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Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015
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www.crm.de
Reisemedizin aktuell
Australien
Ross River-Krankheit: Starke Zunahme der Infektionen in New South Wales 2
Iran
Influenza A(H1N1): Ausbrüche von Schweinegrippe im Südosten
11
Norwegen
Mumps: 118 Studenten in Trondheim erkrankt
19
Panama
Zika-Virus: Erste autochthone Infektionen bestätigt
20
Suriname
Zika-Virus: Niederländische Touristin nach Rückkehr erkrankt
25
Tansania
Cholera: Weitere Zunahme landesweit
26
Uganda
Cholera: Ausbrüche am Viktoria- und Albertsee
26
Reisemedizin SPEZIAL
Zika-Virus breitet sich aus
28
Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe
Das CRM Team wünscht Ihnen frohe Weihnachtstage und alles Gute für das Jahr 2016!
27.10.2010 09:21:54
IMPRESSUM
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Reisemedizin aktuell
Erscheinungsweise:14-täglich
(in Ergänzung zum CRM Handbuch Reisemedizin)
Bezugspreis in der Abonnementgebühr enthalten.
Herausgeber:
CRM Centrum für Reisemedizin GmbH
Hansaallee 299, 40549 Düsseldorf
Redaktion:
Redaktionsassistenz:
Telefon: 0211/904 29-0
Telefax: 0211/904 29-99
Die Angaben sind nach bestem Wissen und
sorgfältigen Recherchen zusammengestellt.
Eine Gewähr oder Haftung wird vom CRM
nicht übernommen. Jeder Nachdruck,
die Wiedergabe, Vervielfältigung, Speicherung
in Datenverarbeitungsanlagen und Verbreitung
auch von Teilen des Werkes bedarf der
Genehmigung des Herausgebers.
ISSN 2192-5097
© CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN
DÜSSELDORF 2015
Prof. Dr. med. Tomas Jelinek
Birgit Pfeiffer
CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015
Afghanistan
Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A
und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine
permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen
wie Hygiene und Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in denen
Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Seit März dieses Jahres wurden 17 Erkrankungen gemeldet. Ende November wurden
in der Provinz Helmand (S) 75 Verdachtsfälle gemeldet. Die Unter­
suchungsergebnisse stehen noch aus. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 28 Fälle registriert, 2013 waren es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz, beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die
Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen
und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten
haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen.
Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise
erfolgen und in einem international gültigen Impf­ausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO
wiederholt.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend
gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch
terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein
(www.auswaertiges-amt.de).
gesunken zu sein. Auch scheint die Zahl der kleineren, nicht staatlich
kontrollierten Betriebe zugenommen zu haben. Eine Mutation des
Virus wird inzwischen ausgeschlossen. Damit liegt die Anzahl der
menschlichen Erkrankungen in Ägypten bei insgesamt 347, darun­
ter sind 123 Todesfälle. Seit ihrem Erstauftritt im Februar 2006
sind der hochpathogenen Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1)
in Ägypten mehr als 34 Millionen Tiere zum Opfer gefallen. Ende
April wurde bei einem 7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit
Influenza A(H9N2) und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall
dieser Variante der Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei
Geflügel wurden Anfang vergangenen Jahres in Kairo beobachtet.
Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie
Geflügelausscheidungen sollten vermieden werden.
Sicherheitshinweis: Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution
von 2011 in einer Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat. Es
besteht landesweit ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und
die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen westliche Ziele und Staatsbürger richten. Im Norden der Sinai-Halbinsel
kam es wiederholt zu schweren Anschlägen. Für die ganz überwiegende Mehrheit der deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte
im Land ohne Probleme. Reisenden wird empfohlen, Hinweise der
Hotels und Reiseveranstalter zu beachten und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Ägypten
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich
Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet.
Hygiene und Impfschutz beachten.
Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt
verfügbar (Stand 15.12.2015):
Dengue: Im Oktober wurden in einem Dorf im Distrikt Dayrout
(Gouverne­ment Asyut) in Mittelägypten 253 Verdachtsfälle gemeldet. 28 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Die Behörden
haben Maßnahmen zur Vektorbekämpfung und -überwachung eingeleitet. Seit 2010 wurden vereinzelte Infektionen in Küstengebieten
am Roten Meer verzeichnet, mindestens 2 Touristen waren betroffen. Mückenschutz beachten.
Hepatitis A: Havrix 1440, Vaqta
Hepatitis B: HBvaxPRO 10µg (10er Packung)
Influenza (Impfstoffe Saison 2015/2016): Begripal, Fluenz
Tetra, Influsplit Tetra, Influvac, Vaxigrip
MMR: M-M-RVaxPRO (10er Packung),
Meningokokken C: Menjugate (10er Packung)
Polio: IPV Mérieux
Tetanus + Diphtherie: Td-Rix (10er Packung)
Tetanus + Diphtherie + Pertussis: Boostrix
Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Boostrix Polio,
Repevax
Tetanus + Diphtherie + Polio: Revaxis
Typhus: Typherix (Einzeldosis), Typhim Vi (Einzeldosis), Typhoral L
Typhus + Hepatits A: Viatim (Einzeldosis), Hepatyrix
Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer letzten Jahres
autoch­
thone Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend Mitglieder einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu
im Gouverne­ment Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte
P. vivax nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig
Maßnahmen zur Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über
ein vermehrtes Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement
Luxor (S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht
für Reisende kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten.
Folgende Impfstoffe werden nicht mehr vertrieben:
Masern: Masern-Impfstoff HDC Mérieux
Röteln: Röteln-Impfstoff HDC Mérieux
Meningokokken: Mencevax, Meningokokken-Impfstoff A+C
Vogelgrippe: Aflunov
Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang des Jahres an erster Stelle
(vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November vergangenen Jahres sind die Infektionen stark gestiegen. In diesem Jahr
sind 147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Zuletzt wurde
Ende Juni ein Todesfall im Gouvernement Assuan (S) registriert.
Es werden verschiedene Ursachen für den Anstieg diskutiert. Die
Zirku­lation der Infektion in den Geflügelbeständen könnte zugenommen haben, außerdem scheint die Achtsamkeit in der Bevölkerung
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Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche
zusammen­gestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen
werden.
1
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Algerien
Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien
immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere
in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nord­
osten des Landes (v. a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten
Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von
islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien
zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de).
Angola
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zahlreichen Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten
Viertel der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der
Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und
Impfschutz (Polio) beachten.
Anguilla
Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 54 Erkrankungen bestätigt, 2 davon wurden importiert. Es gab
46 weitere Verdachtsfälle. In den ersten 3 Monaten dieses Jahres
wurden 25 Verdachtsfälle gemeldet, 3 autochthone Infektionen
wurden bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen
beobach­tet. Mückenschutz beachten.
Antigua & Barbuda
Chikungunya: Ende April 2014 wurde die erste Erkrankung auf
Antigua bestätigt, ob es sich um eine autochthone Infektion handelt wurde nicht bekannt. Bis Mitte August wurden 18 Infektionen
bestätigt. Mitte Juli 2014 wurde die erste Erkrankung von Barbuda
gemeldet. Landesweit sind 1.426 weitere Verdachtsfälle aufgetreten.
Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 16 Verdachtsfälle beobachtet.
Mückenschutz beachten.
Äquatorialguinea
Poliomyelitis: Im vergangenen Jahr wurden 5 Erkrankungen aus
den Provinzen Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es
sind die ersten Polio-Fälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit
den zeitgleichen Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen.
Impfschutz beachten. Im Juni dieses Jahres hat die WHO Äquatorialguinea von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr
der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Argentinien
Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall
gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 41 gestiegen. In diesem Jahr wurden 40 Infektionen importiert. Die Touristen haben sich
beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Es gibt einen
autochthonen Verdachtsfall in der Provinz Jujuy (NW). Mückenschutz
beachten.
Dengue: In den ersten 46 Wochen dieses Jahres sind landesweit
3.421 Verdachtsfälle registriert worden. Ein Großteil der Infektionen
wurde aus der Provinz Córdoba gemeldet. Mückenschutz beachten.
Aserbaidschan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere
orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus
durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten.
© Centrum für Reisemedizin
Äthiopien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera
beachten.
Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen
wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise
aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung
kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko.
Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus
durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und
2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde
der bisher letzte Fall registriert. Im Mai dieses Jahres hat die WHO
Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr
der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Australien
Dengue: In diesem Jahr wurden bisher landesweit 1.571 Infektionen
gemeldet. Mit 536 Infektionen ist der Bundesstaat Western Australia am stärksten betroffen. Im vergangenen Jahr wurden landesweit
1.721 Fälle registriert, 393 davon in Queensland. Mückenschutz
beachten.
Pertussis: Landesweit wurden in diesem Jahr bis Mitte Dezember
20.287 Fälle gemeldet, das sind etwa 7.800 mehr als 2014. Am
stärksten betroffen ist der Bundesstaat New South Wales (SO),
dort sind 11.031 Menschen erkrankt, hier haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr (3.133) mehr als verdreifacht. Auch
aus Sydney­werden vermehrt Erkrankungen gemeldet. In der Stadt
Ballarat im benachbarten Bundesstaat Victoria (SO) sind im vergangenen Jahr 219 Menschen an Keuchhusten erkrankt. 2013 wurden
nur 27 und 2012 38 Fälle registriert. Auch in diesem Jahr hat sich
der Ausbruch fortgesetzt, bisher wurden 103 Infektionen gemeldet.
Innerhalb der letzten 8 Wochen wurden 11 neue Infektionen verzeichnet. Im gesamten Bundesstaat wurden bis Anfang Dezember
4.338 Erkrankungen verzeichnet. Im Bundesstaat South Australia
wurden mit 1.091 Infektionen mehr als doppelt so viele gemeldet
wie 2014. Impfschutz beachten.
Ross River-Krankheit: In diesem Jahr haben die Erkrankungen stark
zugenommen. Bis Mitte Dezember wurden 9.381 Infektionen gemeldet. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 1997. Im vergangenen Jahr
wurden landesweit 5.342 Erkrankungen registriert. Starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Ein
Schwerpunkt der Übertragung ist der Bundesstaat Queensland, hier
wurden bis Mitte Dezember 6.050 Erkrankungen gemeldet. Auch
im Bundesstaat New South Wales (SO) haben sich die Fallzahlen
(1.659) im Vergleich zum Vorjahr (682) mehr als verdoppelt. Wie
erst im September bekannt wurde, haben sich bereits im April und
Mai 2 niederländische Touristen während der Reise infiziert. Das
Ross River-Virus wird durch Stechmücken übertragen und kommt
in Australien regelmäßig vor. Als Virusreservoir werden Kleinsäuger
vermutet. Klinisch zeigen sich nach einer Inkubationszeit von 3 bis
9 Tagen plötzlich einsetzende Gelenk- und Muskelschmerzen sowie
leichte Temperaturerhöhung, Abgeschlagenheit, Hautausschläge
und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome
können jedoch auch Monate bis Jahre andauern. Expositionsprophylaxe gegen tagaktive Stechmücken durchführen.
Bahamas
Chikungunya: Ende Juni 2014 wurde der erste importierte Fall
regis­triert. Ein Tourist hatte sich beim Besuch der Dominikanischen
Republik­infiziert. Bis Ende letzten Jahres wurden 92 autochthone
und 5 importierte Fälle registriert. In diesem Jahr wurden bis Ende
2
CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015
April 10 Erkrankungen gemeldet, eine Infektion wurde importiert.
Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten.
wurden bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Bereits Mitte Juli 2014
wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt, inzwischen ist die
Zahl auf 15 gestiegen. Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Der tropische Hurrikan Joaquin hat am
03.10.2015 die südlichen Inseln San Salvador, Acklins und Long
Island zentral getroffen und schwere Verwüstungen angerichtet. Die
Wiederaufbauarbeiten dauern noch an (www.auswaertiges-amt.de).
Tollwut: Die Gesundheitsbehörden der Provinz Cercado (Departamento Cochabamba, Z) warnen vor einer Zunahme der Infektion.
2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bereits 40 tollwütige Tiere, überwiegend Hunde und Katzen, registriert. In weiteren Provinzen der Region gab es insgesamt 41 Fälle. Die Behörden
raten Haustiere zu impfen und nach verdächtigen Kontakten einen
Arzt aufzusuchen. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an
geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend
zu empfehlen.
Bangladesh
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Polio wurde
seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten.
Dengue: In diesem Jahr sind die Dengue-Fallzahlen so hoch wie seit
9 Jahren nicht mehr. Besonders betroffen ist die Hauptstadt Dhaka.
Bisher wurden landesweit 2.656 Fälle gemeldet, es gab 4 Todesfälle.
Seit Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Im gesamten
vergangenen Jahr waren nur 375 Menschen erkrankt. Mückenschutz
beachten.
Barbados
Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen
importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. Im vergangenen
Jahr wurden 122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon. Es gab 1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende letzten Jahres
geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen
dieses Jahres wurden 290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher
15 bestätigt wurden. 2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz
beachten.
Belgien
Sicherheitshinweis: Nach den terroristischen Anschlägen in Paris
am 13.11.2015 werden die Sicherheitsmaßnahmen in Belgien fortlaufend angepasst. Es ist weiterhin mit verstärkter Polizeipräsenz
und mit Sicherheitskontrollen an Bahnhöfen und Flughäfen sowie
an den Außengrenzen, insbesondere zu Frankreich, zu rechnen
(www.auswaertiges-amt.de).
Belize
Chikungunya: Anfang November 2014 wurden 3 autochthone
Infektionen gemeldet. Erstmals in diesem Jahr wurden Ende August
4 Infektionen in der Provinz Corozal District bestätigt, es gibt weitere
Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten.
Benin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Nach einer Pause von
vier Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es 21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von
der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz für Polio und
ggf. Cholera beachten.
Bermuda
Chikungunya: Ende August 2014 wurde der erste importierte Verdachtsfall gemeldet. Bis Mitte April dieses Jahres ist die Zahl auf 11
gestiegen. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet.
Keine der Erkrankungen soll lokal erworben sein. Mückenschutz
beachten.
Bolivien
Chikungunya: Im Februar dieses Jahres wurden die ersten 13 autoch­
thonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl offiziell auf 1.123
gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Die meisten Infektionen
stammen aus dem Departement Santa Cruz (O). Hier wurden bis
Anfang Juni etwa 4.000 Verdachtsfälle registriert, 1.160 Infektionen
© Centrum für Reisemedizin
Botswana
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in
der kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in
Botswana­endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf
Übertragungswege und adäquate Hygiene.
Brasilien
Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte vergangenen
Jahres die ersten Infektionen gemeldet. 2014 wurden 2.196 autochthone und 93 importierte Fälle gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres
wurden 17.765 Verdachtsfälle gemeldet, 429 Infektionen wurden
labortechnisch bestätigt. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die
meisten lokal erworbenen Infektionen stammen aus den Bundesstaaten Bahia (O) und Amapa (N). Im Juli wurden die ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet.
Mückenschutz beachten.
Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue. In
diesem Jahr wurden bis Mitte November 1.566.510 Erkrankungen
registriert, mindestens 762 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Minas Gerais, Goias und Sao
Paulo. Im Bundesstaat Rio de Janeiro (SO) sind die Fallzahlen im
Vergleich zum Vorjahr um 580 % gestiegen. Bis Ende August wurden mehr als 53.000 Verdachts- und 13 Todesfälle registriert. Im
vergangenen Jahr wurden landesweit 591.080 Verdachtsfälle gemeldet, 214.760 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 410 Menschen sind verstorben. 2013 sind landesweit 1,4 Millionen Menschen
erkrankt, 573 Todesfälle wurden gemeldet. Schutz vor überwiegend
tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Ende April wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals
Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es sind gleichzeitig die
ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde
das Virus in insgesamt 17 Bundesstaaten nachgewiesen: Alagoas (NO), Amazonas (N), Bahia (O), Ceará (NO), Espirito Santo (SO),
Maranhão­ (NO), Mato Grosso (W), Pará (N), Paraíba (NO), Paraná
(S), Pernambuco (NO), Piauí (NO), Rio de Janeiro (SO), Rio Grande
do Norte (NO), Roraima (N), São Paulo (SO) und Tocantins (Z). Ende
November haben die Gesundheitsbehörden den ersten Todesfall
bestätigt. Ein 35-jährige Mann mit verschiedenen Vorerkrankungen
war bereits im Juni in Sao Luis im Bundesstaat Maranhão (NO) verstorben. Zwei weitere Verdachtsfälle wurden aus dem Bundesstaat
Alagoas (NO) gemeldet. Die Todesursache konnte aber noch nicht
bestätigt werden. Es wird vermutet, dass der Erreger während der
Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde. Besonders im
Nordosten des Landes wurden in diesem Jahr vermehrt Kinder mit
Mikrozephalie geboren. Bis Anfang Dezember wurden 1.761 Fälle
aus 14 Bundesstaaten gemeldet. Im vergangenen Jahr waren es
147. Nachdem bei einem verstorbenen Neugeborenen und auch
bei 2 Schwangeren, die ebenfalls ein krankes Kind erwarten, eine
Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen wurde, haben die brasilianischen Gesundheitsbehörden die Virusinfektion als Ursache
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der Fehlbildungen bestätigt. Die Behörden untersuchen auch einen
möglichen Zusammenhang von Zika-Infektionen und der Zunahme
des Guillain-Barré-Syndroms­. Reisende, insbesondere Schwangere,
sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Burkina Faso
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012
nicht mehr auf. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von der WHO
als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin
beachten.
