapfel-Saft u.a.). Genauere Rezepte können per Fax bestellt werden. Zudem bietet „ORT“ Links mit folgenden Überschriften: * Geschichte Chanukkas: http://www.ort.org/ort/hanukkah/history.htm * Chanukkalieder: http://www.ort.org/ort/hanukkah/songs.htm * Spiele für Chanukka: http://www.ort.org/ort/hanukkah/games.htm Koscher Was ist koscher?, beantwortet die Seite http://www.bests-kosher.com/kosher.htm Eigene Rezepten gibt die Seite http://www.bests-kosher.com/recipes.htm Das „Projekt Genesis“ stellt unter der Web-Seite zahlreiche Informationen zu Chanukka zur Verfügung: http://w3.trib.com/∼ ∼dont/chanukkah.html * Chanukkalieder http://shamash.org/reform/uahc/songs/ct/ct004/songs.html * Computersimuliertes „Dreidel“-Spiel: http://www.jcn18.com/spin-ns.htm Feste im Jahreskreis Shabbat und Siddur http://members.aol.com/jordanleew/ssk/ssk.htm In diesem „Synagogen Survival Kit“ werden elementare Anweisungen für den Synagogengottesdienst gegeben. Die Gebete aus dem „OnlineSiddur“ sind in Lautschrift gehalten, die der Besucher ablesen kann. Wer über ein „Real-Audio-Plug-In“ verfügt, kann sich die Melodien der Gebete anhören. Das „Real-Audio-Plug-In“ kann man kostenlos unter http://www.realaudio.com/ herunterladen. Pesach http://www.chabad.org/pesach/ stellt eine Reihe von Links zum Thema Pesach vor. http://www.chabad.org/studentnet/seder ist ein Wegweiser durch das Pesachfest mit Grundbegriffe. Sukkot *Die Abmessungen einer Sukka und alles Wichtige zum Fest http://www.succah.aust.org/home.htm *Die Abbildung einer Sukka mit kompletter Bauanleitung http://www.pswtech.com/∼ ∼stevenw/jewish/sukkah/sukkah2.jpg „Virtuel Jerusalem“ hat einiges zum Thema zu bieten, u.a. zum Etrog, Lulav, Hadasim, Aravot: http://www.virtual.co.il/city_services/4minim.htm Erklärungen der Rezepte für Speisen zum Fest finden sich unter http://www.virtual.co.il/city_services/holidays/sukkot-8Atzeret/ recipes.htm Einen generellen Überblick über Pesach geben die Web-Seiten von „Ort“ http://www.ortnet.ort.org/ort/museum/passover.htm Elf Grundbegriffe zu Pesach beschreibt die Seite http://www.ortnet.ort.org/ort/museum/eleven.htm Musik Soundblasterkarte ist nötig! Jüdische Lieder http://www.613.org/music/niggun.html Chanukka Die Organisation „ORT“ biete eine Seite speziell zum Thema Chanukka an. http://www.ort.org/ort/hanukkah/title.htm Schabbat Lieder 116 http://www.613.org/shabbat.html Unauthorisierte Übersetzung aus dem Englischen 〈 1993〉〉 Web-Seiten in Sachen Judaica veröffentlicht die vierzehntägig erscheinende Zeitung JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, Hg. Zentralrat der Juden in Deutschland, Verlag Jüdische Presse GmbH, Rüngsdorfer Str. 6, 53173 Bonn, Tel.: 0228/355591, Fax: 0228/365043. 22 Präambel Der Heilige Stuhl und der Staat Israel Eingedenk des einzigartigen Charakters und der universalen Bedeutung des Heiligen Landes, im Bewußtsein der einzigartigen Natur der Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem jüdischen Volk und des historischen Prozesses der Versöhnung sowie des wachsenden gegenseitigen Verständnisses und der Freundschaft zwischen Katholiken und Juden, nach dem Beschluß vom 29. Juli 1992, einen 'ständigen bilateralen Arbeitsausschuß' zur gemeinsamen Untersuchung und Bestimmung von Fragen gemeinsamen Interesses und im Hinblick auf die Normalisierung ihrer Beziehungen zu errichten, in der Erkenntnis, daß die Arbeit des vorstehend genannten Ausschusses hinreichendes Material für einen ersten Grundlagenvertrag hervorgebracht hat, in der Erkenntnis, daß ein solcher Vertrag eine gesunde und dauerhafte Grundlage für die weitere Entwicklung ihrer gegenwärtigen und künftigen Beziehungen bilden wird, und zur Unterstützung der Aufgaben des Ausschusses, kommen wie folgt überein: Zahlen-Daten-Fakten, Die Info-Hotline Das Judentum Zahlen – Daten – Fakten Die Info-Hotline Jährlich erscheinen zweimal (Ende Juni und Ende Dezember) die aktuellsten Daten zum Thema Judentum (z.B. Israel, Diasporajudentum, offizielle Verlautbarungen, literarische Neuerscheinungen, neue Internetadressen). kostenlos über die homepage der Diözese Regensburg http://www.kath.de/bistum/regensburg Artikel 1 1. Der Staat Israel bekräftigt, gestützt auf seine Unabhängigkeitserklärung, seine fortdauernde Verpflichtung zur Wahrung und Einhaltung des Menschenrechts auf Religions- und Gewissensfreiheit, wie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und in anderen internationalen Übereinkünften, die Israel unterzeichnet hat, dargelegt. 2. Der Heilige Stuhl bekräftigt, gestützt auf die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils zur religiösen Freiheit, 'Dignitatis Humanae', die Verpflichtung der katholischen Kirche zur Einhaltung des Menschenrechts auf Religions- und Gewissensfreiheit wie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und in anderen internationalen Übereinkünften, die der Heilige Stuhl unterzeichnet hat, dargelegt. Der Heilige Stuhl wünscht außerdem, den Respekt der katholischen Kirche gegenüber Religionen und ihren Gläubigen zu bestätigen, wie durch das Zweite Vatikanische Konzil in seiner Erklärung über die Beziehungen der Kirchen zu nichtchristlichen Religionen, 'Nostra Aetate', feierlich dargelegt. oder als Textausgabe gegen 5,00 DM in DM-Briefmarken (incl. Porto) oder per Verrechnungsscheck (in DM) bei: Dr. Reinhold Then, Obermünsterplatz 7, 93047 Regensburg. Nachtrag zur 2. Auflage: Grundlagenvertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staat Israel 117 1. Der Staat Israel bekräftigt seine fortdauernde Verpflichtung zur Aufrechterhaltung und Respektierung des 'Status quo' in den christlichen Heiligen Stätten sowie der entsprechenden Rechte der christlichen Gemeinschaften dort. Der Heilige Stuhl bekräftigt die fortdauernde Verpflichtung der katholischen Kirche, den zuvor genannten 'Status quo' und die besagten Rechte zu respektieren. 2. Das vorstehend Erwähnte hat unbeschadet einer gegensätzlichen Auslegung irgendeines anderen Artikels in diesem Grundlagenvertrag Gültigkeit. 3. Der Staat Israel stimmt mit dem Heiligen Stuhl in der Verpflichtung überein, den besonderen Charakter katholischer Heiliger Stätten, wie Kirchen, Klöster und Friedhöfe sowie ähnlicher Stätten fortwährend zu respektieren und zu schützen. 4. Der Staat Israel stimmt mit dem Heiligen Stuhl überein, die Freiheit katholischer Gottesdienste weiter zu garantieren. Artikel 2 1. Der Heilige Stuhl und der Staat Israel verpflichten sich zu geeigneter Zusammenarbeit im Kampf gegen alle Formen des Antisemitismus und jede Art von Rassismus und religiöser Intoleranz und zur Förderung gegenseitigen Verständnisses unter den Nationen, Toleranz in den Gemeinwesen und Respekt vor Leben und Würde des Menschen. 