Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 CRM Infodienst www.crm.de Reisemedizin aktuell Australien Ross River-Krankheit: Starke Zunahme der Infektionen in New South Wales 2 Iran Influenza A(H1N1): Ausbrüche von Schweinegrippe im Südosten 11 Norwegen Mumps: 118 Studenten in Trondheim erkrankt 19 Panama Zika-Virus: Erste autochthone Infektionen bestätigt 20 Suriname Zika-Virus: Niederländische Touristin nach Rückkehr erkrankt 25 Tansania Cholera: Weitere Zunahme landesweit 26 Uganda Cholera: Ausbrüche am Viktoria- und Albertsee 26 Reisemedizin SPEZIAL Zika-Virus breitet sich aus 28 Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe Das CRM Team wünscht Ihnen frohe Weihnachtstage und alles Gute für das Jahr 2016! 27.10.2010 09:21:54 IMPRESSUM CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Erscheinungsweise:14-täglich (in Ergänzung zum CRM Handbuch Reisemedizin) Bezugspreis in der Abonnementgebühr enthalten. Herausgeber: CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Hansaallee 299, 40549 Düsseldorf Redaktion: Redaktionsassistenz: Telefon: 0211/904 29-0 Telefax: 0211/904 29-99 Die Angaben sind nach bestem Wissen und sorgfältigen Recherchen zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung wird vom CRM nicht übernommen. Jeder Nachdruck, die Wiedergabe, Vervielfältigung, Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Verbreitung auch von Teilen des Werkes bedarf der Genehmigung des Herausgebers. ISSN 2192-5097 © CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN DÜSSELDORF 2015 Prof. Dr. med. Tomas Jelinek Birgit Pfeiffer CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 Afghanistan Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen wie Hygiene und Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in denen Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Seit März dieses Jahres wurden 17 Erkrankungen gemeldet. Ende November wurden in der Provinz Helmand (S) 75 Verdachtsfälle gemeldet. Die Unter­ suchungsergebnisse stehen noch aus. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 28 Fälle registriert, 2013 waren es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz, beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impf­ausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein (www.auswaertiges-amt.de). gesunken zu sein. Auch scheint die Zahl der kleineren, nicht staatlich kontrollierten Betriebe zugenommen zu haben. Eine Mutation des Virus wird inzwischen ausgeschlossen. Damit liegt die Anzahl der menschlichen Erkrankungen in Ägypten bei insgesamt 347, darun­ ter sind 123 Todesfälle. Seit ihrem Erstauftritt im Februar 2006 sind der hochpathogenen Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in Ägypten mehr als 34 Millionen Tiere zum Opfer gefallen. Ende April wurde bei einem 7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit Influenza A(H9N2) und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall dieser Variante der Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei Geflügel wurden Anfang vergangenen Jahres in Kairo beobachtet. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügelausscheidungen sollten vermieden werden. Sicherheitshinweis: Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution von 2011 in einer Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat. Es besteht landesweit ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen westliche Ziele und Staatsbürger richten. Im Norden der Sinai-Halbinsel kam es wiederholt zu schweren Anschlägen. Für die ganz überwiegende Mehrheit der deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte im Land ohne Probleme. Reisenden wird empfohlen, Hinweise der Hotels und Reiseveranstalter zu beachten und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Ägypten Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt verfügbar (Stand 15.12.2015): Dengue: Im Oktober wurden in einem Dorf im Distrikt Dayrout (Gouverne­ment Asyut) in Mittelägypten 253 Verdachtsfälle gemeldet. 28 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Die Behörden haben Maßnahmen zur Vektorbekämpfung und -überwachung eingeleitet. Seit 2010 wurden vereinzelte Infektionen in Küstengebieten am Roten Meer verzeichnet, mindestens 2 Touristen waren betroffen. Mückenschutz beachten. Hepatitis A: Havrix 1440, Vaqta Hepatitis B: HBvaxPRO 10µg (10er Packung) Influenza (Impfstoffe Saison 2015/2016): Begripal, Fluenz Tetra, Influsplit Tetra, Influvac, Vaxigrip MMR: M-M-RVaxPRO (10er Packung), Meningokokken C: Menjugate (10er Packung) Polio: IPV Mérieux Tetanus + Diphtherie: Td-Rix (10er Packung) Tetanus + Diphtherie + Pertussis: Boostrix Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Boostrix Polio, Repevax Tetanus + Diphtherie + Polio: Revaxis Typhus: Typherix (Einzeldosis), Typhim Vi (Einzeldosis), Typhoral L Typhus + Hepatits A: Viatim (Einzeldosis), Hepatyrix Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer letzten Jahres autoch­ thone Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend Mitglieder einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu im Gouverne­ment Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte P. vivax nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig Maßnahmen zur Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über ein vermehrtes Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement Luxor (S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht für Reisende kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten. Folgende Impfstoffe werden nicht mehr vertrieben: Masern: Masern-Impfstoff HDC Mérieux Röteln: Röteln-Impfstoff HDC Mérieux Meningokokken: Mencevax, Meningokokken-Impfstoff A+C Vogelgrippe: Aflunov Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang des Jahres an erster Stelle (vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November vergangenen Jahres sind die Infektionen stark gestiegen. In diesem Jahr sind 147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Zuletzt wurde Ende Juni ein Todesfall im Gouvernement Assuan (S) registriert. Es werden verschiedene Ursachen für den Anstieg diskutiert. Die Zirku­lation der Infektion in den Geflügelbeständen könnte zugenommen haben, außerdem scheint die Achtsamkeit in der Bevölkerung © Centrum für Reisemedizin Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche zusammen­gestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen werden. 1 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 Algerien Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nord­ osten des Landes (v. a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de). Angola Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zahlreichen Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten Viertel der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Anguilla Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 54 Erkrankungen bestätigt, 2 davon wurden importiert. Es gab 46 weitere Verdachtsfälle. In den ersten 3 Monaten dieses Jahres wurden 25 Verdachtsfälle gemeldet, 3 autochthone Infektionen wurden bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobach­tet. Mückenschutz beachten. Antigua & Barbuda Chikungunya: Ende April 2014 wurde die erste Erkrankung auf Antigua bestätigt, ob es sich um eine autochthone Infektion handelt wurde nicht bekannt. Bis Mitte August wurden 18 Infektionen bestätigt. Mitte Juli 2014 wurde die erste Erkrankung von Barbuda gemeldet. Landesweit sind 1.426 weitere Verdachtsfälle aufgetreten. Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 16 Verdachtsfälle beobachtet. Mückenschutz beachten. Äquatorialguinea Poliomyelitis: Im vergangenen Jahr wurden 5 Erkrankungen aus den Provinzen Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es sind die ersten Polio-Fälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit den zeitgleichen Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen. Impfschutz beachten. Im Juni dieses Jahres hat die WHO Äquatorialguinea von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Argentinien Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 41 gestiegen. In diesem Jahr wurden 40 Infektionen importiert. Die Touristen haben sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Es gibt einen autochthonen Verdachtsfall in der Provinz Jujuy (NW). Mückenschutz beachten. Dengue: In den ersten 46 Wochen dieses Jahres sind landesweit 3.421 Verdachtsfälle registriert worden. Ein Großteil der Infektionen wurde aus der Provinz Córdoba gemeldet. Mückenschutz beachten. Aserbaidschan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten. © Centrum für Reisemedizin Äthiopien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera beachten. Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko. Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und 2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde der bisher letzte Fall registriert. Im Mai dieses Jahres hat die WHO Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Australien Dengue: In diesem Jahr wurden bisher landesweit 1.571 Infektionen gemeldet. Mit 536 Infektionen ist der Bundesstaat Western Australia am stärksten betroffen. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 1.721 Fälle registriert, 393 davon in Queensland. Mückenschutz beachten. Pertussis: Landesweit wurden in diesem Jahr bis Mitte Dezember 20.287 Fälle gemeldet, das sind etwa 7.800 mehr als 2014. Am stärksten betroffen ist der Bundesstaat New South Wales (SO), dort sind 11.031 Menschen erkrankt, hier haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr (3.133) mehr als verdreifacht. Auch aus Sydney­werden vermehrt Erkrankungen gemeldet. In der Stadt Ballarat im benachbarten Bundesstaat Victoria (SO) sind im vergangenen Jahr 219 Menschen an Keuchhusten erkrankt. 2013 wurden nur 27 und 2012 38 Fälle registriert. Auch in diesem Jahr hat sich der Ausbruch fortgesetzt, bisher wurden 103 Infektionen gemeldet. Innerhalb der letzten 8 Wochen wurden 11 neue Infektionen verzeichnet. Im gesamten Bundesstaat wurden bis Anfang Dezember 4.338 Erkrankungen verzeichnet. Im Bundesstaat South Australia wurden mit 1.091 Infektionen mehr als doppelt so viele gemeldet wie 2014. Impfschutz beachten. Ross River-Krankheit: In diesem Jahr haben die Erkrankungen stark zugenommen. Bis Mitte Dezember wurden 9.381 Infektionen gemeldet. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 1997. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 5.342 Erkrankungen registriert. Starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Ein Schwerpunkt der Übertragung ist der Bundesstaat Queensland, hier wurden bis Mitte Dezember 6.050 Erkrankungen gemeldet. Auch im Bundesstaat New South Wales (SO) haben sich die Fallzahlen (1.659) im Vergleich zum Vorjahr (682) mehr als verdoppelt. Wie erst im September bekannt wurde, haben sich bereits im April und Mai 2 niederländische Touristen während der Reise infiziert. Das Ross River-Virus wird durch Stechmücken übertragen und kommt in Australien regelmäßig vor. Als Virusreservoir werden Kleinsäuger vermutet. Klinisch zeigen sich nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen plötzlich einsetzende Gelenk- und Muskelschmerzen sowie leichte Temperaturerhöhung, Abgeschlagenheit, Hautausschläge und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome können jedoch auch Monate bis Jahre andauern. Expositionsprophylaxe gegen tagaktive Stechmücken durchführen. Bahamas Chikungunya: Ende Juni 2014 wurde der erste importierte Fall regis­triert. Ein Tourist hatte sich beim Besuch der Dominikanischen Republik­infiziert. Bis Ende letzten Jahres wurden 92 autochthone und 5 importierte Fälle registriert. In diesem Jahr wurden bis Ende 2 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 April 10 Erkrankungen gemeldet, eine Infektion wurde importiert. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. wurden bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Bereits Mitte Juli 2014 wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt, inzwischen ist die Zahl auf 15 gestiegen. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Der tropische Hurrikan Joaquin hat am 03.10.2015 die südlichen Inseln San Salvador, Acklins und Long Island zentral getroffen und schwere Verwüstungen angerichtet. Die Wiederaufbauarbeiten dauern noch an (www.auswaertiges-amt.de). Tollwut: Die Gesundheitsbehörden der Provinz Cercado (Departamento Cochabamba, Z) warnen vor einer Zunahme der Infektion. 2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bereits 40 tollwütige Tiere, überwiegend Hunde und Katzen, registriert. In weiteren Provinzen der Region gab es insgesamt 41 Fälle. Die Behörden raten Haustiere zu impfen und nach verdächtigen Kontakten einen Arzt aufzusuchen. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. Bangladesh Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr sind die Dengue-Fallzahlen so hoch wie seit 9 Jahren nicht mehr. Besonders betroffen ist die Hauptstadt Dhaka. Bisher wurden landesweit 2.656 Fälle gemeldet, es gab 4 Todesfälle. Seit Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Im gesamten vergangenen Jahr waren nur 375 Menschen erkrankt. Mückenschutz beachten. Barbados Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. Im vergangenen Jahr wurden 122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon. Es gab 1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen dieses Jahres wurden 290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher 15 bestätigt wurden. 2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten. Belgien Sicherheitshinweis: Nach den terroristischen Anschlägen in Paris am 13.11.2015 werden die Sicherheitsmaßnahmen in Belgien fortlaufend angepasst. Es ist weiterhin mit verstärkter Polizeipräsenz und mit Sicherheitskontrollen an Bahnhöfen und Flughäfen sowie an den Außengrenzen, insbesondere zu Frankreich, zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Belize Chikungunya: Anfang November 2014 wurden 3 autochthone Infektionen gemeldet. Erstmals in diesem Jahr wurden Ende August 4 Infektionen in der Provinz Corozal District bestätigt, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Benin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Nach einer Pause von vier Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es 21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz für Polio und ggf. Cholera beachten. Bermuda Chikungunya: Ende August 2014 wurde der erste importierte Verdachtsfall gemeldet. Bis Mitte April dieses Jahres ist die Zahl auf 11 gestiegen. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Keine der Erkrankungen soll lokal erworben sein. Mückenschutz beachten. Bolivien Chikungunya: Im Februar dieses Jahres wurden die ersten 13 autoch­ thonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl offiziell auf 1.123 gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Die meisten Infektionen stammen aus dem Departement Santa Cruz (O). Hier wurden bis Anfang Juni etwa 4.000 Verdachtsfälle registriert, 1.160 Infektionen © Centrum für Reisemedizin Botswana Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in Botswana­endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf Übertragungswege und adäquate Hygiene. Brasilien Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte vergangenen Jahres die ersten Infektionen gemeldet. 2014 wurden 2.196 autochthone und 93 importierte Fälle gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres wurden 17.765 Verdachtsfälle gemeldet, 429 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die meisten lokal erworbenen Infektionen stammen aus den Bundesstaaten Bahia (O) und Amapa (N). Im Juli wurden die ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet. Mückenschutz beachten. Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue. In diesem Jahr wurden bis Mitte November 1.566.510 Erkrankungen registriert, mindestens 762 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Minas Gerais, Goias und Sao Paulo. Im Bundesstaat Rio de Janeiro (SO) sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 580 % gestiegen. Bis Ende August wurden mehr als 53.000 Verdachts- und 13 Todesfälle registriert. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 591.080 Verdachtsfälle gemeldet, 214.760 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 410 Menschen sind verstorben. 2013 sind landesweit 1,4 Millionen Menschen erkrankt, 573 Todesfälle wurden gemeldet. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende April wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es sind gleichzeitig die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde das Virus in insgesamt 17 Bundesstaaten nachgewiesen: Alagoas (NO), Amazonas (N), Bahia (O), Ceará (NO), Espirito Santo (SO), Maranhão­ (NO), Mato Grosso (W), Pará (N), Paraíba (NO), Paraná (S), Pernambuco (NO), Piauí (NO), Rio de Janeiro (SO), Rio Grande do Norte (NO), Roraima (N), São Paulo (SO) und Tocantins (Z). Ende November haben die Gesundheitsbehörden den ersten Todesfall bestätigt. Ein 35-jährige Mann mit verschiedenen Vorerkrankungen war bereits im Juni in Sao Luis im Bundesstaat Maranhão (NO) verstorben. Zwei weitere Verdachtsfälle wurden aus dem Bundesstaat Alagoas (NO) gemeldet. Die Todesursache konnte aber noch nicht bestätigt werden. Es wird vermutet, dass der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde. Besonders im Nordosten des Landes wurden in diesem Jahr vermehrt Kinder mit Mikrozephalie geboren. Bis Anfang Dezember wurden 1.761 Fälle aus 14 Bundesstaaten gemeldet. Im vergangenen Jahr waren es 147. Nachdem bei einem verstorbenen Neugeborenen und auch bei 2 Schwangeren, die ebenfalls ein krankes Kind erwarten, eine Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen wurde, haben die brasilianischen Gesundheitsbehörden die Virusinfektion als Ursache 3 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 Ihr Wegbegleiter für berufliches Reisen und Gesundheit Gesund auf Geschäftsreisen Reisemedizinische und arbeitsrechtliche Grundlagen. Ein Handbuch für Mediziner, Unternehemen und beruflich Reisende. Jelinek (Hrsg.) 2014. 