Burundi
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land
10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten.
Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und
Hygiene beachten.
Sicherheitshinweis: Die Lage in Bujumbura wie auch im ganzen
Land ist unübersichtlich und sehr angespannt. Es kommt fast täglich
zu gewalttätigen Auseinandersetzungen der Sicherheitskräfte untereinander, aber auch gegen die Zivilbevölkerung, bei denen Schusswaffen und Handgranaten eingesetzt werden. In den letzten Wochen
hat vor allem in Bujumbura, aber auch in anderen Landesteilen, die
Zahl gezielter Attentate auf Personen aller politischen Lager deutlich
zugenommen. Eine weitere Eskalation der Gewalt ist insbesondere
seit der Vereidigung des Präsidenten Nkurunziza zu seiner dritten
Amtsperiode am 20. August 2015 nicht auszuschließen. Bei Reiseabsichten wird dringend der vorherige Kontakt zur Deutschen Botschaft Bujumbura empfohlen (www.auswaertiges-amt.de).
Cayman Inseln
Chikungunya: Zwischen Mitte Juli und Ende Dezember 2014 haben
die Behörden 50 Erkrankungen bestätigt, 47 gelten als autochthon.
Es gab 162 weitere Verdachtsfälle. In diesem Jahr wurden bis Mitte
Mai 67 Verdachtsfälle registriert, eine autochthone Infektion wurde
bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Chile
Chikungunya: Zwischen Juni und Ende Dezember 2014 wurden
20 importierte Erkrankungen gemeldet. Ende November wurde eine
Infektion auf der Osterinsel bestätigt, der Patient hatte sich zuvor
auf Tahiti (Französisch Polynesien) aufgehalten. In diesem Jahr wurden 6 importierte Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten.
China
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen
sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend
gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus.
Dengue: Anfang November wurden in Hongkong 2 autochthone
Infektionen bestätigt. In diesem Jahr wurden 96 importierte Fälle
registriert. Im vergangenen Jahr wurden 3 lokale Erkrankungen
verzeichnet, 2013 gab es ausschließlich importierte Erkrankungen.
Landesweit wurden bis Anfang Dezember ca. 4.800 Erkrankungen
verzeichnet. Mückenschutz beachten.
Smog: In Peking (O) war die Luftverschmutzung Anfang Dezember
so hoch, dass für 4 Tage Smog-Alarm höchster Stufe ausgerufen
wurde. In vielen Fabriken wurde die Produktion gedrosselt oder ganz
gestoppt. Schulen und Kindergärten blieben geschlossen und Bauarbeiten im Freien wurden unterbrochen. Die Bevölkerung wurde
aufgerufen sich nicht im Freien aufzuhalten. Nach einem Wetterum© Centrum für Reisemedizin
schwung hat sich die Situation inzwischen wieder entspannt. Neben
der Hauptstadt waren auch die Nachbarstadt Tianjin und die Provinzen Hebei, Shandong, Henan, Shanxi und Shaanxi vom Smog betroffen. Gefährdet sind besonders Kleinkinder, ältere Menschen und
solche mit chronischen Atemwegserkrankungen. Ihnen wird empfohlen, bei Spitzenbelastungen in geschlossenen Räumen zu bleiben,
körperliche Anstrengungen zu vermeiden, evtl. Atem­masken zu tragen. Reisende sollten die lokale Medienbericht­erstattung aufmerksam verfolgen.
Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg
der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen,
insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan.
Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das
Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung
sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen
und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstoff­
fälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen.
Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch
Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren
geführt. Bisher wurden in China in diesem Jahr bereits 20 menschliche Erkrankungen gemeldet, 2014 waren es insgesamt 18. Bei der
Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt zu Geflügel nachgewiesen werden. Im März 2013 wurde erstmals ein Fall von Influenza
A(H7N9) beim Menschen registriert. Seitdem kam es offiziell zu
etwa 700 Erkrankungen mit insgesamt mindestens 271 Todesfällen.
Seit Anfang Oktober wurden 10 Infektionen registriert, es sind die
ersten Infektionen seit etwa 3 Monaten. Die Infektion tritt saisonal in Wellen auf, die meisten Infektionen werden im Herbst und
Winter registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und
Süd­osten betroffen, auch die Infektionen in Hongkong und Taiwan
wurden in diesen Regionen erworben. Die meisten Fälle traten in
den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich
die Infektion auch auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind
Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region
Xinjiang im Nordwesten des Landes. Dieser Subtyp wurde zuvor noch
nicht beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach aktuellem Kenntnisstand höher
als bei anderen bekannten Vogelgrippeviren.
Sicherheitshinweis: Nach den Explosionen vom 12. August 2015
in einem Gefahrgutlager im Hafen von Tianjin wird in der näheren
Umgebung des Unglücksortes weiterhin zu erhöhter Aufmerksamkeit und zu allgemeiner Vorsicht geraten. Das starke Erdbeben im
Kathmandu-Tal vom 25. April 2015 hat auch im südlichen Tibet
erhebliche Zerstörungen verursacht. Die Aufräumarbeiten im süd­
lichen Tibet dauern an. Insbesondere in den Grenzgebieten zu Nepal
(Nyalam und Gyirong) ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen
(www.auswaertiges-amt.de).
Cook-Inseln
Chikungunya: Seit November 2014 wurden 782 Infektionen bestätigt, 4 davon wurden importiert. Allein in der zweiten Juliwoche
wurden 11 Infektionen gemeldet. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen stark gesunken. Die meisten Fälle wurden auf der Insel
Rarotonga beobachtet. Die Behörden haben Maßnahmen zur Aufklärung der Bevölkerung und zur Bekämpfung der Vektoren gestartet.
Mückenschutz beachten.
Costa Rica
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall
bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus
Costa Rica in Frankreich erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden
198 autoch­thone und 40 importierte Erkrankungen registriert. In
diesem Jahr wurden bis Mitte November 3.020 autochthone Infektionen gemeldet. Alle 7 Provinzen sind betroffen. Am stärksten
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betroffen ist der Zentral-Kanton der Provinz Limon, die Städte Santa
Cruz und Liberia (Provinz Guanacaste) und die benachbarte Provinz
Puntarenas. Mückenschutz beachten.
Dengue: Das Gesundheitsministerium hat Ende April eine Aktion
zur Verringerung der Mückenpopulation durchgeführt. Zwei Tage
lang wurde Müll, besonders Altreifen, eingesammelt und einer
professionellen Entsorgung zugeführt. Bis Mitte November dieses
Jahres wurden 12.496 Verdachtsfälle gemeldet. 6 Erkrankungen
verliefen schwer. Im vergangenen Jahr wurden 10.460 Verdachtsfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die Küsten-Provinzen
Guana­caste (NW), Limon (O) und Puntarenas (W). 2013 wurde
mit ca. 49.900 Erkrankungen die schwerste Dengue-Epidemie seit
10 Jahren registriert. 3 verschiedene Serotypen kursieren im Land,
was die Zahl der Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor überwiegend
tagaktiven Stechmücken beachten.
Côte d’Ivoire
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine
Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Deutschland
Brucellose: In Berlin wurde bei einem syrischen Flüchtling, der
seit August in Deutschland lebt, eine Infektion mit Brucella melitensis nachgewiesen. Im Oktober wurde in Neumarkt (Oberpfalz)
bei einer 17-jährigen Syrerin ebenfalls eine Infektion bestätigt. Die
Ansteckung­erfolgte vermutlich noch im Heimatland. Die Erkrankung
ist weltweit verbreitet, tritt aber besonders häufig in den Mittelmeerländern, Lateinamerika, Asien und Afrika auf. Die Erreger werden
durch unpasteurisierte Milch oder durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren auf den Menschen übertragen.
Masern: Der Ausbruch in Berlin, der im Oktober letzten Jahres
begann, wurde offiziell für beendet erklärt. Insgesamt wurden
1.359 Erkrankungen registriert, 1.238 davon in diesem Jahr. Der
letzte Patient wurde am 20. August gemeldet. Im Februar ist ein
18 Monate alter Junge verstorben. Unabhängig davon wurden zwischen KW 39 und KW 46 5 weitere Masernfälle gemeldet. Im benachbarten Brandenburg gab es in diesem Jahr 102 Infektionen. Auch
in Bayern sind die Fallzahlen gestiegen, in den ersten 47 Wochen
wurden 166 Erkrankungen registriert. In Sachsen sind in diesem Jahr
bis zur 38. Meldewoche 271 Personen erkrankt, seitdem wurden
keine weiteren Infektionen gemeldet. In Baden-Württemberg sind
bis zur 48. KW 132 Menschen erkrankt, seitdem wurden keine weiteren Fälle registriert. Aus Thüringen wurden bis Anfang Oktober
169 Fälle gemeldet. In Hamburg wurden bis Anfang September
86 Erkrankungen gemeldet, im gesamten vergangenen Jahr waren
es nur 14. Der Senat hat eine Impfkampagne gestartet. In diesem
Jahr wurden dem RKI bis KW 47 bundesweit 2.465 Fälle gemeldet.
Im vergangenen Jahr sind landesweit 515 Erkrankungen registriert
worden, 2013 waren es 1.769. Der Impfstatus sollte bei Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen überprüft und ggf. ergänzt werden.
Die STIKO empfiehlt zwei Impfungen mit dem MMR-Impfstoff im
11.-14. Lebensmonat sowie vor Ende des 2. Lebensjahres. Für alle
nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit nicht oder
nur einmal geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist, wird
eine einmalige MMR-Impfung empfohlen.
Dominica
Chikungunya: Ein Jahr nachdem die erste Infektion von der Insel
St. Martin importiert worden war, hat das Gesundheitsministerium
Ende Januar dieses Jahres die Insel für chikungunyafrei erklärt.
Innerhalb von 42 Tagen seien keine neuen Erkrankungen mehr
aufgetreten. Im vergangenen Jahr wurden 3.590 Verdachtsfälle
und 173≈bestätigte autochthone Infektionen gemeldet. Auch zwei
deutsche Touristen sind erkrankt. In diesem Jahr wurden bisher nur
8 Verdachtsfälle registriert. Mückenschutz weiterhin beachten.
© Centrum für Reisemedizin
Dominikanische Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern
mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im
Zuge der aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat sich
die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet.
Kumulativ wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis Anfang
September 33.180 Erkrankungen und mindestens 491 Todesfälle
registriert, davon 21.000 im Jahr 2011. Im vergangenen Jahr gab es
nur 597 Verdachtsfälle, 10 Menschen sind verstorben. Seit November wird ein Anstieg der Fallzahlen beobachtet. Dieses Jahr wurden
501 Verdachtsfälle gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. 13 Menschen sind verstorben. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen achten, evtl. Impfung erwägen.
Chikungunya: Im Februar 2014 wurden die ersten Fälle aus der Provinz San Cristobal (S) berichtet. Bis Ende des Jahres wurden landesweit offiziell 539.099 Verdachtsfälle gemeldet, 84 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende
Juni 2014 war die Zahl der wöchentlichen Verdachtsfälle auf über
40.000 gestiegen, seitdem gehen die Fallzahlen deutlich zurück. Bis
Anfang Juli dieses Jahres wurden nur 67 Verdachtsfälle registriert. Die
Krankheit wurde bisher in 19 der 32 Provinzen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Mitte November wurden 14.658 Infektionen und
97 Todesfälle registriert. Damit ist die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Vorjahr um 78 % gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 6.059 Verdachtsfälle gemeldet, 65 Menschen sind
verstorben. Bei 96 Patienten verlief die Erkrankung schwer. Am
stärksten betroffen sind die Provinzen Santiago und Maria Trinidad
Sanchez im Norden des Landes. 2013 wurden landesweit 16.503
Verdachtsfälle und mindestens 111 Todesfälle registriert. Schutz vor
überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Dschibouti
Sicherheitshinweis: Bis auf Weiteres wird von nicht unbedingt
notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis eindringlich
abgeraten. Für Staatsangehörige westlicher Staaten besteht ein
erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Vergnügungslokale
und Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen vollständig gemieden werden. Es wird empfohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen und den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten
(www.auswaertiges-amt.de).
Ecuador
Chikungunya: Die erste autochthone Infektion wurde Mitte Dezember 2014 aus der Stadt Montecristi (Provinz Manabi, W) bestätigt, bis
Anfang Dezember dieses Jahres ist die Zahl landesweit auf ca. 33.630
gestiegen. 2 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in
den Provinzen Esmeraldas (N), Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. Seit Ende September 2014 wurden 102 importierte Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Ende November dieses Jahres wurden ca. 42.260 Fälle
bestätigt. 8 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in
den Provinzen Manabi und Guayas im Westen des Landes registriert.
Im vergangenen Jahr wurden landesweit 15.446 Infektionen gemeldet, 11 Menschen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten!
Sicherheitshinweis: Für den Vulkan Cotopaxi gilt seit dem
14.08.2015 die Warnstufe „Gelb“, d. h. mit einem Ausbruch muss
gerechnet werden. Die Bevölkerung ist aufgerufen, entsprechende
Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Da sich die Aktivität des Vulkans
zuletzt aber etwas beruhigt hat, wurde der Nationalpark Cotopaxi
am 11.12.2015 unter Auflagen teilweise wieder geöffnet. Reisenden
wird empfohlen, sich vor einem Betreten dieser Gebiete eingehend
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015
über die aktuelle Lage und die Sicherheitsvorkehrungen zu informieren. Die Vorwarnzeit beträgt für diese Gebiete bei einem starken
Ausbruch nur 40 bis 60 Minuten (www.auswaertiges-amt.de).
El Salvador
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch.
Hygiene und Impfschutz beachten.
Chikungunya: Ende Mai des vergangenen Jahres wurden die ersten­
Erkrankungen gemeldet, bis Ende letzten Jahres ist die Zahl auf
135.226 gestiegen. 157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis
Ende August dieses Jahres wurden 39.704 Verdachtsfälle registriert.
Insgesamt sind 10 Menschen verstorben. Seit Mitte Oktober geht die
Zahl der Neuinfektionen langsam zurück. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Mitte November dieses Jahres wurden ca. 46.000 Verdachtsfälle gemeldet, 9.490 Infektionen wurden bestätigt. 5 Menschen sind verstorben. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Im November wurden 10 Verdachtsfälle gemeldet,
3 Erkrankungen konnten bestätigt werden. Die Infektionen sind
vermutlich autochthon. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger
wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer
Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen
Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in
Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter
als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den
Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen
des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere,
sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
stark gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. In
diesem Jahr wurden bisher 1.759 Erkrankungen bestätigt, es gibt
6.960 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf
dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen.
Mückenschutz beachten.
Dengue: Seit Beginn des Jahres sind etwa 1.300 Verdachtsfälle
gemeldet worden. 322 Infektionen wurden bestätigt. Im vergangenen Jahr waren es über 1.200, etwa 781 wurden labortechnisch
bestätigt. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven
Mücken beachten.
Französisch Polynesien
Chikungunya: Die Erkrankung wurde Anfang Oktober 2014 erstmals
bestätigt, danach waren die Fallzahlen rapide angestiegen. Inzwischen werden nur wenige Neuinfektionen registriert und die Behörden haben den Ausbruch offiziell für beendet erklärt. Landesweit
waren von der Erkrankung etwa zwei Drittel der knapp 27.000 Einwohner betroffen, 16 Menschen sind verstorben. 756 Erkrankungen
konnten labortechnisch bestätigt werden. Die meisten Infektionen
werden von der Insel Tahiti gemeldet. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende November haben die Gesundheitsbehörden von
einem gehäuften Auftreten von Fehlbildungen des ZNS bei Föten
und Neugeborenen in den Jahren 2014 und 2015 berichtet. Die
Schwangerschaften fielen alle in die Zeit eines Ausbruchs des ZikaVirus zwischen September 2013 und März 2014. Keine der Mütter
war erkrankt. 4 Frauen wurden positiv auf Antikörper gegen Flaviviren getestet. Weitere Untersuchungen sollen folgen. Ähnlich wie
in Brasilien vermuten die Gesundheitsbehörden einen möglichen
Zusammenhang von Zika-Virus-Infektionen im ersten oder zweiten
Trimenon und den Fehlbildungen der Babys. Reisende, insbesondere
Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Ghana
Fidschi
Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. In diesem Jahr
wurden bisher 227 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen
ist die Northern Division. Hepatitis A ist ebenfalls verbreitet. Es ist
Vorsicht bei touristischen Aufenthalten geboten: Hygiene beachten,
Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A ggf. empfohlen.
Frankreich
Vogelgrippe: Im Département Dordogne im Südwesten des Landes
sind Ende November auf einem privaten Geflügelhof 22 von 32 Hühnern verendet. Es ist der erste Ausbruch von Influenza A(H5N1) seit
etwa 8 Jahren in Frankreich. In 4 weiteren Départements der Region
wurden erstmals in Frankreich auch Fälle von Influenza A(H5N2)
und Influenza A(H5N9) verzeichnet. Insgesamt wurden seit Ende
November 15 Ausbrüche verzeichnet. Keiner der Virusstämme stellt
ein Infektionsrisiko für den Menschen dar.
