COAST Arbeitspapier 003 Interdisziplinär-thematische Profilierungsbereiche MiniProgramme im MasterCluster Umwelt & Nachhaltigkeit Datum: Diskussionsentwurf Mai 2007 Autoren: Dr. Thomas Klenke; Dr. Roland Hergert COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche Interdisziplinär-thematische Profilierungsbereiche MiniProgramme im MasterCluster Umwelt und Nachhaltigkeit Abstract Zur interdisziplinären Vernetzung der Lehre im Themenfeld Umwelt und Nachhaltigkeit wurde im Zentrum für Umwelt und Nachhaltigkeitsforschung der Universität Oldenburg (COAST) die Idee des MasterClusters Umwelt und Nachhaltigkeit entwickelt. Im Fokus der Entwicklung stehen hierbei sogenannte MiniProgramme, die ein Angebot für Studierende schaffen sollen, die sich in interdisziplinären Gruppen verschiedene Themen mit Nachhaltigkeitsbezug bearbeiten wollen. Diese Programme sind ein Angebot für alle Studierenden, die in einem der sieben Masterstudiengänge des MasterClusters immatrikuliert sind. Inhaltlich stellen sie Ergänzungen zum jeweiligen Qualifizierungsprofil des beteiligten Studiengangs dar. Inhalt A. Das MasterCluster Umwelt und Nachhaltigkeit .............................................................. 2 B. MiniProgramme im MasterCluster ................................................................................. 2 MiniProgramm 1: Marketing ....................................................................................... 4 MiniProgramm 2: Entrepreneurship ........................................................................... 5 MiniProgramm 3: Umweltplanung .............................................................................. 7 MiniProgramm 4: Ökologie von Landschaften ............................................................ 8 MiniProgramm 5: Renaturierung................................................................................. 9 MiniProgramm 6: Umweltanalytik ............................................................................ 10 MiniProgramm 7: Wasser - Lebensräume und Management ................................... 12 MiniProgramm 8: Datenanalyse ................................................................................ 13 C. Zusammenfassung und Ausblick ................................................................................... 14 1 COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche A. Das MasterCluster Umwelt und Nachhaltigkeit Im Mittelpunkt der Aktivitäten des 2006 eingerichteten universitätsweiten Zentrums für Umweltund Nachhaltigkeitsforschung – COAST steht das MasterCluster Umwelt und Nachhaltigkeit. Im MasterCluster werden die sieben eigenständigen Masterstudiengänge der COAST-Einrichtungen verknüpft (Informationen zu COAST und den Master-Studiengängen unter: www.coast.unioldenburg/19656.html). Carl von Ossietzky Universität Oldenburg MasterCluster Umwelt und Nachhaltigkeit Sustainability Economics & Management Renewable Energies (Postgraduate Programme) Landschaftsökologie MasterCluster Umwelt und Nachhaltigkeit Umweltmodellierung PhD-Programmes Graduate Schools Water and Coastal Management Marine Umweltwissenschaften European Mundus Joint Master Water and Coastal Management Abb.1: Umweltorientiertes Studienangebot an der Universität Oldenburg Durch das MasterCluster hat die Universität Oldenburg entsprechend ihrem Forschungsschwerpunkt Umweltforschung ein dieser Thematik gewidmetes breit gefächertes Studienangebot entwickelt, das unterschiedliche Zugänge zu vielen Aspekten der Nachhaltigkeit mit theoretischen und gerade auch problem- und umsetzungsorientierten Anteilen verbindet (siehe Abb. 1). B. MiniProgramme im MasterCluster In einem gemeinsam inhaltlich und organisatorisch gestalteter Profilierungsbereich - quasi dem zentralen Forum des MasterClusters – finden die Studierenden thematische fokussierte Angebote, die auch die Lehrenden der unterschiedlichen Studiengänge zusammenführen. Diese Angebote, so genannte MiniProgramme, bieten in sich geschlossene Ergänzungen zum jeweiligen Qualifizierungsprofil eines der beteiligten Masterstudiengänge (Abb. 2). Die thematische und methodische Ausrichtung eines MiniProgramms greift gezielt aktuelle Fragestellungen und Strategien der Um2 COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche weltforschung und des nachhaltigen Agierens auf. Damit sollen Berufsnähe und wissenschaftliche Innovation der Masterstudiengänge nochmals gesteigert werden. MasterCluster Umwelt und Nachhaltigkeit MiniProgramme im Profilierungsbereich Entrepreneurship Ökologie von Landschaften Marketing MasterCluster MiniProgramme Wasser: Lebensräume und Management