2. Der Heilige Stuhl bekräftigt bei dieser Gelegenheit seine Verurteilung von Haß, Verfolgung und jeder anderen Erscheinungsform des Antisemitismus, gerichtet gegen das jüdische Volk oder einzelne Juden überall, zu jeder Zeit und durch jede Person. Insbesondere verurteilt der Heilige Stuhl Angriffe gegen Juden und die Schändung von Synagogen und jüdischen Friedhöfen, Akte der Verunglimpfung der Opfer des Holocaust, besonders, wenn sie an Orten geschehen, die Zeugen dieser Taten waren. Artikel 5 1. Der Heilige Stuhl und der Staat Israel erkennen an, daß beide Seiten ein Interesse daran haben, christliche Pilgerfahrten ins Heilige Land zu unterstützen. Wenn ein Bedarf für Koordinierung entsteht, werden die entsprechenden Stellen der Kirche und des Staates sich wie erfordert abstimmen und zusammenarbeiten. 2. Der Staat Israel und der Heilige Stuhl geben der Hoffnung Ausdruck, daß solche Pilgerfahrten Gelegenheit zu besserem Verständnis zwischen den Pilgern und den Menschen und den Religionen in Israel bieten werden. Artikel 3 1. Der Heilige Stuhl und der Staat Israel anerkennen die Freiheit beider Seiten in der Ausübung ihrer jeweiligen Rechte und Befugnisse und verpflichten sich, diesen Grundsatz in ihren wechselseitigen Beziehungen und bei ihrer Zusammenarbeit für das Wohl der Menschen zu respektieren. 2. Der Staat Israel anerkennt das Recht der katholischen Kirche, ihre religiösen, moralischen, erzieherischen und wohltätigen Funktionen auszuüben, ihre eigenen Institutionen zu haben und eigenes Personal in diesen Institutionen für die genannten Aufgaben und zu diesem Zweck auszubilden, zu berufen und zu beschäftigen. Die Kirche anerkennt das Recht des Staates zur Ausübung von Funktionen, wie der Förderung und des Schutzes des Wohlergehens und der Sicherheit des Volkes. Der Staat und die Kirche erkennen die Notwendigkeit von Dialog und Zusammenarbeit bei solchen Angelegenheiten, die dieses aufgrund ihrer Art erforderlich machen. 3. Der Heilige Stuhl und der Staat Israel werden im Hinblick auf katholische Rechtspersönlichkeit im Kirchenrecht nach Vorlage des Berichts eines gemeinsamen Experten-Unterausschusses über die Gewährung der vollen Wirksamkeit dieser Rechtspersönlichkeit im israelischen Recht verhandeln. Artikel 6 Der Heilige Stuhl und der Staat Israel bekräftigen gemeinsam das Recht der katholischen Kirche, Schulen und Studieneinrichtungen auf allen Ebenen aufzubauen, zu unterhalten und zu führen; dieses Recht wird in Übereinstimmung mit den Rechten des Staates Israel im Bereich Erziehung ausgeübt. Artikel 7 Der Heilige Stuhl und der Staat Israel erkennen an, daß beide Seiten ein Interesse an der Unterstützung und Förderung des kulturellen Austauschs zwischen katholischen Einrichtungen in der ganzen Welt und Bildungs-, Kultur- und Forschungsinstitutionen in Israel sowie an einer Erleichterung des Zugangs zu Manuskripten, historischen Dokumenten und ähnlichem Quellenmaterial in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen und Bestimmungen haben. Artikel 4 118 lichen Konflikten fernzuhalten, die sich insbesondere auf umstrittene Gebiete und nichtfestgelegte Grenzen beziehen. Artikel 8 Der Staat Israel anerkennt das Recht der katholischen Kirche auf freie Meinungsäußerung bei der Ausübung ihrer Funktionen auch über eigene Kommunikationsmittel der Kirche; dieses Recht wird in Übereinstimmung mit den Rechten des Staates im Bereich Kommunikationsmittel wahrgenommen. Artikel 12 Der Heilige Stuhl und der Staat Israel werden in gutem Glauben in Verfolgung der am 15. Juli 1992 in Jerusalem vereinbarten und am 29. Juli 1992 im Vatikan bestätigten Agenda weiter verhandeln; das gleiche gilt für Fragen, die im Zusammenhang mit Artikeln dieses Vertrags auftreten, wie auch für andere Angelegenheiten, die nach beiderseitigem Verständnis Gegenstand von Verhandlungen sein sollten. Artikel 9 Der Heilige Stuhl und der Staat Israel bekräftigen gemeinsam das Recht der katholischen Kirche, ihre wohltätigen Funktionen mittels ihrer Einrichtungen gesundheitlicher und sozialer Fürsorge in Übereinstimmung mit den Rechten des Staates in diesem Bereich auszuüben. Artikel 13 1. In diesem Vertrag verwenden die Parteien die genannten Begriffe in folgendem Sinn: a) Die katholische Kirche und die Kirche: umfaßt unter anderem ihre Gemeinden und Einrichtungen. b) Gemeinden der katholischen Kirche: bedeutet die katholischen religiösen Rechtspersönlichkeiten, die vom Heiligen Stuhl als Kirchen sui juris und vom Staat Israel als Religionsgemeinschaften angesehen werden. c) Der Staat Israel und der Staat: umfaßt unter anderem seine rechtlich begründeten Behörden. 2. Unbeschadet der Gültigkeit dieses Vertrags zwischen den Parteien und ohne Beeinträchtigung einer gültigen Rechtsregel im Hinblick auf Verträge stimmen die Parteien darin überein, daß dieser Vertrag die Rechte und Pflichten aus anderen zwischen einer der Parteien und einem Staat oder Staaten bestehenden Verträgen, die bekannt und für beide Parteien zum Zeitpunkt der Unterzeichnung dieses Vertrags tatsächlich gültig sind, nicht beeinträchtigt. Artikel 10 1. Der Heilige Stuhl und der Staat Israel bekräftigen gemeinsam das Recht der katholischen Kirche auf Eigentum. 2. Ohne Schaden für die eigenen Rechte der Parteien: a) Der Heilige Stuhl und der Staat Israel werden in gutem Glauben ein umfassendes Abkommen aushandeln, das für beide Seiten annehm-bare Lösungen für unklare, ungeregelte und strittige Fragen be-treffend Eigentum, Wirtschaftsund Steuerangelegenheiten der katholischen Kirche allgemein oder bestimmter katholischer Gemein-den oder Einrichtungen beinhaltet. b) Für die besagten Verhandlungen werden von dem ständigen bilateralen Arbeitsausschuß ein oder mehrere Experten-Unterausschüsse zur Untersuchung der betreffenden Fragen und zur Ausarbeitung von Vorschlägen gebildet. c) Von den Parteien ist vorgesehen, mit den besagten Verhandlungen innerhalb von drei Monaten nach Inkrafttreten dieses Vertrags zu be-ginnen und innerhalb von zwei Jahren nach Beginn der Verhandlungen Einigkeit zu erzielen. d) Während der Dauer dieser Verhandlungen sind alle mit diesen Verpflichtungen unvereinbaren Aktionen zu vermeiden. Artikel 14 1. Nach Unterzeichnung des vorliegenden Grundlagenvertrags und in Vorbereitung der Errichtung voller diplomatischer Beziehungen tauschen der Heilige Stuhl und der Staat Israel Sondervertreter aus, deren Rang und Privilegien in einem Zusatzprotokoll festgelegt sind. 2. Nach Inkrafttreten und unmittelbar nach Beginn der Verwirklichung dieses Grundlagenvertrags errichten der Heilige Stuhl und der Staat Israel volle diplomatische Beziehungen auf der Ebene einer Apostolischen Nuntiatur seitens des Heiligen Stuhls und einer Botschaft seitens des Staates Israel. Artikel 11 1. Der Heilige Stuhl und der Staat Israel erklären ihre jeweilige Verpflichtung, sich für eine friedliche Lösung von Konflikten zwischen Staaten und Nationen einzusetzen und Gewalt und Terror aus dem internationalen Leben auszuschließen. 