Sicherheitshinweis: Am Freitag, dem 13. November 2015 wurden
in Paris mehrere schwere Terroranschläge verübt. Die französische
Regierung hat den Ausnahmezustand erklärt und in diesem Rahmen
Kontrollen an den Landesgrenzen auch zu Deutschland eingeführt.
Es kann daher im Reiseverkehr vorübergehend zu Einschränkungen
kommen. Reisende werden dringend gebeten, den Anweisungen der
französischen Sicherheitsbehörden Folge zu leisten, sich in Frankreich umsichtig zu bewegen, ein gültiges Ausweisdokument (Personalausweis, Reisepass) mit sich zu führen und sich über Medien und
Reise- und Sicherheitshinweise zur Lageentwicklung informiert zu
halten (www.auswaertiges-amt.de).
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist
durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei
Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit
zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio
durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz
beachten.
Cholera: Der Ausbruch, der im Juli letzten Jahres begann und bei
dem bis Ende Dezember 28.975 Menschen erkrankt und 253 verstorben sind, hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Bis Mitte Oktober
wurden 687 Erkrankungen registriert, es gab 10 Todesfälle. Nachdem 3 Wochen in Folge keine neuen Infektionen registriert wurden,
haben die Behörden den Ausbruch für beendet erklärt. Besonders
betroffen war die Region Greater Accra inklusive der Hauptstadt.
Hier wurden seit mehr als 3 Monaten keine Neuinfektionen gemeldet. Es ist der größte Ausbruch in Ghana seit 1982. Hygiene beachten, für Risikoreisende ist die Impfung zu empfehlen.
Vogelgrippe: Erstmals seit 2007 wurde im Juni ein Ausbruch von
Influenza A(H5N1) registriert. Bis Ende August wurden 23 Ausbrüche registriert. Nach einer mehrwöchigen Pause wurden seit Anfang
Oktober erneut Infektionen auf mindestens 3 Farmen im Westen
des Landes gemeldet. Ende November wurden 2 kleinere Ausbrüche
in der Region Greater Accra verzeichnet. Insgesamt sind mehrere
Zehntausend Hühner und Enten betroffen. Menschliche Infektionen
wurden bisher nicht gemeldet.
Grenada
Französisch Guayana
Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000
weitere Verdachtsfälle. Im Februar dieses Jahres sind die Fallzahlen
© Centrum für Reisemedizin
Chikungunya: Auf der Insel Carriacou wurden im Juni letzten Jahres 5 autochthone Erkrankungen bestätigt. Von der Hauptinsel
Grenada wurden bis Mitte Oktober 12 Fälle bekannt. Landesweit
wurden bis Ende November 2014 26 Infektionen bestätigt, es gab
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3.079 Verdachtsfälle. Seit Mitte September 2014 geht die Zahl der
Neu­infektionen zurück. In diesem Jahr wurden bisher keine Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten.
Dengue: In diesem Jahr wurden bis Mitte November etwa 15.770
Erkrankungen registriert. Mindestens 35 Erkrankungen verliefen
schwer, 9 Menschen sind verstorben. Mückenschutz auch tagsüber
beachten.
Guadeloupe
Zika-Virus: Im November haben die Behörden den ersten Fall bestätigt. Ein Mann aus der Provinz Zecapa im Westen des Landes ist
erkrankt. Bis Mitte Dezember ist die Zahl landesweit auf 29 gestiegen, 22 Infektionen wurden in der Provinz Zecapa (O) registriert, 7 in
der Provinz Escuintla (S). Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger
wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer
Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen
Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in
Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter
als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den
Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen
des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere,
sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurde erstmals ein autochthoner Fall auf der Insel bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 stieg
die Zahl der Erkrankungen auf insgesamt 81.200, 430 Infektionen
konnten bestätigt werden. Mindestens 3 Fälle wurden aus St. Martin
importiert. 75 Menschen sind verstorben. Auch ein deutscher Tourist
ist erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres
wurden 150 Verdachtsfälle registriert. Bis Mitte November wurden
nur 7 weitere Infektionen gemeldet. Die Behörden haben die Epidemie Ende letzten Jahres für beendet erklärt. Eine Übertragung ist
dennoch weiterhin möglich. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Guatemala
Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr
für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder
Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen
gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 198 Fälle bestätigt, es gab
27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr
wurden bis Anfang Dezember ca. 27.600 Verdachtsfälle registriert.
Ein Mensch ist verstorben. Am stärksten betroffen ist das Departement Santa Rosa im Südosten. Guatemala ist nach El Salvador das
zweite zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem
Übergreifen auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen wurde. Mückenschutz beachten.
Guinea
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten Jahres. Hygiene beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Seit Februar 2014 gibt es ausgehend von den Waldgebieten im Südosten des Landes (Wald­guinea)
einen Ebola-Ausbruch. Die ersten Erkrankungen sind bereits im
Dezember 2013 aufgetreten. Bis zum 29. November wurden
3.804 Erkrankungsfälle (3.351 davon bestätigt) und 2.536 (2.083)
Todesfälle gemeldet. Am 17. November wurde der letzte Patient
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für geheilt erklärt. Das neugeborene Mädchen hatte sich bei seiner
inzwischen verstorbenen Mutter infiziert. Auch alle Kontaktpersonen konnten die Quarantäne inzwischen verlassen. Eine Infektion
erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen), Kontakt mit Infizierten oder erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen,
typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durch­
gebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das
Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Das Auswärtige
Amt rät wegen der – trotz hoffnungsvoller Anzeichen – nach wie vor
nicht gebannten Ebola-Epidemie weiterhin von Reisen nach Guinea
ab. Ausgenommen davon ist dringend benötigtes medizinisches und
humanitäres Personal im Zusammenhang mit der Bekämpfung der
Ebola-Epidemie.
Polio: Die letzten Fälle durch Poliowildviren (WPV) wurden 2011
gemeldet. Ende Juli dieses Jahres ist ein Kleinkind aus Guinea im
Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen
im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen
Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem
Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen
Impfausweis dokumentiert sein.
Guinea-Bissau
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit
nicht gemeldet. Hygiene beachten.
Guyana
Chikungunya: Nachdem zuvor nur importierte Fälle registriert wurden (3 aus Martinique und einer aus St. Martin), sind Ende Mai 2014
die beiden ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt worden. Im
vergangenen Jahr wurden 76 Infektionen bestätigt. Bis Mitte Januar
dieses Jahres wurden 5.310 Verdachtsfälle gemeldet, 29 Erkrankungen konnten bestätigt werden. Seitdem wurden keine weiteren
Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Aufgrund des derzeitigen Wahlkampfes kommt
es landesweit fast täglich zu angemeldeten aber auch zu spontanen
Demonstrationen, die teilweise gewalttätig verlaufen. Bis zum Ende
der Wahlen und der Bildung einer neuen Regierung, voraussichtlich im Frühjahr 2016, wird Reisenden dringend empfohlen, sich von
Demonstra­tionen und Menschenansammlungen fernzuhalten. An
den Wahlterminen 25. Oktober 2015 und 27. Dezember 2015 wird
zu besonderer Vorsicht geraten (www.auswaertiges-amt.de).
Honduras
Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen
bestätigt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankungen auf
5.338 gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. In diesem Jahr wurden
etwa 77.860 Infektionen registriert. 3 Menschen sind verstorben,
darunter ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat.
15 der 18 Departements sind betroffen, die meisten Erkrankungen
werden aus Cortés (N), Choluteca (S) und Valle (S) gemeldet. In
den letzten 3 Monaten ist die Zahl der Neuinfektionen rückläufig.
Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Mitte November dieses Jahres wurden mehr als
41.730 Verdachtsfälle registriert. 4 Menschen sind verstorben.
Am stärksten betroffen sind die Departements Francisco Morazan
und Olancho. Im vergangenen Jahr wurden 43.456 Fälle gemeldet,
5 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen ist der Süden des
Landes. 2013 wurden landesweit mehr als 39.090 Erkrankungen registriert, davon über 4.400 Fälle mit schwerem Verlauf und mindestens 29 Todesfälle. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken
beachten.
Indien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Mit Cholera ist regional zu rechnen. Anfang Oktober wurde bekannt,
dass eine belgische Touristin nach einem 1-wöchigen Aufenthalt
erkrankt war. Die oral übertragenen Formen der Hepatitis sind in
ganz Indien endemisch. Auch Typhus und Paratyphus kommen im
ganzen Land vor. Etwa 70 Typhus-Fälle wurden Anfang August im
Distrikt Krishna (Bundesstaat Andhra Pradesh, O) registriert. Milzbrand tritt sowohl in der cutanen wie in der intestinalen Form immer
wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten.
Chikungunya: In diesem Jahr wurden bis Ende November landesweit
ca. 25.000 Infektionen registriert. Mit 19.475 Fällen ist der BundesDarminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. staat Karnataka am stärksten betroffen. 2009 wurden ca. 73.300
Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik­ Erkrankungen gemeldet, seitdem gingen die jährlichen Fallzahlen
gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für kontinuierlich zurück. Im vergangenen Jahr wurden landesweit
gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das 15.898 Fälle gemeldet. In diesem Jahr sind die Fallzahlen bis Septemgesamte Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind in ber bereits auf das Niveau von 2011 gestiegen. Schutz vor tagaktiven
dieser Zeit bis Ende November dieses Jahres etwa 749.700 Personen Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
erkrankt, ca. 9.100 Menschen sind an der Infektion gestorben. Von Dengue: Landesweit wurden in diesem Jahr bis Ende November
Jahresbeginn bis Ende November wurden ca. 31.400 Infektionen 90.040 Fälle gemeldet und 181 Todesfälle registriert. Am stärksten
und 297 Todesfälle registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die betroffen ist Delhi inkl. der Hauptstadt Neu Delhi mit 15.730 InfekFallzahlen wieder leicht gestiegen. Alle 10 Départements des Lan- tionen und 38 Todesfällen bis Ende November. Es sind die höchsten
des sind betroffen, auch die Hauptstadt Port-au-Prince gehört dazu. Fallzahlen in den letzten 20 Jahren. Die Gesundheitsbehörden der
Nach z. T. starken Regenfällen mit Überschwemmungen im Oktober Region haben den OTC-Verkauf von nicht-steroidalen Entzündungswird eine Zunahme der Infektionen befürchtet. Die Ursachen für die hemmern (NSAID) ohne Rezept für die Zeit der Dengue-Saison verEpidemie liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach boten. Wirkstoffe dieser Gruppe können die Gefahr eines hämordem schweren Erdbeben errichteten Flüchtlingslager. Es besteht nur rhagischen Verlaufs bei Dengue-Patienten erhöhen. Im Bundesstaat
begrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser und kein funktionieren- Punjab (N) wurden 13.731 Erkrankungen gemeldet, 18 Menschen
des Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine sind verstorben. Ende November sind in der Stadt Gurgaon (BundesImmunität gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene staat Haryana, N) innerhalb von 2 Tagen 30 Menschen erkrankt. Im
beachten. Ggf. Impfung erwägen.
gesamten Monat waren es mindestens 130. Seit Anfang des Jahres
Chikungunya: Anfang Mai 2014 hat das Gesundheitsministerium wurden 8.066 Erkrankungen registriert, die höchsten Fallzahlen seit
die ersten 14 Erkrankungen bestätigt. Die Zahl der Verdachtsfälle ist 5 Jahren. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 40.197 Erkrankunbis Mitte August letzten Jahres auf 68.111 gestiegen, 6.312 Erkran- gen gemeldet, die meisten Fälle stammen aus Maharashtra, Orissa,
kungen wurden bestätigt, die meisten wurden im Departement West Bengal und Karnataka. 126 Menschen sind verstorben. Schutz
Quest registriert. Im März 2014 waren bereits die ersten Fälle in vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Haiti
der benachbarten Dominikanischen Republik aufgetreten. Mückenschutz beachten.
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Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind in diesem Jahr bis Ende
Oktober 1.386 Menschen in 21 Bundesstaaten an Japanischer Enze-
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phalitis (JE) erkrankt. Die meisten Infektionen wurden aus Assam
(NO,) West Bengal (NO) und Uttar Pradesh (N) gemeldet. Es gab
247 Todesfälle. Im letzten Jahr wurden landesweit 1.621 Infektionen
und 290 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden vom
indischen Gesundheitsministerium landesweit 9.996 Fälle des Akuten Enzephalitis Syndroms (AES) registriert, 1.518 Menschen sind
verstorben. Am stärksten betroffen waren die Bundesstaaten Assam
(NO), Uttar Pradesh (N) und West Bengal (NO). Bis Ende Oktober dieses Jahres wurden landesweit 7.201 Erkrankungen gemeldet. In Uttar
Pradesh gab es bereits 2.404 Fälle, 356 Menschen sind verstorben. In
West Bengal sind 1.728 Menschen erkrankt und 356 verstorben, in
Assam wurden 1.274 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle.
Expositionsprophylaxe und evtl. Impfung durchführen!
Influenza: Die Influenzaaktivität ist für diese Jahreszeit noch relativ
hoch. Die meisten Infektionen werden von Influenza A(H1N1), der
sog. Schweinegrippe, verursacht. Verschiedene Bundesstaaten sind
betroffen. Impfschutz beachten.
Malaria: In diesem Jahr sind bis Ende Oktober landesweit 920.188
Menschen erkrankt, 245 Menschen sind verstorben. Wie auch in
den vergangenen beiden Jahren werden die höchsten Fallzahlen im
Bundesstaat Orissa registriert. Für diese im Nordosten des Landes
gelegenen Bundesstaaten sollte für Reisende je nach Risikoprofil
ggf. eine Chemoprophylaxe erwogen werden. In Indien ist auch in
Städten eine gute Expositionsprophylaxe besonders wichtig, da sich
die Überträgermücke an die städtischen Brutbedingungen in weniger sauberem Wasser angepasst hat. Für Reisende ist Indien – nach
den Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem höchsten Infektionsrisiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter Mückenschutz
ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation
(standby-Therapie) in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage
auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren.
Polio-Impfvorschrift: Im März vergangenen Jahres wurde das Land
von der WHO als poliofrei erklärt. Ende November wurde der zweite
Fall in diesem Jahr durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 2
(cVDPV2) gemeldet. Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu
verringern hat die Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen.
Seit dem 1. März 2014 müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern,
in denen das Virus nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia,
Somalia und Syrien), eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen.
Indische Staatsbürger, die in ein Land mit Infektionsrisiko reisen,
benötigen ebenfalls eine gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die
Regelung gilt nicht für Ausländer aus Regionen ohne Poliorisiko, die
in den o. g. Ländern leben und von dort nach Indien reisen. Transitreisende sind ebenfalls von der Regelung ausgenommen.
Tollwut: Mitte November sind in der Stadt Guntakal (Bundesstaat
Andhra Pradesh) mehr als 30 Menschen von einem streunenden
tollwütigen Hund gebissen worden. Alle Betroffen wurden post­
expositionell behandelt. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit
den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger
ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Die
Vakzinierung der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische
Probleme. Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen ununterbrochener Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt
die ablehnende Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber
der Impfung (65 % der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das
Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung
sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen
und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine
prophylaktische Impfung zu stellen.
Indonesien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West-Papua gemeldet,
mit Typhus ist zu rechnen. Polio durch Wildvirus Typ 1 ging im
März 2005 nach 10jähriger Pause durch Reimport mit 303 Erkran© Centrum für Reisemedizin
kungen erneut in Zirkulation. Nach mehreren Impfkampagnen wurden für 2006 nur noch 2 Erkrankungen durch Wildviren registriert,
seit 2007 bisher keine. Hygiene und Impfschutz gegen Polio und
Typhus weiterhin beachten.
Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind
auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion
gestorben. In diesem Jahr gab es bereits 15 Todesfälle auf der Insel.
Mittlerweile tritt die Tollwut in 24 der 33 Provinzen auf. Auch Touris­
tengebiete, wie z. B. die Städte Ubud und Kuta und die Regionen
Gianyar und Badung, sind betroffen. Im Oktober wurde eine Touristin aus Taiwan bei der Tempelanlage Pura Tanah Lot von einem infizierten Hund gebissen. Die postexpositionelle Behandlung wurde auf
Bali begonnen und in Taiwan fortgesetzt. Das Ziel einer vollständigen
Eradikation der Tollwut kann nach neuen Expertenschätzungen frühestens 2016 erreicht werden. Die Behörden planen in einer groß
angelegten Impfkampagne etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der
Mangel an Immunglobulinen und modernen Zellkulturimpfstoffen
besteht weiterhin. Auch aus anderen Regionen Indonesiens werden
Fälle berichtet. Aufgrund der aktuellen Situation sollte die Indikation
für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden.
Vogelgrippe: Ende März sind in der Provinz Banten im Westen der
Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind die ersten
Erkrankungen seit Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO wurden
2014 insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat
sich die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind
ihr zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit
Anfang des Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle der weltweiten
H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von über 80 % führt
das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen Gebiete an. Die
meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus
Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten unmittelbare
Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden.
Zika-Virus: Mitte November haben die Gesundheitsbehörden eine
Infektion auf der Insel Sulawesi bestätigt. Es ist der erste Nachweis
des Zika-Virus in Indonesien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das
Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Irak
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Hygiene
beachten.
