Krill-, Robben- und Fischöle als Quelle für Omega-3

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Krill-, Robben- und Fischöle als Quelle für Omega-3-Fettsäuren nicht
notwendig und ökologisch bedenklich
Algenöle oder positive Änderung des Lebensstil sind vollkommen ausreichend
Autor: Torsten Engelbrecht
Schenkt man Werbestrategen und Medienberichten Glauben, so handelt es sich bei Krillund Robbenöl um eine Art Wundermittel gegen alle möglichen Leiden wie Entzündungen,
Herzleiden, Bluthochdruck, Diabetes oder chronische Schmerzen. So wird in einem Beitrag
behauptet, Krillöl sei sogar 48 mal besser als Fischöl, das vielerorts bereits als
gesundheitsfördernd angepriesen wird. An anderer Stelle wird prophezeit, Öl aus Robbenfett
könnte in Sachen Herz-Kreislauf-Prophylaxe dem Verzehr fetter Meeresfische wie Makrelen
oder Lachsen bald den Rang ablaufen. Für die positiven Wirkungen sollen vor allem die
mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und
Eicosapentaensäure (EPA) verantwortlich zeichnen, die ohne Frage wichtige Aufgaben in
unserem Körper erfüllen.1 So sind sie wichtiger Bestandteil der Zellwände. Auch besteht
unser Gehirn zu rund 60 Prozent aus Fett – wovon DHA 30 Prozent ausmacht. Der Körper
kann diese Fettsäuren aber nicht selber herstellen, weshalb sie „essentiell“ heißen. Das
heißt, sie müssen mit der Nahrung zugeführt werden. In allen drei tierischen Ölen kommen
DHA und EPA vermehrt vor, weshalb es auf den ersten Blick logisch erscheint, Krill-,
Robben- oder Fischöl als Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen. Doch nur auf den
ersten Blick. „Denn wenn man die Sache eingehend studiert, so zeigt sich, dass man auf
Krill-, Robben oder auch Fischöl getrost verzichten kann und aus ökologischen Gründen
auch sollte“, so Sigrid Lüber Präsidentin von OceanCare, dem Verein zum Schutz der
Meeressäuger und ihrer Umwelt.
Sicher, viele Forschungsarbeiten zeigen auf, dass sich die hochdosierte Zufuhr von Omega3-Fettsäuren positiv auf die Gesundheit auswirkt – vor allem, weil der „moderne Mensch“ viel
zu wenig Omega-3-Fettsäuren (die tendenziell entzündungshemmend wirken sollen)
konsumiert und zugleich viel zu viele Omega-6-Fettsäuren (die tendenziell
entzündungsfördernd wirken sollen) und sich dadurch regelrecht krank isst.2 Doch deshalb
muss man noch lange nicht zu tierischen Ölen als Nahrungsergänzung greifen. Das Erste,
was jede/r unbedingt in Betracht ziehen sollte, wäre, den Lebensstil und vor allem die
Ernährungsweise entsprechend umzustellen. Zumal es Arbeiten gibt, die darlegen, dass es
nicht unbedingt explizit die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind, sondern vielmehr die
gesündere Ernährung als Ganzes, die die positiven Gesundheitseffekte bewirken3 – und
einzelne Studien zeigen sogar auf, dass zum Beispiel der Verzehr von fettem Omega-3haltigen Fisch die Sterblichkeit bei Menschen mit Herzkrankheiten gar nicht verringert und
die Einnahme von Fischöl-Kapseln das Risiko, einem akuten Herztod zu erliegen, sogar
erhöhen kann.45
Wer nicht bereit oder – unter Umständen krankheitsbedingt – gerade nicht imstande ist,
seine (Ess-)Gewohnheiten zu ändern, kann außerdem problemlos Algenöle nehmen. „Algen
sind die eigentliche Quelle für DHA und EPA – entsprechend beziehen auch Fische und Krill
diese Omega-3-Fettsäuren aus Algen“, so der Fettsäureforscher Scott Doughman. Und die
aus Algen gewonnenen Öle stehen, was den Gehalt an DHA und EPA angeht, tierischen
Ölen6 und auch fetten Fischen7 in nichts nach. Auch zeichnen sich Algenöle dadurch aus,
dass sie völlig schadstofffrei produziert werden. Darüber hinaus werden sie von manchen
Anbietern sehr schonend hergestellt – ein Aspekt, der bei den sehr empfindlichen mehrfach
ungesättigten Fettsäuren von großer Bedeutung ist. Und nicht zuletzt ist der Konsum von
Algenölen – anders als der Verzehr von Krill-, Robben- und Fischölen – ökologisch völlig
unbedenklich, denn er lässt die Weltmeere und deren Bewohner unberührt.