Renaturierung Umweltplanung Datenanalyse Umweltanalytik Abb. 2: MiniProgramme des MasterClusters Umwelt und Nachhaltigkeit Die MiniProgramme greifen inhaltliche Elemente aus den mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen sowie den Wirtschaftswissenschaften auf. Besonders viele Anknüpfungspunkte gibt es auf dem Gebiet der Ressourcenmanagements und erfolgen mit Blick auf ein anwendungsorientiertes Qualifikationsprofil. Dabei werden Fähigkeiten vermittelt die für das europäische Umwelt- und Ressourcenmanagement von herausragender Bedeutung sind. Durch die Ausprägung der MiniProgramme lernen die Teilnehmer, komplexe Problemstellungen aufzugreifen und sie mit wissenschaftlichen Methoden auch über die aktuellen Grenzen des Wissensstandes hinaus zu lösen. Im Kern der in den Programmen vermittelten Qualifikationen steht die Fähigkeit zur Verknüpfung einer breiten Palette mathematisch-naturwissenschaftlicher, raumplanerischer und wirtschaftswissenschaftlicher Verfahren und Methoden für den Einsatz in Umweltforschung, Umweltvorsorge und Umweltmanagement. Neben einem breiten disziplinären Fachwissen steht die Vermittlung anwendungsorientierten Methodenwissen ebenso im Fokus wie die interdisziplinäre Anwendung von fachlichem Kontextwissen. Die erworbenen Fähigkeiten qualifizieren die Studierenden für das interdisziplinäre, nachhaltige Management der Ressourcen von Einzugsgebieten und Küstenzonen. Hinzu treten die Fähigkeit zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten an komplexen Aufgabenstellungen sowie die Fähigkeit zum Arbeiten in Teams und zum Kommunizieren von Grundlagen und Ergebnissen eigener Forschung. 3 COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche MiniProgramme erstrecken sich über einen Studienzeitraum von einem Semester oder maximal zwei Semestern. Sie weisen eine Standardgröße von grundsätzlich 12, teilweise höchstens 18 Kreditpunkten in zwei oder drei Modulen auf. Damit sind Programme leicht in den Studienablauf der beteiligten Masterstudiengänge im Sinne eines Wahlpflichtangebots integrierbar. MiniProgramme wenden sich gerade auch an Studierende, die im Zuge von Austauschprogrammen zeitlich befristet in Oldenburg studieren möchten und dabei an der besonderen Vielfalt der Umweltwissenschaften in Oldenburg teilhaben wollen. MiniProgramm 1: Marketing Das „Mini-Programm“ Marketing ist in seinen beiden Modulen sowohl praxis- als auch theoriebezogen. Ziel ist es zum einen, verschiedene Ansätze des Marketing zu erarbeiten, was eine spätere praktische Anwendung in Unternehmen, aber auch anderen Organisationen, ermöglicht. Darüber hinaus soll aber auch die Entwicklung des Marketing als Wissenschaftsgebiet nachvollzogen werden. Dabei werden auf andere Bereiche übertragbare wissenschaftstheoretische Grundlagen behandelt und der Einfluss verschiedener Paradigmen und Grundorientierungen analysiert. Es werden Kompetenzen in drei Bereichen vermittelt: den Grundlagen des Marketings, der Wissenschaftstheorie (angewandt auf ein Wissenschaftsgebiet) und auch Methodenkompetenzen in der Teamarbeit und Präsentation von eigenständig erarbeiteten Ergebnissen. Der Bedarf nach Kenntnissen über Marketing beschränkt sich dabei nicht auf erwerbswirtschaftliche Unternehmen, sondern praktisch alle Organisationen, auch in der Forschung, können oder müssen ihre Leistungen besser darstellen, also „vermarkten“. Notwendige Vorkenntnisse: Grundlegendes Verständnis für Betriebswirtschaftslehre, wobei ein Besuch von betriebswirtschaftlichen Modulen nicht unbedingt notwendig ist. Modul 1: Sektorale, Funktionale und Institutionelle Ansätze des Marketing Das Marketing als ursprünglich stark herstellerorientiertes Konzept hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem universellen Ansatz der zielgerichteten Beeinflussung von Markttransaktionen entwickelt. Vor diesem Hintergrund wurden spezielle Anwendungsfelder aus institutioneller, funktionaler und sektoraler Sicht bei der Formulierung eigenständiger Marketingansätze aufgegriffen wie z. B. das Marketing für Non-Profitorganisationen, das strategische Marketing oder auch das Dienstleistungsmarketing. Die Veranstaltung soll die Spezifika der jeweiligen Anwendungsfelder und deren Konsequenzen für die Marketingplanung herausstellen. Insbesondere die aktuelle Inflation von „Bindestrich“- Marketingkonzepten wirft die Frage nach dem Identitätskern des Marketing auf, welche einer begründeten Einschätzung zugeführt werden soll. Zu diesem Zweck sollen Transfer- und Integrationsperspektiven zwischen den Ansätzen entwickelt werden, die sowohl aktuellen theoretischen als auch praktischen Ansprüchen