320 S., geb. ISBN 978-3-941386-11-2 Preis: 59,90 € (zzgl. 4,90 € Versandkostenpauschale) Kompakt und praxisnah • Fürsorgepflichten des Arbeitgebers bei Auslandsreisen • Arbeitsrechtliche Grundlagen und arbeitsmedizinische Vorsorge • Versicherungsschutz und Notfallvorsorge • Gesundheitliche Risiken und Vorbeugung • Ausgewählte Länderinformationen • Service und Formulare ch für u b d n a Ein H hmen e n r e t n er, U Medizin uflich Reisende und ber Jetzt bestellen! Telefonbestellung: 0211/90429-55 Faxbestellung: 0211/90429-69 © Centrum für Reisemedizin Kundenservice www.crm.de/ @crm.de medien 4 CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Hansaallee 299 • 40549 Düsseldorf CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 der Fehlbildungen bestätigt. Die Behörden untersuchen auch einen möglichen Zusammenhang von Zika-Infektionen und der Zunahme des Guillain-Barré-Syndroms­. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Burkina Faso Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012 nicht mehr auf. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Burundi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land 10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten. Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und Hygiene beachten. Sicherheitshinweis: Die Lage in Bujumbura wie auch im ganzen Land ist unübersichtlich und sehr angespannt. Es kommt fast täglich zu gewalttätigen Auseinandersetzungen der Sicherheitskräfte untereinander, aber auch gegen die Zivilbevölkerung, bei denen Schusswaffen und Handgranaten eingesetzt werden. In den letzten Wochen hat vor allem in Bujumbura, aber auch in anderen Landesteilen, die Zahl gezielter Attentate auf Personen aller politischen Lager deutlich zugenommen. Eine weitere Eskalation der Gewalt ist insbesondere seit der Vereidigung des Präsidenten Nkurunziza zu seiner dritten Amtsperiode am 20. August 2015 nicht auszuschließen. Bei Reiseabsichten wird dringend der vorherige Kontakt zur Deutschen Botschaft Bujumbura empfohlen (www.auswaertiges-amt.de). Cayman Inseln Chikungunya: Zwischen Mitte Juli und Ende Dezember 2014 haben die Behörden 50 Erkrankungen bestätigt, 47 gelten als autochthon. Es gab 162 weitere Verdachtsfälle. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 67 Verdachtsfälle registriert, eine autochthone Infektion wurde bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. Chile Chikungunya: Zwischen Juni und Ende Dezember 2014 wurden 20 importierte Erkrankungen gemeldet. Ende November wurde eine Infektion auf der Osterinsel bestätigt, der Patient hatte sich zuvor auf Tahiti (Französisch Polynesien) aufgehalten. In diesem Jahr wurden 6 importierte Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten. China Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus. Dengue: Anfang November wurden in Hongkong 2 autochthone Infektionen bestätigt. In diesem Jahr wurden 96 importierte Fälle registriert. Im vergangenen Jahr wurden 3 lokale Erkrankungen verzeichnet, 2013 gab es ausschließlich importierte Erkrankungen. Landesweit wurden bis Anfang Dezember ca. 4.800 Erkrankungen verzeichnet. Mückenschutz beachten. Smog: In Peking (O) war die Luftverschmutzung Anfang Dezember so hoch, dass für 4 Tage Smog-Alarm höchster Stufe ausgerufen wurde. In vielen Fabriken wurde die Produktion gedrosselt oder ganz gestoppt. Schulen und Kindergärten blieben geschlossen und Bauarbeiten im Freien wurden unterbrochen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen sich nicht im Freien aufzuhalten. Nach einem Wetterum© Centrum für Reisemedizin schwung hat sich die Situation inzwischen wieder entspannt. Neben der Hauptstadt waren auch die Nachbarstadt Tianjin und die Provinzen Hebei, Shandong, Henan, Shanxi und Shaanxi vom Smog betroffen. Gefährdet sind besonders Kleinkinder, ältere Menschen und solche mit chronischen Atemwegserkrankungen. Ihnen wird empfohlen, bei Spitzenbelastungen in geschlossenen Räumen zu bleiben, körperliche Anstrengungen zu vermeiden, evtl. Atem­masken zu tragen. Reisende sollten die lokale Medienbericht­erstattung aufmerksam verfolgen. Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen, insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan. Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstoff­ fälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren geführt. Bisher wurden in China in diesem Jahr bereits 20 menschliche Erkrankungen gemeldet, 2014 waren es insgesamt 18. Bei der Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt zu Geflügel nachgewiesen werden. Im März 2013 wurde erstmals ein Fall von Influenza A(H7N9) beim Menschen registriert. Seitdem kam es offiziell zu etwa 700 Erkrankungen mit insgesamt mindestens 271 Todesfällen. Seit Anfang Oktober wurden 10 Infektionen registriert, es sind die ersten Infektionen seit etwa 3 Monaten. Die Infektion tritt saisonal in Wellen auf, die meisten Infektionen werden im Herbst und Winter registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Süd­osten betroffen, auch die Infektionen in Hongkong und Taiwan wurden in diesen Regionen erworben. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten des Landes. Dieser Subtyp wurde zuvor noch nicht beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach aktuellem Kenntnisstand höher als bei anderen bekannten Vogelgrippeviren. Sicherheitshinweis: Nach den Explosionen vom 12. August 2015 in einem Gefahrgutlager im Hafen von Tianjin wird in der näheren Umgebung des Unglücksortes weiterhin zu erhöhter Aufmerksamkeit und zu allgemeiner Vorsicht geraten. Das starke Erdbeben im Kathmandu-Tal vom 25. April 2015 hat auch im südlichen Tibet erhebliche Zerstörungen verursacht. Die Aufräumarbeiten im süd­ lichen Tibet dauern an. Insbesondere in den Grenzgebieten zu Nepal (Nyalam und Gyirong) ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Cook-Inseln Chikungunya: Seit November 2014 wurden 782 Infektionen bestätigt, 4 davon wurden importiert. Allein in der zweiten Juliwoche wurden 11 Infektionen gemeldet. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen stark gesunken. Die meisten Fälle wurden auf der Insel Rarotonga beobachtet. Die Behörden haben Maßnahmen zur Aufklärung der Bevölkerung und zur Bekämpfung der Vektoren gestartet. Mückenschutz beachten. Costa Rica Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus Costa Rica in Frankreich erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden 198 autoch­thone und 40 importierte Erkrankungen registriert. In diesem Jahr wurden bis Mitte November 3.020 autochthone Infektionen gemeldet. Alle 7 Provinzen sind betroffen. Am stärksten 5 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 betroffen ist der Zentral-Kanton der Provinz Limon, die Städte Santa Cruz und Liberia (Provinz Guanacaste) und die benachbarte Provinz Puntarenas. Mückenschutz beachten. Dengue: Das Gesundheitsministerium hat Ende April eine Aktion zur Verringerung der Mückenpopulation durchgeführt. Zwei Tage lang wurde Müll, besonders Altreifen, eingesammelt und einer professionellen Entsorgung zugeführt. Bis Mitte November dieses Jahres wurden 12.496 Verdachtsfälle gemeldet. 6 Erkrankungen verliefen schwer. Im vergangenen Jahr wurden 10.460 Verdachtsfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die Küsten-Provinzen Guana­caste (NW), Limon (O) und Puntarenas (W). 2013 wurde mit ca. 49.900 Erkrankungen die schwerste Dengue-Epidemie seit 10 Jahren registriert. 3 verschiedene Serotypen kursieren im Land, was die Zahl der Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Côte d’Ivoire Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Deutschland Brucellose: In Berlin wurde bei einem syrischen Flüchtling, der seit August in Deutschland lebt, eine Infektion mit Brucella melitensis nachgewiesen. Im Oktober wurde in Neumarkt (Oberpfalz) bei einer 17-jährigen Syrerin ebenfalls eine Infektion bestätigt. Die Ansteckung­erfolgte vermutlich noch im Heimatland. Die Erkrankung ist weltweit verbreitet, tritt aber besonders häufig in den Mittelmeerländern, Lateinamerika, Asien und Afrika auf. Die Erreger werden durch unpasteurisierte Milch oder durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren auf den Menschen übertragen. Masern: Der Ausbruch in Berlin, der im Oktober letzten Jahres begann, wurde offiziell für beendet erklärt. Insgesamt wurden 1.359 Erkrankungen registriert, 1.238 davon in diesem Jahr. Der letzte Patient wurde am 20. August gemeldet. Im Februar ist ein 18 Monate alter Junge verstorben. Unabhängig davon wurden zwischen KW 39 und KW 46 5 weitere Masernfälle gemeldet. Im benachbarten Brandenburg gab es in diesem Jahr 102 Infektionen. Auch in Bayern sind die Fallzahlen gestiegen, in den ersten 47 Wochen wurden 166 Erkrankungen registriert. In Sachsen sind in diesem Jahr bis zur 38. Meldewoche 271 Personen erkrankt, seitdem wurden keine weiteren Infektionen gemeldet. In Baden-Württemberg sind bis zur 48. KW 132 Menschen erkrankt, seitdem wurden keine weiteren Fälle registriert. Aus Thüringen wurden bis Anfang Oktober 169 Fälle gemeldet. In Hamburg wurden bis Anfang September 86 Erkrankungen gemeldet, im gesamten vergangenen Jahr waren es nur 14. Der Senat hat eine Impfkampagne gestartet. In diesem Jahr wurden dem RKI bis KW 47 bundesweit 2.465 Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr sind landesweit 515 Erkrankungen registriert worden, 2013 waren es 1.769. Der Impfstatus sollte bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen überprüft und ggf. ergänzt werden. Die STIKO empfiehlt zwei Impfungen mit dem MMR-Impfstoff im 11.-14. Lebensmonat sowie vor Ende des 2. Lebensjahres. Für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist, wird eine einmalige MMR-Impfung empfohlen. Dominica Chikungunya: Ein Jahr nachdem die erste Infektion von der Insel St. Martin importiert worden war, hat das Gesundheitsministerium Ende Januar dieses Jahres die Insel für chikungunyafrei erklärt. Innerhalb von 42 Tagen seien keine neuen Erkrankungen mehr aufgetreten. Im vergangenen Jahr wurden 3.590 Verdachtsfälle und 173≈bestätigte autochthone Infektionen gemeldet. Auch zwei deutsche Touristen sind erkrankt. In diesem Jahr wurden bisher nur 8 Verdachtsfälle registriert. Mückenschutz weiterhin beachten. © Centrum für Reisemedizin Dominikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im Zuge der aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat sich die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet. Kumulativ wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis Anfang September 33.180 Erkrankungen und mindestens 491 Todesfälle registriert, davon 21.000 im Jahr 2011. Im vergangenen Jahr gab es nur 597 Verdachtsfälle, 10 Menschen sind verstorben. Seit November wird ein Anstieg der Fallzahlen beobachtet. Dieses Jahr wurden 501 Verdachtsfälle gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. 13 Menschen sind verstorben. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen achten, evtl. Impfung erwägen. Chikungunya: Im Februar 2014 wurden die ersten Fälle aus der Provinz San Cristobal (S) berichtet. Bis Ende des Jahres wurden landesweit offiziell 539.099 Verdachtsfälle gemeldet, 84 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende Juni 2014 war die Zahl der wöchentlichen Verdachtsfälle auf über 40.000 gestiegen, seitdem gehen die Fallzahlen deutlich zurück. Bis Anfang Juli dieses Jahres wurden nur 67 Verdachtsfälle registriert. Die Krankheit wurde bisher in 19 der 32 Provinzen beobachtet. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte November wurden 14.658 Infektionen und 97 Todesfälle registriert. Damit ist die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Vorjahr um 78 % gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 6.059 Verdachtsfälle gemeldet, 65 Menschen sind verstorben. Bei 96 Patienten verlief die Erkrankung schwer. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Santiago und Maria Trinidad Sanchez im Norden des Landes. 2013 wurden landesweit 16.503 Verdachtsfälle und mindestens 111 Todesfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Dschibouti Sicherheitshinweis: Bis auf Weiteres wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis eindringlich abgeraten. Für Staatsangehörige westlicher Staaten besteht ein erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Vergnügungslokale und Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen vollständig gemieden werden. Es wird empfohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen und den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten (www.auswaertiges-amt.de). Ecuador Chikungunya: Die erste autochthone Infektion wurde Mitte Dezember 2014 aus der Stadt Montecristi (Provinz Manabi, W) bestätigt, bis Anfang Dezember dieses Jahres ist die Zahl landesweit auf ca. 33.630 gestiegen. 2 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Esmeraldas (N), Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. Seit Ende September 2014 wurden 102 importierte Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende November dieses Jahres wurden ca. 42.260 Fälle bestätigt. 8 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Manabi und Guayas im Westen des Landes registriert. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 15.446 Infektionen gemeldet, 11 Menschen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten! Sicherheitshinweis: Für den Vulkan Cotopaxi gilt seit dem 14.08.2015 die Warnstufe „Gelb“, d. h. mit einem Ausbruch muss gerechnet werden. Die Bevölkerung ist aufgerufen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Da sich die Aktivität des Vulkans zuletzt aber etwas beruhigt hat, wurde der Nationalpark Cotopaxi am 11.12.2015 unter Auflagen teilweise wieder geöffnet. Reisenden wird empfohlen, sich vor einem Betreten dieser Gebiete eingehend 6 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 über die aktuelle Lage und die Sicherheitsvorkehrungen zu informieren. Die Vorwarnzeit beträgt für diese Gebiete bei einem starken Ausbruch nur 40 bis 60 Minuten (www.auswaertiges-amt.de). El Salvador Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Ende Mai des vergangenen Jahres wurden die ersten­ Erkrankungen gemeldet, bis Ende letzten Jahres ist die Zahl auf 135.226 gestiegen. 157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis Ende August dieses Jahres wurden 39.704 Verdachtsfälle registriert. Insgesamt sind 10 Menschen verstorben. Seit Mitte Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen langsam zurück. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte November dieses Jahres wurden ca. 46.000 Verdachtsfälle gemeldet, 9.490 Infektionen wurden bestätigt. 5 Menschen sind verstorben. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Im November wurden 10 Verdachtsfälle gemeldet, 3 Erkrankungen konnten bestätigt werden. Die Infektionen sind vermutlich autochthon. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. stark gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. In diesem Jahr wurden bisher 1.759 Erkrankungen bestätigt, es gibt 6.960 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Beginn des Jahres sind etwa 1.300 Verdachtsfälle gemeldet worden. 322 Infektionen wurden bestätigt. Im vergangenen Jahr waren es über 1.200, etwa 781 wurden labortechnisch bestätigt. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Französisch Polynesien Chikungunya: Die Erkrankung wurde Anfang Oktober 2014 erstmals bestätigt, danach waren die Fallzahlen rapide angestiegen. Inzwischen werden nur wenige Neuinfektionen registriert und die Behörden haben den Ausbruch offiziell für beendet erklärt. Landesweit waren von der Erkrankung etwa zwei Drittel der knapp 27.000 Einwohner betroffen, 16 Menschen sind verstorben. 756 Erkrankungen konnten labortechnisch bestätigt werden. Die meisten Infektionen werden von der Insel Tahiti gemeldet. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende November haben die Gesundheitsbehörden von einem gehäuften Auftreten von Fehlbildungen des ZNS bei Föten und Neugeborenen in den Jahren 2014 und 2015 berichtet. Die Schwangerschaften fielen alle in die Zeit eines Ausbruchs des ZikaVirus zwischen September 2013 und März 2014. Keine der Mütter war erkrankt. 4 Frauen wurden positiv auf Antikörper gegen Flaviviren getestet. Weitere Untersuchungen sollen folgen. Ähnlich wie in Brasilien vermuten die Gesundheitsbehörden einen möglichen Zusammenhang von Zika-Virus-Infektionen im ersten oder zweiten Trimenon und den Fehlbildungen der Babys. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Ghana Fidschi Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. In diesem Jahr wurden bisher 227 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen ist die Northern Division. Hepatitis A ist ebenfalls verbreitet. Es ist Vorsicht bei touristischen Aufenthalten geboten: Hygiene beachten, Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A ggf. empfohlen. Frankreich Vogelgrippe: Im Département Dordogne im Südwesten des Landes sind Ende November auf einem privaten Geflügelhof 22 von 32 Hühnern verendet. Es ist der erste Ausbruch von Influenza A(H5N1) seit etwa 8 Jahren in Frankreich. In 4 weiteren Départements der Region wurden erstmals in Frankreich auch Fälle von Influenza A(H5N2) und Influenza A(H5N9) verzeichnet. Insgesamt wurden seit Ende November 15 Ausbrüche verzeichnet. Keiner der Virusstämme stellt ein Infektionsrisiko für den Menschen dar. Sicherheitshinweis: Am Freitag, dem 13. November 2015 wurden in Paris mehrere schwere Terroranschläge verübt. Die französische Regierung hat den Ausnahmezustand erklärt und in diesem Rahmen Kontrollen an den Landesgrenzen auch zu Deutschland eingeführt. Es kann daher im Reiseverkehr vorübergehend zu Einschränkungen kommen. Reisende werden dringend gebeten, den Anweisungen der französischen Sicherheitsbehörden Folge zu leisten, sich in Frankreich umsichtig zu bewegen, ein gültiges Ausweisdokument (Personalausweis, Reisepass) mit sich zu führen und sich über Medien und Reise- und Sicherheitshinweise zur Lageentwicklung informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de). Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Cholera: Der Ausbruch, der im Juli letzten Jahres begann und bei dem bis Ende Dezember 28.975 Menschen erkrankt und 253 verstorben sind, hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Bis Mitte Oktober wurden 687 Erkrankungen registriert, es gab 10 Todesfälle. Nachdem 3 Wochen in Folge keine neuen Infektionen registriert wurden, haben die Behörden den Ausbruch für beendet erklärt. Besonders betroffen war die Region Greater Accra inklusive der Hauptstadt. Hier wurden seit mehr als 3 Monaten keine Neuinfektionen gemeldet. Es ist der größte Ausbruch in Ghana seit 1982. Hygiene beachten, für Risikoreisende ist die Impfung zu empfehlen. Vogelgrippe: Erstmals seit 2007 wurde im Juni ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) registriert. Bis Ende August wurden 23 Ausbrüche registriert. Nach einer mehrwöchigen Pause wurden seit Anfang Oktober erneut Infektionen auf mindestens 3 Farmen im Westen des Landes gemeldet. Ende November wurden 2 kleinere Ausbrüche in der Region Greater Accra verzeichnet. Insgesamt sind mehrere Zehntausend Hühner und Enten betroffen. Menschliche Infektionen wurden bisher nicht gemeldet. Grenada Französisch Guayana Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000 weitere Verdachtsfälle. Im Februar dieses Jahres sind die Fallzahlen © Centrum für Reisemedizin Chikungunya: Auf der Insel Carriacou wurden im Juni letzten Jahres 5 autochthone Erkrankungen bestätigt. Von der Hauptinsel Grenada wurden bis Mitte Oktober 12 Fälle bekannt. Landesweit wurden bis Ende November 2014 26 Infektionen bestätigt, es gab 7 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 3.079 Verdachtsfälle. Seit Mitte September 2014 geht die Zahl der Neu­infektionen zurück. In diesem Jahr wurden bisher keine Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr wurden bis Mitte November etwa 15.770 Erkrankungen registriert. Mindestens 35 Erkrankungen verliefen schwer, 9 Menschen sind verstorben. Mückenschutz auch tagsüber beachten. Guadeloupe Zika-Virus: Im November haben die Behörden den ersten Fall bestätigt. Ein Mann aus der Provinz Zecapa im Westen des Landes ist erkrankt. Bis Mitte Dezember ist die Zahl landesweit auf 29 gestiegen, 22 Infektionen wurden in der Provinz Zecapa (O) registriert, 7 in der Provinz Escuintla (S). Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurde erstmals ein autochthoner Fall auf der Insel bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 stieg die Zahl der Erkrankungen auf insgesamt 81.200, 430 Infektionen konnten bestätigt werden. Mindestens 3 Fälle wurden aus St. Martin importiert. 75 Menschen sind verstorben. Auch ein deutscher Tourist ist erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres wurden 150 Verdachtsfälle registriert. Bis Mitte November wurden nur 7 weitere Infektionen gemeldet. Die Behörden haben die Epidemie Ende letzten Jahres für beendet erklärt. Eine Übertragung ist dennoch weiterhin möglich. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Guatemala Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 198 Fälle bestätigt, es gab 27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Anfang Dezember ca. 27.600 Verdachtsfälle registriert. Ein Mensch ist verstorben. Am stärksten betroffen ist das Departement Santa Rosa im Südosten. Guatemala ist nach El Salvador das zweite zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem Übergreifen auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen wurde. Mückenschutz beachten. Guinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten Jahres. Hygiene beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Seit Februar 2014 gibt es ausgehend von den Waldgebieten im Südosten des Landes (Wald­guinea) einen Ebola-Ausbruch. Die ersten Erkrankungen sind bereits im Dezember 2013 aufgetreten. Bis zum 29. November wurden 3.804 Erkrankungsfälle (3.351 davon bestätigt) und 2.536 (2.083) Todesfälle gemeldet. Am 17. November wurde der letzte Patient CRM Online Teaching – Orts- und zeitunabhängiges Lernen Internetbasierte Live-Vorträge informieren Sie regelmäßig zu aktuellen Themen der Reisemedizin! • Update Weltseuchenlage Aktuelle epidemiologische Schwerpunkte und andere Gesundheitsgefahren auf Reisen - jeden 1. Mittwoch im Monat - jeweils 15:00 – 16:00 Uhr • Spezielle Themen der Reisemedizin - jeden 3. Mittwoch im Monat - jeweils 15:00 – 16:00 Uhr www.crm.de/fortbildung eder ET Mitgli travel.N M glieder R it C r M Fü ET N l. e v a n M tr an beide sowie CR ilnahme e T ! ie s d lo t n is oste reihen k s g a tr r o V © Centrum für Reisemedizin 8 © Fotolia/Yuri Arcurs Wechselnde reisemedizinische Themen zur Aktualisierung und Vertiefung beratungsrelevanter Inhalte CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 für geheilt erklärt. Das neugeborene Mädchen hatte sich bei seiner inzwischen verstorbenen Mutter infiziert. Auch alle Kontaktpersonen konnten die Quarantäne inzwischen verlassen. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen), Kontakt mit Infizierten oder erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durch­ gebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Das Auswärtige Amt rät wegen der – trotz hoffnungsvoller Anzeichen – nach wie vor nicht gebannten Ebola-Epidemie weiterhin von Reisen nach Guinea ab. Ausgenommen davon ist dringend benötigtes medizinisches und humanitäres Personal im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ebola-Epidemie. Polio: Die letzten Fälle durch Poliowildviren (WPV) wurden 2011 gemeldet. Ende Juli dieses Jahres ist ein Kleinkind aus Guinea im Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Guinea-Bissau Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit nicht gemeldet. Hygiene beachten. Guyana Chikungunya: Nachdem zuvor nur importierte Fälle registriert wurden (3 aus Martinique und einer aus St. Martin), sind Ende Mai 2014 die beiden ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt worden. Im vergangenen Jahr wurden 76 Infektionen bestätigt. Bis Mitte Januar dieses Jahres wurden 5.310 Verdachtsfälle gemeldet, 29 Erkrankungen konnten bestätigt werden. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Aufgrund des derzeitigen Wahlkampfes kommt es landesweit fast täglich zu angemeldeten aber auch zu spontanen Demonstrationen, die teilweise gewalttätig verlaufen. Bis zum Ende der Wahlen und der Bildung einer neuen Regierung, voraussichtlich im Frühjahr 2016, wird Reisenden dringend empfohlen, sich von Demonstra­tionen und Menschenansammlungen fernzuhalten. An den Wahlterminen 25. Oktober 2015 und 27. Dezember 2015 wird zu besonderer Vorsicht geraten (www.auswaertiges-amt.de). Honduras Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen bestätigt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankungen auf 5.338 gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. In diesem Jahr wurden etwa 77.860 Infektionen registriert. 3 Menschen sind verstorben, darunter ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat. 15 der 18 Departements sind betroffen, die meisten Erkrankungen werden aus Cortés (N), Choluteca (S) und Valle (S) gemeldet. In den letzten 3 Monaten ist die Zahl der Neuinfektionen rückläufig. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte November dieses Jahres wurden mehr als 41.730 Verdachtsfälle registriert. 4 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Francisco Morazan und Olancho. Im vergangenen Jahr wurden 43.456 Fälle gemeldet, 5 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen ist der Süden des Landes. 2013 wurden landesweit mehr als 39.090 Erkrankungen registriert, davon über 4.400 Fälle mit schwerem Verlauf und mindestens 29 Todesfälle. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Indien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit Cholera ist regional zu rechnen. Anfang Oktober wurde bekannt, dass eine belgische Touristin nach einem 1-wöchigen Aufenthalt erkrankt war. Die oral übertragenen Formen der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Auch Typhus und Paratyphus kommen im ganzen Land vor. Etwa 70 Typhus-Fälle wurden Anfang August im Distrikt Krishna (Bundesstaat Andhra Pradesh, O) registriert. Milzbrand tritt sowohl in der cutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: In diesem Jahr wurden bis Ende November landesweit ca. 25.000 Infektionen registriert. Mit 19.475 Fällen ist der BundesDarminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. staat Karnataka am stärksten betroffen. 2009 wurden ca. 73.300 Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik­ Erkrankungen gemeldet, seitdem gingen die jährlichen Fallzahlen gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für kontinuierlich zurück. Im vergangenen Jahr wurden landesweit gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das 15.898 Fälle gemeldet. In diesem Jahr sind die Fallzahlen bis Septemgesamte Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind in ber bereits auf das Niveau von 2011 gestiegen. Schutz vor tagaktiven dieser Zeit bis Ende November dieses Jahres etwa 749.700 Personen Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. erkrankt, ca. 9.100 Menschen sind an der Infektion gestorben. Von Dengue: Landesweit wurden in diesem Jahr bis Ende November Jahresbeginn bis Ende November wurden ca. 31.400 Infektionen 90.040 Fälle gemeldet und 181 Todesfälle registriert. Am stärksten und 297 Todesfälle registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die betroffen ist Delhi inkl. der Hauptstadt Neu Delhi mit 15.730 InfekFallzahlen wieder leicht gestiegen. Alle 10 Départements des Lan- tionen und 38 Todesfällen bis Ende November. Es sind die höchsten des sind betroffen, auch die Hauptstadt Port-au-Prince gehört dazu. Fallzahlen in den letzten 20 Jahren. Die Gesundheitsbehörden der Nach z. T. starken Regenfällen mit Überschwemmungen im Oktober Region haben den OTC-Verkauf von nicht-steroidalen Entzündungswird eine Zunahme der Infektionen befürchtet. Die Ursachen für die hemmern (NSAID) ohne Rezept für die Zeit der Dengue-Saison verEpidemie liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach boten. Wirkstoffe dieser Gruppe können die Gefahr eines hämordem schweren Erdbeben errichteten Flüchtlingslager. Es besteht nur rhagischen Verlaufs bei Dengue-Patienten erhöhen. Im Bundesstaat begrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser und kein funktionieren- Punjab (N) wurden 13.731 Erkrankungen gemeldet, 18 Menschen des Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine sind verstorben. Ende November sind in der Stadt Gurgaon (BundesImmunität gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene staat Haryana, N) innerhalb von 2 Tagen 30 Menschen erkrankt. Im beachten. Ggf. Impfung erwägen. gesamten Monat waren es mindestens 130. Seit Anfang des Jahres Chikungunya: Anfang Mai 2014 hat das Gesundheitsministerium wurden 8.066 Erkrankungen registriert, die höchsten Fallzahlen seit die ersten 14 Erkrankungen bestätigt. Die Zahl der Verdachtsfälle ist 5 Jahren. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 40.197 Erkrankunbis Mitte August letzten Jahres auf 68.111 gestiegen, 6.312 Erkran- gen gemeldet, die meisten Fälle stammen aus Maharashtra, Orissa, kungen wurden bestätigt, die meisten wurden im Departement West Bengal und Karnataka. 126 Menschen sind verstorben. Schutz Quest registriert. Im März 2014 waren bereits die ersten Fälle in vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Haiti der benachbarten Dominikanischen Republik aufgetreten. Mückenschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind in diesem Jahr bis Ende Oktober 1.386 Menschen in 21 Bundesstaaten an Japanischer Enze- 9 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 phalitis (JE) erkrankt. Die meisten Infektionen wurden aus Assam (NO,) West Bengal (NO) und Uttar Pradesh (N) gemeldet. Es gab 247 Todesfälle. Im letzten Jahr wurden landesweit 1.621 Infektionen und 290 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden vom indischen Gesundheitsministerium landesweit 9.996 Fälle des Akuten Enzephalitis Syndroms (AES) registriert, 1.518 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen waren die Bundesstaaten Assam (NO), Uttar Pradesh (N) und West Bengal (NO). Bis Ende Oktober dieses Jahres wurden landesweit 7.201 Erkrankungen gemeldet. In Uttar Pradesh gab es bereits 2.404 Fälle, 356 Menschen sind verstorben. In West Bengal sind 1.728 Menschen erkrankt und 356 verstorben, in Assam wurden 1.274 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle. Expositionsprophylaxe und evtl. Impfung durchführen! Influenza: Die Influenzaaktivität ist für diese Jahreszeit noch relativ hoch. Die meisten Infektionen werden von Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Verschiedene Bundesstaaten sind betroffen. Impfschutz beachten. Malaria: In diesem Jahr sind bis Ende Oktober landesweit 920.188 Menschen erkrankt, 245 Menschen sind verstorben. Wie auch in den vergangenen beiden Jahren werden die höchsten Fallzahlen im Bundesstaat Orissa registriert. Für diese im Nordosten des Landes gelegenen Bundesstaaten sollte für Reisende je nach Risikoprofil ggf. eine Chemoprophylaxe erwogen werden. In Indien ist auch in Städten eine gute Expositionsprophylaxe besonders wichtig, da sich die Überträgermücke an die städtischen Brutbedingungen in weniger sauberem Wasser angepasst hat. Für Reisende ist Indien – nach den Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem höchsten Infektionsrisiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter Mückenschutz ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation (standby-Therapie) in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren. Polio-Impfvorschrift: Im März vergangenen Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Ende November wurde der zweite Fall in diesem Jahr durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) gemeldet. Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu verringern hat die Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen. Seit dem 1. März 2014 müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern, in denen das Virus nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia, Somalia und Syrien), eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen. Indische Staatsbürger, die in ein Land mit Infektionsrisiko reisen, benötigen ebenfalls eine gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die Regelung gilt nicht für Ausländer aus Regionen ohne Poliorisiko, die in den o. g. Ländern leben und von dort nach Indien reisen. Transitreisende sind ebenfalls von der Regelung ausgenommen. Tollwut: Mitte November sind in der Stadt Guntakal (Bundesstaat Andhra Pradesh) mehr als 30 Menschen von einem streunenden tollwütigen Hund gebissen worden. Alle Betroffen wurden post­ expositionell behandelt. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Die Vakzinierung der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische Probleme. Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen ununterbrochener Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt die ablehnende Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber der Impfung (65 % der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen. Indonesien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West-Papua gemeldet, mit Typhus ist zu rechnen. Polio durch Wildvirus Typ 1 ging im März 2005 nach 10jähriger Pause durch Reimport mit 303 Erkran© Centrum für Reisemedizin kungen erneut in Zirkulation. Nach mehreren Impfkampagnen wurden für 2006 nur noch 2 Erkrankungen durch Wildviren registriert, seit 2007 bisher keine. Hygiene und Impfschutz gegen Polio und Typhus weiterhin beachten. Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion gestorben. In diesem Jahr gab es bereits 15 Todesfälle auf der Insel. Mittlerweile tritt die Tollwut in 24 der 33 Provinzen auf. Auch Touris­ tengebiete, wie z. B. die Städte Ubud und Kuta und die Regionen Gianyar und Badung, sind betroffen. Im Oktober wurde eine Touristin aus Taiwan bei der Tempelanlage Pura Tanah Lot von einem infizierten Hund gebissen. Die postexpositionelle Behandlung wurde auf Bali begonnen und in Taiwan fortgesetzt. Das Ziel einer vollständigen Eradikation der Tollwut kann nach neuen Expertenschätzungen frühestens 2016 erreicht werden. Die Behörden planen in einer groß angelegten Impfkampagne etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der Mangel an Immunglobulinen und modernen Zellkulturimpfstoffen besteht weiterhin. Auch aus anderen Regionen Indonesiens werden Fälle berichtet. Aufgrund der aktuellen Situation sollte die Indikation für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden. Vogelgrippe: Ende März sind in der Provinz Banten im Westen der Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind die ersten Erkrankungen seit Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO wurden 2014 insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat sich die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind ihr zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit Anfang des Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle der weltweiten H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von über 80 % führt das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen Gebiete an. Die meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten unmittelbare Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden. Zika-Virus: Mitte November haben die Gesundheitsbehörden eine Infektion auf der Insel Sulawesi bestätigt. Es ist der erste Nachweis des Zika-Virus in Indonesien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Irak Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Hygiene beachten. Cholera: Seit September gibt es Ausbrüche in 16 der 19 Gouvernements. Besonders betroffen sind Bagdad (Z), an-Nadschaf (SW), Babil (Z) sowie al-Qadisiyya (Z). Bis Ende November wurden landesweit 2.810 bestätigte Erkrankungs- und 2 Todesfälle gemeldet. In den Gouvernements Erbil und Dahuk in der autonomen Region Kurdistan im Norden des Landes wurden 4 Infektionen registriert. Umfangreiche Impfkampagnen u. a. in mehreren Flüchtlingscamps wurden gestartet. Hygiene beachten. Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im Mai dieses Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 10 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. SO‑Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien), Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta’mim, in den Großraum Bagdad sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung) (www.auswaertiges-amt.de). Iran Influenza: Seit etwa Mitte November wurden in 2 Provinzen im Südosten des Landes Ausbrüche von Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, registriert. In der Provinz Kerman sind mindestens 600 Menschen erkrankt und 28 verstorben. In der Provinz SistanBaluchistan wurden 5 Todesfälle gemeldet. Presseberichten zufolge sind auch Regionen im Südwesten betroffen. Insgesamt seien bereits mehr als 54 Todesfälle verzeichnet worden. Impfkampagnen wurden gestartet. Im vergangenen Jahr sind mindestens 89 Menschen verstorben. Impfschutz beachten. Irland Mumps: Seit Juli vergangenen Jahres gibt es einen landesweiten Ausbruch, bisher sind ca. 2.710 Menschen erkrankt. Besonders betroffen sind der Süden des Landes mit den Grafschaften Cork, Kerry, Waterford, Tipperary und der Nordwesten, wo die höchsten Inzidenzen registriert wurden. Bis zum 5. Dezember wurden 1.944 Infektionen gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 762 Erkrankungen registriert. Ein Großteil der Patienten ist zwischen 10 und 34 Jahre alt. Impfschutz beachten. Israel Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Jerusalem und im Westjordanland hat sich seit Mitte September verschärft. Anfang Oktober kam es zu teils tödlichen Angriffen auf Israelis. Mehrere Palästinenser wurden von israelischen Sicherheitskräften erschossen, zahlreiche verletzt. Trotz der 2014 nach der Militäroperation „Protective Edge“ vereinbarten Waffenruhe, kam es in den letzten Wochen vereinzelt zu Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen. Bei Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen wird daher zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de ) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de ) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Jemen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Dengue: Anfang November wurde das Land innerhalb weniger Tage von 2 Tropenstürmen getroffen. Die großen Regenmengen haben zu einer Zunahme der Vektoren und der Neuinfektionen geführt. Im Gouvernement Hadramaut sind 60 Menschen erkrankt, es gab einen Todesfall. Im Gouvernement Abyan wurden 172 Fälle registriert, in Shabwah waren es 59 und im Gouvernement A-Mahra 50. In 9 weiteren Gouvernements wurden zusammen 336 Erkrankungen verzeichnet. Presseberichten zufolge sind in den letzten Monaten mindestens 20.000 Menschen erkrankt, mindestens 25 sind verstorben. Laut eines WHO-Berichtes vom Juni wurden seit März dieses Jahres 3.026 Verdachts- und 3 Todesfälle registriert. Infolge des bewaffneten Konflikts steigt das Risiko arthropodenübertragener Infektionen, da Programme zur Vektorbekämpfung unterbrochen wurden. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten, wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächstgelegene deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (Saudi-Arabien). Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der Region unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge gegen staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch. Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten des Landes statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar. Ein Ende der Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar. Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage ist im ganzen Land ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt (www.auswaertiges-amt.de). Jordanien Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten beiden importierten Fälle auf der Karibikinsel registriert. Bis Ende des vergangenen Jahres wurden 89 bestätigte autochthone und ca. 1.400 Verdachtsfälle gemeldet. 2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 299 Verdachtsfälle registriert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kundgebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Japan Jungferninseln (brit. & USA) Jamaika Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Bis Mitte November dieses Jahres sind landesweit 377.483 Kinder erkrankt. Am stärksten betroffen sind die Regionen Kanto, Hokuriku und Tohoku auf der Insel Honshu. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten Jahren. Allein in der letzten Juliwoche wurden ca. 32.300 Fälle gemeldet, seitdem geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschen­ bildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In © Centrum für Reisemedizin Chikungunya: Das Gesundheitsministerium der Britischen Jungferninseln hat seit Anfang Februar 2014 47 autochthone Erkrankungen bestätigt, ca. 350 Verdachtsfälle wurden gemeldet. Zwischen Juni und Ende Dezember letzten Jahres wurden 276 autochthone Erkrankungen von den Amerikanischen Jungferninseln berichtet, es gab 1.321 Verdachtsfälle und 8 importierte Infektionen. 2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 102 Erkrankungen bestätigt, es gibt 225 weitere Verdachtsfälle. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. 11 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 Kambodscha Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektions­ gefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen Cholera. Dengue: Bis Mitte Oktober wurden ca. 12.200 Infektionen gemeldet. 34 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr als verdreifacht. Seit Anfang September ist die Zahl der Neuinfektionen rückläufig. Mückenschutz beachten. Vogelgrippe: Mitte November wurde in den benachbarten Provinzen Battambang (W) und Siem Reap (NW) je ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) mit insgesamt etwa 2.500 betroffenen Tieren gemeldet. Die letzten Ausbrüche wurden im Februar 2014 auf Farmen im Süden des Landes beobachtet. Im vergangenen Jahr sind 9 Menschen erkrankt, drei Kinder sind verstorben. Seit 2003 gab es in Kambodscha­56 menschliche Erkrankungen, darunter 38 Todesfälle. Alle betroffenen Menschen hatten direkten Kontakt zu erkrankten oder toten Tieren (Geflügel). Eine Mensch-zu-Mensch-Infektion wurde nicht registriert. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sollte vermieden werden. Kap Verde Zika-Virus: Anfang November hat das Gesundheitsministerium einen Ausbruch bestätigt. Die ersten Infektionen wurden im September registriert, seitdem wurden mehr als 1.000 Verdachtsfälle gemeldet. 17 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden. Bisher ist nur die Insel Santiago betroffen. Die meisten Erkrankungen wurden in der Stadt Praia beobachtet. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Kasachstan Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus (Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen mit der ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz (Hepatitis A) beachten. Kenia Kamerun Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen. Masern: Seit etwa Anfang August haben die Fallzahlen stark zugenommen, bis Mitte November wurden 858 Infektionen registriert. Die meisten Fälle stammen aus dem Bezirk Mayo-Tsanaga in der Region Extrême-Nord. Das Gebiet wird von der islamistischen Gruppe Boko Haram kontrolliert, dadurch könnten die von den Behörden geplanten Impfkampagnen schwer umzusetzen sein. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere. Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August dieses Jahres hat die WHO Kamerun von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrichtungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten geraten (www.auswaertiges-amt.de). Kanada Tollwut: Anfang Dezember mussten 4 Menschen postexpositionell behandelt werden, nachdem ihre Hunde mit einem infizierten Waschbären gekämpft hatten. Es ist der erste Nachweis bei einem Waschbären im Bundesstaat Ontario seit 2006. Dort werden allerdings jährlich mehrere Fledermäuse positiv auf das Virus getestet. Tollwut ist in Kanada endemisch. Unter den terrestrischen Tieren fungieren im Norden vor allem Füchse, im Süden Stinktiere und Waschbären als Reservoir, ansonsten Fledermäuse, die den Erreger auf Haustiere und auf den Menschen übertragen können. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden. © Centrum für Reisemedizin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden aus 21 der 47 Countys insgesamt 6.529 Infektionen mit 131 Todesfällen gemeldet. Anfang September wurden noch in 6 Countys Erkrankungen registriert. Auch in der Hauptstadt wurden mindestens 1.129 Infektionen und 24 Todesfälle verzeichnet. An der Grenze zwischen den Countys Nakuru und Baringo wurde Mitte Oktober einer neuer Ausbruch gemeldet, 20 Menschen sind erkrankt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden. Sicherheitshinweis: Aufgrund der verschiedenen Anschläge in der jüngeren Vergangenheit wird auch von Aufenthalten und Besuchen in der Altstadt von Mombasa sowie in bestimmten Stadt­ teilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und Slum-Gebiete) nachdrücklich abgeraten. Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu einschließlich des Lamu-Archipels. Auch in den Touristengebieten Kilifi und Malindi besteht eine erhöhte Gefahr von Anschlägen (www.auswaertiges-amt.de). Kirgisistan Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch kontaminiertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege, adäquate Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus). Kiribati Chikungunya: Das Gesundheitsministerium hat bestätigt, dass auf 13 Inseln die Erkrankung nachgewiesen wurde. Mindestens 400 Infektionen wurden bis Ende April dieses Jahres bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. 12 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 Kolumbien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hygiene beachten. Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.600 an, 1.410 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 351.105 Fälle gemeldet, 3.193 Infektionen konnten bestätigt werden. 69 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre und Norte de Santander im Norden des Landes. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte November wurden ca. 82.300 Verdachtsfälle registriert. 61 Menschen sind verstorben. 1.115 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind der Westen und das Zentrum des Landes. Im vergangenen Jahr gab es 110.473 Verdachtsfälle, 46.842 konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 88 Todesfällen. Landesweit wurden 2013 119.856 Fälle gemeldet. Ca. 3.000 verliefen schwer, 140 Personen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Zika-Virus: Mitte Oktober hat das Gesundheitsministerium die ersten 9 Infektionen bestätigt. Insgesamt waren 98 Verdachtsfälle im Departement Bolivar (N) registriert worden, 13 aus der Hafenstadt Cartagena und 85 aus der Nachbarstadt Turbaco. Bis Mitte November ist die Zahl der bestätigten Infektionen landesweit auf 393 gestiegen. Betroffen sind die Departements Bolivar, Cordoba, Norte de Santander und Sucre im Norden des Landes. Auch von den Inseln des Departements San Andres wurden Fälle gemeldet. Anfang November wurden 10 Verdachtsfälle in Barranquilla (Departement Atlantica, N) verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Es wird vermutet, dass das Virus während der Fußball-WM 2014 nach Brasilien eingeschleppt wurde. Das Krankheitsbild dauert 4–7 Tage und geht mit Fieber, Konjunktivitis, Arthralgien vor allem in den Finger- und Fußgelenken sowie einem makulo-papulösen Exanthem einher. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Kongo, Demokratische Republik Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. In diesem Jahr wurden zwischen Mitte September und Mitte November mehr als 5.000 Infektionen und mindestens 95 Todesfälle registriert. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn ca. 15.230 Fälle gemeldet, mindestens 219 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden im vergangenen Jahr ca. 19.300 Fälle gemeldet, 265 Menschen sind verstorben. Typhus-Erkrankungen werden immer wieder gemeldet. Alle Formen der Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit 2011 wurden keine Polio-Erkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung beachten. Schlafkrankheit und Tollwut sind weit verbreitet. Die Behörden in der Provinz Ituri (NO) warnen Anfang August vor einer weiteren Zunahme von Todesfällen. In diesem Jahr sind bereits mehr als 10 Menschen, darunter mehrere Kinder, nach Hundebissen an Tollwut verstorben. Aus der Stadt Bunia (Provinz Orientale, O) wurden im Oktober 7 Todesfälle gemeldet. Impfstoffe und Immunglobuline sind nicht verfügbar. Risiko auch für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern durch Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen Landesteilen bei Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch sind. Im Sommer 2012 wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert, das hämorrhagische Fie© Centrum für Reisemedizin ber (Bas‑Congo) beim Menschen hervorrufen kann. Pest kommt vor allem im Nordosten des Landes vor; das abgelegene Infektionsgebiet im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der Welt. Hier gab es während der letzten Jahre immer wieder größere Ausbrüche. Masern: In diesem Jahr sind mehr als 47.000 Verdachtsfälle gemeldet worden, mehr als 500 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen ist die Provinz Katanga (S), seit August sind die Fallzahlen stark gestiegen. Auch aus der im Nordosten angrenzenden Provinz Maniema wird eine Zunahme der Erkrankungen beobachtet. Der letzte große Ausbruch mit 134.000 Erkrankten und 1.100 Todes­ fällen wurde 2011 beobachtet. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen Landesteile der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt. Dies gilt in besonderem Maße für die ehemalige Provinz Orientale, die Provinzen Nord- und Süd-Kivu, Maniema, Tanganyika, HautLomani, nördliches Haut-Katanga (Norden der ehemaligen Provinz Katanga), wo immer wieder Kämpfe zwischen den kongolesischen Streitkräften und bewaffneten Gruppen stattfinden. Der dienstliche oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein tragfähiges Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen, große Menschenansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Kongo, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene beachten. Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affenpocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten. Sicherheitshinweis: Im Vorfeld des Verfassungsreferendums am 25. Oktober 2015 kam es in Brazzaville, Pointe Noire und anderen Städten zu öffentlichen Protesten, die in den letzten Tagen zu Verletzten und Toten geführt haben. Die Präsenz der Sicherheitskräfte wurde deutlich erhöht. Internet und Mobiltelefonnetz sind weiterhin größtenteils unterbrochen. Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition ist auch künftig mit gewaltsamen Konfrontationen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften zu rechnen. Bei nicht aufschiebbaren Reisen in die Republik Kongo ist daher eine erhöhte Wachsamkeit und Umsicht geboten, größere Menschenansammlungen und die Nähe zu Militär- und Polizeiposten sollten gemieden werden (www.auswaertiges-amt.de). Korea, Nord- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung. Sicherheitshinweis: Die bislang generelle 21-tägige Quarantäne für alle Einreisenden wird nach Auskunft des nordkoreanischen „Komitees für Seuchenkontrolle“ künftig nur noch auf Personen angewandt, die aus Guinea, Liberia, Sierra Leone, Guinea-Bissau, Senegal, Mali und Elfenbeinküste kommend in die Demokratische Volks­ republik Korea einreisen. Dem Komitee zufolge werden Einreisende aus anderen Ländern 21 Tage ab Einreise bei regelmäßigem Kontakt zum Freundschaftskrankenhaus Pjöngjang unter medizinische Beobachtung gestellt, könnten aber ihren Geschäften nachgehen. Bislang fehlen Erfahrungswerte, wie diese regelmäßige medizinische Beobach­tung ausgestaltet wird (www.auswaertiges-amt.de). 13 CRM Seminare Reise- und Tropenmedizin 2016 Ärzte CRM Basisseminar CRM Basis-Refresherseminar 2x2-tägig (32 Ustd.) 1-tägig • entsprechend dem Curriculum „Reisemedizinische Gesundheitsberatung“ der Bundesärztekammer • für Absolventen des CRM Basisseminars • CRM Zertifikat „Reise- und Tropenmedizin“ Block 1 Block 2 Block 1 des Basisseminars kann als E-Learning Modul absolviert werden (CRM flexi.LEARN) – www.elearning.crm.de 22. – 25.02.2016 München* 05./06.03.2016 16./17.04.2016 Düsseldorf 09./10.04.2016 30.04./01.05.2016 Hamburg 18. – 21.04.2016 Mannheim* 22./23.10.2016 12./13.11.2016 München 05./06.11.2016 26./27.11.2016 Berlin 19./20.11.2016 Mannheim 05. – 08.12.2016 Düsseldorf* * nur als Blockseminar (Präsenz) buchbar CRM Aufbauseminar t Zertifi zie r ische izin ed inuierliche ont m ek d d Är zte un är z b il gf ür ch For t un CME te 15–17 Fa • Aktualisierung des bereits erworbenen Wissens 27.02.2016 27.02.2016 30.04.2016 21.05.2016 28.05.2016 18.06.2016 27.08.2016 03.09.2016 17.09.2016 22.10.2016 29.10.2016 12.11.2016 19.11.2016 München Düsseldorf Hamburg Düsseldorf Berlin Mannheim Dresden Hamburg Mannheim München Düsseldorf Nürnberg Mannheim 2-tägig AS 3 – AS 8, 1-tägig AS 9 • für Absolventen des CRM Basisseminars Reise- und Tropenmedizin • Vertiefung von sieben Schwerpunktthemen der Reisemedizin in eigenständigen Aufbauseminaren AS 3 Flugreise- und Höhenmedizin AS 4 Tauchsportmedizin und Reisemedizinische Assistance AS 5 Geomedizinische Länderkunde und Internationaler Tourismus AS 6 Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin AS 7 Risikogruppen und Reisen AS 8 Reisen mit chronischer Krankheit AS 9 Ärztlich begleitetes Reisen 8 Module à 60 Minuten 17./18.09.2016 05./06.03.2016 Mannheim Düsseldorf 05./06.11.2016 Berlin 26./27.02.2016 22./23.04.2016 03./04.09.2016 09./10.12.2016 03./04.12.2016 23./24.04.2016 26.11.2016 München Mannheim Hamburg Düsseldorf Mannheim Mannheim Berlin CRM Blockseminar für Betriebsärzte und Arbeitsmediziner 4 Tage CRM Basisseminar und 2 Tage CRM Aufbauseminar AS 6 – Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin 22. – 27.02.2016 18. – 23.04.2016 05. – 10.12.2016 CRM Basis-Refresherseminar Online München* Mannheim* Düsseldorf* * nur als Blockseminar (Präsenz) buchbar! 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Ausgelöst durch einen erkrankten Geschäftsmann hat es Anfang des Jahres in Süd-Korea den bisher größten Ausbruch außerhalb der Arabischen Halbinsel gegeben. 186 Menschen waren erkrankt, die Zahl der Todesfälle ist auf 37 gestiegen. Kuba Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres hat das Gesundheits­ ministerium die ersten 6 importierten Fälle aus der Dominikanischen Republik bestätigt, bis Anfang Oktober stieg die Zahl auf 20 an. Offiziell wurden bisher keine autochthonen Infektionen gemeldet. Presseberichten zufolge gibt es im August dieses Jahres einen Ausbruch in der Provinz Holguin (O), genauere Angaben liegen nicht vor. Mückenschutz beachten. Cholera: Im Juni ist bei einem britischen Touristen nach der Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar dieses Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise erkrankt. Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden immer wieder kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt im Oktober dieses Jahres. Einem unbestätigten Bericht zufolge wurden in der Stadt Las Tunas in der gleichnamigen Provinz (O) 8 Kinder in einem Krankenhaus behandelt. Im September sind in Niquero in der Provinz Granma (SO) 11 Menschen erkrankt. In der Provinz Holguin (O) wurden in den letzten Monaten etwa 300 Infektionen registriert. Die meisten davon wurden im August in der gleichnamigen Stadt gemeldet. Ursache waren verunreinigte Softdrinks. Das Risiko für Reisende ist gering, auf gewissenhafte Hygiene und Verwendung von sicherem Wasser zum Trinken und Zähneputzen sollte geachtet werden. Für Reisende mit engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung erwogen werden. Kuwait Coronavirus: Mitte September ist ein 78-jähriger Kamelbesitzer an einer Infektion mit dem MERS-Coronavirus verstorben. Kontaktpersonen stehen unter Beobachtung. Es ist insgesamt die vierte MERS‑Infektion in Kuwait und die erste seit März 2014. Laos Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten. Polio: Bereits Anfang September ist ein 8-Jähriger an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt und einige Tage später verstorben. Mitte Oktober hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Bis Ende November ist die Zahl der Erkrankten auf 4 gestiegen. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Libanon Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten Impfschutz beachten. Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen, © Centrum für Reisemedizin die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak, Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein. Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt werden. Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Liberia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 20. November hat die WHO einen neuen Fall bestätigt. Ein 15-Jähriger aus Monrovia ist verstorben. Der 8-jährige Bruder und der Vater waren ebenfalls erkrankt, konnten aber am 3. Dezember geheilt aus der Klinik entlassen werden. Etwa 150 Kontaktpersonen werden überwacht. Es ist das zweite Mal, dass die Epidemie wieder aufflammt, nachdem das Land bereits für ebolafrei erklärt worden war. Im März 2014 wurden die ersten Infektionen aus dem Nachbarland Guinea importiert, danach hat sich die Erkrankung landesweit ausgebreitet. Anfang Mai dieses Jahres hat die WHO den Ausbruch erstmals für beendet erklärt. Im Juni wurde ein neuer Cluster mit 6 Infizierten gemeldet. Nach 6 Wochen ohne Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut für ebolafrei erklärt. Bis 9. Mai kam es zu 10.666 Verdachtsfällen, von denen 3.151 labortechnisch bestätigt wurden, 4.806 Menschen sind verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Da weitere Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu lassen. Libyen Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf (www.auswaertiges-amt.de). Madagaskar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten. Pest: Ende Oktober sind im Distrikt Miarinarivo (Provinz Antanana­ rivo) 2 Menschen an Beulenpest verstorben. Seit August steigen die Fallzahlen landesweit an. 20 Todesfälle wurden registriert. Auf Madagaskar ist die Krankheit endemisch und tritt vermehrt in der Regenzeit auf. In den letzten 3 Jahren sind die Fallzahlen gestiegen. 2013 wurden 86 Erkrankte inklusive 39 Todesfälle registriert. Allein zwischen September 2014 und Februar 2015 gab es 263 Infektionen, 71 Menschen sind verstorben. Laut WHO ist Madagaskar somit das Land mit den meisten Fällen weltweit. Schutz vor Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden. Polio: Zwischen April und August dieses Jahres sind 10 Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden. Alle stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014. 16 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren beobachtet. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Mali Malawi Gelbfieber: Insgesamt gab es in diesem Jahr 141 Verdachtsfälle, von denen 18 bestätigt wurden. 14 Menschen sind verstorben. Die süd­ lichen Landesteile gehören zu den endemischen Gelbfiebergebieten, in denen mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen ist. Impfschutz beachten. Dieser ist bei Einreise ohnedies vorgeschrieben. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist mit lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Typhus wurde zuletzt Anfang 2013 im Süden des Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und Typhus) beachten. Malaysia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera, landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung. Dengue: Seit Anfang Januar wurden landesweit 114.042 Erkrankungen gemeldet, 293 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Selangor, Perak, Johor auf der malaysischen Halbinsel. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Zahlen im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Es wurden 108.698 Fälle gemeldet, 215 Menschen sind verstorben. Die Arbovirose ist wie in ganz SO-Asien auch in Malaysia endemisch, vor allem auf der Halbinsel. Da es hier keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ständig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden regional ansteigt. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Tollwut: Im August und September wurden in den nördlichen Bundesstaaten Penang, Kedah und Perlis auf der malaiischen Halbinsel Tollwutfälle bei zahlreichen streunenden Hunden nachgewiesen. Es sind die ersten Infektionen, seitdem das Land vor 3 Jahren als Tollwut-frei erklärt wurde. Mehrere Menschen mussten nach Hunde­ bissen ärztlich versorgt werden. Die Behörden haben Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet, streunende Hunde wurden getötet und Hundebesitzer mussten ihre Tiere impfen lassen. Laut einer Pressemeldung von Anfang November haben die Maßnahmen geholfen. Seit dem 21. September wurde keine neue Infektion mehr registriert. Bei Reisen in die betroffenen Regionen sollte die Indikation für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden. Typhus: Zwischen August und Ende Oktober gab es einen Ausbruch mit 71 Erkrankten im Bundesstaat Selangor, mindestens 37 davon in Kuala Lumpur. Die Infektionsquelle konnte noch nicht gefunden werden. Die ersten Infektionen wurden bei Bauarbeitern im Stadtteil Cheras registriert, inzwischen sind auch weitere Stadtteile betroffen. Im Bundesstaat Kelantan im Nordosten der Halbinsel wurden in diesem Jahr 151 Infektionen verzeichnet, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 35. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. ist eine Impfung zu erwägen. Sicherheitshinweis: In Malaysia besteht weiterhin die Gefahr terroris­tischer Anschläge. Wegen der Verhaftungen von zahlreichen Terrorverdächtigen in den letzten Monaten gibt es gegenwärtig verstärkt Hinweise auf mögliche Anschläge auf Vergnügungsstätten in Kuala Lumpur. In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und Brandrodungen mit erhöhter Luftverschmutzung zu rechnen. Dabei werden gegenwärtig häufig Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen überschritten und es kommt vereinzelt zu Beeinträchtigungen des Luftverkehrs. Ein Erdbeben der Stärke 6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen Bundesstaat Sabah erschüttert. Aus Sicherheitsgründen ist der Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem gesperrt. Eine teilweise Öffnung, bis zum letzten Halt vor dem Gipfel „Laban Rata“, ist angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Eine neue Route für die Gipfel­ ersteigung soll voraussichtlich im Dezember 2015 eröffnet werden (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli ist ein Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Malaria: In den letzten Monaten haben die Malariafälle stark zugenommen. Betroffen ist auch der relativ trockene Norden des Landes. In den nördlichen Regionen Timbuktu, Gao und Kidal wurden seit Mitte Oktober mehr als 34.500 Erkrankungen bestätigt, mindestens 28 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden im selben Zeitraum ca. 296.800 Infektionen registriert. Es gab mindestens 144 Todesfälle. Für die Regenzeit ungewöhnlich starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten. Sicherheitshinweis: Am 20. November 2015 hat sich ein terroristischer Angriff auf das Hotel Radisson Blu in Bamako ereignet. Bereits am 7. August 2015 gab es einen Terroranschlag auf ein von Ausländern häufig genutztes Hotel in der Stadt Sevaré. Des Weiteren kam es auch im Stadtgebiet und in der Umgebung von Bamako zu vereinzelten Anschlägen, bei denen Ausländer betroffen waren. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Anschlägen kommen kann. Reisenden wird daher empfohlen, sich besonders umsichtig zu verhalten, Menschenansammlungen zu meiden und Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen. Das Auswärtige Amt rät, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertigesamt.de). Marshallinseln Chikungunya: Die Zahl der Neuinfektionen geht zurück. Im September sind 3 Menschen erkrankt. Seit Februar dieses Jahres wurden 1.345 Verdachtsfälle gemeldet, 38 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 600 Erkrankungen wurden in der Hauptstadt Majuro registriert. Die anderen Infektionen stammen von den Inseln Ebeye, Aur und Maloelap. Es ist der erste Ausbruch in dem Inselstaat. Mückenschutz beachten. Martinique Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurden 3 autochthone Fälle bestätigt, bis Ende Dezember 2014 ist ihre Zahl auf 1.515 gestiegen, weitere 72.200 Verdachtsfälle wurden gemeldet. 83 Menschen sind verstorben. Auch 4 deutsche Touristen sind erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück. Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 320 Verdachtsfälle gemeldet. Bis Mitte November kamen nur 21 weitere Infektionen dazu. Die Behörden haben die Epidemie Anfang Januar für beendet erklärt. Eine Übertragung ist dennoch weiterhin möglich. Schutz vor überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Mauretanien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenzgebiet zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren terroristischen 17 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in Nouakchott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko, insbesondere bei Reisen in der Nacht (www.auswaertiges-amt.de). Mexiko Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trink­wasser­ versorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen, betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt auch zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat Chiapas (SO) gemeldet. Offiziell wurden in diesem Jahr bis KW 48 landesweit 11.050 Fälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Guerrero, Michoacan und Oaxaca an der Pazifikküste. Insgesamt wurden 20 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte November dieses Jahres wurden etwa 201.600 Verdachtsfälle registriert, 22.506 konnten labortechnisch bestätigt werden. 31 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 124.943 Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labor­ technisch bestätigt werden. Es kam zu 39 Todesfällen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende November wurde je eine autochthone Infektion in den Bundesstaaten Chiapas (S) und Nuevo Leon (NO) bestätigt. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugebo­ renen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Montserrat Chikungunya: Im Oktober 2014 wurden die ersten autochthonen Infektionen registriert. 14 Erkrankungen wurden bestätigt. Bis Mitte März ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 118 gestiegen. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Mosambik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten Cholera-Ausbrüchen. Landesweit wurden seit September 5 Todesfälle und mehr als 800 Erkrankungen verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Nampula, Zambezia und Niassa. Eine weitere Zunahme der Fallzahlen während der aktuellen Regenzeit wird befürchtet. Bereits Anfang des Jahres war es infolge starker Unwetter mit Überschwemmungen im Norden des Landes zu mehreren Ausbrüchen gekommen. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft werden. Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infek­ tionsgebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen. Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt. © Centrum für Reisemedizin Myanmar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Seit Mai dieses Jahres gibt es einen Ausbruch im Kayin-Staat (Auch Karen-Staat) an der Grenze zur thailändischen Provinz Tak. Mindestens 217 Menschen sind erkrankt, es gab 12 Todesfälle. Hygiene beachten. Dengue: In der Stadt Monywa (Sagaing Division) sind in diesem Jahr mindestens 150 Kinder verstorben. Insgesamt sind in der Region 5.974 Menschen erkrankt. Zahlreiche Infektionen verliefen als Dengue hämorrhagisches Fieber. In der Irawadi-Division wurden in diesem Jahr 3.397 Erkrankungen inkl. 11 Todesfällen registriert. Im Mon-Staat im Süden des Landes sind seit Januar 5.022 Menschen erkrankt, mindestens 3 Menschen sind verstorben. In Yangon sind bis Anfang Juli 1.935 Fälle aufgetreten, 13 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden in diesem Jahr mehr als 36.000 Infektionen gemeldet, 120 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen verdreifacht. Infolge von Unwettern mit Überschwemmungen seit Anfang Juli wird besonders im Rakhaing-Staat (W) und auch in den Regionen am Golf von Bengalen eine weitere Zunahme der Erkrankungen befürchtet. Aufgrund von Klimaveränderungen und der stetigen Zunahme der Bevölkerung in den Städten wird die Infektion inzwischen ganzjährig beobachtet. Schwerpunkt der Übertragung ist weiterhin die Regenzeit von Juni bis September. Mückenschutz beachten. Polio: Im vergangenen Jahr wurde das Land für poliofrei erklärt. Die letzten autochthonen Fälle durch Polio-Wildvirus Typ 1 wurden 2007 gemeldet, die meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu Bangladesh. Ende November dieses Jahres wurden in dieser Region 2 Erkrankungen durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) bestätigt. Impfkampagnen sind geplant. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Am 8. November 2015 fanden in Myanmar allgemeine Parlamentswahlen statt. Es wird angeraten, sich von größeren Menschenansammlungen und Demonstrationen fern zu halten. Da Myanmar in den letzten Monaten unter erheblichem Stark­nieder­ schlag und Hochwasser gelitten hat, muss in manchen Regionen mit unvorhersehbaren Behinderungen gerechnet werden. Die Überschwemmungen im Westen Myanmars betreffen hauptsächlich weit entfernt gelegene und schwer zugängliche Gebiete. Derzeit ist das Hochwasser in den westlichen Unionstaaten (Rakhine, Chin, Sagaing, Magway) noch nicht ganz abgeflossen oder hat große Mengen an Matsch hinterlassen. Hier muss mit Einschränkungen der Reisemöglichkeiten gerechnet werden. Touristengebiete (Ngapali, Mandalay, Inle-See, Bagan, Bago, Ngwe Saung) sind nicht betroffen. Die dorthin führenden Straßen und die Zielflughäfen sind frei. Reisenden wird geraten, die Überschwemmungsgebiete zu meiden und die lokale Berichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Namibia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit (Oktober-März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Namibia war 1990 eines der ersten afrikanischen Länder, das frei von Poliomyelitis war. Durch Wiedereinschleppungen von Wildvirus Typ 1 aus dem benachbarten Angola kam es 1993 und 2006 zu regionalen Ausbrüchen, die nach flächendeckenden Impfkampagnen rasch unter Kontrolle waren. Seit 2007 wurden keine weiteren Erkrankungsfälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, evtl. Cholera) bei Reisen beachten. Nepal Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark an, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Typhus gilt im Land als endemisch. Etwa 1 Woche nach der Katastrophe wurde die erste Hepatitis-Infektion registriert. Seit 2010 sind keine PolioErkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird 18 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 in Nepal zusätzlich zu der bereits verwendeten OPV-Vakzine der IPV-Impfstoff eingesetzt, um das Land dauerhaft poliofrei zu halten. Hygiene beachten, Polio-, evtl. Typhus- und Cholera-Impfung. Sicherheitshinweis: Nepal ist seit dem Erdbeben der Stärke 7,8 vom 25. April 2015 wiederholt von zum Teil heftigen Nachbeben erschüttert worden. Am 12. Mai ereignete sich ein weiteres schweres Nachbeben der Stärke 7,4. Von nicht notwendigen Reisen in die von den Erdbeben am schwersten betroffenen Distrikte wird weiterhin abgeraten: Humla, Mugu, Dolpa, Mustang, Manang, Lamjung Gorkha (inkl. Manaslu-Trekkingregion), Dhading, Rasuwa (inkl. Langtang), Nuwakot, Sindhupalchok, Kavrepalanchok, Dolakha, Ramechhap, Okhaldhunga, Solukhumbu (inkl. Everst Base Camp und Trekking­ routen in der Everest-Region) sowie Sankhuwasabha and Taplejung. Der Zugang zu den unmittelbar von den Beben betroffenen Gebieten Langtang, Manaslu und der Everest-Region ist gar nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich. Auch in nicht direkt von den Erdstößen betroffenen Gebieten, wie unter anderem der Annapurna-Region, ist weiterhin mit Landrutschen zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Nicaragua Chikungunya: Seit Januar dieses Jahres wurden 4.545 Infektionen bestätigt. Im August wurde der erste Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist verstorben. Seit dem ersten Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis Ende vergangenen Jahres ca. 3.500 Fälle registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September 2014 wurde die erste autochthone Infektion bestätigt. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte November wurden 2.714 Infektionen labortechnisch bestätigt, es gab 39.826 Verdachtsfälle. 9 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departamentos Managua (W), Nueva Segovia (N), Matagalpa (Z), Chinandega (NW), Esteli (NW) und das autonome Gebiet Caribe Sur (SO). Im vergangenen Jahr wurden 35.425 Verdachtsfälle registriert, 1.930 Erkrankungen wurden bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Sicherheitshinweis: Der Vulkan Momotombo im Nordwesten Nicaraguas zeigt seit Anfang Dezember 2015 erhöhte Aktivität (Austritt von Rauch, Lava und Asche). Kleinere Gemeinden, in unmittelbarer Nähe des Vulkans, wurden evakuiert, Menschen kamen bisher nicht zu Schaden. Mit weiteren Ausbrüchen muss gerechnet werden. Die in der Umgebung gelegenen Städte León und La Paz Centro könnten laut Expertenaussagen bei weiteren Ausbrüchen durch herabfallende Vulkanasche betroffen sein (www.auswaertiges-amt.de). Niederländische Antillen Chikungunya: Anfang Dezember 2013 hat die WHO erstmals 2 autoch­thone Fälle in der Karibik bestätigt. Die beiden Infektionen stammten aus dem französischen Teil der Insel St. Martin. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl auf 793 Erkrankungen angestiegen, es gibt 4.830 Verdachtsfälle. 3 Menschen sind verstorben. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Bis Ende April dieses Jahres wurden 600 Verdachtsfälle gemeldet, seitdem wurden nur noch Einzelfälle und seit Mitte August gar keine Neuinfektionen mehr registriert. Auch im niederländischen Teil der Insel sind letztes Jahr 470 Menschen erkrankt. Auf der zu Frankreich gehörenden Nachbarinsel Saint‑Barthélemy wurden bis Ende 2014 142 Erkrankungen und weitere 1.393 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem Jahr waren es nur 317 Verdachtsfälle. Seit Ende Mai wurden keine Infektionen mehr bestätigt. Zwischen Anfang Februar und Ende Dezember 2014 wurden 66 autochthone Fälle aus Aruba gemeldet, es gab 417 Verdachtsfälle, 12 Infektionen wurden importiert. Bis Mitte Juli dieses Jahres wurden 967 autochthone Infektionen beobachtet. Im Juni 2014 wurde eine Erkrankung auf die Insel Bonaire importiert. Seitdem wurden ca. 100 weitere Infektionen bestätigt. Seit Ende August letzten Jahres wurden 835 autoch­ thone Erkrankungen und mehr als 20.000 Verdachtsfälle auf Curacao­ registriert, 7 Infektionen wurden importiert. Exposi­tions­prophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. © Centrum für Reisemedizin Niger Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar greift die islamistische Terrororganisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers (Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant. Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen (www.auswaertiges-amt.de). Nigeria Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der Regenzeit von April bis Oktober. Ende Oktober wurden 300 Schülerinnen einer Mädchenschule in Efon Alaaye (Bundesstaat Ekiti) mit Verdacht auf eine Cholerainfektion im Krankenhaus behandelt. Seit Anfang des Jahres wurden aus verschiedenen Bundesstaaten mehr als 5.170 Infektionen mit 184 Todesfällen gemeldet. Das Gesundheitsministerium verzeichnete in 2014 35.996 Erkrankungen, 755≈Menschen sind verstorben. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen. Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl der Neuinfektionen gesenkt werden, die letzte Erkrankung wurde im Juli 2014 registriert. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle gemeldet. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10 aus dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert. Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) kommen immer wieder vor. In diesem Jahr wurde nur ein Fall beobachtet, 2014 waren es 17. Ende September dieses Jahres hat die WHO Nigeria von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt weiterhin. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar auf 2 Geflügel­ farmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten Kano und Lagos Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt, am stärksten betroffen ist der Bundesstaat Plateau. Zuletzt wurden Ausbrüche im September, Oktober und November in den Bundesstaaten Rivers, Anambra, Bayelsa und Abia im Süden des Landes beobachtet. Im November wurden außerdem Fälle im Bundesstaat Kano im Norden registriert. Insgesamt wurden mindestens 500 Ausbrüche gezählt. Mehr als 1,4 Millionen Tiere wurden vorsorglich getötet. Menschen sind bisher nicht erkrankt. Im Januar 2006 wurde die Infektion erstmals in Nigeria nachgewiesen, danach kam es zu mehreren Ausbrüchen in verschiedenen Bundesstaaten. Im Januar 2007 verstarb eine junge Frau aus Lagos an der Tierseuche. Norwegen Mumps: Seit Ende September sind in Trondheim 118 Studenten erkrankt. Seit Anfang November wurden weitere Infektionen aus Bergen, Oslo und anderen Gemeinden an der Westküste gemeldet. Es ist der größte Ausbruch seit 1983. Durchschnittlich wurden in den vergangenen Jahren zwischen 8 und 35 Fälle gemeldet. Impfschutz beachten. Tollwut: Im Oktober wurde bei einer erkrankten Fledermaus erstmals eine Infektion mit dem europäischen Fledermaus-Lyssavirus (EBLV-2) nachgewiesen. Das Tier wurde in der Provinz Oppland (S) gefunden. Terrestrische Tollwut kommt in Norwegen nur auf den arktischen Inseln Svalbards vor. 19 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 Pakistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: Landesweit haben die Erkrankungen in diesem Jahr zugenommen. Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge von Überschwemmungen seit Ende August stark gestiegen. In der Stadt Rawalpindi wurden zwischen August und Mitte November etwa 4.500 Infektionen registriert, 10 Menschen sind verstorben. In der Stadt Multan wurden in diesem Jahr ca. 400 Erkrankungen und 2 Todesfälle verzeichnet. Im Bundesstaat Sindh (S) wurden in diesem Jahr 3.414 Fälle gemeldet, es gab 10 Todesfälle. Besonders betroffen ist die Stadt Karachi. Weitere Infektionen gab es in diesem Jahr im Bundesstaat Belutschistan (O). Mückenschutz beachten. Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber (CCHF): Anfang Dezember sind in der Stadt Rawalpindi 2 Menschen erkrankt, damit erhöht sich die Zahl der Betroffenen in diesem Jahr in der Provinz Punjab auf 5. Mitte Oktober wurden 2 Todesfälle in Karachi (Provinz Sindh, S) bestätigt, es gibt einen weiteren Verdachtsfall. Damit ist die Zahl der bestätigten Infektionen in der Stadt in diesem Jahr auf 6 gestiegen, die ersten 4 Patienten wurden erfolgreich behandelt. Bis Anfang November wurden aus der Provinz Khyber Pakhtunkhwa (NW) 32 Infektionen gemeldet, 12 der Erkrankten sind verstorben. Die meisten Betroffenen kamen aus dem benachbarten Afghanistan. Anfang Oktober sind 11 Menschen in einer Klinik in der Stadt Quetta (Belutschistan) erkrankt, 4 von ihnen sind verstorben. Alle hatten im Rahmen des islamischen Opferfestes Kontakt zu Tieren. Bereits im September sind ein Mann und ein 7-jähriger Junge aus Belutschistan verstorben. Wenige Tage zuvor wurde die Erkrankung auch bei 2 Personen in Peshawar diagnostiziert. Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 17 Todesfälle registriert. CCHF ist vor allem im N und W des Landes sowie im benachbarten Afghanistan endemisch. Die Übertragung des zu den Bunyaviridae gehörenden Er­regers erfolgt gewöhnlich durch Zecken, gelegentlich aber auch von Mensch zu Mensch, z. B. nosokomial oder interfamiliär. Expositionsprophylaxe (z. B. Repellentien, bedeckende Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert. Kontakt mit Kranken meiden. Poliomyelitis: Seit Januar wurden landesweit 49 Infektionen gemeldet. Anfang Oktober wurde der jeweils erste Fall für dieses Jahr in der Provinz Punjab (O) und in der Stadt Karachi (Provinz Sindh, S) gemeldet. Die meisten Infektionen stammen aus dem Norden des Landes. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind im vergangenen Jahr landesweit 306 Personen an Polio erkrankt. Dies sind die höchsten Fallzahlen seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden 199 Infektionen registriert. Seit Ende Dezember 2012 werden immer wieder Angriffe auf die Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer und Polizisten aus dem Begleitschutz starben allein in 2014. Auch in diesem Jahr wurden bereits mehrere Anschläge registriert. Pakistan ist eines der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin endemisch ist. Hygiene und Impfschutz beachten. Entgegen den offiziellen Bestimmungen wird bei der Einreise beruflich Reisender der Nachweis eines Arztes über einen bestehenden Polioschutz verlangt. Entsprechend einer Aufforderung der WHO vom Mai 2014 soll die Regierung sicherstellen, dass alle Reisenden (Einheimische und Touris­ten), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, bei ihrer Ausreise eine gültige Impfung gegen Polio nachweisen können. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Diese Maßnahme soll helfen eine weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas, FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht © Centrum für Reisemedizin eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten (www.auswaertiges-amt.de). Palästinensische Gebiete Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Jerusalem und im Westjordanland hat sich seit Mitte September verschärft. Anfang Oktober kam es zu teils tödlichen Angriffen auf Israelis. Mehrere Palästinenser wurden von israelischen Sicherheitskräften erschossen, zahlreiche verletzt. Trotz der 2014 nach der Militäroperation „Protective Edge“ vereinbarten Waffenruhe, kam es in den letzten Wochen vereinzelt zu Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen. Bei Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen wird daher zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de ) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de ) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Panama Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle bestätigt, bis Ende letzten Jahres hat sich die Zahl auf 43 erhöht, es gab 25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden 171 Erkrankungen registriert, 148 gelten als autochthon. Mückenschutz beachten. Dengue: In den ersten 45 Wochen in diesem Jahr sind 2.218 Verdachtsfälle registriert worden. 1.708 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Im vergangenen Jahr wurden 5.276 Verdachtsfälle gemeldet, 9 Menschen sind verstorben. 2013 sind 3.067 Erkrankungen und 14 Todesfälle registriert worden. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Zika-Virus: Anfang Dezember haben die Gesundheitsbehörden die ersten 3 autochthonen Infektionen bestätigt. Es gibt 65 weitere Verdachtsfälle. Betroffen ist die atlantische Insel Ustopo (NO) im District Guna Yala. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Papua-Neuguinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden. Paraguay Chikungunya: Im Oktober 2014 wurde die erste autochthone Erkrankung bestätigt. 7 Fälle wurden importiert. Der Erste stammt aus der Dominikanischen Republik und wurde bereits Anfang Juli 2014 gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres wurden 3.912 bestätigte Infektionen registriert. Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Unzureichende Müll­ entsorgung begünstigt die Zunahme der Zahl an Überträgermücken. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte September wurden mehr als 46.000 Verdachtsfälle registriert, das sind bereits mehr als im gesamten Vorjahr. 12.325 Infektionen konnten bestätigt werden. 2014 sind 16.917 Verdachtsfälle gemeldet worden, 2.601 Infektionen konnten labortech- 20 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 nisch bestätigt werden, es gab 5 Todesfälle. Mit 144.500 Erkrankungen und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Zika-Virus: Ende November wurden 6 Infektionen in der Stadt Pedro Juan Caballero bestätigt. Die Stadt liegt in der Region Amambay (O) direkt an der Grenze zum brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Weitere Verdachtsfälle wurden in Ciudad del Este (Region Alto Paraná, SO) und Concepcion (Region Concepcion, Z) verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Anfang Oktober dieses Jahres sind landesweit 1.867 Kinder erkrankt. Damit haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht. Am stärksten betroffen sind zwei Regionen auf der Insel Luzon, Cagayan Valley im Norden und Calabarzon im Süden. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Sicherheitshinweis: Der Taifun Koppu (lokale Bezeichnung: Lando) hat in den betroffenen Regionen in Luzon nördlich von Manila für heftige Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt. Bei Reisen dorthin muss aufgrund der Schäden und Zerstörungen durch den Taifun mit Behinderungen gerechnet werden. Bei geplanten Reisen in diese Gebiete wird empfohlen, im Vorfeld Medienhinweise zur dortigen Lage genau zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Puerto Rico Sicherheitshinweis: Die Provinzen San Pedro und Concepción gelten weiterhin als Operationsgebiet der paraguayischen GuerillaOrganisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo), die in letzter Zeit erneut mit Erpressungen und Anschlägen in Erscheinung getreten ist. Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten deshalb unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de). Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014 der erste Fall gemeldet. Bis Ende letzten Jahres wurden landesweit 4.478 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es gab 34.724 Verdachtsfälle. Bis Ende November dieses Jahres wurden 205 autochthone Erkrankungen registriert, es gab weitere 965 Verdachtsfälle. Ein Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste ist betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten. Peru Russland Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium 88 importierte Erkrankungen bestätigt, 77 davon in diesem Jahr. Anfang Juni dieses Jahres wurde die erste autochthone Infektion gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N) erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 100 gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte November dieses Jahres sind 38.327 Infektionen und 51 Todesfälle registriert worden. Die Gesamtzahl des Vorjahres (ca. 19.000) wurde damit bereits übertroffen. 16 der 25 Regionen sind betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus den Regionen Tumbes (N) und Piura (N). Vorangegangene Regenfälle haben den Anstieg der Infektionen in dem Gebiet Piura begünstigt. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Philippinen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten, ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen. Chikungunya: In der Provinz South Cotabato (Insel Mindanao) wurden 2 Infektionen bestätigt. Es gab 12 weitere Verdachtsfälle. Um einen größeren Ausbruch zu verhindern, haben die Behörden die Überwachungsmaßnahmen verstärkt. Chikungunya tritt seit Beginn der 1990er Jahre auf den Philippinen auf. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Dengue: Bis Mitte November wurden landesweit 142.227 Infektionen registriert, 411 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Regionen Calabarzon, Central Luzon, Metro Manila und Northern Mindanao. Landesweit haben die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ca. 48 % zugenommen. Der Höhepunkt des Ausbruchs scheint überwunden zu sein. Im August und September haben insgesamt 9 Städte in der Region Cordillera Dengue-Ausbrüche gemeldet. In dieser Region hat sich die Fallzahl im Vergleich zum Vorjahr um 180 % erhöht. In der Provinz Antique im Westen der Insel Panay haben sich die Fallzahlen von Januar bis Oktober dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. © Centrum für Reisemedizin Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A empfohlen. Tollwut: Wildtiertollwut (v. a. bei Marderhunden und Füchsen) kommt in ganz Russland vor und gefährdet über Haustiere und streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Da eine adäquate postexpositionelle Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist, sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein. Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de). Sambia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März). In mehreren Regionen des Landes werden immer wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Samoa, Amerikanisch- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppen­ erkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Dengue: Seit September geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Seit Mai wurden 477 Fälle bestätigt, mindestens 147 Menschen mussten in einer Klinik behandelt werden. Es gab 4 Todesfälle. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. 21 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 CRM flexi.LEARN © iStock Kombinieren Sie interaktives, multimediales E-Learning und klassisches Präsenzseminar och, d e i S n Mache wollen! was Sie © Fotolia/nyul nkte 32 CME-Pu Der erste Teil des 32-stündigen CRM Basisseminars „Reise- und Tropenmedizin“ (Block 1) steht Ihnen jetzt zusätzlich als E-Learning Anwendung zur Verfügung. Absolvieren Sie den zweiten Teil (inklusive Prüfung) in einer Präsenzveranstaltung des CRM Ihrer Wahl. Absolvieren Sie den ersten Teil des CRM Basisseminars Reisemedizin als E-Learning. 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Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Dengue: Seit Mitte Juni wurden 837 Infektionen registriert. 7 Erkrankungen verliefen schwer. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Saudi-Arabien Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare vermutet. Landesweit kam es bis zum 1. Dezember zu 1.278 laborbestätigten Infektionen mit 550 Todesfällen. Seitdem wurden keine Neuinfektionen verzeichnet. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) meldet weltweit 1.640 laborbestätigte Fälle, 637 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen aus 6 Ländern auf oder in der Nähe der Arabischen Halbinsel; betroffen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Es gab weitere Importe nach Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Niederlande, Österreich, Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien, Türkei und USA. Eine MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form einer Pneumonie. Als häufigste Symptome wurden Fieber, Husten, Respirationsprobleme beobachtet. Laut einer internationalen Studie ist das Virus weiter verbreitet als bisher angenommen. Ein großer Teil der Infektionen scheint symptomlos zu verlaufen, mehr als 40.000 Menschen sollen sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt haben. WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Grund, von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten. Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Pilger benötigen auch außerhalb der Pilgerzeit (Hajj) für ein Umrah-Visum eine Impfung mit einem tetravalenten Meningokokken-Impfstoff, die vom 10. Tag nach der Applikation an für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist. Eine Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen der offiziellen Bestimmungen www.hajinformation.com) bei VisumAntrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung, dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten ist. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern zu sorgfältiger Hygiene geraten. Verboten ist weiterhin die private Einfuhr von Nahrungsmitteln jeglicher Art. Unabhängig vom Hajj müssen weiterhin alle Personen unter 15 Jahren, die aus Ländern mit Polio-Vorkommen nach Saudi-Arabien einreisen, gegen Polio geimpft sein. Ein entsprechender Impfnachweis wird in der Regel bereits beim Visumantrag verlangt. Die Bestimmung gilt auch für die Wiedereinreise von Personen, die aus den o.g. Ländern nach SaudiArabien zurückkehren. Desgleichen ist der Nachweis einer Gelbfieberimpfung nach den internationalen Gesundheitsbestimmungen für Einreisen aus endemischen Gebieten erforderlich. Senegal Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Probleme mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt. Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause auf. Hygiene und Impfstatus beachten. Sierra Leone Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Bis zum 31. Oktober wurden insgesamt 14.078 Erkrankungen (8.704 davon bestätigt) sowie © Centrum für Reisemedizin 3.589 bestätigte Todesfälle gemeldet. Ende September wurden die letzten beiden Patienten geheilt aus der Klinik entlassen. Nach 42 Tagen ohne Neuinfektion hat die WHO das Land am 7. November für Ebola-frei erklärt. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu lassen. Simbabwe Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt es landesweit weiterhin zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen sind erkrankt. Seit Anfang des Jahres wurden mehr als 300 Infektionen bestätigt. Besonders betroffen ist weiterhin die Hauptstadt Harare (N). Schätzungsweise die Hälfte der 12 Millionen Einwohner hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten geimpft werden. Singapur Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Seit Anfang des Jahres wurden 10.199 Infektionen registriert, 2 Frauen sind verstorben. Beim zweiten Todesfall handelt es sich um eine indische Touristin. Ob die Infektion in Singapur oder bereits in ihrem Heimatland erworben wurde, ist nicht geklärt. Insgesamt haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa halbiert. Mit 361 Erkrankungen in KW 50 wurde Mitte Dezember die höchste Zahl an wöchentlichen Neuinfektionen für dieses Jahr registriert. 2014 sind 18.338 Menschen erkrankt, 5 Menschen sind verstorben. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Bis zur KW 48 wurden 26.296 Infektionen registriert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden 19.578 Erkrankungen gemeldet. Die in der Regel milde verlaufende Kinderkrankheit ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren sind Enterovirus 71 und Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt sowohl über Speichel, Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkaloral (auch indirekt über Gegenstände). Reisende sollten besonders auf gute Hygiene achten. Somalia Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und ohne Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz be­achten. Poliomyelitis: Nachdem seit mehr als einem Jahr keine neuen Infektionen gemeldet wurden, hat die WHO den aktuellen Ausbruch Ende Oktober für beendet erklärt. Somalia galt bereits von April 2008 bis April 2013 als poliofrei. Dann war die Infektion erneut bei einem Mädchen in Mogadischu aufgetreten, 163 weitere Fälle folgten 23 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 im selben Jahr. 2014 gab es weitere 5 Erkrankungen, die letzte im August. Ende Oktober dieses Jahres hat die WHO Somalia von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de). Sri Lanka Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im August letzten Jahres waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt Colombo aufgetreten. Hygiene beachten. Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere während und nach der Regenzeit. Seit Oktober steigt die Zahl der Neuinfektionen an. Bis Mitte Dezember sind 26.914 Menschen erkrankt, mindestens 50 Menschen sind verstorben. Mit mehr als der Hälfte gemeldeten Fälle ist die Westprovinz mit der Hauptstadt Colombo weiterhin am stärksten betroffen. Seit April wurden weniger Infektionen registriert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im vergangenen Jahr wurden 47.502 Erkrankungen und mindestens 95 Todesfälle gemeldet. Am stärksten betroffen waren die Distrikte Colombo, Gampaha und Ratnapura in der Westprovinz. Das Gesundheitsministerium fordert die Bevölkerung zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung von Mückenbrutplätzen auf. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Leptospirose: Nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen im Dezember letzten Jahres haben die Infektionen stark zugenommen. In diesem Jahr sind landesweit 4.031 Menschen erkrankt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es ca. 3.200. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus Reisanbaugebieten. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung des Reisenden über den percutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden. St. Kitts & Nevis © iStockphoto.com/hadynyah Chikungunya: Auf der Insel St. Kitts ist im Februar 2014 ein Mann an der mückenübertragenen Infektion erkrankt. Ob die Infektion lokal oder während einer Reise erworben wurde, ist nicht bekannt. Bis Ende letzten Jahres wurden 28 autochthone Fälle bestätigt, es gibt 627 Verdachtsfälle. Seitdem wurden keine neuen Infektionen bekannt. Anfang Juli vergangenen Jahres wurden 2 Erkrankungen auf der Insel Nevis bestätigt. Auch hier gibt es keine Informationen zum Infektionsort. Mückenschutz beachten. © St. Lucia Chikungunya: Anfang April 2014 wurde die erste Erkrankung bestätigt. Ob die Infektion lokal oder während einer Reise erworben wurde, ist nicht bekannt. Inzwischen wurden 238 autochthone Infektionen bestätigt, weitere 645 Verdachtsfälle wurden registriert. In diesem Jahr wurden noch keine Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. St. Vincent & Grenadinen Chikungunya: Im April 2014 wurden die ersten 3 Erkrankungen auf der nördlichen Grenadinen-Insel Bequia bestätigt. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 173 Infektionen registriert, es gab 1.220 Verdachtsfälle. Auch ein deutscher Tourist ist betroffen. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai nur 5 Verdachtsfälle gemeldet, von denen 2 bestätigt wurden. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Südafrika Einreisebestimmungen: Im Juni dieses Jahres wurden die Einreisebestimmungen für Minderjährige erneut verschärft. Personen unter 18 Jahren müssen bei Ein- und Ausreise eine vollständige (englischsprachige) Geburtsurkunde vorweisen. Diese Regelung gilt auch für Transitreisende, die den Transitbereich des Flughafens verlassen und zur Weiterreise erneut einchecken müssen. Bei allein reisenden Kindern und Jugendlichen oder, wenn nur ein Elternteil mitreist, gelten weitere Vorschriften. Eltern sollten sich vor der Reise bei der Botschaft (www.suedafrika.org) oder dem Department of Home Affairs (www.dha.gov.za) erkundigen. Sudan Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu. Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit, Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber: Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012 verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und 2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten. Dengue: Seit August sind landesweit 130 Menschen an einer Dengue-­Infektion verstorben, es gab insgesamt 557 Verdachtsfälle. Der Ausbruch begann in der Region Dafur, dort wurden 512 Fälle mit 125 Todesfällen verzeichnet. Seit Mitte Oktober hat sich der Ausbruch auf die benachbarten Regionen West-, Süd- und NordKurdufan ausgeweitet. Mückenschutz beachten. Tollwut: In der Region Dafur sind nach Hundebissen etwa 250 Kamele an Tollwut erkrankt. Zwei Mädchen wurden bereits durch Angriffe eines Tieres getötet. Bereits im September 2013 gab es einen ähn­ 17. Forum Reisen und Gesundheit in Berlin 11. & 12. März 2016 Centrum für Reisemedizin 24 Special: Reisen nach Afrika n Jetzt informiereme und an lden! CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 lichen Ausbruch, bei dem sich auch Menschen durch den Verzehr von Fleisch erkrankter Tiere infiziert haben. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Hygiene und Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reise­planung eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern und Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu informieren (www.auswaertiges-amt.de). Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt werden. Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet. Im Mai dieses Jahres hat die WHO Syrien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Südsudan, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera kommt vor. Seit Anfang Juni wurden in Juba County (Bundesstaat Central Equatoria, S) 1.619 bestätigte Infektionen gemeldet. 45 Menschen sind verstorben. Im Kajo Keji County im selben Bundesstaat wurden seit Ende September 57 Erkrankungen und ein Todesfall registriert. Aus der Stadt Bor (Bundesstaat Jonglei, W) und ihrer Umgebung wurden seit Anfang Juli 139 Erkrankungen und ein Todesfall gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, sind Impfkampagnen auch im angrenzenden Flüchtlingslager geplant. Hygiene und Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Truppen­teilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten, das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis auf weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de). Suriname Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein 45-jähriger Mann ist nach seiner Rückkehr von der Insel St. Maarten erkrankt. Bis Ende Oktober wurden 1.210 autochthone Erkrankungen gemeldet, insgesamt 14 wurden importiert. Ein Mensch ist verstorben. In diesem Jahr wurden noch keine Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Anfang November wurden die ersten 2 Verdachtsfälle regis­triert. Die WHO hat die Erkrankungen als autochthone Infektionen bestätigt. Ende November ist in den Niederlanden eine 60-jährige Touristin nach ihrer Rückkehr von einer 3-wöchigen Urlaubsreise erkrankt. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen ist das Nachbarland Brasilien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neu­geborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Syrien Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei) gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepatitis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien © Centrum für Reisemedizin Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de). Tadschikistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Taiwan Dengue: Bis Mitte Dezember wurden landesweit 42.049 autochthone Infektionen registriert. 197 Menschen sind verstorben, so viele wie nie zuvor. 337 Fälle wurden importiert. Nach einem Rückgang der wöchentlichen Neuinfektionen im September sind die Zahlen zwischen Mitte Oktober und Mitte November wieder leicht angestiegen. Inzwischen geht die Zahl der Neuinfektionen zurück, sie liegt aber weiterhin auf hohem Niveau. Ein Schwerpunkt liegt wieder im Süden des Landes, besonders betroffen sind die benachbarten Städte Tainan und Kaohsiung. Die Hauptübertragungszeit auf der Insel sind in der Regel die Monate Juli und August. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Tollwut: Ende Oktober wurde eine 79-jährige Frau postexpositionell behandelt, nachdem sie von einem tollwütigen Sonnendachs gebissen worden war. Es ist der erste Fall im Landkreis Chiayi im Bergland im Westen des Landes seit dem Wiederauftreten der Infektion. Im Frühsommer 2012 wurden erstmals seit 1959 wieder Tollwut-Infektionen­in Taiwan nachgewiesen. Seither wurden regelmäßig infizierte Sonnendachse (Melogale moschata) aus den Bergregionen verschiedener Landkreise gemeldet. Die Behörden haben die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten aufgerufen, die Haustiere impfen zu lassen. Zusätzlich wurden die Vorräte an humanem Tollwutimpfstoff aufgestockt. Im September 2013 wurde Taiwan offiziell von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) in Paris als tollwutgefährdetes Land gelistet. Das Risiko für Reisende ist gering. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden. Vogelgrippe: Anfang Oktober ist eine 62-jährige Frau nach ihrer Rückkehr aus der Provinz Zhejiang (Festland) an Influenza A(H7N9) erkrankt. Im März 2013 wurde in China erstmals ein Fall beim Menschen registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten des chinesischen Festlandes betroffen. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Von dort wurden bisher 4 Fälle nach Taiwan importiert. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere chinesische Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. 25 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 Tansania Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Cholera: Ausgehend von der Hauptstadt Dar es Salaam sind seit Mitte August in 21 Regionen 166 Menschen verstorben, es gibt etwa 11.000 Erkrankte. Anfang November waren die Fallzahlen rapide gestiegen, innerhalb von nur 4 Tagen wurden 20 % der gesamten Infektionen registriert. Seitdem geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Seit Anfang Oktober wurden in der Region Mwanza am Südufer des Viktoriasees 19 Todesfälle und 613 Erkrankungen gemeldet. Im Distrikt Musoma (Mara-Region) am Westufer des Sees sind 9 Menschen verstorben. Beide Ausbrüche haben bereits im September begonnen. Erstmals seit 5 Jahren wurden Anfang November in Arusha ca. 240 Infektionen und ein Todesfall verzeichnet. Der Erreger wurde vermutlich aus der Region Singida eingeschleppt. Aus der Region Tanga (W) wurden Anfang November 6 Todesfälle gemeldet. Zur gleichen Zeit wurden 7 Erkrankungen in der Region Kigoma am Tanganjikasee registriert. In einigen Gebieten im Norden und Nordwesten wird die Ausbreitung der Erkrankung durch für diese Jahreszeit ungewöhnlich heftige Niederschläge begünstigt. Seit Mitte September wurden in der Region Sansibar 572 Infektionen und 7 Todesfälle verzeichnet, 274 auf der Insel Unguja (ehemals Sansibar) und 298 auf der Insel Pemba. Bereits im Januar, Februar und April wurden lokale Ausbrüche registriert. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Thailand Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Hygiene beachten. Dengue: Bis Anfang Dezember sind landesweit ca. 123.000 Menschen erkrankt, es gab 116 Todesfälle. In Bangkok wurden mehr als 16.630 Fälle verzeichnet, ein Mensch ist verstorben. Die Hauptübertragungszeit sind die Monate Juli und August. Die meisten Fälle wurden aus den Provinzen Rayong (W), Petchburi (Z), Rachaburi (Z), Uthaithani (W) und Prachinburi (Z) gemeldet. 2013 wurden die höchsten Fallzahlen innerhalb von 20 Jahren registriert. Landesweit wurden ca. 153.000 Fälle verzeichnet, davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten­! Quallen: Anfang Oktober ist eine junge, deutsche Touristin durch den Kontakt zu einer Würfelqualle verstorben, eine weitere Frau wurde leicht verletzt. Es ist der zweite Todesfall in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr ist ein 5-jähriger Franzose an den Folgen des Nessel­giftes verstorben. Neben ausgeprägten Schmerzen kann es zu kardiopulmonalen Versagen kommen. Nach Kontakt Tentakeln mit Essig oder Salzwasser abspülen (kein Süßwasser). Bei großflächigen Verletzungen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die hochgiftigen Tiere kommen im indopazifischen Raum vor. Örtliche Warnhinweise beachten. Togo Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6. Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten. Trinidad & Tobago Chikungunya: Zwischen Juli und Dezember 2014 wurden 291 autoch­thone Erkrankungen bestätigt, 3 Infektionen wurden importiert. In diesem Jahr wurden bis KW 20 83 autochthone Infektionen gemeldet. Landesweit wurden 3.300 Verdachtsfälle gemeldet. Mückenschutz beachten. Tschad Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien verunreinigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus dem benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden 2012 5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern) beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die Region des Tschadsees und das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt. Es wird empfohlen, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Tunesien Tollwut: Mitte November ist ein 9-jähriger Junge aus dem Dorf Borj Rass (Gouvernement Mahdia, NO) an Tollwut verstorben. Im August war er von einem streunenden Hund gebissen worden. Ende Oktober wurden im Gouvernement Monastir im Nordosten 12 Menschen von einem tollwütigen Straßenhund gebissen. Das Tier wurde getötet. In Tunesien sterben durchschnittlich 1–2 Menschen im Jahr an der Infektion, meistens durch unbehandelte Hundebisse verursacht. In diesem Jahr wurden bereits 6 Todesfälle registriert, im vergangenen Jahr waren es 3. Nach Bissverletzungen oder verdächtigen Tier­ kontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko vorbeugend impfen. Sicherheitshinweis: Auf Sicherheitskräfte in der Innenstadt von Tunis wurde am 24.11.2015 ein Anschlag verübt. Dabei kam es zu mehreren Todesopfern. Die tunesische Regierung hat daraufhin den Ausnahmezustand verhängt. Reisenden wird dringend empfohlen, Anweisungen der Sicherheitskräfte zu befolgen (www.auswaertigesamt.de). Türkei Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Turks & Caicos Inseln Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden 2 Erkrankungen bestätigt. Bis Anfang Dezember hat sich die Zahl auf 26 erhöht, 7 davon wurden importiert. Es wurden 197 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem Jahr wurden bisher keine Infektionen registriert. Mückenschutz beachten. Tuvalu Chikungunya: Im Oktober wurde bei 9 von insgesamt 37 Verdachtsfällen eine Infektion mit dem Chikungunya-Virus bestätigt. Mückenschutz beachten. Uganda Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera landesweit. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) beachten. Cholera: Im Distrikt Wakiso am Viktoriasee sind Anfang Dezember 7 Menschen verstorben, weitere 20 wurden in einer Klinik behandelt. Ebenfalls Anfang Dezember wurden im Distrikt Mbale (O) © Centrum für Reisemedizin 26 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 12 Verdachtsfälle gemeldet. Im Distrikt Hoima (W) sind seit Ende Oktober 195 Menschen aufgrund einer Cholera-Infektion behandelt worden, es gab 6 Todesfälle. Besonders betroffen sind die Fischerdörfer am Albertsee. Im Distrikt Busia (SO) wurden seit Ende Oktober 52 Erkrankungen mit 2 Todesfällen gemeldet. Hygiene beachten. Ukraine Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinander­ setzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de). Uruguay Chikungunya: Mitte August 2014 wurden 4 Verdachtsfälle aus der Dominikanischen Republik importiert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten. USA Chikungunya: Zwischen Juli und Ende September 2014 haben die Gesundheitsbehörden in Florida 11 autochthone Fälle registriert. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 2.333 durch Reisen importierte Erkrankungen gemeldet, in diesem Jahr sind es bisher 629. In den Jahren 2006 bis 2013 waren es jährlich etwa 28 Infektionen. Die meisten Infektionen stammen aus der Karibik. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Ende Oktober wurden auf der Insel Hawaii (Big Island, Bundesstaat Hawaii) 149 autochthone Infektionen bestätigt. Darunter sind auch 33 Kinder. Die Erkrankung ist auf der Inselgruppe nicht endemisch, wird aber immer wieder importiert. Der letzte Cluster autochthoner Fälle wurde 2011 auf der Insel Oahu registriert. Mückenschutz beachten. Tollwut: Anfang Oktober wurde der erste menschliche Tollwutfall im Bundesstaat Wyoming gemeldet. Eine Frau aus Fremont County ist vermutlich nach dem Kontakt zu einer infizierten Fledermaus erkrankt. Nähere Informationen liegen noch nicht vor. In Stephens County (Bundesstaat Georgia) ist Mitte Oktober ein 2-jähriger Junge von einer tollwütigen Fledermaus gebissen worden. Es ist das erste Mal seit etwa 20 Jahren, dass in der Region terrestrische Tollwut auftaucht. Menschliche Tollwutfälle sind in den USA selten. Jährlich werden etwa 35.000 Menschen aufgrund von verdächtigen Tierkontakten (überwiegend Kontakt zu Fledermäusen) postexpositionell behandelt und 7.000-10.000 Fälle von Tollwut bei Tieren (Waschbären, Stinktieren, Fledermäusen, Füchsen) registriert. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden. © Centrum für Reisemedizin West Nile-Fieber: Im Juli wurde aus Nevada County der erste Todesfall in Kalifornien in diesem Jahr gemeldet. Mitte August wurde die erste Infektion für dieses Jahr in New York City registriert. Landesweit wurden in diesem Jahr bis Anfang Dezember 1.923 Erkrankungen und 106 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr sind landesweit 2.205 Menschen erkrankt, es gab 97 Todesfälle. Mückenschutz beachten. Venezuela Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres wurden die ersten importierten Fälle gemeldet, ihre Zahl ist bis Jahresende auf 50 gestiegen. Im Juli 2014 wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt. Bis Ende Dezember wurden ca. 37.280 Verdachtsfälle gemeldet, 2.486 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. Offiziell wurden in diesem Jahr bis Mitte November 15.156 Verdachtsfälle registriert, 338 Infektionen wurden bestätigt. Presseberichten zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen. Allein im Bundesstaat Zulia (NW) wurden bis Ende 2014 ca. 500.000 Infek­ tionen registriert. Mückenschutz beachten. Malaria: Bis Mitte Oktober wurden landesweit 105.757 Infektionen gemeldet. Im Vergleich zu dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre sind die Fallzahlen um ca. 110 % gestiegen. Die meisten Erkrankungen wurden in den Endemiegebieten der Bundesstaaten Bolivar und Amazonas registriert. Mückenschutz sorgfältig beachten. Bei Reisen in die entsprechenden Gebiete sollte außerdem eine entsprechende Prophylaxe erwogen werden. Zika-Virus: Ende November wurden 17 Verdachtsfälle in einer Klinik in der Hafenstadt Maracaibo (NW) gemeldet. 4 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen sind die Nachbarländer Brasilien und Kolumbien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Vietnam Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres sind landesweit ca. 60.000 Menschen erkrankt, es gab 42 Todesfälle. Besonders betroffen ist Ho Chi Minh Stadt im Süden des Landes. Regenfälle haben hier die Zunahme der Infektionen begünstigt. Bis Anfang November sind ca. 13.750 Menschen erkrankt, es gab mindestens 5 Todesfälle. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Zahlen verdoppelt. In den angrenzenden Provinzen Binh Duong und Dong Nai wurden ebenfalls vermehrt Erkrankungen gemeldet. In Binh Duong sind mehr als 2.800 Menschen erkrankt, es gab mindestens 2 Todesfälle. In Dong Nai wurden bis Ende Oktober 6.400 Fälle registriert, 6 Menschen sind verstorben. In der Provinz Khanh Hoan (SO) wurden in diesem Jahr ca. 5.500 Infektionen mit 2 Todesfällen verzeichnet. Das sind etwa 5-mal mehr als im vergangenen Jahr. Hanoi (N) nehmen die Fallzahlen seit Juli ebenfalls zu. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Seit Anfang des Jahres sind landesweit 48.700 Kinder erkrankt, es gab 6 Todesfälle. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl um ca. 30 % gesunken. Seit September steigt die Zahl der Neuinfektionen an und hat inzwischen das Niveau des Vorjahres erreicht. Besonders betroffen ist der Süden des Landes. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die 27 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 24/15 • 16. Dezember 2015 Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Jahr wurden ebenfalls mindestens 10 Ausbrüche in verschiedenen Regionen gemeldet, zuletzt Ende November in der Provinz Quang Ngai in Zentralvietnam. Menschliche Erkrankungen gab es bisher nicht. Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen. Im vergangenen Jahr wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche bei Hausgeflügel registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden getötet. In diesem Jahr gab es zahlreiche Ausbrüche, zuletzt Mitte November im Norden des Landes. Insgesamt sind mehr als 16.000 Tiere verendet oder wurden getötet. Seit Dezember 2014 wurden mindestens 10 Vorfälle dieser Art registriert. Die Impfung von Geflügel ist im Land weit verbreitet. Medienberichten zufolge verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine Mutation des Virus jetzt an Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober 2014 wurden 7 Ausbrüche von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. In diesem Zentralafrikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik (www.auswaertiges-amt.de). Reisemedizin SPEZIAL Zika-Virus breitet sich aus Ende April 2015 wurden im brasilianischen Bundesstaat Bahía erstmals Infektionen durch Zika-Virus bestätigt. Dies waren gleichzeitig die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde das Virus in insgesamt 17 Bundesstaaten Brasiliens nachgewiesen: Alagoas, Amazonas, Bahía, Ceará, Espirito Santo, Maranhão, Mato Grosso, Pará, Paraíba, Paraná, Pernambuco, Piauí, Rio de Janeiro, Rio Grande do Norte, Roraima, São Paulo und Tocantins. Es wird vermutet, dass der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde. Im Jahr 2009 wurde erstmals eine Infektion von Menschen durch Zika-Virus außerhalb Afrikas und Asiens bekannt, auf den Yap‑Inseln Mikronesiens. Im Mai 2013 erkrankte eine Kanadierin nach einem Aufenthalt in Thailand an Zika. Ende November wurde ein erster Todesfall durch die Gesundheitsbehörden bestätigt. Ein 35-jähriger Mann mit verschiedenen Vorerkrankungen war bereits im Juni in Sao Luis im Bundesstaat Maranhão verstorben. Zwei weitere Verdachtsfälle wurden aus dem Bundesstaat Alagoas (NO) gemeldet. Die Todesursache konnte aber noch nicht bestätigt werden. Der erste Ausbruch außerhalb Afrikas hat dazu geführt, dass das Zika-Virus als Emerging Pathogen eingestuft wurde. Wie sich nun zeigt, erfolgte die Klassifikation zu Recht. Aktuell zeigt sich eine erhebliche Ausbreitung der Infektion v.a. in Lateinamerika. Reisende sollten auf guten Mückenschutz hingewiesen werden. Dies gilt besonders in der Schwangerschaft. Besonders im Nordosten des Landes wurden in diesem Jahr vermehrt Kinder mit Mikrozephalie geboren. Bis Anfang Dezember wurden 1.761 Fälle aus 14 Bundesstaaten gemeldet, im vergangenen Jahr waren es 147. Nachdem bei einem verstorbenen Neugeborenen und auch bei 2 Schwangeren, die ebenfalls ein krankes Kind erwarten, eine Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen wurde, haben die brasilianischen Gesundheitsbehörden die Virusinfektion als Ursache der Fehlbildungen bestätigt. Das Zika-Virus gehört zur Gattung der Flavi­viren. Das Virus wurde erstmals 1947 in einem Rhesusaffen einer Forschungsstation im Zika Forest in Entebbe/Uganda isoliert und erhielt daher seinen Namen. Das Genom besteht aus einer 10,8 kB-Einzelstrang-RNA. Über die Biologie und die Übertragungswege des Zika-Virus ist immer noch wenig bekannt. Das natürliche Vorkommen liegt im tropischen Afrika. Das Virus wird durch Stechmücken der Gattung Aedes über tragen, v. a. auch durch A. aegypti. Symptome der Infektion sind Hautausschlag, Fieber, Gelenkschmerzen, Konjunktivitis, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Erbrechen. Der Hautausschlag hält im Mittel sechs Tage an, andere Symptome nehmen früher ab. In der Regel verläuft die Erkrankung selbstlimitierend. Verbreitung von Zika im Dezember 2015 Quelle: CDC Centers for Disease Control and Prevention, http://www.cdc.gov/zika/index.html © Centrum für Reisemedizin 28 Die CRM App Reisemedizin für Ihren Tablet-PC ie vel.NET sow r Für CRM tra Mitgliede T E N l. e v a tr CRM r Download kostenfreie dien der Fachme Das reisemedizinische Fachwissen des CRM Centrum für Reisemedizin auch für Ihren Tablet-PC! Holen Sie sich die CRM App Reisemedizin und nutzen Sie unsere umfangreichen Fachmedien im Zusammenspiel. Ob als Beratungsinstrument, Nachschlagewerk oder Informationsmedium – mit dieser App werden Sie bei den unterschiedlichsten Fragestellungen sinnvoll unterstützt. Unsere CRM App Reisemedizin bietet Ihnen mehr Flexibilität in Ihrer reisemedizinischen Beratung. www.crm.de/reisemedizinapp Apple, the Apple Logo and iPhone are Trademarks of Apple Inc., registered in the U.S and other countries.App Store is a Service mark of Apple inc. 17. 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