„Ein Aspekt ist von enormer Wichtigkeit“, so Sigrid Lüber, „trägt der Verzehr von tierischen
Ölen doch seinen Teil dazu bei, dass die Plünderung der Ozeane für die Zwecke des
Menschen ungehindert voranschreitet und dass die Ausbeutung manchem sogar
selbstverständlich und notwendig erscheinen mag.“ Entsprechend ist eine
Bewusstseinsänderung – hin zu einem nachhaltigen Umgang mit dem Meer und seinen
Geschöpfen – dringend vonnöten.8 „Nicht nur sterben Fische und Robben oft einen
qualvollen Tod, indem sie langsam ersticken oder ausbluten oder mit Keulen und Hacken
erschlagen werden, auch stehen die Weltmeere und deren Bewohner kurz vor dem Kollaps“,
so Lüber. So sind bereits ein Drittel der von den Menschen genutzten Fisch- und
Meeresfrüchte-Beständen zusammengebrochen – und wenn es so weitergeht, werden alle
Bestände bis 2048 kollabiert sein.9 Mit der Konsequenz, dass auch Meeressäugern wie
Walen, Delphinen und Robben die Nahrungsgrundlage entzogen wird.
Dass immer mehr Meeressäuger bereits heute an Unterernährung sterben, zeigt zum
Beispiel eine Studie von schottischen Forschern an Schweinswalen in der Nordsee.10 So ist
der mit Abstand häufigste Wal in Nord- und Ostsee vor allem im Frühjahr auf fettreiche
Sandaale als Nahrung angewiesen. Von den Sandaalen gibt es aber immer weniger. Ein
wesentlicher Grund hierfür ist, dass die Industriefischerei die Sandaale unnachgiebig
wegfischt, um aus ihnen Futter für Lachs- oder Thunfischfarmen zu machen. Wobei derartige
Fischfarmen, in denen neben Fischmehl auch Fischöl als Futter eingesetzt wird, keine
wirkliche Lösung des Überfischungsproblems darstellen – tragen sie doch erwiesenermaßen
nicht nur zur Zerstörung küstennaher Lebensräume und der Verdrängung einheimischer
Arten bei, sondern eben auch zur Überfischung der Meere. Rund die Hälfte der verzehrten
Fische stammen mittlerweile aus der Zucht.11 Und mitunter müssen 20 kg Wildfisch verfüttert
werden, um in der Zucht 1 kg Lachs, Kabeljau oder Thunfisch zu ernten.1213 „Und letztlich
sind sogar 500 kg Fisch nötig, um 1 kg Omega-3-Fischöl zu gewinnen“, so Doughman.
