Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellenund Autorenangaben A. Vor-Denker der Katholischen Soziallehre A.1 Adolph Kolping A.1.1 Kolpingwerk Deutschland, Adolph Kolping in Zahlen Der tabellarische Lebenslauf ermöglicht einen raschen Überblick über den Werdegang von Adolph Kolping. Quelle: http://www.kolping.de/php/evewa2.php?d=1321967746&menu=0504 (Seitenabruf am 22.11.2011). A.1.2 Kolpingwerk Deutschland, Adolph Kolping in Zitaten Das Kolpingwerk hat eine umfangreiche Zitatesammlung zusammengestellt, die es leicht macht, einen ersten Zugang zum Denken von Adolph Kolping zu erlangen. Quelle: http://www.kolping.de/php/evewa2.php?d=1321968254&menu=050407 &g2=1 (Seitenabruf am 22.11.2011). A.1.3 Claudia Julius, 8. Dezember – Geburtstag von Adolph Kolping (1813-1865) Der Beitrag zeichnet Kolpings Weg von der Herkunft im Handwerkerstand über sein Priestertum zurück zur engagierten Solidarität mit den einst so verachteten Handwerkern. Er war bestimmt von einem unerschütterlichen Glauben an Gott und an die Menschen. Beides gehört für ihn untrennbar zusammen. Auch seine Zuhörer, so die Autorin, weist er stets darauf hin, dass es mit dem frommen Glauben allein nicht getan ist, sondern der Glaube an die Menschen notwendig dazugehört, will man etwas verändern. Quelle: Rudolf Englert (Hrsg.), Woran sie glaubten – wofür sie lebten. Vorbilder für die 365 Tage im Jahr. Ein Kalenderbuch, München: Kösel 2006, 350. A.2 Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler A.2.1 Arnd Küppers, Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877) Das durchaus spannungsreiche Zu- und Ineinander von gesellschaftlichen und kirchlichem Engagement zeichnet das Leben von Wilhelm Emmanuel von Ketteler aus. Seit dem Jahr 1850 Bischof in Mainz, wurde Ketteler schnell zu einem der führenden Sprecher der katholischen Kirche in Deutschland. Vor allem seit den 1860er Jahren beschäftigte er sich zunehmend mit der Arbeiterfrage, dem Elend der Arbeiter und ihrer Familien in den rasch Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 1 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? wachsenden Fabrikbezirken der Großstädte. In knapper Form zeichnet der Beitrag wichtige Etappen im Leben Kettelers nach. Originalbeitrag für diese Handreichung. Autor: Dr. Arnd Küppers, stellv. Direktor der Katholisch Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ), Mönchengladbach. www.ksz.de A.2.2 Arnd Küppers, Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877) – Stammvater der katholischen Soziallehre Der „Arbeiterbischof“ Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877) ist einer der wichtigsten Wegbereiter der kirchlichen Soziallehre und der christlich-sozialen Bewegung. Wie unter einem Brennglas wird in seiner Biographie und in seinen Schriften die Entwicklung des christlich-sozialen Denkens im 19. Jahrhundert erkennbar. Sachkundig führt Küppers in ebendiese Biographie Kettelers und dessen Schriften ein, nicht ohne den zeitgeschichtlichen Hintergrund zu erläutern. Originalbeitrag für diese Handreichung. Autor: Dr. Arnd Küppers, stellv. Direktor der Katholisch Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ), Mönchengladbach. www.ksz.de A.2.3 Arnd Küppers, Eigentum verpflichtet! Die hier in Ausschnitten wiedergegebenen Predigten, die Ketteler im Advent 1848 im Mainzer Dom hält, sind – so Küppers – für die weitere Entwicklung des christlich-sozialen Denkens prägend geworden, insoweit er hier ein spezifisch christlich-soziales Verständnis des Privateigentums entwickelt. Zwei Aspekte der von ihm damals entwickelten Eigentumslehre sind dabei wesentlich: Erstens der Gedanke, dass mit privatem Eigentum eine soziale Verpflichtung einhergeht. Zweitens eine scharfe Abgrenzung des christlichen Eigentumsverständnisses gegenüber dem Eigentumsbegriff einerseits des Liberalismus (Eigentum als unbeschränktes Verfügungsrecht), aber auch des Kommunismus (Abschaffung des Privateigentums). Ketteler hat damit als einer der ersten begründet, was heute als „Sozialpflichtigkeit“ des Eigentums bezeichnet wird. Originalbeitrag für diese Handreichung. Autor: Dr. Arnd Küppers, stellv. Direktor der Katholisch Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ), Mönchengladbach. www.ksz.de A.2.4 Arnd Küppers, Die Arbeiterfrage und das Christentum In dem von Ketteler im Jahr 1864 veröffentlichten Buch „Die Arbeiterfrage und das Christentum“ vertritt er die Auffassung, dass die Soziale Frage Christen nicht gleichgültig lassen darf. Nichts weniger als die Menschenwürde der Arbeiter steht auf dem Spiel, die letztlich in der Gottebenbildlichkeit jedes Menschen wurzelt. Der zentrale Glaube des Christentums ist, dass Gott selbst in Jesus Christus Mensch geworden ist, um den Menschen diese Würde zurückzugeben. Deshalb ist es nach Ketteler auch die Pflicht der Kirche, in der Nachfolge Christi überall dort die Stimme zu erheben, wo die Würde des Menschen bedroht ist. Bei Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 2 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? der Erörterung der Hilfsmittel zur Lösung der Arbeiterfrage setzt Ketteler nicht mehr wie in den Adventspredigten allein auf die Caritas, die Nächstenliebe und Barmherzigkeit der Reichen, die den Armen von ihrem Überfluss abgeben sollen. Neben die Caritas tritt ein anderer Aspekt: die Selbsthilfe der Arbeiter. Ketteler wirbt nun vor allem auch für den Zusammenschluss der Arbeiter in Vereinen und Genossenschaften, vor allem Produktivgenossenschaften. Originalbeitrag für diese Handreichung. Autor: Dr. Arnd Küppers, stellv. Direktor der Katholisch Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ), Mönchengladbach. www.ksz.de A.2.5 Arnd Küppers, Gerechter Lohn – gerechte Arbeitsbedingungen In seinem Buch „Die Arbeiterfrage und das Christentum“ von 1864 hatte Bischof Ketteler zur Lösung der Sozialen Frage noch ganz auf die christliche Nächstenliebe und die Selbsthilfe der Arbeiter gesetzt; von staatlichen Maßnahmen war hier noch nicht die Rede. Das änderte sich bereits ein Jahr später. In