an das Marketing als universellen Ansatz marktorientierter Unternehmensführung tatsächlich Rechnung tragen. Lernziele: Die Veranstaltung soll die Studierenden in die Lage versetzen, spezifische Konzepte und Methoden des Marketing problemgerecht anzuwenden und deren Begrenzungen zu reflektieren. Ein weiterer 4 COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Team- und Präsentationsfähigkeit bei der Erarbeitung und Vorstellung eigener konzeptioneller Entwürfe. Zu erbringende Leistung: Schriftlich ausgearbeitetes Referat mit Disputation Modul 2: Entwicklungslinien in der Marketingforschung Die Frage der Wissensgenerierung im Marketing wirft aktuell zentrale paradigmatische Herausforderungen auf. Die Veranstaltung soll auf der Basis eine historischen Analyse der Entwicklung des Marketingkonzepts unterschiedliche Grundpositionen in theoretischer und empirischer Ausrichtung der marketingorientierten Forschung erarbeiten und angesichts aktueller Entwicklungen kritisch evaluieren. Gegenstand der Veranstaltung ist eine intensive Auseinandersetzung mit denn vorherrschenden Paradigmen der Konsumforschung sowie der wissenschaftstheoretischen Grundorientierungen in der Marketingforschung sowie die Reflektion alternativer Entwicklungslinien (z. B. durch ein kulturwissenschaftliches Paradigma). Die Veranstaltung ist als Seminar konzipiert, in dessen Rahmen die Teilnehmer Kurzreferate und Inputs übernehmen sollen. Lernziele: Zielsetzung dieser spezifisch auf aktuelle Forschungsfragen ausgerichteten Veranstaltung ist die Vermittlung von forschungsstrategischer Kompetenz. Die Teilnehmer sollen in die Lage versetzt werden, Forschungsstrategien im Marketing hinsichtlich ihrer wissenschaftstheoretischen Grundlage einzuordnen und auf dieser Grundlage Aussagegehalt und Begrenzungen einzuschätzen. Zu erbringende Leistung: Schriftlich ausgearbeitetes Referat mit Disputation oder mündliche Prüfung MiniProgramm 2: Entrepreneurship Das MiniProgramm Entrepreneurship beschäftigt sich mit verschiedenen Veränderungsprozessen, sowohl innerhalb von Organisationen/Unternehmen als auch in der Neugründung von Unternehmen. Den Teilnehmern soll damit ein Überblick gegeben werden, wie innerhalb von bestehenden Organisationen Wandel stattfindet und wie sich dieser mit Hilfe von Managementinstrumenten gezielt überwachen und teilweise steuern lässt. Des Weiteren soll ihnen das nötige Grundwissen für die Gründung von Unternehmen als auch die Leitung der neu gegründeten Unternehmen vermittelt werden, wobei alle relevanten Bereiche der Betriebswirtschaftslehre und verschiedene Theoriekomplexe berührt werden. Es werden damit verschiedene wichtige Kompetenzen vermittelt, die besonders für Naturwissenschaftler, die leitende Positionen in Unternehmen anstreben, wichtig sind. Besonders technische Innovationen entstehen oft im naturwissenschaftlichen Bereich, das Miniprogramm erleichtert den wirtschaftlichen Umgang mit diesen und lenkt den Blick auf eine mögliche Verwertung neuer Forschungsergebnisse in einem eigenen Unternehmen. Auch lassen sich viele Erkenntnisse aus dem Bereich Entrepreneurship im Sinne von „Intrapreneurship“ innerhalb von vorhandenen Organisationen anwenden, wo sie auch in der Forschung ein stärker „unternehmerisches“ Handeln ermöglichen. Notwendige Vorkenntnisse: 5 COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche Betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse sind von Vorteil, aber auch ohne sie ist bei vorhandenem Interesse ein erfolgreicher Abschluss der Module ohne Probleme möglich. Modul 1: Innovationsmanagement und Organisationswandel Das Ziel ist die Vermittlung von Kenntnissen zum Innovationsmanagement und zum Organisationswandel. Neben der Vermittlung von Methodenwissen und der Reichweite und Anwendbarkeit von Managementinstrumenten wird auch Wert auf eine Reflexion der Bedarfe, Zielsetzungen und Bedingungen von Neuerungsprozessen in der Wirtschaft gelegt. Die Veranstaltung besteht aus zwei Teilen. In einem ersten steht das Innovationsmanagement, im zweiten der Organisationswandel im Vordergrund. Dabei soll konsequent Bezug genommen werden auf das gesellschaftliche Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung und auf Zielsetzungen und Beispiele unternehmerischer Nachhaltigkeit. Gerade vor dem Hintergrund einer Nachhaltigen Entwicklung können Wandlungserfordernisse und –Probleme gut verdeutlicht werden. Erster Teil: Innovationsmanagement: • • • • • Innovationsbegriff und Innovationsmodelle: Erklärungs- und Beschreibungs-konzepte Innovation und Nachhaltigkeit: Unternehmerische Neuerungen im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturwandel Der Innovationsprozess: Phasen, Einflussfaktoren, Pfadabhängigkeiten, Exit-Optionen Innovationsbarrieren und Innovationspromotoren Neue Ansätze des Innovationsmanagements Zweiter Teil: Organisationswandel: • • • • • Entwicklungslinien der Organisationstheorie Integration von Individuum und Organisation Organisation und Umwelt Unternehmenskultur Organisatorischer Wandel und Transformation Lernziele: • • • • • • • Fundiertes Verständnis der Bedarfe, Zielsetzungen und Bedingungen von Neuerungsprozessen in der Wirtschaft Kenntnis des Innovationsbegriffes, verschiedener Erklärungsmodelle und Gestaltungskonzepte der Innovation Kenntnis der Methoden des Innovationsmanagements, ihrer Reichweite und Anwendungsmöglichkeiten Verstehen der Hintergründe und Voraussetzungen der jeweiligen Ansätze des Organisationswandels. Überblick über organisationstheoretische Ansätze haben, Fähigkeit, zur kritischen Reflexion der vermittelten Methoden Einfache Fälle und Problemstellungen aus der Praxis lösen können Zu erbringende Leistung: Schriftlich ausgearbeitetes Referat mit Disputation 6 COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche Modul 2: Entrepreneurship In diesem Modul geht um die Aufgaben, die mit einer Unternehmensgründung verbunden sind. Zu dem gründungsrelevanten Wissen zählen einige Rechtsvorschriften, wie etwa die zur Rechtsformwahl, sowie Inhalte aus den Basisdisziplinen der Betriebswirtschaftslehre (u.a. Finanzierung, Strategie, Marketing, Organisation), die auf die Spezifika von Gründungen zugeschnitten werden. Einen wichtigen Teil dieses Moduls wird der Aufbau und die Bedeutung von Business Plänen einnehmen. Neben den Themen zur Unternehmensgründung wird zudem das angrenzende Gebiet der Unternehmensnachfolge als einer besonders kritische Phase im Lebenszyklus von KMU behandelt. Aufgrund der Bezüge zu den verschiedenen Basisdisziplinen der Betriebswirtschaftslehre werden in diesem Kurs sehr unterschiedliche Theorien behandelt. Das Spektrum reicht von der Planungstheorie über die Institutionenökonomik bis hin zur Gruppendynamik. In diesem Seminar werden die relevanten Inhalte und Konzepte vermittelt, gemeinsam mit den Teilnehmern diskutiert und dann auf konkrete Praxisfälle angewandt. Lernziele: Die Teilnehmer sollen: • • • • • • • lernen, die Aufgaben einer Unternehmensgründung begrifflich und sachlich abzugrenzen. die unterschiedlichen Gründermotive und -handlungsweisen differenzieren können. die für einzelnen Phasen des Gründungsprozesses wichtigen Entscheidungshilfen und Rechtsvorschriften kennen lernen. die spezifischen Wettbewerbsvorteile von Gründungen gegenüber etablierten Unternehmen identifizieren können die alternativen Formen der Gründungsfinanzierung kennen lernen, einschließlich der Besonderheiten der Finanzierung durch Risikokapital. lernen, was die Funktionen, der Aufbau und die Inhalte eine Business-Plans sind. und welche Formen der Gestaltung der Unternehmensnachfolge es gibt, und welche Vor- und Nachteile sie haben. Zu erbringende Leistung: Entwicklung eines eigenen Gründungskonzeptes MiniProgramm 3: Umweltplanung Das MiniProgramm Umweltplanung erweitert vorhandene Kenntnisse der Studierenden um Aspekte der ökologischen Planung – speziell in der Landschaftsplanung – und um Prozess- und Handlungswissen zur berufspraktischen Vertiefung bzw. zur Entwicklung von Forschungsfragen zur Umweltentwicklung. Das MiniProgramm hat eine umfassende Integrationsfunktion durch die Spiegelung theoretisch erworbenen Wissens in eine die Praxis abbildende oder in diese integrierte Planungsaufgabe. Notwendige Vorkenntnisse: Ein erfolgreicher Abschluss des MiniProgramms ist ohne Probleme möglich. Modul 1: Theorien und Methoden der Umweltplanung Die Studierenden lernen Entwicklungsprozesse der Umweltveränderung durch technischräumliche, ökonomische und soziokulturelle Einflüsse nach Art und Umfang und unter Berücksich7 COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche tigung der sie steuernden Akteure auf unterschiedlichen Handlungsebenen kennen. Sie können diese bewerten und für Prognosen künftiger Veränderungen interpretieren. Sie werden mit den Fachplanungen als unterstützenden und eingreifenden Faktoren mit Bezug zum Naturhaushalt vertraut gemacht und verstehen deren Handlungsmöglichkeiten und –zwänge . Sie gewinnen Fähigkeiten, die ökologischen Belange gegenüber eingreifenden Fachplanungen zur Geltung zu bringen. Die Raumansprüche aus Entwicklungsprozessen und planerischem Handeln können auf theoretische Anforderungen an eine nachhaltige Raumentwicklung hin geprüft und auf Veränderbarkeit beurteilt werden. Die