Darüber hinaus wird den Schweinswalen eine ihrer Hauptnahrungsquellen entzogen, weil die
Temperaturen in der Nordsee im Zuge der Klimaerwärmung ansteigen und dadurch die
Sandaale zunehmend aus dem Meer abwandern. Wie sehr der Klimawandel das Leben der
Meeresbewohner beeinträchtigt, zeigt sich auch beim Antarktischen Krill. Ein einzelnes
dieser Krustentiere ist ausgewachsen gerade einmal sechs Zentimeter kurz und ein Gramm
leicht. Doch insgesamt, so schätzen Wissenschaftler, gibt es im südlichen Ozean
Schätzungen zufolge zwischen 60 und 500 Mio. t Biomasse dieser Spezies1415 – so viel wie
vermutlich von keinem anderen mehrzelligen Tier. Krill ist unverzichtbar für eine
funktionierenden Lebenskreislauf im Meer. So hängen die meisten größeren antarktischen
Tiere – darunter Blau- und Finnwale, Tintenfische, Fische, Robben, Pinguine und Seevögel –
direkt oder indirekt von diesem Krustentier ab. Eine deutliche Abnahme der Krillbestände
würde also eine regelrecht Nahrungs-Kettenreaktion auslösen – und die Klimaerwärmung
könnte dieser Vorschub leisten, indem sie die Eisdecke schmelzen und damit auch die
Menge an Algen, die sich unter dem Eis befinden, schrumpfen lässt. Ein kritischer Punkt,
dienen doch diese Algen sowohl Krilllarven als auch ausgewachsenem Krill als Nahrung, um
kräftig zu wachsen bzw. um zu reifen und sich für die Reproduktion zu rüsten.16
Brisant ist zudem, dass auch beim Krill die Fangmethoden immer effizienter werden. Noch
bis vor kurzem war eine ganze Schiffsflotte notwendig, um in einer Saison 100.000 t Krill aus
dem Meer zu ziehen, heute hingegen kann dies mit einem einzigen technisch
hochgerüsteten Fangschiff erreicht werden.17 In den vergangenen zehn Jahren haben die
Krillfänge stetig zugenommen, und immer mehr Länder und Schiffsflotten drängen auf den
Markt. Es gibt zwar Fanquoten für Krill, doch der Druck ist offenbar so stark, dass diese nicht
eingehalten bzw. deutlich übertroffen werden.18 „Es ist realistisch, davon auszugehen, dass
die Krillfischerei rapide expandieren wird, und die Krillöl-Industrie dürfte hier zu einer der
treibenden Kräfte werden“, so Rodolfo Kinkelin vom Antarctic Krill Conservation Project.
Hintergrund ist, dass das Produkt Krillöl für die Krillfischerei an Bedeutung gewinnen wird,
weil es nicht nur wichtig ist für die Fütterung von Fischen in der steigenden Zahl an
Aquakulturen und insbesondere in den sich massiv ausbreitenden Lachsfarmen,19 sondern
auch für die Produktion von Omega-3-Nahrungsergänzungsmitteln für den Menschen.20 Dies
zeigt sich auch daran, dass die Zahl an Krillöl-Patenten für pharmazeutische Produkte und
Nahrungsergänzungsmittel in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist. 21
Doch damit nicht genug. Auch kämpfen die Meeresbewohner mit einer Flut an Industriegiften
wie Quecksilber und anderen Schwermetallen, Dioxinen, Polychlorierten Biphenylen (PCB)
oder Pestiziden, die allesamt krebserregend wirken können und sich vor allem in den
Fettgeweben anreichern. Damit können sie nicht nur Fische und Robben belasten, sondern
auch die Öle, die aus den Meerestieren gewonnen werden. Dies trifft vor allem auf Fischund Robbenöl zu und weniger auf Krillöl, weil die winzigen Krustentiere weit am Anfang der
Nahrungskette stehen und eine recht kurze Lebensspanne haben. Doch auch in Krill konnten