2. Der Heilige Stuhl hält es bei Aufrechterhaltung seines Rechts, in jedem einzelnen Fall die Moral- und Religionslehre der katholischen Kirche anzuwenden, für angebracht, zu wiederholen, daß er sich, seinem Charakter entsprechend, feierlich verpflichtet hat, sich von allen welt- Artikel 15 119 Dieser Vertrag tritt mit dem Datum der letzten Anzeige der Ratifizierung durch eine Partei in Kraft. In zwei Urschriften, jede in englischer und hebräischer Sprache ausgefertigt, wobei jeder Wortlaut gleichermaßen verbindlich ist. Bei unterschiedlicher Auslegung ist der englische Wortlaut maßgebend. Unterzeichnet in Jerusalem am 13. Dezember 1993, entsprechend dem 16. Tag des Monats Tevet im Jahr 5754. seiner Mission genießen alle die Rechte, Privilegien und Immunitäten, die Israel diplomatischen Vertretern und Missionen garantiert. 5. Die Namen, der Rang und die Aufgaben der Sondervertreter werden von beiden Parteien in die offiziellen Listen der akkreditierten ausländischen Missionen in geeigneter Weise aufgenommen. Unterzeichnet in Jersusalem am 13. Dezember 1993, entsprechend dem 16. Tag des Monats Tevet im Jahr 5754. Für die Regierung des Stuhl Staates Israel Für die Regierung des Staates Israel Für den Heiligen (Unterschrift) (Unterschrift) Für den Heiligen Stuhl (Unterschrift) (Unterschrift) Nachtrag zur 3. Auflage Zusatzprotokoll 1. Nach Art. 14(1) des vom Heiligen Stuhl und dem Staat Israel unterzeichneten Grundlagenvertrags, erhalten die 'Sondervertreter' den Rang eines Apostolischen Nuntius beziehungsweise eines Botschafters. 2. Diese Sondervertreter genießen alle Rechte, Privilegien und die Immunität, die Leitern diplomatischer Missionen nach internationalem Recht und allgemeinem Brauch auf Gegenseitigkeit gewährt werden. 3. Der Sondervertreter des Staates Israel beim Heiligen Stuhl, der seinen Wohnsitz in Italien hat, erhält alle Rechte, Privilegien und Immunitäten, die in Artikel 12 des Vertrags von 1929 zwischen dem Heiligen Stuhl und Italien betreffend diplomatische Vertreter ausländischer Regierungen beim Heiligen Stuhl festgelegt sind. Die Rechte, Privilegien und die Immunität, die dem Personal einer diplomatischen Mission gewährt werden, werden auch dem Personal der diplomatischen Mission des israelischen Sondervertreters garantiert. Entsprechend einer bestehenden Gewohnheit dürfen weder der Sondervertreter noch die offiziellen Angehörigen seiner Mission gleichzeitig Mitglieder der Israelischen Diplomatischen Mission für Italien sein. 4. Der Sondervertreter des Heiligen Stuhls beim Staat Israel darf gleichzeitig andere repräsentative Funktionen für den Heiligen Stuhl ausüben und bei anderen Staaten akkreditiert sein. Er selbst und das Personal Die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel verkündet in Tel Aviv am 14. Mai 1948 (5. Ijar 5708) Im Lande Israel entstand das jüdische Volk. Hier prägte sich sein geistiges, religiöses und politisches Wesen. Hier lebte es frei und unabhängig, Hier schuf es eine nationale und universelle Kultur und schenkte der Welt das Ewige Buch der Bücher. Durch Gewalt vertrieben, blieb das jüdische Volk auch in der Verbannung seiner Heimat in Treue verbunden. Nie wich seine Hoffnung. Nie verstummte sein Gebet um Heimkehr und Freiheit. Beseelt von der Kraft der Geschichte und Überlieferung, suchten Juden aller Generationen in ihrem alten Lande wieder Fuß zu fassen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte kamen sie in großen Scharen. Pioniere, Verteidiger und Einwanderer, die trotz der Blockade den Weg in das Land unternahmen, erweckten Einöden zur Blüte, belebten aufs neue die hebräische Sprache, bauten Dörfer und Städte und errichteten eine stets wachsende Gemeinschaft mit eigener Wirtschaft und Kultur, die nach 120 jüdischen Bevölkerung und der zionistischen Organisation heute am letzten Tage des britischen Mandats über Palästina, uns hier eingefunden und verkünden hiermit kraft unseres natürlichen und historischen Rechtes und aufgrund des Beschlusses der Vollversammlung der Vereinten Nationen die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel - des Staates Israel. Frieden strebte, aber sich auch zu schützen wußte, die allen im Lande die Segnungen des Fortschritts brachte und sich vollkommene Unabhängigkeit zum Ziel setzte. Im Jahre 1897 trat der erste Zionistenkongreß zusammen. Er folgte dem Rufe Dr. Theodor Herzls, dem Seher des jüdischen Staates, und verkündete das Recht des jüdischen Volkes auf nationale Erneuerung in seinem Lande. Dieses Recht wurde am 2. November 1917 in der BalfourDeklaration anerkannt und auch durch das Völkerbundsmandat bestätigt, das der historischen Verbindung des jüdischen Volkes mit dem Lande Israel und seinem Anspruch auf die Wiedererrichtung seiner nationalen Heimstätte internationale Geltung verschaffte. Wir beschließen, daß vom Augenblick der Beendigung des Mandates, heute um Mitternacht, dem sechsten Tage des Monats Ijar des Jahres 5708, dem 15. Mai 1948, bis zur Amtsübernahme durch verfassungsgemäß zu bestimmende Staatsbehörden, doch nicht später als bis zum 1 . Oktober 1948, der Nationalrat als vorläufiger Staatsrat und dessen ausführendes Organ, die Volksverwaltung, als zeitweilige Regierung des jüdischen Staates wirken sollen. Der Name des Staates lautet Israel. Der Staat Israel wird der jüdischen Einwanderung und der Sammlung der Juden im Exil offenstehen. Er wird sich der Entwicklung das Landes zum Wohle aller seiner Bewohner widmen. Er wird auf Freiheit, Gerechtigkeit und Friede im Sinne der Visionen der Propheten Israels gestützt sein. Er wird all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht, soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen. Er wird Glaubens- und Gewissensfreiheit, Freiheit der Sprache, Erziehung und Kultur gewährleisten, die Heiligen Stätten unter seinen Schutz nehmen und den Grundsätzen der Charta der Vereinten Nation treu bleiben. Die Katastrophe, die in unserer Zeit über das jüdische Volk hereinbrach und in Europa Millionen von Juden vernichtete, bewies unwiderleglich aufs Neue, daß das Problem der jüdischen Heimatlosigkeit durch die Wiederherstellung des jüdischen Staates im Lande Israel gelöst werden muß, in einem Staat, dessen Pforten jedem Juden offenstehen, und der dem jüdischen Volk den Rang einer gleichberechtigten Nation in der Völkerfamilie sichert. Die Überlebenden des schrecklichen Nazi-Gemetzels in Europa sowie Juden anderer Länder scheuten weder Mühsal noch Gefahren, um nach dem Lande Israel aufzubrechen und ihr Recht auf ein Dasein in Würde und Freiheit und ein Leben redlicher Arbeit in der Heimat durchzusetzen. Der Staat Israel wird bereit sein, mit den Organen und Vertretern der Vereinten Nationen bei der Durchführung