einer Ansprache anlässlich einer Festfeier des Mainzer Gesellenvereins am 19. November 1865 betonte Ketteler erstmals eindeutig die Notwendigkeit von Staatshilfe zur Lösung der Arbeiterfrage. In Auszügen dokumentiert wird eine Rede, die Ketteler im Sommer 1869 vor 10.000 Arbeitern auf der Liebfrauenheide bei Offenbach gehalten hat und die als „Magna Charta der christlichen Arbeiterbewegung“ in die Geschichte eingegangen ist. Originalbeitrag für diese Handreichung. Autor: Dr. Arnd Küppers, stellv. Direktor der Katholisch Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ), Mönchengladbach. www.ksz.de A.3 Joseph Kardinal Höffner A.3.1 Lothar Roos, Joseph Kardinal Höffner (1906-1987), Christlicher Sozialwissenschaftler und Erzbischof von Köln (1969-1987) Die verschiedenen Etappen im Leben von Joseph Höffner sind bemerkenswert: Der vierfach promovierte Theologie- und Wirtschaftswissenschaftler lehrte 1951 bis 1962 Christliche Sozialwissenschaften an der Universität Münster, ehe er 1962 Bischof von Münster wurde. 1969 bis 1987 war er Kardinalerzbischof von Köln und 1976 bis 1987 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Roos streicht heraus, dass Höffner in einer Person Historiker und Systematiker, Theologe und Nationalökonom, angesehener Wissenschaftler und ein von den Gläubigen tief verehrter Bischof war und in dieser Kombination von Fähigkeiten die Breite und Tiefe seiner großen Wirksamkeit sowohl im wissenschaftlichen wie im kirchlichen Bereich gründet. Quelle: http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/H/Seiten/ JosephKardinalH%C3%B6ffner.aspx (Seitenabruf am 22.11.2011). Autor: Prof. Dr. Lothar Roos, emeritierter Professor für Christliche Gesellschaftslehre und Pastoralsoziologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 3 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? A.3.2 Ursula Nothelle-Wildfeuer, Gerechter Lohn und moderne Gesellschaft Der hier abgedruckte Text von Joseph Höffner aus dem Jahr 1961 ist ein Ausschnitt aus einem umfangreicheren Artikel zur Lohngerechtigkeit, in dem er sechs sozial-ethisch bedeutsame Probleme der Lohnfrage in den Blick nimmt. Das sozialethisch höchst bedeutsame Kriterium der Familiengerechtigkeit steht dabei im Mittelpunkt. Das hier diskutierte Thema ist von hoher Aktualität, verstärkt sich doch (wieder) der Eindruck, eine steigende Zahl von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen erhielte einen derart niedrigen Marktlohn, dass sie und ihre Familien allein davon nicht leben können. Vorrangig aus Gründen der Armutsprävention wird gegenwärtig mit zunehmender Intensität die gesellschaftlich und politisch hoch aktuelle, gleichzeitig umstrittene Forderung nach einem Mindestlohn bzw. einer Lohnuntergrenze aufgestellt und diskutiert. Originalbeitrag für diese Handreichung. Autorin: Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Professorin für Christliche Gesellschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg: http://www.theol.uni-freiburg.de/ institute/ipt/cgl A.3.3 Ursula Nothelle-Wildfeuer, Die Kirche und die Welt der Arbeit Joseph Kardinal Höffner trägt in seiner Rede „Die Kirche und die Welt der Arbeit“, die er 1982 bei einer Großveranstaltung des Arbeitergeberverbandes der Metallindustrie Köln gehalten hat, Überlegungen sowohl zur Sinndeutung der Arbeit aus christlicher Sicht als auch zur Implementierung dieser christlichen Sinndeutung in die „Arbeitswelt von heute“ vor. Zunächst nimmt Höffner den Konflikt zwischen Arbeit und Kapital in den Blick, dann wird als zweiter zentraler Aspekt das Phänomen der auch zur Entstehungszeit des Textes bereits massiven Problem der langanhaltenden und auf hohem Niveau liegenden Arbeitslosigkeit angesprochen. Liest man den letzten Punkt in Höffners Ausführungen, in denen er sich mit dem Phänomen der Freizeit und der Muße beschäftigt, so wird darin – so die Analyse von Nothelle-Wildfeuer – ein Rahmen aufgezeigt, innerhalb dessen die Überlegungen zur Arbeit noch einmal einen anderen, relativen Stellenwert bekommen: Der Verweis auf die transzendente Dimension ermöglicht ein letztes Zurechtrücken und ein Vor-Gott-Bringen all dessen, was wir im irdischen Leben tun und tun müssen. Originalbeitrag für diese Handreichung. Autorin: Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Professorin für Christliche Gesellschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. http://www.theol.uni-freiburg.de/institute/ipt/cgl A.3.4 Ursula Nothelle-Wildfeuer, Marktwirtschaft, Wettbewerb und Ethik Moral, Werte, Ethos und Ethik spielen im öffentlichen Diskurs über wirtschaftliches Handeln eine veränderte, neue Rolle. Hier ist genau der Punkt, an dem der vorliegende Text Joseph Höffners anknüpfen kann und an dem er neue Aktualität gewinnt. Zeitlebens hat Höffner die Frage nach dem gerechten Wirtschaften, besser noch: nach der gerechten Wirtschaftsordnung, also nach der Wirtschaftsethik beschäftigt. Bei aller Lenkungsfähigkeit und -bedürftigkeit der Wirtschaft bleibt es nach Ansicht von Höffner aber dabei, dass diese doch keine Funktion des Staates ist, sondern als Kultursachgebiet gemäß dem Ansatz des Subsidiaritätsprinzips dem gesellschaftlichen Bereich „zwischen“ Individuum und Staat angehört. Originalbeitrag für diese Handreichung. Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 4 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? Autorin: Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Professorin für Christliche Gesellschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. http://www.theol.uni-freiburg.de/institute/ipt/cgl A.3.5 Nils Goldschmidt, Das ordnungsökonomische Anliegen von Joseph Höffner – zehn Thesen Goldschmidt führt in zehn Thesen Parallelen zwischen Ordnungsökonomik und Sozialethik auf und will damit einen fruchtbaren Dialog zwischen Liberalismus und katholischer Soziallehre befördern. Das gemeinsame Interesse werde in dem Ausspruch Höffners deutlich: „Mittelpunkt der Wirtschaft ist also nicht das Kapital, sondern der Mensch.