zum Beispiel hochgiftige polychlorierte dibenzo-p-Dioxine (PCDD) und Dibenzofurane (DF)
nachgewiesen werden.22
Es gibt zwar die Möglichkeit, die Öle zu reinigen, und zwar mittels der so genannten
molekularen Destillation – ein komplizierter Vorgang, bei dem man unter Hochdruck die
Moleküle trennt und so den Großteil der Gifte entfernen kann. Doch welches Öl tatsächlich
derart gereinigt wurde, bleibt fraglich. Fest steht, dass etwa 2006 in Großbritannien
Kabeljauleberöl-Kapseln von Seven Seas einem Routinetest unterzogen und dabei 2,7 µg/kg
krebserregendes Dioxin gefunden wurden (gesetzlicher Grenzwert: 2 µg/kg).23 Und 2004
untersuchte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 30 am
Markt erhältliche Fischöle, von denen offenbar viele molekular destilliert worden waren, auf
ihre Schadstoffbelastung. Ergebnis: Wenn auch zum Teil in niedriger Konzentration, wurde
unter anderem DDT in 100 Prozent der Proben gefunden, PCB in 97 Prozent und das
Pilzvernichtungsmittel Hexachlorbenzol in 77 Prozent:24 Alle drei chemischen Substanzen
gehören wohlgemerkt zum „Dreckigen Dutzend“ organischer Giftstoffe, die im starken
Verdacht stehen, erbgutverändernd, krebserregend und embryoschädigend zu sein und
2001 mit der Stockholmer Konvention weltweit verboten wurden. Im Vergleich dazu sind
Algenöle wie V-Pure (in Kapseln) von Water4Life oder das in Flaschen angebotene Ω-3-DHA
von Dr. Erasmus 100 Prozent schadstofffrei, weil die Algen in Tanks gezüchtet werden.
Darüber hinaus ist die molekulare Destillation nicht das einzige Raffinationsverfahren, mit
dem zumindest Robben- und Fischöle traktiert werden. So werden die Öle in der Regel
chemisch behandelt (fraktioniert), um den penetranten Geruch zu beseitigen, und auch auf
sehr hohe Temperaturen erhitzt, um das Öl überhaupt zu gewinnen. Das Erhitzen verträgt
sich aber im Grunde nicht mit dem Umstand, dass mehrfach ungesättigte Omega-3Fettsäuren sehr hitzeempfindlich sind. Dies gilt offenbar nicht nur für pflanzliche Öle wie
Olivenöl oder Leinöl, sondern auch für das Fett von Meerestieren. So zeigen Studien, dass
das Braten von Fisch die Nährstoffzusammensetzung entscheidend verändern kann, indem
dadurch etwa der Anteil an Omega-6-Fettsäuren und gesundheitsschädlichen transFettsäuren und oxidativen Stoffen erhöht wird.25
Nicht alle Algenöle sind unraffiniert, doch die genannten Algenöle in den V-Pure-Kapseln26
und den Ω-3-DHA-Flaschen27 sind zumindest nach Angaben der Hersteller unraffiniert und
wurden auf keiner Ebene des Fertigungsprozesses über 40 °C erhitzt. Dasselbe behauptet
das kanadische Unternehmen Neptune Technologies & Bioressources von seinem Krillöl.28
Doch es gibt keinen Grund, zu Krillöl zu greifen, da es exzellente Algenöle gibt, die die
Meeresflora und -fauna unberührt lassen und die komplett schadstofffrei und von der
Wertigkeit mindestens ebenbürtig und dazu noch wesentlich preisgünstiger sind.29
Wie eingangs erwähnt, wird Krillöl auch damit beworben, dass es 48 mal besser sei als
Fischöl. Diese Aussage bezieht sich aber nicht auf den Gehalt an Omega-3-Fettsäuren,
sondern auf die antioxidative Wirkung, die bei Krillöl vor allem auch im Vergleich zu Fischöl
recht hoch sein soll.30 Dies liegt insbesondere daran, dass Krillöl einen hohen Gehalt an dem
Antioxidans Astaxanthin (das ist der rote Farbstoff der Krustentiere) hat. Daher werben die