des Beschlusses vom 29. November 1947 zusammenzuwirken und sich um die Herstellung der gesamtpalästinensischen Wirtschaftseinheit bemühen. Im Zweiten Weltkrieg leistete die jüdische Gemeinschaft im Lande Israel ihren vollen Beitrag zum Kampfe der frieden- und freiheitsliebenden Nationen gegen die Nazimächte der Finsternis. Mit dem Blute ihrer Soldaten und ihrem Einsatz für den Sieg erwarb sie das Recht auf Mitwirkung bei der Gründung der Vereinten Nationen. Wir wenden uns an die Vereinten Nationen mit der Bitte, dem jüdischen Volk beim Aufbau seines Staates Hilfe zu leisten und den Staat Israel in die Völkerfamilie aufzunehmen. Am 29. November 1947 faßte die Vollversammlung der Vereinten Nationen einen Beschluß, der die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel forderte. Sie rief die Bewohner des Landes auf, ihrerseits zur Durchführung dieses Beschlusses alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Die damalige Anerkennung der staatlichen Existenzberechtigung des jüdischen Volkes durch die Vereinten Nationen ist unwiderruflich. Wir wenden uns - selbst inmitten mörderischer Angriffe, denen wir seit Monaten ausgesetzt sind - an die in Israel lebenden Araber mit dem Aufrufe, den Frieden zu wahren und sich aufgrund voller bürgerlicher Gleichberechtigung und entsprechender Vertretung in allen provisorischen und permanenten Organen des Staates an seinem Aufbau zu beteiligen. Gleich allen anderen Völkern, ist es das natürliche Recht des jüdischen Volkes, seine Geschichte unter eigener Hoheit selbst zu bestimmen. Wir bieten allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und guter Nachbarschaft und rufen zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Hilfe mit dem selbständigen jüdischen Volk in seiner Heimat Demzufolge haben wir, die Mitglieder des Nationalrates, als Vertreter der 121 auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag bei gemeinsamen Bemühungen um den Fortschritt des gesamten Nahen Ostens zu leisten. seinen Platz auch in der polnischen Leidensgeschichte hat und das Verhältnis zwischen Polen und Deutschland belastet. Unser Ruf ergeht an das jüdische Volk in allen Ländern der Diaspora, uns auf dem dem Gebiete der Einwanderung und des Aufbaus zu helfen und uns im Streben nach der Erfüllung des Traumes von Generationen - der Erlösung Israels - beizustehen. II. Schon in früheren Jahrhunderten sahen sich Juden Verfolgung, Unterdrückung, Ausweisung und selbst der Lebensgefahr ausgesetzt. Viele suchten und fanden Zuflucht in Polen. Doch verblieben auch Orte und Gebiete in Deutschland, in denen Juden relativ ungestört leben konnten. Seit dem 18. Jahrhundert bot sich in Deutschland eine neue Chance zu einem friedlichen Zusammenleben. Juden haben zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft und Kultur Entscheidendes beigetragen. Dennoch lebte eine antijüdische Einstellung auch im kirchlichen Bereich weiter. Sie hat mit dazu geführt, daß Christen in den Jahren des Dritten Reiches nicht den gebotenen Widerstand gegen den rassistischen Antisemitismus geleistet haben. Es hat unter den Katholiken vielfach Versagen und Schuld gegeben. Nicht wenige haben sich von der Ideologie des Nationalsozialismus einnehmen lassen und sind bei den Verbrechen gegen jüdisches Eigentum und Leben gleichgültig geblieben. Andere haben den Verbrechen Vorschub geleistet oder sind sogar selber Verbrecher geworden. Unbekannt ist die Zahl derer, die beim Verschwinden ihrer jüdischen Nachbarn entsetzt waren und doch nicht die Kraft zum sichtbaren Protest fanden. Jene, die bis zum Einsatz ihres Lebens halfen, blieben oft allein. Es bedrückt uns heute schwer, daß es selbst bei den Pogromen vom November 1938 keinen öffentlichen und ausdrücklichen Protest gegeben hat, als Hunderte von Synagogen verwüstet, Friedhöfe geschändet, Tausende jüdischer Geschäfte demoliert, ungezählte Wohnungen jüdischer Familien beschädigt und geplündert, Menschen verhöhnt, mißhandelt und sogar ermordet wurden. Der Rückblick auf die Geschehnisse vom Novemder 1938 und die 12jährige Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten vergegenwärtigt die schwere Last der Geschichte. Er erinnert daran, „daß die Kirche, die wir als heilig bekennen und als Geheimnis verehren, auch eine sündige und der Umkehr bedürftige Kriche ist“ (Wort der deutschsprachigen Bischöfe aus Anlaß des 50. Jahrestages der Novemberpogrome 1938). Mit Zuversicht auf den Fels Israels setzen wir unsere Namen zum Zeugnis unter diese Erklärung, gegeben in der Sitzung des zeitweiligen Staatsrates auf dem Boden unserer Heimat in der Stadt Tel Aviv. Heute am Vorabend des Sabbat, dem 5. Ijar 5708, 14. Mai 1948. Die Unterzeichner: David Ben Gurion u.a. Übersetzung aus dem Hebräischen: Botschaft des Staates Israel in Deutschland ----------------------------------------------------- Wort der deutschen Bischöfe aus Anlaß des 50. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar I. Am 27. Januar 1945 wurden die Konzentrationslager Auschwitz I und Auschwitz Birkenau befreit. Unzählige Menschen sind dort auf schreckliche Weise umgebracht worden: Polen, Russen, Sinti und Roma sowie Angehörige anderer Nationen. Die überwiegende Mehrheit der Gefangenen und Opfer dieses Lagers waren Juden. Deshalb ist Auschwitz das Symbol für die Vernichtung des europäischen Judentums, die als „Holocaust“ oder mit dem hebräischen Wort „Schoa“ bezeichnet wird. Das Verbrechen an Juden wurde von den nationalsozialistischen Machthabern in Deutschland geplant und ins Werk gesetzt. Das „präzedenzlose Verbrechen“ der Schoa (Papst Johannes Paul II. am 13. Juni 1991) wirft noch immer viele Fragen auf, denen wir nicht ausweichen dürfen. Die Erinnerung an den 50. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz ist für deutsche Katholiken Anlaß, erneut ihr Verhältnis zu den Juden zu überprüfen. Zugleich mahnt der Tag an die Tatsache, daß Auschwitz Versagen und Schuld der damaligen Zeit haben auch eine kirchliche Dimension. Daran erinnern wir mit dem Zeugnis der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland: „Wir sind das Land, dessen jüngste politische Geschichte von dem Versuch verfinstert ist, das jüdische Volk systematisch auszurotten. Und wir waren in dieser Zeit des Nationalsozialismus, trotz beispielhaften Verhaltens einzelner Personen und Gruppen, aufs Ganze gesehen doch eine kirchliche Gemeinschaft, die zu sehr mit dem Rücken zum Schicksal dieses verfolgten jüdischen Volkes weiterlebte, deren Blick sich zu stark von der 122 Christi ist ein Aufruf an alle Christen und lädt alle Männer und Frauen ein, im Lauf der Geschichte die Zeichen des Wirkens der göttlichen Vorsehung sowie die Art und Weise zu erkennen, in der das Bild des Schöpfers im Menschen verletzt und verunstaltet wurde. Bedrohung ihrer eigenen Institution fixieren