“ Quelle: Nils Goldschmidt / Ursula Nothelle-Wildfeuer (Hrsg.), Freiburger Schule und christliche Gesellschaftslehre. Joseph Kardinal Höffner und die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, Tübingen: Mohr Siebeck 2010, 23–34. Autor: Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Professor im Lehrgebiet Sozialpolitik und Sozialverwaltung an der Hochschule München, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften. http://www.sw.hm.edu/ A.4 Oswald von Nell-Breuning A.4.1 Oswald von Nell-Breuning-Institut, Lebenslauf von P. von Nell-Breuning In tabellarischer Form ermöglicht dieser Lebenslauf eine rasche Orientierung über Biographie und Bibliographie von P. von Nell-Breuning. Quelle: http://www.sankt-georgen.de/nbi/institut/pater-v-nell-breuning-sj/lebenslauf/ (Seitenabruf am 5.12.2011) A.4.2 Friedhelm Hengsbach, Oswald von Nell-Breuning – Ein Leben an der Grenze Der Jesuit, Priester und Professor Oswald von Nell-Breuning hat – so Hengsbach – ein Leben an der Grenze geführt, eindeutige Grenzen gezogen und vermauerte Grenzen geöffnet – zwischen Wirtschaft und Moral, zwischen Wissenschaft und Politik, zwischen katholischer Kirche und Arbeitern. Ein Leben an der Grenze macht neugierig auf das, was sich hinter dem Zaun bewegt. Und auch bereit, dem Fremden eine Grenze zu öffnen, damit es in den Innenraum des Denkens und Empfindens eintritt. Oswald von Nell-Breuning hat zahlreiche Lernbewegungen angestoßen, begleitet und verfolgt, etwa den Umbau der sozialen Marktwirtschaft, des Kapita¬lismus und der Industriegesellschaft. Quelle: Stephan Pauly (Hg.), Theologen unserer Zeit, München: Kohlhammer 1997, 111–123 Autor: Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach, emeritierter Professor für christliche Gesellschaftsethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, bis 2006 Leiter des Oswald von Nell-Breuning-Instituts. http://www.sankt-georgen.de/nbi Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 5 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? A.4.3 Matthias Möhring-Hesse, Staatsbürgerkunde für Katholiken. „Katholische Soziallehre“ made-by-Nell-Breuning P. von Nell-Breuning wird vorgestellt als einer der wichtigsten kirchlichen Intellektuellen in der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland. Er appellierte an Kirche und katholische Christen, sich aktiv in der Gesellschaft einzubringen. Dieses Engagement erleichterte er, so Möhring-Hesse, indem er einen sanften Übergang von einer lehramtlich fixierten katholischen Gesellschaftslehre zu einer kirchlichen Soziallehre von politisch engagierten Christen forcierte, die für gesellschaftliche Veränderungen sozialer Gerechtigkeit jenseits des „politischen Katholizismus“ eintreten – und auf mündige Art Politik aus dem Glauben, statt Politik nach kirchlicher Lehre treiben. Quelle: Friedhelm Hengsbach / Matthias Möhring-Hesse / Wolfgang Schroeder (Hrsg.), Ein unbekannter Bekannter. Eine Auseinandersetzung mit dem Werk von Oswald von Nell-Breuning SJ, Köln: Ketteler-Verlag 1990, 77–107. Autor: Prof. Dr. Matthias Möhring-Hesse, Professor für Theologische Ethik/Sozialethik an der an die Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen. http://www.uni-tuebingen.de/fakultaeten/katholisch-theologische-fakultaet/lehrstuehle/theologische-ethik-sozialethik A.4.4 Oswald von Nell-Breuning, Krise der katholischen Soziallehre? In diesem Beitrag aus dem Jahr 1972 stellt sich P. von Nell-Breuning der Rede von einer Krise oder gar des Endes der katholischen Soziallehre – nicht ohne gründlich ausloten, was mit der Bezeichnung „katholische Soziallehre“ überhaupt gemeint ist. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass im Vergleich zu der Krise, welche die Theologie zurzeit durchmache, das, womit die Sozialwissenschaftler zu ringen haben, ein „Kinderspiel“ sei. Von daher gelte es, die Nerven nicht zu verlieren und den Streit der Meinungen nüchtern zu betrachten. Was allerdings tatsächlich Anlass zur Sorge gebe, sei die zwischen der Lehre der kirchenlehramtlichen Dokumente und die pastorale Praxis klaffende Lücke. Quelle: Stimmen der Zeit 189 (1972) 86–98. A.4.5 Oswald von Nell-Breuning, 35-Stunden-Woche Auf knappem Raum setzt sich P. von Nell-Breuning mit dem Versuch auseinander, mehr Menschen dadurch in Arbeit und Verdienst zu bringen, dass die Zahl der von den einzelnen zu leistenden Arbeitsstunden verringert wird. Ein Zeichen von selbstloser Solidarität wäre es in seinen Augen, wenn Arbeitnehmer nicht nur ihre Arbeitszeit verringerten, sondern auch entsprechenden Lohnverzicht praktizierten. Die stattdessen erhobene Forderung nach einer 35-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich nennt P. von Nell-Breuning „Hohn“ und „klassenkämpferisch“. Quelle: Stimmen der Zeit 202 (1984) 217–218. Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 6 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? B. Katholische Soziallehre heute B.1 Selbstverständnis und Selbstanspruch Katholischer Soziallehre B.1.1 Arnd Küppers, Päpstliche Sozialverkündigung Angesichts von 2000 Jahren Kirchengeschichte ist die päpstliche Sozialverkündigung noch recht jung und beginnt im Jahr 1891 mit der Enzyklika „Rerum novarum“ von Papst Leo XIII. In den Sozialenzykliken wollen der Papst und die Kirche keine Glaubenswahrheiten verkünden oder „Gesellschaftsarchitektur“ betreiben in dem Sinne, dass sie einen christlichen, oder gar katholischen Staat oder eine christliche Wirtschaft konstruieren wollten. Gleichwohl ist die Kirche überzeugt, dass die Botschaft Jesu moralische Maßstäbe enthält, die uns auch heute noch helfen können, unser Leben und unsere Welt besser zu gestalten. Wie die Kirche die beiden Aufgaben der Sozialkritik und moralischen Orientierung in verschiedenen Epochen und angesichts verschiedener Herausforderungen verstanden und wahrgenommen hat, zeigt der Beitrag anhand einiger Beispiele auf. Originalbeitrag für diese Handreichung. Autor: Dr. Arnd Küppers, stellv. Direktor der Katholisch Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ), Mönchengladbach. www.ksz.de