Studierenden werden argumentationsfähiger im Sinne weltweiter Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit. Zu erbringende Leistung: Benotete Referate Modul 2: Gruppenprojekt Umwelt- und Raumentwicklung Bearbeitung einer Fallstudie aus der umweltbezogenen Raumentwicklung unter Einbezug von Arbeitsbedingungen in der Praxis über die Durchführung mit einer Gebietskörperschaft oder einem Planungsbüro. Vermittelte Qualifikation: Studierende besitzen nach erfolgreichem Besuch des Moduls die Fähigkieit, Methoden zur Entwicklung von Lösungsalternativen und zu deren Bewertung in einem praktischen Kontext (Daten, Akteure) in der Gruppe anzuwenden und die Integration verteilter Arbeitsbeiträge zu organisieren. Zu erbringende Leistung: Projektbericht mit Präsentation MiniProgramm 4: Ökologie von Landschaften Das MiniProgramm stellt mit transdisziplinärem Anspruch spezielles Verfügungs- und Handlungswissen für ein nachhaltiges Naturarummanegemnt in den Mittelpunkt. Ökologischen Ansprüche von Tier- wie Pflanzengesellschaften können so kompetent eingeschätzt bzw. ermittelt werden. Damit werden gezielt Kenntnisse entsprechend den Voraussetzungen für berufsbezogene Aufgaben gelegt. Notwendige Vorkenntnisse: Es sind keine speziellen Vorkenntnisse für einen erfolgreichen Abschluss des MiniProgramms erforderlich. Modul 1: Tierökologie Studierende besitzen nach erfolgreichem Besuch des Moduls. • • • • Vertiefte Kenntnisse über tierökologische Freilandmethoden, inkl. Datenauswertung. Vertieftes Wissen über die Populationsbiologie von Tieren (z.B. life table) und die populationsbiologischen Modelle des Wachstums und Aussterbens von Tierpopulationen. Vertieftes Wissen über die Interaktionen zwischen Tieren (z.B. Konkurrenz, multitrophische Wirt-Parasitoid-Beziehungen, Räuber-Beute-Systeme) und deren Ressourcen (z.B. PflanzeTier-Interaktionen, Blütenökologie). Vertieftes Wissen über die Entstehung, Erhaltung und räumlichen Verteilung der Diversität der Tiere. 8 COAST Arbeitspapier Nr. 03 • Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche Fähigkeiten zum eigenständigen Erschließen von ökologischer Literatur bzw. Informationen. Zu erbringende Leistung: Benotete Referate Modul 2: Vegetationsökologie Die wesentlichen Formationen Mitteleuropas (Wald, Grünland, Moor, Stillgewässer, Fließgewässer, Acker, Magerrasen, Stadt, Küste) werden beschrieben: Landschaftliche Voraussetzungen, Standort-bedingungen (Ressourcen und Störungen), pflanzliche Strategien, Pflanzengesellschaften, Sukzession, ökosystemare Eigenschaften und Prozesse, assoziierte Kleinstrukturen, Leitbilder, Entwicklung und Management. In ausgewählten Landschaften Mitteleuropas werden Pflanzengemeinschaften und ihre Beziehungen zu Standortparametern erfasst und analysiert. Die Auswertung erfolgt u.a. mit Hilfe von multivariaten statistischen Verfahren. Vermittelte Qualifikation: Lernziele: Studierende besitzen nach erfolgreichem Besuch des Moduls • • • • • • einen Überblick und praktische Anschauung über die in Mitteleuropa verkommenden Vegetationstypen und ihre spezielle Standortbindung bzw. Nutzungsansprüche Kenntnisse über pflanzliche Strategien zur Anpassung an den jeweiligen Lebensraum kennen lernen. Kenntnisse über die Standortökologie spezieller Pflanzengesellschaften Kompetenzen hinsichtlich freilandökologischer und statistischer Methoden zur explorativen Analyse synökologischer Fragestellungen. Grundlagenkenntnisse, um in der Umsetzung adäquate Strategien zum Management bzw. zur Restitution von Pflanzengesellschaften entwickeln zu können. Zu erbringende Leistung: Klausur und Praktikumsbericht MiniProgramm 5: Renaturierung Das MiniProgramm Renaturierung widmet sich einer Kernaufgabe des Umweltmanagements: Wie kann die ökologische Qualität von Lebensräumen verbessert werden, die durch gesellschaftliche Aktivitäten geschädigt sind. Dies setzt ein Verständnis von Status und Funktion des jeweiligen Naturraumes voraus und erfordert die rechtssichere Umsetzung der relevanten Normen der Naturschutzfachplanung. Das MiniProgramm dient der Berufsorientierung mit einer europäischen Perspektive. Es berücksichtigt, dass dem Naturschutz ständig wachsende Bedeutung beigemessen wird und trägt dabei in besonderer Weise den veränderten Anforderungen an eine integrierende Funktion des Naturschutz im Kontext regionaler Entwicklungsprozesse sowie angesichts sich wandelnder Landschaften mit ihren Auswirkungen auf Tier- und Pflanzenpopulationen Rechnung. Notwendige Vorkenntnisse: Ein erfolgreicher Abschluss des Miniprogramms ist ohne besonderen Vorkenntnisse möglich. 