Cholera: Seit September gibt es Ausbrüche in 16 der 19 Gouvernements. Besonders betroffen sind Bagdad (Z), an-Nadschaf (SW),
Babil (Z) sowie al-Qadisiyya (Z). Bis Ende November wurden landesweit 2.810 bestätigte Erkrankungs- und 2 Todesfälle gemeldet.
In den Gouvernements Erbil und Dahuk in der autonomen Region
Kurdistan im Norden des Landes wurden 4 Infektionen registriert.
Umfangreiche Impfkampagnen u. a. in mehreren Flüchtlingscamps
wurden gestartet. Hygiene beachten.
Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite
Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in
Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im
Mai dieses Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder
gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die
Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als
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4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen
Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
SO‑Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische
Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt
mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders
gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien),
Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta’mim, in den Großraum Bagdad
sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung
und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam
verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de).
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk
Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung)
(www.auswaertiges-amt.de).
Iran
Influenza: Seit etwa Mitte November wurden in 2 Provinzen im
Südosten des Landes Ausbrüche von Influenza A(H1N1), der sog.
Schweinegrippe, registriert. In der Provinz Kerman sind mindestens
600 Menschen erkrankt und 28 verstorben. In der Provinz SistanBaluchistan wurden 5 Todesfälle gemeldet. Presseberichten zufolge
sind auch Regionen im Südwesten betroffen. Insgesamt seien bereits
mehr als 54 Todesfälle verzeichnet worden. Impfkampagnen wurden
gestartet. Im vergangenen Jahr sind mindestens 89 Menschen verstorben. Impfschutz beachten.
Irland
Mumps: Seit Juli vergangenen Jahres gibt es einen landesweiten Ausbruch, bisher sind ca. 2.710 Menschen erkrankt. Besonders betroffen
sind der Süden des Landes mit den Grafschaften Cork, Kerry, Waterford, Tipperary und der Nordwesten, wo die höchsten Inzidenzen
registriert wurden. Bis zum 5. Dezember wurden 1.944 Infektionen
gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 762 Erkrankungen registriert. Ein Großteil der Patienten ist zwischen 10 und
34 Jahre alt. Impfschutz beachten.
Israel
Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Jerusalem und im Westjordanland hat sich seit Mitte September verschärft. Anfang Oktober
kam es zu teils tödlichen Angriffen auf Israelis. Mehrere Palästinenser
wurden von israelischen Sicherheitskräften erschossen, zahlreiche
verletzt. Trotz der 2014 nach der Militäroperation „Protective Edge“
vereinbarten Waffenruhe, kam es in den letzten Wochen vereinzelt
zu Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen. Bei Aufenthalten im
unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen wird daher zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise nach Israel und
in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in
Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de ) und des Vertretungsbüros Ramallah
(www.ramallah.diplo.de ) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de).
Jemen
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten.
Dengue: Anfang November wurde das Land innerhalb weniger Tage
von 2 Tropenstürmen getroffen. Die großen Regenmengen haben
zu einer Zunahme der Vektoren und der Neuinfektionen geführt.
Im Gouvernement Hadramaut sind 60 Menschen erkrankt, es gab
einen Todesfall. Im Gouvernement Abyan wurden 172 Fälle registriert, in Shabwah waren es 59 und im Gouvernement A-Mahra 50.
In 9 weiteren Gouvernements wurden zusammen 336 Erkrankungen
verzeichnet. Presseberichten zufolge sind in den letzten Monaten
mindestens 20.000 Menschen erkrankt, mindestens 25 sind verstorben. Laut eines WHO-Berichtes vom Juni wurden seit März dieses
Jahres 3.026 Verdachts- und 3 Todesfälle registriert. Infolge des
bewaffneten Konflikts steigt das Risiko arthropodenübertragener
Infektionen, da Programme zur Vektorbekämpfung unterbrochen
wurden. Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen
nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten,
wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann im Notfall
keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächstgelegene deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (Saudi-Arabien).
Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der Region
unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge gegen
staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch. Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten des Landes
statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für
die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar. Ein Ende der
Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar.
Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage ist im ganzen Land
ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt (www.auswaertiges-amt.de).
Jordanien
Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten beiden importierten
Fälle auf der Karibikinsel registriert. Bis Ende des vergangenen Jahres wurden 89 bestätigte autochthone und ca. 1.400 Verdachtsfälle
gemeldet. 2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis
Mitte Mai 299 Verdachtsfälle registriert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an
der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend
darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In
Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kundgebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren
sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird
geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Japan
Jungferninseln (brit. & USA)
Jamaika
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Bis Mitte November dieses Jahres sind landesweit 377.483 Kinder erkrankt. Am stärksten
betroffen sind die Regionen Kanto, Hokuriku und Tohoku auf der
Insel Honshu. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten Jahren.
Allein in der letzten Juliwoche wurden ca. 32.300 Fälle gemeldet,
seitdem geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. An der Infektion
erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von
Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschen­
bildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In
© Centrum für Reisemedizin
Chikungunya: Das Gesundheitsministerium der Britischen Jungferninseln hat seit Anfang Februar 2014 47 autochthone Erkrankungen bestätigt, ca. 350 Verdachtsfälle wurden gemeldet. Zwischen
Juni und Ende Dezember letzten Jahres wurden 276 autochthone
Erkrankungen von den Amerikanischen Jungferninseln berichtet, es
gab 1.321 Verdachtsfälle und 8 importierte Infektionen. 2 Menschen
sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 102 Erkrankungen bestätigt, es gibt 225 weitere Verdachtsfälle. Seitdem wurden
keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten.
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Kambodscha
Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektions­
gefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen
und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen
Cholera.
Dengue: Bis Mitte Oktober wurden ca. 12.200 Infektionen gemeldet.
34 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
haben sich die Fallzahlen mehr als verdreifacht. Seit Anfang September ist die Zahl der Neuinfektionen rückläufig. Mückenschutz
beachten.
Vogelgrippe: Mitte November wurde in den benachbarten Provinzen Battambang (W) und Siem Reap (NW) je ein Ausbruch von
Influenza A(H5N1) mit insgesamt etwa 2.500 betroffenen Tieren
gemeldet. Die letzten Ausbrüche wurden im Februar 2014 auf Farmen im Süden des Landes beobachtet. Im vergangenen Jahr sind
9 Menschen erkrankt, drei Kinder sind verstorben. Seit 2003 gab es
in Kambodscha­56 menschliche Erkrankungen, darunter 38 Todesfälle. Alle betroffenen Menschen hatten direkten Kontakt zu erkrankten oder toten Tieren (Geflügel). Eine Mensch-zu-Mensch-Infektion
wurde nicht registriert. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sollte vermieden werden.
Kap Verde
Zika-Virus: Anfang November hat das Gesundheitsministerium
einen Ausbruch bestätigt. Die ersten Infektionen wurden im September registriert, seitdem wurden mehr als 1.000 Verdachtsfälle
gemeldet. 17 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden.
Bisher ist nur die Insel Santiago betroffen. Die meisten Erkrankungen
wurden in der Stadt Praia beobachtet. Die Übertragung erfolgt durch
tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das
Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Kasachstan
Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus
(Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen mit der
ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz (Hepatitis A) beachten.
Kenia
Kamerun
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im
Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der
größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer
wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in
besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen.
Masern: Seit etwa Anfang August haben die Fallzahlen stark zugenommen, bis Mitte November wurden 858 Infektionen registriert.
Die meisten Fälle stammen aus dem Bezirk Mayo-Tsanaga in der
Region Extrême-Nord. Das Gebiet wird von der islamistischen
Gruppe Boko Haram kontrolliert, dadurch könnten die von den
Behörden geplanten Impfkampagnen schwer umzusetzen sein. Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im
Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und
März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere.
Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August dieses Jahres hat die WHO Kamerun von der Liste der
Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht.
Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger
als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise
gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf
weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich
abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor
allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrichtungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten
geraten (www.auswaertiges-amt.de).
Kanada
Tollwut: Anfang Dezember mussten 4 Menschen postexpositionell behandelt werden, nachdem ihre Hunde mit einem infizierten
Waschbären gekämpft hatten. Es ist der erste Nachweis bei einem
Waschbären im Bundesstaat Ontario seit 2006. Dort werden allerdings jährlich mehrere Fledermäuse positiv auf das Virus getestet.
Tollwut ist in Kanada endemisch. Unter den terrestrischen Tieren
fungieren im Norden vor allem Füchse, im Süden Stinktiere und
Waschbären als Reservoir, ansonsten Fledermäuse, die den Erreger
auf Haustiere und auf den Menschen übertragen können. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle
Versorgung eingeleitet werden.
© Centrum für Reisemedizin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt.
Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende.
Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden aus 21 der 47 Countys
insgesamt 6.529 Infektionen mit 131 Todesfällen gemeldet. Anfang
September wurden noch in 6 Countys Erkrankungen registriert.
Auch in der Hauptstadt wurden mindestens 1.129 Infektionen und
24 Todesfälle verzeichnet. An der Grenze zwischen den Countys
Nakuru und Baringo wurde Mitte Oktober einer neuer Ausbruch
gemeldet, 20 Menschen sind erkrankt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen.
Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei
Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden.
Sicherheitshinweis: Aufgrund der verschiedenen Anschläge in der
jüngeren Vergangenheit wird auch von Aufenthalten und Besuchen in der Altstadt von Mombasa sowie in bestimmten Stadt­
teilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und Slum-Gebiete) nachdrücklich abgeraten. Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu
einschließlich des Lamu-Archipels. Auch in den Touristengebieten
Kilifi und Malindi besteht eine erhöhte Gefahr von Anschlägen
(www.auswaertiges-amt.de).
Kirgisistan
Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen
sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch kontaminiertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch
hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege,
adäquate Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus).
Kiribati
Chikungunya: Das Gesundheitsministerium hat bestätigt, dass auf
13 Inseln die Erkrankung nachgewiesen wurde. Mindestens 400
Infektionen wurden bis Ende April dieses Jahres bestätigt. Seitdem
wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz
beachten.
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Kolumbien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Hygiene beachten.
Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.600 an, 1.410 Infektionen wurden bestätigt,
3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert.
Seit Anfang dieses Jahres wurden 351.105 Fälle gemeldet, 3.193
Infektionen konnten bestätigt werden. 69 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre
und Norte de Santander im Norden des Landes. Mückenschutz
beachten.
Dengue: Bis Mitte November wurden ca. 82.300 Verdachtsfälle
registriert. 61 Menschen sind verstorben. 1.115 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind der Westen und das Zentrum des Landes. Im vergangenen Jahr gab es 110.473 Verdachtsfälle, 46.842 konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu
88 Todesfällen. Landesweit wurden 2013 119.856 Fälle gemeldet.
Ca. 3.000 verliefen schwer, 140 Personen sind verstorben. Schutz vor
den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Zika-Virus: Mitte Oktober hat das Gesundheitsministerium die
ersten 9 Infektionen bestätigt. Insgesamt waren 98 Verdachtsfälle
im Departement Bolivar (N) registriert worden, 13 aus der Hafenstadt Cartagena und 85 aus der Nachbarstadt Turbaco. Bis Mitte
November ist die Zahl der bestätigten Infektionen landesweit auf
393 gestiegen. Betroffen sind die Departements Bolivar, Cordoba,
Norte de Santander und Sucre im Norden des Landes. Auch von
den Inseln des Departements San Andres wurden Fälle gemeldet.
Anfang November wurden 10 Verdachtsfälle in Barranquilla (Departement Atlantica, N) verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende
Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch
in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder.
In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Es wird vermutet, dass das Virus während der Fußball-WM 2014 nach Brasilien eingeschleppt wurde. Das
Krankheitsbild dauert 4–7 Tage und geht mit Fieber, Konjunktivitis,
Arthralgien vor allem in den Finger- und Fußgelenken sowie einem
makulo-papulösen Exanthem einher. Die Übertragung erfolgt durch
tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das
Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Kongo, Demokratische Republik
Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell
Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. In diesem
Jahr wurden zwischen Mitte September und Mitte November mehr
als 5.000 Infektionen und mindestens 95 Todesfälle registriert.
Insgesamt wurden seit Jahresbeginn ca. 15.230 Fälle gemeldet,
mindestens 219 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden im
vergangenen Jahr ca. 19.300 Fälle gemeldet, 265 Menschen sind
verstorben. Typhus-Erkrankungen werden immer wieder gemeldet.
Alle Formen der Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit
2011 wurden keine Polio-Erkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung beachten. Schlafkrankheit und Tollwut
sind weit verbreitet. Die Behörden in der Provinz Ituri (NO) warnen
Anfang August vor einer weiteren Zunahme von Todesfällen. In diesem Jahr sind bereits mehr als 10 Menschen, darunter mehrere Kinder, nach Hundebissen an Tollwut verstorben. Aus der Stadt Bunia
(Provinz Orientale, O) wurden im Oktober 7 Todesfälle gemeldet.
Impfstoffe und Immunglobuline sind nicht verfügbar. Risiko auch
für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern durch
Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen Landesteilen bei Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch sind. Im Sommer 2012
wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert, das hämorrhagische Fie© Centrum für Reisemedizin
ber (Bas‑Congo) beim Menschen hervorrufen kann. Pest kommt vor
allem im Nordosten des Landes vor; das abgelegene Infektionsgebiet
im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der Welt. Hier gab
es während der letzten Jahre immer wieder größere Ausbrüche.
Masern: In diesem Jahr sind mehr als 47.000 Verdachtsfälle gemeldet worden, mehr als 500 Menschen sind verstorben. Am stärksten
betroffen ist die Provinz Katanga (S), seit August sind die Fallzahlen
stark gestiegen. Auch aus der im Nordosten angrenzenden Provinz
Maniema wird eine Zunahme der Erkrankungen beobachtet. Der
letzte große Ausbruch mit 134.000 Erkrankten und 1.100 Todes­
fällen wurde 2011 beobachtet. Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen
Landesteile der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt.
Dies gilt in besonderem Maße für die ehemalige Provinz Orientale,
die Provinzen Nord- und Süd-Kivu, Maniema, Tanganyika, HautLomani, nördliches Haut-Katanga (Norden der ehemaligen Provinz
Katanga), wo immer wieder Kämpfe zwischen den kongolesischen
Streitkräften und bewaffneten Gruppen stattfinden. Der dienstliche
oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein
tragfähiges Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen,
große Menschenansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Kongo, Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene
beachten.
Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im
Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral
gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affenpocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit
zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger
offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten.
Sicherheitshinweis: Im Vorfeld des Verfassungsreferendums am
25. Oktober 2015 kam es in Brazzaville, Pointe Noire und anderen
Städten zu öffentlichen Protesten, die in den letzten Tagen zu Verletzten und Toten geführt haben. Die Präsenz der Sicherheitskräfte
wurde deutlich erhöht. Internet und Mobiltelefonnetz sind weiterhin
größtenteils unterbrochen. Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition ist auch künftig mit gewaltsamen
Konfrontationen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften zu
rechnen. Bei nicht aufschiebbaren Reisen in die Republik Kongo ist
daher eine erhöhte Wachsamkeit und Umsicht geboten, größere
Menschenansammlungen und die Nähe zu Militär- und Polizeiposten
sollten gemieden werden (www.auswaertiges-amt.de).
Korea, Nord-
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene
beachten, ggf. Typhus-Impfung.
Sicherheitshinweis: Die bislang generelle 21-tägige Quarantäne für
alle Einreisenden wird nach Auskunft des nordkoreanischen „Komitees für Seuchenkontrolle“ künftig nur noch auf Personen angewandt, die aus Guinea, Liberia, Sierra Leone, Guinea-Bissau, Senegal,
Mali und Elfenbeinküste kommend in die Demokratische Volks­
republik Korea einreisen. Dem Komitee zufolge werden Einreisende
aus anderen Ländern 21 Tage ab Einreise bei regelmäßigem Kontakt zum Freundschaftskrankenhaus Pjöngjang unter medizinische
Beobachtung gestellt, könnten aber ihren Geschäften nachgehen.
Bislang fehlen Erfahrungswerte, wie diese regelmäßige medizinische
Beobach­tung ausgestaltet wird (www.auswaertiges-amt.de).
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CRM Seminare
Reise- und Tropenmedizin 2016
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CRM Basisseminar
CRM Basis-Refresherseminar
2x2-tägig (32 Ustd.)