ließ und die zu den an Juden und Judentum verübten Verbrechen geschwiegen hat... Die praktische Redlichkeit unseres Erneuerungswillens hängt auch an dem Eingeständnis dieser Schuld und an der Bereitschaft, aus dieser Schuldgeschichte unseres Landes und auch unserer Kirche schmerzlich zu lernen“ (Beschluß „Unsere Hoffnung“, 22. November 1975). Wir bitten das jüdische Volk, dieses Wort der Umkehr und des Erneuerungswillens zu hören. Diese Gedanken betreffen einen der wesentlichen Bereiche, in denen die Katholiken sich den Aufruf von Papst Johannes Paul II ernsthaft zu Herzen nehmen mögen, den er in seinem Apostolischen Schreiben Tertio Millennio Adveniente an sie gerichtet hat: "Zu Recht nimmt sich daher die Kirche, während sich das zweite christliche Jahrtausend seinem Ende zuneigt, mit stärkerer Bewußtheit der Schuld ihrer Söhne und Töchter an, eingedenk aller jener Vorkommnisse im Laufe der Geschichte, wo diese sich vom Geist Christi und seines Evangeliums dadurch entfernt haben, daß sie der Welt statt eines an den Werten des Glaubens inspirierten Lebenszeugnisses den Anblick von Denkund Handlungsweisen boten, die geradezu Formen eines Gegenzeugnisses und Skandals darstellten."1 III. Auschwitz stellt uns Christen vor die Frage, wie wir zu den Juden stehen und ob unser Verhältnis zu ihnen dem Geist Jesu entspricht. Antisemitismus ist „eine Sünde gegen Gott und die Menschheit“, wie Papst Johannes Paul II. mehrfach gesagt hat. In der Kirche darf es keinen Platz und keine Zustimmung für Judenfeindschaft geben. Christen dürfen keinen Widerwillen, keine Abneigung und erst recht keinen Haß gegen Juden und Judentum hegen. Wo sich eine solche Haltung kundtut, besteht die Pflicht zu öffentlichem und ausdrücklichem Widerstand. Die Kirche achtet die Eigenständigkeit des Judentums. Zugleich muß sie selbst neu lernen, daß sie aus Israel stammt und mit seinem Erbe in Glaube, Ethos und Liturgie verbunden bleibt. Wo es möglich ist, sollen christliche und jüdische Gemeinden Kontakt miteinander pflegen. Wir müssen alles tun, damit Juden und Christen in unserem Land als gute Nachbarn miteinander leben können. So werden sie ihren unverwechselbaren Beitrag für ein Europa leisten, dessen Vergangenheit durch die Schoa verdunkelt ist und das in der Zukunft ein Kontinent der Solidarität werden soll. Unser Jahrhundert wurde Zeuge einer unaussprechlichen Tragödie, die niemals vergessen werden kann: Der Versuch des Naziregimes, das Volk der Juden zu vernichten, und die daraus folgende Ermordung von Millionen Juden. Frauen und Männer, Alte und Junge, Kinder und Säuglinge wurden einzig und allein aufgrund ihrer jüdischen Abstammung verfolgt und deportiert. Einige wurden sofort ermordet; andere wurden gedemütigt, mißhandelt, gefoltert, gänzlich ihrer Menschenwürde beraubt und schließlich ebenfalls ermordet. Nur sehr wenige der Juden, die in ein Konzentrationslager eingeliefert worden waren, überlebten. Sie waren für ihr Leben gezeichnet. Die Shoah war eines der größten Dramen unseres Jahrhunderts, ein Ereignis, das uns noch heute betrifft. Würzburg, den 23. Januar 1995 ------------------------------------------------------PÄPSTLICHE KOMMISSION FÜR DIE RELIGIÖSEN BEZIEHUNGEN ZU DEN JUDEN Niemand kann gleichgültig bleiben angesichts dieses schrecklichen Völkermordes, den die Verantwortlichen der Nationen und selbst die Jüdischen Gemeinden zur damaligen Zeit, als er mit aller Grausamkeit ins Werk gesetzt wurde, kaum für möglich hielten. Am wenigsten kann die Kirche, wegen ihrer sehr engen geistlichen Verwandtschaft mit dem jüdischen Volk und wegen der nicht vergessenen Ungerechtigkeiten der Vergangenheit, gleichgültig bleiben. Die Beziehung der Kirche zum jüdischen Volk unterscheidet sich von ihrer Beziehung zu jeder WIR ERINNERN: EINE REFLEXION ÜBER DIE SHOAH 1. Die Tragödie der Shoah und die Pflicht der Erinnerung. Das zwanzigste Jahrhundert neigt sich schon bald dem Ende zu, und wir stehen vor dem Beginn eines neuen Jahrtausends der christlichen Zeitrechnung. Die 2000-Jahr-Feier der Geburt Jesu 123 anderen Religion.2 Allerdings handelt es sich nicht nur um eine Frage des Rückgriffs auf Vergangenes. Vielmehr verlangt die gemeinsame Zukunft von Juden und Christen, daß wir uns erinnern, denn "es gibt keine Zukunft ohne Erinnerung"3. Die Geschichte selbst ist memoria futuri. Wir wenden uns mit diesen Gedanken an unsere Brüder und Schwestern der katholischen Kirche in aller Welt und rufen alle Christen auf, gemeinsam mit uns über die Katastrophe nachzudenken, die das jüdische Volk getroffen hat, und sich der moralischen Verpflichtung bewußt zu werden, daß Egoismus und Haß niemals mehr so anwachsen können, daß sie Leid und Tod aussäen.4 Besonders bitten wir unsere jüdischen Freunde, "deren schreckliches Schicksal zum Symbol für jene Verirrungen wurde, zu denen der Mensch kommen kann, wenn er sich gegen Gott wendet"5, uns mit offenem Herzen anzuhören. 2. 3. Die Beziehung zwischen Juden und Christen Die Beziehung zwischen Juden und Christen ist leidvoll. Dies hat Papst Johannes Paul II. wiederholt zum Ausdruck gebracht. Er hat die Katholiken aufgerufen, eine Bestandsaufnahme ihrer Beziehung zum jüdischen Volk vorzunehmen.6 In der Tat fällt die Bilanz dieser zweitausendjährigen Beziehung recht negativ aus.7 In den Anfängen des Christentums, nach der Kreuzigung Jesu, kam es zu Auseinandersetzungen zwischen der Urkirche und den Führern der Juden und dem jüdischen Volk, die sich aus Gehorsam gegenüber dem Gesetz den Verkündigern des Evangeliums und den ersten Christen manchmal auch gewaltsam entgegenstellten. Im heidnischen Römischen Reich waren die Juden durch die ihnen vom Kaiser garantierten Privilegien rechtlich geschützt, und die staatlichen Autoritäten unterschieden anfangs nicht zwischen der jüdischen und christlichen Gemeinschaft. Doch schon bald waren die Christen der Verfolgung durch den Staat ausgesetzt. Als sich die Kaiser später zum Christentum bekehrten, garantierten sie den Juden zunächst weiterhin ihre Privilegien. Christliche Unruhestifter überfielen nicht nur heidnische Tempel, sondern - nicht ohne Einfluß gewisser Auslegungen des Neuen Testaments bezüglich des jüdischen Volkes insgesamt - bisweilen auch Synagogen. "In der Tat waren in der christlichen Welt - und ich spreche nicht von der Kirche als solcher - irrige und ungerechte Interpretationen des Neuen Testaments bezüglich des jüdischen Volkes und seiner angeblichen Schuld allzu lange Zeit im Umlauf. Sie haben Gefühle der Feindschaft diesem Volk gegenüber verursacht."8 Solche Interpretationen des Neuen Testaments wurden vom Zweiten Vatikanischen Konzil in ihrer Gesamtheit entschieden zurückgewiesen.9 Woran wir uns erinnern müssen Das jüdische Volk hat in seinem einzigartigen Zeugnis für den Heiligen Israels und für die Thora zu verschiedenen