9 COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche Modul 1: Wiederherstellung terrestrischer Ökosysteme Planung und Durchführung von Restitutionsprojekten verbinden sich mit Datenanalyse und – bewertung. Es werden Planung und Durchführung westniedersächischer Renaturierungs- und Restitutionsprojekte (v.a. Moore, Wiesen) von studentischen Kleingruppen durch eigene Geländearbeit begleitet und evaluiert und anschließend in Kooperation mit dem Planungsträger Vorschläge zur Weiter-entwicklung des betreffenden Projektes erarbeitet. Lernziele: Die Teilnehmerinnen sollen die Möglichkeiten und Grenzen von Renaturierungs- und Restitutionsprojekten terrestrischer Lebensraumtypen kennenlernen. Dieses setzt einerseits umfangreiche aut- und populations-ökologische Kenntnisse ausgewählter Arten voraus; andererseits ist für die Evaluierung solcher Projekte ein Monitoring mit Hilfe hydrologischer und/oder bodenkundlicher Parameter sowie der Vegetation und ausgewählter Tiergruppen wesentlich. Durch eigene Erhebung, Analyse und Bewertung ausgewählter abiotischer und biotischer Parameter sollen die studentischen Kleingruppen - in Kooperation mit dem Projektträger - einen Beitrag zur Evaluierung und Weiterentwicklung des betreffenden und ähnlicher Projekte(s) leisten. Zu erbringende Leistung: Projektbericht Modul 2: Naturschutz in der Praxis Die Studierenden erhalten Einblicke in Planung und Praxis von Habitatverbundsystemen und von Vernetzung isolierter Pflanzen- oder Tierpopulationen, die als eines der wichtigsten naturschutzfachlichen Themen der Gegenwart gelten. Planung und Praxis von Habitatverbundsystemen verbinden sich dabei insbesondere mit den Feldern Gebietsschutz und Regionalentwicklung sowie Management von Schutzgebieten. Lernziele: Studierende besitzen nach erfolgreichem Besuch des Moduls allgemeine und beispielhaft vertiefte Kenntnisse über verschiedene Typen von Großschutz-gebieten (NSG, Biosphärenreservat, Nationalpark etc.) in Europa, Projekte bzw. Maßnahmen der Pflege und Bewirtschaftung in diesen Gebieten sowie Ansätze zu deren Einbeziehung in integrierte Strategien der Regionalentwicklung (über Landwirtschaft, Tourismus etc.) in Kooperation von Schutzgebietsverwaltung und weiteren relevanten Akteuren. Darüber hinaus verfügen die Studierenden über Kompetenzen, die sie zur Formulierung von Vorschlägen für die Weiterentwicklung ausgewählter Schutzgebiete befähigen. Zu erbringende Leistung: Projektbericht MiniProgramm 6: Umweltanalytik Im Kern des MiniProgramms Umweltanalytik stehen Strategien und Methoden der geochemischen-biologischen Analyse von Naturräumen. Die Ziele der sowohl praktischen als auch theoriebezogen Inhalte der Veranstaltungen ist es, quantitative Daten zu Schlüsselparametern steuernder Prozesse in Umweltsystemen zu erheben und vor dem Hintergrund von Umweltqualitätszielen zu diskutieren. 10 COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche Notwendige Vorkenntnisse: Naturwissenschaftliche Basiskenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, doch sind sie empfohlen, um das MiniProgramm optimal nutzen zu können. Modul 1: Ökologie und Ökosysteme Inhalte der Veranstaltungen erstrecken sich auf Grundlagen der Erfassung und Analyse von Gelände- und Vegetationsstrukturen, Biotopanalysen (Bodentyp, Bodenfeuchte, Mikroklima, Nährstoffverhältnisse etc. Die Problematik von Erfassungsmethoden sowie der Einfluss unterschiedlicher abiotischer und biotischer Faktoren auf Struktur und Dynamik von Populationen werden in Arbeiten im Freiland und bei Auswertungen im Labor behandelt. Produktionsbiologische Grundlagen, Analyse und Kontrolle von Eutrophierungsprozessen, Indikatoren des Zustands von Schutzgütern in der Umwelt werden mit der Anwendung und integrierenden Bewertung physikalischer, chemischer und biologischer Methoden der Gewässeranalyse beispielhaft beleuchtet. Lernziele: Die Wechselwirkungen von Organismus und Umwelt werden eingeführt, um weiter gehende Aspekte der Populationsökologie sowie den Aufbau und die Struktur von Ökosystemen mit ihren biotischen/abiotischen Faktoren zu erfassen. Implikationen für Arten- u. Biotopschutz werden auf der Basis eigener praktischer Tätigkeit in Praktika erfahren und der Umgang mit Indikatoren in Normen des Umweltmanagements kennen gelernt. Zu erbringende Leistung: Klausur Modul 2: Prozesse in Umweltsystemen Methoden der chemischen und der physikalischen Umweltanalytik stehen im Mittelpunkt diese Moduls. Die moderne Umweltchemie erfordert vertieftes Wissen über die organisch- und anorganisch-chemischen Aspekte der Umwelt-wissenschaften im terrestrischen und marinen Bereich. Besondere Berücksichtigung finden