1-tägig
• entsprechend dem Curriculum „Reisemedizinische Gesundheitsberatung“
der Bundesärztekammer
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Block 1
Block 2
Block 1 des Basisseminars kann als E-Learning Modul absolviert werden
(CRM flexi.LEARN) – www.elearning.crm.de
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Hamburg
18. – 21.04.2016
Mannheim*
22./23.10.2016
12./13.11.2016
München
05./06.11.2016
26./27.11.2016
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19./20.11.2016
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05. – 08.12.2016
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te
15–17
Fa
• Aktualisierung des bereits erworbenen
Wissens
27.02.2016
27.02.2016
30.04.2016
21.05.2016
28.05.2016
18.06.2016
27.08.2016
03.09.2016
17.09.2016
22.10.2016
29.10.2016
12.11.2016
19.11.2016
München
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Hamburg
Düsseldorf
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Hamburg
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München
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AS 3 Flugreise- und Höhenmedizin
AS 4 Tauchsportmedizin und
Reisemedizinische Assistance
AS 5 Geomedizinische Länderkunde
und Internationaler Tourismus
AS 6 Internationale Arbeitseinsätze
und Rückkehrermedizin
AS 7 Risikogruppen und Reisen
AS 8 Reisen mit chronischer Krankheit
AS 9 Ärztlich begleitetes Reisen
8 Module à 60 Minuten
17./18.09.2016
05./06.03.2016
Mannheim
Düsseldorf
05./06.11.2016
Berlin
26./27.02.2016
22./23.04.2016
03./04.09.2016
09./10.12.2016
03./04.12.2016
23./24.04.2016
26.11.2016
München
Mannheim
Hamburg
Düsseldorf
Mannheim
Mannheim
Berlin
CRM Blockseminar
für Betriebsärzte und Arbeitsmediziner
4 Tage CRM Basisseminar und
2 Tage CRM Aufbauseminar AS 6 – Internationale Arbeitseinsätze
und Rückkehrermedizin
22. – 27.02.2016
18. – 23.04.2016
05. – 10.12.2016
CRM Basis-Refresherseminar Online
München*
Mannheim*
Düsseldorf*
* nur als Blockseminar (Präsenz) buchbar!
Hinweis: Soweit freie Plätze vorhanden sind, stehen diese gerne auch Interessenten
aus anderen Fachgebieten offen.
Wann immer Sie möchten –
wo immer Sie möchten!
CRM Aufbau-Refresherseminar
2-tägig
• für Absolventen der CRM Basis- und
Aufbauseminare bzw. Inhaber des
„Fachzertifikats Reisemedizin (DFR)“
16./17.04.2016
28./29.05.2016
12./13.11.2016
03./04.12.2016
Düsseldorf
Berlin
München
Mannheim
CRM Workshop
Reisemedizin in der Praxis
11.12.2016
Düsseldorf
CRM Impfseminar
10.12.2016
Düsseldorf
Weitere Informationen, Preise und Anmeldung unter www.crm.de/fortbildung
Medizinisches Assistenzpersonal
CRM Basisseminar
CRM Intensivseminar
CRM Refresherseminar
2-tägig
• für Absolventen des CRM Basisseminars bzw. Interessenten mit
vergleichbaren reise- und tropenmedizinischen Kenntnissen
1-tägig
• für Teilnehmer/innen ohne oder
mit geringen Vorkenntnissen
23./24.04.2016
11./12.06.2016
03./04.09.2016
Mannheim
Düsseldorf
Hamburg
• CRM Zertifikat „Reisemedizinische/r
Assistentin/Assistent“
07. – 11.11.2016
• für Absolventen des CRM Basisseminars und CRM Intensivseminars
26.11.2016
03.12.2016
Mannheim
Düsseldorf
Düsseldorf
Apothekenfachpersonal
CRM Basisseminar
CRM Refresherseminar
2-tägig
1-tägig
• CRM Zertifikat „Reise-GesundheitsBeratung in der Apotheke“
• für Absolventen des
CRM Basisseminars
20./21.05.2016
10./11.06.2016
17./18.06.2016
14./15.10.2016
Berlin
Düsseldorf
Mannheim
München
8 Module à 60 Minuten
• Aktualisierung des bereits
erworbenen Wissens
08.04.2016
21.04.2016
19.05.2016
10.06.2016
17.06.2016
26.08.2016
14.10.2016
28.10.2016
18.11.2016
Hamburg
München
Berlin
Düsseldorf
Mannheim
Dresden
München
Düsseldorf
Mannheim
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Die Fortbildungen werden auf Basis unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen durchgeführt.
Diese können Sie im Internet unter www.crm.de in der Rubrik Fortbildungsangebote einsehen.
Bei Bedarf senden wir Ihnen die AGBs auch gerne per Fax zu.
Fortbildungsmanagement
Tel.: 0211 / 904 29-45
Fax: 0211 / 904 29-98
E-Mail: [email protected]
CRM Refresherseminar Online
Wann immer Sie möchten –
wo immer Sie möchten!
CRM Workshop
Reisemedizin in der Praxis
11.12.2016
Düsseldorf
CRM Impfseminar
10.12.2016
Düsseldorf
CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015
Korea, Süd-
Coronavirus: Mitte Oktober ist ein 35-Jähriger erneut positiv auf
MERS-CoV getestet worden. Er hatte Anfang Oktober die Klinik
geheilt verlassen und nun Mitte Oktober einen Rückfall erlitten. Am
25. Oktober ist der Patient verstorben. Ca. 130 Kontaktpersonen stehen unter Quarantäne. Ausgelöst durch einen erkrankten Geschäftsmann hat es Anfang des Jahres in Süd-Korea den bisher größten Ausbruch außerhalb der Arabischen Halbinsel gegeben. 186 Menschen
waren erkrankt, die Zahl der Todesfälle ist auf 37 gestiegen.
Kuba
Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres hat das Gesundheits­
ministerium die ersten 6 importierten Fälle aus der Dominikanischen
Republik bestätigt, bis Anfang Oktober stieg die Zahl auf 20 an.
Offiziell wurden bisher keine autochthonen Infektionen gemeldet.
Presseberichten zufolge gibt es im August dieses Jahres einen Ausbruch in der Provinz Holguin (O), genauere Angaben liegen nicht vor.
Mückenschutz beachten.
Cholera: Im Juni ist bei einem britischen Touristen nach der Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar dieses Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise erkrankt.
Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden immer wieder kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt im Oktober
dieses Jahres. Einem unbestätigten Bericht zufolge wurden in der
Stadt Las Tunas in der gleichnamigen Provinz (O) 8 Kinder in einem
Krankenhaus behandelt. Im September sind in Niquero in der Provinz Granma (SO) 11 Menschen erkrankt. In der Provinz Holguin (O)
wurden in den letzten Monaten etwa 300 Infektionen registriert.
Die meisten davon wurden im August in der gleichnamigen Stadt
gemeldet. Ursache waren verunreinigte Softdrinks. Das Risiko für
Reisende ist gering, auf gewissenhafte Hygiene und Verwendung
von sicherem Wasser zum Trinken und Zähneputzen sollte geachtet
werden. Für Reisende mit engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung
erwogen werden.
Kuwait
Coronavirus: Mitte September ist ein 78-jähriger Kamelbesitzer an
einer Infektion mit dem MERS-Coronavirus verstorben. Kontaktpersonen stehen unter Beobachtung. Es ist insgesamt die vierte
MERS‑Infektion in Kuwait und die erste seit März 2014.
Laos
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten.
Polio: Bereits Anfang September ist ein 8-Jähriger an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt und einige Tage später verstorben.
Mitte Oktober hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion
mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Bis
Ende November ist die Zahl der Erkrankten auf 4 gestiegen. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat
die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden
(Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land
aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu
empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor
der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Libanon
Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene
Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit
zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten
Impfschutz beachten.
Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine
Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen,
© Centrum für Reisemedizin
die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen
Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak,
Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein.
Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert
und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt
werden.
Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes
sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de).
Liberia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden
erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr
gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 20. November hat die WHO
einen neuen Fall bestätigt. Ein 15-Jähriger aus Monrovia ist verstorben. Der 8-jährige Bruder und der Vater waren ebenfalls erkrankt,
konnten aber am 3. Dezember geheilt aus der Klinik entlassen werden. Etwa 150 Kontaktpersonen werden überwacht. Es ist das zweite
Mal, dass die Epidemie wieder aufflammt, nachdem das Land bereits
für ebolafrei erklärt worden war. Im März 2014 wurden die ersten
Infektionen aus dem Nachbarland Guinea importiert, danach hat sich
die Erkrankung landesweit ausgebreitet. Anfang Mai dieses Jahres hat
die WHO den Ausbruch erstmals für beendet erklärt. Im Juni wurde
ein neuer Cluster mit 6 Infizierten gemeldet. Nach 6 Wochen ohne
Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut
für ebolafrei erklärt. Bis 9. Mai kam es zu 10.666 Verdachtsfällen,
von denen 3.151 labortechnisch bestätigt wurden, 4.806 Menschen
sind verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse
(z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder
Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte
Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei
der Pflege von Patienten dar. Da weitere Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die
Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken
fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht
walten zu lassen.
Libyen
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen
nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf
(www.auswaertiges-amt.de).
Madagaskar
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche
wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten.
Pest: Ende Oktober sind im Distrikt Miarinarivo (Provinz Antanana­
rivo) 2 Menschen an Beulenpest verstorben. Seit August steigen
die Fallzahlen landesweit an. 20 Todesfälle wurden registriert. Auf
Madagaskar ist die Krankheit endemisch und tritt vermehrt in der
Regenzeit auf. In den letzten 3 Jahren sind die Fallzahlen gestiegen.
2013 wurden 86 Erkrankte inklusive 39 Todesfälle registriert. Allein
zwischen September 2014 und Februar 2015 gab es 263 Infektionen,
71 Menschen sind verstorben. Laut WHO ist Madagaskar somit das
Land mit den meisten Fällen weltweit. Schutz vor Flöhen beachten
und Kontakt mit infizierten Menschen meiden.
Polio: Zwischen April und August dieses Jahres sind 10 Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden. Alle
stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014.
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015
Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren beobachtet.
Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern,
hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden
(Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land
aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu
empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor
der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Mali
Malawi
Gelbfieber: Insgesamt gab es in diesem Jahr 141 Verdachtsfälle, von
denen 18 bestätigt wurden. 14 Menschen sind verstorben. Die süd­
lichen Landesteile gehören zu den endemischen Gelbfiebergebieten,
in denen mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen ist. Impfschutz
beachten. Dieser ist bei Einreise ohnedies vorgeschrieben.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist
mit lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Typhus wurde zuletzt
Anfang 2013 im Süden des Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und Typhus) beachten.
Malaysia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera,
landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung.
Dengue: Seit Anfang Januar wurden landesweit 114.042 Erkrankungen gemeldet, 293 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Selangor, Perak, Johor auf der malaysischen Halbinsel. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Zahlen
im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Es wurden 108.698 Fälle
gemeldet, 215 Menschen sind verstorben. Die Arbovirose ist wie in
ganz SO-Asien auch in Malaysia endemisch, vor allem auf der Halbinsel. Da es hier keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ständig mit
einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden regional ansteigt. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven
Überträgermücken beachten.
Tollwut: Im August und September wurden in den nördlichen Bundesstaaten Penang, Kedah und Perlis auf der malaiischen Halbinsel
Tollwutfälle bei zahlreichen streunenden Hunden nachgewiesen.
Es sind die ersten Infektionen, seitdem das Land vor 3 Jahren als
Tollwut-frei erklärt wurde. Mehrere Menschen mussten nach Hunde­
bissen ärztlich versorgt werden. Die Behörden haben Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet, streunende Hunde wurden getötet und
Hundebesitzer mussten ihre Tiere impfen lassen. Laut einer Pressemeldung von Anfang November haben die Maßnahmen geholfen.
Seit dem 21. September wurde keine neue Infektion mehr registriert.
Bei Reisen in die betroffenen Regionen sollte die Indikation für eine
präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden.
Typhus: Zwischen August und Ende Oktober gab es einen Ausbruch
mit 71 Erkrankten im Bundesstaat Selangor, mindestens 37 davon
in Kuala Lumpur. Die Infektionsquelle konnte noch nicht gefunden
werden. Die ersten Infektionen wurden bei Bauarbeitern im Stadtteil
Cheras registriert, inzwischen sind auch weitere Stadtteile betroffen. Im Bundesstaat Kelantan im Nordosten der Halbinsel wurden in
diesem Jahr 151 Infektionen verzeichnet, im Vergleichszeitraum des
Vorjahres waren es nur 35. Reisende sollten Nahrungsmittel- und
Trinkwasserhygiene beachten, ggf. ist eine Impfung zu erwägen.
Sicherheitshinweis: In Malaysia besteht weiterhin die Gefahr
terroris­tischer Anschläge. Wegen der Verhaftungen von zahlreichen
Terrorverdächtigen in den letzten Monaten gibt es gegenwärtig
verstärkt Hinweise auf mögliche Anschläge auf Vergnügungsstätten
in Kuala Lumpur. In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und Brandrodungen mit erhöhter Luftverschmutzung zu
rechnen. Dabei werden gegenwärtig häufig Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen überschritten und
es kommt vereinzelt zu Beeinträchtigungen des Luftverkehrs. Ein
Erdbeben der Stärke 6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen
Bundesstaat Sabah erschüttert. Aus Sicherheitsgründen ist der
Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem gesperrt. Eine teilweise
Öffnung, bis zum letzten Halt vor dem Gipfel „Laban Rata“, ist angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Eine neue Route für die Gipfel­
ersteigung soll voraussichtlich im Dezember 2015 eröffnet werden
(www.auswaertiges-amt.de).
© Centrum für Reisemedizin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich
Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine
weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli ist ein
Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt. Anfang
September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit
Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene
und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Malaria: In den letzten Monaten haben die Malariafälle stark zugenommen. Betroffen ist auch der relativ trockene Norden des Landes.
In den nördlichen Regionen Timbuktu, Gao und Kidal wurden seit
Mitte Oktober mehr als 34.500 Erkrankungen bestätigt, mindestens 28 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden im selben
Zeitraum ca. 296.800 Infektionen registriert. Es gab mindestens
144 Todesfälle. Für die Regenzeit ungewöhnlich starke Regenfälle
haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten.
Sicherheitshinweis: Am 20. November 2015 hat sich ein terroristischer Angriff auf das Hotel Radisson Blu in Bamako ereignet. Bereits
am 7. August 2015 gab es einen Terroranschlag auf ein von Ausländern häufig genutztes Hotel in der Stadt Sevaré. Des Weiteren
kam es auch im Stadtgebiet und in der Umgebung von Bamako zu
vereinzelten Anschlägen, bei denen Ausländer betroffen waren. Es
ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Anschlägen kommen
kann. Reisenden wird daher empfohlen, sich besonders umsichtig zu
verhalten, Menschenansammlungen zu meiden und Anweisungen
der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen. Das Auswärtige
Amt rät, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertigesamt.de).
Marshallinseln
Chikungunya: Die Zahl der Neuinfektionen geht zurück. Im September sind 3 Menschen erkrankt. Seit Februar dieses Jahres wurden 1.345 Verdachtsfälle gemeldet, 38 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 600 Erkrankungen wurden in der Hauptstadt
Majuro registriert. Die anderen Infektionen stammen von den Inseln
Ebeye, Aur und Maloelap. Es ist der erste Ausbruch in dem Inselstaat.
Mückenschutz beachten.
Martinique
Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurden 3 autochthone Fälle
bestätigt, bis Ende Dezember 2014 ist ihre Zahl auf 1.515 gestiegen,
weitere 72.200 Verdachtsfälle wurden gemeldet. 83 Menschen sind
verstorben. Auch 4 deutsche Touristen sind erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück.
Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 320 Verdachtsfälle gemeldet.
Bis Mitte November kamen nur 21 weitere Infektionen dazu. Die
Behörden haben die Epidemie Anfang Januar für beendet erklärt.
Eine Übertragung ist dennoch weiterhin möglich. Schutz vor überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Mauretanien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio
wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz
(Polio) weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach
Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenzgebiet zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren terroristischen
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015
Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in Nouakchott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko,
insbesondere bei Reisen in der Nacht (www.auswaertiges-amt.de).
Mexiko
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trink­wasser­
versorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen,
betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt auch zu
Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten.
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda
erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat
Chiapas (SO) gemeldet. Offiziell wurden in diesem Jahr bis KW 48
landesweit 11.050 Fälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind
die Bundesstaaten Guerrero, Michoacan und Oaxaca an der Pazifikküste. Insgesamt wurden 20 Infektionen importiert. Mückenschutz
beachten.
Dengue: Bis Mitte November dieses Jahres wurden etwa 201.600
Verdachtsfälle registriert, 22.506 konnten labortechnisch bestätigt
werden. 31 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden
landesweit 124.943 Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labor­
technisch bestätigt werden. Es kam zu 39 Todesfällen. Schutz vor
überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Ende November wurde je eine autochthone Infektion
in den Bundesstaaten Chiapas (S) und Nuevo Leon (NO) bestätigt.
Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in
Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals
Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im
November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugebo­
renen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Montserrat
Chikungunya: Im Oktober 2014 wurden die ersten autochthonen Infektionen registriert. 14 Erkrankungen wurden bestätigt.
Bis Mitte März ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 118 gestiegen.
Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Mosambik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten
Cholera-Ausbrüchen. Landesweit wurden seit September 5 Todesfälle und mehr als 800 Erkrankungen verzeichnet. Am stärksten
betroffen sind die Provinzen Nampula, Zambezia und Niassa. Eine
weitere Zunahme der Fallzahlen während der aktuellen Regenzeit
wird befürchtet. Bereits Anfang des Jahres war es infolge starker
Unwetter mit Überschwemmungen im Norden des Landes zu mehreren Ausbrüchen gekommen. Hygiene beachten, Risikoreisende
sollten geimpft werden.
Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infek­
tionsgebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der
Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen.
Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt.
© Centrum für Reisemedizin
Myanmar
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Seit Mai dieses
Jahres gibt es einen Ausbruch im Kayin-Staat (Auch Karen-Staat) an
der Grenze zur thailändischen Provinz Tak. Mindestens 217 Menschen sind erkrankt, es gab 12 Todesfälle. Hygiene beachten.