Zeiten und an vielen Orten schwer gelitten. Doch die Shoah war zweifellos das schlimmste von allen Leiden. Die Unmenschlichkeit, mit der die Juden in diesem Jahrhundert verfolgt und hingeschlachtet wurden, läßt sich nicht in Worte fassen. Und all dies wurde ihnen aus keinem anderen Grund angetan, als daß sie Juden waren. Das Ausmaß des Verbrechens wirft viele Fragen auf. Historiker, Soziologen, Politikwissenschaftler, Psychologen und Theologen bemühen sich, einen tieferen Einblick in die Realität der Shoah und ihre Ursachen zu gewinnen. Es sind noch viele wissenschaftliche Arbeiten durchzuführen. Doch ein derartiges Ereignis kann mit den üblichen Kriterien der Geschichtsforschung allein nicht vollkommen erfaßt werden. Es bedarf eines "moralischen und religiösen Erinnerns" und, insbesondere unter den Christen, eines sehr ernsten Nachdenkens über die Ursachen, die dazu geführt haben. Trotz der christlichen Botschaft, alle Menschen einschließlich der eigenen Feinde zu lieben, herrschte durch die Jahrhunderte eine Einstellung vor, die Minderheiten und alle, die irgendwie "anders" waren, benachteiligte. Die antijüdische Gesinnung in einigen christlichen Kreisen und die Kluft zwischen der Kirche und dem jüdischen Volk führten zu einer allgemeinen Diskriminierung, die manchmal in Vertreibungen und Zwangsbekehrungen mündete. In weiten Teilen der "christlichen" Welt war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die rechtliche Stellung der Nichtchristen nicht immer Die Tatsache, daß die Shoah in Europa stattfand, das heißt in Ländern mit einer langen christlichen Kultur, wirft die Frage nach der Beziehung zwischen der Verfolgung durch die Nationalsozialisten und der Haltung der Christen gegenüber den Juden in allen Jahrhunderten auf. 124 voll gewährleistet. Dennoch hielten die in der christlichen Welt lebenden Juden an ihren religiösen Traditionen und ihrem Brauchtum fest. Daher begegnete man ihnen mit einem gewissen Argwohn und Mißtrauen. In Krisenzeiten, zum Beispiel wenn Hungersnöte, Kriege, Seuchen oder soziale Spannungen auftraten, wurde die jüdische Minderheit manchmal zum Sündenbock und zum Opfer von Gewalt und Plünderungen bis hin zu Massakern. 1933, im Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, äußerte Kardinal Faulhaber in seinen berühmten Adventspredigten, die nicht nur von Katholiken, sondern auch von Protestanten und Juden gehört wurden, eine deutliche Ablehnung der antisemitischen Propaganda der Nazis11. Nach der "Kristallnacht" sprach der Dompropst von Berlin Bernhard Lichtenberg öffentliche Gebete für die Juden. Er starb in Dachau und wurde später seliggesprochen. Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts waren die Juden in den meisten Ländern im allgemeinen den anderen Bürgern gleichgestellt, und einige hatten einflußreiche Positionen in der Gesellschaft inne. Im gleichen historischen Kontext, vor allem im 19. Jahrhundert, faßte ein übertriebener und falscher Nationalismus Fuß. In einem Klima tiefgreifender sozialer Veränderungen warf man der jüdischen Minderheit oft eine unverhältnismäßig große Einflußnahme vor. So breitete sich in unterschiedlichem Maße in vielen Teilen Europas langsam ein Antijudaismus aus, der im wesentlichen eher soziologisch und politisch als religiös begründet war. Auch Papst Pius XI. verurteilte den nazistischen Rassismus in feierlicher Form in seiner Enzyklika Mit brennender Sorge12. Sie wurde am Passionssonntag 1937 in den Kirchen Deutschlands verlesen, was zu Angriffen und Sanktionen gegen Mitglieder des Klerus führte. Am 6. September 1938 unterstrich Pius XI. in seiner Ansprache an eine belgische Pilgergruppe: "Der Antisemitismus ist unvertretbar. Geistlich sind wir Semiten."13 Pius XII. warnte in seiner ersten Enzyklika Summi Pontificatus14 vom 20. Oktober 1939 vor Theorien, die die Einheit des Menschengeschlechts leugneten, und vor der Vergöttlichung des Staates, die seiner Ansicht nach allesamt zu einer wahren "Stunde der Dunkelheit" führten.15 Zur gleichen Zeit kamen Theorien auf, die die Einheit der menschlichen Rasse leugneten und von einer urprünglichen Verschiedenheit der Rassen ausgingen. Im 20. Jahrhundert nutzte der Nationalsozialismus in Deutschland diese Gedanken als pseudowissenschaftliche Grundlage für eine Unterscheidung zwischen den sogenannten nordisch-arischen und den angeblich niederen Rassen. Darüber hinaus wurde durch die Niederlage von 1918 und die hohen Forderungen der Sieger einer extremistischen Form des Nationalismus in Deutschland Vorschub geleistet. Dies hatte zur Folge, daß viele im Nationalsozialismus eine Lösung für die Probleme ihres Landes sahen und diese Bewegung politisch unterstützten. 4. Der Antisemitismus der Nazis und die Shoah Man darf also nicht übersehen, daß es einen Unterschied gibt zwischen dem Antisemitismus, der sich auf Theorien stützt, die im Widerspruch zur beständigen Lehre der Kirche über die Einheit des Menschengeschlechts und über die gleiche Würde aller Rassen und Völker stehen, und dem althergebrachten Gefühlen des Mißtrauens und der Feindseligkeit, die wir Antijudaismus nennen und derer sich leider auch Christen schuldig gemacht haben. Die nationalsozialistische Ideologie ging sogar noch weiter und verweigerte die Anerkennung jedweder transzendenten Realität als Quelle des Lebens und Kriterium des sittlich Guten. Als Folge davon maßte sich eine Gruppe von Menschen und der Staat, mit dem sie gleichgesetzt wurde, einen absoluten Status an und beschloß, die Existenz des jüdischen Volkes auszulöschen - jenes Volkes, das berufen war, Zeugnis für den einen Gott und das Gesetz des Bundes abzulegen. Theologisch betrachtet läßt sich die Tatsache nicht abstreiten, daß nicht wenige Mitglieder der nationalsozialistischen Partei nicht nur eine Abneigung gegen die Die Kirche in Deutschland reagierte, indem sie den Rassismus verurteilte. Dies wurde zuerst deutlich in den Predigten einiger Vertreter des Klerus, in der öffentlichen Lehre der katholischen Bischöfe und in den Schriften katholischer Journalisten. Schon im Februar und März 1931 veröffentlichten Kardinal Bertram von Breslau, Kardinal Faulhaber und die bayerischen Bischöfe sowie die Bischöfe der Kirchenprovinzen Köln und Freiburg Hirtenbriefe, in denen der Nationalsozialismus mit seiner götzenhaften Verherrlichung der Rasse und des Staates verurteilt wurde10. 