B.1.2 Gerhard Kruip, „Katholische Soziallehre“ heute. Zwischen lehramtlicher Tradition und neuen Herausforderungen Der Aufsatz skizziert auf dem Hintergrund der Entstehungsgeschichte „Katholischer Soziallehre“ deren gegenwärtige Aktualität. Sie kann und hat sich argumentativ an den öffentlichen Diskursen zu beteiligen, in denen Normen gesucht und begründet werden. Damit wirkt sie – basierend auf einer christlichen Motivation, dem Schatz ethischer Traditionen sowie innerkirchlichen Dialogen – an der Gestaltung der Gesellschaft und ihren immer neuen Herausforderungen mit. Quelle: BDKJ Journal 10 (2001) 16–17. Autor: Prof. Dr. Gerhard Kruip, Professor für Christliche Anthropologie und Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz. www.sozialethik.kath.theologie.uni-mainz.de B.1.3 Bernhard Laux, Zwischen Jürgen Habermas und Charles Taylor. Katholische Sozialethik im Spannungsfeld von liberalem und kommunitarischem Denken Laux beschreibt die „mittlere Position“, das „Dazwischen“ der Katholischen Soziallehre gegenüber Extrempositionen. Gegenüber den Einseitigkeiten von Individualismus und Kollektivismus, Liberalismus und Kollektivismus sucht sie nach verantwortbaren und verlässlichen Maßstäben für die Deutung des Menschen und seiner Einbindung in Gesellschaft und Kultur – wie der Beitrag exemplarisch in Auseinandersetzung mit Jürgen Habermas und Charles Taylor aufzeigt. Quelle: Michael Kühnlein (Hrsg.), Kommunitarismus und Religion (Deutsche Zeitschrift für Philosophie. Sonderband ; 25), Berlin: Akademie Verlag 2010, 303–318. Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 7 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? Autor: Prof. Dr. Bernhard Laux, Professor für Theologische Anthropologie und Wertorientierung an der Universität Regensburg. http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Theologie/ProfTAWO/Index.html B.2 Soziale Marktwirtschaft B.2.1 Bernhard Emunds, Ungewollte Vaterschaft. Katholische Soziallehre und Soziale Marktwirtschaft Je nachdem, wie der Begriff „Soziale Marktwirtschaft“ verwendet wird, stellt sich auch ein anderes historisches Bild vom Beitrag der katholischen Soziallehre zu ebendiesem „Markenzeichen“ der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ein. Emunds rekonstruiert die unterschiedlichen „Lesarten“ und ordnet ihnen katholische Einflüsse auf die historisch gewachsene Wirtschafts- und Sozialordnung der Bundesrepublik zu – ohne dabei Divergenzen zwischen den Vertretern der Katholischen Soziallehre und den Vertretern des Ordoliberalismus zu verschweigen und auf ihren Nutzen für aktuellen wirtschaftsethische Kontroversen hin zu befragen. Quelle: Ethik und Gesellschaft 1 (2010) – http://www.ethik-und-gesellschaft.de/mm/ EuG-1-2010_Emunds.pdf (Seitenabruf am 21.11.2011). Autor: Prof. Dr. Bernhard Emunds, Professor für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie an der Hochschule Sankt Georgen und Leiter des Nell-BreuningInstituts, Frankfurt. http://www.sankt-georgen.de/nbi B.2.2 Jörg Althammer, Der Unternehmer in der Sozialen Marktwirtschaft Obwohl das freie Unternehmertum für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung einer Gesellschaft von erheblicher Bedeutung ist, ist die gesellschaftliche Akzeptanz des Unternehmers in Deutschland nur gering ausgeprägt. Dabei verhält sich – so Althammer – das Gros der Unternehmer nicht nur gesetzeskonform, sondern auch moralisch korrekt. Ethik und unternehmerisches Gewinnstreben schließen sich nicht aus. Es geht vielmehr darum, das individuelle Gewinnstreben so zu kanalisieren, dass das individuelle Vorteilsstreben zu sozial erwünschten Ergebnissen führt. Originalbeitrag für diese Handreichung. Autor: Prof. Dr. Jörg Althammer, Professor für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG). http://www.ku.de/forschungseinr/zfg/ B.2.3 Jörg Althammer, Die Globalisierung sozial gestalten Globalisierung als Prozess der verstärkten internationalen wirtschaftlichen Verflechtung und Arbeitsteilung ist ausgesprochen ambivalent. So ist es einerseits unbestritten, dass der internationale Handel mit Gütern und Dienstleistungen die Lebensqualität der Menschen deutlich verbessert hat. Auf der anderen Seite wird die Globalisierung aber auch für die Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland verantwortlich gemacht. Diese ambivalente Gemengelage fordert auch die Kirche und mit ihr die christliche Soziallehre zur Positionie- Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 8 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? rung heraus. Originalbeitrag für diese Handreichung. Autor: Prof. Dr. Jörg Althammer, Professor für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG). http://www.ku.de/forschungseinr/zfg/ B.2.4 Bernhard Emunds, Der Fall Nokia. Sozialethische Bemerkungen zum Karawanenkapitalismus Die Entscheidung des Nokia-Konzerns, sein Werk in Bochum zu schließen und 2.300 Arbeitnehmer zu entlassen, ist für Emunds Anlass, den Stil des Umgangs mit den Betroffen zu problematisieren, die Macht des Managements zu hinterfragen und die Wohlfahrt, d.h. Produktion, Beschäftigung und Einkommen bei uns und in den Transformationsländern gegeneinander abzuwägen. Als „Moral von der Geschicht‘“ werden Handlungsperspektiven sowohl im Hinblick auf den Konzern als auch die Gebietskörperschaften in Deutschland sowie die Förderpolitik der Europäischen Union formuliert. Quelle: Eine gekürzte Beitragsfassung ist in epd sozial 7 (2008) 12–13 erschienen. Autor: Prof. Dr. Bernhard Emunds, Professor für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie an der Hochschule Sankt Georgen und Leiter des Nell-BreuningInstituts, Frankfurt. http://www.sankt-georgen.de/nbi B.2.5 Milena Susanne Etges / Nils Goldschmidt, Vertrauen in Zeiten der Krise. Oder: Die Unentbehrlichkeit des Sozialstaats für die Marktwirtschaft Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise zeigt eindrücklich, dass ein gut ausgebauter und funktionierender Sozialstaat gerade in Zeiten der Krise von Vorteil ist und einen Beitrag zur