umweltwissenschaftlich bedeutsame Prozesse in Atmosphäre, Boden und Gewässern. Das Ausmaß der anthropogenen Überprägung natürlicher Ökosysteme wird anhand von exemplarischen Beispielen behandelt. Die relevanten physikalisch Methoden werden anhand von Modellen für spezielle Umweltsysteme (z.B. Ozean, marine Biologie, Kohlenstoffkreislauf, Klima) eingeführt. Die Empfindlichkeit von Umweltsystemen gegenüber der Variation von Umweltparametern (z.B. global warming) werden herangezogen, insbesondere bei klimarelevanten Schlüssel-vorgängen: Kopplung biologischer und chemischer Prozesse mit physikalischen Transportprozessen sowie Kopplung Ozean-Atmosphäre. Hierbei erfolgt auch der Vergleich von Analysen von Umweltsystemen auf der Basis von Modellen unterschiedlicher Komplexität (konzeptionell, mittlere Komplexität, umfassend). Lernziele: Die Studierenden haben ein vertieftes Wissen über die organisch- und anorganisch-chemischen und physikalisch-analytische wie physikalisch-systemare Aspekte der Umweltwissenschaften im terrestrischen und marinen Bereich. Sie können die anthropogene Überprägung natürlicher Ökosysteme beurteilen. Sie können Modelle für Prozesse im Umweltbereich verstehen und bewerten. Zu erbringende Leistung: Projektbericht 11 COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche MiniProgramm 7: Wasser - Lebensräume und Management Im Kern des MiniProgramms Wasser stehen vom Wasser geprägte Lebensräume und ihre Wechselwirkung mit der Gesellschaft. Aufgezeigt wird, wie diese unterschiedlichen, aber für Natur und Gesellschaft immer essenziellen Lebensräume an Land und im Meer ökologisch funktionieren und wie ein nachhaltiges Management dieser Lebensräume wie Ressourcen erreicht werden kann. Notwendige Vorkenntnisse: Naturwissenschaftliche Basiskenntnisse sind wünschenswert, sie sind jedoch nicht erforderlich. Modul 1: Umweltsystem Wasser Allgemeine Grundlagen zu Gewässern an Land (Seen, Flüsse und Grundwasser) und im Meer (Küsten und Ozeane) werden zum Verständnis dieser Systeme und zur weiteren Beurteilung von Störungen natürlicher Gewässer aufgearbeitet. Schwerpunkte bilden dabei die Komplexe Eutrophierung, Phosphor- und Stickstoffbelastung natürlicher Gewässer, Saprobiensysteme, Gewässerversauerung, hygienische Belastung, Trinkwasserversorgung und –aufbereitung, Abwasserklärung sowie hormonell wirksame Substanzen. Implikationen für die Anforderungen der EUWasserrahmenrichtlinie nehmen einen weiten Raum ein. Exkursionen (2 Tage) sollen den Studierenden Kenntnisse über Umweltsysteme vor Ort vermitteln. Hier können Probenahmen im Feld, Schiffsexkursionen, Besichtigungen von Firmen, die im Umweltbereich arbeiten, etc. durchgeführt werden. Lernziele: Die Studierenden haben ein vertieftes Wissen über vor allem biologischen Aspekte aquatischer Lebensräume im terrestrischen und marinen Bereich. Sie verstehen umweltwissenschaftlich bedeutsame biologische und biogeochemische Prozesse in Atmosphäre, Boden und Gewässern und können die anthropogene Überprägung vom Wasser geprägter Ökosysteme beurteilen. Sie kennen die Grundlagen der Limnologie und die Anforderungen an den Gewässerschutz. Sie kennen moderne Forschungsansätze aus den Umweltwissenschaften und können diese diskutieren. Sie haben Umweltsysteme und Ansätze zu deren Untersuchung exemplarisch vor Ort kennen gelernt. Zu erbringende Leistung: Hausarbeit und Exkursionsbericht Modul 2: Fallstudie Die Studierenden können im Rahmen eines interdisziplinären Lehr/Lernprojekt ein disziplinübergreifendes Managementprojekt unter Anleitung selbstständig bearbeiten. Sie können aktuelle wissenschaftliche Literatur verstehen und in ihrer Arbeit berücksichtigen. Sie können ein wissenschaftliches Projekt vorbereiten, durchführen, in einer schriftlichen Ausarbeitung darstellen, öffentlich präsentieren und verteidigen. Die Themenstellungen dieses Modules sind variabel und greifen jeweils eine aktuelle Problemlage des integrierten Küstenzonenmanagements auf. Insbesondere im Verlauf eines gemeinsamen Planspiel unter Einbindung der Studierenden, mehrerer Lehrender und teilweise externer Fachleute sollen folgende Inhalte aufgearbeitet und übergreifende Aspekte verfolgt werden: • Hinführung zur Analyse komplexer Problemlagen und gesellschaftlicher Konfliktsituationen in Entscheidungsfindung und Raummanagement, 12 COAST Arbeitspapier Nr. 03 • • • Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche Einführung in die Kompetenzfelder der am Studiengang beteiligten Arbeitsgruppen Einstieg und Motivation zum interdisziplinären Diskurs zwischen Studierenden und Lehrenden soziale Integration der Studierendengruppe. Die