125 Vorstellung eines Hineinwirkens der göttlichen Vorsehung in menschliche Dinge, sondern auch blanken Haß gegen Gott selbst erkennen ließen. Eine solche Haltung führte unweigerlich auch zu einer Ablehnung des Christentums und zu dem Wunsch, die Kirche vernichtet oder zumindest den Interessen des nationalsozialistischen Staates unterworfen zu sehen. Juden befanden. Die Schließung der Grenzen für jüdische Emigranten unter diesen Umständen - sei es aufgrund gegen die Juden gerichteter Feindseligkeiten oder Verdächtigungen, politischer Feigheit oder Kurzsichtigkeit oder auch aus nationalem Egoismus - stellt für die betreffenden staatlichen Autoritäten eine schwere Gewissenslast dar. Auf diese extreme Ideologie stützten sich die Maßnahmen zunächst zur Vertreibung der Juden aus ihren Häusern und dann zu ihrer Ausrottung. Die Shoah war das Werk eines typisch modernen neuheidnischen Regimes. Sein Antisemitismus hatte seine Wurzeln außerhalb des Christentums. Um seine Ziele zu erreichen, zögerte es nicht, sich der Kirche entgegenzustellen und auch ihre Mitglieder zu verfolgen. In den Gebieten, in denen die Nationalsozialisten Massendeportationen durchführten, hätten die brutalen Begleitumstände dieser Zwangsverschickungen wehrloser Menschen die schlimmsten Befürchtungen wecken müssen. Haben die Christen den Verfolgten und insbesondere den verfolgten Juden jede mögliche Hilfe zuteil werden lassen? Viele taten es, andere aber nicht. Diejenigen, die entsprechend ihren Möglichkeiten und sogar unter Gefährdung ihres eigenen Lebens halfen, das Leben von Juden zu retten, dürfen nicht vergessen werden. Während des Krieges und danach brachten jüdische Gemeinden und Persönlichkeiten ihre Dankbarkeit für all das zum Ausdruck, was für sie getan worden war, auch dafür, was Papst Pius XII. persönlich und durch seine Vertreter unternommen hatte, um hunderttausenden von Juden das Leben zu retten16. Viele katholische Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien sind dafür vom Staat Israel geehrt worden. Man kann sich jedoch fragen, ob die Verfolgung der Juden durch die Nazis aufgrund der anti-jüdischen Vorurteile, die in den Herzen und Köpfen einiger Christen bestanden, nicht leichter gemacht wurde. Machten ihre Ressentiments gegen die Juden die Christen weniger sensibel oder gar gleichgültig gegenüber den Judenverfolgungen durch die Nationalsozialisten nach ihrer Machtergreifung? Jede Antwort auf diese Frage muß berücksichtigen, daß wir es mit der Geschichte menschlicher Haltungen und Denkweisen zu tun haben, die von vielen verschiedenen Faktoren beeinflußt werden. Darüber hinaus wußten viele Menschen nicht das Geringste von der "Endlösung", die gegen ein ganzes Volk angewandt wurde; andere hatten Angst um sich selbst und die, die ihnen nahestanden; einige zogen Vorteile aus dieser Situation und wieder andere trieb der Neid. Jeder Fall müßte für sich beantwortet werden, aber hierfür muß man wissen, welche Beweggründe die Menschen in einer bestimmten Situation hatten. Verglichen mit solchen mutigen Männern und Frauen waren jedoch - wie Papst Johannes Paul II. eingestanden hat - der geistige Widerstand und das konkrete Handeln anderer Christen nicht so, wie man es von den Jüngern Christi hätte erwarten können. Unbekannt ist die Zahl der Christen in den von den nationalsozialistischen Machthabern oder deren Verbündeten besetzten oder regierten Ländern, die beim Verschwinden ihrer jüdischen Nachbarn entsetzt waren und doch nicht die Kraft zum sichtbaren Protest fanden. Für Christen muß diese schwere Gewissenslast ihrer Brüder und Schwestern während des Zweiten Weltkrieges ein Ruf zur Buße sein.17 Wir bedauern zutiefst die Fehler und das Versagen jener Söhne und Töchter der Kirche. Wir machen uns die Worte der Erklärung Nostra Aetate des Zweiten Vatikanischen Konzils zu eigen, in der es unmißverständlich heißt: "Im Bewußtsein des Erbes, das sie mit den Juden gemeinsam hat, beklagt die Kirche (...) nicht aus politischen Gründen, sondern auf Antrieb der religiösen Liebe des Evangeliums alle Haßausbrüche, Verfolgungen und Anfangs war die Führung des Dritten Reiches bestrebt, die Juden auszuweisen. Leider waren die Regierungen einiger westlicher Länder mit christlicher Tradition, darunter auch einige nord- und südamerikanische, viel zu zögerlich, ihre Grenzen für die verfolgten Juden zu öffnen. Auch wenn sie nicht voraussehen konnten, wie weit die nationalsozialistischen Machthaber in ihren verbrecherischen Absichten gehen würden, wußten die Staatsoberhäupter dieser Länder um die Nöte und Gefahren, in denen sich die in den Gebieten des Dritten Reiches lebenden 126 Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgendjemandem gegen die Juden gerichtet haben."18 tiefem Respekt und großem Mitgefühl begegnet die Kirche der Erfahrung der Vernichtung, der Shoah, die das jüdische Volk im Zweiten Weltkrieg durchlitten hat. Es handelt sich nicht um bloße Worte, sondern um eine wirklich verbindliche Verpflichtung. "Wir würden Gefahr laufen, aufs neue Opfer grausamster Tode sterben zu lassen, wenn wir nicht leidenschaftlich nach der Gerechtigkeit verlangen und wenn wir uns nicht dafür einsetzen würden, jeder nach seinen eigenen Fähigkeiten, daß nicht das Böse die Vorherrschaft gewinne über das Gute, wie es Millionen von Söhnen und Töchtern des jüdischen Volkes gegenüber geschehen ist. (...) Die Menschheit darf nicht zulassen, daß das alles wieder geschieht."22 Mit Zustimmung erinnern wir an die Worte von Papst Johannes Paul II., die er 1988 an die Jüdische Gemeinde in Straßburg gerichtet hat: "Ich wiederhole mit Ihnen auf das Entschiedenste die Verurteilung jedes Antisemitismus und Rassismus, die mit den Grundsätzen des Christentums unvereinbar sind".19 Daher verurteilt die katholische Kirche jegliche Verfolgung eines Volkes oder einer Gruppe von Menschen, wo immer und wann immer sie geschieht. Sie verurteilt auf das entschiedenste alle Formen des Völkermords sowie die rassistischen Ideologien, die dazu führen. Wenn wir auf dieses Jahrhundert zurückblicken, so erfüllt uns die Gewalt, von der ganze Völkergruppen und Nationen betroffen waren, mit tiefer Trauer. Wir erinnern insbesondere an das Massaker unter den Armeniern, an die zahllosen Opfer in der Ukraine während in den 30er Jahren, an den Völkermord, der an den Zigeunern begangen wurde und ebenfalls auch auf rassistische Ideen zurückging, sowie an ähnliche Tragödien in Amerika, Afrika und auf dem Balkan. Nicht vergessen bleiben sollen die Millionen Opfer der totalitären Ideologie in der Sowjetunion, in China, Kambodscha und anderswo. Auch das uns wohlbekannte Drama im Mittleren Osten dürfen wir nicht vergessen. Sogar während wir uns diese Gedanken machen, "sind immer noch allzuviele Menschen Opfer ihrer Mitmenschen".20 5. Wir beten, daß unsere Trauer um die Tragödie, die das jüdische Volk in unserem Jahrhundert erlitten hat, zu einer neuen Beziehung zum jüdischen Volk führen wird. Wir möchten erreichen, daß das Wissen um vergangene Sünden in den festen Vorsatz mündet, eine neue Zukunft aufzubauen, in der es keinen Anti-Judaismus unter Christen oder anti-christliche Ressentiments unter den Juden mehr geben wird, sondern vielmehr eine gegenseitige Achtung, wie sie jenen zukommt, die den einen