Belebung der Konjunktur zu leisten vermag. Die These der Autoren lautet: Der Sozialstaat ist die Voraussetzung und der Garant für die gesellschaftliche Akzeptanz kapitalistischer Systeme. Das Vertrauen in ihn ist ein Kapital, mit dem man in Zeiten der Krise wuchern kann. Quelle: Wirtschaftspolitische Blätter 56 (2009) 213–227. Autoren: Milena-Suanne Etges, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozialpolitik und Organisation Sozialer Dienstleistungen an der Universität der Bundeswehr München sowie am dortigen Zentrum für Sozialstaat und Soziale Marktwirtschaft (zsm) / Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Professor im Lehrgebiet Sozialpolitik und Sozialverwaltung an der Hochschule München, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften. http://www.sw.hm.edu/ B.3 Finanzmärkte ordnen B.3.1 Bernhard Emunds, Modernisierung des deutschen Finanzsystems – Ende der Sozialen Marktwirtschaft? Der Bedeutungszuwachs der Wertpapiermärkte und des Investmentbanking sowie die damit verbundene Ausbreitung eines neuen Leitbilds unternehmerischen Handelns, das im- Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 9 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? mer weniger an einer langfristorientierten Geschäftspolitik festhält, werden von Emunds in Beziehung zu einem Charakteristikum des Wirtschaftsstils „Soziale Marktwirtschaft“ gesetzt: das auch in den Unternehmen selbst verankerte Bemühen, zwischen den Interessen der Kapitalgeber-Gruppen und denen der Arbeitnehmer-Gruppen einen Ausgleich zu finden. Quelle: Volker Caspari (Hrsg.), Theorie und Geschichte der Wirtschaft. Festschrift für Bertram Schefold, Marburg: Metropolis-Verlag 2009, 147–160. Autor: Prof. Dr. Bernhard Emunds, Professor für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie an der Hochschule Sankt Georgen und Leiter des Nell-BreuningInstituts, Frankfurt. http://www.sankt-georgen.de/nbi B.3.2 geliefert? Friedhelm Hengsbach / Bernhard Emunds, Dem Diktat der Finanzmärkte aus- Das Vertrauen in eine unbegrenzte Leistungsfähigkeit der internationalen Finanzmärkte erweist sich als Aberglaube. Dass sie Aufgaben erfüllen, die für die wirtschaftliche Dynamik und den Wohlstand der Bevölkerung unverzichtbar sind, kann nicht bestritten werden. Zugleich aber haben in den letzten fünfundzwanzig Jahren die Funktionsdefizite der Finanzmärkte erheblich zugenommen. Diese stellen für Wachstum und Beschäftigung, menschliche und soziale Entwicklung ein erhebliches Risiko dar. Zu den Folgen entfesselter Finanzmärkte gehören u.a. riskante Höhenflüge und plötzliche Kursstürze auf den Aktien- und Devisenmärkten. Die internationalen Finanzmärkte können nach Ansicht der Autoren gebändigt werden, wenn unter den nationalen Regierungen und Notenbanken der politische Wille zur Kooperation vorhanden ist. Quelle: Orientierung 63 (1999) 261–263. Autoren: Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach, emeritierter Professor für christliche Gesellschaftsethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, bis 2006 Leiter des Oswald von Nell-Breuning-Instituts / Bernhard Emunds, Professor für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie an der Hochschule Sankt Georgen und Leiter des Nell-Breuning-Instituts. http://www.sankt-georgen.de/nbi B.3.3 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.), Auf dem Weg aus der Krise. Beobachtungen und Orientierungen. Stellungnahme einer von der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz berufenen Arbeitsgruppe zur Finanz- und Wirtschaftskrise (Die deutschen Bischöfe – Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen ; 30) Im Hinblick auf die Finanzmarktkrise, die im Herbst 2008 im Zuge des Zusammenbruchs der Investmentbank Lehman Brothers ein ungeahntes Ausmaß erreichte und eine weltweite Wirtschaftskrise nach sich zog, stellt die Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz heraus, dass es hier nicht allein um eine Frage der wirtschaftlichen Stabilität und Effizienz geht, sondern Anfragen an eine gerechte Weltund Gesellschaftsordnung insgesamt zu stellen sind. Ursachen wie die zunehmende Entkopplung von Freiheit und Verantwortung, das Ungleichgewicht von Eigeninteresse und Gemeinwohl und die unterschätzte individuelle Verantwortung für die Aufrechterhaltung einer wirtschaftlichen Ordnung müssen demnach kritisch in den Blick genommen werden. Dann könne die Krise als Chance erkannt und Personalität und Gemeinwohl als Prinzipien der Katholischen Soziallehre als Leitplanken auf dem Weg zu einer am Wohl der Personen Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 10 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? orientierten globalen gesellschaftlichen Ordnung und Entwicklung genutzt werden. Quelle: Bonn: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz 2009, http://www.dbkshop.de/de/Deutsche-Bischofskonferenz/Die-deutschen-Bischoefe/Erklaerungen-derKommissionen/Auf-dem-Weg-aus-der-Krise-.html (Seitenabruf am 30.1.2012) B.4 Sorge um Gerechtigkeit B.4.1 Bernhard Laux, Fairness – eine Frage des Geschmacks Fairness fordert Raum und Bereitschaft zum kommunikativen, argumentativen Disput über die Frage, ob Regelungen fair, d.h. unparteilich sind, ob sie also den gleichen Wert und die gleiche Würde der Anderen als Ausgangs- und Zielpunkt nehmen. Fairness stellt nicht Gleichheit zulasten der Freiheit in den Vordergrund, fragt allerdings nicht nur nach der eigenen, sondern auch nach der Freiheit der anderen. Aus der Perspektive theologischer Ethik formuliert Laux die (eschatologische) Hoffnung, dass Unfairness nicht das letzte Wort behält. Quelle: Lautschrift. Studierendenzeitung der Universität Regensburg 1 (2007) Nr. 1, 8–9. Autor: Prof. Dr. Bernhard Laux, Professor für Theologische Anthropologie und Wertorientierung an der Universität Regensburg. http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Theologie/ProfTAWO/Index.html B.4.2 Gerhard Kruip, In der Menschenwürde begründet. Für ein Menschenrecht auf Bildung auch in Deutschland Wenn das Bildungssystem