Hersteller auch mit der Botschaft, Krillöl sei ein hervorragendes Anti-Aging-Mittel. Tatsächlich
gibt es Hinweise darauf, dass Antioxidantien den Alterungsprozess beim Menschen
verlangsamen, indem sie die Zellen vor Schädigungen durch freie Radikale schützen (freie
Radikale entstehen zum Beispiel durch Stress, Rauchen oder Autoabgase). Doch wer
wirklich Wert darauf legt, möglichst viele Antioxidantien aufzunehmen und dadurch weniger
schnell Falten zu bekommen, sollte nicht zu Krillöl greifen, sondern zu rohem Obst und
Gemüse,31 möglichst aus ökologischem Anbau, um die vielen Pestizide zu vermeiden.3233
So wird die antioxidative Kraft eines Lebensmittels mit dem so genannten ORAC-Wert
(Oxygen Radical Adsorbance Capacity) beschrieben. Und Neptune Technologies gibt für
sein Krillöl einen ORAC-Wert von 35.000 µmol/100 g an – was deutlich über den Werten von
Vitamin A und E (ORAC von 150 µmol/g/100 g) oder auch Fischöl (ORAC von
800µmol/g/100 g) liegt.34 Und auch die ganzen Lebensmittel, die mit die höchsten ORACWerte aufweisen, wie Trockenpflaumen (6552 µmol/g/100 g), Heidelbeeren (6552), Deglet
Nour Datteln (3895), Brombeeren (5347), Erdbeeren (3557), rotblättriger Salat (2380), Hass
Avocados (1933) oder auch roher Spinat (1515),35 können da nicht ganz mithalten. Doch ein
direkter Vergleich von ORAC-Werten, die sich auf 100 g beziehen, macht keinen Sinn, da
man von Obst und Gemüse vom Gewicht her viel mehr konsumieren kann als von Krillöl. So
empfiehlt das US-Landwirtschaftministerium, mit der Ernährung pro Tag auf einen ORACWert von 10.000 zu kommen. Dies könnte man schon erreichen, indem man 300 g
Erdbeeren am Tag isst. Alternativ könnte man auch täglich 30 g oder 60 Kapseln Krillöl
einnehmen, was aber völlig unrealistisch ist, nicht nur, weil der Verzehr von derart hohen
Mengen an Krillöl die empfohlene Tagesmenge an Omega-3-Fettsäuren um ein Vielfaches
übersteigt und wahrscheinlich niemand auf Dauer Krillöl so hoch dosiert vertragen würde.
Auch könnte sich ein Normalsterblicher dies kaum leisten, käme man mit einem Konsum von
so viel Krillöl doch schnell auf einen Betrag von 1.500 € und mehr pro Monat.
Entsprechend sagt auch Ronald Prior, Chemiker und Fettsäureexperte vom Arkansas
Children's Nutrition Center des US-Landwirtschaftsministeriums: „Wenn man Antioxidantien
aufnehmen will, ist der Verzehr von Obst sehr viel effektiver als die Einnahme von
Krillölkapseln.“36 Derselben Auffassung ist Boxin Ou, Präsident der Brunswick Laboratories,
die sich auf Antioxidantien und oxidativen Stress spezialisiert und auch den ORAC-Wert des
Krillöls von Neptune Technologies bestimmt haben. Ou merkt zudem an: „Ich erinnere, dass
das Neptune Krillöl, für das wir den ORAC-Wert ermittelt haben, hochkonzentriert war und
zudem extrem schlecht roch. Wir ermittelten für dieses Krillöl zwar einen ORAC-Wert um die
350 µmol/g oder eben 35.000 µmol/100 g. Doch ehrlich gesagt dürfte dieser hohe ORACWert für Krillöl-Konzentrate repräsentativ sein, nicht aber für normale Krillöle, die einen
ORAC-Wert von 500 bis 3.000 µmol/100 g haben.“37
Die Hersteller von Krillöl heben zudem vollmundig hervor, Krillöl könne vom Körper besser
aufgenommen werden, weil hier die Fettsäuren als Phospholipide vorliegen würden – also
genau in der Form, in der sie auch in menschlichen Zellwänden zu finden sind.