Dengue: In der Stadt Monywa (Sagaing Division) sind in diesem Jahr
mindestens 150 Kinder verstorben. Insgesamt sind in der Region
5.974 Menschen erkrankt. Zahlreiche Infektionen verliefen als
Dengue hämorrhagisches Fieber. In der Irawadi-Division wurden in
diesem Jahr 3.397 Erkrankungen inkl. 11 Todesfällen registriert. Im
Mon-Staat im Süden des Landes sind seit Januar 5.022 Menschen
erkrankt, mindestens 3 Menschen sind verstorben. In Yangon sind
bis Anfang Juli 1.935 Fälle aufgetreten, 13 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden in diesem Jahr mehr als 36.000 Infektionen
gemeldet, 120 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen verdreifacht. Infolge von
Unwettern mit Überschwemmungen seit Anfang Juli wird besonders
im Rakhaing-Staat (W) und auch in den Regionen am Golf von Bengalen eine weitere Zunahme der Erkrankungen befürchtet. Aufgrund
von Klimaveränderungen und der stetigen Zunahme der Bevölkerung in den Städten wird die Infektion inzwischen ganzjährig beobachtet. Schwerpunkt der Übertragung ist weiterhin die Regenzeit
von Juni bis September. Mückenschutz beachten.
Polio: Im vergangenen Jahr wurde das Land für poliofrei erklärt. Die
letzten autochthonen Fälle durch Polio-Wildvirus Typ 1 wurden 2007
gemeldet, die meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu Bangladesh. Ende November dieses Jahres wurden in dieser Region 2 Erkrankungen durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus
Typ 1 (cVDPV1) bestätigt. Impfkampagnen sind geplant. Impfschutz
beachten.
Sicherheitshinweis: Am 8. November 2015 fanden in Myanmar allgemeine Parlamentswahlen statt. Es wird angeraten, sich von größeren Menschenansammlungen und Demonstrationen fern zu halten.
Da Myanmar in den letzten Monaten unter erheblichem Stark­nieder­
schlag und Hochwasser gelitten hat, muss in manchen Regionen
mit unvorhersehbaren Behinderungen gerechnet werden. Die Überschwemmungen im Westen Myanmars betreffen hauptsächlich weit
entfernt gelegene und schwer zugängliche Gebiete. Derzeit ist das
Hochwasser in den westlichen Unionstaaten (Rakhine, Chin, Sagaing,
Magway) noch nicht ganz abgeflossen oder hat große Mengen an
Matsch hinterlassen. Hier muss mit Einschränkungen der Reisemöglichkeiten gerechnet werden. Touristengebiete (Ngapali, Mandalay,
Inle-See, Bagan, Bago, Ngwe Saung) sind nicht betroffen. Die dorthin
führenden Straßen und die Zielflughäfen sind frei. Reisenden wird
geraten, die Überschwemmungsgebiete zu meiden und die lokale
Berichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Namibia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit
(Oktober-März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Namibia
war 1990 eines der ersten afrikanischen Länder, das frei von Poliomyelitis war. Durch Wiedereinschleppungen von Wildvirus Typ 1
aus dem benachbarten Angola kam es 1993 und 2006 zu regionalen Ausbrüchen, die nach flächendeckenden Impfkampagnen rasch
unter Kontrolle waren. Seit 2007 wurden keine weiteren Erkrankungsfälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, evtl. Cholera)
bei Reisen beachten.
Nepal
Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres
steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark an,
auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Typhus gilt
im Land als endemisch. Etwa 1 Woche nach der Katastrophe wurde
die erste Hepatitis-Infektion registriert. Seit 2010 sind keine PolioErkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird
18
CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015
in Nepal zusätzlich zu der bereits verwendeten OPV-Vakzine der
IPV-Impfstoff eingesetzt, um das Land dauerhaft poliofrei zu halten.
Hygiene beachten, Polio-, evtl. Typhus- und Cholera-Impfung.
Sicherheitshinweis: Nepal ist seit dem Erdbeben der Stärke 7,8 vom
25. April 2015 wiederholt von zum Teil heftigen Nachbeben erschüttert worden. Am 12. Mai ereignete sich ein weiteres schweres Nachbeben der Stärke 7,4. Von nicht notwendigen Reisen in die von den
Erdbeben am schwersten betroffenen Distrikte wird weiterhin abgeraten: Humla, Mugu, Dolpa, Mustang, Manang, Lamjung Gorkha
(inkl. Manaslu-Trekkingregion), Dhading, Rasuwa (inkl. Langtang),
Nuwakot, Sindhupalchok, Kavrepalanchok, Dolakha, Ramechhap,
Okhaldhunga, Solukhumbu (inkl. Everst Base Camp und Trekking­
routen in der Everest-Region) sowie Sankhuwasabha and Taplejung. Der Zugang zu den unmittelbar von den Beben betroffenen
Gebieten Langtang, Manaslu und der Everest-Region ist gar nicht
oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich. Auch in nicht
direkt von den Erdstößen betroffenen Gebieten, wie unter anderem
der Annapurna-Region, ist weiterhin mit Landrutschen zu rechnen
(www.auswaertiges-amt.de).
Nicaragua
Chikungunya: Seit Januar dieses Jahres wurden 4.545 Infektionen
bestätigt. Im August wurde der erste Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist verstorben. Seit dem ersten Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis Ende vergangenen Jahres ca. 3.500 Fälle registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September 2014 wurde die erste
autochthone Infektion bestätigt. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Mitte November wurden 2.714 Infektionen labortechnisch bestätigt, es gab 39.826 Verdachtsfälle. 9 Menschen sind
verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departamentos Managua (W), Nueva Segovia (N), Matagalpa (Z), Chinandega (NW),
Esteli (NW) und das autonome Gebiet Caribe Sur (SO). Im vergangenen Jahr wurden 35.425 Verdachtsfälle registriert, 1.930 Erkrankungen wurden bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven
Mücken beachten.
Sicherheitshinweis: Der Vulkan Momotombo im Nordwesten Nicaraguas zeigt seit Anfang Dezember 2015 erhöhte Aktivität (Austritt
von Rauch, Lava und Asche). Kleinere Gemeinden, in unmittelbarer
Nähe des Vulkans, wurden evakuiert, Menschen kamen bisher nicht
zu Schaden. Mit weiteren Ausbrüchen muss gerechnet werden. Die
in der Umgebung gelegenen Städte León und La Paz Centro könnten
laut Expertenaussagen bei weiteren Ausbrüchen durch herabfallende
Vulkanasche betroffen sein (www.auswaertiges-amt.de).
Niederländische Antillen
Chikungunya: Anfang Dezember 2013 hat die WHO erstmals
2 autoch­thone Fälle in der Karibik bestätigt. Die beiden Infektionen
stammten aus dem französischen Teil der Insel St. Martin. Bis Ende
letzten Jahres ist die Zahl auf 793 Erkrankungen angestiegen, es gibt
4.830 Verdachtsfälle. 3 Menschen sind verstorben. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Bis Ende April dieses Jahres wurden 600 Verdachtsfälle gemeldet, seitdem wurden nur noch Einzelfälle und seit Mitte
August gar keine Neuinfektionen mehr registriert. Auch im niederländischen Teil der Insel sind letztes Jahr 470 Menschen erkrankt. Auf
der zu Frankreich gehörenden Nachbarinsel Saint‑Barthélemy wurden bis Ende 2014 142 Erkrankungen und weitere 1.393 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem Jahr waren es nur 317 Verdachtsfälle. Seit
Ende Mai wurden keine Infektionen mehr bestätigt. Zwischen Anfang
Februar und Ende Dezember 2014 wurden 66 autochthone Fälle aus
Aruba gemeldet, es gab 417 Verdachtsfälle, 12 Infektionen wurden importiert. Bis Mitte Juli dieses Jahres wurden 967 autochthone
Infektionen beobachtet. Im Juni 2014 wurde eine Erkrankung auf die
Insel Bonaire importiert. Seitdem wurden ca. 100 weitere Infektionen bestätigt. Seit Ende August letzten Jahres wurden 835 autoch­
thone Erkrankungen und mehr als 20.000 Verdachtsfälle auf Curacao­
registriert, 7 Infektionen wurden importiert. Exposi­tions­prophylaxe
gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten.
© Centrum für Reisemedizin
Niger
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf
gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene
und Impfschutz (Polio) beachten.
Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar greift die islamistische
Terrororganisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers
(Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe
auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant.
Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen
(www.auswaertiges-amt.de).
Nigeria
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der
Regenzeit von April bis Oktober. Ende Oktober wurden 300 Schülerinnen einer Mädchenschule in Efon Alaaye (Bundesstaat Ekiti) mit
Verdacht auf eine Cholerainfektion im Krankenhaus behandelt. Seit
Anfang des Jahres wurden aus verschiedenen Bundesstaaten mehr
als 5.170 Infektionen mit 184 Todesfällen gemeldet. Das Gesundheitsministerium verzeichnete in 2014 35.996 Erkrankungen,
755≈Menschen sind verstorben. Hygiene beachten, Impfung ist zu
empfehlen.
Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl
der Neuinfektionen gesenkt werden, die letzte Erkrankung wurde im
Juli 2014 registriert. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle gemeldet. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10 aus
dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert.
Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) kommen
immer wieder vor. In diesem Jahr wurde nur ein Fall beobachtet,
2014 waren es 17. Ende September dieses Jahres hat die WHO Nigeria von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der
Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt weiterhin.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar auf 2 Geflügel­
farmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten Kano und Lagos
Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die Erkrankung auf
mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt, am stärksten betroffen
ist der Bundesstaat Plateau. Zuletzt wurden Ausbrüche im September, Oktober und November in den Bundesstaaten Rivers, Anambra,
Bayelsa und Abia im Süden des Landes beobachtet. Im November
wurden außerdem Fälle im Bundesstaat Kano im Norden registriert.
Insgesamt wurden mindestens 500 Ausbrüche gezählt. Mehr als
1,4 Millionen Tiere wurden vorsorglich getötet. Menschen sind bisher nicht erkrankt. Im Januar 2006 wurde die Infektion erstmals in
Nigeria nachgewiesen, danach kam es zu mehreren Ausbrüchen in
verschiedenen Bundesstaaten. Im Januar 2007 verstarb eine junge
Frau aus Lagos an der Tierseuche.
Norwegen
Mumps: Seit Ende September sind in Trondheim 118 Studenten
erkrankt. Seit Anfang November wurden weitere Infektionen aus
Bergen, Oslo und anderen Gemeinden an der Westküste gemeldet.
Es ist der größte Ausbruch seit 1983. Durchschnittlich wurden in den
vergangenen Jahren zwischen 8 und 35 Fälle gemeldet. Impfschutz
beachten.
Tollwut: Im Oktober wurde bei einer erkrankten Fledermaus erstmals eine Infektion mit dem europäischen Fledermaus-Lyssavirus
(EBLV-2) nachgewiesen. Das Tier wurde in der Provinz Oppland (S)
gefunden. Terrestrische Tollwut kommt in Norwegen nur auf den
arktischen Inseln Svalbards vor.
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015
Pakistan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet
werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten.
Dengue: Landesweit haben die Erkrankungen in diesem Jahr zugenommen. Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge
von Überschwemmungen seit Ende August stark gestiegen. In der
Stadt Rawalpindi wurden zwischen August und Mitte November
etwa 4.500 Infektionen registriert, 10 Menschen sind verstorben. In
der Stadt Multan wurden in diesem Jahr ca. 400 Erkrankungen und
2 Todesfälle verzeichnet. Im Bundesstaat Sindh (S) wurden in diesem
Jahr 3.414 Fälle gemeldet, es gab 10 Todesfälle. Besonders betroffen
ist die Stadt Karachi. Weitere Infektionen gab es in diesem Jahr im
Bundesstaat Belutschistan (O). Mückenschutz beachten.
Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber (CCHF): Anfang Dezember
sind in der Stadt Rawalpindi 2 Menschen erkrankt, damit erhöht
sich die Zahl der Betroffenen in diesem Jahr in der Provinz Punjab auf 5. Mitte Oktober wurden 2 Todesfälle in Karachi (Provinz
Sindh, S) bestätigt, es gibt einen weiteren Verdachtsfall. Damit ist
die Zahl der bestätigten Infektionen in der Stadt in diesem Jahr auf
6 gestiegen, die ersten 4 Patienten wurden erfolgreich behandelt.
Bis Anfang November wurden aus der Provinz Khyber Pakhtunkhwa
(NW) 32 Infektionen gemeldet, 12 der Erkrankten sind verstorben.
Die meisten Betroffenen kamen aus dem benachbarten Afghanistan.
Anfang Oktober sind 11 Menschen in einer Klinik in der Stadt Quetta
(Belutschistan) erkrankt, 4 von ihnen sind verstorben. Alle hatten
im Rahmen des islamischen Opferfestes Kontakt zu Tieren. Bereits
im September sind ein Mann und ein 7-jähriger Junge aus Belutschistan verstorben. Wenige Tage zuvor wurde die Erkrankung auch
bei 2 Personen in Peshawar diagnostiziert. Seit Anfang des Jahres
wurden landesweit 17 Todesfälle registriert. CCHF ist vor allem im N
und W des Landes sowie im benachbarten Afghanistan endemisch.
Die Übertragung des zu den Bunyaviridae gehörenden Er­regers
erfolgt gewöhnlich durch Zecken, gelegentlich aber auch von
Mensch zu Mensch, z. B. nosokomial oder interfamiliär. Expositionsprophylaxe (z. B. Repellentien, bedeckende Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert. Kontakt mit Kranken
meiden.
Poliomyelitis: Seit Januar wurden landesweit 49 Infektionen gemeldet. Anfang Oktober wurde der jeweils erste Fall für dieses Jahr
in der Provinz Punjab (O) und in der Stadt Karachi (Provinz Sindh,
S) gemeldet. Die meisten Infektionen stammen aus dem Norden
des Landes. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind im
vergangenen Jahr landesweit 306 Personen an Polio erkrankt. Dies
sind die höchsten Fallzahlen seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden
199 Infektionen registriert. Seit Ende Dezember 2012 werden immer
wieder Angriffe auf die Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer
und Polizisten aus dem Begleitschutz starben allein in 2014. Auch
in diesem Jahr wurden bereits mehrere Anschläge registriert. Pakistan ist eines der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin
endemisch ist. Hygiene und Impfschutz beachten. Entgegen den
offiziellen Bestimmungen wird bei der Einreise beruflich Reisender
der Nachweis eines Arztes über einen bestehenden Polioschutz verlangt. Entsprechend einer Aufforderung der WHO vom Mai 2014 soll
die Regierung sicherstellen, dass alle Reisenden (Einheimische und
Touris­ten), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
bei ihrer Ausreise eine gültige Impfung gegen Polio nachweisen können. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der
Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis
dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von
der WHO wiederholt. Diese Maßnahme soll helfen eine weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der
Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas,
FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht
© Centrum für Reisemedizin
eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten
(www.auswaertiges-amt.de).
Palästinensische Gebiete
Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Jerusalem und im
Westjordanland hat sich seit Mitte September verschärft. Anfang
Oktober kam es zu teils tödlichen Angriffen auf Israelis. Mehrere
Palästinenser wurden von israelischen Sicherheitskräften erschossen, zahlreiche verletzt. Trotz der 2014 nach der Militäroperation
„Protective Edge“ vereinbarten Waffenruhe, kam es in den letzten
Wochen vereinzelt zu Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen. Bei
Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen wird
daher zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise
nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich
über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de ) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de ) zu konsultieren
(www.auswaertiges-amt.de).
Panama
Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle
bestätigt, bis Ende letzten Jahres hat sich die Zahl auf 43 erhöht,
es gab 25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden
171 Erkrankungen registriert, 148 gelten als autochthon. Mückenschutz beachten.
Dengue: In den ersten 45 Wochen in diesem Jahr sind 2.218 Verdachtsfälle registriert worden. 1.708 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Im vergangenen Jahr wurden 5.276 Verdachtsfälle gemeldet, 9 Menschen sind verstorben.
2013 sind 3.067 Erkrankungen und 14 Todesfälle registriert worden.
Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Zika-Virus: Anfang Dezember haben die Gesundheitsbehörden die
ersten 3 autochthonen Infektionen bestätigt. Es gibt 65 weitere
Verdachtsfälle. Betroffen ist die atlantische Insel Ustopo (NO) im
District Guna Yala. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde
1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe
anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr
wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland
bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend
Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das
dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien
die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS
bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Papua-Neuguinea
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene
beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden.
Paraguay
Chikungunya: Im Oktober 2014 wurde die erste autochthone
Erkrankung bestätigt. 7 Fälle wurden importiert. Der Erste stammt
aus der Dominikanischen Republik und wurde bereits Anfang
Juli 2014 gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres wurden 3.912 bestätigte Infektionen registriert. Die meisten Infektionen stammen
aus der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Unzureichende Müll­
entsorgung begünstigt die Zunahme der Zahl an Überträgermücken.
Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Mitte September wurden mehr als 46.000 Verdachtsfälle registriert, das sind bereits mehr als im gesamten Vorjahr.
12.325 Infektionen konnten bestätigt werden. 2014 sind 16.917 Verdachtsfälle gemeldet worden, 2.601 Infektionen konnten labortech-
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015
nisch bestätigt werden, es gab 5 Todesfälle. Mit 144.500 Erkrankungen und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten
Ausbruch seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven
Mücken beachten.