Ungleichheiten der sozialen Herkunft nicht ausgleicht, sondern eher noch verstärkt, kann von Chancengerechtigkeit keine Rede sein. Kruip argumentiert für ein „Menschenrecht auf Bildung“, das sicherstellt, dass in einer Gesellschaft, die über ausreichend Ressourcen verfügt, es bei der Bildung keine anderen Zugangsbeschränkungen geben als die jeweilige Eignung. Auch für die Kirche als Trägerin von Bildungseinrichtungen gelte demnach das Menschenrecht auf Bildung als sozialethische Richtschnur. Quelle: Herder Korrespondenz 63 (2009) 3, 145–149. Autor: Prof. Dr. Gerhard Kruip, Professor für Christliche Anthropologie und Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz. www.sozialethik.kath.theologie.uni-mainz.de B.4.3 Elisabeth Jünemann, Armutsrisiko steigt. Anmerkungen zum Sozialbericht des Landes Nordrhein-Westfalen Jünemann nimmt die Sozialberichterstattung des Landes Nordrhein-Westfalen, also die Darstellung von Armutspotenzial und Reichtumsverteilung, als Anlass zu fragen, inwiefern diese Ansammlung von Daten und Fakten unter den Vorzeichen einer (christlichen) Vorstellung von Gerechtigkeit steht – und entdeckt solche bemerkenswerten Gegenwehr zur ungleichen Verteilung von Einkommen und Vermögen. Quelle: Caritas in NRW 2 (2005) 24–27. Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 11 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? Autorin: Prof. Dr. Elisabeth Jünemann, Professorin für Theologische Anthropologie und Theologische Ethik im Fachbereich Sozialwesen an der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Paderborn. http://www.katho-nrw.de/paderborn/studium-lehre/fachbereich-sozialwesen/ B.4.4 Bernhard Emunds, Armut und prekäre Arbeit: Herausforderung für die Kirche und ihre Caritas als Gerechtigkeitsbewegung Emunds richtet die Aufmerksamkeit auf zwei besonders dringliche Herausforderungen zum kirchlichen Handeln: Zum einen auf Armut und Ausgrenzung, sofern diese in Arbeitslosigkeit oder einem begrenzten Zugang zum Arbeitsmarkt begründet sind, zum anderen auf „Armut trotz Arbeit”, genauer auf die Armut von Familien, in denen ein Elternteil Vollzeit arbeitet oder beide Eltern mindestens halbtags erwerbstätig sind, ohne dass mit dem erzielten Lohn die Existenzsicherung gewährleistet ist. In diesem Zusammenhang fordert Emunds auch dazu auf, Arbeitsverhältnisse bei der Caritas hinsichtlich ihrer Lohngerechtigkeit selbstkritisch zu überprüfen. Quelle: Caritasverband für die Diözese Limburg, Dokumentation zum „Tag der Caritas“ 2007: „Selig, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit“ (Limburger CaritasImpulse 3), Limburg: Verlag des Bischöflichen Ordinariats Limburg 2008, 11–29. Autor: Prof. Dr. Bernhard Emunds, Professor für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie an der Hochschule Sankt Georgen und Leiter des Nell-BreuningInstituts, Frankfurt. http://www.sankt-georgen.de/nbi B.4.5 lohn? Gerhard Kruip, Fordert christliche Sozialethik einen allgemeinen Mindest- In der Debatte um einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn vertritt Kruip die Auffassung, dass ein Kombilohn, der niedrige Löhne durch soziale Transferzahlungen ergänzt, den in der Diskussion vertretenen Forderungen nach Leistungsgerechtigkeit, Bedarfsgerechtigkeit und Beteiligungsgerechtigkeit am ehesten zu entsprechen vermag. In seiner Analyse greift er die innerhalb der christlichen Sozialethik engagiert vertretene Position nach „gerechtem Lohn“ auf, problematisiert aber zugleich die Nachteile eines gesetzlichen Mindestlohns: Ab einer bestimmten Höhe würde er Arbeitsplätze vernichten, ist er zu niedrig angesetzt, leistet er keinen Beitrag zur Armutsbekämpfung, vor allem nicht für Teilzeitbeschäftigte und Familien. Quelle: Bernhard Nacke (Hrsg.), Orientierung und Innovation. Beiträge der Kirche für Staat und Gesellschaft, Freiburg/Br.: Herder 2009, 418–431. Autor: Prof. Dr. Gerhard Kruip, Professor für Christliche Anthropologie und Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz. www.sozialethik.kath.theologie.uni-mainz.de B.4.6 Nils Goldschmidt, Spielregeln der Gerechtigkeit oder warum gerechte Strukturen wichtig sind. Die ordnungsökonomische Sicht Obwohl der Mensch also die Strukturen der modernen Gesellschaft selbst hervorgebracht hat, sieht er sich diesen Strukturen, sobald sie sich einmal herausgebildet haben, gegenüber und kann sie nicht einfach ändern. Die Ausbildung der modernen Gesellschaft und ihrer einzelnen Systeme und Strukturen hat inzwischen dazu geführt, dass unsere Lebenswelt immer weitläufiger wird. Anders als in kleinen überschaubaren Gemeinschaften können wir unser Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 12 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? Miteinander nicht dadurch regeln, dass wir auf das gute und ehrliche, das heißt das ethische Verhalten des anderen setzen. Da moderne Gesellschaften komplexe und zu einem weiten Ausmaß anonyme Gesellschaften sind, können ethische Maßstäbe nur zu einem geringen Teil durch persönliche Ansprache umgesetzt werden. Sie müssen vielmehr, so Goldschmidt, durch die Etablierung gerechter Strukturen festgelegt werden. Quelle: Detlef Fetchenhauer / Nils Goldschmidt / Stefan Hradil / Stefan Liebig, Warum ist Gerechtigkeit wichtig? Antworten der empirischen Gerechtigkeitsforschung, München: Roman-Herzog-Institut 2010, 64–79. Autor: Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Professor im Lehrgebiet Sozialpolitik und Sozialverwaltung an der Hochschule München, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften. http://www.sw.hm.edu/ B.5 Eigenverantwortung und Solidarität B.5.1 Georg Cremer / Gerhard Kruip, Solidarität fördern – zu Eigenverantwortung ermutigen. Für eine Sozialpolitik der Befähigung Das Prinzip der Eigenverantwortung ist Gegenstand öffentlicher Debatten zum Sozialstaat, die oftmals in einer unproduktiven Lagerbildung verlaufen: Auf der einen Seite werden pauschale und polemischen Angriffen auf Leistungsempfänger dafür genutzt, um dafür zu werben, sozialstaatliche Leistungen durch Eigenverantwortung