Schöpfer und Herrn anbeten und einen gemeinsamen Vater im Glauben haben, Abraham. Schließlich laden wir alle Männer und Frauen guten Willens dazu ein, intensiv über die Bedeutung der Shoah nachzudenken. Der Schrei der Opfer aus ihren Gräbern und der Überlebenden durch ihr lebendiges Zeugnis dessen, was sie erlitten haben, weckt die Aufmerksamkeit der ganzen Menschheit. Sich an diese schreckliche Erfahrung zu erinnern heißt, sich der ihr innewohnenden heilsamen Mahnung voll bewußt zu werden: Wir dürfen nicht zulassen, daß der schlechte Samen des AntiJudaismus und Anti-Semitismus jemals wieder in eines Menschen Herzen Wurzeln schlägt. Blick auf eine gemeinsame Zukunft Wenn wir auf die zukünftigen Beziehungen zwischen Juden und Christen schauen, so appellieren wir als erstes an unsere katholischen Brüder und Schwestern, sich der hebräischen Wurzeln ihres Glaubens wieder bewußt zu werden. Wir bitten sie, nicht zu vergessen, daß Jesus ein Nachkomme Davids war, daß die Jungfrau Maria und die Apostel Juden waren, daß die Kirche Kraft schöpft aus der Wurzel jenes edlen Ölbaums, dem die Zweige des wilden Ölbaums der Heiden eingepfropft wurden (vgl. Röm 11,17-24), und daß die Juden unsere geliebten Brüder und in gewissem Sinne wirklich "unsere älteren Brüder" sind.21 Am Ende dieses Jahrtausends möchte die katholische Kirche ihr tiefes Bedauern über das Versagen ihrer Söhne und Töchter aller Generationen zum Ausdruck bringen. Dies ist ein Akt der Umkehr und Reue (teshuva), da wir als Glieder der Kirche sowohl an den Sünden als auch an den Verdiensten all ihrer Kinder teilhaben. Mit 16. März 1998 Kardinal Edward Idris Cassidy Präsident Bischof Pierre Duprey Vize-Präsident Pater Remi Hoeckman, OP Sekretär 127 Namen der Vereinigung israelitischer Gemeinden für die Bemühungen der katholischen Kirche um die Juden in ganz Europa während des Krieges aufrichtigen Dank" aussprach. Am Donnerstag, dem 29. November 1945, traf sich der Papst mit rund 80 Repräsentanten jüdischer Flüchtlinge aus zahlreichen Konzentrationslagern in Deutschland. Sie bekundeten, es sei ihnen "eine große Ehre, dem Heiligen Vater persönlich für seine großzügige Hilfe für die Verfolgten während der Zeit des nationalsozialistischen Faschismus danken zu können". Zum Tode von Papst Pius XII. im Jahre 1958 sandte Golda Meir eine ausdrucksvolle Botschaft: "Wir teilen den Schmerz der ganzen Menschheit. Als unser Volk das schreckliche Martyrium erlitt, erhob der Papst seine Stimme für die Opfer. In dieser Zeit wurde unser Leben durch seine Worte bereichert, die große sittliche Wahrheiten klar und deutlich zum Ausdruck brachten und dabei das tägliche Kampfgetöse übertönten. Wir trauern um einen großen Diener des Friedens.". 17 Vgl. Papst Johannes Paul II., Ansprache an den neuen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl am 8. November 1990, 2: AAS 83 (1991), 587-588. 18 Loc. cit., Nr. 4. 19 Ansprache an die Jüdische Gemeinde in Straßburg am 9. Oktober 1988. 20 Ansprache von Papst Johannes Paul II. an das Diplomatische Korps am 15. Januar 1994, 9: AAS 86 (1994), 816. 21 Rede von Papst Johannes Paul II. in der Synagoge in Rom am 13. April 1986, 4: AAS 78 (1986), 1120. 22 Ansprache von Papst Johannes Paul II. zum Gedächtnis der Shoah am 7. April 1994, 3. Fußnoten 01 Vgl. Papst Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Tertio Millennio Adveniente, 10. November 1994, 33: AAS 87 (1995), 25. 02 Vgl. Papst Johannes Paul II., Ansprache in der Synagoge von Rom, 13. April 1986. 03 Papst Johannes Paul II., Angelusgebet, 11. Juni 1995: Insegnamenti 18/1, 1995, 1712. 04 Vgl. Papst Johannes Paul II., Ansprache an die Jüdische Gemeinde in Budapest, 18. August 1991. 05 Papst Johannes Paul II. Enzyklika Centesimus Annus, 1. Mai 1991, 17: AAS 83 (1991), 814-815. 06 Vgl. Papst Johannes Paul II., Ansprache an die Delegierten der Bischofskonferenzen für die Beziehungen zum Judentum, 6. März 1982. 07 Vgl. Päpstliche Kommission für die religiösen Beziehungen zu den Juden; Hinweise für eine richtige Darstellung von Juden und Judentum in der Predigt und in der Katechese der katholischen Kirche, 24. Juni 1985. 08 Papst Johannes Paul II., Ansprache an das Kolloquium über "Die Wurzeln des Antijudaismus im christlichen Bereich" 31. Oktober 1997. 09 Vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Nostra Aetate, 4. 10 Vgl. B. Stasiewski (Hrsg.), Akten deutscher Bischöfe über die Lage der Kirche, 1933-1945. Bd. I (1933-1934) Mainz 1968, Anhang. 11 Vgl. L. Volk, Der Bayerische Episkopat und der Nationalsozialismus 1930-1934 (Mainz 1966), 170-174. 12 Die Enzyklika trägt das Datum vom 14. März 1937: AAS 29 (1937), 145167. 13 La Documentation Catholique, 29 (1938), Spalte 1460. 14 AAS 31 (1939), 413-453. 15 Ibid. 449. 16 Bei zahlreichen Gelegenheiten wurde von jüdischen Organisationen und Persönlichkeiten öffentlich die kluge Diplomatie von Papst Pius XII. gewürdigt. So sagte zum Beispiel am 7. September 1945 Dr. Joseph Narhan als Vertreter der italienischen Judenkommission: "Vor allem danken wir dem Pontifex Maximus und den Männern und Frauen in der Kirche, die in Ausführung der Direktiven des Heiligen Vaters die Verfolgten als ihre Brüder anerkannten und uns tatkräftig und selbstlos zu Hilfe eilten, ungeachtet der schrecklichen Gefahren, denen sie ausgesetzt waren." Am 21. September desselben Jahres empfing Pius XII. den Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses, Dr. A. Leo Kubowitzki, in einer Audienz, bei der dieser "dem Heiligen Vater im Anhang: Karten (Aus: L. van der Meulen, Fremde im eigenen Land. Die Geschichte der Palästinenser und der PLO, München 1989, Anhang) 128 129 130 Stichwortverzeichnis Abendgebet Abraham Achtzehnbittengebet Alexander der Große Alexandria Almemor Antisemitismus Apokryphen Aron Aschenasisches J. Aufklärung Balfour-Erklärung Bar Mizwa Bar-Kochba-Aufstand Ben-Gurion, David Beschneidung Bima Buchreligion Chanukka Chasidim David Deuterokanonen Disputationen 119 Heimkehr d. Jüdäer Heirat Hekal Hellenismus Herodes d. Große Herzl Holocaust Höre Israel Hostienfrevel Israel Jesus Jiddisch Johannes d. Täufer Jom Kippur Jüd. Krieg Jude, wer ist Juden im Mittelalter Judenchristen Judenchristentum Judentum, Rabb. Jüd. Jahr Kabbala Kaddisch 131 Essener Ewige Lampe Exil Exodus Festkalender Festrollen Frank, Jakob Gebet Gebetbuch, jüd. Gebetsmantel Gebetsweise Haggada Halacha Hasidäer Haskala Kammerknechtschaft Ketubim Kiba Kitbe haqodäsch Königszeit Koscher Kreuzzüge Landnahme Laubhüttenfest Lichterfest Liturgie Losfest Makkabäer Mendelsson, Moses Mesusa Messiaserwartung Midrasch Mikra Minjan Mischna Morgengottesdienst Mystik Nachmittagsgebet Nebiim Neujahrsfest Nordreich Palästina Palästinenser Pascha Paulus Pharisäer Pompeius Purim Rabbi Loew Rein u. 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