Demgegenüber treten bei Fisch- und auch Algenölen die Fettsäuren vornehmlich als
Trigylceride auf. Doch in Wirklichkeit ist es egal, ob wir Menschen Omega-3-Fettsäuren als
Phospholipide oder Triglyceride zu uns nehmen. „Denn beide – Phospholipide oder
Triglyceride – werden während des Verdauungsprozesses vollständig zu freien Fettsäuren
heruntergebrochen und dann vom Körper absorbiert“, so Doughman. „Damit die Omega-3Fettsäuren zur Leber gelangen können, müssen sie sogar wieder an Trigylceride gebunden
werden. Anschließend werden sie als Low Density Lipoproteine (LDL) und Very Low Density
Lipoproteine (VLDL) wieder in den Körper transportiert – ebenfalls als Triglyceride. Im
nächsten Schritt integriert der Körper die Fettsäuren als Phospholipide in die
Zellmembranen, und zwar hauptsächlich in Form von DHA. Im nächsten Schritt können die
Zellen EPA aus DHA machen.“38
Allenfalls gibt es Hinweise darauf, dass es von Vorteil sein kann, Omega-3-Fettsäuren als
Phospholipide zu sich zu nehmen, sofern eine eklatante Gallenstörung (Cholestase) vorliegt.
So wurden Versuchsmäuse zunächst für drei Wochen sehr fettreich ernährt. Anschließend
wurden einigen Mäusen operativ die Gallengänge abgebunden, um die gewünschte
Cholestase hervorzurufen. Dabei zeigte sich, dass bei Vorhandensein einer solchen
Cholestase Omega-3 Fettsäuren als Phospholipide das Fettsäureprofil positiver beeinflussen
konnten als die Triglyceridfraktion.39 Die Ursache ist leicht verständlich: Triglyceride sind in
Wasser unlöslich, das heißt sie benötigen die fettlösliche Galle um in Lösung zu gehen und
vom Darm aufgenommen werden zu können. Phospholipide hingegen sind relativ
unabhängig von der Gallensekretion. Doch eine solche Gallenstörung liegt nur bei den
allerwenigsten Menschen vor. Und in der Tat ergab die Studie auch, dass bei den gesunden
Mäusen, bei denen die Gallengänge nicht abgebunden worden waren, praktisch kein
Unterschied festgestellt wurde zwischen der Triglycerid- oder Phospholipidsupplementation
bezüglich des Fettsäureprofils.
„EPA and DHA aus Algenöl ist eine geeignete Alternative zu Krill-, Robben- Fischöl“,
schlussfolgert auch Artemis Simopoulos, renommierter Omega-3-Forscher und Präsident der
International Society of Nutrigenetics/Nutrigenomics (ISNN).40 Dafür spricht auch, dass in
Studien gezeigt werden konnte, wie bereits die Verabreichung einer geringen DHA-Dosis
(0,7 g/Tag) aus Algenöl bei Menschen im Alter von 40 bis 65 Jahren die Gesundheit des
Herzens fördert41 – das, obwohl das Algenöl nur über einen kurzen Zeitraum gegeben
wurde. Eine andere Studie ergab, dass sich Babys von stillenden Müttern, die AlgenölKapseln als Nahrungsergänzung einnahmen, unter anderem besser psychomotorisch
entwickeln als Kleinstkinder, deren Mütter pflanzliches Öl ohne DHA zu sich nahmen.42
Die Überlegenheit von Algenöl gegenüber Pflanzenölen inklusive Leinöl kann unterdessen
nicht verwundern. Zwar gilt Leinöl besonders bei Vegetariern gemeinhin als primäre Omega3-Quelle, da es rund viermal so viel Omega-3-Fettsäuren wie Omega-6-Fettsäuren enthält
(in allen anderen Pflanzenölen inklusive Walnuss- und Rapsöl findet sich viel mehr Omega-6
als Omega-3). Doch in Leinöl wie in anderen Pflanzenölen liegen die Omega-3-Fettsäuren
nicht als DHA und EPA vor, sondern als Alpha-Linolensäure (Alpha-linolenic- acid, kurz
ALA). ALA ist eine Vorstufe von DHA und EPA, und wie Studien zeigen, vermag der Mensch
ALA nur bedingt in EPA und kaum in DHA umzuwandeln.43 Wobei unter anderem Diabetes,
Stress, Rauchen, Alkohol, weißer Zucker und trans-Fettsäuren als Faktoren gelten, die diese
Konvertierung stören. Auch wird die Umwandlung dadurch behindert, dass viel Linolsäure
(linoleic acid, kurz LA), die zur Gruppe der Omega-6-Fettsäuren gehört, konsumiert wird.44
Und genau dies ist bei den allermeisten Menschen der Fall. Vegetarier und Veganer sind
davon nicht ausgenommen, insbesondere weil eben auch in pflanzlichen Fetten – mit
Ausnahme von Leinöl – viel mehr Omega-6-Fettsäuren stecken als Omega-3-Fettsäuren.