Zika-Virus: Ende November wurden 6 Infektionen in der Stadt Pedro
Juan Caballero bestätigt. Die Stadt liegt in der Region Amambay (O)
direkt an der Grenze zum brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso
do Sul. Weitere Verdachtsfälle wurden in Ciudad del Este (Region
Alto Paraná, SO) und Concepcion (Region Concepcion, Z) verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals
in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im
November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten.
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Anfang Oktober dieses
Jahres sind landesweit 1.867 Kinder erkrankt. Damit haben sich
die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht. Am stärksten
betroffen sind zwei Regionen auf der Insel Luzon, Cagayan Valley im
Norden und Calabarzon im Süden. An der Infektion erkranken in der
Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch,
Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen,
Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig
zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende
sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten.
Sicherheitshinweis: Der Taifun Koppu (lokale Bezeichnung: Lando)
hat in den betroffenen Regionen in Luzon nördlich von Manila für
heftige Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt. Bei Reisen
dorthin muss aufgrund der Schäden und Zerstörungen durch den
Taifun mit Behinderungen gerechnet werden. Bei geplanten Reisen
in diese Gebiete wird empfohlen, im Vorfeld Medienhinweise zur
dortigen Lage genau zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Puerto Rico
Sicherheitshinweis: Die Provinzen San Pedro und Concepción
gelten weiterhin als Operationsgebiet der paraguayischen GuerillaOrganisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo), die in letzter Zeit
erneut mit Erpressungen und Anschlägen in Erscheinung getreten
ist. Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten deshalb unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de).
Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014
der erste Fall gemeldet. Bis Ende letzten Jahres wurden landesweit
4.478 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es gab
34.724 Verdachtsfälle. Bis Ende November dieses Jahres wurden
205 autochthone Erkrankungen registriert, es gab weitere 965 Verdachtsfälle. Ein Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste ist
betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten.
Peru
Russland
Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium
88 importierte Erkrankungen bestätigt, 77 davon in diesem Jahr.
Anfang Juni dieses Jahres wurde die erste autochthone Infektion
gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N)
erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 100 gestiegen, es gibt weitere
Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Mitte November dieses Jahres sind 38.327 Infektionen
und 51 Todesfälle registriert worden. Die Gesamtzahl des Vorjahres
(ca. 19.000) wurde damit bereits übertroffen. 16 der 25 Regionen
sind betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus den Regionen
Tumbes (N) und Piura (N). Vorangegangene Regenfälle haben den
Anstieg der Infektionen in dem Gebiet Piura begünstigt. Schutz vor
tagaktiven Überträgermücken beachten.
Philippinen
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf
den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten,
ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen.
Chikungunya: In der Provinz South Cotabato (Insel Mindanao) wurden 2 Infektionen bestätigt. Es gab 12 weitere Verdachtsfälle. Um
einen größeren Ausbruch zu verhindern, haben die Behörden die
Überwachungsmaßnahmen verstärkt. Chikungunya tritt seit Beginn
der 1990er Jahre auf den Philippinen auf. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Dengue: Bis Mitte November wurden landesweit 142.227 Infektionen registriert, 411 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Regionen Calabarzon, Central Luzon, Metro Manila und
Northern Mindanao. Landesweit haben die Fallzahlen im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um ca. 48 % zugenommen. Der Höhepunkt
des Ausbruchs scheint überwunden zu sein. Im August und September haben insgesamt 9 Städte in der Region Cordillera Dengue-Ausbrüche gemeldet. In dieser Region hat sich die Fallzahl im Vergleich
zum Vorjahr um 180 % erhöht. In der Provinz Antique im Westen der
Insel Panay haben sich die Fallzahlen von Januar bis Oktober dieses
Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Schutz
vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
© Centrum für Reisemedizin
Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt
sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der
kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A
empfohlen.
Tollwut: Wildtiertollwut (v. a. bei Marderhunden und Füchsen)
kommt in ganz Russland vor und gefährdet über Haustiere und
streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten
ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Da eine adäquate postexpositionelle
Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist,
sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein.
Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach
Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de).
Sambia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März). In
mehreren Regionen des Landes werden immer wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Samoa, Amerikanisch-
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf
Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppen­
erkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten,
ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Dengue: Seit September geht die Zahl der Neuinfektionen zurück.
Seit Mai wurden 477 Fälle bestätigt, mindestens 147 Menschen
mussten in einer Klinik behandelt werden. Es gab 4 Todesfälle.
Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten.
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Samoa, West
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf
Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten,
ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Dengue: Seit Mitte Juni wurden 837 Infektionen registriert. 7 Erkrankungen verliefen schwer. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken
beachten.
Saudi-Arabien
Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare
vermutet. Landesweit kam es bis zum 1. Dezember zu 1.278 laborbestätigten Infektionen mit 550 Todesfällen. Seitdem wurden keine
Neuinfektionen verzeichnet. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) meldet weltweit 1.640 laborbestätigte
Fälle, 637 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen aus 6 Ländern auf oder in der Nähe der Arabischen Halbinsel;
betroffen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien,
Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Es gab weitere Importe
nach Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Niederlande, Österreich, Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien, Türkei und USA.
Eine MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form einer Pneumonie.
Als häufigste Symptome wurden Fieber, Husten, Respirationsprobleme beobachtet. Laut einer internationalen Studie ist das Virus
weiter verbreitet als bisher angenommen. Ein großer Teil der Infektionen scheint symptomlos zu verlaufen, mehr als 40.000 Menschen
sollen sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt
haben. WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen
Grund, von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten.
Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Pilger benötigen auch außerhalb der Pilgerzeit (Hajj) für ein Umrah-Visum eine Impfung mit
einem tetravalenten Meningokokken-Impfstoff, die vom 10. Tag
nach der Applikation an für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist. Eine
Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen
der offiziellen Bestimmungen www.hajinformation.com) bei VisumAntrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung,
dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten
ist. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern
zu sorgfältiger Hygiene geraten. Verboten ist weiterhin die private
Einfuhr von Nahrungsmitteln jeglicher Art. Unabhängig vom Hajj
müssen weiterhin alle Personen unter 15 Jahren, die aus Ländern
mit Polio-Vorkommen nach Saudi-Arabien einreisen, gegen Polio
geimpft sein. Ein entsprechender Impfnachweis wird in der Regel
bereits beim Visumantrag verlangt. Die Bestimmung gilt auch für die
Wiedereinreise von Personen, die aus den o.g. Ländern nach SaudiArabien zurückkehren. Desgleichen ist der Nachweis einer Gelbfieberimpfung nach den internationalen Gesundheitsbestimmungen
für Einreisen aus endemischen Gebieten erforderlich.
Senegal
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Probleme mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt.
Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause
auf. Hygiene und Impfstatus beachten.
Sierra Leone
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und
Impfschutz weiterhin beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Bis zum 31. Oktober wurden
insgesamt 14.078 Erkrankungen (8.704 davon bestätigt) sowie
© Centrum für Reisemedizin
3.589 bestätigte Todesfälle gemeldet. Ende September wurden
die letzten beiden Patienten geheilt aus der Klinik entlassen. Nach
42 Tagen ohne Neuinfektion hat die WHO das Land am 7. November
für Ebola-frei erklärt. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und
erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim
Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch).
Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut,
Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko
für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die
Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken
fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht
walten zu lassen.
Simbabwe
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt
es landesweit weiterhin zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und
ggf. Impfschutz beachten.
Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt
es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen
sind erkrankt. Seit Anfang des Jahres wurden mehr als 300 Infektionen bestätigt. Besonders betroffen ist weiterhin die Hauptstadt
Harare (N). Schätzungsweise die Hälfte der 12 Millionen Einwohner
hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten geimpft
werden.
Singapur
Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Seit
Anfang des Jahres wurden 10.199 Infektionen registriert, 2 Frauen
sind verstorben. Beim zweiten Todesfall handelt es sich um eine indische Touristin. Ob die Infektion in Singapur oder bereits in ihrem
Heimatland erworben wurde, ist nicht geklärt. Insgesamt haben sich
die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa halbiert. Mit
361 Erkrankungen in KW 50 wurde Mitte Dezember die höchste Zahl
an wöchentlichen Neuinfektionen für dieses Jahr registriert. 2014
sind 18.338 Menschen erkrankt, 5 Menschen sind verstorben. Schutz
vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Bis zur KW 48 wurden
26.296 Infektionen registriert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres
wurden 19.578 Erkrankungen gemeldet. Die in der Regel milde verlaufende Kinderkrankheit ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren
sind Enterovirus 71 und Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt
sowohl über Speichel, Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkaloral (auch indirekt über Gegenstände). Reisende sollten besonders
auf gute Hygiene achten.
Somalia
Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von
Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier
in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps
außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und
ohne Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz
be­achten.
Poliomyelitis: Nachdem seit mehr als einem Jahr keine neuen Infektionen gemeldet wurden, hat die WHO den aktuellen Ausbruch Ende
Oktober für beendet erklärt. Somalia galt bereits von April 2008 bis
April 2013 als poliofrei. Dann war die Infektion erneut bei einem
Mädchen in Mogadischu aufgetreten, 163 weitere Fälle folgten
23
CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015
im selben Jahr. 2014 gab es weitere 5 Erkrankungen, die letzte im
August. Ende Oktober dieses Jahres hat die WHO Somalia von der
Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung
ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die
sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer
Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz
trotzdem weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie
vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf
die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes
wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de).
Sri Lanka
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im August
letzten Jahres waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt
Colombo aufgetreten. Hygiene beachten.
Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere während und
nach der Regenzeit. Seit Oktober steigt die Zahl der Neuinfektionen
an. Bis Mitte Dezember sind 26.914 Menschen erkrankt, mindestens
50 Menschen sind verstorben. Mit mehr als der Hälfte gemeldeten
Fälle ist die Westprovinz mit der Hauptstadt Colombo weiterhin am
stärksten betroffen. Seit April wurden weniger Infektionen registriert
als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im vergangenen Jahr wurden 47.502 Erkrankungen und mindestens 95 Todesfälle gemeldet.
Am stärksten betroffen waren die Distrikte Colombo, Gampaha und
Ratnapura in der Westprovinz. Das Gesundheitsministerium fordert
die Bevölkerung zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung von
Mückenbrutplätzen auf. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Leptospirose: Nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen
im Dezember letzten Jahres haben die Infektionen stark zugenommen. In diesem Jahr sind landesweit 4.031 Menschen erkrankt. Im
Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es ca. 3.200. Die Mehrzahl
der Fälle stammt aus Reisanbaugebieten. Leptospiren gelangen über
den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die
Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder
indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder
Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können
die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung des
Reisenden über den percutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
St. Kitts & Nevis
© iStockphoto.com/hadynyah
Chikungunya: Auf der Insel St. Kitts ist im Februar 2014 ein Mann
an der mückenübertragenen Infektion erkrankt. Ob die Infektion
lokal oder während einer Reise erworben wurde, ist nicht bekannt.
Bis Ende letzten Jahres wurden 28 autochthone Fälle bestätigt, es
gibt 627 Verdachtsfälle. Seitdem wurden keine neuen Infektionen
bekannt. Anfang Juli vergangenen Jahres wurden 2 Erkrankungen auf
der Insel Nevis bestätigt. Auch hier gibt es keine Informationen zum
Infektionsort. Mückenschutz beachten.
©
St. Lucia
Chikungunya: Anfang April 2014 wurde die erste Erkrankung
bestätigt. Ob die Infektion lokal oder während einer Reise erworben
wurde, ist nicht bekannt. Inzwischen wurden 238 autochthone Infektionen bestätigt, weitere 645 Verdachtsfälle wurden registriert. In
diesem Jahr wurden noch keine Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten.
St. Vincent & Grenadinen
Chikungunya: Im April 2014 wurden die ersten 3 Erkrankungen
auf der nördlichen Grenadinen-Insel Bequia bestätigt. Landesweit
wurden im vergangenen Jahr 173 Infektionen registriert, es gab
1.220 Verdachtsfälle. Auch ein deutscher Tourist ist betroffen. In
diesem Jahr wurden bis Mitte Mai nur 5 Verdachtsfälle gemeldet, von
denen 2 bestätigt wurden. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Südafrika
Einreisebestimmungen: Im Juni dieses Jahres wurden die Einreisebestimmungen für Minderjährige erneut verschärft. Personen unter
18 Jahren müssen bei Ein- und Ausreise eine vollständige (englischsprachige) Geburtsurkunde vorweisen. Diese Regelung gilt auch für
Transitreisende, die den Transitbereich des Flughafens verlassen und
zur Weiterreise erneut einchecken müssen. Bei allein reisenden Kindern und Jugendlichen oder, wenn nur ein Elternteil mitreist, gelten
weitere Vorschriften. Eltern sollten sich vor der Reise bei der Botschaft (www.suedafrika.org) oder dem Department of Home Affairs
(www.dha.gov.za) erkundigen.
Sudan
Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera
ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der
Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung
vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten
saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu.
Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die
höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit,
Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber:
Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012
verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte
Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und
2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten.
Dengue: Seit August sind landesweit 130 Menschen an einer
Dengue-­Infektion verstorben, es gab insgesamt 557 Verdachtsfälle.
Der Ausbruch begann in der Region Dafur, dort wurden 512 Fälle
mit 125 Todesfällen verzeichnet. Seit Mitte Oktober hat sich der
Ausbruch auf die benachbarten Regionen West-, Süd- und NordKurdufan ausgeweitet. Mückenschutz beachten.
Tollwut: In der Region Dafur sind nach Hundebissen etwa 250 Kamele
an Tollwut erkrankt. Zwei Mädchen wurden bereits durch Angriffe
eines Tieres getötet. Bereits im September 2013 gab es einen ähn­
17. Forum Reisen und
Gesundheit in Berlin
11. & 12. März 2016
Centrum für Reisemedizin
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lichen Ausbruch, bei dem sich auch Menschen durch den Verzehr von
Fleisch erkrankter Tiere infiziert haben. Eine prophylaktische Impfung
ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen.
quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Hygiene und Impfschutz
beachten.
Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der
öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reise­planung
eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern und
Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu
informieren (www.auswaertiges-amt.de).
Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen
Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt
werden. Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet.
Im Mai dieses Jahres hat die WHO Syrien von der Liste der Länder
gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die
Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger
als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise
gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem
weiterhin beachten.
Südsudan, Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch Cholera kommt vor. Seit Anfang Juni wurden in Juba County
(Bundesstaat Central Equatoria, S) 1.619 bestätigte Infektionen
gemeldet. 45 Menschen sind verstorben. Im Kajo Keji County im selben Bundesstaat wurden seit Ende September 57 Erkrankungen und
ein Todesfall registriert. Aus der Stadt Bor (Bundesstaat Jonglei, W)
und ihrer Umgebung wurden seit Anfang Juli 139 Erkrankungen und
ein Todesfall gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, sind Impfkampagnen auch im angrenzenden Flüchtlingslager
geplant. Hygiene und Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu
bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen
Truppen­teilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die
Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird
dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten, das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis
auf weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In
Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de).
Suriname
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein 45-jähriger Mann ist nach seiner Rückkehr von der Insel
St. Maarten erkrankt. Bis Ende Oktober wurden 1.210 autochthone
Erkrankungen gemeldet, insgesamt 14 wurden importiert. Ein
Mensch ist verstorben. In diesem Jahr wurden noch keine Infektionen
gemeldet. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Anfang November wurden die ersten 2 Verdachtsfälle
regis­triert. Die WHO hat die Erkrankungen als autochthone Infektionen bestätigt. Ende November ist in den Niederlanden eine 60-jährige Touristin nach ihrer Rückkehr von einer 3-wöchigen Urlaubsreise erkrankt. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde
1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe
anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr
wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland
bestätigt. Besonders betroffen ist das Nachbarland Brasilien. Die
Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neu­geborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf
sorgfältigen Mückenschutz achten.
Syrien
Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut
vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den
benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei)
gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten
bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für
eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem
Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepatitis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien
© Centrum für Reisemedizin
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich
gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle
Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise
aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche
Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de).
Tadschikistan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes
Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind
auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen.
Taiwan
Dengue: Bis Mitte Dezember wurden landesweit 42.049 autochthone Infektionen registriert. 197 Menschen sind verstorben, so viele
wie nie zuvor. 337 Fälle wurden importiert. Nach einem Rückgang
der wöchentlichen Neuinfektionen im September sind die Zahlen
zwischen Mitte Oktober und Mitte November wieder leicht angestiegen. Inzwischen geht die Zahl der Neuinfektionen zurück, sie
liegt aber weiterhin auf hohem Niveau. Ein Schwerpunkt liegt wieder
im Süden des Landes, besonders betroffen sind die benachbarten
Städte Tainan und Kaohsiung. Die Hauptübertragungszeit auf der
Insel sind in der Regel die Monate Juli und August. Schutz vor den
überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Tollwut: Ende Oktober wurde eine 79-jährige Frau postexpositionell behandelt, nachdem sie von einem tollwütigen Sonnendachs
gebissen worden war. Es ist der erste Fall im Landkreis Chiayi im
Bergland im Westen des Landes seit dem Wiederauftreten der
Infektion. Im Frühsommer 2012 wurden erstmals seit 1959 wieder
Tollwut-Infektionen­in Taiwan nachgewiesen. Seither wurden regelmäßig infizierte Sonnendachse (Melogale moschata) aus den Bergregionen verschiedener Landkreise gemeldet. Die Behörden haben
die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten aufgerufen, die Haustiere impfen zu lassen. Zusätzlich wurden die Vorräte an humanem
Tollwutimpfstoff aufgestockt. Im September 2013 wurde Taiwan
offiziell von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) in Paris als
tollwutgefährdetes Land gelistet. Das Risiko für Reisende ist gering.
Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden.
Vogelgrippe: Anfang Oktober ist eine 62-jährige Frau nach ihrer
Rückkehr aus der Provinz Zhejiang (Festland) an Influenza A(H7N9)
erkrankt. Im März 2013 wurde in China erstmals ein Fall beim Menschen registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und
Südosten des chinesischen Festlandes betroffen. Die meisten Fälle
traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Von dort
wurden bisher 4 Fälle nach Taiwan importiert. Inzwischen hat sich
die Infektion auch auf weitere chinesische Provinzen ausgeweitet.
Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten
und die Region Xinjiang im Nordwesten Chinas.
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Tansania
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es
kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am
häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März.
Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende.
Cholera: Ausgehend von der Hauptstadt Dar es Salaam sind seit
Mitte August in 21 Regionen 166 Menschen verstorben, es gibt etwa
11.000 Erkrankte. Anfang November waren die Fallzahlen rapide
gestiegen, innerhalb von nur 4 Tagen wurden 20 % der gesamten
Infektionen registriert. Seitdem geht die Zahl der Neuinfektionen
zurück. Seit Anfang Oktober wurden in der Region Mwanza am Südufer des Viktoriasees 19 Todesfälle und 613 Erkrankungen gemeldet. Im Distrikt Musoma (Mara-Region) am Westufer des Sees sind
9 Menschen verstorben. Beide Ausbrüche haben bereits im September begonnen. Erstmals seit 5 Jahren wurden Anfang November in
Arusha ca. 240 Infektionen und ein Todesfall verzeichnet. Der Erreger
wurde vermutlich aus der Region Singida eingeschleppt. Aus der
Region Tanga (W) wurden Anfang November 6 Todesfälle gemeldet. Zur gleichen Zeit wurden 7 Erkrankungen in der Region Kigoma
am Tanganjikasee registriert. In einigen Gebieten im Norden und
Nordwesten wird die Ausbreitung der Erkrankung durch für diese
Jahreszeit ungewöhnlich heftige Niederschläge begünstigt. Seit
Mitte September wurden in der Region Sansibar 572 Infektionen
und 7 Todesfälle verzeichnet, 274 auf der Insel Unguja (ehemals
Sansibar) und 298 auf der Insel Pemba. Bereits im Januar, Februar
und April wurden lokale Ausbrüche registriert. Hygiene beachten,
Impfschutz für Risikoreisende erwägen.
Thailand
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen.
Hygiene beachten.
Dengue: Bis Anfang Dezember sind landesweit ca. 123.000 Menschen erkrankt, es gab 116 Todesfälle. In Bangkok wurden mehr
als 16.630 Fälle verzeichnet, ein Mensch ist verstorben. Die Hauptübertragungszeit sind die Monate Juli und August. Die meisten Fälle
wurden aus den Provinzen Rayong (W), Petchburi (Z), Rachaburi (Z),
Uthaithani (W) und Prachinburi (Z) gemeldet. 2013 wurden die
höchsten Fallzahlen innerhalb von 20 Jahren registriert. Landesweit
wurden ca. 153.000 Fälle verzeichnet, davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten­!
Quallen: Anfang Oktober ist eine junge, deutsche Touristin durch den
Kontakt zu einer Würfelqualle verstorben, eine weitere Frau wurde
leicht verletzt. Es ist der zweite Todesfall in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr ist ein 5-jähriger Franzose an den Folgen des Nessel­giftes
verstorben. Neben ausgeprägten Schmerzen kann es zu kardiopulmonalen Versagen kommen. Nach Kontakt Tentakeln mit Essig oder
Salzwasser abspülen (kein Süßwasser). Bei großflächigen Verletzungen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die hochgiftigen Tiere kommen im indopazifischen Raum vor. Örtliche Warnhinweise beachten.
Togo
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im
gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch
in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt
es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit
entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten
Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6.
Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten.
Trinidad & Tobago
Chikungunya: Zwischen Juli und Dezember 2014 wurden 291
autoch­thone Erkrankungen bestätigt, 3 Infektionen wurden importiert. In diesem Jahr wurden bis KW 20 83 autochthone Infektionen
gemeldet. Landesweit wurden 3.300 Verdachtsfälle gemeldet.
Mückenschutz beachten.
Tschad
Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von
Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten
sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien verunreinigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus dem
benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden 2012
5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern) beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die Region des Tschadsees und
das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt.
Es wird empfohlen, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie
die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Tunesien
Tollwut: Mitte November ist ein 9-jähriger Junge aus dem Dorf Borj
Rass (Gouvernement Mahdia, NO) an Tollwut verstorben. Im August
war er von einem streunenden Hund gebissen worden. Ende Oktober
wurden im Gouvernement Monastir im Nordosten 12 Menschen von
einem tollwütigen Straßenhund gebissen. Das Tier wurde getötet.
In Tunesien sterben durchschnittlich 1–2 Menschen im Jahr an der
Infektion, meistens durch unbehandelte Hundebisse verursacht. In
diesem Jahr wurden bereits 6 Todesfälle registriert, im vergangenen Jahr waren es 3. Nach Bissverletzungen oder verdächtigen Tier­
kontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko
vorbeugend impfen.
Sicherheitshinweis: Auf Sicherheitskräfte in der Innenstadt von
Tunis wurde am 24.11.2015 ein Anschlag verübt. Dabei kam es zu
mehreren Todesopfern. Die tunesische Regierung hat daraufhin den
Ausnahmezustand verhängt. Reisenden wird dringend empfohlen,
Anweisungen der Sicherheitskräfte zu befolgen (www.auswaertigesamt.de).
Türkei
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Turks & Caicos Inseln
Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden 2 Erkrankungen bestätigt.
Bis Anfang Dezember hat sich die Zahl auf 26 erhöht, 7 davon wurden importiert. Es wurden 197 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem
Jahr wurden bisher keine Infektionen registriert. Mückenschutz
beachten.
Tuvalu
Chikungunya: Im Oktober wurde bei 9 von insgesamt 37 Verdachtsfällen eine Infektion mit dem Chikungunya-Virus bestätigt. Mückenschutz beachten.
Uganda
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera
landesweit. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder
ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und
Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) beachten.
Cholera: Im Distrikt Wakiso am Viktoriasee sind Anfang Dezember
7 Menschen verstorben, weitere 20 wurden in einer Klinik behandelt. Ebenfalls Anfang Dezember wurden im Distrikt Mbale (O)
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12 Verdachtsfälle gemeldet. Im Distrikt Hoima (W) sind seit Ende
Oktober 195 Menschen aufgrund einer Cholera-Infektion behandelt worden, es gab 6 Todesfälle. Besonders betroffen sind die
Fischerdörfer am Albertsee. Im Distrikt Busia (SO) wurden seit Ende
Oktober 52 Erkrankungen mit 2 Todesfällen gemeldet. Hygiene
beachten.
Ukraine
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen
sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor.
Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen.
Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im
Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP)
erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich
um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1)
handelt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu
verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert
allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen
und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international
gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und
Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinander­
setzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an
einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de).
Uruguay
Chikungunya: Mitte August 2014 wurden 4 Verdachtsfälle aus der
Dominikanischen Republik importiert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten.
USA
Chikungunya: Zwischen Juli und Ende September 2014 haben die
Gesundheitsbehörden in Florida 11 autochthone Fälle registriert.
Landesweit wurden im vergangenen Jahr 2.333 durch Reisen importierte Erkrankungen gemeldet, in diesem Jahr sind es bisher 629.
In den Jahren 2006 bis 2013 waren es jährlich etwa 28 Infektionen.
Die meisten Infektionen stammen aus der Karibik. Mückenschutz
beachten.
Dengue: Seit Ende Oktober wurden auf der Insel Hawaii (Big Island,
Bundesstaat Hawaii) 149 autochthone Infektionen bestätigt. Darunter sind auch 33 Kinder. Die Erkrankung ist auf der Inselgruppe
nicht endemisch, wird aber immer wieder importiert. Der letzte
Cluster autochthoner Fälle wurde 2011 auf der Insel Oahu registriert.
Mückenschutz beachten.
Tollwut: Anfang Oktober wurde der erste menschliche Tollwutfall
im Bundesstaat Wyoming gemeldet. Eine Frau aus Fremont County
ist vermutlich nach dem Kontakt zu einer infizierten Fledermaus
erkrankt. Nähere Informationen liegen noch nicht vor. In Stephens
County (Bundesstaat Georgia) ist Mitte Oktober ein 2-jähriger Junge
von einer tollwütigen Fledermaus gebissen worden. Es ist das erste
Mal seit etwa 20 Jahren, dass in der Region terrestrische Tollwut
auftaucht. Menschliche Tollwutfälle sind in den USA selten. Jährlich
werden etwa 35.000 Menschen aufgrund von verdächtigen Tierkontakten (überwiegend Kontakt zu Fledermäusen) postexpositionell
behandelt und 7.000-10.000 Fälle von Tollwut bei Tieren (Waschbären, Stinktieren, Fledermäusen, Füchsen) registriert. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle
Versorgung eingeleitet werden.
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West Nile-Fieber: Im Juli wurde aus Nevada County der erste Todesfall in Kalifornien in diesem Jahr gemeldet. Mitte August wurde die
erste Infektion für dieses Jahr in New York City registriert. Landesweit
wurden in diesem Jahr bis Anfang Dezember 1.923 Erkrankungen
und 106 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr sind landesweit
2.205 Menschen erkrankt, es gab 97 Todesfälle. Mückenschutz
beachten.
Venezuela
Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres wurden die ersten importierten Fälle gemeldet, ihre Zahl ist bis Jahresende auf 50 gestiegen.
Im Juli 2014 wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt. Bis Ende Dezember wurden ca. 37.280 Verdachtsfälle gemeldet,
2.486 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben.
Offiziell wurden in diesem Jahr bis Mitte November 15.156 Verdachtsfälle registriert, 338 Infektionen wurden bestätigt. Presseberichten zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen. Allein im
Bundesstaat Zulia (NW) wurden bis Ende 2014 ca. 500.000 Infek­
tionen registriert. Mückenschutz beachten.
Malaria: Bis Mitte Oktober wurden landesweit 105.757 Infektionen
gemeldet. Im Vergleich zu dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre sind
die Fallzahlen um ca. 110 % gestiegen. Die meisten Erkrankungen
wurden in den Endemiegebieten der Bundesstaaten Bolivar und
Amazonas registriert. Mückenschutz sorgfältig beachten. Bei Reisen
in die entsprechenden Gebiete sollte außerdem eine entsprechende
Prophylaxe erwogen werden.
Zika-Virus: Ende November wurden 17 Verdachtsfälle in einer Klinik
in der Hafenstadt Maracaibo (NW) gemeldet. 4 Infektionen wurden
labortechnisch bestätigt. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger
wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer
Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem
Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen sind die Nachbarländer Brasilien
und Kolumbien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken,
vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen
den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz.
Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Vietnam
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene
beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres sind landesweit ca. 60.000 Menschen erkrankt, es gab 42 Todesfälle. Besonders betroffen ist Ho
Chi Minh Stadt im Süden des Landes. Regenfälle haben hier die
Zunahme der Infektionen begünstigt. Bis Anfang November sind
ca. 13.750 Menschen erkrankt, es gab mindestens 5 Todesfälle. Im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Zahlen verdoppelt.
In den angrenzenden Provinzen Binh Duong und Dong Nai wurden
ebenfalls vermehrt Erkrankungen gemeldet. In Binh Duong sind
mehr als 2.800 Menschen erkrankt, es gab mindestens 2 Todesfälle.
In Dong Nai wurden bis Ende Oktober 6.400 Fälle registriert, 6 Menschen sind verstorben. In der Provinz Khanh Hoan (SO) wurden in
diesem Jahr ca. 5.500 Infektionen mit 2 Todesfällen verzeichnet. Das
sind etwa 5-mal mehr als im vergangenen Jahr. Hanoi (N) nehmen
die Fallzahlen seit Juli ebenfalls zu. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten!
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Seit Anfang des Jahres
sind landesweit 48.700 Kinder erkrankt, es gab 6 Todesfälle. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl um ca. 30 % gesunken. Seit
September steigt die Zahl der Neuinfektionen an und hat inzwischen
das Niveau des Vorjahres erreicht. Besonders betroffen ist der Süden
des Landes. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die
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Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes
Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine
spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten.
Jahr wurden ebenfalls mindestens 10 Ausbrüche in verschiedenen
Regionen gemeldet, zuletzt Ende November in der Provinz Quang
Ngai in Zentralvietnam. Menschliche Erkrankungen gab es bisher
nicht.
Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen
an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen
Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen. Im
vergangenen Jahr wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche bei
Hausgeflügel registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden getötet. In
diesem Jahr gab es zahlreiche Ausbrüche, zuletzt Mitte November
im Norden des Landes. Insgesamt sind mehr als 16.000 Tiere verendet oder wurden getötet. Seit Dezember 2014 wurden mindestens
10 Vorfälle dieser Art registriert. Die Impfung von Geflügel ist im
Land weit verbreitet. Medienberichten zufolge verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine Mutation des Virus jetzt an
Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober 2014 wurden 7 Ausbrüche
von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. In diesem
Zentralafrikanische Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben
A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet.
Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt
das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik
(www.auswaertiges-amt.de).
Reisemedizin SPEZIAL
Zika-Virus breitet sich aus
Ende April 2015 wurden im brasilianischen Bundesstaat Bahía erstmals Infektionen durch Zika-Virus bestätigt. Dies waren gleichzeitig die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde
das Virus in insgesamt 17 Bundesstaaten Brasiliens nachgewiesen:
Alagoas, Amazonas, Bahía, Ceará, Espirito Santo, Maranhão, Mato
Grosso, Pará, Paraíba, Paraná, Pernambuco, Piauí, Rio de Janeiro,
Rio Grande do Norte, Roraima, São Paulo und Tocantins. Es wird
vermutet, dass der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft
2014 importiert wurde.
Im Jahr 2009 wurde erstmals eine Infektion von Menschen
durch Zika-Virus außerhalb Afrikas und Asiens bekannt, auf den
Yap‑Inseln Mikronesiens. Im Mai 2013 erkrankte eine Kanadierin
nach einem Aufenthalt in Thailand an Zika.
Ende November wurde ein erster Todesfall durch die Gesundheitsbehörden bestätigt. Ein 35-jähriger Mann mit verschiedenen
Vorerkrankungen war bereits im Juni in Sao Luis im Bundesstaat
Maranhão verstorben. Zwei weitere Verdachtsfälle wurden aus
dem Bundesstaat Alagoas (NO) gemeldet. Die Todesursache
konnte aber noch nicht bestätigt werden.
Der erste Ausbruch außerhalb Afrikas hat dazu geführt, dass das
Zika-Virus als Emerging Pathogen eingestuft wurde. Wie sich nun
zeigt, erfolgte die Klassifikation zu Recht. Aktuell zeigt sich eine
erhebliche Ausbreitung der Infektion v.a. in Lateinamerika. Reisende sollten auf guten Mückenschutz hingewiesen werden. Dies
gilt besonders in der Schwangerschaft.
Besonders im Nordosten des Landes wurden in diesem Jahr vermehrt Kinder mit Mikrozephalie geboren. Bis Anfang Dezember
wurden 1.761 Fälle aus 14 Bundesstaaten gemeldet, im vergangenen Jahr waren es 147. Nachdem bei
einem verstorbenen Neugeborenen und
auch bei 2 Schwangeren, die ebenfalls
ein krankes Kind erwarten, eine Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen wurde, haben die brasilianischen
Gesundheitsbehörden die Virusinfektion
als Ursache der Fehlbildungen bestätigt.
Das Zika-Virus gehört zur Gattung
der Flavi­viren. Das Virus wurde erstmals 1947 in einem Rhesusaffen einer
Forschungsstation im Zika Forest in
Entebbe/Uganda isoliert und erhielt
daher seinen Namen. Das Genom
besteht aus einer 10,8 kB-Einzelstrang-RNA. Über die Biologie und
die Übertragungswege des Zika-Virus
ist immer noch wenig bekannt. Das
natürliche Vorkommen liegt im tropischen Afrika. Das Virus wird durch
Stechmücken der Gattung Aedes über
tragen, v. a. auch durch A. aegypti.
Symptome der Infektion sind Hautausschlag, Fieber, Gelenkschmerzen, Konjunktivitis, Muskel- und Kopfschmerzen sowie
Erbrechen. Der Hautausschlag hält im Mittel sechs Tage an, andere
Symptome nehmen früher ab. In der Regel verläuft die Erkrankung
selbstlimitierend.
Verbreitung von Zika im Dezember 2015
Quelle: CDC Centers for Disease Control and Prevention, http://www.cdc.gov/zika/index.html
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