Studierenden nehmen am Planspiel und Seminar teil und präsentieren dort in zwei Sitzungen zunächst die Ziele und dann Ergebnisse und Schlussfolgerung. Zu erbringende Leistung: Projektbericht MiniProgramm 8: Datenanalyse Das MiniProgramm Datenanalyse widmet sich einem in Forschung und Berufsalltag immer wieder geforderten Wissenschaftsfeld: Daten unterschiedlichster Qualität und in unterschiedlichtem Umfang müssen problemgerecht erhoben bzw. ausgewertet werden. Das MiniProgramm nutzt verschiedenartige Datensätze aus der Umweltüberwachung, um leistungsfähige Strategien und Methoden der Daten-analyse zu vermitteln. Der Anwendungshorizont wird anhand von Problemlagen bei der Entscheidungsunterstützung in der nachhaltigen Raumentwicklung erschlossen. Notwendige Vorkenntnisse: Mathematisch-naturwissenschaftliche Basiskenntnisse werden als Teilnahmevoraussetzung dringend empfohlen. Modul 1: Umweltstatistik Studierende sind nach anwendungs- und problemorientierter Vermittlung ausgewählter Teilgebiete der Angewandten Statistik und bei Einsatz ihrer, unter Statistik-Programmsystemen implementierten Verfahren befähigt, Anwendbarkeit und Aussagefähigkeit ausgewählter Verfahren der angewandten Statistik im Kontext von Fallstudien kompetent zu beurteilen. Die Anforderungen an Kenntnis und Anwendungserfahrung in der statistischen Versuchsplanung und adäquaten Versuchsauswertung ist in vielen Praxisgebieten im letzten Jahrzehnt massiv gewachsen. Der Einsatz von Verfahren der Geostatistik hat sich breit in Umweltwissenschaften und -management etabliert. Spezifisches Wissen und Fähigkeiten werden an Beispielen der Analyse von Boden- oder Sedimentproben und bei der Analyse der Konzentration von Schadstoffen in Böden, im Wasser oder in der Atmosphäre vermittelt. Lernziele: Die Vermittlung von Fähigkeiten umfasst die folgenden Schwerpunkte: • • • • • • • Abklärung einer Forschungshypothese und ihres Transfers auf die Ebene statistischer Operationalisierung grundlegende Konzepte statistischer Versuchsplanung und –auswertung, Versuchsplanung und Unterstützung bei der Vorbereitung der Stichprobennahme Auswahl geeigneter statistischer Analyseverfahren Vorbereitung der Stichprobenwerte für eine statistische Datenanalyse Nutzung von Statistik-Programmen und –Programmsystemen und Unter-stützung bei ihrer Anwendung fachwissenschaftliche Interpretation statistischer Auswertungsergebnisse 13 COAST Arbeitspapier Nr. 03 Interdisziplinäre thematische Profilierungsbereiche Zu erbringende Leistung: Projektbericht Modul 2: Datenmodellierung Die Studierenden besitzen die Fähigkeit zur Einbeziehung von umfangreichen Datenreihen in die Modellbildung. Sie haben einen erweiterten Beschreibungshorizont mit der Möglichkeit zur Modellierung stochastischer Effekte. Fachübergreifende Inhalte aus der Praxis der Umweltmodellierung in ökologischer Analyse und Regionalmanagement beziehen sich in einer ersten Gruppe auf Höhenmodelle und Klassifikationsverfahren. In einer zweiten Gruppe richtet sich der Blick auf Anforderungen der Zeitreihenanalyse und die Behandlung stochastischer Prozesse in ökologischen und ökonomischen Systemen. Lernziele: Die Studierenden • kennen Grundlagen der räumlichen Modellierung von Geländedaten, • können digitale Höhen- bzw. Reliefmodelle mit Hilfe von Geoinformationssystemen erzeugen können, • können Grundlagen der hydrologischen Modellierung verstehen und anwenden. • verstehen wichtige Verfahren der Analyse von Vegetationsdaten. Zu erbringende Leistung: Protokoll mit Präsentation C. Zusammenfassung und Ausblick Die MiniProgramme sind inhaltlich so konstruiert, dass sie ohne große Vorkenntnisse von Studierenden der verschiedenen Studiengänge studiert werden können. Der besondere Wert dieser Module liegt in dem Versuch Studierende verschiedener Disziplinen zu einer Fragestellung zusammen zu führen und so unterschiedliche Perspektiven auf ein Thema abzubilden. Dies soll zu einer übergeordneten – professionellen - Kompetenz beitragen, den Umgang mit Experten anderer Disziplinen zu üben und praxisnah gemeinsam Fragestellungen zu entwerfen und zu beantworten. In diesem Sinne sind auch Module denkbar, die über Disziplinen hinweg, nicht nur Methoden, Instrumente und Fachwissen vermitteln, sondern anwendungsbezogene Fragestellungen zu Klimawandel, Küstenmanagement in Form von case studies zum Inhalt haben. Hier würde dann die besondere Herausforderung in der Entwicklung auch einer interdisziplinären Didaktik liegen, die es ermöglicht, die unterschiedlichen Herangehensweisen und Perspektiven nicht nur sichtbar werden zu lassen, sondern für die Fragestellung fruchtbar zu nutzen. 14