Erschwerend kommt hier hinzu, dass pflanzliche Öle wie Sonnenblumen- oder Olivenöl mit
ihren vielen mehrfach ungesättigten Fettsäure ganz oft zum Braten benutzt werden. Besser
würde man zum Beispiel natives Kokosöl (aus ökologischen Gründen nur aus kontrolliert
biologischen Anbau) zum Braten verwenden, da es 92 Prozent gesättigte Fette enthält und
daher sehr stabil ist (sehr viel weniger empfänglich für Oxidation). Erhitzt man hingegen
Sonnenblumen-, Oliven-, Mais-, Soja- oder Rapsöl, so entstehen schädliche Stoffe, unter
anderem Fettsäureradikale, die die Zellwände angreifen, sowie trans-Fettsäuren. Diese
trans-Fettsäuren werden salopp auch „Killerfette“ genannt, das sie im Verdacht stehen, die
Entstehung von schweren Krankheiten wie Diabetes zu begünstigen45 – und sie sind in fast
allen verarbeiteten Produkten, die es im Supermarkt zu kaufen gibt, enthalten, darunter in
Fertiggerichten, Chips, Instant-Suppen, Margarinen, Soßen, Pommes, Speiseeis, NussNougat-Cremes, Mayonnaisen, Kuchen oder Keksen.
Eine solche Ernährung ist meilenweit von der Ernährungsweise entfernt, an die wir genetisch
angepasst sind.46 Bis zum Beginn des Ackerbaus vor rund 10.000 Jahren lag das Verhältnis
von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren in unserer Ernährung noch bei 1:1 bis 1:2. Unsere
Gene haben sich seither nicht geändert, das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 in unserer
Ernährung hingegen schon, und zwar gen 1:25 bis 1:50.47 Dies trifft ganz besonders auf die
vergangenen 100 Jahre zu, schlicht weil wir viel zu viel Fast Food und frittierte Produkte und
viel zu wenig frisches Obst und Gemüse essen48 (siehe auch Tabelle unten). Dabei hat
unser kultiviertes Gemüse wohlgemerkt weniger Omega-3-Fette als Wildpflanzen.4950 Und
selbst tierische Lebensmittel wie Fleisch, Käse, Milch, Butter, Eier und Fisch, die auf
industrielle Weise produziert werden, weisen heutzutage oft viel weniger Omega-3- und viel
mehr tendenziell schädliche Fettsäuren auf als früher, weil die Kühe, Hühner und Zuchtfische
nicht mehr natürlich, sondern auf nicht art-gerechte Weise gehalten und vor allem gefüttert
werden.51525354555657
An diesem Verhältnis zwischen Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren von 1:1 sollte sich jeder
orientieren, der gesund sein möchte. Und Algenöle können hier durchaus eine Hilfe sein, um
an die wertvollen DHA und EPA zu gelangen. Allerdings ist hier auch zu beachten, dass
dieses Verhältnis allein nicht für unsere Gesundheit verantwortlich zeichnet. Vergessen wir
nicht, dass sich wild lebende Tiere inklusive Menschaffen robuster Gesundheit erfreuen,
obwohl sie keinerlei Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Dasselbe kann man sicher
von einigen Naturvölkern sagen. Auch nehmen Vegetarier und Veganer in der Regel weniger
Omega-3-Fettsäuren zu sich als Fleischesser und darüber hinaus auch noch viele Omega-6Fettsäuren und schädliche trans-Fettsäuren, was vermuten lassen könnte, dass sie vermehrt
an Herzkrankheiten leiden – tatsächlich jedoch sterben sie weniger an Herzleiden als
Allesesser.58 Grund: Sie haben insgesamt einen gesünderen Lebensstil, was sich
entsprechend bemerkbar macht.