der Hilfesuchenden selbst oder ihres Umfelds ersetzen zu wollen. Im anderen Lager dieser Debatte stehen diejenigen, die ein hohes Maß an sozialstaatlicher Sicherung erhalten wollen –dass Hilfeempfänger ohne die Unterstützung durch das Solidarsystem nicht am Leben der Gesellschaft teilhaben können. Die Lagerbildung, so die Autoren, ist unter anderem auch deshalb so stark, weil die Begriffe Eigenverantwortung und Solidarität sowie ihre Beziehung zueinander zu wenig geklärt werden. Eine Sozialpolitik der Befähigung fördere beide Prinzipien. Quelle: Stimmen der Zeit 228 (2010) 699–711. Autoren: Prof. Dr. Georg Cremer, Dozent an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Abteilung für Wirtschaftspolitik; Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes / Prof. Dr. Gerhard Kruip, Professor für Christliche Anthropologie und Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz. www.wipo-uni-freiburg.de /www.sozialethik.kath.theologie.uni-mainz.de B.5.2 Bernhard Emunds, Von den ethischen Fallstricken eines Plädoyers für den aktivierenden Sozialstaat Die Veränderungen durch Hartz IV erhöhen den Druck auf arbeitslose Empfänger von Sozialtransfers, auch unattraktive (Zu-)Verdienstmöglichkeiten anzunehmen, und erweitern die Möglichkeiten der Fallbetreuer, die Transferempfänger durch die Drohung mit Leistungskürzungen zur Aufnahme einer Arbeit, eines Zuverdienstes oder einer Qualifizierungsmaßnahme zu drängen. Dieser verstärkte Druck wird von dem Bochumer Sozialethiker Joachim Wiemeyer begrüßt, der darin einen Ausweg aus dem bislang im Sozialstaat verfolgten Weg sieht, zwei Ziele zugleich umfassend verwirklichen zu wollen: individuelle Freiheit und geringe soziale Ungleichheit. Emunds nimmt in seinem Beitrag kritisch Stellung. Quelle: Michael Schramm / Hermann-Josef Große Kracht / Ulrike Kostka (Hrsg.), Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 13 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? Der fraglich gewordene Sozialstaat. Aktuelle Streitfelder – ethische Grundlagenprobleme, Paderborn: Schöningh 2006, 160–164. Autor: Prof. Dr. Bernhard Emunds, Professor für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie an der Hochschule Sankt Georgen und Leiter des Nell-BreuningInstituts, Frankfurt. http://www.sankt-georgen.de/nbi B.5.3 Jörg Althammer, Wilfrid Schreiber: Der „Vater“ der dynamischen Rente Ein wichtiger Bestandteil des Systems sozialer Sicherung ist die gesetzliche Rentenversicherung. Sie stellt einen Lohn für die Lebensleistung der Beschäftigten dar und ermöglicht einen Ruhestand in relativem Wohlstand. Die gesetzliche Rentenversicherung ist in ihrer heutigen Form auf den katholischen Sozialwissenschaftler und Ökonomen Wilfrid Schreiber zurückzuführen. Seine Gedanken zur Alterssicherung sind in ihren Grundzügen bis heute gültig und könnten nach Ansicht Althammers auch zu einer Versachlichung der Diskussion um die Nachhaltigkeit der sozialen Sicherungssysteme beitragen. Originalbeitrag für diese Handreichung. Autor: Prof. Dr. Jörg Althammer, Professor für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG). http://www.ku.de/forschungseinr/zfg/ B.5.4 Inga Fuchs-Goldschmidt / Nils Goldschmidt, Inklusion als Zielpunkt einer modernen Sozialpolitik Das Stichwort „Inklusion“ hat Konjunktur. Den Autoren geht es darum zu begründen, inwiefern eine moderne Marktgesellschaft vom Begriff der Inklusion her gedacht werden kann. Die Interessens- und Selbstverwirklichungschancen jedes Gesellschaftsmitgliedes hängen dabei in der modernen Marktgesellschaft vordringlich von den Mitteln ab, die es sich hierfür durch die Marktprozesse am Markt erwerben kann. Was aber tun, wenn es nicht jedem Gesellschaftsmitglied möglich ist, sich selbsttätig am Markt ein ausreichendes Einkommen zu verschaffen? Eine gelungene gesellschaftliche Inklusion liegt nur dann vor, wenn der oder die Einzelne auch tatsächlich über realistische Optionen der Lebensgestaltung verfügt. Quelle: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik 59 (2010) 62–76. Autoren: Dr. Inga Fuchs-Goldschmidt, hat Soziologie, öffentliches Recht und Kunstgeschichte in Freiburg und Kapstadt studiert und bei Günter Dux in Freiburg promoviert / Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Professor im Lehrgebiet Sozialpolitik und Sozialverwaltung an der Hochschule München, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften. http://www.sw.hm.edu/ B.5.5 Nils Goldschmidt, Ist Gier gut? Ökonomisches Selbstinteresse zwischen Maßlosigkeit und Bescheidenheit Der Beitrag will einen Überblick über verschiedene Zugangsweisen zum Thema Gier geben, um auf dieser Grundlage fragen zu können, ob „Maßhalten“ eine erfolgsversprechende Strategie ist, gierigem Verhalten entgegenzutreten. Insgesamt versucht Goldschmidt, Gier aus ordnungsökonomischer Perspektive als Privilegiensuche zu interpretieren und somit wirtschaftspolitisch handhabbar zu machen. Er verweist darauf, dass es Aufgabe der Wirtschaftswissenschaft ist, dem ökonomischen Kalkül des Selbstinteresses (in seiner Abgrenzung zur Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 14 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? Gier) immer wieder nachzugehen. Quelle: Freiburger Diskussionspapiere zur Ordnungsökonomik 05/10, hrsg. vom Institut für Allgemeine Wirtschaftsforschung, Abteilung für Wirtschaftspolitik, AlbertLudwigs Universität Freiburg i. Br. Autor: Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Professor im Lehrgebiet Sozialpolitik und Sozialverwaltung an der Hochschule München, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften. http://www.sw.hm.edu/ B.6 Vom Wert der Familie B.6.1 Bernhard Laux, Wie geht’s der Familie – wirtschaftlich? Familie ist unbezahlbar Der Umgang mit Freude und Trauer, mit Lust und Schmerz, Streit und Versöhnung, Bindung und Selbständigkeit – das ganze Spektrum des Lebens breitet sich im Raum der Familie aus. Von daher ist Familie im vollen Wortsinn unbezahlbar. Und braucht – so Laux – zugleich hinreichende finanzielle Mittel. Keine