Ein weiteres gutes Beispiel sind die Eskimos. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts ist
Wissenschaftlern aufgefallen, dass die arktischen Bevölkerungsgruppen extrem viel Fett von
Fischen und Walen aßen, ohne dass ihre Herzkranzgefäße irgendwelche krankhaften
Anzeichen aufwiesen. Diese Beobachtung widersprach der gängigen Ansicht, wonach ein
hoher Fettkonsum früher oder später Herzprobleme nach sich zieht. Und so schloss man,
dass die Eskimos keine Herzprobleme hatten, vor allem weil in den tierischen Fetten, die sie
verzehrten, hohe Mengen an DHA und EPA enthalten waren.5960 Manche Experten machen
in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass es von Vorteil sei, dass die Eskimos
das Fleisch und Fett und damit auch die Fettsäuren in rohem Zustand essen. Abgesehen
davon hat der hohe Konsum tierischer Produkte auch seine Nachteile. So wurde beobachtet,
dass erwachsene Eskimos noch früher und stärker als weiße US-Amerikaner mit
Knochenschwund (Osteoporose) zu kämpfen haben und dass hierfür die vielen tierischen
Eiweiße in der Ernährung einen Risikofaktor darstellen.61 Auch weisen Eskimos eine hohe
Hirnblutungsrate62 und eine relativ niedrige Lebenserwartung auf.6364 Und seit Mitte des 20.
Jahrhunderts hat sich im Zuge der „Verwestlichung“ der Lebensstil der Eskimos deutlich
verändert, womit sie auch vermehrt von chronischen Krankheiten wie Krebs betroffen sind.65
„Wer sich bei der Vermeidung und Bekämpfung von Krankheiten ausschließlich an einer
Omega-3-Nahrungsergänzung orientiert, handelt unweise“, so Scott Doughman. „Faktoren
wie die Vermeidung von Übergewicht und eine gesunde Ernährung sind ebenfalls von
Bedeutung.“66
Tabelle: Omeg-3- und Omega-6-Gehalt ausgewählter Lebensmittel
Lebensmittel
Omega-6 [mg/100g]
Omega-3 [mg/100g]
Avocado
1.955
133
Banane
27
31
Dattel
160
38
Eisbergsalat
35
84
Feige
189
0
Gurke
47
42
Hirse
1.628
113
Kartoffeln (geschält, frisch)
46
13
Kokosnuss
574
0
Macadamianuss (frisch)
1.256
977
Mais
1.405
56
Mango
24
62
Mohrrübe (frisch)
101
14
Orange
50
18
Papaya
4
17
Paranuss
24.539
0
Reis
229
7
Reis ungeschält
751
28
Roggen
778
116
Rote Beete (gedünstet)
272
28
Rüböl (Rapsöl)
22.431
9.464
Schnittlauch
120
255
Spinat (frisch)
33
164
Tomaten
96
6
Walnuss (europäisch)
36.761
6.868
Walnussöl
58.119
10.083
Wassermelone
27
40
Weizen
840
54
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