Familie – auch nicht in den niedrigeren Einkommensbereichen – darf lediglich wegen der Tatsache, dass sie Kinder hat, in Armut geraten. Zudem erbringen Familien unverzichtbare gesellschaftliche Leistungen und dürfen von daher Unterstützung, Beteiligung und Anerkennung der Gesellschaft erwarten. Quelle: Land aktuell 52 (2000) 3–4. Autor: Prof. Dr. Bernhard Laux, Professor für Theologische Anthropologie und Wertorientierung an der Universität Regensburg. http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Theologie/ProfTAWO/Index.html B.6.2 Elisabeth Jünemann, „Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau“? Frauen im Dilemma zwischen Familie und Beruf Seit das Leben von Frauen nicht mehr zwischen „Kinder, Küche und Kirche“, sondern zwischen „Kind, Küche und Karriere(knick)“ oszilliert, steht die Bedeutung einer befriedigend gelebten Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf der Tagesordnung vielgestaltiger Debatten. Für Jünemann gilt es dabei, Barrieren zu schleifen – die auf dem Arbeitsmarkt und die in den Köpfen. Alle, die Einfluss auf und Verantwortung für die Gestaltung der verschiedenen Lebenszusammenhänge unserer Gesellschaft tragen (auch die Kirchen!), sind aufgefordert, Frauen und Männern Wahlfreiheit in der Gestaltung ihres persönlichen Arrangements zwischen Familie und Beruf zu erleichtern. Autorin: Prof. Dr. Elisabeth Jünemann, Professorin für Theologische Anthropologie und Theologische Ethik im Fachbereich Sozialwesen an der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Paderborn. http://www.katho-nrw.de/paderborn/studium-lehre/fachbereich-sozialwesen/ B.7 Medien im Blick B.7.1 Thomas Hausmanninger, Von der Humanität vergnüglicher Mediennutzung. Überlegungen zu einer Ethik medialer Unterhaltung Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 15 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? Hausmanninger macht darauf aufmerksam, dass Pädagogen, Kunsthistoriker, Philosophen, Theologen und viele mehr seit über hundert Jahren gegen unterhaltsame Medienprodukte zu Feld ziehen. Die dabei vorgebrachten Argumente seien beinahe alle normativer Art und bildeten so unvermerkt eine Art „Anti-Unterhaltungsethik“. Deren normative Prämissen gelte es zu rekonstruieren und kritisch gegenüber dem humanen Moment und der grundsätzlichen Legitimität medialer Unterhaltung zu werten. Quelle: Theologie der Gegenwart 42 (1999) 2–14. Autor: Prof. Dr. Thomas Hausmanninger, Professor für Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg. http://www.kthf.uni-augsburg.de/prof_doz/sys_theol/hausmanninger/willkommen. html B.7.2 Thomas Hausmanninger, Sehnsucht nach Normen? Das neue Ordnungsfernsehen der Gerichtsshows Mit Hinweis auf im Privatfernsehen ausgestrahlte Gerichtsshows zeichnet Hausmanninger die Verschiebung von einer lebensästhetischen Kommunikation in Talkshows, die ihre Maßstäbe im Schema „gefällt/gefällt nicht“ findet, hin zu einem in Recht und Gesetz verfassten und sanktionsbewehrten „Wertekoordinatensystem“ nach. Die Konjunktur der Shows ist für ihn ein Indiz einer neuen Sehnsucht nach Normen. Quelle: Petra Grimm / Rafael Capurro (Hrsg.), Menschenbilder in den Medien – ethische Vorbilder? Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2002, 123–134. Autor: Prof. Dr. Thomas Hausmanninger, Professor für Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg. http://www.kthf.uni-augsburg.de/prof_doz/sys_theol/hausmanninger/willkommen. html B.7.3 Thomas Hausmanninger, Horrorfilme: Katastrophendiskurs oder Katastrophe? Ein Plädoyer gegen herkömmliche Ansichten zum Umgang mit einem umstrittenen Genre Mit Verweisen auf „rasselnde Kettensägen“, „zerstückelte Körper“ und „halbverweste Leichen“ wird die Existenz des Horrorfilms immer wieder zum Skandal erklärt. Hausmanninger entdeckt hingegen in diesem Genre einen Katastrophendiskurs, der zumeist ethisch grundiert sei und von daher auch der ethischen Reflexion bedürfe. Gängige Prozeduren der Medienkontrollen fußten demgegenüber auf veralteten Kriterien und führten zu überzogenen Restriktionen. Quelle: Medien praktisch 90/1999, 26–32. Autor: Prof. Dr. Thomas Hausmanninger, Professor für Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg. http://www.kthf.uni-augsburg.de/prof_doz/sys_theol/hausmanninger/willkommen. html B.7.4 Thomas Hausmanninger, Angriff der Kontrolleure – Braucht der Jugendschutz eine Internetethik? Im Umgang mit dem Internet wechseln sich Rufe nach mehr Kontrolle und Plädoyers für dessen freizügigen Gebrauch ab. Hausmanninger greift diese Kontroverse auf und liefert einen ethischen Debattenbeitrag. Auch im virtuellen Raum des Internets brauche es normative Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 16 Katholische Soziallehre Richtungsweisend? Haltgebend? Handlungsregeln, die allerdings unbedingt der Pluralität und Diversität des globalen Netzes gerecht werden müsse. Quelle: Thomas Hausmanninger (Hrsg.), Handeln im Netz. Bereichsethiken und Jugendschutz im Internet, München: Fink 2003, 179–191. Autor: Prof. Dr. Thomas Hausmanninger, Professor für Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg. http://www.kthf.uni-augsburg.de/prof_doz/sys_theol/hausmanninger/willkommen. html B.7.5 Thomas Hausmanninger, Postsäkularität in Comics Die gegenwärtig viel diskutierte „Wiederkehr der Religion“ analysiert Hausmanninger kritisch, indem er den Fokus auf eine in Comics seit den 1990er-Jahren zu registrierende „Religionswelle“ richtet. Das Phänomen ist vielschichtig: Religion wird aus den verschiedensten Blickwinkeln und unterschiedlichen Interessen zum Thema gemacht. In diesem komplexen Geschehen sind die Religionsgemeinschaften aufgefordert, sich als Anwälte und Experten der eigenen Sache zu positionieren. Quelle: Stimmen der Zeit 135 (2010) 619–630. Autor: Prof. Dr. Thomas Hausmanninger, Professor für Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg. http://www.kthf.uni-augsburg.de/prof_doz/sys_theol/hausmanninger/willkommen. html Verzeichnis der CD-Inhalte mit Zusammenfassungen, Quellen- und Autorenangaben 17